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Thema:
eröffnet von DarkO am 26.06.24 17:35
letzter Beitrag von MartinII am 11.11.24 16:43

1. Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 26.06.24 17:35

Hallo zusammen!

Keuschy, der Autor der Geschichte "Moderne Keuschheit" hat mir freundlicherweise die Erklaubnis gegeben, seine interessante Geschichte fortzusetzen:


1. Eingesperrt

Nur mit Jans Unterstützung schaffte ich den Weg zurück in unser Wohnzimmer. Mein Magen hatte sich zusammengekrampft, mir war speiübel, dazu zitterten meine Beine. Es lief mir eiskalt den Rücken runter und ich bekam fast keine Luft mehr.

„Liebling, jetzt leg dich erstmal da aufs Sofa und versuche, ein paarmal tief durchzuatmen. Ich hole dir ein Glas Wasser, dann kannst du mir erzählen, was dich gerade so umgehauen hat“, sagte mein Mann zärtlich.

Immer noch überwältigt von Evildevis Worten ließ ich mich in die Sofakissen fallen. „Ist das alles nur ein böser Traum, oder hat mich dieser Schuft gerade wirklich für sechs Monate in meinen Gürtel eingesperrt und so zur Sklavin seines dämlichen Keuschheitsprogramms gemacht?“, ging es mir durch den Kopf. Wütend schlug ich mit den Fäusten gegen das Blech an meiner Taille.

Ein Piepsen von meinem Handy holte mich ins Hier und Jetzt zurück. „Bitte sofort sämtliche Keuschheitskomponenten anlegen. Start des Programms in 5 Minuten!“, zeigte das Display an. In Panik sprang ich auf. „Oh neiiiiin! Shit! Shit! Shit! Shit! Shit!“

Jan, der soeben mit einem Glas Wasser aus der Küche zurückgekommen war, starrte mich irritiert an. „Was ist denn jetzt schon wieder los? Warum schreist du hier so rum?“, fragte er verwundert.

„Dieses perverse Schwein hat mich tatsächlich verarscht!“, antwortete ich aufgebracht und hielt ihm mein Telefon vor die Nase. „Mir bleiben jetzt noch weniger als fünf Minuten, dann startet sein fieses Keuschheitsprogramm.“

„Aber wie…“, begann mein Mann verwirrt.

Ich unterbrach ihn barsch: „Das ist gerade wirklich nicht der richtige Augenblick für irgendwelche Erklärungen. Dafür haben wir gleich noch ein halbes Jahr lang ausreichend Gelegenheiten. Jetzt hilf mir lieber!“

Es dauerte einen kurzen Moment, bis mein Mann das Gesagte begriffen hatte. „Okay. Das Programm startet also in Kürze. Das heißt, als Erstes solltest du schnell deine Kleidung ablegen.“

Während ich mich beeilte, Turnschuhe, Jeans und Pulli auszuziehen, sammelte mein Gemahl die übrigen Teile meines künftigen Ehesklavinnenoutfits zusammen und stapelte alles auf dem Wohnzimmertisch.

„Bist du bereit, Schatz? Können wir anfangen?“, erkundigte er sich, sobald ich – abgesehen von dem vermaledeiten Blechgürtel – splitterfasernackt vor ihm im Wohnzimmer stand.

„Du meinst, ob ich dazu bereit bin, für die nächsten sechs Monate in diese blöde Metallunterwäsche eingesperrt zu werden und dann daheim nur noch gefesselt und ohne vernünftige Klamotten herumzulaufen? Natürlich nicht! Aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle?“ blaffte ich ihn an, den Tränen nahe. „Die Zeit läuft, also legen wir lieber einen Zahn zu!“

„Stimmt. Dann fangen wir mal mit dem BH an“, verkündete Jan. Er nahm dieses verhasste Edelstahlmonstrum, legte es mir um den Oberkörper, verstaute meine Brüste in den beiden Metallschalen und drückte den Verschluss zusammen.

Widerwillig ließ ich mir von ihm daraufhin auch die Schenkelbänder und das Halsband anlegen. Als sich mein Gemahl mir jedoch mit den geöffneten Hand- und Fußschellen näherte, wich ich panisch zurück. „Nein! Lass das! Tu die weg! Die will ich nicht tragen!“, keifte ich.

„Liebes, ich fürchte, das muss sein. Dir bleibt leider keine andere Wahl", sagte mein Gemahl sanft. „Ansonsten wirst du bestraft. Und zwar so lange, bis du schließlich doch kooperierst.“

Im nächsten Moment piepte schon mein Telefon zweimal. Gleichzeitig verpasste mir mein Keuschheitsgürtel einen saftigen Stromschlag, als wollte er meinem Gatten beipflichten. Allmählich reifte in mir die Erkenntnis, dass ich den Kampf gegen eine so sture Maschine unmöglich gewinnen konnte. Zerknirscht streckte ich meine Handgelenke vor, um diese von Jan ebenfalls mit dem Blechschmuck verzieren zu lassen. Es folgten noch die Fesseln an meinen Füßen. Damit war meine Ausstattung komplett.

Mein Handy gab einen langen schrillen Signalton von sich. Parallel dazu hörte ich das kurze Surren der sich verriegelnden Schlösser überall an meinem Körper. Ich kreischte. Meine Nerven waren am Ende. Heulend ließ ich mich auf die Couch fallen. „Du und deine blöde Erfindung!“, schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in den Händen. „Jetzt muss ich dieses bescheuerte Metallzeug ein halbes Jahr lang ständig mit mir herumschleppen. Mit den Strafen, die sich mit Sicherheit nicht vermeiden lassen werden, komme ich höchstwahrscheinlich erst in sieben oder acht Monaten wieder raus.“

Während ich meinen Tränen freien Lauf ließ, besorge mein Mann eine Box mit Taschentüchern. Ich schniefte. „Danke.“ Mit einem Tuch tupfte ich mir die Tränen von den Wangen, mit einem weiteren putzte ich meine Nase. „Das darf doch alles nicht wahr sein!“, schimpfte ich. Neue Tränen kullerten aus meinen Augen.

Mein Liebster fuhr mir mit der Hand zärtlich übers Gesicht. „Aber mein Schatz, es ist doch keine Ewigkeit. Und die Ketten an Händen und Füßen musst du auch nur zuhause tragen, draußen nicht.“

Gerade als ich anfangen wollte, meinem reizenden Gatten unmissverständlich klarzumachen, dass es ihm damit kein Bisschen gelang, mich zu besänftigen, ließ mich ein stechender Schmerz in meinem Unterleib zusammenzucken. Erschrocken sprang ich auf. „Ach verdammt! Nicht einmal mehr weinen darf ich richtig. Höchstens vielleicht im Stehen!“ Mit beiden Händen klopfte und zerrte ich an dem Metallband an meiner Taille herum, was natürlich überhaupt nichts brachte. Der Stahl saß bombenfest an meinem Körper. Und das würde noch sehr lange so bleiben.

Tröstend nahm mich Jan in den Arm. „Schatz, Liebling. Beruhige dich. Und dann erklärst du mir mal bitte in aller Ruhe, was hier gerade überhaupt abläuft. Wie ist das passiert?“

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und leerte das Glas, welches mir mein Mann reichte, in einem Zug. Ausführlich berichtete ich ihm von meinem Gespräch mit Herrn Evildevil.

Mein Mann strich mir liebevoll eine feuchte Haarsträhne hinters Ohr. „Mein armer Schatz. Es tut mir wirklich leid, dass es so gekommen ist. Du sagtest, dieser hinterhältige Mensch hätte dafür gesorgt, dass ich dich für einen Moment mit ihm allein lasse, und dann hätte er dich ausgetrickst? Das habe ich wirklich nicht von ihm erwartet. Aber jetzt ist es leider zu spät. Das Programm wurde extra so entworfen, dass es kein Entrinnen gibt, wenn es erst einmal aktiv ist. Na komm, Kopf hoch! Gemeinsam schaffen wir das. Ganz sicher! Und anschließend fliegen wir für vier Wochen in den Urlaub. Wohin du willst.“

Mit meinen gefesselten Händen schob ich ihn von mir weg. „Du hast leicht Reden. Du steckst ja auch nicht in diesem verdammten Metallzeug fest“, fauchte ich.

„Eventuell kann ich Herrn Evildevil anrufen und ihn dazu überreden, dich schon früher zu befreien“, dachte mein Mann laut, „zum Beispiel, indem ich auf einen Teil des vereinbarten Kaufpreises verzichte.

Mittlerweile hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen. Kopfschüttelnd erwiderte ich: „Darauf wird er sich garantiert nicht einlassen, jetzt, wo er endlich das gekriegt hat, was er schon die ganze Zeit über wollte. Außerdem können wir das Geld trotz alledem gut gebrauchen.“ Ehrgeiz flammte in mir auf. „Nein. Ich habe mich da irgendwie selbst reingeritten, also ziehe ich es jetzt auch durch!“

Leicht stutzig blickte mein Mann mich an. „Mein Schatz. Diese Art gefällt mir so an dir. Ich liebe dich und werde dich so gut es geht dabei unterstützen. Wollen wir zusammen ein Stück spazieren gehen und uns währenddessen ein paar Gedanken darübermachen, wie es weitergehen kann?“

Ich nahm mein Smartphone in die Hand, um die Zeit abzulesen. Es war kurz nach halb vier. „Uns bleiben knapp vier Stunden, bis ich ins Bett gehen muss. Sofern dieser Fiesling das nicht nachträglich noch geändert hat. Also los!“

„Gut! Drück‘ doch mal auf den Knopf, damit du gleich deine Fesseln ablegen kannst.“

Misstrauisch betätigte ich den kleinen Handsender, der noch auf dem Esstisch lag, wo Jan ihn nach der Vorführung an der Haustür abgelegt hatte. Irgendwie hatte ich erhebliche Zweifel, dass das so einfach funktionierte.

Jan und ich starrten gebannt auf mein Mobiltelefon und warteten darauf, dass es das Eintreffen einer Nachricht signalisierte. Das tat es auch wenige Sekunden später. Mit einem unguten Gefühl nahm ich es in die Hand und las: „Erlaubnis verweigert. In 5 Minuten dürfen Sie es erneut versuchen.“

Frustriert warf ich das Gerät zurück aufs Sofa. „Ich hab’s geahnt! Vielleicht darf ich ja unter der Woche immer sofort das Haus verlassen, damit ich nicht zu spät zur Arbeit oder zu irgendwelchen Terminen komme. Aber unser lieber Herr Evildevil geht anscheinend davon aus, dass ich samstagnachmittags bestimmt nichts Wichtiges zu tun habe. Außer vielleicht das Haus zu putzen“ Ich dachte kurz nach. „Weißt du was? Der Typ kann mich mal! Ich gehe jetzt hoch ins Schlafzimmer und suche mir schonmal einen Rock oder ein hübsches Kleid aus. Jeans und alle anderen Hosen kann ich in nächster Zeit ja wohl getrost im Keller einmotten. Danach probiere ich es wieder. Vielleicht gehen die Schellen an meinem Hals und an den Hand- und Fußgelenken ja dann auf. Aber diese blöden Schenkelbänder garantiert nicht.“

Mein Mann schüttelte den Kopf. „Da muss ich Herrn Evildevil aber in Schutz nehmen. Nicht er hat entschieden, dass du jetzt nicht rausgehen darfst, sondern mein Keuschheitsprogramm selbst. Üblicherweise stehen die Termine der KG-Trägerin weit im Voraus fest und können entsprechend im Kalender eingetragen werden. Bei allen spontanen Aktivitäten außer Haus entscheidet die Software per Zufallsprinzip, ob sie dich gehen lässt, oder eben nicht. Da besteht also immer eine fünfzig-fünfzig-Wahrscheinlichkeit. Wenn du magst, suche ich dir in der Zwischenzeit ein Paar Schuhe mit hohen Absätzen raus.“

„Ja, bitte. In dem Schrank im Flur sollten ganz unten die braunen Stiefeletten liegen; die mit dem dicken Keilabsatz. Die müssten eigentlich die richtige Höhe haben. Mess‘ das aber lieber mal nach.“ Vorsichtig erklomm ich die ersten paar Stufen der Treppe, die ins Obergeschoss führte. Waren die Ketten an meinen Beinen lang genug? Erleichtert stellte ich fest, dass dies gerade eben so der Fall war. Allerdings musste ich langsam gehen und schon sehr genau aufpassen, wo ich meine Füße auf den einzelnen Stufen platzierte.

In meinem Kleiderschrank fand ich einen knielangen karierten Rock, wählte ein dazu passendes Oberteil aus und holte schließlich noch ein paar halterlose Strümpfe aus der Kommode. Nicht einmal mehr Strumpfhosen konnte ich noch tragen! Wie schon so oft in der Vergangenheit, wenn ich die Schenkelbänder tragen musste, verfluchte ich ein weiteres Mal besagte Metallreifen an meinen Oberschenkeln und zog mit dem Daumen genervt an der Kette, die zwischen ihnen herumbaumelte.

Trotz meiner Fesseln an den Füßen wäre ich ohne Weiteres dazu in der Lage gewesen, den Rock sofort anzuziehen. Gerade noch rechtzeitig fiel mir ein, dass mich das Keuschheitsprogramm garantiert übel bestrafen würde, sollte ich mir irgendwelche Kleidung überstreifen, bevor es mir gestattete, aus dem Haus zu gehen. Ich musste mit dem Anziehen also warten, bis ich die Genehmigung zum Verlassen des Hauses erhalten hatte.

Auf dem Weg zurück ins Erdgeschoss wäre ich beinahe gestürzt, weil die beiden Ketten zwischen meinen Beinen eben doch nicht über die erforderliche Länge verfügten. Das zwang mich dazu, seitlich zu gehen. Unten angekommen stieß ich auf meinen Mann.

Lächelnd hielt er meine Keilstiefeletten in den Händen. „Du hattest recht, Schatz. Die Höhe an der Ferse beträgt elfeinhalb Zentimeter. Mit denen solltest du ohne Probleme aus dem Haus gehen können.“

„Ja, ja. Von wegen ‚ohne Probleme‘ gab ich zynisch zurück und verdrehte die Augen. „Hast du die da etwa schon vergessen?“, fragte ich und zeigte auf meine Schenkelbänder. „Da wir gerade dabei sind: Die Ketten hier sind ein gutes Stück zu kurz! Gerade wäre ich deswegen beinahe die Treppe runtergeflogen!“ Gereizt zeigte ich auf die beiden Verbindungen zwischen meinen Beinen.

Verlegen wich Jan meinem Blick aus. „Okay. Schlecht formuliert.“ Mit dem Kopf deutete er in Richtung des Drückers, mit dem ich um die Freigabe bitten konnte, meine Fesseln abzulegen. „Probieren wir es jetzt nochmal?“

„Klar! Wenn wir heute noch loswollen“, antwortete ich schulterzuckend, während ich mich auf den Weg zu dem Tisch machte, auf dem das Kästchen mit dem grünen Knopf lag.

Weil ich nur noch dazu in der Lage war, relativ kleine Schritte zu machen, war Jan natürlich deutlich schneller als ich. Er schaute mich hoffnungsvoll an und betätigte den Drücker.

Kurz darauf hörten wir den Klingelton meines Telefons. Angesichts meines Schneckentempos sparte ich mir den Weg lieber gleich. Stattdessen blieb ich stehen und wartete, bis mein Mann sich darum gekümmert hatte.

Er las die Nachricht auf dem Display und blickte mich kopfschüttelnd an. „Wieder nicht. Leider ist es so, dass sich die Wartezeit nach jeder negativen Antwort vervielfacht. Wir mü…“

„Moment! Stopp! Was bitte meinst du mit ‚vervielfacht‘?“, unterbrach ich ihn, bemüht, meinen Zorn im Zaum zu halten. „Wie lange sollen wir dieses dämliche Spiel denn noch mitspielen?“

„Nun, beim ersten ‚Nein‘ muss die Keuschgehaltene fünf Minuten warten, ehe sie erneut um Erlaubnis bitten darf, beim zweiten sind es zehn, beim dritten dreißig und nach dem vierten beträgt die Wartezeit dann einhundertzwanzig Minuten, also zwei Stunden“, erklärte mir Jan nüchtern.

Erschrocken starrte ich ihn an. „Das bedeutet ja, dass ich als nächstes dann ganze zehn Stunden warten muss, bis ich den Knopf erneut drücken darf!“, beklage ich mich. „Und bei jedem Mal beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass dein bescheuertes System sich dafür entscheidet, mich gehen zu lassen, nie mehr als fünfzig Prozent? Ernsthaft? Da wird man doch wahnsinnig! Also kann es auch passieren, dass mir das Programm an einem Tag überhaupt nicht gestatten wird, in meiner Freizeit rauszugehen?“, erkundige ich mich frustriert, obwohl ich die Antwort bereits ahnte.

Verlegen senkte mein Mann den Blick. „Theoretisch ja. Allerdings ist die Chance, dass dieser Fall eintritt, zum Glück doch äußerst gering.“

„Zum Glück doch äußerst gering?“, gab ich schnippisch zurück. „So kann nur jemand daherreden, dem nicht eine sturköpfiger Apparat vorschreiben kann, das Haus zu hüten. Nichtsdestotrotz besteht diese Möglichkeit – immer. Da spielt die Wahrscheinlichkeit doch gar keine Rolle! Wie kommt man denn bitte auf so absonderliche Ideen?“

Beschwichtigend hob mein Mann die Hände. „Ja, du hast recht, das ist schon ziemlich gemein. Zu meiner Verteidigung möchte ich allerdings anbringen, dass dieses Feature ursprünglich lediglich dazu gedacht war, die Keuschgehaltene für ein Fehlverhalten zu bestrafen, nicht als Standardeinstellung.“

Natürlich beruhigte mich das kein Bisschen. „Nachdem ich jetzt sowieso schon wütend bin: Was passiert eigentlich, wenn ich ungeduldig werden sollte, und vor dem Ablauf der Frist nochmal auf den Knopf drücke?“

Jan lächelte unbeholfen. „Dann verpasst dir dein Gürtel einen Stromschlag und du bekommst ein paar zusätzliche Straftage aufgebrummt. Darüber hinaus wird die angefangene Wartezeit zurückgesetzt.“

Ich nickte frustriert. „Ist eigentlich logisch. Was denn auch sonst?“

Daraufhin fing mein Liebster an, schallend zu lachen. „Tut mir leid, mein Schatz, aber mir waren da zunächst auch noch viel schlimmere Strafen in den Sinn gekommen. Du kannst froh sein, dass ich mich auf die eben genannten Punkte beschränkt habe.“

Für den Augenblick hatte ich genug gehört. Ich zog es vor, in die Küche zu gehen, um irgendetwas zu putzen. Zur Not den Backofen, falls ich nichts anderes fände. Wäre ich bei Jan geblieben, hätte die Gefahr bestanden, dass ich womöglich noch komplett die Beherrschung verlor und den verfluchten Handsender an die Wand warf. „Sag mir Bescheid, wenn die zehn Minuten um sind.“

In der Küche angekommen fand ich zum Glück genügend Dinge zum Säubern und Wegräumen. „Nadja, die Zeit ist um. Wir können es wieder probieren“, hörte ich meinen Mann einige Minuten später rufen. „Kommst du?“

„Ja, warte“, rief ich zurück. „Dieses Mal will ich den Knopf selber drücken, also lass bitte die Finger davon! Vielleicht habe ich mehr Glück.“

Mit den relativ kleinen Schritten, die mir die Ketten zwischen meinen Beinen noch gestatteten, dauerte es beinahe eine Minute, bis ich den Sender endlich erreicht hatte und betätigen konnte. Jan hielt mein Telefon bereits in der Hand.

--Fortsetzung folgt--
DarkO
2. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Neuschreiber63 am 26.06.24 20:33

Vielen Dank für diese Fortsetzung. Schön und spannend geschrieben, eine würdige Fortsetzung von Keuschys Geschichte.

Ein bisschen erinnert mich die Situation (liebevoller Partner muss zusehen wie Freundin/Frau leidet) an eine alte Geschichte namens "Das Labyrinth". Fragmente davon sind noch im Forum, der erste Teil ist anscheinend leider auf nimmerwiedersehen verschollen.

Aber so können wir über 75 Seiten mit der neuen Protagonistin mitleiden, auch nicht schlecht

3. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Wicki am 27.06.24 15:16

Es wird auf alle Fälle noch spannend. Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehe.
4. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 27.06.24 16:40

Eine tolle Fortsetzung einer meiner absoluten Lieblingsgeschichten.
Bitte lass uns nicht zu lange auf den nächsten Teil warten.
5. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von MartinII am 28.06.24 10:38

Schöne Fortsetzung - ich bin gespannt, wie es weitergeht.
6. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 28.06.24 20:29

2. Ein Stadtbummel

„Schatz, diesmal hat es tatsächlich geklappt!“, verkündete mein Gatte kurz darauf freudestrahlend. „Gleich bist du wieder frei.“ Zu seinem Glück erkannte er den Fehler in seinen Worten selbst, unmittelbar nachdem er sie ausgesprochen hatte. „Na ja. Wenigstens zum Teil“, fügte er deshalb noch kleinlaut hinzu. „Und außerdem nur für drei Stunden.“

Im selben Augenblick hörte ich das erhoffte leise Summen an Händen und Füßen. Meine Laune besserte sich schlagartig. So verrück es klingt, aber anstatt böse zu sein, dass ich fortan auf das Wohlwollen eines Computerprogramms angewiesen war, sollte ich in meiner Freizeit beabsichtigen, aus dem Haus gehen, freute ich mich in dem Moment nur darüber, wenigstens ein Teil des Metalls an meinem Körper ablegen zu dürfen, wenn auch nur vorübergehend. Aber eine Sache irritierte mich: „Schatz, wieso hast du gemeint, ich dürfe die Schellen lediglich für drei Stunden ablegen? So spät ist es doch noch gar nicht.“

Mein reizender Gatte klärte mich darüber auf, dass es in seiner Software die Möglichkeit gab, die Zeitspanne, für die die KG-Trägerin das Haus verlassen durfte, festzulegen. Und diese war per Default auf einhundertachtzig Minuten eingestellt.

In Windeseile entfernte ich die Fesseln von meinen Knöcheln. Glücklicherweise widerstand ich der Versuchung, die geöffneten Metallschellen in hohem Bogen wegzuschleudern. „Nadja, denk daran: Wenn du nachher heimkommst, bleiben dir nur ein paar Minuten, bis du sie dir wieder angelegt haben musst“, ermahnte ich mich selbst.

Als ich an meinen Hals fasste, um die Fessel dort ebenfalls loszuwerden, stellte ich zu meiner Verwunderung fest, dass diese jedoch nach wie vor verschlossen zu sein schien. Vergeblich zerrte und rüttelte ich daran. „Liebster? Kannst du mal schnell schauen? Mein Halsband scheint irgendwie zu klemmen.“

Sofort kam mein Mann zu mir gelaufen und stellte sich hinter mich. Er schob meine Haare im Nacken zur Seite, um den Verschluss genauer begutachten zu können. „Schatz, da klemmt nichts. Es ist nur weiterhin verriegelt.“

Ich stöhnte laut. „Das musste ja jetzt sein! Und wieso bleibt das Halseisen weiterhin zugesperrt, während sich die Schellen an meinen Händen und an den Füßen gerade problemlos öffnen ließen?“

Mein Mann klopfte mir beruhigend auf die Schulter. „Erinnerst du dich nicht an unsere Probesession? Dabei habe ich dir doch gezeigt, dass man im Programm auswählen kann, welche Schellen abgenommen werden können und welche nicht. In deinem Fall muss die am Hals in deiner Freizeit eben dranbleiben. Wenn du ein Tuch drumwickelst, sieht es ja keiner. Oder du legst dir die übrigen Fesseln wieder an und wir bleiben daheim. Das geht auch. Wie auch immer du dich entscheidest: Auf jeden solltest du dich damit beeilen.“

Wie um Jans Aussage zu bestätigen, gab mein Handy in dem Moment ein kurzes ‚Pling‘ von sich, um darauf hinzuweisen, dass von den insgesamt drei Minuten, die mir eingeräumt waren, um durch die Haustür zu gehen, eine bereits abgelaufen war.

So schnell ich konnte, zog ich meine Bluse, den Rock und die Strümpfe an. In einer Schublade des Sideboards im Flur fand ich ein Halstuch, das ich mir über Schultern warf. Ich nahm meine Handtasche, schlüpfte mit meinem linken Fuß in den entsprechenden Schuh und hopste, mit der rechten Stiefelette in der Hand, auf einem Bein zur Tür. „Den anderen kann ich auch draußen noch anziehen. Was ist mit dir? Kommst du? Aber vergiss bitte den Hausschlüssel nicht! Sonst haben wir nachher ein kleines Problem.“

„Keine Bange, der ist schon in meiner Hosentasche. Könntest du mal bitte warten, bis ich mir ebenfalls Schuhe angezogen habe?“

„Na klar, ich warte. Aber halt eben draußen!“, erwiderte ich und sprang über die Türschwelle. Die Sonne war bereits im Begriff unterzugehen. „Oh! Bringst du mir bitte eine Jacke mit? Inzwischen ist es doch deutlich kühler als heute Nachmittag.“

„Ist gut, mach ich!“

Bis mein Mann bei mir vor dem Haus ankam, hatte ich meine Stiefeletten fertig angezogen und das Tuch ordentlich um meinen Hals gewickelt.

Jan half mir in die mitgebrachte Jacke. „Wo möchtest du spazieren gehen?“ erkundigte er sich bei mir.

„Eigentlich sollten drei Stunden locker reichen, um noch schnell in die Stadt zu fahren. Da kann ich mir ein paar Schaufenster angucken“, schlug ich nach kurzem Überlegen vor. „Du weißt ja, ich brauche schon wieder neue Klamotten. Den Großteil der Sachen, die ich mir bei unseren letzten Einkaufstour gekauft habe, kann ich inzwischen leider schon nicht mehr anziehen. Entweder, weil sie für meine Stahlunterwäsche obenrum zu eng geschnitten sind, oder weil sie Hosenbeine haben.

Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte mein Mann mich an. „Du willst jetzt aber nicht auch noch Shoppen gehen?“

Ich machte eine beschwichtigende Geste. „Natürlich nicht. Die meisten Geschäfte dürften samstags um diese Zeit ohnehin schon geschlossen haben. Ich will wirklich nur gucken, versprochen. Und nebenbei unterhalten wir uns.“

„Also gut, überredet.“

Hand in Hand machten wir uns auf den Weg zur nahegelegenen Bushaltestelle. Etwa drei Minuten, nachdem wir dort angekommen waren, hielt auch schon der nächste Bus.

Galant half mir mein Liebster dabei, in den Bus zu steigen. Ich fragte mich, wobei diese blöden Schenkelbänder wohl mehr störten: Beim Einsteigen oder später beim Aussteigen? Eigentlich nervten sie mich immer. Bei jedem Schritt.

Zu diesem Zeitpunkt waren nur wenige Menschen unterwegs. Trotzdem fürchtete ich, das Rasseln meiner Schrittkette könnte jemandem auffallen. Schaute die blonde Frau, die ich auf Mitte fünfzig schätzte, dort neben der Tür nicht gerade komisch zu mir herüber? Kopfschüttelnd verdrängte ich diesen und ähnliche Gedanken. Was soll schon passieren? Bestimmt steht jetzt keiner auf und schreit: „He Sie! Tragen Sie unter Ihrem Rock etwa einen Keuschheitsgürtel mit Schenkelbändern? Oder weshalb sonst ist da immer so ein merkwürdiges Klirren, wenn Sie sich bewegen?“

Im Vorbeigehen grüßte ich die blonde Frau mit einem Kopfnicken. Drei Reihen weiter hinten nahm ich am Fenster Platz. Jan setzte sich neben mich. Die Türen wurden geschlossen und der Bus fuhr los.

Der Blick meines Mannes fiel auf die Stiefeletten an meinen Füßen. Er lächelte. „Schön, dass du diese schicken Teile endlich einmal wieder trägst. Seit ich sie dir vor fast zwei Jahren geschenkt habe, hattest du sie, wenn es hochkommt, vielleicht fünfmal an.“

„Du weißt doch, dass ich am liebsten flache Schuhe trage. Oder besser: Bis jetzt am liebsten getragen habe“, entgegnete ich mürrisch und wackelte mit den Füßen hin und her. „So kannst wenigstens du der ganzen Sache sogar noch etwas Positives abgewinnen. Ich dagegen muss jetzt erst einmal wieder üben, darin zu laufen.“

Jan stieß mir sanft seinen Ellenbogen in die Seite. „Liebling, willst du allen Ernstes für die nächsten sechs bis acht Monate schlecht gelaunt sein?“, fragte er.

Das zwang mich zu einem verschmitzten Grinsen. „Warum nicht? Hast du etwa was dagegen? Wessen Erfindung trage ich denn jetzt an meinem zarten Körper und das gegen meinen Willen?“, entgegnete ich bissig. Dabei sprach ich hoffentlich leise genug, damit nicht alle Leute in unserer Umgebung hellhörig wurden.

„Schatz, denk doch bitte an das Geld, das wir mit dieser Erfindung verdienen können, sobald sie bereit für die Serienproduktion ist! Bis dahin solltest du lieber in Erfahrung bringen, ob sie wirklich alltagstauglich ist. Ich meine natürlich, mit gewissen Einschränkungen.“

„Du bist gut!“, lachte ich zynisch. „‚Mit gewissen Einschränkungen‘? Warum entwickelst du nicht mal so ein Folterinstrument für Männer?“

„Genau das habe ich in der Tat als Nächstes vor. Momentan weiß ich nur noch nicht, wie ich im Herrenmodell die Sache mit der Stimulation unterbringen soll. Du verstehst das Problem, oder? Dadurch, dass sich, im Gegensatz zu seinem weiblichen Pendant, Form und Größe des männlichen Genitals bei Erregung mitunter dramatisch verändern, ist die Entwicklung einer ähnlichen Keuschheitsvorrichtung für Männer deutlich anspruchsvoller. Schließlich soll die regelmäßige Stimulierung den Träger bei Laune halten und ihm keine Schmerzen zufügen. Dafür gibt es bereits die Straffunktion.“

Mit ernster Miene fuhr mein Man fort: Aber jetzt unabhängig davon: Inwiefern würde dir das in deiner gegenwärtigen Situation eigentlich nützen? Ganz recht, gar nicht. Ich schlage daher vor, wir machen uns erstmal Gedanken darüber, was wir tun können, um diese Sache für dich möglichst angenehm, beziehungsweise am wenigsten unangenehm, zu gestalten. Vor allen Dingen solltest du morgen mal zuhause überprüfen, ob der aktuell eingestellte Maximalabstand zwischen deinen Handgelenken tatsächlich ausreichend ist, um in der Lage zu sein, die üblichen Tätigkeiten im Haushalt zu verrichten. Dass die Kette an deinen Fußgelenken ein Stück länger sein muss, wissen wir ja schon.“

Das soeben Gehörte machte mich furchtbar wütend. Ich musste mich wirklich ganz arg zusammenreißen, um Jan nicht dermaßen anzubrüllen, dass der ganze Bus wackelte. „Glaubst du im Ernst, ich spiele von jetzt an für dich die brave Ehesklavin, die ständig deinen Dreck wegräumt? Das kannst du vergessen! Natürlich weiß ich, dass du diesem Evildevil nur etwas ins Ohr flüstern musst, damit er mich bestraft, falls ich nicht mache, was du sagst. Aber wenn du das tust, ich verspreche es dir, dann wirst du noch dein blaues Wunder erleben. Spätestens, wenn ich hier wieder draußen bin.“ Unauffällig genug, so dass es lediglich mein Gatte bemerkte, rüttelte ich an dem Taillenband meines Keuschheitsgürtels.

Beschwichtigend hob Jan die Hände. „Mein Schatz, beruhig‘ dich bitte. Erstens ist die Funktion, die Keuschgehaltene per Knopfdruck zusätzlich zu bestrafen, noch nicht implementiert. Und zweitens habe ich das doch gar nicht so gemeint. Selbstverständlich schmeißen wir den Haushalt nach wie vor gemeinsam. Das heißt, ich kümmere mich weiterhin um die Wäsche, während die Küche dein Hoheitsgebiet bleibt. Saugen und Wischen erledigen wir auch in Zukunft, wie bisher, zusammen, ebenso Hofkehren und Rasenmähen. Ich will doch überhaupt nicht, dass sich daran etwas ändert, nur weil irgend so ein Spinner mit einem antiquierten Frauenbild meint, ‚Ehefrau‘ sei das moderne Wort für ‚Sklavin‘.“

Nach einer kurzen Pause blickte er mir ernst in die Augen. „Aber genau deshalb sollten wir wirklich gründlich prüfen, ob es dir mit deinen Ketten noch möglich ist, alle deine bisherigen Aufgaben weiterhin zu erledigen. Wenn ich es mir recht überlege, ist der maximale Abstand deiner Handgelenke auch etwas zu knapp bemessen. Dreißig Zentimeter sollten es, denke ich, da schon sein. Sonst muss ich am Ende noch all die Dinge miterledigen, für die dir seit heute im wahrsten Sinne die Hände gebunden sind.

Das klang vernünftig. Zustimmend nickte ich mit dem Kopf.

Mein Mann grübelte weiter. „Was gibt es noch für gravierende Veränderungen, bei denen Schwierigkeiten zu befürchten sind? Abgesehen davon, dass deine Intimzonen nun für keinen von uns mehr erreichbar sind, und du, was die Bewegungsfreiheit deiner Gliedmaßen angeht, derzeit deutlich eingeschränkt bist.“

„Ich für meinen Teil finde das allein schön grausam genug! Ich möchte gar nicht daran denken, was für eine Sauerei das jedes Mal gibt, wenn ich meine Periode kriege“, schimpfte ich. In Gedanken ging ich Schritt für Schritt meinen üblichen Tagesablauf durch, wie er sich von nun an gestalten würde. Schon hatte ich das nächste Problem ausgemacht: „Die Vorstellung, dass ich künftig immer bereits um acht schlafen soll, kotzt mich schon tierisch an! Wie ein kleines Mädchen! Wobei selbst meine siebenjährige Nichte länger aufbleiben darf. In deiner Basiskonfiguration wäre es sogar noch früher gewesen! Als zusätzliche Strafe, die dann nicht gleich automatisch die Tragezeit verlängert, mag das ja unter Umständen hin und wieder angebracht sein, die Keuschgehaltene früher ins Bett zu schicken. Aber doch nicht jeden Tag! Weil meine Hände hinter der Schlafkette gefangen sind, kann ich im Bett weder ein Buch lesen noch mein Handy benutzen“, klagte ich.

Jan räusperte sich. „Mein Schatz, du weiß schon, dass genau das der Zweck der Schlafkette ist? Die heißt nicht umsonst so.“

„Ja, sicher. Trotzdem könntest du hier dein Veto einlegen, da du vielleicht auch mal länger die Gesellschaft deiner liebreizenden Gattin genießen möchtest? Oder hast du etwa vor, so wie ich jeden Tag mit den Hühnern ins Bett gehen? – Wahrscheinlich nicht! Selbst wenn ich täglich um fünf Uhr geweckt werde, sollte es doch vollkommen ausreichen, wenn ich erst – sagen wir – um elf schlafen gehe. Mit sechs Stunden Schlaf komme ich doch in der Regel locker aus!“

Ein fürchterlicher Schmerz jagte durch meinen Unterleib. Reflexartig sprang ich auf und schrie: „Autsch!“ In geringerer Lautstärke fragte ich meinen Gemahl: „Wofür hat mir dein doofes Programm denn jetzt schon wieder einen Strafpunkt spendiert?“

Schulterzuckend meinte Jan: Da bin ich im Moment leider auch überfragt. Schau doch mal auf dein Handy. Unter Umständen bietet die Keuschheits-App nähere Informationen.“

Gereizt zog ich mein Handy aus der Handtasche. „Höchstdauer für Sitzen überschritten!“, sagte die Anzeige. Irritiert hielt ich Jan, der sich nun ebenfalls von seinem Sitzplatz erhoben hatte, das Telefon hin. „Da, schau mal. Ich dachte, dass ich mich lediglich zuhause nicht länger als fünf Minuten hinsetzen darf. Wieso werde ich jetzt bestraft, obwohl ich doch hier im Bus bin?“

„Gewisse Einstellungen kannst du dir jederzeit in der App anzeigen lassen“ sagte mein Mann und nahm mir das Telefon aus der Hand. „Lass mal sehen. Ah, hier steht die Lösung. Das Programm ist so eingestellt, dass du in deiner Freizeit pro Tag insgesamt dreißig Minuten lang sitzen darfst, allerdings jeweils nur für maximal fünf Minuten. Das gilt sowohl für zuhause, als auch für unterwegs.“

Es gelang mir noch gerade eben so, mich einigermaßen zu beherrschen. „Das ist ja wohl eine Riesen Frechheit! Warum gibt es überhaupt die Möglichkeit, solche unnötig fiesen Einstellungen auszuwählen?“, wollte ich wissen.

Jan spreizte die Hände. „Das dient dazu, dem Anwender die größtmögliche Anzahl an Optionen zu bieten. ‚Benutzerfreundlichkeit‘ ist hier das Stichwort.“

„Aha, schön“, erwiderte ich frustriert. „Du kannst dir sicher denken, dass ich das nicht gerade als ‚freundlich‘ bezeichnen würde. – Na gut, dann müssen wir eben die restliche Fahrt über stehen. Dir jetzt die Schuld zu geben für die völlig absurde Konfiguration, die sich Herr Evildevil ausgedacht hat, wäre auch unfair. Zum Glück scheint er wenigstens davon abgerückt zu sein, mir das Sitzen lediglich für fünf Minuten am Tag zu gestatten. Weil dann wäre ich gezwungen gewesen, zuhause im Stehen zu essen. Wir sollten uns dennoch frühestmöglich anschauen, was sich dieser fiese Teufel noch so alles für mich hat einfallen lassen. – Aber jetzt will ich das nicht. Wir sprachen vorhin doch über die Möglichkeit, abends länger aufzubleiben. Wie ist deine Meinung dazu?“

Nachdenklich legte er Daumen und Zeigefinger an seinen Mund. „Du denkst also, dass du auch mit weniger Schlaf auskommst und du deshalb erst später ins Bett geschickt werden willst? – Gut. Dir sollte aber klar sein, dass du dann jeden Abend drei Stunden länger im Haus herumlaufen oder zumindest herumstehen musst. Denn wenn du dich für mehr als fünf Minuten hinsetzt, wirst du betraft. Also, einen gemütlichen Filmabend stelle ich mir anders vor.“

Ich schlug mir mit der flachen Hand an die Stirn. „Stimmt. Na dann doch lieber hinlegen. Aber langweilig wird das schon.“

„Nicht, wenn wir an der Schlafzimmerdecke über unserem Bett einen Fernseher anbringen“, entgegnete mein Gatte lachend.

Überrascht blickte ich ihn an. „Klasse Idee! Kannst du bitte gleich am Montag losgehen und einen besorgen? Und haben wir da, wo du den festschrauben willst, überhaupt die nötigen Anschlüsse?“, hakte ich nach.

Mein Mann winkte ab. „Das Einzige, was ein moderner Fernseher noch braucht, ist eine Steckdose. Der Rest funktioniert heutzutage drahtlos. Es sollte möglich sein, ein entsprechendes Stromkabel so zu verlegen, dass es nicht zu sehr stört.“

Bei einem zufälligen Blick aus dem Fenster bemerkte ich, dass wir uns allmählich dem Stadtzentrum näherten.

--Fortsetzung folgt--

DarkO
7. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 29.06.24 06:54

Bisher scheint Frau Sommer (Nadja hat ja inzwischen auch einen Vornamen) mit der gesamten Situation ganz gut zurecht zu kommen.
Spazieren gehen und Shopping würde mir in ihrer Situation vermutlich nicht in den Sinn kommen. Das macht nur noch interessanter - mein Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Vielen Dank
8. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Neuschreiber63 am 29.06.24 08:20

Eine sehr interessante Dreiecksbeziehung ist das - versklavte Ehefrau, hilfsbereiter, aber machtloser Ehemann und als drittes noch ein gnadenloses Computerprogramm.

Toll, wie Du Keuschys Idee ausspinnst!
Die hohe Kunst des Geschichtenerzählens - eine gute Idee und dann noch eine spannende Umsetzung.
Chapeau!
9. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von MartinII am 30.06.24 11:13

Interessant und mit viel Fantasie weitergesponnen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
10. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von mak-71 am 03.07.24 11:45

Eine würdige Fortsetzung 👍👍👍
schön geschrieben, realitätsnah und fantasievoll.

Ich freue mich auf die weiteren Fortsetzungen.
11. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 04.07.24 20:51

3. Ein Stadtbummel – Die Fortsetzung

„Wollen wir an der nächsten Haltestelle aussteigen und ein Stück laufen?“, schlug ich vor. „Karin hat mir erzählt, sie hätte neulich, nicht weit von hier, zufällig drei interessante Boutiquen und Szeneläden entdeckt. Die müssen erst vor Kurzem aufgemacht haben, denn sie kannte diese bis dahin noch nicht. Ich würde mir wahnsinnig gerne mal deren Auslage im Schaufenster angucken. Wenn ich mir von diesem Evil-Heini schon vorschreiben lassen muss, nur noch Kleider und Röcke zu tragen, dann sollen die wenigstens nach Etwas aussehen!“

„Einverstanden. Heißt das, mit dem Gedanken, zukünftig komplett auf Hosen zu verzichten, konntest du dich bereits anfreunden?“ Nebenbei betätigte mein Mann den ‚STOP‘-Knopf.

Stirnrunzelnd erwiderte ich: „Sagen wir besser nicht ‚zukünftig‘, sondern eher: ‚vorübergehend‘. Eine andere Wahl bleibt mir aktuell doch sowieso nicht. – Zuhause kann ich ja meinetwegen nackig rumlaufen, aber in der Öffentlichkeit doch wohl kaum! Wobei ich mich schon frage, was denn eigentlich– zumindest bei meiner Figur – an einer knallengen Leggins so verkehrt ist!“

Jan hatte keine Zeit mehr, mir eine Antwort darauf zu geben, weil in dem Moment der Bus anhielt und sich die Türen öffneten. Gentleman-like hielt er wieder meine Hand, während ich ausstieg. Gleich gegenüber der Haltestelle entdeckte er einen Imbissstand. „Hey, schau mal da drüben. Eine Bratwurst mit Brötchen, das wär’s doch jetzt! Oder hast du inzwischen etwa keinen Hunger?“

„Puuuh.“ Ich winkte ab. „Für mich nicht, danke. Das längere Tragen eines Keuschheitsgürtels hilft bestimmt prima beim Abnehmen. Wegen des ständigen Drucks auf den Verdauungstrakt, meine ich.“

Ich ließ meinen Mann in Ruhe essen. Durch die Idee mit dem Spaziergang blieben mir wenigstens für ein paar wenige Stunden diese fürchterlichen Ketten an Händen und Füßen erspart. Dauerhaft damit ausgestattet musste sich doch jeder Mensch über Kurz oder Lang wie ein Gefangener, oder besser, wie ein Sklave, fühlen!

Anschließend lotste ich meinen Gemahl zielstrebig durch einige breite, sowie ein paar schmale, verwinkelt Gassen. Vor einer unscheinbaren kleinen Boutique in einem alten Fachwerkhaus blieb ich stehen.

Statt eines riesigen Schaufensters gab es hier nur drei normal große Fenster, wie man sie von Wohngebäuden her kennt. Dafür war das, was in diesen Fenstern ausgestellt war, wirklich umwerfend. Auf Anhieb entdeckte ich ein schickes Kleid sowie zwei freche Röcke mitsamt den dazu passenden Oberteilen, welche sogar mir als überzeugter Jeans- und T-Shirt-Trägerin gefielen. „Ooh! Schau mal, Liebster. Meinst du, sowas da würde mir auch stehen?“, fragte ich.

„Mein Schatz, ich bin davon überzeugt, dass du darin wirklich atemberaubend aussehen würdest“, stimmte mir Jan zu. „Und der Preis erscheint mir auch angemessen. Willst du mal reinschauen in den Laden? Es sieht so aus, als hätte er noch geöffnet.“

Perplex sah ich meinem Mann in die Augen. „Wie meinst du das? Soll das heißen, du würdest wirklich freiwillig, ganz spontan und ohne eine Gegenleistung zu erwarten, mit mir zusammen ein Klamottengeschäft betreten? Bist du dir da ganz sicher? Oder ist da ein Haken an der Sache? – Dir ist aber schon bewusst: Wenn wir da jetzt reingehen, dann kommen wir erst deutlich später und mit deutlich weniger Geld wieder raus. Die Zeit wird dann gerade noch ausreichen, um zurück zur Haltestelle zu laufen und heimzufahren.

Jan grinste. „Warum stehst du dann noch hier vor dem Schaufenster herum, anstatt durch die Tür zu gehen? Schau, ich halte sie dir sogar auf. Es kommt schließlich nur höchst selten vor, dass mein Schatz beim Anblick von ein paar Röcken und Kleidern so dermaßen aus dem Häuschen ist.“

Vorsichtig setzte ich einen Fuß in das Geschäft. Dabei überkam mich ein mieses Gefühl. Bei jedem Schritt musste ich höllisch aufpassen, dass die Kette zwischen meinen Oberschenkeln keine zu lauten Geräusche von sich gab. Und dass niemand meinen Edelstahlschmuck bemerkte, während ich gleich verschiedene Kleidungsstücke anprobierte.

Die Verkäuferin in dem Laden, eine zierliche Blondine – ich schätzte sie auf Ende zwanzig – war sehr nett und hilfsbereit. Ich erzählte ihr von den Sachen in der Auslage, die mich so faszinierten, woraufhin sie mir diese in der richtigen Größe aus den Regalen heraussuchte. Zusätzlich zeigte sie mir noch weitere Kleidungsstücke und Accessoires, die ihrer Meinung nach bestimmt hervorragend zu meinem neuen Look passten. Dass ich nur dazu im Stande war, relativ kleine Schritte zu machen, fiel zum Glück gar nicht auf, da es in dem Laden zwischen den ganzen Ablagen und Kleiderständern ohnehin zu eng war, um sich schneller zu bewegen. Allmählich entspannte ich mich.

Nur als es anschließend darum ging, die Teile anzuprobieren, wurde ich erneut unsicher. Leicht beklommen blickte ich mich um. „Entschuldigen Sie bitte“, meinte ich zu der blonden Frau, „haben Sie hier keine Umkleidekabine?“

Lächelnd erwiderte diese: „Nein, aber so etwas Ähnliches; für Kunden, denen es zu unangenehm ist, sich mitten im Laden umzuziehen: Die Tür dort hinten führt zum Lager. Da drin gibt es einen großen Spiegel, einen Stuhl, … Und eben jede Menge Kisten. Sie können zum Anprobieren der Stücke gerne beide da reingehen und sich in Ruhe beraten. Sollten Sie etwas brauchen, sagen Sie einfach kurz Bescheid, ich bringe es Ihnen gerne.“

Dieses Angebot nahmen wir mit Begeisterung an. Nacheinander präsentierte ich Jan sämtliche Kleidungsstücke, die wir zuvor ausgewählt hatten, an meinem Körper, indem ich einmal darin vor ihm auf und ablief. Eine schwarze Bluse schied leider aus, da man wegen des etwas zu breiten und zu tiefen Ausschnittes meinen Edelstahl-BH eindeutig erkennen konnte.

„Warte hier, ich frag mal die nette Dame, ob sie vielleicht etwas Ähnliches hat“, verkündete mein Liebster und ließ mich kurz allein. Wenige Augenblicke später kam er freudestrahlend wieder zurück. „So wirklich ähnlich ist das zwar nicht, abgesehen von der Farbe. Dafür würde dieser Rollkragenpulli aber nicht nur deinen BH, sondern auch gleich noch den Halsreif und den Keuschheitsgürtel mit verdecken. Ich finde den echt toll. Hier, fass mal an.“

Interessiert schlüpfte ich in das hingehaltene Stück Stoff. Der Rolli fühlte sich super weich an und passte ausgezeichnet. Das Beste aber war: Aufgrund seines etwas weiten Schnitts und seiner Fluffigkeit würde wirklich niemand darauf kommen, dass mein kompletter Oberkörper darunter in Edelstahl eingepackt war. Als ich mich im Spiegel betrachtete, konnte ich überhaupt nichts Verdächtiges entdecken, obwohl ich sehr genau wusste, wo man hinsehen musste. Nur die Schenkelbänder mit der Schrittkette, die wurden leider nicht verdeckt. Aber mit dem passenden Rock dazu war auch dieses Problem aus der Welt geschafft.

Plötzlich spürte ich ein Zwicken in meinem Schritt. Gleichzeitig gab mein Handy ein Piepen von sich. Erschrocken erkundigte ich mich bei meinem Mann, was das bedeuten konnte.

Er blickte auf die Uhr. „Dein Keuschheitsgürtel möchte dich höflich darauf hinweisen, dass es langsam Zeit wird, die Heimreise anzutreten.“

„Oh, verflixt! Noch ein Strafpunkt?“, jammerte ich. „Aber der hat sich wenigstens gelohnt. Jetzt sollten wir aber schleunigst schauen, dass wir heimkommen!“

„Du solltest das nicht als Strafe betrachten, sondern lediglich als eine freundliche Erinnerung“, erklärte mir Jan flüsternd. Die richtigen Strafimpulse bekommst du erst, wenn du es nicht schaffst, rechtzeitig daheim zu sein. Die Stromstöße, die zur Ermahnung dienen, haben zumindest anfangs eine deutlich geringere Intensität als die bei der Bestrafung. Falls du, wenn du deinen nächsten Strafpunkt kassierst, genau aufpasst, solltest du dazu in der Lage sein, einen kleinen Unterschied festzustellen.“

Immer, wenn mein Mann versuchte, mir die seltsamen Marotten seines Keuschheitsprogramms näherzubringen, schien er dabei komplett zu verdrängen, dass momentan nicht irgendeine Unbekannte, sondern ich, seine geliebte Ehefrau, die Leidtragende war.

Ich erkundigte mich bei der Verkäuferin, ob es eventuell möglich wäre, den Rollkragenpulli und den Rock gleich anzubehalten, was diese zu meiner Erleichterung sofort bejahte.

„Es ist schön, dass Ihnen die Teile so sehr gefallen, dass Sie sie gar nicht mehr ausziehen wollen. Einen Moment, ich schneide nur noch eben schnell hinten die Etiketten ab."

Weil davon auszugehen war, dass sie dabei den breiten Stahlring an meinem Hals sowie den Keuschheitsgürtel entdeckte, lehnte ich dankend ab. „Wir sollten jetzt bezahlen und uns auf den Heimweg machen. Sonst… ähm… muss unser Freund noch vor unserer Haustür warten“, flunkerte ich. „Außerdem trage ich doch gleich die Jacke drüber. Die Preisschilder sieht also bestimmt keiner.“

„Höchstens Ihr Gast, sobald Sie daheim die Jacke ausgezogen haben“, gab die Frau zu bedenken.

Ich machte eine wegwerfende Geste. „Ach, das würde bei dem auch nichts mehr ausmachen. Der kennt uns beide schon.“

Die Verkäuferin lachte. „Na dann, auf Wiedersehen!“

„Tschüss! Wir schauen sicher bald wieder rein!“

Inzwischen hatte mein Göttergatte bereits bezahlt und die Tüten mit unseren Einkäufen in de Hand. Er bugsierte mich in Richtung Ausgang. „Gehen wir, Schatz? Ich habe alles dabei, einschließlich Tuch, Rock und Bluse, die du hinten im Lager liegengelassen hast.“

„Ja, ist gut. Danke.“

In der Tat war jetzt Eile geboten. Wir liefen denselben Weg zurück, den wir vorher gekommen waren. Als wir uns der Haltestelle näherten, sahen wir dort bereits einen Bus stehen. Ob wir es noch schaffen würden, den zu erreichen?

Der Busfahrer schien ein freundlicher zu sein. Er bemerkte uns und wartete, trotz meines etwas langsameren Tempos, mit der Abfahrt tatsächlich so lange, bis wir eingestiegen waren.

„Das ist ja gerade nochmal gut gegangen“, meinte ich keuchend, während ich mich erschöpft gegen eine Stange in der Nähe des Ausstiegs lehnte. „Und es hat Spaß gemacht! Trotz der Stromschläge.“ Nachdem Jan nichts sagte, fragte ich ihn besorgt: „Hattest du etwa keinen Spaß?“

Jan verzog das Gesicht. „Ehrlich gesagt hat es das durchaus. Aber ich befürchte, wenn ich das jetzt offen zugebe, dann muss ich in Zukunft noch viel öfter mit dir shoppen gehen. Und ich bezweifle, dass ich darauf immer Bock habe.“

Grinsend erwiderte ich: „Aber wer hilft mir denn dann beim Ein- und Aussteiii…?“

Weiter kam ich nicht, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, dass mich hundert, oder sogar tausend feine Nadeln an meinem Lustzentrum kitzelten. Zusätzlich wurden meine Brüste sanft massiert. „Oooooh! Uuuuh!“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Zum Glück waren wir, abgesehen von zwei älteren Herrschaften und einer kleinen Gruppe Jugendlicher, die auf ihre Smartphones starrten, die einzigen Fahrgäste. Zuckend und leise quiekend klammerte ich mich an der Stange im Bus fest. „Hmmmmmmm!“

„Schatz? Kannst du dich vielleicht ein Bisschen beherrschen?“ erkundigte mein Mann sich besorgt. „Ich denke ja auch, dass die da vorne schwerhörig sind und die da hinten sowieso gar nichts von dem mitkriegen, was gerade um sie herum passiert. Aber so, wie du dich gerade aufführst, könnten die eventuell doch was merken.“

„Na und? Darauf kann ich im Moment keine Rücksicht nehmen“, keuchte ich. „Außerdem ist es mir im Augenblick vollkommen unmöglich, mich – hnnnng – zu beherrschen. Es ist vielmehr so, dass ich beherrscht werde. Und zwar von deiner krassen Erfindung!“

Irgendwie gelang es mir daraufhin dennoch, meine Lautstärke einzudämmen. Ich genoss die langsam ansteigenden, dann wieder kurz abfallenden und daraufhin noch stärker ansteigenden Reizstromimpulse. Zu meinem Leidwesen hörte die süße Qual ganz knapp vor dem Erreichen des Höhepunktes abrupt auf. Gleich darauf ging dasselbe Spiel von vorne los. Schließlich folgte noch eine dritte – und zum Glück auch letzte – Runde.

Meine Knie zitterten noch immer leicht, als Jan etwa zwanzig Minuten später die Haustür aufschloss. Wir blieben davor stehen und gingen gemeinsam kurz den folgenden Ablauf durch: „Sobald du drin bist, fängt die Welcome-Home-Funktion an, die Stimulation, die dich zuhause willkommen heißen soll. Dann bleiben dir noch fünf Minuten, um dir die Kleider vom Leib zu reißen und dich selbst in Eisen zu legen.“

Ich atmete einmal tief durch und schritt über die Schwelle. Sofort klingelte mein Handy und ich spürte ein sanftes Kribbeln zwischen meinen Beinen. Zudem wurden meine Brüste liebevoll geknetet. Ich hängte meine Jacke an die Garderobe und zog die Schuhe aus. Während ich den Reißverschluss meines Rocks öffnete und meinen neuen Rolli bis zu den Schultern hochzog, um diese ebenfalls abzulegen, nahm die Intensität der Elektrostimulation kontinuierlich zu. Ich fragte mich, ob ich mich noch weiter entkleiden, oder erst das Programm bis zu dessen Ende genießen sollte. Jedoch war der Reizstrom mittlerweile so stark, dass sich diese Frage eigentlich schon gar nicht mehr stellte.

„Schatz? Was machst du denn gerade? Äh, Schatz? Hallo?“ Die Stimme meines Ehemanns versuchte verzweifelt, mich auf den Boden der Realität zurückzuholen. „Nadja! Du musst deine Fesseln wieder dranmachen. Die Zeit läuft ab!“

Allmählich wurde mein Verstand wieder klarer. „Die Fesseln! Ich muss mir die Fesseln anlegen!“, schoss es mir durch den Kopf. Aber wie sollte ich das machen, wenn meine Hände stattdessen lieber über meine glatte, glänzende Scham und meine harten Brüste strichen?

Erst als die Elektroimpulse von zärtlich auf schmerzhaft wechselten, begriff ich schlagartig, was los war. Blitzschnell versuchte ich, die restlichen Kleidungsstücke an mir loszuwerden. Dann legte ich mir meine Fußschellen an, gefolgt von den Handschellen. Dabei unterstützte mich mein lieber Gatte, so gut er konnte. Schließlich stand ich, mit nichts als blankem Metall bekleidet, vor ihm.

„Meine Güte, Schatz! Was war denn gerade mit dir los?“ Mein Gatte starrte mich fassungslos an.

Ich schüttelte den Kopf. „So ganz genau weiß ich das jetzt auch nicht. Irgendwie habe ich angenommen, dass ich mich erst wieder selbst in Ketten legen muss, wenn diese süße Welcome-Home-Funktion beendet ist.“

Jetzt schüttelte auch Jan den Kopf. „Aber nein. Die fünf Minuten, die dir nach der Ankunft zuhause bleiben, um dich auszuziehen und zu fesseln, beginnen in dem Augenblick, in dem du den ersten Schritt durch die Haustür machst“, klärte er mich auf.

„Danke. Das habe ich gerade auch so begriffen. Aber wie soll ich das rechtzeitig schaffen, wenn mir dieses Lustkribbeln jedes Mal so die Sinne vernebelt?“

Schulterzuckend erwiderte mein Mann: „Keine Ahnung. Jedenfalls ist es wichtig, dass du das ganz schnell machst. Du hättest die Möglichkeit, schon vor der Haustür anzufangen. So ähnlich, wie du es beim Weggehen getan hast. Jacke und Schuhe kannst du zum Beispiel immer schon vorher öffnen. Außerdem sollten wir einen Garderobenhaken nur für deine Fesseln reservieren, damit du sie schneller zur Hand hast.“

Deprimiert nickte ich. „Das sind alles ganz tolle Ratschläge, die ich auch gerne versuchen werde, umzusetzen. Ob mir das allerdings immer so toll gelingen wird, bevor ich mir einen ganzen Strafmonat eingehandelt habe, ist mehr als fraglich.“

Jan nahm mich in die Arme. „Mein Liebling. Natürlich unterstütze ich dich dabei. Wenn ich geahnt hätte, was mit dir abgeht, dann wäre ich vorhin bestimmt nicht erst noch seelenruhig in die Küche gegangen, um einen Schluck Wasser zu trinken."

Ich sah auf die Uhr. Es war beinahe halb acht. „Nun, nach diesem wirklich nervenaufreibenden Tag würde ich sogar freiwillig früh ins Bett gegen. Kommst du mit, oder soll ich hier schon ‚gute Nacht‘ sagen?“

„Nein. Ich komme mit“, lachte mein Mann. „Irgendjemand muss doch auf dich aufpassen! Außerdem bin ich auch müde. Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber unser heutiger Gast war auch für mich äußerst anstrengend. Entweder, er wusste alles besser, oder er musste x-mal nachfragen, bis er etwas endlich kapiert hatte.“

Gemeinsam machten wir uns im Badezimmer bereit für die Nacht. Meine erste Nacht in Ketten. Anschließend gingen wir ins Schlafzimmer, wo mich mein Liebster dabei unterstützte, die Schlafkette an Keuschheitsgürtel, Bustier und Halsband zu befestigen.

„Du Jan, muss ich jetzt eigentlich immer auf dem Rücken schlafen?“, wollte ich wissen. „Üblicherweise liege ich doch auf der Seite.“

„Nein, den Sensoren, die ich ausgetüftelt habe, und auch dem Programm, das ich geschrieben habe, ist es vollkommen egal, wie du liegst. Vertrau mir. Selbst, wenn du dich im Schlaf umdrehst, bekommts du deshalb noch keine Strafe aufgebrummt. Hauptsache, deine Keuschheitsaccessoires bilden eine halbwegs horizontale Linie.“

Das beruhigte mich. Wir kuschelten und unterhielten uns dabei noch eine Weile. Doch irgendwann schlief mein Mann ein. Ich war noch fast eine ganze Stunde länger wach, weil das viele Metall an meinem Körper überall drückte und ich vor dem Einschlafen noch verschiedene Liegepositionen ausprobieren musste. Es stellte sich heraus, dass die bequemste Position für mich wirklich darin bestand, auf dem Rücken zu liegen und meine Hände auf meinen Brüsten abzulegen.

--Fortsetzung folgt--

DarkO
12. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Neuschreiber63 am 04.07.24 22:53

Zum Glück sind die beiden nicht mit der Deutschen Bahn in die Stadt gefahren, sonst wäre es Nadja wohl schlecht ergangen...

Habe gerade die kranke Vorstellung wie die beiden am Bahnsteig stehen und auf der Anzeigetafel erscheint, dass der Zug 30 Minuten Verspätung hat... Oder ganz ausfällt...
13. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 06.07.24 07:22

Ob Herr EvilDevil das mit der Welcome-Home-Funktion bei der Programmierung auf dem Schirm hatte.
Nur gut dass Nadja nicht zu oft das Haus verlassen darf. Sonst würde das sicher ein rein-raus-rein-raus.
Bin gespannt wie sie die erste Nacht verbringt. Um 5 aufstehen ist nicht jedermanns Sache.
14. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 11.07.24 17:53

4. Angeleimt

Insgesamt verlief die erste Nacht in meinem Keuschheitsgeschirr ziemlich unruhig. Ich hatte starke Probleme, einzuschlafen. Zu viele Dinge schwirrten mir durch den Kopf. Außerdem wachte ich zwischendurch ein paar Mal auf, da mein Keuschheitsgürtel und der Tittenknast an einigen Stellen zwickten. „Wäre ich doch nur in der Lage, einen Finger unter das Metall zu schieben. Oder wenigstens daran zu rütteln“, überlegte ich. Einmal spielte ich sogar mit dem Gedanken, aufzustehen. Zum Glück erinnerte ich mich noch daran, dass ich mir dadurch nur unnötige Strafen einhandelte. Stattdessen probierte ich, die Position meines Edelstalldessous wenigstes ein kleines Stück weit zu ändern, indem ich mit meinen gefesselten Händen an der Schlafkette zog. Viel half es nicht, aber ein Bisschen angenehmer war es dann doch.

Als ich abermals die Augen geöffnet hatte und mich zu dem Radiowecker auf meinem Nachttisch umdrehte, war es kurz vor halb fünf. „Jetzt brauchst du auch nicht mehr versuchen, einzuschlafen“, sagte ich mir.

Ein neues Problem drängte sich in mein Bewusstsein: Demnächst würde ich pinkeln müssen. Der Druck in meiner Blase stieg kontinuierlich an. Hoffentlich würde es mir gelingen, den Drang noch eine halbe Stunde lang im Zaum zu halten. Ich legte die Beine übereinander und spannte meine Muskeln an.

Mit den Fingernägeln ungeduldig auf die Brustschalen meines Bustiers klopfend blieb ich liegen und wartete darauf, dass endlich die Weckfunktion meines Keuschheitsgürtels loslegte. Alle fünf Minuten spähte ich auf die Uhr. Als es endlich soweit war, stand ich sofort auf.

Als erstes musste ich diese doofe Schlafkette loswerden. Da mein Gürtel den Ring an seiner Vorderseite von selbst freigegeben hatte, war ich dazu in der Lage, meine Hände ein Stück weit von der Brust wegzubewegen. Der dadurch erreichte Bewegungsspielraum gestattete es mir gerade eben so, den Schlüssel für das Schloss an meinem Halseisen von meinem Nachttisch zu angeln. Die Gefahr, meinen Liebsten durch das Kettengerassel, welches meine Bewegungen verursachten, zu wecken, nahm ich notgedrungen in Kauf.

Von besagter Kette befreit, rannte ich schnurstracks ins Badezimmer. Nachdem ich mich erleichtert hatte, wischte ich alles sorgfältig mit Toilettenpapier trocken. „Wenigstens warst du auf der Toilette schnell genug fertig, sodass du eine weitere Strafe vermieden hast“, sagte ich mir.

Anschließend lief ich in die Küche und bereitete das Frühstück vor. Schon bald war die Luft erfüllt von frischem Kaffeeduft und dem Geruch der Aufbackbrötchen im Ofen. Nachdem ich zudem auch ein paar Eier gekocht hatte, wollte ich mich kurz hinsetzen, entschied mich dann aber doch dagegen. Ohne mir vorher einen fünf-Minuten-Timer gestellt zu haben, erschien mir das schlichtweg zu riskant. Wo hatte ich am Vorabend denn nur mein Mobiltelefon hingelegt?

Während ich danach suchte, verfluchte ich die Tatsache, dass mein doofer Keuschheitsgürtel keine Hosentaschen besaß. Das war wirklich ein bedeutender Nachteil, wenn es einem nicht gestattet war, zusätzliche Kleidung anzuziehen. Sollte ich zuhause etwa ständig mit meiner Handtasche auf der Schulter herumrennen? „Ach, das Handy ist bestimmt noch in der Handtasche“, ging es mir durch den Kopf. Nur wo war die? Im Flur entdeckte ich einen Berg Klamotten und darunter meine Tasche. In letzterer fand ich dann auch, wie vermutet, mein Mobiltelefon. Ich legte die Handtasche an ihren Platz und räumte anschließend die Kleidungsstücke auf, die überall verteilt lagen.

Der Alarm am Backofen erinnerte mich daran, die Brötchen herauszuholen. Ich nahm einen Brotkorb und stellte sie auf den Küchentisch. Daneben platzierte ich Butter und Frischkäse, sowie einige Gläser Marmelade und Honig. Schließlich besorgte ich noch den Kaffee und die Eier, Geschirr und Besteck.

Spätestens das Geklapper des Geschirrs musste meinen Gemahl geweckt haben. Gähnend kam er die Treppe herunter. „Guten Morgen, mein Schatz“, begrüßte er mich. „Hast du gut geschlafen?“

„Guten Morgen, Liebster“, erwiderte ich. „Geschlafen habe ich nicht wirklich viel. Und wenn, dann bestimmt nicht besonders gut.“

Jan nahm mich zärtlich in den Arm. „Ach Schatz, ich bin mir sicher, du gewöhnst dich schon bald wieder daran, mit deinem Keuschheitsgürtel zu schlafen. Als du ihn im letzten Jahr für längere Zeit tragen durftest, hattest du damit anfangs ebenfalls leichte Schwierigkeiten. Bestimmt werden sich deine Einschlafprobleme dieses Mal auch nach spätestens einer Woche gelegt haben.“

„Ich will es hoffen“, seufzte ich. „Für mich und für dich.“

Bevor wir uns an den Frühstückstisch setzten, nahm ich mein Smartphone in die Hand und erstellte darin einen Timer, der mich immer, wenn ich mich irgendwo hinsetzte, rechtzeitig daran erinnern sollte, vom Stuhl aufzustehen, bevor ich mir eine Strafe für zu langer Herumsitzen einhandelte.

Während des Frühstücks erzählte ich Jan von meinem Problem mit dem kleinen Geschäft. „Die Anschaffung eines Fernsehers fürs Schlafzimmer sollten wir also noch einmal überdenken. Lieber stehe ich beim Fernsehen alle fünf Minuten kurz vom Sofa auf, oder lehne mich an die Wand, bevor ich am Ende noch jeden Morgen ins Bett mache!“

„Verstehe“, meinte Jan. „Das müssen wir ja auch nicht gleich heute entscheiden. Heute wäre es am besten, wenn wir gleich nach dem Frühstück damit anfangen, auszuprobieren, ob und wie gut du mit deinen Fesseln dazu in der Lage bist, die üblichen Arbeiten im Haus zu erledigen. Dann könnten wir heute Abend eine Mail an Herrn Evildevil schreiben, mit den vorgeschlagenen Änderungen.“

Zunächst räumten wir gemeinsam den Tisch ab. Das Befüllen des Geschirrspülers gehörte dabei zu meinem Aufgabenbereich. Die kurze Verbindung meiner Handgelenke empfand ich zwar als etwas störend, dennoch klappte es. Als Nächstes wollte ich alle Oberflächen im Haus reinigen, sowie den Fußboden saugen und wischen. Aufgrund der meines Erachtens viel zu kurzen Ketten an Händen und Füßen dauerten sämtliche dieser Tätigkeiten nicht nur deutlich länger, sie waren auch viel anstrengender. Das zwang mich dazu, mich zwischendurch öfters mal für ein paar Minuten irgendwo anzulehnen; an Wänden, an Möbeln, oder an meinen Mann. Das Reinigen der einzelnen Treppenstufen erschien mir mit meinen streng gefesselten Händen und Füßen jedoch unmöglich. Zu groß war die Gefahr, dass ich dabei den Halt verlor und mir infolgedessen den Hals brach.

Schließlich merkte mein Gatte noch an, dass Fensterputzen und das Waschen unserer Vorhänge weiterhin zu meinen Aufgaben gehörten, und riet mir deshalb, versuchsweise mal auf eine Leiter zu steigen. Dies ließ sich jedoch mit den aktuellen Ketten beim besten Willen nicht bewerkstelligen.

Am frühen Nachmittag, ich hatte gerade die Leiter zurück an ihren Platz gestellt, spürte ich ein sanftes, aber schnell stärker werdendes Kribbeln zwischen meinen Beinen. Meine Knie wurden weich, sodass ich mich abermals an die Wand lehnen musste. Ich schloss die Augen und presste meinen stählernen BH fest an mich. „Uuui… Jaaah… Oooh!“

Als ich die Augen wieder öffnete, stand Jan grinsend neben mir. „Na? Gefällt dir meine Erfindung?“

Keuchend antwortete ich: „Ja. Deine Erfindung ist wirklich super! Aber war es wirklich notwendig, sie in ein Höschen und einen Büstenhalter aus Metall einzubauen? Und diese Sachen dann zu allem Überfluss auch noch abschließbar zu machen?“

Mein Mann grinste mich nur an und schwieg.

Nach dem Abendessen meinte ich zu ihm: „Liebster? Während ich die Reste wegräume und das Geschirr in die Spülmaschine stecke; schickst du bitte wie besprochen eine E-Mail an Herrn Evildevil? Die Ketten zwischen meinen Hand- und Fußgelenken müssen beide definitiv mindestens dreißig Zentimeter lang sein. Und erklär ihm bitte auch, weshalb es sinnvoll ist, dass ich drei Stunden später ins Bett gehe.“

Wir rechneten beide nicht wirklich damit, dass wir vor Montagfrüh eine Antwort erhalten würden. Jedoch zeigte Jans Laptop bereits eine halbe Stunde später den Erhalt einer neuen Nachricht an.

Jan las vor: „Sehr geehrter Herr Sommer, selbstverständlich kann ich der Argumentation in Ihrer Mail in gewisser Weise folgen, auch wenn ich weiterhin die Meinung vertrete, dass Fesseln im Zweifelsfall lieber zu kurz als zu lang sein sollten. Schließlich wird eine Frau durch ihre Ketten ständig an ihren niederen Status erinnert. Nachdem Sie jedoch nachvollziehbar geschildert haben, dass Ihre liebe Gattin von ihrer momentanen Ausstattung daran gehindert wird, ihren Pflichten ordnungsgemäß nachzukommen, beziehungsweise dabei aufgrund ihrer Fesseln für sie die Gefahr ernster Verletzungen besteht – wodurch sie für längere Zeit ausfallen würde – erhalten Sie von mir gerne die erforderlichen Ketten, in der entsprechenden Länge, ausgestattet mit meinem patentierten Klicksystem. Jedoch darf nachts die Entfernung der Handgelenke sowie Fußknöchel Ihrer Frau maximal zehn Zentimeter betragen; dafür lege ich zwei kürzere Ketten mit bei. Ich schicke Ihnen selbstverständlich auch die benötigten Gegenstücke zu, mit denen Sie die aktuell vorhandenen Ösen an den Hand- und Fußschellen ihrer reizenden Gemahlin durch die Klickaufnahmen ersetzen können. Allerdings haben Sie sicherlich dafür Verständnis, dass ich als Geschäftsmann Ihnen diese Materialien nicht unentgeltlich überlassen kann. Diese Kosten muss ich Ihnen also in Rechnung stellen. Damit sind Sie hoffentlich einverstanden.“

„Na toll“, schimpfte ich. „Entweder seine doofen Ketten, oder halt keine neuen Ketten. Aber da bleibt uns wohl nichts Anderes übrig, fürchte ich.“

„Pass auf, es geht noch weiter“, entgegnete mein Gemahl und deutete mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm vor sich. „Er schreibt: Um ehrlich zu sein, ich hatte schon damit gerechnet, dass Ihre Frau früher oder später diverse Wünsche nach Anpassungen meines Keuschheitsprogramms äußern wird. Dies ist auch zum Teil verständlich, angesichts des geringen Freiraums, den ihr mein Programm in der gegenwärtigen Konfiguration lediglich gewährt.

Wissen Sie, ich pflege immer zu sagen: ‚eine Hand wäscht die andere‘. Daher bin ich gerne dazu bereit, Ihrer Frau bei gewissen Aspekten entgegenzukommen und möchte sie daher noch einmal fragen, ob sie sich nicht eventuell doch dazu bereit erklären könnte, sich mir – für die Hälfte des ursprünglich genannten Honorars – als Testperson zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieser Tätigkeit würde ich ihr dann hin und wieder innovative Neuentwicklungen, vor deren Aufnahme in das Restrictiva-Sortiment, zum Testen vorschlagen.

Nach Erhalt des Musterexemplars stünden Ihrer Frau jeweils vierundzwanzig Stunden zu, um sich zu entscheiden, ob sie den jeweiligen Artikel testen will, oder nicht. Als Ausgleich für ihre Bereitschaft, den jeweiligen Gegenstand für eine möglichst intensive Prüfung in ihr laufendes Keuschheitsprogramms zu integrieren, wäre ich gewillt, gewünschte Anpassungen am Keuschheitsprogramm in einem angemessenen Rahmen vorzunehmen.“

„So ein Erpresser!“, fauchte ich.

Mein Gatte las weiter: „Weil ich nach wie vor der Meinung bin, dass ein erholsamer Schlaf unerlässlich ist, wäre ich im konkreten Fall gewillt, die tägliche Nachtruhe als Kompromiss auf einundzwanzig Uhr dreißig einzustellen, sofern sich Ihre liebreizende Frau Gemahlin im Gegenzug dazu bereiterklärt, nachts eine sogenannte Schlafhaube zu tragen. Diese würde Augen, Ohren und Mund der Trägerin komplett verschließen, um so sämtliche Störungen, die einen ruhigen und gesunden Schlaf gefährden, effektiv zu eliminieren. Diese Schlafhaube stellt im Übrigen die ideale Ergänzung zu der Schlafkette dar, die sie bereits schon jetzt in der Nacht benutzen darf.

Vorausgesetzt, Ihre Frau Gemahlin unterzeichnet den angehängten Vertrag, erhalten Sie in den nächsten Tagen per Post ein entsprechendes Musterexemplar der Schlafhaube. Sollte Ihre Frau sich dagegen entscheiden, diese zukünftig nachts zu tragen, so steht es ihr selbstverständlich frei, sich stattdessen weiterhin um acht ins Bett zu legen. In diesem Fall sollte sie sich eventuell abends eine Windel anziehen. Dazu würde ich ihr ohnehin raten, bis Sie die Schlafhaube erhalten haben.“

„Wirklich toll! Pest oder Cholera. Dieser elende Mistkerl!“ Ich schüttelte den Kopf. „Denkt der ernsthaft, ich könnte mir jetzt noch vorstellen, für ihn zu arbeiten, nachdem er mich durch einen fiesen, schmutzigen Trick in meinem Gefängnis eingesperrt hat?“

Mit Zweifeln in den Augen sah Jan mich an und verzog den Mund. „Liebling? Gewissermaßen arbeitest du doch bereits für ihn. Gegenwärtig allerdings unentgeltlich. Ich denke, wir sollten uns den Vertrag zumindest einmal anschauen. Aber erst lesen wir mal diese Mail weiter, einverstanden?“

„Ja, okay“, gab ich zögerlich zurück. Ich befürchtete, mein Mann – oder ich selbst – könnte mich erneut in die Bredouille bringen.

„Als nächstes schreibt er, dass beim Durchsprechen des für dich entworfenen Programmes womöglich eine Kleinigkeit unter den Tisch gefallen ist. Nämlich, dass du dein Handy jeweils nur für drei Minuten am Stück nutzen darfst, und darüber hinaus für maximal fünfzehn Minuten pro Tag. Diese Einschränkung gilt immer, also auch an den Wochenenden.“

Ich schnaubte. „Echt jetzt? Ich darf mein Handy täglich immer bloß noch für eine Viertelstunde in der Hand halten? Der spinnt doch! Bleibt nur zu hoffen, dass das das einzige Detail war, das er vergessen hat, zu erwähnen.“

„Die Mail geht zwar noch weiter, aber der Rest betrifft zum Glück nur mich: ‚Im Gegenzug müssten Sie, werter Herr Sommer, für mich zeitnah ein kleines Software-Update erstellen und mir per Mail zukommen lassen, welches mir ermöglicht, dem Programm jederzeit weitere Erziehungsvorrichtungen hinzuzufügen. Mit den üblichen Einstellungsmöglichkeiten, versteht sich. Blablabla…‘“

„Ja, sicher. Von wann bis wann ich sie tragen soll, wie schmerzhaft es sein soll, wenn ich sie trage, welche Strafen mich erwarten, falls ich sie nicht trage, und so weiter, und so weiter“ beklagte ich mich. „Dann öffne doch mal diesen dämlichen Vertrag.“

Wir lasen das Dokument mehrfach durch, konnten aber keine verdeckte Hintertür entdecken. Trotzdem war ich skeptisch.“

Jan erkannte meinen finsteren Gesichtsausdruck. „Schatz, es ist allein deine Entscheidung. Aber ich fürchte, auf ein besseres Angebot brauchen wir nicht zu warten. Überleg doch mal! Willst du wirklich mit einer Windel schlafen, für die nächsten paar Monate? Wenn du auf dieses Angebot eingehst, bliebe dir das zumindest erspart, weil du dann erst neunzig Minuten später ins Bett musst. – Vielleicht ist diese komische Schlafhaube ja auch gar nicht so schlimm.“

„Gar nicht so schlimm“, wiederholte ich trotzig. „Dieses Ding soll zukünftig nachts meine Augen, die Ohren und den Mund verschließen! Ich kann damit also nicht nur nichts mehr hören, sehen oder sagen, außerdem verhindert es, dass wir uns im Bett küssen. Und die Sache mit dem Fernseher überm Bett können wir uns dann auch endgültig abschminken.“ Aus Frust schlug ich mit der Faust gegen ein Sofakissen.

„Falls die Haube für dich wirklich unerträglich sein sollte, dann trägst du sie eben nicht und alles bleibt, wie es ist“, meinte mein Mann beruhigend.

Das beruhigte mich jedoch kein Bisschen. „Und wenn Herr Evidevil trotzdem darauf besteht, dass ich diese dämliche Schlafhaube trage, und mich das Programm bestraft, falls ich mich weigere? Was machen wir dann?“

„Zum einen ist der Vertrag für beide Seiten bindend. Zum anderen kann ich in dem Software-Update festlegen, dass neue Komponenten immer erst zwei Tage nach dem Hinzufügen aktiv geschalten werden. Solange diese nicht aktiviert sind, kannst du auch nicht dafür bestraft werden, wenn du sie nicht trägst. Herr Evildevil wird bestimmt nicht von dir verlangen, auch tagsüber mit der Haube auf dem Kopf herumzulaufen, denn seiner Meinung nach sollte eine Frau sich ständig um den Haushalt und das Wohl ihres Gatten kümmern.“

In dem Moment klingelte mein Telefon. Der fünf-Minuten-Timer war erneut abgelaufen. Ich schluckte meinen Ärger herunter, stand genervt auf und begab mich in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken.

--Fortsetzung folgt--

DarkO
15. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Madame-M am 12.07.24 05:13

Hallo!
Bin gespannt wie es weitergeht und sich alles entwickelt.
Als Freundin von dehnen und ausleiern beider Lustöffnungen zwischen den Beinen wäre es super wenn sich auch etwas in diese Richtung tut.
Ich mag es wenn man die Plugs entfernt und sich die Löcher nicht mehr schließen, man mit der Faust ungehindert ins Schokostübchen eindringt oder man die Beine spreizt und man bis auf die Cervix sieht.
Auch eine Entwicklung zur Katheterträgerin und/oder Piercingenthusiastin wäre bestimmt geil.👍💋
16. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von MartinII am 12.07.24 16:04

Wieder eine spannende Fortsetzung - Danke!
17. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Neuschreiber63 am 12.07.24 19:20

Kann es sein, dass Mr. Evildevil bei Dir noch teuflischer ist als in der ursprünglichen Geschichte?
Ich befürchte für Nadja das schlimmste...
18. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 13.07.24 14:26

Hallo!

Es freut mich, dass euch meine Fortsetzung der Geschichte gefällt. Das spornt mich an, weiterzuschreiben.

@Madame-M: Vielen Dank für diese Ideen. Bisher waren solche Elemente nicht vorgesehen. Piercings ließen sich in der Geschichte - beziehungsweise in Nadjas Körper - mit Sicherheit unterbringen. Was den Rest angeht, bin ich mir noch unschlüssig.
@Neuschreiber63; Eigentlich habe ich mich bemüht, Evildevils Charakter so zu belassen, wie er beim Lesen von Keuschys erstem Teil auf mich wirkte. Es kann sein, dass er nun fieser rüberkommt, weil Nadja sämtliche seiner Äußerungen mit bösen Kommentaren versieht. - Aber ja, ich sehe ebenfalls schwere Zeiten auf unsere bemitleidenswerte Protagonistin zukommen.

Schöne Grüße
DarkO
19. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 14.07.24 08:59

Ich finde die Charaktere sind sehr gut aus der ersten Geschichte übernommen worden.
Mir war schon klar, daß Mr. Evildevil noch ein paar fiese Hintergedanken hatte. Es klang ja auch schon an, daß er noch ein paar weitere Eigenentwicklungen zum Einsatz bringen möchte. Dennoch überrascht mich das erneute Angebot, da er doch Nadja bereits als unfreiwillige Testperson in seinen Fängen hat.
So viele Möglichkeiten machen mich zum zerreißen gespannt auf die kommenden Fortsetzungen.
20. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 16.07.24 18:10

5. Angeleimt – Die Fortsetzung

Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, blickte mich mein Gatte erwartungsvoll an.“ Na, wofür entscheidest du dich? Weiterhin jeden Tag um acht im Bett liegen, mit Windel, oder doch lieber erst um halb zehn mit Schlafhaube?“

Weil es mir pro Tag nur für maximal eine halbe Stunde gestattet war, zu sitzen, lehnte ich mich an die Wand neben dem Kamin. „Bevor ich mich da endgültig festlege, vorher noch eine Frage: Inwiefern würde mir das nützen, wenn neue Komponenten erst nach zwei Tagen aktiviert werden?“

Mein Mann spreizte die Hände. „Wenigstens bliebe dir dann mehr Zeit, dich an die neuen Gerätschaften zu gewöhnen. Außerdem hätten wir eventuell die Chance, noch Änderungen vorzunehmen oder Verbesserungen vorzuschlagen.“

„Na ja. Berauschend ist das nicht, aber eventuell schon besser. Jetzt zurück zum Thema ‚Schlafhaube‘: Halb zehn ist meines Erachtens zwar immer noch viel zu früh, um ins Bett zu gehen, aber eine Windel möchte ich dabei nun wirklich nicht auch noch tragen müssen. Also druck den Vertrag schon aus, damit ich ihn unterschreiben kann.“

Nachdem dieser unterzeichnet und eingescannt war, tippte mein Gemahl noch etliche Minuten lang weiter auf der Tastatur seines Laptops herum. Vermutlich arbeitete er bereits an der Erweiterung der Software. Dies war jedes Mal ein faszinierender Anblick für mich. Gerade hatte Jan auch wieder dieses Leuchten in den Augen. Er blickte lächelnd zu mir herüber. Dann klickte er demonstrativ auf den ‚Senden‘-Button dies E-Mail-Programms. „So. Erledigt. Du solltest übrigens seinen Rat beherzigen und dir morgen nach der Arbeit unbedingt noch ein paar Windeln für Erwachsene besorgen.“

Zähneknirschend nickte ich zur Bestätigung. „Wird wohl besser sein.“ Um mich abzulenken, begann ich, unsere Blumen zu gießen.

Wieder dauerte es etwa eine halbe Stunde, bis Herrn Evildevils Antwort bei uns eintraf.

Mein Liebster las: „Er bedankt sich für die schnelle Fertigstellung des Software-Updates und beglückwünscht dich zu deiner Entscheidung, für ihn zu arbeiten. Blablabla… Jan hielt plötzlich inne und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Schatz, hier kommt jetzt was, das wird dir mit Sicherheit noch viel weniger gefallen, als alles, was uns Evildevil heute bereits geschrieben hat:

‚Würden Sie, werter Herr Sommer, Ihre liebreizende Frau Gemahlin freundlicher Weise daran erinnern, dass ich von ihr jeden Tag einen ausführlichen Bericht per E-Mail erwarte? Darin möge sie möglichst detailliert beschreiben, wie sie in verschiedenen Alltagssituationen mit dem Keuschheitsgürtel und dessen Zubehör zurechtgekommen ist, welche Einschränkungen es gab, wie lange sie ihrer Einschätzung nach dafür brauchen wird, sich an diese Einschränkungen zu gewöhnen, oder was sie gedenkt, an ihren gewohnten Bewegungsabläufen von nun an zu ändern. Darüber hinaus soll sie genau schildern, wie sie die einzelnen Funktionen ihres Keuschheitsprogramms wahrgenommen hat, welche Gefühle sie bei ihr jeweils ausgelöst haben und wie diese sie dabei unterstützen, bisher vorhandene schlechte Angewohnheiten schneller abzulegen und ihren Status zu akzeptieren.

Ich mag vielleicht etwas nachlässig gewesen sein, als ich diese bescheidene Bitte Ihrer Frau gegenüber geäußert habe. So habe ich es wohl leider versäumt, sie darüber in Kenntnis zu setzten, zu welchem Zeitpunkt genau ich diesen Rapport über den Verlauf des gesamten Vortags jeweils in meinem Posteingang erwarte. Streng genommen wäre es allerdings auch die Aufgabe Ihrer werten Gattin in ihrer Rolle als Testerin ihres Keuschheitsprogramms – unabhängig davon, ob nun freiwillig oder nicht – gewesen, sich nach der Fälligkeit dieses Rapports zu erkundigen.

Punkt sieben Uhr morgens ist, wie ich finde, die perfekte Zeit dafür. Bis dahin sollte Ihre werte Gemahlin sich fertig gemacht haben für den Tag und das Frühstück für Sie vorbereitet haben. – In solchen Dingen bin ich üblicherweise sehr genau. Für jede Minute, die sich der tägliche Bericht jeweils verzögert, erhält Ihre Frau daher einen Strafpunkt. Ich bin wirklich kein Unmensch und habe nach wie vor großes Interesse an einer harmonischen Zusammenarbeit. Aus Kulanz, weil es zu einem gewissen Teil auch mein Verschulden war, werde ich ihr daher dieses eine Mal die Hälfte der erwirtschafteten Strafpunkte erlassen. Zudem gestatte ich ihr, die entsprechende Anzahl der dazugehörigen Elektroschocks aufzuteilen, so dass sie, von heute Abend an, täglich um zwanzig Uhr fünfzehn, wahlweise zwei, drei oder sechs davon erhält. Blablabla, mit freundlichen Grüßen…‘“

Für ein paar Sekunden war ich vor Schreck wie gelähmt. Dann kreischte ich hysterisch: „Jan, schnell, nun gib mir schon das verdammte Notebook! Ich muss sofort den Bericht für diesen Spinner schreiben.“

Ich hastete zum Tisch, riss meinem Mann den Rechner förmlich aus den Händen und begann, eilig zu tippen. Während ich die Erlebnisse des Vortags grob zusammenfasste, musste ich zwischendurch einmal kurz von der Couch aufstehen, um den bestimmt schon gewaltigen Berg an Straftagen nicht noch größer zu machen. Nach weniger als zehn Minuten schickte ich die Mail ab.

„So ein verdammter Mistkerl!“, fluchte ich und sah auf die Uhr. „Jetzt haben wir achtzehn Uhr vierundfünfzig. Im Kopf rechnete ich aus, um wie viele Minuten ich den heutigen Report zu spät abgesendet hatte: Tränen stiegen mir in die Augen und mein Magen krampfte sich zusammen. „Verdammt! Das ergibt ganze siebenhundertvierzehn Strafpunkte! Für jeden einzelnen Punkt werden im Schnitt zwei Straftage zu meiner Tragezeit hinzuaddiert. Nachdem er mir – ‚aus Kulanz‘, wie dieser elende Heuchler es genannt hat – die Hälfte dieser Punkte erlässt, bleiben logischerweise immer noch siebenhundertvierzehn Tage übrig. Das sind annähernd zwei Jahre! Zusammen mit dem halben Jahr, von dem ich bisher ausgegangen bin, und den ganzen Straftagen, die gestern bereits addiert wurden, bedeutet das, dass ich noch für etwas mehr als neunhundert Tage in diesem verfluchten Gürtel festsitze! Bestenfalls! Es könnten auch locker über tausend werden, wenn es blöd läuft, und ich in dieser Zeit noch viele weitere Strafpunkte einheimse.“ Ich schluchzte. „Es kam mir gleich so seltsam vor, dass sich dieser Evildevil mit sechs Monaten begnügen würde. Jede Wette, dass er das von Anfang an so geplant hat! Deshalb teilt er mir auch so spät erst mit, dass ich ihm den bescheuerten Bericht immer schon morgens früh um sieben schicken muss! Leider hat er gewisser Maßen auch noch recht mit seiner Aussage, dass ich mich selbst hätte erkundigen müssen, wann ich ihm diesen lästigen Rapport schicken soll. Denn ich hab dir ja gestern sogar noch erzählt, dass er einen Bericht haben will. Es kommt mir trotzdem so vor, als hätte ich mich von diesem Fiesling schon wieder austricksen lassen – Jetzt haben wir Anfang Februar. Also komme ich frühestens im August übernächsten Jahres wieder hier raus. Das ist doch Wahnsinn!“ Heulend warf ich mich bäuchlings auf die Couch und schlug mehrfach mit den Fäusten auf eines der Kissen ein.

Ein stechender Schmerz in meinem Unterleib sollte mich in diesem Moment wohl daran erinnern, dass es mir zwar gestattet war, mich für jeweils fünf Minuten hinzusetzen, aber Hinlegen war mir tagsüber komplett verboten. Das hieß, mir wurden soeben ein bis drei weitere Straftage aufgebrummt. Das war zu viel für meine Nerven. Ich schrie.

Behutsam zog mich mein Gatte hoch und nahm mich tröstend in den Arm. „Bitte beruhige dich doch, Schatz! Wir können momentan leider beide nichts an dieser Situation ändern, so schlimm sie auch ist. Gemeinsam schaffen wir das. Ganz bestimmt!“

„Du hast leicht Reden“, erwiderte ich schniefend. „Du bist ja auch nicht in diesen verfluchten Teufelsgerätschaften eingesperrt, sondern ich! „Und das noch mindestens für die nächsten neunhundert Tage! Dazu kommt, dass mir mein geliebter Keuschheitsgürtel ab jetzt jeden Abend, kurz nach dem Schlafengehen, drei Stromschläge verpassen wird. – Und das ganze vier Monate lang!“ Erneut stiegen mir Tränen in die Augen.

Mein Liebster drückte mich fester an sich. Mit einer Hand streichelte er sanft meinen Hinterkopf. Das tat gut und meine Erregung ließ nach, wenn auch nur langsam. Eine Weile lang genoss ich Jans beruhigende Umarmung, während er dabei tapfer ertrug, wie sich meine Metallbrüste unablässig in seine Rippen bohrten.

Irgendwann hatte ich mich wieder einigermaßen im Griff. „Schatz, wie kann mir dieser Mistkerl denn überhaupt so einfach weitere Strafpunkte aufbrummen?“, wollte ich von Jan wissen. „Handelte es sich dabei nicht bloß um einer seiner verrückten Vorschläge? Du hast doch gestern selbst gesagt, dass eine Bestrafung per Knopfdruck – und meinetwegen auch per Mausklick – noch nicht in dem Keuschheitsprogramm enthalten ist?“

Jan verzog das Gesicht. „Seit dem Software-Update, das ich Evidevil vorhin geschickt habe, bedauerlicher Weise doch. Ich hatte keine Wahl, Liebling. Bevor er uns gestern Nachmittag endlich wieder verlassen hat, musste ich ihm nämlich erst eine Zusatzvereinbarung unterschreiben, in der ich mich dazu verpflichtete, sämtliche seiner Vorschläge zur Verbesserung des Keuschheitsprogramms umzusetzen, wann immer er das wünscht, unabhängig davon, ob sie mir gefielen oder nicht. Und die Möglichkeit, Strafpunkte manuell einzugeben, hatte er in seiner letzten Mail explizit gefordert. Mit eben der Option, die Verabreichung der Elektroschocks variabel zu gestalten.“

Erschrocken schob ich meinen Mann von mir weg. Ich starrte ihm in die Augen. „Hättest du dich dieses eine Mal nicht weigern können, seiner dämlichen Forderung nachzukommen? Wir reden hier schließlich gerade davon, dass mich dieser elende Verbrecher zwei Jahre länger in meinem Keuschheitsstahl eingesperrt lassen möchte. Du willst das ernsthaft einfach so hinnehmen?“

Mit bitterer Miene erwiderte Jan: „Schatz, mir sind da leider die Hände gebunden. Ja, quasi genauso wie dir. Für den Fall, dass ich mich widersetzen sollte, hat Herr Evildevil nämlich damit gedroht, dich unmittelbar nach Beendigung des aktuellen Programms für weitere fünf Jahre in deinem Keuschheitsgeschirr einzusperren, verbunden mit einer deutlich unbequemeren Konfiguration der Software. – Mit Sicherheit wäre das um Einiges schlimmer, als jetzt noch zweieinhalb Jahre lang den Keuschheitsgürtel zu tragen.“

Ich nickte resigniert. „Aber das bedeutet, er ist jetzt jederzeit dazu in der Lage, meine Verschlussdauer nach Belieben zu verlängern. Womöglich würde ich nicht einmal etwas davon mitkriegen. Kannst du nicht versuchen, mich von dem Gürtel und allem, was dazu gehört, zu befreien? Bitte, hol mich hier raus!“ In meinen Augen sammelten sich einige Tränen.

„Das geht leider nicht, Liebes“, antwortete mein Gatte kopfschüttelnd. „Das verhindern die elektronischen Schlösser, die darin verbaut sind. Die lassen sich unmöglich aufbohren oder aufschneiden. Zudem würden sämtliche Keuschheitskomponenten diesen Ausbruchsversuch aufgrund der Vibrationen sofort registrieren und hart bestrafen. Die Elektroschocks, die du infolge dessen zu spüren bekämst, wären so heftig, dass du mich mit Sicherheit anflehen wirst, auf der Stelle damit aufzuhören. Glaub mir, im Vergleich dazu sind die Stromimpulse bei den Strafpunkten geradezu lächerlich.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Die Metallbänder an deinem Körper zu durchtrennen, ist ebenfalls unmöglich. Nicht nur, dass es sich dabei nicht vermeiden ließe, dich schwer zu verletzten, zudem verlaufen an der Innenseite der Bänder mehrere Elektrodrähte. Diese zu kappen würde eine ganze Reihe äußerst unangenehmer Folgen mit sich bringen.“

„Oh nein!“, jammerte ich verzweifelt. „Also werde ich dieses ganze Metallzeug erst wieder los, wenn dieser bescheuerte Freak keine Freude mehr an diesem beschissenen Spiel hat!?“

Jan nickte. „Im Prinzip stimmt das leider. Außer, dass du anhand der erhaltenen Stromschläge durchaus mitbekommst, wenn er die Anzahl deiner Strafpunkte erhöht. Das Einzige, was wir tun können, um weitere Strafen zu vermeiden, ist, uns nach seinen Wünschen zu richten, um ihn nicht zu verärgern. Er mag gewiss durchaus seltsame Ansichten haben, dennoch glaube ich, dass er sich als Geschäftsmann im Großen und Ganzen an getroffene Vereinbarungen hält. Diese Sache vorhin mit dem Einsenden des Reports, die war vielleicht nicht ganz sauber. Andererseits hat er auch zugegeben, dass es zum Teil sein Versäumnis war. Deshalb hat er dir immerhin die Hälfte der Strafpunkte erlassen. Das heißt, wir müssen in Zukunft nur sehr genau aufpassen, was er uns mitteilt und worauf wir uns jeweils einlassen. Ich nehme an, das war noch lange nicht das letzte Mal, dass wir uns mit ihm unterhalten haben.“

„Vermutlich“, stimmte ich deprimiert zu. „Außerdem war er wenigstens so gnädig, mir die siebenhundertvierzehn Stromschläge nicht gleich, einen nach dem anderen, zu verpassen.“

Da musste Jan lachen. „Tja, das wäre technisch wohl auch gar nicht möglich. Wie du weißt, werden die Akkus in deinen Keuschheitsaccessoires über Thermoelemente, die auf deiner Haut liegen, aufgeladen. Zwar produzieren diese Elemente andauernd Strom, aber eben nicht sehr viel. Ich schätze, nach zwanzig Elektroschocks in Folge, würden die Akkus langsam aber sicher in die Knie gehen.“

Mir kam eine Idee: „Aber das hieße ja, ich müsste einfach nur längere Zeit auf meinem Hinterteil sitzenbleiben und warten, bis mir mein Gürtel fünfundzwanzig oder dreißig Stromschläge verpasst hat. Danach könntest du dich gefahrlos daran machen, die Schlösser mit Gewalt zu öffnen!“

Mein Gemahl machte eine verneinende Geste. „Bei der Erstellung des Konzepts für diese moderne Art der Keuschhaltung hatte ich genau diese Problematik im Blick. Daher verfügen sämtliche Keuschheitskomponenten an deinem Körper über eine zweite Batterie, die ausschließlich dafür da ist, Ausbruchsversuche zu erkennen und zu bestrafen.“

„Genial“, meinte ich daraufhin zynisch.

Mein Mann verhielt sich so, als hätte er mich gar nicht gehört. Er redete weiter: „Außerdem würdest du, falls dich der erste Strafpunkt nicht dazu ermutigen sollte, deinen süßen Hintern innerhalb der nächsten drei Sekunden zu erheben, daraufhin nicht nur einen, sondern gleich zwei weitere erhalten. Danach vier, im Anschluss daran dann acht, und so weiter. Selbst, wenn die Stromschläge mit der Zeit weniger schmerzhaft werden sollten: Innerhalb von fünfzehn Sekunden wärst du bereits bei ebenso vielen Strafpunkten. Da in deinem Fall pro Strafpunkt im Durchschnitt zwei Tage zur Verschlusszeit hinzuaddiert werden, müsstest du dann bereits einen ganzen Monat länger auf deine Befreiung warten. Ich glaube, das willst du nicht wirklich.“

Mittlerweile war es halb acht, wie mir mein Handy mit einem freundlichen ‚Pling‘ signalisierte. Damit wurde es Zeit, mich für die Nacht fertigzumachen. Ich legte meine gefesselten Hände in Jans Nacken und küsste ihn. „Gute Nacht, Liebster. Ich geh jetzt schlafen. Möchtest du vielleicht wieder mitkommen, so wie gestern?“

Mein Mann erwiderte den Kuss. „Ich komme gleich nach, versprochen. Ich muss vorher nur noch kurz etwas für ein Meeting morgen Früh vorbereiten. Dafür hatte ich bis jetzt aus bekannten Gründen leider keine Zeit.“ Sanft nahm er meine Arme und hob meine gefesselten Hände von hinten über seinen Kopf nach vorne. Er drehte mich um. Mit einem Klapps auf meinen Po sagte er: „So, jetzt ab mit dir ins Bett!“

Folgsam trottete ich nach oben ins Badezimmer. Nach dem Waschen und Zähneputzen setzte ich mich auf die Toilette. Ich versuchte, auch den letzten Tropfen Pipi aus mir herauszupressen. Anschließend reinigte ich das Schrittband meines Gürtels unter der Dusche.

Nach dem Abtrocknen und Föhnen nahm ich ein Handtuch mit ins Schlafzimmer. Ich rollte es zusammen, um es mir daraufhin im Bett zwischen die Oberschenkel zu klemmen. Dann befestigte ich die Schlafkette an meinem Tugendwächter, zog sie durch den Ring an meinem BH und verband sie schließlich – oberhalb der Verbindungskette meiner Handschellen – mit meinem Halsband. Fertig.

Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, dass es sieben Minuten vor acht war. „Bekomme ich jetzt eine Strafe, weil ich mich zu früh hinlege?“, ging es mir durch den Kopf. In dem Fall würde ich es allerdings bestimmt gleich merken. Oder hatte ich es doch richtig verstanden: Um halb acht werde ich von meinem Mobiltelefon daran erinnert, dass es an der Zeit ist, schlafen zu gehen. Ab da darf ich mich hinlegen. Um acht Uhr ist dann Bettruhe. Wirklich viel zu früh, für meinen Geschmack. Aber ich wusste, dass ich noch lange nicht würde einschlafen können. Und daran wären weder die Elektroschocks, die mich um Viertel nach acht erwarteten, noch das Licht über mir, das ich in der Eile vergessen hate, auszuschalten, schuld.

Ich begann zu grübeln. Knapp anderthalb Tage Verschluss lagen nun hinter mir. Wenngleich mir die exakte Restlaufzeit meines Keuschheitsprogramms unbekannt war, so nahm ich dennoch an, dass noch ungefähr neunhundert Tage vor mir lagen. Es ergab überhaupt keinen Sinn, die Tage zu zählen, die ich bereits überstanden hatte. – Morgen wären es immer noch ungefähr neunhundert Tage, bis zu meinem Aufschluss. Ebenso am Tag darauf. Selbst in einer Woche wären es nicht wesentlich weniger. Bestimmt würden in der Eingewöhnungsphase noch weitere Straftage hinzukommen. Ich spürte, wie einige Tränen meine Wangen herunterkullerten.

Sollte ich mich wegen dieser unglaublich langen Verschlusszeit, die noch vor mir lag, wirklich selber fertig machen? Zugegeben, ich hatte mich austricksen lassen. Aber das alles war doch eigentlich nur passiert, weil mein lieber Mann ständig so fasziniert davon war, mich in diesen stählernen Folterinstrumenten zu betrachten. Wenigstens er käme also während der nächsten zweieinhalb Jahre voll auf seine Kosten. Und ich? Nix, niente, nada! – Aber ich würde diese Zeit dennoch irgendwie überstehen, dessen war ich mir sicher.

Inzwischen musste es zwanzig Uhr fünfzehn geworden sein, denn drei äußerst schmerzhafte Stromimpulse jagten kurz hintereinander durch meinen Schritt.

--Fortsetzung folgt--

DarkO
21. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Neuschreiber63 am 16.07.24 22:23

Irgendwie klingt das hoffnungslos...

Aber irgendeinen Weg muss es doch geben...?

In der Diskussion zu meiner ersten Geschichte habe ich mal festgestellt, dass die Erbauer von Jurassic Park auch dachten, sie hätten die perfekte Überwachung... So lange, bis dann doch alle Dinos abgehauen sind...
Vielleicht ist das bei Dir ähnlich?

Apropos, hast Du auch so schizophren Anwandlungen, einerseits den perfekt ausbruchssicheren Gürtel zu erfinden und andererseits Überlegungen anzustellen, wie man genau diesen überlistet?
Zumindest mir ging es bei "meinem" Gefängnis Al Kharsun so, waren teilweise spannende Überlegungen...
22. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von windelfohlen am 17.07.24 20:23

Tolle Geschichte,
Tja da hat sich unsere Protagonistin ja ziemlich Pech gehabt, von ursprünglichen 6 Monat gleich mal 2 Jahre, hoffentlich wird es nicht mehr werden.
Wan wird wohl Jan in ein KG gesperrt und mit darf dann das eigene Programm testen was er geschrieben hat.

23. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 18.07.24 06:59

„Sehr geehrter Herr Sommer, Ihre werte Gattin ist mit ihrem Bericht schon wieder überfällig. Auch fallen die Berichte deutlich zu kurz aus. Deshalb [...] Schlafhaube [...]" 👹
24. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 20.07.24 08:08

Vielen Dank für eure Kommentare und die hohe Anteilnahme an Nadjas Schicksal. Leider ist mir bisher kein Ausweg aus dieser unangenehmen Situation eingefallen. Es bleibt die Hoffnung, dass Herr Evildevil, der ja deutlich betont hat, dass er kein Unmensch ist, unserer bemitleidenswerten Protagonistin ein paar zusätzliche Komponenten für ihre Keuschheitsapparatur anbieten kann, die das Leben damit für sie angenehmer gestalten werden.

Sobald Jan mit der Entwicklung eines Prototypen für die moderne männliche Keuschhaltung Erfolg hat, wird er bestimmt nicht zögern, seiner geliebten Gattin Gesellschaft zu leisten.

DarkO
25. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 20.07.24 09:08

Wie man erst kürzlich gesehen hat, kann eine Software auch einmal einen Fehler haben.
Dies könnte sich allerdings kürzer oder länger bemerkbar machen.
26. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von KK 2 am 20.07.24 09:14

Sie könnte ja, durch eine Vertragserweiterung, sich mit verschiedenen Aufgaben, Temporären Verschärfungen, Tests der neuen Erfindungen ihres Mannes abseits des KG-Vertrages u.ä. einige Verschlusstage/Wochen abbauen...
Andererseits entgehen uns dann hier, für die nächsten 3 Jahre ihre Berichte an ED ...
27. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von stephanson am 21.07.24 13:53

Ich gehe davon aus das sie nie wieder aus dem Kg rauskommen wird. Da kann man schnell Depressionen mit den ganz schlimmen Gedanken bekommen bei denen man keinen anderen Ausweg mehr kennt.

Was ist bei einem Notfall wie ein geplatzten Blinddarm oder sie stürzt und bricht sich die Hüfte oder das Becken. Damit kann man nicht den ganzen Tag stehen.
28. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 24.07.24 21:33

6. Ein neuer Tag

Am nächsten Morgen weckte mich mein Keuschheitsgürtel mit wirklich sehr angenehmen Reizstromimpulsen. Leider bewirkten diese nicht, dass ich einen Orgasmus bekam, dafür verspürte ich das stärker werdende Verlangen, pinkeln zu gehen. Am liebsten hätte ich den süßen Kitzelstrom noch länger genossen, doch der Druck in meiner Blase zwang mich bald dazu, aufzustehen.

Sowie ich mich von der Schlafkette befreit hatte, lief ich ins Bad. Dabei presste ich die Oberschenkel zusammen, um das Handtuch, das ich dort eingeklemmt hatte, unterwegs nicht zu verlieren. Immerhin würde dieses eine größere Sauerei verhindern, falls ich es nicht rechtzeitig bis zum Klo schaffte.

Ich setzte mich auf die Toilette und ließ es laufen. Nach dem Abwischen mit Klopapier schloss ich die Badezimmertür und stellte mich unter die Dusche. Ich genoss das warme Wasser. Beim Haarewaschen und Einseifen musste ich abermals feststellen, dass die Kette zwischen meinen Handgelenken und die an meinen Füßen dafür beide zu kurz waren. Hoffentlich würde das Paket mit den neuen Fesseln bald ankommen.

Irritiert fasste ich mir mit beiden Händen an den Kopf. „Wie war das gerade?“, fragte ich mich. „Nadja, was ging da gerade in deinem Hirn vor? Ernsthaft jetzt? Du wünschst dir allen Ernstes Fesseln mit längeren Ketten? Weiter nichts? Sollte es nicht eher dein primäres Anliegen sein, gar keine Fesseln tragen zu müssen? Bist du jetzt komplett verrückt geworden? Verhindert der Stahlreif an deinem Hals vielleicht, dass deine Gehirnzellen mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden?“ Prüfend schob ich einen Finger unter das Halsband. Nein, alles gut. Ich schüttelte den Kopf. Hatte ich etwa irgendwo in meinem Unterbewusstsein mein grausames Schicksal inzwischen bereits akzeptiert? Diese Gedanken dürfte ich in meinem heutigen Rapport an Herrn Evildevil keinesfalls erwähnen.

Nachdem ich sämtlichen Schaum an meinem Körper abgespült hatte, verließ ich die Duschkabine. Erst trocknete ich mich mit einem Badetuch ab. Dann nahm ich den Fön und beseitigte damit das restliche Wasser unter meiner stählernen Unterwäsche.

Als nächstes ging ich ins Erdgeschoss. Bevor ich anfing, das Frühstück vorzubereiten, hockte ich mich an Jans Laptop, um meinen Bericht für Evildevil zu verfassen. Zur Vorsicht aktivierte ich den Timer meines Handys, um keine Strafe für zu langes Sitzen zu riskieren, In dem Bericht schilderte ich sämtliche Ereignisse des gestrigen Tages, die einen Bezug zu meinem Eisengeschirr hatten. Sofort abschicken wollte ich ihn jedoch nicht, da ich befürchtete, Evildevil könnte mich am Ende noch dafür bestrafen, dass er den Bericht zu früh erhielt. Lieber wartete ich damit bis sechs Uhr neunundfünfzig. Ich stellte mir einen entsprechenden Wecker.

Das Frühstück stand auf dem Tisch. Es war kurz vor halb sieben. Ich lief nach oben, um meinen Gemahl zu wecken.

So leise es die Ketten an meinem Körper zuließen, betrat ich das Schlafzimmer. Jan schlief noch immer tief und fest. Wie lange hatte er in der Nacht nur wieder gearbeitet? Ich entschied mich dafür, ihn noch eine Weile weiter träumen zu lassen und suchte mir stattdessen im Kleiderschrank passende Klamotten aus. Das in dem Schrank eingebaute Licht sollte meinen Liebsten nicht beim Schlafen stören. Im Gegensatz zu den Geräuschen, die meine Fesseln bei jeder Bewegung verursachten. Daher bewegte ich mich möglichst langsam und vorsichtig.

Heute sollte ich nach langer Zeit wieder einmal mit meinem anatomisch geformten Gefängnis am Körper zur Arbeit gehen. Das hieß, ich musste etwas finden, das weit genug geschnitten war, damit niemand auch nur erahnen konnte, was ich darunter trug. Meine Wahl fiel auf einen knielangen Rock, den ich bei der Einkaufstour am Samstag erstanden hatte, und eines der ebenfalls neuen Oberteile. Ich suchte mir noch ein paar passende Strümpfe dazu aus.

Die ausgewählten Kleidungsstücke brachte ich nach unten, wo ich sie auf der Bank in der Eingangsdiele ablegte, zusammen mit dem Schlüssel für meine Ketten. „Planung ist alles“, dachte ich mir. Um die Mindestabsatzhöhe von zehn Zentimetern einzuhalten, blieben nur die grauen Stiefeletten, die ich zwei Tage zuvor getragen hatte. Eigentlich passten die auch recht gut zum Rest des Outfits.

Trotzdem: Ich benötigte dringend mehr Schuhe mit hohen Absätzen! Eventuell würde es mir gelingen, heute früher Feierabend zu machen, um noch einkaufen zu gehen.

Alles war bereit. Ich schaute auf die Uhr: Sechs Uhr fünfundfünfzig. Also setzte ich mich abermals an den Rechner und las noch kurz Nachrichten, bis der Wecker klingelte und ich den Report an Herrn Evildevil abschicken durfte. Nun wurde es auch höchste Zeit, meinen Gemahl zu wecken.

Ich ging erneut zum Schlafzimmer, beugte mich über Jan und küsste ihn. „Guten Morgen, Liebster! Zeit zum Aufstehen! Das Frühstück ist fertig!“

Mein Mann blinzelte. „An so einen schönen Morgen könnte ich mich durchaus gewöhnen. Guten Morgen, Schatz. Wie geht es dir? Hast du diese Nacht besser geschlafen?“

„Ja, das habe ich, einigermaßen“, erwiderte ich. „Und du? Wie lange hast du noch gearbeitet?“

„Wann ich ins Bett gegangen bin, kann ich dir gar nicht genau sagen. Als alles fertig war, halt.“

„Du bist aber manchmal auch echt starrsinnig. Komm, lass uns frühstücken!“

Während wir am Küchentisch saßen und uns Marmeladenbrote mit Kaffee schmecken ließen, erzählte ich Jan von den Gedanken, die mir unter der Dusche durch den Kopf gegangen waren.

Er sah mich verwundert an und begann zu lachen. „Du hoffst wirklich, dass das Paket mit den längeren Ketten bald ankommt? Eigentlich hatte ich angenommen, dass du dich noch eine Weile lang ständig darüber beklagen wirst, in was für ein Schlamassel ich dich da hineinmanövriert habe.“

„Genau das hatte ursprünglich auch vor“, gab ich unumwunden zu. Doch inzwischen habe ich offensichtlich begriffen, dass mich das keine Spur weiterbrächte. Natürlich kann ich diesem ganzen Keuschheitsquatsch auch weiterhin nicht sonderlich viel abgewinnen. Am liebsten würde ich mir alles sofort vom Leib reißen und in den Müll schmeißen. Aber zum einen weiß ich aus eigener Erfahrung, dass das unmöglich ist, und zum anderen handelt es sich dabei immer noch um deine Erfindung. Irgendwie bin ich doch, zugegebenermaßen, auch ein Bisschen stolz auf dich.“

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht stand ich auf, stützte meine Hände auf den Tisch und gab meinem Mann einen Kuss.

In dem Augenblick klingelte mein Telefon, um das Ende des Fünf-Minuten-Timers zu verkünden. Ich wollte mich wieder setzen und den Countdown erneut starten, doch Jan hielt mich an dem Ring an meiner Halsschelle fest. „Lass doch das Handy jetzt“, hauchte er. „Ich liebe dich, meine reizende Amazonenkriegerin. Küss mich weiter.“

„Ich liebe dich auch, Schatz“, antwortete ich nach einem sehr langen Kuss und nahm wieder auf meinem Stuhl Platz. Natürlich dachte ich dabei daran, auf meinem Smartphone abermals auf ‚Start‘ zu drücken. „Wie hast du mich gerade genannt? ‚Amazonenkriegerin‘? Das klingt süß. Auch wenn ich diese Rüstung nicht freiwillig trage.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Natürlich ist mir klar, dass ich hier so schnell nicht rauskomme. Davon abgesehen weiß ich aber auch, dass dir gefällt, was du gerade siehst. Dann sollst du diesen Anblick eben für das nächste Vierteljahrzehnt genießen dürfen.

Denke jetzt bitte nicht, dass ich mich mittlerweile doch an diese lästige Stahlhülle gewöhnt habe. Oder ich sie gerne trage. Nein, wirklich nicht! Es nervt mich immer noch fürchterlich, dass ich dieses ganze Metallzeug ständig mit mir herumschleppen muss. Allerdings kann ich es nicht ändern. Es bleibt zu hoffen, dass die längeren Ketten die ganze Sache für mich wenigstens ein kleines Bisschen erträglicher machen werden. Eins ist mir klar geworden: Angesichts der extrem langen Zeit, die ich noch hier drin eingesperrt sein werde, ist es vollkommen sinnlos, mir jetzt schon das Ende meines Verschlusses herbeizusehnen. Das würde – nach jetzigem Stand – frühestens in zwei Jahren wirklich Sinn ergeben. Momentan bleibt mir nichts anderes übrig, als mich irgendwie mit der Situation abzufinden.“ Ich klopfte erst gegen das Schrittblech, dann auf die Schalen meines Keuschheits-BHs.

Lächelnd meinte mein Mann: „Sicherlich wird es noch eine gewisse Zeit dauern, bis du dich komplett an dein Keuschheitsensemble angepasst und dich mit der Tatsache angefreundet hast, für die nächsten zweieinhalb Jahre in Stahl eingeschlossen zu sein. Das klingt nach einer langen Zeit, schon klar. Aber wer weiß? Vielleicht akzeptierst du das Keuschheitsset irgendwann sogar als einen Teil deines Körpers, sodass du die Sachen dann freiwillig öfters, wenn nicht sogar dauerhaft, tragen wirst.“

Ich schüttelte vehement den Kopf. „Niemals! Völlig unmöglich!“, erwiderte ich scharf. „Möglicherweise werde ich es mit der Zeit schaffen, meine Routinen und Bewegungsabläufe an diese Metallsachen anzupassen. Aber hier oben?“ Mit dem Zeigefinger tippte ich an meine Stirn. „Völlig ausgeschlossen. Unter keinen Umständen bin ich dazu bereit, meine Freiheit für immer aufzugeben.“ Nach einer kurzen Pause fuhr ich in sanfterem Tonfall fort: „Apropos ‚ausgeschlossen‘: Solange ich hier drin eingesperrt bin, kommst du ebenfalls nirgends ran, das ist dir hoffentlich bewusst.“ Um meinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, klopfte ich erneut gegen das Schrittband meines Unterleibschutzes. „Auf Dauer dürfte das für dich garantiert ebenso frustrierend werden.“

Mein Gemahl grinste spitzbübisch. „Eine Frau verfügt doch aber über mehrere Möglichkeiten, ihren Partner zu verwöhnen.“

Schockiert riss ich die Augen auf. „Was? Wie bitte? Du meinst jetzt vermutlich nicht Kochen. – Nein mein Lieber, das kommt überhaupt nicht infrage. Solange ich dazu gezwungen bin, dieses Amazonenkostüm zu tragen, wirst du ebenfalls darunter leiden.“

Um sowohl ihm als auch mir eine Antwort darauf zu ersparen, stand ich auf und begann, den Tisch abzudecken. Dabei registrierte ich erneut das nervige Klirren an meinen Oberschenkeln.

Fünf Minuten später hatte ich mich wieder beruhigt. Ich lief zurück zu Jan und legte meine Hände auf seine Schultern. „Liebster, wir sprachen doch vorhin von meinen Ketten. Kannst du vielleicht bitte irgendetwas an dieser nervigen Kette zwischen meinen Schenkelbändern ändern? Die macht beim Laufen immer so einen fürchterlichen Krach. Ich will nicht, dass sich nachher im Büro alle nach mir umdrehen. – Okay, vielleicht schon. Aber es sollte nicht wegen irgendwelcher seltsamen Geräusche sein, die meine Bewegungen verursachen.“ Grinsend leckte ich mir über die Oberlippe. „Mal schauen, eventuell revanchiere ich mich demnächst sogar dafür bei dir.“

Mein Mann dachte kurz nach. „Es ist möglich, einen Schrumpfschlauch um die Schrittkette zu legen. Und um die Schlösser ebenfalls. Das müsste genügen, um das Gerassel in den Griff zu kriegen. Komm doch mal eben mit runter in die Werkstatt. Und bring den richtigen Schlüssel mit.“

Im Keller sollte ich mich gegen die Werkbank lehnen. Hinsetzen durfte ich mich freilich nicht, wollte ich keine Bestrafung riskieren.

Jan nahm mir den Schlüssel aus der Hand. „Ich werde dich jetzt für ein paar Minuten von der Kette zwischen deinen Oberschenkeln befreien“, verkündete er. Denk bitte daran: Du musst danach absolut still stehen bleiben.“

„Ja, ich weiß“, gab ich zurück.

Knapp fünf Minuten später hing die Schrittkette erneut an ihrem Platz und ich durfte probehalber ein paar Meter gehen. Jetzt verursachten dabei lediglich noch die Fesseln an meinen Füßen Geräusche. Begeistert fiel ich meinem Gatten um den Hals. „Danke! Du bist der beste“, flötete ich.

Doch plötzlich erinnerte ich mich an etwas. „Obwohl… Wer ist nochmal schuld daran, dass an mir jetzt überhaupt so viele Ketten herumbaumeln?“

Mein Gatte schien erst nicht so recht zu wissen, was er auf diese Frage antworten sollte. Beleidigt starrte er auf den Boden. „Meintest du vorhin nicht, du wärst nicht nachtragend, was das angeht?“

„Oh doch, mein Liebster! Du hast mich in Eisen gelegt. Evildevil hat zwar das Schloss zugedrückt, aber das ganze Metall stammt von dir! Du bist dir hoffentlich darüber im Klaren, was das bedeutet? Auch wenn ich diejenige bin, die diese Fesseln am Leib trägt, der wahre Ehesklave wirst trotzdem du sein!“ Ich lächelte triumphierend und tippelte zurück in die Küche, um die Reste des Frühstücks wegzuräumen.

Derweil ging mein Mann nach oben, um sich anzuziehen. Wir trafen uns im Bad zum Zähneputzen. Während ich mich anschließend schminkte, rasierte er sich. „Du Schatz“, fragte er vorsichtig, „wie meintest du das denn gerade? Das von wegen, ich wäre jetzt dein Ehesklave?“

Lachend schob ich den Deckel auf meinen Lippenstift und warf Jans Spiegelbild einen Kuss zu. „Oh, Liebster, hast du etwa Angst bekommen? Das war nur Spaß. Wirklich! Ich bin doch nicht so blöd und bringe dich noch auf dumme Gedanken. Sonst schlägst du Herrn Evildevil womöglich vor, das Aktivieren der Straffunktion meines Gürtels auch von deinem Handy aus zu ermöglichen. Mit solchen Ideen rennst du bei dem Sadisten bestimmt offene Türen ein. Natürlich möchte ich es vermeiden, noch mehr Strafpunkte zu bekommen. Der einzige Weg hier raus ist für mich, so sieht es leider aus, die nächsten neunhundert Tage irgendwie durchzustehen. Und das schaffe ich bestimmt nur mit dir an meiner Seite.“

„Ich werde tun, was ich kann, um dich zu unterstützen“, versprach mein Mann. „Wollen wir runtergehen und schauen, dass wir aus dem Haus kommen? Vor allem du?“

Aufgrund meiner Vorbereitung und meiner Erfahrung vom Samstag gelang es mir ohne Schwierigkeiten, innerhalb von drei Minuten meine Fesseln an Hals, Händen und Füßen abzulegen und die bereitgelegten Kleidungsstücke anzuziehen. Ich schlüpfte in meine Schuhe, schnappte mir Jacke, Telefon und Handtasche und sprang nach draußen.

Vor der Haustür hatte ich genügend Zeit, meine Kleidung ordentlich zu richten und meine Stiefeletten zu schließen.

Jan staunte. „Alle Achtung! Willst du Herrn Evildevil mitteilein, dass zweieinhalb Minuten zum Anziehen völlig ausreichen würden, oder soll ich?“

Ich erschrak. „Untersteh dich! Wieso? Hast du etwa auf die Uhr geguckt? Wie lange habe ich denn insgesamt gebraucht, von Knopfdrücken bis draußen stehen?

„Nach zwei Minuten und achtundzwanzig Sekunden warst du bereits fertig. Du hättest es also noch locker geschafft, deine Ketten an den dafür vorgesehen Kleiderhaken zu hängen“, sagte mein Mann leicht vorwurfsvoll.

„Jetzt im Ernst?“ Ungläubig nahm ich mein Mobiltelefon in die Hand. Dessen Anzeige bestätigte die Aussage meines Gatten. „Nur knapp zweieinhalb Minuten? – Cool! Danke übrigens, dass du meine Fesseln aufgeräumt hast.“ Ich inspizierte meine Handgelenke. Das lange Tragen der Schellen hatte dort deutliche Spuren hinterlassen. „Na ja“, dachte ich laut, „bis ich mir die Teile heute Abend wieder anlegen muss, sind die seltsamen Streifen auf meiner Haut bestimmt verschwunden. Ich sollte nur tagsüber immer darauf achten, dass meine Ärmel nicht zu weit hochrutschen. Oder du schenkst mir ein paar schicke Armbänder. Nur bitte keine abschließbaren.“

--Fortsetzung folgt--

DarkO
29. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 25.07.24 13:23

Zur Arbeit gehen aber nur 180 Minuten das Haus verlassen dürfen - das wird interessant.
30. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 25.07.24 18:44

@BGlife: Zur Arbeit gehen kann Nadja ganz „normal“. Zwar muss sie immer noch Keuschheitsgürtel und -BH, sowie die Schenkelbänder tragen, aber alle übrigen Fesseln darf sie vorher ablegen. Die 180 Minuten gelten lediglich in ihrer Freizeit, also Montag bis Freitag jeweils nach Feierabend und am Wochenende. Ich war eigentlich der Meinung, dass ich das bereits in einem der vorangegangenen Teile angedeutet hatte. - Noch was: Ich hatte dir vor einigen Tagen eine PN geschickt und würde mich sehr über eine Antwort freuen…

DarkO
31. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 30.07.24 20:44

7. Neue Schuhe braucht die Frau

Wie an jedem Tag, an dem wir beide zur Arbeit fahren mussten, wollte mich Jan mit dem Auto mitnehmen bis zu der Buslinie, die mich zu meiner Arbeitsstätte brachte. Anschließend musste er weiter in den nächsten Ort fahren, wo die Firma, bei der er arbeitete, ihren Hauptsitz hatte. Ungewohnt war an diesem Tag nur, dass ich mit meinem Keuschheitsgürtel, dem dazugehörigen BH und den Schenkelbändern ins Büro sollte. Obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass man unter meiner Kleidung nichts von alledem erahnen konnte, hatte ich ein mulmiges Gefühl. Bei fremden Leuten auf der Straße, die einen höchstens flüchtig anschauten, machte ich mir keine Sorgen. Aber bei den Kollegen, die im Büro quasi ständig um einen herum waren, schon. „Du gewöhnst dich bestimmt schnell daran. Einfach nichts anmerken lassen“, sagte ich zu mir selbst. Wegen etwas Anderem hatte ich in dem Moment, da wir in den Wagen einstiegen, weit größere Bedenken: „Du bist dir wirklich absolut sicher, dass ich mir keine weitere Bestrafung einhandle, wenn ich mich auf dem Weg ins Büro hinsetze?“

„Hundertprozentig! Die Fahrten von zuhause zur Arbeitsstätte und zurück zählen für das Keuschheitsprogramm zur Arbeitszeit dazu. Und während der Arbeitszeit darfst du selbstverständlich sitzen“, versicherte mir mein Gemahl. „Mit Sicherheit wird es später, wenn meine Erfindung erst einmal in Serie gegangen und auf dem Markt erhältlich ist, etliche Keuschgehaltene geben, die auf ihr Auto angewiesen sind, um zur Arbeit zu kommen.“

„Wahrscheinlich“, gab ich ihm Recht. „Bevor ich jetzt einsteige, da gibt es noch etwas, das mich beunruhigt: Mein Keuschheitsprogramm gestattet es mir doch immer nur, für höchstens drei Stunden das Haus zu verlassen. Mein Arbeitstag dauert aber üblicherweise acht Stunden!?“

Mein Ehemann, der gerade dabei war, sich auf den Fahrersitz zu setzen, hielt inne und blickte mich an. „Hättest du besser aufgepasst, als ich mit Herrn Evildevil die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten, die meine Software bietet, im Einzelnen durchgegangen bin, wäre dir aufgefallen, dass das Programm in seiner Grundeinstellung vorsieht, dass die Keuschheitsgürtelträgerin montags bis freitags, jeweils von morgens bis abends arbeiten geht. Ja, ich gebe zu, ich habe mich da an deinem Beispiel orientiert. Andere Arbeitszeiten oder Schichtdienst lassen sich selbstverständlich frei konfigurieren. Jedenfalls durftest du ja heute Früh, unmittelbar nachdem du den Drücker betätigt hast, auch das Haus verlassen und zudem dein Halseisen ebenfalls ablegen. Momentan läuft das Programm also im Arbeitsmodus. Sobald du dann nach Feierabend wieder daheim ankommst, wechselt es in den Freizeitmodus. Ab da gilt dann: Maximal fünf Minuten lang sitzen und für höchstens drei Stunden rausgehen. Und das auch nur mit Halsfessel. Außerdem kann es dann vorkommen, dass dir die Erlaubnis, das Haus zu verlassen, verweigert wird. Dieses Spiel kennst du bereits vom Samstag.“

Als wir dann gemeinsam mit dem Auto unterwegs waren, stellte ich meinem Mann eine weitere, für mich unheimlich wichtige Frage: „Du, sag mal, wie ist das eigentlich, falls mir mal was passieren sollte? Ich meine, es braucht ja zum Beispiel bloß irgendein Verrückter bei Rot über die Kreuzung zu brettern. Wenn der uns rechts in die Seite kracht, dann müsste ich sehr wahrscheinlich ins Krankenhaus. Soll ich den Ärzten dort etwa erklären, sie müssten um meine stählerne Unterwäsche herumoperieren? Oder soll ich sie fragen, ob die Behandlung wirklich dringend ist, oder ob man sie vielleicht noch zwei bis drei Jahre aufschieben kann?“

Mein Liebster lacht kurz auf. „Aber nein. Ich war doch nicht verrückt, als ich die Keuschheitssoftware entwickelt habe.“

„Verrückt vielleicht nicht. Aber besessen!“, dachte ich mir und lächelte.

„Es besteht jederzeit die Möglichkeit, ein laufendes Programm sofort zu beenden. Dazu ist lediglich die Eingabe eines zehnstelligen Codes erforderlich. In unserem Fall müssten wir den dann vorher allerdings erst von Evildevil bekommen. Das sollte aber kein Problem sein. Wenn er sich da dennoch querstellt, ich verspreche dir, ich werde ihn finden und diese zehn Ziffern notfalls alle einzeln aus ihm herausprügeln.“

Das war beruhigend, Selbstverständlich würde ich es nie ernsthaft in Erwägung ziehen, absichtlich vor ein Auto zu rennen, um vorzeitig aus dem Blechgefängnis freizukommen. Dafür hing ich dann doch zu sehr an meinem Körper.

Fünfunddreißig Minuten später setzte ich mich mit einer vollen Kaffeetasse an meinen Platz im Büro und schaltete den Computer ein. Mehrere E-Mails warteten bereits auf ihre Beantwortung. Um halb Elf stand ein Abteilungsmeeting an. Das war gut, weil somit musste ich mich auf andere Dinge konzentrieren, als auf meine unbequeme Unterwäsche.

In der Mittagspause ging ich wie üblich zusammen mit ein paar Kolleginnen zu einem Schnellimbiss, wo es neben verschiedenen Sandwiches auch eine Salatbar gab – genau das Richtige für mich. Beim Essen unterhielten wir uns über das zurückliegende Wochenende. „Und bei dir Nadja? Wie war dein Wochenende so?“, wurde ich gefragt.

„Das war ganz schön aufregend, das kann ich euch sagen“, entgegnete ich wahrheitsgemäß.

Alle um mich herum bekamen große Augen. „Wieso? Erzähl! Auf jeden Fall warst du shoppen, das sieht man. Stehen dir übrigens echt gut, die Klamotten!“

„Oh, danke“, erwiderte ich geschmeichelt.

„Und? Was haben dein Mann und du sonst noch gemacht? Was genau war denn so aufregend?“ Die Mädels um mich herum starrten mich erwartungsvoll an.

Ich überlegte kurz, was ich darauf antworten sollte. Kurzerhand entschied ich mich dafür, abermals die Wahrheit zu sagen, auch wenn ich gezwungen war, einige Details – nein, vielmehr sämtliche Details – wegzulassen: „Ansonsten waren wir eigentlich nur zuhause.“

Zwei Kolleginnen blickten einander an und begannen zu kichern. „Ja, stimmt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie aufregend das hin und wieder sein kann, wenn man mit einem Mann wie Jan Sommer verheiratet ist“, meinte eine von ihnen und zwinkerte. „Oh, bitte quäle uns nicht mit den Einzelheiten“, fügte die andere neidvoll hinzu. Alles lachte.

„Ganz genau“, dachte ich mir. „Der Kerl hat ständig nur das eine im Kopf. Kein Wunder also, dass ich gegenwärtig in einem Keuschheitsgürtel stecke.“

Wir kehrten zurück an unsere Schreibtische, wo ich nach etwa zwei Stunden abermals feststellte, dass Sitzen in meinem stählernen Höschen auf die Dauer unangenehm wurde. Sowohl das Taillen- als auch das Schrittband drückten immer stärker. Eine möglichst aufrechte Haltung half da nur bedingt.

Somit musste ich nicht einmal lügen, als ich meinen Abteilungsleiter fragte, ob ich eine Stunde früher Feierabend machen dürfte, weil ich mich nicht wohl fühlte.

Mein Chef hatte nichts dagegen: „Aber selbstverständlich! Du siehst wirklich etwas blass aus. – Besser, du machst jetzt gleich Schluss für heute. Wenn es dir morgen nicht besser geht, dann gehst du bitte zum Arzt.“

Sowie ich ein kleines Lineal aus meinem Rollcontainer in meiner Handtasche verstaut und mich verabschiedet hatte, machte ich mich auf den Weg. Nach einem kurzen Abstecher beim Drogeriemarkt, um mir ein Paket Windeln und Damenbinden zu besorgen, steuerte ich das größte Schuhgeschäft im Ort an.

Dass es eine so große Auswahl an Schuhen mit Absätzen über zehn Zentimetern gab, hätte ich nie gedacht. Die Rede ist hier freilich nur von Schuhen, die mir gefielen. Bis dato hatte ich mich eben nie für besonders hohes Schuhwerk interessiert. Selbstverständlich verfügte ich schon über ein paar elegante Schuhe für besondere Anlässe; aber fast alle waren deutlich flacher. Wenn Jan mir damals nicht die Treter geschenkt hätte, die ich momentan an den Füßen trug, dann hätte ich spätestens heute Früh womöglich ganz schön alt ausgesehen.

Neben einem Paar roter Stiefeletten mit schmalen Absätzen kaufte ich mir noch graue Pumps mit einem kleinen Plateau vorne und Blockabsatz hinten, sowie ein Paar schwarze Overknees mit Keilsohle. Diese besaßen eine Höhe von fünf Zentimetern an den Zehen und vierzehn an der Ferse. Bei den Sportschuhen hatte ich mich ebenfalls umgesehen. Zwar gab es auch hier verschiedene Modelle, die mich gleichermaßen um mindestens zehn Zentimeter größer gemacht hätten, aber von denen gefiel mir kein einziges. Alle sahen für meinen Geschmack viel zu klobig aus. Kurz vor der Kasse erinnerte ich mich noch daran, dass ich auch deutlich zu wenig schicke Strümpfe besaß, angesichts der Tatsache, dass es mir bis auf Weiteres nicht möglich war, Hosen anzuziehen. Also suchte ich mir noch einige Paare Halterlose aus.

Zufrieden schleppte ich meine Beute zur nächsten Bushaltestelle, wo ich den Fahrplan studierte.

Ausgerechnet in dem Moment, als ein Bus hielt, spürte ich, wie das tägliche Verwöhnprogramm meines Edelstahldessous begann. Ich signalisierte dem Fahrer, dass ich auf einen anderen Bus wartete und setzte mich in das Wartehäuschen. Zum Glück war zu dem Zeitpunkt niemand in meiner direkten Nähe.

Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Reize in meinem Schritt und an meinen Brüsten heute stärker waren als sonst. Es mag auch daran gelegen haben, dass ich mich dieses Mal besser darauf konzentrieren konnte.

Das Kribbeln nahm an Intensität noch weiter zu, ebenso die Massage meiner Brüste. Jeder Muskel meines Körpers war angespannt. Ich hatte den Eindruck, gleich würde eine gewaltige Welle über mich hinwegrauschen. Erneut vergewisserte ich mich, dass niemand in der Nähe war. „Aaaah! Hnnng!“ Ich biss die Zähne zusammen, um zu vermeiden, dass noch Leute von der anderen Straßenseite zu mir gerannt kamen und mich fragten, was mit mir nicht stimmte.

Schon wieder passierte es: Ich war ganz kurz davor, einen Orgasmus zu kriegen, da hörte die Stimulation plötzlich auf.

Wobei, komplett aufgehört hatte sie doch nicht. Ganz schwach spürte ich sie noch zwischen meinen Oberschenkeln. Das Kribbeln steigerte sich langsam wieder. Die Massage meiner Brüste setzte erneut ein. Kontinuierlich wurden die Reize intensiver. Ein weiteres Mal blickte ich mich nach allen Seiten um. – Gut, es waren weiterhin keine fremden Leute unmittelbar neben mir. Mit geschlossenen Augen machte ich mich darauf gefasst, jeden Augenblick fortgespült zu werden und krallte mich an meinem Sitz fest. „Mmmh! Hnnng!“ Mein ganzer Körper zitterte. Es war der Wahnsinn. Doch leider blieb mir der ersehnte Höhepunkt abermals verwehrt.

Allmählich erholte ich mich wieder und öffnete die Augen. Anstelle des erhofften bunten Feuerwerks sah ich vor mir lediglich die Farben Hellblau und Schwarz. Hellblau und Schwarz? – Der Bus! Vor mir hatte soeben der Bus angehalten! Mit diesem musste ich unbedingt fahren, sonst würde ich womöglich zu spät zuhause ankommen.

Mit immer noch weichen Knien raffte ich mich auf, nahm meine Handtasche und meine Einkäufe, ging auf den Bus zu und wollte einsteigen. Mit den großen, schweren Einkaufstüten in den Händen, meinen wackeligen Beinen und der kurzen Schrittkette dazwischen erwies sich dies als äußerst schwierig.

Zum Glück kam in diesem Augenblick ein junger Mann angelaufen, der ebenfalls mit diesem Bus mitfahren wollte. Er bemerkte sofort meine offensichtlichen Schwierigkeiten beim Einsteigen und bot mir seine Hilfe an. Diese nahm ich dankend an. Erfreulicher Weise stellte er hinterher keine Fragen.

Im Bus zeigte ich dem Fahrer meinen Fahrausweis – vielleicht handelte es sich auch um den Kassenzettel vom Schuhladen, ich war mir nicht sicher – und ließ mich keuchend auf den nächstbesten freien Sitzplatz fallen.

Etwa zehn Minuten später klingelte mein Telefon. Karina rief mich an. „Hallo Süße“, begrüßte ich sie. „Schön, dass du anrufst!“

„Hi Schnecke! Na, wie geht’s? Was gibt’s Neues?“, wollte meine Freundin wissen.

„Du hast mir doch neulich von diesen neuen Klamottenläden in der Innenstadt erzählt“, fing ich an zu berichten. „Am Samstag war ich mit Jan spontan in der kleinen Boutique in der Steingasse. Nicht nur, dass mein Mann den Laden freiwillig mit mir gemeinsam betreten hat, stell dir vor, er hat mich sogar förmlich dazu gedrängt, da reinzugehen. Wahnsinn, oder? Ich sag‘ dir, er war wie ausgewechselt!“ – Dass die plötzliche Wesensänderung meines Gatten höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen war, dass ich nun seine Spezialunterwäsche am Leib trug, konnte ich Karin natürlich unmöglich sagen.

Karin wollte genau wissen, was ich alles gekauft hatte. Ich zählte die Sachen auf. Außerdem erwähnte ich noch, dass Jan sogar ein Kleidungsstück für mich herausgesucht hatte und selbst ganz begeistert davon war.

„Waaas? Unglaublich!“, lautete die Reaktion. „Nimmst du mich gerade auf den Arm? Wir reden jetzt schon immer noch von Jan Sommer, deinem Mann? Dem Mann, der immer nur nörgelnd in der Ecke steht und ständig fragt, ob wir bald wieder gehen können, während wir Mädels uns beraten, welche Stücke uns am besten stehen würden?

Ich lachte. „Ja, genau den meine ich.“

„Beneidenswert“, stellte meine Freundin fest. „Leider ist meiner immer noch der Alte. Du ahnst ja nicht, was der sich am Wochenende wieder geleistet hat…“

Karin berichtete mir ausführlich von ihren jüngsten Erlebnissen. Ich hörte interessiert zu und gab zwischendurch ein paar Kommentare dazu ab. – Solange, bis mir mein Keuschheitsgürtel einen stechenden Stromimpuls verabreichte. „Mist!“, dachte ich mir. „Jetzt hast du dein Handy zu lange in der Hand gehalten.“ Zu meiner Freundin sagte ich: „Ganz schön frech. – Du, sorry, ich muss auflegen. Mein Göttergatte ruft mich an.“

Bis wir uns endlich fertig verabschiedet hatten, waren bei mir bereits insgesamt sieben Strafpunkte aufgelaufen. „Na super, das sind dann gleich nochmal circa zwei Wochen mehr“, ging es mir durch den Kopf. „Wenn du so weitermachst, kommst du hier nie mehr raus. – Nein, das wird schon! Du musst einfach nur lernen, dich zusammenzureißen. Zweieinhalb Jahre ist sicher eine lange Zeit. Aber auch die geht irgendwann mal vorbei.“

Als ich zuhause ankam, stand Jans Auto auf seinem Platz, also musste er bereits da sein. Ich schloss die Haustür auf und rief: „Schaahatz! Liebster, bist du da?“

„Jaaa!“, hörte ich ihn antworten. „Brauchst du Hilfe? Einen Moment! Ich komme!“

Ein paar Sekunden später stand mein Gemahl lächelnd vor mir. „Hallo Liebling“, begrüßte er mich. „Ah, du hast dir Windeln und auch neue Schuhe gekauft. Warte, ich nehme dir die Taschen ab.“

Wieder einmal war ich total verblüfft, wie aufmerksam und hilfsbereit mein Mann geworden war, seit ich mich von ihm in meine Edelstahlwäsche einsperren lassen musste. So gesehen hatte die ganze Sache doch auch etwas Gutes. Ich reichte ihm die Plastiktüten und meine Handtasche. „Hallo Liebster. Danke, dass du mir hilfst. Leg das alles aber bitte nicht auf die Bank in der Diele. Da möchte ich mich gleich hinsetzen, um mich auszuziehen.“

„Okay! Warte kurz hier, dann kannst du mir noch deine Jacke, und was du sonst noch vor dem Reinkommen loswerden willst, geben.“

Fasziniert beobachtete ich, wie Jan mit meinen Taschen im Haus verschwand. Wenig später kam er zurück an die Tür und ich gab ihm meine Jacke. „Den Rest möchte ich lieber erst ausziehen, wenn ich drin bin. Was denken sonst die Nachbarn? Ich könnte höchstens noch die Strümpfe ein Stück runterziehen und die Stiefeletten öffnen.“

„Gut. Dann mach das. Ich gehe dir derweil aus dem Weg. Keine Sorge, ich bleibe trotzdem in deiner Nähe, damit ich dir helfen kann, falls nötig.“

Dankbar lächelte ich ihn an. „Sobald ich einen Fuß über diese Schwelle setze, bleiben mir fünf Minuten, bis ich ausgezogen und gefesselt sein muss. Na dann los!“

Mit schnellen Schritten hastete ich über die Türschwelle, streifte die Stiefeletten von den Füßen und setzte mich auf die Bank, wo ich mir als erstes die Strümpfe auszog. Dabei spürte ich, wie die Folterinstrumente an Taille und Brust mit ihrer süßen, in diesem Moment aber unheimlich störenden Stimulation begannen. Als nächstes legte ich Oberteil und Rock ab. Mein Gatte hielt mir derweil schon die Edelstahlmanschetten für Hals, Hände und Füße hin.

Das Kribbeln unter dem Stahl wurde immer stärker. Auffordernd streckte ich meinem Gatten meine Handgelenke entgegen. „Liebster, würdest du mich bitte fesseln? Ich weiß doch, dass dir das gefällt.“

Jan nickte grinsend. Es klickte fünfmal. Sowie er fertig war, half mir mein toller Ehemann beim Aufstehen.

Ich legte meine Arme auf seine Schultern und blickte in seine braunen Augen. „Danke mein Schatz“, hauchte ich und gab ihm einen Kuss.

„Gehen wir zusammen ins Wohnzimmer, damit du mir deine neuen Schuhe zeigen kannst?“, schlug mein Gatte vor, nachdem sich alles an mir wieder beruhigt hatte.

„Ja, gerne“, entgegnete ich. „Nur den Kassenbon, den zeige ich dir lieber nicht.“

„Okay“, meinte mein Ehemann gelassen. „Der interessiert mich gerade auch nicht besonders. Aber dafür diese große Schachtel. Sag bloß, du hast dir auch Stiefel besorgt?“

„Ziemlich hohe Stiefel sogar: Overknees mit Plateausohle und Keilabsatz, um genau zu sein. Sehr sexy“, sagte ich verführerisch. „Aber die zeige ich dir erst zum Schluss.“

„Na gut. Dann lass doch mal sehen, was du sonst noch gekauft hast!“, forderte er mich auf, während wir uns auf die Couch setzten. Die beiden Einkaufstüten aus dem Schuhgeschäft lagen neben dem Wohnzimmertisch auf dem Boden.

Ich nahm die Kartons heraus und stellte sie auf den Tisch. Betont langsam hob ich den Deckel des kleineren an.

„Kannst du dich nicht beeilen?“, fragte mein Mann ungeduldig. Denk daran, dass du nur fünf Minuten am Stück sitzen darfst!“

„Keine Angst. Ich mach das schon“, entgegnete ich beruhigend. Nacheinander holte ich die beiden Pumps aus der Schachtel und zog sie an. Mit den neuen Schuhen an den Füßen lief ich einmal im Wohnzimmer auf und ab.

„Wow! Die sehen wirklich super schick aus“, lautete Jans anerkennender Kommentar.

Nachdem ich mich erneut neben ihm hingesetzt und einen Fünf-Minuten-Countdown gestartet hatte, zog ich die Schuhe wieder aus. „Als Nächstes kommen diese roten Stiefeletten. Nur die Stiefel kann ich dir wegen der Fußfesseln leider nicht im angezogenen Zustand präsentieren“, erklärte ich meinem Mann. „Die werde ich dir nur so zeigen.“

„Verstehe“, antwortete Jan betrübt. „Auf einen kurzen Abendspaziergang hast du wahrscheinlich keine Lust, oder?“

„Doch, na klar! Wir können gerne noch eine Runde spazieren gehen, sofern es mir der Computer gestattet. Das hört sich tausendmal besser an, als mit diesen viel zu kurzen Ketten den Haushalt zu schmeißen“, gab ich frech zurück. „Du bist dir aber hoffentlich schon bewusst, dass es dann heute nur ein kleines Abendessen geben wird?“

Jan zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt wäre mir das sogar ganz recht. Heute hat nämlich ein Kollege seinen Geburtstagskuchen mitgebracht.“

„Ja, in dem Fall wird dir Bewegung guttun“, lachte ich. „Also, was brauchen wir dafür? Meine Klamotten von vorhin liegen noch auf der Bank in der Diele. Weil das Halsband jetzt nicht mehr aufgehen wird, sollte ich noch das Tuch vom Samstag dazulegen. Warte hier, ich suche das eben.“

Wenige Sekunden, nachdem ich mich erhoben hatte, war auch mein Timer abgelaufen. „Siehst du? Wir sollten gehen. Hoffentlich darf ich jetzt überhaupt nochmal raus!“

Sowie ich mein Halstuch gefunden hatte, rief ich Jan zu: „Von mir aus kann es losgehen! Drückst du bitte auf den Knopf?“

Ich ahnte es bereits. Natürlich lautete die Antwort abermals: „Erlaubnis verweigert. In 5 Minuten dürfen Sie es erneut versuchen.“

„Liebster“, begann ich süffisant, „wieso bietet mir dein Keuschheitsprogramm überhaupt an, es später noch einmal zu versuchen? Am liebsten wäre es ihm doch, ich bliebe ständig daheim. Eine Frau gehört schließlich an den Herd!“

Eingeschüchtert von meinem giftigen Blick versuchte mein Gatte eifrig, mir glaubhaft zu machen, dass das ganz bestimmt nicht seine Ansicht wäre, sondern die des Herrn Evildevil. Er hatte diese Option ausschließlich für verschlossene Singles hinzugefügt, um diesen dadurch einen besonderen Kick zu ermöglichen. Man könnte sogar die Wahrscheinlichkeit festlegen, mit der einem das System gestattete, in der Freizeit rauszugehen.

„Sekunde mal“, meinte ich erschrocken. „Wiederhole das bitte nochmal. Die Chance, dass mich mein bescheuertes Keuschheitsprogramm aus dem Haus lässt, beträgt am Ende gar nicht fünfzig Prozent, sondern womöglich viel weniger?“

Zögerlich nickte mein Mann. „Ja, leider stimmt das. Es lassen sich alle Werte zwischen Eins und Null auswählen, mit zwei Nachkommastellen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du…“

„Genau!“, fiel ich ihm aufgebracht ins Wort. „Dieser Gürtel wurde nach meinen Maßen entworfen. Trotzdem war es für dich in keinster Weise vorhersehbar, dass schon bald ich diejenige sein würde, die darin zu leiden hätte.“ Während diese Worte aus mir heraussprudelten, kam ich langsam zu der Erkenntnis, dass er tatsächlich unmöglich damit hätte rechnen können, dass ich mich von diesem hinterhältigen Evildevil dermaßen hinters Licht führen lassen würde. Vielmehr wurde mir in dem Moment abermals bewusst, dass ich im Grunde selbst dafür verantwortlich war, dass ich diesem Programm nun hilflos ausgeliefert war.

Mit Tränen in den Augen lief ich auf Jan zu, um ihn zu umarmen. „Es tut mir leid, Schatz. Mir ist gerade wieder klar geworden, dass ich in Wirklichkeit selbst schuld an der ganzen Sache bin. Anscheinend war ich so ungeduldig, dass dieser unmögliche Mensch endlich wieder wegging, sodass ich das, was er von sich gab, nicht augenblicklich hinterfragt habe. Ich liebe dich.“

Liebevoll drückte mich mein Schatz an sich. „Das ist einfach nur blöd gelaufen. Jetzt im Nachhinein betrachtet hätte ich den Prototypen meines Keuschheitsgürtels anstatt für dich, doch besser für eine andere Frau entwerfen sollen“, überlegte er laut.

Ich schniefte. „Meinst du das ernst? Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich dann für ein Theater gemacht hätte. Für eine andere Frau? Soweit kommt’s noch! Nein. Aktuell ist es einfach so, dass ich hier drin eingesperrt bin, und das noch für einen furchtbar langen Zeitraum. Daran wird sich sicherlich auch nichts ändern, wenn ich dir ständig Vorwürfe mache.“

Wir küssten uns sehr lange. Dann war die Wartezeit vorbei und ich durfte erneut den Sender betätigen.

Als gleich darauf mein Smartphone klingelte, nahm mein Mann es sofort in die Hand und verkündete strahlend: „Alles klar, wir können los! Aber du weißt, in drei Stunden müssen wir spätestens zurück sein.“ Gleichzeitig gaben meine Fesseln ein leises Surren von sich.

„Super!“, entgegnete ich erfreut. „Bringst du bitte mein Telefon und die neuen Stiefel mit?“ Ich setzte mich auf die Bank in der Nähe der Haustür und fing an, mir meine Hand- und Fußschellen abzunehmen.

Jan kam zu mir, verstaute mein Handy in meiner Handtasche und hielt mir die Overknees hin.

„Danke Liebster. Hältst du die bitte noch solange fest, bis ich mir den Rock angezogen habe?“, fragte ich. Ohne jedoch auf eine Antwort zu warten, nahm ich schon das entsprechende Kleidungsstück in die Hand und steckte meine Beine hinein. Anschließend schlüpfte ich in die Overknee-Stiefel, stand auf und zog meinen Rock über den Hintern. Dann folgten noch der Rollkragenpulli und die Jacke.

Mit meiner Jacke in der Rechten und meiner Handtasche in der Linken öffnete ich die Haustür und trat hinaus. „Erster“, rief ich übermütig. „Na, was ist mit dir? Kommst du?“

„Jetzt bleib mal schön locker. Schließlich bekomme ich keine Strafpunkte, wenn ich mal länger als drei Minuten brauche, um das Haus zu verlassen”, erwiderte mein Mann genervt.

„Das mag ja sein. Aber dafür werde ich bestraft, falls ich nicht rechtzeitig wieder zuhause sein sollte! Also beeile dich doch bitte ein Bisschen, mein Liebster. Tu’s für mich.“

-- Fortsetzung folgt --

DarkO
32. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 31.07.24 14:31

Tolle Fortsetzung.
Klingt ja schon fast wie ein normales Leben.
Allerdings muß Jan ein ganz toller Mann sein, wenn Nadja ihm das alles so leicht verzeihen kann.
Bin gespannt, wann sich Herr Evildevil wieder meldet.
33. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von MartinII am 01.08.24 15:26

Schöne Fortsetzung, Danke!
34. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 06.09.24 17:52

8. Fragen

Wenig später liefen wir Hand in Hand die Straße vor unserem Haus entlang. Mein Mann schien sich an dem Anblick meiner Overknees überhaupt nicht sattsehen zu können.

„Liebster, vergiss bitte nicht, ab und zu auch mal nach vorne zu schauen.“, bemerkte ich warnend. „Falls dir das entgangen ist: Die Stadt hat hier bereits vor ein paar Jahren mitten auf den Gehweg in regelmäßigen Abständen Bäume gepflanzt. Du solltest aufpassen, dass du nicht dagegen rennst.“

Jan lachte. „Danke für den Hinweis. Ich weiß schon, dass hier Bäume stehen Ich werde versuchen, denen auszuweichen. Aber mit deinen Overknees siehst du wirklich unheimlich sexy aus. –Sag mal, wo laufen wir jetzt eigentlich hin?“

Ich hob die Schultern. „Darüber habe ich mir bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht. Ist ja auch blöd, wenn einem ein Computerprogramm sagt, ob man das Haus verlassen darf oder nicht. Da bringt es doch überhaupt nichts, sich vorher einen Plan zu machen, wo man hingehen will. Nachdem ich um halb acht daheim sein muss, weil ich mich dann fürs Bett fertigmachen sollte, hätte es ja sein können, dass ich anstelle von über einer Stunde nur dreißig Minuten raus kann. Oder gleich ganz zuhause zu bleiben habe.“

„Da ist was dran“, stimmte mir mein Gatte zu. „Und jetzt? Irgendwelche Ideen?“

Nach kurzem Überlegen antwortete ich: „Um mich daheim zum Schlafen vorzubereiten, reichen zehn Minuten. Das heißt, wir hätten eine Viertelstunde für unsere Sandwiches. Das reicht doch, oder?“ Ich fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten: „Über eine Stunde lang mit den hohen Stiefeln herumzulaufen dürfte recht anstrengend werden, weil ich solche hohen Sohlen echt nicht gewohnt bin. Wir könnten wieder in die Stadt fahren. Keine Angst, diesmal nicht Schaufenster angucken. Aber wir könnten irgendwo was trinken gehen.“

„Gute Idee. Was hältst du vom ‚Café Jungbrunnen‘? Das wäre das Nächstgelegene.“

Der Vorschlag gefiel mir. „Au ja! Da war ich bestimmt schon seit einer Ewigkeit nicht mehr drin. Gibt’s das überhaupt noch?“

„Es scheint so“, erwiderte Jan. „Einer meiner Kumpels hat mir erzählt, dass er neulich erst dort war.“

Also fuhren wir mit dem Bus drei Stationen in Richtung Innenstadt. Leider durfte ich mich während der Fahrt nicht hinsetzen, sondern musste stehenbleiben. Da der Bus zu der Zeit ohnehin recht voll war, fiel das überhaupt nicht weiter auf. „Du, Schatz“, sagte ich leise zu meinem Mann. „Ich habe da übrigens noch ein paar Fragen zu dieser Software, die du mir sicherlich beantworten kannst. Schließlich hast du sie ja selbst entworfen.“

Mein Mann spreizte die Hände. „Können würde ich bestimmt. Nur vielleicht sollten wir dieses Thema nicht unbedingt hier besprechen? Im ‚Jungbrunnen‘ herrscht bestimmt eine lautere Geräuschkulisse.“

Ich blickte mich um. Jan hatte recht. Es mussten ja nicht gleich alle Fahrgäste mitkriegen, dass ich von einem Computerprogramm versklavt worden und gezwungen war, einen Keuschheitsgürtel mitsamt -BH zu tragen. „Ja, okay. Die Klärung dieser Fragen ist mir zwar wichtig, aber so dringend ist das jetzt auch wieder nicht.“

Daher unterhielten wir uns während der Fahrt stattdessen zur Abwechslung mal über Themen, die nichts mit meiner Edelstahlwäsche und dem dazugehörigen Computerprogramm zu tun hatten. Unter anderem besprachen wir, was wir in den darauffolgenden Tagen essen wollten, sodass Jan entsprechend einkaufen gehen konnte.

Nach etwa zehn Minuten Fahrzeit erreichte der Bus auch schon die Haltestelle, an der wir aussteigen wollten. Erneut händehaltend liefen wir für eine Weile nebeneinander her. Dabei fiel mir abermals auf, wie liebevoll und zärtlich sich mein Gatte mir gegenüber neuerdings verhielt. Ob das in dieser Situation ein Effekt der Stiefel an meinen Füßen war, oder allgemein daran lag, dass ich unter meiner Kleidung sein Edelstahl-Dessous trug, konnte ich nicht sagen. Ich genoss es einfach.

Es dauerte nicht lange, dann kamen wir bei dem Café an. Jetzt, kurz nach Feierabend, war dieses gut besucht. Wir begaben uns an die Bar und bestellten zwei Longdrinks.

Jan blickte flüchtig nach rechts und links und meinte: „Also, Schatz, du hast Fragen zu deinem Keuschheitsprogramm? – Okay, dann schieß mal los!“

„Gerne“, erwiderte ich. „Erste Frage: Ist es mir eigentlich überhaupt gestattet, nach der Arbeit noch in der Stadt einkaufen zu gehen, so wie ich das heute Nachmittag gemacht habe?“

„Streng genommen nicht“, meinte mein Liebster kopfschüttelnd. „Sobald das Programm genügend Daten über die üblichen Aufenthaltsorte der Trägerin gesammelt hat, weiß es, von wann bis wann sie wo arbeitet und wie viel Zeit sie im Durchschnitt für den Hin- und Rückweg benötigt. Solltest du also in den nächsten Tagen noch öfters nach der Arbeit irgendwo anders hingehen als nach Hause, dann wird daraus der Mittelwert berechnet und abgespeichert. In der Folge erwartet das Programm zukünftig, dass du immer so lange für deinen Heimweg brauchst. Es kann schließlich sein, dass es zu den Pflichten der Keuschgehaltenen gehört, nach dem Verlassen des Büros für ihren Chef – oder ihre Chefin – noch diverse Botengänge zu erledigen. Falls sie dann einmal deutlich früher oder erst wesentlich später zuhause ankommt, erhält sie eine Strafe. Die besteht in der Regel aus Stromschlägen, Hausarrest und zusätzlich Verschlussverlängerung.“

„Oh Shit! Auch noch Hausarrest? Für wie lange denn? Aber zur Arbeit gehen darf sie trotzdem weiterhin noch, oder wie?“

„Die Grundeinstellung beträgt eine Woche pro Minute, lässt sich aber nach Belieben ändern. Arbeiten gehen ist ihr natürlich weiterhin gestattet. Abgesehen von Hin- und Rückweg muss sie die übrige Zeit jedoch ständig zuhause verbringen. Die Wochenenden sowieso. Zumindest im Partnermodus. Ein Single darf selbstverständlich einmal pro Woche samstags für eine Stunde zum Einkaufen gehen. Aber keine Sorge. Im Moment sammelt die Software lediglich Daten. Erst in circa zwölf Tagen wird sie daraus ein Muster generieren und sich anschließend selbst ‚scharf‘ schalten.“

Das beruhigte mich, wenigstens ein kleines Stück weit. „Ganz schön fies, diese ständige Überwachung“, maulte ich dennoch.

„Wie ich im Internet gelesen habe, gibt es anscheinend sehr viele Menschen, die sich genau das wünschen. Sei es für ihren Partner, oder für sich selbst. Deshalb gibt es diese Einstellungsmöglichkeit ja auch in meinem Programm“, klärte mein Mann mich auf.

Ich schüttelte den Kopf. „Das ist mir unbegreiflich. Kann Herr Evildevil eigentlich dadurch permanent feststellen, wo ich mich jeweils aufhalte?“

„Nein. Zumindest nicht genau. Die Software zeigt lediglich an, ob du dich gerade zuhause, in der Arbeit, auf dem Weg dazwischen oder ganz woanders befindest.“

„Puuuh! Das erzeugt schon ein unangenehmes Gefühl, wenn man auf Schritt und Tritt verfolgt wird. Daraus ergibt sich allerdings direkt die zweite Frage: Wie ist das eigentlich mit Frauen, die beruflich ständig unterwegs sind, wie zum Beispiel Briefträgerinnen oder Bus-, beziehungsweise Taxifahrerinnen? Die haben ja keinen festen Ort, an dem sie arbeiten.“

„Das ist kein Problem“, meinte Jan. „Die müssen lediglich bei der Konfiguration ihres Programms den entsprechenden Haken setzen und ihre Arbeitszeiten im Voraus eintragen. Selbiges gilt für Trägerinnen, die im Homeoffice arbeiten oder im Schichtdienst.“

„Du scheinst ja wirklich an alles gedacht zu haben“, meinte ich anerkennend. „Nächste Frage: Darf ich abends, zwischen halb acht und acht, noch eine Weile auf dem Bett sitzen, oder muss ich mich immer sofort hinlegen?“

Mein Mann verzog das Gesicht. „Natürlich letzteres. Geschlafen wird schließlich üblicherweise im Liegen, wie du weißt. Bis zum Schlafengehen gilt für dich, was das Sitzen angeht, ständig ein Zeitlimit von fünf Minuten. Solltest du dich wieder aufsetzen, nachdem du dich an dem Abend bereits schon einmal hingelegt hattest, wirst du bestraft.“

„Das ist aber gemein!“

„Nein, nur konsequent. Der Zweck meines Programmes ist es schließlich, die Keuschgehaltene zu erziehen.“

„Okay. Verstehe“, gab ich missmutig zurück. Frage Nummer vier lautet: Wo, wann und wie hat eine Keuschheitsgürtelträgerin, zum Beispiel ich, unter diesen Umständen überhaupt noch die Möglichkeit, sich die Zehennägel zu lackieren? Ich erinnere mich noch gut an deinen Kommentar zu dieser blöden Schlafkette.“

„Aber ich finde die Schlafkette gar nicht so blöd. Sollte die Keuschgehaltene sich dagegen entscheiden, diese Kette an ihren Keuschheitsgeschirr anzubringen, könnte sie sich nachts im Schlaf zu viel bewegen. Und dann würde sie bestraft werden. Die Schlafkette dient also lediglich zu ihrem Schutz. – Aber zurück zu deiner Frage bezüglich der Fußnägel: Du hast recht, das wird schwierig. Solltest du dir in Zukunft deine hübschen Füße anmalen wollen, müsstest du es entweder irgendwie fertigbringen, das im Stehen zu machen, oder eben alle fünf Minuten aufstehen, falls du dich lieber dazu hinsetzen möchtest.“

„Daran erkennt man eindeutig, dass dieses Keuschheitsprogramm von einem Mann entwickelt wurde“, sagte ich schnippisch.

„Moment! Diese Einstellung stammt von Evildevil. Es lässt sich frei konfigurieren, wie lange die Trägerin des Keuschheitssets am Stück stehen oder sitzen darf, beziehungsweise, von wann bis wann sie zu stehen, zu sitzen hat oder zu liegen hat“, erläuterte mir mein Mann. „Um bei deinem konkreten Fall zu bleiben: Wer, außer mir, wäre denn überhaupt dazu in der Lage zu erkennen, ob deine Zehennägel lackiert sind, oder nicht? Wenn du aus dem Haus gehst, dann hast du doch sowieso Schuhe an. Also sieht man die Zehen ohnehin nicht. Flip-Flops sind dir schließlich verboten.“

„Selbstverständlich werde ich mir für den Sommer auch noch schicke Sandalen mit Absätzen zulegen. Außerdem will ich mich vielleicht auch mal für dich hübsch machen, wenn wir beide daheim sind. Oder möchtest du dann meine Fußnägel lackieren?“

Jan schaute mich irritiert an. „Na ja. Vielleicht. Gibt es sonst noch etwas, worüber du reden möchtest?“

Mit beiden Händen umfasste ich die breite Schelle an meinem Hals und rüttelte daran. „Jetzt ist es ja noch kalt genug, dass mich niemand schief anguckt, weil ich mit Rollkragen oder Schal aus dem Haus gehe. Aber was mache ich dann im Hochsommer?“

„Es gibt bestimmt auch schicke Halstücher, die man problemlos das ganze Jahr über tragen kann“, erwiderte mein Mann achselzuckend.

„Na super!“, maulte ich frustriert. „Also muss ich den Sommer entweder zuhause verbringen, oder draußen immer so rumlaufen, als hätten wir gerade Winter.“

Plötzlich fiel mir noch etwas ein. „Ich brauche übrigens dringend eine Handyhülle zum Umhängen oder sowas Ähnliches. Einerseits setzt dein Programm voraus, dass ich das Smartphone ständig dabeihabe, aber andererseits bestraft es mich, wenn ich es zu lange in der Hand halte. Zuhause darf ich schließlich keine Kleidung tragen, außer diese bezaubernde Stahlunterwäsche hier. Und die besitzt leider überhaupt keine Taschen!“

Lachend zog mein Mann sein Telefon aus der Hosentasche. „An deinem Gürtel eine Handyhalterung aus dem KFZ-Zubehör anzubringen, fände ich persönlich eher unpassend. Am besten, wir bestellen sofort eine schicke Umhängetasche im Internet. Gleich darauf zeigte er mir das Bild einer Handyhülle mit Kordel. „Wie wäre es zum Beispiel mit der hier?“

Wenige Augenblicke, nachdem ich gesagt hatte, dass mir das Gezeigte gefiel, war die entsprechende Bestellung bereits abgeschickt. Übermorgen sollte sie ankommen. „Oh, warte“, meinte ich dann noch zu Jan. „Ich habe mir heute auch Slipeinlagen besorgt, weil ich doch in nächster Zeit keine Tampons mehr verwenden kann. Allerdings verhindert die Schrittkette ebenfalls, ein Höschen anzuziehen. Soll ich beim Laufen ab jetzt etwa ständig eine Blutspur hinter mir herziehen, wenn ich meine Tage habe?“

Abermals bemühte mein Liebster sein Mobiltelefon. Kurze Zeit später meinte er: „Schau mal, es gibt hier sogenannte ‚Periodenunterwäsche‘. Das sind Slips, die seitlich mit diesen komischen Haken, wie ich sie von deinen BHs her kenne, verschlossen werden.“ Er zeigte mir das entsprechende Bild.

„Ja, das sieht gut aus, damit könnte es funktionieren“, meinte ich. „Aber bestraft mich das Programm dann nicht, wenn ich die zuhause anziehe?“

Jan sah kurz auf sein Handy. „Nein. Die gehen nicht so weit hoch, dass sie das Taillenband verdecken würden, wo die Temperatursensoren verbaut sind.“

Erleichtert wählte ich die passende Größe und die gewünschte Anzahl aus und drückte auf ‚Kaufen‘. „Hoffentlich kommen die an, bevor meine Tage losgehen.“

Wir leerten unsere Gläser. Kurz darauf war es auch schon an der Zeit, uns auf den Heimweg zu machen, was mir mein Keuschheitsgürtel durch einen gutgemeinten Stromschlag anzeigte. Da nach dem längeren Stehen meine Füße und Beine langsam anfingen, wehzutun, hatte ich ausnahmsweise nichts dagegen einzuwenden, dass mir die Keuschheitssoftware vorschrieb, jetzt nachhause zu gehen.

Daheim gelangen mir, dank der Unterstützung durch meinen Herrn Gemahl, das Ausziehen sowie das Fesseln locker innerhalb der vorgegebenen Zeit. Danach bereitete ich uns – wie besprochen – schnell ein paar Sandwiches zu.

Als wir zu Abend gegessen hatten und die Küche wieder aufgeräumt war, zeigte mir die Uhr meines Handys an, dass mir dreizehn Minuten blieben, bis ich im Bett zu liegen hatte. Ich ging zum Sofa und zog Jan an der Hand mit. „Lass uns bitte noch ganz kurz kuscheln.“ Sicherheitshalber aktivierte ich einen weiteren fünf-Minuten-Timer.

Leider war die Zeit viel zu kurz. Schließlich musste ich pünktlich um acht mit Schlafkette im Bett liegen. Und Zähneputzen musste ich auch noch. Während ich mich zögerlich aus Jans Armen befreite und mich langsam erhob, meinte ich frustriert: „Das nervt doch. Dabei war das gerade so gemütlich. Fast hätte ich das Telefon einfach ausgeschaltet und wäre sitzen geblieben. Wenn ich wirklich für die nächsten zweieinhalb Jahre hier drinstecke, was machen dann schon ein paar Tage mehr? Und diese blöden Elektroschocks sind ja nur kurz.“

„Gut, dass du das nicht versucht hast“, entgegnete Jan ernst. „Hast du etwa schon vergessen, was ich dir diesbezüglich erklärt habe? – Du wirst alle drei Sekunden bestraft, solange, bis du aufstehst. Dabei verdoppelt sich jeweils die Anzahl der Stromimpulse und damit auch die Verlängerung der Verschlusszeit. Dadurch wärst du ruck zuck bei einem Monat, den du deinen Eisenschmuck länger tragen musst. Wenn du Pech hast oder ganz besonders hartnäckig bist, auch bei zwei oder noch mehr. Ich habe mir schon was dabei gedacht, als ich das Programm entworfen habe. Strafen sollen doch immer eine erzieherische Wirkung haben.“

Leicht missmutig wünschte ich meinem Mann eine gute Nacht und bereitete ich mich darauf vor, ins Bett zu gehen. Um acht schon schlafen? Ich war doch kein kleines Kind mehr! Mich machte es auch überhaupt nicht an, wie eines behandelt zu werden. Während ich mir notgedrungen eine Windel anlegte, sank meine Stimmung sogar noch tiefer. Wenn Jan mich nicht gleich darauf im Bett geküsst und ausgiebig gestreichelt hätte, wäre ich vermutlich wieder einmal in Tränen ausgebrochen.

-- Fortsetzung folgt --

DarkO
35. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 10.09.24 20:18

9. Die neuen Ketten

Die beiden darauffolgenden Tage verliefen im Prinzip nach dem gleichen Muster: Aufstehen, Toilette, Dusche, schminken und Haare machen, Frühstück vorbereiten, die Kleidung für den Tag zurechtlegen, im Haus für Ordnung sorgen, Bericht an Evidevil schicken, frühstücken mit meinem Liebsten, Zähne putzen, Handsender betätigen, Fesseln ablegen, Kleidung anziehen und zur Arbeit fahren. Nach Feierabend dann heimfahren, ausziehen, fesseln und das Abendessen vorbereiten. Nach dem Essen alles aufräumen, putzen und die Wäsche machen. Zwischendurch immer mal wieder kurz mit Jan reden, küssen und kuscheln. Nebenbei beklagte ich mich während der genannten Tätigkeiten regelmäßig über die unbequemen Metallaccessoires an meinem Körper und jammerte über die viel zu kurzen Ketten zwischen meinen Händen und meinen Füßen. Schließlich war es an der Zeit, mich fürs Bett vorzubereiten und schlafen zu gehen.

Nachdem mein Keuschheitsprogramm überwachte, wann ich nach der Arbeit heimkam, unterließ ich es, unterwegs noch einen Zwischenstopp in irgendeinem Geschäft einzulegen, wie ich es in der Vergangenheit hin und wieder getan hatte. Außerdem hätte dabei immer die Gefahr bestanden, dass mich mein fieser Keuschheitsgürtel in einem unpassenden Zeitpunkt mit seinem täglichen Verwöhnprogramm überraschte. Demzufolge war mein Gatte nun alleine für die Einkäufe zuständig.

Besagte Reizstromattacken ereilten mich entweder an der Bushaltestelle oder während der Fahrt nach Hause. Im Sitzen waren diese weitaus besser zu verkraften als im Stehen.

Aufgrund der vielen schlechten Erfahrungen, die ich an den zurückliegenden Tagen in Zusammenhang mit meinem Handsender gemacht hatte, versuchte ich es abends gar nicht erst, draufzudrücken. Kommentarlos ließ ich das Gerät jeweils nach dem einmaligen Gebrauch am Maorgen in einer Schublade verschwinden. Mein Mann brauchte mir überhaupt nicht zu erklären, dass dies durchaus ein erwünschter Nebeneffekt seines perfiden Programms war. Dazu musste ich ihm nur kurz in seine hübschen braunen Augen schauen.

Ach ja: Nachdem ich in den nächsten dreißig Monaten ohnehin nicht mehr dazu in der Lage wäre, diese anzuziehen, sortierte ich Stück für Stück sämtliche Klamotten in meinem Kleiderschrank aus, welche ich nicht über meiner Edelstahlunterwäsche tragen konnte. Dazu gehörten sämtliche Hosen, sowie einige Tops, Blusen und Pullis. Besagte Oberteile waren entweder zu eng geschnitten oder besaßen einen zu großen Ausschnitt. Aus dem Schuhschrank verschwanden sämtliche Sneaker und alle anderen Schuhe mit einer Absatzhöhe unter zehn Zentimetern.

Alle Teile, die ich auch nach zweieinhalb Jahren bestimmt noch anziehen würde, beziehungsweise jene, von denen ich mich ungern trennen wollte, packte ich in eine Kiste und brachte sie in den Keller. Den Rest fotografierte ich, um ihn auf Ebay zu verkaufen. Die Sachen, die in den kommenden zwei bis drei Wochen niemand kaufte, würden zum Roten Kreuz wandern.

Am Donnerstag schließlich kam ein Paket von Restriktiva an. Dessen Gewicht war beachtlich und in seinem Inneren klapperte etwas, wie nicht anders zu erwarten war.

Obwohl ich mir ja eigentlich schon denken konnte, was sich in dem Karton befand, war ich dennoch neugierig. Trotzdem wollte ich das Öffnen desselben so lange hinauszögern, bis mein Gemahl ebenfalls zuhause war.

Mit nichts als meinem Edelstahlschmuck am Körper wartete ich ungeduldig auf dessen Ankunft. Meine täglichen Streicheleinheiten hatte ich an dem Tag auch noch nicht erhalten. Entsprechend frustriert ging ich in die Küche, um schonmal das Abendessen vorzubereiten. Dann kam Jan endlich nach Hause, sodass wir das Paket auspacken konnten.

Als erstes lasen wir gemeinsam den beigelegten Brief:

„Sehr geehrter Herr Sommer,

hiermit erhalten Sie, wie gewünscht, Ihre neuen Verbindungsketten mit einer Länge von dreißig Zentimetern, ausgestattet mit meinem patentierten Klicksystem. In dieser Packung finden Sie außerdem die erforderlichen Gegenstücke für die Hand- und Fußfesseln Ihrer Gattin, sowie den dazugehörigen Spezialschlüssel, der zum Entriegeln benötigt wird. Die entsprechenden Längen habe ich bereits in dem Keuschheitsprogramm Ihrer Frau Gemahlin eingetragen.

Wenn Sie wollen, können Sie diese also sofort gegen die aktuellen Ketten austauschen. Wobei ich Ihnen empfehlen würde, Ihrer Frau nicht andauernd unnötig viel Bewegungsfreiraum zu gestatten, um sie öfters an ihren Status zu erinnern. Aber das liegt natürlich – zumindest aktuell noch – in Ihrem eigenen Ermessen.

Darüber hinaus erhalten Sie drei neue Ketten, ebenfalls mit meinem Klicksystem ausgestatten und bereits miteinander verbunden, die Ihre Frau nachts zukünftig zu tragen hat. Hierfür müssten Sie also ebenfalls die zugehörige Aufnahme an der Halsschelle gemäß beigefügter Beschreibung montieren.

Zu guter Letzt finden Sie in dem Paket noch den Prototypen meiner neu entworfenen Schlafmaske, den probezutragen sich Ihre liebreizende Frau Gemahlin dankenswerterweise bereiterklärt hatte. Sobald ich vom Paketdienst die Nachricht erhalte, dass die Sendung zugestellt wurde, werde ich im Programm die Zeit für die Bettruhe entsprechend unserer Abmachung abändern und die Schlafmaske hinzufügen. Sie müssen die Maske also lediglich noch mit dem von Ihnen entwickelten Elektronikverschluss ausrüsten.

Ich gehe davon aus, dass Sie umgehend nach Erhalt der Sendung mit den erforderlichen Umbaumaßnahmen der Fesseln beginnen werden.

Mit freundlichen Grüßen
E.“


Der Reihe nach holte Jan alle Gegenstände aus dem Karton und begutachtete diese sorgfältig, bevor er sie mir reichte. Das erste war der spezielle Schlüssel, den man angeblich zum Öffnen der Klickverschlüsse an den neuen Ketten benötigte. Er ähnelte sehr einem Dreizack in Spielzeuggröße. Die Ketten bestanden aus mindestens doppelt so dickem Metall wie meine bisherigen. Entsprechend wogen sie auch deutlich mehr. „War ja eigentlich logisch“, dachte ich mir.

Ich nahm mir das Ende einer der Ketten und probierte aus, wie der Schließmechanismus funktionierte. Im Grunde war das ganz einfach. Man brauchte den Schlüssel lediglich in die drei kleinen Löcher an dem Zylinder am Ende der Kette zu stecken und einmal kurz drücken, schon machte es „Klick“. Das schaffte man bestimmt sogar im Schlaf, mit verbundenen Augen. Da kam mir in den Sinn, dass das ab morgen auch notwendig sein würde, wollte ich Jan in der Früh nicht wecken.

Beim Anblick der sogenannten Schlafmaske erschauderte ich. ‚Strafmaske‘ wäre eine passendere Bezeichnung gewesen. Nicht nur, dass sie erschreckend schwer war, sie sah auch fürchterlich unbequem aus. Polierter Edelstahl würde mein komplettes Gesicht verdecken– von der Unterseite des Kinns bis über den Haaransatz, sowie seitlich bis über die Ohren. Von vorne glich sie einem metallenen Frauenkopf. Es gab lediglich zwei kleine Öffnungen unterhalb der Nasenspitze und eine etwas größere zwischen den angedeuteten Lippen. Ersticken würde man darunter also wahrscheinlich nicht. Na, wenigstens etwas.

An der Rückseite verfügte die Maske über fünf, mittels Scharniere befestigte, gebogene Metallstreifen. Je zwei waagerechte links und rechts, sowie einen senkrechten in der Mitte. In letzteren würden die vorher genannten Streifen beim Zuklappen einrasten. Dass die Schlafmaske unbedingt aus Metall sein musste, war mir schon klar. Aber aus welchem Grund war es eigentlich erforderlich, dass die Materialstärke überall mindestens drei Millimeter betrug?

Innen war sie mit einer sogar noch dickeren Schicht aus schwarzem Schaumstoff gepolstert. Dessen Oberfläche besaß überall kleine Poren, die vermutlich der Belüftung dienten. Ich drückte prüfend mit dem Daumen hinein und stellte fest, dass sich das Material nur langsam verformen ließ. Im Bereich der Ohren war der Dämmstoff noch um Einiges mächtiger. Es war davon auszugehen, dass ich mit der Maske auf dem Kopf absolut nichts mehr hören würde.

Das für mich Schockierendste an dem Ding war jedoch der an der Innenseite vorne in der Mitte sitzende Gegenstand aus massivem Gummi, welcher an Ober- und Unterseite zwei U-förmige Vertiefungen besaß. Die Form ließ keinen anderen Schluss zu, als dass in diese meine Zähne hingehörten und in dem Loch dazwischen meine Zunge ihren Platz finden würde. Ich schluckte. „Und damit soll man schlafen können?“

Weil die Verschlüsse an der Stahlhaube noch fehlten, zögerte ich nicht, mir das Ding mal probehalber auf den Kopf zu setzen. Dazu war es erforderlich, dass ich diesen fürchterlichen Beißknebel in den Mund nahm. Ich spürte einen leichten Würgereiz und keuchte. Unter der Metallhaube war es vollkommen dunkel. Es gab nicht den kleinsten Spalt, durch den noch Licht bis zu meinen Augen vordringen konnte. Der Schaumstoff lag eng an meiner Haut an. Außer dem leichten Rauschen meines Blutes war nichts mehr zu hören. Ich prüfte, ob ich durch Mund und Nase ausreichend Luft bekam. Das war immerhin der Fall. Plötzlich spürte ich Jans Hände an den Schultern, die mich sanft schüttelten. Vorsichtig nahm ich mir die Maske wieder ab.

„…es in Ordnung mit dir?“, erkundigte sich mein Mann besorgt mit lauter Stimme.

Ich schüttelte den Kopf. „Entschuldige bitte. Was hast du gerade gesagt?“

Irritiert blickte mein Mann mich an. „Meine Frage war, ob mit dir alles in Ordnung ist, Schatz. Du hast ein paar komische Geräusche von dir gegeben, da habe ich mir halt Sorgen gemacht.“

„Alles bestens“, beruhigte ich ihn. „Na ja, nicht wirklich, wenn ich mir vorstelle, von nun an die Nächte mit diesem Monstrum auf dem Schädel verbringen zu müssen. Damit kann ich wirklich rein gar nichts mehr hören. Und du hast doch bestimmt auch diesen komischen Knebel bemerkt. Wie soll ich denn bitte mit diesem Riesen Ding im Mund schlafen?“

Jan spreizte die Hände. „Dich zwingt ja niemand. Wenn du die Schlafmaske als unerträglich empfindest, dann lässt du sie eben weg und gehst dafür lieber weiterhin um acht ins Bett.“

Daraufhin musste ich lachen. „Niemals! Ich bin doch kein Baby mehr!“ Ich hob die Schultern. „Jetzt habe ich ja ohnehin erst mal einen Tag Bedenkzeit. Und danach dauert es noch einmal zwei Tage, bis dieser Dornröschenhelm aktiv geschaltet wird. Das reicht mir hoffentlich, um mich daran zu gewöhnen. Aber ich habe mich bereits dazu entschieden, dieses Ding nachts zu tragen, weil ich dafür länger aufbleiben darf. Auch wenn es alles andere als bequem aussieht, werde ich jetzt ganz sicher keinen Rückzieher mehr machen!“

Mit beiden Armen drückte mich mein Mann fest an seinen Oberkörper, sodass sich die Metallschalen über meinen Brüsten abermals unsanft in seine Rippen bohrten. Ich sah, wie er vor Schmerz das Gesicht verzog. Seine Umarmung löste er trotzdem nicht. „Schatz, ich bewundere deine Entschlossenheit und deine Tapferkeit. Du bist großartig“, lobte er mich.

„Danke“, flüsterte ich. „Also, was machen wir jetzt?“

Mein Mann überlegte kurz, dann sah er auf seine Armbanduhr. „Hmm. Kurz nach sechs. Es wird vielleicht nicht einfach, aber wenn wir gleich runter in meine Werkstatt gehen, dann schaffe ich mit Sicherheit alle Umbauten, bevor du ins Bett musst. Ich will nur nicht hetzen, denn schließlich soll hinterher alles ordentlich aussehen und keine scharfen Kanten haben oder so. Doch wie heißt es so schön? ‚Dem Ingenieur ist nix zu schwör! – Wollen wir? Uns bleiben in etwa drei Stunden.“

Rasch löste ich mich aus seiner Umarmung. „Na dann los! Ich räume schnell alles zurück in den Karton. Leg du doch schon mal das Werkzeug zurecht, das du brauchen wirst.“

Kurz darauf stakste ich, mit dem Karton unter dem Arm und mich am Geländer festhaltend, in den Keller, wo Jan immer noch lautstark damit beschäftigt war, sein Arbeitsmaterial zusammenzusuchen. Unten angekommen verkündigte ich: „So, bin da. Es kann losgehen!“

Lächelnd wirbelte mein Gatte herum. „Ja, sofort, Liebling. Es fehlt nur noch der Fünfer-Metallbohrer. Sobald ich den gefunden habe, können wir anfangen.“

Ich stellte den mitgebrachten Karton auf dem gefliesten Boden ab und blickte mich suchend um. Wenige Sekunden später meinte ich: „Sicherlich kenne ich mich mit Werkzeugen bei Weitem nicht so gut aus wie du, Liebster, aber was steckt denn da vorne in dem Akkuschrauber drin? Ist es vielleicht das, was du suchst?“

Mein Mann stutzte. „Oh. Du hast recht, das ist er. Prima! Dann können wir mit deiner Schlafmaske beginnen. Das wird wahrscheinlich das Schwierigste sein und am meisten Zeit kosten. Außerdem willst du die ja ab heute beim Schlafen tragen.“

Angewidert verzog ich den Mund zu einer Grimasse und nickte bejahend. „Was soll ich machen?“

„Setz dir die Maske mal auf und halte sie so, dass sie zum einen überall fest anliegt, und zum anderen nirgends wehtut“, wies Jan mich an. „Vermutlich ist sie jetzt noch ungewohnt und drückt hier und da. Das gibt sich bestimmt mit der Zeit. Nur Schmerzen sollte sie keine verursachen. Während du sie festhältst, markiere ich mit einem Stift die Stellen, wo ich später die Verriegelung anbringen muss.“

„Alles klar“, erwiderte ich und holte die Schlafhaube aus der Packung. „Vergiss nicht, dass ich mit dem Ding auf dem Kopf absolut nichts hören kann. Tippe mir einfach auf die Schulter, wenn du fertig bist.“

Gleich darauf umgaben mich absolute Stille und Finsternis. Ich spürte, wie mein Gemahl hinten an der Stahlmaske herumhantierte. Zwischendurch presste er diese sogar noch fester gegen mein Gesicht, sodass ich einen unangenehmen Druck an meinem Nasenbein spürte. Dieser legte sich binnen weniger Sekunden, als der Schaumstoff nachgegeben hatte. Dann drückte er nacheinander jeden der fünf Metallstreifen, die dort angebracht waren, sanft gegen meinen Hinterkopf. Eine Minute später tippte er mir auf die Schulter.

„Bist du schon fertig mit deinen Markierungen?“, erkundigte ich mich, gleich nachdem ich die Stahlhaube abgelegt hatte.

„Ja, bin ich“, bestätigte Jan. „Jetzt muss ich die Maske hier festspannen, dann kann ich die Metalllaschen an den Seiten kürzen. Am Schluss kommen die Löcher rein.“

Während mein Liebster arbeitete, schaute ich ihm interessiert über die Schulter. Ich fand es wirklich faszinierend, wozu er alles im Stande war; obwohl ich bereits aus eigener Erfahrung wusste, wie begabt er mit seinen Fingern war. Unwillkürlich rieb ich an dem Frontschild meines Keuschheitsgürtels. Zu schade, dass ich gezwungen war, für die nächsten zweieinhalb Jahre darauf zu verzichten, wozu Jan mit seinen Händen imstande war.

„So. Deine Schlafhaube ist fertig“, stellte mein Mann zufrieden fest. „Ich nehme an, du möchtest sie jetzt trotzdem nicht sofort probetragen?“ Er hielt mir die geöffnete Maske vors Gesicht.

Abwehrend hob ich meine Hände. „Ne, lass mal. Die wird schon passen. Wenn nicht, dann muss ich damit halt trotzdem eine Nacht aushalten, bevor du sie morgen nochmal anpassen kannst."

„Gut. Also gehen wir jetzt wieder hoch zu deinem Handsender“, erwiderte Jan knapp. „Das Handy hast du ja ohnehin immer bei dir.“ Er deutete auf die Tasche, die an meiner Schulter hing.

„Mein Handsender?“, hakte ich nach. „Wofür das denn? Den musst du doch nicht umbauen, auch wenn er mich schon oft genug genervt hat.“

„Für den Umbau deiner Fesseln ist es notwendig, dir die Schellen an den Händen, an den Füßen und am Hals abzunehmen. Schließlich werde ich da ein paar weitere Löcher reinbohren müssen. Sonst kann ich unmöglich die Adapter für die neuen Ketten daran anbringen. Das geht besser, wenn du sie nicht am Körper trägst. Du willst sicher nicht, dass ich dir dabei wehtue.“

„Während du die Fesseln umbaust, kann ich also nicht beobachten, was du da tust, weil ich das Haus verlassen muss. Sobald ich die Genehmigung dazu erhalte, meine Fesseln abzulegen?“

Mein Gemahl nickte. „Stimmt. Du könntest ja zum Beispiel zu dem Italiener vorne an der Hauptstraße laufen und dort warten, bis ich fertig bin. Wenn es soweit ist, ruf ich dich an.“

„Hmm. Da ist es abends immer recht voll und der fiese Gürtel hat mir heute noch keinen Orgasmus geschenkt“, gab ich zu bedenken. „Es wäre mir echt furchtbar peinlich, wenn das dann ausgerechnet in dem Lokal passiert und sich alle Gäste zu mir umdrehen, weil ich laut stöhnend herumzappel. Außerdem darf ich mich doch in meiner Freizeit sowieso nicht hinsetzen. Lieber drehe ich eine Runde um den Block.“

Jan lächelte verschmitzt. „Verstehe. Du solltest aber eher von mehreren Runden ausgehen. Es kann schon bis zu zwei Stunden dauern, ehe ich fertig bin.

„Alles klar“, meinte ich daraufhin und nickte. „Bin gespannt, wie lange wir vorher darauf warten müssen, dass dein fieses Programm mich aus dem Haus lässt.“

Als ich im Erdgeschoss ankam, hatte mein Mann bereits den Handsender in der Hand. „Dann schauen wir mal, was passiert“, sagte er lächelnd und betätigte den Knopf. Gleich darauf gab mein Telefon ein Piepen von sich. „Erlaubnis erteilt“, las ich.

„Juhu! Ein Wunder!“, rief ich triumphierend. Ich drückte auf die Schaltfläche unterhalb der erfreulichen Nachricht, woraufhin an meinen Händen und Füßen das erhoffte Summen zu hören war.

„Na ja“, meinte mein Gemahl nüchtern. „Wahrscheinlich hat Evildevil das System so eingestellt, dass sich deine Fesseln heute Abend sofort öffnen lassen, damit ich dazu Imstande bin, die Umbauten durchzuführen. Betrachte es also besser als Einzelfall.“ Er rüttelte vorsichtig an meinem Halseisen. „Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich die Halsschelle ausnahmsweise ebenfalls öffnen lässt. Dann muss ich die eben nachher umbauen, wenn du zurückkommst.

Kurze Zeit später stand ich vor unserem Haus, bekleidet mit einem blau-grün karierten Rock, einer passenden Bluse, Strümpfen, meinen Stiefeln und meinem Mantel. Ich sog die kühle Nachtluft durch meine Nase ein, zog den Reißverschluss meines Mantels bis ganz nach oben und steckte meine Hände in die Taschen. Anschließend lief ich los.

An die hohen Absätze hatte ich mich mittlerweile notgedrungen einigermaßen gewöhnt. Ich schien die einzige Person zu sein, die hier um diese Zeit spazieren ging. „Ist ja eigentlich logisch“, dachte ich mir. „Alle anderen sitzen bestimmt gerade zuhause am Esstisch – oder halt bei Giovanni‘s Pizza“.

Da mir auf die Schnelle nichts Besseres einfiel, beschloss ich, einmal bei dem Gasthaus vorbeizugehen, um zu überprüfen, ob ich mit meiner Annahme, dass es dort abends immer sehr voll war, recht hatte.

Als ich etwa eine halbe Stunde später die Hauptstraße erreicht hatte, konnte ich schon die vielen Autos auf dem Parkplatz der Pizzeria sehen. Dennoch wollte ich einen Blick ins Innere werfen. Bei dem Gedanken, dass mein Keuschheitsschutz ausgerechnet in dem Augenblick mit dem täglichen Verwöhnprogramm beginnen würde, wenn ich vor dem Lokal war, lief es mir kalt den Rücken runter. Die Kette zwischen meinen Schenkelbändern ermöglichte mir nur relativ kurze Schritte. Das sah vielleicht elegant aus, würde mich dann aber daran hindern, schnell zu verschwinden, und ich würde allen Gästen, die gerade zufällig aus dem Fenster guckten, eine interessante Show darbieten.

Zum Glück ließ mich die in meine stählerne Unterwäsche integrierte Elektronik dabei in Ruhe, sodass ich ohne Aufsehen zu erregen an den Fenstern der Pizzeria vorbeigehen konnte. Wie erwartet waren bis auf einen kleinen Tisch alle Plätze besetzt.

Kaum war ich aber an der nächsten Straßenecke rechts abgebogen, da spürte ich, wie der Kitzelstrom an meiner Vulva einsetzte. Vielleicht lag es an meiner Nervosität, aber es kam mir so vor, als wären die Reize, die mein Gürtel und mein BH aussandten, um einiges heftiger als bei den letzten Malen. Ich zuckte zusammen. Dabei entfuhr mir ein erschrockenes Quieken. Zu meiner Rechten befand sich ein Bretterzaun, an dem ich mich festhalten konnte, während mich meine stählerne Unterwäsche unaufhaltsam einem Höhepunkt entgegentrieb – nur um kurz davor aufzuhören. Wie immer. Ich presste die Zähne fest zusammen, um zu verhindern, dass ich zu laut stöhnte. Wimmernd bohrte ich meine Fingernägel in das Holz des Zaunes.

Plötzlich hörte ich direkt neben mir ein Bellen. Ich drehte erschrocken den Kopf zu der Seite, von wo das Bellen kan. Keine fünf Meter von mir entfernt erblickte ich einen älteren grauhaarigen Herrn mit einem kleinen, schwarz-weiß gescheckten Hund an der Leine.

„Guten Abend. Geht es Ihnen gut?“, fragte er besorgt. „Brauchen Sie Hilfe?“

Verdattert schüttelte ich den Kopf. Wo kam der denn auf einmal her? Und vor allem: Wie lange stand der schon da und beobachtete mich? „Ja. Äh. Ich meine nein“, stammelte ich keuchend. „Ich hatte bloß gerade einen fürchterlichen Krampf in der Wade“, log ich. „Es geht schon wieder. Danke.“

Daraufhin erklärte mir der alte Mann, dass ich niedrigere Schuhe anziehen sollte, damit bekäme ich vermutlich keine Krämpfe in den Beinen. Unruhig wartete ich darauf, dass der Opa sich von mir entfernte. Schließlich atmete ich einmal tief durch und richtete ich mich wieder auf.

Eigentlich hätte ich meinen Weg nun fortsetzen können, allerdings fühlten sich meine Knie noch etwas wackelig an. Daher entschied ich mich dazu, zurück zu der Pizzeria zu gehen, um dort auf den Anruf meines Gatten zu warten, und dabei an der Theke eine Tasse Kaffee zu trinken. Den Mantel durfte ich allerdings im Lokal nicht öffnen, da man ansonsten das Stahlband an meinem Hals sehen konnte.

Ich hatte gerade den zweiten Espresso ausgetrunken, da klingelte mein Handy. „Hallo Schatz“, sagte ich zur Begrüßung. „Bist du schon fertig?“

„Hallo Liebling! Ja, der Umbau deiner Schellen ist beinahe abgeschlossen. In schätzungsweise zwanzig Minuten kannst du dich gerne wieder in Eisen legen“, verkündete Jan.

„Hurra!“, entgegnete ich gleicht angesäuert.

„Du weißt, du kommst da leider nicht drum rum. Früher oder später musst du wohl oder übel wieder heimkommen, möchtest du eine Bestrafung vermeiden. – Wo bist du denn gerade?“

„Bei Giovanni. Ich muss nur noch die beiden Espressi bezahlen, dann mache ich mich auf den Heimweg. Es wäre schön, wenn du mir meinen Schmuck bis in einer halben Stunde an die Garderobe hängst.“

„Natürlich. Ich helfe dir auch gerne beim Fesseln!“, hörte ich meinen Mann sagen. Auch ohne ihn zu sehen wusste ich ganz genau, wie er bei diesen Worten strahlte.

„Das weiß ich doch schon, mein Schatz.“


Mit der Unterstützung seitens meines Ehemanns dauerte es nach meiner Ankunft daheim kaum mehr als zwei Minuten, bis ich abermals nackt und in Ketten gelegt im Eingangsbereich unseres Hauses stand.

„So, das war’s“, verkündete mein Gatte. Ich hörte deutlich den Stolz in seiner Stimme. „Probier‘ doch mal, wie gut du dich jetzt mit diesen Fesseln bewegen kannst.“

Die neuen Ketten waren wirklich um Einiges schwerer als die alten. Aber sie wirkten auch deutlich länger. Natürlich würden sie mich immer noch weit genug einschränken, um zu nerven. Andererseits hatte ich sie von Evildevil. Es wäre diesem Mistkerl zuzutrauen, dass die Länge der Ketten höher war, als die maximal erlaubte Entfernung der Schellen an meinen Gliedmaßen.

Vorsichtig zog ich die Handgelenke auseinander, darauf gefasst, jeden Augenblick einen schmerzhaften Stromschlag verabreicht zu bekommen. Erleichtert stellte ich fest, dass ich meine Hände soweit voneinander entfernen konnte, bis die Kette dazwischen vollständig gespannt war, ohne eine gewischt zu bekommen. Anschließend begab ich mich zur Kellertreppe und lief ein paar Stufen hinunter. Auch das ging jetzt deutlich besser. Allerdings musste ich resigniert feststellen, dass mich nun die Verbindung meiner Schenkelbänder daran hinderte, meine Füße in dem Maße auseinanderzubewegen, wie es die Kette zwischen meinen Knöcheln im Grunde ermöglichte.

Deprimiert ging ich zurück zu meinem Mann. „Prinzipiell wäre es so einigermaßen tragbar. Wenn nur diese verflixte Schrittkette an meinen Oberschenkeln nicht so kurz wäre“, klagte ich. „Kannst du die denn wirklich nicht länger machen? Nur ein ganz kleines Bisschen? Schau mal.“ Ich stellte mich breitbeinig vor ihn.

Jan begann zu grübeln. „Hm. Theoretisch besitzen die in deinen Schenkelbändern integrierten Sensoren, so wie alle anderen auch, technisch bedingt eine gewisse Toleranz von einigen Millimetern. Wenn wir die bis zum Maximum ausreizen, könnten schätzungsweise ein bis höchstens zwei Zentimeter drin sein. Wenn du möchtest – und bereit bist, die drohende Bestrafung auf dich zu nehmen –können wir das gerne noch schnell ausprobieren. Uns bleibt noch knapp eine Stunde, bis du dich fürs Bett fertigmachen solltest. Vorher muss ich auch noch dein Halseisen umbauen.“

„Ja, lass es uns doch bitte versuchen.“ Ich setzte meinen besten Dackelblick auf. „Die Kette soll doch nur verhindern, dass ich Hosen anziehe und meine Beine weit genug spreizen kann, um an mir herumzuspielen. Die paar Millimeter ändern daran doch nichts. Falls es nicht klappt und ich bestraft werde, geb‘ ich dir auch bestimmt nicht die Schuld. Versprochen!“

„In der Schachtel neben meiner Werkbank liegt mit Sicherheit noch eine Kette, die die etwas länger ist. Aber jetzt komm erstmal mit in die Werkstatt, damit wir dein Halseisen mit dem Klicksystem ausstatten können. Das wird vermutlich etwas umständlicher sein, weil ich das ja nicht im Schraubstock einspannen kann. Das müsstest du also mit beiden Händen richtig gut festhalten.“

„Ich geb mein Bestes“, versprach ich.

Meine Halsschelle umzurüsten klappte zum Glück besser, als mein Gatte zuvor angenommen hatte. „Super. Sitzt passt und wackelt nicht“, meinte er nach getaner Arbeit zufrieden. „Da bleibt uns noch genügend Zeit, uns um deine Schrittkette zu kümmern.“

Keine zwei Minuten später hatte mein Liebster eine hoffentlich passende Kette herausgesucht. Mithilfe eines Maßbands kontrollierte er deren Länge. Dann hielt er sie mir skeptisch zwischen die Beine. „Das wären dann achtzehn Millimeter mehr. Wenn du der Meinung bist, dass das das Risiko, bestraft zu werden, wert ist, kannst du sie meinetwegen gerne haben.“

„Befestige sie doch bitte einmal probehalber an meinen Oberschenkeln. Ich bin dir auch nicht böse, sollte ich mir dadurch weitere Strafpunkte einhandeln. Falls es nicht klappt, muss ich entweder versuchen, damit zu leben, oder mit Evildevil verhandeln.“

Mein Mann nickte. „Ist recht. Wir probieren es. Auf deine Verantwortung.“

Er deutete nach links. „Dann platziere deinen hübschen Hintern mal bitte dort vorne auf der Arbeitsplatte. Wenn ich dir gleich die Schrittkette abnehme, darfst du dich keinen Millimeter mehr bewegen. So lange, bis ich sie dir wieder angelegt habe. Verstanden?“

„Ja, ich hab’s kapiert. Schließlich hast du doch keine Idiotin geheiratet“, antwortete ich leicht genervt.

„Stimmt. Also los. Die Zeit drängt.“ Nachdem ich mich an der Werkbank angelehnt hatte, schloss Jan die Schlösser an meinen Schenkelbändern auf. „Jetzt solltest du deine Beine wirklich absolut stillhalten!“, ermahnte er mich ein weiteres Mal.

„Aber Atmen ist schon noch erlaubt?“, entgegnete ich bissig.

Ohne darauf einzugehen, machte Jan sich ans Werk. Während ich ihn dabei beobachtete, wie er an mir herumwerkelte, bemühte ich mich, vollkommen ruhig dazustehen. Ausgerechnet in diesem Augenblick fing eine Stelle an meiner Wade an, fürchterlich zu jucken. Krampfhaft unterdrückte ich den Drang, mich dort zu kratzen. Zum Glück dauerte es nur ein paar Sekunden, dann war alles wieder an seinem Platz.

„So. Jetzt hoffen wir mal, dass du mit dieser Kette zwischen deinen Oberschenkeln besser zurechtkommst. Und dass du keine Strafe erhältst, sobald sie komplett gespannt ist.“

Mit einem leicht mulmigen Gefühl in der Magengegen begab ich mich zur Treppe und setzte vorsichtig meinen rechten Fuß mittig auf die unterste Stufe, sodass die Kette zwischen meinen Oberschenkeln straff gespannt war. Kein Stromschlag. Erleichtert atmete ich aus. Dann verlagerte ich mein Gewicht aufs rechte Bein und hob den linken Fuß hoch. Auch als ich diesen in der Mitte der zweiten Treppenstufe absetze, was meine neue Schrittkette maximal erlaubte, blieb die befürchtete Strafe aus.

Jetzt war ich mutiger und lief die ganze Kellertreppe komplett hinauf bis nach oben ins Erdgeschoss. „Viel besser!“, rief ich begeistert. „Da wir jetzt ja fertig sind, kann ich doch gleich hier oben bleiben, oder?“

„Ja, Schatz, kannst du. – Sofern dich das Rasseln der Kette nicht stört. Sonst mache ich dir schnell wieder einen Schrumpfschlauch drum.“

Vor lauter Begeisterung hatte ich das Kettengerassel verdrängt. „Okay! Dann komme ich besser noch einmal kurz runter!“

Eine Viertelstunde später war ich schon im Bad und putzte meine Zähne. Als ich daraufhin mit dem Abschminken fertig war, meine Haare gebürstet und zu einem Zopf zusammengebunden hatte, ging ich ins Schlafzimmer. Dort legte ich die Schlafmaske und die neue Schlafkette mitsamt dem Spezialschlüssel neben dem Kopfkissen bereit. Dabei wunderte ich mich selbst über meine gute Laune. Statt mich über die Tatsache aufzuregen, dass Edelstahl meinen ganzen Körper zierte, und gleich noch weitere Schmuckstücke hinzukommen würden, freute ich mich darüber, dass mich meine Fesseln nun weniger stark behinderten.

Mein Mann kam zu mir und erkundigte sich, ob er mir irgendwie helfen konnte.

„Nein, danke“, erwiderte ich freundlich. „Das will ich alleine hinkriegen. Ich wünsche dir schonmal eine gute Nacht. Wie du weißt, kann ich gleich nicht mehr sprechen.“

„Na dann, gute Nacht. Hoffentlich kannst du auch schlafen. – Nachdem du mich anscheinend nicht brauchst, gehe ich nochmal runter und trinke ein Bier.“

„Ist gut, mach das. Das hast du dir auch wirklich verdient.“, gab ich anerkennend zurück. Ich setzte mich ins Bett und zog die Decke über meine Beine. Als nächstes befestigte ich das untere Ende der Schlafkette an meinem Keuschheitsgürtel. Das andere Ende fädelte ich erst durch den Ring in der kurzen Kette für meine Unterarme, anschließend durch die Öse an meinem Tittenknast. Dann ließ ich es an meinem Halsband einschnappen.

Es folgte der unangenehmste Teil: meine Dornröschenmaske. Ich schloss die Augen und setzte mir dieses metallene Ungetüm auf. Nachdem der letzte Verschluss an meinem Hinterkopf eingerastet war, legte ich mich hin und zog die Decke hoch bis zu meinen Brüsten. Zu guter Letzt tastete ich noch nach den beidem Enden der kurzen Kette, mit der ich meine Handgelenke aneinanderfesseln musste. Glücklicher Weise war es nicht erforderlich, erst die längere Kette abzumachen, bevor ich die andere an meinen Handschellen befestigen konnte. Die Klickelemente an den Ketten ließen sich beliebig übereinander ‚stapeln‘. Da ich nichts sehen konnte, war ich zudem erleichtert, dass mir das Gefummel mit den Vorhängeschlössern erspart blieb.

Gefühlt eine halbe Stunde später fragte ich mich, was wohl unangenehmer war: Dass die Schlafhaube überall, aber vor allem an der Rückseite gegen meinen Schädel drückte, der ungewohnte, penetrante Gummigeschmack in meinem Mund, verbunden mit dem leichten Würgereiz, oder doch die drei schmerhaften Stromschläge, die ich allabendlich ertragen musste.

Irgendwann kam mein Ehemann ebenfalls ins Bett. Ich spürte die Bewegungen auf der Matratze und wollte „hallo“ sagen, doch wegen des großen Knebels in meinem Mund kam dabei vermutlich lediglich ein unverständliches Grunzen heraus.

Jan setzte sich rittlings auf meinen Keuschheitsgürtel. „Was wird denn das jetzt?“, wunderte ich mich. „Wahrscheinlich macht ihn das an, wie ich aussehe, und jetzt will er sich wohl einen runterholen“, dachte ich angeekelt.

Als seine Finger anfingen, mich sanft zu streicheln, entspannte ich mich. Gleichzeitig fragte ich mich, was eigentlich so schlimm daran wäre, wenn mein Liebster das täte, was ich zunächst befürchtet hatte. Ich hätte mich liebend gern bei ihm revanchiert, doch leider hinderte mich die Schlafkette sehr effektiv daran, meinen Gemahl mit den Händen zu berühren. So blieb mir nichts anderes übrig, als still dazuliegen und dessen Liebkosungen zu genießen. Vermutlich aufgrund der Streicheleinheiten war es mir dann doch irgendwie möglich, einzuschlafen.

Geknebelt schlafen zu müssen, war eine komplett neue Erfahrung für mich. In der Nacht wachte ich deshalb etliche Male auf.

Am darauffolgenden Morgen war ich bereits wach, kurz bevor die Stromimpulse mich zwischen den Beinen sanft kitzelten. Das war das Signal zum Aufstehen.

Als Allererstes wollte ich mir diese schreckliche Maske abnehmen, doch das wurde durch meine Schlafkette verhindert. Also musste ich mich zunächst von dieser befreien. Ich drehte mich mühsam ein Stück auf die Seite und tastete nach dem Spezialschlüssel.

Von meiner Dornröschenmaske und der Schlafkette mitsamt der kürzeren Verbindungsketten an den Handgelenken und den Knöcheln befreit stand ich auf. Zum Glück schien ich Jan bis jetzt nicht geweckt zu haben, daher versuchte ich, mich so leise wie möglich zu bewegen. Dass die Kette zwischen meinen Füßen bei jedem Schritt Geräusche machte, ließ sich allerdings nicht vermeiden.

Ich lief ins Bad und setzte mich auf die Toilette. Mein Keuschheitsgürtel machte es mir unmöglich, mich nach dem kleinen Geschäft untenherum richtig sauberzumachen. Also war ich gezwungen, mich mindestens jeden Morgen zu duschen. Weil ich unter der Maske trotz der integrierten Belüftung geschwitzt hatte, musste ich auch dringend meine Haare waschen. Mit der längeren Kette an den Handgelenken ging das erfreulicherweise deutlich einfacher.

Natürlich blieb das anschließende Abtrocknen und Föhnen umständlich und zeitaufwändig. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es dank der weniger restriktiven Fesseln doch ein Bisschen schneller ging.

Daraufhin setzte ich mich – selbstverständlich nicht ohne Fünf-Minuten-Timer – an den Rechner und verfasste meinen Bericht an Evildevil. Darin ging ich genau auf die Vorzüge der längeren Ketten in Verbindung mit dem Klicksystem ein. Dass mit der Schlafmaske auf dem Kopf erholsamer Schlaf schier unmöglich war, konnte ich freilich nicht unerwähnt lassen. Um mir eine gehässige Antwort zu ersparen, schrieb ich im nächsten Satz, dass das zweifellos nur eine Frage der Gewohnheit war. Für andere Frauen könnte die Maske den Vorteil haben, dass sie nicht länger durch das Schnarchen ihres Partners am Schlafen gehindert würden.

Nachdem die Mail abgeschickt und das Frühstück auf dem Tisch stand, wollte ich nach oben ins Schlafzimmer gehen, um meinen Man zu wecken. Doch dieser kam bereits die Treppe herunter. Wir wünschten uns gegenseitig einen guten Morgen.

„Du, Jan, das war wirklich sehr schön, wie du mich gestern Abend noch so lange gestreichelt hast. Danke. Das darfst du gerne öfters machen. Und ich habe mir überlegt, dass ich auch nichts dagegen hätte, wenn du mir danach auf den Bauch spritzt, falls du das möchtest. Wenn meine Hände nicht direkt unter dem Hals festhingen, könnte ich deinen Kleinen sogar dazu massieren. Ich hatte also doch recht: Die Schlafkette ist dämlich!“

Mein Gatte schmunzelte. „Genau genommen musst du deine Hände nicht unbedingt oberhalb deines BHs fesseln. Es ginge auch in dem Bereich zwischen deinen Brüsten und dem Gürtel. Allerdings bestünde bei dieser weniger restriktiven Fesselung dann die Gefahr, dass du dich etwas zu viel bewegst, und deshalb bestraft wirst.“

Ich zuckte mit den Schultern und grinste. „No risk, no fun, sagt der Brite. Wobei in diesem Fall dann das Risiko allein bei mir liegen dürfte, während du den ganzen Spaß haben wirst. Trotzdem habe ich irgendwie Lust, das heute Abend zu probieren.“

„Sehr gerne!“ Lachend nahm mich mein Gemahl in den Arm.

-- Fortsetzung folgt --

DarkO
36. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 11.09.24 11:33

Wieder absolut geniale Fortsetzungen.
Wo kann ich nur so eine geile Schlafmaske bestellen?
37. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von JClay am 13.09.24 20:39

Tolle Fortsetzung. Ich freue mich darauf mehr zu lesen.
38. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 28.09.24 09:46

10. Veränderungen

Inzwischen waren bereits ein paar Wochen vergangen, seit ich mich von Herrn Evildevil so übel hatte austricksen lassen. Wie mein Gatte mir einmal erklärt hatte, befand sich dieses fiese Keuschheitsprogramm nun längst nicht im Einlernmodus. Folglich war ich dazu genötigt, nach Feierabend immer gleich heimzufahren. Für die nächsten zweieinhalb Jahre.

An einem Mittwoch Ende Februar war das besonders frustrierend, da Iris, meine Lieblingskollegin, spontan vorgeschlagen hatte, dass wir, also sämtliche Mädels aus der Abteilung, nach Feierabend noch gemeinsam etwas trinken gingen. Zum Glück war ich nicht die Einzige, die gezwungen war, abzulehnen. Sabine gab als Begründung an, dass sie ihren Sohn vom Kindergarten abholen musste. „Leider kann ich auch nicht mitkommen, weil ich einen Termin zur Kontrolle beim Zahnarzt habe“, hatte ich behauptet.

Ich beeilte mich, nach Hause zu gelangen. Einerseits vermied ich so eine Strafe für Zuspätkommen, und andererseits verringerte sich dadurch das Risiko, von diesem verdammten Keuschheitsgürtel ausgerechnet dann einen Beinahe-Orgasmus aufgezwungen zu bekommen, wenn gerade etliche Leute um mich herumstanden oder -liefen.

Auf der Fahrt mit dem Bus nach Hause war es wieder soweit. Die Elektroden in meinem Gürtel verwöhnten mich mit Sägezahn- und Sinusspannung, während die Luftpolster in meinem BH meine Brüste sanft massierten. Der ältere Herr, der neben mir saß, war in seine Zeitung vertieft und bekam deshalb hoffentlich nicht mit, wie ich auf meinem Sitz regelmäßig zuckte und hin und her rutschte. Ich musste mir auf die Unterlippe beißen, um zu lautes Quieken und Stöhnen zu vermeiden.

Solange ich die Möglichkeit hatte, dabei zu sitzen, empfand ich die genannten Reize keineswegs als störend. Vielmehr musste ich zugeben, dass ich an diesem kleinen Detail meiner erzwungenen Keuschhaltung mittlerweile durchaus Gefallen gefunden hatte, wenngleich mich die herzlose Elektronik nie zum Höhepunkt brachte, sondern die angenehmen Stromimpulse stets kurz davor stoppten. Nichtsdestotrotz fand ich selbstverständlich die Tatsache, für die Dauer von zweieinhalb Jahren dazu verdonnert zu sein, eine absurde Menge an Edelstahl am Körper zu tragen, nach wie vor ziemlich ätzend – vor allem zuhause.

Längst war es zur Routine geworden, gleich nach der Ankunft zuhause meine Kleidung ab- und die Ketten anzulegen. Auch ohne Unterstützung meines Mannes schaffte ich das immer in unter drei Minuten. Obwohl ich währenddessen fortwährend an den Brüsten und an meiner Vulva stimuliert wurde.

Anschließend erledigte ich die Hausarbeit, meistens zusammen mit meinem Mann. Sowie alle Aufgaben erledigt waren, aßen wir gemeinsam zu Abend und legten uns danach gemütlich aufs Sofa, um einen Film anzuschauen. Lediglich der Umstand, dass mich mein Keuschheitsgürtel dazu nötigte, alle fünf Minuten aufzustehen, beziehungsweise den größten Teil des Fernsehabends im Stehen zu verbringen, ging mir höllisch auf die Nerven. Aber nicht nur mir.

Irgendwann hatte mein Gatte genug davon und verfasste eine E-Mail an Herrn Evildevil. Darin erklärte er detailliert, dass unser Haus stets sauber war, ebenso das Geschirr. Auch die Wäsche lag immer sauber und gebügelt im Schrank. Daher gäbe es aus seiner Sicht keinen triftigen Grund, der dagegenspräche, dass seine Frau Gemahlin – also ich – ihm abends beim Fernsehen auf dem Sofa Gesellschaft leistete, was seiner Meinung nach zu einer harmonischen Beziehung dazugehörte.

Dementsprechend bat er darum, die Einstellung, dass es der Keuschgehaltenen das Sitzen in der Freizeit täglich nur für fünf Minuten gestattet war, zu ändern. Er betonte, wie sehr es ihn störte, sich nie in Ruhe mit seiner Frau unterhalten oder einen Film anschauen zu können, da diese sich jeweils nur kurz hinsetzte und in der übrigen Zeit ständig herumlaufen würde, während er entspannt fernsehen wollte.


Zwei Tage später erhielten wir ein weiteres Paket von der Firma Restriktiva. Ich war gespannt, was sich darin befand, wenngleich mir von vorn herein klar war, dass der Inhalt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dafür vorgesehen war, mein Wohlbefinden zu steigern. Es gelang mir, meine Neugier zu zügeln, bis Jan von der Arbeit nach Hause kam. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend öffnete ich mit ihm gemeinsam den kleinen Karton.

Zum Vorschein kam ein kegelförmiger Gegenstand aus schwarzem Gummi, etwa zehn bis zwölf Zentimeter lang und mit einem Durchmesser von schätzungsweise vier Zentimetern an der dicksten Stelle. An der Unterseite war er über einen kurzen Metallstab, der sich auf einer Schiene hin und her schieben ließ, mit einer ovalen Metallplatte verbunden. Auf der gegenüberliegenden Seite besaß diese Platte einen Drehriegel.

Ich hoffte stark, dass es sich bei diesem Ungetüm nicht um das handelte, nach dem es aussah. Als ich in einer Pappschachtel die große Tube Gleitgel entdeckte, verflog sofort jede Hoffnung. Ungläubig drehte ich den Analplug vor meinen Augen hin und her. Dann befühlte ich die ovale Anusöffnung an meinem Keuschheitsgürtel. War dieser fiese Teufel jetzt komplett verrückt geworden? Durch das Loch im Schrittblech würde der Zapfen ja vielleicht gerade noch so hindurchpassen. Aber in die zarte kleine Öffnung dahinter? Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Freilich war ich auch hinten schon seit langem keine Jungfrau mehr, aber auf diese Art Sex zu haben, war nie wirklich mein Ding gewesen. Und diesen Prügel sollte ich mir nun allen Ernstes freiwillig in den Hintern schieben?

Zusammen mit meinem Mann las ich den beigefügten Brief von Herrn Evildevil: Auch dieses Mal sei er zwar im Prinzip anderer Meinung, was das längere Sitzen anginge, aber dennoch unter gewissen Umständen dazu bereit, eine Anpassung des Keuschheitsprogrammes entsprechend unserer Wünsche vorzunehmen.
Nachdem mein Mann ihm glaubhaft geschildert hatte, dass ich mich vorbildhaft um den Haushalt kümmerte, und er sich durch die Tatsache, dass ich tagsüber quasi ständig in Bewegung bin, gestört fühlte, könne er uns hierfür großzügiger Weise sogar gleich zwei Lösungsmöglichkeiten anbieten.

Die erste Variante sähe so aus, dass mein Gatte mich jeden Abend, nach getaner Arbeit, in einen Stahlkäfig sperrte. Wenn dies unser Wunsch wäre, könnte er uns hierfür sogar drei verschiedene Modelle anbieten: Einen kleinen würfelförmigen, mit je siebzig Zentimetern Kantenlänge, einen mittleren in der Größe hundertvierzig mal siebzig oder den großen Standkäfig mit den Maßen dreißig mal sechzig mal zweihundert. Selbstverständlich besäßen alle Modelle die erforderlichen Befestigungsmöglichkeiten für sämtliche Schellen an meinem Körper – mit dem neuartigen Klicksystem. Dadurch wäre sichergestellt, dass ich nicht in der Lage wäre, mich darin zu bewegen. Einmal verschlossen, ließen sich diese Käfige zudem frühestens nach drei Stunden wieder öffnen, was für ausreichend Ruhe sorgen würde. In den ersten beiden Käfigen wäre es mir dann auch gestattet, länger sitzenzubleiben.

„Schatz, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich ruhig sein werde, wenn du mich zum Fernsehen in so einen Käfig steckst“, kommentierte ich das Gelesene aufgebracht.

Jan hob abwehrend die Hände. „Nein. Und das würde ich auch nicht wollen“, erwiderte er ernst. Feixend ergänzte er: „Wer sollte mich denn dann mit Snacks und Bier versorgen?“ Anstatt darauf einzugehen, las ich mir lieber den Brief bis zum Ende durch.

Die zweite Alternative bestünde darin, dass ich den beigefügten Gummistecker an der hinteren Öffnung meines Keuschheitsgürtels befestigte. Solange der Analplug zukünftig in meinem After festsaß, wäre es mir gestattet, in meiner Freizeit zuhause immerhin bis zu zwei Stunden lang am Stück zu sitzen, jedoch mit einem Limit von vier Stunden täglich – selbstverständlich sei die Nachtruhe davon ausgenommen. Der Stöpsel ließe sich erst nach der Mindesttragezeit von sechs Stunden wieder entfernen, sofern ich vorher für die Dauer von sechzig Minuten weder gesessen oder gelegen war. Sollte ich in meiner Freizeit das Haus verlassen wollen, wäre dies auch mit dem Stöpsel erlaubt, allerdings würde die Zeit bis zu meiner Rückkehr nicht als Tragezeit gewertet.

„Auch das noch!“, schimpfte ich. „Wenn ich am Abend fernsehen möchte, bis ich ins Bett muss, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dieses Ding bis zum nächsten Morgen in mir drin steckenzulassen. Dieser hinterhältige Schuft! Sobald dieser Frauenhasser eine Möglichkeit sieht, mich zu quälen und zu schikanieren, dann nutzt er diese auch maßlos aus. Immer! Es ist zum aus der Haut fahren!

Besänftigend nahm mein Mann mich in den Arm. „Bitte beruhige dich, Schatz. Dich abends nach getaner Arbeit in einen Käfig zu sperren, das wäre mir jetzt auch zu krass. Unter gewissen Umständen mag das als gelegentliches Spiel für wenige Stunden vielleicht ganz nett sein, aber täglich würde ich das sicher auch nicht so toll finden.“ Er machte eine Pause. Seine braunen Augen fixierten mich. „Was denkst du? Würdest du diesen Zapfen in deinem Po vielleicht wenigstens mal einen Abend lang ausprobieren? – Wenn er dir zu unangenehm ist, finden wir eventuell eine andere Lösung.“

Ich nickte langsam. „Na gut, meinetwegen. Auch wenn die Größe von diesem Ding für meinen Geschmack völlig übertrieben ist. Lass uns lieber schnell eine Antwort an den fiesen Teufel schicken, bevor ich es mir noch anders überlege.“

Wir schrieben also an Herrn Evildevil eine Mail, in der wir uns sehr für die großzügige Auswahl bedankten und ihm mitteilten, dass wir – oder besser gesagt ich – diesen Analplug ausprobieren werden.

Die Reaktion erfolgte prompt: „Sehr geehrte Frau Sommer, ich freue mich, dass Sie das beigelegte Muster überzeugen konnte. Ich werde Ihr Programm sofort entsprechend konfigurieren. Da es wahrscheinlich eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird, bis Sie sich an das längere Tragen eines Analplugs gewöhnt haben, werden Sie sicherlich die Notwendigkeit einsehen und mir zustimmen, dass es unbedingt verhindert werden muss, dass Sie Ihren Gatten in dieser Zeit durch lautstarke Äußerungen oder Schmerzlaute stören.

Daher sind Sie bestimmt hocherfreut zu erfahren, dass ich so frei war, in den neuen Klickverschluss an Ihrem Halsband, welchen Ihr Herr Gemahl kürzlich montiert hat, ein Kehlkopfmikrofon zu integrieren. Sie können unbesorgt sein. Was Sie im Einzelnen so alles von sich geben, wird vom Programm nicht ausgewertet. Die Software erfasst lediglich den jeweiligen Lautstärkepegel. In den vergangenen Tagen hat sie bereits laufend die Lautstärke Ihrer Stimme gemessen und in drei Bereiche eingeteilt: ‚Schreien‘, ‚Reden‘ und ‚Flüstern‘.

Nun werde ich Ihr Keuschheitsprogramm so einstellen, dass Ihnen zuhause täglich zwischen 19:00 und 21:00 Uhr nur noch gestattet sein wird, zu flüstern – sofern Sie den Plug dann tragen. Andernfalls ist Ihnen das Reden in diesem Zeitraum komplett untersagt. Selbiges gilt an Wochenenden und Feiertagen zusätzlich während der Mittagsruhe. Diese dauert von 12:00 bis 14:00 Uhr. Samstags und sonntags, in der Zeit von 5:00 bis 9:00 Uhr, ist Ihnen zudem fortan lediglich Flüstern erlaubt. Nachts herrscht theoretisch ebenfalls absolutes Redeverbot, aber da tragen Sie ja ohnehin Ihre Schlafhaube, das macht für Sie also keinen Unterschied.

In der übrigen Zeit dürfen Sie wie gewohnt normal sprechen. Schreien ist einer wohlerzogenen Ehesklavin jedoch vollkommen fremd, das dürfte jedem klar sein. Sollten Sie also von jetzt an Ihre Meinung deutlich zu laut kundtun, werden Sie entsprechend bestraft. Sowohl daheim, als auch außer Haus.

Nachdem Sie bisher bereits bewiesen haben, eine durchaus einsichtige Person zu sein, werden Sie sicherlich bestätigen, dass diese Einschränkungen nur zu Ihrem Besten sind. Wie Ihr Vermählter mir erklärt hat, liegt ihm sehr viel an einem harmonischen Zusammenleben. Unbestritten wird ein solches durch nichts stärker gefährdet, als durch eine laute Frauenstimme zu einer vollkommen unpassenden Zeit.“

Ich war fassungslos. „Waaaaas!?“ fing ich an zu zetern. Ein stechender Schmerz an meinem Hals war sofort die Quittung. „Aua!“ Gleich darauf erfolgte schon die zweite Bestrafung. Ich biss die Zähne zusammen. „Hnnng!“

„Okay, ich hab’s begriffen“, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Gleichzeitig versuchte ich mit den Händen, meine Halsfessel gewaltsam zu öffnen. Das klappte natürlich nicht, führte aber dazu, dass sich meine Aggression ein Stück weit entlud.

„Dieser hinterhältige Mistkerl“, schimpfte ich, penibel darauf bedacht, bloß nicht zu laut zu sprechen. „Was fällt dem ein? Ein Kehlkopfmikrofon? Das war so aber nicht vereinbart!“ Den letzten Satz habe ich offensichtlich etwas zu laut von mir gegeben, wie mir die beiden kurzen aber schmerzhaften Elektroschocks unmissverständlich klar machten. „Hmmm! Aua.“

Beruhigend legte mein Gemahl eine Hand auf meine Schulter und erwiderte: „Schatz, genau genommen war das schon mit uns abgesprochen. Du erinnerst dich doch bestimmt noch an unser gemeinsames Gespräch hier im Wohnzimmer. Da hat er sich in der Tat bereits nach einer Möglichkeit erkundigt, die keuschgehaltene Frau am Sprechen zu hindern.“

„Stimmt. Ich erinnere mich. Und mein übereifriger Ehemann hat sofort darauf gemeint, dass das überhaupt kein Problem wäre.“ Ich musste mich wirklich extrem zusammenreißen, um nicht erneut zu laut zu werden. „Das ist sehr wohl ein Problem. Für mich nämlich.“

Mit einer schnellen Bewegung ergriff Jan die Kette zwischen meinen Handgelenken und zog diese nach oben, was mich dazu zwang, einen Schritt auf ihn zuzugehen. Er schaute mich streng an. „Liebling, beruhigst du dich jetzt bitte?“

Der Blick in seine hübschen Augen ließ meinen Zorn augenblicklich abflauen. „Also gut. Jetzt lässt sich daran sowieso nichts mehr ändern. Weil meine Laune im Augenblick eh schon beschissen ist: Hilfst du mir bitte mal mit diesem blöden Stöpsel? Ich fürchte, den kann ich mir unmöglich alleine einführen.“ Dir Vorstellung, dass sich dieses Gummiding gleich seinen Weg in mein After bahnen würde, schnürte mir die Kehle zu.

Mein Mann nickte und nahm mir den Analplug behutsam aus der Hand. Nachdem er ihn reichlich mit Gleitgel eingeschmiert hatte, meinte er: „Am besten wird sein, du beugst dich nach vorne und stützt deine Ellbogen auf dem Tisch ab.

„Okay, aber bitte sei vorsichtig. Und mach langsam!“ ermahnte ich ihn, während ich ihm ängstlich mein Hinterteil entgegenstreckte.

„Natürlich. Versprochen. Wenn ich stoppen soll, sag einfach Bescheid“, erwiderte er zärtlich. Dann setzte er den Plug an meinem Hinterausgang an. „Bist du bereit?“

Ich fragte mich, wie man ernsthaft dazu bereit sein kann, sich einen Pflock in den Allerwertesten rammen zu lassen. „Bitte, frag nicht lang, steck mir das Ding einfach rein!“, erwiderte ich nervös. „Aber nicht zu schnell!“

Mit jedem Zentimeter, den Jan diesen Analprügel weiter in meinen Hintern hineinschob, wurde es unangenehmer. Ich stöhnte. Irgendwann hatte ich das Gefühl, mein Schließmuskel würde reißen. Es tat höllisch weh. „Jan! Hör auf! Zieh ihn raus! Sofort!“, schrie ich verzweifelt. Prompt verpasste mir der Stahlreif an meinem Hals einen heftigen Stromschlag. Reflexartig spannte ich alle Muskeln an. Auch die in meinem Hintern. Ein kurzer Ruck und der Plug rutschte komplett in mich hinein. Der Schmerz ließ augenblicklich nach.

„Schatz, du hast es überstanden. Er ist drin“, stellte mein Mann zufrieden fest. „Geht es? Oder soll ich ihn doch lieber…“

„Och, Liebster, warum hältst du einfach mal die Klappe?“, unterbrach ich ihn ungewollt schroff, während ich mich vorsichtig aufrichtete. Mit der rechten Hand tastete ich nach der ovalen Platte am Ende des Zapfens in meinem Po und drückte sie behutsam gegen das Schrittband meines Keuschheitsgürtels. Ich suchte den kleinen flachen Drehriegel und drehte diesen langsam im Uhrzeigersinn, bis ein Klicken zu hören war. Daraufhin ließ sich der Knopf weder nach rechts noch nach links bewegen. „So, das wäre geschafft, verkündete ich, beunruhigt und dennoch gleichzeitig erleichtert. „Jetzt muss ich mich erst einmal hinsetzen. Zum Glück darf ich das jetzt auch. Wobei ich mich schon frage, ob ich mit dem Prügel im Arsch überhaupt noch sitzen kann und wie unangenehm sich das anfühlen wird.“

Ich begab mich ins Wohnzimmer. „Komm, wir machen es uns auf der Couch gemütlich. Während ich mich an meinen neuen Freund in meinem Hintern gewöhne, kannst du schon mal einen Film für uns aussuchen. Nur bitte nichts Romantisches. Ich muss nicht hundert Minuten lang daran erinnert werden, dass mein Liebesleben bis auf Weiteres – ähm – gewissen Restriktionen unterliegt. Lass uns lieber irgendeinen Actionkracher anschauen. Das sollte mich ablenken.“

Als ich mich auf das Sofa setzte, bohrte sich der Plug noch ein Stück weiter in mich hinein. Das war zwar etwas unangenehm, aber nicht wirklich schmerzhaft. „Wenn es mir damit jetzt erlaubt ist, länger als fünf Minuten zu sitzen, dann ist es das wert“, stellte ich fest. Skeptisch blickte ich auf die Uhr. Würde ich gleich wieder mit Elektroschocks gepiesackt werden, weil es dieser hinterhältige Evildevil ‚versäumt‘ hatte, ein wichtiges Detail zu erwähnen? Als nach sechs Minuten immer noch keine Bestrafung erfolgt war, entspannte ich mich.

Wir entschieden uns für einen recht aktuellen Streifen mit Jason Statham in der Hauptrolle. An den Titel kann ich mich leider nicht mehr erinnern. An andere Dinge jedoch schon.

Die ganze Zeit über einen Fremdkörper in sich stecken zu spüren, war wirklich gewöhnungsbedürftig. Kurz nachdem die Wiedergabe des Films gestartet war, hatte ich irgendwie das Gefühl, dass mein Analplug kontinuierlich größer wurde. Das konnte aber doch eigentlich nicht sein, oder? Völlig undenkbar war das in der Tat nicht, er kam schließlich von Evildevil. Auf jeden Fall fühlte sich das Ding in mir immer unerträglicher an.

Nach etwa einer halben Stunde war der Druck in meinem Po so schmerzhaft, dass ich nicht länger sitzen konnte. Also erhob ich mich. „Möchtest du vielleicht etwas trinken?“, erkundigte ich mich flüsternd. „Ich muss kurz aufstehen.“

Jan blickte mich lächelnd an. „Ja, ein Bier wäre schön. Bringst du mir bitte eins aus dem Kühlschrank? Etwas zum Knabbern fände ich auch klasse. Ich drücke solange auf ‚Pause‘“

Ich lächelte ihn an „Ist gut. Bis gleich.“

Sowie ich ein paar Schritte gegangen war, ließ der Schmerz in meinem Hintern nach. Ich holte zwei Flaschen Bier sowie eine Tüte Chips aus der Küche und setzte mich wieder. „Da, bitteschön. Es kann weitergehen.“

In dem Augenblick begann mein Keuschheitsgürtel mit seinem täglichen Verwöhnprogramm. „Oh, Moment. Besser, wir warten noch, bis das Gewitter zwischen meinen Beinen vorbei ist.“ Dass ich selbst in den eigenen vier Wänden nicht mehr laut Stöhnen durfte, war unheimlich frustrierend.

Ehe wir den Film schließlich zu Ende angesehen hatten, musste ich noch zwei weitere Male vom Sofa aufstehen. Inzwischen war ich davon überzeugt, dass der Analplug in mir tatsächlich mit der Zeit immer größer wurde, während ich quasi auf ihm saß. Wenn ich aufstand und ein paar Schritte lief, kehrte er zu seiner ursprünglichen Größe zurück.

Jan schaltete den Fernseher aus. „Na? Wie hat dir der Film gefallen? Also ich fand den super. Aber ich hatte das Gefühl, du nicht so? Weil du so oft aus dem Wohnzimmer gerannt bist, meine ich. Hat dich der Film etwa gelangweilt?

Verneinend schüttelte ich den Kopf. „Nein, nein. Ich fand den Film schon auch toll. Also komm. Welche Frau bitteschön findet Jason Statham nicht attraktiv? Wenn ich keinen Keuschheitsgürtel tragen würde, mein Schatz, ich sage dir…“. Nach einer kurzen Pause wurde ich wieder ernst und berichtete meinem Gemahl, was mir bei dem Analplug aufgefallen war. – Dabei andauernd nur zu wispern, war ganz schön anstrengend.

Die Antwort meines Mannes war lautes Lachen, gefolgt von Stirnrunzeln. „Meinst du das wirklich ernst? Wahrscheinlich bildest du dir das… Obwohl… Vollkommen auszuschließen ist das tatsächlich nicht. Bei Evildevil weiß man irgendwie doch nie so richtig, worauf man sich einlässt. – Wenigstens bist du momentan noch in der Testphase, was den Plug angeht. Was meinst du? Willst du den trotzdem weiter testen, also tragen?“

Ich überlegte: „Wenn ich ehrlich bin, fühlt sich der Plug eigentlich gar nicht so unangenehm an, wenn er erstmal drin ist. An seine fiese Eigenschaft, sich während des Sitzens immer weiter aufzublähen, kann ich mich mit der Zeit vielleicht auch gewöhnen. Am schlimmsten war bis jetzt das Reinstecken vorhin. Wie schmerzhaft das Rausziehen ist, werde ich wohl morgen Früh feststellen. Ich nehme allerdings an, dass die Schmerzen dabei etwas geringer sein werden. – Außerdem: Wie sähe denn die Alternative aus? Auf solche Fernsehabende müsste ich in den nächsten zweieinhalb Jahren ansonsten komplett verzichten. Wir könnten auch nie zusammen ein Brettspiel spielen. Nein. Das wäre ganz sicher keine Option. Da hab ich doch lieber diesen nervigen Gummipflock in mir drinstecken.“

„Okay, ist dein Hintern, also dementsprechend auch deine Entscheidung. Ich fände es natürlich auch schöner, wenn wir weiterhin abends zusammen Filme gucken können. Ich will nur vermeiden, dass du dich hinterher beklagst, ich hätte dich dazu gedrängt.“

„Schon gut“, entgegnete ich gelassen. „Es fällt mir wirklich leichter, mich an den Anastöpsel zu gewöhnen, als an eine Bettruhe um acht Uhr.“ Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es inzwischen kurz vor neun war. Demnächst würde ich mich fürs Bett fertig machen müssen. Natürlich hätte ich meinen liebreizenden Gatten auch daran erinnern können, dass ich faktisch nur deshalb in dieser teuflischen Situation war, weil er mich damals dazu gedrängt hatte, mir einen Keuschheitsgürtel anlegen zu lassen. Dabei hätte ich allerdings die erlaubte Lautstärke überschritten.

Eine ganze Nacht mit dem Zapfen in meinem Popo zu verbringen, war dann doch schrecklich. Dass das doofe Teil wenigstens im Liegen nicht auch noch ständig größer wurde, war auch schon alles. Es war ja ohnehin viel zu groß, als dass ich damit hätte schnell einschlafen können. „Nadja, bis jetzt hast du dich an alles andere doch auch innerhalb von ein paar Tagen gewöhnen können. Da wird dieser Plug bestimmt auch keine Ausnahme darstellen“, sagte ich in Gedanken mehrmals zu mir selbst.

Doch das half nicht. An Schlafen war in dieser Nacht wirklich kaum zu denken. Aber nicht nur, weil das Gefühl, hinten ausgestopft zu sein, unangenehm war. Zudem machte es mich auch noch irgendwie geil, keine Ahnung, warum. Noch gemeiner war, dass ich nicht dazu in der Lage war, mir auf irgendeine Weise Erleichterung zu verschaffen. Das wurde von meinen Fesseln und meinem Keuschheitsschutz effektiv verhindert. Wegen der Schlafhaube war es mir auch nicht möglich, meinen Mann zu bitten, mich abzulenken.

Wahrscheinlich hatte ich mich – im Rahmen meiner Möglichkeiten – etwas zu viel bewegt, oder zu laut geatmet. Jedenfalls spürte ich irgendwann Jans Hände auf meiner Haut. Ich weiß nicht mehr, was genau er gemacht hat, beziehungsweise wo und wie er mich berührt hat, aber dadurch war es mir schließlich doch noch gelungen, in der Nacht wenigstens eine kleine Portion Schlaf abzukriegen.


Am darauffolgenden Tag konnte ich es kaum erwarten, aufzustehen und endlich diesen Plug loszuwerden. Als die Weckfunktion meines Keuschheitsgürtels am Samstagmorgen schließlich loslegte, befreite ich mich schnellstmöglich von Schlafhaube und -kette und sprang aus dem Bett.

Im Badezimmer angekommen stellte ich mit Schrecken fest, dass sich der Riegel an der Platte über meinem Poloch nach wie vor nicht drehen ließ. In mir kam kurzzeitig Panik auf, bis ich mich daran erinnerte, dass ich immer erst eine ganze Stunde stehend oder laufend verbringen musste, bevor ich den Plug entfernen durfte.

Genervt begann ich mit meiner Morgenroutine, also duschen, das Frühstück vorbereiten, die Kleidung für den Tag bereitlegen – für den Fall, dass wir später das Haus verlassen wollten und mein Keuschheitsprogramm dies auch erlaubte –und den Report an Evildevil verfassen. Letzteres natürlich im Stehen, damit die Wartezeit bis zur Freigabe der Verriegelung des Analschilds an meinem Gürtel nicht von vorne begann.

In dem Bericht beschrieb ich möglichst detailliert meine ersten Erfahrungen mit dem neuen Analplug. Das heißt, nicht ganz. Das eine winzige Detail, dass mich das Gefühl, hinten ausgefüllt zu sein, erregte, ließ ich weg. Dieser widerliche Mensch musste nicht alles wissen. Außerdem hatte er mir ja auch verschwiegen, dass sich dieser Gummiprügel immer weiter ausdehnte, während ich auf ihm saß.

Als die Frist von einer Stunde endlich abgelaufen war, unternahm ich einen erneuten Versuch, mich von diesem Pfahl in meinem Hintern zu befreien. Zu meiner Erleichterung klappte das nun ohne Probleme. Es tat auch bei Weitem nicht so sehr weh, wie das Reinstecken. Ich reinigte erst den Analzapfen und anschließend mich selbst untenherum ausgiebig.

Noch leicht verschlafen erschien Jan in der Badezimmertür und wünschte mir einen guten Morgen.

„Guten Morgen, Liebster“, gab ich leise zurück. „Hab ich dich geweckt? War ich zu laut? Danke übrigens, dass du mich in der Nacht gestreichelt hast. Dadurch konnte ich wenigstens ein Bisschen schlafen.“

Mein Gemahl lächelte. „Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Nein, du hast mich gerade nicht geweckt, weil du zu laut warst. Das hast du heute Nacht gemacht. Ist der Plug so schrecklich?“

Ich grinste verlegen. „Dieser ständige Druck im Hintern ist schon unangenehm. Aber wirklich fies daran ist eigentlich, dass mich dieses Gefühl auch noch geil zu machen scheint.“

Daraufhin fing mein Mann an, schallend zu lachen.

„Wenn du das so lustig findest, dann solltest du dich schnellstmöglich ebenfalls in eine ähnliche Keuschheitsvorrichtung einsperren lassen“, meinte ich schnippisch.

„Wie du weißt, habe ich bereits angefangen, einen entsprechenden KG für Herren zu entwerfen“, entgegnete Jan schulterzuckend. Das Problem dabei ist nur, dass mir noch keine vernünftige Lösung für die Belohnungsfunktion eingefallen ist. Weil mein Kleiner ja doch ein gutes Stück in die Länge und in die Breite wächst, wenn er stimuliert wird. Und wenn er sich nicht so ausbreiten kann, wie er das möchte, wird es sehr schmerzhaft. Das widerspricht meiner Vorstellung von ‚Belohnen‘.“

Mit einer abwehrenden Geste erwiderte ich: „So wirklich befriedigend empfinde ich die Belohnungsfunktion meines Gürtels jetzt auch nicht. Schließlich hört die Stimulation immer auf, kurz bevor ich einen Orgasmus kriege.“

Wir gingen gemeinsam in die Küche. Beim Frühstück erinnerten mich die Elektroden an meinem Schambereich schmerzhaft daran, dass es mir ohne Analplug nicht gestattet war, länger als fünf Minuten zu sitzen.

„Na, Schatz? Du hättest den Stöpsel besser noch eine Weile länger dort lassen sollen, wo er war. Wenigstens solange, bis wir fertig gefrühstückt haben.“

Am liebsten hätte ich meinem Gemahl mein Frühstücksei an den Kopf geworfen und ihn übelst beschimpft. Zum Glück wies er mich rechtzeitig mit wenigen Gesten darauf hin, dass ich nicht zu laut werden durfte, wollte ich einen weiteren Stromschlag, dieses Mal von meiner Halsschelle, vermeiden. Im Prinzip hatte er ja recht. Eine Stunde oder anderthalb hätte ich den Stöpsel vielleicht auch noch länger aushalten können. Ich nahm mir fest vor, das am nächsten Morgen anders zu machen.

Wir beendeten unser Frühstück und räumten gemeinsam den Tisch ab. Wie gewohnt gab mein Mobiltelefon wenig später die bestimmte Reihe von Pieptönen von sich, die mich immer am Samstagvormittag darauf hinwies, dass ich in fünf Minuten abermals die Erlaubnis bekäme, meine Intimzone ohne den KG zu reinigen. Nachdem ich täglich direkt nach dem Aufstehen duschte, hatte ich mir angewöhnt, mich für die Intimpflege untenherum mit einem Waschlappen einmal richtig sauberzumachen. Wie üblich bat ich meinen Mann darum, mir dabei zu helfen.

Während mein lieber Gatte den geöffneten Keuschheitsgürtel zwischen meinen Oberschenkeln festhielt, wusch ich all jene Stellen an meinem Unterleib, die ansonsten mit Edelstahl bedeckt waren, und trocknete sie hinterher ab. Weil die Zeit dafür ohnehin zu knapp gewesen wäre, versuchte ich gar nicht erst, mich dabei selbst zu befriedigen. Außerdem piepte mein Telefon alle zehn Sekunden, solange der Gürtel offen war.

Ein Klicken und ein Surren, dann saß meine Vulva wieder sicher hinter Schloss und Riegel. Zum wiederholten Male konnte ich mir dabei ein kurzes Seufzen nicht verkneifen.

Bei einem flüchtigen Blick aus dem Badfenster kam mir eine Idee. „Schau mal, Liebster“, sagte ich. „Es ist schönes Wetter. Und einigermaßen warm solle es heute auch werden. Da könnten wir doch eigentlich unsere Inliner mal wieder aus dem Keller holen und eine Runde skaten gehen. Was hältst du davon? Ich will jetzt irgendetwas machen, das mich nicht pausenlos an das ganze Metall an meinem Körper denken lässt.“

Mein Mann war von diesem Vorschlag sofort begeistert. „Tolle Idee! Dann hoffe ich mal, dass deine Rollerblades die Mindesthöhe von zehn Zentimetern nicht unterschreiten, und du wegen deiner Schrittkette überhaupt richtig damit fahren kannst.“

„Die Skates sind bestimmt hoch genug“, erwiderte ich zuversichtlich. „Immerhin haben die Rollen schon einen Durchmesser von neun Zentimetern. Und so abgefahren sind die noch nicht. Zur Sicherheit werde ich das aber gleich noch einmal messen. Fahren und Bremsen wird trotz dieser Kette sicherlich irgendwie klappen. – Ich lasse mir von einem fiesen Stück Software doch nicht jeden Spaß am Leben verbieten!“

Sobald wir unsere Inliner und die dazugehörige Schutzausrüstung bereitgelegt hatten und sichergestellt war, dass ich damit die erforderliche Höhe erreichte, auch wenn ich beim Skaten leicht in die Knie gehen würde, betätigte ich den Drücker, um mein Keuschheitsprogramm um Erlaubnis zu bitten, das Haus zu verlassen.

Leider schien die Software mit mir erneut ihr fieses Spiel spielen zu wollen. Nach vier Fehlversuchen war meine Frustration schon deutlich angestiegen. Aufgeben kam für mich dennoch nicht in Frage.

Nach insgesamt zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten hatte ich schließlich doch noch Erfolg. Endlich hatte ich die Erlaubnis, das Haus zu verlassen. Erfreut rief ich meinen Mann, der sich irgendwann mit den Worten „sag Bescheid, wenn du raus darfst“ in sein Arbeitszimmer verzogen hatte. Ein stechender Schmerz am Hals wies mich darauf hin, dass inzwischen die Mittagsruhe begonnen hatte, und mir somit das Sprechen untersagt war.

Dieses Redeverbot galt nur zuhause, daher ergab es keinen Sinn, mir jetzt noch den Analzapfen einzuführen. Stattdessen nutzte ich Gesten zur Kommunikation.

So kam es, dass wir dann doch noch mit unseren Rollen auf der Straße standen. Zunächst probierte ich vor unserem Haus aus, wie ich am besten beschleunigen und bremsen konnte. Die Kette zwischen meinen Oberschenkeln bewirkte, dass ich mein Tempo nicht so rasch steigern konnte wie früher. Zudem zwang sie mich, die dazu notwendigen Bewegungsabläufe ein kleines Bisschen anzupassen. Sobald ich diese verinnerlicht hatte, konnte es losgehen. „Lass uns zum Stadtpark fahren und dort ein paar Runden drehen“, schlug ich vor.

„Okay“, erwiderte Jan. „Ich habe ein Bisschen Geld dabei. Das heißt, wir könnten zwischendurch im Park-Café eine kleine Pause einlegen und uns ein Eis genehmigen.

Die Idee gefiel mir. „Dann hoffe ich mal, dass ich mit dieser blöden Schrittkette schnell genug bin, damit wir in drei Stunden wieder daheim sind.“

„Gut. Jetzt ist es kurz nach halb Eins. Also haben wir bis um halb Vier Zeit. Das schaffen wir! Zur Not ziehe ich dich.“

Wir rollten also zum Park. Trotz besagter Kette gelang es mir einigermaßen, an meinem Mann dranzubleiben. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass er es mir zuliebe etwas gemächlicher angehen ließ.

Bis wir beim Stadtpark ankamen, hatte ich mich an das Skaten mit reduzierter Bewegungsfreiheit gewöhnt. „Na, Liebster? Was ist los? Kannst du nicht einen Ticken schneller fahren?“, fragte ich provokant.

Jan lachte. „Klar kann ich! Aber kannst du das auch?“ Er beschleunigte.

„Na, warte, dir zeig ich’s“, dachte ich mir und gab ebenfalls Gas.

Unglücklicherweise war ich dabei wohl etwas zu übermütig. Ich geriet ins Straucheln und fiel schließlich hin. Dank der Schutzausrüstung an Händen und Knien trug ich dabei – abgesehen von meinem angeknacksten Stolz – keinerlei Verletzungen davon. Bei dem Sturz war mein Rock hochgerutscht, was bedeutete, meine Schenkelbänder und die Schrittkette war für jedermann zu sehen. Hastig zog ich den Stoff bis zu den Knien und schaute mich verstohlen um. Natürlich waren wir zu der Zeit nicht die einzigen, die sich im Park aufhielten, um das schöne Wetter zu genießen. Zum Glück war aber niemand nah genug, um mein Geheimnis entdecken zu können. Erleichtert atmete ich aus.

Bei dem Versuch, aufzustehen, musste ich erkennen, dass das mit den Rollen an den Füßen und der Kette zwischen den Oberschenkeln nicht so einfach möglich war. Egal, wie ich es anstellte, es wollte mir partout nicht gelingen, wieder auf die Beine zu kommen. Zumindest nicht, ohne erst die Rollerblades auszuziehen.

In der Zwischenzeit hatte mein Gatte offensichtlich bemerkt, dass ich nicht mehr direkt hinter ihm fuhr und war umgekehrt. „Schatz, was ist los? Kannst du nicht mehr?“

„Stimmt!“, entgegnete ich. „Ich kann wirklich nicht mehr. Allerdings meine ich nicht skaten. Das könnte ich noch, wenn ich dazu in der Lage wäre, aufzustehen. Das kann ich aber nicht, wegen dieser verdammten Kette hier zwischen meinen Beinen!“, beklagte ich mich laut, was mein Halsband umgehend mit einem deftigen Stromschlag quittierte. Selber erschrocken über meine Lautstärke blickte ich mich um. Hatte mich jemand gehört? Zum Glück befand sich niemand in direkter Nähe. Deutlich leiser fragte ich: „Schatz, hilfst du mir bitte?“

Mit Jans Hilfe stand ich kurz darauf wieder auf meinen Inlinern. „Vielen Dank, Liebster. Vielleicht sollte ich doch lieber ein Bisschen langsamer fahren?“

„Sieht ganz danach aus. Na, Eile mit Weile kommt auch zum Ziel.“

Wir drehten drei nicht ganz so schnelle Runden kreuz und quer durch den Park. Die ersten Blumen blühten bereits, es war herrlich. Bevor wir den Rückweg antraten, rollten wir zum Park Café, wo wir uns für jeden zwei Kugeln Eis in der Waffel besorgten. Nachdem es mir ja ohne den Pfropfen im Hintern nicht gestattet war, längere Zeit zu sitzen, fuhren wir weiter, mit dem Eis in der Hand.

„Lass uns da vorne auf der kleinen Brücke kurz anhalten“, schlug ich vor. „Da kann ich mich wenigstens am Geländer anlehnen.

Gemütlich schleckten unser Eis. Dann war es aber wirklich an der Zeit, zurück nach Hause zu fahren. Doch wenige Meter vor dem Ausgang des Stadtparks passierte es schließlich: Rasch ansteigende Reizstromimpulse in dem empfindlichen Bereich zwischen meinen Oberschenkeln und an das Massieren meiner Brüste rissen mich förmlich von den Beinen. Mir gelang es gerade noch, stolpernd die Rasenfläche neben dem Weg zu erreichen. Dort ließ ich mich auf die Knie fallen. Mit beiden Händen drückte ich gegen das Schrittblech meines Keuschheitsgürtels und biss die Zähne zusammen. „Uhnnnng!“

Mein Mann kniete sich neben mir ins Gras und wartete geduldig, bis ich wieder ansprechbar war. Dann blickte er auf sein Handy, um die Uhrzeit abzulesen. „Schatz, jetzt sollten wir uns aber beeilen. Und damit meine ich: so richtig beeilen. In etwas weniger als einer Dreiviertelstunde müssen wir daheim sein!“

Erschöpft schüttelte ich den Kopf. „Das werde ich unmöglich schaffen. Bevor es überhaupt weiter gehen kann, brauche ich erst noch mindestens eine oder zwei Minuten. Diese Elektrostimulation ist wirklich der Hammer! Wenn ich doch nur endlich einmal kommen dürfte“, seufzte ich.

„Daraus wird wohl leider nichts, fürchte ich. Trotzdem musst du jetzt demnächst wirklich mal aufstehen, sonst werden wir auf keinen Fall rechtzeitig zuhause sein“, ermahnte er mich erneut. „Vielleicht sollte ich uns besser ein Taxi rufen?“

„Nein“, sagte ich energisch. „Das müssen wir auf den Inlinern schaffen. Mit dem Taxi brauchen wir auch mindestens zwanzig Minuten. Und da habe ich dann das Problem, dass mich mein Gürtel für zu langes Sitzen bestrafen wird. Ich kann ja schlecht den Taxifahrer alle fünf Minuten bitten, anzuhalten, damit ich für einen kurzen Moment aussteige.“

Jan nickte. „Vielleicht sind wir schnell genug, wenn ich dich ziehe“ meinte er zuversichtlich, während er mir abermals beim Aufstehen behilflich war.

„Also los, versuchen wir’s“, gab ich kämpferisch zurück. „Das mit dem Ziehen klappt wahrscheinlich am besten, wenn wir dabei mein Halstuch als Abschleppseil missbrauchen.“

„Hast du keine Angst, dass jemand die Halsschelle sehen könnte?“, wollte mein Gemahl besorgt wissen.

Ich machte eine wegwerfende Geste. „Ne, das ist mir jetzt auch egal. Davor, von meinem Keuschheitsprogramm fürs Zuspätkommen bestraft zu werden, habe ich gerade deutlich mehr Angst!“

„Okay, dann los!“

Mit mir im Schlepptau raste Jan auf seinen Inlinern durch die Stadt. Rote Ampeln mussten wir leider ignorieren. Zwischendurch gemahnte mich mein Gürtel mit Elektroschocks zur Eile. Nach gefühlt etwas mehr als einer halben Stunde bogen wir bereits in unsere Straße ein. „Juhuu! Wir schaffen es!“, jubelte ich siegessicher. Doch nur wenige Meter von unserer Haustür entfernt verpasste mir mein Gürtel einen deftigen Stromschlag. Es gelang mir gerade noch, mein Gleichgewicht zu halten. „Mist!“, fluchte ich.

Daheim angekommen zog ich blitzschnell Inline Skates, Protektoren und meine Kleidung aus und legte meine Metallfesseln an. Ängstlich blickte ich auf das Display meines Handys. „Verspätung: 4 Minuten“ stand da. Und in der Zeile darunter: „Strafe: 4 Wochen Hausarrest + entspr. Verlängerung der Verschlusszeit.“

„Was? Ich hab jetzt einen ganzen Monat Hausarrest? Wegen der läppischen vier Minuten, die ich mich verspätet habe? Ernsthaft? Das ist doch völlig übertrieben!“, beschwerte ich mich. Leider wieder einmal zu laut, wie mir durch ein unangenehmes Zwicken am Hals signalisiert wurde. Leiser fragte ich: „Und was bedeutet ‚entsprechende Verlängerung der Verschlusszeit‘?“

Jan zuckte unschuldig mit den Schultern. „Liebling, eine Woche Freiheitsstrafe für jede Minute Verspätung ist die Basiseinstellung, das hatte ich dir bereits schon gesagt. Und während dieses Zeitraums wird quasi die verbleibende Tragezeit nicht alle vierundzwanzig Stunden um einen Tag verringert. Wo bliebe denn sonst der angestrebte Erziehungseffekt? Du kannst also eigentlich noch froh sein, dass Herr Evildevil hier keinen höheren Wert eingegeben hat“, erklärte er mir emotionslos.

Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin aber nicht froh darüber, die nächsten vier Wochen daheim rumsitzen zu müssen. Wobei ‚rumsitzen‘ auch wieder das falsche Wort ist. Das ist doch zum Kotzen.“ Tränen stiegen mir in die Augen. „Wenn ich einmal – warum auch immer – eine Stunde zu spät kommen sollte, dann kriege ich dafür als Strafe gleich ein komplettes Jahr Hausarrest. Genauer gesagt: ein Jahr und knapp zwei Monate. Das allein finde ich ja schon furchtbar fies. Aber dass zusätzlich auch noch meine Verschlusszeit um den gleichen Zeitraum verlängert wird, das ist doch Wahnsinn.“

Tröstend nahm mich mein Mann in den Arm. „Es mag sich grausam anhören, aber ich habe mir gedacht, so wird eine Frau am ehesten zur Pünktlichkeit erzogen.“

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. „Immer nur diese dämlichen Strafen“, jammerte ich. „Hast du denn noch nie davon gehört, dass man jemanden nicht nur durch Bestrafung von unerwünschtem Verhalten, sondern auch durch Belohnung von erwünschtem Verhalten erziehen kann?“

„Doch, natürlich“, erwiderte Jan in sanftem Tonfall. „Schließlich belohnt dich die Software jedes Mal, wenn du rechtzeitig heimkommst, indem sie dir zur Begrüßung angenehme Stromimpulse verabreicht.“

Irritiert wand ich mich aus seiner Umarmung und starrte ihn an. „Das soll eine Belohnung sein? Nicht dein Ernst. – Falls du es noch nicht gemerkt haben solltest: Das nervt. Tierisch sogar. Nach der Ankunft zuhause immer stimuliert zu werden bis kurz vorm Orgasmus, das ist so, als würdest du einem Kind einen großen Lolli schenken und ihn sofort wieder wegnehmen, sobald es angefangen hat, daran zu lecken. Gemeinheit!“

Tröstend legte mein Gatte seine Hand auf meine Schulter. „Ich mach dir einen Vorschlag: Ich frage Herrn Evildevil nach einer Möglichkeit, dir zu gestatten, in deiner Freizeit länger als drei Stunden rauszugehen. Vielleicht gibt es ja noch irgendetwas, das du für ihn testen kannst? Falls dem so ist, führe ich dich in einem Monat ganz schick zum Essen aus. Und im Anschluss gehen wir noch Cocktails trinken. Na, was meinst du?“

Zögerlich nickte ich. „Wenn er wieder etwas hat, das ich testen soll, dann ist das bestimmt nur wieder eine zusätzliche Gemeinheit. Ich bezweifle, dass ich darauf nach vier Wochen Ausgehverbot noch großen Bock habe.“

„Na, wir schauen einfach mal“, meinte mein Mann daraufhin beschwichtigend.


Hausarrest für knapp einen Monat, das war der blanke Horror. Wenngleich mir mein Keuschheitsprogramm in der Vergangenheit auch nicht immer gestattet hatte, nach Feierabend oder am Wochenende rauszugehen, so war das jetzt doch ein ganz anderes Gefühl.

Mein Gatte hatte mir noch erklärt, dass ich in dieser Zeit penibel darauf achten sollte, auf dem Heimweg vom Büro nicht zu trödeln, da ich sonst als Strafe nicht nur weiteren Hausarrest aufgebrummt bekäme, sondern zusätzlich die bereits abgesessenen Tage auf null zurückgesetzt wurden.

Auch das noch. Leider musste ich darüber hinaus feststellen, dass die tägliche Stimulation meiner Lustperle ausblieb. Weder wurde ich für das Anlegen meiner Fesseln zuhause ‚belohnt‘, noch schenkte mir mein Keuschheitsgürtel wie sonst üblich täglich einen Beinahe-Orgasmus. Obwohl mich beides gelegentlich nervte, so vermisste ich es spätestens nach einer Woche doch.

Da ich dazu verdonnert war, meine Freizeit ausschließlich zuhause zu verbringen, hatte ich ausreichend Zeit, mich an das Tragen meines Analplugs zu gewöhnen.

-- Fortsetzung folgt --

DarkO
39. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von BGlife am 28.09.24 11:19

Die nächste, perfide Änderung von Evildevil - länger sitzen dürfen und auch wieder nicht. Na hoffentlich wurde der Sturz mit den Inline Skates nicht von irgendeiner Überwachungskamera aufgezeichnet.
Wieder sowas von genial.
40. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von stephanson am 28.09.24 20:57

Sie wird wohl nie wieder aus dem KG rauskommen. Irgendwie Perspektivlos.
Dafür gibt es einfach zu viele Möglichkeiten sich Strafpunkte und Verschlussverlängerungen einzuhandeln.
Aber keine einzige mal was davon anzubauen.
Hoffentlich macht das die Sorry nicht langweilig.
41. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Madame-M am 29.09.24 07:05

Ich als freiwillige Plugträgerin in beiden Öffnungen freue mich das nun mit dem dehnen der Rosette begonnen wird. Ja es dauert eine Weile bis sich der Körper daran gewöhnt und anpassen kann. Mir geht es bei meinen Plugs nicht um die länge die in mir steckt sondern um die dicke.
Für mich ist es wie eine Sucht sich immer dickere Plugs reinzustopfen und die Tragedauer zu verlängern.Für Erfahrungsaustausch mit anderen „Süchtigen“ stehe ich gerne zur Verfügung.
Queen Monica
42. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von KK 2 am 29.09.24 07:37

...und wieder eine Werbepause an unpassender Stelle...
Möglich wäre, so lange sie in, von Hr.ED genehmigte und durch Chip überwachte Balletheels steht & läuft, zählt keine Zeitbegrenzung und Ausgangssperre sowie alle 24 Stunden in Balletheels verringert sich die Verschlusszeit um 1 Tag, theoretisch, praktisch kommt sicher noch einiges dazu?
43. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von SeMoO am 29.09.24 11:26

Erstmal ist das eine tolle Geschichte. Jedem Aspekt kann ich ausgesprochen viel abgewinnen und freu mich auf die weitere Entwicklung.



Zitat
...Für mich ist es wie eine Sucht sich immer dickere Plugs reinzustopfen und die Tragedauer zu verlängern.Für Erfahrungsaustausch mit anderen „Süchtigen“ stehe ich gerne zur Verfügung.
Queen Monica


Die Idee mit dem Plug finde ich Oberklasse. Auch ich teile die Sucht. Es freut mich, dass es tatsächlich Gleichgesinnte gibt, sogar vom anderen Geschlecht.
44. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 04.11.24 17:33

11. Veränderungen – Die Fortsetzung

Vier Tage, bevor ich den Hausarrest vollständig abgebüßt hatte, traf abermals ein Paket von der Firma Restrictiva ein. In der Sendung befand sich eine neue Halsschelle. Diese war aus glänzendem Edelstahl gefertigt, etwa zweieinhalb Zentimeter breit und rundherum mit schwarzen und weißen Strasssteinen verziert. Der Verschluss saß offensichtlich ebenfalls im Nacken, wie bei meinem aktuellen Halsreif. Die Vorderseite schmückte ein circa vier Zentimeter großes Herz, das mit schwarzen Steinchen überzogen war. Dieses tarnte recht geschickt die mit Sicherheit dahinter verbaute Elektronik.

Dem beiliegenden Brief zufolge würde es mir der neue Halsschmuck gestatten, in meiner Freizeit beliebig lange rauszugehen, jedoch mit einem Maximum von vierzehn Stunden pro Woche. Schließlich müsse noch ausreichend Zeit für die Verrichtung meiner häuslichen Pflichten bleiben, so Evildevil. Die Sache hatte nur einen winzigen Haken: Nämlich, dass ich zukünftig jeden Tag pausenlos eine Halsschelle zu tragen hätte, also auch, wenn ich zur Arbeit ging. Dabei dürfte ich mir jeweils aussuchen, welche. Nachts müsste es freilich weiterhin die herkömmliche Halsfessel sein, weil sich nur diese mit meiner Schlafkette verbinden ließ. Im Gegenzug würde sich mit der neuen Schelle am Hals die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen, mit der mir das Programm erlaubte, das Haus zu verlassen.

„Wie immer“, meinte ich zu meinem Gemahl. „Dieser fiese Sadist gewährt mir gerne ein kleines Bisschen mehr Freiheit. Aber nur, wenn er diese dadurch gleichzeitig noch um Einiges weiter einschränken kann.“

Mein Mann hob die Schultern. „Das kennen wir doch inzwischen. Was hältst du denn sonst von diesem Halsreif. So unansehnlich finde ich den eigentlich garn nicht. – Wenn du mir diese Bemerkung gestattest.

„Das stimmt schon“, erwiderte ich. „An und für sich sieht das Teil sogar recht schick aus. Dass ich über diese kleinen Kontakte an der Innenseite jedes Mal, wenn ich zu laut spreche, einen Elektroschock verpasst bekomme, ahnt ja keiner. Ich darf dabei halt nur nicht zusammenzucken.“

Sogar Jan bemerkte meinen Sarkasmus. „Glaubst du wirklich, dass es so schlimm wird? Solange du im Büro keine Mails von Herrn Evildevil liest, kann doch im Grunde genommen überhaupt nichts passieren.“

Ich musste lachen. „Auch wieder wahr. Na gut. Einen Versuch ist es wert.“

In dem Schreiben von diesem fiesen Teufel stand weiter, dass es mir pro Tag zweimal gestattet sei, die Halsschelle zu wechseln. Das dürfte ich jederzeit machen. Allerdings hätte ich dafür jeweils nur zehn Sekunden Zeit. Das wäre problemlos machbar, dachte ich. Ich wunderte mich fast ein Wenig über diese Großzügigkeit.

Leicht misstrauisch versuchte ich, die Stahlfessel an meinem Hals zu öffnen, doch diese ließ sich tatsächlich auf Anhieb entfernen. Auch die befürchteten Stromschläge an meiner Scham blieben aus. Dann schloss ich den neuen Stahlreif um meinen Hals. Er passte wie angegossen. Dadurch, dass er nur halb so breit war wie der bisherige, war er deutlich leichter und somit um Einiges angenehmer zu tragen.

„Der fühlt sich echt bequem an!“, verkündete ich euphorisch. Prompt verpasste mir der neue Halsreif einen Elektroschock. „Autsch! Wofür war das denn jetzt?“ Ich erhielt einen weiteren Stromschlag und biss die Zähne zusammen.

Mein Mann nahm den Brief von Evildevil zur Hand und drehte ihn um. „Auf der Rückseite steht, dass das in diese Halsschelle integrierte Kehlkopfmikrofon deutlich empfindlicherer eingestellt ist als das bisherige, wodurch es dir zuhause damit nur noch gestattet ist, in ‚gemäßigter Lautstärke‘ zu reden. Hast du das nicht gelesen?“

Es gelang mir, meine Wut herunterzuschlucken. Anstatt mich lautstark über diese Schikane aufzuregen, flüsterte ich: „Ja, das muss ich wohl übersehen haben. Aber was genau bitte soll dieses ‚in gemäßigter Lautstärke‘ denn bedeuten?“

Jan meinte: „Die ganze Zeit flüstern musst du wohl nicht unbedingt, nur halt eben etwas leiser reden“, meinte Jan. Wie laut das maximal sein darf, musst du notfalls ausprobieren. Flüstern sollst du weiterhin nur in den Abendstunden, also von neunzehn Uhr bis zum Schlafengehen. Und zusätzlich an den Wochenenden, zwischen fünf und neun, sowie während der Mittagsruhe, zwischen zwölf und zwei. Das gilt natürlich nur, wenn du in dieser Zeit weiterhin deinen Analplug trägst. Sonst hast du da ja komplett Redeverbot.“

Niedergeschlagen nickte ich. Da ich im Augenblick keine Lust hatte, eine ganze Reihe von Stromschlägen zu kassieren, bis ich wusste, was die maximale Lautstärke war, zog ich es vor, mir wieder die gewohnte, unbequemere Halsschelle anzulegen.

„Heißt das, du möchtest auf dieses nette Schmuckstück verzichten und dafür weiterhin nur für maximal zwei Stunden das Haus verlassen dürfen?“

Ich schüttelte den Kopf. „Das habe ich nicht gesagt. Aber ich werde es nur anziehen, bevor ich rausgehen will. Solange ich daheim bin, trage ich dann doch lieber das hier.“

Jan tippte auf den Brief. „Schatz, dir ist aber schon klar, dass du dann unter der Woche abends nur noch mit dem breiten Stahlreif aus dem Haus kannst? Wenn auch nicht länger beschränkt auf drei Stunden.“

Ich blickte ihn irritiert an. „Hä? Wieso das denn? Da drin steht doch, ich darf die Halsschelle zweimal pro Tag wechseln.“

„Ja, genau. Wenn du dir morgens, bevor du zur Arbeit gehst, die neue, schmale Halsfessel anlegst, ist das der erste Wechsel. Wenn du nach Feierabend nach Hause kommst und dir das andere Halsband anlegst, ist das bereits der zweite. Und du solltest immer daran denken, dir vor dem Schlafengehen auf jeden Fall die breite Halsfessel anzulegen, da du das neue nicht mit deiner Schlafkette verbinden kannst.“

Leider klang das einleuchtend. Um mich zu vergewissern, probierte ich, die Schelle an meinem Hals abermals zu öffnen. Doch diese blieb nun verschlossen. „Mist!“

„Nachdem das nun geklärt ist: Wie entscheidest du dich? Möchtest du die neue Halsschelle testen und somit dann länger das Haus verlassen dürfen, oder doch lieber nicht?“

„Weiß ich noch nicht. Lass mich morgen mal damit zur Arbeit gehen, dann kann ich es dir vermutlich sagen.“


Am nächsten Tag schienen die wenigsten meiner Kollegen von meinem doch recht auffälligen Halsreif überhaupt Notiz zu nehmen. Lediglich die beiden Mädels, mit denen ich mir schon seit Jahren ein Büro teilte, sagten so etwas wie: „Nadja, seit wann trägst du denn so ausgefallenen Schmuck? Das steht dir wirklich ausgezeichnet! Erst die hohen Schuhe und jetzt das! Du möchtest wohl nicht länger das unscheinbare Mauerblümchen darstellen? Find ich klasse, diesen Stilwechsel. Ehrlich!“ Ich bedankte mich für das nette Kompliment und dachte mir nur: „Wenn euch sowas tatsächlich so sehr gefällt, dann leite ich euch gerne den Kontakt von einem gewissen Herrn Evildevil weiter.“

Abends schließlich schrieb ich eine kurze Mail an besagten Herrn und informierte ihn über meine Bereitschaft, künftig die neue Halsschelle zu tragen. – Wobei ich mich hinterher doch fragte, ob ich das nicht irgendwann noch bereuen würde. „So ist es bestimmt besser, Nadja“, sagte ich zu mir selbst. „Du musst nur lernen, deine Lautstärke zu kontrollieren.“

Als ich am darauffolgenden Montag nach Feierabend wie immer um viertel nach Fünf heimkam, wurde ich überraschender Weise von meinem Gatten direkt an der Haustür begrüßt. Während er mir dabei half, meine Kleidung ab- und die Fesseln anzulegen, meinte er: „Hallo Schatz!“ Als Entschädigung für den langen Hausarrest und als Belohnung dafür, dass du dich für das Tragen der neuen Halsschelle entschieden hast, würde ich mit dir gerne ins ‚Schmidts‘ zum Essen gehen. Und anschließend trinken wir noch einen Cocktail in der ‚Sansi-Bar‘. Was hältst du davon?“

„Hallo Liebster“, erwiderte ich leise. „Das klingt wirklich sehr gut. Das heißt, ich muss dieses Folterinstrument weiterhin an meinem Hals tragen? Na gut. Für ein Dinner im ‚Schmidts‘ mach ich das gerne. Wann willst du los?“

„Ich habe einen Tisch reserviert für achtzehn Uhr. Also bleibt dir gerade noch genug Zeit, um dir in deinem Schrank etwas Hübsches auszusuchen. Und denk bitte auch an den Stecker für deinen süßen Popo, damit du länger sitzen darfst. Schminken kannst du dich im Auto noch, falls du meinst, dass das nötig ist.“

„Okay. Dann bleibt nur zu hoffen, dass mich deine tolle Software auch pünktlich gehen lässt. An mir soll es nicht scheitern“, meinte ich gutgelaunt und lief nach oben. Im Badezimmer schmierte ich meinen Plug mit Gleitgel ein und schob ihn mir zwischen die Pobacken. Darin hatte ich nach vier Wochen Hausarrest reichlich Übung. Dann ging ich weiter ins Schlafzimmer und öffnete meinen Kleiderschrank.

Meine Wahl fiel schnell auf ein knielanges schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und ein Paar hautfarbene Strümpfe. Mit diesen Kleidungsstücken in der Hand lief ich zurück ins Erdgeschoss. Dort zeigte ich meinem Mann die Kleidungsstücke, für die ich mich entschieden hatte. „Was meinst du? Soll ich dazu die Overknees anziehen oder lieber die roten Stiefeletten?“

„Eindeutig die Roten!“, erwiderte Jan prompt. „Dann erkennen alle schon von Weitem, wie gefährlich du bist.“

Dieser Kommentar zwang mich dazu, laut zu lachen. Die Quittung in Form eines Elektroschocks am Hals erhielt ich umgehend. „Au! Verd…“ – Schon kam der nächste Stromschlag. „Hmpf.“ – Ich musste schnellstens raus aus dem Haus, wollte ich nicht aufgrund der sich aufhäufenden Strafpunkte für die nächsten zwanzig Jahre in meinem Keuschheitsgeschirr eingesperrt bleiben.

Ich betätigte den Drücker, mit dem ich mein Keuschheitsprogramm um die Erlaubnis bitten konnte, rauszugehen. Wie durch ein Wunder bekam ich gleich darauf eine positive Antwort auf meinem Handy angezeigt. Beinahe hätte ich mich darüber zu laut gefreut. So schnell wie möglich legte ich meine Fesseln ab und zog Kleid, Strümpfe und Stiefeletten an.

Als ich wenige Minuten später neben Jan im Auto saß, atmete ich erleichtert aus. „Puh! Diese Halsschelle ist wirklich fies. Ich hoffe, dass es das wert ist.“

Jan starrte mich überrascht an. „Glaubst du nicht, dass das ein schöner Abend wird?“

„Doch, doch!“, entgegnete ich, während ich mich angurtete. „Ich meinte damit nicht nur heute, sondern generell. So verführerisch das auch klingt, nicht immer nach spätestens zwei Stundenwieder daheim sein zu müssen. Und wie es aussieht erhöht das neue Halseisen tatsächlich die Wahrscheinlichkeit, mit der ich in meiner Freizeit das Haus verlassen darf. Dass ich im Gegenzug dazu gezwungen bin, zuhause nur noch leise zu reden, ist schon sehr fies. Wenigstens darf ich draußen noch normal sprechen.“

„Ach Schatz, jetzt denk mal nicht immer bloß daran. Freuen wir uns doch lieber, dass wir nach langer Zeit endlich mal wieder einen schönen Abend zu zweit genießen können“, erwiderte mein Gatte, während er den Motor startete.

„Ja, du hast recht“, stimmte ich ihm zu. Ich klappte die Sonnenblende vor mir herunter, um in dem darin integrierten Spiegel mein Makeup zu kontrollieren. Meine Wangen konnten etwas mehr Farbe vertragen, ebenso die Lippen.

Im Restaurant führte uns der Kellner zu einem Tisch, der sich am Rand des Gastraums befand. Ich nahm auf der Bank an der Wand Platz, Jan setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl. Wir lasen die Speisekarte und einigten uns auf das ‚Vier Gänge Fischmenü für zwei Personen‘. Dazu bestellten wir einen halben Liter Weißwein und eine Flasche stilles Wasser.

Das Essen schmeckte wirklich ausgezeichnet. Völlig zurecht besaß das ‚Schmidts‘ den Ruf, das beste Lokal in der Gegend zu sein.

Es geschah, kurz nachdem uns das Dessert serviert worden war: Ich spürte ein sanftes Kribbeln in meinem Schambereich, welches unaufhörlich stärker wurde.

„Oh nein!“, dachte ich bestürzt. „Warum ausgerechnet jetzt und hier?“ Nach vier Wochen ohne jede Stimulation würde das, was mein Keuschheitsset gleich mit mir anstellte, für mich höchstwahrscheinlich wahnsinnig heftig werden. Mit weit aufgerissenen Augen blickte ich mich hektisch um. Was sollte ich jetzt nur tun? Überall an den Nachbartischen saßen Leute. Sollte ich versuchen, in die Damentoilette zu rennen? Oder nach draußen? Aber womöglich wäre ich auch dort nicht allein.

Mein Mann begriff sofort, was los war. Er bat eine zufällig vorbeikommende Bedienung, ihm eine Speisekarte zu geben.

„Hier, halt dir die Karte vors Gesicht und drück dir am besten noch die Serviette an den Mund. Dann musst du es nur noch schaffen, nicht zu stark zu zappeln. Aber das kriegst du hin, oder?“

„Mh-hm“, erwiderte ich hektisch. Da mir auf die Schnelle nichts Besseres einfiel, beeilte ich mich, den Ratschlag meines Gatten umzusetzen. Dann ergab ich mich der Elektronik.

Binnen weniger Sekunden war ich bereits kurz davor, einen Orgasmus zu bekommen. Eine Reihe stechender Stromimpulse ließ meine Erregung abrupt abflauen. Gleich darauf folgte ein zweiter, noch heftigerer Durchgang. Es war mir schlicht unmöglich, ein etwas lauteres Stöhnen zurückzuhalten. Zum Glück wurde dieses durch die Serviette vor meinem Mund etwas gedämpft. Trotzdem verpasste mir mein Halsband zur Strafe einen Stromschlag. Gleichzeitig täuschte Jan einen kurzen Hustenanfall vor, um mich zu übertönen.

Als mein Keuschheitsset die Stimulation beendet hatte, legte ich keuchend das Stofftuch und die Karte beiseite. „Haben Sie noch einen Wunsch?“ wurde ich kurz darauf von unserem Kellner gefragt. Nach ein paar Sekunden hatte ich mich wieder halbwegs im Griff und antwortete: „Ja, ich hätte bitte gerne einen doppelten Espresso.“

„Für mich bitte auch“, fügte mein Gemahl hinzu.

Nachdem wir unseren Kaffee getrunken und Jan die Rechnung beglichen hatte, verließen wir das Restaurant.

„Das Essen war wirklich vorzüglich! Das können wir gerne bald mal wiederholen. Aber das Keuschheitsprogramm hätte sich wirklich keinen blöderen Zeitpunkt aussuchen können, um mich zu stimulieren. Das war doch reinste Schikane“, meinte ich zu Jan während wir zum Auto liefen. „Kann es sein, dass das so beabsichtigt war? Die Software hat erkannt, dass ich gerade in einem vornehmen Lokal sitze und der zuständige Algorithmus kam zu dem Ergebnis, dass dies die perfekte Gelegenheit ist, um mich in größtmögliche Schwierigkeiten zu bringen.“

Jan musste lachen. „Bis jetzt ist ein solches Verhalten des Systems noch nicht implementiert. Aber danke für den Tipp!“

Ich gab ihm einen Klapps auf den Oberarm. „Untersteh dich! Das wirst du nicht reinprogrammieren, solange ich hier drinstecke. Sonst kannst du was erleben.“

„Ist ja gut. Vielleicht ist das doch keine so gute Idee. Schließlich soll die Trägerin des Gürtels dadurch ja eigentlich belohnt, oder zumindest entschädigt werden“, entgegnete mein Gatte. „Aber bitte lass mich auch weiterhin an deinen Gedanken teilhaben, damit ich meine Software verbessern kann. Ich verspreche dir, dass du dadurch keine Nachteile bekommst.

Unser nächstes Ziel war die ‚Sansi-Bar‘. Diese war gut besucht, aber wir hatten Glück, an der Theke fanden wir zwei freie Hocker nebeneinander. Nachdem wir darauf Platz genommen hatten, bestellten wir uns zwei Cocktails. Mein Gatte musste fahrtüchtig bleiben, daher entschied er sich für einen alkoholfreien.

„Liebster, von der unangenehmen Situation vorhin beim Essen abgesehen, finde ich diesen täglichen Beinahe-Orgasmus eigentlich sehr nett.“ Bevor ich das sagte, hatte ich mich natürlich versichert, dass mir, außer meinem Gatten, niemand zuhörte. „Immerhin verwöhnt mich dein Programm immer nur nach Feierabend.“

Schmunzelnd erwiderte Jan: „Ja, das ist absichtlich so eingestellt.“

„Das hatte ich gehofft“, meinte ich nickend. „Allerdings wäre mir ein anständiger Orgasmus hin und wieder doch lieber.

Mein Gatte gab mir einen Kuss. „Das liegt leider nicht in meiner Hand. Hast du spontan vielleicht noch weitere Verbesserungsvorschläge?“

Nach kurzem Überlegen sagte ich: „Mir ist klar, dass diese ‚Keuschhaltung‘ kein Wunschkonzert ist. Du kannst dir sicher denken, dass ich liebend gerne viele Dinge daran ändern würde. Aber ich habe mir die Sache ja selbst eingebrockt. Trotzdem fände ich es schön, wenn ich die Möglichkeit hätte, wenigstens einen Zeitraum festzulegen, wann ich auf keinen Fall stimuliert werden möchte. Sagen wir, bis vierundzwanzig Stunden vorher. Dadurch ließen sich Peinlichkeiten wie die vorhin im Restaurant zukünftig vermeiden.“

„Nachvollziehbar. Ich hatte sowieso darüber nachgedacht, eine kleine App zu entwickeln, mit der die keuschgehaltene Frau gewisse Einstellungen vornehmen kann. Natürlichlich keine, welche die Keuschhaltung direkt betreffen. Auch nicht, wann sie morgens geweckt wird, oder wann sie abends ins Bett muss.“ Er zuckte mit den Schultern. „Obwohl, eine frühere Uhrzeit auszuwählen, das könnte erlaubt sein.“

Ich lachte. „Ja, damit rennst du bei diesem Evilheini garantiert offene Türen ein.“

„Davon gehe ich auch aus“, stimmte mir Jan zu. „Und wenn ich dann schonmal drin bin, sozusagen, dann ist er vielleicht eher bereit, anderen Änderungen ebenfalls zuzustimmen. So müsste es der Trägerin meiner Ansicht nach auch gestattet sein, den Termin für das Duschen ohne Keuschheitsgürtel und -BH jede Woche selbst festzulegen.“

„Stimmt, darüber habe ich mich in der Vergangenheit auch hin und wieder ein Bisschen geärgert“, gestand ich. „Das soll jetzt aber nicht heißen, dass mir dieses Keuschheitsprogramm im Allgemeinen nicht sowieso ganz oft tierisch auf die Nerven geht.“

Wir unterbrachen unsere Unterhaltung für einen Moment, als wir unsere Drinks serviert bekamen. Wir stießen gemeinsam an und tranken einen Schluck.

Anschließend legte Jan seine Hand zärtlich auf meine und blickte mich fragend an. „Sagtest du nicht, du hättest dich mit der Tatsache abgefunden, dass du deinen Gürtel noch zwei Jahre lang tragen wirst?“

„Du meinst sicher ‚noch mindestens zweieinhalb Jahre“, entgegnete ich barsch. „Ja, im Grunde stimmt das schon. Aber mit diesem gemeinen Programm verhält es sich doch ein kleines Bisschen anders. Daran, ständig kontrolliert, gegängelt und bestraft zu werden, werde ich mich wohl kaum jemals gewöhnen.“

Schmunzelnd erklärte mir mein Mann: „Das Ziel dieser Behandlungsmethoden ist doch, die Keuschgehaltene zu erziehen. Solange du immer brav sämtliche Regeln befolgst, hast du rein gar nichts zu befürchten.“

Ich zog meine Hand weg. „Sehr witzig. Und welchen Zweck hat es, mir in meiner Freizeit vorzuschreiben, ob und wann ich das Haus zu verlasse?“, fragte ich bissig.

„Nun, wie hat das EvilDevil so treffend formuliert? – In einem Haushalt gibt es eigentlich immer irgendetwas zu tun. Von daher solltest du dich weniger darüber aufregen, dass dir ab und zu verboten werden kann, rauszugehen, sondern eher darüber freuen, dass es dir mindestens ebenso häufig erlaubt sein wird, wenn auch vielleicht später, als geplant.“

Abwehrend hob er seine Hand. „Bevor du da jetzt gleich was dagegen sagst: Du musst bedenken, dass sich die späteren Käufer meines Keuschheitsprogramms diesem willentlich unterwerfen werden. Und ich bin mir sehr sicher, es gibt da draußen hunderte Menschen, die sich genau so etwas wünschen. Das sind entweder devote Frauen, die keinen Partner haben, der sie dominiert, oder aber solche, deren dominanter Partner sich dieses Programm zur Unterstützung zulegt. Das heißt, die wollen dann exakt auf diese Art der Einschränkung haben. So sehr, dass sie sogar dazu bereits sein werden, dafür eine vierstellige Summe für die Hardware zu bezahlen, und zusätzlich noch jährlich einen mittleren dreistelligen Betrag für die Nutzung der Software.

Auch wenn man in deinem Fall jetzt nicht unbedingt von ‚wollen‘ reden kann, so ist es ja dennoch so, dass wir in den kommenden zwei-drei Jahren bestimmt noch viele Abende wie diesen erleben werden. Okay, es mag hin und wieder vorkommen, dass uns das Programm einen Strich durch die Rechnung macht, das ist dann in dem Fall für uns beide gleichermaßen ärgerlich. Aber du weißt, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Du wirst sehen, Schatz, so schlimm wird es bestimmt nicht.“

„Wir werden sehen. Ändern lässt es sich ja nun eh nicht mehr.“ Sowie ich diesen Satz ausgesprochen hatte, überkam mich ein schrecklicher Gedanke: „Obwohl, dieser fiese Teufel hat natürlich jederzeit die Möglichkeit, das Ganze noch viel, viel schlimmer zu machen.“ Ich nahm einen großen Schluck von meinem Cocktail.

Schulterzuckend entgegnete Jan: „Jetzt sehen wir erst wir erst mal zu, dass wir diese App für dich an den Start kriegen. Sobald du den Zeitraum und die Häufigkeit der Stimulationen – natürlich nur in einem angemessenen Rahmen, den Termin für das wöchentliche Duschen ohne KG und BH, sowie eventuell noch weitere Dinge selbst festlegen darfst, wird es bestimmt etwas tolerierbarer für dich.“

Zwar hatte ich noch immer Zweifel daran, dass ich die kommenden zweieinhalb Jahre durchstehen konnte, ohne depressiv oder verrückt zu werden, entschied mich jedoch dazu, nicht weiter darauf einzugehen. Jedoch gab es noch eine Sache, die ich ansprechen wollte: „Du Schatz, was Anderes: Ursprünglich wollten wir doch eigentlich dieses oder nächstes Jahr nach Spanien fliegen. Das können wir uns jetzt wohl abschminken. Mit dem ganzen Metall an meinem Körper komme ich schließlich durch keine Sicherheitskontrolle. Das würde bestimmt gar nicht mehr aufhören zu piepsen. Im Anschluss müsste ich mich dann vor jemand Fremden ausziehen und das will ich auf keinen Fall. Gut, wir könnten auch stattdessen theoretisch mit dem Auto fahren, das geht aber ebenso wenig, da es mir ohnehin nicht gestattet ist, unser Haus länger als ein paar Stunden zu verlassen. Dass wir frühestens erst übernächsten Herbst wieder zusammen Urlaub machen können, ist doch schon doof, oder?“

Mein Mann nickte. „Das stimmt leider. Möglicherweise kann ich Herrn Evildevil davon überzeugen, dass einem das aktive Keuschheitsprogramm ermöglicht, wenigstens einmal im Jahr Urlaub zu machen. Dann eben notgedrungen mit dem ganzen Metall am Körper. Schließlich braucht jeder Mensch mal eine Auszeit.“
„Da bin ich aber gespannt“, meinte ich skeptisch und leerte mein Glas. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es demnächst Zeit zum Aufbrechen würde. „Wir sollten zahlen. Andernfalls bekomme ich wieder die Quittung dafür, dass ich zu spät nachhause komme.“

Nachdem mein Gatte die Bedienung an unseren Tisch gerufen hatte, bezahlte er die Rechnung.

Hand in Hand verließen wir das Lokal und liefen zum Auto. Bevor wir einstiegen, zog ich Jan zu mir heran, um ihn zu küssen. „Vielen Dank, Liebster. Für diesen wundervollen Abend und dafür, dass du mir hilfst, die Qualen, die mir dein Keuschheitsprogramm einbringt, besser zu ertragen.“

Zuhause angekommen legte ich wie gewohnt meine Kleidung ab und meine Fesseln an. Dann war es auch schon an der Zeit, ins Bett zu gehen. Ich schlief so gut wie schon lange nicht mehr.


Am nächsten Tag war ich immer noch gut gelaunt. Die Keuschheitsunterwäsche und die Fesseln konnte ich zwar nach wie vor nicht hundertprozentig als Teil meines Körpers akzeptieren, aber wenigstens hatte ich jetzt keinen Hausarrest mehr. Vielleicht würden mein Mann und ich am Abend noch in die Stadt fahren. Das fehlte mir doch sehr, nachdem ich so lange gezwungen war, meine Freizeit zuhause zu verbringen.

Natürlich gelang es Herrn Evildevil abermals, meine Pläne und ebenso meine gute Laune mit einem Schlag zunichte zu machen. Als ich nämlich nach Feierabend zuhause ankam, parkte dessen schwarze Limousine an der Straße vor unserem Haus. Der Mistkerl schien im Wagen auf mich gewartet zu haben. Sowie ich mich der Haustür näherte, stieg er aus. „Schönen guten Abend Frau Sommer“, rief er mir mit einer vor gespielter Herzlichkeit triefenden Stimme zu. „Schön, Sie wiederzusehen! Sie sehen wirklich bezaubernd aus. Dieser neue Kleidungsstil steht Ihnen wirklich ausgezeichnet. Nachdem ich heute zufällig hier in der Gegend einen Termin hatte, dachte ich mir, ich schaue danach mal kurz bei Ihnen vorbei. Es ist Ihnen hoffentlich nicht unangenehm, dass ich Sie so überfalle. Ich habe Ihnen auch etwas mitgebracht. Wenn Sie bitte so freundlich wären, mir beim Tragen behilflich zu sein?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte er zum Heck seins Fahrzeugs und öffnete den Kofferraum. Mit einer Handbewegung forderte er mich dazu auf, mich zu ihm zu gesellen.

Mir war klar, dass ich keine andere Wahl hatte, schließlich war dieser Schuft der Herr über mein Keuschheitsprogramm. Beim Näherkommen erblickte ich einen äußerst sperrigen Karton, sowie einen in der Größe einer Schuhschachtel.

„Das kleine Paket kann ich mir unter den ‚Arm klemmen, aber bei dem größeren müssten Sie bitte mit anpacken. Keine Sorge, so schwer ist das nicht, nur etwas unhandlich. Aber zu zweit sollten wir das problemlos schaffen, denke ich.“

Bis jetzt hatte er mich nicht für eine Sekunde zu Wort kommen lassen. Das war aber wahrscheinlich auch besser so. Am liebsten hätte ich ihn auf der Stelle angesprungen und ihm die verlogenen Augen ausgekratzt. Es gelang mir, mich zu beherrschen und half ihm wortlos, die unhandliche Pappkiste ins Haus zu schleppen. Drinnen angekommen musste ich mich wie gewohnt als erstes meiner Kleidung entledigen und meine Fesseln anlegen. Wenigstens besaß Herr Evildevil genügend Anstand, mir so lange den Rücken zu kehren.

Es passte mir überhaupt nicht, dass diese widerwärtige Person nun abermals in meinem Haus war. Aber nachdem Evildevil dazu in der Lage war, mir mein Leben per Knopfdruck noch um Einiges unangenehmer zu gestalten und diesen Umstand mit Sicherheit auch jederzeit ausnützen würde, wenn ich ihm einen noch so nichtigen Grund dafür lieferte, hatte ich keine andere Wahl, als die Zähne zusammenzubeißen.

Sowie das letzte Schloss meiner Schellen hörbar verriegelt wurde, drehte er sich zu mir um und grinste mich an. „Meine liebe Frau Sommer, Sie sind bestimmt schon ganz neugierig, was ich Ihnen da Schönes mitgebracht habe. Dann will ich Sie mal nicht länger auf die Folter spannen. Dieses Mal handelt es sich dabei nicht um irgendwelche Erweiterungen Ihrer Keuschheitsausstattung, die Sie für mich testen sollen, sondern um Gerätschaften, die meiner Ansicht nach für eine reibungslose Fortsetzung der laufenden Testphase des Keuschheitsprogrammes unbedingt erforderlich sind.

Schauen Sie, in der Zeit, während der Sie Ihren Hausarrest abbüßen mussten, ist mir bei der Betrachtung der von der Keuschheitssoftware gesammelten Daten folgendes aufgefallen: Dadurch, dass es Ihnen nun gestattet ist, abends länger aufzubleiben, haben Sie am Tag deutlich mehr Möglichkeiten, sich zusätzliche Strafpunkte einzuhandeln. Andererseits sitzen Sie in dieser Zeit erstaunlich viel, was leider dazu führt, dass Ihre sämtlichen Ausstattungskomponenten über die integrierten Thermoelemente nur mäßig mit Energie versorgt werden.

Deshalb halte ich es für zwingend erforderlich, dass Sie zukünftig täglich für mindestens eine halbe Stunde Sport treiben. Aufgrund der Tatsache, dass Ihnen das Tragen von Turnschuhen untersagt ist, haben Sie natürlich nicht die Möglichkeit, in Ihrer Freizeit joggen zu gehen oder ein Fitnessstudio aufzusuchen. Daher habe ich einen speziellen Crosstrainer entwickeln lassen, den man auf den jeweiligen Bewegungsspielraum der Keuschgehaltenen einstellen kann. Damit können Sie dann in Zukunft bequem zuhause Sport treiben. Fantastisch, oder? – Ich schlage vor, wir packen den jetzt gleich mal gemeinsam aus und bauen ihn zusammen. Sobald er richtig eingestellt ist, dürfen Sie auch schon mit dem heutigen Training beginnen. Für das, was sich in dem anderen Karton befindet, benötigen wir ohnehin die Unterstützung Ihres Gatten.“

Mir blieb nichts anderes übrig, als mich seinen seltsamen ‚Wünschen‘ zu fügen. Ich hoffte nur, dass mich dieser fiese Schurke nicht abermals austricksen würde. Wir setzten die einzelnen Teile des Crosstrainers im Wohnzimmer zusammen. Genauer gesagt setzte ich sie zusammen, während Evildevil danebenstand, mir laufend Anweisungen gab und mir nebenbei detailverliebt erklärte, welche tollen Einstellungsmöglichkeiten es bei den Komponenten jeweils gab.

Nachdem ich mich ein paarmal auf das Gerät gestellt und Evildevil penibel geprüft hatte, ob die jeweilige Einstellung zu der Länge meiner Fesseln passte, betätigte er einen Knopf auf dem Bedienfeld des Trainingsgeräts und sagte lächelnd zu mir: „Wir sind fertig. Sie können loslegen. Wie ich bereits erwähnt hatte, beträgt die Mindestdauer Ihres täglichen Trainings dreißig Minuten. Sollten Sie nicht bis jeweils spätestens zwanzig Uhr dreißig damit begonnen haben, werden Ihre Brustwarzen erneut Bekanntschaft mit den in Ihrem BH integrierten Dornen machen. Solange, bis Sie auf Ihren Crosstrainer gestiegen sind.

Das Keuschheitsprogramm ließe sich nun theoretisch noch konfigurieren, ob die Keuschgehaltene für jede Viertelstunde, die sie länger trainiert, als zwingend erforderlich, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit im Anschluss an das Training mit einen Höhepunkt belohnt wird, oder aber eine zufällige Anzahl an Straftagen – zwischen einem und drei – erlassen bekommt. In Ihrem Fall habe ich diese Auswahl bereits getroffen.

Zum einen bestünde bei einem hin und wieder gewährten Orgasmus meines Erachtens nach die Gefahr, dass Sie mit der Zeit die Lust an Ihrer Keuschhaltung im Allgemeinen und an der Erprobung zusätzlicher Komponenten im Speziellen verlieren, zum anderen dürfte es in Anbetracht der gewaltigen Zahl an Straftagen, die Sie bis jetzt bereits gesammelt haben, auch in Ihrem eigenen Interesse sein, wenn Sie zukünftig die Möglichkeit haben, Ihre Tragedauer für Sie positiv zu beeinflussen. Nun kommen Sie, stecken Sie Ihre Füße doch bitte erneut in die dafür vorgesehenen Schlaufen und legen Sie Ihre Hände in die Griffmulden.“

Widerwillig folgte ich der Aufforderung.

„Bitte nicht erschrecken. Ihre Hände und Füße werden nun für eine halbe Stunde fixiert“, verkündete Herr Evildevil nüchtern.

Selbstverständlich zuckte ich dennoch reflexartig zusammen, als sich – begleitet von einem kurzen Piepton – zwei Metallplatten von hinten gegen meine Fersen schoben und sich gleichzeitig je ein Bügel um meine Handgelenke legte. Ich war auf dem Crosstrainer gefangen! „Was zum…?“ fing ich an, mich zu beschweren. Ein heftiger Schmerz am Hals ließ mich erneut zusammenzucken.

Evildevil legte einen Zeigefinger an seine Lippen. „Schhhh! Sie sollten jetzt lieber anfangen, Ihre Arme und Beine zu bewegen. Immer schön gleichmäßig, vor und zurück. Sobald Sie von heute an Ihre Hände und Füße in die jeweiligen Aufnahmen gesteckt haben, beginnt automatisch die tägliche Trainingseinheit. Dann haben Sie zehn Sekunden Zeit, um die eingestellte Mindestgeschwindigkeit – aktuell ist diese zwanzig – zu erreichen. Sollten Sie zu sehr trödeln, erhalten Sie einen Strafpunkt. Selbiges gilt, falls die Geschwindigkeit zwischendurch einmal unter den Mindestwert fallen sollte. Jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Training!“

Widerwillig begann ich, meine Hände und Füße vor und zurück zu bewegen.

Nach einem kurzen Blick auf seine Armbanduhr meinte Evildevil: „Oh, schon so spät? Dann muss ich mich leider schon wieder von Ihnen verabschieden, Frau Sommer. Unglücklicher Weise kann ich nicht mehr auf Ihren Mann warten. Na, in dem kleinen Schreiben, den ich in die kleine Schachtel gelegt habe, sind alle notwendigen Informationen enthalten. Keine Sorge, ich finde selbst raus. Richten Sie Ihrem werten Herrn Gemahl doch bitte meine herzlichen Grüße aus. Auf Wiedersehen, Frau Sommer!“

Mit einem fiesen Lachen zog er die Tür hinter sich zu.

Als Jan kurze Zeit später nach Hause kam und mich in unserem Wohnzimmer wie wild strampelnd erblickte, staunte er erwartungsgemäß nicht schlecht. „Hallo Schatz! Was ist denn jetzt plötzlich in dich gefahren?“

Keuchend berichtete ich ihm von Evildevils Überraschungsbesuch und klärte ihn über meine aktuelle Lage auf. Beinahe wäre ich dabei in Tränen ausgebrochen.
Mein Liebster gab mir einen Kuss und meinte: „Nachdem du hier offenbar noch ein paar Minuten beschäftigt sein wirst, schaue ich mir mal an, was sich in dem kleinen Paket befindet, das auf dem Esstisch steht. Wie es aussieht, kann ich dir gerade sowieso nicht helfen. Und pass auf, es ist bereits zehn vor sieben. Bald beginnt wieder die ‚stille Zeit‘ für dich.“

Ich nickte und sah zu, wie er aus dem Wohnzimmer ging. Bestimmt wartete in besagtem Karton die nächste Gemeinheit auf mich.

Natürlich sollte ich mal wieder richtig liegen. Ich hörte, dass Jan das Paket öffnete. Nach wenigen Minuten vernahm ich von ihm ein resigniertes ‚Oh-oh‘. Anschließend schien er noch einen Augenblick an einem – den Geräuschen nach zu urteilen wohl metallischen– Gegenstand herum zu hantieren.

Zögernd kam er zu mir zurück. Sein verzweifelter Gesichtsausdruck bewirkte, dass ich für einen Moment vergaß, die Mindestgeschwindigkeit einzuhalten. Sofort schlugen mehrere Blitze an den empfindlichsten Stellen meines Körpers ein und die Anzeige vor mir blinkte: „19… 18…“. Ich biss die Zähne zusammen und gab wieder Gas.

Was mir mein Gatte daraufhin zeigte, irritierte mich doch ein Bisschen. In seiner rechten Hand hielt er einen Gegenstand, der auf den ersten Blick wie meine Schlafmaske aussah. Bei genauerem Hinsehen waren aber doch ein paar Unterschiede erkennbar: Die neue Haube besaß an den Augen zwei kreisrunde, dunkelgraue Glasscheiben und der Bereich seitlich über den Ohren wies ein paar kleine Rillen auf. Sollte es mir damit etwa möglich sein, während meiner Bettruhe weiterhin etwas zu hören und zu sehen? – Das wäre eigentlich endlich einmal etwas Positives. Allerdings passte die Reaktion meines Mannes irgendwie überhaupt nicht dazu.

„Nadja, Liebes“, begann er zögerlich. „Bei diesem Ding hier handelt es sich um eine sogenannte ‚Disziplinhaube‘. Du siehst es ja bereits, im Großen und Ganzen ähnelt sie deiner Schlafmaske. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass du weiterhin in der Lage sein wirst, zu hören und zu sehen, wenn auch vermutlich etwas eingeschränkt, sodass sie dich nicht daran hindern wird, allen deinen Aufgaben hier im Haushalt nachzukommen. Die Haube sollst du von heute an nämlich täglich von neunzehn bis einundzwanzig Uhr auf dem Kopf tragen. Zusätzlich samstags und sonntags jeweils zwischen zwölf und zwei. Weil du im letzten Monat mehrfach wegen unerlaubtem oder zu lautem Sprechen bestraft werden musstest, gilt das für die kommenden zwei Wochen. Sollte sich dein Verhalten durch das regelmäßige Aufsetzen der Haube nicht umgehend bessern, werden die täglichen Tragezeiten weiter ausgedehnt.

Wie Evildevil schreibt, soll dich die Haube also zukünftig dabei unterstützen, weitere Strafpunkte diesbezüglich zu vermeiden. Solltest du dich weigern, dir die Disziplinhaube auf den Kopf zu setzen, wirst du solange bestraft, bis du es doch tust. Nach Abschluss der vierzehntägigen Erziehungsmaßnahme rät er dir, diese Haube auch weiterhin täglich für einen gewissen Zeitraum zu tragen. Für jeweils eine volle Stunde würde dir nämlich ein Strafpunkt, das heißt bis zu drei Tage Tragezeit, erlassen. Darüber hinaus wirst du die Disziplinhaube zur Strafe erneut für zwei Wochen tragen müssen, sobald du innerhalb eines Monats fünfmal zu laut warst. – Nachdem jetzt gleich die stille Zeit beginnt, in der du die Haube tragen musst, habe ich die beiliegenden Verschlüsse zumindest einmal provisorisch daran befestigt. Versuche bitte, kurz den Kopf stillzuhalten. Wie es aussieht, bleibt dir leider keine andere Wahl.“

Ich wusste, dass er recht hatte, daher ließ ich mir von ihm diesen dämlichen Helm aufsetzen. Es kann auch Einbildung gewesen sein, aber der darin integrierte Zungenknebel war ein gutes Stück größer als der in meiner Schlafmaske. Atmen war mir nun nur noch durch die Nase möglich. Sehen konnte ich zwar weiterhin, auch wenn ich jetzt den Eindruck hatte, eine Sonnenbrille zu tragen. Auch das Hören war damit stark eingeschränkt.

Erleichtert vernahm ich nach wenigen Minuten einen doppelten Signalton, der mir das Ende der heutigen Trainingszeit verkündete. Der Crosstrainer ließ mich wieder frei und ich durfte absteigen. Mit der Disziplinhaube auf dem Kopf war das Training deutlich anstrengender gewesen, weil ich nicht mehr so gut Luft bekam. Am liebsten wäre ich augenblicklich auf die Couch gefallen, um mich zu erholen. Leider war ich gezwungen, mir vorher meinen Analplug in den Allerwertesten schieben. Darin besaß ich inzwischen einiges an Übung.

-- Fortsetzung folgt --

DarkO
45. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Roland12 am 08.11.24 20:12

Hallo, jetzt kann ich mich gar nicht dran erinnern. Muss sie die Schenkelbänder auch zur Arbeit tragen? Fallen die da niemand auf? Wer weiß es oder kann sich erinnern?

Schöne Grüße Roland
46. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von Bambus am 08.11.24 22:23

Also irgendetwas habe ich anscheinend übersehen oder überlesen, Jan´s Frau wird Keusch gehalten um sie zu erziehen, um sie zu was zu erziehen stellt sich mir die frage. Jan hat ja auch, bzw die nächsten 2 Jahre keinen sex mit seiner keuschgehaltener Frau oder irgendwelche Vorteile durch die keuchhaltung. Klar sie soll dies alles Testen, aber die Erziehung durch Keuschhaltung hat keinen Nutzen . Sie müsste ja irgendwas vermissen durch die Keuschhaltung oder zumindest Jan. HMM
47. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von windelfohlen am 08.11.24 23:08

Warum glaub ich nicht das Nadja ihre Tage wirklich reduzieren kann, und wen dann nur die neu dazukommenden Tage.
Mal schauen wie viel Ideen unser Herr Evil noch hat um unsere Nadja zu Quälen, und wie lange hält es Jan aus kein Sex mit Ihr zu haben.
48. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von DarkO am 09.11.24 12:22

Vielen Dank für die Rückmeldungen.

@Roland12: Ja, Nadja muss ständig Schenkelbänder tragen. Dadurch, dass ihr Mann die Kette dazwischen mit einem Schrumpfschlauch versehen hat, erzeugt sie beim Gehen kein lautes Rasseln, sondern höchstenfalls ein leises Klappern. Nadja muss in der Öffentlichkeit stets Schuhe oderStiefel mit Absätzen tragen, die bei jedem Schritt so laute Geräusche erzeugten, dass man die Schrittkette bestimmt nicht hört.

@Bambus: Nada soll nicht direkt durch das Tragen ihrer Keuschheitsunterwäsche erzogen werden, sondern durch das dazugehörige Keuschheitsprogramm. Unter anderem soll sie dazu erzogen werden, täglich früh aufzustehen und auch früh ins Bett zu gehen, in der Freizeit nie zu lange das Haus zu verlassen, damit der Haushalt nicht zu kurz kommt, in der Öffentlichkeit keine Hosen und nur Schuhe mit hohe Absätzen tragen. Diese Einschränkungen hat sich nicht Jan, ihr Ehemann ausgedacht, sondern Herr Evildevil - s. "Moderne Keuschheit" (Teil 1) von Keuschy. Jan hingegen kann sich höchstens an dem schönen Anblick seiner in Edelstahl eingeschlossenen Gattin erfreuen.

@Windelfohlen: Immerhin war Herr Evildevil so großzügig, Nadja Möglichkeiten zu geben, die Zahl ihrer Straftage zu reduzieren. Andererseits gibt es auch genügend Möglichkeiten, diese Zahl weiter zu erhöhen. Es bleibt also spannend...
49. RE: Moderne Keuschheit - Teil 2

geschrieben von MartinII am 11.11.24 16:43

Einfach eine anregende Geschichte - Danke!


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