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  Professor Lanter
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  Professor Lanter Datum:22.01.08 21:39 IP: gespeichert Moderator melden


Reine, weiße Kristalle. Schon rein optisch, unter dem Mikroskop, ein Genuß. Und wenn man erst wußte, was diese Kristalle aus einem Menschen machen konnten...

Professor Lanter fühlte wieder diese seltene Welle von Glück und Erfüllung, wie er sie nur damals erlebt hatte, als er kurz vor Ende seiner Promotion die Daten zu seinem ersten Gen-Experiment gesehen hatte, und sofort wußte, daß diese Daten gut genug für Nature waren. Eine Veröffentlichung bei Nature war die Krönung jeder wissenschaftlichen Arbeit, so gut wie ein kleiner Nobelpreis. Und dann wieder, als die Mail von Nature kam, daß seine Arbeit zur Veröffentlichung angenommen sei. Aber diesmal würde er nichts veröffentlichen. Das hier war zu gut, um veröffentlicht zu werden.

Er hatte, nicht zuletzt dank seiner hervorragenden Dissertation und der Veröffentlichung in Nature, eine steile Karriere hinter sich. Er war als jüngster Professor seiner Universität berufen worden, und hatte mit weiteren Rufen und geschickt geführten Bleibeverhandlungen an derselben Universität seine Stellung ausbauen können. Er war Herr über ein ausgewachsenes Labor, mit achtzehn wissenschaftlichen Mitarbeitern und sechs Laborkräften. Er hatte ein glückliches Händchen gehabt bei der Auswahl seiner Mitarbeiter, und so enttäuschte seine Arbeitseinheit die Universitätsleitung auch nicht: allein in den letzten fünf Jahren waren es drei Publikationen bei Nature, fünf bei Nature Neuroscience, und viele andere in hochrangigen Zeitschriften. Da es bei der Forschung so gut lief, konnte er es sich erlauben, sich in der Lehre zu engagieren. Er war bekannt dafür, daß er die Anliegen der Studierenden ernst nahm, sowohl im eigentlichen Studiengang als auch bei den vielen Doktorarbeiten, die er zu betreuen hatte. Und so hatte er ein großes Team von Doktoranden, Mitarbeitern, Hilfskräften und Laboranten, das sich einmal pro Woche traf, um die vor ihnen liegenden Aufgaben zu besprechen. Er mochte sein Team, und sein Team mochte ihn. Diese Meetings Mittwoch morgens um acht waren sein Lebenselixier.

Die Kristalle waren sein Werk. Natürlich hatte er nicht alleine daran gearbeitet. Aber er hatte die Aufgaben so geschickt verteilt, daß keiner der Beteiligten wußte, worum es eigentlich ging. Es hatte Jahre gedauert. Am Anfang standen Verhaltensstudien mit Mäusen. Die Mitarbeiter von damals waren schon längst nicht mehr im Team; die Daten von damals waren unauffällig veröffentlicht worden. Die Bedeutung hatte wohl nur er begriffen: Es gab eine genetische Veranlagung zur Submissivität. Er konnte Stämme von Mäusen züchten, die eine ausgeprägte Tendenz entwickelten, sich anderen zu unterwerfen. Es war eine genaue Kenntnis des Verhaltensrepertoires von Mäusen notwendig, um in aufwendigen Videoanalysen die Anzeichen unterwürfigen Verhaltens aufzudecken und auszuzählen. Schon damals war ihm auch aufgefallen, daß es dabei eine Prägephase gab: Die devoten Mäuse richteten ihre Unterwürfigkeit meist auf einzelne andere Individuen, die in einer kritischen Phase ihrer Entwicklung eine dominante Position ausübten.

In langwierigen Untersuchungen hatte er die Unterschiede in der neuronalen Verarbeitung zwischen normalen Mäusen und seinen devoten Zuchtmäusen analysiert. Anfangs war er pessimistisch, ob es möglich sein würde, den Finger auf die Stelle im Gehirn und den Verarbeitungsschritt zu legen, die mit dem devoten Verhalten zusammenhingen. Es ging in ganz kleinen Schritten voran. Mit Läsionen, Elektrostimulation und lokaler Applikation von Neurotransmittern war es ihm schließlich gelungen, auch genetisch normale Mäuse zu devoten Mäusen zu machen. Schließlich hatte er immer besser verstanden, welche Kerngebiete im Stammhirn für dominantes und für submissives Verhalten bestimmend waren. Und wie es der Zufall wollte, fand er auch einen sehr spezifischen Rezeptor in diesen Gebieten, der mit maßgeschneiderten Substanzen aktiviert und gehemmt werden konnte.

Die letzten Experimente hatte er ganz alleine durchgeführt. Schließlich brachte er die Erkenntnisse verschiedener Studien zusammen, und er wollte nicht, daß ein besonders cleverer seiner Studenten zwei und zwei zusammenzählte und hinter die wahren Beweggründe seiner Studien kam. Es zeigte sich, daß bei genetisch normalen Mäusen durch die Applikation eines bestimmten Transmitterderivats devotes Verhalten ausgelöst werden konnte. Auch die Prägung hatte er kontrollieren können: Wenn zum Zeitpunkt der Gabe der Droge ein natürliches Dominanzgefälle existierte, wurde die pharmazeutisch ausgelöste Submissivität dauerhaft auf die dominante Maus fixiert. Weitere Gaben der Droge bestärkten dieses Verhältnis, aber sie waren nicht unbedingt notwendig, weil die Prägung offensichtlich dauerhaft neuronale Schaltkreise veränderte. In weiteren Experimenten an Hirnschnitten hatte er festgestellt, daß der bei Mäusen so wirksame Rezeptor mit einer ganz ähnlichen Verteilung an analogen Stellen im Gehirn von Menschen vorkam. Es war also anzunehmen, daß diese Substanz auch bei Menschen ein devotes Verhalten auslösen und unter günstigen Umständen auch per Prägung ein dauerhaftes D/S-Verhältnis begründen konnte. Seither betrachtete er die Substanz mit anderen Augen. War es bisher nur ein Wirkstoff, den er Mäusen gab, um dann die Verhaltensveränderung zu beobachten, so war es nun sein Wundermittel, mit dem er sich die Welt nach seinen Vorstellungen anpassen konnte.

Für Professor Lanter war Dominanzstreben etwas ganz und gar Unschuldiges. Er kannte es seit seiner frühesten Kindheit. Es gab gesellschaftlich anerkannte Formen, wie zum Beispiel das Streben, Klassensprecher zu werden, und die eher geheim zu haltenden Begierden, zum Beispiel andere Personen zu fesseln und zu demütigen. Aber auch an dieser zweiten Form war nichts dran, was einen sich schuldig fühlen lassen konnte. Er hatte zwar nur ein einziges Mal bisher einen schwachen Versuch unternommen, ein solches Verhältnis „der zweiten Art“ auszuprobieren, aber das war interessanterweise bereits im Alter von zehn Jahren gewesen. Oder war er erst acht gewesen? Komisch, wie man sich an manche Dinge so gut erinnert, aber dann doch nicht genau weiß, wann sie passiert sind. Sein liebster Spielkamerad, ein Jahr jünger als er, war zu ihm nach Hause gekommen und sie hatten im Garten gespielt. Udo hatte eine Frisbeescheibe viel zu hoch geworfen, und sie flog weit in den Garten des Nachbarn. Der Nachbar war ein alter, griesgrämiger Mann, vor dem man als kleiner Junge schon Angst haben konnte. Udo hatte ihn gefragt, ob er, Paul, für ihn die Scheibe aus des Nachbarn Garten herausholen würde. Udo hatte zuviel Angst. Paul hatte keine Angst vor dem Nachbarn: erstens war er älter als Udo, zweitens grüßte er den Nachbarn immer freundlich, und manchmal hatte der sogar zurückgegrüßt. Paul konnte also die Scheibe holen, aber sollte er das einfach so ohne Gegenleistung tun? „Ich mach’s, wenn du den Rest des Tages mein Sklave sein willst.“ Udo hatte ihn nur kurz angeschaut und entschieden „Nee!“ gerufen. Dann hatte er seine Bitte wiederholt, und Paul, dem sein Angebot inzwischen peinlich war, weil Udo ja so entschieden dagegen war, sagte nichts mehr, holte die Scheibe, und gab sie Udo. Professor Lanter erinnerte sich oft an diese kleine Szene, und sie machte ihm klar, daß Dominanzstreben in allen Formen etwas Unschuldiges und Urmenschliches war: Wenn schon ein Kind so einen Wunsch haben konnte, dann war der Wunsch an und für sich in Ordnung. Das Problem war nur, Menschen zu finden, die die andere Seite übernehmen würden.

Professor Lanter lebte alleine. So eine Hochleistungskarriere in der Wissenschaft war auch nicht gut mit einem Familienleben zu vereinbaren. Er hatte ein Haus, das für eine fünfköpfige Familie gereicht hätte. Ab und zu vermietete er einen Raum an einen Studenten, wenn zum Beispiel jemand sich aus dem Ausland bewarb, bei ihm zu arbeiten, und Zeugnisse und Referenzen unbedingt dafür sprachen, ihn anzuwerben. Das war dann meistens für eine kurze Übergangsperiode, bis der Betreffende eine Wohnung gefunden hatte. Professor Lanter war nicht einsam. Ihm fehlte das Familienleben nicht. Ab und zu eine nette Bekanntschaft, und ab und zu ein flotter Abend, das reichte ihm eigentlich.

Drei Jahre lang war er mal mit einer Germanistin sehr eng befreundet. Sie hatten schon überlegt, zusammenzuziehen. Aber dann hatten sie sich auch wieder auseinandergelebt. Man war weiterhin befreundet, aber mehr war nicht. Nie hätte Professor Lanter seine Freundin gefragt, ob sie Spaß an D/S-Verhältnissen hätte. Vielleicht war das entschiedene „Nee!“ von Udo daran schuld. Eine zweite Abfuhr wollte er sich nicht holen. Und außerdem: was wäre, wenn sich herumspräche, was er für Interessen hat? Nicht auszumalen. Wenn überhaupt, dann konnte so etwas nur auf der Basis eines absoluten Vertrauensverhältnisses geschehen, und die Initiative mußte vom anderen ausgehen. So wäre sichergestellt, daß man sich keine Abfuhr einholt, daß der andere nicht schockiert ist, und daß die Information nicht weiterverwendet wird. Über das Internet jemanden zu suchen, kam auch nicht in Frage. Woher sollte denn da das Vertrauensverhältnis stammen? Und so blieb nur, auf den Tag X zu warten, wann ihn, ausgerechnet ihn, jemand ansprach, um ihm aus heiterem Himmel seine Vorliebe für Unterwerfung und Demütigung zu offenbaren. Ziemlich aussichtslos...

Aber jetzt war alles anders. Mit Hilfe dieser Kristalle konnte Professor Lanter eine Person seiner Wahl auf sich konditionieren. Diese Person würde sich von sich aus zu allerlei Diensten aufdrängen, und es wäre eine Kleinigkeit, diese Dienste immer persönlicher werden zu lassen, soweit er es zulassen oder eben herausfordern würde.

Professor Lanter war nach eigenem Empfinden bisexuell. Er konnte sich Sex mit jungen Männern genauso vorstellen wie mit jungen oder reifen Frauen. Aber während er schon ab und zu mit einer Frau geschlafen hatte, hatte er noch nie mit einem Mann geschlafen, und würde das auch niemals tun. Seine Karriere war ihm zu wichtig, als daß er es darauf hätte ankommen lassen, sich Steine in den Weg legen zu lassen. Denn wenn auch die Gesellschaft immer toleranter wurde, was Homosexualität anging, so war es doch einfacher, Karriere zu machen, wenn man als „normal“ galt. Seine Dominanzinteressen galten allerdings überwiegend jungen Männern. Am liebsten hätte er Sex mit einer attraktiven, gleichaltrigen Frau gehabt, und dabei einen jungen, männlichen Sklaven im Haushalt, den man auch mal auspeitschen konnte. Nun, die Frau würde er erst finden müssen, aber was den Sklaven anging, konnte er jetzt die ersten Weichen stellen.

Michael war der Traum eines jungen Sklaven: sportlich, aber kein Muskelmann, der Körper wohl proportioniert und aufrecht, ein ebenmäßiges, ein wenig kindliches Gesicht mit freundlich lachenden Augen, dunkles, fast schwarzes, feines und sehr dichtes Haar. Noch war es sein Doktorand Michael Pemkers, und zwar einer der Begabteren, aber wenn Professor Lanter es richtig anstellte, würde dieser Doktorand bald schon sein Sklave sein. Mal sehen: Es mußte eine Gelegenheit herbeigeführt werden, bei der Michael (in Professor Lanters Gedanken war der Nachname seines Doktoranden schon kein Namensbestandteil mehr) seine Prägung eindeutig auf ihn, den Professor, übertragen würde. Nun, ein natürliches Dominanzgefälle herrschte ja sowieso zwischen Doktorvater und Doktorand, aber da waren doch zu viele andere Personen im Labor, die in der Prägephase eine Gefahr darstellten. Professor Lanter mußte Michael „isolieren“, wie man eine Ratte ja schließlich auch mit dem dominanten Tier alleine in einen Käfig tat, wenn die Prägung stattfinden sollte.

Es gab demnächst eine wissenschaftliche Tagung in Nürnberg. Eigentlich wollte Professor Lanter dort mit drei oder vier Leuten aus seinem Team auftreten. Nun arbeitete er systematisch darauf zu, daß diese Mitarbeiter nicht nach Nürnberg fahren würden. Er mußte es so machen, daß niemand vergrätzt war, denn Groll kann ein guter Anreiz für detektivischen Spürsinn sein. Die Kandidaten wurden also auf die verschiedenste Weise vom Tagungsplan gestrichen, aber stets so, daß sie mehr als einverstanden damit waren. Dem einen verschaffte er einen Laborbesuch in einem Labor in Boston. Der war natürlich nicht unglücklich über diesen Tausch. Einer Habilitandin sagte er einen gemeinsamen Beitrag auf einer viel wichtigeren Tagung in Paris im Sommer zu. Voraussetzung war allerdings eine weitere Versuchsreihe, und so schlug sie selbst vor, auf die Fahrt nach Nürnberg zu verzichten, um sich ganz auf die neue Versuchsreihe konzentrieren zu können. Ein Kandidat kam von sich aus mit familiären Gründen, und die vierte Kandidatin war mit ihren Versuchen noch nicht so weit. „Dann werde ich also ganz alleine nach Nürnberg fahren. Ich werde richtig einsam sein, ohne euch.“ Im Plural duzte er seine Mannschaft.

Eine Woche später schlug er Michael vor, mit nach Nürnberg zu fahren. Er hatte mit Absicht die längst fällige Zwischenbesprechung zu den Daten von Michaels Promotion hinausgezögert. Nie hatte es gepaßt, immer waren andere Dinge wichtiger gewesen. „Wir können dann in Nürnberg über Ihre Promotion sprechen.“ Michael wußte nicht, wie ihm geschah. Bisher war noch nie ein Doktorand der Arbeitsgruppe auf einer Tagung gewesen, denn man mußte ja schon präsentable Ergebnisse haben, um mitfahren zu dürfen. Es war eine große Ehre für ihn, zusammen mit seinem verehrten Professor auf eine Tagung zu fahren. Begeistert sagte er zu. Professor Lanter trug ihm auf, seine Begeisterung nach außen etwas zu dämpfen, um keinen Neid in der Abteilung aufkommen zu lassen. Die Entscheidung wurde beim Meeting Mittwoch morgens verkündet, und mit Promotionsbetreuung einerseits, und Hilfestellung für Professor Lanter andererseits begründet. Das klang alles so plausibel, daß keiner Verdacht schöpfte. In der Tat hatte Professor Lanter oft so umfangreiche Materialien dabei, daß die Mitreisenden schon mal Hand anlegen mußten, und es war natürlich, daß er unter diesen Umständen nicht alleine reisen wollte und mit dieser Promotionsbetreuung zwei Fliegen mit einer Klappe schlug.

Dann war es soweit. Die Fahrt nach Nürnberg stand an. Das Zugticket und das Hotel hatte die Sekretärin besorgt. Auf der Zugfahrt vertiefte sich Professor Lanter ein erstes Mal in die Daten seines Doktoranden. Mit tiefem inneren Vergnügen erspürte er aus den Antworten von Michael dessen tiefe Verehrung für den Professor. Der junge und keineswegs kleine Mann hatte sich, so konnte man meinen, extra klein gemacht, etwas in sich gekauert, damit er zum Professor aufschauen konnte. Professor Lanter lobte die Arbeit seines Doktoranden, und dazu gab es auch allen Grund, denn der junge Mann hatte sehr sorgfältig gearbeitet. Professor Lanter machte sich Notizen. Das Gespräch war beendet, aber ab und zu bat Professor Lanter seinen Doktoranden um einen kleinen Gefallen, etwa, ihm eine Tasse Kaffee zu holen. Michael war so dienstfertig, daß der Professor sich fast schon fragte, wozu er das Mittel brauchen würde.

Aber nein: jetzt nicht weich werden. Er kannte das. Noch war er für Michael ein Gott. Sobald die Promotion in Michaels Händen lag, würde sich daran schon ein wenig ändern. Wenn er dann gar eine Stelle woanders antrat, und sei es auch an der gleichen Universität, würde das Verhältnis noch einmal anders. Sicher, das war normal und gut so: seine Leute sollten ja flügge werden. Aber Michael sollte auf ihn geprägt werden. Lebenslang. Und außerdem war es ein Unterschied, ob man seinem Professor eine Tasse Kaffee holt, oder ob man ihn um eine Auspeitschung bittet, weil man den Badezimmerboden nicht sauber genug geputzt hat.

Sie kamen in Nürnberg an und nahmen ein Taxi zum Hotel. Die Zimmer von Professor Lanter und seinem Doktoranden lagen direkt nebeneinander. Es gab sogar eine Verbindungstür, aber die war abgeschlossen. Professor Lanter probierte den Zimmerschlüssel, und der öffnete tatsächlich auf die Zwischentür. Das Zimmer seines Doktoranden war kleiner und weniger luxuriös eingerichtet als sein eigenes. Für Michael, der bisher noch nie in einem teuren Hotel übernachtet hatte, war sein Zimmer aber die irdische Variante eines himmlischen Luftschlosses. Da er für all das keinerlei Kosten zu tragen hatte, strahlte er ob des Luxus in seinem Zimmer wie ein Schneekönig.

Professor Lanter studierte das Tagungsprogramm. Am zweiten Tag gab es die Möglichkeit, der Tagung fernzubleiben und einen kleinen Ausflug zu machen. Normalerweise mochte er diese social activities nicht besonders. Aber er hatte seinen Mitarbeitern stets zugestanden, auch mal einen Tag der Konferenz zu schwänzen. Und nun würde er ebenfalls einmal schwänzen, und zwar zusammen mit Michael. Bis dahin würde er Michael mit kleinen Aufträgen beschäftigen, um ihn schon einmal einzuüben in eine dienstfertige Grundhaltung. Dieser Ausflug am zweiten Tag wäre dann die ideale Gelegenheit für die Prägung, denn soviel Kontakt würden sie an keinem anderen Tag haben. Morgens beim gemeinsamen Frühstück würde er ihn um ein Glas Orangensaft bitten, und in dieser Zeit das Pulver in seinen Kaffee tun. Beim Ausflug würde er seine schwere Photoausrüstung dabei haben, und dann Kreuzschmerzen vorschützen und Michael bitten, sie für ihn zu tragen. Das würde der sicher gerne machen, mit und ohne Drogen. Ständig würde er um dies oder jenes von seiner Ausrüstung bitten, so daß Michael den ganzen Tag damit beschäftigt wäre, ihm zur Hand zu gehen. Gleichzeitig würde die Droge sich in seinem Körper ausbreiten und ihre Wirkung entfalten. Am Ende des Tages wäre Michael auf Gedeih und Verderb für den Rest seines Lebens submissiv an ihn, Professor Lanter, gebunden.

Professor Lanter dachte aber auch schon über den Ausflug hinaus. Man mußte Michael klar machen, wie man Devotheit am besten auslebt. Füßelecken, gefesselt und geknebelt schlafen, Strafen wie Ohrfeigen und später auch Auspeitschen ohne Murren, ja mit Freuden entgegenzunehmen, all das mußte mit seiner Neigung zur Devotheit verbunden werden. Am besten mußte man damit gleich in Nürnberg beginnen, und die nebeneinander liegenden Zimmer boten dafür gute Voraussetzungen. Er würde Michael in der Mitte der Nacht wecken und ihm eröffnen, daß er schnarche und den professoralen Schlaf auf das Empfíndlichste gestört habe. Am besten würde er diese Eröffnung gleich mit einer Ohrfeige einleiten. Dann würde er Michael auffordern, den Rest der Nacht geknebelt (gegen das Schnarchen) und gefesselt (damit er den Knebel nicht herausnimmt) zu schlafen. Ein Risiko war dabei: wenn die Droge doch nicht so intensiv wirkte, wie Professor Lanter sich das ausmalte, dann würde er sich möglicherweise wieder eine Abfuhr einholen, und diesmal kritischer als damals von Udo. Aber ohne Risiko würde er nie erfahren, ob seine Droge aus Michael das machen würde, was er aus ihm machen wollte. Und er konnte ja schrittweise vorgehen: Wenn die Reaktion auf die Ohrfeige unterwürfig war, dann würde er weitermachen, ansonsten würde er sich entschuldigen, daß ihm die Hand ausgerutscht ist, und Michael bitten, die Sache zu vergessen. Selbst ohne Droge war Michael sich stets bewußt, wieviel ihm der Professor an Gutem gönnte, so daß er aus der eine Ohrfeige, zumal mitten in der Nacht anscheinend aus dem Affekt heraus erfolgt, sicher keine Affäre machen würde. Wenn aber alles nach Plan lief, dann würde er morgens Michael befreien und ihm zusagen, daß die nächtliche Störung durch sein Schnarchen schon fast vergessen sei. Je nach Reaktion von Michael könnte man weitergehen, im Idealfall bis zu einer Fußmassage, die erst mit den Händen, schließlich mit dem Mund erfolgen würde. Das wäre eine wunderbare Vorbereitung auf das Hotelfrühstück.

Und eine wundervolle Vorbereitung auf die kommenden Jahre. Wenn das Mittel wirkte, wie er es erwartete, und wenn Michael, der ihn ja jetzt schon vergötterte, seine Devotheit in die Formen brachte, die dem Professor vorschwebten, dann würde er den Rest der Tagung auf das Herzlichste mit Michael zu Ende bringen, so daß dieser in seiner Haltung bestärkt würde: Sei dem Professor ergeben, dulde auch Ohrfeigen und Fesselungen, und dafür wirst Du belohnt mit der herzlichen Zuneigung der Person, die dir die Wichtigste im ganzen Leben ist. Er würde Michael dann vorschlagen, zu ihm zu ziehen. Einen Vorwand fand man sicher leicht, vielleicht würde man behaupten, Michaels Vermieterin habe ihm gekündigt und er habe auf die Schnelle nichts Neues gefunden. Und dann würde ausnahmsweise mal so ein Mietverhältnis nicht nur eine Übergangslösung sein, sondern Jahre dauern. Zunächst würde Michael eine Postdoc-Stelle bekommen, da wird demnächst eine frei. Dann würde er seine Macht an der Universität einsetzen, um für Michael eine Dauerstelle als Laborleiter zu erwirken. Er war sicher, wenn er das wollte, würde er das bekommen. Das war ideal, denn dann war Michael zwar versorgt, aber in einer wissenschaftlichen Sackgasse, so daß er nicht eines Tages ein tolles Angebot von einer anderen Uni bekam. Er würde für alle Außenstehenden zum engen Vertrauten von Professor Lanter, zu seiner rechten Hand, und das andauernde Wohnverhältnis wäre dann auch nach außen zu erklären. Was sich in der Wohnung abspielt, würde nie nach außen dringen. Michael würde ihn morgens wecken, in dem er ihm die Füße leckt. Er würde ihm das Frühstück bereiten, und während der Professor frühstückt, ihm aufwarten wie ein perfekter Oberkellner. Sein eigenes Essen würde Michael sich in einem Hundenapf anrichten und zu des Professoren Füßen zu sich nehmen, während dieser die morgendliche Zeitung liest. Die Nacht würde Michael oft gefesselt verbringen, wenn nämlich irgend ein Detail des Haushalts, den er sorgfältig versorgt, nicht ganz nach des Professoren Geschmack erledigt wurde. Bei explizitem Ungehorsam würde der Professor die Peitsche einsetzen. Michael müßte sie ihm holen, sich selbst in Position begeben, und um die Bestrafung bitten. Er dürfte natürlich keinem Schlag ausweichen, sonst zöge das zusätzliche Schläge nach sich. Michael müßte sich hinterher für die Erziehung zum perfekten Sklaven bedanken. Wenn der Professor auch nur den leisesten Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Reue hätte, würde er ihn fragen, ob er noch eine Abreibung will, und Michael wüßte, daß er in diesem Fall inständig um eine Neuauflage bitte müßte. Der Professor war zuversichtlich, daß Michael nicht oft Anlaß zur Klage geben würde, und freute sich eher auf ruhevolle Jahre der liebevoll erbrachten Dienstbarkeit als auf Sitzungen, in denen die Machtverhältnisse erneut verdeutlicht werden müßten. Aber er hatte auch keine Scheu vor solchen Sitzungen, und würde sicher auch seinen Spaß an etwas Widerstand seitens seines Sklaven haben. Und wenn der so drauf war, wie die meisten Sklaven, von denen Professor Lanter im Netz gelesen hatte, dann würde er seinerseits auch ab und zu in maßvollen Ungehorsam ausbrechen, um ein wenig verschärfte Strafe auf sich zu ziehen.

Ob sich das Halten eines Sklaven mit einer erneuten Beziehung vertragen würde, würde man sehen. Es hing natürlich viel von der Frau ab, die Professor Lanter mitbringen würde. Am Anfang würde Michael den beiden maßvoll aufwarten, wie man es von einem guten Mitbewohner erwarten kann, plus zehn Prozent. Er würde beim Abendessen (ausnahmsweise) mit am Tisch sitzen, aber er würde auftragen. Er würde die Musik auflegen und sich dann verdünnisieren. Bei späteren Treffen würde er nur noch auftragen und nicht mehr mitessen. Und so würde man seine Rolle langsam steigern und sehen, wie die Freundin von Professor Langer reagiert. Wenn sie Gefallen an einem dienstbaren Hausgenossen findet, könnte man ihr allmählich eröffnen, wie weit die Dienstbarkeit von Michael wirklich geht. Vielleicht würde Michael etwas (absichtlich) fallen lassen, und der Professor würde ihm eine Ohrfeige geben. Wieder müßte man sehen, wie die Frau reagiert. Im Idealfall würde sie nicht geschockt sein, sondern beeindruckt. Und wenn es sich um die richtige Partnerin handelt, dann hätte Michael bald beiden zu dienen. Und würde es gerne tun, solange nur sein Professor, auf den er geprägt ist, es so von ihm will.

Zukunftsmusik. Erst mal galt es, den Ausflug zu nutzen, wie er es sich ausgedacht hatte. Übermorgen früh wäre der entscheidende Augenblick, wenn er Michael das Pulver in den Kaffe rührt. Mit dieser aufregenden Aussicht schlief Professor Lanter angeregt und doch zutiefst beruhigt ein, einen langen und festen Schlaf.

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Zwei Jahre später:
Keusch ist nicht geil
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bluevelvet Volljährigkeit geprüft
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Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.

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  RE: Professor Lanter Datum:22.01.08 21:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo ahnungslos!

Du hast die Geschichte sehr schön durcherzählt. Sie ist vom Geschehen her stringent, sprachlich abwechslungsreich und treffsicher und verspricht mehr. Ich bin u. a. gespannt darauf, ob sich der Professor mit der zweifelhaften Moral nicht irgendwann selbst ein Bein stellt und sich auf unbemerkt-raffinierte Weise selbst bestraft. Aber warten wir mal ab, was du noch so in petto hast.

Viele Grüße

Bluevelvet

Zwei überflüssige Worte gestrichen. - Blue

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 22.01.08 um 22:34 geändert
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Herrin_nadine Volljährigkeit geprüft
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  RE: Professor Lanter Datum:22.01.08 22:17 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ahnungslos,

jetzt hast du die wissentschaftliche, theoretische seite beschrieben. das macht jetzt lust auf mehr zu lesen.
ich praktische seite, die ausbildung der sklaven verspricht interessant zu werden.
bin gespannt was du dir alles ausgedacht hast.


dominante grüße von
Herrin Nadine

sucht die nicht vorhandenen igel in der kondomfabrik

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ahnungslos Volljährigkeit geprüft
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  RE: Professor Lanter Datum:23.01.08 00:03 IP: gespeichert Moderator melden


Warum bloß diese Schreibblockade? Erich Grün drehte den Stift, den er immer neben seinem Laptop hatte, als Erinnerung an die alten Zeiten, wo er noch mit dem Stift schrieb, in seinen Händen hin und her, wie er es immer machte, wenn er das nächste Wort suchte. Irgendwie war es immer nur das nächste Wort. Der übernächste Satz war Welten entfernt und stellte sich von selber ein, Wort für Wort, wenn nur das nächste Wort käme.

Er las noch einmal, was er bisher geschrieben hatte. Eigenartig. Es gab diesen Bruch im Erzählstil, am ersten Tag in Nürnberg. Bis dahin war alles so erzählt „wie geschehen“. Aber anstatt nun weiter zu erzählen, was passiert, hatte er aufgeschrieben, was Professor Lanter sich ausmalt, wie es weitergeht. Und alles im Konjunktiv. Warum?

Erich Grün war nicht gewohnt, darüber nachzudenken, warum er so schrieb, wie er schrieb. Aber ab und zu fiel ihm doch etwas an seinem Schreibstil auf, und er kam fast gegen seinen Willen ins Nachdenken. Und meistens fand er dann auch eine plausible Erklärung, für die unerwartete Wendung, für den Wechsel des Tempus, für die Abweichung vom Erzählstil, und das beruhigte ihn. Es war in ihm ein Stil-Richter am Werke, der ihn dazu brachte, diese Schwünge in die Geschichte einzubringen, und das ganz ohne daß er sich die Erzählabsicht bewußt machen mußte. Wenn er das denn im Nachhinein versuchte, gelang es ihm, und das zeigte ihm, daß er nicht zufällig Wort an Wort reihte, sondern einem inneren Plan folgte. Und besser einem inneren Plan als einer mühsam verdeckten Absicht, die dann doch immer wieder oberlehrerhaft durchschien.

Erich Grün war also ganz optimistisch: Es würde einen Grund geben, warum er am ersten Tag in Nürnberg zum Konjunktiv wechselte. Sollte das alles so gar nicht geschehen? Nein, es konnte so gar nicht mehr geschehen. Man erzählt nicht vorher, was einer sich vorstellt, und dann passiert genau das. Das ist langweilig. Aber warum sollte das nicht geschehen? Weil es abgeschmackt war. Es war die Phantasie eines einsamen Professors, der zwar im Beruf viel Zuspruch erfährt, zu Hause aber in seinen leeren und geräumigen vier Wänden ein Wesen braucht, und zwar, weil das für ihn am einfachsten wäre, eines, das ihm aufs Wort gehorcht. Mit dieser Phantasie war eigentlich genug über den Professor gesagt. Wozu jetzt die Phantasie des Lesers totschlagen, indem man detaillierter wird? Wie genau die Füße geleckt werden, wann es Peitschenhiebe gab, ob man Striemen sah... vielleicht würde der eine oder andere Leser dadurch angeregt, aber es war weder kreativ noch interessant. Man säße dann in einer Falle: Um die Geschichte zumindest oberflächlich interessanter zu machen, müßte man steigern und steigern und steigern. Man müßte weit über die Phantasie von Nürnberg hinausgehen. Latex, Windeln, Fesselschlafsack, Pranger, Damenkleider als Requisiten des neuen ménage à deux? Oder Michael als Sexsklave der ganzen Abteilung? Eine Domina, die den Professor in Gemeinheiten gegenüber dem Sklaven übertrumpft? Ein weiterer Sexsklave? Oder zur Abwechslung (vielleicht auf Wunsch der Freundin des Professors) eine Sexsklavin? Wie vorhersehbar, wie langweilig...

Wenn es denn nicht so weitergehen wird, wie der Professor es sich ausgemalt hat, wie könnte es dann weitergehen? Erich Grün fielen mehrere Varianten ein.

Krimi: Michael ist noch etwas begabter, als der Professor glaubt. Er weiß genau, was gespielt wird. Er holt den Orangensaft, aber irgendwie schafft er es, die Kaffeetassen zu tauschen. Der Professor trinkt seine eigene Droge, und prägt sich anschließend perfekt auf Michael, der ihn an diesem Tag begleitet. Das wäre interessant zu schildern: wie der Professor vom eingeplanten Verhalten abweicht, die Fotoausrüstung selber trägt, schließlich dem Schwäche simulierenden Michael den Rucksack abnimmt. Er (und der Leser) begreift zunächst nichts. Das Tauschen der Tassen wird nicht geschildert. Vielleicht nur die Ablenkung, die Michael die Gelegenheit zum Tausch gibt: der Professor muß mal kurz an den Tresen, einen Anruf entgegennehmen, aber dann war da keiner am Apparat. Erst viel später begreift der Leser, daß Michael mit seinem Handy diesen Anruf ausgelöst hat, um den Professor vom Tisch zu locken. Ob der Professor, der doch ein analytischer Geist ist, irgendwann begreift, wie ihm mitgespielt wird, ist noch offen. Selbst wenn er es begreift, müßte es so geschildert werden, als sei die Wirkung der Droge so unausweichlich, daß er sich nicht dagegen wehren kann. Er bittet Michael, bei ihm zu wohnen, und verwöhnt ihn nach Strich und Faden. Michael würde es nicht so weit treiben, wie der Professor es sich in seiner Phantasie ausgemalt hat. Michael wäre subtiler. Denn wenn er schon so clever ist, den Professor auszutricksen, dann sollte man ihm mehr zutrauen, als in eine sinnlose Steigerung der Gewalttaten zu verfallen. Es gäbe keine Peitsche, aber vielleicht als subtile Strafe einen Latexanzug mit langen Ärmeln und Beinen, den der Professor im Beruf tragen muß, wenn er am Vorabend nicht gut genug gekocht hat. Und jeden Mittwoch zumindest einen Shorty aus Latex, damit Michael in der Teamsitzung seine Freude daran haben könnte, daß sein Chef und er ein kleines, für seinen Chef sehr peinliches Geheimnis hatten.

Parabel: Professor Lanter wird nachdenklich. Er bekommt Skrupel. Seine pubertären Phantasien sind beschämend, und das wird ihm spätestens klar, als Michael am ersten Tag der Konferenz ihm seine ganze kindliche Verehrung beichtet. Das Frühstück am zweiten Tag findet statt, das Glas Orangensaft wird geholt, aber Professor Lanter läßt das Tütchen stecken. Später vernichtet er seine ganzen Vorräte dieser Droge, und auch den Teil seiner Aufzeichnungen, der eindeutig auf das unanständige Ziel gerichtet war. Er erkennt Einsamkeit als Ursache seiner Phantasien. Er kauft sich einen Hund, den er maßvoll erzieht, und engagiert sich ehrenamtlich in einer Organisation, die sich mit Gewalt gegen Ausländer beschäftigt. Dabei lernt er eine nette, etwas jüngere Frau kennen, die so klare Ansichten über Gewalt und deren subtile Formen auch im Alltag äußert, daß er sich sicher fühlt: mit ihr zusammen werden solche Phantasien keinen Platz mehr haben. Moralintriefend ändert er seinen Führungsstil, verkleinert sein Team, arbeitet wieder mehr selbst im Labor und gewinnt eine neue Lebensfreude. Michael aber bleibt ihm ein treuer Schüler, der mit seiner Frau Herrn und Frau Professor Lanter regelmäßig zum Doppelkopfspielen besucht. Und wenn sie nicht gestorben sind...

Entwicklungsroman: In dieser Variante wendet Professor Lanter tatsächlich das Tütchen an. Skrupel kommen ihm erst hinterher, als Michael sein Verhalten ändert. Es kommt nicht zum Auspeitschen. Schon vorher wird Professor Lanter bewußt, daß er früher viel mehr Freude an den Zeichen der Ehrerbietigkeit von Michael gehabt hat, wo sie spontan und ohne Anwendung von Drogen kamen. Jetzt fühlt er sich bei Michaels scheinbar freiwilligem Verhalten doch mehr an einen Roboter erinnert. Er hätte gerne den Michael von vor Nürnberg zurück. Nun, seine Forschung hatte ja auch Antagonisten umfaßt, und nach einer ausführlichen Zusatzstudie gelingt es ihm, Michael wieder zu kurieren. Michael ist im Nachhinein ob seines eigenen, ihm unerklärlichen Verhaltens so irritiert, daß er Abstand zu Professor Lanter sucht und eine Stelle an einer anderen Universität annimmt. Professor Lanter begreift, daß das der (kleine) Preis ist, den er für seine Versuche zu bezahlen hat, und stürzt sich in die Lehre, die ihm weniger Versuchungen zu bieten scheint als die Forschung.

Horror: Das Mittel wirkt ganz anders als Professor Lanter es erwartet. Michael mutiert zu einem sinnlos brutalen Frankenstein-Derivat, nutzt aber auch seine Intelligenz bei seiner Aggression, so daß er unter anderem den Forschungsbetrieb im Labor von Professor Lanter auf Jahre unmöglich macht. Viele denkbare Auflösungen...

banale Auflösung: Professor Lanter hat das Tütchen vergessen. Mehrere Fortsetzungen denkbar...

Erich Grün war hin und her gerissen. Welche Fortsetzung sollte er schreiben? Ratlos drehte er den Stift in seinen Händen...
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  RE: Professor Lanter Datum:23.01.08 06:48 IP: gespeichert Moderator melden


In den Unterlagen von Erich Grün fand sich folgende Notiz:

„Es ist nicht möglich, diese Geschichte weiterzuschreiben. Ich habe laut gedacht, und dabei zu viel ausgeplaudert. Keine der fünf Varianten kann jetzt noch geschrieben werden. Man kann nicht erzählen, was man gleich schreiben wird, und es dann auch noch schreiben. Sich eine sechste Variante ausdenken? Es wäre der Versuch, es allen zeigen zu wollen, ha, noch ist nicht alles ausgeschöpft, es geht auch noch ganz anders. Auf eine gewisse Art wäre man genauso dem Zwang zum Steigern unterworfen wie bei der ersten, von mir gleich zu Anfang verworfenen Fortsetzung: hier ginge es zwar nicht um ‚noch mehr Gewalt’, aber um ‚noch mehr Phantasie’.

Nein, diese Geschichte kann nicht fortgesetzt werden. Und sie sollte auch nicht fortgesetzt werden. Phantasien wie die des Professors sollten besser im Reich der Phantasie verbleiben. So, wie die Geschichte jetzt steht, sind diese Phantasien klar als Träumerei des Professors gekennzeichnet. Unanständige Träume sind eine Sache. Wenn sie dann umgesetzt werden, ist es eine ganz andere Sache.

Die Geschichte endete mit den Worten: ‚Zwei Jahre später’, und vielleicht sollte man es genau dabei belassen. Was ist zwei Jahre später passiert? Der Leser hat sich sicher schon seine eigenen Gedanken dazu gemacht. Ist das nicht das Beste, was einem Autor passieren kann?“
Keusch ist nicht geil
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