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eröffnet von BlackCoon am 12.01.23 15:46
letzter Beitrag von BlackCoon am 25.01.23 10:04

1. Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 12.01.23 15:46

Liebe Forumsmitglieder,

hier ein paar Kapitel einer neuen Episode aus einer dystopischen, alternativen Realität. Habe schon etliche Kapitel zweier weiterer Episoden (Anna von Hammerstein, Noras Abenteuer) hier drin. Die sind in zwischen abgeschlossen und man findet sie bei Deviantart. Dort sind noch weitere. Diese könnte auch für manche hier interessant sein. Daher stelle ich sie hier rein...

LG

Racoon


Die Assistentin

Kapitel 1 - Das historische Seminar
Steele im Jahr 2046. Marc hatte gestern auf seinem Heimcomputer wieder viel zu lange gezockt Das Spiel “Anniversarium - Aufstieg ins Empire” faszinierte ihn. Entsprechend kurz gekommen war sein Schlaf, sodass ihm nach wie vor leicht schwindlig war. Da Semesterferien waren, hatten sich die schlechten Angewohnheiten nach und nach potenziert. Ein regelrechter Ferienschlafrythmus hatte sich eingestellt.
Anfang der Woche hatte das Herbstsemester begonnen. Doch seine Angewohnheiten änderten sich nicht. Heute hatte er schließlich verschlafen.
Er ging eilte über den Campus, denn sein Seminar begann. Dann betrat er eines der Portale und wagte nicht, auf seinen Kommunikator zu schauen. Die Gänge mit den Seminarräumen in den Untergeschossen waren sehr weitläufig. Als er den Raum suchte bemerkte er, dass sich die Korridore schon leerten und manche Seminarräume schon geschlossen waren. Marc wurde endgültig mulmig. Er wollte sich nicht blamieren, nicht schon am Anfang negativ auffallen. Also versuchte er, sich noch mehr zu beeilen.

Dann die große Erleichterung. Die Tür zu Seminarraum 405 war noch offen. Schnell rein, das Tablett auspacken und vorbereitet sein. Marc blickte sich kaum um, suchte einen freien Platz, baute sein Endgerät auf und atmete durch. Dann schaute er in die Runde. Es waren relativ wenig Studierende anwesend.
Das Seminar würde nicht voll sein.

Da waren zwei Studentinnen mit engen Jeans und bauchfreien Tops, welche sich angeregt unterhielten. Ein Student war hinter seinem Laptop versenkt. Er zeigte keinen Blickkontakt. Zwei andere saßen dort und wirkten leicht unsicher. Dann gab es eine Studentin, welche offenbar das Confinement - Ideal angenommen hatte. Sie trug einen Knebel und konnte nicht sprechen. Direkt neben ihr saß eine Frau mittleren Alters mit einer Brille und einem Tablett. Gehörten die beiden zusammen? Und würde die Geknebelte regulär teilnehmen?. Oder war sie eine Gasthörerin? Wie gedachte sie ihren Vortrag zu halten?

Schritte auf dem Flur. Marcs Gedanken wurden jäh unterbrochen. Professor Brockmann nahte. Er galt unter den Studentinnen und Studenten als streng, seine Seminare wurden nicht als erstes gewählt. Bald würde er im Raum auftauchen. Marc war nervös. Doch da waren noch andere Geräusche. Von Absätzen. Offenbar begleitete eine Frau den Dozenten.

Brockmann betrat den Raum. Er trug Anzug und Krawatte. Das war nicht besonders. Viel seltsamer war die Gestalt - offenbar eine Frauengestalt-, welche mit ihm in den Raum kam.
Marc kam nicht umhin, sie genau zu betrachten. Sie trug braune, spitz zulaufende Stiefel mit hohen Absätzen, welche offenbar die Geräusche auf dem Flur verursacht hatten. Das war jedoch nicht das Merkwürdige. Auch sonst war ihr Aufzug befremdlich. Die Verhüllte Gestalt trug auf dem Kopf einen Schleier oder eine Art Kopftuch, was Marc auf den ersten Blick orientalisch anmutete. Unter dem oberen schien eine Art zweites Kopftuch zu sein, welches den Haaransatz und Teile der Stirn bedeckte. Vor dem Gesicht trug die Unbekannte eine Art Maske, ähnlich einer medizinischen Maske aus Stoff, welche den unteren Teil ihres Gesichtes komplett abdeckte. Der Schleier bedeckte neben dem Kopf auch noch ihren Hals und ihre Dekoltee und darunter trug die Frau ein rosefarbenes Kleid. Da es lang und langärmlig war, guckten nur ihre Hände und ihre Stiefel heraus. Die Taille der Frau wurde durch ein Korsett oder Mieder in der gleichen Farbe betont.

Brockhaus setzte sich und die Frau begann, einen Laptop aus seiner Tasche zu holen und aufzubauen. Die Gespräche im Raum legten sich. Eine Präsentation wurde an die Wand projiziert. Darauf stand die Signatur der Universität und in schwarzer Schrift "Seminar - Preußen in der Restaurationszeit." Professor Brockmann begrüßte die Anwesenden. "Guten Morgen zusammen. Das ist meine wissenschaftliche Assistentin Frau Richter. Sie ist Ansprechpartnerin für ihre Fragen und betreut das digitale Skript zu Veranstaltung."
Brockmann deutete auf die Verhüllte begann, die Seminarthemen zu verteilen.
Marcs Blicke wichen nicht von der Frau. Obwohl man ihren Mund nicht erkennen konnte, lächelte sie. Er sah es an ihren Augen, welche die Studierenden anstrahlten. Dann betrachtete Marc auf die Maske Frau Richters. Sie war blau und bewegte sich bei jedem Atemzug.
Plötzlich erschrak er. Frau Richter hatte seine Blicke bemerkt. Sie schaute ihm direkt in die Augen…
2. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 12.01.23 15:48

2 - In der Bibliothek
Marc errötete und wandte sich ab. Auf diese Weise bekam er nicht mit, dass die Assistentin ihn freundlich mit ihren Augen anlächelte. Er fokussierte sich auf das Seminar Referatsthemen wurden vergeben interessanterweise bekam auch die geknebelte einen Vortrag über Frauen in den Abwehrkämpfen gegen Napoleon, vor allem über die preußischen Amazonen. Würde sie in selbst halten und dafür entknebelt? Marc konnte sich das kaum vorstellen. Doch so wie er darüber sinnierte, lenkte ihn das von seiner Schüchternheit ab. Der Student vermied es, noch einmal zu Frau Richter herüberzuschauen. Er schämte sich, weil er sie so angestarrt hatte.

Marc erhielt von Professor Brockmann ein Referat mit dem Thema “Hegel - Denker des preußischen Fortschritts”. Ein Fragezeichen war nicht hinter dem Referatsthema. Kein Wunder. Hegel galt als einer der geistigen Väter des preußischen Aufstiegs. Marc würde in seinen Werken nach Stellen suchen, welche auf die tatsächlichen Entwicklungen des 19ten und 20sten Jahrhunderts hinweisen und darstellen müssen, wie Preußen der glänzende Vernunftstaat geworden war, so wie ihn Hegel damals bereits prophezeit hatte. Der Staats auf dessen Seite das Recht war. Das historische Recht, die Überlegenheit des historischen Auftrags an Preußen. Eine Macht im Zentrum des Kontinents. Eine Macht, fest im Sattel. Industrie, Bürokratie, Technik und vor allem die Armee garantierten, dass es so bliebt.
Das war nicht einfach. Hegels Werke galten als schwierig und Marc würde Nachmittage damit zubringen müssen, sich durch seine Schriften und die seiner Rezipienten zu beißen.
Dazu würde er die historische Bibliothek und die Universitätsbibliothek aufsuchen müssen.
Aber eigentlich wollte er ja möglichst viel zocken. Und bis zu seinem Vortrag waren es ja noch drei Wochen hin. Und so vergingen die Tage. Beim zweiten Seminartermin gab es noch keinen Vortrag und Texte aus dem Skript wurden besprochen. Marc fiel auf, dass Frau Richter diesmal nicht da war. Darüber war er sehr enttäuscht, denn er hatte oft an sie denken müssen.
An ihren komischen Aufzug, aus dem nur die Augen und ein Teil der Stirn rausschauten. An das Lächeln ihrer Augen. Und daran, dass sie ihn beim Glotzen erwischt hatte. Marc musste sich eingestehen, dass sie ihn faszinierte. Auf eine seltsame, intensive Art. Er hatte noch nicht ganz begriffen, dass ihn ihr Anblick erregte.

In der zweiten Woche überkam ihn ein schlechtes Gewissen. Er beschloss, die Universitätsbibliothek aufzusuchen, um erste Literatur zu sichten.
Die Bibliothek war ein Anachronismus. Ein kubischer Zweckbau, errichtet zur Aufbewahrung unzähliger Bücher, Schriften und Folianten, welche aufgrund ihrer Zahl nur allmählich digitalisiert werden konnten. Inmitten einer hochmodernen, technokratischen, digitalisierten Gesellschaft. Immerhin waren inzwischen alle in einem System elektronischer Datenverarbeitung registriert, sodass man die Titel an einem Rechner eingeben konnte und ihren Standort angezeigt bekam.
Marc hastete ins Untergeschoss, schloss seinen Rucksack ein und setzte sich an einen der Rechner. Er gab die Nummern potenziell hilfreicher Titel in seinen Kommunikator ein, dann machte er sich auf die Suche.
Die Bibliothek war gut beleuchtet und durch ein ausgeklügeltes System klimatisiert, die Zeiten von Bücherwürmern und Bücherskorpionen waren vorbei. Allenfalls ein paar Hausstaubmilben trieben ihr unwesen. Dennoch hatten die von hohen Regalen gesäumten Gänge etwas altertümlich entrücktes an sich, was sie durch die Filter des menschlichen Geistes seltsam weltabgewandt, verlassen und verstaubt wirken ließ. Zumindest, wenn wenig Betrieb war.

An diesem Abend war es schon spät. Viele waren bereits zu Hause oder in den zahlreichen Kneipen. Es war ruhig in der Universität. Nur gelegentlich hörte man in den Gängen Schritte oder ein Räuspern. Marc suchte Ellerbachs Monographie über den Weltgeist. Soeben bog er um eine Ecke und erschrak, denn er wäre fast mit einer Person kollidiert. Er erkannte die verhüllte Gestalt an ihren, blauen Augen mit dem freundlichen, aufmerksam und geistesgegenwärtig wirkendem Blick - es war Frau Richter.
Sie erschrack ebenfalls und ließ ein paar ihrer Bücher fallen. “Oh, Entschuldigung, ich helfe Dir, Moment…” “Alles gut. Ich hab mich ganz schön erschrocken.” Zum ersten Mal hörte Marc Richters Stimme. Ihr Ton war freundlich, aber sie wirkte etwas hohl und gedämpft. Wahrscheinlich kam das durch die Maske. Heute war sie nicht blau, sondern rosa.


Marc befürchtete, schon wieder rot angelaufen zu sein. Er war im Umgang mit Frauen recht schüchtern. Nun darfst Du auf keinen Fall zweifeln! Einmalige Gelegenheit, ein Gespräch anzufangen. “Du, ich meine Sie sind doch Mitarbeiterin bei Prof. Brockmann und waren das erste Mal im Seminar mit dabei. Preußen in der Restaurationszeit?”
“Ja, stimmt. Ich bin übrigens Leah.” Ihre Stimme klang weiterhin freundlich und ihre Maske bewegte sich, als sie sprach.
Was nun sagen? Überleg schnell, sonst ist das Gespräch bald vorbei. “Marc... Aber letztes Mal warst Du nicht dabei?”
“Nein, ich arbeite Momentan meiner Arbeit zum akademischen Grad. Baccalaureus de artibus.”
“Oh, na dann bist Du ja gut beschäftigt. Naja, also ich will Dich nicht aufhalten. Suchte gerade ein Buch.”
“Alles gut,” klang es dumpf. “Ich kann ohnehin eine Pause gebrauchen. Was suchst Du denn? Kenn mich hier ganz gut aus. Ist ja eine der Etagen zur Staatskunde. Da bin ich viel unterwegs.”
“Also ich suche den “Weltgeist” von Ellermann.”
“Hihi, da weiß ich ganz genau, wo der steht. Komm mit.”
Leah legte ihre eigenen Bücher ab, suchte Marcs heraus und fragte dann, was er noch bräuchte. Gemeinsam zogen sie durch die Regale. Marc war immer noch aufgeregt, aber fand es toll mit Leah. Schließlich setzten sie sich an einen der großen Tische. Beide sichteten ihre Schriften und begannen zu arbeiten. Dabei sprachen sie zunächst nicht.
Schließlich musste Marc niesen. Zunächst versuchte er, es krampfhaft zu unterdrücken. Doch das gelang nicht. Schließlich musste es raus.
“Sorry. Enschuldigung.”
“Ach. Alles gut. Kann ja passieren. Außerdem hab ich ja die Maske.”
Das war die Steilvorlage. Marc war total neugierig, was es mit Leahs Maske und überhaupt mit ihrem absonderlichen Aufzug eigentlich auf sich hatte.
“Achso.” Er wollte nicht unverschämt sein, aber einen Versuch war es wert. Vielleicht sprach Leah ja gerne darüber. “Ist das eine Art Schutzmaske?”
“Ja, auch. Die meisten unserer Masken haben entweder ein spezielles Flies oder wir tragen eine Op-Maske darunter. Es kann also nichts passieren.”
Leah lächelte mit den Augen.
“Ok, verstehe. Aber hört sich so an, als hätten die Masken noch einen anderen Sinn. Ich meine, ich will nicht neugierig sein…”
"Nein, alles gut, schön das Du fragst. Also das überhaupt jemand fragt. Ich meine, ich komme mir hier manchmal wie eine Außerirdische vor.”
Alltäglich war jemand wie Leah hier freilich nicht. Sie fiel auf. Marc kannte zahlreiche Frauen, welche bestimmte Dresscodes verfolgten oder verfolgen musste. Ladies of Strict Confinement, Schandfrauen und Verurteilte waren in den Straßen ein gewöhnlicher Anblick. Dazu gab es die Freifrauen, welche sich für eine jährlich zu entrichtende Gebühr das Recht erkauft hatten, oben ohne auf die Straße zu gehen.
Eine Frau, die wie Leah gekleidet war, Kopf und einen großen Teil ihres Gesichtes bedeckte, war ihm bislang nicht untergekommen. Ein solcher Anblick war neu und in gewisser Weise befremdlich. Das musste er ehrlich sagen.
Leah hatte kurz innegehalten. Dann fuhr sie fort. “Also die Maske hat mehrere Funktionen. Ja, natürlich ist sie zuallererst eine Schutzmaske. Wir tragen sie führ die Gesundheit und auch gegen Luftverschmutzung. Aber gleichzeitig sorgt sie auch dafür, dass die unsaubere und unhygienischen Körperöffnungen von Mund und Nase versiegelt sind.”
Marc stuzte. Dass der Mund und Nase in der Öffentlichkeit zu verdecken seien, war eine der vielen Forderungen Gesundheitskommissar Krockows. Doch der galt als Fanatiker. Kaum jemand leistete seinen Anweisungen freiwillig Folge. Momentan waren er und sein Oberstabsarzt Dr. Eduard August von Baseliczk auf Festung Maus stationiert, um die gesundheitliche Situation an der Ruhr zu zu verbessern. Infektionskrankheiten der Atemwege grassierten seit langem.
Krockow vermutete die Ursachen in der Luftverschmutzung und in sozialen Kontakten. Mit dem Bau von gigantischen Turbinen, von Atomkraftwerken und einer großangelegten Impfkampagne sollten die Probleme gelöst werden. Kritiker behaupteten, die Impfungen enthielten Komponenten, welche die Bevölkerung “kompatibel” zu machen halfen. Doch konnte man das nicht beweisen.

Leah fuhr weiter fort. Sie war ins erzählen gekommen. “Und schließlich wird durch die Maske unsere Identität zur Privatsphäre. Ganz im Sinne der Vollen Montur. Das ist unsere Kleiderordnung. Sie ist sehr streng geregelt.”
“Hm, warum ist das so?”
“Weil wir als Schwesternschaft einen einheitlichen Aufzug haben wollten und davon ausgehen, dass es uns attraktiv macht, wenn wir wenig zeigen und vieles nur andeuten. Männer werden angezogen und kommen in Stimmung, weil sie wissen wollen, was sich unter unserem Aufzug verbirgt. Gleichzeitig ist unsere Identität geschützt und wir geben nicht alles preis.
In der Vollen Montur wirkt man attraktiv und weiblich, ohne zu viel zu zeigen. Man drängt sich nicht gleich auf und fällt mit der Tür ins Haus. Und man behält für sein Innerstes eine Art Schutzraum. Ich mag das.”
Marc nickte. Er hatte das halbwegs verstanden. Auch wenn er glaubte, dass es Leah mit Sicherheit nerven würde, in diesem Aufzug ständig angeschaut zu werden, weil sie die einzige war, die ihn trug. Jedenfalls schien sie von ihm begeistert. Und erzählte gerne davon.
“Sag mal, warum bist Du eigentlich die einzige in dieser… Montur, die ich bislang gesehen habe?”
“Weil ich hier die einzige Schwester der vollen Montur bin. Wir sind ein weltlicher preußischer Frauenorden. Ich bin dieses Semester von der Wilhelmsuniversität Berlin zu Euch übergewechselt. Weil es studientechnisch Sinn machte. Aber auch, um unser Ideal und unsere Werte in den Westprovinzen bekannt zu machen. Vielleicht kann ich ja jemanden überzeugen.”
Ja, vielleicht. Marc glaubte es nicht so recht. Aber er wollte Leah auch nicht demotivieren. Die Wilhelmsuniversität war der Hort der preußischen Elite. Die Adel, Junker, selbst die preußischen Prinzessinnen studierten dort oder an der Kant-Universität im noch ferneren Königsberg. Nicht jeder im Ruhrgebiet liebte diese Elite und ihre Ansichten.
3. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 12.01.23 15:55

3 - Der Spaziergang
Leah wirkte auf einmal nachdenklich.
“Naja. hmm. Also bisher habe ich, glaube ich, niemanden überzeugt. Ich habe eher Angst, die Leute hier zu verschrecken.”
“Also mich hast Du nicht verschreckt.”
“Sicher? Am ersten Tag hast Du geguckt wie ein Auto!”
Marc errötete.
“Ja, schon. Du hast recht. Aber es ist halt ungewohnt.”
“Ist schon okay. Ich halt das aus,” meinte Leah und lächelte mit den Augen. “Ich bin ja froh, dass wir uns unterhalten. Bislang sind die meisten, mit denen ich hier gesprochen habe, andere Mitarbeiter oder Dozenten.”
“Wahrscheinlich müssen sie sich an Dich erst gewöhnen.”
“Ja, das kann sein. Aber es tut gut, einmal über das alles zu reden.”
Marc beherzte sich.
“Wir können gern noch einmal reden, also ich meine, das Gespräch wiederholen.”
“Gern…” Leahs Augen lächelten, doch sie hatte offenbar keine Idee, wo das Gespräch wiederholt werden sollte.
“Was hälst Du von der blauen Ente? Oder Eckis Klause?”
“Wäre für mich ok. Allerdings kann ich dort nichts trinken. Nicht das Du Dich wunderst.”
“Da gibt es auch Nichtalkoholisches, kein Problem.”
“Achso, nein, das ist es nicht,” meinte Leah und lächelte wieder. “Ich trinke zwar wirklich ganz wenig. Vielleicht etwas Sekt zu Sylvester. Und zu besonderen Anlässen.” An dieser Stelle meinte Marc, einen Hauch von Koketterie in der Stimme der Verhüllten vernommen zu haben. Aber er konnte sich ebenso täuschen, dachte er sich. Leahs Stimme war gedämpft und von ihrem Gesicht war ja nicht viel zu erkennen.
“Nein, nein." Sie lachte. Was sich mehr wie ein dumpfes Glucksen anhörte. "Es ist wegen der Maske. Ich meine, damit kann man schlecht trinken.”
"Achso… aber die kannst Du doch abnehmen?"
"Ja, schon, ich meine, prinzipiell schon. Aber ich verfolge das Prinzip der strikten Observanz. Das bedeutet, dass ich sie stets trage und Mund und Nase draußen immer bedecke, damit sie versiegelt sind."
"Also nimmst Du sie niemals ab?"
"Nur in meiner Wohnung. Und nur dort wird dann gegessen und getrunken. Ansonsten nie. Keine Ausnahme"
"Klingt hart."
"Ist es am Anfang auch. Aber ich habe inzwischen einen festen Rythmus und eine spezielle Diät, mit der ich sehr gut zurecht komme."
Marc beließ es dabei. Weiter nachzufragen, schien ihm aufdringlich. Er überlegte kurz und hatte dann eine Idee.
“Was hälst Du von einem Spaziergang. Im Südpark?”
"Super Idee. Da war ich noch nie. Dann kannst Du ihn mir gleich zeigen."
"Vielleicht gleich morgen?"
"Ich muss bis 17 Uhr arbeiten. Dann hätte ich Zeit."
"Wir könnten uns vor der Bibliothek treffen und dann die U-Bahn nehmen.
"Klingt gut."
Leah und Marc tauschten ihre Nummern aus. Dann machten sie sich an die Arbeit. Morgen war Zeit zum Reden.

Donnerstag. 16:53.
Marc wartete gespannt. Er hatte sich bemüht, pünktlich zu sein und es war ihm gelungen. Das war sonst nicht seine Stärke. Aber er hatte es im Gefühl, dass Leah auf Pünktlichkeit Wert legte. Und das sie selbst pünktlich sein würde.
Um 16:56 hörte er laute Geräusche. Absätze klackerten, knallten mit Wucht auf den Boden. Leah näherte sich.

"Tut mir leid." Leah war außer Atem. Ihre Maske pulsierte heftig. Sie war heute weiß, mit einem Blumenmuster. Dazu trug sie ein hellblaues Kleid, ein hellblaunes Kopftuch und über dem Kleid ein weißes Korsett mit einem Blumenmuster ähnlich jenem der Maske. Ihre hochhackigen Stiefel waren rein weiß. "Ich musste für Professor Brockmann noch recherchieren."
"Alles gut.” Marc spiegelte Leahs Sprache. “Du bist überpünktlich."
"Dann ist es ja gut,” keuchte sie, immer noch aus der Puste. March musste sich konzentrieren, nicht darauf zu achten, wie Leah gierig Luft durch ihre Maske sog und sie kräftig ausatmete. Ihm fiel auf, dass sie keinerlei Anstalten machte, ihn zu umarmen. Folgerichtig tat er es auch nicht.
Es galt peinliche Stille zu vermeiden. “Wir können eigentlich gleich los,” meinte Marc. Er war sich nicht sicher, ob das ganze eine Art Date war. Aber er wollte sich und Leah die Zeit so angenehm wie möglich gestalten. Also galt es aus der Komfortzone zu kommen, was die eigenen Sozialkompetenzen anging.
Die Straßenbahn war zu dieser Tageszeit überfüllt. Es stank und war laut. Viele Arbeiter und Studierende waren auf dem Weg nach Hause oder in ihre Wohnheime.
In der Hochstraße war es soweit. Sie stiegen aus und atmeten durch. Marc frische Luft und Leah durch ihre Maske. Denn von dem Gestank hatte sie nicht viel mitbekommen.
“Puhh endlich, Frischluft!”
“Ja, es war ganz schön voll”.
“Du wir sind bald schon da. Dort vorne ist der Eingang zum Park.”
Sie gingen ein paar Schritte, ohne zu reden. Wie fange ich bloß ein Gespräch an, dachte sich Marc. Er merkte, dass er verkrampfte.
Leah hatte die Stille bemerkt und sprang ein.
“Ich bin total gespannt auf diesen Park, er soll ja ziemlich groß sein. In Berlin bin ich immer durch die Gärten von Schloss Babelsberg und Schloss Charlottenburg. Und durch den Grünewald. Es ist so eine grüne Stadt, man glaubt es kaum. Ich vermisse sie.”
“Hier gibt es auch sehr viel Grün. Obwohl man das am Anfang kaum glaubt.”
Schon hatten sie das Portal zwischen zwei dicken Bruchsteinmauern durchschritten. Es war Mitte April und die Bäume fingen an grün zu werden. Vögel sangen.
“Oh, ja ich staune. Wie schön, dort, ein Rotkehlchen! Das kenn ich aus Berlin!”
Die beiden begannen, den Park zu erkunden. Und immer wieder tauschten sie sich über ihre Eindrücke aus.
Marc wunderte sich, dass die vollmontierte Leah mit ihren Absätzen problemlos die geschotterten Wege bewältigte. Es waren zwar keine Pfennigabsätze, aber sie waren relativ hoch. Doch die Assistentin zeigte keine Ermüdungserscheinungen. Sie war das Laufen auf Absätzen wohl gewöhnt, dachte sich Marc. Er wollte gerne mehr über ihre “Volle Montur” und die Schwesternschaft erfahren. Aber er genierte sich, dass offen zur Sprache zu bringen.
"Es ist wirklich schön, mal mit jemandem spazieren zu gehen, der sich hier auskennt," meinte Leah. "Und dass Du mir das alles zeigst. Vielleicht können wir ja regelmäßig spazieren gehen, immer an anderen Orten."
"Klingt gut. Vielleicht immer Donnerstags?"
Leah überlegte kurz. "Ja, Donnerstag passt gut. Dienstag übrigens auch."
"Bei mir auch. Also lieber Dienstag. Oder beide Tage?"
Das war ein Versuch.
"Sehr, sehr gern, Marc." Die Vollmontierte strahlte mit ihren Augen.
"Dann zeige ich Dir Dienstag nächste Woche das Wehberger Holz. Da gibt es ein Damwild und auch ein Wildschweingehege. Und Donnerstag, lass mich kurz überlegen.. vielleicht den botanischen Garten."
"Klingt spannend".
Als sie ihre Entdeckertour durch den Park beendet hatten, trennten sie sich, denn sie mussten in verschiedene Richtungen. Wieder keine Umarmung.
Marc dachte nach. Wahrscheinlich hätte er Initiative zeigen sollen. Andererseits wollte er auch nicht aufdringlich sein. Leah war eine Frau voller Rätsel. Was würde sie mehr mögen? Und was war ihre Hintergrundgeschichte? Welche Ziele verfolgte sie als Schwester der Vollen Montur? Durfte sie jemand unmaskiert sehen und wenn ja, wer? Diese und viele weitere Gedanken beschäftigten ihn in den kommenden Nächten. Sie ließen ihn unruhig schlafen.
4. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 12.01.23 21:32

4 - Neue Erkenntnisse
Am Dienstag trafen sich Marc und Leah erneut. Wieder hatten sie eine sehr schöne Zeit, die sie genossen. Die gemeinsame Erkundung Steeles und seiner Sehenswürdigkeiten generierte Gesprächsstoff. Die beiden unterhielten sich lebhaft.. Sie fühlten sich wohl. Die Chemie stimmte.
Als sie auseinandergingen, nahm Marc allen Mut zusammen und machte Anstalten, Leah zu umarmen. Doch sie wich zurück. Marc erschrak. Er hatte offenbar einen Fehler gemacht.
“Ist alles in Ordnung?!”
“Ja, es ist nur… Du, ich meine, Du darfst nicht. Also… mich nicht anfassen.” Leah rang um Worte. “Oh Gott, wie sich das anhört. Na toll, jetzt magst Du mich wahrscheinlich nicht mehr. Du, ich mag Dich sehr, aber Du darfst mich nicht anfassen oder so. Wahrscheinlich findest Du mich deswegen jetzt doof oder willst nichts mehr mit mir unternehmen.”
Marc gewann Contenance. Vielleicht war es die Chance, mehr zu erfahren.
“Nein, kein Problem. Aber Du solltest mir ehrlich sagen, was los ist. Ich meine, wenn man sich trifft und näher kommt, dann ist es doch irgendwann normal, dass man sich umarmt.”
“Ja, schon, unter Euch. Aber wir Schwestern dürfen von, naja, normalen Männern nicht angefasst werden. Ich weiß, dass hört sich jetzt demütigend an. Aber, naja, wir sind …”
Leah blickte verzweifelt. Es schien klar, sie wollte Marc nicht verlieren. Aber sie legte unbedingten Wert darauf, ihre Prinzipien zu verfolgen. Und diese waren ihm ja noch weitgehend unbekannt.
“Alles gut, liebe Leah, Du kannst mir alles sagen.”
“Also wir sind besonderen Männern … wir sind den Junkern vorbehalten. Nur sie dürfen uns berühren und nur sie dürfen uns dann später auch näherkommen. Und nur sie dürfen unser Gesicht sehen.”
“Heißt das, dass ich es nie sehen werde?” fragte Marc leicht enttäuscht.
“Ja, das heißt es. Das muss ich Dir ganz ehrlich sagen. Ich kann es verstehen, wenn Du jetzt nichts mehr mit mir unternehmen willst. Du hast Dir vielleicht Hoffnungen gemacht. Die kann ich wohl nicht erfüllen. Aber ich muss Dir auch ganz ehrlich sagen, dass ich Dich mag und es gern bei unseren Treffen belassen hätte. Und auch gern noch mehr mit Dir machen würde. Du musst es mir auch nicht gleich sagen. Ich kann verstehen, dass es Dich verwirrt. Es ist für Dich wahrscheinlich vollkommen wiedersinnig”
Marc dachte kurz nach. Ihm wurde schnell klar, dass er Leah mochte und den Kontakt zu ihr nicht beenden wollte.
“Nein, alles gut. Wir können uns sehr gern weiter treffen. Es ist für mich total in Ordnung. Ich würde nur gern sehr viel mehr über Dich und die Volle Montur erfahren.”
“Gern, sehr gern.” Leah strahlte wieder. Sie musste wohl ein Wechselbad der Gefühle durchgemacht haben.
“Was hälst Du davon, wenn wir jetzt wirklich einmal in die Blaue Ente gehen? Ich könnte ein Bier gebrauchen. Und Du kannst mir erzählen. Wir können ja Donnerstag wieder spazieren gehen.”
“Einverstanden!”
Sie gingen ungefähr zehn Minuten zur Fuß. Dann erblickten sie das Emblem der bekannten Studentenkneipe. Hier war das Publikum bunt gemischt.
Sie setzten sich an eine Eckbank, wo sie ungestört waren. Marc bestellte sich ein Bier. Das brauchte er jetzt, um sich zu lockern. Leah lehnte dankend ab und bestellte nichts. Die Bedienung wirkte etwas irritiert, akzeptierte es aber. Marc nahm ein paar tiefe Schlucke. Er spürte die lockernde Wirkung des Alkohols.
“Nimm es mir nicht übel, aber das war… ist alles ein bisschen seltsam.”
“Ich kann das verstehen, Marc. Es ist ja auch so ein kulturelles Ding.”
"Ja. Ihr Preußen seid oft schwer zu verstehen. Gewissermaßen böhmische Dörfer für uns."
Beide lachten. "Und Du bist Dir sicher, dass Du mir nie Dein Gesicht zeigen willst?"
"Ja, absolut." Da Leah zurecht glaubte, dass sie Marc für sich gewonnen hatte, sagte sir das mit entsprechendem Selbstbewusstsein.
"Aber, wem zeigst Du es dann?"
"Im Moment niemandem. Ich dürfte es meinen Eltern zeigen, doch die wohnen weit weg in Berlin."
"Das ist wegen der Vollen Montur, oder?"
"Ja genau. Es ist für uns vorgeschrieben, die Maske zu tragen und unser Gesicht zu verdecken. Ausnahmen gibt es nur für Eltern, Großeltern und wenn man verheiratet ist."
"Aber du hättest mich doch auch mit Maske umarmen können?"
"Ja, aber das darf ich auf keinen Fall machen."
Marc verstand nicht so recht. Die Sache mit der Maske war ihm inzwischen klar, aber warum wollte sich Leah nicht anfassen lassen?
"Warum nicht, ich meine, was ist denn an mir verkehrt, dass Du mich nicht berühren willst? Du sagst doch selbst, dass Du mich magst! Und wenn Du mich magst, dann schenk mir reinen Wein ein und sag mir die Wahrheit!"
Leah hielt inne. Sie schien einen Moment lang abzuwägen.
"Aber, naja, wenn das vielleicht nicht so schön zu hören ist?"
"Wenn ich nicht weiß, was Du denkst, ist dass noch weniger schön zu hören," konterte Marc.
"Ok, gut, Du hast recht. Aber wenn Du dann doch nicht mehr magst?"
"Erzähl schon."
"Wir Schwestern haben keinen Sex vor der Ehe und wenn wir verheiratet werden dürfen wir nur mit würdigen Männern verkehren. Nur sie dürfen unser Antlitz sehen und nur sie dürfen uns beruhigen.”
“Wer bestimmt denn, wer im Einzelnen würdig ist?”
“Ich selbst, in dem Fall. Die Männer müssen kräftig gebaut, tapfer und durchsetzungsfähig sein. Richtige Junker halt. Das sind die Männer, auf die ich stehe.”


Marc sah ein Blitzen in ihren Augen. "Würdest Du Dich selbst als würdig bezeichnen? Bist Du ein mutiger Typ, der sich vor einem sibirischen Grizzly Glanz in die Augen bekommt und gleichzeitig schlagfertig, ehrgeizig und zielstrebig ist? Sodass Dein Referat über Hegel an einem Abend erledigt ist und Prof. Brockmann den Hut zieht vor Deinem Esprit? Kannst Du reiten, mit Flinte und Säbel umgehen?"
Marc fühlte sich herausgefordert und setzte an, um sich zu verteidigen. Auch wenn das nicht wirklich aussichtsreich schien.
“Schon gut.” Leah lächelte. “Ich mag Dich. Und ich möchte gern mit Dir zusammen sein. Aber auf eine bestimmte Art. Nicht unbedingt… na, Du weißt schon.”
“Nein ich weiß nicht!”
“Wir Schwestern dürfen eine Zofe und einen Gesellschafter haben. Das ist ein Mann, welcher an unserer Seite keusch lebt und mit dem wir gemeinsam unsere Freizeit gestalten. Er übernimmt auch Aufgaben im Haushalt, zum Beispiel Einkaufen, Kochen und Putzen. Denn die Junker haben ja später auch nicht immer für uns Zeit. Die haben ja viel zu tun.”
Marc war einerseits fassungslos vor so viel Arroganz. Gleichzeitig merkte er, dass es ihn aufregte, ähnlich wie Leahs Aufzug und ihr rhythmisches Atmen durch ihre Maske. Plötzlich wurde ihm klar, dass ihn das alles erregte.
“Vielleicht möchtest Du mein Gesellschafter werden?”
“Ich… ich weiß nicht. Ich muss mir das überlegen,” stotterte Marc. Und nahm einen großen Schluck Bier.
5. RE: Die Assistentin

geschrieben von Erin am 12.01.23 21:50

Schöner Anfang ,bin gespannt wie es weiter geht und vor allem in welche Richtung es gehen wird.
6. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 14.01.23 11:31

5 - Das Paket
Marc wollte alles noch einmal überdenken. So waren sie schließlich verblieben.
Donnerstag würde er Leah Bescheid geben, ob er zusagen würde. Und wenn er zusagen würde, so wäre er ab dann ihre Zofe. Eigentlich hatte er dazu noch so einige Fragen. Was zum Beispiel war mit Keuschheit gemeint? Dass er keine anderen Frauen haben sollte? Oder noch etwas anderes? Und wieviel Zeit würden er und Leah miteinander verbringen?
Über seine Aufgaben hatte sie ein paar Sachen gesagt. Aber waren das alle? Marc bemühte das Internet. Über die Schwestern der Vollen Montur konnte er nicht viel mehr herausfinden, als dass sie ein weltlicher preußischer Orden waren, der sich der Bildung und dem Wohle des Staates verschrieben hatte. Seine ausschließlich weiblichen Mitglieder unterlagen einer strikten Kleiderordnung und verhüllten sich in der Öffentlichkeit. Ordenssitz war die Festung Templin im nördlichen Brandenburg. Ansonsten gab es nicht viel zu berichten. Die Schwestern waren für das Internet offenbar eine Randnotiz. Oder es war noch nicht allzu viel über sie bekannt. Eine eigene Internetpräsenz besaßen sie offenbar nicht.
Marc zögerte. Einem Teil von ihm widerstrebte es, eine Zofe zu werden. Einem anderen gefiel der Gedanke. Gefiel ihm so sehr, dass ihn wieder diese Aufregung überkam.
Er dachte an Leah. An das, was sie gesagt hatte. An ihre Augen. An ihre Maske. Er kam in Stimmung und massierte sich bis zum Höhepunkt. Als er den erreicht hatte, fand er es eine Zeit lang weniger attraktiv, eine Zofe zu sein.
Doch die Gedanken kamen wieder.

Am Mittwoch Vormittag klingelte es an der Wohnungstür. Ein Bote mit blauer Mütze, Uniform und Stiefel brachte ein kleines Paket. Marc wunderte sich. Der Überbringer sah nicht wie ein gewöhnlicher Postbote aus. Er machte einen militärischen Eindruck und verschwand, so schnell wie er aufgetaucht war.

Marc wunderte sich. Er hatte nichts bestellt, setzte sich an seinen Tisch und betrachtete das Paket. Von außen gesehen, war es recht unauffällig. Seine Adresse stand darauf. Und zweimal die Aufschrift "Vertraulich".
Er beschloss, es zu öffnen. Es war ein Umschlag darin, auf dem in einer ansehnlichen Handschrift sein Name stand. Dann ein in Folie verpacktes Teil aus irgendeinem massiven Kunststoff oder ähnlichem Material, das aus einem Ring und einem seltsam geformten Behälter bestand, sowie eine kleine Kunststoffflasche. Er riss die Folie auf, untersuchte es mit den Händen und fragte sich, wozu es eigentlich gut sei.
Er stand auf dem Schlauch. Dann kam ihm die Idee, den Brief aufzumachen. Er war handschriftlich.
Marc begann, ihn zu lesen.

Lieber Marc,

ich hoffe, Dich nicht zu sehr vor den Kopf gestoßen zu haben. Ich weiß, dass es vielleicht viel verlangt erscheint, wenn ich mir wünsche, dass Du meine Zofe wirst, aber es ist eine - und sicher die einzige - Art, wie wir uns nah sein können. Und wenn mich meine Menschenkenntnis nicht absolut täuscht, wirst Du es gern tun. Wir treffen uns am Donnerstag wieder und ich bin sicher, dass Du mir zusagen wirst. Weil ich es mir wünsche.
Doch es gibt einiges zu beachten. Welche Regeln für eine Zofe gelten und was Deine Aufgaben sind, wirst Du nach und nach erfahren.
Doch eine Regel, die Keuschheit, musst Du ab jetzt beachten, wenn Du mir nahe sein willst.
Anbei findest Du einen Keuschheitsbox. Sie nimmt auch den Hoden auf und verhindert, dass Du Dich mir in unangemessener Weise näherst oder durch unkeusche Gedanken vom Zofendienst abgelenkt wirst. Das automatische Schloss schließt sich um 6:30 und öffnet sich um 21:30.
Es ist wichtig, dass Du die Penisbox trägst, wenn wir uns treffen. Natürlich würde ich es gern sehen, wenn Du sie dauerhaft tragen würdest. Aber darüber können wir sprechen, wenn Du Dich endgültig entschieden hast.

Liebe Grüße und bis Morgen

Deine Leah


Marc war überfordert. Er legte den Brief zur Seite und betrachtete wieder das Teil. Ja, da war eine ringförmige Öffnung. Der Ring stand offen, schien sich aber ineinander verschieben zu können. Der Behälter schien groß genug, Penis und Hoden aufzunehmen zu können. Jetzt erkannte Marc auch die Form. Und eine Öffnung, die wohl für den Urin gedacht war.
Dann war da noch die Flasche. Er öffnete sie, roch daran. Der Inhalt war offensichtlich geruchlos. Dann versuchte er, ein wenig aus der Flasche auf seine Hand zu geben. Nichts. Er schüttelte sie, wieder nichts. Dann drückte er zu. Heraus kam eine Art Gel. Nun verstand er. Er musste sich damit einschmieren, bevor er Penis und Hoden in die Box führte. Also verteilte er das Gel großzügig.
Los, rein. Etwas in ihm sträubte sich noch. Aber wenn er Leah nahe sein wollte, gab es keinen anderen Weg.
Also führte er Penis und Hoden vorsichtig in die Box. Als er fertig war, erschrak er kurz, denn der innere Ring, welcher seine Lustorgane umschloss und die Box am Körper fixierte, schloss sich automatisch. Marc war nun keusch. Und dem Rhythmus des Gerätes hoffnungslos unterworfen. Er betrachtete die schwarze Box zwischen den Beinen. Dann berührte er das Material. Es war massiv. Die Berührungen wurden nicht an das weitergegeben, was dort verborgen schlummerte.
Wenn er Zofe werden wollte, würde er sich an seine neue Erscheinung gewöhnen müssen.

Abends hatte er noch Seminar. Mit der Box im Schritt dort zu sitzen, war seltsam, aber auch erregend. Mehrfach meldete sich etwas und klopfte dort unten an seine Zellwände. Abends sprang das Schloss auf. Genau zu jener Uhrzeit, welche Leah im Brief notiert hatte.
Augenblicklich erschaffte er sich Erleichterung.
7. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 14.01.23 16:18

Kapitel 6 - Dienstantritt
Donnerstag, 15:50. Marc wartete nervös vor dem Eingang zum botanischen Garten, als er wieder die Absätze hörte. Wie von Leah gewünscht, hatter er sich die Keuschheitsbox übergezogen. Sie war fest verriegelt.
Leah kam mit einem lauten Getöse heran. Wieder war sie außer Atem, was man an den heftigen Bewegungen ihrer Maske erkennen konnte. Heute trug sie aufwendige und teuer wirkende florale Montur. Ihre Maske passte dazu, aber Korsett und Kopftuch waren einfarbig fliederfarben.

“Schön das Du da bist.”
“Ja, ich freue mich auch das Du da bist. Es hätte ja sein können, dass Du einen Rückzieher machst. Auch wenn ich daran nicht wirklich geglaubt habe.”
Marc erkannte ein Lächeln in Leahs Augen.
“Nein. Ich möchte Dich weiter sehen. Lass uns reingehen.”
Einen Moment lang schwiegen die Beiden.
“Ab wann geht es eigentlich offiziell los?” fragte Marc dann. “Ich meine, mit … also mit der Zofe.”
“Ab jetzt. Ich mag Dich und glaube, dass ich mich auf Dich verlassen kann. Und natürlich darfst Du auch mehr erfahren.”
“Wann soll ich denn anfangen mit den Zofendiensten und was sind das insgesamt für Dienste. Ich meine, ein bisschen weiß ich ja schon, aber nicht viel.”
“Also es betrifft das Kochen, die Reinigung meiner Wohnung, die Wäsche, das Einkaufen. Alles was so an Arbeit anfällt. Und natürlich die Gestaltung der Freizeit. Ich meine, die Zofe ist ja auch eine Gesellschafterin.”
“Aber … ich kann doch garnicht kochen,” entfuhr es Marc leicht entsetzt.
“Dann wirst Du es lernen. Wird, glaube ich, eh Zeit. Aber ich kann Dich beruhigen. Meine spezielle Diät macht es leichter, ”
“Und gibt es irgendwelche speziellen Dienstzeiten?”
“Für das erste müssen wir uns absprechen. Langfristig wäre es natürlich gut, wenn Du bei mir einziehen würdest. Aber wir dürfen es am Anfang nicht übertreibeben. Ich meine, dass könnte ja auch abschrecken.”
“Oder wir streiten uns,” warf Marc ein, obwohl er im Moment nicht daran glaubte.
“Ja, wer weiß. Was hälst Du davon, wenn wir Samstag vormittag anfangen? Du kommst um 9 Uhr zu mir?”
“Ja, ok. Du musst mir noch Deine Adresse sagen.”
“Ich wohne in der Westpreußenstraße. Hausnr. 73.”
Das lange Ausschlafen am Samstag war damit wohl passee. Marc war bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Seltsam auch, dass Leah in der Westpreußenstraße wohnte. Das war eine gute Gegend am Ruhrknie in Sichtweite der Festung. Eigentlich viel zu nobel für eine Studentin. Leah verdiente am Lehrstuhl schon Geld. Aber für so eine teure Gegend mit hohen Mieten sollte das eigentlich nicht reichen.
“Es ist eine Wohnung unseres Ordens, falls Du Dich wunderst.”
Die Verhüllte schien seine Gedanken erraten zu haben. Und Bedenken zerstreuen zu wollen.
“Ok.”
“Du kannst dann einfach schellen. Was noch wichtig ist, Du solltest ab dann eine Zofenuniform tragen. Also wenn Du den Dienst anfängst.”
“Wo bekommt man eine solche Uniform? Und wie sieht sie aus?”
“Du musst sie zusammenstellen." Ich gebe Dir eine Liste mit. Sie ist hier in dem Umschlag. Die Uniformen sind für alle männlichen Zofen im Orden gleich. Sie wurden von den Ordenstoberinnen so entwickelt, dass sich die Zofen in ihrer Rolle wohlfühlen und rasch akklimatisieren. Wir gehen davon aus, dass die meisten Männer, welche sich für den Dienst als Zofe entscheiden, da bestimmte Vorlieben haben. Und sehr oft trifft es.”
Marc nahm den Umschlag entgegen. Wie würde seine Uniform aussehen? Er vermochte es sich nicht so recht vorzustellen. Spätestens morgen wirst Du es sehen, dachte er sich.
Aber nun wollte er seine Aufgabe wahrnehmen. Und die bestand darin, Leah den botanischen Garten zu zeigen. Der hatte nur bis 18:30 auf. Sie mussten die Zeit nutzen. Am Ende wurde es so schön, dass sie beschlossen, wiederzukommen.
Für Samstag planten sie eine Einkaufstour. Und eine Besichtigung des Steeler Doms mit seinen zwei Türmen.
8. RE: Die Assistentin

geschrieben von folssom am 15.01.23 22:49

Vom Inhalt und auch vom Stil her: eine sehr schöne Geschichte.
9. RE: Die Assistentin

geschrieben von Amgine am 16.01.23 11:10

Spannende Geschichte. Bin neugierig wie es weiter geht..!
10. RE: Die Assistentin

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 16.01.23 13:50

ich bin gespannt ...

Gruss Aiko
11. RE: Die Assistentin

geschrieben von Erin am 16.01.23 17:39

Na das kann ja was werden, bin gespannt wie seine Uniform aussehen wird. Also schreib recht schnell weiter.
12. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 16.01.23 18:20

Hallo, muss nur Zeit finden, es hochzuladen, kommt bald. LG
13. RE: Die Assistentin

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 17.01.23 10:47

Zitat
... muss nur Zeit finden, es hochzuladen ...


das klingt nach VIEL - ich freu mich

Gruss Aiko
14. RE: Die Assistentin

geschrieben von Leggingfan am 17.01.23 11:40

Sehr schöner Auftakt.
15. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 17.01.23 23:07

Hallo zusammen,

hier ein weiteres Kapitel. Das nächste ist bereits fertig, folgt bald.
Übrigens: "Die Assistentin" ist Teil einer Reihe, welche in einer dystopischen Welt ohne französische Revolution spielt, in der ein technokratisches rigides Regime über Norddeutschland herrscht. Es gibt bislang insgesamt fünf Episoden, "Anna von Hammerstein", "Noras Abenteuer", "Alexas Versiegelung", "Jana wird Königin" und "Die Assistentin". Die Episoden bauen locker aufeinander auf. Von den ersten beiden findet man viele Kapitel hier, ansonsten findet ihr sie auf DA.

LG


Kapitel 7 - Das Regierungsviertel
Auch ihre dritte Erkundung verlief erfolgreich. Am Portal zum botanischen Garten gingen Leah und Marc auseinander. Als er in seiner Wohnung war, öffnete er den Umschlag, den Leah ihm mitgegeben hatte. Er wunderte sich, dass sie ihn auf die Keuschheitsbox nicht angesprochen hatte. Wahrscheinlich vertraute sie ihm. Und wahrscheinlich war das ein gutes Zeichen.
Also galt es nun dran zu bleiben. Der Umschlag enthielt zwei Dokumente. Das erste war ein von Leah geschriebener Brief. Marc erkannte sofort ihre Handschrift. Das zweite Schreiben war eine Art amtliches Dokument. Er beschloss, sich zuerst den Brief vorzunehmen. Er war relativ kurz.

Zofe Ulla,

Ich freue mich schon auf unseren gemeinsamen Tag. Und auf unsere gemeinsame Zeit, die bald folgen wird. Es gibt allerdings noch einiges zu beachten. Ab Morgen musst Deine Zofenuniform tragen.
Dadurch bist Du als Zofe erkennbar, standardisiert und individualisiert. Andere Kleidung brauchst Du dann nicht mehr.
Du bekommst alles in der Staatsboutik in der Schillerstraße. Sie rüsten alle aus, welche dem Kastensystem entsprechen, dass wir für die Gesellschaft anstreben. Achtung: Du mußt Kopf und Körper rasieren, bevor Du die Uniform trägst.
Bis Samstag und denk daran, den unterschriebenen Vertrag mitzubringen.

Leah


Morgen war Freitag. Er würde sich um seine Uniform kümmern müssen. Vielleicht gut, um Dich damit schon vertraut zu machen, sagte er zu sich selbst. Dann nahm er sich den Vertrag vor. Er besaß die Überschrift "Zofenvertrag" und gab zunächst banal darüber Auskunft, dass er zwischen ihm und Leah geschlossen wurde.
Ihre beiden Adressen waren angeführt und das sein Dienstname ab jetzt "Zofe Ulla" sei. Ob er sich daran gewöhnen würde? Er würde es sehen. Für Protest oder einen Rückzieher war es nun zu spät.
Dann ging es um die Tätigkeiten und Regeln. Um das, was er im Haushalt zu tun hatte. Darüber hatte Leah inzwischen manches erzählt.
Das er eine Uniform tragen und streng keusch leben musste. Das wusste er ebenfalls. Aber da waren noch weitere Punkte. Es war davon die Rede, dass er nach einer Zeit der Bewährung bei Leah einziehen, außerhalb seiner Dienstzeiten auf einem Thron sitzen solle und dass er, spätestens wenn er sich einmal bewährt und die Probezeit bestanden hatte, einen Maulkorb zu tragen habe.
Ansonsten habe er ab Dienstantritt eine spezielle Diät zu halten. Wasser und Nahrung waren zwei Mal täglich in Form eines Nourishments einzunehmen. Eine progressive Feminisierung sei vorgesehen.
Marc überlegte einen Moment. Dann beschloss er, dass es ohnehin kein zurück gab. Er unterschrieb - mit Ulla. Dann steckte er den Vertrag zurück in den Umschlag.

Am nächsten Morgen war er zu nervös für ein Frühstück. Nachts hatte er mehrfach Fantasien gehabt, sich aber beherrschen können. Nun ersetzte die Box zwischen seinen Beinen den Willen. Dann fiel ihm ein, dass er ja bereits Zofe war und jetzt Ulla hieß. Sie müsste also dieses Nourishment besorgen. Wo? In der Staatsboutik?
Einen Moment lang überlegte sie, Leah anzurufen und sie zu fragen. Vielleicht gehörte das Nourishment auch zu ihrer Diät. Ulla fand das wahrscheinlich. Anderseits fühlte sich das jetzt komisch an. Sie war jetzt Zofe und hatte Leah nicht nach Kochezepten zu fragen.
Also warf sie das Internet an - und landete auf einer Regierungssseite.
Dort war das Rezept angegeben als "Universelle Flüssignahrung - Grundvariante für Zofen, Verurteilte und für die Ausgabe an dauerhaft geknebelte Schandfrauen."
Wahrscheinlich war das die Variante, die auch für ihn vorgesehen war. Er las weiter.
Erbsen, Linsen, Lebertran und Vitaminpulver wurden mit Wasser versetzt und in der Küchenmaschin auf höchster Stufe zerkleinert, sodass ein dünnflüssiger Brei entstand. Dieser war dann aus einer Flasche oder einem Glas zu trinken oder auch zu ersaugen.
Also nichts wie ab in die Stadt. Ulla lebte von Studentenförderung und von seinem Nebenjob, welcher in der Reinigung von Straßen und öffentlichen Toiletten bestand. Große Sprünge konnte er nicht machen. Aber er hatte einiges angespannt.
Die erste Einkaufstour des Tages führte sie in den Elektrofachmarkt, dann in den Supermarkt.
Zurück in seiner Wohnung machte sie sich an die Arbeit und beschloss, gleich eine größere Portion des Nourishments herzustellen, damit es eine Zeit reichte. Der Kühlschrank war eh fast leer, sodass einiger Platz war.
Du kannst ja schon einmal üben, wie das ist, mit dem Kochen.
Der erste Versuch ging fehl und Ulla musste feststellen, dass alles gar nicht so einfach war. Die Hülsenfrüchte mussten erst weich gekocht werden. Da sie bislang von Fertigpizza und Lieferdiensten gelebt hatte, hatte sie dazu bislang keine Erfahrung.
Gut das Du das jetzt schon erfährst, eine Blamage weniger, sagte sie sich.
Beim zweiten Versuch bekam sie einen dünnflüssigen Brei hin, füllte etwas von der Flüssigkeit ein und probierte davon.
Es war nicht verlockend. Aber wahrscheinlich enthielt es alle Nährstoffe und war auch gesund. Man musste das Positive sehen.
Als sie alle verfügbaren Gefäße mit dem Brei gefüllt und im Kühlschrank deponiert hatte, setzte sie sich einen Moment. Was war als nächstes zu tun? Sollte sie sich erst waschen und rasieren oder ihre Uniform abholen?

Nach kurzem Überlegen erschien es ihr besser, ihre Haare auf dem Kopf noch etwas zu behalten. Wenigstes ein, zwei Stunden. Sie machte sich auf den Weg. Die Boutik lag in der Bismarckstraße, ganz in der Nähe von Leahs Wohnung.
Das war das Regierungsviertel, welches im Norden durch die Oststraße und im Süden und Osten durch die Ruhr begrenzt wurde. Es grenzte im Westen an das Stadtzentrum und lag im Schatten der mächtigen Festung Maus, und beherbergte zahlreiche preußische Institutionen. Hier war die Präsenz von Polizey und Militär besonders hoch und hier wohnten zahlreiche Vertreter der Oberschicht. Soldaten, Junker, Desinfektoren und Kyborgs patroullierten durch die Straßen, um die öffentliche Ordnung zu garantieren, welche das landfremde Regime dem Westen eins aufgedrückt hatte. Viele von ihnen wachten auch an den Eingängen zu diesem Viertel. Argwöhnisch inspirierten sie jeden, der sich dem Viertel näherte. So auch Ulla. Sie bemerkte zwei Soldaten mit Helmen und einen Kyborg, welcher sie sie ausdruckslos musterte. Links und rechts des Eingangs in der Diplomatenstraße waren zwei Frauen in schwarzen Gewändern in kniender Position angeprangert. Sie konnten ihre Köpfe kaum heben, denn zusätzlich zum Pranger steckten ihre Hälse in schweren Halsbändern, mit denen sie an den Boden gerettet waren.
Wahrscheinlich waren sie irgendwelche Aktivistinnen oder Feinde des Staates. Das sie an dieser Stelle montiert waren, war eine Machtdemonstration, dachte sich Ulla. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Als sie in einer schmalen Gasse nach oben schaute, sah sie einen Querbalken und mehrere mumienähnliche, eingepackte Gestalten, die daran hingen. Ulla hielt nach hastigen Schritten einen Moment lang inne, um zu betrachten, was sich dort abspielte...
16. RE: Die Assistentin

geschrieben von Erin am 19.01.23 14:36

Nun ist es soweit, er wird nun zu einer richtigen Zofe totaler Feminisierung. Da bin ich nun gespannt wie er sein Studium damit in Einklang bringt.
17. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 19.01.23 22:41

Kapitel 8 - Die Verpuppten
Das Regime war sehr erfinderisch im Hinblick auf seine Strafen. Manche Delinquenten wurden zu Schandfrauen, welche gefesselt und in einer speziellen Uniform durch die Straßen zogen. Andere versiegelte man für langwährende Bußen in Kammern oder setzte sie im Kerker auf "Throne", die Arme und Beine an die Mauer und an den Boden gekettet. Sehr viele wurden vor ihrem eigentlichen Strafantritt angeprangert. Auch, um die Kosten der Strafe zusammen zu betteln. Denn alle Verurteilten hatten für die Kosten ihrer Strafe und anfallende hohe Gebühren selbst aufzukommen. Konnten sie das nicht, wurden sie ihren Angehörigen in Rechnung gestellt. Oder sie mussten arbeiten oder betteln, um das Geld aufzubringen.
Das war eine perfide, zusätzliche Demütigung - und wirtschaftlich.
Zumal es schon längst nicht mehr nur Gegner des Regimes waren, welche die verschiedenen Strafen erlitten. Zunehmend waren es "Verrückte" aus Preußen, den anderen deutschen Staaten und ganz Europa, welche "geläutert" wurden. Anfangs waren es einige Wenige, welche mit dem Wunsch nach Bestrafung an den preußischen Staat herantraten und es wurde diskutiert, wie man damit umgehen sollte. Schließlich beschloss man, die "Freiwilligen" zu akzeptieren, wenn sie entsprechend zahlten.

Und so zog der preußische Strafvollzug Frauen und Männer an, welche sich Lustgewinn, Nervenkitzel oder auch beides versprachen.
Ganz zur Freude von Liebhabern einer Gesellschaft, die auf Regeln und klaren Machtstrukturen beruhte.
Wie zum Beispiel dem Senator und Industriellen Gero von Hammerstein, Sohn des berühmten Otto von Hammerstein, welcher unter anderem dafür bekannt war, dass er seine geknebelte Frau Anna an einer Leine hinter sich durch die Stadt führte - weil es beide so wollten.
Oder Gesundheitskommissar Krockow, welchem man bisweilen vorwarf, dass er seine Spritzen an Aktivisten austestete, bis sie so gut verträglich waren, dass die Bevölkerung murrte, aber keinen offenen Aufstand wagte.
Auch prominente Gäste aus dem Ausland waren in Steele zugegen.
So zum Beispiel der Paderborner Fürstbischof Truchseß von Holst II. Wie sein Vater, Truchseß von Holst I., war er dafür bekannt, dass er sich von seinen frommen Grundsätzen zuweilen gewisse Auszeiten nahm. Und diese fanden nicht selten in der preußischen Westprovinz statt.
Die drei trafen sich zuweilen auf Festung Maus, um dort gemeinsam mit Festungskommandant Viktor von Borowitz “Ideen” auszutauschen und zu entwickeln.

Die neueste Erfindung dieser intellektuellen, geistreichen und kreativen Zirkel war die "Verpuppung". Der Verpuppung lag die Idee zugrunde, dass der Kritiker des preußischen Staates - ähnlich wie bei der Entwicklung des Geistes im Hegelschen Sinne - zu etwas höherem werden konnte, wenn man ihm eine gewisse Zeit zur Entfaltung einräumt.
Analog zum Tierreich, wo die Raupe über das Zwischenstadium der Puppe zur Imago heranreifte, sollten Verurteilte eine längere Zeit in Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen, damit ihn Ihnen eine bessere Einstellung reifte. Dazu wurden sie zunächst gründlich eingecremt und gepudert. Anschließend wurden ihre Hände und Beine mit synthetischer Spinnenseide, die an sich selbst klebte, gefesselt, sodass die Hände auf dem Rücken und die Beine oberhalb der Knöchel sowie unterhalb und oberhalb der Knie gründlich und fest zusammengebunden waren.
Danach wurden sie ähnlich wie eine Mumie erst in weiche, atmungsaktive Bandagen und schließlich von Kopf bis Fuß in reißfeste, synthetische Spinnenseide gewickelt.

Sie selbst wurden als Puppen, ihre Hülle als Kokon bezeichnet. Durch den Kokon erfolgte sensorische Deprivation und vollkommene Isolation. Hauptverbindung der Puppen zu ihrer Außenwelt war ein Rohr mit Mundstück, dass ein Ventil enthielt. Dieses Rohr ragte aus dem Kokon heraus und durch das Ventil konnten die Verurteilten Luft einsaugen, was sie fleißig und engagiert taten. Je nach dem, wie strikt jemand verpuppt werden sollte, konnte man in das Ventil verschiedene Gummis einsetzen. Sie besaßen eine unterschiedliche Anzahl von Aussparungen. Auf der höchsten Stufe gab es nur eine einzige Aussparung und es strömte nur wenig Luft durch das Rohr. Gerade diese Einstellung war bei Freiwilligen sehr beliebt.
Manchmal wurde die Zahl der Öffnungen im Verlauf der Strafe auch nach und nach reduziert.
Zusätzlich befand sich in der Mitte des Ventils eine weitere kleine Klappe, durch die man eine Art Strohhalm durch das Ventil schieben könnte. Dieser ging außerhalb der Röhre in einen Schlauch über, mit dem die Verurteilten trinken und flüssige Nahrung aufnehmen konnten. Verurteilte waren dafür zuständig, sie zu versorgen.
Aus dem äußeren Kokon ragten lange Streifen aus Spinnenseide heraus. Damit konnte man die Verpuppten in beliebiger Höhe befestigen, vorausgesetzt, Derzeit wurden relativ Viele verpuppt. Die meisten hingen an einfachen Querbalken in den Straßen. Wurden die Balken von einem Haus zum andern gehängt, so musste man vorsichtig sein, wenn man darunter her ging. Denn die Verpuppten besaßen noch eine weitere Verbindung nach draußen. Sie trugen zwei Module, welche in beschichtete Röhren mündeten, durch die ihre Ausscheidungen durch den Kokon nach draußen gelangten.
Ulla betrachtete die zur Verpuppung Verurteilten. Zumeist hingen sie ruhig. Zwei der Gestalten schienen männlich, zwei weiblich zu sein. Das konnte man trotz des Kokons an den Körperformen erkennen. Wie es sich wohl anfühlte, in so einem Kokon zu stecken?
Völlig hilflos und im Dunkeln, die dringend benötigte Luft aktiv durch ein Ventil saugend, und durch zwei kleinere in den Nasenlöchern wieder nach draußen schickend. Tag ein, Tag aus, Stunde um Stunde. Da war es wieder, dieses Gefühl. Die Vorstellung verpuppt zu werden und irgendwo hilflos zu hängen, von niemandem gekannt und beachtet, erregte sie. Etwas rüttelte an seiner Kerkertür. Das schwarze Etwas zwischen den Beinen. Vielleicht wäre es möglich, eines Tages eine hilflose Puppe zu werden?

Auf einmal bewegte sich eine der beiden weiblichen Puppen, zog ihre Beine an und streckte sie wieder, sodass es den Eindruck machte, als würde sie halbherzig gegen ihren Kokon ankämpfen. Anschließend wippte sie hin und her, bis ihre Bewegungen wieder verebbten.
Dann war alles ruhig. Bis irgendwann eine der männlichen Puppen zu einer einzelnen Bewegung ansetzte und ihre Beine anzog. So würde es wahrscheinlich weitergehen, ohne das es abgesprochen war oder die Puppen etwas voneinander erfuhren.
Ulla musste sich losreißen. Sie war im Verzug. Sie musste längst ihre Uniform tragen und wusste das. Ein schlechtes Gewissen kam auf. Sie hatte Leah enttäuscht. Aufgrund ihres eigenen Voyeurismus. Sie beschloss, es morgen zu beichten - und schnell weiterzugehen. Die Boutik lag nur noch zwei Straßen entfernt.
18. RE: Die Assistentin

geschrieben von BlackCoon am 25.01.23 10:04

Kapitel 9 - In der Boutik
Eilig erreichte Ulla die Bismarckstraße. Die Boutik lag direkt neben einer "Ausgabestelle für Flüssignahrung", vor der sich mehrere Spender befanden.
Die Zofe bemerkte, dass sich vor dem Eingang eine Schlange gebildet hatte. Sie reichte bis auf die Straße. Etliche Frauen in knallengen Jeans, Leggings und in Oberteilen hatten sich eingereiht. Eine von ihnen hatte auf das Oberteil ganz verzichtet. Sie ging oben ohne. Ulla schaute sie an - und spürte sofort, dass sie erneut etwas drückte. Das war unangenehm.

Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen und reihte sich in die Schlange. Der Andrang war groß. Soeben kam eine Frau aus dem Laden. Sie trug ein langes, wallendes schwarzes Gewand mit einem Taillengürtel, hochhackige schwarze Stiefel und ein schwarzes Halskorsett, welches ihr eine stolze, aufrechte Haltung verlieh. Ihre Hände befanden sich auf dem Rücken und Ulla bemerkte im Vorbeigehen, dass sie sie in einer Stahlschließe trug.
Die Frauen in der Schlange waren Verurteilte, welche auf die Herausgabe ihrer schwarzen Strafuniform warteten. Mit dieser mussten sie dann durch die Straßen wandeln.
Die beiden vor Ulla schienen sich darüber zu unterhalten. Die jüngere von beiden schien aufgeregt.
"Müssen wir das in ganze Zeit tragen, diese Handschellen, das ist ja furchtbar!?"
"Meine Cousine meinte, nur auf der Straße, also wenn man nicht zu Hause und während der Arbeit ist, weil in den Handschellen irgendwelche… Chips sind und die von Sensoren erkannt werden oder so. Dann öffnen die sich, wenn man reinkommt."
"Und wenn man rausgeht, muss man sie dann wieder anlegen?"
"Ja, genau. Sie schließen sich, wenn man mit den Händen hineinschlüpft. Wenn man dann die Wohnung verlässt, verriegeln die sich. Meine Cousine hat nämlich eine Freundin, welche auch eine Verurteilte ist. Wegen wiederholter Steuerhinterziehung. Sie hat ihren Mann dazu angestiftet, ihre Domestiken schwarz zu beschäftigen. Und das über Jahre. Tja, und irgendwann haben sie eine rausgeschmissen, weil die gestohlen hat. Die hat sie dann verpfiffen.
Die ist total geizig, das war der Grund. Und sie dachte, sie kommt damit durch. Hat sie wohl falsch gedacht."
Ihre Gesprächspartnerin mochte nun wohl informiert sein, beruhigt wirkte sie nicht. Weitere, bange Minuten des Wartens würden ins Land ziehen.
Schließlich verschwand erst die eine, dann die andere in der Boutik. Bald würde Ulla dran sein.
Sie schaute nach rechts. Da bemerkte sie eine weitere Frau in einer Strafuniform, die an einem X-förmigen Kreuz befestigt war. Ihre Hände steckten in Lederbeuteln, welche mit dem Kreuz und mit einem Riemen um ihre Handgelenke befestigt. Daran baumelten dicke Vorhängeschlösser. Ihre Stiefel waren mit dicken Metallschellen am Kreuz befestigt. Auch hier baumelten Vorhängeschlösser.r, welche bei den hilflosen Bewegungen der Frau rasselten.
Um den Kopf trug die auf diese Art Drapierte eine Art Geschirr, welches einen roten Ball in ihrem Mund fixierte. Ihre langen Haare wurden oben durch das Geschirr bezähmt, fielen aber nach unten und bewegten sich, genau wie die Speichelfäden, welche rund um die rote Kugel vorwitzig zu Tage traten und allmählich der Schwerkraft gehorchten, bis sie das Dekoltee der Frau auffing. Ulla beobachte die Frau eine Zeit lang. Sie hatte ja ohnehin außer Warten kaum was zu tun. Warum hatte man die Frau dort befestigt? Und das auf diese, besonders streng anmutende Art? War sie straffällig geworden und wurde dafür dort angeprangert? Hatte sie sich etwa freiwillig dort befestigen lassen, weil sie das mochte oder erregte?
Ulla fand darauf keine eindeutige Antwort. Die Gefesselte wirkte nicht panisch oder verängstigt. Vielleicht war das ein Zeichen dafür, dass sie sich freiwillig exponieren ließ. Vielleicht hatte sie sich aber auch einfach daran gewöhnt und sich mit ihrer Position abgefunden.
Plötzlich erwiderte die Frau ihren Blick. Speichel trat eifrig aus ihrem Mund. Ulla schaute beschämt zu Seite. Kurze Zeit später meldete sich das, was sich in einem schwarzen Kasten zwischen ihren Beinen befand.

Als die "Frau mit der Kousine" mit auf den Rücken geschlossenen Händen aus der anderen Tür herauskam, war es soweit. Ulla durfte in die Boutik eintreten. Sie bemerkte eine Art riesige Garderobe mit einer Theke. Und Regale, in denen unzählige Uniformstücke lagen und standen.
Links gab es zwei Türen, welche verschlossen waren und über denen Schilder mit der Aufschrift "Ankleidung" standen.
Mehrere Frauen in weißen Blusen und wadenlangen, dunkelblauen Röcken liefen auf Stiefeln mit hohen Absätzen sicher umher. Assistentinnen, welche für die Herausgabe der Strafkleidung zuständig waren. Ulla blickte zur Theke.
Noch waren zwei Frauen vor ihr, doch wurde eine von ihnen gerade von einer Uniformierten in eine der Ankleiden geführt.
Nervöse Momente später war es soweit. Ulla sah sich einer Assistentin gegenüber, welche eine Augenbraue hob und sie fragend anschaute. Die Frau war vielleicht Ende dreißig. Sie wirkte gestreng, aber nicht völlig unfreundlich. Ulla bemühte sich, passende Worte zu finden.
"Guten… Guten Tag. Mein Name ist… Zofe Ulla. Ich möchte eine Zofenuniform abholen."
"Ah, ja. Wir haben gestern unsere erste Lieferung reingekommen. Wie ist Ihre Kleidergröße?"
"Äh… 52."
Die Frau ging nach hinten und holte ein großes Paket.
"Da sind die meisten Uniformteile drin. Und auch die Utensilien für ihre Maske. Mit den Stiefeln müssen wir gucken. Was ist ihre Schuhgröße?”
“43.”
“Da haben wir genug Modelle. Wir können dann gleich einmal schauen, wenn wir sie soweit fertig gemacht haben. Stellen Sie sich dort vorne hin. Sobald eine der Ankleiden frei wird, werden Sie aufgerufen. Ihren Personalausweis, bitte.”
Ulla gab der Uniformierten seinen Ausweis. Sie musterte ihn und… behielt ihn ein. Seltsam. Doch offenbar normal, denn sie ging darauf nicht weiter ein. Stattdessen wandte sie ihre Aufmerksamkeit von Ulla ab und gab konzentriert Informationen in einen Computer ein.

Offenbar gab es keine Stühle zum warten. Also tat Ulla, wie ihr geheißen. Sie wartete und hielt dabei ihr Paket mit der Uniform, welche sich bald offenbaren würde.

Nach einer unbestimmten Zeit öffnete sich eine der beiden Türen. Eine in schwarz Gewandete verließ die Umkleide und eine Assistentin kam Ulla ebtgegen.
Sie stellte sich nicht mit Namen vor.

Ulla folgte ihr mit dem Paket in die “Ankleide”. Die Einrichtung des Raumes war karg. Es gab einen Stuhl und eine lange, flache Kommode, welche als Stauraum und Ablagefläche genutzt werden konnte. Daneben stand ein größerer Wäschekorb. Der Raum war durch Leuchtdiodenleisten hell erleuchtet. Trotzdem war in der Mitte des Raums ein zusätzlicher Strahler an einem schwenkbaren Arm angebracht, welcher sich derzeit über dem Stuhl befand.
Die Assistentin bedeutete Ulla, das Paket auf die Kommode zu legen. Ulla leistete Folge. Dann deutete sie auf den Wäschekorb.

"Ihre Kleidung und ihre alle weiteren Gegenstände bitte dorthin. Sie werden nicht mehr benötigt und können verwertet werden."
Ulla wunderte sich. Sie zögerte. Was sollte sie sagen? Sie war keine besonders mutige Person. Aber sie glaubte, jetzt etwas einwenden zu müssen. Schließlich war sie im Begriff, nackt vor der Frau zu stehen - bis auf die Penisbox. Und im Begriff, ihre Wertsachen abzugeben. Darunter ihren Kommunikator, ihr Portemonnaie und ihren Haustürschlüssel.
"Das ist schon in Ordnung," meinte die Assistentin. "Zofen von der Art, wir ihr eine seid, besitzen nichts. Außer ihrer Uniform. Naja und auch die nicht wirklich. Sie sind ja Besitz ihrer Herrschaft. In Ihrem Fall Leah Richter. Rein juristisch sind Sie ein Gegenstand."
Ulla hatte Probleme zu verarbeiten, was sie da hörte. In der Kürze der Zeit bombardierten sie heftige Eindrücke. Widerstand, Neugier und Erregung rangen in ihr um die Vorherrschaft..
"Also wie gesagt, Kleidung und alles weitere dort in die Wanne."
Ulla hielt noch einen weiteren Moment inne. Sie war voller Widersprüche. Dann gab sie sich einen Ruck. Ihr devote Ich hatte gesiegt.

Du wünscht Dir, ein Sklave Leahs zu sein - also sei es.

Und so begann Ulla, sich auszuziehen. Schließlich stand sie nackt da. Nur Penis und Hoden baumelten nach unten. In ihrer Schatzkiste.

"Da Sie sich noch nicht rasiert haben, müssen wir das jetzt machen. Bitte stehenbleiben und stillhalten."
Die Uniformierte ging zu Koomode. Sie zog sich eine Maske und Nitrilhandschuhe an. Dann holte sie Rasierzeug aus einer der Schubladen.

Ulla schluckte. Jetzt wurde es ernst.


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