Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von private_lock am 16.07.21 20:28
letzter Beitrag von erotic lover am 20.07.21 15:00

1. Wie sauber darf es sein?

geschrieben von private_lock am 16.07.21 20:28

Hallo Forum!

Die Vorstellung davon, was sauber ist, hat sich im Laufe der Jahrhunderte und der technischen Evolution immer mal wieder angepasst:
Sich waschen ist historisch völlig überschätzt

Auch wenn man dem KG Augen zwinkernd eine glorreiche Vergangenheit bis ins Mittelalter bescheinigt, sprechen doch gerade Hygiene-Bedenken und auch die Verfügbarkeit modernen nicht-rostenden Stahls dagegen - reines Gold oder Silber wäre einfach zu weich und zu teuer für so einen Kink. Also auf der einen Seite müssen gerade wir Fetischisten dankbar für die einfache Verfügbarkeit der Dusche für die breite Bevölkerung sein.

Auf der anderen Seite scheint mir aber auch, dass wir ein gestörtes Verhältnis zur Häufigkeit bis zu einer Neigung zum Waschzwang haben. Zuerst wird manisch jedes Quäntchen Eigengeruch weg geschrubbt, um dann mit dem Drüsensekret des Moschus-Ochsen ersetzt zu werden?

Ja, ich weiß, es mögen einige schon die Nase rümpfen und mich einen Iltis schimpfen. Aber der Iltis stinkt wie ein Stinktier nur auf Kommando, also wenn er will dass es stinkt als Verteidigungsmaßnahme, um einem eventuellen Fressfeind den Appetit zu verderben. Und ich will auch gar nicht die ungezügelte Vernachlässigung jeglicher Körperhygiene als Naturliebe verharmlosen.

Doch ein bisschen zurückfallen von den höchstmöglichen Ansprüchen könnte nicht nur so manche Allergie verhindern, sondern auch ein erfülltes Leben mit dem KG ermöglichen - jenseits von ständigen Reinigungsaufschlüssen, die die SH gängeln, bis sie keine Lust mehr hat.

LG
private_lock
2. RE: Wie sauber darf es sein?

geschrieben von Single am 16.07.21 22:47

Wenn ich mir einen Tag lang nicht die Haare wasche (was ich immer beim Duschen tue), brennt mir das Fett in den Augen, und die fetten Haare schädigen auch mein PVC-Spannbetttuch. Ich lag aber auch schon wochenlang im Krankenhaus ohne mir die Haare waschen zu können. Der Körper stellt sich halt um.

Aber an Uringeruch will ich mich nicht gewöhnen, weder an mir selber noch an anderen.

Das Problem ist halt, dass der schon nach ein paar Stunden kommt, wenn Urin sich im KG ansammelt oder von der Unterwäsche aufgesogen wird. Man müsste also nach jedem Klogang unter die Dusche.

Was ich gar nicht verstehe, ist, wenn KG-Träger auf Reinigungsaufschlüssen bestehen. Ein guter KG lässt sich auch ohne Aufschluss durchspülen. Es kommt nur darauf an, unter die Dusche zu kommen, nicht den KG aufzuschließen. Darum hab ich bei Online-Keyholding noch nie einen Reinigungsaufschluss gewährt oder verlangt. Wer so einen schlechten KG hat, dass er ohne Aufschluss Probleme kriegt, braucht eigentlich nur noch einen einzigen Aufschluss – nämlich um ihn wegzuwerfen und was anständiges zu kaufen.

Ich trage im Moment einen KG, der nur aus A-Ring und Metallplug besteht. Das ist der am leichtesten zu reinigende KG überhaupt, und er kostete unter 10 €. Und sicher ist er auch, wenn man davon absieht, dass er sich leicht durchsägen lässt.

Aber ich trug auch schon meinen Voll-KG mehrere Wochen ohne Unterbrechung, weil das Penisrohr genug Löcher hat. Wenn meine KHs strenger wären bzw. meine Freizeitaktivitäten weniger sportlich, könnte ich ihn wahrscheinlich ewig tragen ohne Aufschluss.
3. RE: Wie sauber darf es sein?

geschrieben von Blechnudel am 17.07.21 12:20

Sorry , Thema falsch verstanden.
Unter der schnöden Prämisse „menschlicher Geruch = Gestank“ lehne ich mich nicht so weit aus dem Fenster .
4. RE: Ja, was ist sauber ?

geschrieben von erotic lover am 18.07.21 20:00

In meiner Kindheit gab es einmal die Woche den "Badetag"...
Niemand mit einer stinknormalen Tätigkeit hat sich daran gestört dass es nur einmal die Woche war.

Dafür musste ich mir damals vor jeder Mahlzeit die Hände waschen....

Jahrzehnte später wurde ich mehr oder weniger diskret darauf hingewiesen das ich eine (täglich) dusche nötig hätte (bei schreibtischtätigkeiten wie zu schulzeiten)

Was als "sauber" gilt ist wohl modeabhängig...
...und von der werbung, die einem suggeriert/angst macht ohne ihre produkte sei man dreckig...
(Und ich geb zu bei manchen Parfümen such ich eher das weite)

Nicht-sauber ist zur zeit ja auch derjenige, der keine desinfektionsmittel benutzt.

Viele machen das ja fast schon provokationsmäßig ("ich bin sauber und du ? " (mich persönlich ekelt so etwas eher an))

Ähnlich wie bei den Antibiotika(übersetzt: "gegen das leben-mittel), deren keime duch übermäßigen gebrauch resistent wurden, fährt man jetzt mit den desinfektionsmitteln die gleiche schiene...

Wie sagte mein Chemie-Lehrer in der Schule ?
Es gibt keine Keimfreiheit, egal wie intensiv man sich wäscht.
Keimfrei ist nur der Tod
5. RE: Wie sauber darf es sein?

geschrieben von private_lock am 18.07.21 23:50

Hi,

Könnte fast eine von diesen Scherzfragen sein: Wozu braucht es ein 48 Stunden Deo, wenn doch angeblich jeder täglich duscht?

Das Problem scheint zu sein, dass es regelrecht Überwindung kostet offen zu sagen: "Ich habe heute noch nicht geduscht!" ... wozu auch, es ist Sonntag in der Corona-Zeit und wenn man es sich eh auf dem Sofa gemütlich macht ... Das ist fast schon ein Outing wie zu sagen: "Seht her, ich trage einen KG!"

Wem geht es ähnlich? Wer hat heute noch nicht geduscht? Outet Euch, wenn die 🛁 trocken blieb und die 🚿 kalt!

Das soll nicht mit Stinken gleichgesetzt werden. Es ist zuerst wohl an den Haaren zu bemerken. Allerdings können die auch schon nach einem Nickerchen auf dem Sofa nicht mehr dem "frisch geduscht" Anspruch genügen, wenn dort eine Locke nicht liegt, wie sie soll.

Vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns mit dem täglichen Duschen von anderen absetzen wollen? Das zeigt: Ich pflege meinen Körper genauso gewissenhaft, wie ich meine Arbeit erledige: Pünktlich wie ein Uhrwerk. Ein krasser Gegensatz zu ungewaschen wie ein Obdachloser auf der Straße.

Aber gerade jetzt wo jeden Tag die Flutopfer durch die Nachrichten gezeigt werden, dürfte allzu offensichtlich sein, wie fragil unsere Zivilisation ist und wie minimal der Schritt zum Abgrund sein kann - wenn alles wegbricht, braucht es zunächst Essen/Trinken, ein Dach über dem Kopf, möglichst ein warmes Plätzen für die Nacht und Elektrizität fürs Handy-Laden. Aber zugegeben, Duschen steht wohl höher auf der Liste der Bedürfnisse, als Sex oder gar der KG-Fetisch. Jedenfalls hab ich noch keinen Aufruf vernommen, dass jemandem sein KG-Schlüssel weggespült wurde.

LG
private_lock
6. RE: Ja, was ist sauber ?

geschrieben von Single am 19.07.21 00:49

Zitat
In meiner Kindheit gab es einmal die Woche den \"Badetag\"...
Niemand mit einer stinknormalen Tätigkeit hat sich daran gestört dass es nur einmal die Woche war.

Dafür musste ich mir damals vor jeder Mahlzeit die Hände waschen....

Was als \"sauber\" gilt ist wohl modeabhängig...

Da stimme ich dir zu, aber diese Moden kamen auch nicht von irgendwo. Früher gab es noch keine Duschen. Als ich noch jung war, gab es noch viele Wohnungen ohne Klo, und ich glaube sogar noch Wohnungen ohne Wasser. Man musste die Bassena am Gang benutzen. Dementsprechend dreckig waren die Leute. Wenn man die Hände aneinander rieb, bildeten sich Dreckwuzeln. Da man auch das Essen mit den Händen angriff, auch das der anderen, war die Regel, sich vorher noch den ganzen Dreck wegzuwaschen, schon begründet. Auch Wohnungen mit Fließwasser hatten keine Dusche, oft nicht mal eine Badewanne, man wusch sich mit einem Lavoir oder ging einmal pro Woche ins (öffentliche) Tröpferlbad. Selbst eine Badewanne war nicht mit einer heutigen Dusche zu vergleichen. Man musste das Wasser erst mal warm machen und einlassen.

Dadurch entstanden Benimmregeln, die an die nächste Generation weitergegeben wurden, auch wenn die Grundlagen dafür schon verschwunden waren.

Den Irrsinn mit den Desinfektionsmitteln würde ich damit nicht vergleichen. Der Grund für die absurden Vorschriften liegt doch nur darin, dass jeder Angst hat, verklagt zu werden, wenn er die Vorschriften nicht erlässt und dann was passiert.

Bemerkenswert finde ich, dass sich das Händeschütteln so lange gehalten hat (bis Corona, und ich wette, es wird danach wiederkommen), obwohl schon lang jeder weiß, dass damit alle Arten von Krankheitserregern übertragen werden. Aber es dient halt der Sicherung der eigenen sozialen Stellung, und die wird halt für wichtiger erachtet als die Gesundheit.

Bei einem KG hingegen ist das kein Entweder-oder. Der gefährdet sowohl die Gesundheit als auch die soziale Stellung.
7. RE: Wie sauber darf es sein?

geschrieben von Mike Orca am 19.07.21 17:40

Ich gehe davon aus, dass es im Moment in Europa sehr viel mehr Menschen gibt, bei denen ein zuviel an Hygiene die Gesundheit gefährdet als Menschen, die aufgrund mangelnder Hygiene krank werden. Mit einem Voll-KG oder einer geschlossenen Schelle muss man vielleicht etwas mehr auf Hygiene achten als sonst, aber ein echtes Problem sehe ich nicht, solange man den KG ungefähr 1x pro Woche zur besonders gründlichen Reinigung ablegen kann.

Was das Thema Geruch angeht: Es gibt ab und zu Begegnungen mit Mitmenschen, bei denen sich die Nase kräuselt. Ich treffe ähnlich häufig (bzw. selten) auf Menschen mit unangenehmem Körpergeruch mangels Hygiene wie auf Menschen, die nach zu viel Parfum oder Rasierwasser stinken. Ich bevorzuge den Mittelweg, also das Spektrum von minimalem Geruch nach Mensch bis zu sehr dezent eingesetzten Duftstoffen.
8. RE: Wie sauber darf es sein?

geschrieben von private_lock am 19.07.21 23:39

N'Abend,

In den Nachrichten wurden Menschen davor gewarnt, den Schlamm mit Wasser aus den Hochwasser-Flüssen wegzuspülen, weil dort Schwermetalle, Heizöl und Chemikalien drin schwimmen. Das Problem ist, dass wir nicht zwischen gutem und schlechtem Dreck unterscheiden. Wenn Kinder im Sandkasten spielen, ist es vielleicht unappetitlich, wenn sie Sand in den Mund nehmen - aber schädlicher könnte es sein, wenn sie die Farbrückstände von ihrem leuchtend-bunten, billigen, chinesischen Holzspielzeug lutschen.

Wenn unter dem KG also ominöse unbekannte Gifte lauern, dann frage ich mich, woher die kommen und warum es reicht, die mit einfacher Seife wegzuwaschen?

Der KG kann durchaus eine medizinische Krise darstellen - aber dann eher auf mechanische Weise durch Druck auf die Gefäße, was anschließend zu Sauerstoffmangel führt bzw. als Schürfwunde, wo die Haut durch Reibung verletzt wird.

Auf unserer Haut leben normalerweise Bakterien und Pilze - die sind immer da, wenn man es nicht mit der Desinfektion übertreibt. Andere Mikroorganismen sind nicht so gut auf diesen Lebensraum optimiert. Da herrscht ein Gleichgewicht mit dem Immunsystem. Mit Seife greifen wir in diesen Mechanismus genauso ein, wie mittels des KG - beides Fremdkörper, eine Störung. Warum ist die eine Störung positiv und die andere gefährlich? Ah, richtig der Zusammenhang von übertriebener Hygiene und Allergien ist inzwischen genügend belegt.

Es ist ja durchaus richtig, dass ein gesundes Maß an Hygiene als zivilisatorische Errungenschaft gefeiert gehört. Das hat sicher unzählige Menschenleben gerettet und überhaupt nach unseren Vorstellungen ein angenehmeres Leben ermöglicht.

Die Frage hier im Thema ist jedoch, warum es zu diesem Überbietungswettbewerb kommt? Warum möchte jemand "sauberer" als seine Mitmenschen sein? Ich kann nur vermuten, dass es eine Ersatzhandlung ist, die irgendwas anderes kompensieren soll?

LG
private_lock
9. RE: Wie sauber darf es sein?

geschrieben von erotic lover am 20.07.21 15:00

Zitat

Aber gerade jetzt wo jeden Tag die Flutopfer durch die Nachrichten gezeigt werden, dürfte allzu offensichtlich sein, wie fragil unsere Zivilisation ist und wie minimal der Schritt zum Abgrund sein kann - wenn alles wegbricht, braucht es zunächst Essen/Trinken, ein Dach über dem Kopf, möglichst ein warmes Plätzen für die Nacht und Elektrizität fürs Handy-Laden.

Wie sagte eine Bekannte von mir...
"Zivilisation ist eine dünne Tünche - ein wenig kratzen und alle guten Benimm-Regeln gehen den Bach runter"

...und Elektrizität fürs Handy-Laden. ? Doch nur bei den Smartfon-Junkies...die können sich doch nicht vorstellen wie man ohne solche dinger hat überleben können


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