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Thema:
eröffnet von prallbeutel am 13.03.21 16:36
letzter Beitrag von Ihr_joe am 14.03.21 20:39

1. Der Impftermin

geschrieben von prallbeutel am 13.03.21 16:36

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Der Impftermin


Herr Schreck half doch gern der netten alten Frau aus der Nachbarschaft. Er besorgte ihr einen Impftermin in einem provisorischen Impfzentrum des Kreises. Nun ja, eigentlich hatte er keine Lust darauf, in einer Warteschleife zu stecken. Und die Frau war ihm ziemlich schnuppe, aber da er für die Hilfe 50 Euro genommen hatte, musste er tätig werden.

Also wählte er sich die Finger wund und wurde endlich nach Stunden erfolgreich mit einem Termin und einem dazugehörigen Code belohnt. Er wollte gerade seine Auftraggeberin anrufen, da kam er ins Grübeln. Warum nicht selbst den Termin nutzen? Durch die Priorisierung stand er noch lange nicht auf dem Impfplan, und das störte seine Urlaubsplanung.

Er fand die Internetseite und gab den Code für eine Terminänderung ein. Dann stellte er mit glänzenden Augen fest, dass er auch persönliche Daten ändern konnte: Name und Adresse, Geburtsdatum. Herr Schreck gab nur mal so zur Probe seine eigenen Angaben ein. Und schwupps: Das Programm akzeptierte ihn. Er konnte sich nächste Woche impfen lassen.

Und was war mit der Alten? Ach, die könnte einen anderen Termin bekommen. Herr Schrecks Entscheidung stand fest. Eine Woche später fuhr er zum Impfzentrum und gesellte sich in die Schlange der Wartenden. Er fiel ein bisschen auf, weil alle um ihn herum viel älter waren, aber er hatte ja den Code und die Bestätigung. Ein wenig zuckte er trotzdem zusammen, als ihn plötzlich eine junge Frau von der Seite ansprach. „Gehören Sie zur Sondergruppe? Dann brauchen Sie hier nicht zu warten. Sie können direkt mitkommen.‟

Herr Schreck hatte zwar keine Ahnung, was die Sondergruppe war, aber nicht warten zu müssen war nie verkehrt. Er nickte dreist und folgte der Frau. Er starrte ihr auf den knackigen Hintern. „Du geile Schlampe, du! Jetzt noch Latexoutfit, Strapse und High Heels, Baby! Dann darfst du mich aber so richtig verarzten.‟ Er leckte sich über die Lippen wie vor einem Festmahl.

Die Frau führte ihn zu einem Nebeneingang des Gebäudes. „Setzen Sie sich da vorne auf die Liege, bitte. Wie ist denn Ihre Testnummer?‟ Herr Schreck reichte ihr die Unterlagen. Die Frau stutzte. Sie rief an ihrem Tablet ein Programm auf. Sie hatte es geahnt! Wieder so ein Vordrängler! Sie konfrontierte ihn mit ihrem Verdacht. Herr Schreck kicherte nervös. „Äh, ja, OK. Ist irgendwie schief gelaufen... Aber, wenn ich jetzt schon mal da bin, Püppi...‟

Kurz blitzten die Augen der Frau. Ansonsten ließ sie sich nichts anmerken. „Bitte legen Sie sich auf den Bauch. Und die Hose ein Stück runter, bitte.‟ Herr Schreck runzelte die Stirn. Wurde das so gemacht? Na ja, er folgte der Anweisung. Die Frau band nun Hand- und Fußgelenke mit Gurten fest. Herr Schreck sträubte sich. „Was soll das denn?‟ Als Antwort hörte er: „Das ist nur zu Ihrer Sicherheit.‟

Herr Schreck verdrehte sich den Hals, um zu sehen, was die medizinische Angestellte machte. Sie hantierte mit einem Ungetüm von... Er ächzte. „Was ist das?‟ Die Frau lächelte. „Damit betäubt man eigentlich Großvieh, aber zur Not geht es auch beim Menschen. Wir haben noch Materiallieferungsschwierigkeiten.‟ Herr Schreck begann: „Zur Not? Ich... Hören Sie, ich... AAAAAAH!‟ Seine Gesäßbacke schmerzte wie Sau.

Er konnte sich nicht mal über die malträtierte Stelle reiben. Dann hörte er ihre Stimme: „Bleiben Sie noch ein paar Minuten liegen. Damit wir sicher sind, dass Sie alles gut überstanden haben.‟ Schon war sie weg. Herr Schreck ruckte an den Fixierungen. Verdammtes Miststück! Lässt die einen hier liegen mit runtergelassenen Hosen! Am liebsten hätte er dieses Weib an die Wand gedrückt, ihr Röckchen angehoben und einen weggesteckt!

Es dauerte mindestens eine halbe Stunde, bis sie wieder erschien. Erbost rief Herr Schreck: „Endlich! Jetzt machen Sie mich hier frei!‟ Die Frau löste seine Fußgurte. „Jetzt bitte die Beine anziehen.‟ Herr Schreck kämpfte sich vom Bauch hoch auf die hockende Kniestellung und blaffte: „Was denn jetzt noch?‟ Die junge Frau nestelte plötzlich zwischen seinen Schenkeln an seinem Genital. Herr Schreck erstarrte. Das war ja...

Sollte er empört oder zufrieden sein? Die kleine Zuckerschnute fummelte an seinem besten Stück. Es gab Schlimmeres. Doch dann fühlte er etwas merkwürdiges... Es... Er sah unter sich und bemerkte eine seltsame Vorrichtung, die sein Glied umschloss. „Was... Was ist das?‟ Die Frau löste nun endlich auch die Handgurte. „Das ist nur eine Keuschheitsschelle. Die Substanz hat ja noch keine EU-Zulassung und ist noch in der Testphase. Und daher dürfen Sie unter keinen Umständen in den nächsten acht Wochen ejakulieren.‟

Herr Schreck wackelte verwirrt mit dem Kopf. „Was... was... wie jetzt? Und wieso Testphase?‟ Die Frau sah ihm unschuldig ins Gesicht. „Ach? Gehören Sie gar nicht zu der Testgruppe? Die Sondergruppe.‟ Herr Schreck meckerte: „Ich habe Ihnen doch schon gesagt, wie ich an den Termin gekommen bin. Durch... ungewöhnliche Umstände.‟ Er wollte sich schon die Hosen hochziehen, aber dann verlangte er: „Das Ding machen Sie sofort wieder ab.‟

Die Frau verschränkte ihre Arme unter ihrem Busen und schüttelte langsam den Kopf. „Das darf ich leider nicht. Erst in acht Wochen. Kommen Sie dann wieder.‟ Herr Schreck war geschockt. Er stand halbnackt für einige Sekunden wortlos vor ihr und zog sich dann an. Wütend marschierte er raus und fuhr nach Hause, überfordert mit seiner aktuellen Situation und wie er damit umgehen sollte.

Die junge Angestellte kümmerte sich die nächsten zwei Stunden noch um reguläre Impflinge, dann machte sie eine Pause bei einer Tasse Kaffee und erzählte einer Kollegin von ihrem Erlebnis. „Da war schon wieder ein Vordrängler. Aber diesem Arschloch habe ich es gezeigt.‟ Die Kollegin hörte sich alles an und lachte herzlich. „Aber das Zentrum hier wird doch in sechs Wochen wieder geschlossen.‟ Die frischgebackene Keyholderin grinste: „Ich weiß. Aber ich habe seinen Namen und die Adresse. Und wenn ich Lust habe, fahre ich irgendwann vorbei...‟

Acht Wochen später fuhr Herr Schreck vor dem Impfzentrum vor. Er hatte noch nie so lange und schmerzhafte zwei Monate erlebt. Dieser Keuschheitsgürtel machte ihn wahnsinnig vor Geilheit. Normalerweise war er zwei Mal in der Woche im Bordell, obwohl das im Lockdown eh nicht geöffnet war, Aber es gab immer irgendwo eine Möglichkeit... Allerdings nicht im KG!

Wie oft hatte er dieses Weib verflucht in den letzten acht Wochen? 56 Tage! Seine Eier waren so prallgefüllt wie nie. Dass er das überhaupt überlebt hatte! Er stieg aus und ging zur Tür. Dort stand ein behördlicher Hinweis:

- Aufgrund von erheblichen Impfdosen an die hausärztlichen Praxen
wurde dieses Impfzentrum geschlossen. Sollten Sie keinen
Ersatztermin bekommen haben, begeben Sie sich bitte zu Ihrem Hausarzt. -

Herr Schreck starrte auf die Buchstaben und spürte, wie ihm schummerig wurde. Was sollte er jetzt machen? Er rüttelte an der Tür. Sie war verschlossen. Hastig fuhr er zurück nach Hause und rief beim Gesundheitsamt an. „Hören Sie, diese Sache mit dem vorbeugenden... Sie wissen schon. Dings für Männer wegen der... Wo kann ich den Schlüssel holen?‟ Die Dame am anderen Ende verstand nur Bahnhof. „Ich weiß leider überhaupt nicht, wovon Sie reden.‟

Langsam dämmerte Herrn Schreck, dass die Tussy im Impfzentrum ihn verarscht hatte. „Ich brauche die Namen aller Angestellten aus dem geschlossenen Zentrum.‟ Das war laut der Mitarbeiterin völlig ausgeschlossen. Datenschutz und so. Herr Schreck brüllte ins Telefon: „Verdammt! Ich will den Schlüssel! Geben Sie mir die Namen der weiblichen... Hallo? Hallo! Jetzt hat die blöde Kuh aufgelegt!‟ Er versuchte es mehrfach, aber schließlich wurde seine Nummer geblockt. Hatte wenigstens diese hinterhältige Betrügerin seinen Namen? Ja, doch, aber klar. Vielleicht kam sie heute noch und brachte den Schlüssel vorbei. Schwer ließ er sich in einen Sessel fallen und atmete tief durch.

Nur vier Kilometer entfernt saß eine junge Frau an ihrem Tablet auf dem Sofa und surfte durchs Netz. Da poppte eine kleine Nachricht aus ihrem Terminkalender auf: Kryptisch stand da „Herr S., Aufschluss?‟. Ein Lächeln zog über ihr Gesicht. Sie schob den Termin 14 Tage weiter und klickte ihn weg. Plötzlich bekam sie richtig Lust. Sie streichelte sich über den Busen, den Bauch, die Hüften, die Schenkel und drückte sich schließlich die Hände vor ihre Weiblichkeit, klemmte die Beine zusammen und schaukelte sich langsam zu einem wundervollen Orgasmus...

Schwer atmend lag sie danach auf dem Sofa und öffnete noch Mal den Terminkalender und scrollte zur Überwoche. Sie änderte den Termin erneut. Dieses Mal auf ein Datum in vier Wochen.

Vielleicht würde sie ihm tatsächlich den Key schicken. Natürlich anonym.

Oder... Sie würde den Mut aufbringen, ihn zu besuchen. Wann das sein würde, wusste sie nicht, aber eines Tages...


ENDE




2. RE: Der Impftermin

geschrieben von QueenS am 13.03.21 18:28

Hallo Prallbeutel,
die Kurzgeschichte ist ja mal an Gemeinheit kaum zu überbieten... 🤣
Aber trotzdem sehr gut geschrieben.
Gruß QueenS
3. RE: Der Impftermin

geschrieben von SCHWESTER ANNIKA am 13.03.21 18:49

Hallo Prallbeutel. Danke für diese nette Kurzgeschichte. Ja - das geschieht den Typen recht. Für diese Aktion, das Geld nehmen, und mit dem Vordrängeln (ist das vielleicht sogar ein Bürgermeister?) - dafür kann er ruhig noch sehr viel länger schmoren...
Gruß Schwester Annika
4. RE: Der Impftermin

geschrieben von sturmgras1 am 14.03.21 07:37

guten morgen zusammen,

auch vilen Dank und grosses Lob von miener Seite. Geschichte ist anregend und sehr schpn geschrieben
5. RE: Der Impftermin

geschrieben von prallbeutel am 14.03.21 16:43

Zitat
Hallo Prallbeutel... ist das vielleicht sogar ein Bürgermeister?...


Ob Herr Schreck ein Bürgermeister ist, bleibt sein Geheimnis. Aber es gilt hier in dubio pro reo.

Daher ergänze ich mal die Floskel:
Alle Namen und Ereignisse sind frei erfunden, alle Übereinstimmungen mit der Realität sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

6. RE: Der Impftermin

geschrieben von Ihr_joe am 14.03.21 20:39


Zitat

Ob Herr Schreck ein Bürgermeister ist, bleibt sein Geheimnis. Aber es gilt hier in dubio pro reo.


Danke für die tolle Geschichte und das Pro bono.


Ihr_joe



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