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Thema:
eröffnet von Matze23 am 13.02.23 11:06
letzter Beitrag von MartinII am 19.02.24 14:00

1. Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 13.02.23 11:06

Vorwort

In dieser Geschichte geht es um das Thema Alkoholismus als Aufhänger einer erotischen Geschichte.

Diese Geschichte ist reine Fiktion und soll auf keinen Fall zur Nachahmung anregen.
Wenn Du (oder Freunde und Verwandte) ein Problem mit Drogen oder Alkohol hast, hole Dir bitte professionelle Hilfe!

---



1.
„Paule, küss mich!“
„Nein.“
„Bittebittebitte.“ Sie versuchte einen Bambi-Blick, der jedoch misslang und zu einer lächerlichen Grimasse mutierte.
„Nein. Du bist betrunken.“
„Nein! Bin ich nich!“ Sie versuchte ein trotziges Gesicht. „Wenn du mich jetzt nicht küsst, gehe ich zu Bärchen.“
„Tu das. Aber Bärchen wird dich auch nicht küssen.“
„Paule, du bist sooo gemein zu mir!“

Paule, das bin ich. Ein Single in seinen frühen Dreißigern und mit einer gewissen Schwäche für Marie.
Und Marie, das war die Frau mir gegenüber, die gerade etwas nervte. Marie, in ihren späten Zwanzigern, hatte zwei Schwächen: einmal der Alkohol, dem sie, wenn sich die Gelegenheit bot, reichlich zusprach, und andererseits mich. Allerdings musste sie erst einen gewissen Alkoholpegel erreichen, bevor sie diese Schwäche für mich überhaupt erst entwickelte. Und noch nie konnte sie sich bislang am nächsten Morgen daran erinnern, sich je für mich interessiert zu haben.

„Marie, ich glaube, du hast genug für heute. Ich bringe dich nach Hause.“
„Ich habe noch nicht genug.“ Für ihren aktuellen Füllstand artikulierte sie erstaunlich gut. „Und ich gehe noch nicht heim. Erss wenn du mich geküsst hast.“ Sie versuchte diesmal einen trotzigen Blick, der allerdings erneut daneben ging und allenfalls lächerlich aussah.

„Ich küsse dich nicht. Du bist total dicht.“
„Bin ich nich!“
„Okay, pass auf. Wir machen einen Deal. Wenn du dich morgen an unser Gespräch erinnern kannst, küsse ich dich. Einverstanden?“
„Einverstandn.“

Ich stand auf und holte unsere Jacken. Ich half ihr, ihre anzuziehen, aber ich hatte mehr den Eindruck, einem Kleinkind in die Ärmel zu helfen. Irgendwie gingen die Arme dann doch rein und wir waren startklar. Ich rief noch Tommy, unserem Gastgeber zu, dass ich Marie heimbringen würde, und schon standen wir draußen.

Es war eigentlich nicht weit, aber Marie baute auf unserem kleinen Spaziergang merklich ab. Die letzten hundert Meter musste ich sie stützen und fast schon tragen. Ohne zu fragen, kramte ich schließlich in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel und schleppte sie die Treppen rauf in ihre Wohnung. Wir schafften es gerade noch ins Schlafzimmer, wo sie sich auf ihr Bett fallen ließ.

Marie war komplett fertig. So konnte ich sie auf keinem Fall mit gutem Gewissen so liegen lassen, also entwickelte ich schnell einen Plan. Auf dem Bett lag ein Schlafanzug, und so begann ich, Marie auszuziehen. Sie war zu keinerlei Unterstützung mehr fähig und praktisch schon weggetreten. Ich zog ihr die Schuhe aus, streifte ihr die glänzende Leggings ab, die an ihren Beinen so unglaublich sexy aussah. Schließlich kamen Jacke, Bluse und Top an die Reihe. Sollte ich ihr den BH an belassen? Ich entschied mich dagegen, drehte Marie zur Seite und öffnete den Verschluss. Unter dem BH kamen zwei wunderschöne Brüste zum Vorschein, aber ich musste der Versuchung unbedingt widerstehen, ihre hilflose Lage auszunutzen.

Ich schaffte es, Marie den Schlafanzug überzustreifen. Jetzt musste sie vor dem Schlafen noch aufs Klo. Ich trug sie mehr als dass sie selbst lief, streifte ihr Hose und Slip herunter, setzte sie auf die Schüssel und hielt sie fest, damit sie nicht wegkippte. Nachdem die Blase leer war, wischte ich ihr noch die Tropfen im Schritt ab, zog die Hosen wieder hoch und trug sie ins Bett. Kaum lag sie, fing sie auch schon zu schnarchen an. Ich deckte sie zu und suchte einen Eimer für alle Notfälle, den ich neben das Kopfende des Bettes stellte.

In diesem Zustand konnte ich sie auf keinen Fall alleine lassen. So beschloss ich spontan, die Nacht auf ihrem Sofa zu verbringen. Neben dem Bett fand ich einen weiteren Schafanzug, der vermutlich nicht frisch war, aber das war mir in diesem Moment egal. Eine Decke vervollständigte meine Ausrüstung und so zog ich mich um, legte mich auf ihre Couch und lauschte noch eine Weile ihren lautstarken Schlafgeräuschen. Irgendwann schlief ich selbst ein.

* * *

„Was machst du denn hier?“ Eine laute, weibliche Stimme weckte mich.
„Ah, Marie!“ Ich blickte noch etwas verschlafen. „Du scheinst wieder fit zu sein. Dann kann ich ja gehen.“
Marie schien wirklich fast wieder nüchtern zu sein. „Fit geht so, mein Kopf brummt etwas. Aber niemand geht hier irgendwo hin, bevor ich nicht weiß, was gestern Abend passiert ist!“
Ich blickte sie etwas fragend an, während ihr Blick mich fast durchbohrte.
„Also, die wichtigste Frage zuerst. Haben wir gestern miteinander…“
„Nein, wir haben nicht ‚miteinander‘.“

Ihre Anspannung schien ein wenig nachzulassen. „Okay, gut. Aber warum bist du hier? Und warum habe ich meinen Schlafanzug an? Und warum hast DU meinen Schlafanzug an?“
„Du warst gestern so breit, da konnte ich dich nicht alleine lassen. Deshalb bin ich zur Sicherheit hier geblieben.“
„Okay… und der Schlafanzug?“
„Ich wollte dich nicht in den Straßenklamotten schlafen lassen, da habe ich dich umgezogen.“
„Du hast mich umgezogen? Hast du mich dabei auch nackt gesehen?“
„Ja, habe ich. Ging leider nicht ohne.“
„Und hast du mich begrapscht?“
„Berührt ja, soweit es nötig war, um dich ins Bett zu bringen. Aber nicht begrapscht.“
„Hast du mich auch untenrum nackt gesehen?“
„Ja, als ich dich aufs Klo gesetzt habe.“

Marie ließ sich in den Sessel gegenüber der Couch sinken.
„Oh Gott oh Gott… Ist mir das peinlich!“ Ich meinte, eine leichte Rötung in ihrem Gesicht zu sehen. „Und du hast wirklich nicht…?“
„Nein, absolut nicht. Übrigens, wenn du so einen sitzen hast, bist du nicht annähernd so attraktiv wie nüchtern. Also keine Angst.“

„Ich… ich schäme mich so. Ehrlich! Danke, dass du so anständig bist. Ich glaube, ich schulde dir was… Auf jeden Fall bleibst du zum Frühstück. Dann kannst du mir mehr erzählen. Okay?“

* * *

Der Kaffee dampfte vor uns und ich saß immer noch in ihrem Schlafanzug am Küchentisch.
„Dein, äh, mein Schlafanzug, den du da anhast, war eigentlich schon in der Wäschetonne.“
„Hat mich nicht gestört. Ich habe nichts Unangenehmes gerochen.“
Sie musste grinsen. „Steht dir, auch wenn er ein bisschen knapp sitzt.“
„Besser als in Klamotten zu schlafen. Aber sag mal, weißt du wirklich nichts mehr von gestern Abend?“
„Absolut nichts.“

„Wie du versucht hast, alle Männer reihenweise anzumachen?“
„Nichts… Wie peinlich.“
„In der Tat! Also ich weiß nicht, ob ich es jetzt faszinierend oder eher beängstigend finde. Wenn du nüchtern bist, bist du die nette, freundliche, leicht schüchterne Dr. Marie Jekyll. Aber wenn du Alkohol intus hast, mutierst du zur nymphomanischen Ms. Hyde.“
„Das ist aber nicht sehr nett.“

„Aber leider irgendwie wahr. Weißt du, ich mache mir ein wenig Sorgen um dich.“
„Wieso?“
„So lange du in unserer Clique bist, passt jeder ein bisschen auf dich auf, dass nichts Schlimmes passiert. Aber was ist, wenn du mal an den Falschen gerätst? Einer, der nicht nur dein Bestes will? Ein Braten in der Röhre von einem unbekannten Vater wäre da fast schon der glimpflichste Ausgang.“

„Bin ich wirklich so schlimm?“
„Ja, weil du dich nicht mehr kontrollieren kannst.“
„Und, was schlägst du vor?“
„Hmmm... Ich weiß nicht. Weniger saufen wäre ein Anfang.“
„Eine andere Lösung?“
Ich musste grinsen. „Oder so ein stählerner Gürtel wie die Burgfräuleins im Mittelalter. Da könnte dir wenigstens keiner an die Wäsche.“

Sie sah mich etwas entgeistert an. „Du willst meine Mumu wegschließen, nur damit mir nichts passiert?“
Jetzt erst wurde mir klar, was ich da angerichtet hatte. „Nein, ‚wollen‘ will ich gar nichts. Es war nur eine blöde Idee, die mir durch den Kopf ging. Aber das mit dem weniger saufen wäre eine wirkliche Lösung.“




2. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Gewindelt am 13.02.23 15:01

Guten Tag,

das ist ein spannender Anfang, ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.
3. RE: Kalter Entzug

geschrieben von zrx-till am 13.02.23 15:25

Eine Fortsetzung würde mich auch freuen !
4. RE: Kalter Entzug

geschrieben von marmas71 am 13.02.23 18:28

Hallo Matze23,

Du hast das "Fortsetzung folgt" vergessen.

Ich freue mich mehr von dir zu lesen.

Viele Grüße

marmas71
5. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 13.02.23 20:06

Oh ja eine Fortsetzung wäre schön.
6. RE: Kalter Entzug

geschrieben von tatiana.m am 13.02.23 21:35

Lieber Matze,
werte Gemeinde.

Für diesen tollen Beginn vielen Dank.

Als sehr wichtig betrachte ich das Vorwort.

Bin in meiner jetzigen Situation durch den übermäßigen Konsum von Alkohol.
An paar Jahre habe ich nur diffuse Erinnerungen.

Es hat viel Energie von vielen Menschen gekostet um mich wieder in vernünftige Bahnen zu lenken.

So, das soll das Lesevergnügen keinesfalls schmälern.

Habt alle eine schöne Zeit und vergesst das Lächeln nicht.

Devote Grüße vom Miststück
7. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 14.02.23 11:35

Vielen Dank für eure Kommentare!

@marmas: "Fortsetzung folgt" habe ich nicht vergessen; ich dachte, dass ein "1." am Anfang darauf schließen lässt, dass es wohl ein "2." geben muss

@Tatiana: Danke, dass du mein Vorwort würdigst. Alkohol(ismus) ist leider ein präsenter Bestandteil unserer Gesellschaft und jeder wird ähnliche Szenen wie in dieser Geschichte schon mal erlebt oder beobachtet haben. Meinen kritischen Blick auf dieses Thema werde ich im weiteren Verlauf der Geschichte nicht verbergen können...

Aber jetzt zum nächsten Teil:

---


2.
Mein Smartphone vibrierte. ‚Ich brauche deine Hilfe‘, schrieb Marie. ‚Kannst du vorbeikommen?‘
‚Wann, jetzt gleich?‘, schrieb ich zurück.
‚Wenn es dir passt‘, kam postwendend die Antwort.
‚Bin schon unterwegs.‘ Ein paar Minuten später stand ich bereits vor ihrer Türe.

„Setz dich“, forderte mich Marie auf. Sie schien nüchtern zu sein; das war schon mal gut.
„Mir ist unser Gespräch am Küchentisch durch den Kopf gegangen“, eröffnete sie. „Und ich glaube, dass du sogar recht hast.“
„Mit dem weniger saufen?“
„Vielleicht ja auch. Aber ich meine das andere. Das mit der Mumu.“

„Aber das war doch nur ein Gag.“
„Ich habe ein wenig gegoogelt. Solche Teile gibt es wirklich. Sogar zu kaufen.“
„Ehrlich? Ich dachte immer, das sei nur so eine Legende aus viktorianischer Zeit über das finstere Mittelalter.“
„Nein wirklich. Die heutigen Dinger sind halt moderner. Aus rostfreiem Stahl, mit kleineren Schlössern und so.“
„Erstaunlich, das hätte ich nicht gedacht. Aber was hat das jetzt mit uns zu tun?“

Sie druckste ein wenig herum. „Ich… ich habe mir so ein Teil gekauft.“
Ich sah sie mit großen Augen an. „Ehrlich?“
„Ja, ehrlich. Und ich brauche deine Hilfe. Ich habe einen eher preiswerten Gürtel im Internet gefunden, zum selbst zusammenbauen. Es wäre schön, wenn du mir dabei helfen könntest. Auch bei der Anprobe… Ich vertraue dir. Du hast mich schon mal nackt gesehen, ohne mir etwas anzutun. Ich hoffe, dass du mir hilfst.“

„Willst du das wirklich?“
„Unbedingt. Und, hilfst du mir?“
„Gerne. Das wird sicher lustig. Vermutlich eher für mich, weniger für dich, wenn die Dinger wirklich funktionieren.“ Ich sah sie fragen an. „Und wann soll ich dir helfen?“
„Jetzt gleich?“
„Okay… Dann zeig mal den Bausatz.“

Marie holte einen Karton, in dem eine Menge Bänder aus Stahl, Silikonprofile und Schrauben lagen. „Hier ist die Anleitung.“
Ich nahm sie und las die holprige Übersetzung aus dem vermutlich Chinesischen. Die Bauanleitung war eindeutig, aber vermutlich mussten wir mehrere Anpassungsrunden drehen, bis alles korrekt saß. Vor allem ein etwas breiteres Blech mit vielen Löchern sollte ganz eng an der Vulva anliegen, damit ‚frau‘ dort nicht mehr dran konnte. Und auch gleich die Warnung, sich langsam an diesen Gürtel zu gewöhnen.

Die notwendigen Werkzeuge lagen Ikea-ähnlich bei und so montierte ich den Gürtel erst mal grob vor. „Jetzt wirst du dich ausziehen müssen, damit ich den Gürtel einstellen kann“, verkündete ich, und ich merkte, wie es Marie doch etwas mulmig wurde.
„Kann… kann ich den Slip anbehalten?“, fragte sie vorsichtig.
„Soweit ich es erkennen kann, während der Anprobe schon. Später beim Tragen wäre der Slip beim Pinkeln im Weg“, verkündete ich fast schon fachmännisch.

Marie zog sich die Leggings aus und trat schüchtern vor mich. Wie gerne hätte ich sie jetzt gestreichelt, ihren Duft eingezogen und vielleicht auch mehr. Aber das Interesse aneinander war nur einseitig, solange Marie nüchtern war. Und ich musste mir eingestehen, dass mir eine nüchterne, aber reservierte Marie doch wichtiger und lieber war als eine betrunkene Nymphomanin, die sich nicht unter Kontrolle hatte.

Ich legte ihr gemäß Anleitung erst den Taillengurt um. Das hinten angeschraubte Schrittblech drückte schon von selbst zwischen den Beinen durch. „Viel zu weit“, bemerkte ich und nahm alles wieder ab.

Nach einigen Versuchen saß es so, wie in der Anleitung beschrieben. Ich hakte das Schloss ein und drückte zu. „Das ist viiiiel zu eng“, jammerte Marie.
„In der Anleitung steht, dass es so eng sein muss, damit es funktioniert. Du musst dich daran gewöhnen. Eine halbe Stunde? Dann kannst du den Slip auch an lassen.“
„Eine halbe Stunde? Das halte ich nie aus!“
„Du schaffst das. Sollen wir so lange einen Kaffee trinken? Das lenkt ab.“

Ich merkte, wie sie sich unwohl fühlte, aber sie schien sich keine Blöße geben zu wollen. Nach einer halben Stunde sah ich mir an, wo es besonders eng saß, nahm ihr den Gürtel ab und bog ihn ein wenig nach.
„Willst du es weiter versuchen?“
„Ich… ich glaube schon.“
„Soll ich morgen wieder kommen?“
„Du würdest mir eine große Freude machen. Und danke schon mal für deine Hilfe.“
„Mache ich doch gerne. Dafür sind doch Freunde da.“

* * *

„Und? Wieder eine halbe Stunde?“
„Nein. Heute eine Stunde.“ Sie strahlte mich an, als wir uns zur Begrüßung kurz umarmt hatten.
„Okay. Dann hol mal den Karton.“
„Das geht nicht.“ Ihr Grinsen kam mir irgendwie verdächtig vor.
„Und warum nicht?“
„Darum.“ Sie schob ihre Hüfte vor und zog Hose und Shirt auseinander, bis etwas Metallisches dazwischen hervorblitze.
„Du… du hast ihn bereits an?“
„Ja“, strahlte sie mich an, während sie mir einen kleinen Schlüsselbund entgegenhielt. „Und ich möchte, dass du den Schlüssel nimmst. Ich möchte wissen, wie es ist, nicht selbst darüber entscheiden zu können.“

Ich nahm den Schlüsselbund. „Dein Vertrauen ehrt mich.“
„Ich hoffe es.“ Sie lächelte verschmitzt. Kaum war sie nüchtern, klappte es mit all diesen Gesten und der Mimik. Warum musste sie sich immer wieder so abschießen? „Eine Stunde, auch wenn es zwickt und ich jammere. Erst danach darfst du mir den Schlüssel zurückgeben. Okay?“
„Okay. Kein Jammern. Und keine ‚Gnade‘.“
„Super. Ich möchte mit dir spazieren gehen.“

Wir gingen nebeneinander her. „Wie geht es dir mit dem Blechhöschen?“
„Naja. Es ist verdammt eng, es zwickt, es ist unbequem und ich habe vorher versucht, aufs Klo zu gehen. War eine riesen Sauerei. Aber ich will es wissen, ob ich es wirklich durchhalte. Es ist schön, dass du mir dabei hilfst.“
„Darf ich was Intimes fragen?“
„Kommt darauf an.“
„Trägst du ein Höschen drunter?“

Überraschenderweise wich sie nicht zurück, sondern hängte sich spielerisch an meinen Arm und tänzelte herum. „Nein, nicht drunter. Darüber!“

* * *





8. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 14.02.23 22:09

Bin mal gespannt wie sich die Sache noch entwickelt.
9. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 15.02.23 09:08

3.
Am Freitag hatte sie mich zum Abendessen eingeladen. Hatte sie etwas vor oder wollte sie immer noch ihre vermeintliche ‚Schuld‘ abtragen?
Wir begrüßten uns mit einer kurzen Umarmung. Es roch unglaublich gut; irgendetwas Italienisches. Aber noch mehr interessierte mich ihr Schritt. Trug sie wieder Metall? Unsere Becken blieben auf Distanz und mit der Hand prüfen durfte ich nicht, schließlich waren wir kein Paar. Marie ahnte wohl meine Gedanken, hielt mich aber im Ungewissen. Stattdessen bugsierte sie mich in die Küche, wo sie bereits eingedeckt hatte.

Wir unterhielten uns blendend, aber dieses eine Thema war sozusagen tabu. Kein Gespräch über Saufeskapaden, über ihre Mumu, und erst recht nicht über ihren Gürtel. Zwischendurch meinte ich zu erahnen, dass es irgendwo zwicken musste, weil sie komische Verrenkungen machte, aber das war es dann auch schon. Erst als wir uns mit einem Espresso aufs Sofa zurückzogen, rückte sie mit der Sprache heraus.

„Darf ich dich wieder um einen Gefallen bitten?“
„Geht es wieder um den Gürtel?“
„Ja.“ Sie druckste etwas herum. „Ich… ich habe die ganze Woche trainiert. Ich möchte zum ersten Mal das ganze Wochenende über verschlossen bleiben. Würdest du so lange den Schlüssel an dich nehmen?“
„Das ganze Wochenende? Bis Sonntag Nachmittag?“
„Bis zum Mittagessen. Du bist eingeladen. Sozusagen als Entlohnung für deinen Schlüsseldienst.“
„Einverstanden. Wieder ‚ohne Gnade‘ oder möchtest du sicherheitshalber eine Hintertür?“
„Nee, ich will es wissen. Es sei denn, ich reibe mich irgendwo wund, aber das kann ich dir ja dann zeigen als Beweis.“

* * *

Am Samstag hatten wir uns zum Darts-Abend in Bernie‘s Bar verabredet (ja, mit Apostroph, Bernie war irgendwie englischer oder irischer Abstammung). Bärchen war verhindert, aber Britta und Maxe konnten die Kinder bei Oma abliefern und sogar die schwangere Conny war mit Tommy mitgekommen. So war fast die gesamte Truppe beieinander.

Die erste Runde Darts spielte Marie mit Bravour. Bei der zweiten litt bereits ihre Treffergenauigkeit und die dritte Runde untersagten wir ihr aus Sicherheitsgründen. Es war fast ein Phänomen. Die vernünftige, rationale Marie kippte wieder den Alkohol in Massen in sich hinein. Kaum wurde es gemütlich in der Runde, konnte sie wohl nicht widerstehen, obwohl sie offensichtlich zuhause nichts oder nur wenig trank.

Marie und ich waren diesmal die einzigen Singles in der Runde, und so orientierte sich Marie sowieso eher zu mir. Doch als ihr gewisser Pegel erreicht war, wurde sie wieder zutraulich und anhänglich, ja, fast schon aufdringlich.

Ich war froh, dass ich Marie sicher verschlossen wusste. Wir waren hier in einer öffentlichen Kneipe, und einige dieser einsamen Gestalten, die sonst noch so herumhingen, warfen schon verstohlene Blicke auf die attraktive Frau, respektive Beute neben mir.

„Küss mich, Paule.“
„Nein, Marie. Du bist betrunken.“
„Du liebst mich nicht mehr.“ Ihre Zunge wurde bereits merklich schwerer.
„Ich mag dich, Marie. Aber ich küsse dich nicht. Werde erst wieder nüchtern.“

Plötzlich kippte sie fast auf mich drauf, fing sich aber noch. Ihr Kopf lag jetzt auf meiner Schulter.
„Bringsu mich nach Hause?“, fragte sie mit schwerer Zunge.
„Natürlich. Jetzt gleich?“
„Ja.“
Ich stand auf und half Marie. „Leute, Marie hat genug. Ich bringe sie heim. Ciao zusammen!“

Wieder gingen wir zusammen zu ihr, wobei ich diesmal den Eindruck hatte, dass sie nicht ganz so fertig war wie das letzte Mal. Ich führte sie erneut in ihr Schlafzimmer, wo sie sich wieder auf ihr Bett fallen ließ. Aber heute war irgendetwas anders.

Dort wo sie lag, war das Bett leicht zerlegen und der Schlafanzug lag achtlos auf dem Kopfkissen. Doch die andere Seite war ordentlich gemacht und die Decke einladend halb aufgeschlagen. Auf dem Kopfkissen lag ein akkurat gefalteter Schlafanzug und darauf ein Zettel. ‚Für Paule‘, las ich ich. Darunter hatte sie einen großen, freundlich lächelnden Smiley gemalt.

War das die Einladung, die Nacht bei ihr zu verbringen? Sie war sicher nüchtern, als sie alles arrangierte, und dank ihres stählernen Höschens konnte eh nichts Weltbewegendes passieren, also nahm ich ihre Einladung stillschweigend an.

Wieder entkleidete ich sie und konnte einen Blick auf ihren metallenen Schritt erhaschen. Sie ließ sich auch willig aufs Klo bugsieren und ich trocknete ihren Schritt. Die Brühe war überall heraus gequollen, und so brauchte ich einiges an Papier, bis ich alles wieder trocken hatte.

Kaum lag sie im Bett, war sie auch schon eingeschlafen. Ich zog mich ebenfalls aus und den frischen Schlafanzug an. Mit etwas gemischten Gefühlen legte ich mich neben sie und zog die Decke hoch.

Ich hatte einen unruhigen Schlaf. So ganz wohl fühlte ich mich nicht, so eng neben Marie. Was hatte sie vor? Wollte sie nur, dass ich bequemer als auf dem Sofa schlief oder hatte sie jetzt doch Ambitionen mir gegenüber, sogar im nüchternen Zustand? Einmal wachte ich auf, als sie sich umdrehte und einen Arm über mich legte. Aber Marie schlief weiter und so ließ ich sie gewähren.

Als ich aufwachte, war es bereits hell. Ich öffnete die Augen und sah Marie, die sich über mich beugte.
„Guten Morgen, Langschläfer.“
„Gudn Mogn.“
„Gut geschlafen?“
So langsam kam ich zu mir. „Geht so. Vermutlich nicht so gut wie du.“
Marie ging nicht weiter darauf ein. „Schön, dass du da bist. Und danke, dass du auf mich aufpasst.“ Sie beugte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss auf die Backe.

„Hast du mich gestern Abend wieder nackt gesehen?“
„Zwangsläufig. Ich musste dich ja umziehen.“
„Hast du mich diesmal begrapscht?“
„Das würde ich nie tun ohne deine Zustimmung. Und außerdem bist du ja sicher weggesperrt.“ Ich musste dabei grinsen.
„Na, du hast doch den Schlüssel.“
„Aber nicht dabei, sicherheitshalber. Der liegt bei mir zu Hause.“
„Da bin ich aber froh.“

Ihre Körpersprache verriet allerdings das Gegenteil. Hatte sie gehofft, dass ich sie aufschließen würde? Was hatte sie erwartet? Sie bemerkte wohl ihre unbewusste Reaktion und lenkte sofort vom Thema ab. „Na, Lust auf einen Kaffee?“

* * *

Beim Frühstück sah sie mich nachdenklich an. Irgendetwas schien sie zu beschäftigen. Schließlich überwand sie sich.
„Du, Paule?“
„Ja?“
„Ich möchte von diesem Saufen wegkommen.“
„Das ist sehr vernünftig.“
„Ja. Aber auch schwierig. Das ist so ein Drang… Ich kann es kaum steuern. Aber ich will es nicht mehr. Du bist so nett zu mir. Und ich mute dir ständig diese besoffene Ms. Hyde zu.“

„Willst du eine Therapie machen?“
„Nein, ich will es so versuchen. Würdest du mir dabei helfen?“
„Wenn ich es kann, sehr gerne. Hast du schon eine Idee, wie?“
„Ja, schon.“
„Lass hören.“




10. RE: Kalter Entzug

geschrieben von marmas71 am 15.02.23 10:42

Hallo Matze23,

sorry die kleine 1 habe ich überlesen.... sorry

Danke für die Fortsetzung.

Freue mich auf die nächste Fortsetzung.

Bekommt sie noch einen teureren besseren KG?


Gruß marmas71
11. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 15.02.23 21:44

Freue mich auf die nächste Folge ,mal sehen was sie sich so ausgedacht hat.
12. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 16.02.23 09:26

Zitat
Bekommt sie noch einen teureren besseren KG?


Kann schon sein. Kann aber auch nicht sein...


---


4.
„Also… Als erstes möchte ich so lange diesen Scheiß Gürtel tragen, bis ich ‚trocken‘ bin. Sozusagen, um mich zu motivieren.“
„Das ist heftig.“
„Ja, schon, aber ich glaube, ich brauche so ein Druckmittel. Und ich würde mir wünschen, dass du den Schlüssel sicher verwahrst. Wieder ‚ohne Gnade‘! In der Praxis müssten wir sehen, wie das geht. Vielleicht musst du mich regelmäßig aufschließen, damit ich mich gründlich reinigen kann. Vor allem während meiner Periode. Oder wenn ich mal zum Arzt muss.“
„Das klingt machbar.“

„Und dann möchte ich, dass du einschreitest, wenn ich wieder zum Alkohol greife. Notfalls darfst du mich auch mit Gewalt davon abhalten.“
„Ich will dir aber nicht wehtun.“
„Ich glaube, auf Dauer tust du mir mehr weh, wenn du mich weiter saufen lässt.“
„Okay…“

„Weißt du, Paule, ich mag dich. Aber so jemanden wie mich gerade möchte ich dir nicht zumuten. Also habe ich noch eine weitere Motivation, mich zu ändern.“
„Ich mag dich auch, Marie. Ich helfe dir, versprochen. Das wird sicher hart, aber wir werden es gemeinsam schaffen.“
„Danke, Paule.“ Zur Bestätigung bekam ich einen Kuss auf die Backe.

* * *

Zwei Wochen später hatte Bärchen eingeladen. Wir fanden zwar immer irgendeinen Grund zum Feiern, doch diesmal gab es einen echten Anlass. Bärchen war zum Abteilungsleiter befördert worden, und das musste angemessen begossen werden. Bärchen war nicht unbedingt das, was man einen attraktiven Mann nennen würde. Er hatte ein paar viele Pfunde zu viel um die Hüften, und mit seiner hohen Stirn um den rundlichen Kopf hatte er die Anmutung eines Riesenbabys, aber er war ein guter und treuer Kumpel. Und er schien für sich entschieden zu haben, ob seiner körperlichen Defizite die Karriere der Liebe vorzuziehen.

Als alle versammelt waren, machte ich eine Ansage. „Leute, Marie möchte vom Alk wegkommen, was ich absolut gut finde. Also, wenn ihr Marie in der Nähe von Alkohol seht, haltet sie davon ab oder gebt mir Bescheid, okay?“
Alle nickten anerkennend, aber ich hatte so meine Zweifel, ob das funktionieren würde.

Marie hielt sich den Abend über sichtbar von der Bar fern, aber dennoch hatte ich den Eindruck, dass ihre Sprache langsamer wurde. Ich kam ihr ganz nahe und roch Alkohol. Sie hatte einen großen Becher mit Cola in der Hand. Ich nahm ihn ihr ab und probierte. Eindeutig Baccardi, mit einem Schuss Cola als Tarnung! Wie sie das geschafft hatte, war mir schleierhaft, aber die Sucht war offensichtlich stärker und trieb ihre Kreativität an.

„Ich glaube, du hast genug“, stellte ich fest. „Wir sollten gehen.“
„Aber es ist doch gerade so gemütlich!“
„Mag sein, aber du bist schon wieder betrunken. Also muss ich dich vom Alkohol entfernen.“
„Aber…“
„Keine Widerrede.“ Ich zog sie in den Flur zur Garderobe und kippte auf dem Weg dorthin noch den Becher Baccardi in die Spüle.

Auch wenn sie nur widerwillig mitging, war es trotzdem angenehm, nicht mit einer komplett abgeschossenen Frau nach Hause zu gehen. Sie ging eigenständig, wir konnten uns unterhalten und sie fand sogar selbst den Schlüssel zu ihrer Wohnung.

Im Schlafzimmer lag wieder ein Schlafanzug für mich bereit. „Bleibst du heute Nacht bei mir?“, fragte sie mich. Sie hatte ihren kritischen Pegel noch nicht erreicht, also klang es eher nach der nüchternen Dr. Jekyll als nach der weggetretenen Ms. Hyde.
„Gerne“, antwortete ich nur kurz und sie fing an, sich selbstständig umzuziehen. Sie schien dabei keine Scheu zu haben, aber provozierte auch nicht dabei. Ihr stählernes Höschen blitzte dabei kurz auf, aber sie schien damit mittlerweile so gut klar zu kommen, dass es keiner Erwähnung mehr wert war. Nur gelegentlich hatte sie mich in den vergangenen Wochen um einen kurzen Aufschluss gebeten, um sich ausgiebig zu duschen. Das Metallding schien inzwischen ein Teil von ihr geworden zu sein.

Als sie alleine auf die Toilette ging, zog ich mich ebenfalls schnell um und trat ihr bereits wieder im Schlafanzug gegenüber. Sie kam geradewegs auf mich zu und legte ihre Arme um meine Taille. „Danke, dass du mich vor dem Absturz bewahrt hast.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, gab sie mir einen schnellen Kuss auf die Backe, ließ mich los und krabbelte ins Bett. Ich kroch ebenfalls unter meine Decke.
„Gute Nacht, Marie.“
„Gute Nacht, Paule.“

Ich blieb ruhig liegen, bis sie eingeschlafen war, und stand wieder auf; eine Mission wartete noch auf mich. Ich durchforstete ihre Wohnung nach jeder Form von Alkohol und fand einige Flaschen mit Schnaps, Likör und auch einen größeren Weinvorrat, einige davon etwas versteckt hinter Stapeln von Büchern oder Zeitschriften. Alles musste dran glauben.

Ich war mir bewusst, dass ich soeben ein größeres Fischsterben auf dem Rhein ausgelöst hatte, aber das war mir Maries Gesundheit wert. So floss ein Liter Hochprozentiges nach dem anderen den Ausguss hinunter. Morgen würde sich der Weg zum Altglascontainer lohnen. Zufrieden krabbelte ich wieder in ihr Bett und schlief neben ihr ein.

* * *

„Was hast du gemacht?“ Eine Hand rüttelte an meiner Schulter und weckte mich dadurch. „Mein guter Wein! Das war ein kleines Vermögen!“
Ich schlug die Augen auf und blickte in ein wütendes Gesicht.
„So haben wir nicht gewettet!“
Mein Gehirn arbeitete noch nicht im Normalmodus, um mich verbal zu verteidigen, aber für Argumente schien sie gerade eh nicht zugänglich zu sein.
„Eine neue Leber ist noch teurer“, meinte ich nur kurz, drehte mich demonstrativ weg und kuschelte mich in meine Decke.

Sie griff nach ihrem Kopfkissen und schlug damit auf mich ein. „Du Schuft! Das bezahlst du mir! Das waren Erinnerungsgeschenke!“ So ging es eine ganze Weile noch weiter, bis ihr schließlich die Kräfte ausgingen oder sie die aufgestaute Luft abgelassen hatte. Schließlich warf sie sich selbst auf mich.
„Du hättest mich wenigstens fragen können“, schluchzte sie mir mit tränenerstickter Stimme ins Ohr.
Ich drehte mich um und unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. „Dann hättest du niemals zugestimmt. Und vermutlich alles noch besser versteckt.“
„Stimmt.“ Jetzt brach sie endgültig zusammen und vergrub ihren Kopf direkt neben meinem in meinem Kissen. Ich legte meine Arme um sie und sie ließ ihren Tränen freien Lauf.

Nach einer Weile drückte sie ihren Kopf eng an meinen. „Es ist so schwer, von diesem Zeugs wegzukommen“, nuschelte sie ins Kissen.
„Stimmt. Aber ich helfe dir. Und du wirst es schaffen.“
„Ja.“ Jetzt schlang sie sich regelrecht um mich. Es war schön zu sehen, dass sie mir vertraute.

* * *



13. RE: Kalter Entzug

geschrieben von lot am 16.02.23 10:31

Danke schön für die Fortsetzung.
14. RE: Kalter Entzug

geschrieben von rabe57 am 16.02.23 15:50

Gute Geschichte,nur so geht's!
15. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 16.02.23 20:43

Na das wird ja noch sehr interessant .Mach weiter so.
16. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 17.02.23 09:41

Vielen Dank für die netten Kommentare!

---


5.
Die Erfahrung des letzten Samstags hatte gezeigt, dass reine Kontrolle nicht ausreichte. Marie konnte offensichtlich durch die Maschen schlüpfen und sich den gewünschten Alkohol organisieren. Ich musste eine Stufe weitergehen; schließlich hatte sie mir erlaubt, auch ‚Gewalt‘ anzuwenden.

Schließlich kam mir eine Idee. Wenn sie keine Flasche öffnen oder sich nichts einschenken konnte, konnte sie auch nicht heimlich trinken. Das war der Ansatzpunkt. Ich organisierte Fausthandschuhe für Kinder und Panzertape, denn schließlich stand der nächste Event, diesmal bei Maxe im Garten, an.
„Ich hole dich vorher ab“, hatte ich mich am Vorabend verabschiedet, und so tauchte ich kurz vor der Party bei ihr auf.

„Wirst du dich gleich vom Alk fernhalten?“, fragte ich sie unschuldig.
„Natürlich, du kennst mich ja.“
„Genau das ist das Problem“, meinte ich nur.
„Wie meinst du das?“
„Ich kenne dich eben. Du wirst wieder schwach werden, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“
„Und, was willst du dagegen tun?“
„Das hier.“ Ich zeigte ihr die Fäustlinge. „Zieh sie an. Ich helfe dir.“

Marie zwängte ihre Hände hinein. „Die sind ja viel zu klein!“ jammerte sie.
„Genau, sollen sie auch. Mach eine Faust, dann passen die Hände hinein. Prima!“ Ich griff schnell nach dem Panzertape und wickelte ihre Hände zusätzlich damit ein.
„Was soll das?“
„Ich lege deine Hände still. So kannst du keine Flaschen öffnen und dir heimlich einen Baccardi mixen.“
„Aber wenn ich Durst bekomme?“
„Dann gebe ich dir zu trinken.“
„Und wenn ich aufs Klo muss?“
„Dann komme ich mit. Ich habe dich schon mal mit deinem Höschen gesehen. Und auch schon abgetrocknet.“

Ihr gingen die Argumente aus und so fügte sie sich ihrem Schicksal. Ich zog ihr einen Hoodie über, damit sie unterwegs die eingewickelten Hände in der Känguruhtasche verstecken konnte, und so zogen wir los.

„Kein Alkohol für Marie, klar?“ verkündete ich vor versammelter Mannschaft und alle nickten. So verlief der Abend recht entspannt. Immer mal wieder kam Marie vorbei und bat um eine Cola, um was zu Essen oder um eine Toilettenbegleitung. Trotzdem war ich skeptisch. Ihr Atem kam mir verdächtig vor.

Nach einer Weile wollte ich sicher gehen und verfolgte sie heimlich. Und da sah ich es. Bärchen hatte sein halbvolles Glas mit Gin-Tonic stehen lassen. Marie klemmte es zwischen ihre Fäustlinge, hob es an und trank es aus. Die Sucht war schon wieder stärker.

Was sollte ich noch tun? Auf meine sozialen Kontakte verzichten, Marie zuliebe? Keine Feiern mehr? Nein, das kam nicht in Frage. Und auch Marie musste lernen, damit umzugehen. Ich bräuchte für den Anfang noch strengere Methoden... Fürs erste ließ ich Marie den restlichen Abend nicht mehr aus den Augen, was ihr ganz offensichtlich nicht behagte. Aber so war nun mal unsere Vereinbarung.

* * *

So langsam baute sich eine negative Spannung zwischen Marie und mir auf. Marie konnte die Finger einfach nicht vom Alkohol lassen und nutzte heimlich jede Lücke, die sich ihr bot. Und auch der Gürtel schien ihr zu schaffen zu machen, auch wenn sie es mir gegenüber nicht zugab.

„Paule, kannst du mit dem Schlüssel vorbei kommen? Ich muss mich dringend sauber machen.“
Ich wollte nicht, dass sie gesundheitliche Probleme bekam, also machte ich mich gleich auf den Weg zu ihr. Sie erwartete mich schon; diesmal allerdings untenrum nur im Slip, unter dem der Gürtel durchschimmerte.

Nach einer kurzen Umarmung zog sie mich gleich ins Bad und entledigte sich ihrer Unterhose. Das verwunderte mich, da sie sonst immer sehr darauf achtete, dass ich sie so wenig wie möglich nackt sah. Selbst beim Reinigungsaufschluss ließ sie das Höschen an, ich entfernte nur das Schloss und sie verschwand alleine samt Slip ins Bad.

Doch diesmal war es anders. Ich öffnete das Schloss, sie schob das Schrittband nach unten und drückte sich sofort an mich. „Paule, ich bin total fertig.“ Sie griff nach meiner Hand und schob sie zwischen uns in ihren Schritt. „Ich hatte seit Monaten keinen Orgasmus mehr. Bitte, bitte, streichel mich! Ich halte das nicht mehr aus!“

Ich war total perplex. Hatte sie heimlich getrunken? Oder brach die nymphomanische Ader jetzt schon im nüchternen Zustand durch? Ich war hin- und hergerissen. Zum ersten Mal berührte ich ihren Schritt bewusst, spürte ihre Wärme und die Feuchtigkeit. Sie drückte sich meiner Hand entgegen und schien wirklich erregt zu sein. Ich wollte sie unbedingt streicheln, sie befriedigen. Aber durfte ich das? Einerseits waren wir kein Paar, und andererseits würde das den Gürtel ja ad absurdum führen.

Schweren Herzens schob ich sie leicht von mir weg, griff nach dem Schrittblech, das noch in ihrem Schritt hing, hakte es wieder ein und drückte das Schloss zu. Ich war selbst erstaunt, wie schnell alles ging.
„Nein, Marie. Wenn du jederzeit einen Orgasmus bekommen kannst, ist die Motivation, ‚trocken‘ zu werden, dahin.“

Marie sah mich wie gelähmt an. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass alles vorbei war, bevor es eigentlich angefangen hatte. Plötzlich brach es aus ihr heraus. Sie fing an, mit den Fäusten auf meine Brust zu schlagen. „Du Schuft! Du Arsch! Du hinterhältiger Verräter! Ich hasse dich! Verschwinde! Ich will dich nie mehr sehen!“

Ich wich zurück, den Flur entlang, bis ich vor der Wohnungstür stand. Ich tastete nach der Klinke, öffnete sie und drückte mich, begleitet von ihren Schlägen, rückwärts ins Treppenhaus. Nur die Tatsache, dass Marie untenrum praktisch nackt war, bewahrte mich davor, dass sie mir folgte. Kaum war ich draußen, warf sie die Türe vor meiner Nase zu.





17. RE: Kalter Entzug

geschrieben von lathol am 17.02.23 12:49

Wie gut Du beobachtest. Das war ja zu erwarten, dass Marie irgendwann verrückt wird.
Sehr schön geschrieben.
Ich bin sehr gespannt, wie Du die Geschichte weiterentwickelst. Uns allen ist bekannt, dass bei einer solchen Alkoholabhängigkeit, wie bei Marie, eigentlich nur professionelle Hilfe zum Erfolg führt.
Aber vielleicht finden die zwei ja ihren eigenen Weg.
18. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 17.02.23 21:39

Oh da scheint sich ja was zu entwickeln was er so nicht gedacht hat .Mal sehen was jetzt kommt und wie sie sich entscheidet. dann lass es uns lesen.
19. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Trucker am 18.02.23 09:05

Hey Was für eine schöne Geschichte, mal sehen wie es weitergeht mit den Beiden.
20. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 18.02.23 09:39

Vielen Dank für eure netten Kommentare! Es freut mich sehr, dass euch meine Geschichte gefällt!


- - -


6.
Schon zwei Wochen später stand der nächste Event an – Bärchen wurde Dreißig; wieder ein wichtiger Termin zum Feiern. Und wieder der Stress, Marie vom Alkohol fernzuhalten, denn dass sie dort nicht dabei sein würde, stand außer Frage.

Wir hatten uns nach dem Vorfall in ihrem Bad schnell wieder einigermaßen vertragen. Noch am selben Abend rief sie mich an und entschuldigte sich wortreich. Mir war klar, in welcher Ausnahmesituation sie sich befand, und so nahm ich die Ereignisse und Beschimpfungen nicht persönlich. Es würde vermutlich nicht das letzte Mal sein, dass sie ausrasten würde. So ein Entzug, was es ja de facto war, ist immer ein extremer Stressfaktor.

Also musste ich nach vorne sehen. Wie sollte ich sie zukünftig kontrollieren, ohne ihr körperlich weh zu tun? Ich musste ihr im ersten Schritt die Möglichkeit nehmen, Alkohol zu konsumieren. Dabei mussten die Hände aus dem Verkehr gezogen werden, damit sie wirklich nichts mehr greifen konnte, soviel war klar. Also begann ich im Web zu forschen und wurde fündig. Die Bestellung ging sofort raus; hoffentlich kam sie noch rechtzeitig.

Wieder holte ich sie auf dem Weg zur Party ab.
„Muss ich wieder diese blöden Handschuhe tragen?“, fragte sie ganz direkt.
„Nein.“
„Du schaust so komisch. Was anderes?“
„Ja, klar. Wenn du deine Finger nicht im Griff behalten kannst, muss ich eben nachhelfen.“ Ich griff in meine Tasche und holte eine Art Ledertasche mit angenähten Lederriemen hervor.
„Was ist das?“

„Das ist ein Fesselsack für die Arme“, erklärte ich geduldig. „Damit liegen deine Arme und Hände hinter dem Rücken und du kannst nicht mehr so einfach fremde Gläser leeren.“
„Ich ziehe so einen Blödsinn nicht an“, erwiderte sie trotzig. Diese negative Spannung zwischen uns war wieder zu spüren.
„Doch, wirst du.“ Ich blieb hart.
„Und warum sollte ich?“
„Weil du mich selbst gebeten, ja, aufgefordert hast, notfalls Gewalt anzuwenden, um dich vom Alk fernzuhalten. Also, den Fesselsack anlegen lassen oder nicht hingehen.“

„So langsam fange ich wirklich an, dich zu hassen.“
„Ja, ich mag dich auch“, entgegnete ich mit einem Grinsen. „Und jetzt komm her, ich muss selbst erst probieren, wie das Anlegen geht.“
Mit einem missmutigen Gesicht fügte sie sich und kam zu mir.
„Dreh dich um und fass‘ dir von hinten jeweils an den anderen Ellenbogen.“
„So?“
„Genau so!“ Schnell streifte ich ihr den Sack darüber. Ich zog die vier Riemen an Ellbogen und Handgelenken stramm, nahm die Schultergurte, legte sie über ihre Schultern und zog sie ebenfalls fest.
„Du kannst die Ellenbogen wieder loslassen.“

Sie zappelte mit den Armen, bekam sie aber nicht heraus. „He, was soll der Mist! Das ist total unbequem! Das halte ich nicht den ganzen Abend aus.“
„Kein Problem. Ich mache es noch ein wenig strammer, dann werden die Arme entlastet. So etwa.“
„Du Schuft! Das ist ja noch unbequemer!“

Ich drehte sie um und sah ihr in die Augen. „So, meine Süße. So gehen, wie du bist, oder zuhause bleiben? Entscheide dich.“
Sie senkte den Kopf, um meinem Blick auszuweichen. „So gehen. Tschuldigung.“
„Das wollte ich hören. Soll ich dir ein Cape umlegen, um den Sack zu verbergen? Ja? Okay, dann lass uns aufbrechen.“

* * *

Diesmal musste ich nichts sagen, alle wussten Bescheid, als sie Maries Sack auf dem Rücken erkannten. Keine Hände – kein Alkohol. Ich hoffte, dass die Rechnung aufgehen würde… Marie suchte sich sofort andere Gesprächspartner; vermutlich war sie immer noch sauer auf mich. Aber ich vertraute darauf, dass keiner ihr was zusteckte und die Maßnahme somit ausreichte.

Essen und Getränke ließ sich Marie von den anderen Gästen reichen und ich sah sie nur zwei Mal, als sie dringend auf die Toilette musste und sie niemand anderem ihr Geheimnis mit dem stählernen Slip offenbaren wollte.

Doch erneut hatte ich beim zweiten Klogang den Eindruck, dass sie nach Alkohol roch. Wie schaffte sie das nur? Da sie sofort wieder verschwand, machte ich mich heimlich auf die Suche nach ihr. Ich fand sie in der Küche, im Mund einen Strohhalm, den sie sich wohl irgendwie geangelt hatte, und schlürfte aus der Bowle, deren Reste dort abgestellt waren.

Eigentlich hätte ich jetzt ausrasten müssen. Aber mich faszinierte einfach ihr Einfallsreichtum. Es war zwar wieder ein Rückschlag auf dem Weg zur Abstinenz, aber einen Schluck wollte ich ihr noch gönnen, bevor ich einschritt.

„So so! So geht das also ohne Arme.“
Vor Schreck ließ sie den Halm aus dem Mund fallen und wurde leicht rot. „Entschuldige… es roch hier so lecker, und da konnte ich nicht widerstehen…“
„Schon verstanden, spar‘ dir die Ausreden. Du bleibst jetzt den gesamten restlichen Abend in meiner Nähe, sonst muss ich dich festbinden. Verstanden?“
Wieder senkte sie den Blick, um meinem auszuweichen. „Verstanden. Es tut mir leid.“

Da sie keinen weiteren Nachschub erreichen konnte, hatte sie den meisten Alkohol bereits abgebaut, als wir gegen später den Heimweg antraten. Ihr Zorn auf mich schien immerhin verraucht.
„Soll ich dir den Fesselsack abnehmen?“, fragte ich, um ihr entgegen zu kommen.
„Nein. Ich habe Mist gebaut. Ich möchte ihn als Strafe bis zum Schlafen anbehalten. Geht das?“

„Natürlich geht das. Sag aber Bescheid, wenn irgendetwas taub wird. Verstanden?“ Ich legte meinen Arm um ihre Schulter und zog sie an mich heran. „Ich bin stolz auf dich, dass du zum ersten Mal Konsequenzen für dein Tun akzeptierst. Ich glaube, du bist auf einem guten Weg.“ Diesmal drückte ich ihr einen kurzen Kuss auf die Backe.

* * *

Schon beim nächsten Event überraschte sie mich. Diesmal war ich als Gastgeber an der Reihe. Marie half mir, die Häppchen vorzubereiten, Tische und Stühle zu stellen und das Buffet zu richten, während ich nebenbei den Grill anfeuerte. Ich hatte ihr verboten, sich auch nur in die Nähe von Alkohol zu begeben und, um sie nicht in Versuchung zu bringen, hielt ich alle Biere, Weine und härtere Sachen bis zum letzten Moment in einem Kellerraum unter Verschluss.

„Musst du jetzt die Getränke richten?“
„Genau. Die ersten Gäste werden in einer halben Stunde kommen. Ich möchte aber nicht, dass du mir hilfst.“
„Ich weiß. Und ich möchte diesmal absolut standhaft bleiben.“
„Das finde ich gut. Wie willst du es anstellen?“
„Hiermit.“

Ich sah sie erstaunt an. Sie zog ein Teil aus Leder aus ihrer Tasche und stülpte es sich über den Kopf. Es sah irgendwie aus wie ein Hundemaulkorb, nur für die menschliche Anatomie. Mund und Kinn waren bis zur Nase von perforiertem Leder umhüllt und um ihren Kopf und links und rechts der Nase liefen eine Vielzahl an Riemen, die sie nach und nach festzog.

„Wenn ich das trage, kann ich keinen Strohhalm mehr mit den Lippen greifen“, hörte ich sie gedämpft unter dem Leder. „Aber kann mich immer noch unterhalten.“ Während sie sprach, fädelte sie ein paar Schlösser in die Schnallen und drückte sie zu.

Ich sah ihr gebannt zu. „Und wie kannst du jetzt essen und trinken?“
„Essen gar nicht, aber das muss auch nicht; ich habe beim Anrichten ein bisschen genascht. Und trinken kann ich mit einem Strohhalm, den du mir durch ein Loch in den Mund schiebst.“
„Den ICH schiebe?“
„Genau. Ich würde dich nämlich bitten, mir wieder den Ledersack auf den Rücken zu schnallen.“

Ich brauchte einen Moment, um ihren Wunsch zu realisieren. Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie an mich. „Marie, ich bin so stolz auf dich! Diesmal wirst du es schaffen, da bin ich mir sicher.“ Ich verspürte den dringenden Wunsch, sie zu küssen, und so drückte ich ihr einen Kuss auf die Maske; genau dort, wo sich der Mund dahinter befand.

Anschließend gingen wir ins Haus und im Schafzimmer legte ich ihr den Fesselsack an. Erst jetzt stellte ich mir die Frage, wo die Schlüssel für die Maske waren, als ich es in dem Sack klappern hörte. Ich musste grinsen. „Ich sehe, du stellst sicher, dass du nicht schummeln kannst. Ich bin echt beeindruckt! Aber jetzt muss ich weitermachen, damit wir rechtzeitig fertig werden.“

„Ich würde dir gerne helfen, aber ich kann gerade nicht“, hörte ich sie unter der Maske nuscheln. Ich konnte nicht anders und gab ihr einen Klaps auf den Po.
„Jetzt werde nur nicht übermütig!“

* * *

Der Abend verlief absolut harmonisch. Marie mischte sich unter die Gäste und kam nur gelegentlich, um sich etwas zu trinken geben zu lassen oder um mit mir aufs Klo zu gehen. Die Gäste kannten ja mittlerweile Maries Bemühungen, ‚trocken‘ zu werden und unterstützten sie nach Kräften. Nur Tommy musste ich einmal zusammenstauchen, weil er in Maries Gegenwart erst einen Trinkspruch und danach einen dummen Kommentar über ihre Enthaltsamkeit abließ.

Nachdem der letzte Gast gegangen war, verschloss ich wieder alle Getränke im Keller und kippte die Reste in den Gläsern aus, bevor ich Marie aus dem Fesselsack befreite.
„Und, wie fühlt es sich an, nach einer solchen Party noch nüchtern zu sein?“
Marie stürzte sich auf mich und schlang sich um meinen Hals. Ich spürte, dass ihr ein paar Tränen über die Wangen liefen. „Ich habe es geschafft! Kein Tropfen Alkohol! Ich bin so glücklich!“

Diesmal übernachtete Marie bei mir. Wir lagen eng umschlungen unter die Decke gekuschelt. Ich spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis wir endlich offiziell zueinander stehen konnten. Und ich freute mich schon darauf, ihr endgültig den stählernen Gürtel abnehmen zu können, der noch wie eine (im wahrsten Sinne des Wortes) undurchdringliche Mauer zwischen uns stand.

„Ich bin stolz auf dich, dass du es wirklich geschafft hast“, meinte ich, als ich ihr zärtlich durchs Haar strich. „Aber es wird vermutlich noch ein harter Weg, bis du dauerhaft widerstehen kannst.“
„Ich weiß.“ Marie blickte ein wenig abwesend an die Decke. „Ich möchte, dass du mir vertrauen kannst. Das nächste Mal möchte ich etwas Neues probieren. Was hältst du davon? Wir binden uns eine Hand zusammen. Dann hat jeder die Hände weitgehend frei, aber ich kann nicht heimlich verschwinden. Und ich kann trotzdem versuchen, standhaft zu bleiben.“
„Das klingt gut. Probieren wir‘s.“
„Danke, dass du mir hilfst, Paule.“
„Es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen.“

* * *




21. RE: Kalter Entzug

geschrieben von marmas71 am 18.02.23 10:10

Hallo Matze23,

Danke für die Fortsetzung.

Langsam hat sie es ja eingesehen, wie es sein soll.

Ich lese mich gerade wieder in meine Geschichte "Arbeitslohn" rein. Vielleicht geht es da bald weiter.

Freue mich auf deinen nächsten Teil.


Gruß marmas71
22. RE: Kalter Entzug

geschrieben von lot am 18.02.23 21:34

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

Aber ich denke da kommt doch vorher noch ein Aufbegehren
23. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 18.02.23 21:35

Wieder eine schöne Folge. Ich denke für ihn wird die Sache auch nicht ohne Folgen bleiben .Mach weiter so.
24. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 19.02.23 08:37

Vielen Dank für eure netten Kommentare!

Endlich geht es einen großen Schritt weiter...


- - -


7.
Ich holte Marie für unsere nächstes Cliquen-Treffen ab. Diesmal war ein gemütlicher Abend bei Tommy angesagt, und da Conny mittlerweile hochschwanger war, hatte er bereits angekündigt, nur so wenig Alkohol wie nötig auszuschenken.

„Können wir gehen?“, fragte Marie.
„Bin bereit. Und du willst wirklich ungefesselt auf den Abend?“
Sie grinste breit, drehte sich um und holte etwas Metallisches aus der Kommode. Ehe ich mich versah, hatte ich eine Handschelle um das linke Handgelenk. Es ratschte ein zweites Mal an ihrem rechten Arm und wir waren durch eine 30 Zentimeter lange Kette fest miteinander verbunden. Marie sah mich lächelnd an. „Jetzt können wir gehen.“

Marie schloss die Wohnungstüre ab und zog dabei an meinem Handgelenk. Sie drehte sich zur Treppe und schon wieder zog es. Eine blöde Idee, mit der Handschelle… Dabei hatte der Abend noch nicht einmal angefangen! Marie dagegen schien nicht irritiert, sie wusste wohl eine Lösung. „Gib mir deine Hand, dann spannt die Kette nicht.“

Zum ersten Mal gingen wir Hand in Hand. Vordergründig war es aus pragmatischen Gründen, aber ich spürte, wie sie es genoss. Hoffentlich würde sie es schaffen mit ihrem Entzug. Ich wollte sie endlich, nicht nur als Freundin, sondern als Partnerin. Und ich wollte ihre Nähe, ihren Körper, ihren Sex. Meine Sehnsucht nach ihr wuchs täglich...

* * *

„He, seid ihr jetzt zusammen?“ Maxe entdeckte uns als erster, als wir Hand in Hand in den Garten kamen.
„Sozusagen unzertrennlich“, meinte ich mit sarkastischem Unterton und hob den Arm, so dass er die Kette erkennen konnte.
Maxe ignorierte die Kette und meinen Unterton. „Leute, Paule und Marie sind endlich zusammen!“, rief er in Richtung der restlichen Clique.
„Mach mal halblang. Wir sind nicht zusammen. Das ist nur, damit Marie nicht zum Alkohol entweichen kann.“ Marie, ungewohnt schüchtern, nickte zaghaft zur Bestätigung.
Maxe klopfte mir auf die Schulter. „Ach, erzähl mir doch nix. Das sieht man doch schon seit Monaten, dass ihr aufeinander steht. Freut mich für euch!“

Schließlich kamen wir zu den anderen. „Seid ihr jetzt echt zusammen?“, fragte Bärchen.
„Glückwunsch!“, kommentierte Britta, und Conny ergänzte nur, „wurde ja auch langsam Zeit!“

„Wir sind nicht zusammen!“ So langsam wurde ich genervt.
„Du brauchst dich dafür nicht zu schämen“, ergänzte Tommy. „Ihr passt zueinander.“

Marie hielt sich die ganze Zeit zurück. Plötzlich drückte sie fest meine Hand und beugte sich zu mir. „Lass sie doch“, flüsterte sie mir ins Ohr. „Tun wir doch einfach so, als ob wir zusammen wären. Dann geben sie Ruhe.“ Und zur Bestätigung und für alle sichtbar gab sie mir einen Kuss auf die Backe.

„Yeah!“, rief Maxe. „Darauf lasst uns anstoßen!“ Er griff nach zwei Gläsern mit Sekt und hielt sie uns hin, doch Conny ging dazwischen. „Nicht für Marie, du weißt doch. Sie gilt jetzt quasi als schwanger, so wie ich. Stimmt‘s, ‚Schwester‘?“ und zwinkerte Marie zu.
„Sorry, du hast recht“, entschuldigte sich Maxe und drückte Marie stattdessen ein Glas mit Orangensaft in die Hand.

„Auf unser junges Paar!“, rief Maxe.
„Auf unser junges Paar!“, antwortete die Meute unisono.
Erstaunlicherweise schien es Marie überhaupt nicht peinlich zu sein. Sie drückte erneut fest meine Hand und kuschelte sich eng an meine Schulter. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass sie strahlte.

* * *

Naturgemäß wich Marie den ganzen Abend nicht von meiner Seite (wie hätte sie auch sollen?), und bis auf auf die lustigen Momente, bei denen wir aßen und uns mit der Kette ständig ins Gehege kamen, ließ sie meine Hand nicht los. Selbst auf die Toilette musste sie mich begleiten und zum ersten Mal durfte (oder musste) sie mir beim Pinkeln zusehen, was eher mir als ihr peinlich war.

Gelegentlich bemerkte ich ihre Unruhe, wenn in ihrer Nähe unbeaufsichtigt ein Glas mit Bier oder Wein stand, aber sie hielt tapfer durch und ich musste nicht ein einziges Mal einschreiten. Ich verzichtete selbst auf alkoholische Getränke, um sie nicht in Versuchung zu bringen und hatte den Eindruck, dass sie mir dafür dankbar war.

Marie hatte recht behalten. Nach der kurzen Sequenz am Anfang der Party war unsere ‚Beziehung‘ kein Thema mehr. Wir waren eben ein Paar, genau wie Britta und Maxe oder Conny und Tommy. Aber Marie schien die neue Rolle zu gefallen. So oft wie möglich kuschelte sie sich an mich und ich hatte den Eindruck, dass sie mich gerne umarmt hätte, wäre da nicht die Kette zwischen uns gewesen, die das zuverlässig verhinderte.

Schließlich waren wir wieder bei ihr in der Wohnung. Marie holte den Schlüssel aus der Kommode und befreite uns von der Handschelle. Wir zogen uns um und gingen zu Bett, so wie wir es die letzten Wochenenden auch getan hatten. Doch diesmal war etwas anders. In ihren Augen, die mich fast durchdrangen, lag ein unbekannter Glanz. Wir krochen unter die Decke und da passierte es. Marie stürzte sich auf mich und drückte ihre Lippen auf meine. Ihre Zunge forderte Einlass und kurz darauf tanzten unsere Zungen miteinander, während ihre Hand in meinen Schritt wanderte und dort für Aufruhr sorgte.

„Ich will dich. Jetzt!“ keuchte sie kurz, als sie Luft holen musste. Aber wie sollte das funktionieren? Sie war verschlossen und der Schlüssel lag unerreichbar bei mir zuhause. Doch das schien sie nicht zu bremsen. Sie schob erst mir und dann sich die Hose herunter, ohne unsere Lippen zu lösen. In diesem Moment musste ihr die aussichtslose Lage bewusst geworden sein. Sie ließ von mir ab und rollte sich neben mich auf den Rücken.

Ihr Frust war offensichtlich. „So ein Scheiß“, murmelte sie leise, doch dann schien sie sich in den Griff zu bekommen und wendete sich wieder mir zu.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie leise. „Ich halte es ohne dich nicht mehr aus.“
„Ich liebe dich auch.“ Sie war nüchtern, sie meinte es also ehrlich und war mehr als glücklich darüber, dass diese Mauer zwischen uns endlich einzustürzen begann.
„Kannst du mich ein wenig streicheln? Ich möchte dich spüren, so gut es eben geht.“

Meine Hand wanderte in ihren Schritt. Ich fühlte das warme Metall zwischen ihren Beinen und die weiche Haut daneben. Bei jeder Hautberührung zuckte Marie zusammen. So konzentrierte ich mich auf die freie Haut und spürte ihre Erregung.

Sie schien immer noch frustriert, da meine Stimulation nicht reichte, um sie über die Klippe zu bringen, aber sie hielt ihren Frust unter Kontrolle.

Schließlich klang ihre Erregung etwas ab.
„Meinst du, ich bin soweit, den Gürtel abzulegen?“
„Du meinst, ob du jetzt ‚trocken‘ bist?“
„Genau.“
„Ich weiß es nicht. Du warst heute Abend standhaft. Das war toll! Aber kannst du es durchhalten? Kannst du, ohne schwach zu werden, an einem Stand mit Cocktails vorbeigehen? So etwas braucht meist Zeit.“

„Aber ich will mit dir zusammen sein. Ich will mich nicht mehr verstellen und so tun, als ob wir nur beste Freunde wären.“
„Das will ich auch nicht mehr. Aber können wir nicht auch ein Paar sein, ohne Sex zu haben? Zumindest noch eine Zeit lang. Andere Paare schaffen das ja auch. Viele schlafen erst in der Hochzeitsnacht zum ersten Mal miteinander.“
„Erst in der Hochzeitsnacht? Eine gruselige Vorstellung. Eigentlich will ich dich jetzt, sofort.“

„Ich dich auch. Aber lass es uns versuchen. Sagen wir, noch ein viertel Jahr? Wenn du bis dahin ‚trocken‘ geblieben bist, nehme ich dir den Gürtel ab.“
„Ein viertel Jahr? Oh Gott, das ist ja noch ewig. Können wir nicht vier Wochen sagen?“
„Okay, Kompromissvorschlag: zwei Monate ab heute. Einverstanden?“
Marie stieß einen Seufzer aus. „Okay, einverstanden. Aber jetzt lass uns noch ein bisschen kuscheln. Darf ich dir den Schlafanzug ausziehen?“
„Natürlich. Wir sind doch jetzt ein Paar.“

* * *

25. RE: Kalter Entzug

geschrieben von rabe57 am 19.02.23 10:49

Wie Süß Romantisch,bitte weiter so!
26. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 20.02.23 09:29

Zitat
Wie Süß Romantisch,bitte weiter so!


Gerne

- - -

8.
Endlich fühlte es sich ‚richtig‘ an. Hand in Hand spazieren gehen auch ohne Alibi-Handschellen, abends kuschelnd auf dem Sofa sitzen oder nachts eng umschlungen einschlafen. Auch wenn wir nicht miteinander schliefen, waren wir uns nahe wie nie zuvor.

Und zum ersten Mal öffnete sich Marie in Bezug auf ihre Familie. Ich wusste nur, dass sie eine kleine Schwester hatte, aber mehr eigentlich nicht. Jetzt wollte mich Marie ihrer Mutter vorstellen.

Nach einer längeren Fahrt (eigentlich der erste längere Ausflug, den ich je mit Marie machte) standen wir vor der Türe und eine attraktive Dame in ihren späten Fünfzigern öffnete uns.
„Mama!“
„Marie!“
Die beiden Frauen fielen sich in die Arme. Als sie sich endlich wieder gelöst hatten, drehte sich Marie zu mir. „Das ist Paul, mein Freund“, verkündete sie stolz. „Aber alle nennen ihn nur Paule.“
„Freut mich, ich bin Ruth.“ Sie reichte mir die Hand zur Begrüßung. „Kommt rein!“

Sie führte uns ins Wohnzimmer, wo eine Überraschung auf mich wartete. Ich sah Marie erstaunt an. „Du hast eine Zwillingsschwester? Warum hast du nichts davon erzählt?“
Marie und ihre Schwester fielen sich ebenfalls in die Arme.

Schließlich kam diese Frau auf mich zu und umarmte mich gleich. „Ich bin Anne, der ein Jahr jüngere ‚Zwilling‘“, stellte sie sich vor. „Die meisten Leute denken, wir wären Zwillinge! Also keine Sorge. Und du musst Paule sein.“
„Richtig.“ Ich musste grinsen. „Ich hoffe, ich kann euch auseinander halten und küsse immer die Richtige.“
„Und wenn nicht, auch nicht schlimm!“, grinste mich Anne an, der ich wohl zu gefallen schien.
„Untersteh dich!“ Marie versuchte einen strengen Blick, was aber gründlich misslang.

Doch dann kam Marie wohl eine Idee. „Kommt, lasst uns eine Selfie machen.“ Auf einmal hatte ich links und rechts an der Backe je einen Mund, der mir einen Kuss aufdrückte, während Marie mit ausgestreckter Hand das Foto auslöste. Ich hatte das Gefühl, dass das nicht das erste Foto der beiden dieser Art war. „In ein paar Tagen darfst du dann raten, wer wer ist.“

Die beiden lösten sich und sahen sich an. „Wir müssen uns mal kurz zurückziehen“, meinte Marie und schon waren beide verschwunden. Ich blieb mit Ruth alleine zurück.
„Wenn die beiden zusammen sind, sind sie fast unzertrennlich“, meinte Ruth. „Das war schon immer so. Das ist manchmal sogar ganz schon anstrengend. Aber was machst du eigentlich? Marie hat kaum was erzählt.“

Während die beiden Mädels verschwunden waren, machte ich mit Ruth etwas Smalltalk. Ich erzählte ihr ein wenig von meinem Leben und ganz grob, wie wir uns kennengelernt hatten, wobei ich Maries Alkoholexzesse allerdings ausklammerte.

Es dauerte nicht lange, bis die Türe aufging und die beiden Mädels zurückkamen. Mir fiel fast die Kinnlade herunter. Die beiden sahen absolut identisch aus! Das gleiche Kleid, die gleichen Schuhe, das gleiche Make-up, sogar die Frisur hatten sie so angeglichen, dass man Maries etwas kürzere Haare nicht mehr unterscheiden konnte.

Eine der beiden kam direkt auf mich zu, umarmte mich und gab mir einen Kuss auf den Mund. „Hallo, mein Schatz“, flüsterte sie.
Etwas stimmte nicht. Der Kuss war irgendwie anders als gewohnt und Marie hatte mich bislang noch nie ‚Schatz‘ genannt. So griff ich ihr um die Taille, als ob ich sie noch enger zu mir ziehen wollte. Ich spürte nur Stoff und weiche Haut, nichts Hartes.

Die beiden wollten spielen und mich aufs Glatteis führen? Konnten sie gerne haben, aber nach meinen Regeln!
„Du küsst gut, Anne“, meinte ich, nachdem ich ihr noch einen weiteren kurzen Kuss auf den Mund gegeben hatte. „Aber Marie küsst besser.“
Die Frau in meinen Armen wich ein Stück zurück und sah mich erstaunt an. „Wie hast du das bemerkt?“
„Das verrate ich dir nicht. Damit du nicht üben kannst.“ Ich ließ sie los und ging zu dem anderen Zwilling. Ich fasste ihn genauso um die Taille wie gerade noch die erste Frau und spürte es sofort, das stählerne Band unter der Kleidung. Jetzt war es eindeutig. Ich zog Marie ganz eng zu mir und gab ihr einen innigen Zungenkuss; fast schon ein wenig übertrieben, um Anne zu provozieren.

Ruth sah dem ganzen Schauspiel interessiert zu. „Das haben die schon immer gemacht, um mich zu ärgern“, stellte sie fest, als ich mich wieder von Marie gelöst hatte. „Und manchmal hatten sie es wirklich geschafft, dass ich sie verwechselte. Ich, die eigene Mutter!“

Anne schien es sportlich zu nehmen, kam zu Marie und mir und kuschelte sich an uns. Doch Ruth hatte andere Pläne als uns beim Kuscheln zuzusehen.
„Ich habe Kuchen gebacken“, meinte sie und lud uns mit einer Geste ins Esszimmer ein. Ich schnappte mir die beiden Mädels links und rechts und folgte ihr mit den beiden im Arm.
„Ihr seid beide so hübsch, ich kann mich gar nicht entscheiden“, meinte ich grinsend und drückte beide an mich, worauf ich von Marie einen Knuff in die Seite erhielt. „Untersteh dich“, tadelte mich Marie übertrieben, „du gehörst ausschließlich mir!“

Auf dem reichlich gedeckten Tisch stand schon eine Flasche Prosecco und die passenden Gläser bereit. „Ich möchte auf unser neues, junges Paar anstoßen“, fing Ruth an.
„Für Marie und mich bitte keinen Alkohol“, intervenierte ich.
„Wegen dem Autofahren? So ein Gläschen ist doch schon wieder abgebaut, bis ihr nachher geht.“

„Nein, nicht wegen mir. Wegen Marie.“
Marie schien zu erstarren und die beiden anderen schauten mich irritiert an.
„Marie darf keinen Alkohol trinken“, versuchte ich es zu erklären, ohne auf Details einzugehen.
„Bist du schwanger?“, wollte Ruth wissen und ich konnte schon die Freude über das zukünftige Enkelkind in ihren Augen aufblitzen sehen. Die beiden schienen wirklich nichts von Maries Sucht zu wissen!

Marie schien die Situation mehr als peinlich zu sein. „Ich… ich vertrage keinen Alkohol“, versuchte sie ihre Abstinenz zu erklären. Aber ich war der Ansicht, dass die Familie es unbedingt wissen sollte.
„Marie hat ein Alkoholproblem“, ergänzte ich. „Und sie ist auf dem Weg, davon loszukommen. Also sollten wir sie dabei unterstützen und nicht in Gefahr bringen.“

Ruth wusste erst nicht, wie sie reagieren sollte. Doch dann siegte die fürsorgliche Mutter. „Dann werde ich den Prosecco besser ganz wegräumen.“
Ich konnte Marie die Erleichterung ansehen, jetzt nicht ins Kreuzverhör genommen worden zu sein. Ruth räumte die Gläser weg und wir setzten uns einfach nur zum Kaffeetrinken.

Die Beiden versuchten den ganzen Nachmittag lang, mich zu leimen, in dem sie immer wieder mal die Plätze tauschten oder hinausgingen und einzeln wiederkamen. So bekam ich noch den einen oder anderen Kuss von Anne, aber so richtig reinlegen konnten sie mich nicht.

„Jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich die richtige Marie mit nach Hause nehme“, meinte ich, als wir im Aufbruch waren.
„Keine Sorge, ich zieh mich wieder um“, beruhigte mich Marie und stand kurz darauf wieder in Jeans vor mir. Ein kurzer Kontrollgriff an die Taille bestätigte mir, dass sich tatsächlich die Richtige umgezogen hatte.

Anne konnte es dennoch nicht lassen und verabschiedete mich mit einem innigen Kuss, bis Marie mich am Arm packte und mich fast schon rabiat von Anne wegzog.
Ein Gedanke schoss mir durch den Kopf. Mit zwei hübschen Frauen gleichzeitig zusammen sein? Ein faszinierender Gedanke. Aber es würde sicher auch anstrengend werden. Marie alleine war ja schon eine Herausforderung...

* * *




27. RE: Kalter Entzug

geschrieben von lathol am 20.02.23 10:17

Hallo Matze23,
ich bin ja Fan von Geschichten, die aus dem Leben kommen. Gewürzt mit unserem Faibel für KGs, LLL oder Bondage macht das Spaß.
Weiß denn Anne jetzt von Maries spezieller Unterwäsche? Wird sie jetzt neugierig? Vielleicht versucht sie jetzt ja auch die Ähnlichkeit noch verwecheslungsgefährlicher zu machen und besorgt sich selbst einen Gürtel? Dann hat Paul aber alle Hände voll zu tun, die beiden Mädels zu managen
Vielen Dank, dass Du uns an Deinen Geschichten teilhaben lässt. Das ist sehr erfrischend.
Gruß
Holger
28. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 20.02.23 21:19

Erst mal danke für die Folge .Freue mich auf das was jetzt noch alles kommt.
29. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 21.02.23 10:45

Vielen Dank für Eure Kommentare!

Zitat
Weiß denn Anne jetzt von Maries spezieller Unterwäsche?

Was Anne über den Gürtel weiß, wird in einem späteren Kapitel noch thematisiert. Es wird noch eine Weile dauern, ich möchte hier nicht vorgreifen!

- - -



9.
„Paule, schau mal, eine Einladung! Mit Bild! Tommy und Conny sind endlich Eltern geworden! Ist das Baby süß!“ Marie war vollkommen aus dem Häuschen.
„Eine Einladung? Ich habe keine bekommen.“
„Sie ist an uns beide adressiert. Wir sind doch jetzt ein Paar, schon vergessen?“
Ich musste grinsen. „Richtig. Und Conny wusste das ja schon früher als wir selbst.“
„Ach komm, jetzt sei nicht so. Freu‘ dich doch! Endlich ist das Baby da!“

„Und was ist das für eine Einladung?“
„Eine Baby-Party! Wir gucken das Baby an, es gibt Geschenke, und jeder bewundert die junge Mama, wie schnell der Bauch zurückgegangen ist.“ Marie konnte sich kaum bremsen. „Conny bittet, dass jeder etwas mitbringt. Ich glaube, ich mache einen Salat. Und wir schenken dem Baby einen süßen Strampler! Ich gehe gleich morgen einen aussuchen.“

„Du scheinst Babys zu mögen.“
Marie kam mit glänzenden Augen auf mich zu und fasste mich um die Taille. „Ich möchte auch Babys. Mindestens zwei. Mit dir!“
„Dann haben wir noch einen wichtigen Grund, dass du bald ‚trocken‘ wirst. Ich glaube, du wirst eine tolle Mama.“
„Danke, mein Liebling.“

* * *

„Magst du mitkommen den Strampler aussuchen?“ Marie schien ein wenig verlegen, als ich am kommenden Tag bei ihr war und sie sich bereits zum Einkaufen fertig machte.
„Den Strampler aussuchen? Das ist nicht so mein Ding. Schaffst du das nicht alleine?“
„Doch… nein…“ Sie sah mich etwas verlegen an. „Das… das ist nur der Vorwand. Ich brauche dich beim Einkaufen.“
„Für was?“
„Nun, mit dem Gürtel kann ich keine Leggings und Skinny-Jeans mehr anziehen, da sich die Konturen und Schrauben abzeichnen. Ich muss mir also neue Hosen kaufen, und da bräuchte ich dich.“

„Zum Beraten? Ich bin bei Frauenklamotten nicht ganz so stilsicher.“
„Nein, als Bodyguard.“
„Jetzt machst du es aber spannend.“
„Ja, in vielen Läden gibt es aufdringliche Verkäuferinnen, die einfach so in die Umkleidekabine kommen. Und mich soll keine mit meinem Blechhöschen sehen. Daher sollst du Schmiere stehen oder die Verkäuferinnen abwimmeln, falls eine zu penetrant wird.“
„Ach so! Das mach ich doch gerne.“ Ich musste grinsen. „Das liegt schon eher in meiner Kompetenz.“

* * *


Marie war wie im Tunnel und einzig auf das Ziel konzentriert, den ultimativen Strampler für Tommys und Connys Baby zu finden. „Oh, ist er süß!“ - „Wie findest du den?“ - „Ein Body mit Namen! Mist, wir wissen ja gar nicht, wie das Baby heißt“… So ging das seit Stunden. Ich bereute bereits zutiefst, mich bereit erklärt zu haben, mitzukommen.

Heimlich schlich ich mich davon. Mein Blick fiel auf einen Grabbeltisch mit Spaß-Stramplern. ‚Mein Papa braucht ein Bier‘, las ich auf einem. ‚Ich will mit aufs Oktoberfest‘, zusammen mit dem Bild eines vollen Bierkruges. Eigentlich fand ich die Dinger ganz witzig. Aber was hatte das Baby mit Bier zu tun?

Von mir unbemerkt stand plötzlich Marie neben mir, als ich gedankenverloren so ein Teil in der Hand hielt. „Willst du mich aufziehen? Ich werde doch keinen Strampler verschenken, der irgend etwas mit Alkohol zu tun hat.“ Sie warf mir einen bösen Blick zu. „Komm mit, ich habe mich für einen entschieden.“
„Oh, entschuldige, ich hab‘ nur gestöbert.“
„Lass gut sein. Geh‘n wir zahlen und dann schauen wir endlich nach ein paar schönen Hosen oder Röcken für mich.“

* * *

Nach einem ereignisreichen Tag lagen wir schließlich beide im Bett und kuschelten uns aneinander. Aber sie schien in Gedanken wo anders zu sein; irgendetwas schien sie zu beschäftigen.

„Du, Paule?“
„Ja?“
„Ich habe es mir einfacher vorgestellt mit dem Gürtel.“
„Wieso? Beeinträchtigt er dich?“
„Natürlich beeinträchtigt er mich. Ich kann mich kaum bücken, kann fast keinen Sport mehr treiben, kann meine Lieblingsklamotten nicht mehr anziehen und jeder Klobesuch artet in eine riesige Sauerei aus. Aber das ist es nicht. Damit komme ich irgendwie klar.“
„Was ist es dann?“

„Du bist es.“
„Ich? Mache ich etwas falsch?“
„Nein, überhaupt nicht. Aber schau nur. Da liegt ein wundervoller Mann neben mir, dieser Mann den ich liebe. So nah, und doch unendlich weit fort. Ich kann dich nicht spüren, ja, ich kann mich noch nicht mal selbst spüren. Das macht mich total fertig.“
„Aber du hast nur noch ein paar Wochen.“

„Weißt du, wie lange ‚nur noch ein paar Wochen‘ sein können, wenn man sich innerlich verzehrt? Wenn man die Wände hochgehen könnte, nur weil der geliebte Mensch in der Nähe ist und man vollkommen machtlos ist?“
Sie drehte sich zu mir. „Bitte halte mich! Die Sehnsucht nach einem Orgasmus mit dir bringt mich noch um.“




30. RE: Kalter Entzug

geschrieben von marmas71 am 22.02.23 05:26

Hallo Matze23,

Danke für die Fortsetzung.

Als Marie sich neue Hosen und RÖCKE kaufen wollte, sind mir kurz Schenkelbänder durch den Kopf gesaust.
Aber ich möchte deine Geschichte nicht beeinflussen.

Ich freue mich auf den nächsten Teil.


Gruß marmas71
31. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 22.02.23 09:41

Zitat
Als Marie sich neue Hosen und RÖCKE kaufen wollte, sind mir kurz Schenkelbänder durch den Kopf gesaust.


Hallo Marmas,

Du ahnst es vermutlich, dass ich keine zukünftigen Kapitel spoilere... Du wirst dich also überraschen lassen müssen


- - -



10.
Ich wusste, dass Marie heute früher zu Hause war, denn wir wollten zusammen kochen. Es war das ‚Bergfest‘ der enthaltsamen zwei Bewährungsmonate, und das wollten wir ein wenig feiern. Ich ging auch früher aus dem Büro und textete Marie die Frage, ob wir noch etwas brauchen würden, das ich mitbringen könnte. Aber ich bekam keine Antwort.

So versuchte ich es mit einem Anruf auf dem Smartphone, aber nach dem siebten Läuten ging der AB an. Wieder kein Erfolg. War etwas vorgefallen? Oder der Akku leer? Ich eilte zu Marie nach Hause.

Mittlerweile hatte ich einen Schlüssel zu ihrer Wohnung und so ging ich ohne zu klingeln hinein. Ein komischer Geruch nach Kneipe hing in der Luft; ich ahnte nichts Gutes. Ein Blick in die Küche – nichts, auch noch keinerlei Vorbereitungen für unser Essen, nur die noch vollen Tüten der Einkäufe auf dem Küchentisch. Im Wohnzimmer – ebenfalls nichts. So fand ich sie im Schlafzimmer, quer auf dem Bett liegend.

Bis auf BH und ihr stählernes Höschen war sie komplett nackt. Auf dem Boden lag eine fast leere Flasche mit Whiskey; allerdings war rings um die Flasche eine größere Lache, da der Verschluss fehlte. Neben Marie auf dem Bett fand ich einen kräftigen Vibrator mit Netzkabel, der deutlich vernehmbar vor sich hin brummte.

Mir schwante Übles. Ich versuchte eine Rekonstruktion: Marie hatte wieder Frust wegen ihres Gürtels. Sie brauchte eine sexuelle Befriedigung, kam aber nicht unter den Gürtel an ihre empfindlichen Stellen. So versuchte sie mit dem Vibrator durch den Gürtel hindurch, den lange herbeigesehnten Orgasmus zu bekommen, was vermutlich nicht so recht klappte, worauf sie ihren Frust im Alkohol ertränkte. Oder war die Reihenfolge anders herum? Egal, das Ergebnis war eine total betrunkene Marie. Und nicht nur das, alle Bemühungen und Entbehrungen der letzten Wochen und Monate waren dahin und umsonst.

Wie sollte ich mich verhalten? Klar war, dass ich sie nicht in ihrem Handeln bestärken konnte. Aber sollte ich Verständnis zeigen? Oder mit ihr schimpfen? Ihr meinen Missmut deutlich zeigen? Sie bestrafen? Oder sie gar verlassen?

Auf jeden Fall mussten ersten Maßnahmen ergriffen werden. Ich stöpselte den Vibrator aus und nahm ihn an mich. Er war fürs erste konfisziert. Dann nahm ich die Flasche und kippte den Rest in die Spüle. Blieb noch Marie. Sie schien vollkommen weggetreten, also deckte ich sie einfach zu und ließ sie liegen. Ich griff mir gleich mein Kissen und die Decke, denn eine Nacht gemeinsam mit ihr im Bett war für mich ausgeschlossen. Sie sollte gleich beim Aufwachen merken, dass die Dinge anders waren als sonst.

Sollte ich gehen? Ich entschied mich dagegen, denn wenn ihr etwas zustoßen würde, würde ich mir ewig Vorwürfe machen. So ließ ich die Schlafzimmertüre leicht offen, um sie zu hören, und ging in die Küche, um die Einkäufe wegzuräumen und für mich alleine ein Abendbrot zu schmieren.

In mir kochte es, aber mir war klar, dass ich nichts ändern könnte. So versuchte ich mich, so gut es ging, zu entspannen und zog mir einen Film auf Netflix rein. Später bereitete ich mich dann auf die Nacht vor. Eigentlich müsste Marie zur Strafe auf dem Sofa schlafen, aber in dieser Alkohol-geschwängerten Schlafzimmerhöhle wollte ich auf keinen Fall die Nacht verbringen; auch nicht ohne Marie. Stattdessen riss ich zum Lüften das Fenster weit auf, deckte Marie mit einer zweiten Decke zu und legte mich aufs Sofa.

* * *

Ich hatte eine unruhige Nacht und war schon wach, als ich am Morgen Schritte hörte.
„Paule? Bist du da?“
„Hier bin ich.“
Marie kam ins Wohnzimmer, immer noch nackt wie am Vorabend. Sie sah mich und ließ sich auf Höhe meines Kopfes auf die Knie fallen. Ihr Blick sprach Bände; ihr war also bewusst, was am Abend zuvor passiert war.

„Bist du mir böse?“
„Ja, ich bin schon sauer auf dich.“
„Wirst du mich bestrafen?“
„Nein. Es ist dein Leben, das du wegwirfst. Aber hey, du zitterst ja am ganzen Körper. Komm her.“

Ich hob meine Bettdecke als Einladung, zu mir aufs Sofa zu schlüpfen. Sie kroch unter meine Decke, aber ich merkte ihr an, dass sie nicht so recht wusste, was sie gerade durfte und was nicht. So nahm ich sie in die Arme und drückte sie sanft. Sie fühlte sich kalt an.

„Wie geht es jetzt weiter?“ Marie lag eher passiv dicht neben mir und traute sich offensichtlich nicht, mich zu berühren.
„Für mich stellt sich gerade nur eine zentrale Frage: Willst du überhaupt ‚trocken‘ werden und von dem Zeugs wegkommen?“
„Ja, ich will es.“
„Und bist du auch bereit dazu, alles in deiner Macht stehende dafür zu tun?“
„Ja.“
„Gut. Das ist ein Anfang.“

„Kannst du mir verzeihen?“
„Natürlich kann ich das. Aber du musst mir beweisen, dass du es wirklich willst. Dass dieses Zeugs aus deinem Leben verschwindet. Für immer.“
„Und wie soll ich das beweisen?“
„Indem du dich konsequent vom Alkohol fernhältst. Und wenn du es willst, helfe ich dir auch weiterhin dabei.“
„Ja, bitte hilf mir. Alleine schaffe ich das nicht.“

„Das ist doch schon mal ein ausbaufähiger Start. Ich helfe dir gerne, denn ich liebe dich.“ Ich drückte sie wieder fest an mich und gab ihr einen Kuss auf die Backe. „Ich habe heute Nacht lange darüber nachgedacht, wie das aussehen könnte. Ich habe folgenden Vorschlag.“

Marie lag immer noch ziemlich regungslos neben mir. Sie zitterte leicht; diesmal aber vermutlich nicht vor Kälte, sondern aus Angst vor dem, was da auf sie zukommen würde.

„Also, das Schwierigste zuerst. Ich denke, zwei Monate Bewährungszeit reichen nicht. Ein halbes Jahr Minimum wäre sinnvoller.“
Marie blickte regungslos zur Decke; ich hätte jetzt gerne gewusst, was in ihr vorging.
„Wir werden dir einen neuen Gürtel dafür machen lassen; einen maßgefertigten. Dein jetziger löst sich so langsam auf. Der neue wird zwar nicht unbedingt bequemer, aber dafür sicherer und haltbarer sein.“

Wieder hörte mir Marie wortlos zu.
„Während der Bewährungszeit wird deine Mumu ausschließlich mir gehören. Das heißt, ich werde dich da unten reinigen und pflegen, und wenn du besonders tapfer warst, auch mal belohnen.“ Ich machte eine kurze Pause, um die Gedanken sacken zu lassen, und strich ihr zur Bekräftigung über die nackte Pobacke.

„Und außerdem wirst du eine Therapie machen, zumindest eine Gesprächstherapie. Ich kann dich zwar unterstützen, aber nicht therapieren. Dazu bin ich nicht ausgebildet. Ach ja, und noch etwas Wichtiges: solltest du wieder rückfällig werden, fängt die Uhr wieder von vorne an zu laufen.“

Ich drehte mich zu ihr und sah ihr in die Augen. „Und, was meinst du?“
Sie sah mich ebenfalls an. „Und wenn ich das alles nicht will?“
„Dann werde ich gleich den Schlüssel holen, dich aus dem Gürtel befreien und dann gehen.“

Jetzt war es bei Marie angekommen. „Du würdest mich verlassen?“
„Ja, wenn auch sehr schweren Herzens. Ich kann nicht mit einer Frau zusammen leben, die sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit ins Delirium abschießt und ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzt. Und du möchtest doch unbedingt Kinder mit mir. Wie soll das gehen? Die Kinder machen Stress, du hältst es nicht aus, schießt dich ab und überlässt die Kinder sich selbst? Was wärst du für ein Vorbild, was für eine Mutter?“

Sie dachte einen langen Moment nach. „Ich akzeptiere deine Bedingungen.“
„Das freut mich wirklich. Ich liebe dich!“ Wieder gab ich ihr einen Kuss, diesmal jedoch auf den Mund. Und auch bei Marie kam das Leben zurück, indem sie meinen Kuss zaghaft erwiderte.


* * *


32. RE: Kalter Entzug

geschrieben von lathol am 22.02.23 12:58

Hallo Matze,

ja, das war abzusehen. Ein kalter Entzug ist nichts für Weicheier. Der Rückfall ist logisch. Aber auch die Konsequenz daraus ist logisch. Ich finde es gut, dass die Beiden professionelle Hilfe suchen werden. Der Schlüssel wird sein, dass Marie ab und zu belohnt wird, wenn sie einen guten Schritt gegangen ist. Und ich bin sicher, dass am Ende Deiner Geschichte ein glückliches, sich gegenseitig verschließendes Pärchen steht.
(Ich liebe einfach die heile Welt )
Deine Geschichte ist toll geschrieben. Man kann sie so gut miterleben und nachvollziehen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Gruß
Holger
33. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Zamorra am 22.02.23 13:04

Wieder einmal ein Geschichte mit Hand und Fuß,
Probleme und Konsequenz aber der Glaube an die Person die man liebt.
Freue mich auf die Fortsetzung.

Ob es noch andere Probleme geben wird, im Bezug auf den „ Zwilling“
34. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 22.02.23 19:38

Wieder eine gute Fortsetzung und super geschrieben .Ich freue mich auf das was da noch kommt.
35. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 23.02.23 09:00

Vielen Dank für eure Kommentare!

Es ist sehr interessant, welche Filme in euren Köpfen ablaufen und wie ihr euch den weiteren Verlauf vorstellt.
Manches wird tatsächlich so oder so ähnlich passieren, Anderes dagegen nimmt einen komplett anderen Verlauf. Aber was was ist, verrate ich nicht. So bleibt es spannend!


- - -


11.
Ich hatte alles organisiert. Marie hatte einen Therapieplatz bei einem Suchtspezialisten und konnte bereits in der nächsten Woche mit der ersten Sitzung beginnen. Und ich hatte auch einen Hersteller ausfindig gemacht, der maßgeschneiderte, sichere und edel aussehende Keuschheitsgürtel anbot. Und so waren wir auf der Fahrt dorthin, um Marie ausmessen zu lassen.

Marie war sichtlich nervös, als wir an der Türe eines normalen Reihenhauses klingelten. Ein Ehepaar mittleren Alters öffnete uns.
„Guten Tag, wir haben einen Termin bei ihnen…“
„Ah, Marie und Paul“, unterbrach mich der Herr. „Kommen sie doch herein.“
Er führte uns in ein modernes, gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer und bot uns den Platz auf dem Sofa an. Wir setzten uns und Marie hielt fast schon krampfhaft meine Hand.
„Möchten Sie einen Kaffee?“

Das Ehepaar stellte sich kurz vor und so plauderten wir über die Anreise und das Wetter, bis der Mann zum Thema kam. Er wendete sich an Marie.
„Sie möchten also einen Keuschheitsgürtel.“
„Ja, einen neuen. Ich trage jetzt schon einen.“
„Im Augenblick gerade auch?“
„Ja.“
„Gut. Und eine wichtige Frage für mich vorab: tragen sie ihn freiwillig?“
Marie zögerte kurz. „In gewisser Weise, ja.“

„In gewisser Weise? Hmmm. Nun, sehen sie: wenn ihr Mann…“
„Mein Freund“, unterbrach ihn Marie.
„Gut, wenn ihr Freund sie zwingt, den Gürtel zu tragen, ist das Nötigung, wenn nicht sogar Körperverletzung. Und ich möchte mich nicht der Beihilfe schuldig machen. Deshalb frage ich so deutlich danach.“
„Nein. Ich trage ihn freiwillig.“
„Aber ihr Freund hat den Schlüssel?“
„Ja.“
„Und er zwingt sie wirklich nicht?“
„Nein.“ Marie wurde selbstbewusster. „Ich habe damals den Gürtel selbst vorgeschlagen. Und jetzt möchte ich diesen neuen Gürtel, weil mein alter kaputt geht.“

„Also gut. Noch eine Frage. Meine Frau wird sie vermessen. Sind sie damit einverstanden, dass sie sie eventuelle an intimen Körperstellen berührt? Das lässt sich beim Vermessen leider nie ganz vermeiden.“
Marie schluckte kurz, der Gedanke schien ihr Unbehagen zu bereiten, aber sie nickte. „Ich bin einverstanden.“

„Gut, dann kommen sie. Beide.“ Zum ersten Mal sprach die Frau. Sie führte uns zu einem Paravent in einer Ecke des Wohnzimmers. Dahinter war ein kleiner Tisch und ein Hocker.
„Machen sie sich bitte untenrum komplett frei. Die Kleidung können sie auf dem Hocker ablegen. Und dann“, diesmal wandte sie sich an mich, „öffnen sie bitte den alten Gürtel.“

Marie wurde deutlich nervöser, als sie mit absolut nacktem Schritt vor der Frau und mir stand.
„So, wären sie jetzt so nett, uns alleine zu lassen?“, meinte die Frau zu mir. Ich nickte wortlos und ging zurück zum Sofa. „Und keine Sorge, mein Kleines“, hörte ich die Dame noch sagen, „sie sind nicht die erste Frau, die ich vermesse.“
Plötzlich hörte ich einen kurzen, spitzen Schrei. Ich wollte schon aufspringen, aber der Blick des Mannes hielt mich zurück.
„Entschuldigen sie“, hörte ich die Frau sagen. „Meine Hände sind immer so kalt.“

Hinter dem Paravent war nur ein Rascheln und ein gelegentliches Murmeln der Frau zu hören, die irgendwelche Zahlen nuschelte. So schweifte mein Blick durch den Raum, an dessen Wänden antik aussehende Metallgegenstände hingen, die offensichtlich alle Fesselwerkzeuge waren. An einem Teil blieb ich besonders hängen. Zwei Metallbänder mit einem Scharnier am Ende lagen aufeinander und waren an drei Stellen zu runden Aussparungen gebogen.

„Was ist das für ein Teil?“, fragte ich den Mann.
„Das ist ein Pranger aus Metall. Man klappt ihn auf, legt Arme und Hals in die Mulden und verschließt ihn. Die Hände liegen jetzt neben den Ohren und der Delinquent ist gefesselt.“
„Und kann sich nirgends mehr berühren?“
„Absolut nirgends. Nicht mal am Kopf kratzen.“

Mir kam eine Idee in den Sinn. „Wo bekommt man solche Teile her?“
Der Mann fing an zu grinsen. „Bei mir. Ich stelle sie selbst her.“
„Sind die wasserfest?“
„Ja, die sind aus Edelstahl. Sind nur auf antik gemacht.“
Noch eine Idee ging mir durch den Kopf. „Gibt es die Dinger auch für die Füße?“
„Klar, habe ich sogar da.“
Spontan entfuhr es mir. „Könnte ich je eines bekommen?“
„Natürlich. Für ihre Frau, äh, Freundin? Ich frage wegen der Maße.“
„Genau.“

Der Mann stand auf, um einen Pranger und das Fußeisen zu holen, während ich Geräusche hinter dem Paravent hörte. Es klang wie Metall auf Metall und dann hörte ich ein Schloss klicken. Marie hatte sich freiwillig wieder eingeschlossen! Kurz darauf kam sie angezogen heraus und strahlte. Was war passiert? Freute sie sich etwa auf den neuen Gürtel? Oder war sie nur stolz darauf, einen weiteren Schritt geschafft zu haben?

Vergleichsweise entspannt fuhren wir heim.
„Was ist in den beiden Kartons drin?“, wollte Marie neugierig wissen.
„Geschenke für dich.“
„Wann darf ich sie auspacken?“
„Bald.“

Sie ging nicht weiter darauf ein; eine andere Frage schien sie mehr zu beschäftigen. „Wann kommt mein neuer Gürtel?“
„Normalerweise in zwei Monaten. Aber ich habe einen saftigen Express-Aufschlag bezahlt. Jetzt wird er in zwei Wochen da sein.“
„Mir ist nicht wohl dabei, dass du so viel Geld für mich ausgibst.“
„Marie, glaub mir. Wenn es uns zu unserem gemeinsamen Ziel bringt, bist du mir alles Geld der Welt wert.“

* * *

„Was hat das jetzt mit den zwei Kartons auf sich?“
Maries Neugier war doch nicht erloschen, nur in den Hintergrund gedrängt. Wir saßen auf dem Sofa und sahen gemeinsam fern. Marie kuschelte sich an mich; meine Wut nach ihrem jüngsten Absturz war verraucht und auch sie blickte wieder nach vorne in eine gemeinsame Zukunft. Dass sie noch mindestens ein halbes Jahr den Gürtel tragen musste, behagte ihr zwar überhaupt nicht, aber sie sah den Sinn ein, ein großes Ziel zu haben und darauf hinzuarbeiten.

„Du erinnerst dich an die Abmachung, dass deine Mumu ab sofort ausschließlich mir gehört?“
„Klar erinnere ich mich. So etwas Wichtiges vergisst frau nicht. Das heißt ja schließlich, keinen Sex, keine Befriedigung, keine Orgasmen mehr.“
„Genau. Und die zwei Kartons helfen mir oder auch dir, das durchzuhalten.“

Sie sah mich fragend an.
„Willst du es ausprobieren?“
Sie ahnte, dass es nicht unbedingt zu ihren Gunsten ausgehen würde, aber die Neugier siegte. „Ja, ich möchte.“
„Prima. Dann zieh dich untenrum komplett aus.“

Sie stand auf und zog sich Jeans und Slip aus.
„Jetzt darfst du auspacken.“
Mit den beiden Metallteilen, die zum Vorschein kamen, konnte sie offensichtlich nichts anfangen, wenn ich ihren Blick richtig deutete.
„Ich zeig dir, was das ist. Steht mal bitte auf.“

Ich nahm ihr den Pranger aus der Hand, klappte ihn auf, schob die Haare beiseite und hielt ihn von hinten an ihren Hals. „Jetzt lege deine Hände hier in die Mulden hinein.“
Kaum waren die Hände am richtigen Platz, schloss ich vorsichtig den Pranger, ohne etwas einzuklemmen, und hakte das Schloss ein.
„Jetzt stelle die Beine einen Schritt weit auseinander.“ Die Knöchel lagen in den Mulden und das Schloss klappte zu. Sie wand sich etwas, musste aber aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dabei sah sie mich fragend an.

Wegen der Anprobe am Vormittag hatte ich den Schlüssel zu ihrem Gürtel ausnahmsweise bei mir. Ich holte ihn hervor, schloss auf und nahm ihr den Gürtel ab. Sie sah mich verwundert an. Anschließend half ich ihr, sich vorsichtig aufs Sofa zu setzen.

„Versuche, dich zu stimulieren“, forderte ich sie auf. Sie zappelte und wand sich, aber weder konnte sie ihre Vagina mit den Händen oder Ellenbogen erreichen noch die Beine schließen, um die Schenkel aneinander zu reiben.

„Wie gesagt, gehört deine Mumu jetzt ausschließlich mir. Daher werde ich dir das jetzt immer anlegen, wenn ich dich sauber mache. Oder wenn ich dich belohne.“ Ich legte meine Hand auf ihre Vulva und streichelte sie sanft. Sie schob mir sofort ihr Becken entgegen, um mehr zu bekommen.

„Ich fand es toll, wie du dich vorhin beim Vermessen verhalten hast“, verkündete ich ihr und streichelte sie weiter. „Daher hast du dir eine kleine Belohnung verdient. Aber keinen Orgasmus. Also genieße es.“

Ich bemerkte, wie ihr Atem sich beschleunigte und sie feucht im Schritt wurde.
„Ich glaube, das reicht für heute“, stellte ich fest und nahm meine Hand weg.
„Du bist gemein, ich war so knapp davor!“
„Das habe ich bemerkt! Aber pass auf, was du sagst. Gestreichelt zu werden ist ab sofort ein Privileg, das du dir erarbeiten musst; kein Recht. Wenn du weiter hart an deinem Problem arbeitest, wirst du dir irgendwann auch mal einen Orgasmus verdienen. Ich würde dir so gerne einen schenken… aber du bist noch nicht so weit.“

Ich beugte mich zu ihr und küsste sie auf den Mund. „Und denk immer dran. Ich tue das nicht, um dich zu quälen, sondern um dich zu motivieren. Ich liebe dich, und wünsche mir nichts sehnlicher, als dich endlich ganz zu haben.“

* * *






36. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 23.02.23 14:11

Wow, tolle Story!

Ich wünsche ihr, dass der Entzug gelingt und dass sie danach weiter Spass an/mit den Spielsachen hat

gruss Aiko
37. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 23.02.23 18:26

Wieder eine schöne Folge heute ,bin mal gespannt was da noch alles kommt.
38. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Lokmaus am 23.02.23 18:39

Lese die ganze Zeit mit und es ist super geschrieben, man kann sich richtig in die beiden hineinversetzten.
Weiter so.
Gruß Lokmaus
39. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 24.02.23 09:58

Vielen Dank für eure netten Kommentare!


- - -


12.
Endlich kam das Paket. Es war groß und schwer, und Marie konnte es kaum erwarten es auszupacken, obwohl sie wusste, dass sie voraussichtlich die nächsten sechs Monate in dem Inhalt verbringen würde; mit sehr geringen Aussichten auf eine gelegentliche Befriedigung.

Der Gürtel, der zum Vorschein kam, war wirklich beeindruckend. Massiver als der alte und damit auch schwerer. Kein perforiertes Blech mehr um den Bauch, von Schrauben gehalten und mit vielfach geflicktem Silikonband ummantelt, sondern aus reinem Edelstahl mit abgerundeten Kanten. Das Schrittblech war breiter und vorne leicht gewölbt. Es hatte auf Höhe der Harnröhre eine perforierte Dopplung und der Verschlussmechanismus war von vergoldeten Applikationen eingefasst.

„Wow!“, entfuhr es ihr spontan.
Ich musste grinsen. „Es freut mich, dass er dir gefällt. Er wird ja die nächste Zeit dein ständiger Begleiter sein.“
„Ich weiß… Das macht mir ein bisschen Angst.“ Sie blickte kurz zu mir auf. „Aber ich will ihn mit Stolz tragen. Für mich, für dich und für unsere gemeinsame Zukunft.“ Ihre Stimmung änderte sich wieder schlagartig und sie wurde hibbelig. „Darf ich ihn anlegen?“

„Natürlich.“ Der Pranger lag griffbereit und willig ließ Marie ihn sich umlegen, nachdem sie sich ihrer Wäsche entledigt hatte. Auf die Fußfessel verzichtete ich heute, damit ich besser Anpassungen vornehmen konnte, falls noch welche notwendig waren.

Zuerst kam der Taillengurt. Ich sah gleich, dass die Form des Gurts nicht mit Maries Anatomie übereinstimmte, und so bog ich ihn mit hohem Kraftaufwand so lange zurecht, bis er sie fast wie eine zweite Haut umschloss. Marie kommentierte nur „der ist ja enger als der alte“, sperrte sich jedoch nicht weiter dagegen. Das Schrittblech passte dagegen auf Anhieb, und ich konnte gleich erkennen, dass er die wichtigsten Körperteile von Marie deutlich enger und damit wohl auch sicherer umschloss als das billige Teil aus China. Als schließlich das integrierte, von außen fast unsichtbare Schloss einrastete, lief mir ein Schauer über den Rücken und ich meinte, auch bei Marie eine leichte Gänsehaut zu erkennen.

Ich führte Marie vor den Ankleidespiegel. „Und, wie gefällt er dir?“
Sie drehte sich, soweit es der Pranger zuließ, und betrachtete sich von allen Seiten. „Er gefällt mir. Ob ich ihn mag, wird sich noch zeigen“, antwortete sie salomonisch.

Ich nahm ihr den Pranger wieder ab. „Versuche mal, mit den Fingern drunter zu kommen.“
Nach ein paar Versuchen gab sie frustriert auf. „Es geht nicht. Das Ding ist wirklich noch sicherer als der alte.“
Ich musste grinsen. „Das ist ja auch der Zweck der Aktion gewesen. Du sollst dich auf deine Therapie konzentrieren, nicht auf den Sex.“
„Das könnte klappen“, antwortete sie mit einem sarkastischen Unterton.

* * *

Irgendwie bewunderte ich Marie. Ich merkte ständig, wie sie sich mit dem ‚neuen Leben‘ im Gürtel schwer tat. Es zwickte gelegentlich, auch wenn der Gürtel eigentlich perfekt passte und ich fast nichts nachbiegen musste. Der engere Sitz und höhere Schnitt beeinträchtigten ihre Beweglichkeit, und natürlich machte ihr die weiterhin nicht mehr mögliche sexuelle Befriedigung zu schaffen, was sie jedoch eher schweigend ertrug und nur selten wirklich jammerte.

Ich wusste praktisch nichts über ihr Sexualleben. Wir hatten, bis auf ein bisschen Petting, noch nie irgend eine Art von Sex miteinander, dennoch schien Marie erfahren und keine Jungfrau mehr zu sein. Also hatte sie, bevor wir ein Paar wurden, sicher zumindest nächteweise mit Männern zu tun, und selbst wenn nicht, gab es (wie ich ja bereits feststellen konnte) das eine oder andere Spielzeug in ihrem Fundus. Das machte es ihr sicher noch schwerer, ihre sexuelle Selbstbestimmung aufzugeben.

Und ihre Erfahrungen bestärkten mich in meiner Ansicht. Ich konnte mir niemals vorstellen, selbst so einen Gürtel zu tragen! Nicht nur, dass ich nicht mehr an mein bestes Stück kommen würde, nein, die Verfügungsgewalt und damit meine sexuelle Eigenständigkeit in andere Hände zu geben, war für mich undenkbar. Umso mehr wuchs meine Hochachtung vor Marie, mit welcher fast Selbstverständlichkeit sie sich mir de facto unterworfen hatte.

Marie besuchte natürlich auch regelmäßig ihren Therapeuten, verriet mir aber nie, was dort thematisiert wurde. Nur einmal ließ sie durchblicken, dass der Therapeut von ihrem Gürtel wusste und dieser unser Vorgehen zwar ungewöhnlich, aber durchaus in Ordnung fand, solange der positive Aspekt der Motivation im Vordergrund stehen würde.

Motivierte ich sie genug im positiven Sinne? Und wie weit durfte ich bei dieser Motivation gehen? Welche erreichten Meilensteine wären ein Petting oder gar einen Orgasmus wert? Durfte ich darüber bestimmen? Ich war mir nicht sicher. Sicher war ich mir nur darin, dass ich Marie eher an der kurzen Leine halten musste, damit sie weiter motiviert blieb.

* * *



40. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 24.02.23 14:16

Ich denke, Petting muss reichen

gruss Aiko
41. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Erin am 24.02.23 21:03

Wer die Verantwortung trägt hat es auch nicht leicht ,manchmal schwerer als der Partner den es betrifft.
42. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Lokmaus am 25.02.23 09:00

Wenn sie es Schaft zwei Monate Trocken zu bleiben bin ich der Meinung das sie sich eine Orgasmus verdient hat.😇
43. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 25.02.23 09:53

Vielen Dank für eure Kommentare!

Mal sehen, ob Paule das genauso sieht wie ihr

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13.
Das Smartphone piepte. Eine Message von Marie: ‚Bitte komm früher, es geht mir nicht gut.‘
Ich musste eh irgendwann mal mein Gleitzeitguthaben dezimieren, also sagte ich beim Chef Bescheid und ging sofort. Marie war keine Heulsuse; wenn sie so eine Nachricht schickte, ging es ihr wirklich schlecht.

Als ich vor ihrer Türe stand, lag ihr Schlüsselbund davor und die Tür war abgeschlossen. Ich öffnete, und Marie fiel mir fast noch in der Türe in die Arme. „Ich… ich habe einen Anfall. Ich brauche dringend was zu trinken. Ganz dringend! Ich hatte schon die Schuhe an, um zur Tanke zu gehen. Nur der Gedanke an dich und unsere Kinder hat mich mit letzter Kraft davon abgehalten. Da habe ich mich eingeschlossen und den Schlüssel durch den Briefschlitz geworfen. Ich halte es nicht mehr aus. Bitte hilf mir!“

„Ich helfe dir. Ich lass dich nicht mehr aus den Augen. Ist hier irgendwelches Zeugs versteckt?“
„Nein, ich glaube nicht. Du hast alles weggeworfen.“
„Das ist gut.“
„Nein! Das hilft nicht. Du musst mich festbinden. Oder knebeln. Sonst trinke ich noch den Brennspiritus, oder das Desinfektionsmittel.“

Ich zwang sie, sich hinzusetzen und nahm sie in den Arm. „Ich bin bei dir. Ich lasse dich nicht mehr alleine.“
„Danke, Paule.“
So langsam kam sie etwas zur Ruhe und ihre Panik verschwand.
„Wie lange dauert so ein Anfall?“, wollte ich wissen, als ich den Eindruck hatte, dass sie nicht mehr hyperventilierte.
„Ich weiß es nicht. Bisher habe ich einfach getrunken, wenn der Anfall kam. Aber ich will doch clean werden. Ich will mit dir zusammen sein und eine Familie gründen!“

„Marie, ich bin stolz auf dich. Du hast zum ersten Mal dem Drang widerstanden und Hilfe geholt. Du wirst es schaffen.“
„Ich weiß nicht. Ich habe Angst, dass es wieder passiert. Kannst du nichts dagegen tun?“
„Ich weiß nicht, was. Ich könnte deinen Therapeuten anrufen.“
„Ja, tu das. Und weißt du was? Könntest du mir diesen Pranger anlegen? Für den ganzen restlichen Tag? Damit ich garantiert nicht an irgendwelches Zeugs drankomme, das mich umbringen könnte.“

„Den Pranger? Natürlich. Komm mit.“
Der Pranger lag im Bad, bereit für die nächste Reinigung. Ihre Idee war eigentlich brillant. Mit dem Teil war sie absolut hilflos und konnte garantiert keine Flaschen öffnen. Allerdings würde sie irgendwann wohl Krämpfe in die Arme bekommen oder sich die Haut am Handgelenk aufscheuern, aber das war wohl das kleinere Übel.

So schnell wie dieses Mal war sie noch nie im Pranger. Sie schien sich regelrecht danach zu sehnen, in der Hoffnung, so ihre Dämonen im Zaum halten zu können. Kaum war der Verschluss eingerastet, kam sie direkt auf mich zu und ließ sich in meine Arme fallen. Die letzten Stunden mussten die Hölle für sie gewesen sein. Jetzt war sie hilflos und damit gerettet.

Für den Rest des Abends war sie wie ein kleines Baby. Ich fütterte sie, gab ihr das Fläschchen (oder den Strohhalm) und brachte sie aufs Klo. Für solche Gelegenheiten wären jetzt Windeln ideal gewesen, aber wer denkt schon an so was?

Schließlich war Bettzeit.
„Soll ich dir jetzt den Pranger wieder abnehmen?“
„Nein. Ich habe Angst, rückfällig zu werden, während du schläfst. Ich möchte ihn anbehalten.“
„Das dürfte aber nicht sehr bequem sein.“
„Ist mir egal. Hauptsache, ich kann nicht wieder trinken.“
„Okay, einverstanden. Dann ab mit dir ins Bad, meine Süße. Ich muss dir noch die Zähne putzen.“ Ich gab ihr einen Klaps auf den Hintern.
Sie lächelte; ihr Humor schien wieder zurück zu sein. „Ja, Papa.“

* * *

„Wie geht es dir, mein Schatz?“
Sie lag noch genauso da, wie ich sie gestern ins Bett gelegt hatte; auf dem Rücken liegend, die Decke bis zum Kinn gezogen. Oben schauten nur der Kopf und links und rechts zwei Hände heraus.

„Ich bin total verspannt. Aber sonst geht es mir gut.“
„Soll ich dich befreien?“
„Nein, bitte noch nicht. Aber du könntest mir die Arme massieren. Und mich dann aufs Klo bringen. Ich muss ganz dringend.“

Ich schlug die Decke zurück. Sie hatte immer noch ihren Pulli an (wegen des Prangers war ein Ausziehen ja nicht möglich), aber ihre enge Jeans konnte ich am Vorabend wenigstens gegen eine Pyjamahose tauschen. So massierte ich ihr die Arme, die sich wirklich leicht verhärtet anfühlten.

„Wie lange möchtest du den Pranger noch tragen?“, fragte ich sie.
„Ich weiß nicht. Heute noch?“
„Den ganzen Tag?“
„Ja. Ich glaube, das wäre gut für mich.“
„Ich muss aber arbeiten. Und ich kann dich nicht mit dem Pranger alleine lassen. Du kannst ja nicht mal selbstständig aufs Klo.“
„Kannst du dir heute nicht frei nehmen?“

Ich überlegte einen Moment. „Ich frag mal in der Firma, ob ich heute Homeoffice machen kann. Dann könnte ich bei dir bleiben und trotzdem arbeiten.“
„Klingt gut.“

Ich rief in der Firma an, führte die Krankheit meiner Freundin und die Notwendigkeit zur Betreuung an und bekam so das Okay.
„Das Homeoffice geht klar. Kann ich dich jetzt eine halbe Stunde alleine lassen, ohne dass du Blödsinn machst? Ich müsste meinen Laptop holen.“
Sie lächelte mich an. „Ich komme klar. Geh nur, mein Schatz.“

* * *

Der Tag war skurril. Marie saß fast die gesamte Zeit auf dem Sofa vor dem Fernseher, während ich in der Küche arbeitete. Immer mal wieder kam sie vorbei und rieb ihre Kopf an meinem, was mit den erhobenen Händen im Pranger schon fast etwas Slapstick-artiges hatte. Ich schärfte ihr immerhin ein, dass sie nicht hinter mich treten sollte, wenn ich das Headset aufhatte, sonst würde sie peinlicher Teil einer Videokonferenz werden.

Ich kochte uns ein schnelles Mittagessen und fütterte sie. Sie war wie ein kleines Kind. Füttern, trockenlegen, und immer wieder brauchte sie eine Schmuseeinheit. Aber ich war froh, dass sie so entspannt war und ihre Restriktionen fast schon mit einer Fröhlichkeit auf sich nahm.

Schließlich war wieder Bettzeit.
„Möchtest du wieder im Pranger schlafen?“
„Ja, bitte.“
„Du bist mutig. Ich bewundere deine neue Stärke.“
Sie druckste etwas herum. „Weißt du, der Pranger gibt mir Sicherheit. Ich weiß, dass ich jetzt nichts anstellen kann, auch wenn der Anfall zurückkommt. Ich habe fast Angst davor, ihn abzulegen.“
„Das kann ich verstehen. Aber du kannst nicht ständig in dem Ding herumlaufen.“
„Aber wenn wieder so ein Anfall kommt, und du nicht da bist? Ich will nicht mehr saufen.“

Ich sah sie eine Weile nachdenklich an und dachte nach. „Ich glaube, ich habe eine Idee.“
„Wirklich?“ Sie strahlte mich an.
„Du hast doch diese Handschellen mit der Kette. Wo sind die?“
„In der Kommode, im Flur.“
„Gut. Ich werde die Handschelle an der Heizung im Bad festmachen und den Schlüssel an mich nehmen. Wenn dich wieder so ein Anfall überkommt, kannst du dich im Bad mit der anderen Schelle festketten. So kannst du nirgends hin, um dir Zeugs zu beschaffen. Und du hast ein Klo und auch Wasser, damit du nicht verdursten musst. Und ich komme dann, und befreie dich. Was meinst du?“
„Das klingt super.“

„Fein. Warte hier auf mich, ich bereite alles vor.“
Ich holte die Handschellen, befestigte sie wie angekündigt im Bad und brachte auf dem Rückweg noch die Fußeisen mit. Marie erwartete mich im Bett, wie ich sie verlassen hatte.
Ich setzte mich neben sie. „Du hast dir eine Belohnung verdient. Und zwar redlich. Ich bin so stolz auf deinen Fortschritt!“

Marie strahlte mich erwartungsvoll an, während ich ihr Pyjamahose und Slip auszog. Bereitwillig legte sie die Füße in das Eisen und ich verriegelte es. Dann holte ich den Schlüssel zu ihrem Gürtel hervor und schloss sie auf.

Ein weiterer Vorteil des neuen Gürtels war, dass man das Schrittblech abnehmen konnte, ohne den Hüftgurt entfernen zu müssen. Sie half mit, indem sie ihren Po anhob, und kurz darauf lag ihre Spalte nackt und einladend vor mir.

Ich legte mich neben sie und suchte ihre Lippen, während meine Hand in ihren Schritt wanderte. So weit es ihre Fesseln zuließen, kam sie mir mit beidem entgegen. Es dauerte nicht lange, bis unsere Zungen miteinander tanzten und meine Finger zeitgleich ihren Kitzler fanden. Ich war versucht, richtig mit ihr zu schlafen, aber das hätte vermutlich falsche Signale ausgesendet, und so beschränkte ich mich auf meine Finger, die in sie eindrangen und ihren Kitzler umspielten.

Es dauerte nicht lange, bis sich Maries Atem beschleunigte. Ich intensivierte mein Streicheln und kurz darauf schrie sie ihren Höhepunkt heraus; der erste überhaupt, seit wir zusammen waren. Ich bedauerte es, mich nicht richtig mit ihr vereinen zu können, dennoch freute ich mich darüber, Marie glücklich gemacht zu haben.

„Ich möchte dich umarmen“, keuchte mir Marie ins Ohr.
„ich weiß, Marie, aber das geht noch nicht. Halte durch.“
„Kann ich wenigstens die Nacht so bleiben? Und du bei mir?“
„Ja, das können wir.“
„Danke, mein Schatz. Ich liebe dich!“

Ich zog die Decke über uns beide und kuschelte mich an sie.

* * *




44. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 26.02.23 08:53

14.
Den folgenden Tag über checkte ich mein Smartphone häufiger nach neuen Nachrichten als sonst üblich. Ich hatte da so eine Vorahnung, und tatsächlich, da kam sie. Nachricht von Marie: ‚kannst du vorbeikommen?‘ Sie kam später als erwartet, aber sie kam.

Nach Feierabend ging ich direkt zu Marie. Wie erwartet saß sie im Bad, eine Hand mit der Kette an die Heizung gefesselt. Sie wollte aufspringen, um mich zu umarmen, aber die Kette riss sie brutal zurück.

„Danke, dass du gekommen bist“, begrüßte mich Marie. „Ich habe solche Angst.“
„Kann ich verstehen. Aber du hast gerade keinen Anfall. Nur die Angst davor.“ Ich sah sie nachdenklich an. „Du kannst dich nicht vergraben oder davonrennen. Komm, wir machen einen Spaziergang.“
„Ich… ich…“ Marie suchte offensichtlich nach Gründen, ihre Höhle nicht verlassen zu müssen.
„Bist du erkältet? Oder hast eine Blase am Fuß? Oder sind alle Hosen in der Wäsche?“
„Nein…“
„Also, dann los.“ Ich öffnete die Handschelle und befreite Marie.

Wir machten eine große Runde durch den Stadtpark und Marie wich mir nicht von der Seite. Schließlich schaffte ich es doch, dass Marie wieder etwas lockerer wurde und wir nur noch Händchen haltend durch den Park schlenderten.

„Ich habe Hunger“, verkündete ich, als wir den Ausgang ansteuerten. „Was hältst du von italienisch?“
„Okay, Pizza ist immer gut.“

* * *

Eine gute Pasta ließ Marie ihre aktuelle Angst etwas vergessen und der Abend verlief recht entspannt.
„Teilen wir uns noch ein Tiramisu zum Nachtisch?“, fragte Marie, als die leeren Teller abgeräumt waren.
„Gerne.“

Doch dann durchfuhr mich ein Gedanke. Wird Tiramisu nicht mit Amaretto zubereitet? Also Alkohol? Dann wäre dieser Nachtisch für Marie tabu.
„Sag mal, Marie, was hast du eigentlich mittags gegessen, als du den Anfall bekommen hast?“
„Ich weiß nicht mehr… Eine Gemüsepfanne mit Gemüse aus der Gefriere… Ja, genau. Und als Nachtisch so ein italienisches Dessert im Plastikbecher, aus dem Kühlregal.“
„War da vielleicht Alkohol drin?“
„Keine Ahnung. Aber wenn du mich so fragst… wäre schon möglich.“

„Marie! Das ist die Lösung! Du hast unwissentlich Alkohol gegessen, und das hat deinen Anfall ausgelöst! Wir checken zuhause gleich mal deinen Kühlschrank nach potentiellen Gefahren.“ Ich sah sie direkt an. „Und ab jetzt kein Tiramisu mehr, sondern lieber ein Eis. Einverstanden?“

* * *

Ich blieb die Nacht wieder bei ihr. Marie kuschelte sich an mich, als wir im Bett lagen. Ihr war die Erleichterung anzumerken, dass sie endlich den Grund für ihre Anfälle wusste. Ich war mir zwar nicht sicher, ob das wirklich der Auslöser war, aber es war eine denkbare Möglichkeit, und Marie hatte wieder zu ihrem Selbstvertrauen zurück gefunden.

Aber würde sie es wirklich schaffen? Ich war froh, dass sie zusätzlich auch professionelle Hilfe bekam. Ich war mir nicht sicher, wie lange wir diese Situation sonst aushalten würden.

* * *




45. RE: Kalter Entzug

geschrieben von marmas71 am 26.02.23 09:45

Hallo Matze23

Danke für die Fortsetzungen.

Bin heute leider erst zum weiterlesen gekommen.


Gruß marmas71
46. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 27.02.23 08:36

Danke, marmas, für Deine Rückmeldung!

_ _ _



15.
Die Einladungen innerhalb der Clique wurden weniger. Wir merkten, dass nicht wie bislang die Paare mit Kindern, sondern wir drei verbliebenen Kinderlosen (inklusive Bärchen) die neuen Außenseiter waren. Auf den wenigen noch stattfindenden Partys konnten wir bei den neuen Hauptthemen Windeln, Kinderkrankheiten und Durchschlafen einfach nicht mehr mitreden.

Ich merkte Marie ihre Unruhe an. Wie gerne würde sie mit mir eine Familie gründen. Nicht nur, um wieder dazu zu gehören, sondern weil sie es als einen Lebenstraum sah. Doch sie war einfach noch nicht so weit. Die Bewährungszeit war zwar schon fast zur Hälfte vorbei und Marie war bis dahin tatsächlich eisern ‚trocken‘ geblieben, aber selbst ihr Therapeut gab noch kein grünes Licht. Die Gefahr eines Rückfalls war nach wie vor gegeben.

So langsam schlich sich eine gewisse Frustration in unser Leben ein. Marie war frustriert, weil sie noch auf unabsehbare Zeit in diesem blöden Gürtel fest hing, ich war frustriert, weil Maries Fortschritte langsamer gingen als erhofft, und wir beide waren frustriert, weil sich das Leben um uns herum weiter entwickelte, nur eben leider ohne uns. Selbst über Bärchen gab es Gerüchte, dass er eine Freundin gefunden hätte, auch wenn er dies vehement abstritt.

Eines Tages fand ich einen Brief im Briefkasten; adressiert an Marie und mich. Absender war dieses Ehepaar, welches Maries Gürtel gefertigt hatte. Ich beließ ihn verschlossen, um ihn mit Marie gemeinsam zu öffnen.

„Marie, ich habe hier einen Brief von dem Gürtelhersteller. Wollen wir gemeinsam hineinsehen?“
Gespannt setzten wir uns aufs Sofa und ich öffnete ihn. Ein Anschreiben informierte uns darüber, dass das Ehepaar vorhatte, aus persönlichen Gründen ihr Geschäft zu beenden und dass wir letztmalig und zu Sonderpreisen die Möglichkeit hätten zu bestellen. Passenderweise lag gleich noch ein bebilderter Katalog bei.

Ich wollte gleich zu den Fesselutensilien am Ende des Katalogs springen, aber Marie bestand darauf, von Anfang an durchzublättern; Seite für Seite.

Der Katalog startete mir Gürteln für Männer.
„Wäre das nichts für dich, Paule?“, fragte mich Marie provokativ. „Das sieht total sexy an diesen Models aus.“
„Warum sollte ich? ICH habe kein Alkoholproblem.“
„Ja, aber du könntest dich solidarisch zeigen. Derzeit leide nur ich unter fehlenden Orgasmen. Dann könntest du selbst erleben, wie sich das anfühlt.“
„Meinst du wirklich, ich soll eine vierstellige Summe ausgeben, nur um solidarisch zu sein?“ Ich sah sie erstaunt an, doch erst ihr Grinsen zeigte mir, dass sie mich nur auf den Arm nehmen wollte.

Wir kamen zu dem Abschnitt mit den Gürteln für Frauen. Maries Gürtel fiel gleich auf; er war einer der schönsten, die dieser Herr fertigte. Auf dem Foto sah er wirklich wie eine unglaublich erotisch wirkende Unterwäsche aus.

Marie blieb an dem Bild fast magisch kleben. „So einen will ich auch!“ Sie deutete mit dem Finger auf das Bild. Das Model trug nicht nur diesen Gürtel, sondern auch einen perfekt dazu passenden BH, offensichtlich ebenfalls aus Stahl gearbeitet.
„Diesen BH?“
„Genau!“

Ich sah sie skeptisch an. „Du willst nicht nur deine Mumu, sondern auch deine Brüste wegschließen?“
„Genau. Wenn schon, denn schon. Und außerdem kannst du dann nicht mehr daran herumspielen.“
„Aber es gefällt dir doch, wenn ich daran herumspiele?“
„Natürlich gefällt es mir. Aber das ist das Vorspiel, um mich auf Touren zu bringen. Doch dann findet alles immer ein jähes Ende. Nur über meine Titten alleine komme ich einfach nicht zu einem Höhepunkt. Also kann ich das im Prinzip entbehren. Und du musst auf einen Spaß mehr verzichten.“

„Also, reine Boshaftigkeit mir gegenüber?“
„Nein, nur eine weitere Motivation, um endlich meine Sucht zu überwinden.“ Sie grinste mich an. Natürlich glaubte ich ihr nicht. Aber wenn sie es unbedingt wollte… Sie musste schließlich mit dem Teil leben, von dem ich mir nicht vorstellen konnte, dass es so bequem wie ein BH aus Stoff sein sollte.

* * *

Da diese BHs Lagerware waren, dauerte es nicht lange, bis das Paket eintraf. Marie konnte es kaum erwarten es auszupacken. Zuerst ein kleineres Paket; Marie hatte noch einen schmalen, körpernah anliegenden Halsreif aus poliertem Edelstahlband entdeckt, der perfekt zu BH und Gürtel passte. Dann holte sie den BH aus dem Karton. Er sah wirklich edel aus; die silbernen Körbchen waren von goldenen Applikationen eingefasst und oben und seitlich waren Flachketten aus Edelstahl angebracht. Die Ketten waren nicht verstellbar, und so hofften wir, dass die ermittelten Maße auf Anhieb korrekt stimmten.

Marie riss sich förmlich die Kleider vom Leib, während ich die Anleitung studierte. Im Rücken gab es ein zentrales, unauffälliges Schloss. Einmal angelegt, würde sie das Teil ohne Schlüssel (also ohne mich) nicht mehr ablegen können. Aber sie wollte es ja so!

Sie schlüpfte hinein und positionierte ihre Brüste in den Schalen. Sie schrie kurz „Iiih, sind die kalt!“, aber das bremste sie nicht. Ich trat hinter sie, rastete das Schloss ein und schloss ab.

„Puh, ist der eng“, entfuhr es ihr.
„Du wirst dich daran gewöhnen müssen.“
„Mache ich gerne! Jetzt noch der Halsreif.“ Sie nahm ihn in die Hand. „Wo geht der auf?“

Ich holte die Anleitung aus dem Karton. „Sieht so aus, als ob auch der Reif abschließbar ist. Willst du ihn wirklich anlegen?“
„Ja, unbedingt.“
Ich studierte den Verschlussmechanismus, holte ein winziges Werkzeug aus dem Karton und öffnete den Reif.
„Darf ich?“
Zur Bestätigung hielt Marie ihre Haare hoch, ich legte den Reif um und drückte ihn zu.

„Marie sprang auf und griff nach meiner Hand. „Komm mit, zum Spiegel!“
Sie drehte und wendete sich.
„Und, gefällt es dir?“, fragte ich sie.
„Sieht total sexy aus, wie in dem Katalog. Wie gefalle ICH dir?“ Marie schien fasziniert von ihren neuen Brüsten zu sein, die mindestens eine Nummer größer waren als vorher.
„Ich finde dich unglaublich anziehend. Auch wenn der BH genau das Gegenteil zum Ziel hat, nämlich, dass ich jetzt nicht mehr an dir herumspielen kann…“
Ich trat hinter sie und fasste unter ihren Armen hindurch an ihre neuen, stählernen Brüste.
„Fühlen sich fest an“, kommentierte ich ironisch.
„Ich spüre nichts.“ Im Spiegel sah ich ihr Grinsen.

Ich strich ihr zärtlich über den neuen Halsreif. „Der Reif steht dir, auch wenn er ein wenig ungewöhnlich ist.“
„Mir gefällt er auch.“
„Und jetzt kannst du dich nicht mehr als deine Schwester ausgeben“, meinte ich grinsend.
„Ja, das ist schade. Es hat Spaß gemacht, dich zu verwirren.“

Ich wurde wieder etwas sachlicher. „Willst du die Sachen anbehalten?“
„Ja, beides, BH und Halsreif. So lange, wie ich den Gürtel tragen muss.“
„Das kann noch dauern.“
„Ich weiß. Ich tue es für dich. Und für uns. Ich liebe dich.“

* * *



47. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 28.02.23 08:28

16.
Die erste Nacht in voller Ausrüstung stand für Marie bevor. Ihr Schlafanzug spannte fast schon, so hatte sie an Oberweite gewonnen. Wir krabbelten ins Bett und kuschelten uns gemeinsam unter der Decke, doch Marie schob mich sofort von sich weg, als ich sie in den Arm nehmen wollte.

„Au, das tut weh! Verdammt, ist das eng.“ Sie drehte sich weg und lag auf dem Rücken, den Blick zur Decke gerichtet. „Mann, wie soll ich das nur aushalten? Ich werde heute Nacht kein einziges Auge zumachen. Und morgen? Wie soll ich unausgeschlafen zur Arbeit gehen? Dazu mit diesen Riesentitten, die drücken wie die Sau?“

Marie schien sich regelrecht in Rage zu reden.
„Soll ich dir den BH abnehmen, mein Schatz?“
Augenblicklich hörte Marie mit ihrem Monolog auf. „Das ist lieb von dir. Aber erinnerst du dich noch an den Moment, als ich dich zum ersten Mal gebeten habe, die Schlüssel zu verwahren?“

„Damals, noch mit dem alten Gürtel?“
„Genau.“
„Hmm. ‚Keine Gnade, egal, wie viel du jammerst‘, oder so ähnlich.“
„Richtig. Keine Gnade, es sei denn, ich hätte gesundheitliche Probleme, aber die müsste ich dir beweisen. Und, habe ich das?“
„Nein. Du hast nur gejammert, und zwar heftig.“
„Genau.“ Marie drehte ihren Kopf und grinste mich an. „Das Jammern erleichtert mir mein Los. Also unterstehe dich, und nimm mir den BH ab, verstanden?“
Ich grinste zurück. „Verstanden, mein süßer Jammerlappen. Gute Nacht!“
Als Antwort erhielt ich unter der Decke einen Fußtritt gegen das Schienbein, bevor Marie sich wegdrehte. „Gute Nacht“, nuschelte sie noch in ihr Kissen. Kurz darauf hörte ich ihre Schlafgeräusche.

Am nächsten Morgen blieb ich neben Marie liegen, bis sie aufgewacht war. Ich war neugierig auf die ersten Erfahrungen mit den neuen Eisen.
„Guten Morgen, mein Schatz. Wie hast du geschlafen?“
„Besser als erwartet. Ich bin ein paar mal aufgewacht, aber konnte wieder einschlafen.“
„Prima. Zieh bitte den Pyjama aus. Ich will es mir ansehen.“
„Bist du ein Voyeur?“
„Nein, nur dein sich sorgender Partner. Ich will sehen, ob es Probleme gibt.“

Sie zog widerwillig das Oberteil aus und zwei metallisch glänzende Hügel streckten sich mir entgegen. Ich musste mich beherrschen, nicht diese Metallhügel zu streicheln. Sie glänzten so, dass ich mich darin spiegelte und zogen mich magisch an, aber Marie hätte eh nichts von einem Streicheln gespürt.
Ich griff dennoch betont sachlich hin und hob die Schalen leicht an. Sie fühlten sich warm an, aber natürlich unnachgiebig hart.
„Hier am Rand sind Druckstellen.“
„Welche Farbe?“, wollte Marie wissen.
„Rot.“
„Gut. Solange sie nicht blau sind, bleibt der BH dran. Ich will mich so schnell wie möglich daran gewöhnen. Aber danke für deine Fürsorge!“

* * *

Als ich am Abend zu ihr kam, fiel sie mit mit verheultem Gesicht sofort um den Hals.
„Bitte, Paule, nimm mir den BH ab. Es tut so unglaublich weh, ich halte das nicht mehr aus!“
Ich war mir nicht sicher, ob das alles wieder nur ein provokantes Spiel war und so blieb ich hart.
„Ich würde, gerne, mein Schatz, aber ich darf nicht.“
„Warum nicht? Bitte, ich halte es echt nicht mehr aus!“
„Weil du es mir selbst verboten hast. ‚Keine Gnade‘, waren deine Worte. Noch gestern Abend. Erinnerst du dich?“

Sie sackte sichtlich in sich zusammen und hielt sich die Brüste. Sie versuchte, die Schalen vom Körper wegzuziehen, was aber nur minimal gelang; auf jeden Fall nicht weit genug, um den Schmerz zu lindern.
„Du hast, recht, ich habe es gesagt. Es tut mir leid, dass ich dich darum gebeten habe.“
Sie ließ von mir ab und verschwand aus meinen Augen.

Ich hatte mittlerweile meine Jacke ausgezogen und war in der Küche, um mit dem Abendbrot zu beginnen, als Marie rief.
„Paule, kannst du mal ins Bad kommen und dir das ansehen?“
Marie hatte einen Fuß auf dem Klodeckel und ein Bein der Hose herauf geschoben. „Schau mal hier.“

Ich ging nahe zu ihr, um mir ihr Schienbein anzusehen, als Marie meinen Arm griff und blitzartig die Schelle, die zur Absicherung eines möglichen Rückfalls noch an der Heizung hing, um mein Handgelenk zu schlingen. Ich stand völlig perplex vor dem Klo und zog an der Kette, die aber keinen Zentimeter nach gab. Marie nutzte diesen Schreckmoment, griff mir in die Hosentasche und zog meinen Schlüsselbund heraus.

Unmittelbar danach trat sie ein paar Schritte zurück und war außerhalb meiner Reichweite.
„So, mein Süßer, es reicht jetzt.“ Sie schien ziemlich wütend zu sein. „Es ist schlimm, wenn man noch nicht mal bei seinem Partner auf Hilfe hoffen kann, wenn man sie braucht.“
Sie sah mich mit einem funkelnden Blick an, die Augen zu Schlitzen verengt.

„Ich fahre jetzt zu deiner Wohnung und hole mir die ganzen Schlüssel. Dann befreie ich mich und werde meine neugewonnene Freiheit ausgiebig feiern und begießen. Hab viel Spaß hier im Bad! Bis morgen dann!“
Erst langsam sickerte es in mir durch, was soeben passiert war. Marie war dabei, alle Erfolge der letzten Monate auf einen Schlag zunichte zu machen!
„Nein Marie“, rief ich ihr hinterher, als sie wutschnaubend das Bad verließ und die Türe hinter sich zuwarf. „Werf‘ bitte nicht dein Leben weg! Bitte, Marie!“

Marie schien mich zu ignorieren. Ich hörte noch ein wenig Rascheln und dann fiel die Wohnungstüre ins Schloss. Ich zerrte wie wild an der Kette, aber sie gab keinen Deut nach. Genauso war es ja gedacht, falls Marie wieder die Panik bekommen sollte. Dass ich jetzt darin fest hing, war natürlich nicht so beabsichtigt…

Ich begann, mich meinem Schicksal zu fügen. Ein Versuch, Marie anzurufen, scheiterte (sie hatte wohl ihr Handy ausgeschaltet), und so setzte ich mich auf den Klodeckel und grübelte vor mich hin.
Marie hatte natürlich recht. Ich hätte sie ernster nehmen sollen und zumindest ihre Brüste inspizieren sollen. Und ihre verheulten Augen waren natürlich auch nicht gespielt. Aber jetzt war es zu spät. Ich konnte nur auf sie warten und hoffen, dass sie sich nicht wieder völlig abschießen und überhaupt wieder nach Hause finden würde.

* * *



48. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 01.03.23 08:29

17.
Mittlerweile war ich nur noch ein Häufchen Elend. Was hatte ich Marie angetan? Der Frau, die ich liebte und mit der ich eine Familie gründen wollte? War meine ‚Therapie‘ ihr gegenüber zu hart? War ich zum Sadisten geworden? Noch ein wenig, und ich würde selbst in Tränen ausbrechen, vor Wut auf mich selbst, vor Trauer, Marie vermutlich verloren zu haben und auch vor dem ganzen Weltschmerz, der mich gerade überrollte.

Es war erste eine Stunde vergangen; wie sollte ich da die ganze Nacht aushalten, ohne durchzudrehen? Ich versuchte mich abzulenken, indem ich etwas aus dem Wasserhahn trank, was mit nur einer Hand gar nicht so einfach war.

Da klapperte es an der Türe. Marie? Ich stand wie erstarrt vor dem Becken, den Arm weit ausgestreckt durch die Kette an meinem Handgelenk. Die Badezimmertüre öffnete sich und Marie stand im Türrahmen.

„Und? Hast du schön gelitten, so wie ich es die letzten Monate getan habe?“ Sie hatte immer noch dieses wütende Funkeln in ihren Augen. „Ich bin immer noch sauer auf dich.“
„Hast du…“ fing ich zaghaft an.
„Nein natürlich nicht. Ich habe nichts getrunken. Ich bin nur spazieren gegangen, um über einige Dinge nachzudenken.“ Ihr Blick schien sich ein wenig zu entspannen. „Und ich habe auch noch immer den Gürtel und das andere Zeugs an.“

Ich atmete tief durch. Gott sei Dank war sie standhaft geblieben! Marie sah mir meine Erleichterung an.
„Hast du deine Lektion gelernt?“ Ihr Blick entspannte sich weiter. „Dass du auch eine Verantwortung für mich hast, wenn du mich in Eisen legst und mein Leben dominierst? Mich meiner Sexualität beraubst?“

„Es tut mir so leid…“
„Ich glaube es dir, so wie du gerade aussiehst.“ In ihrem Blick konnte ich ein leichtes Lächeln erkennen. „Weißt du, ich habe auch Mist gebaut. Ich habe mich meinem Ehrgeiz und meinem Stolz hingegeben. Statt zu sagen, ich gewöhne mich stundenweise an den BH, wollte ich gleich das ganze Programm und habe dich dazu instrumentalisiert. Es tut mir auch leid.“

Sie machte einen Schritt auf mich zu. „Können wir noch mal von vorne anfangen?“
„Von vorne?“
„Naja, nicht ganz. Aber von vorne mit dem BH.“
„Natürlich, mein Schatz. Ich möchte nicht weniger, als dass es dir gut geht.“

Schließlich kam sie noch näher und ich nahm sie in den freien Arm. Sie drückte sich nur kurz an mich, um wieder auf Distanz zu gehen.
„Ich machte dich jetzt los. Und könntest du mich dann von dem BH befreien?“
„Natürlich, gerne.“

* * *

Es dauerte drei Tage, bis die Druckstellen verschwunden waren und eine weitere Woche, bis Marie sich durch tägliches, immer ausgedehnteres Training fit genug fühlte, wieder zum Dauertragen des BHs überzugehen. Diesmal war sie jedoch vorsichtiger, und statt ‚ohne Gnade‘ vereinbarten wir ein ernsthaftes Gespräch bei möglichen Problemen.

Den Halsreif hingegen behielt sie die gesamte Zeit an. Er saß zwar eng, scheuerte jedoch deshalb auch nicht und bereitete ihr keinerlei Probleme. Sie deutete an, dass sie den Reif als Zeichen unserer Liebe und Verbundenheit so lange tragen wollte, wie wir zusammen waren; im Extremfall also den Rest ihres Lebens.

Wir fanden zu unserer alten Nähe zurück. Wir kuschelten, so oft es ging, schliefen nachts eng umschlungen, aber dennoch hatte ich den Eindruck, als ob ihr sexuelles Verlangen zurückging, seit sie auch den BH trug. Eine der wenigen Stellen, die sie beim Streicheln noch in Erregung versetzten, waren die Innenseiten der Schenkel, doch dort ließ sie mich nur noch selten dran. Das machte mir ein wenig zu schaffen; dass wir noch nie richtigen Sex hatten, war okay, aber dass sie mittlerweile fast jede sexuelle Erregung, sowohl bei sich als auch bei mir, vermied, zog mich herunter.

Eines Tages überraschte sie mich. „Ich bemerke, dass du unglücklich bist, weil wir fast nicht mehr miteinander spielen“, stellte sie fest. „Darf ich dich ein bisschen verwöhnen?“
Ich war überrascht von dem Angebot. „Aber klar, das wäre… super!“

„Aber gleiches Recht für alle. Darf ich dir den Pranger anlegen? Dann kannst du dich mir ganz hingeben.“
„Okay, einverstanden.“
Kurz darauf kam sie mit Pranger und Fußeisen zurück. „Zieh dich aus, ganz.“

Sie legte die Eisen auf dem Bett bereit und klappte den Pranger auf. Im Adamskostüm legte ich mich aufs Bett und positionierte mich in dem Pranger. Meine Arme waren dicker, und so hatten wir ein wenig Mühe, das Teil zu schließen, ohne meine Haut einzuklemmen. Schließlich war er zu. Es war ein seltsames Gefühl, sich überhaupt nicht mehr bewegen zu können und mich ihr total ausliefern zu müssen. Aber ich vertraute ihr.

„So, und jetzt noch die Füße hier rein.“
Kurz darauf lag ich mit leicht gespreizten Beinen vor ihr, mein Kleiner gut zugänglich in der Mitte, der sich ihr bereits leicht entgegen reckte.
„Darf ich dir die Augen verbinden? Dann kannst du dich ganz auf mein Verwöhnen konzentrieren.“
„Gerne.“
Marie nahm das schwarze Tuch, das sie wohl schon vorbereitet hatte aus ihrem Nachttischchen, rollte es zusammen und schlang es um meinen Kopf. Es wurde dunkel und ich konnte nur noch schemenhaft hell-dunkel-Umrisse gegen das Licht erkennen.

Dann legte Marie los. Sie ölte mein Glied ein und fing an, ihre Hand rhythmisch auf und ab zu bewegen. Mein Glied wurde sofort stahlhart und reckte sich ihr entgegen. Sie massierte meine Brust, kniff meine Brustwarzen und knetete meine Hoden. Währenddessen pumpte sie weiter an meinem Glied und es dauerte nicht lange, bis ich kurz vor dem Höhepunkt stand. Da ließ Marie abrupt ab.

Ich wand mich in meiner Frustration und hob mein Becken, konnte mich aber absolut nicht selbst stimulieren. Erst als meine Erregung etwas verklungen war, machte Marie weiter. Diesmal nahm sie mein Glied in den Mund, massierte es mit der Zunge, rieb mit den Lippen und schob es erstaunlich weit in sich hinein, bis ich wieder kurz vor der Erlösung stand. Und erneut stoppte Marie. Meine Frustration wuchs. So langsam verstand ich, wie es Marie bei meinen ‚Belohnungen‘, die ohne Höhepunkt endeten, ergangen sein musste…

Und erneut wiederholte sich das Spiel. Marie war unglaublich kreativ, was meine Stimulation anging. Sie streichelte mich, kratzte und zwickte mich, küsste mich, leckte mich ab. Kaum ein Körperteil blieb außen vor. Und sie schaffte es immer und immer wieder, genau den kritischen Punkt abzupassen und mich kurz vor dem Höhepunkt hängen zu lassen.
„Na, gefällt es dir? Genießt du es? Wünschst du dir nicht, dass ich weitermache?“ Marie schaffte es mit ihren erotischen Kommentaren, mich in den Wahnsinn zu treiben.

Dann hörte ich, wie sich Marie Gummihandschuhe anzog. Erneut massierte sie mein Glied, aber diesmal schien sie dabei irgend eine kühle Creme gleichmäßig zu verteilen. Erst war es erregend, doch dann ließ die Empfindung nach. Ich spürte ihre Bewegung, aber die empfindlichen Nerven sprachen nicht mehr an. Hatte sie mich da unten betäubt?

Das nächste, was ich vernahm, war ein metallisches Geräusch. Ich bekam mit, dass sie an meinem Glied hantierte, konnte aber nicht spüren, was sie da genau tat.
„So, für heute hast du genug. Bleib noch einen Moment liegen, um dich zu erholen“, verkündete sie mir, stand auf und ließ mich gefesselt im Bett zurück.

Da ich keinen Orgasmus hatte, war ich hellwach. Ich konnte Marie hören, wie sie durch die Wohnung ging, aber das war alles. Ich konnte mich nicht bewegen, spürte mein Glied nicht und konnte nichts sehen. Meine Nerven waren bis zum Anschlag gespannt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Marie zurück.
„Na, dann wollen wir dir mal die Augenbinde abnehmen.“ Ich musste blinzeln, doch Marie beugte sich über mich und schirmte das Licht vom Fenster ab. Sie gab mir einen langen Kuss. „Ich habe dir ein Geschenk angebracht, mein Schatz. Willst du es sehen?“

Ich nickte leicht, so gut es in dem engen Pranger ging. Sie half mir auf und schob ein Kissen unter meinen Rücken. Ich erkannte mein Glied, das von einem Geflecht von glänzenden Stäben umgeben war.
„Gefällt es dir?“
Ich sah sie fragend an. „Was ist das?“

„Das ist ein Keuschheitskäfig für Männer. Ich habe ihn dir geschenkt, damit du besser mit mir mitfühlen kannst. Ab sofort keine Erektion und keine Befriedigung mehr für dich!“ Marie strich mir über das Glied beziehungsweise den Käfig, was ich allerdings wegen der Betäubung nicht spürte. „Das Schöne an dem Teil ist, dass er, anders als mein Gürtel, wegen der luftigen Stäbe und Ringe auch zum Reinigen nicht abgenommen werden muss. Du kannst den Käfig also ohne Unterbrechung genießen.“

Ich blickte sie entsetzt an. „Ich soll das Teil jetzt für immer tragen?“
„Du wirst ihn so lange tragen, bis ich meinen Gürtel abgenommen bekomme. Er soll dich dabei auch motivieren, meine Befreiung nicht unnötig hinauszuzögern.“
„Du bist ein hinterhältiges, gemeines Biest!“
„Ich liebe dich auch, mein Schatz!“ Sie grinste mich an. „Soll ich dich jetzt losmachen oder möchtest du noch ein wenig ausruhen?“

* * *




49. RE: Kalter Entzug

geschrieben von lathol am 01.03.23 13:00

Oh, ich habe es geahnt!
Das war ja klar, dass Marie ihren Paul auch kontrollieren will.
OK, sie hätte vielleicht mit ihm sprechen sollen, aber warum eigentlich!
Immerhin kann sich Paul jetzt besser in Marie hineinversetzen. So ein KG ist halt schon ziemlich präsent, gerade am Anfang (Ich selbst kann meine Schellen keine 24 Stunden tragen. Ich werde sofort wund - aber das nur am Rande)
Aber es ist toll, dass Marie standhaft geblieben ist. Das Wechselbad der Gefühle, welches Sie erlebt, kannst Du so wunderbar beschreiben.
Danke für Deine Story - und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Gruß
Holger
50. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Zamorra am 01.03.23 14:01

Unverhofft kommt oft oder auch gleiches Recht für alle 😗
51. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 01.03.23 15:01

Zitat
Unverhofft kommt oft oder auch gleiches Recht für alle 😗


oh - das will ich auch

gruss Aiko
52. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 02.03.23 08:35

Vielen Dank für eure Kommentare!

Zitat
So ein KG ist halt schon ziemlich präsent, gerade am Anfang (Ich selbst kann meine Schellen keine 24 Stunden tragen. Ich werde sofort wund - aber das nur am Rande)

Dass ein Käfig sofort dauerhaft getragen werden kann, ist natürlich Kopfkino und funktioniert nur im Film oder in Geschichten wie dieser.
Aber wenn ein Käfig auch nach längerer Zeit immer sofort zu wunden Stellen führt, ist er entweder zu eng/klein oder das System Mensch - Käfig passt nicht. Ist mir auch schon passiert; nach dem Wechsel auf ein anderes (China-)Modell klappte es dann auf Anhieb. Nach zwei Wochen Eingewöhnung konnte ich ihn 24/7/365 tragen.

- - -


18.
Ich wachte auf, weil eine Hand in meinem Schritt lag und mich zärtlich streichelte. Das sofort einsetzende Längenwachstum wurde jedoch, wie schon so häufig in dieser Nacht, brutal von den stählernen Stäben abgewürgt.
„Wie hast du geschlafen, mein Bruder im Geiste?“, fragte mich Marie, während sie weiter meinen Schritt massierte.
„Besch...eiden“, entfuhr es mir. „Ständig bin ich aufgewacht, weil dieses Ding an meinen Eiern gezogen hat. Mit der Morgenlatte wurde es dann besonders schlimm. Meine Hoden fühlen sich an, als ob sie blutig offen liegen würden.“

„Kein Problem, da schmieren wir gleich etwas Heilsalbe drauf; das wird wieder. Dein Körper gewöhnt sich im Laufe der Zeit daran. Du wirst sehen, in ein paar Wochen geht es besser. Da wirst du den Käfig gar nicht mehr bemerken.“
„In ein paar Wochen?“ Ich blickte sie voller Panik an; jegliche noch vorhandene Müdigkeit war schlagartig verschwunden.
Marie lächelte mich an. „Das braucht einfach seine Zeit. Was glaubst du, wie es mir am Anfang ergangen ist?“ Sie intensivierte ihr Streicheln. „Aber ich mag deinen Käfig. Es fühlt sich schön an, ständig dieses feste Ding in deinem Schritt zu spüren. Und zu wissen, dass wir jetzt zum ersten Mal auf Augenhöhe sind.“

Sie sah mich mit einem Blick an, den ich seit Monaten nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Es war ein Blick purer Lust. Kurz darauf stürzte sie sich auf mich und presste ihre Lippen auf meine. Ihre stählernen Brüste bohrten sich in meine Rippen und unsere Unterleibe klebten förmlich aneinander. Ich hörte Metall auf Metall schlagen, nur gedämpft durch zwei dünne Lagen Unterwäsche.

Sie bewegte ihr Becken rhythmisch gegen meines, als ob wir uns gerade vereinigen würden. Dabei war doch klar, dass keiner von uns beiden heute eine Erlösung finden würde…
Sie konnte nicht genug bekommen; sie war wie in einem Rausch. Und so dauerte es eine Weile, bis sie etwas von mir abließ und auch der Schmerz in meinen Eiern langsam abklang. Immer noch eng umschlungen versenkte sie ihr Gesicht neben mir in mein Kissen.
„Mein Schatz, ich liebe dich“, flüsterte sie mir direkt ins Ohr. „Ich kann das Ende unserer Eisenzeit kaum erwarten.“

* * *

In den darauf folgenden Tagen versuchte sie mich bei jeder Gelegenheit zu provozieren. Wenn wir beim Fernsehen auf dem Sofa kuschelten, massierte sie mir mit ihren Füßen meinen Schritt, was stets zu einer unangenehmen Erektion führte, die ich mir aber nicht anmerken ließ. Und nachts fand ich regelmäßig ihre Hand in meinem Schritt.

Wollte sie mich ärgern? Oder mich durch dieses Necken dazu bringen, sie aufzuschließen und sie zu verwöhnen? Wir hatten es zwar nie ausgesprochen, aber ich hoffte, dass mein Verhalten ihr gegenüber eindeutig war. So lange ich diesen bescheuerten Käfig tragen musste, würde ich sie nur noch zur Reinigung aufschließen, und dann natürlich in Pranger und Fußeisen. Jede ‚Belohnung‘ oder gar Befriedigung konnte sie sich für die nächste Zeit abschminken.

Aber noch lebte in ihr wohl die Hoffnung und die Realität war noch nicht in ihrem Kopf (oder Schritt?) angekommen.

* * *


Nach gefühlt ewiger Zeit hatte Maxe endlich mal wieder zu unserem traditionellen Treffen eingeladen. Marie und ich waren gespannt, ob man uns etwas anmerken würde, dass wir beide jetzt komplett in ‚Eisen gelegt‘ waren. Und natürlich waren wir ebenfalls alle gespannt, ob Bärchen sich trauen würde, seine neue Holde mitzubringen und sie uns vorzustellen.

Jeder brachte etwas mit, um Maxe und Britta zu entlasten, die ja zwei Kinder hatten, und so wurden wir von Britta begrüßt.
„Hey, Marie! Du siehst irgendwie anders aus. Irgendwie fülliger hier oben herum. Hast du dir die Brüste machen lassen?“
Marie grinste nur. „Muss ich dazu etwas sagen?“
„Nein, natürlich nicht“, lachte Britta. „Aber es sieht schon verdammt gut aus. Steht dir!“

Mittlerweile war auch Conny hinzugekommen. „Tolles Dekolleté, was du da jetzt hast! Ich wünschte, ich hätte auch etwas mehr Holz vor der Hütte. Selbst durch die Schwangerschaft sind mein Möpse nur minimal größer geworden.“

Marie sah mich mit einem wissenden Blick an und strahlte. Schon ihre Arbeitskolleginnen hatten sich positiv über ihr Erscheinungsbild geäußert, aber auf den Tratsch und die Schleimerei im Büro durfte man nichts geben. Aber wenn die besten Freundinnen, die sonst kein Blatt vor den Mund nahmen, das sagten… Wie sollte ich ihren Blick deuten? Zog sie gerade in Erwägung, nach Abnahme des Eisens sich wirklich die Brüste vergrößern zu lassen?

Diesem Gedanken musste ich vorbeugen. Marie lieferte mir gleich die Steilvorlage dazu.
„Und, wie findest DU meine neuen Titten?“, fragte sie mich ganz direkt, als wir einen Moment alleine waren.
„Ich finde sie unglaublich erregend, obwohl ich weiß, warum sie so groß sind.“ Ich sah sie ernst an. „Aber bitte, lass sie nicht mit Silikon aufspritzen! Auch deine natürliche Brüste sind wunderschön und, wie ich finde, genau richtig.“
„Das hast du schön gesagt.“ Verdrückte Marie da gerade eine Träne? „Mal sehen, was ich mache. Aber ich verspreche, es wird kein Silikon sein.“

* * *


53. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 03.03.23 08:21

19.
Maries wiedererstarkte Libido hatte leider auch einen negativen Seiteneffekt. Der Frust über ihren stählernen Panzer, insbesondere ihr Höschen, wuchs von Tag zu Tag. Dass ich ihr keinerlei ‚Belohnungen‘ mehr gewährte, seit sie mir den Peniskäfig verpasst hatte, tat sein Übriges. So versuchte sie einen Weg nach dem anderen, um vorzeitig die endgültige Abnahme des Gürtels zu erreichen.

Zuerst versuchte sie es mit Widerstand. Bei dem anstehenden, regulären Reinigungsaufschluss verweigerte sie den Pranger. Als Konsequenz daraus verweigerte ich ihr ebenfalls den temporären Aufschluss und die Reinigung. Das ging zwei, drei Male so in Folge, bis der sich langsam bildende Geruch nicht mehr beherrschen, geschweige denn verbergen ließ. Erst dann fügte sie sich kleinlaut und ich hatte eine etwas unangenehme Arbeit vor mir.

Als Nächstes versuchte sie, ihren Therapeuten zu instrumentalisieren. Er sollte mir gegenüber bestätigen, dass sie jetzt geheilt und ‚trocken‘ sei und es keinerlei Grund mehr für dieses Motivationsinstrument namens Gürtel gäbe. Stattdessen informierte mich der Therapeut über diesen Versuch, so weit er es mit seiner Schweigepflicht vereinbaren konnte. Marie blieb verschlossen.

Doch sie gab nicht auf.

„Schatz, ich habe eine freudige Nachricht!“, lief sie mir freudestrahlend zur Begrüßung entgegen, als wir uns nach der Arbeit in meiner Wohnung trafen.
Wir küssten uns. „Eine freudige Nachricht?“
„Ja, mein Schatz!“ Sie schien völlig aus dem Häuschen und hibbelig. „Wir werden eine Familie!“
„Wir werden eine Familie?“, fragte ich skeptisch nach.
„Ja! Ich bin… schwanger!“ Sie zog aus ihrer Handtasche ein Plastikstäbchen hervor und zeigte es mir. Es war so ein Teststreifen mit Digitalanzeige, und ich las ‚schwanger‘.
„Ist das nicht toll? Wir bekommen ein Kind!“

„Und das bedeutet?“
„Das bedeutet? Dass wir Eltern werden!“ Jetzt wurde sie etwas ernster. „Meine Gynäkologin meint allerdings, dass so ein stählerner Gürtel für das Kind nicht gut ist und du ihn besser abnehmen solltest, damit das Kind keinen Schaden erleidet.“

Schlagartig wurde mir klar, was sie vorhatte.
„Mache ich gerne, mein Schatz! Aber vorher muss ich noch schnell den Papst im Vatikan anrufen.“
„Den Papst? Warum?“
„Nun, soweit ich weiß, gab es in der Geschichte erst eine einzige Jungfrauengeburt, und die ist zweitausend Jahre her. Damals wurde sogar ein Buch darüber geschrieben. Ich weiß zwar nicht, ob du noch Jungfrau bist, aber das Kind wurde definitiv ohne Mann gezeugt. Ein Wunder! Also hast du alle Chancen, in Kürze heilig gesprochen zu werden! Das muss der Papst doch wissen, oder nicht?“ Ich konnte nur mühsam ein Grinsen unterdrücken.

„Sie sah mich irritiert an. „Willst du mich… auf den Arm nehmen?“
„Das würde ich niemals tun!“ Es wurde immer schwerer, ernst zu bleiben. „Aber die Fakten lassen ein paar Fragen aufkommen. Du bist seit Monaten in diesem Gürtel eingeschlossen, von ein paar Momenten bei Reinigung und gelegentlichen Streicheleinheiten mal abgesehen. Also, ICH habe nicht mit dir geschlafen, das wüsste ich. Ein anderer Mann hätte bei dem Gürtel keine Chance. Also kommt als Vater nur ein übernatürliches Wesen in Betracht. Oder ein biologisches Wunder. Oder hast du eine andere Erklärung?“

„Das… das muss wohl passiert sein, als du mich gestreichelt hast. An deinem Finger klebte vermutlich etwas Sperma.“
„Hmmm. In welchem Monat bist du? Was sagt die Ärztin dazu?“
„Ich weiß nicht genau… Im zweiten?“
„Du weißt nicht? Interessant… Werdende Mamis wissen meist auf den Tag genau, in welchem Monat sie sind… Egal. Also lass uns mal überlegen. Vor ziemlich genau zwei Monaten hast du mir den Käfig verpasst. Also eher unwahrscheinlich…“ Mir kam eine Idee. „Aber was soll‘s… Wir machen einfach noch einen Test, ich schaue dir dabei zu, und wenn der auch positiv ist, nehme ich dir den Gürtel augenblicklich ab. Was meinst du?“

„Du traust mir nicht.“
„Keinen Meter weit.“ Diesmal konnte ich mein Grinsen nicht unterdrücken.
„Das verletzt mich.“ Sie versuchte, ein möglichst trauriges Gesicht zu machen.
„Netter Versuch. Also, gehen wir los zur Apotheke, einen Test kaufen?“

„Ne… nein… es tut mir Leid… Ich muss gestehen… Der Test… der ist nicht von mir. Eine Kollegin, die gerade schwanger geworden ist, hat ihn mir überlassen“, gab sie kleinlaut zu.
„Schade.“ Ich musste mich beherrschen, nicht laut loszulachen. „Ich wäre so gerne bei deiner Heiligsprechung dabei gewesen.“

* * *

Maries Frust über die immer länger werdende Zeit in ihrem Gürtel wuchs von Tag zu Tag. Bei jeder Kleinigkeit rastete sie aus und ihre Unzufriedenheit wirkte sich immer mehr auf unser Verhältnis zueinander aus.

So saßen wir gemeinsam vor dem Fernseher und ich bemerkte wieder ihre Anspannung.
„Soll ich dich ein wenig massieren?“, bot ich ihr an.
„Nein, danke“, antwortete sie kurz angebunden.
„Kann ich dir sonst was Gutes tun?“

Jetzt drehte sie ihren Kopf zu mir. „Ja. Du kannst mir diesen scheiß Gürtel endlich abnehmen.“ Ihre Augen funkelten mich dabei fast schon böse an.
„Du weißt, dass ich das nicht kann.“
„Warum solltest du das nicht können?“
„Nun, erstens habe ich den Schlüssel nicht bei mir und zweitens würde ich gegen unsere Abmachung verstoßen.“

„Unsere Abmachung? Ha! Du meinst wohl, dein Diktat?“
„Du hast meinem Vorschlag zugestimmt.“
„Nur, weil du mich erpresst hast.“
„Entschuldige, dass ich dich vor deiner eigenen Selbstzerstörung bewahrt habe.“

Maries Blick wurde noch finsterer. „Ich wäre auch so klar gekommen.“
„Logo. Deswegen habe ich dich auch in einer Lache aus Whiskey gefunden.“
„Ohne den Gürtel wäre es erst gar nicht so weit gekommen.“

Ich merkte, dass die Diskussion zu nichts führen würde, allenfalls zu noch mehr Streit.
„Lass gut sein. Ich penne heute Nacht besser bei mir zuhause, bevor wir uns hier zerfleischen.“
„Alles klar. Denk dran, das nächste Mal, wenn du kommst, den Schlüssel mitzubringen.“
„Netter Versuch! Dann bis morgen.“

* * *

„Hast du den Schlüssel dabei?“, rief mir Marie als erste Worte noch aus der Küche zu, als ich ihre Wohnung betrat.
„Klar, habe ich. Warum?“
„Würdest du mich aufschließen?“, fragte sie rufend immer noch aus der Küche.
„Klar.“
Jetzt hörte ich sie kommen.
„Woher der Sinneswa…“ Sie stockte, als sie mich sah. Ich hielt bereits den Pranger in der Hand, den ich leise aus der Kommode entnommen hatte.
„Ich hätte es mir denken können…“ murmelte sie vor sich hin.
„Heute ist dein Reinigungstag. Da werde ich dich natürlich aufschließen.“

„Bringen wir es hinter uns“, meinte sie mit leicht säuerlichem Unterton und ging ins Bad voran. Wie die unzähligen Male vorher entkleidete sie sich unten herum komplett und ließ sich den Pranger anlegen. Dann stieg sie in die Dusche und ich legte ihre Füße in die Eisen.
Ich wusch sie mit Seife, duschte und trocknete sie ab. Doch diesmal sprühte ich sie noch aus einer Pumpflasche ein, die ich heimlich mitgebracht hatte.
„He, das brennt! Was ist das?“
„Ein Desinfektionsmittel. Das geht gleich vorüber.“

Ich ließ sie stehen, während ich den Gürtel im Waschbecken reinigte. Aber ich hatte noch eine Rechnung offen; der gestrige Wutausbruch durfte nicht ohne Konsequenzen bleiben. So ging ich, entgegen der sonstigen Routine, zu ihr zurück und öffnete die Fußfesseln, ohne vorher den Gürtel anzulegen. Sie trat heraus und ich legte meine Hände um ihre Taille.

„Fass mich nicht an!“, fauchte sie.
„Ich wollte dich fragen, ob du ohne Gürtel bleiben möchtest“, lächelte ich zurück, während ich sie losließ. „Ich werte das mal als ein ‚ja‘.“
Sie sah mich irritiert an. „Was soll das?“
„Ich wollte dir ein bisschen Freiheit verschaffen, ohne dabei unsere Abmachung zu verletzen. Sag mir Bescheid, wenn ich den Gürtel wieder anlegen soll.“

Die Hände immer noch im Pranger, versuchte sie, mit den Ellbogen ihre Muschi zu erreichen, schaffte es aber nicht. Immer noch irritiert ob ihrer ungewohnten ‚Freiheit‘ ging sie ein paar Schritte zur Türe. Ich hinderte sie nicht daran und sie wurde mutiger. Zielsicher ging sie in die Küche und ich folgte ihr mit Abstand. Kurz darauf sah ich sie, wie sie eine Tischecke ansteuerte und ihre Muschi dagegen rieb.
„He, ich spüre gar nichts! Was hast du gemacht?“

„Ein oberflächliches Lokalanästhetikum“, lächelte ich sie an.
„Du Schuft! Wie lange wirkt das?“
„Ein paar Stunden.“
Sie ließ sich frustriert auf einen Stuhl sinken. „Du kannst mich gleich wieder einschließen. Dann habe ich wenigstens die Hände frei, um dich zu erwürgen.“

Fast schon resigniert ging sie wieder zurück ins Bad und ich legte ihr wieder den verhassten Gürtel an. Schließlich war ihre Muschi sicher verschlossen und ihre Hände aus dem Pranger befreit. Doch statt mich zu erwürgen, fiel sie mir plötzlich heulend um den Hals.
„Ich halte das nicht mehr aus, Paule! Ich stecke schon über ein halbes Jahr in diesem scheiß Ding!“
„Was meint dein Therapeut?“
„Er sagt, dass er mich bald wieder auf die Menschheit loslassen kann.“
„Dann kann es nicht mehr lange dauern. Halte durch.“
„Das sagst du so einfach! DU trägst ja nicht dieses eiserne Monster.“
„Aber dafür deinen ebenso frustrierenden Käfig.“
„Das ist mein einziger Trost in diesen traurigen Tagen.“


* * *

Als ich ein paar Tage später abends nach der Arbeit zu Marie ging, war sie bereits zuhause und bereitete unser Abendessen vor.
„Schatz, am Samstag ist das Fußball-Turnier unserer Firma. Du weißt, dass ich als Mittelfeldspieler unserer Filiale antrete.“
„Stimmt, hast du mal erwähnt. Das heißt, dass du am Samstag nicht zum Abendessen hier bist, weil ihr danach noch einen Heben geht.“
„Ja, das auch. Aber ich spiele.“

„Und?“
„Na, mein Käfig. Es ist gefährlich, mit dem Käfig zu spielen. Wenn ich einen Ball in die Glocken bekomme, kann ich mich ernsthaft verletzen.“
„Ja, und?“
„Kannst du ihn mir am Samstag abnehmen?“
„Nein.“

„Nein? Warum nicht?“
„Weil ich gesagt habe, dass der Käfig ohne Unterbrechung dran bleibt.“
„Aber… mit dem Käfig kann ich keinen Tiefschutz tragen.“
„Du wirst eine Lösung finden.“

So langsam fing Marie an, mich zu nerven. Wenn sie genauso konsequent bei der Bekämpfung ihrer Sucht gewesen wäre, wären wir heute schon drei Schritte weiter.
„Und wenn ich dir verspreche, den Käfig danach sofort wieder anzulegen?“
„Nein.“
„Du vertraust mir nicht.“
„Ich vertraue dir genauso wie du mir damals.“
„Aber… du hast mich mit einem Lächeln angelogen und versucht, mich gnadenlos auszutricksen.“
„Genau. Und das wirst du auch versuchen.“

Ich schüttelte nur den Kopf. Hatten wir uns schon so weit voneinander entfremdet, dass ihr meine Gesundheit völlig egal war? Oder wollte sie einen persönlichen Vorteil daraus ziehen?
„Habe ich keinerlei Chancen?“
Dies schien Maries Stichwort gewesen zu sein. „Doch, natürlich gibt es eine Chance. Ich hatte dir verkündet, dass dein Käfig so lange dran bleibt, wie ich mein Höschen tragen muss. Also, schließ‘ mich auf, und ich nehme dir den Käfig sofort ab.“

Daher wehte also der Wind! „Aber… du weißt, dass ich das nicht kann. Der Therapeut hat noch nicht sein Okay gegeben.“
„Das ist bedauerlich. Nicht nur für mich.“

„Blöde Zicke“, murmelte ich vor mich hin, als ich frustriert und genervt die Küche Richtung Wohnzimmer verließ.
„Ich liebe dich auch“, rief mir Marie hinterher. Ich konnte ihr gehässiges Grinsen hinter meinem Rücken förmlich spüren.

* * *


54. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 03.03.23 14:31

da sollte noch Spray übrig sein

gruss
Aiko
55. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 04.03.23 08:23

Zitat
da sollte noch Spray übrig sein


Sicher eine Möglichkeit... Es geht auch anders

- - -


20.
Diese Sache ließ mir keine Ruhe. Ein Stück weit konnte ich Marie und ihren Unzufriedenheit natürlich verstehen. Mittlerweile musste ich ja selbst so einen Tugendwächter tragen und konnte ihre sexuelle Frustration und diese Erschwerung des Alltags nachvollziehen. Aber bei ihr ging es um ein höheres Ziel; die Wiedererlangung ihrer Gesundheit und die Bewältigung ihrer Sucht. Außerdem war es im ersten Schritt sogar ihre eigene Idee gewesen, so lange auf Sex zu verzichten, bis sie geheilt war.

Mir gegenüber ging es ihr dagegen um reine Rache oder zumindest Gehässigkeit. Solange sie keinen Sex haben durfte, sollte ich auch keine sexuelle Befriedigung mehr erlangen, koste es, was es wolle. Sogar meine Gesundheit wollte sie aufs Spiel setzen, nur um ihre niederen Bedürfnisse nach ‚Gleichbehandlung‘ zu stillen.

Ich analysierte die Situation. Ich würde von Zuhause aus zu dem Fußballturnier gehen, bei dem sie nicht anwesend war. Danach würde ich mit den Kollegen einen Trinken gehen, erneut ohne sie. Dabei würde es sicher spät werden und ich würde bei mir Zuhause schlafen. Vor dem nächsten Tag würde sie also nicht mehr sehen.

Ein weiterer interessanter Aspekt fiel mir auf. Sie ignorierte meinen Käfig regelrecht. Seit einiger Zeit vermied sie jeglichen physischen Kontakt mit ihm, weder zum spielerischen Reizen noch zu irgendeiner Art von Kontrolle. Das Ding war da, ich hatte keinen Schlüssel, sie würde mich nicht befreien, und damit basta. Das musste ich ausnutzen.

Schon länger reizte es mich, mal ein Schloss zu knacken. Per Übernacht-Lieferung bestellte ich mir so ein Schlüsselöffnungs-Set im Internet und probierte es gleich am nächsten Abend zuerst mit kleinen Bügelschlössern. Schon nach kurzer Zeit brauchte ich nur noch wenige zehn Sekunden, um so ein Schloss zu öffnen. Mein Käfig wurde von so einem Möbelzylinder verschlossen, die zwar schwer zugänglich waren, aber letztendlich keine hohe Sicherheit boten. Als ich den Bogen raus hatte, die beiden Metallpins seitlich in das Käfigschloss einzuführen, dauerte es nur Sekunden, bis der Zylinder offen war.

Ich verschloss ihn wieder, damit Marie keinen Verdacht schöpfte, und wartete auf den Tag des Fußballturniers. Noch nicht mal ein schlechtes Gewissen hatte ich, als ich mir die Sportklamotten anzog und dabei den Käfig eigenmächtig abnahm. Wie waren ihre Worte? Ich sollte selbst nach einer Lösung suchen? Genau das hatte ich getan. Endlich, nach vielen Wochen der ‚Gefangenschaft‘, war ich wieder frei.

Der Fußball und das anschließende Besäufnis lenkten mich genug ab, dass ich nicht an den fehlenden Käfig oder an Marie dachte. Erst als ich abends zuhause vor dem Bettgehen auf der Toilette saß, wurde mir bewusst, dass etwas anders war. Kein Zug an den Eiern, kein Strahl in alle Richtungen, kein mühsames Reinigen durch die Stäbe hindurch.

Ich war frei! Ich fing an, an meinem besten Stück herumzuspielen; erst zart, ja fast ängstlich, dann immer heftiger, bis ich es nicht mehr aushielt und mir nach langer Zeit wieder einen von der Palme wedelte. Es tat so gut! Ganz tief im Hinterkopf meldete sich zwar so etwas wie ein schlechtes Gewissen Marie gegenüber, aber die Lust war einfach stärker. Und so kroch ich erleichtert und entspannt zum Schlafen ins Bett.

Am Morgen legte ich mir den Käfig wieder an, damit für Marie alles beim Alten blieb. Ich würde (falls sie überhaupt fragen würde) behaupten, dass ich schlechten Gewissens mit Käfig gespielt hätte und mich dadurch etwas zurückhalten musste, was letztendlich ein Grund für unsere deutliche Niederlage war.

Aber ganz so einfach wollte ich sie nicht davonkommen lassen. Beim Wiederanlegen des Käfigs tausche ich Maries Schloss gegen ein eigenes aus. Marie würde es erst bemerken, wenn sie am Tage unserer Freiheit versuchen würde, mich aufzuschließen. Das würde natürlich scheitern und sie würde sich sicher Sorgen darüber machen, was sie mir angetan hatte. Diesen Moment wollte ich ihr gönnen, bevor ich das Rätsel auflösen würde.

* * *

Ein paar Tage später erhielt ich eine Nachricht von Marie. ‚Kannst du in die Berthold-Brecht-Straße kommen? Ich warte dort auf dich.‘ War das nicht die Straße, wo ihr Therapeut seine Praxis hatte? Da ich an dem Tag frei hatte, fuhr ich sofort dorthin.

Marie begrüßte mich mit einem hintergründigen Lächeln. Sie küsste mich auf eine Art, wie sie es schon länger nicht mehr getan hatte, Hakte sich unter meinem Arm ein und zog mich in einen Hauseingang. Kurz darauf standen wir tatsächlich in der Praxis ihres Therapeuten.

„Willkommen“, begrüßte er uns. „Marie hat mich von der Schweigepflicht entbunden, also können wir offen reden.“
Ohne auf Details der Therapie einzugehen, erläuterte er den Erfolg, den Marie gemacht hatte und schloss mit dem Ergebnis.
„Ich denke, dass Marie jetzt sicher dem Alkohol widerstehen kann. Und dass Sie“, er blickte jetzt mich direkt an, „Marie von diesem Gürtel befreien können. Sie hat ihr Ziel erreicht und sich diese weitere Freiheit redlich verdient.“

Marie strahlte mich an. Doch der Therapeut sprach weiter. „Um allerdings auch einen langfristigen Erfolg sicherzustellen, sollte Marie weiter bei mir in Behandlung bleiben. Allerdings mit geringerer Frequenz. Und eine Selbsthilfegruppe wäre auch kein Fehler.“
Marie strahlte immer mehr. „Mache ich, gerne!“
„Prima. Dann bleibt mir nur, mich vorläufig von ihnen zu verabschieden.“

* * *

Auf der Heimfahrt machten wir noch einen kleinen Umweg über meine Wohnung, damit ich alle Schlüssel holen konnte. Marie blieb dabei im Auto sitzen, da es eh nicht lange dauern würde.

Ich bemerkte ihre Vorfreude auf die jetzt kommende Zeit in ‚Freiheit‘. Aber es fühlte sich merkwürdig an. Es war mehr eine nach innen gewandte Freude, nicht diese Freude, die man mit seinem Partner teilt.

Kurz darauf waren wir in ihrem Wohnzimmer und Marie zog sich komplett aus. Sie stand, nur noch von ihren stählernen Teilen bedeckt, vor mir und war hibbelig wie ein Kind vor der weihnachtlichen Bescherung. Ich öffnete erst ihren BH und anschließend ihren Gürtel und legte beide auf den Boden, ohne Marie dabei zu berühren.

Ich hatte jetzt eigentlich erwartet, dass Marie sich auf mich stürzen und mich ins Schlafzimmer zerren würde, um dann gemeinsam eine heiße Nacht in der Kiste zu verbringen. Doch nichts davon geschah. Stattdessen griff sie sich mit einer Hand an die Brust und mit der anderen in den Schritt, so, als ob sie sich vergewissern müsste, dass ihre Nippel als auch ihre Muschi beide noch da waren. Sie streichelte sich, um wieder Dinge zu spüren, auf die sie lange Monate verzichten musste. Ich kam in ihrem Leben in diesem Moment nicht vor.

Plötzlich blickte sie auf. „Ich brauche jetzt ein ausgiebiges, heißes Bad.“
Ich sah sie erwartungsvoll an.
„Alleine“, ergänzte sie und verschwand sofort in Richtung Badezimmer.

„Und was ist mit meinem Käfig?“, rief ich ihr hinterher.
„Alles zu seiner Zeit! Das Ding rennt uns nicht weg!“, rief sie zurück, kurz bevor die Türe hinter ihr schwungvoll ins Schloss fiel.

Während im Bad das Wasser in die Wanne plätscherte, schaltete ich den Fernseher an, aber das Nachmittagsprogramm war grausam und ich hielt es nicht lange aus. Mittlerweile war die Wanne voll und Marie saß darin. Die Geräusche, die ich vernahm, zeugten davon, dass es Marie wohl gut ging. Sie schien ihre neue Freiheit zu genießen und ließ lange entbehrten Gefühlen freien Lauf. Dem Stöhnen und weiteren Lauten nach zu urteilen schien sie sich auch des einen oder anderen Höhepunkts zu erfreuen.

Ich dagegen saß frustriert im Wohnzimmer und konnte nicht mehr tun, als den Geräuschen aus dem Bad zu lauschen. Was war mit unserer Beziehung, ja, unserer Liebe passiert? Spätestens seit dem Moment, als sie mir den Käfig verpasste, hatte sich etwas verändert.

Wann hatten wir und das letzte Mal geküsst? Also so richtig, leidenschaftlich; nicht nur dieser flüchtige Kuss bei der Verabschiedung. Soweit ich mich erinnern konnte, war es kurz nach diesem bemerkenswerten Abend, an dem Marie mein bestes Stück wegschloss. Und danach ließ auch aller sonstiger Körperkontakt nach, bis wir eigentlich nur noch neben- statt miteinander lebten.

Vorher waren wir dieses frisch verliebte Pärchen, voller Hoffnung und sogar mit einer konkreten Familienplanung. Doch dann kam die Zäsur. Heute waren wir mehr wie ein altes Ehepaar, das ein paar Erinnerungen aus der Vergangenheit sowie gegenseitige Abhängigkeiten zusammenhielt und kleine Gehässigkeiten den täglichen Kitt bildeten. Doch jetzt, wo der Gürtel ab war, war dieses letzte Band, diese letzte Abhängigkeit, zerrissen. Sie schien mich nicht mehr zu brauchen.

Ich überlegte noch eine Weile hin und her, doch dann traf ich meine Entscheidung. Ich holte den Schlüssel hervor und öffnete meine Hose. Wie gut, dass ich die Schlösser getauscht hatte! Ich schloss meinen Käfig auf, nahm ihn ab und legte ihn in die Mitte des gläsernen Couchtischs. Dann stand ich auf, suchte meine wenigen Habseligkeiten, die ich bei Marie deponiert hatte, zusammen und stopfte sie in eine Tasche.

Von ihrem Schlüsselbund entfernte ich den Schlüssel zu meiner Wohnung und nahm ihn an mich. Im Gegenzug legte ich ihren Wohnungsschlüssel neben den Käfig auf den Tisch. Es war vollbracht. Ich schnappte mir meine Tasche und ging ohne einen Gruß. Sie würde es jetzt auch ohne mich schaffen. Und ich wäre frei, um wieder nach vorne zu schauen.

Wie ich vermutet hatte, schien es sie nicht wirklich zu beunruhigen, dass ich nach ihrem langen Bad nicht mehr da war und auch den Schlüssel zurückgelassen hatte. Ich blickte an diesem Abend ein paar Mal auf mein Handy, aber es blieb stumm. Und auch am folgenden Tag gab es keinen Kontaktversuch ihrerseits.

* * *



56. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Zamorra am 04.03.23 20:15

Ob sie wirklich trocken ist?

Es wird die Zukunft zeigen
57. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 05.03.23 07:56

Danke, Zamorra, für deinen Kommentar!


- - -


21.
Zwei Tage lang war ich noch niedergeschlagen, dass unsere schöne, manchmal auch schwere gemeinsame Zeit auf eine so unschöne Art enden musste. Aber ich konnte schon wieder nach vorne blicken. Da war diese nette Kollegin aus der Buchhaltung, mit der ich öfter mal mittags in der Kantine essen ging; sollte ich die zu einem Abendessen einladen? Der Gedanke gefiel mir und beflügelte mich.

Doch so ganz abschließen konnte ich dann doch nicht. Noch lagen Maries deponierte Klamotten in ‚ihrem‘ Fach in meinem Schrank, und auch im Wohnzimmer standen noch ihr Portrait sowie einige Bilder, die uns gemeinsam zeigten, im Regal. Sogar das etwas spezielle Bild aus unserem einzigen Kurzurlaub an der Ostsee, kurz nachdem sie den stählernen BH angelegt hatte, stand noch leicht versteckt hinter in paar Büchern. Ich nahm es und betrachtete es. Ein wenig Wehmut durchfloss mich, als ich mich erinnerte, wie sie keck den Träger ihres Badeanzuges zur Seite zog und eine Schale ihres metallenen BHs hervorblitzen ließ, obwohl wir von Menschenmassen umgeben waren. Genau dieser Moment war in dem Bild verewigt, als sie mir noch dabei die Zunge herausstreckte.

Doch jetzt musste es sein. Ich holte einen großen Karton, räumte sowohl Maries Klamotten aus dem Schlafzimmer als auch alle Bilder hinein und verstaute den Karton auf dem Dachboden. Vielleicht würde ich sie noch mal brauchen (oder Marie wollte ihre Sachen zurück), aber das hatte keine Eile und ich kam ja auch problemlos dran.

Noch am gleichen Abend klingelte es. Marie! Durchfuhr es mich. War ich zu voreilig mit dem Wegräumen ihrer Klamotten? Obwohl ich eigentlich immer noch recht sauer auf sie war, ging ich doch erwartungsvoll zur Türe. Doch davor stand Anne.

„Was machst du denn hier?“, fragte ich sie fassungslos.
„Ich wollte mal nach dir sehen, wie es dir geht.“
„Okay… komm rein.“
Anne fiel mir gleich um den Hals und küsste mich auf den Mund, wie sie es eigentlich bislang immer getan hatte. „Ich habe von eurer Trennung gehört und… ich wollte sicher gehen, dass es dir einigermaßen gut geht.“
„Woher weißt du, wo ich wohne?“
„Wir sind Zwillinge, schon vergessen? Zwillinge erzählen sich alles. Auch die tiefsten Geheimnisse.“
„Dann wusstest du auch von Maries Sucht?“
„Naja, ...fast alles“, ergänzte sie leicht ironisch.

Kurz darauf saßen wir auf dem Sofa. Ich hatte fast das Gefühl, neben Marie zu sitzen. Nicht nur wegen der Äußerlichkeiten, sondern auch wegen ihres Verhaltens. Sie wirkte so vertraut und suchte ganz offensichtlich auch meine Nähe, genau wie Marie. Ich erzählte ihr den Verlauf unserer letzten gemeinsamen Momente, Maries Egoismus und meine Reaktion darauf. Nur die pikanten sexuellen Aspekte ließ ich weg.

„Du wusstest von ihrem Gürtel?“, fragte ich Anne.
„Natürlich, schon damals, als wir uns das erste Mal bei Mama getroffen hatten. Es ließ sich ja kaum verbergen, als wir uns umzogen. Nur das ‚Warum‘ hat sie nie so richtig herausgelassen.“
„Sie wollte es selbst, als Motivationsmittel, um schnell trocken zu werden“, erläuterte ich. „Zumindest am Anfang.“
Anne sah mich fragend an.
„Irgendwann wurde ihre Sucht stärker, da habe ich sie ein klein wenig unter Druck gesetzt. Ab da trug sie den Gürtel nur noch widerwillig.“

„Und das war der Auslöser eurer Trennung?“
„Vielleicht.“
„Das tut mir leid.“ Anne legte ihren Arm um meine Schulter und kam mir noch etwas näher. „Darf ich dich trösten?“

In mir fingen die Alarmglocken an zu läuten. Was wollte Anne wirklich? Irgendwie stand sie wohl auf mich; wollte sie jetzt Maries Platz einnehmen? Oder nur ihrer Schwester eins auswischen? Oder suchte sie einfach nur ein Abenteuer und sah mich in meiner Situation als leichte Beute?

Ihre Hand wanderte in meinen Schritt und ihr Mund kam meinem immer näher.
„Ich habe kein abgeschlossenes Höschen an“, hauchte sie verführerisch. „Du kannst mich haben.“
Jetzt war es genug. Ich schob sie ein wenig weg von mir und legte ihre Hand aus meinem Schritt auf ihren Oberschenkel. „Nein Anne, ich will das nicht. Du bist die Schwester meiner frischen Ex. Ich mag dich zwar, aber ich werde nicht mit dir intim werden, okay?“

Anne schien verstanden zu haben. „Tut mir leid, Paule.“ Mittlerweile hatte sie auch die Hand von meiner Schulter genommen. „Ich wollte dir nur helfen und dir was Gutes tun.“
„Das ist lieb von dir. Aber bleiben wir, was wir waren: Freunde, oder potentielle Schwager und Schwägerin, okay?“
„Okay.“ Die Antwort klang nicht ganz überzeugend.
„Komm her. Eine feste Umarmung, und dann lade ich dich zum Abendessen ein. Aber ohne Gefummel.“


* * *

Eine weitere Woche war mittlerweile vergangen. Anne hatte sich (bis auf den Kuss zum Abschied) tatsächlich anständig verhalten und wir gingen als Freunde auseinander. Auch mit dieser Kollegin war ich ein paar Tage später tatsächlich aus und anschließend kam sie sogar noch kurz zu mir herauf. Es war ein netter Abend, ja, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass sich daraus mehr ergeben würde, und so blieb es bei einem kurzen Absacker, bevor wir wieder beide unserer Wege gingen. Über eine freundschaftliche Umarmung hinaus kamen wir uns ebenfalls nicht näher und so plagte mich auch keinerlei schlechtes Gewissen.

Ein paar Tage später fand ich nach der Arbeit im Briefkasten einen Luftpolsterbrief. Ohne Absender, die Anschrift mit schnellen, eiligen Großbuchstaben geschrieben. In Inneren fühlte ich etwas Hartes. Ich öffnete ihn noch im Treppensteigen und fand darin zwei Schlüsselpaare, sonst nichts. Aber ich kannte diese Schlüssel. Die Schlüssel zu Maries eiserner Rüstung!

Was sollte mir das sagen? War das ein Friedensangebot? Oder der schüchterne Versuch einer erneuten Kontaktaufnahme? Oder hatte sie sich etwa wieder selbst eingeschlossen und hoffte jetzt darauf, dass ich zu ihr zurückkehren und sie befreien würde?

In mir reifte ein Entschluss. Ich wollte es so machen, wie es für unverlangt zugesandte Waren üblich war. Aufbewahren, bis sich der Absender melden würde. Aber auf keinen Fall für eine Rückgabe aktiv werden. Ich war gespannt, was passieren würde.

Es passierte - nichts. Keine weiteren Briefe, keine Textnachrichten, keine Anrufe. Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen. Wenn sie sich wirklich eingeschlossen hätte, würde sie bald hygienische Probleme bekommen; wir hatten es ja bereits ein Mal durchexerziert. Und auch wenn ICH sie in letzter Konsequenz verlassen hatte, hatte sie es ja mit ihrem egoistischen Verhalten, auch schon im Vorfeld der Trennung, provoziert und mir klar gemacht, dass sie mich nur noch als Schlüssel- und Reinigungsdienst brauchte. Also sah ich keine Veranlassung, initiativ zu werden.

* * *

Wieder ein paar Tage später klingelte es, als ich gerade vor dem Fernseher mein Abendbrot aß. Besuch um diese Zeit war eher selten, und so war mir sofort klar, wer da vor der Türe stand.
„Ja, bitte?“, fragte ich durch den Türsprecher.
„Hier ist Marie. Darf ich raufkommen?“
„Klar.“ Ich drückte den Summer und ließ die Türe offen. Während sie die Treppe heraufkam, setzte ich mich wieder aufs Sofa und aß weiter.

„Hallo?“ Marie stand etwas ratlos alleine im Flur.
„Komm rein, ins Wohnzimmer“, rief ich mit halbvollem Mund. „Setz dich“, ergänzte ich, als sie unsicher in der Türe stand, und machte eine Handbewegung in Richtung Sessel.
Sie kam schüchtern herein und setzte sich, ohne ihren Mantel vorher auszuziehen oder gar zu öffnen. Auch durch den Mantel hindurch konnte ich an ihrer großen Oberweite erkennen, dass sie zumindest den stählernen BH trug, und dann vermutlich auch den Gürtel. Und zu meinem Erstaunen trug sie auch das stählerne Halsband. Hatte sie es nur nicht abbekommen oder wollte sie es weiter tragen?

Ich legte mein Brot beiseite und sah sie an. „Was kann ich für dich tun? Dir die Schlüssel zurückgeben?“
„Nein… ja, vielleicht auch…“ Sie blickte schüchtern zu Boden. „Ich… ich muss mit dir reden.“
„Über unseren letzten Abend?“ Ich wollte sie direkt aus der Reserve locken.
„Ja… nein… es ist nur…“, stotterte sie und ich meinte, ein paar Tränen in den Augen stehen zu sehen. Dann platzte es aus ihr heraus. „Ich will nicht die Schlüssel. Ich will DICH zurück!“

„Ups, das ist aber direkt“, Ich nickte anerkennend mit dem Kopf. „Warum der Sinneswandel?“
„Darf… darf ich erzählen?“
„Klar. Ich höre zu.“ Ich lehnte mich so entspannt zurück, wie ich es in diesem Augenblick in der Lage war.

„Als du mir den Gürtel abgenommen hast, da wollte ich unbedingt alleine sein. Die Wochen davor waren eine Quälerei und wir haben uns zum Schluss nur noch angegiftet. Endlich war ich wieder frei und konnte mich spüren. Und ich wollte mich spüren! Und dann habe ich mich ins Bad verzogen.“
„Ja, das habe ich mitbekommen.“
„Es war wunderschön, mich wieder an den empfindlichen Stellen berühren zu können. Und ich habe die Gelegenheit genutzt. Nein, es war fast wie eine Orgie. Ich konnte nicht mehr von mir lassen.“
„Das habe ich ebenfalls noch gehört.“

„Ja, aber es ging noch weiter. Auch danach im Bett und an den nächsten Tagen musste ich mich ständig spüren, streicheln und erregen. All das Versäumte nachholen, was mir monatelang verwehrt war. Ich bekam meine Hand kaum noch aus meinem Schritt. Ich habe mir sogar ein paar Spielzeuge gekauft und ein paar Tage frei genommen, um es so richtig auszukosten!“

„Dann war bei dir mehr los als bei mir.“ Ich malte mir gerade in Gedanken aus, wie sie sich von einem Orgasmus in den nächsten rubbelte, die Finger oder anderes Spielzeug tief in sich vergraben. Ein Vorteil als Frau, der uns Männern leider verwehrt bleibt.
„Ich wollte immer mehr, immer extremer, immer heftiger. Und auf einmal bekam ich den Drang, dazu ein Glas Wein dazu zu trinken. Zum Glück hatte ich keinen im Haus.“
Zum ersten mal sah sie auf und blickte mir ins Gesicht. Ihre Augen lagen unter einem leicht feuchten Schleier.

„Mir wurde klar, dass das ein Scheidepunkt war. Dem Drang nachgeben und in den Alkoholismus zurückfallen, oder diese neue Sucht in meinem Schritt sofort zu beenden. Mir fiel nichts anderes ein, als den Gürtel wieder anzulegen. Und um nicht in weitere Versuchung zu geraten, habe ich dir die Schlüssel geschickt in der Hoffnung, dass du sie erkennst. Und mir vielleicht sogar hilfst.“

Sie blickte mich weiter an. Lag da eine Sehnsucht in ihrem Blick?
„Jetzt bin ich seit ein paar Wochen wieder ohne Sex, was jetzt noch schlimmer ist als zu Beginn, als ich zum ersten mal den Gürtel trug. Weil ich ja jetzt wusste, was ich mir da verwehrte und wie großartig diese Orgasmen waren. Und während meiner neuen Enthaltsamkeit wurde mir klar, was ich früher an dir hatte. Deine Sorge um mich, deine Zärtlichkeit, deine Versuche, mich zu einem besseren Menschen zu machen. Und was ich dagegen für ein egoistisches A-Loch war. Eine Narzisstin. Ich schäme mich so dafür, dir gegenüber!“

„Das ist schön, dass du so offen bist. Aber was möchtest du jetzt wirklich von mir? Außer dem Schlüssel?“
„Ich wünsche mir, dass du zu mir zurück kommst. Dass wir ab einem bestimmten Punkt noch mal neu starten können. Ich liebe dich noch immer.“

„Hmmm. Ich weiß noch nicht, ob ich das auch will. Ich muss da nochmal drüber schlafen.“
„Das kann ich verstehen. Aber ich möchte dir gerne nahe sein. Kannst du mich zumindest ein wenig in den Arm nehmen?“
„Okay, komm her.“ Ich hatte den Platz neben mir von den Zeitschriften befreit und lud sie mit einer Geste zu mir ein. Sie setzte sich, noch etwas schüchtern, neben mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter, ließ aber ihre Hände im Schoß. Ich behielt meine Hände ebenfalls bei mir.

„Du riechst ein wenig streng, wenn ich das mal so sagen darf.“
Sie lächelte leicht gequält. „Ich weiß. Ich konnte mich ja nicht richtig sauber machen.“
„Soll ich dir den Schlüssel geben?“
„Äh… nein… Kannst du mich aufschließen?“
„Hmm. Okay. Aber ich werde dich nicht anfassen.“

„Kannst du wenigstens aufpassen, dass ich nicht an mir rumspiele?“
„Und wenn du es doch tust? Wie gesagt, ich fasse dich heute da unten nicht an.“
„Dein strenger Blick würde mir genügen.“
„Okay. Gehen wir ins Bad.“

Marie zog sich unten herum komplett aus und stellte sich vor mich, damit ich den Gürtel öffnen konnte. Ich steckte nur den Schlüssel ein und ließ sie den Rest machen. Kurz darauf stand sie unten ohne in der Dusche und seifte sich gründlich ein.

Etwas war anders als früher. Nun, es war interessant, ihr zuzusehen, aber es erregte mich nicht; auch nicht, als Marie ein wenig versuchte, mich mit leicht lasziven Bewegungen zu provozieren. Aber das war es nicht, was mich irritierte. Sie sah irgendwie anders aus; ungewohnt. Hatte sie sich etwa da unten rasiert? In den letzten Wochen war der Busch zwar wieder etwas nachgewachsen, aber man konnte die Veränderung noch deutlich erkennen.

Mittlerweile war Marie mit der Grundreinigung fertig und kam kurz aus der Kabine, um sich wie selbstverständlich meinen Nassrasierer von der Ablage zu nehmen. Kurz darauf war ihre Spalte haarlos wie bei einem Kind. Sie sah meinen interessierten Blick.
„Gefällt es dir? Ich mag es! Ich hatte es mal ausprobiert und fand es richtig gut. Es fühlt sich besser an, so zart und weich. Willst du mal fühlen?“

„Nein. Ich habe gesagt, ich fasse dich heute da unten nicht an.“
„Schade.“
Sie verließ die Kabine, trocknete sich ab, reinigte den Gürtel gründlich im Waschbecken und legte ihn sich wieder an. Schließlich reichte sie mir den Schlüssel.
„Würdest du den Schlüssel wieder an dich nehmen?“
„Ich weiß nicht, Marie. Wo soll das hinführen?“
„Lass es uns probieren. Bitte!“
„Was probieren?“
„Dass du weiter meinen Schlüssel behältst.“
„Okay. Aber nur vorläufig. Erst mal bis morgen.“
„Einverstanden.“

Wir saßen noch eine Weile auf dem Sofa, sie wieder an meiner Schulter. Diesmal roch sie deutlich besser und ich konnte mich etwas mehr auf sie einlassen. Sie erzählte noch ein wenig von der Zeit direkt nach der Trennung, aber es fiel mir immer schwerer, ihr zuzuhören. Ich wollte ins Bett.
„Entschuldige, Marie, aber es ist schon spät. Um die Zeit solltest du aber nicht mehr alleine nach Hause laufen. Ich denke, du kannst heute Nacht bei mir bleiben. Aber kein Kuscheln und keinen Sex.“
„Danke, Paule. Gerne! Kein Kuscheln. Das mit dem Sex liegt eh alleine in deiner Hand.“ Sie grinste mich an und wie zur Bestätigung klopfte sie auf ihr Schrittteil, was ein dumpfes Geräusch ergab. Wir gingen ins Schlafzimmer, ich gab ihr einen meiner Schlafanzüge, da ihre noch auf dem Dachboden lagen, sie zog ihn an und kroch auf ‚ihre‘ Seite des Bettes.

* * *

In der Nacht schlief ich unruhig und wachte ständig auf. Neben mir lag Marie; auf der Seite und mit dem Rücken zu mir. Ich hörte ihren ruhigen Atem und spürte ihre Wärme. Erinnerungen durchströmten mich; von schönen Tagen, als wir kuschelnd im Bett lagen, und uns gegenseitig Nähe spendeten, als ich sie überall streichelte, wo ich jenseits des Stahls um ihre Lenden hinkam und wir uns gegenseitig unsere Zuneigung spüren ließen. Das Leben war damals schöner mit ihr als heute ohne sie. Sollte ich ihr eine Chance geben?

Ich entschied mich im ersten Schritt dagegen. Ich musste mir erst sicher werden, wie ernst sie es wirklich meinte, oder ob ich wieder nur ihr Schlüsseldienst, eventuell um die eine oder andere sexuelle Dienstleistung erweitert, werden sollte.

* * *




58. RE: Kalter Entzug

geschrieben von 8ball am 05.03.23 08:10

Danke für die schnelle Fortsetzung. Ich habe bis jetzt jeden Teil verschlungen und bin froh, daß du täglich einen weiteren Teil postest
59. RE: Kalter Entzug

geschrieben von rabe57 am 05.03.23 10:44

Die beiden möchten bitte wieder zusammen kommen,und er soll ihr Schlüssel Herr bleiben.
Aber trotzdem müßten sie mal endlich den Liebes Akt vollziehen! Und auch öfter,denn er ist ja auch nur ein Mann.

Aber die Geschichte ist gut!!
60. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Lokmaus am 05.03.23 12:45

Tolle Fortsetzung hatte mir schon gedacht das Marie bei Paule ankommt. Als ich dann gelesen habe das Marie mit dem Stahlhöschen vor der Tür stand dacht ich erst das es Anna währe die Paule nach seiner Abfuhr rumkriegen wollte.😇
Schreib bitte weiter in diesen Stiel.
Gruß Lokmaus
61. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 06.03.23 09:25

Vielen Dank für eure Kommentare!
Es freut mich, dass meine Geschichte gefällt und motiviert mich, weitere Sachen zu schreiben.

Ob Paule ähnliche Gedanken und Wünsche hat wie ihr, wird sich zeigen...

- - -


22.
Marie war vor mir wach und beobachte mich, wie ich aufwachte und mir den Schlaf aus den Augen rieb. Im Gegensatz zu mir schien sie keine grüblerische Nacht hinter sich zu haben und strahlte mich einfach nur an. Erwartete sie, dass ich jetzt über sie herfallen und sie wieder in meine Arme schließen würde?

„Darf ich mit dir kuscheln?“, fragte sie mich anstelle eines Grußes.
„Nein, Marie. Kein Kuscheln, kein Sex, hatte ich gesagt.“
„Aber das war gestern.“
„Das gilt auch weiterhin. Ich muss mir erst darüber im Klaren werden, ob und wie es mit uns weitergehen kann. Weißt du, ich bin ziemlich verletzt. Ich habe viel investiert und auf vieles verzichtet, um dich von deiner Sucht zu befreien, auch persönlich. Und kaum warst du geheilt, hast du mich weggestoßen. Das kann ich nicht mit einem Federstrich wegschieben.“ Ich sah ihr direkt in die Augen. „Aber ich biete dir meine Freundschaft an, wenn auch nur auf platonischer Basis. Und dann sehen wir weiter, wie es sich entwickelt.“

Ich bemerkte, wie Marie schluckte. Hatte sie wirklich gehofft, dass nach einer ereignislosen Nacht im gemeinsamen Bett alles wieder beim Alten sein würde? Ich wollte das Thema nicht weiter vertiefen und ging zur Tagesordnung über.
„Lass und aufstehen und frühstücken. Möchtest du zuerst ins Bad? Soll ich dir deine Sachen vom Dachboden holen?“

Marie schien zu erkennen, dass sich heute nichts mehr tun würde. „Geh du zuerst ins Bad, und dann kannst du mir meine Sachen holen, während ich dusche.“
„Klingt vernünftig.“

Ich hatte ihr den Karton mit ihren Sachen ins Schlafzimmer gestellt und so trafen wir uns wieder beim Frühstück. Nach ein wenig Smalltalk kamen wir unweigerlich auf dieses eine Thema.
„Was wird jetzt aus uns?“, fragte sie fast schon ängstlich.
„Was soll mit uns sein? Wie gesagt, biete ich dir meine Freundschaft an. Du darfst jederzeit zu mir kommen und mich besuchen und wir können gerne auch gemeinsame Dinge unternehmen. Ich mag dich und bin gerne mit dir zusammen! Aber keinen Sex, erstmal keine Partnerschaft, auch keine ‚Freundschaft plus‘.“

„Und mein Schlüssel zu, na, du weißt schon?“ Sie schien mit meiner aufgezeigten Perspektive nicht sonderlich glücklich.
„Den gebe ich dir gleich zurück.“
„Ich will ihn nicht!“ In ihrem Blick lag fast schon Panik. „Kannst du ihn nicht weiter für mich bewahren?“
„Wie soll das gehen, wenn wir nicht zusammen sind?“
„Wir… du… du hast den Schlüssel auch schon mal gehabt, als wir noch nicht zusammen waren.“
„Stimmt. Aber damals hast du mich gebeten, dir bei der Bewältigung deiner Sucht zu helfen. Ich sehe gerade nicht, was jetzt deine jetzige Motivation ist und welche Rolle ich dabei spiele.“

„Ich… ich habe Angst, wieder in meine neue Sucht zurückzufallen. Und du bist der Einzige, dem ich genügend vertraue.“
Ich blickte sie nachdenklich an. „Also, du möchtest, dass ich die Kontrolle über deine Sexualität übernehme, obwohl wir nicht zusammen sind?“
„Ja… so gesehen schon.“
„Hmmm… Nun, ich möchte im Augenblick keinen Sex mit dir. Vielleicht ändert sich das mal, aber sicher nicht in den nächsten Tagen oder Wochen. Und da ich den Schlüssel habe, kannst du auch mit niemand anderem Sex haben. Richtig?“
„Äh… richtig.“
„Das heißt, du wirst dann auf unbestimmte Zeit auf jeglichen Sex verzichten. Willst du das wirklich?“ Ich sah sie mit einem durchdringenden, ernsten Blick an.

„Eigentlich nicht ganz so streng… Aber das wäre dann wohl der Preis.“
Innerlich schüttelte ich den Kopf. Was war bloß in sie gefahren? Erst Enthaltsamkeit mit gelegentlichen Befriedigungen, überwacht durch mich, dann hemmungslose Selbstbefriedigung bis zum Exzess und jetzt auf einmal genau das Gegenteil: völlige Enthaltsamkeit?

Ich musste schmunzeln. „Also ich bin nicht überzeugt davon, dass das eine wirkliche Lösung für die Zukunft ist. Aber ich mache dir ein Angebot: Ich nehme den Schlüssel für ein viertel Jahr, und dann entscheiden wir erneut. Ich schließe dich zu den Reinigungen auf, aber waschen musst du dich selbst. Wenn du dann die Finger nicht von dir lassen kannst, ist das dein Problem. Ich werde nicht einschreiten. Einverstanden?“

„Einverstanden.“ Ich konnte ihre Erleichterung spüren. „Ab sofort?“
„Ab sofort.“
„Darf ich dich umarmen?“
„Umarmen ja, aber nicht küssen.“
„Klar.“ Sie schlang sich regelrecht um mich und war nahe davor, ihre Lippen auf meine zu drücken, beherrschte sich aber noch im letzten Augenblick.
„Darf ich heute bei dir bleiben?“
„Gerne, ich mag deine Gesellschaft.“

Der Tag mit Marie war wie ein Dejà vu früherer Tage. Wir alberten herum, verbrachten einige Zeit draußen und ich musste aufpassen, dass Marie nicht zu viel Hoffnung auf eine baldige Wiedervereinigung schöpfte. Immer wieder versuchte sie, mit mir zu kuscheln und immer wieder musste ich sie wieder auf eine gewisse Distanz bringen. Wie lange würde das noch funktionieren mit dieser Distanz? Diesem Gefälle – ich als Wächter über ihre Sexualität, sie als meine Abhängige? Was würde passieren, wenn ihr Verlangen nach sexueller Befriedigung übermächtig werden würde?

Zum Glück lag jetzt eine Arbeitswoche vor uns, in der Marie wohl nur ein oder maximal zwei Mal kurz für einen Reinigungsaufschluss (und eventuell ein gemeinsames Abendessen) vorbeikommen würde. Und richtig spannend würde es am nächsten Wochenende werden. Wir waren als Paar auf Brittas Geburtstag eingeladen. Es hatte sich wohl noch nicht herumgesprochen, dass wir genau das nicht mehr waren...

* * *






62. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Gewindelt am 06.03.23 17:28

Sehr schöne Wendung, gerne weiterschreiben .

Danke für das teilen der Geschichte mit uns.
63. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 07.03.23 09:03

Danke, Gewindelt, für deinen Kommentar!


- - -


23.
Auf dem Weg zu Britta holte ich Marie ab. Wir betraten Brittas Wohnung und umarmten nacheinander die Gastgeberin, doch Britta schien es sofort zu spüren.
„He, was ist los? Seid ihr nicht mehr zusammen?“
„Nein, wir haben uns getrennt“, meinte ich, und Marie ergänzte „vorübergehend“. War sie so fest entschlossen?

Der Rest der Bande war bereits im Wohnzimmer. Doch ich sah ein neues Gesicht. Ein junger Mann, unser Alter, blonde Haare, gutaussehend. Als er mit der Begrüßung an der Reihe war, stellte er sich vor.
„Ich bin Marvin, ein Arbeitskollege von Maxe.“
Maxe hatte sich mittlerweile dazugesellt. „Marvin ist neu zugezogen und erst seit ein paar Monaten bei uns in der Firma. Ich habe ihn eingeladen, damit er mal Leute außerhalb der Firma kennen lernt.“
„Willkommen in unserer Runde, Marvin“, beendete ich das kurze Gespräch, um die restlichen Gäste zu begrüßen.

Marie ging gleich ihrer eigenen Wege. Jetzt war für alle offensichtlich, dass wir nur ‚zufällig‘ gleichzeitig gekommen und offensichtlich kein Paar mehr waren.
Britta und Conny waren sichtlich besorgt und suchten das nähere Gespräch mit mir.
„Was ist passiert?“, fragte Britta. „Ihr wart doch beinahe das Traumpaar des Jahres.“
„Und habt Maries Entzug zusammen durchgestanden“, ergänzte Conny.

Ich hatte keine Ambitionen, die ganze Geschichte mit Enthaltsamkeit, Gürteln und so weiter breitzutreten. So blieb ich ein wenig vage. „Der Entzug hat Marie verändert. Sie hatte entdeckt, dass es außer Alkohol und meiner Person noch andere schöne Dinge im Leben gibt. So haben wir uns etwas auseinander gelebt.“

Die beiden merkten wohl, dass mir nicht nach detailliertem Klatsch oder nach ‚von der Seele reden‘ war, und hakten nicht weiter nach. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich jedoch, dass sich Marvin um Marie bemühte. Die beiden waren angeregt in ein Gespräch vertieft, das ich aber nicht verstehen konnte.

Ich unterhielt mich mit allen außer Marvin und Marie, behielt die Beiden aber stets im Blick. War ich eifersüchtig? Eigentlich unnötig, denn erstens hätte ich Marie sofort haben können, und zweitens war ich im Besitz eines gewissen Schlüssels, der ein Techtelmechtel zwischen den Beiden zuverlässig verhindern würde.

Ein paar Gesprächsfetzen drangen dann doch zu mir durch. „Ja, ich bin Single… noch keine Gelegenheit, hier jemanden kennenzulernen… du bist sehr hübsch… ist das dein Freund?… du bist auch Single?...“

Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Hände fanden. Jetzt wurde es spannend! Bärchen erzählte mir gerade von seiner neuen Freundin (die allerdings heute leider keine Zeit hatte), und eigentlich wäre das ein spannendes Tratsch-Thema gewesen, aber ich war einfach zu abgelenkt. So reagierte ich eher stereotyp auf seine Darstellungen und konnte nachher wirklich nicht mehr sagen, was er mir eigentlich erzählt hatte.

Immer wieder wanderte mein Blick zu den beiden Turteltäubchen, die sich zwischenzeitlich in eine ruhigere Ecke des Wohnzimmers zurückgezogen hatten. Da war er, der erste zaghafte Kuss, noch auf Maries Backe. Wie weit würde Marie ihn an sich heranlassen? Was würde sie ihm von ihrer stählernen Rüstung erzählen? Ich malte mir in Gedanken aus, wenn er Maries Eisen entdecken und sich seiner aussichtslosen Lage bewusst werden würde.

Da, jetzt küsste sie ihn zurück. War ich etwa doch eifersüchtig? Nein, ich musste mich beherrschen. Es würde sich alles von selbst klären. Marie hatte einfach keine Chance. Und es war ihr eigener Wunsch, trotz meiner Bedenken.

Und dann passierte es. Marie stand auf, suchte nach mir und steuerte zielsicher auf mich zu. Sie kam mir mit ihrem Mund ganz nahe an mein Ohr, so dass niemand mithören konnte.
„Paule, kann ich diesen gewissen Schlüssel haben?“, fragte sie direkt heraus.
Ich sah sie an und musste ein Grinsen unterdrücken. „Natürlich, es ist deiner. Aber ich habe ihn nicht dabei. Du kannst ihn dir morgen bei mir abholen.“

„Morgen?“ Marie blickte ein wenig entsetzt. Alle ihre Träume über den weiteren Verlauf des Abends schienen in diesem Augenblick zu zerplatzen.
„Natürlich erst morgen. Ich gehe deswegen nicht zurück nach Hause.“
Marie schien sichtlich geschockt.
„Und wenn du ihn dann hast, kannst du ihn gleich behalten. Ich will ihn dann nicht mehr zurück“, schob ich noch hinterher.
„Aber… unsere Abmachung?“
„Die war, dass wir in einem viertel Jahr entscheiden, wie es weitergehen soll. So lange soll ich den Schlüssel bewahren. Wenn du ihn gleich zurück haben willst, ist unsere Abmachung hinfällig.“

Als ob unser Gespräch das normalste der Welt gewesen wäre, stand ich auf, um mich einem neuen Gesprächspartner zuzuwenden. Wie beiläufig meinte ich noch im Weggehen, „also komm einfach vorbei, dann gebe ich ihn dir.“ So ließ ich Marie stehen, ohne sie jedoch wirklich aus dem Augenwinkel zu verlieren.

Sie wirkte ziemlich geknickt, als sie zurück bei Marvin war und seine Hand hielt. Marvin schien zu verstehen, dass bei ihr nichts gehen würde und ich hatte den Eindruck, dass er von seiner neuen Eroberung abließ. Damit war für mich und meine Eifersucht das Thema erledigt. Marie würde irgendwann wieder vor meiner Türe stehen und Abbitte leisten.

* * *

Den gesamten darauffolgenden Sonntag über sah und hörte ich nichts von Marie. War sie sauer auf mich, weil ich ihr den Abend versaut hatte? Oder war es ihr peinlich, dass sie direkt vor meinen Augen mit Marvin geflirtet hatte? Ich versuchte meine Gedanken zu verdrängen.

Erst am Dienstag klingelte das Telefon.
„Kann ich zur Reinigung vorbeikommen?“, fragte Marie.
„Klar, komm vorbei.“
Kurz darauf stand sie bei mir im Flur und zog sich den Mantel aus. Nichts deutete auf die Ereignisse des vergangenen Wochenendes hin. Sie war fröhlich wie immer, auch wenn die Begrüßung diesmal vielleicht nicht ganz so stürmisch ausfiel wie die Male zuvor.

„Kann ich ins Bad?“
Ich brauchte bloß zu nicken und schon öffnete sie routiniert ihre Jeans, damit ich das Schloss von ihrem Gürtel entfernen konnte. Sofort verschwand sie im Bad. Ich hörte Wasser rauschen und schon kurz danach stand sie wieder vor mir, vollständig bekleidet und mit einem Strahlen im Gesicht.

„Bleibst du noch zum Abendessen?“, fragte ich sie.
„Gerne!“
Wir deckten den Tisch und schmierten uns Brote. Doch jetzt schien eine gewisse Spannung in der Luft zu liegen. Wie unterhielten uns zwar gut, aber klammerten alles aus, was irgendwie mit dem Gürtel oder dem letzten Wochenende zu tun haben könnte. Irgendetwas wollte sie erzählen, aber sie wartete wohl auf den passenden Moment.

„Sollen wir noch zusammen einen Film schauen?“, fragte ich sie und ging schon mal voraus zum Sofa.
„Gerne“, meinte Marie und setzte sich neben mich, mit einem winzigen Abstand zwischen uns. Doch noch bevor ich den Fernseher anschalten konnte, platzte es aus ihr heraus.

„Ich war letzten Sonntag den ganzen Tag mit Marvin zusammen.“
„Und, war es schön?“
„Ja, schon. Marvin ist nett, sympathisch und unglaublich gutaussehend.“
„Ich weiß.“ Ich hoffte, dass meine Antwort nicht zu kalt klang. Alles was sie sagte, war sicher richtig. Aber es war einfach offensichtlich: Marvin war ein Aufreißer, ein Weiberheld, einer, der Frauen sammelte wie andere Leute Briefmarken. Wollte sie das nicht sehen? Oder war sie blind vor Liebe?
„Und, habt ihr miteinander…?“, fragte ich unschuldig.

„Du weißt doch, dass das nicht geht.“
„Nun, ich meinte eher knutschen und so.“
„Ja, ein bisschen.“
„Und, trefft ihr euch wieder?“

Marie fing an zu grinsen, krabbelte aufs Sofa und setzte sich auf ihre Unterschenkel, quer zu mir. Plötzlich begann sie, mich mit ihren Zeigefingern in die Seite zu piksen.
„Du bist eifersüchtig! Du bist eifersüchtig!“ rief Marie lachend und pikste mich immer weiter.
„Nee, bin ich nicht! Und hör auf, das kitzelt!“
„Bist du doch!“

Marie sprang auf, nachdem sie mir einen kurzen Kuss auf die Backe gegeben hatte und ging in den Flur, um ihren Mantel anzuziehen.
„Und ein schlechter Verlierer bist du auch!“, rief sie mir aus dem Flur zu. „Du müsstest nur deinen Dickkopf überwinden und ‚ja‘ sagen, dann könntest DU das alles von mir haben. Bis dann! Wie sehen uns!“ Und schon fiel die Türe hinter ihr ins Schloss.

* * *




64. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 08.03.23 07:36


24.
Am nächsten Sonntag hatte ich sie zum Kochen eingeladen. Etwas in mir drängte mich regelrecht dazu, dies zu tun. Wollte ich ihr näher sein? Oder war es meine Eifersucht? Wenn Marie bei mir war, konnte sie schließlich nicht bei Marvin sein. Egal, ich freute mich einfach wieder auf eine kurze gemeinsame Zeit mit ihr.

Marie stand pünktlich vor der Türe. Sie strahlte mich an und hatte sogar ein kleines Blumensträußchen in der Hand. „Für die Tischdeko“, erläuterte sie mir mit einem süffisanten Grinsen.
Ich nahm ihr den Mantel ab und hing ihn auf. Als ich mich in Richtung Küche wegdrehte, griff Marie nach meinem Arm und etwas kaltes schlang sich mit einem Ratschen um mein Handgelenk. Kurz darauf ratsche es ein weiteres Mal. Ich drehte mich um und sah fassungslos in ihr breit grinsendes Gesicht.

Mir ging unsere erste ähnliche Aktion wieder durch den Kopf. Wie wir aneinander gefesselt zu dieser Party gingen, Hand in Hand, weil uns sonst die Ketten behinderten. Und weil Marie eindeutige Ambitionen mir gegenüber hatte, es aber damals nicht aussprechen konnte.

„Du wirst mich wohl oder übel den ganzen Tag an der Hand halten müssen“, bemerkte sie immer noch breit grinsend. „Ich habe keinen Schlüssel dazu in der Tasche.“
Ich stand immer noch perplex im Flur, doch Marie griff meine Hand und zog mich in die Küche. „Na, was hast du vor zu kochen?“

Außer zum Gemüseschneiden und zum Essen ließ Marie meine Hand nicht los. Es war ein interessanter Mittag. Marie machte keinerlei weitere Annäherungsversuche, aber diese ständige Nähe und der Körperkontakt waren unglaublich schön und erinnerte mich ununterbrochen an diese glücklichen Tage damals.

Schließlich waren wir mit den (etwas mühsamen) Essen fertig und saßen über Eck am Tisch, ihre Hand auf meiner.
„Und wie bekommen wir das Ding da wieder ab?“, fragte ich neugierig.
„Wir müssen wohl zu mir gehen.“
„Aber wir können so keine Mäntel anziehen. Und draußen ist es kalt.“
„Dann müssen wir eben improvisieren.“
„Und wenn uns jemand so sieht?“
„Dann gehen wir eben erst, wenn es dunkel ist.“

Sie hatte auf alles eine Antwort… Also räumten wir erst mal ab, spülten mit jeweils nur einer Hand gemeinsam und ließen uns danach aufs Sofa fallen.
Wir sahen uns an und es lag etwas in der Luft. Ihre Augen glänzten und sie strahlte. Und auch ich fühlte mich so leicht. Es wurde mir klar: Marvin war nur ihr Werkzeug, um mich endlich wachzurütteln. Nicht er war ihr Favorit, sondern ich. Und der Tag Hand in Hand mit ihr weckte endgültig meine Sehnsucht. Dieses raffinierte Luder!

Wir kamen uns wortlos immer näher, bis unsere Gesichter nur noch zwei Handbreit voneinander entfernt waren. Meine freie Hand ging zu ihrem metallisch glänzenden Band, das sich eng um ihren Hals schmiegte, und strich darüber. „Trägst du den Reif immer noch für mich?“
„Klar.“ Marie lächelte mich an. „Ich habe dich nie aufgegeben.“

„Auch wenn ich die letzten Wochen etwas reserviert war, habe ich dich auch nie aufgegeben.“ Meine Hand wanderte dabei zu ihrer Backe und streichelte sie sanft.
„Ich… ich liebe dich immer noch“, platzte es fast aus mir heraus.
„Ich dich auch“, entgegnete sie und drückte, ohne weiter zu fragen, ihre Lippen auf meine.

Alle aufgestauten Emotionen bahnten sich ihren Weg: Am liebsten wäre ich jetzt über sie hergefallen, aber die Kette, die uns den Tag über so eng verband, trennte uns jetzt. Wir konnte uns nicht ausziehen, nicht mal vernünftig umarmen und selbst das Küssen ging mit ein paar Verrenkungen einher.

Marie löste sich von mir. „Ich habe doch einen Schlüssel dabei“, flüsterte sie mir ins Ohr. „Aber ich komme nicht dran.“
„Wie das?“, flüsterte ich zurück.
„Der Schlüssel ist in einem Überraschungsei“, hauchte sie mir fast ins Ohr, „und das Ü-Ei steckt in meiner Mumu.“

Ich wich erschrocken zurück. „Wie kommt das da hin?“
„Bei der letzten Reinigung habe ich es dort hineingesteckt“, lächelte sie mich süffisant an. „Ein interessantes Gefühl, ständig das Ding in mir zu spüren und bei jeder Bewegung den rappelnden Schlüssel darin wahrzunehmen. Das hat mich ständig auf Touren gehalten.“

„Das hast du alles geplant.“
„Klar.“
„Du bist ganz schön gerissen.“
„Ich weiß!“ Sie blickte mich mit einem Siegerlächeln an. „Willst du jetzt nicht den Schlüssel holen? Du musst mich nur aufschließen und ein wenig in mir herumfingern.“
„Auch das hast du geplant.“
„Ich habe gehofft, dass du darauf anspringst.“
„Du bist ein perfides Biest!“ Ich gab ihr einen Kuss auf den Mund.
Marie grinste mich an. „Stimmt! Und ich liebe dich auch!“

* * *

Die folgenden Szenen waren filmreif und hätten in jedem Jerry-Lewis-Film einen zentralen Platz gefunden. Da wir noch ‚unzertrennlich‘ waren, musste Marie mit ins Schlafzimmer kommen, um diesen gewissen Schlüssel holen. Jetzt kannte sie mein Versteck und ich würde mir ein neues suchen müssen…

Aneinander gefesselt und ohne Möglichkeit, uns unserer Oberkleidung zu entledigen, zogen wir uns gegenseitig die Hosen aus, wobei wir uns ständig mit der Kette in die Quere kamen. Nach einigen Verrenkungen standen wir uns schließlich unten herum fast nackt gegenüber und ich versuchte, mit einer Hand den Schlüssel in das Schloss zu fummeln. Schließlich war der Gürtel offen und Marie stellte sich breitbeinig hin.

Aus dem Augenwinkel konnte ich ihr breites Grinsen erkennen. Wohl einerseits, sich so ein geniales Versteck ausgedacht zu haben, andererseits, weil sie mich damit praktisch zwang, sie mehr als nur flüchtig zu berühren um an den Schlüssel zu kommen. Ich griff ihr in den Schritt und spürte schon, wie feucht sie war. Das kam mir entgegen; ich schob nur ihre Schamlippen auseinander und schon fiel mir ein gelbes, schmieriges Ei praktisch in die Hände. Stolz hob ich die Trophäe hoch und blickte in zwei mich gierig und lüstern anstarrende Augen.

Das Öffnen des Eis war Formsache und kurz darauf fielen die Handfesseln zu Boden. Marie versäumte keine Zeit, warf mich aufs Bett und sprang regelrecht auf mich drauf. Es dauerte nicht lange, bis ich tief in ihr steckte und wir auf einer Welle der Erregung ritten, die dann in einem tosenden Finale über uns brach.

Im Nachglühen unseres Höhepunktes lagen wir eng beieinander.
„Sind wir jetzt wieder zusammen?“, fragte sie leicht unsicher.
„Wenn es nach mir geht – auf jeden Fall.“
„Oh, Paule!“ Marie schlang sich regelrecht um mich und drückte ihre stählernen Hügel durch alle Kleidung hindurch in meine Brust. Mir blieb fast die Luft weg.

„Aber wenn ich unsere Beziehung überleben soll, müssen deine stählernen Rippenbrecher weg“, warf ich ein, als ich wieder Luft bekam.
Marie strahlte mich an. „Das liegt an dir, du hast die Schlüssel!“ Ihr Blick wurde verträumter. „Aber das Höschen darf ich behalten?“
„Von mir aus. Und ich bin wieder der Hüter?“
„Ja!“ Ihre Augen glänzten.
„Und wie lange?“
Sie strahlte mich an. „Bis ich Mama werde!“
„Okay, dann lass uns daran arbeiten! Bereit zu einer zweiten Runde?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, fing ich an, ihr den Pulli abzustreifen.


E N D E







65. RE: Kalter Entzug

geschrieben von carpegenk am 08.03.23 09:41

Hallo Matze,
wie heißt es doch: man soll aufhören, wenn es am schönsten ist!
Danke für Deine Geschichte, sie war in ihrer Wirklichkeitsnähe gut zu lesen.
Dein Carpegenk
66. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Lokmaus am 08.03.23 12:32

Auch von mir ein großes Dankeschön für tolle Geschichte. Mach weiter so und hoffentlich auf noch ein paar schöne Geschichten.
LG Lokmaus
67. RE: Kalter Entzug

geschrieben von rabe57 am 08.03.23 12:40

Schööön!So darf(muß) ein Ende sein! Danke noch mal für die Geschichte.
68. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Aiko Schwarzmeier am 08.03.23 15:38

a schöne G'schicht!
Gut geschrieben, fein zu lesen

D A N K E !

gruss Aiko
69. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Matze23 am 13.03.23 10:55

Vielen Dank für eure Kommentare und die anerkennenden Worte!

Mal sehen, ob und wann ich weitere Geschichten hier veröffentlichen werde.

Grüße, Matze


70. RE: Kalter Entzug

geschrieben von Merdigo am 22.03.23 13:59

Hallo Matze23,
Vielen Dank für Deine tolle Geschichte.
Ich hatte das Glück, diese komplett am Stück lesen zum können, denn ich muss offen gestehen, hätte ich in den letzten Kapiteln warten müssen hätte ich die Geschichte nicht durchgeschaut. Denn gerade in den letzten teilen hat sich PAul so unglaublich dämlich verhalten, das es echt schon weh tat. Aber zum Glück hatte seine Freundin mehr Durchhaltewillen.
71. RE: Kalter Entzug

geschrieben von MartinII am 19.02.24 14:00

Einfach eine schöne Geschichte!


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