Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von private_lock am 06.09.21 22:36
letzter Beitrag von Bulli31 am 08.09.21 23:58

1. Paternalistische Gesundheits-Apps

geschrieben von private_lock am 06.09.21 22:36

Aus dem Artikel IT-Ethik: Wenn mir die App keine Schokolade gönnt:

Zitat

Ob so eine App überhaupt in der Lage sei, paternalistisch zu handeln, hänge von vier Kriterien ab:

  1. Sie muss zielgerichtet handeln;
  2. sie muss eine Vorstellung davon haben, was gut für Nutzerinnen und Nutzer ist;
  3. sie muss in der Lage sein, dessen Freiheit einzuschränken;
  4. sie muss ohne dessen Einverständnis handeln.



Klingt, als hätten BDSMler sich eine Cyber-Mistress geschrieben

LG
private_lock
2. RE: Paternalistische Gesundheits-Apps

geschrieben von modex am 07.09.21 20:21

Klingt, als hätte sich das ein Großteil der Regierungen der Welt als Beispiel genommen.
3. RE: Paternalistische Gesundheits-Apps

geschrieben von Bulli31 am 08.09.21 20:35

Keine Ahnung, ob man der Technik hörig werden kann.

Die Computersimulationen in den USA haben bestimmt schon berechnet, wie man Menschen erst von der Technik abhängig und dann hörig macht.

Bin gespannt.

Ob der Lebensqualität einschränkende Paternalismus nun von einer Ärztin initiiert wird oder von einer App ist letztendlich egal. Die Ärzte müssen 50% der Menschen bis zum 86. Lebensjahr durchbringen. Koste es, was es wolle (die Krankenkassen zahlen immer).
Und bist du nicht willig kommst du so lange in die Psychiatrie, bis du spurst.
So eine Einweisung könnte auch von einer AI initiiert werden.


Typischer Paternalismus:
Vor einiger Zeit habe ich mir so gedacht, dass der Islam eigentlich eine geschlechtergleichstellende Religion sein muss.
Frauen sollten nie Alkohol trinken, weil sie nicht wissen können, ob sie schwanger sind.
Für die Gleichstellung dürfen die Männer auch keinen Alkohol trinken.

Im Gegensatz dazu will die us-chritlich-dominierte Organisation WHO nur den Frauen bis 50 jeglichen Alkoholgenuss verbieten. Männer dürfen hingegen trinken. Was macht man mit Diversen?

4. RE: Paternalistische Gesundheits-Apps

geschrieben von private_lock am 08.09.21 22:12

Hi Bulli,

Apropos Alkohol ... da gibt es ja noch die Bestrebungen paternalistischer Autos, die dem Fahrer mit zu viel Alkohol-Pegel zum Anhalten zwingen. Noch ist das System wohl nicht empfindlich genug, um den Atem des Taxi-Fahrers in der Ecke hinterm Steuer von der schwer besoffenen Alkohol-Leiche auf der Rückbank zu trennen. Aber dank Corona haben Taxis doch neuerdings Plexiglas zwischen Fahrer und Fahrgast ... da geht bestimmt bald was.

Insgesamt werden wir wohl immer häufiger auf Computer / smarte Technik treffen, die dem Anwender nicht nur Informationen oder den Zugriff auf Funktionen passiv verweigert, sondern sogar aktiv in die reale Welt außerhalb der Informationswelt eingreift. Im Keuschheitsbereich bleibt dann der KG zu und für die BDSMler gibt es ja auch schon passend fernsteuerbare Elektroschock-Halsbänder, wo die Vanillas "nur" internet-verwaltete Vibratoren haben.

Wobei bislang häufig am anderen Ende des Internet eben noch ein Mensch oder bevorzugt eine Menschin auf der Maus klickte. Die neue Qualität ist, wenn dort zunehmend programmierte Logik die Entscheidung trifft. Auf die Spitze getrieben wird die Entwicklung mit den Killer-Robotern, z.B. bewaffneten Drohnen, die "schneller als der Mensch" die Situation bewerten und vollautomatisch den Abzug ziehen - eine neue Definition von "Maschinengewehr 2.0".

LG
private_lock
5. RE: Paternalistische Gesundheits-Apps

geschrieben von Bulli31 am 08.09.21 23:58

Zum Thema Keuschheit könnte ich mir vorstellen, dass Alexa irgendwann einem KG tragenden Single-Mann Befehle erteilt wie in einer FLR Beziehung. Die Grenzen der Technik sind noch nicht erreicht. Die psychologischen Profile von milliarden Menschen sind jedoch schon berechnet. Daran scheitert's nicht.

Die AI muss vor allem erstmal die Menschen süchtig machen. Dann kann die AI sie über die AI-induzierte Sucht lenken.
Warum auch nicht. Das ist Marktwirtschaft.

"Alexa, ich bin ausgelaugt."
"Soll ich Yoga-Übungen ansagen?"
"Nein."
"Ich kann ein Suchtmittel empfehlen. Ich finde 30 Suchtmittel-Expresslieferdienste in deiner Nähe."


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