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eröffnet von Labersack am 22.12.22 21:04
letzter Beitrag von carlo33 am 17.03.24 09:11

1. Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von Labersack am 22.12.22 21:04

Vor einen Wochen in der lokalen Presse gefunden (ich glaube es war Anfang April):

Sicher nach Hause


Mittelalterliches System neu & smart durchdacht

Gestern fand im Rathaus Klötenburg die Vorstellung der ersten Ergebnisse des Pilotprojektes „Sicher nach Hause“ statt, welches genau vor einem Jahr an gleicher Stelle gestartet wurde. Anlass waren die vermehrten Belästigungen und Übergriffe auf Frauen, die die Polizei seit Eröffnung der Diskothek im Industriegebiet vor vier Jahren registriert hat (wir berichteten mehrfach). Polizeipräsident Werner Zucht betont, dass solche Belästigungen leider typisch sind, wenn viele junge Leute am Wochenende mit Alkohol zum Feiern zusammenkommen. Er berichtet: „Die Fälle hier in Klötenburg sind von Anzahl vergleichbar mit anderen Orten, wobei sie eher noch im unteren Bereich liegen.“ Er fügte hinzu, dass er die Fälle nicht verharmlosen möchte und jeder Fall einer zu viel sei, auch wenn es glücklicherweise keine schwereren Fälle oder gar Vergewaltigungen gab, sondern es bisher beim Betatschen blieb.

Die Gleichstellungsbeauftragte Ines Augenauf stellt fest, dass auch das Betatschen eine Straftat darstellt, dem sich alle Anwesenden anschließen.

Bürgermeister Großschwengel meint: „Man muss aber auch ehrlich sein: Früher wurden in Klöthenburg abends um acht die Bürgersteige hochgeklappt.“ Der Jugendklub musste vor 10 Jahren schließen und die Jugend fuhr am Wochenende in die Stadt. Dies bestätigt die Polizei: Der zahlenmäßige hohe prozentuale Anstieg habe mit dem großen Publikumsverkehr der Diskothek zu tun, die sich zum Anziehungspunkt der ganzen Region entwickelt hat und der vermehrten Anzeige dieser Vorfälle, die durch die Sensibilisierung der Gesellschaft in den letzten Jahren stattgefunden hat. „Diese Zahlen kennen wir von der Schützen- und Oktoberfestwoche, nun haben wir sie eben an jedem Wochenende.“, sagt Polizeipräsident Zucht.

Frau Augenauf berichtet über die Anfänge des Pilotprojektes „Sicher nach Hause“. Sie stellt die kooperative Arbeit aller Beteiligten dar, insbesondere auch der Diskothek, die die Hälfte der Projektkosten übernimmt. Die andere Hälfte wird durch den Landkreis und EU-Zuschüsse getragen. Die Idee entstammt einer Studie der schwedischen Universität Uppsala aus 2016, die zwei Hauptängste bezüglich sexueller Übergriffe gegenüber Frauen festgestellt hat. Erstens, die Plötzlichkeit, in der z.B. ein Antatschen beim Tanzen oder ein Vergewaltigungsversuch im Park stattfindet und zweitens die Allgegenwärtigkeit dieser Gefahr, sei es im vollen Festzelt, am belebten Bahnhof oder in einer einsamen Sackgasse.

Keuschheitsgürtel als Lösung?

„Wir brauchen also irgendeinen Schutz für die Frauen.“, berichtet Frau Augenauf und schlug der damaligen Arbeitsgruppe einen Keuschheitsgürtel als Lösungsansatz vor. „Alle Anwesenden dachten bei dem abendlichen Treffen, dass es sich um einen Scherz handelt, denn sie hatten schwere eiserne Gürtel aus dem Mittelalter vor Augen. Doch bei der nächsten Sitzung brachte ich einen modernen Edelstahlgürtel mit, der hygienisch und deutlich leichter ist wie seine mittelalterlichen Vorgänger. Dieser stieß in der Runde auf großes Interesse.“, erinnert sich Frau Augenauf. Woher sie diesen Gürtel hatte, verriet sie unserer Reporterin trotz Nachfrage nicht.

Swenja Figgölt von der Universität Uppsala, die das Pilotprojekt wissenschaftlich begleitet, stellt per Videokonferenz dessen Eckpunkte nochmal vor. Das Pilotprojekt hatte fünf Projektphasen: Probandinnensuche, Beschaffung, Datenermittlung, Datenauswertung und Maßnahmenableitung. Bereits bei der Probandinnensuche wurde das Projektteam überrascht: Ursprünglich wurden zehn Probandinnen gesucht, die an der halbjährigen Datenermittlungsphase teilnehmen sollten. Jedoch hatten sich nach wenigen Tagen bereits 37 Interessierte für die Studie gemeldet. „Wir wollten kein Losverfahren durchführen und die höhere Teilnehmerzahl verbessert die Genauigkeit der neuen Studie.“, stellt Swenja Figgölt heraus und Bürgermeister Großschwengel betont, dass durch das Sponsorship der Herstellerfirma BodySafe sich die Projektkosten sogar senken ließen.

Die Geschäftsführer Holger Loch von BodySafe stellt ein Modell eines Keuschheitsgürtels vor. Es ist ein Gürtel aus einem breiten Edelstahlband, innen mit einem Silikonpolster ausgekleidet, der vorne durch Metallstifte zusammengehalten und mit einem Sicherheitsschloss verschlossen wird. Wie bei einem Slip verläuft ein zweites Metallband durch den Schritt, wo es in ein Stahlseil übergeht, das an der Rückseite des Gürtels befestigt ist. Herr Loch erklärt: „Das ist ein Modell. Es gibt aber auch andere Varianten mit festen Rückenpartien. Das ist oft Geschmackssache. Damit die Gürtel für die Studie optimal sitzen, haben wir sie als Maßanfertigungen hergestellt. Das hat den Projektstart fast über einen Monat verzögert, aber es gab nur wenige Beschwerden bezüglich des Tragekomfort von den Teilnehmerinnen und sorgte für eine hohe Akzeptanz und Nutzung der Tugendwächter.“

Als der Geschäftsführer noch andere Features wie Dildos und Plugs vorstellen wollte, stoppte ihn aber unser Bürgermeister mit dem Hinweis, dass dies keine Verkaufsveranstaltung sei und es nur um den Sicherheitsaspekt geht. Zusatzkosten zum Vergnügen der Probandinnen wurden selbstverständlich nicht durch das Projekt übernommen. Ein Reporter einer großen Boulevardzeitung fragte, wer denn die Schlüssel besaß. Frau Augenauf rüffelte ihn sogleich: „Die Teilnehmerinnen natürlich. Sie sind selbstbestimmt. Wir sind doch nicht im Mittelalter!“

Studie belegen Schutz

Frau Figgölt erläutert dann die Systematik für die Datenerfassung. Jede Teilnehmerin konnte frei wählen, ob und wann sie den Gürtel tragen will oder nicht. Täglich wurde ein kurzes Tagesprotokoll von den Teilnehmerinnen ausgefüllt, bei der sie Ort, Tätigkeit und Sicherheitsgefühl grob zusammengetragen hat, z.B. „Discobesuch Klötenburg / kein Gürtel / 4 von 10 Sicherheitspunkte“ oder „Heimweg von Disco zu Fuß / mit Gürtel / 10 von 10 Sicherheitspunkte“. Wenn der Gürtel getragen wurde, wurde auch der Tragekomfort abgefragt, ebenfalls auf einer Punkteskala von 0 bis 10. Zusätzlich gab es wöchentlich ein kurzes Interview per Videokonferenz, durch das allgemeine Stimmung, besondere Erfahrungen, unvorhergesehene Probleme und vor allem auch Belästigungen und Übergriffe erfasst wurden, deren Vermeidung bzw. Abwehr im Zentrum der Untersuchung lag. Umfangreiche wissenschaftliche Datenreihen zeigten die große Sorgfalt und Genauigkeit der Universität Uppsala bei dieser Studie.

Hier gibt es drei Diagramme, die sich nicht einscannen ließen, daher beschreibe ich sie kurz:

Diagramm 1: Nutzung (Mehrfachnennungen möglich):

Diagramm 2: Sicherheitsgefühl (laut Punkteskala):

Diagramm 3: Anzahl der Übergriffe & Belästigungen:

Frau Figgölt stellt fest, dass sich das Sicherheitsgefühl deutlich erhöht hat. Die Anzahl der Vorfälle mag hat zunächst überrascht, da die absolute Anzahl beim Tragen des Gürtels doppelt so hoch sind, wie ohne. Aber man muss tiefer in die Zahlen schauen. Da der Gürtel gerade abends und nachts beim Ausgehen getragen wird, relativiert sich die Zahl. Berücksichtigt man den Nutzungsanteil und bereinigt man die Zahlen, dann „ist kein signifikanter Unterschied“ zwischen Nutzung und Nichtnutzung erkennbar. Die Gleichstellungsbeauftragte fügt hinzu: „Der Gürtel verhindert nicht das Betatschen eines Angreifers, schützt aber vor dessen Erfolg.“ Da die Trägerin üblicherweise nicht erkennbar ist, gibt es hier keinen Unterschied. „Oder die Trägerin müsste sich einen Aufkleber auf die Stirn kleben.“, fügte Frau Augenauf hinzu.

Herr Loch von der Herstellerfirma der Gürtel versuchte die unsachliche Bemerkung zu nutzen, um auf die Alltagstauglichkeit seines Gürtels hinzuweisen, der kaum sichtbar unter der Kleidung getragen werden kann. Doch Frau Figgölt stoppte ihn und fuhr mit der Auswertung fort: „Die Zahlen überraschten und benötigen einer tieferen Betrachtung einer Langzeitstudie.“ Sie berichtet von vier Vorfällen, die von zwei Teilnehmerinnen gemeldet wurden, die beim Discobesuch den Gürtel sichtbar über einer Latexhose bzw. Catsuit getragen haben. Hier hatte der Gürtel anscheinend den gegenteiligen Effekt und forderten vermutlich das Betatschen durch andere Discobesucher heraus. Über den Projektverlauf sei auch eine geringfügige Abnahme der Fälle erkennbar, aber sicher lässt sich dies nicht statistisch mit der vorliegenden Datengrundlage belegen.

Weltpremiere in Klötenburg

Stolz verkündet der Bürgermeister, dass wir in dieser Sache nicht untätig waren. So wurden Maßnahmen und Konzepte zwischen allen Projektbeteiligten diskutiert. Auch die Innovationen und das Engagements des Herstellers BodySafe brachte neue Ideen und Impulse, die schnell einen Konsens über ein Folgeprojekt zuließen. Es ist ihm eine Freude zu verkünden, dass das Pilotprojekt heute sehr erfolgreich abgeschlossen werden konnte und heute schon das Folgeprojekt gestartet werden kann. „Mit BodySafe haben wir einen zuverlässigen Partner aus der Region gefunden, der zuverlässig an unserer Seite steht und mit seinem neuen Produkt SmartBodySafe in Klötenburg eine Weltpremiere feiert.“ Darüber hinaus gibt es einen neuen „globalen Projektpartner, der über ein weltweites Filialnetz verfügt.“

Der verblüfften Presse wurde das Folgeprojekt detailliert vorgestellt. Das Rätsel über die Bautätigkeiten am Bahnhof, am Marktplatz und am Sport- und Festplatz vor zwei Wochen sind nun gelöst. Es sind nicht Paketstationen eines privaten Paketzustellers, die hier auf öffentlichem Grund errichtet wurden, sondern Teil des neuen Langzeitprojektes. „Wir wollten hier schnell vorankommen und nicht jahrelang mit ewigen Bedenkenträgern diskutieren. So haben wir es mit dem stadteigenen erneuerbaren Energiepark gemacht, und so haben wir es hier wieder gemacht.“, stellt Herr Großschwengel energisch klar. Sicher auch mit Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen.

Einzelheiten über das Folgeprojekt, an dem laut der Gleichstellungsbeauftragten „jedermann“ teilnehmen kann, sind in einer kleinen Broschüre beschrieben und in einer App dargestellt, die Teil des Systems SmartBodySafe ist. Diese wird durch Plakate und Handzettel beworben, die heute an vielen zentralen Orten in Klötenburg und den Nachbarorten verteilt werden. Neben der App sind die neuen smarten Gürtel von BodySafe das zentrale Element. Sie lassen sich mit dieser App steuern und benötigen keine herkömmlichen Schlüssel mehr. „Damit sind wir voll auf der Höhe der Zeit, ähnlich wie bei Leihauto-, Fahrrad- und Elektrorollersystemen.“, sagt Geschäftsführer Loch stolz.

Bürgermeister Großschwengel sagt, dass das Folgeprojekt für drei Jahre finanziell gesichert ist. Der Hauptteil der Kosten werden durch BodySafe getragen, die die gesamte Infrastruktur bereitstellt. Neben den neuen High-Tech-Gürteln sind dies auch die Ausleihstationen, die ähnlich wie Paketstationen funktionieren und an denen die Gürtel ausgeliehen werden können. Für die wissenschaftliche Begleitung konnte wieder die Universität Uppsala gewonnen werden, die exzellente Arbeit macht und deren Kosten erneut durch EU-Mittel übernommen werden. Die Wartungskosten werden zwischen Kommune und dem Discobetreiber geteilt. Auf Nachfrage gab der Bürgermeister zu, dass die genauen Kosten für die sogenannte Wartung nicht feststehen, weil „dies vom Nutzungsgrad abhängt“. Es sei aber positiv, wenn viele das System nutzen und es zur Sicherheit beiträgt: „Sicherheit kostet!“

Die anwesende Presse vermutet ein Wahlkampfgeschenk für die Wähler und fragt hartnäckig bei den Wartungskosten nach. Der Bürgermeister rechtfertigt sich. Missverständlich war, dass es sich hierbei nicht um die technische Wartung der Gürtel und Ausleihstationen geht, sondern um die Desinfektion der Gürtel für die nächste Nutzerin. Die Gürtel können aus Hygienegründen nicht an den Ausleihstationen zurückgegeben werden, sondern werden nur an gesonderten Rücknahmestationen angenommen. Dies ist derzeit die Apotheke im Einkaufspark am Stadtrand, die auch für die Desinfektion der Stahlteile zuständig ist. Ärgerlich beendete der Bürgermeister diese Kostenfragen durch die Bemerkung: „Sauberkeit kostet. Oder soll die Müllabfuhr zwischen dem Leeren der Mülltonnen mal kurz über die genutzten Gürtel rüber wischen?“

Überraschender weltweiter Partner

Eine Annahmestation ist am Bahnhof geplant, wurde aber bei der Planung zunächst „vergessen“. Es wurde sofort bemängelt, dass die Anzahl der Annahmestationen viel zu gering sei und es realitätsfern ist, dass jemand aus dem Nachbarort am Tag nach dem Discobesuch wieder nach Klötenburg kommt, um den Gürtel zurückzubringen. An diesem Punkt stellte Bürgermeister Großschwengel den „weltweiten Partner“ vor: Die Kirche. „Zunächst waren wir skeptisch über die Motive der Teilnahme“. Unabhängig von den Motiven gibt es aber zahlreiche Vorteile. Es wird hervorgehoben, dass es sich praktisch um ein weltweites Netz handelt, das zudem fast rund um die Uhr geöffnet hat, auch sonntags. Rein praktisch bedeutet das, dass in jeder Kirche im Landkreis eine Rückgabe der Gürtel möglich ist. Pfarrer und Gemeindemitglieder, die eh viel im gesamten Landkreis unterwegs sind, haben sich bereit erklärt die Gürtel nach der Nutzung zur Apotheke zu bringen und Ausleihstationen mit den desinfizierten Gürteln neu zu bestücken. Damit ist der Kreislauf Ausleihe – Nutzung – Rückgabe – Wartung – Neubestückung geschlossen.

Ein konservativer Kollege warf vor, dass dies ein „Gaga-Projekt für ein Sexspielzeug“ sei und ein Wahlgeschenk. Der Bürgermeister konterte und stellte fest, dass Sex hiermit eben nicht möglich ist und es hier nur um die Sicherheit für die Nutzerinnen gehe. Eine weitere Frage richtet sich an die Gleichstellungsbeauftragte, warum die Gürtel nur für Frauen verfügbar sind und es keine Männer-Version gibt. Dies sei richtig, aber die meisten Übergriffe wurden von Frauen gemeldet. Ob die Bereitstellung von Männer-Keuschheitsgürteln erforderlich oder gewünscht ist, wird analysiert und bei Bedarf das System ergänzt. Ebenso wird der Aspekt des Busengrapschens beobachtet, aber auch hierfür gäbe es prinzipiell technische Möglichkeiten wie Edelstahl-BHs. „Weltweit ist es das erste derartige System, daher wird es sicher noch Nachsteuerungsbedarf geben.“, betont Herr Loch.

In der Fragerunde gab es noch zahlreiche Fragen zur Funktionsweise und der App, die geduldig von Herrn Loch und den anderen Projektbeteiligten beantwortet wurden. Grundlegende Informationen für die Nutzung von SmartBodySafe finden sich in im Kasten unten.

In drei Monaten soll es eine weitere Pressekonferenz geben, in der über die Einführung und erste Erfahrungen des SmartBodySafe-Systems vorgestellt werden. Wir sind gespannt, wie das neue Angebot angenommen wird.

Teilen Sie uns Ihre Meinung diesem Ausleihsystem mit oder berichten Sie uns über Ihre ersten Nutzungserfahrungen!




Was ist SmartBodySafe?
Es ist ein Leihsystem für Sicherheitsgürtel für Frauen (umgangssprachlich auch Keuschheitsgürtel genannt), um Ihnen Schutz vor sexuellen Übergriffen zu geben, insbesondere beim abendlichen/nächtlichen Ausgehen und für Wegstrecken, z.B. dem Fußweg vom Bahnhof nach Hause.

Wo gibt es SmartBodySafe?
Ausleihstationen für die Sicherheitsgürtel gibt es an mehreren zentralen Orten in Klötenburg, die auch abends bzw. nachts frequentiert werden, teils in öffentlich zugänglichen Bereichen, teils in Geschäftsräumen. Aktuell:

Wie funktioniert die Ausleihe eines SmartBodySafe?
Die Nutzung des Systems erfolgt über die gleichnamige App (Apple und Android). Nach der einmaligen Registrierung im System kann an der Leihstation ein Sicherheitsgürtel ausgeliehen werden, ähnlich wie an einer Packstation. Wenn sich das Fach im Depot öffnet, dann befindet sich der gereinigte und desinfizierte Gürtel in einer versiegelten Box. Gürtel entnehmen. Box zurück in das Depotfach stellen, Depottür schließen. Fertig.

Gibt es verschiedene Größen bei SmartBodySafe-Gürteln?
Ja. Es gibt die Größen XS, S, M, L, XL und XXL. Die Gürtel lassen sich im Umfang um ca. 6-8cm verstellen. Auch der Schrittgurt lässt sich um ca. 4-6cm anpassen. In der App gibt es Hinweise für die richtige Größenwahl und den Einstellmöglichkeiten. Die gewünschte Gürtelgröße kann im Nutzerprofil in der App hinterlegt und bei der Ausleihe ggf. geändert werden.

Gibt es noch mehr Sicherheit für SmartBodySafe-Gürtel?
Ja. Der standardisierte Gürtel ist eine Kompromisslösung zwischen Sicherheit und Tragekomfort. Die Sicherheit lässt sich durch Zusatzfeatures steigern, in dem Zusatzmodule dem Gürtel hinzugefügt werden, die auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst sind. Aktuell verfügbar:
An jeden Standardgürtel lässt sich einer dieser Schilder aufschieben und mit dem patentierten SmartBodySafe-Schloss sichern. Die Anfertigung erfolgt nach Maß entsprechend den Wünschen der Trägerin. Die Kosten können durch das Bonussystem reduziert werden (s.u.).

Wo kann der SmartBodySafe-Gürtel angelegt werden?
Der Gürtel kann jederzeit angelegt werden. Am den öffentlichen Ausleihstationen ist dafür eine Kabine vorhanden, die sich mit der Nutzerapp öffnen lässt. In der Apotheke steht die Kundentoilette zur Verfügung, in der Diskothek zwei Umkleideräume am Gang zu den Toiletten.

Können SmartBodySafe-Gürtel reserviert werden?
Ja. Per App kann ein Gürtel in der gewünschten Größe an einer bestimmten Abholstation reserviert werden. Bitte beachten Sie, dass diese Reservierungszeit bereits zur Ausleihzeit gehört. Die Reservierung ist auf 24 Stunden begrenzt, so dass hierdurch keine Kosten entstehen.

Wie viele SmartBodySafe-Gürtel können ausgeliehen werden?
Nutzer können gleichzeitig bis zu zwei Gürtel ausleihen. Dies ist praktisch, wenn bei der Erstausleihe der Gürtel nicht passt und eine andere Größe benötigt wird oder um einer Freundin auszuhelfen, die noch nicht Nutzerin des Systems ist oder ihr Handy vergessen hat.

Wie schließt das elektronische SmartBodySafe-Schloss?
Nach dem Anlegen des Sicherheitsgürtels werden die beiden Gürtellaschen sowie das Schrittband in das dreieckige Schlossteil des Gürtels gesteckt. Diese drei gezackten Enden lassen sich beliebig weit in das Schloss stecken, jedoch nicht herausziehen, ähnlich wie bei Handschellen. Falls der Gürtel zu fest angelegt wurde, so kann durch einen kurzen Druck auf den Verschlussknopf am Schloss um je eine Raste gelöst werden (auch mehrfach möglich incl. vollständigem Öffnen). Mit einem langen Druck auf den Verschlussknopf (über 3 Sekunden, Bestätigungston ertönt) wird das Schloss verriegelt.

Wie öffnet sich das SmartBodySafe-Schloss?
Die Öffnung des Schlosses erfolgt über die App. Um eine bestmögliche Sicherheit zu erlangen, gibt es hierfür verschiedene Modi, die im Nutzerprofil vorausgewählt und vor dem Verschließen des Gürtels ggf. angepasst werden können. Die derzeit verfügbaren Modi sind:

Ist eine Öffnung des SmartBodySafe-Schlosses im Notfall möglich?
Ja. Ärzte, Polizei und Feuerwehr im Landkreis haben eine Notöffnungsmöglichkeit. Darüber hinaus können bis zu drei Personen eine Notfall-PIN erhalten, mit der sich der ausgeliehenen Gürtel per SMS öffnen lässt. Diese Funktion sollte aber eher zuverlässigen Personen wie z.B. Mutter oder bester Freundin vorbehalten sein und nicht einer flüchtigen Männerbekanntschaft.

Wo kann ich den SmartBodySafe-Gürtel zurückgeben?
Aktuell ist die Rückgabe nur in der Apotheke „Am Einkaufszentrum“ und in den Kirchen im Landkreis möglich. Eine Rückgabestation am Bahnhof Klötenburg ist geplant.

Was kostet die Ausleihe eines SmartBodySafe-Gürtels?
Die Registrierung ist kostenfrei, ebenso die Ausleihe für 24 Stunden. Wird der Gürtel innerhalb dieser Zeit angelegt und verschlossen, so bleibt die Leihe kostenfrei. Erst wenn der Gürtel wieder geöffnet wird und 24 Stunden ungenutzt bleibt, wird eine Tagesnutzungsgebühr von 5 Euro fällig. Damit soll gewährleistet werden, dass ungenutzte Gürtel zeitnah wieder zu den Rückgabestellen gebracht werden und anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden können (siehe auch Bonussystem).

Ist der Ausleihzeitraum begrenzt?
Nein. Wird der Gürtel über eine längere Zeit benötigt und genutzt, so kann dieser zeitlich unbegrenzt genutzt werden, z.B. für die permanente Nutzung oder die tägliche Nutzung auf dem Heimweg.

Können individuell gefertigte Gürtel genutzt werden?
Ja. Beim Hersteller BodySafe ist die Anfertigung eines eigenen, individuell angepassten Gürtels möglich, der mit dem SmartBodySafe-System ausgestattet wird. Die Kosten variieren je nach Ausstattung des individuell angefertigten Gürtels (299-399€) zuzüglich 199€ für das patentierte SmartBodySafe-Schloss (siehe auch: Bonussystem).

Wie funktioniert das Bonussystem?
Beim Bonussystem sammelt der Nutzer einen Bonuspunkt pro 5 Minuten = 12 Bonuspunkte pro Stunde, in der der Gürtel angelegt und verschlossen ist. 100 Bonuspunkte entsprechen dem Gegenwert von 1,00€. Die Punkte können für den Kauf eines individuellen Gürtels, individueller Zusatzschilder oder Ausleihgebühren genutzt werden. Beim Produktkauf können Punkte auch nachträglich über einen Zeitraum von zwei Jahren gesammelt werden. Bis dahin wird der Kaufpreis über einen zinslosen Kredit durch das Projekt ausgelegt. Die Rechnungsstellung mit Verrechnung der Bonuspunkte erfolgt erst nach zwei Jahren.





2. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von Dark Marvin am 22.12.22 22:13

Ich glaube die Zeitung sollte ich auch abonnieren. Ein gut recherchierter ausführlicher Bericht.
Er zeigt auch, dass Kleinstädte viel schneller entscheiden können und dabei stets das Wohl und die Sicherheit ihrer Einwohner gewährleisten können.

Es liest sich aber doch ein wenig so, als ob SmartBodySafe den Artikel selber geschrieben hat oder zumindest beauftragt hat.

Spannend finde ich, dass das Tragen des Gürtels gratis ist, aber lange Öffnungszeiten bezahlt werden müssen und dafür Verschlusszeiten vergütet werden.

Versucht der Hersteller die Trägerinnen etwa dauerhaft einzusperren?

Ein sehr gelungener Artikel. Würde mich über weitere Geschichten/Artikel freuen.
3. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von guslave am 22.12.22 23:24

Toller Artikel !
Da kannte sich jemand richtig gut aus - am 1. April...
4. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von MrSteel69 am 23.12.22 11:45

Hallo Labersack,

das könnte der Beginn einer wunderschönen Geschichte werden. Ich hoffe, du siehst das genauso und schreibst schnell weiter
5. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von MartinII am 23.12.22 17:05

Großartig - und richtig im Pressestil geschrieben.
6. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von Labersack am 23.12.22 23:23

Vielen Dank für das tolle Feedback. Eigentlich war keine Fortsetzung geplant. Ich habe aber zufällig noch die Leserbriefe vom Folgetag gefunden. Schreibt doch auch einen Leserbrief. Nur zu!

Leserbriefe


Typisch Kirche
Natürlich macht die Kirche mit! Mittelalterliche Keuschheitsgürtel beschränken die Selbstbestimmung der Frau. Mit dem angeblich revolutionären Ausleihsystem soll die Frau sich selbstkastrieren. Am liebsten würde es die Kirche sehen, wenn die Frauen mit 18 oder besser schon mit der Konfirmation sich einschließen müssten und erst bei der Heirat wieder aufgeschlossen würden. Zurück in die Vergangenheit!

Neues Ga-Ga-Projekt
Bürgermeister Großschwengel tut alles, um für Publicity für seine Politik zu sorgen. Schon das Pilotprojekt war Quatsch und ein Skandal, wenn dafür Steuergelder verschwendet werden. Auch die EU druckt ihr Geld nicht selbst! Für den traditionellen Trachtenumzug beim Oktoberfest war letztes Jahr kein Geld da. Dafür tanzen jetzt die Teeanagerinnen in schwarzer Gummihose und Stahlgürtel in der Disco herum. Herr Großschwengel, treten Sie zurück!

Nicht verfügbar
Ich habe begeistert Ihren Bericht gelesen und mich gleich mit der App registriert. Für den Discobesuch am Wochenende sind weder XL- noch XXL-Gürtel reservierbar. Es gibt nicht nur schlanke Bohnenstangen, die in die Disco gehen. An vollschlanke Frauen wie mich ist anscheinend nicht gedacht worden.

Nach Rückfrage wurde unserer Redaktion mitgeteilt, dass für das Wochenende hohe Reservierungszahlen gibt, vor allem in der Diskothek. An anderen Ausleihstellen sind noch einzelne XL- bzw. XXL-Gürtel verfügbar. Es wird jedoch leider zu Verfügbarkeitsproblemen kommen.

Sicherheit geht vor!
Andauernd wird von Sicherheit gesprochen. Und endlich wird mal was dafür getan! Ich werde auf jeden Fall das System testen, wenn ich spät abends vom Bahnhof allein nach Hause gehen muss.

Teilen auch Sie uns Ihre Meinung oder Erfahrungen mit!
7. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von Labersack am 08.02.23 13:20

Selbstversuch: Ein Wochenende mit SmartBodySafe


Unsere Reporterin Sonja Sonnenschein berichtete letzte Woche über die Einführung des SmartBodySafe-Leihsystems für Keuschheitsgürtel. Das umstrittene Projekt, welches durch eine omnipräsente Kampagne begleitet wird, wird in Klötenburg heftig diskutiert. Am Wochenende machte unsere Reporterin einen Selbstversuch.

Ausleihe

Ich war aufgeregt, als ich in der App einen Keuschheitsgürtel der Größe S für Donnerstag an der Ausleihstation am Sportplatz reserviert habe. Um erste Erfahrungen zu machen, bin ich abends zu Fuß zum Sportplatz am Ortsrand gegangen. Am weitläufigen Parkplatz standen nur noch einige Autos von lauffaulen Fußballspielern, die unter Flutlicht auf der anderen Seite des Vereinshauses unter lauten Rufen des Trainers trainierten. Der spärlich beleuchtete Parkplatz hingegen war einsam. Kein Wohlfühlmoment. Die Ausleihstation ist kaum besser beleuchtet.

Die Ausleihe ist problemlos. QR-Reservierungscode auf dem Handy aufrufen, an der Station einscannen und schon springt die Depottür auf. Der Gürtel befindet sich in einer durchsichtigen versiegelten Plastikbox. Alles wirkt neu, sauber und hygienisch.

Um den Gürtel sofort zu testen, nutze ich die Ankleidekabine, die sich ebenso einfach per QR-Code der App öffnen lässt. In der Kabine steht schon ein Stapel leerer Plastikboxen von vorherigen Nutzerinnen. Ansonsten ist sie sauber und verfügt über ein paar Kleiderhaken, einer Ablage, eine Sitzbank, einen Spender für Desinfektionstücher sowie großen Papiertüchern und einen Abfallbehälter. Die Kabine ist unbeheizt und an einem kühlen Aprilabend eine Herausforderung zum Umziehen.

Zum Umziehen lege ich mir ein Papiertuch unter die Füße. Kurz darauf stehe ich nackt und fröstelnd in der kleinen Kabine. Als ich mir den Edelstahlgürtel umlege zucke ich vor dessen Kälte zurück. Die beiden Gürtelenden stecke ich in die Seitenöffnungen des separaten dreieckigen Schlosses. Je zweimal klickt der Verriegelungsmechanismus.

Der Silikonschutz nimmt zügig meine Körperwärme an, das kalte Stahl außen wirkt der Wärme entgegen. Durch die Beine hindurch greife ich das Schrittband. Beim Hochziehen des Bandes macht sich die Kühle noch stärker an meiner sensibelsten Stelle bemerkbar. Doch das Band ist zu kurz. Ich kann mit den Stahlzähnen nicht die untere Schlossöffnung erreichen. Offenbar war ich etwas zu optimistisch mit der Größenwahl des Gürtels. Wie der Betreiber später mitteilte, heißt es: S oder kleiner.

Über einen kurzen Druck auf den Bedienknopf am Schloss kann ich den Gurt um eine Raste öffnen. Beim zweiten Knopfdruck springt der Gürtel ganz auf. Fast fällt mir das Gürtelteil auf den Boden, weil ich zeitgleich das Schloss festhalten muss. Sicher eine Übungssache.

Den zu kleinen Gürtel packe ich zurück in die Plastikbox, ziehe mich an und gehe nochmals an die Ausleihstation. Zum Glück ist ein Gürtel in Größe M verfügbar. Unpraktisch, dass ich an der Ausleihstation nicht den zu kleinen Gürtel zurückgeben kann. Mit zwei Boxen beladen gehe ich zurück in die Umkleidekabine. Erneutes frösteln. Das Gürtelteil rastet je achtmal in das Schloss ein und auch das Schrittteil ist nun lang genug und klickt sechsmal. Ich teste die Bewegungsfreiheit und finde, dass es im Schritt etwas zu eng ist. Ein kurzes Drücken auf den Bedienknopf lässt alle drei Gürtelenden eine Raste öffnen. Die Seitenteile schiebe ich wieder eine Raste zusammen. Ein langer Druck des Bedienknopfes lässt mich mit einem Bestätigungston zum Burgfräulein werden.

Nach dem Anziehen stelle ich die Boxen ineinander. Der Gürtel trägt nur wenig auf. Das Schloss ist etwas dicker, verschwindet aber unter dem Pullover genauso problemlos wie der Gürtel unter meiner normalen Jeanshose. Die sicherheitshalber mitgenommene weite Jogginghose benötige ich nicht.

Die ersten Schritte im Gürtel sind ungewohnt, aber nicht unbequem. Ein Konzeptionsfehler der Ausleihstation stelle ich draußen fest: Die Fächer der Ausleihstation lassen sich nicht erneut öffnen, um nach dem Umziehen wenigstens die Box zurückzustellen. Daher die ganzen zurückgelassenen Boxen in der Kabine.

Erste Erfahrungen

Aufgrund der falschen Größenwahl stehe ich nicht nur mit der leeren Box vor der Ausleihstation, sondern zusätzlich mit dem zu kleinen Gürtel. Sicher ein einmaliges Problem, trotzdem unangenehm. Jedermann kann sehen, was ich mit beiden Händen vor meinem Körper trage. Und ich muss zu Fuß quer durch den ganzen Ort.

Das Sicherheitsgefühl hat sich aber deutlich verbessert. Ängste vor einer Belästigung oder gar Vergewaltigung sind drastisch geringer. Das positive Bauchgefühl hat sich gleich in der Kabine verbreitet, auf dem unbelebten Parkplatz, dem begrünten Fußweg Richtung Marktplatz mit seinen verwilderten Gebüschen, dem Bahnhofsvorplatz und der ungepflegten Fußgängerunterführung sowie den einsamen Wohnstraßen macht sich das Gefühl der Sicherheit immer mehr in mir breit. Ich nutze Wege, die ich abends gerne meide.

Skeptisch teste ich das kleine Geschäft vor dem Schlafengehen. Mit vollem Strahl spritzt der Urin mehr als gewöhnlich. Die anschließende Dusche sorgt für Sauberkeit. Eine Reduzierung des Drucks reduziert diesen Sprüheffekt, so dass mit mehr Vorsicht und Toilettenpapier ausreichend Sauberkeit möglich ist.

Meinen Partner habe ich nichts von dem Selbstversuch erzählt. Als er sich im Bett an mich schmiegte, spürte er die Überraschung. Statt Nachtruhe musste ich nochmal aus dem Bett aussteigen und ihm das Stahlteil präsentieren. Nachdem ich wieder ins Bett gestiegen war, überhäufte er mich mit Gute-Nacht-Küssen. Fest umklammert in Löffelchenstellung spürte ich seine Freude über das neue Kleidungsstück. Über die ganze Nacht lag seine Hand in meinem verschlossenen Schoß.

Ein voller Tag hinter Schloss und Riegel
Am nächsten Morgen öffnete ich den Gürtel für die Morgentoilette. Für das große Geschäft verlangte mein Kopf nach Hygiene. Ins Badezimmer gesellte sich auch mein Freund dazu, obwohl das gemeinsame Duschen und Zurechtmachen eigentlich nicht mehr zu unserem Tagesablauf gehört. Doch heute schwirrt er um mich herum wie eine Motte um die grelle Straßenlaterne. Ich kann ihm sein Verlangen von den Augen ablesen, doch selbst bei der gemeinsamen Dusche hat er Verbot mich zu berühren. Das Ablegen des Gürtels soll ausschließlich der Körperpflege dienen. Er durfte mir danach den Sicherheitsgürtel anlegen, den er danach zärtlich küsste. Ein ungewohnter Aspekt, den ich nicht erwartet hatte.

Mein Ziel ist es, die Langzeittragfähigkeit des Gürtels zu testen. Sitzen, gehen, Autofahren, Treppensteigen: all das geht recht problemlos. Natürlich spüre ich den Gürtel z.B. beim Sitzen. Etwas unangenehm ist dies nur auf den ungepolsterten Stühlen in Kantine. Meine Kolleginnen und Kollegen ahnen nicht, was ich unter meinem Business-Outfit trage. Nur einige Kollegen, die von der Reportage erfahren haben, grinsen mich an und einige eingeweihte Kolleginnen fragen mich, wie der Tragekomfort ist, aber nur, wenn wir unter vier Augen sind. Offenbar ist das Thema noch von Tabus überzogen.

Am Nachmittag beim Frauenfitness kannten zwar alle Frauen das innovative Projekt, waren aber überrascht eine Trägerin zu treffen. In der Umkleidekabine gab es ein großes Palaver über den Gürtel und das neue Projekt an sich. Trotz der großen Disziplin unserer Fitnessgruppe verpassten wir den Trainingsbeginn, so dass uns die Kursleiterin suchte. Während die anderen Frauen in körperbetonten Leggings, Radlerhosen oder knappen Hotpants Sport trieben, musste diesmal meine Jogginghose genügen. Natürlich machte sich der Gürtel hier stark bemerkbar, doch jede Übung war machbar. Was störte war, dass ich im Mittelpunkt stand und von allen Teilnehmerinnen genau beim Training beobachtet wurde. Doch auch dies ist sicher nur ein Anfangsproblem, welches entfällt, wenn die Nutzung des Sicherheitsgürtels zum Alltag gehört.

Am Abend machte ich mit einer Freundin noch einen Belastungstest. Wir fuhren abends mit den Fahrrädern zum Waldsee. Einen Ort, den ich bei Dunkelheit mied. Wir joggten in der Dämmerung gemächlich um den See, um danach im Licht des Vollmondes eine weitere Runde als Spaziergang zu absolvieren. Das Knacksen und die Geräusche im Wald hätten mich normalerweise beängstigt. Doch heute strahle ich mehr Vertrauen und Selbstsicherheit aus wie meine sonst viel mutigere Freundin. Gewöhnungsbedürftig war beim Radfahren das hintere Schrittband, welches dem Treten den Eindruck vermittelte, dass es ständig reibt. Für kurze Fahrten sicherlich akzeptabel, aber auf große Radtour würde ich damit nicht gehen wollen.

Zuhause wartete schon mein Freund auf mich, der Kerzen und Rotwein besorgt hatte. Sogar auf die Fußballübertragung seines Lieblingsvereins verzichtete er heute. Auch er fragte mich zu meinen Erfahrungen mit dem Gürtel aus. Als ich vom Scheuern des Gürtels beim Radfahren berichtete, untersuchte er sogleich meinen Po. Bis auf leichte Rötungen gab es aber keine Auffälligkeiten.

Am Samstagmorgen wurde ich mit einem leckeren Frühstück am Bett überrascht. Sogar frische Brötchen hatte mein Freund geholt, wie er es sonst nur an besonderen Tagen wie z.B. meinem Geburtstag macht. An der Weisheit „Willst Du was gelten, dann mache Dich selten“ scheint was dran zu sein.

Eine weitere Bewährungsprobe habe ich mir für die Morgentoilette gestellt. Heute verzichte ich auf das Ablegen des Gürtels. Für das große Geschäft ist das eigene Wohlfühlgefühl nicht optimal. Sicher ist es möglich sich mit Toilettenpapier und Hygienetüchern ausreichend zu säubern, aber ich bin froh danach eine Dusche nehmen zu können.

Verschlossen ohne Wenn und Aber

Nachdem ich den Gürtel nun einen Tag ab Stück getragen habe inklusive Morgentoilette, ändere ich den voreingestellten Verschlussmodus in der App auf zeitgesteuert. Mein Freund darf die Gürtelteile festhalten, während ich den Gürtel über die App öffne und sogleich wieder verschließe. Er ist nicht davon begeistert, denn nach dem Wiedereinschluss stelle ich den Timer in der App auf weitere 24 Stunden.

Nach der Bestätigung der Eingabe wird mir flau. In meinem Bauch baut sich ein unbekanntes Gefühl auf. Im Kopf manifestiert sich die Gewissheit verschlossen zu sein. In den Gedanken spuken Szenarien umher, was bis zum Ende der Verschlusszeit alles passieren könnte: Ein Unfall, ein nächtlicher Einbruch, gesundheitliche Probleme, gegebenenfalls sogar Durchfall. Zum Glück entschwinden diese Gedanken nach einer Weile, übrig bleibt das Wissen über die Endgültigkeit meines Verschlusses (auch wenn diese „nur“ 24 Stunden dauern wird) und die aufsteigende Wärme im Bauch, die sich als Verlangen entpuppt.

So lande ich zur ungewohnten Mittagszeit mit meinem Freund wieder im Bett. Während ich ihm anderweitig etwas Erleichterung schenken kann, bleibt mein Verlangen unbefriedigt. Ich fühle mich wie jemand auf einem Obstbaum, dem nur wenige Zentimeter fehlen, um an die süßesten Früchte im Baumwipfel zu gelangen. Für mich bleiben die Früchte unerreichbar.

Tanz der Verschlossenen

Am Abend gehe ich mit Freundinnen aus. Der Türsteher macht Probleme und will mich mit meinem etwas ausgeleierten alten Strickkleid nicht reinlassen. Erst als ich ihm mein Geheimnis ins Ohr flüstere und er mich kurz abtastet, wird mir der Einlass gewährt.

Die Ausleihstation der SmartBodySafe-Gürtel ist dicht umvölkert. Ein Mitarbeiter der Security weist mit großer Geduld die Interessierten zurück, denn alle Gürtel sind verliehen.

Auf der Tanzfläche sind enge schwarze Latex- oder Lederhosen heute der Renner. Auch Latex-Catsuits oder Bodies sind verbreitet. Es wirkt ein wenig wie auf einer Fetischparty, die es ansonsten eher in großen Städten gibt. Mit Stolz tanzen die Frauen, die einen Silbergürtel erhaschen konnten. Aber gelegentlich konnte man auch Frauen im schwarzen Cocktailkleid sehen, unter dem sich die neue Stahlunterwäsche abzeichnet. Sicher werden es um die 50 Frauen sein, die sicher und verschlossen heute hier tanzen.

Auf der Damentoilette spielen sich derweil kleine Dramen ab. Während ich mit etwas erhöhten Papierbedarf mein kleines Geschäft verrichten kann, tönt es aus der Nachbarkabine: „Mist! Das geht ja gar nicht!“ Als ich meine Kabine verlasse, tröstet eine Frau ihre Freundin im Catsuit und darüberliegendem Stahlgürtel: „Wieso hast Du denn ortsgesteuert ausgewählt? Ich fahre Dich schnell nach Hause, dann kannst Du auf Klo gehen und dann kommen wir wieder her.“ – Diese antwortet verheult: „Das dauert doch mindestens eine Stunde! Gerade heute, wo so gute Stimmung ist!“

Anscheinend hat nicht jede Trägerin alle Aspekte bedacht. Auch die Toilettenfrau schildert ein Vorkommnis vom frühen Abend. Eine Stahlgürtelträgerin hatte ihren Tanga angelassen, doch mit der Verbandschere konnte sie zulasten des Slips helfen.

Später berichtet die Toilettenfrau noch über zwei Freundinnen, die sich die Aufschlussrechte aus Sicherheitsgründen gegenseitig per SMS-Steuerung übergeben haben. Die beiden haben sich im Getümmel verloren, eine bat per Anruf um Aufschluss, was ihre Freundin auch tat. Nun sucht die Verschlossene überall nach ihrer verlorengegangenen Freundin, die auch über Handy nicht mehr erreichbar ist. Zuerst wurde vermutet, dass der Handyakku der Freundin leer sei. Aber eine erneute Suche und das mehrfache Ausrufen der Vermissten führte auch nicht zum Ziel. Sie hat anscheinend die Disco verlassen. Ob allein oder zusammen mit einer Bekanntschaft blieb an diesem Abend ungeklärt. Fest stand, dass die Eingeschlossene noch im Gürtel steckte, als sie auf Kosten des Discobetreibers mit einem Taxi nach Hause gefahren wurde.

Mein Gürtel erwies sich als Discotauglich. Im Gedrängel oder beim engen Tanzen kam es gelegentlich zum Hüftkontakt, bei dem der Gegenüber über die Art meiner Unterwäsche informiert wurde. Unangenehm waren einige Männer. Offenbar rieten und wetteten sie untereinander, ob eine Frau einen Sicherheitsgürtel trug oder nicht. Meist fragten sie höflich nach, einige griffen aber gezielt an die Hüfte. Ich vermute, dass dies auch eher ein anfängliches Problem ist.

Den nächtlichen Heimweg vom Industriegebiet hätte ich im Normalfall nie allein gewagt, obwohl es nur 20 Minuten zu Fuß sind. Heute stelle ich mich aber dieser Herausforderung. Auch wenn ein wenig Angst bezüglich eines Raubüberfalls vorhanden ist, sicher vor schlimmeren Übergriffen bin ich. So erreiche ich umweltfreundlich zu Fuß meine Wohnung.

Rückgabe

Am Sonntagmorgen verwöhnt mich mein Freund erneut mit einem Frühstück im Bett. Wir haben lange geschlafen. Ungeduldig fragt mein Freund nach der restlichen Verschlusszeit. Wir schauen zigfach gebannt auf das Handy, wie in der App der Countdown herunterzählt. Direkt nach Ablauf der Zeit können wir es beide nicht mehr aushalten und öffnen sofort das elektronische Schloss.

Aus Bequemlichkeit vollziehe ich die Morgentoilette ohne Gürtel. Doch danach schließe ich mich erneut ein, diesmal im sogenannten Sicherheitsmodus. Dieser lässt nur das Öffnen des Gürtels durch autorisiertes Personal zu, aktuell dem Apotheker und den Pfarrern im Landkreis.

Um die Rückgabe zu testen, fahre ich nach Hintermwalde, meinem Heimatort. Dort besuche ich zunächst meine Eltern zum Kaffee, die vom Gürtel unter Jeans und Pullover nichts sehen oder ahnen. Danach gehe ich zur Pfarrei. Dort findet gerade ein Kaffeekränzchen mit den ehrenamtlichen Helfern statt, zu dem ich mich dazu geselle. Mein überraschender Besuch trifft auf viel Freude unter den Helfern, die ich größtenteils seit meiner Kindheit kenne. Auch eine Schulfreundin stößt zur Gruppe dazu, die offenbar auch nur selten in der Kirche auftaucht.

Als sich das Kaffeekränzchen langsam auflöst, bitte ich den Pfarrer nach dem Aufschluss aus dem Sicherheitsgürtel. In der Runde wurde es mucksmäuschenstill und alle Blicke richteten sich auf mich. Doch die Schulfreundin kam mir zur Hilfe: „Was ist? Ward‘ ihr früher nicht tanzen?“, hob dabei ihren Pullover und präsentierte das Stahlband ihres Sicherheitsgürtels.

Diejenigen, die gerade gehen wollten, setzten sich wieder auf eine weitere Tasse Kaffee. Die Stille wich einem leisen Getuschel. Das Getuschel wurde zu einem allgemeinen Gemurmel. Schließlich entwickelte sich eine lebhafte Diskussion um das SmartBodySafe-Projekt, Erinnerungen aus der Jugend, politischen Diskussionen und die heutige Jugend im Allgemeinen.

„Sowas hat es früher nicht gegeben!“, stellten die Älteren fest. Doch statt Ablehnung, war es eher der Neid auf die Möglichkeiten der heutigen Zeit und alte Wunden, die aufgerissen wurden. Nachdem eine ältere Teilnehmerin durchblicken ließ, dass sie nicht einvernehmlichen Geschlechtsverkehr über sich ergehen lassen musste, offenbar gefolgt von einer geforderten Abtreibung durch ihre Eltern, stimmten die zumeist älteren Damen in der Runde ein: „Früher, da waren das ganz andere Zeiten! Da muss man Glück haben, dass man überhaupt einen Arzt findet, der sowas macht. Und in der Familie wurde so etwas unter den Teppich gekehrt. Gerade hier auf dem Land. Hätten wir damals solche Gürtel gehabt, dann wäre viel Unglück verhindert worden!“

Diese Meinung stimmt mich nachdenklich. Es zeigt aber auch, wie viel sich in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten geändert hat.

Der Pfarrer bittet mich dann in sein Büro. Er befragt mich, ob es beim Tragen des Sicherheitsgürtels besondere Vorkommnisse gab. Irritiert über sein Interesse, frage ich zurück, warum er dies wissen möchte. Er mache dies nicht im eigenen Interesse, sondern im Auftrag des Projektes, die sich durch die direkte Befragung mehr Details über besondere Vorfälle erhofft. Über die App-Befragung kann gut über Sicherheitsgefühl und Tragekomfort abgestimmt werden, komplexe Vorfälle tragen aber nur wenige über lange Texte in die Umfrage ein. Ich berichte ihm von den Wetten und prüfenden Griffen der Männer in der Disco.

Der Pfarrer bittet mich das Sicherheitsschloss freizumachen. Dort scannt er den Barcode der Schlossnummer auf seinem Handy ein. Kurz darauf erhalte ich eine Nachricht auf meinem Handy, dass das Schloss nun wieder freigeschaltet ist. Ein Entblößen vor dem Pfarrer ist nicht notwendig. Zum Abnehmen des Gürtels hole ich die Transportboxen zusammen mit dem ungenutzten Gürtel aus dem Auto und nutze die Toilette. In der App wird mir angezeigt, dass für den zu kleinen Gürtel 10€ Nutzungsgebühren angefallen sind, da ich ihn fast drei Tage ungenutzt in meinem Besitz hatte.

Fazit der fast dreitägigen Nutzung: Der Sicherheitsgürtel ist erstaunlich bequem und für längere Tragezeiten geeignet. Für die Ausleihe und Rückgabe sollte das Netz ausgebaut werden, vor allem die Umkleidemöglichkeiten sollten verbessert werden. Sicher gibt es Anfangsschwierigkeiten, die sicher schnell erkannt und zügig behoben werden können. Überrascht und berührt haben mich die Stimmungsänderungen bei meinem Freund und mir, wenn ich den Gürtel trug, sowie die Erfahrungen, die die ältere Generation in Sachen Sexualität gemacht hat.
8. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von kochy25 am 09.05.23 08:56

Klingt echt spannend. Ob es wohl einem Hacker gelingt, in das System einzudringen und das öffnen der kgs zu verhindern bzw erst nach Zahlung einer Art "Service pauschale" das öffnen zu ermöglichen?

Sowas hätte was.

Wann geht's weiter?

Gruß Marco
9. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von MartinII am 11.05.23 18:14

Sehr realistisch geschrieben - Danke für die spannende eschichte - ob es noch weitere ErFahrungsberichte gibt? Vielleicht über Langeiterfahrungen über mehrere Monate?
10. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von DarkO am 22.05.23 15:59

Das ist wirklich eine tolle Geschichte! Es wäre schön, mehr davon zu lesen. Wird es möglicherweise eine Fortsetzung geben?

Grüße
DarkO
11. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von carlo33 am 28.01.24 09:41

Originelle Geschichte, schön geschrieben!
12. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von mithras am 28.01.24 15:57

Und wann geht es weiter? Vielleicht mit einem "Langzeittest", bei dem Sonja eine ganze Woche Verschlusszeit testet....
13. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von carlo33 am 30.01.24 21:24

Hier noch ein Leserbrief zum Thema:

Männerphantasien

Frauen, die sich freiwillig, um sich vor unbefugtem Zugriff und schlimmerem zu schützen, in stählerne Unterwäsche sperren, die nur - selbstverständlich männliche - "Respektspersonen" wie Apotheker oder Pfarrer wieder öffnen können? Wer meint, dass das Patriarchat bei uns nun doch langsam überwunden ist, muss nur den Artikel über die bizarre BodySafe-Aktion lesen. Darauf muss man auch erstmal kommen: Frauen sind täglich von Gewalt bedroht, wie reagiert man? Natürlich, indem man ihnen präventiv gleich nochmal Gewalt antut, sie in einen Gürtel einschließt, der letztlich nichts anderes als ein als Schutzvorrichtung getarntes Folterinstrument, exklusiv für Frauen, ist.
Dass die Herren von BodySafe einen Marketing-Coup und gute Geschäfte wittern, ist genauso wenig überraschend wie die Neuigkeit, dass die Kirche bereitwillig mitmacht. Und der Redakteurin bietet sich Gelegenheit zu einem pseudo-heroischen Selbstversuch voller prickelnder Erotik!
Ist hier niemand drauf gekommen, dass man Probleme an der Wurzel packen sollte? An der Wurzel - das kann man hier durchaus wörtlich verstehen! Es gibt durchaus Möglichkeiten, ein männliches Geschlechtsorgan zeitweise kaltzustellen. Das kann eine lokale Spritze sein, die Erektionen für einige Stunden unterbindet. Für Männer, die sich das nicht vorstellen können, gibt es mechanische Vorrichtungen, sogenannte Keuschheitsschellen, die am männlichen Geschlechtsteil angelegt und verschlossen werden und aggressive sexuelle Handlungen des Trägers zuverlässig unterbinden. Sicherlich nicht angenehmer zu tragen als die BodySafe-Teile, aber man würde die Gewalt dort bekämpfen, wo sie entsteht!
Was hindert uns daran, eine solche Präventivmaßnahme - Spritze oder Keuschheitsschelle - zumindest in den kritischen Nächten am Wochenende für alle Männer zwischen 16 und 60 obligatorisch zu machen?
Wird sich ein Redakteur finden, der sich für einen Selbstversuch bereiterklärt und dann ausführlich über seine Erfahrungen berichtet?

14. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von Ihr_joe am 30.01.24 22:45

Seit einiger Zeit, hat sich die Leserschaft vermehrt.
Vermutlich liegt das an dem Bericht „Sicher nach Hause“, allerdings ist die Herrin eines gewissen Ihr_joe über den neusten Lesebericht entsetzt.
Gut mit Foltergeräten kenne sie sich ja aus, aber die geforderte Präventivmaßnahme würde schlicht ins Leere treffen, 60 sei doch kein Alter, ihr Sklave würde glatt durchs Raster fallen!

Na ja, dass bei ihm nichts passieren könne, dafür wurde sie schon sorgen, aber um die anderen Jungs im besten Alter mache sie sich Sorgen.

Natürlich stehe Ihr_joe für einen Selbstversuch nicht zur Verfügung, er wäre ja schon vorbelastet und müsse sowieso bestraft werden, weil er ohne Erlaubnis die ausgezeichnete Reportage gelesen habe.
Vielleicht könne sie von der Strafe absehen wenn er sich ordentlich bedankt.

Danke Ihr_joe



Ich bezweifle dass, das ordentlich genug war …


15. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von mithras am 08.03.24 13:21

Sehr originelle Reportage mit einem sehr schönen Schreibstil – kein Wunder bei dieser guten Journalistin .
Ich würde mich sehr freuen, wenn die Geschichte weiterginge, denn es bleiben viele Fragen offen: wie käme Frau Sonnenschein klar mit einem längeren Verschluss von, sagen wir, einer Woche (Test etwa für den Urlaub in unsicheren Ländern?
Gibt es einen Versuch mit Schellen oder Gürteln für Männer und wie könnte der ablaufen, denn ich glaube nicht, dass die Männer sich freiwillig einschliessen würden zum Ausgehen.....
16. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von MartinII am 08.03.24 15:27

Zitat
Hier noch ein Leserbrief zum Thema:

Männerphantasien

Frauen, die sich freiwillig, um sich vor unbefugtem Zugriff und schlimmerem zu schützen, in stählerne Unterwäsche sperren, die nur - selbstverständlich männliche - \"Respektspersonen\" wie Apotheker oder Pfarrer wieder öffnen können? Wer meint, dass das Patriarchat bei uns nun doch langsam überwunden ist, muss nur den Artikel über die bizarre BodySafe-Aktion lesen. Darauf muss man auch erstmal kommen: Frauen sind täglich von Gewalt bedroht, wie reagiert man? Natürlich, indem man ihnen präventiv gleich nochmal Gewalt antut, sie in einen Gürtel einschließt, der letztlich nichts anderes als ein als Schutzvorrichtung getarntes Folterinstrument, exklusiv für Frauen, ist.
Dass die Herren von BodySafe einen Marketing-Coup und gute Geschäfte wittern, ist genauso wenig überraschend wie die Neuigkeit, dass die Kirche bereitwillig mitmacht. Und der Redakteurin bietet sich Gelegenheit zu einem pseudo-heroischen Selbstversuch voller prickelnder Erotik!
Ist hier niemand drauf gekommen, dass man Probleme an der Wurzel packen sollte? An der Wurzel - das kann man hier durchaus wörtlich verstehen! Es gibt durchaus Möglichkeiten, ein männliches Geschlechtsorgan zeitweise kaltzustellen. Das kann eine lokale Spritze sein, die Erektionen für einige Stunden unterbindet. Für Männer, die sich das nicht vorstellen können, gibt es mechanische Vorrichtungen, sogenannte Keuschheitsschellen, die am männlichen Geschlechtsteil angelegt und verschlossen werden und aggressive sexuelle Handlungen des Trägers zuverlässig unterbinden. Sicherlich nicht angenehmer zu tragen als die BodySafe-Teile, aber man würde die Gewalt dort bekämpfen, wo sie entsteht!
Was hindert uns daran, eine solche Präventivmaßnahme - Spritze oder Keuschheitsschelle - zumindest in den kritischen Nächten am Wochenende für alle Männer zwischen 16 und 60 obligatorisch zu machen?
Wird sich ein Redakteur finden, der sich für einen Selbstversuch bereiterklärt und dann ausführlich über seine Erfahrungen berichtet?



Aber es gibt auch Frauen, die sich gerne einschließen lassen - wirklich!

17. RE: Pressebericht "Sicher nach Hause"

geschrieben von carlo33 am 17.03.24 09:11

Zitat
Aber es gibt auch Frauen, die sich gerne einschließen lassen - wirklich!


...dann würde ich das in einem Leserbrief klarstellen!


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