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  Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor?
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bound-n-hit
Freak

München


Bound-n-Hit.com - Der BDSM-Podcast

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  Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:20.11.15 14:26 IP: gespeichert Moderator melden


Durch einen Film, den ich neulich gesehen habe, beschäftige ich mich immer mehr mit dieser Frage. Was ist, wenn die eigene Neigung das Leben zerstört?

Wenn sich die Familie, Freunde und Bekannte abwenden? Wenn man den Job, die Wohnung oder ganz und gar alles verliert?

Nur, weil man es liebt, Schmerzen zu empfinden, Schmerzen auszuteilen oder es liebt sich zu unterwerfen oder jemanden unterwerfen zu wollen?

Ich persönlich habe davor keine Angst. Ich stehe offen dazu. Absolut in jeder Hinsicht. Ich bin ich. Aber ich habe auch, als ich mich geoutet habe, viele Freunde und Bekannte verloren. In meinen Familienkreis, das war der einzige, der damit rein gar kein Problem hatte. Natürlich kennt keiner die Details, da ich auch oft extremere Praktiken lebe und erlebe und noch erleben möchte.

Aber wie sieht es da bei Euch aus, habt ihr Angst davor?

Oder habt ihr es sogar schon erleben müssen? Oder outet ihr Euch nicht, weil ihr Angst davor habt, das eben das passieren könnte?

Bin auf Eure Antworten gespannt!
Herzliche Grüße von Julina
Betreiber des BDSM-Podcast "Bound-n-Hit"

Alles zum Thema Keuschhaltung erfährst Du hier: http://www.bound-n-hit.com/?s=keuschhaltung
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Single
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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:20.11.15 22:29 IP: gespeichert Moderator melden


Die Folgen eines Outings hängen zunächst mal davon ab, als was man sich outet. Vorsichtig wäre ich auf jeden Fall bei Dingen, die in der Standardmeinung gegen die guten Sitten verstoßen: Pädophilie, Revisionismus, Satanismus, Zoophilie, Kannibalismus, Nekrophilie, und in diese Reihe setze ich auch Sadismus. Wenn du dich als Sadistin geoutet hast und deinen Freunden gesagt hast, dass es dich freut anderen Schmerzen zuzufügen, dann wundert mich nicht, dass sie Angst kriegen und sich von dir abwenden.

Ein Problem hat auch, wer im Zentrum des öffentlichen Interesses steht (Politiker, Priester) oder mit erzkatholischen oder ultrarechten Leuten zu tun hat.

Ansonsten glaube ich an keine schlimmen Folgen eines Outings, sondern die Freunde und Bekannten kennen dann einfach einen Spleen mehr, über den sie schmunzeln oder auch den Kopf schütteln können. Die Beziehung zu ihnen basiert nicht auf dem Spleen, sondern auf was anderem (gemeinsame Interessen, Geschäftsbeziehung, was auch immer) und an dem ändert sich ja nichts.

Man darf natürlich keinem penetrant mit einem Thema auf die Nerven gehen. Es ist dann ganz egal, ob das Thema BDSM ist oder Politik oder Religion. Wenn jemand nichts mehr zu dem Thema hören will oder gänzlich anderer Meinung ist, dann hat es keinen Sinn ausgerechnet mit dieser Person darüber zu streiten. Es gibt ja genug andere Dinge, über die man reden kann...
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Keuschi512 Volljährigkeit geprüft
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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:21.11.15 23:41 IP: gespeichert Moderator melden


Mir stellt sich bei dem ersten Posting die Frage warum überhaupt gegenüber (nicht sehr sehr guten) Freunden oder gar Bekannten outen. Das klingt - wie auch schon bei Single angeklungen - etwas nach aufdrängen.

Für mich stellt sich mehr die Abwägung: Ein Leben - das es nach der gängigen Lehre nur einmal gibt - nicht wie gewünscht leben und statt dessen "lebenslänglich" zu haben nur weil ein zwangsweises Outing drohen könnte? Zumal der sexuelle Bereiche (solange es nicht strafrechtlich relevant wird und beiden gefällt) eh fast keinen anderen etwas zu interessieren hat.

Ich kann auch die Leute nicht verstehen die sagen nein da und dort gehe ich nicht hin nur weil da eine andere Person ist ... die lassen sich ihr Leben von dieser Person (indirekt) massiv einschränken!

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Phonix
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Ich bin der Sklave!

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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:22.11.15 13:32 IP: gespeichert Moderator melden


Also ich finde man muss sich gar nicht outen. Mein sexual Leben geht außer meiner Partnerin sonst niemand etwas an. Und der Großteil der Gesellschaft lebt immer noch sehr prüde, sonst wären viele Fetische usw. verbreiter. Zumindest erlebe ich das in meinem Freundeskreis, wie abfällig über so manche Praktiken gesporchen wird ohne sich damit auseinanderzusetzen.

In solchen Gesprächen hält man sich dann einfach etwas mehr zurück, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen
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private_lock Volljährigkeit geprüft
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Jedes Schloss ist ein Meta-Konsens!

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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:05.12.15 22:55 IP: gespeichert Moderator melden


Zunächst vorweg: Beide Extreme halte ich für ... öhm ... unangemessen:


  1. totschweigen: niemand darf es wissen!
  2. missionieren: jeder muss es wissen, ob er will oder nicht!


Es ist meine persönliche Sexualität, die ganz natürlich nur mich und meine Partnerin angeht. Damit hausieren zu gehen, weil ich alle Welt bekehren möchte, kommt nicht in Frage, denn ich muss den anderen Menschen auch zugestehen, dass deren Sexualität wiederum ihnen allein gehört und mich nichts angeht, auch wenn man manchmal schon neugierig wäre.

Andererseits soll es aber auch nicht als Erpressbarkeit ausgelegt werden. Natürlich bin ich als Erwachsener auch ein sexuelles Wesen mit gewissen Bedürfnissen. Solange die nicht gegen Gesetze verstoßen, verbitte ich mir das durch andere kommentieren lassen zu müssen.

Ganz pragmatisch sieht es so aus, dass ich z.B. mein Sexspielzeug (hat nicht jeder von uns so eine Kiste?) nicht übermäßig verstecke, denn wer es in mein Schlafzimmer schafft, der kann auch das wissen. Gut, es muss nicht offen im Bad rumliegen, wenn der Besuch zwangsläufig dort zur Toilette geht. Ich will niemandem vor den Kopf stoßen. Wer der naiven Vorstellung anhängen mag, dass ich "normal" sei, dem gebe ich halt dieses Bild und halte mich nicht lange damit auf, ihn "aufzuklären" oder gar ungefragt zu erleuchten. Wer hingegen die Zeichen zu deuten weiß und durch gezielte Fragen ein Interesse bekundet, der bekommt auch Antworten.

Im Alltag führt es dazu, dass ich zwei Sorten von Menschen kenne, solche, die es wissen und solche, die es nicht wissen und auch nicht wissen müssen. Mit beiden kann man auf unterschiedliche Art ein schöne Zeit verbringen. Das Leben besteht nicht nur aus Sex und BDSM. Allerdings gebe ich zu, dass es auch nach all den Jahren nichts an Faszination eingebüßt hat. Somit sind die Leute, die etwas mehr wissen, klar im Vorteil. Ist das kleine Geheimnis erst einmal raus, dann spricht es sich viel freier über alles mögliche, ohne dass immer die Schere im Kopf ansetzen muss, ob das jetzt wohl falsch verstanden werden könnte.

Ich gebe zu, in der Pubertät ist das schwerer gefallen. Zum einen war meine Persönlichkeit noch nicht so gefestigt. Ich hatte einfach nicht das Selbstbewusstsein, unter gewissen kontrollierten Bedingungen eine Entdeckung zu riskieren und dann entsprechend offensiv zu verteidigen. Es gab mit der Familie so einige Schlüsselszenen, in denen die Fronten erst einmal geklärt werden mussten, insbesondere was falsch verstandene elterliche Fürsorge und Schnüffelei in privaten Dinge anbelangte. Da mussten ganz klare Grenzen gezogen werden, die jetzt viele Jahre später immer noch respektiert werden. Genau genommen wissen sie jetzt mehr, als sie je wissen wollten und bemühen sich im Nachhinein um aktive Verdrängung. Sollte doch mal ein Detail nicht so ins Bild passen, dann wird das ganz elegant ignoriert. Sie fragen lieber nicht, aus Angst, die Antwort könnte ihnen nicht gefallen. Vorbei der moralische Zeigefinger oder die erzieherischen Maßnahmen. Aber ich gebe zu, das funktioniert nur, wenn man sich auf Augenhöhe begegnet. Solange ich noch bei ihnen gewohnt habe, ließ sich dieser Status aufgrund der engen Abhängigkeit auch noch nicht verwirklichen.

Entsprechendes gilt wohl auch generell: Wenn ich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einer Person feststecke, dann kann ich lediglich um Vertrauen und Privatsphäre bitte. Es hängt dann sehr vom Gegenüber ab, ob das gewährt wird. Glücklicherweise arbeite ich nicht mit direktem Kundenverkehr, so dass ich darin z.B. keine berufliche Einschränkung sehe. Aber insbesondere bei Berufen mit Kindern oder mit starkem Kunden Kontakt, wo der Arbeitnehmer auf einen tadellosen Ruf angewiesen ist, mag ein Outing nicht so freizügig in Kauf genommen werden können.

Wenn es dann doch einmal passiert, kann ich nur die Flucht nach vorn empfehlen: Stopft dem neugierigen Eindringling in Eure Privatsphäre den Hals mit Details und Bildern, die er nichts so schnell wieder aus dem Kopf kriegt. Er soll ruhig das Gefühl bekommen, Geister gerufen zu haben, die er jetzt nicht mehr los wird. Das hängt natürlich wesentlich von der Einschätzung ab, ob derjenige überhaupt noch durch irgendetwas zu beeindrucken ist. Zunächst sollte mal klar gestellt werden, dass es eine Grenzverletzung seinerseits war und dass er im Unrecht ist.

Nun, wer auch immer der andere sein mag, zumindest sollt Ihr ein Bild von Stärke abgeben und Stolz erhobenen Hauptes zu Eurer Vorliebe stehen. Denn erst durch Euer Rumdrucksen und Ausweichen wird es interessant, mit vulgären Andeutungen Euch im Alltag unverhofft immer wieder eine rote Bombe auf die Schultern zu pflanzen. Dreht den Spieß ganz bewusst und offensiv um: "Du hast meinen Strapon doch gesehen ... na, willst Du Dich nicht mal für mich bücken?" Auch wenn Ihr nicht schwul seid, nutzt das ruhig, um gerade andere hetro Männer vor den Kopf zu stoßen: "Du warst doch beim Bierholen schon in meinem Hobbykeller ... kannst froh sein, dass die Tür nicht ins Schloss gefallen ist." Zum einen seid Ihr auf Stichwort "schwul" viel weniger angreifbar, weil es nicht der Wahrheit entspricht und zum anderen spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der andere ohnehin homophob ist wenn er über alle sexuellen Deviationen pauschaul die Nase rümpft. Es ist allzuleicht, dessen Vorurteil auszumalen, bis zu einem Grad, da ihm diese Fantasie nicht mehr gefällt, noch dazu, als falsche Fährt, ohne Eure wahren Fantasien preiszugeben. Ziel ist es, dass derjenige nicht freiwillig mit seinem Wissen prahlt, weil es ihn selbst wiederum in den Augen der restlichen Meute damit in Verbindung bringt. Und als Bonus zeigt sich langfristig, dass ihr ja gar nicht schwul seid. Auch das fällt nur wieder auf den Tratschhansel zurück, der ja mal wieder das Blaue vom Himmel zusammengelogen hat. Leute, die das hinterfragen sind durchaus geeignet für eine engere und länger andauernde Freundschaft. Wer es ohnehin nicht blickt, wird nächste Woche der nächsten Sau hinterherlaufen, die durchs Dorf getrieben wird.

LG
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bound-n-hit
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Bound-n-Hit.com - Der BDSM-Podcast

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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:24.12.15 15:20 IP: gespeichert Moderator melden


Vielen herzlichen Dank für das umfangreiche Feedback. Wie ich merke sind die Meinungen wirklich unterschiedlich. Ich finde das Thema extrem spannend.
Herzliche Grüße von Julina
Betreiber des BDSM-Podcast "Bound-n-Hit"

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M.J.
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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:28.12.15 19:47 IP: gespeichert Moderator melden


Nein, ich bin nicht der Meinung, daß die Neigung mein Leben zerstört.
Deswegen habe ich auch keine Angst davor.

Klar wäge ich ab, wem ich was auf die Nase binde. Gerade in Zeiten von facebook & co.

Dennoch lebe ich mein Leben so, wie ich es möchte. Tue das was machbar ist. Kratze an der Grenze und gehe auch darüber hinaus.

Es kommt immer darauf an, was man voranstellt.

Gehe ich in meiner gesellschaftlichen Rolle auf, ist alles andere nachstehene.

Lebe ich sichtbar meine Neigungen und Fetische aus, richtet sich mein übriges Leben danach.

Es muß sich stimmig anfühlen. Ich muß mit mir zufrieden sein und nicht über die persönliche Situation deprimiert.

Ich für mich bin angekommen. Wer mich nicht so akzeptiert wie ich bin, kann weitergehen, einen Bogen um mich herum machen oder was weiß ich was.

Das halte ich für den besten Weg. Voraussetzung ist allerdings auch, daß man gelernt hat, nicht im Leben herumzuspielen, sondern echt Verantwortung übernimmt.

So werde ich ernstgenommen. So bunt oder normal ich auch bin.

M.J.
Seit über 35 Jahren SM und Faible für ungewöhnliche Klamotten.Meine Leidenschaften haben nun auch Hand und Fuß(also für Nachwuchs gesorgt).Neben Dom bin ich auch Sub und Pet, gehöre Diaperdoggirl.Das Leben ist zu kurz, um graue Maus zu sein und die verschiedenen Graustufen auszuleben.Ich mag es bunt, queer, trubelig und nach vorn gerichtet.Lasse mich in keine Schublade quetschen.
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DieFledermaus
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Freunde findet man wie Sand am Meer, gute und wahre Freunde so selten wie Muscheln mit einer großen Perle darin

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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:31.12.15 13:18 IP: gespeichert Moderator melden


Joa man könnte sagen mein outing hat auch in gewisser weise mein Leben zerstört 90% der freunde verloren und meine Familie bis auf 2 Menschen.

Aber immer wenn etwas zerstört wird entsteht auch etwas neues und heute sehe ich es eher als eine chance die nicht jeder Mensch hat. Nämlich um zu sehen wer von meinen Freunden und meiner Familie derart Intolerant ist, das es um diese nicht schade ist.

Heute lebe ich es offen und bin glücklich damit.
Meine Wahren Freunde habe ich immer noch. Wohl gemerkt auch absolute Stinos. Aber sie akzeptieren es und das reicht mir.

Man muss eben immer abwägen obs einem das wert ist. Entweder offen und ehrlich sein und riskieren Menschen vor den Kopf zu stoßen oder gar zu "verlieren" oder sein leben lang nach außen hin als Stino leben und nur ausgewählten davon zu erzählen.


mit lieben Grüßen von der Fledermaus
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M.J.
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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:31.12.15 15:49 IP: gespeichert Moderator melden


Sich zu outen oder auch einfach offen und ehrlich zu sein, macht zwar recht schnell einsam, befreit allerdings auch vom Ballast gutmeinender und für einen schlecht tuender Menschen und auch von falschen Freunden, die einen ansonsten ein Leben lang begleiten und das Leben versauern, weil nur echte Freunde einem wirklich helfen können und auch wollen.

Die Neigung bereichert immer. Wir als erwachsene Menschen können selbst steuern, wieviel wir davon zulassen. Eine komplette Lebensumstellung ist gar nicht nötig, sehr wohl aber ein ehrlich sein mit sich und seiner Umgebung.

M.J.
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tyl
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sei du selbst

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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:04.03.16 18:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo,
Ich bin kein Freund davon sich in der bei jedem und bei allen zu outen. Ich habe nämlich persönlich festgestellt, dass viele Menschen damit nichts emotional anfangen können. Um ein Beispiel zu nennen. Ich habe meiner Mutter von meiner Neigung zu BDSM erzählt und konnte Ihr verständlich machen, dass dies OK ist und Sie sich keine Sorgen machen muss. Da meine Mutter sich mit diesen Outing emotional befasst oder befassen will ist das Outing eher ein Belastung für Sie. In der Realität ignoriert Sie mein Outing, das ist aber absolut OK für mich. Wichtig für mich war gleichgesinnte zu finden und Menschen die ich schätze und die die benötigte Empathie habe über diese Themen offen zu unterhalten. Dabei habe ich festgestellt, dass ich auch mit Freunden über meine Neigungen sprechen konnte, die nicht die gleich Veranlagung haben. Ein weitere Meilenstein waren Gespräche mit einer sehr guten Domina aus meiner Gegend. Wir haben uns Stunden vor und nach der Session unterhalten. Vieles auch über ganz normale Dinge und auch wie Sie als Boss des Studios mit Ihrem Team klar kommt. Das waren für mich die besten Gespräche. Auf der anderen Seite ist natürlich die Neigung manchmal im weg und nimmt bei mir oft zu viel emotionalen Platz in meinen Leben ein. Des Weiteren würde ich gerne mal meine Neigung mit dem richtigen Partner gerne ausleben. Meine Freundin kennt zwar und toleriert meine Neigung teilt diese aber emotional nicht. Fazit: Liebe und Toleranz top - Neigung Flop. Aber ich will bei got nicht jammern. Natürlich hat meine Neigung auch das Potential die Beziehung kaputt zu machen und meine Neigung war auch ein Mitgrund des scheitern meiner vorherigen Ehe. Ich würde auf jeden Fall dazu Raten mit dem Partner sehr ehrlich zu sein. Sollte der Partner nicht die gleichen Neigungen haben wird das in den meisten Fällen nicht gut gehen, vor allem dann nicht, wenn die Bedürfnisse sehr groß sind die eignen Neigungen auszuleben. Es kann aber auch funktionieren. Ein bekanntes Beispiel dafür ist JGLeathers - Er ist ja sehr bekannt und einer der kreativsten Köpfe in der Szene aber seine Frau scheint damit nichts am Hut zu haben. Wie glücklich die beiden Sind weiß ich nicht, aber Sie haben zumindest eine funktionierende Ehe.

Auf jeden Fall sollte man zu sich selber und seinen Emotionen stehen solange Sie keine anderen Personen veletzen. Gruß Tyl
tyl
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M.J.
Stamm-Gast

Berlin


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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:05.03.16 11:49 IP: gespeichert Moderator melden


Ein Outing bezüglich was auch immer gegenüber den Eltern, Geschwistern und engsten Verwandten ist aber etwas ganz anderes als bei PartnerIn oder im Freundes- und Bekanntenkreis!

Bei Verwandten erwarte ich, daß Sie mich so nehmen, wie ich bin, ganz insbesondere bei den Eltern und Geschwistern. Die Großeltern haben es emotional leichter. Sie sind eh schon in der Rolle der Alten und Gütigen, für sie ist das Thema Sexualität schon durch. In ihrem Lebensabschnitt sind andere Dinge von Belang und Interesse. Sie können am leichtesten auf einen zukommen, umarmen und sagen: "Ich nehm und hab dich lieb, so wie Du bist".

Das fällt Eltern und Geschwistern schwerer. Eltern denken insgeheim: "Was haben wir bloß falschgemacht?" und Geschwister denken: "Bin ich etwa auch so drauf? Könnte ich die gleichen Macken haben?"

Bis es da zur Umarmung und glaubhaften emotionalen Bekundungen kommt, daß man so wie man ist, akzeptiert und geliebt wird, ist ein recht langwieriger Weg. Wenn es da schnell geht, sollte sich jede/r die Frage stellen, ob das auch ehrlich gemeint ist!

Den Freundes- und Bekanntenkreis muß man nach dem Outing sicherlich mehr oder weniger erneuern.

Von Bekannten habe ich mich zu 99% getrennt, das sehe ich als reine Zeitverschwendung. Nur wenn es sich um eine Bekanntschaft mit Potenzial zur Freundschaft handelt, macht es Sinn, zu schauen, pflege ich diese noch weiter oder lasse ich sie einschlafen.

Bei Freunden ist das zwar ganz schön, sich über Gott und die Welt zu unterhalten/diskutieren, gemeinsam Dinge zu unternehmen und sich gegenseitig zu helfen.
Aber über die Jahre trägt das nicht, denn das gegenseitige Unverständnis wird immer größer, weil in so unterschiedlichen Welten gelebt wird. Man ist sich gegenseitig zugetan, akzeptiert das, was der/die andere macht, aber durch das Leben in verschiedenen Welten wird das Unverständnis mit der Zeit immer größer, denn es ist ja auch wichtig, WARUM und WIE ich Dinge tue.

Über kurz oder lang braucht es da den gleichen Blickwinkel, sprich ähnlich bzw. gleiche Erfahrungen um wirklich guter Ratgeber sein zu können. Und wirkliche Freunde sind Ratgeber bzw. Personen, die einen auch mal zurechtstutzen und die Meinung sagen können und dürfen. Voraussetzung ist, daß sie mich und mein Handeln verstehen.

Ein Outing z.B. in Facebook macht für mich keinen Sinn, im realen Alltag und Aug in Aug der anderen Person gegenüber im privaten Umfeld aber absolute Voraussetzung für gegenseitiges Verständnis und volles Akzeptieren. Nichtouten ist da gleichbedeutend mit Akzeptanz der Prozentzahl der Persönlichkeit für die kein Outing notwendig ist. So läuft eine Freundschaft oder Partnerschaft emotional immer nur auf Sparflamme.

M.J.
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Keuvot
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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:05.03.16 18:06 IP: gespeichert Moderator melden


Ich finde es schwierig sich zu outen weil die Umwelt noch nicht so weit ist.Alles was anders ist da haben die meisten Leute doch Angst vor,meistens weil sie es schon nicht verstehen können wie man Schmerzen oder Erniedrigung schön oder zur sexuellen Stimulation haben will. Es fängt doch schon im normalen Alltag an das man sich mit manchen Äußerungen zurück hält um seinem Gegenüber nicht vor den Kopf zu stoßen oder mit Sachen zu konfrontieren die seine Vorstellungskraft sprengen.Dann kommt es meiner Meinung auch darauf an ob man sich als Dom oder Sub outet als Sub bist du doch in der Männerwelt gleich Weichei abgestempelt.
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TomTomTom Volljährigkeit geprüft
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  RE: Wenn die Neigung das Leben zerstört - Habt ihr Angst davor? Datum:05.05.16 22:07 IP: gespeichert Moderator melden


Im beruflichen Umfeld hätte ich sicherlich Nachteile, da dieses relativ konservativ ist. Im Freundeskreis würde ich auf mehr Verständnis treffen, aber warum soll ich da hausieren gehen? Ich informiere mich ja auch nicht über die bevorzugten Fantasien meiner Freunde. Die freundschaftlichen Bande wurden aufgrund anderer Gemeinsamkeiten geknüpft. Einzig, wenn ich zu SM-Stammtische gehe oder in einschlägigen Foren aktiv bin, ist das eine Gemeinsamkeit, die man teilt und da ergibt es dann auch Sinn, sich gegenseitig über dieses Thema auszutauschen.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TomTomTom am 05.05.16 um 22:07 geändert
Im Herzen seit einem Jahrzehnt eine keusch gehaltene, streng angekettete und frisch gestriemte Rudersklavin auf der Strafgaleere. Zu lebenslänglich verurteilt, da einer habgierigen russischen Oligarchen-Ehefrau im Wege. Heimlich in Mistress Katarina verliebt und ständig von Mistress Matzuki gepisackt. Musste schon häufig zu Mistress Walerija nach vorne auf das Podest und wird vorher von Mistress Anastasija wie eine Bogensehne mit Stahlseilrollen gespannt.
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