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Thema:
eröffnet von Roi Danton am 18.07.24 13:40
letzter Beitrag von Roi Danton am 30.01.25 18:39

1. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 18.07.24 13:40

Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel, Autor Roi Danton
Fortsetzung von :
Mode vergangener Zeiten, ein wahrer (Alp) Traum Teil 1 - 67, Autor TM
https://www.kgforum.org/display_5_2421_91332_387_0.html
oder bei
https://www.latexdame.de/sto/tv/1306u8n5.html

Die Erzählung von Wölchen hat mir sehr gut gefallen und mich extrem fasziniert. Leider hat es seit fast 5 Jahren keine Fortsetzung mehr gegeben. Daher habe ich begonnen, für mich meine eigene Fortsetzung zu schreiben. Da es sich nicht um eine Fortsetzung des Originalautors handelt, erhält meine Fortsetzung einen geänderten Namen und eine neue Kapitelnummerierung.

Ich habe Wölchen hier im Forum mal angeschrieben, aber da er schon lange nicht mehr im Forum online war, gab es leider auch keine Antwort. Hoffentlich ist es OK, wenn ich hier jetzt meine eigene Fortsetzung poste.

Bei einigen Personen habe ich eigene Nachnamen erfunden, so heißt Micha nun Gräfin Rosenfels, wegen des berühmten Rosengartens ihres Schlosses Rosenfels. Falls jemand den Namen aus der Jugendliteratur kennt? Stimmt! 😁

Ich habe bereits einige Kapitel (ca. 20) vorgeschrieben, die ich aber noch Korrektur lesen muss.

Hier sind meine ersten 3 Kapitel:

Das erste Kapitel starte ich mit einer Art Rückblick, um meine Ideen für die Fortsetzung besser einführen zu können und Neuleser grob zu informieren. Vielleicht auch, weil mir manche Stellen besonders gut gefallen haben und ich sie nochmal nacherleben wollte. 😉

Im zweiten Kapitel wird es schwierig für Alex, da er von Micha getrennt wird. Das ist die Konsequenz aus dem öffentlichen Kuss mit Micha, der noch in dem Teil von Wölchen stattfand.

Kapitel 3 wird für Alex immer noch schwierig, aber er wird auch schöne Erlebnisse haben.

Ich freue mich über jeden Kommentar und jede Anregung
Euer Roi Danton
2. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 18.07.24 13:45

Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel, Autor Roi Danton

Alle Rechte liegen beim Autor. Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Autors.

Wichtige Personen:
1. Alex aka Alexia (Freund von Micha und IT-Man)
2. Micha, Gräfin Michaela von Rosenfels (Freundin von Alex, besitzt Schloss Rosenfels)
3. Die APP (Ein Tool zur Kontrolle von Alex) (Die Handysteuerung spielte bei Wölchen bereits eine wichtige Rolle und bei mir wird sie als die APP noch weiter ausgebaut.)
4. Sven (Modeunternehmer)
5. Björn (Tech-Investor)
6. Jean-Perri (berühmter Modedesigner)
7. Nancy von Stein (Erzieherin von Alex und Freundin von Micha und Alex)
8. Fürstin Jessica von Stein (Nancys Mutter)
9. David (Nancys Verlobter)
10. Rainer (Freund von David und Nancy, der Alex bei dem Kostümfest ersteigert)
11. Matha (Freundin aus dem Zirkel)
12. John (Freund aus dem Zirkel)
13. Chris (Freundin aus dem Zirkel)
14. Katy (Alex‘ Schauspiellehrerin, gehört irgendwie auch schon zum Zirkel)
15. Daniela (Nancys entfernte Cousine)
16. Bianca (Nancys Tante)
17. Susann (Gouvernante beim Fest der Herzogin)
18. Walther (Mann von Susann)
19. Anastasia Herzogin von Trux (Graue Eminenz, legt Wert auf Einhaltung von Versprechen)
20. Albert Herzog von Trux (Mann von Anastasia)
21. König Arthur von Truvalien (Wurde aufgrund von Alex‘ Lebenslauf eingeladen, wird noch eine wichtige Rolle spielen)
22. Königin Ginevra von Truvalien (Wurde aufgrund von Alex‘ Lebenslauf eingeladen, wird noch eine wichtige Rolle spielen)
23. Kronprinz Ludwig (Hochzeit im nächsten Frühjahr, )
24. Fürstin Katharina von Aragon (Wird noch eine wichtige Rolle spielen)
25. Judit Trauermann (DIE BÖSE)
26. Stephan Trauermann (Judits unterdrückter Mann)
27. Professor Steinhausen (kritischer ‚Bewunderer‘ von Alex)
28. Andi Berg (Der Dandy)
29. Diana (Alex erste Liebe aus der 9. Klasse)
30. Günther Maier (erfolgreicher Aktienspekulant, Opfer von Judit)
31. Bernd Müller (Spion Judits und ehemaliger Angestellter von Sven, hat Svens Firma 3 Millionen € gestohlen)


Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel
1. Nach dem Ausritt

Nachdem Micha mich ausgezogen hatte, führte sie mich ins Bad zu der dampfenden Badewanne. Als Susann ebenfalls das Badezimmer betreten wollte, wies ich sie mit den Worten zurück: „Oh nein, du wirst mit mir zusammen dieses Badezimmer nicht mehr betreten!“

„Aber,“ setzte sie an.

„Ich sagte nein! Du wurdest mir von der Herzogin als Zofe zugewiesen, deshalb muss ich dich akzeptieren. Aber du wirst mich nie wieder nackt sehen!“ Ich schloss die Tür.

Micha sah mich mitfühlend an. Wir hatten während unserer Mittagspause über den Vorfall mit Susann und meinen erzwungenen Orgasmus gesprochen. Sie hatte eingesehen, dass sie mich zu etwas gezwungen hatte, das ich absolut nicht wollte und sich bei mir entschuldigt. Ich hatte ihr aber auch nach mehreren Nachfragen nicht erzählt, was mir Susann auf dem Weg zum Frühstück ins Ohr geflüstert hatte. Als Alexia war ich dazu einfach nicht in der Lage! Vielleicht erzählte ich ihr es einmal, wenn ich wieder der Alex war.

Von draußen hörte man noch kurz Susann empört vor sich hin schimpfen, dann schien sie das Zimmer verlassen zu haben. Aber mir war das egal, ich war fertig mit dieser Frau und ertrug sie nur, weil sie mir von der Herzogin zugeteilt worden war.

… Genüsslich ließ ich mich von Micha baden und massieren, und die Verspannungen lösten sich mehr und mehr. So ließ ich meine Gedanken schweifen

Alex‘ Gedanken

Ach, war das schön in der Badewanne, während mich meine Micha ganz besonders liebevoll wusch und massierte. Ganz anders als das Bad bei meiner Bestrafung durch Nancy, Chris und Micha, das fand ich damals nur beschämend, was es ja auch sein sollte. Wobei, je mehr ich darüber nachdachte, von drei starken Frauen so dominiert zu werden, war nicht nur ein negatives Gefühl. „HAAAAALT, STOPP, nicht weiter so Alex,“ rief ich mir selbst zu!

Morgen wird das große Fest zum Glück enden, und ich konnte mit Micha nach Hause fahren und dann endlich wieder als Mann leben.

Für Micha würde ich dann ab und an nochmal als Frau gehen, auch in der Öffentlichkeit. Besonders die Zusammenstöße mit den Machos waren eine angenehme Erinnerung. Die altmodischen Kleider mit den vielen Unterröcken und Krinolinen fand ich zwar immer noch toll, aber diese bekloppten Regeln, die dann einzuhalten waren, NEVER EVER!!! Andererseits die eigene Hilflosigkeit in all dem Luxus, den ich in dieser Zeit genossen hatte, ja das war schon irgendwie schön. Gefangen auch im Korsett der Konventionen und Vorschriften. Also gut vielleicht auch noch mal nach den alten Regeln, aber auf gar keinen Fall noch einmal so streng.“ (Heh, heh, …)

Plötzlich wurde mir bewusst, was ich da dachte, jetzt fand ich den Scheiß doch noch toll. Also rief ich mir die weniger schönen Dinge ins Gedächtnis, der Tanz mit Sven, bei dem ich zum ersten und bestimmt auch einzigen Mal (Wer‘s glaubt) in den Armen eines Mannes einen Orgasmus bekommen hatte. Aber weil ich Sven so mochte, war das mit dem Orgasmus in seinen Armen im Rückblick auf einmal gar nicht mehr so schlimm.

Um beim Thema zu bleiben, meine Scham über mein Verhalten danach gegenüber unseren speziellen Bediensteten nagte auch jetzt noch an mir, so kannte ich mich gar nicht. Oh ja, das war mir immer noch peinlich und erst mein Auftritt, als ich mein Verhalten unseren Freunden erklären sollte. Dass ich die ganze Schuld dafür nur bei den anderen sah und mich als das Opfer darstellte. Mein ungehöriges Auftreten in diesem Gespräch, das mehr und mehr zu einem Tribunal ausartete.

Damals wusste ich ja noch nicht, dass mir in Kürze ein viel unangenehmeres Tribunal bevorstand und die Konsequenzen endgültig mein ganzes Leben verändern würden.

Das Zwangsschnüren zur Strafe und die Schläge auf meinen Po meinte ich immer noch zu spüren, aber war das wirklich nur eine unangenehme Erinnerung? Ich musste die drei unbedingt fragen, wer mich damals geschlagen hatte.

Die Demütigung, als ich als lebende Porzellanpuppe taub und stumm durchs Schloss wandern musste und dann auch noch vor all meinen Freunden und den Bediensteten beim Buffet zwangsgefüttert wurde. An den Urinbeutelwechsel wollte ich gar nicht erst denken. Aber irgendwie war es doch toll, ohne die Zwangsfütterung konnte ich mir das schon ganz interessant vorstellen.

„Halt, was dachte ich da schon wieder?!!!“

Also schnell an das unangenehme Gefühl denken, als ich im Bett in die Windel machen musste und ich nicht wusste, wie lange ich mit der nassen Windel noch im Bett gefesselt bleiben würde. Ich bekam langsam echt Angst vor meinen Gefühlen: „Selbst in all diesen beschissenen Dingen konnte ich noch etwas Erregendes finden! Diese Hilflosigkeit und Ungewissheit machten mich einfach unglaublich an!“

Ich muss das Ganze unbedingt beenden, bevor es zu spät ist, aber meine Liebe zu Micha wurde immer stärker, ach wäre ich doch mit Micha zusammen in der Wanne, was hätten wir einen Spaß, aber dafür war jetzt leider keine Zeit.

Zum Glück war diesmal die Stimulierungsfunktion meiner ‚Anbauten‘ ausgeschaltet, sonst wäre ich bestimmt schon wieder gekommen und das wäre sicherlich kontraproduktiv, weil ich meine ganze Energie ja für den großen Ball und die Tanzkarte brauchte. Aber, wie hieß es in diesem alten Lied: „Ein bisschen Spaß muss sein, …!“

Susanns Stimme riss mich unvermittelt aus meinen schönen Gedanken! Auf auf! Wir müssen dich jetzt für den Nachmittagstee fertig machen! Raus aus der Wanne, ran ans Trapez, wir müssen Dich schnüren.

Michas Gedanken

Da lag meine Alex so unschuldig nackt vor mir in der Badewanne und ich badete sie. Nun ja, richtig nackt war Alex natürlich nicht, sie trug ja den KG und die Brüste, sonst wäre sie ja auch nicht die Alex, sondern der Alex gewesen. Ich liebe Alex von ganzem Herzen als Mann, aber noch mehr, wenn er als Frau gekleidet ist und sich so feminin benimmt.

Ich hatte im Internet einige Geschichten über Männer gelesen, die von Frauen zwangsweise feminisiert worden waren. Diese Geschichten machten alle den Eindruck, als wären sie von Männern geschrieben worden. Also gab es wohl doch einige, die sich das in Gedanken wünschten. Alex hatte sogar sehr viele dieser Geschichten zu seinen Favoriten hinzugefügt. Das hatte ich ja alles nach seinem Geständnis auf der Schlosstreppe, meiner Schlosstreppe herausgefunden. Und ich mochte es, einen feminisierten Mann zu haben, ja besonders ihn in kleinen Schritten so zu formen, wie ich es mir wünschte.

Ich fragte mich, „war es richtig, ihn auf diesen Weg zu bringen und in auch noch so machtvoll voranzuschieben?“

Ich fand ihn/sie super, so wie sie jetzt war, am liebsten hätte ich sie vom Fleck weg geheiratet, aber nur als Frau!

Es war schön zu sehen, wie er sich unter meinen Zuwendungen entspannte und räkelte. Es war ganz anders als bei seinem Zwangsbad, das ich ihm zusammen mit Chris und Nancy verpasst hatte, obwohl das auch irgendwie Spaß gemacht hatte, wenn auch ganz anders als unsere gemeinsamen Bäder, bei denen ich ihn mit seinem Keuschheitsgürtel und den Brüsten oft mehrmals zur Explosion brachte und mich durch die Kopplung unserer KGs gleich dazu. Ich liebte es, wenn ich Macht über sie hatte, liebevolle Macht!

Wegen des Vorfalls gestern verzichtete ich auf die Stimulierungsfunktion, das gestern hatte er echt scheiße gefunden und er hatte uns beide noch ausgeschimpft, so von wegen Rechte der Frau, Selbstbestimmung und sexuelle Nötigung.

Von Susanns Interesse an den Teilen war ich zuerst sehr positiv überrascht gewesen, das war andererseits auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedachte, dass sie sich bei der Herzogin extra um die Stelle als Alex‘ Zofe beworben hatte. Alex wollte ihre Fragen ja nicht beantworten, also hatte ich das übernommen und dann gefiel es mir. Es gefiel mir sogar sehr, besonders als er sich vor Scham wand und am Waschbecken festhielt, als wir darüber diskutierten und alles ausprobierten.

Und dann BÄMMMM, schrie er: „Hey, verdammt nochmal! Könnt ihr das bitte endlich lassen, die Stimulation ist noch an!“ Reflexartig hörten wir beide auf. Aber nach kurzem Zögern ließ sich Susann nicht davon abhalten, ihn bis zum Höhepunkt zu treiben und ich dachte mir, wieder ein Schritt in Richtung einer ganz besonderen sexuellen Freiheit, bei der man sein eigenes Verhalten nicht mehr vor sich selbst rechtfertigen muss.

Aber Alex war deshalb sowas von stinksauer! In der Mittagspause erzählte er mir unter 4 Augen, wie er sich dabei gefühlt hatte, und ich bekam ein richtig schlechtes Gewissen. Meine Entschuldigung nahm er sofort an. Aber als ich ihm versprechen wollte, dass ich so etwas auf gar keinen Fall wieder zulassen würde, erstaunte er mich mal wieder total. Wenn es gut eingefädelt wäre, und wenn das nötige Vertrauen dabei wäre, würde ihm das schon Spaß machen. „Du musst dir nur das Richtige einfallen lassen,“ waren seine Worte.

An meinem Lächeln hatte er wohl erkannt, dass ich ihn verstanden hatte. Er wusste nur noch nicht, dass ich für heute Abend etwas ganz Exquisites eingefädelt hatte, er würde sich sozusagen wirklich in allerhöchsten Adelskreisen bewegen.

Ja, das wollte ich, ich wollte ihm ermöglichen, seine geheimsten Träume ganz offen auszuleben! Super, dass meine Träume so gut dazu passten! Schon in der Uni fand ich ihn attraktiv, wobei er mit seinen 1,78 ja eher zu den kleineren Männern gehörte, aber er hatte so eine Ausstrahlung. Ich wusste nicht, was es war, aber es war da. Mit meinen 1,84 war ich für eine Frau wiederum recht groß, aber was solls, dann kann er besser hohe Absätze tragen.

Als er mir damals betrunken schilderte, wie er als Frau wiedergeboren werden wollte, war ich mir sicher, der ist es, das ist die Frau für meine Träume. Aber Achtung, nicht zu viel drängen, das hatte mir Matha ausdrücklich verboten, es soll ja nicht so enden wie bei Judith und Stephan damals. Aber ein paar äußere Zwänge geschickt genutzt oder sogar selbst herbeigeführt, das war nicht verboten und Matha hatte mir bei der Sabotage seines Autos sogar noch geholfen.

Weil er/sie so ist, wie sie ist, habe ich Alex vorhin besonders verliebt angeschaut, so dass er mich fast richtig geküsst hätte und genau deshalb unterstützte ich seinen Wahnsinnsplan mit den Gerüchten über uns.

Was er nicht wusste, ich hatte vor dem Fest mit der Herzogin ausführlich über unsere Beziehung und meine Wünsche gesprochen, dazu war ich während einer Geschäftsreise extra bei Ihr vorbeigefahren.

Rückblick: Gespräch mit der Herzogin vor dem Fest

Die Herzogin geleitete mich in ein kleines Wohnzimmer, wo bereits Tee für uns bereitstand.

„Michaela, ich darf Dich doch Michaela nennen?“

„Sehr gerne, Herzogin“

„Das freut mich. Vergiss die Etikette, nenn mich einfach Anastasia, wenn wir allein sind.“

Bevor ich mich bedanken konnte, für sie fort: „Erzähl mal, wie alles begann und warum Alex als Frau aufgetreten ist.“

„Nach einem weinseligen Abend saßen wir noch auf der großen Treppe im Schloss unter einem der alten Gemälde, Alex war sehr redselig, das ist er oft, wenn er etwas getrunken hat. Mit einem verträumten Blick auf das Bild meiner aufwändig gekleideten Vorfahrin, schwärmte er von der Damenleidung der damaligen Zeit und erwähnte auch die Gefühle, die mit dem Tragen solcher Kleider einher gingen.“

„Was fühltest Du dabei?“

„Mich überlief ein wohliger Schauer und mir wurde klar, warum ich Alex so sehr mochte.“ Die Herzogin schaute mich auffordernd an, also erklärte ich, „Alex ist mit seinen 1,78 als Mann eher klein, ich bin dagegen mit meinen 1,84 recht groß für eine Frau. Ich hatte immer so einen Beschützerinstinkt, wenn ich mit ihm zusammen war und sein auf der Treppe gezeigtes Einfühlungsvermögen in die weibliche Gefühlswelt machten mir klar, wie besonders er als Mann ist.“

Nach einem Schluck Tee fuhr ich fort: „Zum Schluss meinte Alex noch, wenn er einmal wiedergeboren würde, dann als reiche Frau in dieser Zeit, als die Frauen so tolle Kleider trugen.“

Verstehend schaute mich die Herzogin an und ich gestand ihr: „Da war mir klar, Alex ist der Mann für mein Leben, nur mit ihm in der Rolle der Frau.“

Ich brachte ihn dann ins Bett und kurz vor dem Einschlafen murmelte er, „Eine Hochzeit wie Kaiserin Sisi damals, das wär‘s.“

„Und wie siehst Du Deine Rolle dabei?“

„Ich übernehme den männlichen Part, aber als Frau und Alex wird meine Frau, aber er bleibt ein Mann. Ich will keine Geschlechtsumwandlung oder so.“

Die Herzogin nickte zustimmend und lächelte mich an.

„Also traf ich meine Vorbereitung, ich wusste, von selbst würde er sich das niemals trauen. Mir kam die Idee, Matha eine ehemalige Freundin meiner Eltern, um Rat zu fragen, da sie ja jedes Jahr diesen Charity Ball mit den aufwendigen Verkleidungen veranstaltete. Sie riet mir davon ab, ihn direkt vor so großes Publikum zu zerren.“

„Schenke ihm ein Wochenende bei Dir im Schloss. In dieser romantischen Kulisse sollte das die schönsten Gefühle in ihm wecken,“ riet sie mir. „Du könntest ihm dann einige Aufgaben stellen, die er möglichst weiblich erfüllen muss. Ich weiß auch schon, wer Dir dabei helfen kann.“ So lernte ich Sven, Björn und Chris kennen, die super Ideen hatten und mir auch noch das nötige Equipment leihen konnten.“

Anerkennend hob Anastasia eine Augenbraue und ließ mich fortfahren.

„An einem warmen Freitag letztes Frühjahr war es so weit, mit einem Glas Wein sorgte ich dafür, dass er schnell müde wurde und besonders tief schlief, sodass ich ihn ans Bett fesseln und ihm ein elektrisches Erziehungshalsband anlegen konnte. Das machte ich, um ihm die Möglichkeit zu geben sich in der ‚Opferrolle‘ zu sehen. Wie gesagt, es war ja sein Traum, den er sich nur nicht traute, real zu erleben. Als ich morgens in sein Zimmer kam, um ihn zu wecken, lag er so süß auf seinem Bett, er hatte die Fesselung noch gar nicht bemerkt. Ich weckte ihn sanft und flüsterte ihm ins Ohr, „heute schenke ich Dir Dein Traumwochenende, mein süßer Schatz,“ während ich ihn streichelte. Als er die Fesseln bemerkte, wollte er mich anschreien, ich hatte aber damit gerechnet und verpasste ihm sofort einen leichten Stromschlag.“

„Welche Gefühle hattest Du dabei, es ist wichtig die eigenen Gefühle in einem solchen Fall gut unter Kontrolle zu halten.“

„Ich genoss seine Hilflosigkeit und mein Gefühl der Macht über ihn, ich wollte es aber auf gar keinen Fall übertreiben, also legte ich ihm die Schlüssel für die Handschellen aufs Bett, und forderte ihn auf, ins Ankleidezimmer zu kommen. Nach ein paar Minuten erinnerte ich ihn mit einem anregenden Stromimpuls daran, endlich aufzustehen. Unsicher betrat er dann das Zimmer und sah sich neugierig um, er zuckte etwas, als er die Fußfesseln und das Schnürtrapez entdeckte, aber ich sah auch, dass sich seine Hose auszubeulen begann. Zuerst ließ ich ihn selbst die Fußfesseln anlegen, was er auch bereitwillig tat. Dann klebte ich ihm falsche Brüste an und bis sie richtig festklebten, hielt er sie sogar selbst in Position. Danach ließ er sich fast bereitwillig auch an das Trapez fesseln und ich zog ihn hoch.“

„An dem Trapez war sicherlich eine Winde, sonst ist es doch recht schwer die richtige Spannung fürs Schnüren aufzubauen,“ warf Anastasia ein.

„Ganz richtig, ich zog ihn sogar etwas zu sehr auseinander, ließ ihn aber sofort wieder etwas herunter, als ich merkte, dass es ihm zu weh tat.“

„Und wie hat Alex reagiert?“

„Er hat ganz gut mitgemacht und es scheint ihm auch sehr gefallen zu haben, denn ich hatte so meine Probleme ihm die Keuschheitsschelle anzulegen, damit es im Kleid keine Beule gibt.“

„Nur wegen der Beule oder doch eher wegen der Macht?“

„Ich genoss schon die Macht über ihn, noch mehr als ich ihn schnürte und ihm die vielen Unterröcke und das Kleid anzog. Damit das Überraschungsmoment für ihn erhalten blieb, hatte ich ihm sogar undurchsichtige Kontaktlinsen eingesetzt, so dass er nur spüren konnte, was ich mit ihm machte.“

„Das war sehr geschickt und die Macht scheint Dir ja wirklich zu gefallen.“

„Ich hatte ihn auch komplett geschminkt und ihm eine lange blonde Perücke aufgesetzt und als er sich vor dem großen Spiegel zum ersten Mal in dem langen Kleid mit den Brüsten und der weiblichen Taille sah, konnte ich auf seinem Gesicht einen wohligen Schauer der Erregung erkennen. Dann drehte er sich schwungvoll um und wollte den Raum verlassen, aber die vielen Unterröcke wickelten sich um seine Beine. Zum Glück stand ich genau richtig und er fiel hilflos in meine Arme und ich konnte ihn liebevoll auffangen. Und ja, ich liebe meine liebevolle Macht über ihn.“

„Nach dem Frühstück ließ ich ihn dann einen Übungsparcours im Schlosspark machen, den ich mit den technischen Spielereien von Björn ausgestattet hatte. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten machte er seine Sache sogar richtig gut. Leider musste ich dann nochmal kurz zur Arbeit, aber er hat, obwohl er zwischendurch ziemlich sauer auf mich war, weil ich ihn in dem Kleid eingeschlossen hatte und er zuerst nicht wusste, wie er damit zur Toilette gehen konnte, von draußen alle Sachen reingeholt und sogar etwas Gesundes zum Abendessen vorbereitet. Etwas Gesundes hatte er als männlicher Alex vorher noch nie zum Abendessen gemacht.“

„Das Wochenende war wohl ein voller Erfolg und wie ging es dann weiter?“

„Naja, nicht so ganz, es hat ihm auf jeden Fall Spaß gemacht, aber er blockte danach alle Gespräche über Kleider ab. Bald brauchte er aber 1500€ für eine Autoreparatur und weil er das Geld nicht hatte, lieh ich ihm den Betrag. Er musste ihn nicht zurückzahlen, das war ja auch nur fair, schließlich hatte ich sein Auto manipulieren lassen, die ‚Rückzahlung‘ bestand nur in 3 Wochen Frauenkleidung im Schloss.

Weil es heiß war, durfte er statt der schweren Kleider leichte indische Saris und so tragen. In den 3 Wochen wurde er immer freier und ging sogar allein zum Schlosssee zum Sonnenbaden und Schwimmen, während ich auf der Arbeit war.“

„Was war denn mit seiner Körperbehaarung und dem Bartwuchs,“ warf die Herzogin ein?

„Das war eine Bedingung für die Erleichterung mit den dünnen Kleidern, nach einigen Diskussionen und einer kleinen List, ließ er sich die alle weg lasern.

Am letzten Abend konnte ich ihn noch mit List zu einem Kinobesuch als Frau überreden, und der verlief echt toll. Er legte sich sogar mit einigen Machos an. Aber nach den 3 Wochen blockte er wieder alle Gespräche über Kleider ab, selbst als Matha ihm eine teure Wette für ihren Kostümball anbot, bei der sie ihm 2000€ für einen unerkannten Auftritt als Frau und 5000€ als mögliches Preisgeld anbot, lehnte er zuerst ab.“

„Wie verhielt er sich damals in der Öffentlichkeit?“

„Wenn er als Frau mit mir ausgeht, ist er ein ganz anderer Mensch, er hat viel mehr Selbstvertrauen und legt sich sogar mit Typen an, um die er sonst einen großen Bogen machen würde.“

„Wie das,“ war ihre Gegenfrage?

„Als ich mit ihm nach unserem ersten Kinobesuch noch beim Billard spielen war, hat er ein paar möchte gern Machos zum Duell im Billard herausgefordert, Damen, also Alex und ich gegen die 2 Typen und als die anderen kurz vorm Gewinnen waren, hat er mich genau zum Richtigen Zeitpunkt aber sowas von geküsst, dass der andere die Kugel verschossen hat. In der Diskussion danach hat er ihn dann auch noch elegant abserviert.“

„Interessant,“ murmelte die Herzogin, „gab es sowas nochmal?“

„Zweimal ist er mit dem gleichen affigen Poser, sprich Ferrarifahrer aneinandergeraten, der die Frauen als Freiwild betrachtete. Beim ersten Mal hat Alex einen Kusswettbewerb vorgeschlagen, die ausgewählte Frau fand seinen Kuss so gut, dass sie Alex fast einen Heiratsantrag gemacht hätte, den Poser fand sie dagegen schrecklich. Ich war zwar mit im Lokal, habe das aber leider nicht selbst mitbekommen, da es in einem anderen Teil des Restaurants war. Danach wurde er von allen fast wie eine ‚Königin‘ behandelt und die Geschäftsleitung hat sich bei ihm bedankt und ihm noch einen tollen Drink spendiert. Alex bemerkt einfach nicht, welche Wirkung er als Frau auf andere Menschen hat! Als Mann wäre er wahrscheinlich erst gar nicht in das Restaurant reingelassen worden. Beim Rausgehen gab ihm die Küsserin auch noch ihre Visitenkarte.“

„Und beim zweiten Mal?“

„Da war er allein mit Sven unterwegs. Derselbe Typ war auch in der Bar und das war natürlich ein gefundenes Fressen für ihn, um sich für die erste Blamage zu rächen. Alex hat sich wieder mit im angelegt, obwohl der Typ fast einen Kopf größer war als er selbst. Erst hat er ihn verbal vernichtet und als der ihn dann bedrängte, hat er ihm mit seinen Krallenfingernägeln fast die Eier abgerissen. Daraufhin ist der Poser dann fast heulend aus dem Lokal gestürmt.“

„Er macht sich doch sehr gut, was ist jetzt das Problem?“

„Nach Deinem Fest will er wieder als Mann leben. Er sagt zwar, es mache ihm schon viel Spaß. Aber auf Dauer will er das nicht, er will wieder eine Arbeit finden und selbst Geld verdienen. Aber ich glaube, er traut sich nur nicht wegen den gesellschaftlichen Konventionen, denn ich bin mir sicher, er hatte selbst eine ganze Menge Spaß mit den ganzen Kleidern und Korsetts.“

„Kannst Du ihm nicht eine dir genehme Stelle beschaffen?“

„Das haben wir ja versucht, Sven der Modehändler hat ihm eine Stelle als Beraterin eines bekannten Modedesigners angeboten. Der war nämlich auch total begeistert von Alex als Frau. Leider hat Alex erstmal abgelehnt und als er später zugestimmt hat, war das nur weil Sven mich dafür bei der Renovierung meines Schlosses finanziell unterstützen würde.“

„Stimmt, Dein Schloss ist zwar wunderschön, wie ich selbst bewundern durfte, aber auch stark renovierungsbedürftig“

„Deshalb war ich Alex auch besonders dankbar, dass er es für mich dann doch macht. Aber vor kurzem hat er mir dann erzählt, dass er zwar mit dem Designer von Sven zusammenarbeiten wird, aber eben als Mann, es wäre schließlich nichts über die Kleidung vereinbart worden.“

„Da hat wohl jemand Angst vor der eigenen Courage.“

„Das denke ich auch, Sven ist übrigens schwul, aber schon ewig mit Björn liiert“

„Könnte das das Problem sein?“

„Nach einem eigentlich lustigen Zwischenfall, über den sich Alex aber tierisch aufgeregt hat, dachte ich erst, das wäre der Grund. Aber auf unserer Theatervorführung hat er bereits wieder gerne mit Sven getanzt und versteht sich auch wieder bestens mit ihm.“

„Was war das denn für ein Vorfall?“

„Nancy, die zurzeit seine Gouvernante ist, hatte das geschickt eingefädelt.“

„Meinst Du Nancy von Stein?“

„Ja genau die.“

„Das ist gut, “sagte die Herzogin mit einem feinen Lächeln, „aber was ist passiert?“

„Alex musste mit einem Buch auf dem Kopf durchs Schloss gehen, das ist ihm aber ständig wieder runtergefallen und Nancy musste es dann immer wieder aufheben. Sie hatte schon den Verdacht, dass er das extra macht. Dann kam Sven vorbei, um später mit Alex Tanzen zu üben. Also bat sie Sven die Bücherübung mit Alex fortzuführen, als erfahrenem Geschäftsmann fiel ihm natürlich sofort auf, dass Alex ihn verarschte. Nach der scheinheiligen Entschuldigung er könnte das ja noch nicht richtig, forderte Sven für jedes Buchaufheben einen Kuss. Alex zog sich sogar sehr geschickt aus der Affäre und hielt Sven seine Hand zum Handkuss hin, den Kuss für Sven verweigerte er jedoch mit der Begründung, dass eine Dame keine fremden Männer küsse.“

Die Herzogin lachte anerkennend, „gar nicht mal so ungeschickt gelöst, ganz im Sinne seiner Rolle. Und was machte Sven daraufhin?“

„Das ist jetzt etwas speziell,“ murmelte ich etwas nervös, „die Brüste und der Keuschheitsgürtel können auch zur Stimulation verwendet werden. Man kann die Intensität von null bis sehr stark einstellen, dann führt jede Körperbewegung zur Stimulation.“

„Wofür einen Keuschheitsgürtel, bist Du Dir seiner nicht sicher?“

„Er liebt mich und ich liebe ihn, das ist nicht das Problem, ich trage auch einen KG, weil Nancy uns überlistet hat, um das Ganze zu unserer Motivation für die Wette zu verwenden. Die Gürtel sind wie eine Vagina geformt, so gibt es keine unschöne Beule im Kleid und alles bleibt sauber. Die Sachen sind von einer der Firmen von Björn.

Für jeden Fehler wurde die Intensität erhöht und beim Tanzen erwischte Alex dann der Orgasmus und er konnte sich nur mit einer engen Umarmung an Sven festhalten, sonst wäre er gefallen. Danach war Alex so was von stink sauer auf Sven, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen,“ sagte ich mit einem Lächeln, „er ist so süß, wenn er sich so aufregt.

Wir hatten ja die vielen Fetischleute als Bedienstete im Schloss für die Vorbereitungen für den Theaterabend. Ich war 2 Tage auf Geschäftsreise und konnte ausgerechnet an diesem Abend leider nicht mit Alex telefonieren. Am nächsten Tag musste Nancy dann auch noch von morgens bis abends zu ihrer Mutter.

Da hat Alex seine Wut auf Sven an unserem Personal ausgelassen und alle übertrieben stark gequält und ungerecht behandelt. Als Matha das nachmittags bemerkte und ihm ins Gewissen reden wollte, reagierte er nur patzig und so rief sie uns alle zusammen, damit wir gemeinsam mit ihm reden konnten, wir wollten ihn wirklich verstehen und ihm helfen. Aber er schob vor allem Sven und schließlich uns allen die ganze Schuld zu. Schließlich beleidigte er sogar Matha. Danach ließen wir ihn von Nancy und Chris ins Bett bringen.“

„Falscher Umgang mit der eigenen Macht hat schon immer zu Problemen geführt. Ich kenne da auch so einige Beispiele,“ warf die Herzogin ein.“

„Die Runde sah das genauso, und brachte als Beispiel eine Judit ins Spiel.“

„Genau über die müssen wir später noch reden, aber erst die Sache mit Alex, also was habt ihr mit ihm gemacht?“

„Mit heftigen Bedenken habe ich dem Urteil der anderen zugestimmt und zugelassen, dass er so lange eine ‚Porzellanpuppe‘ sein muss, wie es nötig ist. Danach bin ich an sein Bett gegangen und habe um ihn geweint, aber es musste sein, ich wollte ihn nicht an die ‚dunkle Seite der Macht‘ verlieren,“ sagte ich mit einem wehmütigen Lächeln.

Die Herzogin lächelte mir aufmunternd zu.

„Am nächsten Morgen gingen Nancy, Chris und ich in sein Zimmer, so süß lag er da auf dem Bett, die blonden Haare wie bei einem Engel um ihn herum auf dem Kopfkissen, so hilflos angeschnallt mit einer vollen Windel, wir hatten ihn dafür extra lange in dem verdunkelten Zimmer im Bett liegen gelassen. Das mit der Windel fand er auch wirklich doof, wie er mir später mal gestand.“

„Würdest Du ihn zur Strafe nochmal in Windeln stecken?“

„Wie gesagt, ich fand das sehr süß, wie er da so hilflos mit dem Schnuller im Mund gefesselt auf dem Bett lag. Wenn ich das nötige Personal finde, hätte ich auf jeden Fall meinen Spaß daran.“

„Das ist schön, übertreib es aber nicht, er soll ja nur liebevoll sauer auf dich sein. Aber wie ging es weiter,“ führte die Herzogin mich zurück zum Thema?

„Nancy spielte die Rolle der Bösen und drohte ihm an, dass seine Strafe durch ungehöriges Benehmen oder gar Gegenwehr verlängert würde. Er ließ sich nach kurzer Rückfrage einen Einlauf machen, in seinem Strafkleid wäre das besser so. Den Einlauf genoss ich, es war fast schon erregend, ihm zuzuschauen, wie das warme Wasser langsam in ihn reinlief und ich streichelte seinen Bauch, um ihn zu entspannen.

Dann haben wir ihn in der Badewanne gewaschen, wie ein kleines Kind, man sah ihm an, dass ihm das unangenehm war, da war null Erotik dabei.

Bis zum Ankleidezimmer war er dann auch schön folgsam, selbst den Katheter an seinem KG hatte er nach unserer Erklärung widerstandslos akzeptiert. Aber als wir das Strafkorsett holten, sah ich die Panik in seinem Gesicht. Nach einem lauten "Ihr spinnt doch komplett! Das werde ich nie anziehen! Ihr könnt mich mal!!!", drehte er sich um, um wegzulaufen. Zum Glück erwischte Chris ihn noch vor der Tür, aber Alex wehrte sich aus Leibeskräften und versuchte freizukommen, dazu schrie er und beschimpfte uns. Dafür verpasste Chris ihm einen Pumpknebel, sehr gerne hätte ich das ja gemacht, aber dafür war es noch zu früh.

Währenddessen fesselten Nancy und ich seine Füße. Dann wollten wir ihn zum Trapez ziehen, aber er wehrte sich in seiner Panik wie ein Verrückter. Deshalb gab ich ihm mehrere Schläge mit einer Reitgerte auf den Po. Es war das erste Mal, dass ich ihn schlug und es tat mir echt leid. Als er dann am Trapez hing, wehrte er sich weiter und ich musste ihn erneut mit der Gerte schlagen, ich passte aber ganz genau auf, dass ich nicht zu fest schlug. Ich will ihm ja helfen seinen inneren Sehnsüchten nachzugeben und ihm kein Leid zufügen.“

„Das ist genau die richtige Einstellung,“ bekräftigte die Herzogin meine letzte Aussage.

„Danach hielt er sich stocksteif und erschwerte uns durch diesen passiven Widerstand das Anziehen des Korsetts. Nach dem ersten Schnürdurchgang stellten wir Spiegel um ihn herum auf, damit er sich in seiner hilflosen Lage von allen Seiten sehen konnte, vor allem die breite Öffnung der Schnürung sollte ihm zum Bewusstsein bringen, wie eng wir ihn noch schnüren wollten. Vor dem letzten Durchgang, als er schon sehr schnell atmen musste, um überhaupt genügend Luft zu bekommen, flüsterte ihm Nancy in ihrer Rolle als die Böse noch ins Ohr, dass ab sofort alle Korsetts so eng sein würden.

Um sein Gefühl der Hilflosigkeit noch zu verstärken, verschlossen wir die Schnürleiste mit einem Metallstreifen. Mit Genuss legte ich ihm dann noch Fußfesseln an, ich genoss es sehr, sie langsam um seine Knöchel zu schließen. In der Mitte der Fußkette war eine längere Verbindungskette angebracht, die ich mit dem unteren Ende des Verriegelungsstreifens verband. Beim Klicken des Vorhängeschlosses spürte ich, wie er zusammenzuckte. In diesem Augenblick gefiel es mir außerordentlich, ihn so hilflos zu machen. Erst später bekam ich wieder Gewissensbisse.

Nachdem seine aufwendige Frisur fertig war, sah ich einen Hoffnungsschimmer in seinen Augen, ich zerstörte aber seine Hoffnungen, als ich ihm die Porzellanmaske zeigte. Auch von seinen Tränen und seinem Betteln ließ ich mich nicht davon abbringen. Als er dann noch den integrierten Knebel sah, weinte er umso mehr. Mit dem absolut panischen Blick in seinen Augen hätte er mich fast davon abgehalten, aber schließlich setzte ich sie ihm auf und schob den Knebel in seinen Mund.“

„Da habt ihr euch aber eine Menge Mühe gegeben, das nenne ich mal eine konsequente Strafaktion und wie hat Alex es aufgenommen? Vor all den Menschen war ihm das doch bestimmt sehr peinlich?“ warf die Herzogin ein.

„Nun ja am Anfang fiel mir Alex Bestrafung ja selbst sehr schwer, aber je mehr Macht ich über ihn ausüben konnte, desto mehr gefiel es mir, ja es berauschte mich fast, aber nur fast. Für mich ausschlaggebend, das Ganze schneller zu beenden als gedacht, war der für Alex wohl peinlichste Vorfall. Bei unserer Besichtigung des Probebuffets , das er ja vorher selbst angeordnet hatte, wurde er vor unserem Freundeskreis und den Bediensteten mit einer Breiflasche durch den Knebel gefüttert und seine Urinbeutel wurden auch noch gewechselt.

In einer schnellen Absprache setzte ich eine Verkürzung der Strafe durch, den anderen war die extreme Peinlichkeit für Alex auch aufgefallen, aber sie bestanden auf einer zweitägigen Bestrafung. Am nächsten Tag bekam er dann ein leichteres und wesentlich schöneres Kleid angezogen, er machte brav bei allem mit und ließ sich von mir nach dem Aufstehen den Pumpknebel wieder einsetzen. Sogar die Maske akzeptierte er später ohne Diskussionen. Aus Liebe zu ihm ließ ich die Ohrstöpsel weg, damit er wenigstens wieder etwas hören konnte und auch etwas beweglichere Handschuhe konnte ich durchsetzen. Ich freute mich sehr über Alex dankbaren Blick.“

„Das war ein kluger Schachzug von dir, meine Liebe. Zum Glück bist du nicht so gefühlskalt, denn sonst würde ich dir nicht helfen,“ lobte die Herzogin, „ich sehe schon einen Weg, wie ich dir und Alex helfen kann.“

„Ich habe es nur aus Liebe gemacht, bestimmt nicht aus Berechnung, auch wenn man denken könnte, ich hätte es nur getan, um bei ihm gut dazustehen. Aber vielleicht sollte ich ihm öfters seine Kleidung, gegen den vermeintlichen Widerstand seiner Gouvernante erleichtern.“

„Du könntest auch geschickt Bestrafungen durch seine Aufpasser herbeiführen, die Du ihm dann hinterher offen oder heimlich erleichterst. Ich hätte da so ein paar Ideen,“ meinte die Herzogin, „aber dazu später mehr. Wie haben diese zwei Tage bei ihm gewirkt?“

„Es war erstaunlich und wir waren alle echt baff. Am Ende des zweiten Tages durfte er vor unserem Freundeskreis sitzen und ich setzte mich zur Unterstützung neben ihn. Beim ersten Mal ließen wir ihn nämlich wie das böse Kind vor uns stehen, um ihn zu befragen. Er hat alles eingesehen und sich sofort bei uns entschuldigt, was wir natürlich annahmen, und Sven hat sich zusätzlich nochmal für die Sache mit dem KG und dem Tanz entschuldigt.“

„Das mit dem Tanz bringt mich auf eine schöne Idee,“ warf die Herzogin ein und lächelte sehr spitzbübisch.

„Danach hat Alex übergangslos angefangen uns seine organisatorischen Ideen für den Theaterabend zu erläutern, die ihm, während dieser beiden Tage gekommen waren. Wir waren alle Baff! Wir hatten eher mit Beschwerden über seine Behandlung und so weiter gerechnet. Aber er hat das alles gar nicht erst in Frage gestellt. Später wurde mir dann klar, dass er seinen berühmt berüchtigten Tunnelblick bekommen hatte. Dann macht er ALLES, um sein selbst gesetztes Ziel zu erreichen und wer nicht richtig mitmacht, hat schlechte Karten.

„Versaut es nicht, ich will diese Wette schließlich gewinnen,“ waren seine Worte!“

Später im Bett sagte er mir, dass er unbedingt gewinnen will, damit er endlich wieder seine normalen Klamotten anziehen könnte, aber ich glaube immer noch, dass ihm dieses Spiel heimlich doch sehr gut gefällt, er traut sich nur nicht.“

„Das glaube ich auch, bei eurer Aufführung hatte ich den Eindruck, als ob ihm das Ganze schon sehr viel Spaß machte. Also müssen wir eine Möglichkeit finden, die ganze Sache etwas zu verlängern. Ich habe den Eindruck, er ist sehr sozial eingestellt und hilft gerne anderen, vor allem in seiner Rolle als Frau,“ fragte Anastasia?

„Das stimmt, nur weil Sven und Björn uns allen einen Urlaub auf ihrer Yacht und auf ihrer Privatinsel im Mittelmeer versprochen haben, wenn Alex da als Frau mitkommt, hat Alex immerhin einer Verlängerung seiner Frauenrolle auch nach deinem Ball zugestimmt, weil wir anderen natürlich sehr enttäuscht waren, als er zuerst absagte.“

Die Herzogin lächelte mich an, „mit dem Zirkel hast Du die besten Unterstützer für dein Vorhaben gefunden.“

„Was ist eigentlich dieser Zirkel, die anderen haben auch schon mal davon gesprochen, im Zusammenhang mit einer Judit und auch dem Unfalltod meiner Eltern?“

„Oh, du bist noch nicht eingeweiht, dann darf ich dir auch nicht viel mehr dazu sagen, nur dass es sich um eine sehr ehrenwerte Vereinigung von besonderen Menschen handelt. Deine Eltern gehörten auch dazu. In meiner Funktion als Präsidentin unserer Reenactor-Vereinigung hatte ich öfter mit ihnen Kontakt, wirklich alle sehr ehrenwert.

Vor Judit kann ich dich nur eindringlich warnen, die wurde aus dem Zirkel für das, was sie ihrem Mann angetan hat, ausgeschlossen. Man munkelt, dass sie ihre Finger auch bei dem Unfall deiner Eltern im Spiel hatte, diese Frau ist zu allem fähig.“

Mir entfuhr ein erschrockener Ausruf und als die Herzogin mein entsetztes Gesicht sah, beruhigte sie mich: „Ich habe eine Idee, wie wir sowohl die Sache mit Alex in deinem Sinne voranzubringen als auch das Ganze nutzen zu können, um Euch vor Judit zu beschützen.“

Dankbar blickte ich sie an und sie fuhr fort: „Der Lebenslauf von Alex für mein Fest ist ja sehr speziell, aber wir können ihn sehr gut zu unserem Vorteil nutzen. Ich habe eine echte Königsfamilie mit einem Kronprinzen eingeladen, der kann Alex etwas beschützen und ihn auch ein bisschen in Verlegenheit bringen, weil er es ja mit dem Interesse eines echten Heteromannes zu tun haben wird. Der König spielt später noch eine sehr wichtige Rolle, aber da wirst du dich überraschen lassen müssen, damit auch du glaubwürdig wirkst. Zusätzlich werde ich meine Mitarbeiter auf Alex ansetzen, die ihn so weit reizen sollen, bis Alex sich mit jemandem anlegt.“

„Mitarbeiter,“ war meine erstaunte Frage?

„Mein Ruf kommt nicht von ungefähr, durch meine Arbeit erhalte ich viele, teilweise geheime Informationen und ich habe auch speziell ausgebildete Mitarbeiter,“ erklärte die Herzogin.

In meinem Kopf lief direkt so eine Art Agentenfilm ab.

„Wir müssen dafür sorgen, dass rauskommt, dass ihr beide im echten Leben ein Paar seid, ein lesbisches Paar, um genau zu sein. Dafür wirst Du Alex öffentlich anhimmeln, was er bestimmt erwidern wird. Dann musst Du ihn nur dazu bringen, dich zu küssen und wenn’s nur auf die Wange ist. Ich werde Nancy mit ihren Eltern noch persönlich einladen, so dass Nancy nicht mehr als Zofe zur Verfügung steht, ich habe schon eine Ersatzdame im Auge. Das erhöht den Druck auf Alex weiter und er agiert noch spontaner.

Apropos Nancy, weiß sie, dass ihre Eltern auch zum Zirkel gehören?“

„Wie Nancys Eltern gehören auch dazu, die habe ich dabei noch nicht getroffen. Nein Nancy weiß es nicht, macht sich aber Sorgen, dass ihre Mutter herausfindet, dass sie besondere Bondagemode schneidert.“

Die Herzogin lachte schallend, „dann werde ich dieses Problem für Nancy auch auf meinem Fest lösen! Zusätzlich werde ich noch jemanden einladen, den ich für einen Spion von Judit halte, der wird sich die Gelegenheit bestimmt nicht entgehen lassen, euch beide zu benutzen, um mein Fest zu ruinieren. Oh ja, er soll am besten die Mutter von Danielas Tante anstacheln, das zu tun.

Dann kann ich dafür sorgen, dass du danach in der Männerrolle auftrittst und auch ein anderes Zimmer bekommst, weil gleichgeschlechtliche Liebe damals noch ein Tabuthema war. Ich muss Alex dann natürlich dafür Punkte abziehen, wenn er die Wette verliert, muss er schließlich erneut als Frau zu meinem nächsten Fest kommen.“

„Bis hierhin klingt das schon mal super, auf die Gesichter der Leute freue ich mich schon. Mir bereitet nur diese ganze Spionagesache Sorgen,“ meinte ich.

„Du nicht brauchst dich nicht zu sorgen, ich plane mit dieser Aktion jemanden bei Judit einzuschleusen. Das ist mein Geschäft, sorge dich nicht meine Liebe,“ beruhigte mich Anastasia, „du musst dir nur heimlich noch Männerkleidung für das Fest machen lassen, damit Du dann als Mann um Alex buhlen kannst.“

„Ok, das mache ich gerne und wie geht’s weiter?“

„Das bleibt mein Geheimnis, ich will ja auch meinen Spaß haben, außerdem kannst du dann viel natürlicher reagieren, damit Alex nicht denkt, wir beide hätten das so geplant. Sei dir aber sicher, Alex wird für diese Wette noch sehr lange als Frau leben müssen,“ sagte die Herzogin mit einem spitzbübischen Lächeln, „und danach sehen wir mal, wie sich alles entwickelt hat.“

Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich ja noch nicht, wie weit Anastasia bereits vorgeplant hatte und mit welcher Raffinesse sie Alex in unserem Netz fangen würde.

2. Trennung von Micha

Alex

Micha und Susann brauchten sich ja nicht umzuziehen, so dass mich die beiden in Windeseile wieder in mein Korsett schnürten und mir ein leichtes weißes Kleid mit roten Rosen und einer kleinen Bustle mit Schleppe anzogen. Das Schnüren ging zum Glück in einem Durchgang, da der Ausritt doch kürzer als gedacht, gewesen war. Ein Hut um meine vom Winde verwehte Frisur zu verstecken, wurde mit einer großen Schleife unter mein Kinn gebunden und nicht zu hohe Schnürstiefeletten mit Blockabsatz vervollständigten meine Kleidung.

Mit den Worten: „Eine Dame sollte immer etwas in ihren Händen haben,“ gab mir Susann noch den zum Kleid passenden Sonnenschirm.

Kaum waren wir wieder im Park angekommen, fing uns Nancys Tante ab. „Da ist ja das nette Liebespaar! Ich hätte ja erwartet, dass ihr euch jetzt gerade in eurem gemeinsamen Zimmer vergnügen würdet!“ Hatte Sie zunächst noch laut aber in übertriebenem ironischem Tonfall gesprochen, fing sie jetzt an laut zu keifen: „Eine Unverschämtheit, zwei junge Damen von Stand und dann ein lesbisches Verhältnis! Noch nicht einmal auf dem Fest der Herzogin könnt ihr euch zurückhalten! Wo sind Sitte und Anstand geblieben! …. .“

So schnell hatte ich nicht mit einer Reaktion gerechnet, schon gar nicht von Nancys Tante, dabei hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass sie jede Gelegenheit nutzen würde, um mir zu schaden und ihrer Tochter damit zu helfen. Aber irgendwie waren mir die beiden während des Festes noch gar nicht richtig aufgefallen, was mich aber bei dem langweiligen Lebenslauf von Daniela auch nicht weiter verwunderte. Plötzlich stand Nancy neben mir und Micha und versuchte uns zu unterstützen, aber gegen die verbitterte Tante kamen wir auch zu dritt nicht an. Zum Glück holte uns ein Diener zu einem Gespräch mit der Herzogin und erlöste uns von der allgemeinen Aufmerksamkeit.

Ich hatte in keinster Weise damit gerechnet, dass mein Plan, es wirklich auf die Spitze zu treiben, so schnell so große Wellen schlagen würde. Nancys Tante wurde mir noch unsympathischer, auf keinen Fall wollte ich, dass die Tochter der doofen Pute gewann und Nancys Brautjungfer wurde.

Halt, was dachte ich da schon wieder, jetzt freute ich mich auch noch darauf, nächstes Jahr Nancys BRAUTJUNGFER zu sein. Hilfe, Hilfe, Männlichkeit verlass mich nicht!!!! Erschrocken über mich selbst, stieß ich einen Seufzer aus, der mir das beginnende Grinsen über meinen Streich aus dem Gesicht fegte.

Micha

Als Nancys Tante uns all ihre Verbitterung über den blassen Auftritt ihrer Tochter mit ihrer ewigen moralischen Litanei spüren ließ, musste ich innerlich Grinsen und zollte der Herzogin im Stillen meinen Respekt. Da hatte sie wirklich die richtige zum Auslösen des Skandals anstiften lassen.

Als wir mit dem Diener durchs Schloss gingen, musste ich aufpassen, dass man mir mein Vergnügen nicht ansah und ich versuchte wenigstens etwas beschämt dreinzuschauen.

Alex sah ich an, dass auch er gegen ein offenes Grinsen ankämpfte, aber ich merkte das nur, weil ich ihn so gut kannte. Na ja, mal schauen, wie er sich nach der Standpauke bei der Herzogin fühlen würde.

Herzogin

„Alex, dieser kleine Unruhestifter, jetzt hat er es aber wirklich zu weit getrieben,“ dachte ich und lächelte dabei. „Dann werden wir die Daumenschrauben mal etwas fester anziehen und den Kleinen etwas zurechtstutzen!“

Da Susann als Gouvernante seine Erziehungsberechtigte war, hatte ich sie mit den beiden holen lassen. Die keifende Tante ließ ich an der Tür zur Bibliothek von einem Diener abweisen. Mir fiel sofort auf, dass das Klima zwischen Alexia und Susann extrem eisig war. Alexia schien sie fast schon zu hassen. Darüber musste ich später in einer ruhigen Minute mit Micha sprechen. Im Zweifel musste ich Susann dann möglichst unauffällig als Gouvernante abberufen. Aber ich hatte sowieso mehrere Alternativen für die weitere Betreuung der lieben Alexia vorbereitet.

Halbwegs ernsthaft aber doch mit einem unterdrückten Grinsen standen die beiden vor mir, Alex lächelte sicherlich wegen seines gelungenen Streichs und Micha, weil sie sich über den schnellen Erfolg unseres Plans freute. Ganz wie geplant, ließ ich ein gehöriges Donnerwetter auf die beiden niederprasseln: „Weil ihr ein Paar seid, hatte ich Micha extra als deine Gesellschafterin eingeführt, damit sie dich bei deiner schweren Aufgabe unterstützen kann, und ihr zwei Turteltauben seid noch nicht mal in der Lage, für zwei Tage auf öffentliches Knutschen zu verzichten,“ … .

Alex

Mit einer so heftigen Reaktion der Herzogin hatte ich nicht gerechnet, auf unserem Ausritt hatte sie noch recht amüsiert gewirkt. Aber was solls, auf Regen folgt Sonnenschein. Ich ahnte ja noch nicht, dass ich bald eher vom Regen in die Traufe kommen würde, als dass bald Sonnenschein herrschen sollte . Aber von der ganz großen Katastrophe ahnte ich ja noch nichts.

Micha

Ich war echt beeindruckt von der schauspielerischen Leistung der Herzogin, wobei Alex trotzdem noch unbeeindruckt wirkte. Mal abwarten, wie er auf Anastasias Anordnungen reagieren würde.

„Das geht entschieden zu weit,“ endete die Herzogin, „Micha muss eure Suite sofort verlassen und erhält ein anderes Zimmer. Die Rolle von Micha übernimmt Katharina von Aragon aber als Deine Tante mit absoluter Weisungsbefugnis und ich werde sie anweisen, besonders streng mit Dir zu sein, Alexandria!

Um den strengen Konventionen der damaligen Zeit Rechnung zu tragen und weil ich bereits dem Geschlechtertausch von Alex zugestimmt habe, wird Micha ab sofort in der Rolle als Graf Michael, also in männlicher Rolle auftreten.“

Dem auf Ihren Ruf herbeigeeilten Diener befahl sie: „Bring Graf Michael in ein Einzelzimmer und sorge dafür, dass sie, bzw. ab gleich dann er passende Männerkleidung erhält. Bitte lass auch noch nach Katharina von Aragon schicken.“

Die beiden verließen den Raum und kurz darauf erschien Katharina. Ich hatte mich bis jetzt immer sehr angenehm mit ihr unterhalten, so dass ich mir wenig Sorgen machte. Wenn ich damals schon gewusst hätte, … .

Alex

Nach kurzer Schilderung der Lage ernannte die Herzogin Katharina zu meiner strengen, meiner seeehr strengen Tante, die umgehend dafür sorgen sollte, dass ich keinen Blödsinn mehr machen würde. Am nächsten Morgen sollte ich erfahren, wie ernst sie diese Aufgabe nahm.

„Schnürt Alexia in das Korsett und zieht ihr das Kleid an, das ich extra für sie habe anfertigen lassen, denn wenn Alexia nach diesem Vorfall noch gewinnen will, muss sie auf dem Ball eine übervolle Tanzkarte haben. Da helfen ein schönes Kleid und eine besondere Wespentaille. Das wird den Herren beim Tanz sehr gefallen,“ fuhr die Herzogin fort.

„Freu dich nicht zu früh meine liebe Alexia, auch wenn Micha jetzt als Mann auftritt, darf sie bis Mitternacht nur einen Tanz mit dir machen, denn bis dahin darfst du mit jedem Herren nur einmal tanzen!“

Diese Worte der Herzogin zerstörten meine Hoffnung, einfach durch Tanzen mit Micha mein Punktekonto aufzubessern.

„Jeder Tanz bringt dir 20 Punkte, die kannst du sehr gut auf deinem Punktekonto gebrauchen, weil ich dir für deine letzten Eskapaden so viele Punkte abziehen musste.“

„Wie viele Punkte habe ich denn und wie viele Punkte haben die anderen?“

„Um den Wettstreit bis zum Ende spannend zu gestalten, werden die Ergebnisse erst morgen bei der Siegerehrung bekanntgegeben, nicht dass sich noch eine der jungen ‚Damen‘, dabei blickte mich die Herzogin schmunzelnd an, „auf ihren Lorbeeren ausruht und sich Wort wörtlich zur Ruhe setzt.“

Dann schickte sie uns aus dem Zimmer und Susann und Katharina führten mich zu unserer Suite. Im Ankleidezimmer zogen sie mich ohne großes Federlesen aus und entfernten mein leichtes Nachmittagskorsett.

„Wir haben nicht mehr so viel Zeit, aber 2 Einläufe müssen schon sein, damit wir dich besser schnüren können,“ ordnete Katharina an.

„Außerdem wirst du auf dem Tanz sowieso keine Zeit haben groß auf die Toilette zu gehen, da dich jeder verpasste Tanz 20 Punkte kosten würde, und du willst doch gewinnen,“ ergänzte Susann.

Danach wurde ich sofort ans Trapez gehängt. Als Katharina mir dann mein Abendkorsett zeigte, holte ich unwillkürlich tief Luft.

„Ja, hol nochmal tief Atem, solange du es noch kannst,“ freute sich Katharina.

In diesem Monsterteil sollte ich tanzen! Es war natürlich bei weitem nicht so schlimm wie mein Strafkorsett, ich musste schließlich meine Beine fürs Tanzen noch frei bewegen können, aber die Taille sah echt mörderisch aus, irgendwie länger als sonst.

„Das ist ein Pipestem-Korsett, durch die verlängerte Taille wirkt die Trägerin besonders grazil,“ klärte mich Katharina auf, die Herzogin hat es in weiser Voraussicht für dich anfertigen lassen. Dein wilder Lebenslauf ließ sie bereits erahnen, dass du für den großen Ball etwas gebremst werden müsstest. Außerdem wirst du mit dieser Taille nochmal zusätzliche Punkte erhalten, da die anderen wahrscheinlich nur normale Korsetts tragen werden und nicht zu vergessen, die Herren werden auf dich fliegen,“ klärte mich Katharina auf.

Das war der Teil, der mir auf der Seele lag, ich musste den ganzen Abend mit irgendwelchen langweiligen Männern tanzen. „Ich bin doch Hetero,“ schrie es in mir! In diesem Fall war mein Keuschheitsgürtel echt ein Segen, was würden die Herren wohl denken, wenn sie da eine verdächtige Beule spüren würden? Ich lächelte still in mich hinein.

Einmal am Trapez befestigt, legte Susann mir das Korsett um und schloss die vordere Planchette. Mannomann, das Teil drücke mich ja jetzt schon mehr als ein normales Korsett nach dem ersten Schnürdurchgang. Am Anfang schnürte nur Katharina. Ich hatte diese zierliche Frau unterschätzt, denn ich spürte, mit welcher Kraft sie bereits allein mein Korsett zusammenzog.

Die Zeit zwischen den Durchgängen nutzen die beiden Damen, um meine langen blonden Haare mit Lockenstäben zu bearbeiten, bis meine Haare in diesen altmodisch gedrehten Locken über meinem Rücken fielen.

Im zweiten Durchgang schafften sie es bereits, das Korsett fast ganz zu schließen, mein hartes Training zahlte sich endlich einmal aus. Erstaunlicherweise drückte das Korsett weniger, als ich befürchtet hatte. Im Stillen tat ich Nancy und Micha Abbitte für ihr strenges Korsetttraining, denn ohne wäre das hier jetzt nicht möglich gewesen.

Irgendwann hatten meine beiden Aufpasserinnen das Korsett endlich geschlossen. Die beiden schnauften, weil besonders die letzten Zentimeter sehr anstrengend gewesenen waren. Ich schnaufte auch, aber weil mir das Pipestem Korsett noch mehr den Atem nahm als mein normales Korsett.

Als Katharina das bemerkte, meinte sie, „du wirst jetzt allen Atem für das Tanzen brauchen, für eine großartige Unterhaltung während des Tanzens wird es daher kaum ausreichen. Aber sieh es positiv, dann kannst du auch nicht wieder wegen unpassender Äußerungen unnötig Punkte verlieren.“

Die Unterröcke waren etwas weiter als sonst, schließlich sollte ich ja in dieser Kleidung den ganzen langen Abend Tanzen. Aber einengend waren sie schon, großartig rennen konnte ich damit bestimmt nicht. Der Rock hatte hinten eine leichte Crinolette mit einer nicht zu langen Schleppe, ich sollte schließlich in dem Kleid tanzen können.

Es folgten wadenhohe Schnürstiefel mit einem 4cm Blockabsatz, das kam mir nach all meinem Training schon fast zu flach vor, mal schauen, wie es dann nach ein paar Stunden Tanzen sein würde.

Mein Gesicht wurde in das Abbild einer jungen Frau mit rosigen Wangen und einem kleinen Püppchenmund verwandelt. Ein Teil meiner Haare wurde mit vielen zum Kleid passenden Schleifen und Haarklämmerchen mit Blumen zu einer aufwendigen aber überaus süßen Frisur gestylt. Ich fand diesen süßen kindlichen Style gerade noch erträglich.

Ich wusste ja nicht, dass ich diesen Püppchenstyle schon bald inbrünstig zu hassen lernen würde. Auf die Straße würde ich so bestimmt nicht gehen, aber hier auf dem Ball unterstrich dieser Style mein ‚jungfräuliches‘ Aussehen.

Zuallerletzt zogen sie mir das Kleid an, es war hell rosa und mit unzähligen Blumen bestickt. Die Haarklämmerchen passten perfekt dazu. Ich war heilfroh, dass der Ausschnitt waagrecht oberhalb meiner falschen Brüste verlief, so dass man deren wahre Natur nicht erkennen konnte. An den seitlichen Enden waren schmale Träger angenäht, die in kurzen verspielten Puffärmeln ausliefen. Im Laufe des Abends sollten mich diese Träger schier in den Wahnsinn treiben, denn ständig rutschte mal der linke, mal der rechte von meinen Schultern und regte die Männer nur zu immer geileren Blicken an, so dass ich sie verschämt immer wieder sofort richtete.

Als ich mich vor dem Spiegel drehte, dachte der Mann in mir: „Boah, was für eine tolle Frau, die würde ich sofort als Freundin nehmen!“ Aber DER Alex in mir wand sich vor Scham: „In so einem Kleid muss ich also jetzt gleich vor die wilde Meute treten und den sogenannten Herren der Schöpfung auch noch schöne Augen machen. Da habe ich gleich mal gar keinen Bock drauf!“ Erstaunlicherweise beruhigten mich diese Gedanken, zeigten sie mir doch, dass mein männliches Ich immer noch nicht kapituliert hatte. Ich nahm mir mal wieder vor, mich so gut wie möglich gegen die totale Verweiblichung meiner Gedankenwelt zu stemmen.

Trotzdem fand ich es äußerst erregend, gegen meinen Willen …., schnell rief ich mich zur Ordnung: „Wehr dich Alter, du willst ein Mann bleiben!“

Es gab aber noch die Alex in mir, und die wollte unbedingt diese doofe Wette gewinnen, wobei, war die Wette wirklich so doof? Ich brach den Gedanken abrupt ab! Die weibliche Alex durfte ebenfalls nicht vergessen, dass sie eigentlich ein Mann war. Also dachte ich ergeben an die Aufgabe, heute Abend so viel wie möglich in diesem im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Kleid mit vielen verschieden Männern tanzen zu müssen.

Die Herzogin hatte mich in ein perfektes Püppchen für ihren großen Ball verwandeln lassen. Zum Glück ahnte ich jetzt noch nicht, was in den nächsten Wochen auf mich zukam, sonst wäre mir das mädchenhafte Lächeln förmlich aus dem Gesicht gefallen. Die lüsterne Aufmerksamkeit der Herren und die abschätzenden bis abfälligen Blicke der Damen waren mir sicher.

„Meine liebe Nichte, du siehst wahrlich zauberhaft aus!“ Mit diesen Worten besprühte mich Katharina noch mit etwas Parfum, natürlich ebenfalls mit mädchenhafter Duftnote.

Susann setzte mir noch ein paar glitzernde Schmetterlinge als Ohrstecker ein.

„Wir sind gleich fertig,“ meinte Susann zu mir, „wir beiden Gouvernanten müssen für unsere Abendrobe ja zum Glück nicht so viel Aufwand treiben, schließlich geht es bei diesem Ball um die Einführung der heiratsfähigen Töchter in die Gesellschaft.“

Na super, jetzt war ich zu allem Überfluss auch noch eine heiratswillige Tochter. Still lächelte ich in mich hinein, „wenn die da draußen alle wüssten, wer oder was ich in Wirklichkeit war, die würden in Ohnmacht fallen!“ Mit diesem Gedanken tröstete ich mich und nahm mir vor beim Tanzen mit besonders unsympathischen Männern daran zu denken.

3. Der große Ball

Unter der strengen Aufsicht meiner Begleiterinnen machte ich mich auf den Weg zum Ballsaal. Als ich Micha unterwegs sah, wollte ich sofort zu ihr rennen, na ja, was man so Rennen nennt, in den engen Unterröcken konnte ich vielleicht tanzen, aber auf gar keinen Fall konnte ich große Schritte machen. So war es für Katharina und Susann leicht, sich bei mir unterzuhaken und mich so, unauffällig von Micha wegzuführen. Wie ich sie dafür hasste, Micha war doch mein einziger Lichtblick in dieser bescheuerten Situation.

Am Eingang erhielt ich von einem Diener eine Tanzkarte, mein Name war schon in einer weiblichen Schrift eingetragen. Tänze am Abend stand darauf und darunter war mein Name zu lesen, darunter gab es 20 durchnummerierte Zeilen, am Anfang jeder Zeile war bereits das Wort Herr vorgedruckt.

Als ich die Karte umdrehte, sah ich, dass auch auf der Rückseite Namen eingetragen werden konnten. Oben stand “Tanz in den Morgen“, und darunter gab es ebenfalls wieder 20 Zeilen, aber ohne vorgedruckte Anrede. Mir wurde etwas bange, wenn das bedeutete, dass ich nach den 20 Tänzen noch weiter zum Tanzen gezwungen würde, wie sollte ich das überstehen.

Da wusste ich ja noch nicht, dass mir ausgerechnet dieser Tanz in den Morgen bei weitem am meisten Freude bereiten würde.

Danach gesellten wir uns zu den anderen Mädchen mit Tanzkarten in den Händen. Die Mütter standen jeweils wachsam bei ihren Töchtern. Mich begleitete Katharina, die trotz ihres etwas einfacheren Kleides wunderbar aussah. Als Mann hätte ich gerne mit ihr getanzt, auch wenn sie vom Alter her meine Mutter sein könnte, jetzt spielte sie erst einmal meine strenge Tante.

Im Vorbeigehen hörte ich von einigen überheblichen Männern so manchen besonders blöden Spruch über uns Debütantinnen, schnell dachte ich an mein ‚Anderssein‘ und konnte sogar darüber lächeln. Hätte ich da schon gewusst, dass mir genau das morgen auch noch eine überaus strenge ‚Mutter‘ bescheren würde, mein Lächeln wäre nicht so fröhlich gewesen.

Zum Glück begann dann bald die Begrüßungsrede des Herzogs, obwohl er ein guter und amüsanter Redner war, bekam ich nicht allzu viel davon mit, da ich Micha am anderen Ende des Saals sah und ich in Gedanken bereits in ihren Armen tanzte. Ein bisschen mehr als erwartet, sollte von diesem Traum sogar bald in Erfüllung gehen.

In unserer Gruppe gab es zunächst abschätzende Blicke der anderen Damen, aber schnell stellten wir jungen Frauen uns zusammen und sprachen über unsere Erwartungen an diesen Abend. Die meisten wollten einfach die hoffentlich netten jungen Männern kennenlernen und Punkte für die Wertung einsammeln. Es waren natürlich auch ein paar besonders ehrgeizige dabei. Am schlimmsten aber waren die hochnäsige Daniela und ihre noch hochnäsigere Mutter Bianca, die beiden gaben sich sehr siegesgewiss, weil sie unsere Wette durch die Enthüllung meiner Liebe zu Micha schon gewonnen glaubten.

„Freut euch nur nicht zu früh, ihr beiden arroganten hochwohlgeborenen Damen,“ dachte ich erbost, „ich habe den Kampf noch nicht aufgegeben!“

Daniela, die bisher kaum in Erscheinung getreten war, würde aufgrund ihres überheblichen Verhaltens bestimmt Probleme haben, ihre Tanzkarte auch nach den offiziellen Runden vollzukriegen. Ich hatte nämlich mittlerweile von Nancy erzählt bekommen, dass es nach dem offiziellen Teil sogar mehr Punkte für jeden Tanz gab. Da Nancy ja sehr kurzfristig als normale Teilnehmerin eingeladen worden war, nahm sie nicht am Wettbewerb teil, dafür half sie mir, wo sie nur konnte. Zu Hause war sie zwar meine Gouvernante, aber sie war zugleich auch eine gute Freundin geworden.

Dann kam der Auftritt der Herzogin, sie trug ein prachtvolles glitzerndes Kleid, das einer Königin würdig gewesen wäre. Natürlich hatte auch sie eine eng geschnürte Taille und eine lange Schleppe, ihrem Rang als Gastgeberin entsprechend.

„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Debütantinnen, ich freue mich, dass so viele der jungen Damen an unserem Tanzkartenball teilnehmen wollen. Die Regeln sind verhältnismäßig einfach:

Im ersten Teil werden 20 Tänze getanzt, alle 5 Tänze gibt es eine kurze Pause und dann geht es wieder weiter. Für jeden Tanz gibt es 20 Punkte, jede der jungen Damen darf nur einmal mit jedem Herren tanzen, Ihr könnt also nicht einfach alle Tänze mit demselben Herren absolvieren.“

Ich konnte sehen, wie Daniela ein ärgerliches Gesicht zog, sie hatte also gehofft viele Tänze mit ihrem Auserwählten tanzen zu können. Ich war natürlich ebenfalls enttäuscht, weil ich so ja nur einen Tanz mit Micha machen durfte, und das war schließlich die einzige Gelegenheit, bei der ich ihr offiziell nahe sein durfte. Ach, was hatte ich eine Sehnsucht nach ihr!

„Die offiziellen Tänze werden dann gegen 23 Uhr beendet sein. Danach beginnt der freie Teil. In diesem Jahr haben wir erstmals eine Neuerung, denn auch im freien Teil können wieder Punkte für die Wertung erzielt werden. Für jeden Tanz gibt es 25 Punkte, ihr dürft dann sogar mehrmals mit demselben Herren tanzen, nur nicht direkt nacheinander. Die Damen mit guter Kondition können sich auf diese Weise noch einige Punkte ertanzen. Die tanzwilligen Herren dürfen die Damen spontan zum Tanz auffordern, auf der Rückseite kann dann nach dem Tanz der Name des jeweiligen Tanzpartners eingetragen werden.“

Ein Raunen ging durch die Reihen der ehrgeizigen Mütter, besonders Bianca tat sich dabei hervor. Ich freute mich, und dachte zum ersten Mal: „Was war das doch gut, dass uns Katy und Sven so gut im Tanzen trainiert hatten. Auf den freien Teil freute ich mich besonders, vor allem wollte ich dann so oft wie möglich mit Micha tanzen, das war ja zum Glück ausdrücklich erlaubt.“

Aber es wurde noch besser, „in den letzten Jahren war es so, dass einige Herren gegen Ende lieber im Herrenzimmer verweilten, als dem Tanzsport nachzugehen,“ die Herzogin lächelte spitzbübisch, „so dass es dann auch vorkam, dass zwei Damen miteinander tanzten, weil die Herren sich ja rar gemacht hatten.“

Von dem ein oder anderen Herren gab es lustig gemeinte aber letztendlich gehässige Ausrufe über die Schönheit der Damen, ich merkte mir ihre Gesichter und hoffte einem Tanz mit ihnen entgehen zu können.

Aber schon fuhr die Herzogin fort: „Aus diesem Grund habe ich den Damen, die besonders eifrig für die fehlenden Herren eingesprungen sind, im Vorfeld angeboten, als Joker teilzunehmen. Die Joker werden alle in einer männlichen Verkleidung mit einer Maske auftreten und können dadurch inkognito mit den ‚armen Mauerblümchen‘ tanzen. Auf den Karten wird dann der jeweils dargestellte Charakter eingetragen, zum Beispiel Harlekin oder venezianischer Prinz. Um den besonderen Einsatz meiner Damen zu belohnen, gibt es für den Tanz mit einem Joker sogar 30 Punkte. Also strengt euch an Ladies.“

Nun blickte die Herzogin erst in Michas und dann in meine Richtung: „Heute Nachmittag gab es ja den Vorwurf einer Liaison zwischen zwei Damen. Ich habe dem Rechnung getragen und Gräfin Michaela, die in ihrer Rolle als Gesellschafterin sowieso nicht am Wettbewerb teilnehmen konnte, zu Graf Micha ernannt, Sie wird also in ihrer Rolle als Mann am Tanzwettbewerb teilnehmen. Unser kleiner Wildfang Alexia hat durch diesen Vorfall leider einen erheblichen Punkteverlust hinnehmen müssen, den sie heute Abend aber immer noch ausgleichen kann. Meine jungen Herren schenken sie also auch Alexia ihre Aufmerksamkeit, sie wird bestimmt eine gute Tanzpartnerin sein, wie natürlich auch all unsere anderen jungen Damen, die hart für dieses Tanzfest trainiert haben. Ich erkläre das Tanzfest des heutigen Abends für eröffnet! Meine Herren, sie können sich jetzt in die Tanzkarten eintragen lassen.“

Applaus brandete auf und die ersten Herren machten sich auf den Weg zu uns Damen.

Fragend wendete ich mich an Katharina: „Wann tanze ich denn am besten mit Micha, am Anfang, am Ende oder in der Mitte?“

„Ich würde mir das Schönste für das Ende aufbewahren, wenn du als erstes mit Micha tanzest, kann es danach nur schlechter werden,“ antwortete mir Katharina leise.

„Aber im freien Teil kann ich doch auch wieder mit ihr tanzen.“

„Das stimmt, aber wer weiß, ob sich da dann nicht irgendwelche geilen Herren an dich ranmachen, weil sie dein süßes Kleid so bewundern.“

Innerlich verfluchte ich erneut meine auffällige Aufmachung, aber was sollte ich machen, außer zu hoffen, dass ich möglichst viele Tänze mit Micha machen konnte.

Dann werde ich für Micha den letzten Tanz reservieren, damit ich mich wenigstens darauf freuen kann, wenn ich mit all den Herren tanzen muss. Wie du weißt, bin ich schließlich hetero,“ flüsterte ich energisch zurück.

Katharina lächelte nur und überließ mich den herbeiströmenden Herren. Ich konnte es gar nicht fassen, meine Karte füllte sich sehr viel schneller, als ich gedacht hatte, hoffentlich schaffte es Micha bald zu mir vorzudringen, denn den letzten Tanz wollte ich unbedingt mit ihr genießen. Langsam wurde ich unruhig, aber endlich stand Micha vor mir, sie sah unglaublich gut aus in ihrer Männerkleidung. Sie erinnerte mich an einen Torero, enge knöchellange Hose, weißes Hemd mit weiten Ärmeln und eine kurze Toreroweste, die ihre schlanke Figur perfekt zur Geltung brachte, dazu schwarze Stiefel mit 8cm Absätzen. Dadurch war sie 10cm größer als ich, da ich ja ausnahmsweise die 4cm Heels tragen durfte. Hingerissen schaute ich zu ihr auf. Am liebsten hätte ich sie sofort umarmt und geküsst.

Es war das erste Mal, dass wir nach dem Wohltätigkeitsball beide wieder in vertauschten Rollen zusammen waren. Während unserer Vorbereitung hatte Micha ja auch immer Frauenkleider tragen müssen und um ehrlich zu sein, ich genoss es, meine Freundin in dieser schönen Aufmachung als Torero zu bewundern. „Weg, weg ihr weiblichen Gedanken,“ rief ich mich wieder zur Ordnung! Mit diesem Outfit wäre sie auf jedem normalen Ball eine der bestgekleideten Frauen gewesen, also als Frau. Niemand hätte angenommen, dass sie als Mann verkleidet war. „Außer du bist wieder im Kleid mit ihr unterwegs, dann ist ganz eindeutig, wer hier die Hosen anhat,“ warf mein Unterbewusstsein hämisch ein. Ach was solls, ich freute mich einfach darauf, später noch viele schöne Tänze mit meiner Micha zu machen. Ich wusste ja noch nicht, dass es durch die Joker oder besser gesagt einem besonderen Joker, zu einer mehr als anregenden Tanznacht kommen sollte.

„Vergib die Tänze direkt vor den Pausen an die sympathischen Herren und gib den unsympathischeren die Tänze direkt nach den Pausen,“ hatte mir Katharina vor dem Ausfüllen noch schnell zugeflüstert, „dann kannst du mit den netten Tänzern in der Pause noch etwas plaudern.“

Da mir die Unsympathen während des Wochenendes bereits alle aufgefallen waren, war es mir gelungen meine Tanzkarte ganz gut zu gestalten.

Pünktlich um 20:30 begann der Tanz. Dem immer übertrieben freundlichen, mir aber wegen seiner stechenden Blicke trotzdem suspekt wirkenden Professor Steinhausen hatte ich den ersten Tanz gegeben, dann hatte ich den schon mal vom Hals. Nach diesem Tanz konnte ich ihn unter den Zuschauenden zum Glück nicht mehr entdecken, so dass ich von ihm unbeobachtet die Tänze genießen konnte. Wobei genießen ja relativ war, denn ich musste schließlich mit Männern tanzen. Aber irgendwie gefielen mir die Komplimente meiner jeweiligen Tanzpartner. Bei der Auswahl hatte ich es tatsächlich geschafft, bis auf den Professor nur nette und freundliche Herren aufzuschreiben. Die Ekel hatten zum Glück gar nicht erst versucht, auf meine Tanzkarte zu kommen. Manchmal ist es eben doch gut, wenn ‚Frau‘ sich entsprechend rabiat gegen aufdringliche Verehrer zur Wehr setzt.

Also wie gesagt, meine Herren waren allesamt super nett und freundlich, und in den Pausen wurde ich mit Getränken und leichten Häppchen versorgt.

Insgesamt nahmen ungefähr zwanzig Damen am Tanzkartenwettbewerb teil. Mir fiel auf, dass die hochnäsige Daniela fast ausschließlich die unsympathischen Männer gewählt hatte, was mich natürlich in meiner Meinung über Nancys Cousine nur umso mehr bestärkte.

Irgendwann kam mir zu Bewusstsein, dass ich es mehr und mehr zu genießen begann, die vielen Komplimente zu hören. Schnell holte ich den männlichen Alex hervor und las mir selbst die Leviten: „Denk an Micha, nur für sie machst Du den ganzen Mist hier!“ Nun gut, ich machte es natürlich auch wegen der Wette, denn ohne die Wette hätte ich mich erst gar nicht getraut, als Frau verkleidet auf so einen pompösen Ball zu gehen und wegen meinen eigenen Träumen, das dachte ich aber nur “ganz leise“.

Die Tänze und Pausen plätscherten so dahin und ich freute mich immer mehr darauf, endlich den lang ersehnten Tanz mit Micha machen zu dürfen. Unter den anderen Paaren konnte ich Micha nicht entdecken, sie hatte sich wohl nur auf meiner Tanzkarte eintragen lassen. Das machte mich stolz und ich sehnte mich umso mehr nach ihr.

Endlich war es so weit, Micha machte einen übertriebenen Kratzfuß vor mir und führte mich auf die Tanzfläche. Dank unseres Tanztrainings wirbelten wir nur so über die Tanzfläche. Vor Glück wurde mir ganz schwindelig, so schön war das Tanzen mit meiner Micha. Kraftvoll und bestimmt führte sie mich und umkurvte geschickt die anderen Paare, die uns im Weg waren. In diesem Augenblick genoss ich es nur noch, mich von ihr führen zu lassen. Selbst mein ängstliches ich mit seiner Angst um meine Männlichkeit schwieg begeistert still.

Es folgte eine längere Pause und in den Pausen durften sich die Kavaliere offiziell um ihre Tanzpartnerinnen kümmern. Das war die erste Zeit an diesem langen Wochenende, in der Micha und ich uns ganz unbeschwert anhimmeln durften und innige Blicke tauschen konnten. Den jungen Damen war das Küssen natürlich streng verboten, was die Herren jedoch nicht davon abhielt es trotzdem zu versuchen. Nachdem wir etwas getrunken und eine Kleinigkeit gegessen hatten, führte mich Micha unauffällig in den dunklen Park.

So schön war es noch nie gewesen, mit Micha zu knutschen. „Es stimmt! Die verbotenen Früchte sind eben immer die süßesten!“

Die Stimme eines Herolds riss uns aus unserer Umarmung. In weiser Voraussicht hatte die Herzogin einem Diener aufgetragen, von der Terrasse aus lautstark zur Fortsetzung des Tanzes zu rufen, und nicht nur wir machten uns aus dem dunklen Park auf den Weg.

Im Ballsaal war es merklich leerer geworden, zum Glück waren hauptsächlich die unsympathischen Herren verschwunden. Ich spürte eine diebische Freude, dass Daniela weitgehend verlassen im Saal stand. Aber zu ihrem Glück gab es ja dieses Jahr noch die Joker, so dass auch sie zu ihren Tänzen kam.

Den ersten Tanz machte ich natürlich mit Micha, dann wurde ich von einem Till Eulenspiegel zum Tanz gebeten. Zuerst hatte ich keine Ahnung, wer da wortlos seinen Kratzfuß vor mir machte. Die Joker-Damen trugen noch ihre Korsetts und hatten daher alle sehr ähnliche Figuren, sodass man nicht einmal erahnen konnte, wer sich unter den Masken verbarg.

„… und wie hat dir mein Tanzabend bis jetzt gefallen,“ fragte mich der Till Eulenspiegel?

Es durchzuckte mich. „Herzogin.“

Mehr konnte ich nicht sagen, da hielt sie mir schon ihren Finger auf den Mund, „Schhhhhh, es soll niemand wissen, dass ich mich auch unter die Joker gemischt habe. Offiziell habe ich mich zu einer Pause zurückgezogen, so kann ich dir noch zu ein paar Zusatzpunkten verhelfen. Wozu bin ich schließlich der Oberjoker,“ flüsterte sie mir mit lächelnder Stimme ins Ohr.

„Kann man mit der Stimme lächeln,“ fragte ich mich in Gedanken? Zumindest die Herzogin konnte es, sie war wirklich eine höchst beeindruckende Frau.

Auch die Herzogin führte mich in ihrer Männerrolle perfekt über die Tanzfläche. Ich genoss auch das, wenn auch etwas weniger als vorhin mit Micha. Die Herzogin schaffte es, dass wir unseren Tanz direkt bei Micha beendeten.

„Keine zwei Tänze hintereinander mit dem gleichen Partner,“ erinnerte mich Anastasia und reichte mich an Micha weiter.

Mein zweiter Tanz mit Micha war noch erregender als der erste. Kaum war der Tanz vorbei, wurde ich von einem Pierrot wortlos zum Tanz gebeten. Er, äh sie sagte auch während des Tanzes kein Wort, so dass ich keine Ahnung hatte, mit wem ich da gerade tanzte.

Erstaunlicherweise hielt meine Erregung auch beim Tanzen mit der Unbekannten an. Ich schob es auf die Spannung, nicht zu wissen, mit welcher Dame ich tanzte.

Zum Glück übergab mich die Unbekannte direkt an Micha. Meine Erregung stieg weiter, aus Freude, wie ich annahm.

Unser Tanz endete bei einem Harlekin, der mich ebenfalls wortlos über die Tanzfläche wirbelte. Das Tanzen mit einer weiteren Unbekannten wühlte mich zusehends auf. Ich konnte die Faszination für Maskenbälle in früheren Zeiten immer besser nachvollziehen.

So ging es immer weiter, auf einen Tanz mit Micha folgte ein Tanz mit einem Joker. Micha beendete unsere Tänze immer in der Nähe von Till Eulenspiegel, dem Pierrot oder dem Harlekin. Ich war sehr froh darüber, kam ich doch so um weitere Tänze mit Männern herum. Eigentlich hätte ich misstrauisch werden müssen, aber die Freude endlich mit Micha engumschlungen Tanzen zu können und meine steigende Erregung ließen solche Gedanken erst gar nicht aufkommen. Mein männliches Ich schwieg sozusagen begeistert still.

„Siehst Du, wie eifrig Daniela ausschließlich mit Jokern tanzt. Ich tippe mal Bianca hat da ihre Hände im Spiel, damit ihre Tochter noch besonders viele Punkt holen kann,“ machte mich die Herzogin auf die beiden aufmerksam. „Zu dumm nur, dass nur der erste Tanz zählt, wenn man mehrmals hintereinander mit demselben Herrn tanzt. Das gilt auch für Joker und vor allem auch ein anderer Joker gilt nicht als anderer Tanzpartner. Das soll genau diesen Trick verhindern, den Daniela gerade so verbissen durchzieht,“ die Herzogin lachte leise in mein Ohr und ich musste grinsen. Zum Glück schaffte ich es, es wie ein glückliches Lächeln aussehen zu lassen.

Ich schrieb es meinem Hochgefühl zu, dass mich auch dieser Tanz mit der Herzogin erregte. Beim nächsten Tanz mit Micha wurde es noch stärker, aber das lag bestimmt an Micha. Mit jedem Tanz wurde es stärker, bis mir endlich ein Licht aufging.

„Hast Du etwa an meinem Keuschheitsgürtel herumgespielt,“ fragte ich Micha, als wir wieder zusammen tanzten.

„Gefällts Dir etwa nicht,“ fragte Micha scheinheilig lächelnd zurück?

„Na warte,“ drohte ich ihr leise lachend.

Mit jedem Tanz wurde es mehr, auch wenn ich mit den anderen tanzte.

An Micha schmiegte ich mich immer besonders an, damit ich meine Erregung besser verbergen konnte. Die anderen mussten uns für ein besonders verliebtes Paar halten. Aber bei den Jokern und der Herzogin hielt ich mich natürlich zurück, sie war ja immer noch eine mehr oder weniger Fremde für mich und die beiden anderen hatte ich noch nicht einmal erkannt. Wenn ich nur geahnt hätte, was die Herzogin alles über mich wusste, ich wäre wohl schamrot zusammengebrochen.

„Entschuldige,“ flüsterte ich Anastasia ins Ohr, „mein KG macht mich verrückt.“

„Ich weiß,“ antwortete sie, worauf ich sie nur fragend ansah.

„Micha hat mir erzählt, wieviel Spaß ihr damit habt.“

Entsetzt schaute ich sie an.

„Ich war sehr gut mit Michas Eltern befreundet, auch wenn wir uns sehr lange nicht mehr gesehen haben, bin ich für Micha sozusagen eine Tante. Es ist schon OK, dass sie mir so viel erzählt hat. Ich kann euch in vielfältiger Weise helfen. Ich bin schließlich die ‚berüchtigte‘ Herzogin von Trux. Aber wen ich mag, dem helfe ich sehr gern.“ Spielerisch streifte sie den rechten Träger meines Kleides von meiner Schulter, „und nicht nur, weil du so ein hübsches Mädchen bist. Ich mag den Alex in dir mit all seinen ehrenwerten Prinzipien,“ beruhigte sie mich.

Wo war ich da denn reingeraten? Und das alles nur, weil ich Micha im Suff von meinen geheimsten Fantasien erzählt hatte.

Jetzt wurde ich auch noch von fast fremden Frauen angebaggert, aber irgendwie war es ausgesprochen erregend, ich fühlte mich mit meinen bloßen Schultern, wie von der Herzogin erbeutet. Dazu kam noch diese Hilflosigkeit durch das enge Stemwaist Korsett. Ich konnte mich kaum bewegen und Luft kriegte ich auch so eben genug, es reichte gerade zum Tanzen und ein paar gehauchten Worten. Die Herzogin könnte alles mit mir machen, und ich wäre nicht in der Lage, mich dagegen zu wehren.

„Ich weiß auch von deinem besonderen Tanz mit Sven, das möchte ich auch einmal genießen.“

Ich schaute sie verständnislos an.

„Ich habe mit Micha gewettet,“ sagte sie fröhlich.

„Dieses Aas entfuhr es mir,“ aber ich musste auch ein bisschen grinsen.

„Freu dich doch, so wird dieser langweilige Tanzabend doch noch zum unvergesslichen Erlebnis für dich und du wirst dich noch lange an die verrückte Herzogin erinnern.“ Damals wusste ich ja noch nicht, dass ich mich noch an viele Dinge mit der Herzogin erinnern sollte. Sie würde zu einer sehr wichtigen Person in meinem und Michas zukünftigem Leben werden, aber davon später mehr.

„Um was habt ihr denn gewettet,“ fragte ich zurück.

„Die, bei der du den Orgasmus bekommst, darf dich ins Bett bringen,“ antwortete sie mit einem übermütigen Grinsen.

Entsetzt schaute ich ihr ins Gesicht,.

„Vertrau mir, du wirst auf jeden Fall deinen Spaß dabei haben!“

Vertrau mir, hat sie gesagt! Das letzte Mal, als jemand zu mir gesagt hatte, „vertrau mir,“ war es Micha gewesen, an meinem ersten Wochenende in Frauenkleidern und wo hatte mich das hingeführt? Genau hier hin! In die Arme einer fremden Frau, dazu noch in ein süßes sexy Kleid gekleidet, die mich zum Orgasmus tanzen und dann noch im Bett vernaschen wollte.

Ergeben tanzte ich mit ihr weiter, was sollte ich schon groß machen vor all den Leuten.

„Vielleicht schaffe ich es ja doch bei Micha,“ dachte ich gerade.

Als könnte sie Gedanken lesen, meinte die Herzogin: „Vielleicht gewinnt ja Micha, obwohl, … ich habe die besseren Beziehungen zum Orchester. Ich schätze mal, Du schaffst höchstens noch zwei Tänze und das auch nur, wenn als nächstes ein langsamer Tanz kommt.“ Damit übergab sie mich wieder an Micha, „pass gut auf deine Alex auf, er ist kurz vor der Explosion.

Auffordernd winkte sie zum Orchester, und das spielte auch noch ein langsames Stück. Die Herzogin war wirklich ein ausgekochtes Schlitzohr.

Micha weidete sich an meinem peinlichen Gesichtsausdruck und tanzte zu allem Überfluss auch noch besonders vorsichtig mit mir.

Hatte sie sich etwa mit der Herzogin verbündet? Als sie gestern Susann meinen Keuschheitsgürtel so ‚anschaulich‘ erklärt hatte, hatte sie auch diesen erfreuten Blick gehabt und als mich Susann dann doch noch zum Orgasmus brachte, hatte sie sogar zuerst ganz begeistert ausgeschaut.

Aber zurück zum Tanzen, ich war mir sicher, beim nächsten Tanz würde es soweit sein.

„Du wirkst so angespannt mein Schatz. Schau mal da hinten, die hochnäsige Daniela tanzt die ganze Zeit nur mit Jokern, wenn die wüsste, dass es nur Punkte gibt, wenn man zwischendurch auch mal mit normalen Männern tanzt. So wird sie wohl nur einmal Punkte kriegen. Die wird platzen vor Wut.“

Jetzt wurde mir erst richtig klar, warum Micha und die Herzogin sich so ins Zeug legten, aber der hochnäsigen Daniela wollte ich auch gerne eins auswischen. So überstand ich auch diesen Tanz.

Mittlerweile gab es nur noch wenige tanzende Paare. Als wir nach dem Tanz an Daniela vorbeikamen, konnte ich mir nicht verkneifen, ihr die Regel mit den Jokern zu erklären. Sie wurde leichenblass und verließ empört die Tanzfläche und ging zu ihrer Mutter, die auch ein entsprechendes Gesicht zog.

„Ob das jetzt so schlau war,“ meinte Micha zu mir, „die werden doch jetzt erst recht Stress machen.“

„Vielleicht hast Du recht, aber ich konnte einfach nicht widerstehen,“ gab ich grinsend zurück.

Bei der Herzogin angekommen fragte sie uns, warum wir so grinsten, und ich sagte es ihr. Die Herzogin lächelte mich liebevoll an, „du kleiner Heißsporn, hoffentlich hast du sie damit nicht zu sehr gegen dich aufgebracht. Bedenke welchen Aufstand sie heute Nachmittag schon gemacht haben. Aber mach dir keine Sorgen, ich werde meine schützende Hand auf alle Fälle über dich halten!“

Wie bereits erwähnt, ich ahnte ja nicht, wie sehr die Herzogin ihre Hände selbst im Spiel hatte, und dass sie mein Leben endgültig durcheinanderbringen würde.

Die Musik begann wieder und Anastasia nickte Micha auffordernd zu, bevor wir lostanzten. Ich wurde stutzig, hatte die Herzogin Micha etwa gerade aufgefordert, die Intensität auf Maximalwert zu stellen Die Erregungen durch meinen Keuschheitsgürtel nahmen mit jeder Minute zu. Zum Ende des Tanzes kollabierte ich mit einem nicht enden wollenden Orgasmus in den Armen der Herzogin. Liebevoll lächelnd führte sie mich zu dem Tisch, an dem Micha saß.

„Liebe Alexia, ich habe die Wette gewonnen. Danke für die schönen Tänze mit dir. Ich freue mich schon auf die Einlösung meines Gewinns.“

Ich schaute etwas bedröppelt, aber Micha sah irgendwie zufrieden aus.

„Das Fest ist jetzt sowieso zu Ende,“ begann die Herzogin, „komm Micha, lass uns unsere kleine Tanzmaus schön ins Bettchen bringen.“

Ich schaute sie fragend an, „ihr beide?“

„Um dich aus diesem wunderschönen Kleid und dem Korsett zu kriegen, sind zwei Personen einfach besser. Außerdem macht es so auch noch mehr Spaß, und Susann und Katharina schlafen schon. Also werden Micha und ich dich in ein separates Zimmer für diese Nacht bringen. Wir hatten nur aus Spaß an der Freud gewettet, aber dein Gesicht, als ich dir von unserer Wette erzählte, und dass du der Wetteinsatz wärst, war einfach zu süß,“ erklärte die Herzogin.

Micha grinste mich breit an.

„Na warte, komm du mir mal nach Hause,“ versuchte ich mit ernster Stimme zu sagen. Aber versuch du mal im engen Korsett und kaum Atemluft und dann noch der hohen Stimme durch die ‚Stimmtabletten‘ ernsthaft zu sprechen. Ich musste lachen, Micha musste lachen und die Herzogin lachte erst recht mit.

„Ich freue mich auch schon auf zu Hause und da sind ganz viele Freunde, die freuen sich schon darauf, mit dir auf die Insel von Björn und Sven zu fahren,“ fuhr Micha lachend fort, „als Frau!“

Die beiden führten mich zum Nachbarzimmer unserer Suite, es gab sogar eine Durchgangstüre zu meinem Zimmer, aber die war bisher immer abgeschlossen gewesen.

„Anastasia, du hast wirklich das beste Kleid für meine kleine Alex ausgesucht. Schaut sie nicht süß aus, so mädchenhaft, aber durch den schulterfreien Schnitt etwas sexy und dann noch die vielen Blumen und Blüten im Haar, einfach genial. Das könnte glatt mein Lieblingskleid werden.“

„Aber ich müsste es anziehen und dieses Pipestem Korsett ist echt unbequem.“

„Ach, papperlapapp, wer schön sein will muss leiden,“ tat Micha meinen Einwand lächelnd ab, „ich finde dich einfach zum Anbeißen in diesem Kleid. Am liebsten würde ich dich auf der Stelle vernaschen.“

„Micha! Was soll die Herzogin von uns denken?“

„Na was schon, du hattest schließlich gerade mitten auf der Tanzfläche in ihren Armen mitten einen phänomenalen Orgasmus.“

Die Herzogin wandte lächelnd ein: „Mir hat es eine riesige Freude bereitet und dir doch auch. Alex, gib‘s einfach zu.“

„Es war mir zwar super peinlich, aber Du hast mich ja zum Glück sicher gehalten und dafür gesorgt, dass die anderen dachten, ich hätte einen Schwächeanfall nach all den Tänzen. Aber ja, es war eine sehr erotische Erfahrung. Trotzdem freue ich mich immer noch darauf, bald wieder meine normalen Sachen anziehen zu können.“

„Und was wäre, wenn dein Leben in Zukunft voll von erotischen Erfahrungen wäre? Ich hätte da noch unendlich viele Ideen, was ich mit dir anstellen könnte,“ meinte Micha zu mir.

Ein leichtes Grinsen fuhr über mein Gesicht, „also, ehrlich gesagt, … .“

„Du brauchst gar nichts weiter zu sagen, ich weiß Bescheid!“ Micha grinste breit.

Die Herzogin wandte ein, „warten wir mal den morgigen Tag ab, ich habe da so ein Gefühl, dass es morgen noch einige Verwicklungen mit Daniela und besonders Bianca geben wird. Die sahen richtig wütend aus, als sie den Festsaal verließen.“

„Stimmt, Bianca ist eine richtige Hexe,“ stimmte Micha zu.

„Wird schon werden,“ meinte ich nur leicht bekümmert, „was sollen die schon machen?“

„Zum Beispiel deinen Sieg anfechten, denn durch deine vielen Tänze hast du dir insgesamt 950 Punkte ertanzt, Daniela aber nur 430, weil bei ihr ja nur ein Joker-Tanz gezählt wird. Ich muss wohl irgendwie versäumt haben, ihr die Regelung mit den Jokern genauer zu erklären,“ sprach die Herzogin lächelnd. „Damit kann ich dir sagen: Du hast die meisten Punkte aller Kandidatinnen. Wie gesagt Kandidatinnen, wenn Bianca herausfindet, dass du eigentlich Alexander bist, wird sie das ganz bestimmt gegen dich einsetzen.“

Ich schaute ziemlich betreten aus der Wäsche und hoffte, dass dieser Fall nicht eintreten würde.

„Mach dir keine Sorgen meine geliebte Alex! Ich werde immer zu dir stehen,“ tröstete mich Micha.

„Außerdem bin ich ja auch noch da, und als Herzogin von Trux bin ich schließlich bekannt dafür, dass ich meine Freunde niemals im Stich lasse. Mach dir keine Sorgen liebe Alexia.“

Während des Gesprächs hatten Micha und die Herzogin mich entkleidet und öffneten vorsichtig mein Korsett. Was war das für eine Erleichterung, endlich wieder frei atmen und sich bewegen zu können. Die Hoffnung kehrte in meinen Blick zurück und ich schaute Micha verliebt an.

„Ausnahmsweise darfst du den Rest der Nacht einmal ohne Korsett schlafen,“ erlaubte mir die Herzogin, „ich werde mich jetzt ebenfalls ins Bett begeben. Erzählt niemandem, dass ich heute als Joker aufgetreten bin und auch nichts von diesem Besuch hier. Die Verkleidungen der Joker sind so gut, dass niemand die wahren Trägerinnen erkennen kann.“

Beim Rausgehen zwinkerte sie uns zu und meinte, „Micha, wenn du gehst, schließe bitte die Verbindungstür auf und die Außentür von außen ab.“

Sie gab mir noch einen Gutenachtkuss auf die Stirn, „gute Nacht meine liebe Alexia und gute Nacht ‚Graf Micha‘.“

Da Micha auf ein Korsett verzichtet hatte, war sie blitzschnell ausgezogen und wir konnten endlich einmal in aller Ruhe und vor allem ohne störendes Korsett miteinander kuscheln. Besitzergreifend legte Micha ihre Arme um mich und hielt mich so fest, dass ich mein Glück kaum fassen konnte. Erst später fiel mir auf, dass ich automatisch in die Rolle des Beschützten geglitten war und mich wie eine schutzbedürftige Geliebte in die Arme meiner Beschützerin gekuschelt hatte. In diesem Augenblick genoss ich es einfach nur, in den Armen meiner geliebten Micha zu liegen.

Der lange Abend und die vielen Tänze, die ich getanzt hatte, forderten ihren Tribut, und ich schlief, eng in Michas Arme gekuschelt, fast sofort ein.


Vorschau
In Kapitel 4 wird Alex unsanft geweckt und direkt streng bestraft. Aber er schafft es trotzdem einen lustigen Vormittag zu verbringen.

Alex lässt sich eben nicht unterkriegen!

Ich freue mich über jeden Kommentar und jede Anregung

Bleibt gespannt
Euer Roi Danton

3. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 19.07.24 14:53

Ich finde es super dass die Geschichte weiter geht. Mich hat die Geschichte immer begeistert. Auf alle Fälle sehr starker Beginn. Ich freu mich auf den nächsten Teil.
4. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 20.07.24 15:53

Danke, ich will jede Woche ein neues Kapitel posten.Das nächste gehört zu meinen Lieblingskapiteln und es bleibt weiterhin erregend und spannend. ALex wir dnoch Einiges aushalten müssen.
5. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 27.07.24 09:27

4. Das Frühstück

„Ach hier bist du,“ weckte mich Susann, „warum bist du in diesem Zimmer und nicht in dem Bett, wo du hingehörst?“

Ich druckste herum, „ähm, also, …“

Katharina fragte erbost: „War Micha heute Nacht bei dir? Du weißt genau, du sollst dich während des Festes nicht mehr mit ihr treffen! Das wird Konsequenzen haben, wir werden deine Kleidung für heute Morgen etwas verändern, damit du nicht ständig deiner Micha hinterherlaufen kannst.“

Wenn ich da schon gewusst hätte, wer der Pierrot gewesen war. …

„Auch noch ohne Korsett zu schlafen, das geht gar nicht,“ erboste sich nun auch Susann!

Der Tag fing ja gut an und Katharina war wirklich streng, Susanns Strenge hatte ich ja bereits am Vortag zu spüren bekommen. Ohne viel Federlesen verfrachteten mich die beiden ins Bad, wieder hatte ich dabei das Gefühl, wie ein kleines Mädchen behandelt zu werden. Schon wieder wurde ich von schlecht gelaunten ‚Tanten‘ wie ein ungezogenes Kind gewaschen. Katharina gab mir auch gar keine Chance Susann abzulehnen, sie verbat mir einfach weitere Worte, sonst würde ich geknebelt.

Ich kannte die beiden Frauen doch kaum! Wenn ich da schon geahnt hätte, wie oft ich in Zukunft von Frauen ohne jede Erotik gewaschen würde, vielleicht hätte ich mich dann etwas mehr zurückgehalten. Aber so nahm ich mir aus Trotz vor, mit allen Mitteln wieder zu meiner Micha kommen. Am Ergebnis dessen, was am frühen Nachmittag mit mir geschehen würde, hätte meine Zurückhaltung sowieso nichts mehr geändert. Dafür hatte ich mit meiner Verkleidung als Frau und auch meinem aufrührerischen Verhalten bereits gesorgt. Den Ausschlag würde allerdings etwas ganz anderes geben.

„Warum schon wieder ein Einlauf,“ fragte ich genervt?

„Nicht in diesem Tonfall junge Dame,“ maßregelte mich Katharina! „Wenn wir entscheiden, dass du einen Einlauf bekommst, dann wird das ohne jede Diskussion akzeptiert! Aber zu deiner Information, in deinem Korsett wirst du nicht groß auf Toilette gehen können!“

Leicht geschockt, ließ ich die Prozedur ergeben über mich ergehen.

Warum meinte jeder, er müsste mich mit bekloppten Korsetts bestrafen?

Aber entsprach das nicht andererseits sogar meinen geheimsten Träumen? Ich hatte wohl einfach zu viele Links gespeichert, die Micha doofer Weise auch noch alle gefunden hatte. Mir machte das Angst, ich wollte doch ein Mann bleiben, auch wenn ich solche Frauenkleider trug. Hoffentlich war das alles endlich bald vorbei, vor allem dieser strenge altmodische Kram.

Als ich das Korsett sah, bekam ich fast wieder eine Panikattacke. An ein Weglaufen war aber nicht zu denken, da mich die beiden energisch an meinem Oberarmen festhielten.

Das Korsett erinnerte stark an mein erstes Strafkorsett, es begann knapp oberhalb der Knie und ging bis unter meine Schultern. Der untere Teil schien zum Glück etwas weiter zu sein, so dass ich etwas besser laufen konnte.

Erst kam wieder das Schutzgewand, dann wurde ich am Schnürtrapez befestigt und die beiden legten das Korsett um meinen Körper. Susann hielt es und Katharina zog an den Schnüren. Mann hatte diese Frau eine Kraft, bereits nach dem ersten Durchgang bekam ich kaum noch Luft. Das lag aber auch an der Pipestem Form, die mich über eine größere Länge zusammenzwängte.

Obwohl ich die Nacht ohne Korsett verbracht hatte, ließ sich mein neues Strafkorsett sehr zügig komplett zuschnüren. Beschleunigt wurde es auch dadurch, dass nicht nur Katharina sondern auch Susann erheblich stärker waren, als sie aussahen.

Mit diesen beiden sollte ich es mir besser nicht verscherzen, was mich aber nicht daran hindern würde, jede Chance zu nutzen, wieder zu Micha zu gelangen. Okay, das Strafkorsett machte es nicht gerade einfacher, da ich nur sehr kleine Schritte machen konnte. Setzen konnte ich mich in diesem Monstrum natürlich auch nicht.

Während ich in den Schnürpausen am Trapez hing, nutze Susann die Zeit und verpasste mir wieder ein sehr mädchenhaftes Makeup.

Es folgten die üblichen Unterröcke und eine Bustle mit einer 80cm langen Schleppe. Das Kleid war ein Traum für jedes Mädchen, das gerne einmal eine Prinzessin sein wollte. Für mein männliches ich war es eine Zumutung! Es war ein schulterfreies weißes Organza Kleid, das über und über mit vielen roten langstieligen Rosen gemustert war.

Für den Brunch im Park wurde mir angst und bange, das Kleid dürfte bei jedem Windhauch auffällig um mich herumwehen. Das kurze dünne Jäckchen war sehr durchscheinend und lenkte die Neugier dadurch noch mehr auf die Rosen auf meinem Kleid. Die Puffärmel endeten in einer erstaunlicherweise sehr stabilen Manschette, oberhalb meiner Ellenbogen.

Ich musste meine Arme verhältnismäßig weit hinter meinen Rücken halten, damit Katharina mir das Jäckchen gleichzeitig über beide Arme hochziehen konnte. Das war ein Fehler, wie ich schnell feststelle, denn ich konnte danach nicht wie erwartet, meine Arme wieder nach vorne bringen, vielmehr wurden sie von irgendetwas hinter meinem Rücken zurückgehalten. Gleichzeitig verschlossen die beiden die Manschetten an meinem linken und rechten Arm. Am unteren Abschluss der Jacke war ebenfalls ein Gurt angebracht und als der vorne mit einer Gürtelschnalle geschlossen war, konnte ich meine Arme noch weniger bewegen als vorher.

Mist! Ich war in der Jacke gefangen. Aber das war noch nicht alles. Eigentlich sah der breite Kragen sehr leicht aus, da auch er aus Organza bestand, aber in dem Stoff verbarg sich ein hoher steifer Kragen und als sie ihn schlossen, behinderte er mich stark bei jeder Bewegung meines Kopfes. Perfekt getarnt war das Ganze durch eine hochstehende breite Rüsche am oberen Ende, die mich am Kinn kitzelte.

Mehr Mädchenkitsch ging wirklich nicht mehr! Zu allem Überfluss zogen sie mir kurze weiße Spitzenhandschuhe an, die am Handgelenk auch noch mit weißen Spitzenrüschen verziert waren.

Bis jetzt berührte der Rock noch den Boden. „Normalerweise reichen für das Kleid Schuhe mit 8cm Absätzen,“ klärte mich Susann auf. „Aber dann müsstest du u Rock bei jedem Schritt vorne hochheben. Das kannst du aber in dem Spezialjäckchen nicht, also gleichen wird das durch etwas höhere Absätze wieder aus.“

Nachdem ich weiße Stiefel mit 12cm Pfennigabsatz trug, hatte der Rock die richtige Länge und sogar noch genügend Abstand zum Boden, damit ich beim Gehen nicht ständig darauf trat.

Es folgte noch ein Strohhut, der mit einer großen kitschigen Schleife seitlich neben meiner Wange festgebunden wurde.

Entgeistert schaute ich in den Spiegel, ich war zum Sinnbild eines braven Mädchens der 1880er Jahre geworden. Ich fand es schrecklich!

Aber tief in meinem Innersten freute ich mich auch darüber, so süß aber gleichzeitig so streng gekleidet zu sein. Oh MANN, meine Gedanken fuhren mal wieder Karussell mit mir. Zum Glück war der ganze Spuk ja bald vorbei.

Ich versuchte meine Arme zu heben, „so kann ich aber nichts Essen, ich komme ja gar nicht bis zu meinem Mund!“

„Das macht nichts, wir werden dir helfen.“

Das konnte ja noch was werden, meine Arme waren praktisch unbrauchbar, meinen Kopf konnte ich kaum drehen, das Gehen wurde durch das Korsett stark erschwert und zu allem Überfluss auch noch 12cm Highheels. An 12cm Absätze hatte ich mich immer noch nicht gewöhnt. Vielleicht sollte ich mich wirklich besser nicht mit den beiden anlegen.

Als wenn sie meine Gedanken gelesen hätte, meinte Katharina: „Der kurze Riemen zwischen deinen Armen ist gut für deine Körperhaltung. Wenn du dich in irgendeiner Art und Weise ungehörig benimmst, wird der Riemen weiter verkürzt! Haben wir uns verstanden?“

Beklommen nickte ich, aber Katharina hatte wohl den Widerstandswillen in meinen Augen erkannt.

„Sicherheitshalber verkürze ich den Riemen jetzt schon einmal, damit du weißt, was auf dich zukommt!“

Ergeben ließ ich sie meine Arme weiter hinter meinem Rücken zusammenziehen. So langsam wurde es unbequem. Da ahnte ich ja noch nicht, dass der Riemen bald nur noch das kleinere Übel sein würde.

Endlich machten wir uns auf den Weg zum Park. Für die anderen sah es sicherlich fürsorglich aus, wie mich Katharina und Susann links und rechts untergehakt durchs Schloss geleiteten, aber in Wirklichkeit hielten sie meine Oberarme eisern fest.

So hatte ich keine Chance, als ich Micha in einem Seitengang sah. Unter meinem Protest führten die beiden mich einfach weiter in Richtung Terrasse.

„Wenn du nicht endlich Ruhe gibst, werde ich dich knebeln! Das war zu der damaligen Zeit als Strafe für unartigen Mädchen durchaus üblich,“ drohte mir Susann!

Also schluckte ich meinen Protest herunter. Innerlich kochte ich jedoch, „ich hatte das doch nur Micha zuliebe angefangen, und jetzt ließen sie mich noch nicht mal zu ihr!“ Ich war zutiefst betrübt.

Zum Glück trafen wir unterwegs auf den Prinzen.

Als er sah, wie traurig ich schaute, eiste er mich von meinen beiden Bewacherinnen los. Einen Prinzen als Begleitung konnten sie natürlich nicht ablehnen. Die beiden folgten uns mit etwas Abstand, sozusagen als Anstandswauwaus.

So fragte er mich leise: „Warum so betrübt liebste Alexia?“

Ich hatte ihn in diesen Tagen als humorvollen Menschen mit einem tadellosen Verhalten gegenüber allen Frauen kennen und schätzen gelernt. Ich mochte ihn wirklich sehr gern. Fast hätte ich ihm sogar alles erzählt, so sympathisch war er mir.

Weil mir das aber doch zu peinlich war, antwortete ich ihm nur: „Die beiden haben mich in ein echt strenges Strafkorsett gesteckt, in dem ich kaum genügend Luft bekomme und mit dem ich mich auch nicht hinsetzen kann. Noch dazu kann ich dadurch nur kleinste Schritte machen.“

„Aber warum haben sie dich denn so bestraft?“

„Ich war heute Nacht nicht in meinem Zimmer und jetzt vermuten sie, dass ich mit Micha zusammen war.“

„Und warst Du?“

„Das habe ich bei den beiden natürlich nicht zugegeben, und deshalb waren sie ziemlich sauer. Ich bin ihnen ja so dankbar, dass sie mich aus der Hand der beiden Drachen gerettet haben, oh mein edler Prinz.“

Der Prinz machte eine übertriebene Verbeugung. „Gern geschehen holde Prinzessin,“ sagte er, mich übertrieben anhimmelnd.

Wenn ich nicht gewusst hätte, dass er bereits glücklich mit einer Frau verlobt war und bald heiraten wollte, ich hätte mir echt Sorgen um meine Unschuld gemacht.

Am Buffet konnte ich mir gerade so einen kleinen Teller von dem Tellerstapel nehmen, mehr Armfreiheit hatte ich nicht.

„Mein edler Retter, wäret ihr so freundlich und würdet mir von diesen vortrefflichen Köstlichkeiten etwas auf meinen Teller füllen. Ich bin leider nicht dazu in der Lage, weil mich diese verdammte Jacke mit den Armfesseln daran hindert.“

„Mäßigen sie ihre Ausdrucksweise teure Prinzessin,“ tadelte er mich ironisch. „Natürlich werde ich ihnen gerne ein paar Kleinigkeiten auf ihren Teller füllen.“

Er nahm mir den Teller ab, und ich zeigte ihm, was ich gerne essen würde. Nach 3 Kleinigkeiten bremste ich ihn, „das ist genug, mehr lässt meine Kleidung leider nicht zu.“

„Sie können sich ja doch in wohlgewählten Worten ausdrücken,“ lobte er mich. „Wobei ich vermute, dass sie mit Kleidung das ‚verdammte Korsett‘ meinen,“ neckte er mich.

Lachend stimmte ich ihm zu: „ Das Essen wird mir ebenfalls Probleme bereiten, mein Prinz. Diese verdammte Jacke fesselt meine Ellenbogen hinter meinem Rücken zusammen.“

„Sozusagen eine Art Zwangsjacke, damit sie ihren Aufpasserinnen nicht doch noch einen Streich spielen können,“ bekräftigte der Prinz, „es wäre mir eine Ehre, ihnen beim Essen behilflich zu sein.“

„Helfen wird nicht ausreichen, sie müssten mich bitte füttern.“ Hatte ich das jetzt wirklich zu einem attraktiven Mann gesagt, den ich erst seit 2 Tagen kannte. Was machte diese Kleidung nur mit mir? Ich ließ mir bereitwillig, ja sogar sehr gern von einem Mann helfen. Jetzt gerade fühlte ich mich jedoch auch selbst als Mann, der eine sehr übertriebene Frauenrolle spielte, so dass ich mich zum ersten Mal nicht fürchtete, durch solche Gedanken mein männliches Ego zu verlieren.

„Könnten wir bitte zu einem der Stehtische am Rande gehen, damit ich nicht ganz so viel Aufmerksamkeit errege. Es ist mir zutiefst peinlich, so vor all den anderen Gästen essen zu müssen.“

„Sehr gern meine Liebe,“ und führsorglich führte mich der Prinz zu einem unbesetzten Stehtisch im Hintergrund.

Wir erregten natürlich trotzdem noch genügend Aufmerksamkeit, aber die meisten schauten nur amüsiert zu uns herüber, so dass ich mich wieder etwas entspannte.

Wir hatten unseren Spaß dabei. Er fragte mich in gewählten Worten, welcher Happen es denn sein solle, und ich ließ mich dann von ihm damit füttern. Als ich den Blick von Professor Steinhausen bemerkte, freute ich mich, dass ich es mit dem sympathischen Prinzen und nicht mit dem kritischen Professor zu tun hatte oder gar mit dem Dandy von gestern, ich schüttelte mich innerlich und lächelte.

„Was ist so amüsant, holde Prinzessin? Dieses Lächeln steht ihnen ausgesprochen gut,“ fragte mich der Prinz.

„Ich freute mich soeben, dass ich von einem schönen Märchenprinzen umsorgt werde und nicht von dem griesgrämigen Professor oder gar dem Dandy. Ich bin ihnen ja so dankbar mein Prinz.“

„Oh ja, der Dandy hätte seine helle Freude an ihrer Hilflosigkeit gehabt, wobei ich es ebenfalls ausgesprochen genieße, ihnen behilflich zu sein.“

„Ich weiß das sehr zu schätzen, bei dem Dandy wäre es mir wahrlich schlecht ergangen, und der Professor hat bei weitem nicht ihren Humor, mein werter Prinz.“

Inzwischen war ich satt und der Prinz tupfte mir fürsorglich den Mund ab.

„Lassen sie uns das sportliche Angebot begutachten,“ forderte mich der Prinz auf.

„Jedwede sportliche Aktivität ist mir leider durch dieses besch…. ,“ setzte ich an.

„Oh liebliche Prinzessin, so achten sie doch besser auf ihre Worte, nicht dass die Drachen herbeieilen, um sie erneut zu bestrafen.“

„Oh ja, sie haben ja so recht mein treuer Prinz. Bitte schützen sie mich wie im Märchen vor den bösen Drachen. Susann hätte da nämlich noch einen grässlichen Knebel im Angebot, das wäre damals durchaus üblich gewesen, um junge Damen von ungehöriger Redeweise abzuhalten.“

„Das kann ich nur bestätigen,“ meinte der Prinz. „In unserem Schloss hängen in den Zimmern der jungen Prinzessinnen Bilder von jungen Damen mit Knebeln und in Strafkleidung, um sie an einen gesitteten Lebenswandel zu erinnern.“

„Oh je, wird das in ihrer Familie noch praktiziert,“ fragte ich besorgt?

„Nein schon lange nicht mehr, obwohl ich glaube, meine Eltern würden es bei meiner jüngeren Schwester liebend gerne in Anwendung bringen. Sie ist nämlich eine echte Unruhestifterin. Aber es kann durchaus sein, dass sie doch noch etwas in dieser Richtung vorhaben. Wir haben nämlich auf der Anreise einige süße Kleidchen für meine Schwester abgeholt. Sie mag nämlich keine Röcke und Kleider und diese sind besonders kitschig.“

„Ihre Schwester ist mir jetzt schon sympathisch. Wir Frauen haben die gleichen Rechte wie die Männer! Wir würden uns bestimmt sehr gut verstehen.“

„Dessen bin ich mir sicher, vielleicht wäre es sogar hilfreich, sie einmal in solch restriktiver Kleidung meiner Schwester vorzustellen. Dann erkennt sie, wie gut sie es doch hat.“

„In ihrer Gesellschaft grämt mich meine Kleidung in keinster Weise, ich genieße es sogar, mir von ihnen helfen zu lassen,“ sagte ich fast ernsthaft.

Hatte ich das jetzt wirklich ernst gemeint? Ja, irgendwie schon, der Prinz gab mir ein Gefühl der Sicherheit in seiner Gegenwart und er behandelt mich vollkommen gleichberechtigt, obwohl ich durch meine Kleidung praktisch wehrlos neben ihm herging. Die Machos hatte ich ja immer auf dem Kieker, aber er verhielt sich wie ein verständnisvoller moderner Gentleman.

Wir kamen zu der Wiese, auf der wieder das Bogenschießen angeboten wurde. Als wir den Rasen betraten, bemerkte der Prinz meine zunehmend unsicheren Schritte und nahm mich fürsorglich in den Arm.

„Zum Glück sind sie bereits vergeben, sonst gäbe es noch mehr Geschwätz als jetzt schon,“ meinte ich zu ihm. „Vielen Dank, sie sind mir eine wahre Stütze. Mit den 12cm Stilettoabsätzen wäre es mir, ohne ihre Hilfe gar nicht möglich, die Wiese zu betreten.“

„Sehr gerne meine Liebste.“

„Das Bogenschießen ist mir heute leider nicht möglich, aber vielleicht schaffe ich ja dieses Hämmerspiel mit den Holzkugeln. Ich verspreche auch vorsichtig zu sein und nicht nach ihnen zu schlagen.“

„Sie meinen sicherlich das Krocketspiel. Ich befürchte, ich muss sie dabei jedoch stützen, da ihre Absätze sonst in der Wiese versinken werden.“

„Ich wäre ihnen zu großem Dank verpflichtet,“ gab ich mich übertrieben dankbar.

So begaben wir uns zum Krocketspiel. Ohne die spitzen Absätze hätte ich es auch ohne männliche Hilfe spielen können. Durch meine gefesselten Arme konnte ich den Hammer aber wirklich nur äußerst damenhaft schwingen. Ich genoss es sogar außerordentlich, dass der Prinz mich um meine Taille fasste und teilweise meine Schläge noch übertrieben fürsorglich führte, als wäre ich wirklich eine hilflose junge Dame. Wir lachten herzhaft darüber. Manchen Schlag machte ich auch absichtlich schlecht, damit er mir noch öfter helfen musste.

Ich genoss es wirklich! Was war nur mit mir los?

Wir spielten eine Runde und der Prinz, ganz Kavalier ließ mich sogar gewinnen.

Über all der Blödelei hatte ich gar keine Zeit gehabt, mich nach meiner Micha zu sehnen. Der Prinz war wirklich ein toller Mann, seine Verlobte war zu beneiden. Zum ersten Mal hatte sich auch mein männliches Ich über die Nähe eines anderen Mannes gefreut und es ängstigte mich noch nicht einmal. Ach was, ich wollte es einfach nur genießen.

Als sich Micha gaaanz zufällig zu uns gesellte, schaffte ich es sogar, ihr nicht sofort um den Hals zu fallen, was ganz bestimmt zu einer noch härteren Bestrafung durch meine Aufpasserinnen geführt hätte. Wir alberten weiterhin herum, jetzt jedoch zu dritt. Dann kam auch noch Nancy hinzu, die über das ganze Gesicht strahlte. Ich war gespannt was der Grund dafür war und ob sie es mir erzählen würde. Auf jeden Fall sah sie sehr zufriedenaus.



Kommt es für Alex zur Katastrophe? Sein Verhalten auf dem Fest der Herzogin war nicht wirklich, wie es von ihm erwartet wurde. Kann er die Wette wirklich gewinnen? Oder passiert etwas, das weit über die Auswirkungen seiner bisherigen Wetten hinausgeht?


Bleibt gespannt
Euer Roi Danton
6. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 01.08.24 19:16

5. Die Katastrophe

Es wurde zur Verkündung der Endergebnisse gerufen. Nacheinander wurden die Namen und die Punktezahlen, sowie die jeweilige Platzierung der Teilnehmerinnen verkündet. Als nur noch 3 Damen übrig waren, sah mich Daniela überheblich und siegesgewiss an, schließlich hatte ihre Mutter ja durch die Aufdeckung meiner ‚Affäre‘ mit Micha dafür gesorgt, dass ich sehr viele Punkte verloren hatte. Ich lächelte betont freundlich zurück, in der Gewissheit, dass ich sie mit meinem Tanzmarathon doch noch überholt hatte.

Dann waren nur noch wir beide übrig und die Herzogin verkündete: „Siegerin mit einem Vorsprung von 15 Punkten ist, ………,“ die Spannung stieg, „unsere wilde Alexandria.“

Es gab großen Beifall und viele freuten sich für mich.

Nur Bianca stiegt mit ihrem üblichen überheblichen Gesichtsausdruck zu der Herzogin auf die Bühne und schnappte sich das Mikrofon.

„Ich habe soeben eine Ungeheuerlichkeit erfahren! Es hat sich ein Mann heimlich in diesen Wettbewerb eingeschlichen. Diese Frau,“ und sie zeigte auf mich, „ist in Wirklichkeit ein Mann! Ich fechte das Endergebnis an und fordere eine gerechte Bestrafung, sonst werde ich rechtliche Schritte einleiten!“

Leise lachte der Prinz mir ins Ohr: „Du bist mir ja vielleicht eine-r! Du warst richtig gut, ich hatte dir die emanzipierte Frau wirklich abgenommen. Ich ahne, dass da jetzt noch ein dickes Ding nachkommt. Diese Bianca wird nicht so schnell klein beigeben.“

Zwar lachten auch viele der Anwesenden, es waren jedoch auch viele, die sich über diese Ungeheuerlichkeit sehr aufregten. An der Spitze natürlich Bianca und ihre Tochter, gefolgt von Professor Steinhausen, dessen stechender Blick mich ja schon von Anfang an gestört hatte.

Der Herzogin blieb nichts anderes übrig als eine Untersuchung anzukündigen, da es doch zu viele empörte Gäste gab, die sie nicht verprellen wollte.

Das Tribunal

„Wir werden ein Tribunal bilden, das den Fall verhandeln wird,“ sagte sie mit einem feinen Lächeln. Irgendwie schien ihr der Trubel auf ihrem Fest innerlich sehr viel Spaß zu machen.

„Das ‚Tribunal‘ wird aus vier Personen bestehen,“ sagte sie mit entsprechender Betonung, „dem König und der Königin, sowie aus dem Herzog und mir.“

„Ich bitte den Beschuldigten, seine Begleitung ‚Graf‘ Micha, seine Gouvernanten Susann und Katharina uns in die Bibliothek zu folgen,“ sagte sie mit Nachdruck.

Sofort protestierte Bianca lautstark, die sich natürlich gerne an meiner Schmach weiden wollte.

„Die Sache ist bereits peinlich genug,“ die Herzogin hielt sich kurz die Hand vor den Mund, aber ich hatte doch deutlich das Lächeln auf ihren Lippen erkannt. „Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Als Vertreter der Anklage benenne ich Professor Steinhausen.“

„Die Verteidigung übernehme ich,“ sagte Nancys Mutter Jessica, die unbemerkt an meine Seite getreten war.

„Die Verteidigung übernimmt Fürstin Jessica von Stein,“ bestätigte die Herzogin.

Erstaunt schaute ich zu Nancy, die etwas weiter weg stand und formte mit meinen Lippen lautlos das Wort „Fürstin“, Nancy lächelte und breitete entschuldigend die Hände aus.

Ich kannte die Fürstin zwar noch nicht wirklich, aber nachdem, was ich von Nancy gehört hatte, war Jessica bestens geeignet, um die Auswirkungen für mich so klein wie möglich zu halten oder, wie ich sehr viel später erfuhr, in die vorgesehene Richtung zu lenken.

„Warum musste sie ausgerechnet den grummeligen Professor als Ankläger nehmen,“ fragte ich Jessica.

„Das hat taktische Gründe, ich kann und darf dir dazu jetzt noch keine Auskunft geben. Vertraue einfach auf die Herzogin, sie weiß, ganz genau, was sie tut.“ Jessica lächelte mich aufmunternd an: „Es wird schon nicht so schlimm werden, das hier ist ein privates Reenactment Event und keine öffentliche Veranstaltung. Die Rechtsprechung liegt in diesem Fall ja zum Glück in den Händen des Königspaares, der Herzogin und des Herzogs. Es wird aber bestimmt ein interessantes Urteil geben.“

In der Bibliothek angekommen, wurde ich sofort von Susann in einen Nebenraum gebracht.

„Wir müssen dich erst einmal umziehen, dieses Kleid ist für das Tribunal etwas zu sexy. Die Königin lässt uns ein Kleid bringen, das eigentlich für ihre Tochter bestimmt war. Zum Glück hat ihre Tochter fast die gleiche Figur, wie du und bei Bedarf können wir dich ja noch etwas mit dem Korsett anpassen.“

Susann löste die Verschnürung meiner Arme und zog mir das Zwangsjäckchen aus, meine Freiheit währte leider nicht allzu lange, denn sie führte mich zu dem Schnürtrapez in einer Ecke des Raums. Immer noch unter Schock, ließ ich mich widerstandslos an dem gefürchteten ‚Folterinstrument‘ festschnallen.

„Hatten die denn sowas überall im Schloss,“ fragte ich mich im Stillen.

Da steckte Jessica ihren Kopf zur Tür herein, ich schicke euch Nancy, die kann beim Umkleiden helfen, sonst dauert das einfach zu lange, deine Befragung soll schließlich nicht unnötig verzögert werden.

Ich hing deprimiert am Trapez in der Luft und Susann begann mir mein schulterfreies Kleid auszuziehen.

Währenddessen in der Bibliothek

Bevor der Professor und auch Micha dazukamen, begann die Herzogin: „Es ist so gekommen, wie ich es vorhergesehen hatte. Der Professor ist wirklich ein Spion Judits, das hat mir mein inzwischen eingeschleuster Informant bestätigt. Der Professor war wirklich sehr hilfreich, so brauchte nicht ich Bianca zu den gewünschten Aktionen aufzustacheln.“

Aber nun zu unserer wilden Alexandria.“

Inzwischen war auch Micha eingetreten.

König Alexander sprach als erster: „Meine allergrößte Hochachtung meine liebe Anastasia und vielen Dank, dass du uns in diese kleine Scharade eingeweiht hast. Mit den zu erwartenden Verwicklungen durch die liebe Alexandria, hattest du wirklich nicht übertrieben.“

„Die Idee meine liebe Cousine Bianca die Drecksarbeit machen zu lassen, einfach genial! Die eigene hochwohlgebohrene Tochter wird von einem verkleideten Mann im Wettbewerb geschlagen, einfach köstlich. Damit kann ich sie noch jahrelang aufziehen, wenn sie mal wieder zu hochnäsig zu uns ist,“ freute sich Jessica.

„Ich bin mal gespannt, welches Urteil du für Alex vorgesehen hast,“ meinte Micha, verschwand dann aber schnell hinter einem Bücherregal, weil der Professor angekündigt wurde. Der war der einzige Nichteigeweihte. Der Professor sollte Judit schließlich über eine äußerst strenge Gerichtsverhandlung berichten können.

„Wir drei Damen hatten jedenfalls heute Nacht sehr viel Spaß mit “der Kleinen,“ kam es von Katharina. Die beiden anderen Damen nickten bestätigend.

Das Thema konnte nicht weiter erörtert werden, da der Professor eintrat. Ab jetzt mussten sich die Anwesenden wie in einem echten Tribunal verhalten.

Die Anklagepunkte wurden aufgestellt und Anklage und Verteidigung legten sich ihre Strategien zurecht.

Zur gleichen Zeit im Nebenraum

Nancy betrat den Raum durch eine versteckte Tür und brachte ein verhältnismäßig harmlos aussehendes blaues Kleid mit. „Das lässt dir die Königin schicken, eigentlich ist es für ihre Tochter als Strafkleid vorgesehen, aber dir müsste es auch passen, liebe Alex.“

Die beiden zogen mir das Strafkorsett aus und direkt das zum Kleid gehörende Korsett an. Es hatte wieder eine Pipestem Taille und sah verdammt eng aus. Sofort wurde ich in das neue Korsett geschnürt, und es war von Anfang an schon sehr unbequem.

„Es muss schnell gehen, deshalb wird das Schnüren für dich leider etwas unangenehmer als sonst. Mama hat mich zur Eile gemahnt, da der Professor bereits ungeduldig wird.“

Die beiden schnürten mein Korsett in Rekordzeit, zum Glück war es nur normal lang, so dass es an meinen Beinen wesentlich angenehmer war. Dafür schmerzte meine Taille umso mehr. Diese scheiß Pipestem Form!

Dann zogen sie mir wadenlange weiße Pettipants an, die über und über mit aufwendigen kitschigen Spitzenrüschen bedeckt waren. Es folgte das bis jetzt noch harmlos aussehende dunkelblaue Kleid, es war im Matrosenstil gehalten, mit einem breiten flach auf meinen Schultern, der Brust und dem Rücken aufliegenden Kragen. Alle Ränder waren mit weißen Streifen versehen, die das Matrosenhafte hervorhoben. Als ich das Kleid an hatte, erkannte ich, warum es sich um ein Strafkleid handelte, es war nämlich nur knielang und unten schauten die Pettipants strahlend weiß heraus. Ich sah aus, wie eine junge Frau, die man in ein Kinderkleid für Matrosenmädchen gesteckt hatte. Es war mir jetzt schon peinlich, gleich in dieser Aufmachung vor das Tribunal treten zu müssen.

Die weißen Spitzenhandschuhe von meinem Frühstückskleid musste ich direkt anbehalten, sie ergänzten mein kitschiges Outfit optimal. Auf den Kopf setzen sie mir eine flache Matrosenmütze, mit einem langen Band, das auf meinen Rücken fiel.

In diesem Augenblick schlich sich Micha herein.

„Mein süßer Schatz,“ rief sie begeistert, und bevor die strenge Susann sie davon abhalten konnte, wirbelte sie mich mit einigen Walzerschritten durch den Raum. Mit meinen 12cm Highheels hatte ich Mühe ihren schnellen Schritten zu folgen. Ich war wie Wachs in ihren Händen und genoss es so hilflos in ihren Armen zu tanzen.

Die Freude währte leider nicht lange, denn Susann fing uns ab und schickte Micha durch die versteckte Tür auf den Flur, wo sie warten sollte. Mein Makeup wurde aufgefrischt und mein Mund noch püppchenhafter geschminkt.

Nun sah ich wirklich aus, wie eine menschengroße Puppe.

In was war ich da nur hineingeraten?

Ich war in einem realen Albtraum in der Mode längst vergangener Zeiten gefangen und es gab keine Chance, dass ich gleich in meinem Bett in Schloss Rosenfels aufwachte.

Gleich musste ich vor dem Tribunal auftreten. Der Professor würde garantiert viele peinliche Fragen stellen und was dem König und der Königin als Bestrafung einfiel, wollte ich mir lieber gar nicht vorstellen, wo sie schon dieses kitschige Strafkleid für ihre eigene Tochter vorgesehen hatten. Ich konnte nur hoffen, dass mich Jessica sehr gut verteidigen würde. Bei der Herzogin war ich mir ziemlich sicher, dass sie mir aus reinem Spaß an der Freud ebenfalls eine entsprechende Strafe zuweisen würde.

Susann und Nancy brachten mich nun auf den Gang vor der Bibliothek, sie hielten mich eisern fest, aber als Susann die Tür schloss und einen Augenblick unaufmerksam war, nutzte ich das, um mich loszureißen und zu Micha zu laufen.

„Das wird noch Konsequenzen haben mein Fräulein,“ schimpfte mich Susann, als sie mich wieder einfing.

„Wenn du zum Tribunal gehst,“ wies Nancy mich ein, um Susanns Schimpfen zu beenden, „machst Du vor der Königin und dem König einen Hofknicks, vor der Herzogin und dem Herzog ebenfalls. Dem Professor brauchst Du nur freundlich zuzunicken, da er ja nicht adelig ist. Sollten sich noch weitere hohe Adelige im Raum befinden, machst du vor denen ebenfalls einen tiefen Knicks, auch vor deiner Verteidigerin der Fürstin von Stein. Gerüchten zufolge wird auch die Fürstin Katharina von Aragon dazukommen, wenn sie den Raum betritt, machst du vor ihr ebenfalls einen Knicks.“

Das konnte ja was werden, mit diesen dämlichen Schnürstiefeln mit den spitzen 12cm Heels würden mir die viele Knickse einiges abverlangen, hoffentlich konnte ich mich danach noch auf den Beinen halten.

„Kannst Du nicht mit reinkommen und mir bei der vielen Knickserei helfen,“ fragte ich Nancy?

„Ich kann gerne mit dir reinkommen, dann hast Du die doppelte Unterstützung der Familie von Stein. Dann musst du aber auch vor mir einen Knicks machen, da ich als Prinzessin ebenfalls zum Hochadel gehöre. Ich werde immer leicht auf deine Schulter drücken, wenn du wieder einen Knicks machen musst.“

Mir war zu diesem Zeitpunkt gar nicht klar, wie oft ich in Wirklichkeit knicksen musste, denn jede Antwort musste von mir mit einem Knicks bestätigt werden.

Meine Mutter weiß übrigens über alles Bescheid, so dass sie viele Fragen direkt für dich in deinem Namen beantworten kann. Dann ist die Gefahr geringer, dass du dich um Kopf und Kragen redest.“

„Kennt sie auch deine Rolle in dem ganzen Spiel und weiß sie auch über deine Bondageleidenschaft Bescheid?“

„Ja, wir haben lange darüber gesprochen, nachdem die Herzogin uns mit einigen Andeutungen dazu ermuntert hatte. Wir haben danach sehr viel zusammen gelacht, als wir uns erzählten, wie meine Mutter versuchte, herauszufinden, ob ich Spaß an solchen Sachen hätte, weil sie es doch selbst auch so mochte und ich ihr meine eigenen Geheimhaltungsversuche schilderte. Sie hat sich sogar schon ein Kleid von mir bei Chris für sich selbst gekauft. Nur über den Zirkel wollte sie mich leider nicht aufklären. Das hätte noch Zeit.“

Endlich wurden wir aufgerufen und ich betrat mit Micha und Nancy die Bibliothek.

Also freundliches Nicken zum grantigen Professor und dann fleißig vor dem Hochadel knicksen.

Vor Jessica machte ich meinen letzten Knicks und wollte mich setzen. Sie hielt mich mit den Worten auf: „Aus Respekt vor dem Tribunal bleibt die Angeklagte stehen.“

Nancy drückte meine Schulter und ich knickste bestätigend. Also stand ich wieder mal wie ein kleines Mädchen vor den ungehaltenen Großen, und das auch noch in der Kleidung eines kleinen Mädchens. Nun ja, abgesehen von den Highheels und dem Korsett, die machten mir das Ganze erst recht unbequem, zusätzlich zu der Scham, in dieser Aufmachung vor Gericht zu stehen.

„Dreh dich einmal für uns mein kleiner Alexander, damit wir deine schöne Kleidung bewundern können,“ forderte mich die Königin auf. „Dieses Kleid ist einem alten Strafkleid nachempfunden, mit dem zu wilde junge Damen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht wurden.“

Wie befohlen drehte ich mich einmal um meine Achse.

„Weiter,“ befahl die Königin.

Also drehte ich mich immer weiter.

Bevor mir schwindelig wurde, erlöste mich der König: „Das reicht.“

Nancy flüsterte mir zu, „Knicks.“ Also machte ich den obligatorischen Knicks.

Der Professor fragte mich: „Wie ist dir eingefallen, dich als Frau in eine Hochzeit des Hochadels als Brautjungfer einzuschleichen?“

„Ich werde das kurz erläutern,“ meldete sich Jessica als meine Verteidigerin zu Wort. „Das ist dir doch sicherlich recht, Alex?“

Nancy drückte meine Schulter, ich knickste und antwortete: „Sehr gerne, Fürstin von Stein.“

Als Brautmutter der fraglichen Hochzeit konnte Jessica natürlich alles exakt erläutern und auch die Hintergründe darlegen.

Als der Professor versuchte, mich mit weiteren direkten Fragen in die Mangel zu nehmen, unterbrach ihn König Arthur: „Vielen Dank für ihre Mitarbeit, bei der Aufklärung dieses ungewöhnlichen Vorfalls Herr Professor. Aber das Gericht hat ausreichend Informationen erhalten und hat keine weiteren Fragen mehr.“

Die Mine des Professors war unbeschreiblich, als er so vom König abgefertigt wurde. Diese unterdrückte Wut in seinen Augen ließ mich schaudern. Hoffentlich sah ich diesen Mann niemals wieder.

Einige Zeit später sollte ich mich jedoch nachträglich freuen, dass ich ihn wiedergesehen hatte, allerdings ganz anders, als er sich das vorgestellt hatte.

Das Tribunal wird sich jetzt beraten und bittet die anderen Prozessbeteiligten, vor der Bibliothek zu warten.

Die Halle vor der Bibliothek hatte sich mit Schaulustigen gefüllt. Der Prinz stand in der ersten Reihe. In diesem kitschigen Püppchenkostüm vor die wartende Menge zu treten, war mir noch peinlicher als der Auftritt vor dem Tribunal. Als der Prinz meine betrübte Mine sah, nahm er mich fürsorglich in den Arm und führte mich etwas zur Seite, so dass ich nicht mehr ganz so sehr im Mittelpunkt stand.

Am schlimmsten waren die Bemerkungen der ganzen Spießer um Bianca und Daniela. „Geschieht ihm recht, sich so in unsere erlauchten Kreise einzuschleichen!“ Hörte ich von den beiden und noch vieles mehr.

„Die ärgern sich doch nur so, weil Du die arrogante Daniela selbst als Mann haushoch geschlagen hast. Denn ohne den Eklat wegen deiner Affäre mit Micha hättest du die Pute doch total deklassiert,“ tröstete mich der Prinz, „und selbst mit dem Eklat warst Du noch besser als sie.“

Meine Mine hellte sich sofort wieder auf, so dass ich aufpassen musste, die beiden nicht provozierend anzulächeln.

Ich schöpfte wieder Hoffnung. Nach Punkten hatte ich die Wette schließlich gewonnen, also bestand ja noch Hoffnung, dass ich nach dem versprochenen Urlaub mit den anderen endlich wieder mein Leben als Mann zurückerhielt.

Währenddessen wurde in der Bibliothek über meine Zukunft verhandelt. Ja über meine Zukunft, denn das Urteil sollte mein Leben noch über einen sehr langen Zeitraum bestimmen.

Endlich war es so weit und das Tribunal trat mit dem Ankläger und meiner Verteidigerin in die Halle.

„Als König von Truvalien verkündige ich folgendes Urteil:

Der Angeklagte Alexander wird der arglistigen Täuschung für schuldig befunden!
Folgende Maßnahmen zur Sühne seiner Tat werden angeordnet und treten sofort in Kraft:

1. Wie Alexandria es in ihrem Lebenslauf angegeben hat, wird sie bis zu ihrer Heirat Mündel der Königsfamilie von Truvalien und die Truvalische Staatsbürgerschaft erhalten, einschließlich eines truvalischen Passes auf den Namen Alexandria Isabella Desirée. von Traumsee.

2. Herzogin Anastasia von Trux wird zum Vormund bestimmt und wird die Ausbildung von Alexandria übernehmen, bzw. koordinieren.

3. Fürstin Katharina von Aragon und Fürstin Jessica von Stein werden sich als seine Patentanten ebenfalls um seine Erziehung kümmern.

4. Alexandria wird bis zu ihrer Hochzeit als Frau behandelt. Der Ehepartner kann dann bestimmen, ob sie weiter als Frau leben soll oder wieder als Mann leben darf.

5. Alexandria muss einer Verlobung zustimmen und kann nicht zu einer Hochzeit gegen ihren Willen gezwungen werden. Eine Verlobung bedarf der Genehmigung der Königin und des Königs von Truvalien.

6. Alexandria wird intensiv gemäß den Bekleidungs- und Verhaltensvorschriften des Königreichs Truvalien unterwiesen und hat dies bei offiziellen Veranstaltungen unter Beweis zu stellen.

7. Die Herzogin von Trux wird den Schutz von Komtess Alexandria und Gräfin Michaela übernehmen, um so Racheaktionen jeder Art zu verhindern.

8. Die Wette, wer die Brautjungfer von Prinzessin Nancy von Stein sein darf, ist von diesem Urteil nicht betroffen. Eine öffentliche Anzeige in dieser Angelegenheit ist ausdrücklich untersagt und führt zum sofortigen Ausschluss der anzeigenden Familie aus unserem Kreis.

9. Alexandria wird eine Woche lang die von uns bereitgestellten Strafkleider tragen, der Startzeitpunkt wird von der Herzogin von Trux festgelegt. Der heutige Tag zählt nicht dazu.

10. Alexandria darf bis auf Weiteres weiterhin in Schloss Rosenfels bei Gräfin Michaela unter Aufsicht einer Gouvernante leben.

„Ich konnte zum Glück verhindern, dass der Professor auch noch zu deinem Patenonkel gemacht wurde, zu deinem Glück ist er ja nicht adelig,“ flüsterte mir Jessica ins Ohr, „mehr konnte ich leider nicht für dich herausholen.“

„Zum Glück muss ich nicht vor ein echtes Gericht oder gar ins Gefängnis. Dann muss ich eben in den sauren Apfel beißen und hoffen, dass Micha bald beim König um meine Hand anhält. Allerdings gebe ich es immer noch nicht auf, nach meiner Hochzeit wieder als Mann zu Leben.“

„So schnell wird das leider nicht gehen, erst müssen die Herzogin und deine neuen Patentanten bestätigen, dass du so weit bist und erst dann darfst du dich offiziell verloben. Micha kann sich aber vom König die Erlaubnis geben lassen, offiziell um dich zu werben. Ihr dürft zum Glück aber weiterhin wie bisher in ‚wilder Ehe‘ zusammenleben.“

Die Herzogin erhob ihre Stimme: „Wie König Arthur ausführte, ist die Wette nicht von diesem Urteil betroffen. Niemand hat erkannt, dass Alexandria in Wirklichkeit ein Mann ist, jeder hat sie für eine etwas wilde junge Frau gehalten, die noch keine Erfahrungen mit dem adligen Lebensstil hat. Trotz aller Punktabzüge hat Alexandria jedoch die meisten Punkte erreicht.

Ich erkläre hiermit erneut Alexandria zur Siegerin des Wettbewerbs und der Wette.

Für alle zukünftigen Veranstaltungen ist es den Teilnehmer/innen ausdrücklich erlaubt, auch in der Rolle des anderen Geschlechts aufzutreten.

„Meine liebe Alexandria, nimmst Du unser Urteil an?“

„Meine Lebensumstände lassen es leider nicht zu, dieses Urteil anzunehmen.“

„Und welche Gründe wären das?“

„Das würde ich gerne unter 12 Augen nur mit den Mitgliedern des Tribunals und Micha erörtern.“

„Nun gut, folgt mir bitte wieder in die Bibliothek,“ ging die Herzogin auf meinen Wunsch ein.

Wieder zurück in der Bibliothek begann ich: „Seitdem mein letzter Arbeitgeber in Konkurs ging, bin ich auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Ich wohne nun bereits seit einiger Zeit kostenlos bei Micha im Schloss. Leider haben all meine Bewerbungen noch nicht zum Ziel geführt. Vielleicht liegt es daran, dass ich für die Pflege meiner kranken Mutter, mein Studium aufgegeben habe. Aber es war für mich selbstverständlich meine todkranke Mutter zu pflegen.“

„Das sind sehr ehrenwerte Ansichten,“ lobte mich die Königin und sah mich mitfühlend an.

„Ich will unbedingt wieder eine Arbeitsstelle finden. Das geht jedoch nur, wenn ich normal, als Mann gekleidet usw. zu Bewerbungsgesprächen fahren und später auch so dort arbeiten kann. Ich kann es mir nicht leisten womöglich ein weiteres Jahr ohne Arbeit zu sein. Außerdem will ich keine einseitige Abhängigkeit von Micha. Ich will auf eigenen Beinen stehen!“

„Da findet sich garantiert eine Lösung,“ antwortete die Herzogin. „Ich verspreche dir, eine Stelle für dich zu finden, die du sowohl in deiner Rolle als Frau, als auch später als Mann ohne jede Peinlichkeit ausüben kannst.“

„Das wäre echt super,“ dankte ich der Herzogin.

Micha schaute etwas skeptisch, warf aber einen hoffnungsvollen Blick auf die Herzogin.

„Jeder hier im Raum weiß von der Gefahr, die von Judit ausgeht. Es war sehr gut, dass du nur mit uns reden wolltest, denn den Professor halte ich für einen Spion Judits, er war es, der Bianca die Information gab, die sie letztendlich gegen dich verwendete. Da deine Eltern beim Ausschluss Judits aus dem Zirkel die ausschlaggebende Rolle gespielt haben, will sich Judit augenscheinlich auch an dir liebe Michaela rächen. In Alex, der gezwungen ist, als Frau aufzutreten, sieht sie ein geeignetes Mittel, um sich an dir und an den Mitgliedern des Zirkels zu rächen. Im Zirkel soll es übrigens auch eine Spionin oder einen Spion Judits geben, also seid vorsichtig.

Wenn wir gleich wieder in die Halle gehen, werde ich als die strenge Herzogin verkünden, dass du deine Strafe in vollem Umfang ableisten musst oder die unangenehmen Konsequenzen zu tragen hast. Diese Härte meinerseits wird Judit zum Handeln veranlassen.“

„Ich muss aber nächste Woche auf Geschäftsreise nach Italien,“ warf Micha ein.

„Das ist sehr gut, bis nach Italien dürften Judits Beziehungen noch nicht reichen. Kannst du Alex nicht mitnehmen, dann könntet ihr noch eine romantische Zeit zusammen verbringen.“

„Das lässt sich arrangieren,“ antwortete Micha erfreut, „der Marchese di Tremolo hat mich bereits mehrfach aufgefordert, eine Begleitung mitzubringen, er wird sicherlich sehr erfreut sein, Alex kennenzulernen.“

„Dann ist das abgemacht,“ beschloss die Herzogin.

Dann lasst uns wieder in die Halle gehen, um den neugierigen Gästen mitzuteilen, was wir offiziell beschlossen haben, deine Stellenzusage werde ich z.B. nicht erwähnen.“

Wir traten wieder in die Halle, in der sich noch mehr Menschen versammelt hatten als vorhin, nachdem bekannt worden war, dass ich der Herzogin die Stirn geboten hatte.

„Die liebe Alexandria,“ begann die Herzogin in leicht ironischem Tonfall, „hat leider ein paar übertriebene Forderungen gestellt. Die nachvollziehbaren Forderungen konnten wir erfüllen, für die unverschämten Forderungen wird es leider eine Verschärfung der Bestrafung geben.

1. Alexandria wird einen Halsreif mit Bestrafungsfunktion tragen, der es den Ausbilderinnen ermöglichen wird, Verstöße gegen die Regeln sofort zu bestrafen.

2. Alexandrias Aufenthalte zur Ausbildung bei mir werden wesentlich strenger gestaltet werden

3. Zusätzlich wird es auch Aufenthalte zur Erziehung bei seiner Patentante Fürstin Katharina von Aragon geben.

4. Fürstin Jessica von Stein wird seine Ausbildung in Gräfin Michaelas Schloss Rosenfels vorantreiben

Die Strafzeit beginnt in zwei Wochen, da Micha und Alexandria vorher noch geschäftlich nach Frankreich fahren müssen.“

Ich fiel aus allen Wolken, darüber hatten wir vorhin doch gar nicht gesprochen!

König Arthur ergänzte: „Alexandria verpflichtet sich zusätzlich am Wettbewerb für die Brautjungfern bei der Hochzeit meines Sohnes Prinz Ludwig teilzunehmen. Für diesen Wettbewerb gelten besonders strenge Kleidungs- und Verhaltensvorschriften. Daniela als die Unterlegene im Wettstreit um die Brautjungfer für Prinzessin Nancys Hochzeit wird ebenfalls an diesem Wettstreit teilnehmen.

Hatte mich die Menge am Anfang teilweise noch schadenfroh angeschaut, erkannte ich in den meisten Minen nun aufrichtiges Bedauern. Nur die wenigen Eingeweihten wussten, dass ich bereits mit dem KG bestraft werden konnte, also hielten sie den Halsreif für eine echte Verschärfung meiner Strafe, und ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie streng diese ganzen Regeln sein würden. Aber die anderen wussten, dass das Königreich von Truvalien früher für seine besonders harten Erziehungsmethoden der Prinzessinnen bekannt war.

Hinterher ist man immer schlauer, schließlich hatte mir Prinz Ludwig ja bereits von den Bildern der jungen Damen in Strafkleidung erzählt.

Als ich bestürzt dreinschaute, flüsterte mir die Herzogin zu: „Mach dir keine Sorgen, wir machen das hauptsächlich, um Judit aus der Reserve zu locken. Der Professor wird sich sicherlich öfter bei mir erkundigen und der Spion im Zirkel wird Judit auch über dich berichten. Je mehr wir dich ‚quälen‘, desto mehr wird sich Judit um dich kümmern wollen, um Micha und dem Zirkel zu schaden.“

„Für Micha würde ich alles tun, aber wird das nicht etwas gefährlich?“

„Keine Sorge, ich werde zwei Mitarbeiter/innen zu eurem und speziell deinem Schutz bereitstellen. Vielleicht eine Hausdame und einen Hausmeister, der auch als Chauffeur fungieren kann.“

Meine Sicherheitsbedenken waren damit weitestgehend zerstreut. Aber bei dem Wort Hausdame durchzuckte es mich, wenn das nicht noch jemand war, der mich herumkommandieren würde.

Meinem männlichen Ich versprach ich, dass ich nur fast alles für Micha tun würde! Zur Frau würde ich mich auf gar keinen Fall machen lassen!

Langsam zerstreute sich die Menge und trat die Heimfahrt an. Die Herzogin führte Micha und mich in ein anderes Zimmer. Micha und ich setzten uns händchenhaltend eng nebeneinander auf ein zierliches Sofa.

„Wir dürfen die Gefahr durch diese Judit nicht überbewerten, aber auch auf keinen Fall unterschätzen. Der Autounfall deiner Eltern ist das beste Beispiel dafür, denn ich bin mir sehr sicher, dass Judit dafür verantwortlich ist. Vielleicht können wir ihre Rachegelüste ja nutzen, um sie zu überführen.“

Micha und ich schauten sie nur fragend an.

„Warten wir ab, was die Zeit noch bringt. Ich werde auf jeden Fall eine Hausdame und einen Chauffeur zu euch schicken, die sich im Schloss um eure Sicherheit kümmern werden. Was ich oder die beiden für eure Sicherheit anordnen, muss unbedingt befolgt werden.

Deine Strafverschärfungen habe ich extra nicht vorher erwähnt, damit du bei der Verkündung entsprechend erschreckt wirken konntest.

„Das ist dir auch gelungen, mir ist das Herz sprichwörtlich in die Hose gerutscht,“ warf ich ein.

Die Herzogin lächelte, „ich wollte dem Professor den Eindruck vermitteln, dass dir deine Behandlung überhaupt nicht gefällt, und diesen Eindruck hast du sehr gut vermittelt. Wir müssen Judit aus der Reserve locken.

Du wirst auch in Zukunft meistens nicht wissen, was dich erwartet, damit deine Reaktionen so natürlich wie möglich sind.“

„Das konnte ja heiter werden,“ dachte ich, „aber gut, dann biete ich eben allen ein spannendes Schauspiel. Ich werde es ihnen entsprechend schwer machen.“

Laut sagte ich: „Das gefällt mir zwar nicht besonders, aber ich werde mitspielen. Rechnet also mit meinem entschiedenen Widerstand gegen eure Aktionen. Im Gegenzug werde ich euch ebenfalls nicht mitteilen, ob es sich um echten oder gespielten Widerstand handelt, schließlich müsst ihr ja auch so natürlich, wie möglich handeln. Meine Zeit als Frau dauert sowieso schon lange genug! Eigentlich wollte ich mich morgen wieder in einen Mann zurückverwandeln lassen und nur weil mich Sven da reingequatscht hat, hatte ich der Verlängerung für den gemeinsamen Urlaub überhaupt zugestimmt. Ich mache nur Micha zuliebe auch weiterhin mit! Aber ich will auch in Zukunft ein Mann bleiben,“ ich hatte mich zunehmend in Rage geredet und die beiden schauten mich erstaunt an!

„Das hast du sehr überzeugend dargelegt, wir werden deine Einstellung zu diesem Thema für Judit extra auf die Probe stellen, denn genauso hat es bei Judit und Stephan Trauermann auch angefangen,“ antwortete die Herzogin.

Micha drückte aufmunternd meine Hand, sah aber recht nachdenklich aus.

„Ich werde mir ebenfalls die allergrößte Mühe geben Judit von meinen ‚unlauteren Absichten‘ zu überzeugen,“ meinte Micha beklommen. „Ich bitte dich jetzt schon um Entschuldigung, wenn ich dir doch etwas zu viel zumute.“ Sie stand auf und zog mich vom Sofa hoch. Dann umarmte sie mich liebevoll und gab mir einen innigen Kuss. Ich fühlte mich mal wieder von ihr erbeutet, aber ich genoss das Gefühl.

„Ich habe vermeintlich unnötigerweise, jedoch sehr bewusst eure Geschäftsreise erwähnt, dummerweise habe ich leider Frankreich und Italien verwechselt,“ die Herzogin lächelte wieder. „Wenn Judit euch sucht, wird sie das jetzt im falschen Land machen.“

Nun lächelten auch wir.

„Nutzt die Zeit der Reise zur Erholung, denn besonders für dich meine liebe Alexia werden die folgenden Wochen sehr herausfordernd sein und du wirst mich für vieles hassen wollen.“

Ich schaute sie fragend an.

„Ab jetzt wirst du mich Tante Anastasia nennen, schließlich bin ich zu deinem Vormund bestellt worden und deine beiden Patentanten wirst du Tante Jessica und Tante Katharina nennen.“

„Das kommt mir zwar etwas komisch vor, aber wenn es so sein soll, werde ich es tun Herzogin.“

Blitzschnell stand sie vor mir und zog mir schmerzhaft meine Ohren lang. „Wie sollst du mich nennen mein Schätzchen?“

Vor Erstaunen und Schmerz zuckte ich zusammen, was mir weitere Pein verursachte, da meine ‚liebe‘ Tante Anastasia meine Ohren weiterhin in ihrem schmerzhaften Griff hielt.

„Ich habe es jetzt verstanden, Tante Anastasia,“ beantwortete ich ihre Frage schnell.


7. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 09.08.24 14:33

6. Die Rückfahrt

„Du benötigst jetzt eine kleine Pause, leg dich etwas hin. Nancy und deine Tante Jessica werden dich begleiten und dich dann für die gemeinsame Rückfahrt fertig machen.“

„Fahren die beiden mit uns,“ fragte ich erstaunt?

„Nein, du fährst mit den beiden in Jessicas Auto zurück.“

„Und Micha,“ fragte ich beunruhigt?

„Die kann leider nicht mit euch fahren, da sie hier noch etwas zu erledigen hat.“

„Ich will aber mit Micha fahren, dann warte ich eben auch,“ sagte ich heftiger, als ich eigentlich wollte.

Anastasia lächelte hintergründig, „so etwas in dieser Richtung habe ich erwartet. Nein, du wirst mit den beiden fahren!“

„Ich will aber nicht!“ Ich schmiegte mich an Micha. „Sag doch auch was Micha,“ bat ich sie.

„Ich würde natürlich viel lieber mit dir zusammen zurückfahren, aber leider hat deine Tante Anastasia recht. Sie erwartet noch eine wichtige Lieferung für mich und mit der ist mein Auto dann auch schon voll.“

„Ich will aber mit dir fahren,“ sagte ich trotzig!

„Ende der Diskussion, du ruhst dich etwas aus, und danach kannst du dich dann von deiner Micha verabschieden und jetzt raus!“ Resolut schob mich die Herzogin aus dem Raum und schloss die Tür hinter mir. Sofort nahmen mich Nancy und Jessica in Empfang.

Ich schimpfte weiter, „ich will aber nicht,“ und blieb störrisch stehen.

Die beiden packten meine Arme und zogen mich fort. Ich versuchte jedoch, mich wieder loszureißen und zurückzugehen. Daraufhin drängten die beiden mich in eine Fensternische und ich sah, wie Nancy etwas auf ihrem Handy tippte. Das nutze ich, um mich an ihr vorbeizudrängeln, aber sofort hatte mich Jessica schmerzhaft am Oberarm gepackt. Ich war den Frauen hoffnungslos unterlegen, da sie ja nur leicht geschnürt waren, ich aber in dem extra engen Stemwaist-Korsett gefangen war. Aber ich war zu sehr in Rage und wehrte mich weiter.

Der Weg zu meinem Zimmer war weit, zum Glück waren die anderen Gäste mittlerweile abgefahren, so dass mir peinliche Begegnungen erspart blieben. Je mehr ich mich wehrte, desto unangenehmer fühlte sich mein KG und auch meine falschen Brüste an, bis ich schließlich zusammenzuckte.

Als Nancy das bemerkte, meinte sie leichthin, „ich habe es so programmiert, dass es immer schmerzhafter wird, bis dass du endlich ruhig in deinem Bett liegst.

Das war mir aber egal, „ich will zu Micha!“ Ich versuchte mich wieder loszureißen. Schlagartig erhöhte sich der Schmerzpegel. Endlich ließ ich mich nur noch leicht widerstrebend, aber permanent schimpfend von beiden fortführen.

„Wenn du nicht sofort ruhig bist, müssen wir dich leider knebeln, dann kannst du deine Micha noch nicht mal zum Abschied küssen,“ wurde es Jessica schließlich zu viel.

Schlagartig hörte ich auf zu meckern.

Obwohl ich auch meinen Widerstand eingestellt hatte, wurde das unangenehme Gefühl durch den KG und die Brüste immer stärker.

Nancy bemerkte das, „es wird mit der Zeit immer stärker, bis du ruhig im Bett liegst. Wir wollen, dass du dich endlich nicht mehr wehrst!“

Mit den 12cm Absätzen konnte ich leider nicht sehr schnell gehen, dadurch waren aus den unangenehmen Gefühlen bereits echte Schmerzen geworden, als wir endlich mein Zimmer erreichten. Dort legten mich die beiden in mein Bett, so dass ich auf dem Rücken lag. Besonders bequem war das aber nicht und ich versuchte mich anders hinzulegen.

Nancy drückte mich an meinen Brüsten wieder flach aufs Bett, was mich schmerzhaft zusammenzucken ließ. „Ich habe die Schmerzfunktion auf volle Stärke gestellt. Jede Bewegung wird dir ab jetzt Schmerzen verursachen, solltest du jedoch aufstehen, wird dein Schmerz nochmals verstärkt.“

„Ich will aber zu Micha,“ sagte ich weinerlich.

„Das verstehen wir ja, aber es geht nicht anders,“ versuchte Jessica mich zu trösten.

„Damit du besser zur Ruhe kommst und vor allem auch ganz bestimmt keine Dummheiten mehr machst, werden wir dir jetzt diese blickdichten Kontaktlinsen einsetzen.“

Ich schüttelte mit dem Kopf, sofort durchzuckte mich ein starker Schmerz an der Brust und im KG. Bisher waren die falschen Brüste und auch mein KG von Micha meistens nur in der Erregungsfunktion benutzt worden, so dass ich noch keine größeren Erfahrungen mit den Schmerzfunktionen hatte. Nur Nancy hatte sie einmal ganz am Anfang genutzt, als sie von mir die Zugangsdaten von dem Überwachungsserver verlangt hatte.

Mir blieb nichts anderes übrig, als mir widerstandslos die Kontaktlinsen einsetzen zu lassen. Jetzt war ich vollkommen hilflos, denn mit meinen Handschuhen konnte ich die Linsen auch nicht selbst wieder entfernen, selbst wenn ich die Bestrafungsfunktion irgendwie überlisten konnte. Außerdem würde ich blind Micha in diesem großen Schloss sowieso nicht finden können.

„Möchtest du ein Hörbuch hören? Damit es dir nicht so langweilig ist.“ Ich wollte es gerade ablehnen, als Jessica die Wiedergabe auch schon startete.

Jemand streichelte mir leicht über die Wangen und ich hörte Jessicas Stimme, „schlaf gut mein kleines Schätzchen.“

„Erhol dich gut,“ sagte Nancy und küsste mich auf beide Wangen.

Mir fiel auf, dass beide das gleiche auffällige, aber sehr gut riechende Parfüm trugen.

Das Hörbuch, irgendeine langweilige Geschichte über Prinzessinnen, Königssöhne, ehrbare und nicht ehrbare Ritter interessierte mich überhaupt nicht. In Zukunft sollte ich die ‚gut gemeinten‘ Hörbücher noch zu hassen lernen, denn es waren immer langweilige Geschichten, über verliebte Prinzessinnen oder besonders liebliche Jungfrauen, die vor Gefahren durch ihre Helden beschützt werden mussten.

Irgendwann fiel ich dann doch in einen leichten Schlaf. Schließlich weckte mich Nancys betont fröhliche Stimme, „wach auf du Schlafmütze, wir haben alles gepackt und können abfahren. Du kannst jetzt aufstehen, ich habe die Schmerzfunktion ausgeschaltet. Aber ich warne dich, wenn du wieder muckst, geht’s direkt mit der höchsten Stufe weiter!“

Ich ließ mir aufhelfen und mich ins Bad zur Toilette bringen.

Kaum war ich fertig, wollte ich natürlich sofort zu Micha, „kann ich jetzt endlich Micha sehen?“

„Wir bringen dich gleich zu ihr, damit du dich verabschieden kannst.“

„Aber ich will sie sehen!“

„Die Kontaktlinsen bleiben drin, wir wollen schließlich nicht, dass du noch irgendwelche Dummheiten machst.“

„Ihr spinnt doch total! Das könnt ihr doch nicht machen!“ Zornig schüttelte ich ihre Hände ab, die mich festhielten.

„Das reicht jetzt! Wir schnüren jetzt dein Korsett nach und dann erhältst du noch Nancys neue Spezialhandschuhe,“ forderte Jessica ihre Tochter auf.

In Windeseile hing ich am Trapez. Mein Kleid wurde im Rücken geöffnet und die beiden konnten mein Korsett auch noch den letzten Zentimeter zuziehen. An den Druck durch die Stemwaist Taille hatte ich mich bis jetzt schon ganz gut gewöhnt, aber dieser Zentimeter machte es wieder fast unerträglich. Das Kleid wurde wieder geschlossen und ebenfalls zugeschnürt. Es musste einen besonderen Schnitt haben, meine bisherigen Kleider mussten zum Schnüren immer fast ganz ausgezogen werden.

„Der Designer von dem Kleid ist ein echtes Genie, so kann man das Korsett vollkommen problemlos nachschnüren. Ich muss die Königin mal fragen, wer der Designer ist,“ meinte Nancy.

Damals wusste ich noch nicht, dass ich die Designerin in naher Zukunft kennenlernen und welche Überraschung ich dabei erleben würde. Ich sage nur Duplizität der Ereignisse.

Dann zogen mir die beiden meine kitschigen, aber nicht unpraktischen Spitzenhandschuhe aus.

„Diese Handschuhe habe ich extra für dich entworfen, falls ich weiterhin deine Gouvernante sein sollte. Sie lassen sich wesentlich schneller anziehen und sind auch noch deutlich restriktiver als das Ledermodell zum Trockenföhnen.“

Ich spürte, wie mein rechter Unterarm durch einen engen ‚Ärmel‘ geführt wurde und meine Hand in einem sehr steifen Handschuh ankam . Er war sehr eng, sodass ich meine Finger gar nicht mehr bewegen konnte. Aber ich konnte das Handgelenk und den Arm noch bewegen. Dann wurde mein Arm in einen 90° Winkel gebracht und der Handschuh bis zu meiner Schulter hochgezogen. Danach wurde an der Unterseite meines Arms ein langer Klettverschluss, der von meinem Handgelenk bis zu meiner Schulter reichte, geschlossen. Schlagartig konnte ich meinen Arm nicht mehr strecken, er war im 90° Winkel gefangen. In den Klettverschluss war ein Flacheisen eingearbeitet, das von meiner Handfläche bis zum oberen Ende des Handschuhs reichte. Dadurch konnte ich meinen rechten Arm nicht mehr strecken oder weiter beugen und auch mein Handgelenk nicht mehr bewegen.

„Lasst das gefälligst sein,“ keifte ich, „ich habe doch gar nichts gemacht!“

Aber die beiden ließen sich nicht beirren und bald war auch mein linker Arm vollkommen unbrauchbar. Dagegen waren die Handschuhe bei meinem ersten Strafkleid ja noch richtig harmlos gewesen.

„Ich hasse euch,“ rief ich im Affekt.

„Ich verstehe ja, dass dir das nicht gefällt,“ setzte Jessica an

Aber ich fiel ihr ins Wort: „Ihr seid ja total irre!“

„Das reicht, dafür gibt’s den Knebel,“ ordnete Jessica an.

Ich musste eine extrem verschreckte Mine gemacht haben, denn Nancy meinte: „Ach Mama, bitte warte mit dem Knebel bis nach der Verabschiedung, ich kann Alex sehr gut verstehen. Was meinst du, was ich in ihrer Situation für einen Aufstand machen gemacht hätte.“

„Alexia, bedank dich bei Nancy, ich hätte dir den Knebel jetzt sofort verpasst.“

Ich bedankte mich leise bei Nancy.

„Micha kann dir dann den Knebel selbst einsetzen.“

„Wenn du versprichst, brav zu sein, nehme ich dir sogar die Kontaktlinsen wieder raus,“ bot mir erstaunlicherweise Jessica an, „dann kannst du zum Abschied deiner Micha noch einmal tief in die Augen schauen.“

Ich nickte dankbar.

„Damit das klar ist, beim kleinsten Widerstand bekommst du sie wieder eingesetzt!“

Ich nickte erneut, obwohl mir klar war, dass es mir sehr schwerfallen würde, mich später von Micha zu trennen.

So, wie ich jetzt geschnürt war, konnte ich von den beiden wie eine sehr kurzatmige junge Dame in den Park zu Micha und der Herzogin geführt werden.

Als ich Micha sah, spannte ich mich unwillkürlich an.

„Vorsicht Alex,“ flüsterte mir Nancy warnend ins Ohr, und ich entspannte mich wieder etwas.

„Hast du gut geschlafen mein Liebes,“ fragte mich die Herzogin?

„Ging so,“ knurrte ich, weil ich es der Herzogin immer noch übelnahm, dass sie mich einfach zum Schlafen geschickt hatte.

Das heißt: „Danke, sehr gut Tante Anastasia.“ Korrigierte mich die Herzogin und sah mich auffordernd an.

Als ich nicht sofort reagierte, stupste mich Nancy leicht an.

„Danke, sehr gut Tante Anastasia.“ Ich bemühte mich einen genervten Tonfall zu unterdrücken, aber die Herzogin bemerkte es trotzdem.

„Nicht in diesem Tonfall mein Liebes! Das kannst du besser! Sag: „Danke, sehr gut liebe Tanta Anastasia.“

Trotzig wollte ich schweigen, aber als Nancy den Pumpknebel in die Hand nahm, antwortete ich wie befohlen: „Danke, sehr gut liebe Tante Anastasia.“

„Das war schon besser, wenn du mich besuchst, werden wir das noch üben.“

Ich schluckte betreten.

„Königin Ginevra, hat dir ja noch weitere sehr schöne Vornamen gegeben, ab jetzt ist dein neuer Name Isabella.“

Betreten schaute ich die Herzogin an. Isabella war wirklich ein schöner Name, aber für ein Mädchen und ich wollte doch ein Mann bleiben. Was konnte ich nur tun?

„Gefällt er dir etwa nicht,“ fragte mich die Herzogin?

„Doch schon,“ begann ich diplomatisch und überlegte fieberhaft, was ich sagen sollte.

Da kam mir Micha zu Hilfe. „Für mich wird er immer Alex bleiben, das passt besser zu seinen beiden Seiten. Unsere alten Freunde und ich können ihn ja weiterhin Alex nennen und neuen Bekannten wird er als Isabella vorgestellt.“

Dankbar schaute ich Micha an, oh wie ich diese Frau liebte, obwohl sie ja für meine ganze Situation erst den Startschuss gegeben hatte. Seitdem war mein Leben voll von spannenden und erotischen Situationen, in die ich durch meine Rolle als Frau verwickelt wurde. Im Grunde genommen genoss ich das Ganze ja auch, aber ich wollte unbedingt der Alex bleiben, auch wenn ich gezwungen war Frauenkleider zu tragen.

Aber trotzdem genoss ich es, dass sie wieder die Beschützerrolle für mich übernommen hatte.

„Also gut, so sei es,“ stimmte die Herzogin zu. „Bist du einverstanden, Isabella?“

Ich nickte stumm.

„Ich habe dich nicht verstanden,“ fragte die Herzogin nach.

„Mir bleibt ja keine andere Wahl,“ antwortete ich unwillig.

Die Herzogin schaute mich nur erbost an und Nancy stupste mich wieder an.

„Isabella ist ein sehr schöner Name für ein Mädchen,“ antwortete ich ausweichend.

Die Herzogin hob eine Augenbraue und schnell ergänzte ich, „Tante Anastasia.“

„Ich meinte, wie gefällt er dir für dich? Sage bitte liebe Tante Anastasia,“ fragte sie zuckersüß.

„Ich werde mich daran gewöhnen, auch wenn ich weiterhin für mich der Alex sein werde, liebe Tante Anastasia,“ antwortete ich, so freundlich ich konnte. Ich ahnte ja noch nicht, dass ich mich im nächsten Jahr ganz anders entscheiden würde, um genau DEN ALEX in mir zu stärken.

„Das ist doch schon mal ein Anfang,“ reagierte die Herzogin. „Du darfst jetzt mit Micha einen kleinen Spaziergang im Park machen und dich verabschieden. Aber wenn ich dich rufe, kommst du sofort zu mir“.

Dankbar ging ich Arm in Arm, soweit es meine Handschuhe zuließen, mit Micha durch den Park. Als wir außer Sichtweite waren, fasste Micha mit beiden Händen meinen Kopf und küsste mich voller Inbrunst. Sofort erwiderte ich ihren Kuss und umarmte sie. Das ging sogar trotz meiner zwangsweise angewinkelten Arme recht gut. Micha hielt meinen Kopf weiterhin mit beiden Händen, dadurch war es ein ganz besonderer Kuss. Die starke Micha küsste den schwachen Alex, der sich durch all die behindernde Kleidung kaum hätte wehren können. Ich genoss es, wie besitzergreifend sie mich küsste, und ich genoss auch das Gefühl der Hilflosigkeit und fühlte mich gleichzeitig so beschützt. Mit Micha zusammen konnte mir nichts passieren.

Auch der längste Kuss geht einmal zu Ende und Micha drückte mich etwas von sich weg, um mich verliebt zu betrachten. Sie hob meinen linken Arm wie beim Tanzen und ließ mich eine schnelle Tanzdrehung machen und noch eine und noch eine, so lange, bis mir schwindelig wurde.

Als ich mich dann innig an sie schmiegte, weil ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, flüsterte sie mir ins Ohr: „Ich mag dieses Kleid ganz besonders, ich mag es, wie du darin aussiehst. Für mich wirkt es eigentlich gar nicht wie ein Strafkleid, ohne die sichtbaren Pettipants wäre das einfach nur ein schickes Kleidchen.“

„Ja Kleidchen,“ stimmte ich ihr entrüstet zu, „aber alle Leute würden mich anstarren, wer trägt heute schon Matrosenkleider auf offener Straße, und das Korsett ist echt mörderisch, diese Stemwaist Taille ist auf Dauer echt unbequem!“

„Aber du siehst großartig aus mit dieser Taille und dem süßen Kleid, meine süße Alex.“

„Hoffentlich sind die anderen Strafkleider nicht noch bescheuerter,“ meinte ich entrüstet.

„Es sind Strafkleider,“ meinte Micha, „die Königin wollte mit diesen Kleidern ihre Tochter zur Räson bringen. Die werden alle ihre Eigenheiten haben.“

„Mit diesen Kleidern werde ich aber auf gar keinen Fall dein Schloss verlassen.“

Statt einer Antwort küsste mich Micha wieder. „Du siehst aber rattenscharf aus in diesem Kleid! Das könnte mein Lieblingskleid für dich werden.“

„Ach, bitte nicht. Such dir bitte ein normaleres Kleid als Lieblingskleid für mich aus.“

„Mal schauen,“ sagte sie, „du bist einfach zum Anbeißen süß in diesem Kleidchen!“ Sie küsste mich erneut, dass mir schwindelig wurde.

Leider wurden wir genau jetzt zurückgerufen.

„Alles wird gut,“ meinte Micha bestimmt und zog mich mit in Richtung Terrasse.

Als wir vor der Herzogin, Jessica und Nancy standen, sagte Micha: „Dieses Strafkleid ist ja suuuuper süß, ich befürchte aber, dass die anderen noch viel krasser sein werden. Ich schlage daher vor, dass Alex sie nur im Schloss und im Park tragen muss. Wenn wir in die Stadt gehen, möchte ihm gerne etwas anderes Anziehen.“

Oh, wie dankbar war ich Micha für diese Worte.

Die Herzogin lenkte ein: „Also gut, Michaela, du darfst in solchen Fällen die Kleidung wählen, aber die liebe Isabella muss sie widerspruchslos akzeptieren. Es zählen nur die Tage, an denen sie das Strafkleid den ganzen Tag trägt, das Ende der Strafe verzögert sich durch einen Kleiderwechsel jeweils um einen Tag. Außerdem wird dieses Matrosenkleidchen ab sofort sein Reisekleid, wenn er zu mir oder Katharina zu Besuch kommt.“

Schon wieder wurde meine freie Entscheidung, was ich anziehen durfte, weiter eingeschränkt. Aber was solls, Micha hatte das Beste für mich rausgeholt.

Also überwand ich mich zu einem: „Vielen Dank, allerliebste Tante Anastasia.“

„Dann wünsche ich dir eine gute Heimreiseise meine liebe Isabella,“ antwortete die Herzogin, „ich freue mich schon auf deinen nächsten Besuch. Sag schön auf Wiedersehen zu deiner Micha und fahr mit deiner Tante Jessica und Nancy schön nach Hause.“

„Ich will aber nicht ohne Micha fahren,“ schrie ich und legte meinen Arm um Michas Taille.

„Ach ja, der Knebel, den hätte ich fast vergessen,“ meinte Jessica nur lakonisch.

Nancy gab ihn Micha, damit sie ihn mir einsetzen konnte.

„Ich will aber nicht!“ Ich sah Micha flehentlich an.

Betrübt sagte Micha: „Es muss leider sein, das sind die neuen Regeln.“

Vorsichtig schob sie den schlaffen Knebel in meinen Mund und pumpte ihn auf. Ich blickte dabei die ganze Zeit verliebt in ihre Augen.

Jetzt konnte ich zwar keinen Laut mehr von mir geben, aber ich gab trotzdem nicht auf. Mit beiden Armen umklammerte ich Micha und ließ mich auch nicht mit Gewalt von ihr wegziehen. Erst als mir Jessica die Nase zu hielt und ich keine Luft mehr bekam gab ich auf.

„Eigentlich wollte ich auf die Kontaktlinsen verzichten, aber als Strafe werden wir sie dir jetzt wieder einsetzen,“ ordnete Jessica an. „Mach lieber mit, sonst halte ich dir die Nase solange zu, bis dass du ohnmächtig wirst.“

Also ließ ich mir die scheiß Kontaktlinsen wieder einsetzen. Meine Umwelt versank erneut in Dunkelheit.

Micha drückte mich noch einmal an sich, ich nahm jedenfalls an, dass es Micha war, denn Jessica und Nancy hatten ja anders gerochen. Worauf man alles achtet, wenn man eines Sinnes beraubt ist.

Dann führten mich Nancy und Jessica zum Parkplatz. Ich hörte, wie eine Schiebetür geöffnet wurde, demnach fuhren wir einem Van zurück. Ich konnte es nur vermuten, weil ich es ja nicht sehen konnte. Im Van roch es nach teurem Leder. Sie setzten mich auf einen Sitz in der Mitte und schnallten mich akribisch an. Es liefen Gurte über meine beiden Schultern, die mich sicher im Sitz hielten wie bei einem Hosenträgergurt im Rallyauto. Mit den doofen Handschuhen kam ich hier garantiert allein nicht mehr raus. Aber es kam noch ‚besser‘.

„Weil du so widerspenstig warst, müssen wir deine Hände leider am Sitz befestigen,“ hörte ich Nancys Stimme. „Aber damit dir auf der Fahrt nicht zu langweilig wird, darfst du wieder ein schönes Hörbuch hören und damit du es richtig genießen kannst, gibt’s noch schöne Ohrhörer dazu.“

„Und damit du während der Fahrt nicht um dich trittst, befestigen wir deine Füße ebenfalls am Sitz,“ klärte mich Jessica auf.

Zum Glück ließen sie mir ein bisschen Spielraum und ich konnte meine Arme und Beine etwas bewegen, sonst wäre die Fahrt vollkommen unerträglich geworden, es war so schon schlimm genug.

Als hätte Nancy meine Gedanken erraten, warnte sie mich: „Benimm dich lieber, ich kann die Riemen auch ganz kurz machen.“

Danach steckte sie Inear-Kopfhörer mit Noise Reduction in meine Ohren und startete die Wiedergabe.

Augenscheinlich verabschiedeten sich die beiden noch von der Herzogin und Micha, denn eine Weile bewegte sich nichts im Auto.

Dann spürte ich, wie jemand mit beiden Händen meinen Kopf nahm und mich auf meinen geknebelten Mund küsste. Wegen der blöden Ohrhörer konnte ich leider nichts verstehen, aber das konnte nur Micha sein. Sie konnte sich offensichtlich ebenfalls kaum von mir trennen. Dann ließ sie mich los und die Tür wurde geschlossen.

Das Hörspiel stoppte und ich hörte Jessicas Stimme, „wir fahren jetzt los, unterwegs werden wir noch eine Rast machen, damit wir etwas essen und auch mal zur Toilette gehen können.

Dann ging die Wiedergabe des kitschigen Liebesromans leider wieder weiter. Ich wollte nichts mehr von Prinzessinnen und Hochzeiten hören, dieses Wochenende der altertümlichen Zwänge hatte mir vollkommen gereicht.

Nancy

Vollkommen hilflos an den Sitz gefesselt, durch die Kontaktlinsen und die Ohrhörer vollständig von der Umwelt abgeschottet, saß Alex auf dem einzelnen Sitz in der Mitte des Vans. Ich saß ihm im Wagen gegenüber, um ihn während der Fahrt im Auge zu behalten, damit ihm nichts passieren konnte.

In dem Matrosenkleid sah er echt süß aus, da musste ich Micha recht geben. Meine neu entwickelten Handschuhe hatten ihre erste Bewährungsprobe mit Bravour bestanden, sie passten perfekt zu dem Kleid und machten den Träger absolut hilflos und das vollkommen unauffällig, wenn man in einer Umgebung war, in der oberarmlange Handschuhe nicht auffielen. Man könnte natürlich auch eine Bluse oder Jacke mit etwas weiteren Ärmeln darüber anziehen, dann fiele es auch auf der Straße nicht weiter auf.

Alex versuchte sich so bequem, wie möglich hinzusetzen, aber die angebundenen Füße und die 12 Zentimeter hohen Absätze ließen ein bequemes Sitzen nicht wirklich zu.

Als ich ihm die Rückenlehne etwas schräger stellte, erschrak er. Ach ja, er konnte ja nichts sehen. Es war schon erstaunlich zu sehen, wie alltägliche Situationen zu spannenden Ereignissen wurden, wenn man nichts sehen konnte.

Ich musste das unbedingt mal mit David zusammen ausprobieren. Oh ja, beim Tanzen, wenn er mich führt und ich mich vollkommen auf ihn verlassen muss. Ein Tanzkurs zusammen mit Micha und Alex wäre ganz nett, vielleicht kennt jemand aus dem Zirkel ja eine Möglichkeit.

Ach ja, Mama gehört ja auch zum Zirkel.

Wir konnten uns gefahrlos unterhalten, Alex konnte uns ja wegen der Inear Kopfhörer und dem Hörspiel nicht hören.

„Mama, diese undurchsichtigen Kontaktlinsen finde ich echt super, die würde ich auch gerne mal mit David zusammen ausprobieren, vielleicht bei einem Tanzkurs oder so, am besten mit Micha und Alex zusammen. Kennst du vielleicht eine Möglichkeit?“

„Zufällig ist eine Tanzlehrerin mit ihrem Partner Mitglied im Zirkel. Ihr könntet mit Alex und Micha zusammen erst mal mit einem normalen Tanzkurs in der Tanzschule starten. Es wird Alex bestimmt etwas peinlich sein, weil er bisher ja hauptsächlich in geschlossenen Gesellschaften getanzt hat, vor allem, wenn Micha ihn in süße Tanzkleidchen steckt.“

„Das stimmt,“ erwiderte ich lachend. „ich werde Micha gleich mal anrufen. Weißt du, wann der nächste Kurs anfängt?“

„Zufällig weiß ich das wirklich, denn morgen fängt ein Crash-Kurs an, zu dem sich einige Paare aus dem Zirkel und deren Freunde angemeldet haben. Da wird Alex als Mann in Frauenkleidern nicht der einzige ungewöhnliche Teilnehmer sein. Es ist ein Intensivkurs von Montag bis Freitag jeden Abend von 18 bis 20 Uhr.“

„Super, David wollte schon immer einen Tanzkurs mit mir machen und wird bestimmt sofort mitmachen. Also rufe ich jetzt mal Micha an.“

Nach zweimaligem Klingeln war Micha sofort dran, offensichtlich benutzte sie die Freisprecheinrichtung in ihrem Wagen.

„Hallo Nancy, wie läufts?“

„Alles so weit gut, Alex hat offenbar eingesehen, dass weiterer Ärger zu nichts führt und sitzt jetzt ruhig in seinem Sitz. Wir haben ihn schön festgeschnallt, damit er sich umso mehr auf die Pause gleich freut. Wo bist du denn gerade?“

„Ich fahre soeben auf die Autobahn und müsste euch locker vor dem vereinbarten Rastplatz eingeholt haben, bin mal gespannt, wie er reagiert, wenn ich ihn küsse. Die Idee mit dem auffälligen Parfüm war echt genial, sag das deiner Mutter.“

„Die hört mit, wir haben auch die Freisprechanlage eingeschaltet,“ meldete sich Jessica zu Wort. „Danke für das Lob. Zum Glück hört Alex absolut nicht, was hier im Wagen gesprochen wird, dafür sorgt das Hörspiel. Ich glaube er wird die Hörspiele bald nicht mehr hören wollen, aber eine gewisse Dosis an romantischen Geschichten pro Tag ist einfach nötig. Heute geht es um eine hübsche Komtess, die als Überraschung mit ihrem Traumprinzen tanzen darf.“

„Das bringt mich auf eine Idee," sagte Micha und erläuterte den beiden ihre Gedanken.

„Ich finde diese undurchsichtigen Kontaktlinsen übrigens selbst sehr aufregend,“ mischte sich Nancy wieder ein, „wollen wir nicht zusammen einen Tanzkurs machen, Alex und ich mit den Linsen und du und David als unsere Tanzpartner und Beschützer?“

„Oh ja, die Idee ist super,“ antwortete Micha sofort.

„Ich habe Nancy schon geraten, dass ihr erst mal einen normalen Tanzkurs macht. Morgen fängt in der Tanzschule bei uns in der Stadt ein fünftägiger Crash-Kurs an, Montag bis Freitag jeweils von 18 bis 20 Uhr. Der Kurs wird nur von Mitgliedern des Zirkels oder deren Freunden besucht. Da würde sich Alex nicht so unnormal fühlen.“

„Das passt super, ich habe vorhin bereits mit dem Marchese telefoniert, wir sollen erst nächste Woche Donnerstag anreisen und dann bis Sonntag bleiben. Dann können wir auf dem Fest in seiner Villa noch besser zusammen tanzen.“ Danach können wir uns auf Björns Yacht treffen. „Björn hatte ja unser gemeinsames Wochenende bereits verschoben, so dass alles sehr gut passt!

„Dann könnte Alex doch sofort seine Strafe antreten, so kannst Du mehr Einfluss auf seine Tanzkleidung nehmen, weil er bestimmt nicht in einem von den Lolitakleidchen zum Tanzkurs will,“ warf Nancy ein.

„Super Idee, die Herzogin soll ihm am besten sofort eine E-Mail schreiben,“ freute sich Micha. „Den Tanzkurs werde ich ihm gleich noch auf der Heimfahrt unterjubeln, wenn er dann zu Hause die E-Mail von Anastasia liest, ist er schon bei mir im Wort. Und das Beste ist, wenn er nicht in einem der supersüßen Kleidchen tanzen will, was ja auch sein gutes Recht ist, muss er einen Tag länger so süß herumlaufen. Ich werde es genießen.“

„Das mit dem Spezialkurs mit den Kontaktlinsen müssen wir dann kurzfristig einfädeln,“ ergänzte Nancy.

„Die Tanzlehrerin und ihr Mann gehören ebenfalls zum Zirkel, das kriegen wir schon hin,“ beruhigte uns Jessica. „Fast tut mir Alex ein wenig leid, was wir hier für einen Komplott gegen ihn schmieden. Aber ich hatte den Eindruck, dass ihm das alles im tiefsten Inneren sehr gut gefällt. Als ich mit ihm als Harlekin getanzt hatte, konnte ich spüren, wie sehr ihm das trotz all der Einschränkungen gefiel. Wir dürfen es nur nicht übertreiben.“

„Ich passe schon auf! Ich will ihn auf gar keinen Fall deshalb verlieren! Ich liebe ihn doch so sehr! Aber hattet ihr nicht auch den Eindruck, dass er zuletzt doch recht niedergeschlagen wirkte,“ fragte Micha?

„Stimmt,“ bestätigte Nancy, „wir sollten ihn irgendwie wieder aufmuntern. Er hat doch so von seinen alten Freunden geschwärmt.“

„Ich habe auf seinem PC damals auch die veralteten Kontaktdaten seiner alten Freundinnen und Freunde gefunden und sie, soweit es ging, auf den neuesten Stand gebracht. Sein allerbester Freund war Paul, den werde ich sofort anrufen und eine Verabredung bei uns in Bärstadt vereinbaren. Am besten nachmittags vor unserem Tanzkurs, dann darf Alex an dem Tag ausnahmsweise nochmal ganz normale Jeans und Sneakers tragen und danach geht’s dann direkt zum Tanzen. Wenn er dazu Jeans anziehen darf, wird er auch eher dem Tanzkurs zustimmen.“

„Das klingt super, dann treffen wir uns gleich auf dem Rastplatz,“ meinte Nancy. „Ich bin mal auf sein Gesicht gespannt, wenn er dich erkennt.“
8. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 09.08.24 17:44

Tolle Fortsetzung bitte weiter so. Ich bin gespannt was Alex macht, wenn er Micha vll. durch Zufall auf Ihre Intrigen kommt. Lassen wir uns überraschen, was auch mit Judith passieren wird. Super.
9. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 09.08.24 18:34

Danke für das Lob.
Bis Alex hinter alle Intrigen von Micha kommt, wird es noch eine Weile dauern. Ich weiß noch nicht genau, was dann passieren soll.
Bereits im ersten Teil von Wölchen wurde Alex ja immer selbstbewusster. Die Mitglieder des Zirkels werden sich noch so manches Mal wundern. Ich hab' da so einige Ideen.
Judit wird natürlich ihre gierigen Finger nach Alex, Micha und ihrem Schloss ausstrecken. Lass dich einfach überraschen.
10. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 16.08.24 17:55

7. Unerwartete Wendung

Alex

Warum hatte ich mich nicht zusammenreißen können, jetzt saß ich mit dem nachgeschnürten Korsett und den 12cm Schnürstiefeln im Auto und konnte mich kaum noch rühren. Das Stemwaist Korsett wurde mir immer unangenehmer, ich konnte gut verstehen, dass man das Nachschnüren früher als Strafe für ungezogene Mädchen verwendete. In diesem Fall war aber leider ich der Leidtragende. Es war etwas anderes, im Internet Geschichten über Korsetttraining und -strafen zu lesen, als es am eigenen Leibe zu spüren. Aber was geschehen war, konnte ich nicht mehr rückgängig machen, außerdem war meine Sehnsucht nach Micha so groß, dass das bestimmt nicht meine letzte Dummheit in Sachen Micha war.

Zu allem Überfluss hatten sie mich auch noch mit unnachgiebigen Anschnallgurten wie in einem Rallyauto angeschnallt, mit den fiesen Handschuhen von Nancy hätte ich mich schon nicht selbst abschnallen können. Aber nein, sie hatten auch noch meine Handgelenke an den Armlehnen und meine Fußgelenke unten am Sitzgestell befestigt. Minimalen Spielraum hatte ich ja, da die Riemen etwas länger waren. Aber Nancy hatte sofort mit einer Verkürzung gedroht, falls ich weiterhin Schwierigkeiten machen würde. Also machte ich gute Miene zum bösen Spiel und hielt still.

Als mir die Rückenlehen etwas schräger gestellt wurde, erschrak ich unwillkürlich. Natürlich hatte ich es nicht kommen sehen, ich konnte schließlich gar nichts sehen und hören konnte ich durch die Inear-Hörer auch nichts, außer diesem bescheuerten Hörbuch. Mussten sie mir denn unbedingt immer diese schwülstigen Romanzen vorlesen lassen? Aber ich hörte sowieso nicht zu, sondern machte mir meine eigenen Gedanken und plante, was ich in Zukunft aus meiner Situation machen konnte, um mich bei meinen Erzieherinnen und Erziehern revanchieren zu können.

Mit hohen Absätzen war das Sitzen im Auto sowieso schon nicht sonderlich bequem, aber jetzt zum ersten Mal mit 12cm Absätzen und auch noch gefesselten Füßen war es echt scheiße. Oh, wie sehnte ich die angekündigte Pause herbei.

Von der Fahrt bekam ich praktisch gar nichts mit, manchmal spürte ich, dass wir durch eine Kurve fuhren, wenn ich in die Anschnallgurte gedrückt wurde. Nachdem wir auf der Autobahn waren, entfielen auch die vielen Bremsmanöver des normalen Straßenverkehrs. Die Monotonie machte mich schläfrig, und nach einiger Zeit fing ich an zu dösen, leider immer untermalt von der Stimme des Vorlesers.

Eine enge Kurve ließ mich aus meinem Halbschlaf aufschrecken. Hoffentlich war das die Ausfahrt zu dem versprochenen Rastplatz gewesen. Ich sehnte mich danach, endlich meine Beine wieder ausstrecken zu können und ein paar Schritte zu gehen.

„Wenn du mir versprichst auf gar keinen Fall ein Wort zu sagen, nehme ich dir den Knebel raus,“ hörte ich Nancys Stimme in den Ohrhörern.

Sofort nickte ich nachdrücklich, denn meine Kiefer waren total verkrampft und schmerzten. Außerdem hatte ich auch wenig Lust mit dem deutlich sichtbaren Knebel über eine Raststätte zu laufen. Ich wusste ja nicht, dass wir auf einen völlig einsam gelegenen Rastplatz im Wald gefahren waren.

Nancy entfernte den Knebel. „Kein Wort, egal was passiert! Nur bei Gefahr darfst du sprechen, oder falls wir dich auffordern, zu antworten!“

Dann schnallte sie mich los. Was war das ein Genuss, endlich wieder die Beine auszustrecken und meine Arme wenigstens in den Schultern bewegen zu können.

„Wir machen jetzt eine kleine Übung,“ hörte ich Jessicas Stimme. „Du darfst dich auf dem Rastplatz frei bewegen, wir lotsen dich über die Kopfhörer und sind zu deiner Sicherheit auch immer in der Nähe. Wir helfen dir jetzt aus dem Wagen und dann gehst du in die Richtung, die ich dir ansage.“

Vor dem Auto halfen sie mir sicher zu stehen, gehen konnte ich aber noch nicht sofort, meine Beine waren noch viel zu steif. Also führten die beiden mich die ersten Schritte, bis ich wieder sicherer auf meinen hohen Absätzen stand. Dann ließen sie mich los.

„Geradeaus,“ kam das Kommando von Jessica und ich ging gehorsam los.

„Links, 2 Schritte,“ dann wurde ich doch wieder an den Armen gepackt, denn ich musste eine Treppe hinaufgehen. Oben angekommen brachten sie mich zur Toilette. Es war mir immer noch peinlich, vor anderen auf die Toilette zu gehen, aber jetzt konnte ich ja gar nichts selbst machen. Zum Glück konnte ich meine drückende Blase endlich entleeren. Fast schon beschwingt, wenn man trotz meiner einschränkenden Kleidung davon reden konnte, verließ ich die Toilette.

Wir gingen die Treppe nicht wieder herunter, sondern blieben oben und betraten einen offensichtlich geglätteten Untergrund. Hier ging es mit den Anweisungen weiter. Wie ein ferngesteuertes Auto steuerte mich Jessica mit ihren Kommandos über den Platz. Der Boden war vollkommen eben und fest, so dass ich sicher mit den Mörderabsätzen gehen konnte.

Irgendwann kam die Anweisung, „Arme ausbreiten, als wenn du jemanden umarmen willst.“

Ich war schon so im Trott, dass ich es sofort machte, ohne nachzudenken.

„Weitergehen nicht vergessen!“

Sofort danach spürte ich, wie mein weiter Rock gegen ein Hindernis stieß, aber bevor ich mich darüber wirklich erschrecken konnte, wurde ich in eine enge leidenschaftliche Umarmung gezogen. Ich roch wieder dieses aufregende Parfüm, das mir schon an Jessica und Nancy aufgefallen war. Nur die Größe passte nicht, mein Gegenüber war deutlich größer als ich, obwohl ich mit meinen 12 Zentimeter hohen Absätzen ja selbst schon 1,9m groß war. Aber das Parfüm irritierte mich. Eigentlich konnte nur meine Micha mit vertretbaren Absätzen noch größer sein als ich, oder jemand ganz anderes großes, aber das glaubte ich nicht. Nancy oder Jessica könnten sich auch auf irgendein kleines Podest gestellt haben, um mich zu verwirren. Erstaunlich, was man in so einer Situation so alles denkt. Mein kleiner Freund und ich fanden das ganze jedenfalls seeeeeehr spannend und ich brauchte noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben, weil ich ja wirklich vollkommen hilflos war.

Jetzt bekam ich doch etwas Angst vor meinen eigenen Gefühlen!

Ich wollte gerade fragen, was das Ganze sollte, als sich ein Finger sanft auf meinen Mund legte. Ein zärtliches, „schhh,“ kam über meine Kopfhörer.

Dann wurde ich zärtlich geküsst.

In diesem Augenblick setzte das dämliche Hörbuch wieder ein. Ich wollte mich empört beschweren, aber die zärtlichen Lippen versiegelten nachdrücklich meinen Mund.

Schließlich drang doch noch etwas von dem Hörbuch in mein Bewusstsein, „… und die Komtess tanzte glücklich mit ihrem Traumprinzen.“

In diesem Augenblick setzte wunderschöne Walzermusik ein und meine Partnerin tanzte einfach mit mir los. Hinterher erfuhr ich, dass Micha sich ebenfalls Ohrhörer eingesetzt hatte, so dass wir mitten im Wald auf der leeren Tanzfläche einer Festwiese unseren gemeinsamen Tanz genießen konnten.

Ich gab mich einfach der kraftvollen Führung meiner Micha hin. Jetzt war ich mir sicher, dass ich Micha erkannt hatte, nur ihr Geruch stimmte nicht, aber es gefiel mir sehr, wie sie roch. Immer, wenn Micha später dieses Parfüm trug, schloss ich träumerisch die Augen und tanzte in Gedanken wieder diesen aufregenden Tanz mit ihr. Diese Frau schaffte mich einfach.

Am liebsten wollte ich gar nicht mehr aufhören, mit ihr zu tanzen und als die Musik zu Ende ging, schmiegte ich mich auffordernd an meine Micha. Ich spürte, wie sie etwas sagte und schon ging die Musik weiter. Wir machten noch ein paar Tänze, bis ich eine Pause brauchte.

Dann meldete sich eine Stimme in meinen Ohrhörern leider war es Jessica, „wir müssen langsam wieder weiterfahren!“

Oh, wie ich diese Worte in diesem Moment hasste, aber leider mussten wir ja wirklich weiter. Nur der Gedanke, dass ich zu Hause endlich meine Micha für mich ganz allein hätte, hielt mich von unnötigem Widerstand ab.

Immerhin wurde ich jetzt nicht mehr ‚ferngesteuert‘, sondern Micha, führte mich liebevoll zurück zum Auto und ich genoss es wirklich, in diesem Augenblick so abhängig von ihr zu sein. Hoffentlich war es wirklich Micha, denn sie hatte immer noch kein einziges Wort gesprochen.

In einer ruhigen Minute musste ich mir endlich einmal ausführlich Gedanken darüber machen, wie ich zu dieser ganzen Scharade stand und wie ich es schaffen konnte, trotz allem immer noch DER Alex zu bleiben?

Viel zu schnell kamen wir am Auto an. Micha nahm mein Gesicht auf ihre einzigartige Art und Weise in ihre schlanken Hände und küsste mich zum Abschied leidenschaftlich. Zumindest glaubte ich, dass es ein Abschiedskuss war, ich ahnte nicht im Geringsten, welche Überraschung mich gleich erwarten sollte.

„Dann mal rein in die gute Stube,“ hörte ich Nancys Stimme und ich wurde wieder in den Sitz gesetzt und angeschnallt. Zu meinem Glück verzichteten sie diesmal auf die Hand- und Fußfesseln.

Wir fuhren wieder los und ich hörte Nancys Stimme, „du darfst jetzt wieder sprechen, aber sobald du rummeckerst, gibt’s sofort den Knebel.“

Ich überlegte noch, ob ich nach Micha fragen sollte, da fragte mich Nancy: „Die Pause hat dir wohl gut gefallen? Wie fandest du deinen Tanzpartner?“

„Das Tanzen war wunder-wunderschön,“ schwärmte ich. „Ich war mir eigentlich sofort sicher, dass ich mit Micha getanzt habe, auch wenn ich ja nichts sehen konnte. Aber das Parfüm hat mich etwas irritiert. Nach dem Abschiedskuss bin ich mir aber ganz sicher, das war ganz bestimmt Micha! Hoffentlich sehe ich sie bald endlich wieder, ich habe solche Sehnsucht nach ihr.“

Kaum hatte ich ausgesprochen, ergriffen zwei Hände mein Gesicht und wohlige Schauer durchliefen mich. Dann kam der Kuss und ich war im siebten Himmel. Alles war so aufregend, dieser letzte Rest Ungewissheit, weil ich Micha ja bis jetzt weder gesehen noch gehört hatte, machte mich ungeheuer an. Als der Kuss endete, wollte ich mich nach vorne beugen, um weiterzuküssen, aber die Sicherheitsgurte hielten mich fest an die Rückenlehne gedrückt zurück.

Jemand setzte sich auf meinen Schoß. Kurz durchzuckte mich der Gedanke, wenn das jetzt doch nicht Micha, sondern zum Beispiel Jessica wäre? Ja was dann? Dann wäre das eben so! Aber das konnte eigentlich wirklich nur Micha sein, da war ich mir doch sicher. Dieses kleine bisschen Unsicherheit gab mir noch den letzten Kick.

Dann spürte ich Hände an meinen Brüsten und die Regungen übertrugen sich auch an meinen KG. „Habt ihr an den Einstellungen für meinen KG rumgespielt,“ fragte ich?

„Ich war‘s nicht,“ antwortete Nancys Stimme, „ich muss ja fahren.“

Dann spürte ich, wie meine Ohrhörer entfernt wurden und hörte eine leise Stimme direkt neben meinem Ohr, „das war ich mein Schatz! Gefällts dir etwa nicht?“

Ich war überglücklich, es war wirklich Micha!

„Zum Glück hast Du das nicht schon bei unserem Tanz gemacht, dann wäre ich wahrscheinlich vor Glück einfach in Ohnmacht gefallen,“ antwortete ich.

Sie streichelte weiter meine Brüste, „wo waren wir stehen geblieben? Ach ja,“ und sie küsste mich, dass mir fast schwarz vor Augen wurde. Ach so, schwarz vor Augen war mir ja schon von den dunklen Kontaktlinsen, aber ihr wisst schon, was ich meine.

„Wie hat dir denn unser Tanzen gefallen,“ fragte Micha mich nochmals.

„Die Tänze vorhin während der Rast waren unbeschreiblich, so unbeschreiblich schön. Ich hätte ewig so mit dir weitertanzen können, aber ich konnte einfach nicht mehr. Schließlich stecken mir auch noch die vielen Tänze von heute Nacht in den Knochen.“

„Dann müssen wir wohl etwas mehr trainieren.“

„Oh ja,“ rief Nancy von vorne, „David und ich machen ab Montag einen Crashkurs in der Tanzschule in der Stadt! Wollt ihr nicht auch mitmachen?“

„Ach, ich weiß nicht, mit unbekannten Leuten …,“ sprach ich widerstrebend.

Aber Nancy fiel mir gut gelaunt ins Wort, „das ist kein normaler Kurs. Mama hat mir den Tipp gegeben, es nehmen nur Paare aus dem Zirkel oder deren Freunde daran teil.“

Mein Gesicht blieb weiterhin skeptisch.

„Morgen Abend ist die erste Stunde und vorher hätte ich noch eine schöne Überraschung für dich. Du darfst dazu sogar ganz normale Kleidung tragen. Zum Tanzen müsstest du dann nur noch in deine Tanzschuhe schlüpfen.“

„Ja, das könnte mir die Entscheidung erleichtern. Was ist das denn für eine Überraschung?“

„Machen wir den Tanzkurs,“ war Michas Gegenfrage?

„Ich soll doch bestimmt wieder die Frauenrolle einnehmen und das vor lauter fremden Leuten. Meine Begeisterung hält sich echt in Grenzen.“

Von vorne rief Nancy fröhlich: „Wie gesagt, es ist ein, na ja, sagen wir spezieller Tanzkurs, nur für Leute vom Zirkel oder deren Freunde. Ihr beide wärt bestimmt nicht das einzige ungewöhnliche Paar. Mach doch bitte mit.“

„Aber nur, wenn ich bei der Kleidungswahl mitbestimmen darf,“ fing ich an klein beizugeben.

„Von meiner Seite ist das Okay, am Montag darfst du sowieso komplett wählen, was du anziehst, sozusagen als Belohnung für das erfolgreiche Fest der Herzogin. Du hast schließlich gewonnen.“

„Also gut,“ stimmte ich zu, „ich mache mit. Aber was ist jetzt mit der Überraschung?“

„Du wirktest etwas traurig, als du von den Freunden aus deiner alten Gang erzähltest, und dass du leider keinen Kontakt mehr zu ihnen hättest. Also habe ich mal nach deinem besten Freund Paul im Internet gesucht und ihn sogar gefunden. Kurz und gut, ich habe ihn vorhin angerufen und eine Verabredung im Café bei uns in der Stadt vereinbart.“

„Oh ja, Paul, der war wirklich mein bester Freund. Danke liebste Micha, Du bist einfach die Beste,“ ich versuchte sie zu küssen, wurde aber vom Sicherheitsgurt zurückgehalten. Sofort beugte sich Micha vor und küsste mich.

„Und ich darf wirklich selbst auswählen, was ich anziehe,“ fragte ich noch etwas atemlos?

„Genau, nur zum Tanzkurs musst du dann Tanzschuhe mit Highheels tragen. Deal,“ fragte Micha?

„Gut, ich mache mit, aber wir tragen beide die gleiche Absatzhöhe.“

Begeistert küsste mich Micha ab.

Den Rest der Fahrt erlebte ich wie im Traum, ständig kurz vor dem Orgasmus, aber Micha oder das Programm des KG passten auf, so dass ich immer kurz davor blieb.

So konnte Micha ihre Macht über mich voll und ganz auskosten.

Und was machte ich? Ich genoss auch noch diese Hilflosigkeit!

Aber wenn ich zu Hause endlich alleine und ohne irgendwelche hemmende Kleidung oder fesselnde Handschuhe an Micha herankam, das würde eine Nacht werden ….
11. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 16.08.24 22:02

Die Geschichte geht spannend weiter.
Ich habe mal ähnliches an Wölchen geschrieben:
ich hoffe, dass die Geschichte für Micha u. Alex positiv ausgehen wird. Micha könnte vielleicht einen Denkzettel erhalten, da sie nicht immer ehrlich zu Alex war (z.B. Handyüberwachung,Einflußnahme bei seinen Bewerbungsbemühungen u. er eine "Frau" bleiben soll). Alex Wille wieder Mann zu sein zu wollen wird zielstrebig von ihr beeinflußt, auch wenn es sehr schön wäre sollten beide zusammen kommen.
Interessant wäre auch eine Entlarvung des Verräters.
Judith sollte auch ihre gerechte Strafe erhalten.
Dies wäre aus meiner Sicht wünschenswert, aber es ist deine Entscheidung wie die Geschichte weiter- bzw. ausgeht Ich freue mich auf alle Fälle auf die Fortsetzungen.
Wölchen:
Bei der ganzen Geschichte erfährt Alex von Michas Betrug und warum er die Jobs nicht bekommen hat.
Was dann passiert? Lasst euch überraschen.

Es wäre für mich schön, wenn Alex Micha trotz allem verzeihen könnte sofern sie ehrlich zukünftig zu ihm ist.
Das Ergebnis ist das Ergebnis deiner Phantasie, die Leser können nur gespannt darauf warten. Danke.
12. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 17.08.24 11:44

Als erstes, ich bin kein Unmensch, was immer Du jetzt auch mit dieser Info anfangen kannst. ))

Bei Wölchen war Alex bereits derjenige mit den super Ideen zur Problemlösung. Das wird Alex auch bei mir sein. Aber er wird sich in einigen Bereichen anders weiterentwickeln, als Micha sich das vorgestellt hatte. Ob ihr das gefällt wird sich noch herausstellen.

Am Anfang fand ich den Handlungsstrang um Judit gar nicht mal so interessant. Mittlerweile habe ich aber sehr viele Ideen dazu. AUf jeden Fall wird sie Micha und Alex noch näher auf die Pelle rücken.

Auch das Renaturierungsprojekt wird noch eine wichtige Rolle spielen, wobei die Schrebergärten für ein interessanteres Projekt weichen sollen.

Die Entlarvung des Verräters wird noch etwas auf sich warten lassen. Den Namen hat Wölchen bereits eingeführt. Lies dir nochmal den Teil bei der Herzogin durch. Da gibt es gleich mehrere Möglichkeiten.
Aber wer sagt denn, dass es nur einen gibt?

Soviel zur zukünftigen Handlung.

Wenn Du Vorschläge für zukünftige Aktionen hast, nur her damit. Ich bin für jeden Vorschlag dankbar, denn es nicht so einfach, sich immer wieder neue Herausforderungen für ALex auszudenken.
Ich habe aber auch schon die eine Hälfte seines Freundeskreises auf dem Kieker, es wird da eine echt geile Aktion geben. Und keine Angst, ich schreibe für einen guten Vorschlag auch ganze Kapitel um oder schiebe sie einfach dazwischen.

So jetzt erst mal genug verraten. Ich freue mich schon auf unsere weitere Kommunikation.

Dein Roi Danton
13. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 23.08.24 09:11

Meine Handlung geht weiter und ich führe mit Paul und Manuela meine ersten eigenen Charaktere ein. Nun ja, gänzlich neu sind sie eigentlich nicht, denn es war bereits öfter von Alex‘ alten Freunden die Rede. Zwei davon werden in Kapitel neun zum ersten Mal auftauchen. Keine Angst, es wird nicht unendlich viele neue Personen geben. Aber neue zukünftige Handlungsorte erfordern eben auch neue Personen, die aber nur ab und zu in Erscheinung treten werden.

Es gibt ein überarbeitetes Personenverzeichnis. TM hatte ja bereits viele Personen eingeführt. Manche hatten noch keinen Namen. In diesen Fällen habe ich zur späteren Verwendung eigene Namen vergeben. Denn die Personen aus dem Dunstkreis von Judit werden im weiteren Verlauf noch zum Zuge kommen.

Ich hoffe meine Fortsetzung gefällt euch.

Viel Spaß beim lesen

Euer Roi Danton
Wichtige Personen:
1. Alex aka Alexandria Isabella Desiré Komtess von Traumsee
2. Micha, Gräfin Michaela von Rosenfels
3. Die APP (Eigentlich ein Tool zur Kontrolle von Alex, wird von diesem aber auch für ‚Racheaktionen‘ genutzt)
4. Nancy von Stein
5. David (Nancys Verlobter)
Freunde aus dem Zirkel
6. Sven (Freund von Björn, Modeunternehmer)
7. Björn (Freund von Sven, Tech-Investor)
8. Matha (Ehefrau von John)
9. John (Ehemann von Matha)
10. Chris (Betreibt einen exklusiven Fetischladen)
11. Fürstin Jessica von Stein (Nancys Mutter)
Andere Personen
12. Jean-Perri (berühmter Modedesigner)
13. Rainer (Freund von David und Nancy, der Alex bei dem Kostümfest ersteigert hat)
14. Katy (Alex‘ Schauspiellehrerin, gehört irgendwie auch schon zum Zirkel)
15. Daniela (Nancys entfernte Cousine)
16. Bianca (Nancys Tante, Mutter von Daniela)
17. Susann (Gouvernante beim Fest der Herzogin, Frau von Walther)
18. Walther (Mann von Susann, Veranstalter der Krebsgala, die Alex moderiert hat)
19. Anastasia Herzogin von Trux (Die ‚graue Eminenz‘, Vormund von Alex)
20. Albert Herzog von Trux (Ehemann von Anastasia)
21. Fürstin Katharina von Aragon
22. Judit Trauermann (DIE BÖSE, ehemaliges Mitglied des Zirkels)
23. Stephan Trauermann (Judits unterdrückter Mann)
24. Professor Steinhausen (Agent von Judit)
25. Andi Berg (Der Dandy)
26. Bernd Müller (Spion Judits und ehemaliger Angestellter von Sven, hat Svens Firma 3 Millionen € gestohlen)
27. Günther Bäumer (erfolgreicher Aktienspekulant, Opfer von Judit)
28. Diana (Alex erste Liebe aus der 9. Klasse)
Königshaus von Truvalien
29. König Arthur von Truvalien
30. Königin Ginevra von Truvalien
31. Kronprinz Ludwig (Hochzeit im nächsten Frühjahr)
Neue Personen:
Alex Freunde aus alten Zeiten:
1. Paul (Hat seine ‚Sandkastenliebe‘ Manuela geheiratet, arbeitet im Unternehmen seiner Schwiegereltern)
2. Manuela (Hat ihre ‚Sandkastenliebe‘ Paul geheiratet, arbeitet im Unternehmen ihrer Eltern)
Neue Freunde aus dem Zirkel
1. Sylvia (Tanzlehrerin, Ehefrau von Wolfram)
2. Wolfram (Tanzlehrer, Ehemann von Sylvia)
8. Wieder zu Hause

Irgendwann kamen wir endlich zu Hause an und die beiden führten mich fürsorglich ins Schloss. Kaum waren wir drin, hörte ich ein Lautes: „Überraschung!“ So wie es klang, mussten es einige Personen sein, aber ich konnte ja immer noch nichts sehen. Bevor ich irgendetwas dazu sagen konnte, wurde ich immer wieder gedrückt und beglückwünscht. So erkannte ich nach und nach, dass unser gesamter Freundeskreis zu meinem Empfang gekommen war.

„Vielen Dank für die Glückwünsche, aber zum einen ist ja nicht alles glatt gegangen und es hat sogar einige für mich teilweise sehr unangenehme Konsequenzen gegeben. Aber dazu später mehr,“ konnte ich schließlich sagen, als das allgemeine Gratulieren endlich vorbei war. „Könnt ihr mir bitte endlich die dunklen Kontaktlinsen rausnehmen, ich würde euch nämlich gerne sehen und die Handschuhe sind auf Dauer auch etwas unbequem.“

„Das kann ich verstehen,“ antwortete Matha, die in gewisser Weise die Anführerin unserer Gruppe war. „Wir befreien dich aber erst, wenn du uns erzählt hast, wie dir das alles gefallen hat.“

Ich holte tief Luft und breitete meine Arme aus, so dass die zwangsweise Anwinklung meiner Arme deutlich zu erkennen war.

„Erst die Handschuhe und die Kontaktlinsen, ich will eure Gesichter sehen, während ich euch alles erzähle.“

Das sahen sie ein und befreiten mich von den Handschuhen und den Kontaktlinsen. Nachdem ich mich wieder an die Helligkeit gewöhnt hatte, fuhr ich fort.

„Von dem Fest erzähle ich euch in aller Ausführlichkeit an unserem gemeinsamen Wochenende.

Jetzt nur soviel, ich habe die Wette trotz aller Widrigkeiten gewonnen. Leider wurde ich von Danielas Mutter Bianca als Mann enttarnt und die Herzogin hat mich dazu verurteilt, für unbestimmte Zeit als Frau, bzw. Mädchen zu leben.

Aber jetzt erzähle ich erst mal von der Rückfahrt.

Also, ich war so was von stinksauer, dass ich nicht mit Micha zurückfahren durfte und habe mich entsprechend gewehrt. Das war echt gemein von der Herzogin.“

„Ich sollte noch eine spezielle Lieferung warten. Damit und unserem Gepäck war mein Auto voll. Deshalb solltest du im Van mit Jessica und Nancy fahren. Das sollte auch verhindern, dass uns Judit gleichzeitig erwischen konnte, ihre Spione waren schließlich auch auf dem Fest,“ warf Micha ein.

„Ich war trotzdem stinksauer!“

„Das war so süß,“ meinte Micha, „dafür liebe ich dich noch mehr.“ Sie gab mir noch einen Kuss.

„Das ganze Wochenende konnte ich nicht richtig mit dir zusammen sein, weil es ja diese ganzen bescheuerten Regeln gab. Also habe ich mich nach Kräften gewehrt und geschimpft. Dafür habe ich dann schließlich wieder den Ballonknebel und die Bondagehandschuhe von Nancy bekommen. Weil ich dann immer noch keine Ruhe gegeben habe, bekam ich auch noch die Kontaktlinsen. Damit war dann jeder Widerstand unterbunden.“

„Du tatest mir zwar sehr leid in deinem Kummer, aber ich habe es auch irgendwie genossen, dich so hilflos zum Auto zu führen,“ meinte Nancy.

„Im Auto wurde ich dann ganz eng an den Sitz angeschnallt und zusätzlich wurden meine Hände und Füße noch angebunden.“

„Strafe muss sein, so wie du dich benommen hattest, mussten wir dich dafür leider etwas härter bestrafen,“ warf Jessica ein. „Du musst lernen, dich besser zu beherrschen. Aber keine Sorge, ich als deine liebe Patentante werde dich gerne dabei unterstützen.“

Das konnte ja noch heiter werden, eine Gouvernante und zusätzlich noch Jessica als strenge Patentante hier vor Ort, das konnte ja noch was werden.

„Dann kamen noch die Inear Ohrhörer dazu und ich musste die ganze Zeit diese schrecklich kitschige Romanze als Hörbuch hören. Dadurch war ich dann vollständig von der Umwelt abgeschnitten. Erst der schöne Tanz mit Micha in der Pause hat mich wieder versöhnt. Vorher war ich zwar noch immer sauer, hatte aber resigniert.“

„Also hat es dir insgesamt gefallen,“ fragte Matha?

„Ja, schon, irgendwie, aber übertreibt es nicht. Obwohl ich mich bis jetzt an die Regeln der Herzogin gehalten habe, um nicht ihren Unwillen zu erregen, bin ich immer noch ein freier Mann. Wenn es mir zu viel wird, beende ich das Ganze, Herzogin hin oder her, das ist mir dann auch egal,“ machte ich meinen Standpunkt klar.

„Was meinst du genau,“ hakte Matha nach?

„Es gab einige Situationen, da war ich kurz davor hinzuschmeißen.“

„Und welche?“

„Das werde ich euch nicht sagen, denkt selbst darüber nach.“

Ich blicke in lauter besorgte Gesichter.

„Es soll doch schließlich spannend bleiben,“ sagte ich mit einem Grinsen, „wenn ich euch alles haarklein erkläre, geht doch der Spaß verloren. Ich will es euch schließlich nicht zu einfach machen.“

„Ich hätte fast Lust, dich dazu zu zwingen,“ sagte Micha breit grinsend und hielt spielerisch die Fernsteuerung für meinen KG hoch. Aber ich lächelte nur übermütig zurück.

Matha blickte von mir zu Micha und wieder zu mir. „Ich glaube, wir haben verstanden,“ sagte sie, „aber freu dich nicht zu früh. Wir werden dich auch weiterhin an deine Grenzen bringen,“ ergänzte sie in lustig drohendem Tonfall. „Wir haben vielleicht mehr Erfahrung, als du denkst.“

„Apropos KG, Björn und ich hätten da ein Geschenk für dich,“ kündigte Sven lächelnd an.

„Gefürchtet sind die Danaer, wenn sie Geschenke bringen,“ protzte ich mit meiner Bildung. „Was für ein Trojanisches Pferd habt ihr für mich vorgesehen?“

„Du musst keine Angst haben, es wird deine Situation verbessern und nicht verschlechtern,“ beruhigte mich Björn und nickt Sven auffordernd zu, der mir daraufhin zwei Schachteln überreichte.

Als ich die Schachteln öffnete, fand ich einen KG und künstliche Brüste, aber perfekt in meiner Hautfarbe.

„Ich muss sagen, die sind wirklich schön! Aber ich werde das Geschenk nicht annehmen.“

„Warum, denn nicht“ fragte ein bestürzter Sven?

Ich weidete mich am allgemeinen Erstaunen. „Weil ich es nur annehmen werde, wenn auch Micha weiterhin einen KG trägt,“ antwortete ich mit breitem Grinsen.

Micha starrte mich wenig erfreut an. „Gleiches Recht für alle,“ meinte ich genüsslich.

„Als wenn wir es geahnt hätten,“ meinte Sven und überreichte auch Micha ein Kästchen, das sie ebenfalls öffnete.

„Also gut, ich hatte ja auch meinen Spaß, wenn wir zusammen damit gespielt haben. Ich mache mit,“ gab sie sich lächelnd geschlagen.

„Wir haben nach euren Erfahrungsberichten einige Verbesserungen vorgenommen, ihr könnt sie in Ruhe ausprobieren,“ meinte Björn. „Die augenscheinlichste Änderung ist, dass sich die Farbe per APP an die Haut anpassen lässt. Einfach mit der Handykamera die Haut in dem entsprechenden Bereich fotografieren und die APP passt die Farbe des KGs bzw. der Brüste automatisch an. Es sieht dann alles vollkommen natürlich aus. Wozu bin ich schließlich Hightech-Unternehmer,“ erklärte uns Björn. „Ich brauche nur wieder eure Erfahrungsberichte für die Weiterentwicklung.“

„Geht klar,“ antworteten Micha und ich gleichzeitig.

„Wir brauchen nur noch das Lösemittel für die alten Teile,“ sprach ich Nancy auffordernd an.

Sofort kramte Nancy ein Fläschchen hervor und gab es Micha. „Das hatte ich extra mitgenommen, um es euch zu geben, falls du gewinnst Alex, und du hast ja trotz aller Intrigen den Wettstreit und die Wette gewonnen. Also darf dich Micha gerne von den alten Dingern befreien und sich selbst natürlich auch. Ich selbst muss noch mit meinem David verhandeln, aber da bin ich guter Dinge, er hat in den letzten Wochen ja auch abstinent gelebt,“ ergänzte Nancy.

„Seid mir bitte nicht böse, aber ich hatte ein tierisch anstrengendes Wochenende und morgen geht es direkt voll weiter, mit unserem Tanzkurs und dann kommt auch noch mein alter Freund Paul zu Besuch. Ich muss euch jetzt leider rausschmeißen, alles weitere können wir dann bitte am Dienstagnachmittag besprechen. Am besten wieder hier im Schloss um 15:00 Uhr, denn um 18:00 Uhr ist ja dann schon unser gemeinsamer Tanzkurs.“

Die anderen sahen das ein und versprachen Dienstag vorbeizukommen.

Wir brachten unsere Gäste noch zur Tür, dann umarmte ich Micha und zog sie Richtung Schlafzimmer.

„Mit den alten KGs oder den neuen,“ fragte ich Micha.

„Oder ausnahmsweise nochmal ganz ohne,“ fragte sie erregt lächelnd? Jetzt zog SIE mich weiter.

Wir zogen uns aus, bei mir dauerte es etwas länger, wegen des altmodischen Lolitakleids und des Korsetts. Dann lösten wir gegenseitig unsere KGs und meine Brüste ab und danach genossen wir ausgiebig unsere frisch gewonnene Freiheit.

9. Der Montag danach, eine neue Falle

Nach ausgiebigem gemeinsamem Duschen am nächsten Morgen, beschäftigten wir uns mit den neuen KGs, sie waren noch flexibler als die alten, wirkten aber mindestens genauso ‚durchstoßsicher‘. Vorsichtig kleben wir uns gegenseitig die KGs an, dann assistierte ich Micha beim Ankleben meiner Brüste. Wir fanden noch eine Mitteilung, dass wir die aktualisierte APP installieren sollten. Diesmal gab es sogar eine APP für mich, vorher stand nur Micha und den anderen Eingeweihten die APP zur Verfügung, ich selbst hatte damals leider keine Möglichkeit gehabt, auf meinen KG oder die Brüste Einfluss zu nehmen. Umso mehr freute ich mich, dass ich diesmal auch die APP erhielt.

Bevor ich meine APP überhaupt öffnen konnte, hatte mir Micha schon einen leichten Elektroschock verpasst, „so, du willst mir also nicht sagen, was die schlimmsten Strafen waren! Ich könnte dich jetzt locker dazu zwingen, wie du gerade am eigenen Leib erfahren hast. Aber das brauche ich gar nicht, denn ich weiß ganz genau, warum du gestern nicht antworten wolltest, du scheinheiliger Prophet.“

Ich wollte ihr gerade kontra geben, aber Micha drohte mir mit ihrem Handy und so verkniff ich mir jeden Kommentar.

„Du weißt es nämlich selbst nicht, weil sich deine Einstellung dazu ständig ändert!“

Ich holte doch wieder Luft, um etwas zu sagen, aber sie sprach unbeirrt weiter.

„Das kann ich dir ganz leicht beweisen! Was war, als Nancy uns beiden zum ersten Mal die Keuschheitsgürtel verpasst hatte und mir die Funktionen so gut gefielen. Als wir dich dann an den Tisch gefesselt allein ließen, um in Ruhe die Funktionen und das weitere Vorgehen zu besprechen? Wenn du nicht geknebelt gewesen wärst, hättest du bestimmt versucht, alles hinzuschmeißen. Aber ich habe dich überstimmt und dir eine der heißesten Nächte deines Lebens beschert!“

Ertappt blickte ich nach unten.

„Wenn ich noch Zweifel gehabt hätte, wären sie gestern Abend endgültig zerstreut worden, als du mir mit diebischer Freude auch weiterhin den KG verpasst hast. Stimmts oder habe ich recht?“

Micha sah mich auffordernd an, also antwortete ich.

„Du hast recht, wegen dem KG hätte ich damals wirklich am liebsten alles hingeschmissen. Aber auch ohne Knebel hätte ich es wahrscheinlich nicht getan, denn mit dir zusammen ist einfach alles schön oder es wird doch noch schön, so wie mit dem Keuschheitsgürtel damals.“

Ich war noch mitten im Satz, als mich Micha umarmte und sich zusammen mit mir gekonnt aufs Bett warf. Dann küsste sie mich, dass mir auch ohne Korsett die Luft wegblieb.

Als ich wieder zu Atem kam, hörte ich das Tütelüt von meinem Handy, als Zeichen, dass eine E-Mail angekommen war. Ich hatte es nach der Rückfahrt nämlich vorhin erst wieder eingeschaltet.

Als ich die E-Mail las, erbleichte ich. „Verdammte Scheiße,“ entfuhr es mir unwillkürlich.

„Was ist,“ Micha schaute mich mitfühlend an.

„Als du mir heute Nacht erzählt hast, dass wir erst nächste Woche auf deine Dienstreise fahren, hatte ich mich auf erholsame Tage in dieser Woche gefreut. Aber jetzt schreibt mir meine allerliebste Tante Anastasia,“ die letzten Worte sprach ich übertrieben ironisch, „dass ich wegen der Verlegung deiner Dienstreise die Strafkleider schon diese Woche tragen muss.“

„Dann hast Du es wenigstens schnell hinter dir,“ versuchte mich Micha zu trösten.

Entsetzt schlug ich mir vor die Stirn: „Was ist mit unserem Tanzkurs, in diesen Kleidchen gehe ich jedenfalls nicht dahin!“

„Brauchst Du auch nicht, ich darf dir jederzeit für solche Gelegenheiten andere Kleidung genehmigen. Das konnte ich bei der Herzogin zum Glück durchsetzen. Du musst dann nur für jede Änderung einen Tag nachholen.“

„Dann dauert, das Ganze ja noch länger,“ meinte ich bekümmert.

„Das stimmt leider, aber ich fand dich in dem Matrosenkleidchen ausgesprochen süß und hätte dich am liebsten auf der Stelle vernascht.“

„Genau das ist meine Befürchtung, wenn ich so zu unserem Tanzkurs gehe. Ich will nicht, dass mich die anderen womöglich auch am liebsten vernaschen würden,“ sagte ich mit Nachdruck.

„Deshalb habe ich mir ja das Recht einräumen lassen, die Strafe bei Bedarf auszusetzen. Mach dir um die Verlängerung keine Sorgen, ich werde dann im Homeoffice arbeiten und dir die süßen Kleidchen schon auf meine besondere Art und Weise schmackhaft machen,“ die letzten Worte sprach sie mit besonderer Betonung und mir war klar, dass sie mich dann, so oft es ging, vernaschen wollte.

Irgendwie schaffte sie es immer wieder, mir auch in den vermeintlich schlechten Situationen noch das Schöne zu zeigen und mir sogar eine Freude zu machen.

„Wenn du in der Zeit wirklich im Homeoffice arbeiten kannst, geht das mit den Kleidchen schon klar. Aber in die Stadt gehe ich in den Sachen nicht. Vor allem, wenn ich Paul treffe, will ich nicht als Frau gekleidet sein, das hattest du mir versprochen!“

„Das habe ich dir versprochen, und daran halte ich mich auch! Heute Nachmittag und auch gleich beim Tanzkurs darfst du dich ganz normal anziehen. Aber für den Tanzkurs hattest du den Highheels zugestimmt.“

Ich schaute sie dankbar an und dachte daran, dass ich trotzdem gleich eins von den Lolitakleidchen anziehen musste.

Als ob Micha meine Gedankengelesen hätte, sagte sie: „Deine Strafe lautet, dass du die Kleidchen anziehen musst. Aber wer sagt denn, dass du dich überhaupt anziehen musst?“

Mit diesen Worten zog sie mich an sich und fing systematisch an, unsere neuen Keuschheitsgürtel auszuprobieren. Es wurde noch ein heißer Morgen.

Irgendwann, sehr viel später stand ich vor meinem Kleiderschrank und hielt meine alte Lieblingsjeans vor mich. Ich sah sofort, dass sie mir viel zu weit sein würde.

Micha bemerkte das und reichte mir eine normale blaue Jeans, zwar modisch eng geschnitten, aber durchaus als Männerhose tragbar. „Zieh die an, dazu eine einfache Hemdbluse, denn sonst passen deine Brüste nicht da rein und darüber eine weite Lederjacke, dann kann niemand dein Geheimnis erkennen.“

Mist, hätte ich mir doch bloß nicht jetzt schon die Brüste ankleben lassen. Es hatte zwar vorhin richtig Spaß gemacht, aber jetzt wurde mir die Anregung durch meine Brüste doch etwas zu viel. Ich wollte Micha schon bitten, das wieder abzustellen, da fiel mir ein, dass ich ja jetzt eine eigene APP hatte. Also öffnete ich sie und schaute auf das Menü. Was ich sah, ließ mich entgeistert aufstöhnen.

„Was ist denn,“ fragte mich Micha, die gesehen hatte, dass ich die APP öffnete.

„Mit meiner APP kann ich gar nichts steuern,“ schau mal, „alle Menüpunkte sind deaktiviert. Nur die Farbanpassung für Brüste und KG ist aktiv.“

„Das tut mir aber leid,“ meinte Micha schadenfroh. „Aber der Sinn eines KG ist es nun mal, zu verhindern, dass Mann an sich selbst rumspielt,“ das Wort Mann betonte sie entsprechend.

„Nur ich und wie bisher die anderen Eingeweihten haben den vollen Zugriff auf deine Spielzeuge.“

Ich schaute etwas geknickt. „Ich bin also immer noch abhängig von dir.“

„Ich glaube du kannst dich wirklich nicht beklagen. Oder willst du noch mehr?“

„Das ist es nicht, jetzt gerade will ich weniger, du hast mich vorhin einfach geschafft.“

„Wenn du mich so lieb darum bittest, will ich deinem Wunsch nachgeben und schalte die Erregung aus.“ Sie tippte auf ihrem Handy und ich konnte mich endlich ohne die permanente Stimulation bewegen.

Mein ‚Männeroutfit‘ wurde von flachen Sneakers komplettiert. Unter der Bluse trug ich einen BH, der meine falschen Brüste so flach, wie möglich machte. Meine langen Haare ließ ich als Pferdeschwanz in der Lederjacke verschwinden, so dass nicht sofort auffiel, wie lang sie in Wirklichkeit waren.

Dann stiegen wir in Michas Auto und fuhren in die Stadt zu meinem Treffen mit Paul. Unterwegs fragte ich Micha, ob sie mit ins Café kommen wollte, und erfreut nahm sie meine Einladung an. Ich hatte das nicht ganz uneigennützig vorgeschlagen, denn ich gab sehr gerne mit meiner hübschen Freundin an.

Paul wartete schon im Café auf uns, erst schaute er mich an, aber dann konnte er seine Blicke kaum von Micha mit ihrer Modelfigur abwenden. Micha trug zwar ebenfalls Hosen, aber eindeutig Frauenhosen und dazu Pumps mit 6cm Absätzen. Da guckte auch ich immer sehr gerne hin.

Als wir noch standen, fiel mir zum ersten Mal auf, dass Micha mit diesen Schuhen fast 12 Zentimeter größer war als ich. Zuletzt hatte ich ja meistens höhere Absätze getragen, so dass der Unterschied etwas ausgeglichen wurde. Aber jetzt trug ich die flachen Sneakers. Es war ziemlich ungewohnt, nach dieser langen Zeit wieder einmal in Schuhen ohne hohe Absätze zu gehen.

Wir unterhielten uns angeregt und aßen und tranken auch eine Kleinigkeit. Irgendwann musste ich mal und ging in Richtung der Toiletten. Gewohnheitsmäßig steuerte ich schon die Damentoilette an. Zum Glück erkannte ich es noch rechtzeitig, außer einem kurzen Zögern war nicht passiert.

Als ich zurückkam, schaute mir Paul interessiert entgegen.

„Gut schaust du aus, so schlank und elegant. Aber dein Gang ist anders, fast schon wie bei einem Model,“ meinte Paul.

Als er das sagte, prustete Micha in ihr Glas, weil sie gerade getrunken hatte.

Fragend schaute Paul mich an, „was hat sie?“

„Ach nichts, sie wird sich verschluckt haben.“

„Sag mal, wolltest du vorhin zuerst auf die Damentoilette gehen?“

Jetzt kriegte Micha einen “Hustenanfall“ und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Habe ich was falsches gesagt,“ erkundigte sich Paul nervös?

Ich schaute Micha böse an.

„Ich hatte mich wirklich verschluckt,“ sagte sie mit einem Grinsen und gab mir durch Gesten zu verstehen, dass sie mich nicht verraten hatte.

Aber Paul wollte schon immer alles ganz genau wissen, also ließ er nicht locker und fragte immer weiter.

Als ich nur noch ein hilfloses Gesicht machte und nicht mehr wusste, was ich antworten sollte, schaute ich Micha um Hilfe bittend an.

Lautlos, nur mit den Lippenbewegungen fragte sie mich: „Soll ich?“

Ich nickte ihr zu und war froh, dass ich es nicht selbst erklären musste.

Zum Glück erzählte Micha nur eine abgespeckte Version von unserer Wette und dass eigentlich sie schuld daran war, dass ich die meiste Zeit als Frau gekleidet war.

Paul hörte mit leuchtenden Augen zu, „dass du dich das getraut hast! Also echt jetzt, Alex! Ich bewundere dich für deinen Mut.“

„Wie du gehört hast, bin ich ja eher ungewollt da reingeschlittert. Es macht zwar Spaß, aber ich will trotzdem bald wieder mein Männerleben zurück.“

„Nicht, wenn es nach mir geht,“ sagte Micha und nahm mich liebevoll in den Arm. „Mein sanfter Druck hat dir doch bis jetzt schon viele erotische Abenteuer beschert, oder etwa nicht?

Jetzt wurde ich doch noch rot, „das schon, aber ich will doch dein Mann bleiben,“ das Mann betonte ich besonders.

„Du sollst doch auch mein Mann bleiben. Aber als ‚Frau‘ liebe ich dich eben noch mehr, dann gibst du dich auch ganz anders!“

Sie wandte sich an Paul: „Du müsstest mal sehen, wie stark und beeindruckend er dann wirkt. Alle Welt liegt im dann sprichwörtlich zu Füßen.“

„Mann, wenn ich das meiner Frau erzähle. Ich darfs doch erzählen? Die wird begeistert sein,“ sagte Paul mit belegter Stimme. „Aber ich befürchte, dass Manuela dann auf dumme Gedanken, meine Person betreffend, kommt.“

„Wie, das,“ fragte Micha interessiert.

„Ich glaube, die würde das am liebsten genauso machen wie du, Micha,“ antwortete Paul leicht bedrückt, „und ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich will.“

Ich schaute Paul verständnisvoll an. „Ist das die Manuela aus unserer Clique, die mit den reichen Eltern? Die hatte schon damals eine starke Persönlichkeit.“

Micha tippte währenddessen auf ihrem Handy. „Mach dir keine Sorgen,“ sagte sie.

Mich durchzuckte es, bisher war es jedes Mal so gewesen, dass meine Lage nach „vertrau mir“ oder „mach dir keine Sorgen“ immer wieder komplizierter geworden war.

Micha sprach weiter: „Ich habe auch Manuelas Kontaktdaten auf deinem PC gefunden und sie für mich aktualisiert. Ich habe ihr gerade eine Einladung fürs Wochenende zu uns aufs Schloss gesendet. Dann können wir vier uns in aller Ruhe unterhalten.“

Paul starrte Micha entgeistert, aber gleichzeitig auch irgendwie begeistert an.

Also hatte Micha wohl recht mit ihrem Überfall auf Pauls Männlichkeit.

„Wenn ihr Samstag vorbeikommt, haben wir das ganze Wochenende Zeit, ihr könnt gerne über Nacht bleiben. Den Abend könnt ihr dann ganz romantisch allein im Schloss verbringen, weil Alex und ich dann auf den Abschlussball von unserem Tanzkurs gehen.“

Paul war immer noch ganz verdattert, als Michas Handy klingelte.

„Hallo Manuela, ja ich bin die Freundin von DEM Alex aus eurer alten Clique.“

Wir konnten leider nur hören, was Micha sagte, Paul hätte aber bestimmt, liebend gerne mitgekriegt, was Manuela am anderen Ende sagte.

„Sie ist immer noch sehr bestimmend und das finde ich ja gerade so faszinierend an ihr,“ raunte mir Paul leise zu.

„Warte mal kurz,“ hörten wir Micha sagen, „es ist etwas laut hier drinnen, ich gehe mal eben mit dir raus.“ Sprachs und ging nach draußen auf die Terrasse.

„Jetzt hast du ein Problem,“ sagte ich zu Paul, „wem Micha bei der Erfüllung seiner geheimsten Träume helfen will, der hat keine Chance, das siehst du ja an mir.“ Ich grinste ihn dabei übermütig an.

„Aber ich weiß doch gar nicht, ob ich das wirklich will.“

„Ich vermute mal, das nächste Wochenende ist schon abgemachte Sache. Genieße es einfach. Was im Schloss passiert, braucht ja niemand zu erfahren. Danach weißt du bestimmt, ob es dir gefällt, und kannst es notfalls beenden.“

„Du hast die erwachsene Manu noch nicht erlebt. Gegen deren Liebe habe ich nicht die geringste Chance.“

„Willkommen im Klub, mit Micha und mir ist es genauso, oder warum meinst du, mache ich auch noch treu und brav bei allem mit?“

„Deshalb habe ich ja solche, na ja, Angst,“ sagte Paul mit bekümmertem Tonfall.

„Du brauchst keine Angst zu haben.“ Als ich es aussprach, fiel mir auf, dass ich genauso klang, wie Micha, als sie mich überlistet hatte. Wie sich die Zeiten ändern.

„Mir hat das erste Wochenende eigentlich richtig Spaß gemacht. Nur mit dem Kontrollverlust habe ich noch immer so meine Probleme, obwohl Micha wirklich meine Traumfrau ist.“

Breit lächelnd kam Micha wieder ins Café.

„So, alles abgemacht, ihr kommt uns Samstagmorgen besuchen und bleibt bis Sonntag. Von dem romantischen Abend zu zweit im Schloss war Manuela sehr begeistert. Ich denke du wirst da nicht zu kurz kommen,“ meinte Micha zu Paul und zwinkerte ihm zu.

So langsam schwante mir, was sie vorhatte. Wir hatten noch meinen alten KG und die Brüste. Die beiden würden das Wochenende als Manu und Paula verbringen. Die beiden hatten keine Chance! Aber bestimmt würden sie sehr viel Spaß dabei haben. Noch ahnte ich nicht, dass auch ich Leidtragender dieses Spaßes sein würde.

Mittlerweile war es Zeit, dass wir uns auf den Weg zum Tanzkurs machten und wir verabschiedeten uns.

„Also dann bis Samstag,“ rief Micha hinter Paul her.

Ich nahm noch schnell meine Stimmtablette, weil ich den Rest der Woche wieder als Frau verbringen würde.
14. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 30.08.24 10:42

10. Der Tanzkurs

Die Tanzschule war nicht weit und wir gingen die paar Meter zu Fuß. Ich hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl im Magen, bisher hatte ich erst einmal in der Öffentlichkeit als Frau getanzt und das war mit Sven in der Bar gewesen. Aber da war ich auch leicht angetrunken gewesen.

Micha las in mir wie in einem offenen Buch. „Musst keine Angst haben, ich bin ja bei dir.“ Schon wieder diese gefährlichen Worte! „Es wird bestimmt toll. Mal schauen, was für interessante Paare wir dabei kennenlernen?“

In der Tanzschule zogen wir als erstes unsere Tanzschuhe an. Micha hatte 8cm Pumps mit Fesselriemchen für uns ausgesucht. Vor dem Tanzsaal warteten schon einige Paare. Mit meinem mittlerweile geschulten Blick, erkannte ich, dass es sich wirklich um besondere Paare handelte, eindeutig Mitglieder oder Freunde des Zirkels.

Als die Tür geöffnet wurde, traten wir ein und wurden von der Tanzlehrerin empfangen. Sie stellte sich als Sylvia vor und begrüßte uns zu diesem besonderen Tanzkurs, der ausschließlich für Mitglieder und Freunde des Zirkels sei. Hier sollte jeder seine Vorlieben auch beim Tanzen ausleben dürfen, egal wie ungewöhnlich die Kleidung auch war. Fotografieren und Filmen war ausdrücklich verboten, um die Privatsphäre zu wahren.

„Wie ich sehe, haben sich heute zu unserer ersten Stunde viele noch sehr, sagen wir mal, ‚unauffällig‘ gekleidet. Dies ist ein Kurs, in dem ihr euch wirklich kleiden könnt, wie ihr wollt. Es gibt eine Tiefgarage, aus der ihr direkt ins Gebäude der Tanzschule kommt. Also tut euch ab morgen keinen Zwang mehr an. Da mein Mann und ich selbst langjährige Mitglieder des Zirkels sind, braucht ihr euch wegen uns nicht zurückzuhalten.“

Micha schaute mich auffordernd an und ich erwiderte ihren Blick. Mal schauen, wer von uns beiden sich durchsetzte.

„Durch eure teilweise nicht eindeutige Kleidung kann ich nicht bei allen Paaren erkennen, wer als Mann und wer als Frau teilnimmt.“

Das stimmte, es gab viele gleichgeschlechtliche Paare aber auch einige hetero Paare. Wir waren ja eigentlich auch eins, nur, dass man das bei uns trotz meiner Jeans nicht erkennen konnte.

„Deshalb stellt ihr euch bitte paarweise gegenüber in zwei Reihen auf, Männer links, die Damen rechts.“

Dann sollten wir uns alle vorstellen. Mir war die Reihenbildung sehr recht, denn dadurch brauchte ich nicht selbst zu sagen, dass ich als Mann in der Frauenrolle teilnahm.

Sylvia ging zwischen den beiden Reihen hindurch, an Micha und mir blieb ihr Blick etwas länger hängen.

„Bei den meisten Paaren hat die Dame bereits die höheren Absätze an ihren Tanzschuhen. Micha und Alex haben aber z.B. gleich hohe Schuhe an,“ fuhr Sylvia fort.

„Das ist bei uns nur ausgleichende Gerechtigkeit! Warum soll nur ich unter den hohen Absätzen leiden? Wir sind schließlich ein emanzipiertes Paar,“ antwortete ich ungefragt. Micha zeigte dazu ein tiefgründiges Lächeln.

„Ich kann verstehen, dass gerade bei einem Damenpaar beide schicke Absätze tragen wollen. Aber die Dame sollte bitte 4 Zentimeter höhere Absätze tragen, um ihrer Rolle als Dame besser zu entsprechen.“

Na super, Micha wollte bestimmt auch weiterhin mit Highheels tanzen, bei 8cm bei ihr ergaben sich so 12cm bei mir und das war mir auf Dauer doch zu unbequem. Aber vielleicht konnte ich Micha ja zu 6cm Absätzen überreden, dann brauchte ich nur 10er Heels zu ertragen.

„Wir hatten damit gerechnet, dass sich viele Damen nicht trauen würden, im Kleid oder Rock am Tanzkurs teilzunehmen, deshalb liegen Röcke bereit, damit alle Damen das entsprechende Feeling beim Tanz erleben können.“

Ich erhielt einen wadenlangen weiten dunklen Rock mit eingenähten Petticoats. Im Umkleideraum zog ich meine Jeans aus und den Rock an. Ich hatte ja schon wesentlich weitere Röcke mit sehr viel mehr Petticoats getragen, so dass mich die paar Unterröcke nicht weiter schrecken konnten.

Beim Tanzen spürte ich dann jedoch die Besonderheit dieses Rocks, die Unterröcke luden sich statisch auf und sorgten für ein immerwährendes Prickeln, während ich tanzte oder mich bewegte. Sylvia hatte uns ängstliche Typen mit ihrer Rockoffensive vollkommen überlistet. Vor dieser Frau sollte ich mich vielleicht besser in Acht nehmen. Wer weiß, was der sonst noch alles einfiel.

Es wurde eine sehr anregende Tanzstunde.

Nach dem offiziellen Ende durften wir noch weiter tanzen und die erlernten Tänze üben.

„Mir ist aufgefallen, dass sich einige Damen noch nicht richtig auf ihren Partner verlassen und ständig Ausschau nach Hindernissen halten. Das ist die Aufgabe der Herren! Die Damen sollen sich ausschließlich auf den Tanz konzentrieren! Wer das üben will, kann sich gerne von seinem Partner die Augen verbinden lassen.“

Micha schaute mich fragend an.

Ich nickte, „wenn ich mit dir Tanze, habe ich eh meistens meine Augen genießerisch geschlossen, weil ich dir vollkommen vertraue. Ich lasse mich dann sehr gerne von dir führen. Meine Frisur mit dem langen Pferdeschwanz wird von der Augenbinde ja nicht ruiniert, also wenn es dir gefällt, bitte.“

Micha gab mir einen innigen Kuss und verband mir die Augen.

Was soll ich sagen, sofort war der Zauber unseres Tanzes während der Rast auf der Rückfahrt wieder da. Ich bekam eine wohlige Gänsehaut am ganzen Körper.

Micha erging es wohl ebenso und es wurde ein sehr gefühlvoller Tanz. Mir gefiel es sehr und ich kuschelte mich förmlich an meine geliebte Tanzpartnerin. Dann spürte ich, wie Micha auf etwas herumtippte. Ich dachte mir aber nichts weiter dabei.

Danach fühlte ich mich auf das schönste an meinen Brüsten und auch im Schrittbereich erregt. „Du hast wohl an der Steuerung von meinem KG rumgespielt,“ fragte ich Micha.

„Nicht nur an deiner,“ antwortete Micha ebenfalls erregt, „an meiner auch und ich habe die Kopplung eingeschaltet. Wir spüren uns jetzt gegenseitig noch mehr.“ Micha lächelte zufrieden, was ich wegen der Augenbinde natürlich nicht sehen konnte.

Wenn ich Micha nicht so sehr lieben würde, wäre mir jetzt wieder angst und bange geworden! Diese Frau schaffte es einfach, mich immer weiter in den Sumpf der Feminisierung hineinzuziehen. In diesem Augenblick schmolz mein Widerstand dahin und ich genoss das Tanzen einfach nur.

Nach dem Ende des freien Tanzens kam Sylvia zu uns und meinte: „Bei euch konnte ich das gegenseitige Vertrauen förmlich spüren. Ihr seid ein großartiges lesbisches Paar.“

Micha lachte und ich lächelte etwas verlegen. „Wir sind kein lesbisches Paar, wir sind ‚ganz normal hetero‘, nur eben mit vertauschten Rollen.“

„Aufgrund einer doofen Wette und den daraus resultierenden Entwicklungen,“ ergänzte ich.

„Das interessiert mich, kommt doch morgen etwas früher, da habe ich keinen Kurs und wir können noch in Ruhe quatschen,“ lud uns Sylvia ein.

„Morgen geht leider nicht,“ antwortete Micha, „da haben wir eine Beratung mit unseren Freunden aus dem Zirkel über die weitere Ausbildung von Alex für den nächsten Ball der Herzogin.“

„Dann am Mittwoch,“ schlug Sylvia vor.

Ich hatte absolut keine Lust einer wildfremden Frau meine Geschichte zu erzählen, aber Micha stimmte sofort zu, „ja, sehr gerne, du kannst uns vielleicht sogar noch ein paar Tipps geben.“

Ankündigungen

Auf dem Heimweg fragte mich Micha: „Machst du dir eigentlich keine Sorgen, wegen dem Gespräch morgen? Du hast die anderen mit deiner Antwort schon ziemlich provoziert.“

„Eigentlich nicht,“ antwortete ich unbekümmert, „das Ganze ist im Grunde nur ein Spiel, das aber in der realen Welt gespielt wird. Ich habe mir schon ganz genau überlegt, was ich morgen sagen werde.“

„Verrätst du mir was?“

„Jetzt gebrauche ich mal deine Worte: Vertrau mir, alles wird gut. Du musst mir bitte nur versprechen, mich in allen meinen Forderungen zu unterstützen, dann wird alles gut und wir können mit dem Spiel weitermachen. Aber ein bisschen will ich die Regeln schon mitbestimmen. Ich werde auch keine unerfüllbaren Forderungen stellen. Hilfst du mir morgen?“

„Ich liebe dich und ich vertraue dir! Natürlich werde ich dich vorbehaltlos unterstützen. Hoffentlich kannst du dich auch durchsetzen.“

„Wie gesagt, keine unerfüllbaren Forderungen. Eigentlich müsste alles bestens zu den Regeln des Zirkels passen, soweit wir sie kennen.“

„Warum fühle ich dann trotzdem eine gewisse Unruhe in mir,“ fragte mich Micha?

„Wahrscheinlich, weil du mich zu gut kennst,“ erwiderte ich breit grinsend. „Könntest du bitte noch dafür sorgen, dass David dazu gebeten wird, er ist schließlich Nancys Verlobter.“

Ich sah die Fragezeichen in Michas Augen.

Lachend sagte ich: „Vertrau mir einfach. Ich weiß, was ich tue. Wir werden beide unseren Spaß daran haben.“

Immer noch etwas skeptisch sagte Micha: „Also gut, ich werde Matha bitten, David auch noch einzuladen. Meine volle Unterstützung ist dir sicher. Ich liebe dich, du Verrückter.“

„Ach und bitte teile Nancy noch mit, dass ich morgen einiges zu erledigen habe, und dass ich deshalb nicht so viel trainieren kann. Das vermeidet unnütze Diskussionen.“

„Okay, werde ich machen,“ sagte Micha und lächelte mich verliebt an. „Ich bin echt gespannt, was du da morgen Abend für eine Show abziehst?“

„Lass dich überraschen, schnell ist es gescheh‘n“ versuchte ich mit holländischem Akzent zu singen.

Dann lachten wir beide aus voller Kehle.
15. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 30.08.24 10:42

11. Dienstag Vor der Besprechung

Ich wurde vor Micha wach und weckte sie etwas früher, damit wir ausreichend Zeit hatten, mir ein Korsett anzulegen und mich in eins der Lolitakleidchen zu stecken, denn ich wollte Nancy keine Gelegenheit geben, mich sofort wegen nicht angemessener Kleidung zu bestrafen. Heute hatte ich noch so einiges zu erledigen.

Beste Freundinnen

Nach unserem gemeinsamen Frühstück fuhr Micha zur Arbeit. In ihrem schicken Hosenanzug mit den 6 Zentimeter Pumps hätte ich sie am liebsten sofort vernascht. Aber leider war jetzt keine Zeit dafür, außerdem wurde in der letzten Zeit eher ich von Micha vernascht als umgekehrt und das war aus meiner Sicht durchaus nicht verkehrt. Eigentlich genoss ich es, wenn mich Micha so fordernd herannahm.

Nach unserer Begrüßung bewunderte Nancy mein Kleidchen. Es war ein knielanger Albtraum in rosa mit vielen Rüschen und Spitzenbesatz dazu wieder wadenlange Pettipants, die mein kindliches Aussehen dramatisch unterstrichen. Vervollständigt wurde die Schrecklichkeit noch von rosa Schnürstiefeletten mit 10cm Absatz, auch noch einem Bleistiftabsatz, was mir wiederum eine sehr sexy Ausstrahlung gab.

„In diesem Kleidchen siehst du einfach zuckersüß aus. Wenn ich so etwas tragen würde, wäre David wahrscheinlich nicht mehr zu bremsen. Aber ich würde mich eher nicht trauen, sowas in der Öffentlichkeit anzuziehen.“

„Ich auch nicht, aber für jedes Mal, wenn ich so ein Kleid gegen ein normales Kleid austausche, muss ich einen vollen Tag länger so rumlaufen, auch, wenn ich es erst abends ändere, wie ich es am liebsten heute Abend zum Tanzkurs machen würde. Aber für die 2 bis 3 Stunden ein Tag Verlängerung, ist auch nicht so ganz ohne.“

„Ich soll dich ja nicht warnen, aber ich erzähle dir jetzt doch schon ein bisschen was. Die anderen haben einen neuen Strafkatalog aufgestellt, und da stehen diese süßen Kleidchen ganz weit oben in der Liste. Wenn du nicht aufpassest, läufst du ewig so rum.“

„Neuer Strafkatalog, was steht denn noch so darin?“

„Eigentlich habe ich dir schon zu viel erzählt, lass dich einfach überraschen. Apropos überraschen, ich war schon sehr überrascht, dass du auch David für heute Nachmittag eingeladen hast. Was hast du vor?“

„Lass dich einfach überraschen,“ gebrauchte ich ihre eigenen Worte. „Wir machen doch jetzt gemeinsam den Tanzkurs, da dachte ich mir, irgendwie gehört er zur Familie. Es wird dein Schaden nicht sein.“ Ich zwinkerte ihr übermütig zu. Da ging ein Leuchten über ihr Gesicht und sie ahnte wohl, dass auch ich meine eigenen Pläne hatte.

„Also, du in deinem Kleidchen und wenn ich David nicht so abgöttisch lieben würde, und du nicht zu Micha gehören würdest, … . Ich würde dich sofort vernaschen wollen.“

„Gegenvorschlag, du ziehst heute auch eins von den Kleidchen an und lässt dich von deinem David vernaschen. Alleine würde ich so ja nicht zum Tanzkurs gehen, aber, wenn du auch mitmachst, könnte ich mir das durchaus vorstellen. Was glaubst Du, was David für Augen machen wird, wenn du heute Abend so zum Tanzkurs kommst.“

Nancys Augen leuchteten, nicht umsonst trug sie ihre eigene Bondagekleidung selbst so gerne. Ich hatte ihr Interesse erweckt.

Nancy ergänzte, „und was werden die anderen erst für Augen machen, wenn du ganz beiläufig erwähnst, dass du gleich so zum Tanzkurs gehen willst. Doof nur, dass David fahren muss, ich würde die Fahrt gerne genießen.“

„Das kriege ich hin, schließlich bin ich der große Organisator,“ hatte ich sofort eine Lösung parat. „Es sind gleich genügend Leute da, wir lassen uns einfach von einem unserer Freunde kutschieren. Nach dem Kurs kann uns dann einer unserer ‚Herren‘ selbst wieder zurück zum Schloss fahren. Ihr könnt gerne hier in deinem Zimmer übernachten. Das wäre vielleicht sogar am besten, wobei Davids Villa liegt ja auch sehr abgeschieden.“

Nancy schaute mich fragend an, aber ich legte nur den Finger auf meinen Mund, um zu signalisieren, dass ich nicht mehr verraten würde.

Kommunikation ist alles oder Reden ist doch gold

„Ich muss jetzt ein paar Telefonate führen, die dich als Mitglied meines Erziehungsteams noch nichts angehen. Wenn ich fertig bin, können wir ja unsere Kleider für heute Abend aussuchen,“ sagte ich und verschwand in meinem Zimmer.

Zuerst rief ich Chris an und bat sie einige Dinge für heute Abend mitzubringen. Als ich erfuhr, dass Björn eine ganz bestimmte Firma gekauft hatte, kamen mir auf einmal sehr viele, nun ja, nicht wirklich hinterhältige Ideen in den Kopf. Aber sagen wir mal so, wenn Björn mitspielte, konnte ich auf geschickte Art und Weise meine ‚Lehrer*innen‘ besser in meine Erziehung mit einbeziehen. Sie sollten im wahrsten Sinne des Wortes hautnah dabei sein können.

Dann rief ich David an und fragte ihn, ob er mir bei einem kleinen Streich für die Gerechtigkeit helfen würde. Nach einer kurzen Erklärung stimmte er zu. Weil er so nett war und ich so gutmütig bin, hatte ich ihn noch vorsichtig vorgewarnt, dass Allen Gerechtigkeit widerfahren sollte, auch ihm. Er hatte nur lachend erwidert, dass er für jeden Blödsinn zu haben wäre. Wir lachten zusammen und ich war beruhigt, denn für ihn hatte ich mir schließlich auch schon etwas überlegt.

In einer spontanen Planänderung bat ich ihn noch, Micha dazu zu bringen, mit ihm zum Tanzkurs vorzufahren, damit Nancy mich in Ruhe anziehen könnte. Er stimmte zu und würde sich noch einen passenden Vorwand einfallen lassen, damit sie keinen Verdacht schöpfte.

Mit Björn sprach ich über seine neu erworbene Firma und machte ihm einige Vorschläge für zukünftige Produkte. Er war begeistert und ich fragte ihn, ob ich wohl Sven einen kleinen Streich in diesem Zusammenhang spielen dürfte. Er meinte nur, Sven nähme es bestimmt sportlich und sie könnten beide einem guten Streich nicht widerstehen. Ich sagte ihm jedoch nicht, was ich vorhatte, bat ihn nur um seine tatkräftige Unterstützung.

Aus leicht schlechtem Gewissen, aber voller Vorfreude rief ich auch noch Sven an und teilte ihm mit, dass ich mit Jean-Perri doch in meiner Frauenrolle zusammenarbeiten würde. Für mich kam es die nächsten Monate eh nicht drauf an, da ich ja noch auf unbestimmte Zeit an meine Rolle als Frau gebunden war, und Sven freute sich wirklich sehr. Ein bisschen warnte ich ihn aber vor, denn ich stellte in Frage, ob er mir nach unserer Besprechung immer noch so dankbar sein würde.

Zur Sicherheit rief ich auch noch Katy an, die mich als meine Schauspiellehrerin wahrscheinlich sofort durchschauen würde. Ihr teilte ich mit, dass die Besprechung meine große Schau würde und bat sie, mich unauffällig zu unterstützen, was sie mir lachend zusagte. Aus einem Gefühl heraus bat ich sie, unauffällig mal bei Walther und Susann vorzufühlen, ob bei ihnen alles in Ordnung sei. Den konkreten Grund nannte ich ihr nicht, denn über den Vorfall auf dem Fest wollte ich noch nicht sprechen.

Mit der Herzogin führte ich das längste Telefonat. Sie wies mich nochmals auf die Gefährdung durch diese Judit hin und erzählte mir, was damals geschehen war und wie gewalttätig sie sich verhalten hatte. Diese Frau quälte ihre Untergebenen einfach so zum Spaß. Nun verstand ich noch besser, warum der Zirkel mich so streng bestraft hatte, als ich meine eigene Macht über unsere speziellen Bediensteten missbraucht hatte. Zum Glück hatte ICH meine Lektion gelernt.

Die Herzogin bestätigte mir auch, dass Matha die Anführerin des Zirkels war. Diese Information würde ich heute Nachmittag sehr gut nutzen können, schließlich hatte ich Micha und auch Matha schon länger im Verdacht, die Rädelsführer in dem erotischen Komplott gegen meinen männlichen Lebensstil zu sein. Nun gut, ich würde weiterhin mitspielen, aber nur mit modifizierten Regeln.

Anastasia sagte mir zu, heute Nachmittag während unserer Besprechung telefonisch erreichbar zu sein, um Michas und meine Sicherheit zu erörtern.

Schließlich informierte ich Jessica darüber, dass ich mit Nancy etwas wegen des Vorfalls mit ihrem Vetter unternehmen wollte. Aber auch ihr sagte ich nichts Genaues.

Zuletzt rief ich auch noch Matha an und fragte sie, ob sie oder John Nancy und mich nach der Besprechung zum Tanzkurs fahren könnte. Ich hätte eine Überraschung für Micha vorbereitet, die sie erst beim Tanzkurs sehen sollte. Auch das ging klar.

Ich war sehr zufrieden mit meiner Planung, ich hatte es geschafft inmitten des Komplotts gegen mich, meine ‚Gegner‘ in meine eigenen Ränke gegen sie selbst einzubeziehen. Der Zirkel würde sich noch wundern! Mal schauen, was ich sonst noch so in die Wege leiten konnte. Ich freute mich schon riesig auf die Besprechung heute Nachmittag und auf die erstaunten Gesichter.

Noch mehr Kleider

Bestens gelaunt suchte ich Nancy auf, um mit ihr meine ‚Strafkleidchen‘ zu sichten.

Nancy schaute mich erstaunt an, „also ich wäre total nervös, wenn ich in deiner Situation wäre und gleich ein so brisantes Gespräch führen müsste.“

„Ich bin bestens auf alles vorbereitet.“

„Das glaube ich nicht, oder weißt du schon, dass sich Susann als deine Gouvernante beworben hat. Beim Fest der Herzogin hatte ich den Eindruck, dass sie dir extrem unsympathisch war.“

„Ich werde Susann als Gouvernante ablehnen.“

„Und wenn sie das nicht akzeptieren?“

„Wird Micha sie auch ablehnen.“

„Ganz sicher?“

„Ja, ganz sicher! Aber wenn du mir hilfst, werde ich es ihnen mit deiner Hilfe deutlich machen.“

„Ich helfe dir, ich bin zwar jetzt deine Gouvernante, aber du bist für mich auch meine Freundin.“

„Danke. Es wird dir wahrscheinlich nicht leichtfallen, nach dieser Geschichte während deiner Ausbildung. Aber ich werde mich danach förmlich bei dir entschuldigen und du darfst mich morgen sogar für meine ‚Untat‘ bestrafen. Vielleicht hilft es dir sogar etwas bei der Bewältigung der ganzen Sache.“

Nancy schaute mich erstaunt an.

„Ich will dir nicht mehr erzählen, damit du dann deine natürliche Reaktion zeigen kannst und nicht eine vorher abgesprochene. Komm lass uns die Kleidchen sichten.“

Während wir zum Ankleidezimmer gingen, unterhielten wir uns weiter.

„Und ich darf dich morgen wirklich bestrafen? Ich habe schon eine Idee.“

„Aber bitte nicht zu wild, Micha und ich sind vor dem Kurs noch mit Sylvia der Tanzlehrerin verabredet.“

„Damit wirst du klarkommen müssen. Wir werden aber bestimmt alle unseren Spaß daran haben. Wenn‘s dir wirklich zu viel wird, können wir auch früher abbrechen.“

„Genau deshalb bin ich froh, dass du meine Gouvernante bist, weil ich dir nämlich vertraue, obwohl du manchmal fast schon zu weit gehst, aber eben nur fast. Dann müsst ihr beide aber auch mit zu unserem Gespräch mit Sylvia kommen.“

Lachend stimmte sie zu, „dann kann ich dir auch beim Umziehen helfen.“

Ich schaute sie nur erstaunt an und sie sprach weiter, „die Strafe für deine Untaten muss natürlich streng und lang sein. Überleg mal, wie viele Strafpunkte du früher für absichtliche Missetaten bekommen hast.“

Mit Nancy war es jedenfalls nie langweilig, also machte ich gute Miene zum ‚bösen‘ Spiel.

Als wir den Schrank öffneten, staunte ich nicht schlecht, da hingen nicht nur die angekündigten 7 Kleider, sondern viel mehr. Wenn da nicht mal wieder Micha ihre Hände im Spiel gehabt hatte, schließlich war sie ja vollkommen begeistert von mir in dem Matrosenkleidchen gewesen.

Wir suchten uns jede ein Kleid aus und ich erzählte Nancy, dass uns Matha oder John zum Tanzkurs fahren würde und David mit Micha vorfahren sollte.

„Dann können wir die beiden mal so richtig überraschen. David hat zugesagt Micha mitzunehmen und ihr einen plausiblen Grund dafür zu nennen. Von dir habe ich noch nichts erzählt, er glaubt, dass du mir nur beim Anziehen hilfst.“

„Dann werden die beiden aber Augen machen,“ freute sich Nancy. „Ich freue mich schon!“

Dann wollte mir Nancy eine neue Tablette für meine Frauenstimme geben, aber ich lehnte ab und erfreute mich an ihrem besorgten Blick. „Keine Angst, ich nehme sie noch, aber erst nach der Besprechung.“

„Übrigens, wenn Mama da ist, wird sie sicherlich noch Änderungen an deiner Kleidung vornehmen wollen.“

„Das macht nichts, nach der Besprechung wirst du mich noch besser verstehen.“

„Du machst aber auch ein Geheimnis daraus.“

Geständnisse

„Also gut, dir als meiner besten Freundin erzähle ich jetzt mal was.“

Ich wollte weitersprechen, aber Nancy umarmte mich, „vielen Dank für die beste Freundin! Du bist auch meine beste Freundin!“

„Auch vielen Dank. Über meine Anrede werde ich heute Nachmittag übrigens auch sprechen. Aber, eigentlich wollte ich etwas anderes sagen. Alles, was ich dir jetzt erzähle, bleibt unter uns! Kein Wort, zu ‚Niemandem‘, auch nicht zu Micha oder deiner Mutter, außer vielleicht zu deinem David.“

Sie nickte bestätigend.

„Bei der Bestrafungsaktion für mein Verhalten gegenüber unseren Bediensteten, als ihr mich gewaschen und angezogen habt, war ich ja vollkommen außer mir und habe mich beim Anziehen nach Kräften gewehrt. Wie hast Du dich dabei gefühlt?“

„Du hast mir schon ein bisschen leid getan, es war aber auch gleichzeitig ein berauschendes Gefühl, meine Macht über dich auszuüben, wie du ja sicherlich gemerkt hast, als ich dir das mit den in Zukunft weiterhin so engen Korsetts ins Ohr geflüstert habe. Du hast uns allen irgendwie leidgetan, obwohl du vorher ja so ungezogen uns gegenüber warst. Vor allem Micha ist es sehr sehr schwer gefallen, aber sie ließ sich überzeugen, dass es nötig war, um dich vor deinem eigenen Machtrausch zu schützen.“

„Es hat mich ja auch geheilt. Aber als ihr mir das alles anzogt, hätte ich trotz Michas Anwesenheit alles hingeschmissen, wenn ich nicht geknebelt gewesen wäre.“

„Micha ist es wirklich sehr nahe gegangen, aber sie hat uns vertraut. Dein Wohl hatte sie aber immer im Blick und nach der Zwangsfütterung beim Buffet,“ ich fiel Nancy ins Wort. „Hat Micha echt traurig ausgesehen, ich dachte schon, sie würde mich gleich tröstend umarmen.“

„So war es ja auch, hat sie mir später erzählt. Sie hat sich danach sofort für die Verkürzung der Strafe eingesetzt und es dir eigenmächtig sogar noch mehr erleichtert.“

„Das habe ich Micha auch hoch angerechnet.“

„Und wie empfindest du heute über die Strafaktion,“ fragte mich Nancy?

„Am schlimmsten war die Demütigung durch die Zwangsfütterung und das Urinbeutewechseln vor den Bediensteten. Danach habe ich geheult wie ein Schlosshund. Aber erst danach bin ich zur Vernunft gekommen.

„Und das andere,“ fragte Nancy?

„Wie ihr drei mich als schlecht gelaunte starke Frauen behandelt habt, hat mich schon sehr eingeschüchtert und ich hatte Angst vor dem, was ihr mit mir machen würdet. Vor allem, nachdem Micha nachts beim gute Nacht sagen wegen der Strafe um mich geweint hatte. Aber im Nachhinein muss ich sagen, es war ein überwältigendes Gefühl und ich werde es immer in Erinnerung behalten.“

„Fast beneide ich dich ein bisschen um diese Erfahrung,“ meinte Nancy gedankenverloren. „Ich mag beides, das Dominieren und das dominiert werden. Ist das nicht komisch?“

„Nein, gar nicht, bei mir ist es ja ähnlich. Ich habe es sehr genossen die Herrin über unsere Bediensteten zu sein. Aber wie gesagt, ich habe es ebenfalls genossen von euch gegen meinen Willen so dominiert zu werden. Also scheint es nicht so ungewöhnlich zu sein, wenn man beides mag.“

„Stimmt irgendwie,“ pflichtete mir Nancy bei. „Also lebe ich jetzt erst mal meine dominante Ader aus, solange es noch geht und die anderen mich deine Gouvernante sein lassen.“

„Ich hätte schon eine Idee, wenn es hart auf hart kommt.“

„Und die wäre,“ fragte Nancy hoffnungsvoll?

„Die Idee ist so gut, dass du begeistert sein wirst, und deshalb erzähle ich dir extra nichts davon. Ich will dich schließlich nicht sofort als meine Lieblingsgouvernante verlieren. Aber vertrau mir, du wirst wirklich begeistert sein!“

„Aber zurück zu deiner Frage,“ fuhr ich fort. „Die Hilflosigkeit in dem Korsett und das abgeschlossen und angekettet sein, war im Nachhinein schon überwältigend. Die Handschuhe hatten auch etwas, ich fand sie sogar noch eine Kleinigkeit besser als deinen Entwurf.“

„Wir könnten sie ja zusammen etwas optimieren,“ bot mir Nancy an.

„Zur Strafe so hilflos gemacht zu werden, ist wirklich ein geiles Gefühl, sogar der Maske könnte ich heute etwas abgewinnen. Wobei ich die Maske etwas ändern würde, mit der heutigen Technik könnte man individuell an das Gesicht angepasste Masken herstellen.“

„Au ja, lass uns zusammen solche Sachen erfinden,“ freute sich Nancy.

„Okay, sehr gerne,“ stimmte ich Nancy zu. „Erstaunlicherweise ist das Ankleiden durch euch drei strenge Frauen im Nachhinein die erregendste Erfahrung. Also, wie ihr mich gegen meinen Willen dazu gezwungen habt, mir die Sachen anziehen zu lassen, diese Hilflosigkeit, das Ganze nicht verhindern zu können, das macht mich irgendwie total an.

Aber um es zusammenzufassen, ich habe diese Strafaktion auch irgendwie genossen und die Härte war durchaus angemessen, weil sie mir geholfen hat, mein falsches Verhalten einzusehen. Ich werde meine Machtgefühle in Zukunft beherrschen können.“

„Das finde ich echt gut, du Lieber,“ wieder umarmte mich Nancy.

„Mit der ‚Strafaktion‘ auf der Rückfahrt vom Wochenende habt ihr euch dann aber selbst übertroffen. Das war echt geil. Zuerst war ich so verzweifelt, dass ich nach diesem scheiß Wochenende nicht mit Micha fahren durfte, aber die Tanzpause und die weitere Rückfahrt mit Micha haben mich wieder versöhnt. Das war einfach ein unvergleichliches Erlebnis. Besonders der Trick mit dem gleichen Parfüm, weil ich so Micha nicht sofort an ihrem Lieblingsparfüm erkennen konnte.“

„Auch um diese Erfahrungen beneide ich dich wieder,“ meinte Nancy. „Die Idee mit dem Parfüm stammt übrigens von Mama. Sie scheint sich wirklich sehr gut mit solchen Dingen auszukennen.“

„Da lässt sich sicherlich was machen,“ antwortete ich. „Du erwähntest einen neuen Strafkatalog, ich werde dafür sorgen, dass dein Fehlverhalten als Gouvernante endlich konsequent bestraft wird.“

Nancy schaute mich erfreut an, „du hast mich echt durchschaut.“

„Vertrau mir, ich werde schon dafür sorgen, dass auch du deine gerechte Bestrafung erhältst. Aber jetzt genug, ich wollte eigentlich keinem von euch diese Dinge erzählen. Selbst zu Micha war ich noch nicht so offen.“

„Danke für dein Vertrauen, ich werde es nicht enttäuschen. Im Gegenzug habe ich auch schon die eine oder andere Strafaktion für dich im Kopf. Also streng dich an,“ forderte sie mich lachend heraus.

„Ich habe verstanden,“ sagte ich lapidar und zwinkerte ihr zu. „Du hast mir doch erzählt, dass deine Eltern bei Chris schon ein paar deiner Entwürfe gekauft haben, also scheint deine Mutter ja bei aller Stärke auch die schwache Seite zu lieben. Vielleicht kann ich das in Zukunft auch noch ausnutzen? Wie ist eigentlich dein Vater so?“

„Der ist wirklich für jeden Blödsinn zu haben,“ antwortete sie lächelnd. „Aber leider ist er sehr oft beruflich unterwegs.“

„Ich würde mich freuen, ihn mal kennenzulernen. Vielleicht schafft er es ja doch mal zu einem Treffen unseres Freundeskreises. Ach so, noch eins, wenn du mir gleich hilfst, bitte schlag mich nicht sofort, sondern erst nach meiner zweiten Aktion.“

Die Therapie

Nancy blickte mich wieder erstaunt an.

„Trägst du noch deinen KG? Wenn ja, hast du sowieso nichts zu befürchten.“

„Ich war mir schon klar darüber, dass es sich um sexuelle Belästigung handeln würde. Normalerweise rede ich mit niemandem darüber. Aber dir vertraue ich, auch wenn du meinst, es wäre so krass, dass ich dich dafür schlagen werde.“

„Wenn meine Tat ernst gemeint wäre, hättest du alles Recht der Welt, mich zu schlagen. Bei mir musst du ja nicht ganz so fest hauen. Schläge zur Bestrafung sind für mich sonst auch ein Tabu, aber in diesem Fall wäre es vollkommen angemessen. Die Schläge bei der Strafaktion werde ich übrigens auch gleich ansprechen.“

Nancy setzte zu einer Antwort an, aber ich sagte schnell, „ich will gar nicht wissen, wer es war. Ich habe eine Vermutung und wenn diejenige sich mit mir darüber unterhalten will, würde ich mich sehr freuen.“

Nancy nickte zustimmend und ich fuhr fort: „Jetzt habe ich dir wesentlich mehr erzählt, als ich jemals wollte. Nimm es als echten Vertrauensbeweis.“

Wieder umarmte sie mich und ich auch sie.

„Warum trägst du eigentlich immer noch den KG,“ fragte ich, „ich habe den Wettbewerb doch gewonnen?“

„Weil es David so gut gefällt.“

Ich grinste, „dieser scheinheilige Schlawiner, der wird sich noch wundern, dass er mitgekommen ist. Nein ich erkläre nichts mehr.“

„Okay, dann lass uns schnell das Mittagessen vorbereiten, damit wir sofort essen können, wenn Micha nach Hause kommt und dann mache ich dich so richtig hübsch für die Besprechung.“

Beim Kochen fragte mich Nancy, „wie wäre es, wenn wir üben würden, uns besonders ‚girly‘ mäßig zu bewegen?“

Ich kicherte albern, „Micha wird Augen machen, wenn ich sie gleich so an der Haustüre empfange.“

Die richtige Einstellung ist alles

Nach dem Kochen schminkte mir Nancy ein noch niedlicheres Püppchengesicht. Dann alberten wir herum und übten das übertriebene Lolitaverhalten. Ich in meinem Kleidchen und Nancy in ihrem kurzärmeligen leichten Kleid, sie wollte David ja keinen Hinweis auf unsere Überraschung geben.

Als wir Michas Auto vorfahren hörten, stellte ich mich ans Ende der Eingangshalle, damit ich Micha freudig entgegenhüpfen konnte. Kaum öffnete sie die Tür, hüpfte ich auch schon los und rief immer wieder: „Meine Micha ist wieder da!“

Micha schaute mich nur perplex an, bis ich bei ihr war und anfing, sie abzuküssen. Schnell nahm sie mich in die Arme und küsste mich richtig.

„Du bist aber gut drauf. Gar kein Lampenfieber wegen der Besprechung gleich?“

„Nö,“ antwortete ich keck, „‘bin gut vorbereitet!“

„Und warum hast du deine Männerstimme?“

„Gehört zum Plan,“ antwortete ich lapidar.

„Na ja, wenn du meinst,“ meinte Micha skeptisch.

„Vor unserem Tanzkurs nehme ich noch eine ein. Komm, das Mittagessen ist fertig.“

Alle Fragen, was wir beide heute so Lustiges gemacht hätten, blockten wir ab und kicherten weiter. Irgendwann gab Micha endlich auf. „Gegen so viel Frohsinn ist einfach kein Kraut gewachsen,“ sagte sie ebenfalls lachend.

Letzte Vorbereitungen

„Lässt du die anderen bitte rein und bringst sie ins Wohnzimmer,“ bat ich Nancy später, „ich muss mich noch etwas sammeln, schließlich ist das gleich eine ernste Sache, oder?“

Kopfschüttelnd ging Nancy in die Eingangshalle.

Als wir allein waren, fragte mich Micha besorgt, „ich muss mir doch keine Sorgen machen?“

„Vertrau mir Kleines,“ sagte ich mit meiner tiefsten Stimme, „ich werde weiter machen, aber wie wir in der Nacht nach dem Ball gelernt haben, ist ernsthaftes Sprechen im engen Korsett mit meiner Frauenstimme etwas schwierig, nicht wahr?“

„Das stimmt,“ antwortete Micha und dann lachten wir beide über den ‚Streich‘, den mir Micha zusammen mit der Herzogin gespielt hatte.

„Ich bin perfekt vorbereitet und habe alle Eventualitäten bedacht. Wenn du mich unterstützt, kann wirklich nichts passieren und wie gesagt ich werde nichts Unmögliches fordern. Es werden sich höchstens einige Leute wundern. Sogar die Herzogin kann ich per Telefonschaltung dazu holen. Ich nehme noch schnell die Stimmtablette, das gibt bestimmt einen lustigen Effekt, wenn meine Stimme allmählich immer höher wird.“

Micha schaute weiter skeptisch, aber bevor sie mich weiter löchern konnte, verkündete Nancy, dass alle eingetroffen waren. Also gingen auch wir ins Wohnzimmer.
16. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 06.09.24 19:30

13. Eine ganz besondere Tanzstunde

Nach einem Blick auf die Uhr sagte ich, „ich muss euch leider jetzt Rausschmeißen, ich muss mich noch für den Tanzkurs umziehen, und so möchte ich heute doch nicht dahin gehen.“ Ich drehte mich einmal um mich selbst, „das wäre eines Meisterspions unwürdig. Micha, hast Du mir zivile Klamotten rausgelegt.“

„Habe ich, soll ich dir helfen,“ fragte sie mit leicht enttäuschter Stimme?

„Danke, das macht schon Nancy.“

„Ich werde ebenfalls dabei helfen,“ sagte Jessica resolut.

Dann wandte sich David an Micha, „deine Firma ist doch sehr international tätig. Ich würde da gerne mal mit dir drüber reden. Wir könnten schon mal gemeinsam zur Tanzschule vorfahren und während der Fahrt in Ruhe darüber quatschen.“

Erstaunlicherweise sagte Micha sofort zu. Vielleicht wollte sie nur nicht mit ansehen, wie ich mich wieder in normale Hosen kleidete. Na! Die würde gleich Augen machen.

Alle Gäste verließen das Schloss, nur Matha, John und Jessica blieben zurück.

Nach Michas fragendem Blick erwiderte Matha: „Ich fahre die beiden Mädels gleich zur Tanzschule und lasse euer Auto da. John holt mich an der Tanzschule ab. Micha, du kannst dann ganz normal mit Alex nach Hause fahren.“

Als die anderen alle weg waren, sagte Matha: „Das hast du aber alles sehr geschickt eingefädelt und auch organisiert.“

„Danke, wenn ihr eine Intrige gegen meine Männlichkeit macht, kann ich das doch nicht so einfach hinnehmen. Daher habe ich angefangen meine eigenen Ränke innerhalb unseres Freundeskreises zu schmieden und da ja alle sehr lustig sind und gerne Streiche spielen, konnte ich mir immer die nötige Unterstützung sichern. Wobei ich mit der Reaktion von Björn so nicht gerechnet hatte, denn der zweite KG war eigentlich für David bestimmt gewesen.“

„Du unterschätzest uns eben immer noch. Wir sind alle ein bisschen hinterhältig und im Prinzip zu allen Schandtaten bereit,“ meldete sich der sonst eher schweigsame John spitzbübisch lächelnd zu Wort.

„Also John,“ setzte Matha an, aber ich fiel ihr ins Wort.

„Ich habe verstanden, für euch lasse ich mir auch noch etwas einfallen. Schließlich war ja John‘s Wette mit Matha bei dem Kostümball die Initialzündung für meine Frauenrolle.“

„Wenn ihr meint,“ gab sich Matha geschlagen. „Männer, alles kleine Kinder. Auch du mein liebe-r Alex!“

„Dann ziehen wir unserer kleinen Komtess mal etwas Schönes für den Tanzabend mit ihrer Liebsten an,“ beendete Jessica das Thema.

Matha kam auch mit, sie meinte, dass sie beim Anziehen noch nie dabei war, obwohl langweilige Jeans ja nicht besonders spannend wären.

Nancy und ich lachten lauthals und zogen die beiden Damen ins Ankleidezimmer. Die staunten nicht schlecht, als wir unsere süßen Matrosenkleidchen hervorholten.

Während wir uns auszogen, schauten sich die beiden um. Jessica entdeckte den Rock mit den eingenähten Petticoats aus der Tanzschule. „Ist das einer von den kribbelnden Petticoats von Sylvia?“

„Ja, den habe ich aus der Tanzschule und der hat wirklich sehr spannend gekribbelt. Irgendwie scheint sich das Ding beim Tanzen statisch aufzuladen.“

Jessica lächelte dazu nur.

Nancy musste noch ein Korsett anziehen, da sie sonst in das Matrosenkleid, das ich auf der Rückfahrt getragen hatte, nicht reinpasste. Ich war ja bereits passend geschnürt. Während Jessica ihre Tochter schnürte, half mir Matha mit meinem kurzen Kleid. Es war deutlich kürzer als das andere und es hatte sehr viele Petticoats, so dass der Rock weit abstand. Dafür gehörten aber keine Pettipants dazu. Deshalb hatte ich mir dieses Kleidchen ausgesucht, weil ich an der Strafkleidung keine Veränderungen vornehmen durfte, sonst wäre das erste auch ganz gut tragbar gewesen.

Zum Tanzen waren die vielen Petticoats wirklich klasse. Ich drehte mich spielerisch um mich selbst und ließ die Röcke fliegen und Matha nickte anerkennend.

Nur Jessica meinte, „so geht das aber nicht, da müssen noch Strümpfe und ein Strumpfgürtel für das Kleid sein.“

Matha fand die Strümpfe und den Strapsgürtel tatsächlich noch unten in dem Kleiderbeutel und half mir beim Anziehen.

Nachdem ich die Strümpfe an hatte, erkannte ich das Perfide an diesem Kleid. Die oberen Ränder der Strümpfe waren nämlich bei der kleinsten Bewegung sichtbar und beim Drehen spürte ich, dass sich die Unterröcke in Verbindung mit den Nylonstrümpfen extrem stark aufluden. Das würde eine aufregende Tanzstunde werden mit dem ganzen Kribbeln an meinem Unterleib.

Um Micha noch mehr zu überraschen hatte ich mir die 12cm Stiefel von der Rückfahrt ausgesucht, damit war ich dann endlich einmal genauso groß wie sie und Tanzen ließ sich in den Dingern auch sehr gut, wie ich ja auf der Rückfahrt ausprobiert hatte.

Jessica fasste meine blonden Haare noch mit zwei großen Schleifen zu zwei langen Pferdeschwänzen zusammen. Meine Proteste tat sie mit den Worten ab: „Ich bin schließlich deine Patentante und weiß am besten, was gut für dich ist!“

Also ergab ich mich in mein Schicksal, auf die Frisur kam es jetzt auch nicht mehr an.

„Du scheinst das mit den Strafkleidchen ja sogar gut zu finden. Ich werde deine Kleidungsvorschriften entsprechend anpassen,“ meinte Jessica!

„Es war ja auch nicht vorgesehen, dass du mir beim Anziehen hilfst, allerliebste Patentante,“ versuchte ich sie zu besänftigen. „Bitte nicht noch schlimmere Kleidchen.“

„Ich werde das nochmal überdenken. Morgen früh werde ich dabei sein, wenn Nancy dir ihre eigene Version eines Strafkleides anzieht. Vielleicht ist das ja eine geeignete Ergänzung zu den geplanten Strafkleidern.“

„Armer Alex,“ entfuhr es Nancy! „Mutter, du wirst das Kleid lieben, da bin ich mir ganz sicher. Ich wollte es ihm aber nur nachmittags bis kurz vor unserem Tanzkurs anziehen. Es ist nämlich ziemlich unbequem.“

„Das ist sehr gut, Alex ist mir etwas zu übermütig! Wir müssen ihn endlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen!

Alex, deine Vorstellung vorhin bei der Besprechung war wirklich sehr gut, aber so kann das natürlich nicht weitergehen! Du musst endlich lernen, dich wie eine junge Dame beziehungsweise zunächst wie ein junges Mädchen zu verhalten. Ich werde Katy bitten, ein entsprechendes Trainingsprogramm für dich auszuarbeiten.“ Mit diesen Worten gab sie mir eine etwas kleinere Stimmtablette.

„Aber ich habe doch schon eine genommen,“ wollte ich ablehnen.

„Die gibt deiner Stimme nur noch das gewisse Etwas. Schluck sie bitte, sonst muss ich dir leider Strafpunkte wegen Verweigerung geben und dann werden die nächsten Tage noch unangenehmer für dich.“

Ergeben lutschte ich dann doch die Pille.

An Nancy wirkte das andere Matrosenkleid fast schon normal, was vor allem an den fehlenden Pettipants lag. Sie war ja auch nicht an die Strafvorschriften gebunden.

Hand in Hand rannten wir wie zwei kleine Mädchen zum Auto, wo John bereits auf uns wartete.

„Meine Güte, seht ihr süß aus! Damit hätte ich nach deinen Ankündigungen von vorhin wirklich nicht gerechnet, Alex,“ sagte John anerkennend.

„Ich will Micha damit überraschen, die fand schon das andere Matrosenkleidchen so süß an mir. Aber mit den Pettipants gehe ich nicht in die Öffentlichkeit. Nancy trägt es jetzt, aber eben ohne Pettipants.“

Während ich sprach, merkte ich, dass meine Stimme noch höher geworden war. Ich hatte jetzt die Piepsstimme eines kleinen Mädchens.

Unwillig schaute ich Jessica an, „na super, im Tanzkurs werden mich jetzt alle ungläubig anstarren, weil ich gestern ja noch mit meiner normalen Frauenstimme gesprochen habe und heute mit dieser Piepsstimme daherkomme. Zum Glück sind die anderen ja auch alle etwas ungewöhnlich.“

Aber da belehrte mich Jessica: „Du musst lernen, auch in peinlichen Situationen deine Selbstbeherrschung zu behalten. Vor allem, wenn du eine offensichtliche Schwäche ausstrahlst, oder meinst du, Judit wird dich mit Samthandschuhen anfassen, wenn sie dich in die Finger bekommt? Judit verbreitet Angst und Schrecken, wo immer sie auch hinkommt, dem musst du mit Souveränität und Stärke entgegentreten können. Ich kann dich aber beruhigen ich hatte nur diese eine Tablette, aber an anderen Orten gibt es mehr davon.“

Im Auto flüsterte ich Nancy zu: „Ich glaube, deine Mutter will die Gefahr durch Judit nur ausnutzen, um mich noch weiter in die Feminität zu treiben.“

„Das siehst du falsch, sie mag dich wirklich sehr und das wird sie dich mit aller Strenge liebevoll spüren lassen. Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede.“

Während der Fahrt sagte Matha zu mir: „Du hast schon richtig erkannt, dass ich in gewisser Weise die Anführerin unseres Zirkels bin, aber wir sind alle gleichberechtigte Mitglieder. Es hat sich aber eingebürgert, dass man mich bei strittigen Dingen um eine Entscheidung bittet. Um unseren ungewöhnlichen Neigungen nachzugehen, ist stets auch eine gewisse Stärke notwendig, wie sie z.B. Björn, Sven, Chris und Jessica ebenfalls haben und denke ja nicht, dass John bei uns nichts zu sagen hat. (Wartet mal ab, was John für einen Beruf hat, der ist mir nämlich erst nach diesem Satz eingefallen.) Im Gegenteil, ich mag es sogar sehr, wenn er den Ton angibt, im normalen Leben und erst recht im Zirkel. Deshalb freue ich mich sehr, dass du deine Rolle aktiv und so souverän ausgestaltet hast.“

Das konnte ich mir bei dem schweigsamen John kaum vorstellen. Aber damals wusste ich auch noch nicht, was er beruflich und vor allem noch nebenher machte.

Wie du ganz richtig erkannt hast, ist das Ziel unserer ‚Intrige gegen deine Männlichkeit‘, dich zum dauerhaften Leben als Mann in der Frauenrolle zu ermuntern, so wie Micha sich das wünscht.

Du hast uns vorhin im übertragenen Sinn den Fehdehandschuh hingeworfen und glaube mir, ich werde dafür sorgen, dass es eine lange Fehde wird. Sie wird erst mit eurer Hochzeit enden oder sogar darüber hinaus andauern.

Deine Weigerung uns zu sagen, was dir nicht gefallen hat und was du uns trotzdem zu diesem Thema gesagt hast, nehme ich als Freibrief, immer schwerere Geschütze ins Feld zu fahren. Mach dich auf ein hartes Training gefasst.“

„Ähm,“ setzte ich an, aber Matha fuhr einfach fort.

„Dass du jetzt sogar freiwillig eines der Strafkleidchen trägst, um Micha eine Freude zu machen, zeigt sehr deutlich, wie sehr du sie liebst. Aber es zeigt uns ebenfalls sehr deutlich, dass wir uns neue herausforderndere Strafen für dich überlegen müssen. Sei gespannt, was da noch alles kommen wird.“

„Dass Jessica mitkriegt, dass ich freiwillig in einem Strafkleid zum Tanzkurs gehe, war ja auch nicht vorgesehen. Aber, dass du mich ja auch sehen würdest, wenn du uns fährst, hatte ich nicht bedacht. Macht aber nix, das macht es nur noch spannender.“

„Wenn du irgendwann auf Judit triffst, dürfen dir solche Flüchtigkeitsfehler aber nicht mehr unterlaufen! Das wird dir deine Tante Anastasia morgen garantiert ebenfalls sagen!“

Mit diesen Worten fuhr Matha den Wagen in die Tiefgarage.

„Jetzt aber raus und rauf zum Tanzkurs. Zur Sicherheit begleite ich euch noch hoch, denn so süß, wie ihr beide ausseht, ist eine Belästigung eigentlich vorprogrammiert.“

Nancy und ich schauten uns an und mussten dann lachen.

„Wo du recht hast, hast du recht,“ stimmte ich ihr zu.

Trotzdem stiegen wir händchenhaltend in den Aufzug. Als wir oben angekommen waren, hüpften wir Hand in Hand wie zwei übermütige Mädchen auf Micha und David zu, die natürlich große Augen machten.

Micha nahm mich begeistert in die Arme. Ich konnte und wollte mich auch gar nicht gegen ihren begeisterten und fordernden Kuss wehren, ich genoss es einfach nur.

Ähnlich begeistert zeigte sich auch David. Jetzt wusste er, warum er mit Micha vorausfahren sollte.

„Dass du das für mich gemacht hast, vergesse ich dir nie,“ schwärmte Micha. „Dafür hast du was gut bei mir. Wie seid ihr denn auf diese Wahnsinnsidee gekommen?“

„Heute Morgen, als wir uns,“ aber Micha fiel mir ins Wort.

„Was ist denn mit deiner Stimme los? Du hast ja eine richtige Kleinmädchenstimme gekriegt.“

„Das ist Jessicas Schuld, sie meinte ich müsse endlich lernen, souverän mit meinen Schwächen umzugehen. Sie hat mir eine zusätzliche kleine Tablette gegeben. Ich hatte keine Wahl, sonst hätte sie mir für Befehlsverweigerung ordentlich Strafpunkte gegeben.“

„Die Stimme passt auf jeden Fall zu deinem süßen Kleidchen. Mal schauen, was die anderen sagen, ich befürchte die Mitglieder des Zirkels werden dich gleich gehörig aufziehen.“

„Wenn du dabei bist, ist das alles halb so schlimm,“ meinte ich. „Nancy und ich haben uns die Strafkleider angeschaut und die ganze Zeit rumgealbert, und weil Nancy so begeistert war, habe ich ihr vorgeschlagen, ebenfalls so ein Kleidchen anzuziehen. David scheint ja auch hin und weg zu sein.“

„Was hast du denn für Schuhe an, du bist ja genauso groß wie ich,“ fragte mich Micha, als sie Arm in Arm mit mir die Tanzschule betrat.

„Die Stiefel von der Rückfahrt, schließlich habe ich in denen schon mal mit dir getanzt.“

Wie erwartet, musste ich mir vor allem von den Mitgliedern des Zirkels so einiges anhören. Ich hatte Jessica im Verdacht, ihre Finger dabei im Spiel zu haben. Morgen würde ich sie darauf ansprechen.

Durch die 12cm Stilettoabsätze war ich noch mehr auf die Unterstützung von Micha angewiesen. Wir genossen es beide.

Auch wenn dieses Strafkleid nicht so auffällig war, verdiente es seine Bezeichnung durchaus, denn die statische Aufladung der Petticoats war enorm und wurde mir fast schon zu viel. Wenn ich dieses Kleid einen ganzen Tag lang tragen müsste, würde das bestimmt ziemlich unangenehm. Außerdem waren die immer wieder hervorblitzenden Strapse und die dann sichtbaren Säume der Strümpfe trotzdem noch auffällig genug, nur eben nicht ganz so peinlich wie die Pettipants.

Die Tanzstunde war ja schon schön, aber besonders freute ich mich wieder auf den freien Teil nach dem Ende, wenn ich mich einfach in Michas Führung fallen lassen konnte und natürlich würde ich mir wieder die Augen von ihr verbinden lassen.

Bisher hatte ich Tanzen ja nur von anderen Tänzern gelernt. Selbst hatte ich noch nie einen richtigen Tanzkurs gemacht. Dass die Frauen dabei meistens viel kompliziertere Figuren als die Männer tanzen mussten, war mir daher gar nicht so bewusst gewesen. Mir rauchte nach der Tanzstunde sozusagen der Kopf.

Umso schöner war das abschließende Tanzen mit Micha. Wir konnten am Ende gar nicht genug kriegen und Sylvia musste uns förmlich rausschmeißen.

Mit den Worten: „Ich freue mich schon auf eure Erzählungen morgen Nachmittag,“ verabschiedete uns Sylvia.

Im Auto fragte ich Micha, „müssen wir das wirklich morgen machen? Mir ist es immer noch peinlich, darüber zu sprechen.“

„Du wirst dich wohl daran gewöhnen müssen. Ich tausche mich gerne mit Gleichgesinnten aus.“

„Nancy und David wollen übrigens mitkommen, weil Nancy mich ja morgen in eins ihrer Strafkleider stecken darf und das soll ich bis zum Tanzkurs tragen. Sie hilft dir dann auch, mich Umzuziehen.“

„Das ist aber schön. Ihr scheint euch ja bestens zu verstehen, Nancy und du. Hoffentlich bringt das Matha oder vielleicht eher Jessica nicht auf den Gedanken, dass sie dadurch als deine Gouvernante ungeeignet ist.“

„Das wäre wirklich doof, aber sie ist ja trotzdem noch streng genug zu mir.“

„Lassen wir uns überraschen. Wir können es ja doch nicht ändern,“ beendete Micha das Thema.

Zu Hause angekommen, verfrachtete mich Micha so schnell wie möglich in ihr Bett und wir genossen unsere Zweisamkeit. Weil sie es zur Tradition erklärt hatte, kettete sie mich wieder an ihrem Bett an. Es war immer noch ein äußerst erregendes Gefühl, wenn sie mich mit dem Halsband ans Kopfende ihres Bettes fesselte. Dieses Gefühl des Ausgeliefert seins machte mich immer noch ausgesprochen an.
17. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von goya am 06.09.24 20:43

Hallo Roi,

ich finde Deine Geschichte super....

Vielen Dank, dass Du Dich der Unvollendeten angenommen hast.

Ich lese immer auf der anderen Homepage Deine Geschichte...

Hier ist mir jetzt aufgefallen, dass Du uns Kapitel 12 vorenthalten hast... 😉

Liebe Grüße

goya
18. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 07.09.24 10:03

Asche auf mein Haupt! Wie konnte das nur passieren?
Ich werde das fehlende Kapitel sofort nachliefern.

LG Roi
19. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 07.09.24 10:04

12. Die Besprechung

Nancy und ich hatten die Sessel so gruppiert, dass Micha und ich den anderen gegenübersaßen, ohne dass etwas zwischen uns stand. Aber noch standen alle und wir begrüßten sie reihum herzlich. Es waren alle gekommen, Matha und John, Sven und Björn, Chris, Katy, Jessica und auch David. Als ich Chris umarmte raunte sie mir ins Ohr, „habe alles dabei,“ und David flüsterte mir zu, „bin bereit für alles.“ Matha sagte leise zu mir, „ich fahre euch und John holt mich dann an der Tanzschule ab.“

„Was flüstern dir die anderen, denn die ganze Zeit ins Ohr,“ fragte mich Sven, als ich ihn ebenfalls umarmte.

„Ach nichts,“ antwortete ich leichthin, „die machen mir nur Komplimente für mein süßes Kleidchen.“

Dann setzten sich alle und Micha und ich setzten uns eng nebeneinander auf das Zweiersofa.

„Herzlich willkommen zu der Besprechung: „Wie soll es weitergehen mit DEM Alex.“ Unwillkürlich stand ich wieder auf. Aber diesmal stand ich nicht wie der Sündenbock vor ihnen, sondern sprach vollkommen selbstsicher zu meinen Freunden.

„Ihr habt euch bestimmt einige neue Dinge überlegt, wie ihr mich auf meinem Weg weiter unterstützen könnt, oder sollte ich besser sagen, beeinflussen könnt,“ fragte ich mit einem Lächeln.

Plötzlich blickten meine Zuhörer überall hin, nur nicht zu mir. Ich grinste offen.

„Aber da es ja um mich geht, denke ich, dass es nur fair ist, wenn ich beginne. Ihr seht, ich halte mich an die Strafe der Herzogin und trage eines dieser unsäglichen Kleidchen.“

Ich drehte mich wie beim Tanzen zweimal um meine Achse. Micha hielt sich schnell die Hand vor den Mund, als sie an meine Begrüßungsshow von vorhin dachte, damit die anderen ihr breites Grinsen nicht sehen konnten.

„Als erstes, es hat sich zunehmend eingebürgert, dass ich auch im kleinen Kreis mit die Alex angesprochen werde. Ich stelle hiermit eindeutig klar, ich bin der Alex, der von euch mit allen möglichen Tricks gezwungen wird, als Frau zu leben. Das ist auch so weit OK, aber ich bleibe DER Alex! Ich bitte euch daher, mich im kleinen Kreis nach Möglichkeit männlich anzusprechen. Ich will meine männliche Seite nicht verlieren, da ich irgendwann, wieder als Mann leben möchte. Aus diesem Grund habe ich heute Morgen auf die Stimmtablette verzichtet, weil ich Euch das mit meiner Männerstimme sagen wollte. Es ist für mich schon richtig ungewohnt, mich wieder mit meiner Männerstimme reden zu hören. Ich habe die Tablette aber vorhin genommen, weil ja noch unser Tanzkurs ansteht,“ ich schaute zu Micha, Nancy und David.

„Das wird im Verlauf unseres Gesprächs sicherlich lustig werden, wenn meine Stimme allmählich immer höher wird.“

Alle lächelten mich an.

„Die Herzogin hat für dich aber den schönen Namen Isabella festgelegt,“ wandte Jessica ein.

„Das stimmt, aber Micha hat ja zum Glück durchgesetzt, dass meine alten Freunde und zu denen zähle ich euch alle, mich weiterhin Alex nennen dürfen. Wenn ihr mich anderen neu vorstellt, ist Isabella schon OK. Für euch möchte ich aber DER Alex bleiben, um an mein männliches Ich erinnert zu werden, das will ich nämlich wirklich nicht verlieren.“

Ich erhielt von allen ihre Zustimmung.

„Vorgestern habt ihr mich nach meiner Ansicht über eure Strafaktionen gefragt und ich habe euch eine konkrete Antwort verweigert, aus gutem Grund verweigert. Micha hat mich sofort durchschaut und mir den Spiegel vorgehalten, also den imaginären Spiegel. Ihr werdet euch bestimmt ebenfalls eine Meinung dazu gebildet haben.“

Die anderen lächelten sich verschwörerisch an.

„Ich will nur ein paar grundsätzliche Dinge klären, über die wir sicherlich diskutieren können, aber in der Sache werde ich hart bleiben.“

„Das ist auch dein gutes Recht,“ bestärkte mich Micha.

1. „Ich habe ein Vetorecht gegen alle Aktionen, die mich betreffen, auch gegen zu harte Strafen. Wenn ich mein Veto einlege, ist Micha zu fragen, wenn sie es für richtig befindet, werde ich es akzeptieren. Ist Micha nicht zu erreichen, wird der Vollzug ausgesetzt, bis Micha sich dazu geäußert hat. Sollte Micha es ablehnen kann ihre Entscheidung nur von mindestens 5 Mitgliedern ohne jede Gegenstimme überstimmt werden. Micha wird das dann akzeptieren. Zu meinem Schutz bleibt ihr aber trotzdem noch ein absolutes Vetorecht, das sie nach Rücksprache mit mir gebrauchen kann.“

Micha schaute mich geschmeichelt an. Erklärend sagte ich, „das hatte ich auch mit Micha nicht abgesprochen, wie auch alles weitere nicht.“

Die anderen schauten etwas verwundert, sagten aber nichts.

Ich fuhr fort: „

2. Ich darf zu nichts gegen meinen erklärten Willen gezwungen werden.

Ich denke da z. B. an erzwungene Küsse oder Orgasmen, wenn ich es merke und es ablehne, wird die entsprechende Aktion einfach beendet. Ich werde dann auch nicht böse über den Versuch sein. Ihr dürft weiterhin alles Mögliche versuchen, überrascht mich.

Es gibt nur eine Ausnahme, und die gilt ausschließlich für Micha!“

Sven blickte mich schuldbewusst an, während Micha zufrieden lächelte.

„Es gibt da eine gewisse Grauzone, wie die Aktion mit der Herzogin und Micha beim Ball gezeigt hat. Damals war das nur OK, weil Micha dabei war und es sehr geschickt eingefädelt hatte.

Sven, du brauchst nicht mehr schuldbewusst zu schauen, du hast dich bei mir entschuldigt und ich habe deine Entschuldigung angenommen. Du gehörst zu meinen besten Freunden.“

Während ich sprach, war ich auf Sven zugetreten und reichte ihm die Hand. Ich zog ihn hoch und küsste ihn auf den Mund.

„Sollte dir meine Kussattacke unangenehm gewesen sein, entschuldige ich mich natürlich sofort und nehme jede Strafe an.“

Alle lachten.

Sven grinste nur, „alles OK, ich war nur etwas überrascht.“

Wir lachten wieder alle.

„Ihr seht, ich entwickle mich weiter, vor ein paar Wochen war das noch die totale Katastrophe für mich. In Zukunft muss jeder, der einen Kuss von mir fordert, auch mit den Konsequenzen leben und glaubt mir, ich bin mit Micha sehr gut im Training.“

„He, he, he,“ machte Micha sich bemerkbar, “dass mir jetzt aber nicht die wilde Knutscherei ausbricht. Alex ist MEIN Freund! Im Zweifelsfall kriegen dann Alex und der Küsser oder die Küsserin Ärger mit mir!“ Es folgte wieder Gelächter, die etwas angespannte Stimmung des Anfangs war vollkommen verflogen. Ich hatte ein gutes Gefühl, die Gemeinschaft hatte mich verstanden.

„Für die Orgasmen gilt übrigens das Gleiche, wer es übertreibt, kriegt Ärger mit Micha,“ drohte ich den anderen. „Eine Ausnahme mache ich nur für Micha, weil sie es sowieso immer damit übertreibt. Ich bin oft vollkommen ausgepumpt.“ Alle lachten, nur Micha wurde etwas rot dabei.

Ich fuhr fort:“

3. Bei Kleidung, die ich in der Öffentlichkeit tragen soll, habe ich wieder ein Vetorecht. Im Zweifelsfall hat Micha wieder das letzte Wort.

4. Für meine Ausbilder*innen und Weisungsbefugte wird es bei Fehlverhalten ebenfalls Strafen geben, dazu zählen auch Befehle, die im Grunde gegen die mir auferlegten Regeln verstoßen.

Das waren alle meine Forderungen,“ beendete ich meine Ausführungen, „ich denke sie werden sich weitestgehend mit den Regeln des Zirkels decken.

Matha antwortete stellvertretend für alle: „Die Regeln des Zirkels gehen sogar noch weiter. Wir haben sie nach dem Vorfall mit Judit und Stephan Trauermann extra verschärft, um den vermeintlich schwächeren Partner besser zu schützen. Deine Forderungen sind legitim und werden hiermit offiziell angenommen.

PS Deine Ausführungen waren sehr originell und lustig, ich kann verstehen, dass bei der Spendengala alle so begeistert von dir waren.“

„Vielen Dank für die Genehmigung und das Lob. Doofer weise habe ich ja leider auf Grund meines Lampenfiebers keine Erinnerung, wie ich das so gut hingekriegt habe,“ ich lächelte.

„Nachdem meine Forderungen akzeptiert wurden, möchte ich gerne auf die Strafen für die Ausbilder zurückkommen,“ ich blickte in Svens Richtung.

„Nun ja,“ sagte Sven, „nach meiner Aktion mit dem Orgasmus bei unserem Tanz bin ich von Matha ermahnt worden, dass das noch zu früh war. Aber angesichts dessen, was das ausgelöst hat …,“ er beendete den Satz nicht.

„Danke, dass du es so siehst,“ erwiderte ich erleichtert. Der Fisch hing an der Angel.

Ich schaute zu David, „du warst ja damals nicht dabei, aber bestimmt hat dir Nancy das Ganze erzählt. Würdest du eine Strafe vorschlagen und wenn ja welche?“

David lächelte mich verstehend an. Das fiel dummerweise ausgerechnet Matha auf.

„Da ja der Keuschheitsgürtel der Auslöser war,“ begann David seine Antwort, „bin ich dafür, dass auch ein Keuschheitsgürtel für die Strafe in Anwendung kommt.“

Ich sah Svens Gesichtszüge entgleisen. „So schlimm ist das gar nicht, Micha und ich haben trotzdem unseren Spaß,“ beruhigte ich ihn

„Also gut,“ gab sich Sven geschlagen, „und wie lange soll ich ihn tragen?“

„Als direkt Beteiligter möchte ich dazu nichts sagen, aber bestimmt hat Björn eine Meinung dazu. Wie gesagt Micha und ich haben unseren Spaß damit.“

Björn grinste mich an, „da hast du uns aber geschickt reingeritten, alle Achtung mein lieber Alex.“ Das lieber betonte er extra stark. „Nun ja, mittlerweile gehört mir die Firma, die die Dinger herstellt, ja. Vielleicht wäre es wirklich eine gute Idee, dass wir die eigenen Produkte im Selbstversuch testen. Es gibt ja einige Zusatzteile, damit zum Beispiel auch männliche Paare auf ihre Kosten kommen können. Was meinst du, Sven?“

„Ein Monat?“ Sven schien noch nicht ganz überzeugt.

„Wer bietet mehr,“ fragte ich scherzhaft?

„Ich biete 2 Monate,“ bot Björn ganz im Stil einer Versteigerung. Svens Gesichtszüge entgleist etwas, „und aus Solidarität werde ich auch einen KG nehmen,“ ergänzte Björn.

Ich spielte weiter den Auktionator, „den Zuschlag erhält der junge Mann in dem gutsitzenden edlen Anzug in der ersten Reihe.“

Die anderen klatschten begeistert.

„Dann bitte ich die beiden Höchstbietenden meiner netten Assistentin zu folgen und ihren Gewinn in Empfang zu nehmen,“ ich nickte Chris zu.

Als Matha das sah, schaute sie mich erst kritisch und dann anerkennend an.

Bevor die drei den Raum verließen, fragte ich Matha, „gilt wieder der alte Strafkatalog?“

„Im Großen und Ganzen ja, aber wir haben ihn etwas modifiziert, da du zunächst nicht mehr zur perfekten jungen Dame erzogen wirst, sondern nach deinem gloriosen Auftritt bei der Herzogin nach den Angaben in deinem Lebenslauf behandelt wirst. Die fehlenden Fähigkeiten werden wir dir in aller Ausführlichkeit beibringen. Es gibt wieder hauptsächlich Strafkleidung oder eine Einschränkung deiner frei verfügbaren Zeit als Strafe.“

„Ich nehme die Bedingungen ungelesen an, weil ich euch vertraue,“ nutzte ich die Gelegenheit, als Matha eine kurze Pause machte. „Es gibt nur eine Einschränkung, Schläge sind absolut tabu! Ich bin schon einmal geschlagen worden, weiß aber nicht, wer es war, aber das ist abgehakt und vergeben. Wenn diese Person allerdings mit mir darüber sprechen will, würde ich mich sehr darüber freuen,“ ich schaute die drei in Frage kommenden Personen nacheinander an. Micha schaute schuldbewusst zurück und nickte mir entschuldigend zu. Also fuhr ich fort, „wenn überhaupt, dann gibt es nur eine Ausnahme,“ ich holte kurz Luft. Das nutzten die anderen, um im Chor zu rufen: „Deine Micha!“

Ich musste lachen und alle stimmten ein.

„Endlich habt ihrs kapiert,“ rief ich gespielt erleichtert.

„Grundlage wird wieder das gleiche Punktesystem sein, wie das letzte Mal,“ fuhr Matha ungerührt fort.

„Dann hätte ich doch eine Bitte. Das letzte Mal ist mir beim Wecken morgens schon mal das eine oder andere Schimpfwort rausgerutscht. Können wir sowas bitte ausklammern?“

„Du willst also sozusagen einen ‚Freischuss‘ pro Tag,“ mischte sich Jessica ein?

„Ja, so in etwa.“

„Reicht dir einer oder brauchst du zwei oder noch mehr. Wähle mit Bedacht, denn ich möchte den Erfolg unserer Erziehung nicht gefährden,“ antwortete Jessica.

„Also zwei wären schön,“ ich sah noch, wie Nancy entschieden den Kopf schüttelte, um mich zu warnen. Aber es war schon zu spät.

„Du wählst also 2 Strafen pro Tag, die nicht gewertet werden sollen,“ bestätigte Jessica meine vorschnelle Wahl, „kleine oder mittlere Verfehlungen?“

„Die Flüche reichen mir.“

„Zweimal ungehörige Ausdruckweise mit jeweils 5 Strafpunkten ergibt 10 Punkte.“

Bevor ich mich über dieses Zugeständnis freuen konnte, fuhr sie fort, „diese 10 Punkte werden dir pauschal jeden Tag von den 100 Punkten auf deinem Punktekonto abgezogen. Dafür darfst du zweimal am Tag ungehörige Ausdrücke benutzen, die dann nicht mehr berechnet werden. Auf direkt erfolgende Strafen für die Flüche hat das jedoch keinen Einfluss.“

Jetzt wusste ich auch, warum Nancy so entschieden mit dem Kopf geschüttelt hatte. Jessica hatte mein Punktekonto mal eben um 10% verkleinert. Das konnte ja noch heiter werden!

„Das entspricht zwar nicht direkt meinem Wunsch, liebste Tante Jessica,“ das liebste betonte ich übertrieben, „aber als meine strenge Patentante musst du sicherlich so handeln.“

„Das hast du sehr schön ausgedrückt mein süßer Schatz. Ich werde mich liebevoll, aber streng um deine Erziehung kümmern.“

Nancy schaute mich mitfühlend an, „so war sie schon immer, was glaubt ihr, was ich zu leiden hatte!“

Wieder lachten alle, nur Jessica wirkte etwas verlegen.

„Lasst uns eine kurze Pause machen und auf Chris und die beiden Männer warten,“ schlug Matha vor.

Matha trat zu mir, „das hast du sehr geschickt gemacht, du hast mir ganz elegant die Gesprächsführung aus der Hand genommen, touché mein Liebe-r,“ vor dem R machte sie eine kurze Pause. „Du bist wirklich perfekt vorbereitet. Mit wem hast du eigentlich heute nicht telefoniert?“

„Mit John,“ antwortete ich wie aus der Pistole geschossen, „na ja, und mit Micha und Nancy, die brauchte ich ja nicht anzurufen.“

„Micha hatte wirklich recht, als sie uns während deines Tunnelblicks warnte, dass du deine Pläne mit dem Geschick eines Napoleons verfolgen könntest. Aber ab jetzt übernehme ich wieder die Regie!“

Ich lächelte sie nur hintergründig an und schob meine rechte Hand in übertriebener Manier in meinen imaginären Mantel, ganz wie Napoleon. Katy sah das, schüttelte den Kopf und lächelte mich verstehend an, sie hatte genauso wie Matha verstanden, dass mein Spiel noch nicht vorbei war.

„Ich muss dich warnen, es könnte alles noch viel strenger für dich werden, als du glaubst,“ warnte mich Matha.

„Wenn du damit Susann meinst, darauf bin ich vorbereitet, und bevor du fragst, von wem ich das weiß, sage ich dir nur, dass es nicht dein John war. Ich bin vorbereitet!“

„Du meine Güte, muss ich jetzt Angst haben?“

„Nein, alles kein Problem, lass mich aber bitte machen, egal was passiert.“

„Also gut, du vertraust uns, dann vertraue ich dir ebenfalls.“

Als Matha wegging, kam Nancy mit etwas ängstlichem Gesicht zu mir, „ist es gleich soweit?“

„Ja, aber wenn du nicht magst, geht es auch ohne unsere Vorführung.“

„Das ist lieb von dir, aber es ist wahrscheinlich wirklich nur gut für mich, wenn ich mich endlich mit diesem Thema auseinandersetze. Ich ziehe das jetzt durch!“

Matha nickte mir verstehend zu, als ich Nancy beruhigend umarmte. Sie ahnte wohl, dass ich noch etwas zusammen mit Nancy vorbereitet hatte.

„Endlich kann ich auch mal mit dir sprechen,“ kam Micha auf mich zu. „Du hattest nicht zu viel versprochen, du warst echt super. Das mit den Schlägen,“ setzte sie an, aber ich verschloss ihren Mund mit einem Kuss.

„Ist vergeben und vergessen, lass uns irgendwann in aller Ruhe über meine und deine Gefühle zu dem Thema reden. Es könnte allerdings auch taktische Gründe für eine Wiederholung geben.“ Micha wollte gerade nachfragen, als Chris und die beiden Männer mit den Keuschheitsgürteln reinkamen. Sven und Björn gingen noch etwas breitbeinig.

Ich ging zu den beiden und umarmte sie gleichzeitig, „herzlich willkommen im Club. Mann gewöhnt sich recht schnell an die Dinger und Mann kann wirklich viel Spaß damit haben. Beim Tanzen ist es besonders spannend. Sven, ich freue mich schon auf unseren nächsten Tanz,“ sagte ich hintergründig lächelnd!

Sven schaute mich verdutzt an, „zum Glück hast du ja keinen Zugriff auf die KGs, sonst würde ich mir jetzt Gedanken machen.“

„Das stimmt, ich habe keinen Zugriff, aber du auf deinen auch nicht. Zum Glück haben wir ja beide wohlwollende Freunde, die ganz bestimmt bereit sind, einem Tanzpaar in dieser Situation zu helfen,“ meinte ich hintergründig lächelnd. „Ich hoffe doch, dass du auch weiterhin mein Übungspartner hier im Schloss sein wirst.

„Also gut, jetzt mache ich mir Gedanken,“ sagte Sven mit einem leichten Lächeln, „natürlich werden wir weiterhin zusammen üben, so einem süßen Mann kann ich auf gar keinen Fall widerstehen.“

Matha rief uns wieder zusammen, „bisher wollten wir unseren Alex,“ mir zuliebe betonte sie das unseren besonders, „zu einer perfekten Dame der Gesellschaft erziehen.

Auch wenn wir dachten, dass wir damit Erfolg gehabt hätten, hat der liebe Alex es geschafft, sich genügend Schlupflöcher offen zu halten, um beim Fest der Herzogin ordentlich über die Stränge schlagen zu können.

Vor allem hat er trotz seiner Frechheiten auch noch gewonnen. Respekt mein Lieber, dein Lebenslauf war wirklich genial auf deine Vorlieben abgestimmt und deinen Wunschlebenslauf werden wir nun zum Leben erwecken. Wir werden mit deiner Erziehung als Mädchen beginnen, damit du die fehlenden Fähigkeiten doch noch lernen kannst. Mach dich auf einiges gefasst,“ drohte sie mir, aber sie lächelte dabei.

„Du wirst mit Susann eine weitere sehr strenge Gouvernante erhalten.“

Ich fiel ihr sofort ins Wort: „Susann ist abgelehnt.!“

„Das steht nicht zur Diskussion, du brauchst eine strenge Gouvernante.“

„Ich bleibe dabei, Susann ist abgelehnt!“

Matha schaute zu Micha.

„Micha wird sie auch ablehnen,“ sagte ich!

„Ich lehne Susann ebenfalls ab. Ich möchte sie nicht in meinem Schloss sehen. Bei dem Fest hat es einen sehr unschönen Vorfall mit ihr gegeben.“

Bevor Micha weiterreden konnte, ergänzet ich: „Ich habe auch Micha noch nicht alles erzählt, weil ich es als DIE Alex einfach nicht konnte. Auch deshalb habe ich jetzt noch meine Männerstimme, weil ich das so hoffentlich kann. Am liebsten würde ich euch das vorspielen.“

Nancy schaute mich fragend an und ich nickte ihr zu. Da stand sie auf, „ich war ja auch auf dem Fest, habe das aber nicht mitbekommen, ich helfe dir beim Vorspielen.“

„Danke liebe Nancy, aber ich muss dich warnen, es wird dir nicht gefallen, vor allem nicht nach deinen Erfahrungen während deiner Ausbildung.“

„Ich vertraue dir!“ Dabei blicke sie erst mich und dann ihren David an.

„Also gut,“ sprach ich mit veränderter Stimme, „dann komm mal zu mir her, du Süße!“

Sie kam näher und ich griff ungeniert an ihre Brüste.

„Die fühlen sich sehr gut an, fast genauso wie meine eigenen,“ sagte ich übertrieben anerkennend.

Nancy zuckte, aber ich machte einfach weiter. Sie hielt tapfer durch. Aber als ich begann, mit einer Hand auch ihre Vagina zu massieren, holte sie aus und gab mir eine schallende Ohrfeige.

David war inzwischen aufgesprungen und wollte sich auf mich stürzen, zum Glück schien er sich noch rechtzeitig an meine Ankündigung zu erinnern und hielt sich zurück.

Ich hörte natürlich sofort auf. Dafür strich ich mit meinen langen Fingernägeln ihren nackten Arm hinauf und sagte: „"Was ist los? Warum schaust du so wütend drein? Bevor du jetzt losmeckerst, beantworte mir eine Frage: Bist du wütend, weil ich es getan habe, oder weil es dir gefallen hat? War es denn wirklich so schlimm? Und ich dachte immer, die meisten würden sich auf einen flotten Dreier freuen."

Ich sah, wie Nancy sofort mit der Hand ausholte. Aber ich hielt bewusst still, weil ich es für diese Worte verdient hatte. Irgendwie half es mir auch meine eigenen Gefühle für das, was Susann mit mir gemacht hatte, zu verarbeiten.

„Oh mein Gott!“ Micha war außer sich, „das hat Susann zu dir gesagt?!“

„Wort wörtlich, diese Worte werde ich so schnell nicht vergessen!“

„Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich sie sofort rausgeworfen.“

„Zum Glück war eure Erziehung ja so gut, dass ich mich beherrschen konnte und sie nicht einfach niedergeschlagen habe.“

Dann fiel ich vor Nancy auf die Knie: „Bitte entschuldige, was ich gerade getan habe. Du hattest mir zwar selbst deine Hilfe angeboten, aber das war zu viel von mir. Du hast eine Strafe bei mir frei.“

„Ja, es war fast zu viel, aber es hilft mir wirklich bei der Verarbeitung meines ganz ähnlichen Erlebnisses.“ Sie half mir wieder auf die Beine und umarmte mich. „Die Strafe werde ich dir aber trotzdem gerne verpassen.“

Ich hatte plötzlich eine geniale Idee und flüsterte sie Nancy ins Ohr.

Nancy, strahlte und sagte laut: „Sehr gute Idee, wenn du das für mich tun würdest, einfach genial.“

Die anderen schauten uns fragend an, „später mehr, ich will das erst gemeinsam mit Nancy und ihrer Mutter besprechen.“

„Und diese Frau hat mich sogar um Aufnahme in unseren Kreis gebeten,“ sagte Matha entsetzt.

Allgemeines unwilliges Gemurmel erhob sich, aber ich hob beruhigend die Arme und sie verstummten wieder.

„Ich habe da so eine Vermutung. Lasst uns einfach mal meine Tante Anastasia anrufen.“

„Wenn du die mal erreichst, ich habe da öfter Probleme, weil sie immer so viel zu tun hat,“ warf Matha ein.

Ich wählte die Nummer der Herzogin und sagte gleichzeitig „Vertraut mir!“ Ich wollte das eigentlich mit tiefer Stimme sagen, aber die Tablette hatte schon begonnen zu wirken, so dass es sehr lustig klang.

Wieder lachten alle.

Genau in diesem Augenblick nahm Anastasia das Gespräch an.

„Das klingt ja lustig bei euch,“ meldete sie sich. „Demnach hat alles gut geklappt, meine liebe Isabella?“

Matha meinte nur, „deine liebe Isabella, also unser Alex hat uns alle an der Nase herumgeführt. Du hattest dich vorher mit Anastasia abgesprochen.“

„Ich bereite mich nur gut vor,“ antwortete ich leichthin. „Wir hatten gerade wirklich unseren Spaß, zwar auf meine Kosten, aber das war so geplant, weil ich die Stimmtablette extra erst kurz vor unserm Gespräch genommen hatte. Deshalb passte meine Stimme nicht zu meinem Tonfall, so ähnlich, wie nach unserem unvergesslichen Tanzabend.“

Jetzt lachte auch Anastasia, „Ja, das klang wirklich lustig. Aber deshalb rufst du mich doch nicht an, oder?“

„Stimmt, wir sprechen gerade über Susann, es gibt da ein paar Ungereimtheiten. Wie ist sie eigentlich genau zu meiner Gouvernante bei deinem Fest geworden?“

„Sie hätte erfahren, dass Nancy nicht mehr als deine Zofe fungieren könnte und bot an, einzuspringen. Ich hatte mir nichts weiter dabei gedacht, schließlich hatten wir bereits schon einmal über mein Fest und deine Rolle dabei gesprochen, als sie mir verriet, dass du eigentlich ein Mann bist. Sie war sehr enttäuscht, dass ich bereits eine neue Zofe für dich gefunden hatte. Kurz danach sagte die Ersatzzofe dann ab, weil sie einen Sportunfall gehabt hätte. Daraufhin habe ich Susann angerufen, sie machte aber zur Bedingung, dass sie statt deiner Zofe deine Gouvernante sein wollte. Ich habe dem dann gerne zugestimmt.“

„Jetzt ahne ich, was du vermutest Alex,“ sagte Matha. „Der Unfall war von Judit arrangiert!“

„Normalerweise wäre ich bei sowas sofort misstrauisch geworden, aber ich kenne Susann bereits länger, wenn auch nicht gut genug, wie mir scheint,“ sagte die Herzogin.

„Wenn ich etwas dazu sagen darf, Walther ist mein Onkel und Susann seine zweite Frau,“ meldete sich Katy zu Wort. „Nachdem mich Alex heute Morgen darum gebeten hatte, habe ich meinen Onkel angerufen und etwas mit ihm geplaudert. Ich rufe ab und zu mal an, so dass das nicht ungewöhnlich ist. Er wirkte irgendwie bedrückt und als ich dann noch mit Susann sprechen wollte, sagte er nur enttäuscht, dass sie zu Besuch bei einer alten Freundin im Osten wäre.“

Fast im Chor riefen wir entsetzt: „Judit!“

„Das erklärt alles,“ mischte sich Sven ein. „Jetzt bewundere ich dich noch mehr, dass du Susann wegen ihrem unsäglichen Machospruch nach dem Vorfall nicht fertig gemacht hast. Ich habe schließlich selbst erleben dürfen, dass auch die größten Machos den Saal heulend verlassen, wenn du fertig mit ihnen bist.“

„Diesmal betraf es ja direkt mich selbst, sonst habe ich ja immer andere verteidigt. Das war für mich etwas ganz anderes.“

„Du und dein gutes Herz meine liebe Isabella,“ sprach wieder die Herzogin. „Was war das denn für ein Vorfall mit Susann?“

Ich schilderte ihr kurz den Vorfall. Auch bei der erneuten knappen Schilderung konnte ich sehen, wie Micha wieder erbost die Fäuste ballte. Das gab mir noch mehr Kraft.

„Jetzt erscheint die ganze Sache natürlich in einem ganz anderen Licht. Ich glaube ebenfalls, dass Judit dabei ihre Finger im Spiel hatte. Sehr gut ein weiterer wahrscheinlicher Spion enttarnt. Das eröffnet neue Möglichkeiten. Ich muss das Ganze in Ruhe überdenken, dann werde ich mich mit Isabella, Micha und Jessica in Verbindung setzen. Ihr solltet Susann wegen der Gouvernantenstelle auf später vertrösten, da Nancy mit Unterstützung ihrer Mutter zurzeit ausreichend sei. Matha sollte Susann und Walther zu einem gemeinsamen Gespräch über die Aufnahme in den Zirkel einladen, sie sollen einen Termin vorschlagen. Wenn Walther wirklich so unzufrieden ist, wird dieser Termin wahrscheinlich nicht so schnell stattfinden.

Isabella, Deine Ausbildung muss auf diese erhöhte Gefährdung ausgerichtet werden. Ruf mich bitte morgen Vormittag um 10 Uhr an, damit wir einige Eckpunkte festlegen können.

An alle: Wir sollten die Gefahr nicht unterschätzen, aber ich bin mir sehr sicher, dass wir gemeinsam Judit zur Strecke bringen können und sie ihrer gerechten Strafe zuführen werden.

Ich muss jetzt leider Schluss machen. Alles Gute für Euch.“

Es herrschte allgemein eine gedrückte Stimmung, vor allem Micha machte sich Sorgen um meine Sicherheit. Also beschloss ich wieder für etwas bessere Stimmung zu sorgen.

„Endlich geht es voran, ich fühle mich schon fast wie James Bond oder sollte ich mich besser für Jane Bond halten. Matha Hari ist ja bereits vergeben,“ lächelnd schaute ich zu Matha.

„Wenn ich mir dich so anschaue, wäre ‚Isabella, Spionin in Spitzenhöschen‘ eher angemessen,“ antwortete sie lachend und die anderen stimmten ein.

Micha nahm mich in den Arm und meinte liebevoll, „Agentin mit Herz finde ich besser,“ und küsste mich, „Oder besser noch: Der Spion, der mich liebt! Ich weiß schon, dass es eigentlich liebte heißt, aber wir lieben uns ja noch immer und zwar jeden Tag ein bisschen mehr!“

Jetzt küsste ich sie. Wir flachsten noch eine Weile herum und erfanden weitere komische Namen für die Mitglieder unserer verschworenen Gemeinschaft. Die gedrückte Stimmung war wie weggeblasen.

In die ausgelassene Stimmung sagte ich: „Es gibt leider noch eine weitere ungesühnte Ungerechtigkeit in diesem Raum.“ Dabei schaute ich David an, der verständnislos zurückschaute.

Als ich dann Nancy zu mir holte, rutschte er etwas unbehaglich auf seinem Sitz hin und her, jetzt schwante ihm wohl doch etwas.

Als Sven und Björn die KGs verpasst bekamen, war mir aufgefallen, dass er sich in den Schritt gefasst hatte, als ob ihm die Hose etwas zu eng geworden wäre. Nun ja, er war schließlich auch Bondageliebhaber.

„Bei meinem unsittlichen Angriff auf dich, ist mir aufgefallen, dass du deinen KG noch immer trägst,“ sagte ich zu Nancy. „Findest du das gerecht, schließlich habe ich dank deiner Hilfe ja den Wettbewerb und die Wette gewonnen.“

„Also, …,“ begann Nancy mit einem koketten Blick zu David, der daraufhin leicht errötete, „David meinte, dass mir das ganz gut bekommen würde, außerdem fände er es erregend, zu wissen dass ich da geschützt sei.“

David wand sich auf seinem Sitz, er ahnte, was jetzt kommen würde.

Also fragte ich laut in die Runde: „Findet ihr das gerecht?“

„Nein,“ schallte es zurück!

„Was können wir denn da tun?“

„Keuschheitsgürtel, Keuschheitsgürtel,“ riefen alle durcheinander.

Ergeben nickte David, „also gut, ihr habt recht. Wie lange soll ich das Ding denn tragen?“

„Solange wie Nancy einen tragen muss,“ antwortete ich sofort.

„Einspruch!“ meldete sich Jessica zu Wort. „Wenn David, morgen Nancy erlaubt, den KG abzulegen ist er fein raus. Dann hätte er den KG nur einen Tag getragen. Ich fordere mindestens zwei Monate.“

„Dann also mindestens zwei Monate,“ schloss ich die Verhandlung ab.

Worauf Chris sagte: „Ich hatte leider nur zwei KGs mit, deshalb bringe ich dir morgen einen vorbei und klebe ihn dir direkt an. Das Lösemittel gebe ich dann deiner zukünftigen Schwiegermutter, damit du Nancy nicht doch noch überreden kannst.“

Nancy lachte übermütig und David lächelte auch ein bisschen.
20. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 08.09.24 16:00

Hallo goya,
danke, dass dir meine Geschichte so gut gefällt.
Ich werde sie auf jeden Fall weiter fortsetzen.
21. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von goya am 09.09.24 05:51

Das freut mich...

Vielen Dank.

Liebe Grüße

goya
22. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 20.09.24 11:35

14. Mittwoch Nancys neueste Kreation

Nancy und ihre Mutter wollten bereits um 8:00 Uhr kommen, um mich in eine der Bondagekreationen von Nancy einzukleiden, also zog ich nur einen Morgenmantel an und frühstückte mit Micha. Danach brachte ich Micha noch zur Haustür. Zum Abschied griff sie mir ungeniert unter den Morgenmantel und küsste mich leidenschaftlich.

Über die Schulter rief sie mir noch zu: „Ihr könnt mit dem Mittagessen auf mich warten, ich komme heute wieder früher nach Hause! Außerdem bin ich auf dein Kleid gespannt.“

Als mir Micha so ungeniert unter meinen Morgenmantel griff, fiel mir auf, dass ich quasi nackt mit Micha zur Haustür gegangen war, denn der Mantel war recht dünn. Als der alte Alex, wäre ich so ganz bestimmt nicht mit Micha vor die Haustür gegangen, wahrscheinlich hätte ich sogar den geblümten Morgenmantel entschieden abgelehnt. Wie sich die Zeiten ändern!

Ich genoss meine letzte wirklich freie Zeit, indem ich noch ein bisschen im Internet surfte, um für die zukünftigen Projekte mit Nancy zu recherchieren.

Pünktlich um acht standen die beiden auf der Matte. Wir umarmten uns zur Begrüßung. Es war ein ungewohntes, aber erotisches Gefühl eine andere Frau ohne Korsett und dazu unter dem Morgenmantel auch noch nackt zu umarmen. Zum Glück verhinderte mein KG zuverlässig jedes Anzeichen für meine Erregung.

Ich ahnte ja noch nicht, dass mir das heimliche Genießen ab demnächst nicht mehr so einfach möglich sein würde.

Als ich Jessicas Parfüm roch, sie trug wieder dasselbe, wie auf unserer spannenden Rückfahrt, fiel mir endlich ein, wo ich das zum ersten Mal gerochen hatte.

„Du warst einer der Joker,“ rief ich unwillkürlich laut aus.

Sie lachte übermütig und wirbelte mich im Walzerschritt durch die Eingangshalle. „Warum sollte ich mir einen Tanz mit dem süßesten Jungen auf dem ganzen Ball entgehen lassen. Ja ich war der Harlekin. Wenn du mal mein persönliches Wappen siehst, wirst du ihn auch auf dem Reichsapfel in der Klaue unseres Adlers erkennen können.“ Sie nahm mich und führte mich Arm in Arm zum Umkleidezimmer während Nancy eine große Tasche schleppte.

Als ich mich dann doch etwas verschämt zur Seite drehen wollte, um den Morgenmantel auszuziehen, stellte sich Jessica vor mich hin und schob mir den Mantel resolut über meine Schultern nach unten.

„Erinnere dich, ich habe bereits mit dir getanzt, als du kurz vor einem Orgasmus standest. Leider hatte ja die Herzogin das Glück, das zu erleben und nicht ich. Keine Sorge ich werde nicht das gleiche machen, wie Susann, außer du willst es selbst.“ Spielerisch streichelte sie vorsichtig über mein Gesicht, und ein wohliger Schauer überlief mich.

„Du hast leider Pech, wir müssen dich auf das Videotelefonat mit Anastasia vorbereiten und was soll dein allerliebster Vormund von uns denken, wenn sie erkennt, dass du kurz vorher einen Orgasmus hattest?“ Bei diesen Worten führte sie mich zum Trapez und befestigte meine Handgelenke daran, dann folgten die Fußfesseln. Erst zog Sie mich vorsichtig hoch und dann ordentlich in die Länge.

Als ich zuckte, meinte Nancy, „Mama, das ist zu fest.“

„Ich habe den Eindruck, du bist zu nachsichtig mit unserer lieben Isabella. Eine Gouvernante muss streng und unnachsichtig sein! Er hat sich nicht beschwert, also scheint es ja nicht zu viel zu sein!“ Mit diesen Worten erhöhte sie die Spannung weiter. Jetzt stöhnte ich bereits.

„Wenn sie stöhnt, ist es gerade stark genug!“

„Wir hatten uns doch auf ‚der Alex geeinigt‘,“ wandte ich ein.

„Auch noch Widerworte!“ Sie ließ sich von Nancy einen Pumpknebel geben, drückte ihn einfach in meinen Mund und pumpte ihn genüsslich auf.

„Nur weil ich heute so gut gelaunt bin, spanne ich dich nicht noch stärker und verzichte auch auf Strafpunkte. Denke in Zukunft immer daran, als deine liebe Patentante,“ das liebe betonte sie übertrieben, „bin ich auch gleichzeitig deine strenge Gouvernante, deine sehr strenge Gouvernante!“ Die letzten drei Worte betonte sie besonders eindringlich.

Dann ließ sie sich von Nancy, das schwarze unscheinbare Lederkleid genau erklären, während ich äußerst unbequem am Schnürtrapez hing. Auf den ersten Blick sah es ein bisschen wie das Lederkleid aus, das mir Sven für unser gemeinsames Essen vor dem Fest geschenkt hatte. Aber je mehr ich sah und hörte, desto mehr Angst bekam ich vor dem Teil. Wenn ich nicht derjenige gewesen wäre, der gleich darin zu leiden hatte, hätte ich es extrem spannend gefunden.

Damals ahnte ich ja noch nicht, dass es bald zu meiner und auch Nancys standardmäßigen Strafkleidung gehören sollte.

Das Kleid reichte von knapp oberhalb meiner Knie bis zu meinem Hals und schloss dort mit einem breiten Kragen ab. Es hatte ein eingearbeitetes sehr enges und steifes Lederkorsett. Zum Glück gingen die Korsettstäbe nicht bis in den Rockteil, so dass ich mich hoffentlich noch hinsetzen konnte.

Der Rockteil ließ sich auf beiden Seiten durch eine Schnürung eng zuschnüren und so, wie ich Nancy einschätzte, sehr eng, wahrscheinlich bis fast zur Unbeweglichkeit.

Warum hatte ich Nancy nur ohne Not erlaubt, mich in eines ihrer Strafkleider zu schnüren.

Ich bereute es noch mehr, als Nancy ihrer Mutter den in das Kleid integrierten Monohandschuh zeigte, der im Rücken mit einem Reißverschluss geschlossen werden konnte.

Es schien ewig zu dauern, bis Jessica endlich genug gehört hatte und sie auch die interessierte Prüfung des Kleides abgeschlossen hatte, während ich die ganze Zeit schmerzhaft an dem schrecklichen Schnürtrapez hing.

„Wir ziehen dir jetzt einen Strapsgürtel und die passenden Strümpfe an, dafür befreien wir deine Beine. Du weißt ja, was unnötiger Widerstand für dich bedeutet, also mach schön mit,“ forderte mich Jessica auf und tippte etwas auf ihrem Handy!

Schnell befreiten sie meine Beine. Während Nancy mir den Strapsgürtel anlegte, streifte mir Jessica genüsslich die Strümpfe einen nach dem anderen über meine Beine. Sie hatte sichtlich Spaß dabei und genoss es, mich durch geschickte Berührungen zu erregen.

Das hatte sie also auf dem Handy zu tippen gehabt, sie hatte die Erregungsfunktion eingeschaltet. Aber sie hielt sich so weit zurück, dass es mir nicht unangenehm wurde, ich wurde nur angenehm erregt.

„Damit du wenigstens etwas Freude an der ganzen Aktion hast, es sollte schließlich ein sehr erotischer Akt sein, von zwei schönen Frauen angezogen zu werden.“ Mit diesen Worten klippste Jessica die Strümpfe an die Strapse.

Als sie sich wieder aufrichtete, berührte sie mit ihrem Gesicht fast meine falschen Brüste.

„Die sehen ja wirklich total natürlich aus.“ Sie streckt ihre Hände nach ihnen aus und sah mich fragend an. Als ich nicht reagierte, meinte sie, „ich werte das mal als Zustimmung. Sollten wir nicht deine Grenzen testen? Berichtige mich bitte, wenn ich falsch liege.“

Vorsichtig berührte sie meine Brüste und streichelte sie leicht. Ein Schauer lief über meinen Körper und ich bekam eine Gänsehaut.

„Das scheint dir auf jeden Fall sehr zu gefallen. Sollen wir weitermachen?“

Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, einerseits fand ich es wirklich sehr erregend von der dominanten Jessica so angemacht zu werden. Sie war wirklich eine sehr attraktive Frau. Mit Anfang 40 war sie auch nicht wirklich alt. Andererseits war sie auch Nancys Mutter, was das Ganze natürlich doch wieder peinlich für mich machte. Also machte ich lieber nichts.

„Das war kein Nein, also machen wir weiter.“

Die beiden Frauen kümmerten sich liebevoll um meine Brüste, bis ich anfing zu zucken. Sie ließen sich davon jedoch nicht beirren und fuhren in ihrem erotischen Treiben fort. Durch den KG und die aufgeklebten Brüste konnten sie meine Erregung weder an meinem kleinen Freund noch an meinen Brustwarzen erkennen.

Schließlich erbarmte sich Jessica und massierte mich in meiner künstlichen Vagina zum Orgasmus.

MANN, wenn das so weiter ging! Schon wieder fast gegen meinen Willen von zwei Frauen, von denen ich eine kaum kannte, zum Orgasmus gebracht! Auch noch von Mutter und Tochter, beide zudem noch sehr sympathisch und äußerst attraktiv. Zum Glück, denn wie würde es sich anfühlen von weniger netten Frauen oder gar Männern so behandelt zu werden. Nun gut, mit Sven war mir das auch schon einmal passiert und damals hatte mich das sehr gekränkt und zu meiner bekannten Überreaktion geführt. Selbst Sven würde ich so etwas wie gerade nicht erlauben. Nun gut ich hatte es gerade zwar nicht erlaubt, aber ich hatte auch von meinem Vetorecht keinen Gebrauch gemacht, denn das hätte ich selbst mit Knebel tun können, ich hätte nur mit dem Kopf schütteln müssen.

Andererseits freute ich mich selbst schon darauf, Sven bei unserem nächsten Tanz zu einem gemeinsamen Orgasmus zu verhelfen.

„Ich hoffe, das hattest du mit: „Überrascht mich gemeint,“ fragte mich Jessica lächelnd?

Mir stieg die Schamröte ins Gesicht, aber ich nickte so cool, wie das mit einem Pumpknebel im Mund möglich ist.

Sie säuberten alles und fuhren fort, mich anzukleiden.

Da das Kleid und somit auch das Korsett vorne nicht zu öffnen war, zogen sie es über meine Beine nach oben. Nach Jessicas klaren Worten über mögliche Strafpunkte, half ich ihnen brav beim Anziehen des Kleides.

Als der Kragen des Kleides in meinem Genick geschlossen war, konnte es nicht mehr herunterrutschen und beide Frauen sorgten gemeinsam dafür, dass es überall gut über dem Unterkleid saß. Ich muss sagen, Nancy hatte sehr gute Arbeit geleistet, das Kleid passte wie angegossen. Dann begannen sie die Schnürung zu schließen. Das eingearbeitete Korsett war vergleichsweise bequem. Die Strafe würde der eingearbeitet Monohandschuh sein.

Nachdem das Korsett vollkommen geschlossen war, musste ich meine Hände in den unteren Teil des ‚Rückenhandschuhs‘ stecken. Dann begann Nancy den Reißverschluss zu schließen, während Jessica meine Ellbogen so weit zusammendrückte, dass sich der Reißversschluss leicht schließen ließ. Der Schieber des Reißverschlusses hatte ein integriertes Schloss, das Jessica abschloss und den Schlüssel an sich nahm.

„Ich gebe Sylvia den Schlüssel, dadurch ist sichergestellt, dass sich Nancy nicht doch noch von dir erweichen lässt. Ihr beiden seid mir etwas zu vertraut miteinander. Sylvia kann den Reißverschluss dann heute Nachmittag aufschließen.“

Das Kleid passte mitsamt dem Monohandschuh wie angegossen. Der Monohandschuh war zum Glück nicht sehr eng, meine Ellbogen berührten sich nicht. Aber, wenn ich daran dachte, dass ich das Kleid bis heute Nachmittag ununterbrochen tragen musste, wurde mir Angst und Bange.

Noch konnte ich relativ einfach gehen, da die seitlichen Schnürungen am Rock nicht geschlossen waren, aber wenn sie komplett geschlossen wären, würde ich meine Beine bis zu den Knien kaum noch bewegen können. Ich dachte mit Grauen daran, wie ich auf der Toilette klarkommen sollte, aber Nancy hatte auch das Problem perfekt gelöst. Die Schnürungen ließen sich so weit öffnen, dass der Toilettengang kein Problem darstellte. Es ging aber natürlich nur mit fremder Hilfe, da meine Arme ja perfekt gefesselt waren. Zum Glück hatten mir die beiden vorhin noch mehrere Einläufe verpasst, so dass ich damit für heute kein großes Problem mehr haben dürfte.

„10 oder 12 cm Absätze,“ fragte mich Jessica?

Ich schüttelte entsetzt den Kopf.

„Also gut 10cm sind genug, du sollst ja bis heute Nachmittag nicht unnötig leiden müssen.“

Passend zum Kleid zogen sie mir schwarze kniehohe Schnürstiefel mit den angekündigten 10cm Bleistiftabsätzen an.

„Dann bereite ich schon mal unsere Videokonferenz vor,“ sagte Jessica.

„Wie das denn,“ fragte Nancy erstaunt, „hast du eine extra Kamera dabei? Mit einer Laptopkamera ist das mit mehreren Personen immer problematisch.“

„Wir brauchen gar keine zusätzliche Kamera! Wir können ohne Zusatzaufwand aus fast jedem Raum des Schlosses eine Videokonferenz abhalten,“ antwortete Jessica.

Mir schwante übles, danach würde meine ‚allerliebste Tante Anastasia‘ wahrscheinlich auch auf das Überwachungssystem zugreifen können.

Und richtig, „mit dem Überwachungsprogramm kann ich jede beliebige Kamera des Systems für eine Videokonferenz freischalten,“ erklärte Jessica.

Na super, noch eine potenzielle Überwacherin mehr.

Während wir sprachen, gingen wir zum Wohnzimmer, wo Jessica ihren Laptop mit unserem großen Fernseher verband. Über die APP konnte sie die beiden Kameras im Wohnzimmer als Videoquellen auswählen. Ich war zutiefst erstaunt, welche Bildqualität und Auflösung die Kameras ermöglichten. Mir kam zum Bewusstsein, dass ich die Bilder der Kameras selbst noch gar nicht bewusst angesehen hatte. Das war auch nicht verwunderlich, da ich zum einen die APP nicht auf meinem Handy oder PC gehabt hatte außerdem, wozu sollte ich mich selbst beobachten. Aus gutem Grund gab es in Michas, Nancys und meinem Schlafzimmer keine Überwachungskameras, das wäre mir dann doch zu viel gewesen. Ich nahm mir aber vor, mit Micha zusammen die APP auf Sicherheitslücken zu überprüfen, schließlich war die böse Judit hinter uns her. Außerdem schadete es niemals die eigenen Möglichkeiten zu ermitteln und gegebenenfalls für den eigenen Schutz etwas zu erweitern, der Server war eine weitere Schwachstelle. Mal schauen, was ich da erreichen konnte.

Nancy und Jessica saßen nebeneinander auf dem Zweiersofa und ich saß daneben auf einem Stuhl mit unten offener Rückenlehne, damit mir meine Arme in dem Monohandschuh nicht so sehr im Weg waren.

Jessica wollte die Videokonferenz bereits starten, aber ich machte mit Grunzlauten, zu mehr war ich ja durch den Ballonknebel nicht fähig, auf mich aufmerksam. Dieser scheiß Monohandschuh verhinderte aber zuverlässig, dass ich auch noch auf den Knebel zeigen konnte.

„Ich kann dich leider nicht verstehen, sprich bitte etwas deutlicher,“ meinte Jessica nur ironisch zu mir. „Falls du den Knebel meinst? Der bleibt erstmal drin, damit du dich nicht unnötig in unsere Unterhaltung einmischen kannst.“

Ich fühlte mich zutiefst ungerecht behandelt, erst bekam ich den Knebel wegen einer Nichtigkeit verpasst und dann sollte ich so auch noch an der Videokonferenz teilnehmen. Aber ich konnte nichts dagegen tun. So schaute ich nicht sehr glücklich in die Kamera, als die Verbindung zustande kam.

Das Gespräch wurde hauptsächlich zwischen der Herzogin und Jessica geführt, Nancy äußerte sich nur zur Erläuterung meines Strafkleides. Sichtlich stolz erklärte sie Anastasia die Details.

„Warum trägt Isabella nun diese Strafkleid und keins der Lolitakleidchen,“ fragte die Herzogin?

„Das hat sich im Lauf unserer Besprechung gestern über die weitere Zukunft von Alex so ergeben. Ich zeige dir am besten den Videomitschnitt, den wir angefertigt haben.“

Wild mit dem Kopf schüttelnd stand ich auf. Ich wollte nicht, dass meine liebe Tante Anastasia erfuhr, dass ich mich über die kitschigen Lolitakleidchen in gewisser Weise lustig gemacht hatte.

„Ich glaube Alex muss mal auf die Toilette,“ meinte Jessica nur lapidar. „Nancy geh doch bitte mal mit ihm und mach ihn auch ein bisschen hübsch.

Mir blieb nichts anderes übrig, als mit Nancy brav das Wohnzimmer zu verlassen.

Als wir wiederkamen, lief gerade der Teil, als Nancy und ich Jessica und Matha unsere süßen Kleidchen für den Tanzkurs zeigten.

„Du siehst also, die rüschigen Lolitakleidchen sind als Strafe nicht wirklich geeignet. Selbst Nancy hat freiwillig eins getragen. Man sieht deutlich, dass auch Alex seinen Spaß an der Verkleidung als kleine Lolita hatte.“

„Dann sollten wir das Konzept mit den Kleidchen durch geeignete Maßnahmen ergänzen,“ schlug Anastasia vor.

„Genau deshalb habe ich ja dem Bondagekleid, das Alex gerade trägt zugestimmt. Der Entwurf stammt übrigens von Nancy.“

„Nancy, du bist sehr talentiert,“ lobte die Herzogin. „Auch die Handschuhe, die die liebe Isabella auf der Rückfahrt getragen hat, waren hochinteressant.“

„Alex hat mir schon ein Feedback gegeben und wir wollen sie gemeinsam verbessern und auch noch andere Sachen entwickeln.“

Entsetzt verdrehte ich die Augen, zu mehr war ich ja nicht fähig. Mir war nämlich aufgefallen, dass Jessica Nancys Anweisungen an mich oftmals verschärft hatte und dabei unzufrieden geblickt hatte. Hoffentlich nahmen sie mir Nancy nicht als Gouvernante weg.

„Ihr scheint euch ja sehr gut zu verstehen,“ bemerkte die Herzogin dazu, „und wenn ich bedenke, wieviel Überwindung dich die Vorführung während der Besprechung gekostet haben muss, müsst ihr euch wirklich extrem gut verstehen.“

Mir schwante nichts Gutes. Die beiden wollten wirklich checken, ob Nancy noch streng genug zu mir sein konnte.

Arglos antworte Nancy: „Ich vertraue Alex und Alex vertraut mir. Als Alex mich fragte, ob ich ihm helfen würde, auch wenn es dabei um einen ähnlichen Vorfall ging, wie bei meinem eigenen traumatischen Erlebnis, habe ich sofort zugesagt. Er meinte noch, dass es mir vielleicht sogar helfen würde, mein Trauma zu bewältigen.“

„Alex und sein gutes Herz, immer will er allen helfen und in seiner weiblichen Rolle zieht er das auch noch gnadenlos durch, wie er ja zum Beispiel bei der Benefizgala von Matha und John eindrucksvoll bewiesen hat, als er das Komplott gegen Nancys Verlobten David aufgedeckt hat, obwohl ja dadurch die Gefahr bestand, enttarnt zu werden, oder gar vor Gericht als Zeuge seine Verkleidung als Frau erklären zu müssen. Dafür nochmals vielen Dank mein lieber Alex,“ sagte Jessica anerkennend.

„Das stimmt, für die Rechte anderer tritt er immer vehement ein, wie er es ja auch bei den Diskussionen auf meinem Fest gemacht hat. Nur, wenn es ihn selbst betrifft, ist er zu weich. Ich persönlich hätte Susann nach ihrem unsäglichen Machokommentar eine gescheuert, dass es nur so gescheppert hätte. Ups, diesen Teil bitte aus dem Protokoll streichen,“ meinte die Herzogin mit einem Lächeln. „Stattdessen hat er es in sich reingefressen und sich in diesem einen Fall sogar noch mustergültig wie eine junge Dame verhalten. Beim nächsten Vorfall dieser Art kämpfe auch für dich selbst, aber kämpfe mit Bedacht, lieber Alex“ das lieber Alex betonte sie besonders.

„Deshalb habe ich ihm heute Morgen wegen einer Lappalie den Knebel verpasst, er muss lernen mit Ungerechtigkeiten beherrscht umzugehen. Erstaunlicherweise hat er den Knebel widerspruchslos akzeptiert. Aber ich denke, Alex hat jetzt genug ‚gebüßt‘, Nancy, nimm ihm bitte den Knebel ab!“

Mit erfreutem Gesicht entfernte mir Nancy den Knebel und ich bewegte meinen Unterkiefer, um die Verkrampfung zu lösen.

„Deine Gesprächsführung war wirklich beeindruckend,“ lobte mich die Herzogin, „wann hast du das denn alles geplant?“

„Als ich während der Rückfahrt diesen bekloppten Liebesroman anhören musste,“ antwortete ich unwillkürlich, bekam aber sofort Bedenken, als ich in Nancys Gesicht erkennen konnte, dass sie das auf eine wahrscheinlich gemeine Idee gebracht hatte.

Nancy flüsterte ihrer Mutter etwas ins Ohr.

„Das ist wirklich eine hervorragende Idee für seine Strafpunkte,“ lobte Jessica. „Aber trotzdem scheint mir euer Verhältnis sehr freundschaftlich für eine Gouvernante und ihren Schutzbefohlenen. Ich werde euch kritisch beobachten und persönlich für die nötige Strenge sorgen.“

Die Herzogin fasste zusammen: „

1. Jessica wird nach Isabella schauen und bei Bedarf die Strafen anpassen.

2. Isabella wird in folgenden Fächern geschult: Tanzen, Benehmen, Sprachtraining, Gymnastik, und besonders intensiv im Ballett.

3. Isabellas Aufenthalt bei mir wird verlängert und der Unterricht verschärft.

4. Isabellas Aufenthalt bei Katharina von Aragon wird ebenfalls verlängert.

5. Der aktuelle Strafkatalog wird überarbeitet und Micha direkt zur Genehmigung vorgelegt, Isabella hat dabei kein Vetorecht.

6. Es wird für die Aufenthalte bei mir und Katharina jeweils eigene Strafkataloge geben.

Meine Sicherheitsleute stehen ab Anfang Dezember zur Verfügung. Bei der romantischen Auslandsreise von Micha und Isabella wären die beiden sicherlich sehr hinderlich und auch in der Zeit danach sollen die beiden ihre Zweisamkeit noch in Ruhe genießen können.“

Na prima, immer, wenn man mit mir über meine Zukunft redete, steckte ich hinterher nur noch tiefer im Schlamassel. „Das klang ja fast schon wie die Drohung, Nancy durch eine fremde Gouvernante zu ersetzen,“ dachte ich empört. „Die soll mich dann bestimmt nur noch mehr herumkommandieren!“

Ich werde mich in meiner Freizeit sehr intensiv mit den Sicherheitsvorkehrungen des Überwachungsservers beschäftigen. Zusätzlich werde ich noch ein paar Sicherheitsfeatures integrieren, die mein und Michas Vetorecht stärkten. Das war MEIN Plan für die nächsten Tage.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ordnete Jessica an, dass Nancy mit mir Bewegungsübungen machen sollte, um mich an den Monohandschuh zu gewöhnen. Dann verabschiedete sie sich ebenfalls. Bevor sie in ihr Auto stieg, rief sie mir noch zu: „Wie gesagt den Schlüssel zu deinem Kleid gebe ich bei Sylvia ab!“

Nach den kritischen Bemerkungen der beiden Damen zu Nancys Verhalten als Gouvernante, war klar, dass Nancy mich heute nicht schonen würde.

Zuerst führte sie mich mit schnellen Schritten durch das Schloss, einen Arm wie fürsorglich um meine Schulter gelegt, aber in Wirklichkeit, um die vollkommene Kontrolle über meinen Bewegungsspielraum zu haben. Es ging treppauf und treppab, ich hatte gar keine andere Wahl, als in die Richtung zu gehen, die Nancy mir vorgab.

Dann musste ich ohne ihre Hilfe schnell über die Treppen und durch die Gänge laufen.

„Das Führen an der Leine, überlasse ich Micha, nach dem Mittagessen. Sie kann dich ja etwas im Park ‚Gassi führen‘,“ meinte Nancy mit einem Lächeln.

„Gassi führen finde ich aber diskriminierend! Schließlich bin ich kein Hund!“

„Noch nicht!“ Antwortete Nancy, „es gibt gerade im Bereich Petplay viele spannende Angebote im Netz, zu denen natürlich auch Hundeleinen gehören. In deiner Situation wird dir wohl nichts anderes übrigbleiben, als wie ein Hündchen von Micha an der Leine geführt, euren Spaziergang im Park zu genießen.“

„Na super,“ entfuhr es mir, „das kann ja heiter werden!“

„Willst du dich beschweren?“ Bei diesen Worten zog Nancy drohend einen sehr großen Ballknebel aus der Tasche.

„Nein, nein, du hast bestimmt recht,“ beeilte ich mich, zu antworten.

Als Konsequenz ließ sie mich dann den Weg von der Küche, die im hinteren Teil des Schlosses lag, bis zum Eingang und zurück immer wieder laufen und nahm jeweils die benötigte Zeit.

„Du musste bei jedem Durchgang schneller sein als im vorigen, wenn nicht, gibt’s einen Strich und bei 3 Strichen gibt’s den schönen Knebel für dich. Also streng dich an.“

Als sie nach meinem ersten Durchgang auf ihre Stoppuhr schaute, machte sie wortlos einen Strich. Als ich empört protestieren wollte, zeigte sie nur drohend den Knebel. Zähneknirschend schluckte ich meinen geharnischten Kommentar herunter und schwieg.

„… und schon bist du einen Strich näher am Knebel,“ piesackte mich Nancy. Sie hatte sichtlich Spaß an der Situation.

Ab dem fünften Durchgang spürte ich die vielen Treppenstufen und es fiel mir immer schwerer jedes Mal schneller zu werden. Bei der achten Runde schaffte ich es nicht mehr.

„Nummer zwei!“ Nancy genoss es sichtlich.

Den neunten Durchgang schaffte ich wieder, aber beim zehnten ging es nicht mehr. Sofort trat Nancy mit gezücktem Knebel vor mich.

„Was soll das, das war unfair,“ sagte ich.

„Keine Widerworte!“

„Den Knebel kriege ich doch sowieso!“

„10 Punkte Abzug wegen Widerworten.“ Dann drückte sie den Knebel gegen meine Lippen und sah mich auffordernd an.

Als ich meinen Mund nicht sofort öffnete, flüsterte sie mir siegessicher ins Ohr: „Zusätzlich 20 Punkte für Befehlsverweigerung.“

Endlich öffnete ich meinen Mund, aber Nancy schob mir statt dem schon recht großen roten Ballknebel, den sie an meinen Mund gehalten hatte, einen noch größeren schwarzen Ball in meinen Mund, den sie mit einem Riemen hinter meinem Kopf sicherte.

Als ich trotz des Knebels versuchte zu protestieren, zog sie den Riemen wortlos ein Loch enger. Ich gab auf und ergab mich in mein Schicksal, zumal sie mir zum Mittagessen den Knebel ja wieder entfernen musste.

Sie führte mich zu einem Küchenstuhl, auf den sie mich fürsorglich setzte. „Ich bereite jetzt das Mittagessen vor und du bleibst brav hier sitzen. Wenn ich mit den Vorbereitungen fertig bin, üben wir weiter, bis Micha um 14:00 Uhr zum Mittagessen nach Hause kommt.“

Mist, jetzt war es gerade mal 11:30 Uhr, also musste ich den scheiß Knebel noch zweieinhalb Stunden tragen. Aber vielleicht hatte ich ja Glück, und Micha kam früher nach Hause, schließlich war sie sehr gespannt auf Nancys Strafkleidung gewesen und wäre am liebsten zu Hause geblieben, um alles sofort anschauen zu können.

Auf dem harten Küchenstuhl wurde es mir langsam unbequem, und ich begann unruhig darauf herumzurutschen

Als Nancy das bemerkte, sah sie mich verständnisvoll an. „Weil du so brav sitzen geblieben bist, darfst du etwas im Schloss Spazierengehen, jedenfalls da wo du hinkommst, denn Türen wirst du ja so nicht öffnen können.“

Erleichtert stand ich auf und verließ die Küche. Nancy war mit dem Mittagessen noch lange nicht fertig, da sie zuerst die Küche aufgeräumt und alles sauber gemacht hatte. Micha und ich waren die letzten Tage etwas schlampig gewesen.

Zum Glück war der Weg zur Eingangshalle frei, schließlich war ich ihn heute bereits oft genug gegangen, ja fast schon gerannt. Ich musste trotz des riesigen Knebels lächeln, als ich an die kleine Rennmaus aus der Latexbrigade dachte. Die hätte die Rennerei wahrscheinlich sogar genossen. Im Gegensatz zu ihr war ich froh, diesmal den Weg in aller Ruhe zurücklegen zu können.

Weil ich keinen Bock mehr auf Treppenstufen hatte, blieb ich in der Eingangshalle und ging dort etwas umher und bewegte auch meine Schultergelenke, die beim Sitzen auf dem unbequemen Stuhl noch steifer geworden waren. Sehnsüchtig wartete ich auf Micha.

Endlich hörte ich ihren Wagen auf den Hof fahren. Als sie die Haustür öffnete, rannte ich ihr begeistert entgegen und schmiegte, mich so gut es ging, an sie. Wortlos nahm sie mich in die Arme und drückte mir einen dicken Kuss auf den Knebel. Dann schob sie mich von sich und betrachtete mich begeistert.

Ich versuchte, sie auf den Knebel aufmerksam zu machen, in der Hoffnung, dass sie ihn mir sofort abnehmen würde. Aber weit gefehlt!

„Der schwarze Knebel passt ausgesprochen gut zu deinem schicken Kleidchen. Weshalb bist du überhaupt geknebelt, warst du wieder nicht brav mein Schatz?“

Das mit dem Knebel war jetzt echt doof, denn ich musste ganz dringend zur Toilette, konnte das aber so natürlich nicht sagen. Zum Glück fiel mir die ‚internationale Geste‘ ein, mit der man auch wortlos ausdrücken konnte, dass man dringend musste. Ich machte Schritte auf der Stelle und zog bei jedem Schritt meinen einen Oberschenkel immer quer vor mir über den anderen Oberschenkel. Ziemlich schnell erkannte Micha mein Problem und führte mich zur Toilette.

Damit ich mich auf die Toilette setzen konnte, öffnete Micha die beiden Schnürungen links und rechts am Rock so weit wie möglich. Sie betrachtete dabei die Schnürungen mit diesem gewissen Gesichtsausdruck und mir schwante nichts Gutes.

Meine Ahnung hatte mich nicht getrogen, kaum war ich fertig, begann sie begeistert die Schnürungen abwechselnd immer enger zu ziehen, bis ich schließlich nur noch kleinste Schritte machen konnte. Dann musste ich sie zu Nancy in die Küche führen.

Nancy war immer noch dabei, unser Küchenchaos zu beseitigen.

„Das bringt dir weitere 10 Punkte auf dein Strafkonto für Arbeitsverweigerung, weil du die Küche nicht gereinigt hattest,“ empfing uns Nancy. Wegen unseres Chaos schaute Micha zunächst etwas betreten aus der Wäsche. Aber nachdem sie erfuhr, dass ich vorher bereits 30 Punkte eingefahren hatte, und ich somit bereits die erste Strafstufe des Tages erreicht hatte, blickte sie mich etwas mitleidig, aber auch zufrieden an.

„Ich brauche noch eine Stunde, um das Essen fertig zu machen. Ihr könnt so lange im Park spazieren gehen.“

Erfreut sah ich Nancy an und nickte ihr auffordernd zu. „Oh nein, du solltest den Knebel bis zum Mittagessen tragen, der bleibt drin!“

Was ich nicht sehen konnte, war, dass Nancy Micha über meine Schulter zunickte.

„Er muss sowieso noch Leinenführung üben!“ Mit diesen Worten gab Nancy Micha eine Hundeleine.

Ohne zu zögern, hakte Micha die Hundeleine in den Ring vorne am Kragen meines Bondagekleides und zog mich an der Leine in den Park. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihr wirklich wie ein braves Hündchen zu folgen.

Geknebelt und an die Leine genommen, so hatte ich mir unseren gemeinsamen Spaziergang nicht vorgestellt. Das Bondagekleid war auf Dauer bereits unbequem genug, aber der übergroße Ballknebel in meinem Mund war einfach zu viel. Innerlich verfluchte ich meine Idee Nancy diesen Bondagetag quasi geschenkt zu haben. Aber jetzt war es zu spät, ich war Micha und Nancy hilflos ausgeliefert.

Auf der Terrasse küsste mich Micha überschwänglich auf meinen geknebelten Mund. Kaum waren wir außer Sichtweite, zog mich Micha erneut zu sich heran und entfernte lächelnd meinen Knebel. Bevor ich meine verkrampfte Gesichtsmuskulatur entspannen konnte, küsste sie mich, dass mir mal wieder Hören und Sehen verging.

Dann führte sie mich durch den Park. Diese spezielle Streckenführung erinnerte mich an etwas. Zuerst wollte es mir nicht einfallen, aber dann erkannte ich es. Das war der Parcours von meinem ersten Wochenende in Frauenkleidern. Armer Paul, jetzt war ich mir sehr sicher, was Micha am Wochenende mit meinen beiden alten Freunden vor hatte.

Als ich Micha darauf ansprechen wollte, hielt sie mir schnell ihren Zeigefinger vor den Mund. „Offiziell bist du noch geknebelt!“

Ergeben schwieg ich und versuchte dafür Micha zu küssen. Es wurde ein langer, ein sehr langer Kuss. Als ich aufhören wollte, umarmte mich Micha umso fester und küsste mich weiter.

„Ich bin begeistert von deinem neuen Kleid. Das steht auf der Liste meiner Lieblingskleider ab sofort an erster Stelle.“ Meinen aufkeimenden Protest erstickte sie einfach mit einem weiteren Kuss.

An der Leine führte sie mich über alle Pfade des Parcours. An dem Weg mit den im Frühjahr blühenden Zweigen hielten wir uns länger auf. Offensichtlich überlegte sie, was am besten als Ersatz geeignet war.

„Oh ja, jetzt hab‘ ich‘s! Ich werde einfach ein paar Skulpturen auf die Mauer stellen, die müssen dann in die Hände genommen und gebührend bewundert werden.“ Beschwingt zog mich Micha weiter.

Bevor wir wieder in Sichtweite des Schlosses gelangten, setzte Micha mir den Ballknebel wieder ein. „Du solltest ihn schließlich bis zum Mittagessen tragen. Nancy muss ja nicht alles wissen.“

Trotz allem besser gelaunt betrat ich zusammen mit Micha die Küche.

„So zufrieden, wie du ausschaust, mein lieber Alex, hattet ihr im Park bestimmt euren Spaß. Als deine strenge, aber auch wohlwollende Gouvernante frage ich wohl besser nicht, ob ihr alle Regeln eingehalten habt.“

Erleichtert setzte ich mich an den Tisch und wartete darauf, dass das Essen endlich fertig war und mir jemand den Knebel abnahm. Aber Nancy ließ sich Zeit, sodass ich noch eine Viertelstunde mit dem äußerst unbequemen Knebelball im Mund ausharren musste. Micha hielt sich nach Nancys Kommentar betont zurück und entfernte den Knebel ebenfalls nicht.

Als das Essen schließlich auf dem Tisch stand, befreite mich Nancy endlich von dem Knebel.

Es war fast schon ein erotisches Erlebnis, von den beiden gutaussehenden Frauen fürsorglich gefüttert zu werden. Die eine schob mir einen kleinen Happen in den Mund, und die andere wischte mir meine Lippen liebevoll ab und streichelte mein Gesicht. So strahlte ich die beiden nach dem Essen an und fragte gut gelaunt, „und was machen wir jetzt?“

„Micha und ich machen schnell die Küche fertig und dann müssen wir uns mal ernsthaft über deine Erziehung und euer Verhalten unterhalten.“

Micha und ich guckten etwas betreten aus der Wäsche, aber Micha begann sofort den Tisch abzuräumen und Nancy dann beim Spülen zu helfen. Mir blieb nichts anderes übrig, als die beiden von meinem unbequemen Stuhl aus bei ihrer Arbeit zu beobachten. Ich wollte Nancy nicht mit der Frage verärgern, ob ich auch aufstehen dürfte, weil ich auf gar keinen Fall geknebelt an dem Gespräch teilnehmen oder besser gesagt nicht teilnehmen wollte.

Danach führte Nancy uns in ihr Zimmer.

Nancy

„Ich wollte hier mit euch sprechen, weil es in unseren Zimmern keine Überwachungskameras gibt.“

Jetzt waren wir erst recht neugierig.

„Alex, du hast ja meine Mutter heute Morgen gehört, sie und die anderen Frauen glauben, dass ich als deine Gouvernante nicht mehr streng genug mit dir bin. Deshalb habe ich heute extra streng mit dir trainiert und dich zusätzlich noch mit dem Knebel bestraft.“

„Stimmt, du hast mich ganz schön durchs Schloss gehetzt.“

„Genau und immer an besonders vielen Überwachungskameras vorbei, damit auch jeder unserer Freunde erkennen konnte, dass ich dich streng trainiere. Außerdem ist mir heute Morgen noch eine Möglichkeit eingefallen, dir ab morgen zusätzliche Strafpunkte zu verpassen. Mama war von meiner Idee ganz begeistert.“

Ich schaute sie auffordernd an.

„Nein, ich werde es euch jetzt noch nicht verraten. Du wirst es schon noch früh genug erfahren! Auch wenn ich jetzt als eure Freundin und nicht als Alex‘ Gouvernante mit euch spreche, kann ich euch doch nicht alles erzählen. Außerdem finde ich die Idee so gut, dass ich mich jetzt schon auf dein Gesicht freue, wenn du merkst, was mir da Schönes für dich eingefallen ist.“

„Aber mir kannst du es doch ins Ohr flüstern,“ forderte Micha Nancy auf, und prompt beugte sich Nancy vor und erzählte es Micha. Je mehr sie hörte, desto breiter wurde Michas Grinsen.

„Oh ja, das ist wirklich eine super Idee, Nancy! Ich werde dich dabei unterstützen,“ stimmte Micha begeistert zu. „So geht es wirklich nicht weiter. Alex unterläuft unsere Erziehung in diesem Bereich tatsächlich! Dem können wir so sehr einfach einen Riegel vorschieben!“

Mir schwante nichts Gutes, wenn Micha und Jessica so begeistert waren, dann würde das für mich garantiert wieder erhöhte Strafen bedeuten.

„Aber das ist nicht der Grund, warum ich unbeobachtet mit euch sprechen wollte,“ kam Nancy zum eigentlichen Thema. „Irgendetwas braut sich da zusammen, die anderen aus unserem Teil des Zirkels sprechen nicht mit mir darüber, und mit Euch bestimmt auch nicht. Aus dem, was ich trotzdem aufschnappen konnte, geht hervor, dass sie eine neue Gouvernante für dich suchen und die notfalls auch gegen Alex‘ Willen durchsetzen wollen. Sie hoffen dich, Micha gegen Alex ausspielen zu können, damit du sie nicht doch noch in Alex‘ Sinn überstimmst.“

„Könnte es sein, dass da Judits noch unbekannter Spion seine Hände im Spiel hat,“ fragte ich?

„Keine Ahnung, aber wenn plötzlich ein uns noch unbekanntes Mitglied des Zirkels auftaucht und sich einmischt, solltet ihr misstrauisch werden.“

Ich lächelte, mir war eine super Idee gekommen.

„Vielen Dank für deine Warnung, liebe Nancy. Du bist wirklich eine echte Freundin für uns. Mach dir keine Sorgen, ich werde Micha und vor allem mich selbst vor dem Zugriff einer unerwünschten Person schützen können. Ich werde sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.“

„Willst du dir etwa selbst eine Gouvernante aussuchen,“ fragte mich Micha?

„Nein, ich habe eine Gouvernante, der ich vertraue, ich will gar keine andere.“

Dankbar lächelte mich Nancy an.

„Um dich nicht unnötig zu belasten, werde ich meine Idee jedoch nur mit Micha besprechen, damit du dann genauso überrascht bist wie die anderen. Fast freue ich mich schon ein bisschen, mich mit ihnen zu messen. Das wird zwar nicht lustig, aber einen Spion von Judit zu überlisten wird mir ein Vergnügen sein.“

Ich wusste ja noch nicht, dass ich es gleich mit zwei Spionen zu tun haben würde. Aber dazu später mehr.

Wir verließen Nancys Zimmer wieder. Jetzt würde ich erst mal eine Show für unsere regulären Beobachter abziehen.

„Da mache ich nicht mit,“ rief ich laut und versuchte wegzurennen. Aber ich kam natürlich nicht weit, mit meinen Highheels und dem Kleid war ich viel zu langsam. Bevor ich mehr als zwei Schritte machen konnte, hatte mich Nancy eingeholt und hakte wieder die Leine an den Kragen meines Kleides. Während sie mich an der Leine hielt, bat sie Micha den Rock meines Strafkleides so eng, wie möglich zu schnüren, was diese leider sofort begeistert machte. Dafür mochte es Micha zu sehr, wenn ich mit kleinsten Schrittchen neben ihr her trippeln musste.

„Micha, nimm ihn mit in dein Zimmer und versuche ihm klarzumachen, dass ich das alles nur zu seinem Besten tue.“ Mit diesen Worten schickte uns Nancy fort.

Im Zimmer angekommen, warf mich Micha kurzerhand auf ihr Bett und wir küssten uns ausgiebig. Aber dann gewann die Vernunft Überhand und ich erklärte Micha meinen Plan.

Micha

Alex‘ Plan war genial und das sagte ich ihm auch. Er war mein kleiner Napoleon! Er hatte den riskanteren Teil. Wenn etwas schief ging, hatte hauptsächlich er unter den Folgen zu leiden. Mein Part war auch nicht ganz einfach und ein Teil würde mir sogar ausgesprochen schwerfallen. Aber er hatte mir ausdrücklich die Erlaubnis gegeben und mich nach meinen Bedenken sogar ausdrücklich aufgefordert es auch wirklich zu tun, wenn die Zeit dafür gekommen war.

Unserem engsten Freundeskreis trauten wir zwar, aber gegen die Intrigen einer Judit waren wir alle nicht hundertprozentig gefeit. Zusätzlich war mit Lausch- und Spionageangriffen auf uns alle zu rechnen. Nur deshalb hatte ich dem ganzen Plan überhaupt zugestimmt. Außerdem fühlte ich mich zutiefst geehrt, dass mir Alex sogar noch mehr Gewalt über sich geben wollte. Ich liebte diesen Mann einfach jeden Tag ein bisschen mehr, obwohl oder vielleicht gerade, weil er sich seinen eigenen Weg suchte und nicht treu und brav meinem geplanten Pfad folgte. Er machte es dadurch nur noch spannender und schöner für uns beide!

Jetzt gerade hatte ich eine super Idee, wie ich Alex doch noch zu einer guten Arbeitsstelle verhelfen konnte. Ich wusste auch schon, wen ich dafür anrufen musste und es war nicht die Herzogin. Nicht nur Anastasia hatte Beziehungen. Ich kannte schließlich ebenfalls eine Menge Leute. Mein Helfer war zwar noch nicht in unserem engsten Kreis aufgetreten, aber ich wusste, dass die anderen ihn sofort akzeptieren würden und dass ihm zu einhundert Prozent zu vertrauen war.

Alex

Nachdem ich Micha meinen Plan in groben Zügen erklärt hatte, war sie recht skeptisch wegen der Gefahren für mich, aber sie machte sich auch Sorgen um ihre Rolle, denn die entsprach so gar nicht ihrem eigenen Naturell. Ich versuchte ihre Bedenken bezüglich der Gefahr etwas zu mildern, indem ich ihr versprach, mich akribisch vorzubereiten und auch fleißig zu trainieren.

Ihre eigene Rolle machte ich ihr etwas leichter, als ich darauf bestand, dass ich es ja selbst so wollte, außerdem durfte sie sich mir gegenüber, sobald wir unbeobachtet waren, wieder ganz normal benehmen. Aber sobald jemand anderes dabei war, und sei es die vertrauenswürdigste Person, die wir kannten, musste sie ihre Rolle unbedingt spielen. Gleiches galt, sobald wir uns im Bereich der Videoüberwachung befanden, das war ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Planungen.

Aber zum Glück war es ja noch nicht so weit, wir würden erst mit unserem Schauspiel beginnen, wenn der Spion Judits im Spiel war.

Womit wir beim für mich unkritischsten Teil waren, dem Programm auf unserem Überwachungsserver. Ich würde mich einmal ausgiebig um die Sicherheitsvorkehrungen kümmern müssen, um Micha und mich zu schützen und bei Bedarf gezielt Informationenübermitteln zu können.

Zusätzlich einigten wir uns noch auf ein gemeinsames Signal zum Start der Aktion, denn noch war es nicht soweit.

Ich hatte Micha gebeten, Nancy zu informieren, dass ich in den nächsten Tagen sehr viel für das Renaturierungsprojekt zu arbeiten hätte und sie das bei meiner Kleidung und auch bei den Strafen berücksichtigen solle. Das Ganze müsste bis zu unserer Geschäftsreise fertig sein.

Dann wurde es Zeit endlich zur Tanzschule zu fahren. Nancy wollte dann doch nicht mitkommen, da Chris gleich David besuchen wollte, um ihm den KG anzukleben. Da wollte sie unbedingt dabei sein.

Bisher hatte ich ja nicht so viel Bock auf das Gespräch mit Sylvia gehabt, aber mittlerweile brannte ich auf den Termin. Auf das Gespräch hatte ich zwar immer noch keine Lust, aber Sylvia war für mich trotzdem extrem interessant, SIE hatte schließlich den Schlüssel zu meinem Kleid und das wollte ich unbedingt so schnell wie möglich loswerden. Es war auf Dauer sehr unbequem und ich wollte endlich wieder meine Arme benutzen können.

Zuerst musste ich mir aber noch mein Kleidchen für die Tanzstunde aussuchen. Als ich wieder das Matrosenkleid von gestern haben wollte, führte Micha kurzerhand die Regel ein, dass jeden Tag ein anderes Kleid angezogen werden müsste. Grummelnd wählte ich dann ein weißes Kleidchen, wieder ein Matrosenkleid, aber zum Glück ohne diese grässlichen Pettipants.
23. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 27.09.24 22:19

Hallo Roi,
ich vermisse schon das neue Kapitel, ich bin sehr neugierig wie es weitergeht. Tolle Geschichte mit guten Einfällen.
VG Alf
24. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 29.09.24 09:20

Hallo Alf,
war bis gestern im Urlaub.
Gleich kommt Kapitel 16: Ein aufregendes Wochende.

Viele Grüße
Roi
25. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 29.09.24 09:21

Ne Kapitel 15.
26. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 29.09.24 09:23

15. In der Tanzschule

Das Gespräch mit Sylvia

Micha nahm den Kleidersack und mich mit zu ihrem Auto und wir fuhren zur Tanzschule. Zum Glück gab es ja die Tiefgarage, denn sonst wäre ich in diesem Kleid ums Verrecken nicht mitgekommen. Strafe hin oder her, das wäre mir doch zu blamabel gewesen. Die Fahrt im Aufzug rauf zur Tanzschule im obersten Stockwerk war schon nervenaufreibend genug. Als Nancy und ich gestern in unseren Matrosenkleidchen mit Matha in der Aufzugskabine waren, hatten die anderen uns sehr interessiert angeschaut, aber nach Mathas strengem Blick verhielten sie sich ruhig.

Heute war mein Kleid noch ungewöhnlicher und ich konnte mich noch nicht einmal wehren. Aber ich hatte ja Micha dabei, also eigentlich hatte Micha ja mich dabei, so hilflos, wie ich in dem Kleid war. Und Micha konnte ebenfalls sehr böse schauen, in ihrer Begleitung traute ich mich sogar Sachen, wie das hier zu machen.

Aber Micha war einfach die Beste, ohne mein Wissen hatte sie einen weiten Kurzmantel mitgenommen, den sie mir nach dem Aussteigen um die Schultern legte und den obersten Knopf verschloss. Meine peinliche Situation mit den gefesselten Armen auf dem Rücken konnte so niemand mehr wahrnehmen. Sie hatte den Dreh einfach raus und brachte mich immer nur so weit in Not, wie ich gerade so noch bereit war mitzumachen. Die absolute Peinlichkeit ersparte sie mir fast immer. Dafür liebte ich diese Frau einfach.

In der Tanzschule empfing uns Sylvia und nahm mir fürsorglich den Mantel ab. Sie war ja von Jessica eingeweiht worden und brannte darauf, mein spezielles Kleidchen endlich zu sehen. Also drehte ich mich weisungsgemäß ein paarmal vor ihr, bis auf einmal Tanzmusik erklang und sie mich einfach in schnellen Schritten über die Tanzfläche wirbelte. Trotz meiner gefesselten Arme fühlte ich mich im bestimmenden Griff von Sylvia sicher. Ein leiser Schrei des Erschreckens entfuhr mir nur, als sie mich gezielt zum Kippen brachte und mich in diese kitschige Kussposition brachte, die man so oft in den Filmen sieht, bei der die Dame fast hilflos, aber trotzdem sicher, fast waagrecht in den Armen ihres Partners liegt.

Aber sie küsste mich nicht, stattdessen sagte sie: „Du musst dich nicht erschrecken, ich weiß, was ich tue. Vertrau mir!“

Da waren sie wieder, diese beiden gefährliche Worte: „Vertrau mir!“ Jedes Mal passierten danach wieder Dinge mit mir, die mich an meine Grenzen brachten.

Fast schon wie erwartet, schlug Sylvia vor, dass ich vor unserem gemeinsamen Kurs zu einer Sonderstunde mit ihr kommen sollte, um unter anderem diese speziellen Tanzfiguren zu üben. Leider stimmte Micha sofort begeistert zu, so dass ich mich nicht traute, Einwände zu erheben. Ich kann morgen und am Freitag nicht so früh Feierabend machen, deshalb wird Nancy dich dann mitnehmen und ihr könnt mit Sylvia und Wolfram noch etwas üben.

Aber was war mit Micha, die musste die Figuren doch auch üben, wenn sie die mit mir tanzen wollte?

Auf meine diesbezügliche Frage an Micha erhielt ich erneut die Antwort: „Mach dir keine Sorgen, ich werde dich schon nicht fallen lassen. Das wird uns beiden Spaß machen.“

Sylvia drehte mit mir noch ein paar Runden über die Tanzfläche und lieferte mich dann bei Micha ab. Sie setzte sich uns gegenüber und forderte mich auf, ihr zu erzählen, wie ich zu Michas männlicher Freundin geworden war.

„Da gibt’s nicht viel zu erzählen, ich bin über eine Wette in eine andere Wette reingeraten und muss seitdem in Frauenkleidern durch die Gegend rennen.“ Dabei schaute ich in gespieltem Grimm zu Micha hinüber.

Bevor sich Micha einmischen konnte, überraschte mich Sylvia mit ihrem Verständnis. „Ich kann verstehen, wenn du einer Fremden nichts darüber erzählen magst. Vielleicht hast du ja irgendwann Lust mir deine wahrscheinlich spannende Geschichte zu erzählen, wenn wir uns besser kennengelernt haben? Dann erlösen wir dich von dem zugegebenermaßen großartigen Kleid und machen eine kleine zusätzliche Tanzstunde.“

Sylvia begleitete uns zum Umkleideraum und wieder zeigte sie große Empathie, als sie fragte: „Soll ich beim Umziehen helfen oder möchtest du das lieber mit Micha allein machen?“

Ich war baff! Endlich mal jemand, der nicht ungefragt meine ‚interessante‘ Lage ausnutzen wollte. Unwillkürlich lächelte ich, worauf mich sowohl Sylvia als auch Micha ebenfalls anlächelten.

„Du kannst uns sehr gerne helfen, mich aus diesem Superkleid herauszuholen,“ antwortete ich Sylvia

Zu Micha gewandt sagte ich: „Aber bitte ohne irgendwelche Erläuterungen! Okay?“

Micha lächelte mich schelmisch an und meinte nur: „Schade, aber ich verstehe dich natürlich,“ und sie gab mir einen liebevollen Kuss.

Schnell hatten mich die beiden aus meinem Lederkleid befreit und schnürten mich in ein Korsett, natürlich wieder mit Pipestem Taille. Dann zogen sie mir das kitschige Matrosenkleidchen an. Sylvia überließ Micha alle Tätigkeiten in den kritischen Bereichen, was ich ihr hoch anrechnete. Diese Frau gab zwar auf der Tanzfläche sehr bestimmend den Ton an, aber sie hatte das richtige Feingefühl im Umgang mit ihren Mitmenschen. Sie wurde mir immer sympathischer und ich freute mich jetzt sogar auf die zusätzlichen Tanzstunden.

Wieder gehörten Strapsstrümpfe dazu und die Petticoats knisterten schon beim Anziehen. Das würde garantiert erneut eine sehr spannungsgeladene Tanzstunde werden.

Eine weitere aufregende Tanzstunde

Für mich war es sehr anstrengend, da ich wieder so viele neue Figuren lernen musste. Mit Micha zusammen machte es mir riesigen Spaß und ich ließ mich gerne von ihr in die neuen Tanzfiguren führen.

Nach der Stunde fragte sie mich, ob ich beim freien Tanzen etwas mehr Gefühl haben wollte. Ich nickte begeistert und wir tanzten los, ich natürlich wieder mit verbundenen Augen.

Als der erste Tanz vorbei war, musste Micha etwas an ihrem Schuh richten, wie sie sagte und entfernte sich etwas von mir, um mich beim Bücken nicht umzustoßen. Abwartend blieb ich stehen, als sich plötzlich eine andere Person vor mich schob und einfach mit mir lostanzte. Als ich erschreckend zusammenzuckte, hörte ich Sylvias Stimme an meinem Ohr: „Ich konnte einfach nicht widerstehen. In dem süßen Kleidchen bist du einfach zum Anbeißen. Keine Angst, nach diesem Tanz liefere ich dich brav wieder bei deiner Micha ab.“

Sylvia als Tanzlehrerin wirbelte mich noch mehr über die Tanzfläche, so dass ich mit meinen verbundenen Augen manches Mal einen Unfall befürchtete. Diese Anspannung zusammen mit den elektrisierenden Unterröcken und den eingeschalteten Funktionen meines Zubehörs machten diesen Tanz zu etwas besonderem und ich genoss ihn außerordentlich. Als wir wieder bei Micha ankamen, sah mir Micha natürlich an, wie sehr es mir gefallen hatte. Daher fragte sie mich, ob ich noch einen Tanz mit Sylvia machen wollte. Ich stimmte zu und hob zur Bekräftigung noch beide Daumen. Der zweite Tanz war noch erregender, nicht nur, weil Sylvia noch mehr Gas gab, sondern weil die Erregungsfunktion mir erheblich stärker als vorher vorkam.

Als ich danach wieder mit Micha tanzte, fragte sie mich betont unbeteiligt, „und wie hat dir der Tanz mit Sylvia gefallen?“

„Sehr gut, auch wenn ich etwas Angst hatte, was sie noch an gefährlichen Figuren mit mir tanzen wollte. Außerdem war beim zweiten Tanz die Erregungsfunktion viel stärker spürbar. Da bist du bestimmt nicht ganz unschuldig?“

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst! Ich habe nur gemacht, was du mir angezeigt hast.“

„Was soll ich gezeigt haben?“

„Du hast begeistert sogar beide Daumen gehoben, deshalb habe ich die Erregung um zwei Stufen stärker gestellt, mein Schatz.“ Ich konnte ihr spitzbübisches Lächeln trotz meine verbundenen Augen förmlich sehen.

„Mit dir ist es auch nie Langweilig! Aber bitte übertreib es nicht, diese Stufe reicht mir vollkommen, ich möchte hier in der Öffentlichkeit nicht …., du weißt schon.“

„Keine Sorge, ich stelle es ab jetzt nicht mehr höher.“

Als wir weiter tanzten, spürte ich trotzdem, dass die Erregung stärker geworden war.

„Du wolltest es doch nicht mehr stärker stellen!“

„Habe ich ja auch nach meinem Versprechen nicht mehr, Stufe 5 hatte ich schon davor aktiviert,“ flüsterte mir Micha fröhlich ins Ohr.

Ich kann nur sagen, es wurde ein sehr erregendes freies Tanzen. Wir waren wieder einmal die letzten, die die Tanzschule verließen. Als mich Micha fragte, ob ich mit verbundenen Augen zurückfahren wollte, nickte ich begeistert, so hatte mich das alles angemacht. Im Aufzug küsste sie mich und ich hatte den Eindruck, dass mein KG nochmal mehr Gas gab. Hoffentlich waren wir gleich allein in der Tiefgarage, denn ich glaubte nicht, dass ich es noch bis zum Auto schaffen würde. Außerdem war ich mir erst recht sicher, dass Micha mich in der Garage noch ‚abfeuern‘ würde. Meine Vermutung war vollkommen richtig, plötzlich drückte sie mich rücklings an ihr Auto und massierte meine Brüste, während sie uns beide zum Höhepunkt küsste.

Schon wieder ein Orgasmus, den ich an diesem Ort normalerweise nicht gewollt hätte. Aber wenigstens war es diesmal meine eigene Freundin, die mich dazu gebracht hatte. Das Leben als Michas männliche Freundin war wirklich voll von erotischen Höhepunkten, einer nach dem anderen.

Nachdem wir uns beide erholt hatten, fuhr uns Micha nach Hause.

Ein sicherer Server und eine sichere APP sind doch was Schönes

Die nächsten Tage verbrachte ich mit der Anpassung der Serversoftware, die bisherige Firewall war ein Witz. Ich konnte mich sehr leicht von meinem Laptop aus in das System hacken. Aber darauf war ich ja gar nicht angewiesen, ich verband meinen Laptop per Lan-Kabel direkt mit dem Server und tobte mich sicherheitstechnisch aus. Danach hätte sich höchstens noch ein Geheimdienst Zugriff verschaffen können, normale Hacker würden jetzt keine Chance mehr haben.

Zusätzlich erweiterte ich Michas Rechte in der APP. Außerdem machte ich mich zum obersten Admin, das gab mir zusätzliche Möglichkeiten. In der APP gab ich mir jedoch keine zusätzlichen Rechte, das hätte ich den anderen gegenüber irgendwie unfair gefunden, außerdem war es doch schön, wenn die Partnerin die Initiative ergreifen musste und es war einfach zu spannend, was mein hiesiger Freundeskreis mit mir anstellen würde. Nur eine absolute Notfallfunktion gab ich mir in der APP, die ich sogar jederzeit per Sonderbefehl aktivieren konnte. Für die in der APP angemeldeten Handys fügte ich noch einige Features hinzu, die mir bei einer ‚feindlichen Invasion‘ nützlich sein konnten. Sollte Judit ihre gierigen Finger nach unserem Server ausstrecken, war ich jetzt bestens gewappnet.

Als ich Björn von der Behebung der Sicherheitslücken auf dem Server und in der APP berichtete, war er sehr angetan, da es für seine Firma sehr teuer werden könnte, wenn bei einem der anderen Kunden etwas passieren würde. Er veranlasste das offizielle Update und bot mir eine großzügige Bezahlung an, die ich gerne akzeptierte. Ich bat aber um Barzahlung, denn Bargeld lacht bekanntermaßen und hinterlässt beim Ausgeben keine nachverfolgbaren Spuren.

Weil ich gerade einmal dabei war, checkte ich auch gleich noch den Online-Shop von Svens Modekette. Leider fand ich dort ebenfalls einige Sicherheitslücken. Natürlich benachrichtigte ich auch ihn. Auch er bot mir eine großzügige Bezahlung, die ich gerne wieder in bar annahm. Weil ich ja kein Gewerbe angemeldet hatte, bot ich den beiden an, eine Quittung als freier Berater zu unterschreiben, damit steuerlich alles seine Richtigkeit hatte. Sie lehnten jedoch ab und erklärten, dass sie mir das von ihrem privaten Geld bezahlten und ich es als Geschenk ansehen sollte.

Dann fiel mir Chris ein, für die könnte sich ein Online-Shop lohnen. Sie hatte das bisher bewusst nicht gemacht, um keine unerwünschte Kundschaft anzulocken, aber das ließ sich ja über eine entsprechende Absicherung per Passwort und die persönliche Freigabe neuer Kunden vermeiden. Auch Chris war von meiner Idee begeistert und beauftragte mich, ihr einen ‚Hochsicherheitsshop‘ einzurichten. Als Dank für ihre bereits für geleistete materielle Hilfe wollte ich zuerst keine Bezahlung annehmen, aber sie ließ sich nicht abweisen, so dass ich von ihr ebenfalls ein Geldgeschenk annahm.

Jeden Tag Lolitakleidchen

Nancy hatte sich zum Glück wirklich mit meinen Bestrafungen zurückgehalten, aber akribisch alle meine Strafpunkte addiert. „Die wirst du schön alle nach deiner Rückkehr aus Italien abarbeiten, ich freue mich schon darauf, wenn ich dich nach eurer Italienreise damit quälen kann,“ meinte sie.

Wenn Micha nach Hause kam, half ich ihr den Parcours im Park wieder aufzubauen. Micha nahm jedoch einige Änderungen vor, die sie mir in der Regel erst gar nicht erklärte. Manches konnte ich mir selbst zusammenreimen, wie die Skulpturen am Weg mit den ehemals blühenden Büschen, denn wo es keine Blüten gab, konnte ‚Mann‘ auch nicht an den Blüten riechen.

Jeden Tag trug ich brav meine Lolitakleidchen, was mich jedoch nicht wirklich störte, da ich das Schloss ja nicht verlassen musste und auch kein Besuch kam. Leider hatte das auch Nancy erkannt, deshalb musste ich immer Kleidchen mit den elektrisierenden Petticoats anziehen. Beim Tanzkurs genoss ich die Kleidchen sogar in gewisser Weise, das Prickeln fand ich immer sehr anregend. Aber nach dem ich den ersten kompletten Tag in diesen Petticoats verbringen musste, änderte ich blitzartig, im wahrsten Sinne des Wortes, meine Meinung, denn die ständigen Entladungen der Petticoats wurden mir auf die Dauer doch zu viel. Ab dann hätte ich lieber Kleidchen mit Pettipants angezogen, aber Nancy ließ sich nicht erweichen und so verlebte ich sehr ‚elektrisierende‘ Tage bis zum Wochenende.

Ich ahnte damals noch nicht, dass ich ab nächster Woche die Kleidchen mit Pettipants genauso wenig lieben würde, wie die mit den Petticoats. Aber dazu später mehr.

Es gab noch eine weitere Verschärfung meiner Erziehung, nämlich Nancys Wahnsinnsidee, von der sowohl Jessica als auch Micha so begeistert waren. Ich bekam das direkt am Donnerstagmorgen zu spüren.

Ich dachte mir nichts dabei, als mich Micha am Schnürtrapez hängen ließ, damit mich Nancy zu Ende schnüren konnte, obwohl sie mich bereits ziemlich eng geschnürt hatte. Außerdem war sie spät dran und musste zur Arbeit. Mit den Worten, „damit dir nicht langweilig wird,“ stellte sie mir wieder eines dieser bekloppten Hörbücher an.

Ich verdrehte die Augen, „muss das sein, ich finde dieses Prinzessinengesülze extrem langweilig!“

„Ich will mal nicht so sein und das nicht als Widerspruch werten, sonst müsste ich dir jetzt einen Knebel verpassen! Hör lieber gut zu, die Prinzessinnen in den Hörbüchern wissen nämlich, wie man sich ordentlich benimmt!“

Als ich zu einer Antwort ansetzte, hielt sie mir schnell ihren Zeigefinger vor den Mund, „denk an den Knebel!“

Zum Abschied gab sie mir noch einen leidenschaftlichen Kuss, bevor sie aus dem Zimmer verschwand.

Während ich so da hing und auf Nancy wartete, wurde mir langweilig. Weil mich das Hörbuch wirklich null interessierte, ließ ich meine Gedanken mal wieder schweifen. Seitdem ich als Frau lebte, war ich nicht mehr ins Fitnessstudio gegangen, was mir ja auch die Diät während der Vorbereitungen zum Fest der Herzogin eingebracht hatte.

Ein Trapez ist in erster Linie ein Sportgerät, auch wenn ich in letzter Zeit nur Trapeze zum Schnüren ‚armer Prinzessinnen‘ gesehen hatte. Also umfasste ich die Trapezstange mit beiden Händen und begann Klimmzüge zu machen, das klappte ganz gut, auch wenn ich durch das Korsett dabei behindert wurde. Wenn ich nicht mehr konnte, stellte ich mich einfach wieder auf meine Füße, denn zum Glück hatte mich Micha nicht zu weit hochgezogen und auch meine Füße frei gelassen. Dann fing ich an mich nach vorne und hinten zu schwingen. Das Schaukeln machte noch mehr Spaß als die Klimmzüge.

Nancys Lachen unterbrach mein fröhliches Treiben. „Guten Morgen lieber Alex! Das ist zwar nicht ladylike, aber es sieht aus, als wenn du dabei Spaß hättest. Ich werde dir in Zukunft die Gelegenheit geben, dich morgens sportlich zu betätigen.“

Eine neue tägliche Herausforderung

Mit den Worten, „ich hoffe du hast deinem Hörbuch trotzdem mit der nötigen Aufmerksamkeit zugehört,“ beendete sie die Wiedergabe.“

Sie stellte einen Stuhl vor mich hin und setzte sich. In der Hand hielt sie ein Tablet.

„Dann wollen wir mal testen, wieviel du von deinem Hörbuch behalten hast. Ich habe auf dem Tablet einen auf das Buch abgestimmten Fragenkatalog von 10 Fragen, die ich dir jetzt stellen werden. Für jede falsche Antwort gibt es einen Strafpunkt. Solltest du mehr als 5 Fehler machen, wird dein Korsett um einen Zentimeter nachgeschnürt, bei 8 und 10 Fehlern ebenfalls jeweils um einen weiteren Zentimeter.“

Mir fuhr der Schreck in die Glieder, ich hatte von dem Hörbuch doch überhaupt nichts mitgekriegt. Das würde ein sehr unbequemer Tag werden. Und richtig, von den ersten 5 Fragen konnte ich keine einzige beantworten, ich wusste noch nicht einmal den Titel des Buchs, geschweige denn die Namen der Hauptpersonen der Geschichte.

Nach den 5 Fragen schnürte sie mich um einen Zentimeter enger. Vielleicht konnte ich ja wenigstens eine Frage richtig beantworten, dann blieb mir immerhin der dritte Zentimeter erspart. Leider ging es bei den nächsten Fragen um die Handlung, auf die ich erst recht nicht geachtet hatte. So dass ich am Ende die vollen 3 Zentimeter nachgeschnürt wurde.

„Das Nachschnüren ist die direkte Strafe. Die Fehler werden als einfache Strafpunkte von deinem Konto abgezogen. Macht also 10 Punkte für die Fehler und 10 weitere Punkte für das Verweigern einer Anweisung.“

„Dieses scheiß Hörbuch,“ entfuhr es mir.

„Das macht weitere 5 Punkte.“

„Verdammt, ich habe für zweimal Fluchen schon bezahlt,“ fluchte ich weiter.

„Gut zweimal ungehörige Ausdrucksweise hatten wir dann jetzt für heute. Als direkte Strafe und zu deinem eigenen Schutz wirst du dafür den Vormittag geknebelt verbringen.“ Mit diesen Worten schob sie mir einen Butterflyknebel in den Mund und pumpte ihn kräftig auf.

„Keine Sorge, zum Frühstück nehme ich ihn dir raus, aber danach geht‘s weiter.“

Ab jetzt fing ich an die morgendlichen Hörspiele noch mehr zu hassen, denn ich musste jedes Mal einen mehr oder weniger umfangreichen Fragenkatalog beantworten. Als Micha das dann auch an den Wochenenden durchziehen wollte, machte ich zum ersten Mal von meinem Vetorecht Gebrauch. Nach einem Blick auf mein mittlerweile bereits recht umfangreiches Strafkonto ließ sie es zum Glück sein.

Nach dem Frühstück ließ mich Nancy, wie von Micha gebeten, meine Arbeit am PC machen, so dass ich da entscheidend vorankam.

Pünktlich zum Mittagessen befreite sie mich von dem Knebel und ich unterhielt mich gesittet mit ihr über alle möglichen Themen, unter anderem über eine KG-Pflicht für meine möglicherweise zukünftigen Gouvernanten, bisher hielten sich ja alle meine Gouvernanten an diese Regel.

Nun ja, ich hatte ja auch nur Nancy als dauerhafte Gouvernante und Nancy trug ja einen KG. Micha war im Prinzip auch meine Gouvernante, aber, oh Wunder, auch Micha trug einen KG. Ich war mal gespannt, wie zukünftige Gouvernanten auf diese Regel reagieren würden. Nancy sagte mir auf jeden Fall ihre Unterstützung zu, und Micha würde das garantiert ebenfalls tun.
27. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 06.10.24 14:05

16. Ein aufregendes Wochenende

Paul

Manuela und ich waren bereits am Freitag nach Bärstadt gefahren, weil wir am Samstag bereits um 8:00 Uhr mit Alex und Micha verabredet waren. Nach den Erzählungen von Micha war mir sehr mulmig zumute. Einerseits machte mich der Gedanke, so wie Alex behandelt zu werden, sehr an. Aber andererseits bedeutete das auch einen fast totalen Kontrollverlust während dieser Zeit. Für ein Wochenende war ich ja bereit, das auszuprobieren, aber so total, wie es Alex derzeit machte, wollte ich das nicht.

Was mich besonders beunruhigte, war, dass Manu sich geweigert hatte, mir irgendetwas von ihrem langen Telefonat mit Micha zu erzählen. Zum Glück hatte mich mein alter Freund Alex auch noch angerufen und mir ein paar Hintergrundinformationen gegeben.

Nach einem zusätzlichen Telefonat mit Micha war ich wieder etwas zuversichtlicher, was das Wochenende anging. Ohne zu wissen, um was es ging, hatte ich Micha um eine Gleichbehandlung von Manu gebeten. Was immer das auch bedeuten sollte, so hatte Alex es mir geraten. Micha hatte nur gelacht, und es mir zugesagt.

„Weißt du eigentlich, was du da gerade von mir erbeten hast?“

„Nein, nicht genau,“ war meine Antwort.

„Also hat dir Alex nicht mehr erzählt?“

„Nein,….,o shit.“

„Keine Sorge, ich habe mit Manu gesprochen und Alex hat mit dir gesprochen, das ist schon OK, Alex ist ja nicht mein Sklave oder sowas, sondern mein Freund, den ich innig liebe, besonders, wenn er als Frau gekleidet ist. Wenn er dir Details verraten hätte, wäre ich wirklich sauer, aber so wollte er nur dafür sorgen, dass es einen gewissen Ausgleich zwischen euch beiden gibt. Das macht das Ganze nur umso spannender. Alex hat nichts zu befürchten, nur du vielleicht, falls ich es deiner Manuela erzähle.“

„Mach das ruhig, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Dann weiß sie, dass ich mich nicht kampflos ergeben werde. Das gehört in unserer Beziehung dazu. Sie ist ja sehr dominant und da muss ich sie schon mal etwas bremsen und ihr zeigen, dass ich mich durchaus wehren kann.“

Micha lachte. „Du bist mir ja einer! Jetzt verstehe ich, warum du Alex bester Freund warst und hoffentlich auch weiterhin bist. Ihr seid euch in gewisser Weise sehr ähnlich. Alex hat auch diesen Kampfgeist und zeigt auch mir meine Grenzen auf.“

„Genauso ist es und ich bin ja schon seit vielen Jahren mit Manu zusammen und habe dadurch noch viel mehr Übung als dein Alex in solchen Dingen.“

„Ich freue mich schon auf euer Wochenende bei uns, jetzt sogar noch mehr. Das wird bestimmt spannend, vor allem, wenn Alex spitzkriegt, dass er da wieder mitmachen muss.“

„Darf ich Alex informieren, oder soll ich lieber den Mund halten?“

„Interessant, dass du das fragst, als sein Freund müsstest du ihn doch eigentlich ungefragt warnen?“

„Das schon, aber es ist doch ein Spiel und das will ich Alex und dir nicht verderben. Wie es scheint, hat er doch einen riesigen Spaß an der ganzen Sache.“

„Das stimmt, aber leider will er nicht dauerhaft meine männliche Freundin bleiben. Wenn alles vorbei ist, will er wieder als Mann leben. Zum Glück wird es noch mindestens ein Jahr dauern, bis er das wieder darf. Er ist da an gewisse Absprachen mit mehreren Personen gebunden.“

„Bei Alex weiß man nie, wie es letztendlich ausgeht, dafür hat er viel zu viele Ideen. Er scheint dich wirklich aufrichtig zu lieben, deshalb rate ich dir, einfach weiterzumachen. Mit sanftem Druck kriegst du ihn bestimmt noch rum, auf Zwang reagiert er aber allergisch.“

„Ich weiß, er ist sehr gut, mir in solchen Fällen aus dem Weg zu gehen. Wir beide sollten nach eurem Wochenende nochmal telefonieren. Mir hat unser Telefonat jedenfalls sehr gut getan,“ antwortete Micha.

„Danke mir auch, obwohl du meine Bedenken nicht wirklich zerstreut hast. Also tschüss denn und bis Samstagmorgen.“

„Mach dir keine Sorgen, alles wird gut. Bis dann,“ schloss Micha das Telefonat.

Tief in meinem Innersten freute ich mich sogar sehr auf dieses eine Wochenende. Sorge bereitete mir nur, auf welche Ideen das meine heiß geliebte Manu bringen würde.

Wenn ich schon gewusst hätte, was Alex in der Zukunft, für Paare wie Manu und mich erschaffen würde, hätte ich mir deutlich weniger Sorgen gemacht. Andererseits wäre dieses erste Wochenende dann auch nur halb so spannend gewesen.

Jetzt fuhr ich mit meiner Manuela mit klopfendem Herzen zu unserem, von Micha und Manu über meinen Kopf hinweg geplanten, Wochenende.

Manuela

Als ich die erste Nachricht von Micha erhielt, war ich mir nicht sicher gewesen, ob es sich nicht um einen von Pauls Scherzen gehandelt hatte. Deshalb hatte ich ja sofort bei ihr angerufen. Was mir Micha dann über sich und Alex erzählte, hatte mich überzeugt und ich stimmte begeistert dem gemeinsamen Wochenende zu.

Ich genoss es schon immer, wenn ich eine gewisse Macht über andere hatte, und Paul genoss es auch oft genug, sich meiner liebvollen Macht über ihn zu ergeben. Grundsätzlich waren wir ein vollkommen gleichberechtigtes Paar, aber gewisse Rollenspiele belebten jede Beziehung. Wie Paul wohl vor Ort reagieren würde?

Micha war nicht ins Detail gegangen, außer, dass Alex zurzeit wegen einer Wette Frauenkleider tagen musste, hatte sie nicht viel erzählt. Auch nicht, wie es zu dieser Wette kommen gekommen war. Aber bald würde ich hoffentlich mehr erfahren, oder ich musste Alex einmal ins Verhör nehmen, ich kannte ihn schließlich genauso lange wie Paul.

Hoffentlich konnte ich es schaffen, Paul für dieses Wochenende ebenfalls in Frauenkleider zu stecken, am besten in irgendetwas unpraktisches und behinderndes, so dass ich meine Macht über ihn verstärken konnte.

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ahnen konnte, war, dass ich zwar die Macht haben, aber trotzdem eine Gefangene der Umstände sein würde. Paul war schon ein echtes Schlitzohr, wie er mich da mit reingeritten hatte.

Im Schloss

Bereits um viertel vor acht klingelten Paul und Manuela an unserer Haustür. Sie waren sehr beeindruckt von Michas schönem Schloss. Selbst die in dieser Hinsicht verwöhnte Manuela war ganz hingerissen von der romantischen Stimmung in Schloss Rosenfels. Manuela war von meinem fast bodenlangen mit sehr viele Petticoats aufgebauschtem Lolitakleid fasziniert und Paul konnte seine Augen kaum von Micha in ihrem wadenlangen Kleid mit einem leichten Korsett abwenden.

Das nutzen wir aus, um die beiden sofort zum Umkleiden zu bitten, danach würden wir gemeinsam frühstücken. Nancy und Chris hatten wir als Hilfe dazu geholt. Chris und ich übernahmen Paul und Nancy und Micha kümmerten sich um Manuela. Paul war es sicherlich lieber, von mir als Mann und von der heute verhältnismäßig maskulin wirkenden Chris betreut zu werden, während Manuela bei den beiden grazilen Frauen am wenigsten mit unerwarteten Aktionen rechnen würde.

Paul kam bereitwillig mit in unser normales Ankleidezimmer. Da er bereits im Hotel geduscht hatte, konnten wir sofort beginnen.

Arglos ließ er sich ans Trapez binden, nur als wir ihn hochzogen, meuterte er etwas. Aber Chris, in der Rolle der ‚Bösen‘ drohte sofort, ihn zu knebeln, wenn er nicht aufhörte. Dann klingelte mein Handy.

Schnell bat ich Chris, „kannst Du bitte Paul zu Ende anziehen? Ich muss mal kurz was erledigen.“

Chris stimmte begeistert zu: „Kein Problem, ich mache ihn schon fertig!“

„Aber bitte übertreibs nicht!“ Mit diesen Worten verließ ich den Raum.

Während ich nun entspannt das Frühstück vorbereiten konnte, wurde Paul von Chris mit dem KG und den Brüsten überrumpelt. Als er anfing zu schimpfen und sich zu wehren, knebelte sie ihn und fesselte seine Füße an die Bodenschlaufen. Dann ließ er sich ganz brav meinen gereinigten und überholten ersten Spezial-KG und die Brüste ankleben. Es folgte das Korsett und mein erstes Kleid mit den vielen Unterröcken. Mit Perücken und Schminken kannte sich Chris ja bestens aus, so dass sie Paul bald in die perfekte Paula verwandelt hatte.

Zur gleichen Zeit betraten Micha und Nancy mit Manuela das andere Ankleidezimmer. Da sowohl Micha als auch Nancy ‚Kleider vergangener Zeiten‘ trugen, stimmte Manuela zu, ebenfalls so ein Kleid zu anzuziehen. Aber, oh Wunder das Kleid war viel zu eng, also ließ sie sich zu einem Korsett überreden. Wie Frauen so sind, wurde erst noch länger über Mode, Kleider und alles Mögliche gequatscht, bis Manuela endlich am Schnürtrapez hing.

Mit den Worten, „Ich fahre mal schnell Brötchen holen“ verließ Micha den Raum.

Als Nancy ihr den KG anlegen wollte, gab es natürlich wie erwartet entschiedenen Protest, also wurde Manuela ebenfalls geknebelt. Mit den Fußfesseln verhinderte Nancy dann weiteren Widerstand und konnte der unwilligen Manuela den KG ankleben. Mit dem Korsett und dem wadenlangen Kleid mit weitem Rock und Petticoats drehte sie sich schließlich etwas besänftigt vor dem großen Spiegel. Nachdem sich Nancy jedoch weigerte ihr den Knebel wieder zu entfernen wurde sie wieder störrisch. Kurzerhand schloss Nancy Manus Hände mit Handschellen hinter dem Rücken zusammen. Nun ließ sie sich doch ins Esszimmer geleiten.

Dort saß bereits der ebenfalls immer noch geknebelte und zusätzlich an den Stuhl gekettete Paul, der immer noch sauer war, dass ihm Chris augenscheinlich ohne Wissen von Alex den KG und die Brüste angeklebt hatte. Die wütende Manuela wurde Paul gegenüber platziert und ebenfalls an den Stuhl und den Tisch gefesselt. Nachdem Chris und Nancy den Raum verlassen hatten, knurrten sich Manuela und Paul wütend an, gegenseitig wollten sie sich die Schuld geben, an dem, was mit ihnen geschehen war.

Nach einiger Zeit kehrten Nancy und Chris zurück ins Esszimmer und wurden von Manuela und Paul wütend angestarrt.

„Nachdem Micha und Alex ja außer Haus sind, erklären wir euch, was es mit den KGs und auch mit Pauls speziellen Brüsten auf sich hat,“ eröffnete Chris den beiden.

Während der Erklärungen wurde Paul immer unruhiger, während Manuelas Gesichtsausdruck von Wut zu Faszination wechselte.

Wie sich die Ereignisse doch glichen, bei Micha und mir war es schließlich genauso gewesen.

„Zu eurer Beruhigung stelle ich euch hier das Fläschchen mit dem Lösungsmittel auf den Tisch. Wir entfernen jetzt die Knebel und ihr könnt euch darüber unterhalten, wer die Macht über das Fläschchen bekommt.“

Nach der Unterhaltung saß Paul trotzig auf seinem Stuhl, während Manuela begeistert wirkte.

Als Nancy nach einer Weile die Tür vorsichtig öffnete, hörte sie Paul noch sagen: „Ich habe nein gesagt und dabei bleibe ich!“

Lächelnd betrat sie den Raum, „und wie habt ihr euch entschieden? Ihr braucht gar nichts zu sagen, ich sehe schon wir müssen Paula noch etwas überzeugen.“

Pauls wütenden Protest unterband sie mit einem großen Ballknebel. Danach befreite sie Manu, die sofort das Fläschchen an sich nahm. Im Nebenzimmer ließ sie sich dann ausführlich alle Funktionen erklären.

Währenddessen war Alex zu Paul ins Esszimmer gegangen.

Alex

„Den Knebel kann ich dir leider nicht abnehmen, aber keine Sorge, ich trage auch so einen KG und Brüste. Am Anfang war ich genauso dagegen wie du jetzt. Aber Micha hat mich sehr schnell, zuerst gegen meinen Willen, von dem großen ‚Spaßfaktor‘ der Teile überzeugt. Micha und ich können unsere Teile jedoch nicht selbst ablösen, weil nur Chris das spezielle Lösungsmittel dafür hat. Es gibt verschiedene Kleber und Lösungsmittel und es funktioniert leider nur mit dem richtigen Mittel.“

Paul schaute mich verdutzt an.

„Keine Sorge, wir haben sehr viel gemeinsamen Spaß mit den Teilen. Das heißt, wir haben Spaß, wenn Micha das will, ich habe nämlich keinen Zugriff auf die Funktionen. Aber ich genieße in gewisser Weise die Abhängigkeit von Micha und oft gibt sie mir mehr als ich eigentlich will, wenn du verstehst, was ich meine.“

So langsam entspannte sich Pauls Miene etwas.

„Wir Männer müssen ja gegen unsere starken Frauen zusammenhalten, deshalb habe ich dir vorhin heimlich auch ein Fläschchen mit dem passenden Lösungsmittel in deine Reisetasche gesteckt, dann bist du nicht mehr abhängig von Manuela. Aber vielleicht gefällt dir ja am Ende unseres Wochenendes die Abhängigkeit genauso wie mir, wobei ich das bei Micha natürlich niemals zugeben würde.“

Jetzt betrat Chris den Raum, „wie ich sehe, konnte dich Alex etwas beruhigen.“ Dann befreite sie Paul von seinem Knebel und den Fesseln.

Kurz darauf betraten Nancy und Manuela das Esszimmer und Paul sah sie fragend an.

„Also ich finde die Dinger sehr spannend,“ begann Manu.

Paul knurrte nur.

„Ich habe die APP jetzt auf meinem Handy. Wenn Micha mich heute Abend freischaltet, kann ich dich bestimmt von den Vorzügen dieser ‚Spielzeuge‘ überzeugen,“ fuhr Manu fort.

„Und wenn ich mich weigere?“

„Du kennst doch unsere Regel: Es wird alles probiert! Also wirst du um diesen Test nicht herumkommen. Außerdem habe ICH das Lösungsmittel!“

„Nur zu eurer Information: Dieser Kleber lässt sich erst in einer Woche wieder lösen. Vorher funktioniert das Lösemittel nicht,“ warf Chris betont lässig ein.

„Jetzt verstehe ich auch, warum mir Alex so dringend angeraten hatte, nach unsrem Wochenende noch eine Woche Urlaub zu nehmen.“ freute sich Paul.

Zum Glück kam genau im richtigen Augenblick Micha mit den Brötchen herein und beendete mit ihrem fröhlichen: „Wenn jetzt alle fertig sind, können wir ja gemütlich frühstücken.“

Beim Frühstück unterhielten wir uns über alles Mögliche, auch über meine erfolgreiche Abwehr des Hackerangriffs auf Svens Firma. Manu wollte mich sofort für einen intensiven Sicherheitscheck der Firma ihrer Eltern anheuern, was ich gerne zusagte. So nebenher etwas eigenes Geld zu verdienen, kam meinen Plänen für meinen ‚Angriff‘ auf Judit entgegen.

Der Parcours

Nach dem Frühstück verließen uns Nancy und Chris und wir vier übrigen gingen in den Park.

Micha ging mit uns den geänderten Parcours ab, diesmal erklärte sie alle Einzelheiten, denn als ich ihr beim Aufbau geholfen hatte, waren ihre Erklärungen ja sehr spärlich gewesen. Jetzt wusste ich auch warum. Ich würde zusammen mit Paul daran teilnehmen und dazu hatte ich gar keine Lust!

Nach meinen teilweise etwas hitzigen Wortgefechten mit den altmodischen Herren beim Fest der Herzogin hatte Micha spezielle Aufgaben hinzugefügt, die mein rollengerechtes Verhalten auch bei einer Unterhaltung auf die Probe stellten.

Wie ich mir bereits gedacht hatte, mussten wir statt an irgendwelchen Blüten zu riechen, diesmal besonders kitschige Skulpturen und Gegenstände betrachten und auch noch etwas Positives dazu sagen. In den ersten Runden war das ja noch relativ einfach, da es einige recht schöne Figuren gab. Aber da man jedes Teil nur einmal begutachten durfte, musste man auch noch für die hässlichsten Dinge einige wohl gewählte Worte finden, die Manuela und Micha gemütlich bei einem Prosecco sitzend über die Überwachungskameras verfolgten. Erst, wenn sie das OK gegeben hatten, galt die Aufgabe als gelöst. Wenn Mann nicht die richtigen Worte fand, konnte sich das dann etwas in die Länge ziehen.

Natürlich gab es Strafpunkte für ungehörige Worte, aber auch, wenn man zu lange brauchte, um die beiden Damen zu überzeugen. Die Punkte sollten wir dann am Sonntag abarbeiten, wie das erfolgen sollte, erfuhren wir natürlich nicht.

„Es soll ja spannend für euch bleiben,“ war Michas Kommentar dazu.

Die Bank auf dem Eichenhügel war von unserer Latexbrigade erneuert worden, dort mussten wir uns hinsetzen und uns über die Aussicht freuen, ich natürlich ausschließlich in wohlgewählten Worten. Bei Paul kam es nicht ganz so darauf an.

Bei der ‚Servierübung‘ oben in dem Pavillon sollten wir uns über die Gegenstände unterhalten, die wir tragen sollten.

Bei den Unterhaltungen an den Stationen durfte sich Paul wesentlich freier ausdrücken als ich, bei mir wurde jede falsche Äußerung sofort bestraft.

Die Sitzübung wurde für mich dadurch verschärft, dass Paul auf einem Tablett seinen Text, wie auf einem Teleprompter erhielt, den er dann ablas und ich musste dann gemäß meiner Rolle als Dame des 19. Jahrhunderts darauf antworten. Micha hatte ausschließlich meine Reizthemen zum Thema Gleichberechtigung usw. ausgewählt. Mir blieb nichts anderes übrig, als entgegen meiner eigenen Meinung zu antworten, da jede falsche Äußerung von Micha sofort mit einem Elektroschock bestraft wurde. Hier hatte Paul eindeutig die leichtere Aufgabe, da er ja nur Ablesen musste und auch keine Strafen erhielt.

Zuerst zwinkerte er mir bei besonders kuriosen Behauptungen nur zu. Aber dann machte er sich über die Texte lustig und änderte sie eigenmächtig. Aus: „Es steht AUSSER FRAGE, dass sich die Frau um den Haushalt und die Kinder kümmert und den Ehemann wohl gekleidet nach seinem schweren Arbeitstag begrüßt und ihm die Hausschuhe bringt. … ,“ machte er kurzerhand: „Es steht IN FRAGE, dass … .“ Ich wusste schon, warum Paul schon immer mein bester Freund gewesen war. Diese kleinen Änderungen fielen unseren beiden Aufpasserinnen zunächst nicht auf. Ich sage nur Prosecco!

Unsere Unterhaltungen während der Aufgaben wurden dabei an das Notebook von Micha übertragen und von den beiden Damen bewertet. Zwischen den Stationen konnten wir uns ohne die Überwachung frei unterhalten, was wir auch ausgiebig taten.

Während einer der unbelauschten Unterhaltungen auf den Wegen zwischen den Stationen sprachen wir auch über die Strafpunkte.

„Hast du eine Vorstellung, was Micha morgen als Strafe für uns vorgesehen hat,“ fragte mich Paul.

„Mach dir keine Sorgen!“ ‚Manno‘, ich klang ja schon wie meine eigenen Freunde aus dem Zirkel, das färbte echt ab! Aber in diesem Fall war ich mir sehr sicher, dass wir uns beide keine Sorgen um die Strafpunkte machen mussten, denn für Sonntag hatte ICH bereits ausgiebig vorgeplant. „Die beiden werden morgen gar keine Gelegenheit haben, uns mit irgendwelchen eigenen Strafen zu quälen. Dafür wird gar keine Zeit bleiben, ich habe besonders für Micha meine eigene Überraschungsstrafe geplant.“

Danach legte Paul mit der freien Interpretation der vorgegebenen Texte erst so richtig los. Das fiel unseren beiden Frauen dann doch auf. Gerade als es anfing auch mir richtig Spaß zu machen, wurde Paul mit der Straffunktion ebenfalls zurückgepfiffen.

Weil ich mich mit Paul so gut verstand, fiel es mir in den ‚Streitgesprächen‘ dann trotzdem relativ leicht, mich zurückzuhalten, so dass ich nicht ganz so viel leiden musste, wie ich befürchtet hatte.

Für mich waren die Geschicklichkeitsübungen verhältnismäßig leicht zu erledigen. Für Paul war es natürlich ungewohnt sich mit solch einem ausladenden Rock zu bewegen. Aber durch meine Tipps wurde er schnell besser. Die Fische in den Teichen wurden nahezu unfallfrei von uns gefüttert. Wir warfen nur sehr wenige der kleinen Kegel um.

Ich habe die Runden nicht gezählt, aber irgendwann hatten wir alle Skulpturen verzückt angeschaut und lobende Worte gefunden und die beiden sehr gut gelaunten Frauen erlösten uns endlich.

„Als Belohnung gibt’s jetzt Pizza beim Italiener,“ lobte uns Micha.

Pauls Gesichtszüge entgleisten, aber er brachte kein Wort heraus.

Bei mir war das anders, durch die aufgezwungene Zurückhaltung bei den Gesprächen über all die schwachsinnigen Themen war bereits ziemlich genervt. „Verdammt, wir hatten abgemacht, dass ich in diesen dämlichen Lolitakleidern nicht in die Öffentlichkeit gehen muss! Außerdem war vereinbart, dass wir beim Schloss bleiben!“

„Wenn wir den Parcours nicht schon beendet hätten, gäbe es jetzt aber Strafpunkte satt für dich,“ antwortete Micha lachend. „Keine Sorge, wir haben Pizza bestellt. Eigentlich sollte ich dich zur Strafe an die Haustür schicken, um sie von dem süßen Pizzaboten entgegenzunehmen,“ sie machte eine Kunstpause. „Aber zu deinem Glück sind die Pizzen schon da und wir können sofort essen.“

Nach dem Mittagessen machten wir gemeinsam eine Schlossführung und einen langen romantischen Spaziergang im Park und unterhielten uns angeregt dabei. Nun ja, mit Paul unterhielt ich mich angeregt, bei Manuela war das schon etwas anderes, sie war zwar auch eine alte Freundin, aber ich hatte ihr nie so nahegestanden wie Paul. Außerdem stellte sie mir immer wieder auch Fragen, die mir etwas peinlich waren. Wenn Manuela das erkannte, lächelte sie meistens und ersparte mir die Antwort. Ihr Einfühlungsvermögen gefiel mir. Ich konnte verstehen, warum Paul sie so liebte. Manuela war wirklich eine tolle und sympathische Frau.

Am späten Nachmittag wurde es Zeit, uns, also vor allem mich, für den Abschlussball umzuziehen. Manuela und Paul wollten unbedingt dabei helfen, also gingen wir zu viert ins Ankleidezimmer. Dort lag bereits eines der längeren Lolitakleider bereit. Es war knöchellang und bestand aus einem rot schimmernden Stoff, der Rockteil und die Ärmel waren über und über mit Rüschen versehen und auch am Oberkörper gab es an den strategisch wichtigen Stellen ebenfalls Rüschen. Der Rock war durch sehr viele Petticoats extrem aufgebauscht. Wenn das alles ‚Knister-Petticoats‘ waren, dann gute Nacht!

Nachdem ich das Kleid trug und barfuß ein paar Drehungen machte, war ich erleichtert, dass es nicht zu den ständigen Entladungen kam. Leider hatte ich mich zu früh gefreut, denn ich hatte die Strapsstrümpfe und den passenden Gürtel vergessen. Genüsslich nutze Micha aus, dass ich die Sachen nicht selbst anziehen konnte, da der Rock zu sehr im Weg war, außerdem behinderte mich das Korsett ebenfalls.

Während sie unter meine Röcke kroch, um mir die Strümpfe und den Gürtel anzuziehen, konnte sie natürlich nicht widerstehen, mich da unten entsprechend zu reizen. Vor Paul und Manuela war mir das doch etwas peinlich und ich kicherte wie das kleine Mädchen, als das ich gekleidet war. Was Kleidung doch aus einem Mann machen kann, ich benahm mich wirklich wie ein schüchternes kleines Mädchen.

Micha ließ sich viel Zeit, aber endlich war ich auch unter meinem Kleid vorschriftsmäßig gekleidet, da die Strümpfe ja zum meinem Strafoutfit gehörten. Ich ging vorsichtig etwas hin und her, um meinem zurzeit gar nicht so kleinen Freund etwas Erleichterung zu verschaffen. Aber ich hatte die Rechnung ohne die Unterröcke gemacht, in Verbindung mit den Strümpfen und dem Strapsgürtel konnte sich die statische Aufladung der Röcke an meinem Unterkörper entladen. Durch die größere Länge der Röcke kribbelte es deutlich mehr an meinen Beinen als bei den kurzen Kleidchen. Das würde ein spannender Abschlussball werden.

Zusätzlich zu den Strümpfen musste ich noch kurze Strümpfe mit Spitzenrüschen am oberen Saum anziehen, die sich dekorativ über den Schaft der 10cm Schnürstiefeletten legten. Mehr Kitsch ging wirklich nicht mehr, aber durch den Tanzkurs war ich ja mittlerweile halbwegs daran gewöhnt.

In der Halle wollte Manu, die sich genauso wie Micha einen schicken Hosenanzug angezogen hatte, ein paar Tanzschritte mit mir machen. Auf mein Zögern hin, stimmte schließlich Micha zu, indem sie einfach über unsere Anlage Tanzmusik abspielte. Also tanzte ich mit der resoluten Manu und Micha tanzte mit Paul durch die Halle. Manuela war davon so begeistert, dass mir klar war, was sie heute Abend mit ihrer Paula im Schloss anstellen würde.

Wie Paul mir später anvertraute, waren die Tänze mit Manu wirklich wunderschön. Vor allem das Schwingen seiner weiten Röcke hätte ihm dabei besonders gut gefallen. Als Manu dann noch die Erregungsfunktionen aktiviert hätte, wäre es endgültig um ihn geschehen gewesen.

„Ich war Manuela ja schon seit langem in größter Liebe verfallen, aber jetzt in diesem tollen Kleid mit dem aufregend engen Korsett, war es so wunderschön. Dazu noch die Erregung durch den KG und die Brüste, auf die ich selbst keinen Einfluss nehmen konnte, das alles war fast zu viel für mich und ich hätte ihr am liebsten gesagt, dass ich immer so gekleidet sein wollte. Aber letztlich habe ich mich doch noch zurückgehalten, weil ich auf jeden Fall ein Mann bleiben will.“

Paul war nicht umsonst seit meiner Kindheit mein bester Freund gewesen, wir empfanden und dachten einfach zu ähnlich. Manuela hatte mich auch auf gewisse Art und Weise fasziniert, aber zu mehr hatte es nicht gereicht. In Micha hatte ich ja jetzt meine eigene Freundin, die mir zeigte, was sie von mir wollte.

Bevor wir das Schloss verließen, fragte mich Micha noch, ob ich wieder die Kontaktlinsen tragen wollte. Ich stimmte begeistert zu, weil ich den Kick durch meine Abhängigkeit von ihr so mochte. Manuela und Paul bekamen glänzende Augen, als sie sahen, wie Micha mir die undurchsichtigen Kontaktlinsen einsetzte.

„Ich üben morgen Nachmittag Tanzen mit einem guten Freund, da könnt ihr die Linsen gerne selbst ausprobieren,“ kündigte ich an. Sie stimmten begeistert zu. Micha wirkte sogar sehr begeistert. Sie wusste ja noch nicht, dass sich einige zusätzliche Gäste angekündigt hatten. Außerdem hatte ich im geheimen noch mehr Gäste eingeladen, so dass es für jede*n von uns 8 KG-Träger*innen einen Tanzpartner geben würde. Alle würden dabei mitmachen und nur zur Erinnerung: Micha trug ebenfalls einen KG! Auf Michas Gesicht freute ich mich besonders, zuletzt hatte sie ja immer in der Rolle des Mannes getanzt.

Nachdem Micha mir die Linsen eingesetzt hatte, führte sie mich vorsichtig zum Auto und half mir beim Einsteigen. Fürsorglich hielt sie ihre Hand über meinen Kopf, damit ich ihn mir nicht am Türrahmen anstieß. Mit den schwarzen Kontaktlinsen im Auto mitzufahren, war wieder sehr spannend für mich. Vor allem, da ich jetzt ja vorne saß und auch nicht so sicher angeschnallt war. So spürte ich die Kurven und die Bremsmanöver noch mehr als bei der Rückfahrt mit Nancy und ihrer Mutter.

Als ich das Micha erzählte, antwortete sie lachend: „Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht. In Zukunft wirst du dich auch in meinem Auto genauso sicher fühlen, wie bei deiner Rückfahrt vom Fest der Herzogin. Lass dich überraschen, vertrau mir!“

Da waren sie wieder diese magischen Worte. Vertrau mir, hatte sie gesagt. Danach gab es jedes Mal neue Schwierigkeiten für mich. Nun gut hier im Auto sicherlich nicht, was sollte sie hier schon groß machen. Später musste ich zu meinem Leidwesen erfahren, dass nicht nur die Fahrten in diesem Wagen gemeint waren. Aber dazu später mehr.

Ich hatte den Eindruck, dass sie heute rasanter fuhr als sonst und die Kurven so nahm, dass ich extra stark zur Seite gedrückt wurde. Aber vielleicht waren ja nur meine überreizten Sinne dafür verantwortlich. Später sollte ich noch viel wildere Fahrten erleben.

Anschlussball

In der Tiefgarage angekommen, führte mich Micha zum Aufzug. An dem Stimmengewirr erkannte ich bereits frühzeitig, dass dort bereits einige Menschen warteten. Es waren natürlich Leute aus unserem Tanzkurs. Ich erhielt viele Komplimente für mein ausgefallenes Kostüm. Nachdem Micha angefangen hatte, die anderen zur Begrüßung zu umarmen, wurde auch ich von allen fleißig gedrückt. Es war ein echt komisches Gefühl. Ich wurde von fast fremden Menschen umarmt, was mir in dieser Aufmachung sowieso schon peinlich war. Jetzt konnte ich aber noch nicht mal sehen, wer seine Arme um mich legte. So drehten die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder ein paar Extrarunden. Im Aufzug war es dann etwas eng, aber wir passten doch alle zusammen rein.

Im Tanzsaal angekommen wurde ich von Sylvia und Wolfram begrüßt, natürlich auch wieder mit einer Umarmung, zusätzlich gaben beide mir jedoch diese französischen Luftküsse neben meine Wangen. Okay Wolfram gab mir Luftküsschen, Sylvia küsste mich wie selbstverständlich auf beide Wangen. Weil mir Sylvia mit ihrem Einfühlungsvermögen so sympathisch geworden war, durfte sie sich das auch erlauben und ich genoss es sogar.
28. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 12.10.24 17:13

17. Alex‘ Plan

Als Micha von einigen anderen überschwänglich begrüßt wurde, bat ich Sylvia: „Können wir beide mal eben etwas in Ruhe besprechen?“

„Oh, an deinem schicken Kleid muss noch etwas gerichtet werden! Komm mal mit ins Büro,“ antwortete sie geistesgegenwärtig. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, sagte sie: „Wir sind allein.“

„Ich habe morgen Nachmittag meine Übungsstunde mit Sven, damit ich noch mehr Kondition zum Tanzen kriege. Für morgen habe ich zusätzlich alle Träger*innen eines KGs eingeladen und wir haben noch ein befreundetes Ehepaar zu Besuch, die beide sogar zum ersten Mal einen KG tragen. Die wollen auch sehr gerne mittanzen. Aber jetzt fehlen mir zwei ‚normale‘ Tanzpartner. Könnten Du und Wolfram nicht morgen auch noch zu Michas Schloss kommen, um mit uns zu tanzen?“

„Wir haben morgen Zeit, wir kommen sehr gerne. Aber sag mal, warum trägst du denn einen KG?“

„Micha hätte dir das am liebsten schon am Mittwoch erzählt, aber ich war da noch nicht so weit. Mit deiner einfühlsamen Art hast du das zum Glück sofort gespürt und mir das erspart. Jetzt bin ich so weit, dass ich mit dir darüber sprechen kann.“

„Vielen Dank für das Lob,“ bedankte sich Sylvia.

„Jetzt nur in aller Kürze, wir können uns morgen im Schloss gerne ausführlicher darüber unterhalten. Nancy hat Micha und mir die KGs verpasst, um uns stärker zum Training für das Fest der Herzogin zu motivieren, weil davon abhing, ob sie mich oder ihre verhasste Cousine als Hauptbrautjungfer auf ihrer Hochzeit haben würde. Nancy trägt wegen ihres eigenen Gerechtigkeitsempfindens ebenfalls einen. Bei zwei anderen aus unserem engsten Kreis habe ich dafür gesorgt, dass sie als Strafe ebenfalls einen KG tragen müssen und der Dritte hat sich aus Solidarität mit seinem Freund ebenfalls einen KG ankleben lassen.“

„Du bist mir ja einer. Auf die Erzählung bin ich mal gespannt.“

„Kommt morgen einfach früh genug, dann können wir uns über alles unterhalten.“

„Wer ist denn sonst noch dabei?“

„Mit KG Micha und ich, Nancy und ihr Verlobter David, Björn und Sven und Paul mein bester Freund aus Kindheitstagen mit seiner Frau Manuela. Die beiden letztgenannten hat Micha zu einem speziellen Wochenende ins Schloss eingeladen. Sie hat Paul fast die gleiche Behandlung verpasst, wie die, mit der sie mich zuerst überlistet hatte. Aber dazu morgen mehr.“

„Also sind das 8 KG-Träger*innen.“

„Du kannst den Stern ruhig weglassen, Paul und ich tragen sowieso schon Frauenkleider und unsere Partnerinnen werden wir beide bitten, auch Kleider anzuziehen. Nur David, Sven und Björn werden als Männer antreten. Wir alle 8 werden in der Rolle der Frau tanzen, Björn und Sven hoffentlich in Frauenkleidern und vielleicht auch David. Eigentlich müsste nur Sven dran glauben, denn der Tanz morgen ist meine Revanche für einen Streich, den er mir gespielt hat. Björn kann da aber trotzdem mitmachen, nur so zum Spaß.“

„Soll ich für die drei unsere Spezialpetticoats mitbringen?“

„Schaden kann das nichts, wenn sie die dann freiwillig anziehen, wird es auf jeden Fall noch spaßiger.“

„Und was können diese KGs?“

„Oh, die können viele lustige Sachen, lass dich überraschen. Nur so viel, die Tänze werden für uns 8 heiß, sehr heiß, jeder etwas heißer als der Vorherige. Beim letzten Tanz müsst ihr dann besonders auf uns aufpassen. Deshalb sollen ja auch nicht 2 KG-Träger miteinander tanzen. Ach ja, und wir werden alle schwarze Kontaktlinsen tragen.“

„Wer weiß alles davon?“

„Bis jetzt außer dir noch niemand, wobei sich Matha John und Jessica, die ich ganz bewusst ‚nur so‘ eingeladen habe, wohl irgendetwas denken werden. Meine 3 Überraschungsgäste werde ich erst morgen einweihen, da ich bis jetzt nur einen davon persönlich kenne. Die KG-Leute wissen alle noch nichts von ihrem Glück und sollen auch vorher nichts davon wissen.“

Auch ohne aktive Unterstützung meines KGs machte sich bei mir eine starke Erregung bemerkbar. Es war schon ein überaus erregendes Gefühl, sich die Emotionen meiner ‚Opfer‘ vorzustellen. Besonders spannend fand ich die Vorstellung, dass niemand von uns wissen würde, wann und vor allem in wessen Armen er den finalen Orgasmus erleben würde. Nach meinem ersten speziellen Tanz mit Sven, der ja auch der Grund für meine ‚Racheaktion‘ war, empfand ich diese Vorstellung besonders prickelnd. Der letzte Kick für mich als Hetero-Mann war die Vorstellung, dass es mit Wolfram, John und meinem Überraschungsgast auch drei Männer als Tanzpartner gab. Ich hoffte zwar auf eine Frau, aber ich würde mich ganz auf die Wahl unserer Tanzpartner verlassen müssen.

Ich ahnte ja noch nicht, dass mir der Sonntag eine ganz besondere neue Freundin bescheren würde. Wir würden uns in Zukunft gegenseitig noch so manche prickelnde Situation bereiten, wobei Micha dabei natürlich auch noch mitmischen würde.

„Du bist mir ja einer,“ meinte Sylvia anerkennend. „Warum das Ganze?“

„Zum einen, weil es Spaß macht und zum anderen ist es meine kleine private ‚Rache‘, weil sie mich in dieses Leben als Frau vergangener Zeiten gegen meinen Willen reingequatscht haben.“

„Gegen deinen Willen?“ Ich konnte den Unglauben deutlich in Sylvias Stimme hören.

„Nun ja, nicht vollkommen gegen meinen Willen, mir macht das Ganze schon auch Spaß. Aber eigentlich will ich weiter ein Mann bleiben und die schaffen es immer wieder, dass es doch noch länger so weiter geht.“

„Aber?“

„Mir macht das hier ja wirklich großen Spaß, aber ich will mich nicht einfach unterkriegen lassen. Also werde ich mich revanchieren, wo es geht.“

Sylvia lachte herzhaft, „ich glaube, ich habe dich verstanden. Wir werden dabei auch unseren Spaß haben.“

„Dann bring mich bitte jetzt wieder in den Saal zurück, nicht dass Micha noch Verdacht schöpft,“ meinte ich.

Als mich Sylvia wieder bei Micha ablieferte, sagte sie ihr, dass sie etwas an meinem Kleid richten musste, was Micha ihr auch arglos glaubte.

Noch vor dem ersten Tanz fragte mich Micha: „Würdest du auch mit fremden Männern tanzen? Bisher hast du blind ja nur mit mir getanzt.“

Nicht ohne Hintergedanken stellte ich die Gegenfrage: „Würdest du es an meiner Stelle machen?“

„Auf jeden Fall,“ antwortete sie ohne jedes Zögern.

Ich lächelte, „dann mache ich das auch. Du musst mich aber beschützen und nur die netten Tänzer mit mir tanzen lassen.“

„Das mache ich! Ich bin doch deine große Beschützerin.“

Die ersten Tänze machte ich nur mit Micha, dann fragte mich David, ob ich mit ihm tanzen wollte. Da ich ihn an der Stimme erkannt hatte, stimmte ich sofort zu und er tanzte mit mir los. Micha tanzte dafür mit Nancy.

„Ihr müsst uns beide heute Abend beschützen, denn ich nehme an, dass Nancy ebenfalls die undurchsichtigen Kontaktlinsen trägt.“

„Darauf hat sie sich bereits die ganze Woche gefreut. Sie liebt es, sich freiwillig von mir beschützen zu lassen.

„Wenn jemand anderes mich gleich auffordern will und er dir nicht gefällt, dann tanze bitte einfach weiter mit mir, bis jemand nettes fragt oder Micha kommt,“ bat ich ihn.

Ich hatte etwas Sorge. Wenn ich mit einem Fremden tanzte, musste ich hoffen, dass der mich nicht einfach an einen anderen Tänzer weiterreichte.

Als ich dann später von einer mir unsympathischen Stimme gefragt wurde, ob ich mit ihm tanzen wollte, fuhr mir zuerst der Schreck in die Glieder. Aber zum Glück fiel mir sofort die richtige Antwort ein: „Tut mir leid, ich muss erst mal meine Freundin finden, die muss mir bei etwas privatem helfen.“ Mein freundlicher aktueller Tanzpartner lieferte mich daraufhin umgehend bei meiner Micha ab.

„Warum lässt du dich wieder zu mir bringen,“ fragte sie mich leise.

„Jemand mit einer unsympathischen Stimme wollte mit mir tanzen. Da ich ihn ja nicht sehen konnte, hat die Stimme den Ausschlag gegeben. Also habe ich meinen Tanzpartner gebeten, mich zu dir zu bringen, mit der Begründung, dass ich deine Hilfe bei etwas Privatem benötigte und jetzt muss ich wirklich mal zur Toilette.“

„Dann will ich dir mal helfen in deiner Not,“ lachte Micha. „Der Trick war jedenfalls gut, so bist du ihn elegant losgeworden.“

„Danke,“ antwortete ich.

„Das muss doch ein total spannendes Gefühl sein, nicht zu wissen, mit wem man tanzt oder wer einen da gerade anbaggert,“ fragte mich Micha?

„Oh ja, ich mache das aber nur dir zuliebe und weil du mit mir zusammen hier bist. Alleine würde ich das auf gar keinen Fall machen. Vielleicht noch mit einem aus unserem engsten Freundeskreis, aber auch da nur nach vorheriger Absprache. Damit wir uns da einig sind! Ich bin nämlich immer noch ein Mann, ein heterosexueller Mann, um genau zu sein, und nur, weil ich mittlerweile auch mit Männern tanze, heißt das nicht, dass ich mit denen knutschen will! Das wollte ich nur einmal in aller Klarheit klarstellen!!“

„Ich hab’s verstanden, ich werde dich beschützen und dich nicht an die lüsternen Männer verkaufen,“ bestätigte Micha meine Forderung lachend.

Im Laufe des Abends tanzte ich noch mit verschiedenen Tänzern, Männern und Frauen, es waren ja auch einige Frauenpaare in unserem Kurs. Micha und ich waren jedoch das einzige Paar mit vertauschten Rollen.

Zu vorgerückter Stunde spürte ich, wie Micha an ihrem Handy hantierte. Ich ahnte, was sie da gemacht hatte und richtig, beim nächsten Tanz spürte ich die erregenden Impulse meines KGs und der Brüste. Ein Schauer der Erregung überlief mich.

„Ab jetzt tanze ich aber nur noch mit dir. Du bringst es noch fertig und stellst das so hoch ein, dass ich in den Armen eines Fremden, eines unbekannten Fremden einen Orgasmus bekomme und das will ich nicht,“ forderte ich von Micha.

„Wäre das denn so schlimm? Du brauchtest noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben, denn ich wäre ja Schuld,“ meinte Micha daraufhin zu mir.

„Dir würde das wohl Spaß machen, aber versetz dich mal in meine Lage, blind in den Armen eines Fremden mitten auf der Tanzfläche einen Orgasmus zu bekommen, würde dir das gefallen?“

„Das steht ja jetzt nicht zur Debatte, ich kann ja sehen,“ wiegelte Micha ab.

„Würde es dir an meiner Stelle gefallen,“ fragte ich nicht ohne Hintergedanken?

„Ich weiß nicht so recht,“ war Michas ausweichende Antwort.

„Dann wirst DU bei unserem nächsten Tanzabend mal mit den Kontaktlinsen tanzen,“ forderte ich von ihr, „als ausgleichende Gerechtigkeit.“

„Wenn du unbedingt willst,“ stimmte sie widerwillig zu. „Zum Glück hast du ja nur eingeschränkten Zugriff auf die APP.“

„Das glaubst aber nur du, du hast mir schließlich selbst den vollen Zugriff auf den Überwachungsserver verschafft. Da könnte ich mir alle Rechte zugeteilt haben, die ich will!“

Befriedigt spürte ich, wie sie zusammenzuckte.

„Keine Sorge, das hätte ich problemlos gekonnt, aber das wäre mir wie Verrat an euch allen vorgekommen. Du und die anderen vertrauen mir und ich vertraue euch. Ich habe lediglich deine Rechte gestärkt und einige Features für den absoluten Notfall eingebaut. Judit und ihre Helfer werden sich noch wundern, falls sie sich bei uns einhacken.“

„Dann bin ich ja beruhigt.“

„Übrigens morgen Nachmittag kommen Björn und Sven vorbei, um mit mir Tanzen zu üben. Die beiden sind für jeden Quatsch zu haben, also pass am besten den Rest des Abends besonders gut auf mich auf. Nicht, dass ich die beiden morgen zu irgendetwas anstiften muss, um mich bei dir zu revanchieren.“

„Habe verstanden,“ meinte Micha, „du kannst morgen gerne mit den beiden tanzen.“

Zufrieden dachte ich, „gut, sie ist ein kleines Bisschen beunruhigt. Ich werde nicht Björn oder Sven um Hilfe bitten, sondern meinen Überraschungsbesuch. Die wird sich noch wundern, sie soll das auch mal genießen.“

Wir tanzten weiter und die Erregung wurde immer stärker, Micha hatte wohl eine automatische Steigerung eingegeben. Hoffentlich kamen wir nicht beide mitten auf der Tanzfläche, bei Micha konnte man nie so recht wissen.

Nach dem letzten Tanz waren wir beide dann so was von kurz vor der Explosion, dass es kaum noch auszuhalten war. Außer uns waren nur noch Nancy und David auf der Tanzfläche, die anderen waren alle schon gegangen. Als wir gemeinsam zum Aufzug gingen, konnte ich an deren schnellem erregtem Atmen erkennen, dass wohl auch David mit den KGs gespielt hatte. Im Aufzug waren nur wir vier und so kam es wie es kommen musste, wir kamen alle vier gleichzeitig. Die KGs waren mittlerweile auf höchster Stufe angekommen und wir konnten uns nicht mehr zurückhalten.

„Das war jetzt die Premiere! Wir hatten zum ersten Mal zu viert gleichzeitig einen Orgasmus,“ meinte ich scheinheilig. Die drei anderen wussten ja nicht, was ich für morgen Nachmittag geplant hatte.

Sonntagmorgen mit Manuela und Paul

Wir trafen uns erst spät zum Frühstück. Erstaunlicherweise trug Paul schon wieder oder noch immer das Korsett unter dem durchscheinenden Morgenmantel. Unauffällig versuchte ich die Schleife zu erkennen, mit der die Schnüre verknotet waren. Chris machte nämlich immer eine ganz besondere Schleife. Als er Micha zur Begrüßung umarmte, konnte ich erkennen, dass es noch die Schleife von Chris war. Manu hatte Paul also auch zum Schlafen nicht von seinem Korsett befreit.

Als wir beide uns begrüßten, fragte ich ihn leise: „Du trägst ja immer noch das Korsett, oder hat dich Manu heute Morgen schon wieder so schön eingeschnürt.“

Genauso leise antwortete er mir: „Manu gefiel das Korsett so gut, dass ich gerne zugestimmt habe, es auch über Nacht zu tragen und es war eine HEISSE Nacht! Du hattest nicht zu viel versprochen. Wir sind beide voll auf unsere Kosten gekommen.“

„Das mit dem Korsett über Nacht hat sich Micha bei meinem ersten Mal Schnüren noch nicht getraut, aber da waren Micha und ich aber auch noch nicht so richtig zusammen.“

Paul schaute mich fragend an. Gerade als ich ihm antworten wollte, traten Micha und Manuela zu uns.

„Wie bist du denn nun wirklich auf die Idee gekommen in die Rolle einer Frau zu schlüpfen,“ fragte mich Manuela. „Ich kenne ja nur die Version von Paul und das ist die Männerversion. Vielleicht magst du uns ja die ausführliche Geschichte erzählen.“

Micha nickt mir auffordernd zu.

„Also gut, ich erzähle es euch beim Frühstück.“

Es wurde ein langes Frühstück, schließlich hatte ich so einiges zu erzählen. Meistens erzählte ich, aber so manche Anekdote fügte auch Micha bei. Zum Glück ließ sie die für mich peinlichsten Teile aus. Aber da ich Manuela und besonders Paul schon ewig kannte und sie beide sehr mochte, erzählte ich trotzdem so manche Peinlichkeit über mich.

Als ich die exzessive Anwendung der KG-Funktionen durch Micha erwähnte und wie oft sie sich und mich damit zum Höhepunkt brachte, waren beide begeistert.

Direkt danach flüsterte mir Paul ganz leise ins Ohr:“ Danke für mein eigenes Lösemittel, ich gebe es dir aber gleich wieder zurück. Bitte pass gut darauf auf, falls ich es doch noch brauchen sollte.“ Dabei lächelte er zufrieden. Da die beiden Frauen das Lächeln sahen, wollten sie natürlich wissen, was wir so Lustiges geflüstert hätten. Aber wir wiegelten ab: „Männerkram, das ist nichts für Mädchen!“ Danach kicherten wir albern. OK, wir waren zwar die Männer, aber wir waren wie Mädchen gekleidet, da durften wir auch kichern wie zwei alberne Mädels.

Nachdem wir uns angezogen hatten, Paul im Kleid und ich natürlich wieder in einem Lolitakleidchen, machte ich mit den beiden einen Spaziergang im Park, Micha musste noch etwas für unsere Auslandsreise vorbereiten.

Als wir alleine waren, warnte ich sie vor, dass zu der Tanzstunde noch mehr Gäste erwartet würden. Falls Paul in seiner Frauenrolle nicht mit anderen tanzen wollte, könnten die beiden auch nur miteinander tanzen. Aber Paul stimmte sofort zu. Daraufhin schaute Manuela sehr zufrieden aus. Sie stimmte sogar zu, selbst ein Kleid zu tragen und auch Micha zu überreden, eins anzuziehen.

Wieder im Schloss bereiteten Paul und ich das Mittagessen zu, während Manuela mit Micha zum Umziehen ging. Ich war sehr zufrieden. Aus dieser Nummer kam Micha nicht so einfach raus. Ich genoss es zwar, von Micha immer wieder an meine Grenzen gebracht zu werden, aber manchmal wollte ich dabei selbst auch aktiv mitmischen und gewissermaßen selbst ‚süße Rache‘ nehmen.

Wir waren mit dem Kochen bereits gut vorangekommen, als die beiden Frauen, in schöne romantische Kleider gekleidet, wieder zu uns stießen. Manuela hatte ebenfalls ein Korsett angezogen und sah genauso wie Micha atemberaubend aus. Die beiden wunderten sich zwar über die Menge, die wir zubereiteten, halfen aber sofort tatkräftig mit.

Als Micha sah, dass ich für 7 Personen gedeckt hatte, fragte sie: „Erwarten wir noch Gäste?“

„Ja, die müssten bald ankommen, lass dich überraschen. Wir können sie ja gemeinsam in der Halle begrüßen.“

Ein ganz besonderer Sonntagnachmittag

Der Besuch ist da

Als es wenig später läutete, gingen wir in die Halle und ich öffnete die Tür. Davor standen Prinz Ludwig und zwei Frauen. Die eine war in unserem Alter und ich war mir ziemlich sicher, dass sie seine Verlobte war und die jüngere musste seine Schwester sein.

Ich machte einen übertriebenen Knicks, fast wie für einen König, vor ihm und begrüße ihn: „Erbprinz Ludwig, seid auf das herzlichste in meinem bescheidenen Heim willkommen.“

Lachend half er mir wieder hoch und umarmte mich herzlich. Dann stellte er seine beiden Begleiterinnen vor. Wie ich vermutet hatte, waren es seine Verlobte Elsa und seine Schwester Antonia. Vor beiden machte ich ebenfalls einen tiefen Knicks. Elsa errötete süß und klärte uns auf, dass sie keine Adelige sei und ich daher nicht vor ihr knicksen müsste, stattdessen umarmte sie mich ebenfalls herzlich.

Antonia genoss sichtlich, dass ich vor ihr knickste. Sie umarmte mich nicht, stattdessen ließ sie mich an ihrer gehobenen Hand einige Pirouetten machen, die mein Kleid weit schwingen ließen.

„Mein Kleid steht dir wirklich außerordentlich gut,“ meinte sie anerkennend.

„Woher weißt du, dass Mama die Kleider eigentlich für dich gekauft hatte,“ fragte Ludwig erstaunt?

Daraufhin konnte sie sich vor Lachen gar nicht mehr einkriegen. Diese Zeit nutzen die anderen, um Ludwig und Elsa ebenfalls zu begrüßen.

Endlich hatte sich Antonia wieder halbwegs eingekriegt. „Das ist zu lustig! Ich wusste gar nicht, dass diese Kleider für mich bestimmt waren,“ sagte sie, immer wieder von einem Kichern unterbrochen.

Wir alle schauten sie erstaunt an. Sie drehte mich um und zeigte ihrem Bruder das Label auf dem Etikett meiner Schürze. Daraufhin lachte Ludwig ebenfalls laut los.

„Der ist wirklich gut. Wenn ich Mama das erzähle, wird ihr das bestimmt peinlich sein, aber Papa wird platzen vor Lachen und Mama dann auch.“

Das Lachen der beiden war wirklich ansteckend, aber ich wollte endlich wissen, was die beiden so lustig fanden. „Was ist denn an meinem ach so süßen Kleidchen so unwiderstehlich lustig, dass ihr beide nicht mehr mit dem Lachen aufhören könnt?“

Als Antwort zog Antonia die Schleife meiner Schürze auf und zeigte uns allen das Label.

Tony Design stand da über einer stilisierten Krone. Als Elsa das sah, fing sie ebenfalls an, wie verrückt zu lachen. Wir anderen waren immer noch ratlos, also erbarmte sich Antonia und erklärte es uns: „Es sind schon meine Kleider, aber nicht so, wie ihr denkt. Ich habe sie entworfen. Weil ich Kleider nur an anderen mag und selbst lieber Hosen trage, lasse ich mich von meinen Freunden Tony statt Antonia nennen. Nur meine Eltern nennen mich Antonia, weil ich schließlich eine Prinzessin bin.

Tony Design ist meine Marke, unter der ich meine Entwürfe verkaufe. Die ganzen Bilder über die altmodische Strafkleidung in den Zimmern haben mich sozusagen ‚traumatisiert‘! Ich finde diese Kleider extrem toll, aber ich will nicht diejenige sein, die drin steckt, sondern diejenige, die sie anderen anzieht! Also habe ich angefangen, selbst welche zu designen und zu verkaufen. Und jetzt haben meine königlichen Eltern ausgerechnet meine eigenen Kreationen gekauft, um mich damit zu bestrafen.“

Sie fing wieder an, zu lachen und wir stimmten alle mit ein.

In lustiger Stimmung nahmen wir unser Mittagessen ein. Besonders lustig war es, wenn Ludwig vom Wochenende bei der Herzogin erzählte. Er gab zu, dass er bis zu meiner Enttarnung durch Daniela nicht bemerkt hatte, dass ich ein Mann war. Ihm hatte meine unkonventionelle Art gefallen und wie ich mich z. B. gegen den Dandy gewehrt hatte.

Als er erzählte, wie sehr wir das gemeinsame Frühstück genossen hatten, bei dem er mich füttern musste, weil ich das in dem so zart erscheinenden Bondagejäckchen nicht selbst konnte, stand Micha auf und band mir blitzschnell die Ellenbogen hinter meinem Rücken zusammen. „Wenn dir das so gut gefällt! Bitte, das kannst du öfter haben!“

Da ich zwischen Ludwig und seiner Schwester saß, wurde ich von den beiden liebevoll gefüttert.

Auch unser unvergessliches Krocket Spiel ließ er nicht aus. Wie er mir bei den Schlägen geholfen hatte, weil ich sonst mit meinen Absätzen im Rasen stecken geblieben wäre und dass ich wohl öfter schlecht gespielt hätte, damit er mir noch mehr helfen musste.

Micha hatte natürlich bemerkt, dass mir das etwas peinlich war. Also fragte sie: „Wollen wir gleich draußen etwas Krocket spielen?“

Antonia, deren Augen bei dem Bericht ihres Bruders begeistert geleuchtet hatten, antwortete sofort, „aber nur, wenn Alex das Kleid vom Fest der Herzogin wieder anzieht. Bondagekleidung finde ich nämlich ebenfalls sehr faszinierend.“

Leider stimmte Micha sofort zu und die 4 Frauen, Micha, Elsa, Manu und die begeisterte Tony, schleiften mich zum Ankleidezimmer.

Ich konnte gerade noch verhindern, dass ich auch wieder das knielange Korsett anziehen musste, aber der Hinweis auf meine Tanzstunde mit Sven wurde anerkannt. Dafür musste ich einen sehr engen stabilen Humpelrock unter den normalen Unterröcken anziehen. Danach war ich mindestens genauso hilflos, wie bei dem legendären Spiel mit dem Prinzen.

Die Prinzessin war von dem Bondagejäckchen sehr angetan und zog es mir mit sichtlicher Begeisterung an, was mich zu der Bemerkung veranlasste: „Gleich wirst du Nancy kennenlernen. Sie kreiert ebenfalls besondere Kleidung.“

„Wen hast du denn noch alles eingeladen,“ warf Micha ein?

„Nur ein paar Freunde,“ war meine knappe Antwort.

Normalerweise akzeptierte Micha solche ausweichenden Antworten von mir nicht und brachte mich durch Auskitzeln dazu, doch noch alles zu verraten. Zum Glück waren wir aber nicht allein, so dass sie sich etwas zurückhielt. Zusätzlich war ich durch mein Korsett und das Jäckchen an meinen kitzligsten Stellen gut geschützt, so dass sie sowieso wenig Aussicht auf Erfolg gehabt hätte.

„Was macht denn diese Nancy für Mode,“ fragte Antonia interessiert?

„Bondage Mode, von unauffällig bis total übertrieben,“ antwortete ich.

Während ich antwortete, hatte Micha aus den Tiefen des Schranks ein enges Bondagekleid mit bis an die Ellenbogen angenähten Ärmeln hervorgeholt.

Bewundert befühlte Toni das restriktive Kleid. „Das sieht spannend aus. Ist jemand hier, der es ausprobieren möchte?“

Ich sah, wie Elsa leicht errötete. „Wie wär‘s mit dir Elsa? Ich kann dir versichern, dass Ludwig der beste Helfer ist, den Mann, respektive Frau sich vorstellen kann.“

Sie gab sich geschlagen und Antonia zog ihr begeistert das Kleid an.

So gekleidet gingen wir zu den Männern in den Park, um genau zu sein zu Paula und dem Prinzen. Die beiden hatten in der Zwischenzeit das Spiel auf der Wiese aufgebaut. Fragend blickte Antonia zwischen mir und Micha hin und her. Die verabschiedete sich jedoch sofort mit den Worten, „ich muss noch ein paar Akten durcharbeiten. Kümmere dich gut um meine Alex,“ forderte sie Tony noch auf. Als wenn die eine Aufforderung gebraucht hätte, um meine hilflose Lage auszunutzen.

Kaum war Micha im Schloss verschwunden, erschienen, als wenn sie es so abgepasst hätten, Sylvia und Wolfram.

Nach der allgemeinen Vorstellung und Begrüßung spielten die beiden mit.

Ich war heilfroh, dass Micha die Ankunft der beiden nicht mitbekommen hatte, sonst hätte sie sich bestimmt ihren Teil dazu gedacht.

So kam es, dass Ludwig seiner Elsa half und ich liebevoll von seiner Schwester betreut wurde. Micha hatte mich ja bereits öfter in verfängliche Situationen gebracht, so hatte ich nur geringe Skrupel, die Zuwendungen der Prinzessin zu genießen. Es war sogar noch lustiger als damals mit Ludwig, denn zum einen waren wir hier unbeobachtet und zum anderen war Antonia entscheidend frecher als ihr großer Bruder.

Nicht ohne eigene Hintergedanken, hatte ich ihr auf die Frage nach den KGs und den Brüsten gezeigt, wo Michas kleines Tablet für die Steuerung lag und nichts gesagt, als sie es einfach eingesteckt hatte.

Als Micha weg war, zog sie das Tablet hervor und ließ sich von mir die Funktion erklären. Da die neue Version der APP sehr übersichtlich war, ging das sehr schnell.

„Soll ich eure KGs für das Spiel koppeln,“ wandte sie sich an Manu, Paul und mich?

„Wegen mir, wenn Manu und Paul nichts dagegen haben. Das wäre eine gute Vorbereitung auf den Tanz gleich.“

„Wieso das?“ Paul sah mich fragend an.

„Ganz einfach, die 5 anderen KG-Träger sind in meinem Erziehungsteam und haben mich bei der Vorbereitung auf das Fest mit diebischer Freude getriezt. Als Revanche möchte ich sie heute zwingen die Freuden eines Tanzes mit aktivierten KGs zu genießen.“

Als ich ihre fragenden Gesichter sah, erzählte ich von der Übung mit den Büchern und wie ich Sven als Strafe, für das Fallenlassen der Bücher, küssen sollte. „Bei der Bücherübung mit Sven habe ich mich geweigert, ihn als Lohn für das Aufheben der Bücher zu küssen, daraufhin hat er dann bei jedem Fehler die Erregung durch den KG und die Brüste stärker gestellt.“

„Aber du hättest ihn in deiner Rolle als junge Adelige doch gar nicht küssen dürfen,“ entrüstete sich Antonia.

„Das habe ich ihm ja auch gesagt, aber er hat das nicht anerkannt, weil ich über meine Strafen nicht diskutieren dürfte. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich aber auf gar keinen Fall einen Mann küssen, auch wenn es ein schwuler Mann war. Mir blieb also keine andere Wahl, als es hinzunehmen, dass er bei jedem Fehler die Intensität erhöhte. Als wir endlich zum Tanzen kamen, war ich bereits auf großer Flamme geröstet. Immerhin habe ich einige Tänze mit ihm geschafft, aber dann explodierte ich mitten auf der Tanzfläche. Vor unseren speziellen Bediensteten und dem Orchester hatte ich meinen ersten, dazu noch ungewollten Orgasmus in den Armen eines Mannes. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich eng an ihm festzuhalten, sonst wäre ich gestürzt. Mir als Hetero-Mann war das natürlich mehr als peinlich, aber zu Svens Ehrenrettung muss ich sagen, dass er sich sofort und auch später nochmals aufrichtig entschuldigt hat. Mittlerweile habe ich ihn sogar schon einmal geküsst. Aber damals war das für mich die ganz große Katastrophe.“

„Au ja,“ freute sich Antonia, „ich habe da eine super Idee. Nach der Anzeige auf dem Tablet tragen Sven und ein Björn ebenfalls KGs, sind die beiden ein Paar und warum tragen sie KGs?“

„Ja sie sind ein Paar und Sven trägt den KG als Strafe für seinen Streich mit dem Bücheraufheben und Björn trägt seinen aus Solidarität mit Sven.“

Dann erklärte sie uns ihre Idee. Begeistert stimmte ich zu.

Dann spielten wir weiter. Antonia nutze meine Hilflosigkeit schamlos aus und sorgte selbst öfters dafür, dass ich so manche Kugel verschoss. Dabei legte sie es darauf an, mich an meinen empfindlichsten Stellen zu reizen. Zwischendurch probierte sie immer wieder neue Einstellungen für unsere 3 KGs aus. Ich kann nur sagen, es war ein sehr erotisches Spiel, obwohl Krocket an sich ja eher langweilig ist.

Mir gefiel das Spiel von Mal zu Mal besser. Beim ersten Mal hatte mich Katy mit ihrer strengen, aber einfühlsamen Anleitung zum eleganten Spielen liebevoll gequält, was ich irgendwie genossen hatte.

Beim Fest der Herzogin hatte ich den Dandy zum ersten Mal in seine Schranken verwiesen. Katy hätte mich bestimmt dafür wegen nicht damenhaftem Gebrauch des Hammers getadelt, aber auch dem Dandy ihre Meinung gegeigt.

Das letzte Spiel zusammen mit Ludwig hatte meine Einstellung zum nahen Körperkontakt zu Männern äußerst positiv beeinflusst, denn seine ritterliche Hilfe hatte mir sehr gut gefallen, vor allem, weil er meine Hilflosigkeit nicht ausgenutzt hatte.

Aktuell wurden wir drei von der übermütigen Antonia auf schönste Art und Weise weichgekocht. Ich mag dieses Spiel! Ach so, das hatte ich ja bereits geschrieben.

Rechtzeitig, bevor die anderen ankamen, begaben wir uns zum Umkleiden. Ich wurde von Antonia in ein bodenlanges Tanzkleid mit vielen sehr weiten Unterröcken aus ihrer Kollektion gekleidet. Elsa entschied sich passend zu ihrer Rolle für einen Hosenanzug. Zum Glück hatte Antonia die Erregungsfunktion deaktiviert, so dass wir uns wieder erholen konnten.

Übung für Sven und Björn

Micha arbeitet noch immer und Manu, Paul, Wolfram und Sylvia hatten sich in die Bibliothek zurückgezogen. So begrüßte ich Björn und Sven zusammen mit Elsa, Toni und Ludwig.

Nachdem ich alle vorgestellt hatte, fragte Toni scheinheilig: „Sag mal Alex, hast du heute schon deine Bücherübung gemacht?“

„Wir haben jetzt auf Hörbücher umgestellt, die muss ich mir immer morgens am Trapez hören,“ witzelte ich.

„Nein, ich meine die Übung für die korrekte Kopfhaltung einer jungen Dame, bei der sie die Bücher auf dem Kopf balancieren muss.“

„Nein, die habe ich heute noch nicht gemacht.“

„Dann lasst uns das am besten sofort nachholen. Die beiden Herren sind dir dabei bestimmt gerne behilflich.“

Freudig lächelnd nickten die beiden. Wenn die wüssten … .

Toni nahm zwei Bücher aus dem Regal, die vom vielen Üben bereits ziemlich lädiert waren.

„Bisher musste ich aber immer nur mit einem Buch üben,“ wehrte ich mich.

„Du hast zwei Helfer, also kannst du auch zwei Bücher tragen,“ verwarf Toni wie verabredet meinen Einwand.

Ergeben legte ich mir die Bücher auf den Kopf. Das Gehen klappte erstaunlich gut, ich kam ziemlich weit. Aber dann fielen sie mir nach einer Gangbiegung doch vom Kopf. Sofort hoben meine beiden Kavaliere die Bücher für mich auf.

„Wie war noch gleich die Strafe für das Fallenlassen,“ erkundigte sich diesmal Ludwig?

„Ich muss mit einem Kuss für das Aufheben bezahlen,“ antwortete ich.

„Darf eine junge Dame denn so einfach fremde Herren küssen,“ fragte Elsa daraufhin.

„Natürlich nicht, aber ich darf nicht über die angeordneten Strafen mit meinen Erziehern diskutieren, sonst werde ich noch mehr bestraft.“

„Nun denn! So sei es, wir werden uns das Ganze einmal anschauen,“ stimmte der Prinz scheinbar widerwillig zu. „Dann leiste mal deine Strafe ab, meine liebe Alexia.“

Also küsste ich die beiden und ließ mir im Gegenzug jeweils einen Handkuss geben.

Die drei aus dem Königshaus blieben hinter uns und beobachteten alles kritisch. Wieder kam ich ziemlich weit, bis es erneut passierte, das Üben hatte sich also gelohnt.

Antonia dauerte das alles zu lange, kurzerhand änderte sie meine Frisur. Sie löste aus meinen zu einem Haarkranz frisierten Haaren den äußeren Zopf, so dass die Auflagefläche für die Bücher deutlich kleiner wurde. Jetzt fielen mir die Bücher wesentlich häufiger zu Boden und meine beiden Kavaliere hatten gut zu tun.

Weil ich Bescheid wusste, fiel mir sehr schnell auf, dass die Erregung durch den KG immer mehr zunahm.

Einige Zeit später fragte mich Sven: „Was ist denn mit unseren KGs los?“

Scheinheilig fragte ich zurück: „Was soll denn damit los sein?“

„Irgendwie scheint die Erregungsfunktion an zu sein.“

„Das ist die Strafe für euer Fehlverhalten,“ antwortete Antonia genüsslich.

„Aber Alex lässt die Bücher doch fallen,“ antwortete Björn.

„Das stimmt, aber ihr zwingt ihn, dafür etwas zu tun, was gegen die Regeln der damaligen Zeit verstößt. Also erhaltet ihr ebenfalls eine Strafe. Für jeden Kuss, den ihr von Alex fordert, wird die Erregung eurer KGs um eine Stufe erhöht. Bei Alex ist es genauso, denn er darf euch ja eigentlich gar nicht küssen.“

„So oft sind ihm die Bücher doch noch gar nicht runtergefallen.“

„Stimmt, aber jedes Mal zwei Küsse macht 2 Stufen pro Aufheben,“ freute sich Antonia.

„Aber das ist unge …“, wollte sich Björn zur Wehr setzen.

„Über die Strafen wird mit den Ausbildern nicht diskutiert. Wenn ihr nicht ruhig seid, können wir das Ganze noch ergänzen,“ fiel Ludwig ihm ins Wort.

„Aber wir sind doch die Erzieher,“ wendete Sven ein.

„Und wir sind heute die Erzieher der Erzieher. Für das Tanzen werdet ihr für diese Diskussion gleich entsprechende Strafkleidung tragen. Wollt ihr noch weitere Einwände erheben?“

Überrascht hielten die beiden daraufhin ihren Mund. Ich wusste, dass sie es entsprechend auffassen würden. Sie waren nur überrascht, dass sie von jemand anderem kontrolliert wurden. Zum Glück wussten die beiden ja noch nicht, dass ich da meine Finger im Spiel hatte. Ich freute mich schon auf ihre Gesichter, wenn sie es herausbekamen.

Mit neuem Elan legte ich mir die Bücher auf den Kopf. Ab jetzt zeigte ich jedes Mal offen meine Freude, wenn mir die Bücher runterfielen. Als Björn und Sven das bemerkten, lachten sie ebenfalls. Unsere drei Oberausbilder ließen mich noch einige Zeit mit den Büchern durchs Schloss wandeln. Durch meine geänderte Frisur fielen sie mir mittlerweile sehr oft herunter. Aber diesmal hatte nicht nur Sven seinen Spaß dabei, sondern wir alle drei und unsere drei Aufpasser freuten sich über unsere immer vorsichtiger werdenden Bewegungen und das immer häufigere Stöhnen, wenn sich einer von uns ungünstig bewegen musste und wir besonders erregt wurden.

Irgendwann erschien dann Micha zusammen mit Nancy und David, die in der Zwischenzeit ebenfalls eingetroffen waren, bei uns.

„Sagt mal, was ist denn mit den KGs los? Meiner bringt mich fast schon zur Raserei,“ fragte sie.

„Wir machen die altbekannte Bücherübung zusammen mit Björn und Sven.“

„Und was hat das mit unseren KGs zu tun,“ wollte Nancy wissen?

„Das ist meine Revanche für all die kleinen wohlgemeinten Gemeinheiten, die ihr mir bis jetzt habt zukommen lassen. Unsere 3 Gäste haben sich bereit erklärt uns heute bei der Ausbildung zu helfen,“ antwortete ich genüsslich.

„Warum denn meiner auch,“ fragte mich David.

„Bist du wirklich vollkommen unschuldig, dass mir Nancy den KG verpasst hat?“

„Nun ja, ….,“ druckste er herum.

„Siehst du, es trifft also keinen Unschuldigen. Außer Manuela und Paul, aber die sind freiwillig dabei.“

„Du bist mir ja einer,“ lachte mich Micha an.

„Ja! Deiner!“ Ich lachte Micha ebenfalls an und küsste sie auf den Mund.

Daraufhin zuckten wir 6 KG Träger*innen zusammen.

„Küssen verboten! Ich dachte, das hättest du jetzt kapiert! Mit Zunge ist erst recht verboten!“ Wir zuckten wieder, denn es war schon ein richtiger Kuss gewesen.

„Na gut, dann lasst uns noch etwas Spaß haben,“ meinte ich und legte mir die Bücher wieder auf den Kopf. „Wer zuerst kommt, hat verloren.“

Es wurde noch eine heiße Bücherübung. Mittlerweile gingen wir in großer Runde durchs Schloss, da auch Manu und Paula zu uns gestoßen waren. Nur Sylvia und Wolfram waren aus Geheimhaltungsgründen nicht dabei.

Schließlich wurden wir alle auf ziemlich großer Flamme geröstet. Bevor es zum letzten kam, schnappten sich die 3 Königskinder Björn und Sven und verpassten ihnen im Ankleidezimmer passende Kleider mit elektrisierenden Unterröcken. David ging freiwillig mit.
29. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 19.10.24 17:49

18. Der Tanztee

„Herzlich willkommen zu unserem allseits so beliebten Tanztee am Sonntag,“ wurden wir von Sylvia begrüßt, als wir gemeinsam die große Halle betraten.

Matha, John und Jesica waren inzwischen ebenfalls im Schloss angekommen. Weil ich sie nur allgemein eingeladen hatte, ohne ihnen zu sagen, dass wir alle tanzen wollten, schauten auch die drei Neuankömmlinge etwas verwirrt aus der Wäsche.

„Ich habe euch alle zu einem ganz besonderen Tanzevent eingeladen,“ begann ich. „Die KG-Trägerinnen stellen sich bitte neben mir auf. Wir sind heute die Damen. Uns gegen über bilden die Anderen eine Reihe.“

Ich stellte noch alle vor, damit jeder die Namen der Tanzpartner wusste.

„Für den ersten Tanz gilt Damenwahl,“ erklärte Sylvia und gab jeder der ‚Damen‘ ein kleines Behältnis. „Für den besonderen Kick hat sich der Initiator dieser Veranstaltung,“ Sylvia nickte mir zu, „gedacht, dass ihr diese undurchsichtigen Kontaktlinsen tragen sollt. Es ist natürlich freiwillig, besonders für Manu und Paula, weil sie zum ersten Mal dabei sind.“

„Aber von den anderen erwarte ich eigentlich, dass alle die Linsen nehmen,“ ergänzte ich.

„Wie gesagt, Damenwahl, Ihr könnt euch also aussuchen, von wem ihr euch die Linsen einsetzen lassen wollt,“ fuhr Sylvia fort.

„Manu und Paul dürfen zuerst wählen, da sie so etwas zum ersten Mal machen und ich zuletzt, weil ich sozusagen der Gastgeber bin. Außerdem will ich es genießen, wenn ihr die Kontaktlinsen eingesetzt bekommt.“

Micha machte ein ziemlich skeptisches Gesicht, wahrscheinlich erinnerte sie sich gerade an unser Gespräch vom Abschlussball gestern Abend. Sven und Björn standen etwas verloren in ihren weiten Röcken da und ließen sich von John und Wolfram die Linsen einsetzen. David wurde von Matha versorgt und Nancy hatte sich den Prinzen ausgesucht. Paul ging zu Jessica und Manu wählte Elsa.

Für mich blieb Toni übrig. Ich hatte ein bisschen darauf gehofft, denn mit dieser Wilden würde es bestimmt besonders spannend werden.

„Wir tanzen bis zum Orgasmus! Wer zuerst kommt, hat verloren!“ Sylvia hatte sichtlich ihren Spaß an der Aktion.

Ich hatte Toni gebeten die KGs so einzustellen, dass wir alle zusammen zur Explosion kommen sollten, also würden wir alle ‚Sieger‘ sein.

Wie erwartet war bereits der erste Tanz mit Toni sehr spannend, dann wechselten wir die Partner, das heißt, die Partner tauschten uns, da wir anderen ja alle nichts sehen konnten. Es war schon sehr spannend, nicht zu wissen, mit wem man gerade tanzte. Es war ein ganz anderes Gefühl als der hoch erotische Tanz mit Micha auf der Festwiese bei der Rückfahrt. Damals war ich mir immerhin sehr sicher gewesen, dass es Micha war, mit der ich da tanzte. Aber die wurde ja gerade selbst von einem Partner zum anderen weitergegeben.

Mit jedem Partnerwechsel wurde das Tanzen immer erregender, Antonia ließ wirklich nichts aus und veränderte die Einstellungen nach jedem Tanz.

Wir mit den KGs standen alle bereits auf des Messers Schneider, als bei einem Tanz die ‚Männer‘ kein Wort sprachen. Da diejenigen, die ich auch blind erkannt hätte, also Micha, Nancy und Sven ebenfalls als ‚Frau‘ tanzten, hatte ich wirklich keine Ahnung, mit wem ich da gerade tanzte. Die Frauen auf der Männerseite waren durch entsprechende Absätze alle fast gleich groß wie die echten Männer, so dass es auch keine großartigen Größenunterschiede gab.

Ich war mir sicher: „Das wird der Tanz der Tänze des heutigen Nachmittags.“

Mit jedem Takt, mit jedem einzelnen Tanzschritt stieg die Erregung und mit dem letzten Takt des Liedes explodierten wir alle gleichzeitig in den Armen unseres jeweiligen unerkannten Partners. Wir wurden alle liebevoll gehalten, während wir uns ekstatisch in den Armen unserer jeweiligen Tanzpartner wanden.

Erst als sie uns die Kontaktlinsen entfernten, erkannten wir, in wessen Armen wir dieses besondere Vergnügen gehabt hatten.

Für mich hatte ich auf den Prinzen oder seine Schwester gehofft, da ich die wilde Antonia besonders sympathisch und spannend fand. Jessica hatte sich ihres zukünftigen Schwiegersohns angenommen und ihn gekonnt zum Höhepunkt getanzt. Micha war bei Ludwig gelandet und sah sehr zufriedenaus und ich war wie erhofft von der wilden Antonia betanzt worden.

Als wir endlich wieder ohne fremde Hilfe stehen konnten, klatschten alle begeistert Beifall und lobten mich für meine super Idee.

Gespräche beim Abendessen

Beim gemeinsamen Abendessen tauschten wir unsere Empfindungen aus. Die nicht KG-Träger waren ebenfalls hell begeistert, auch wenn sie keinen Orgasmus gehabt hatten. Irgendwer musste schließlich auf die ‚armen‘ KG-Trägerinnen aufpassen.

Chris war auch wieder erschienen, als begeisterte ‚Nichttänzerin‘ war sie unserem Tanztee ferngeblieben.

„Zuerst war ich ja etwas ungehalten, dass wir für unsere liebevolle Erziehung des lieben Alex auch noch bestraft werden sollten. Aber nach deinem Auftritt bei unserer Besprechung hätte ich mir eigentlich denken können, dass du dich bei Gelegenheit noch revanchieren würdest,“ erhob Sven das Wort. „Ich freue mich schon auf unsere nächste Übungsstunde.“

„Ich freue mich auch schon. Mal sehen, was wir dann machen,“ stimmte ich ihm hintergründig lächelnd zu.

Damals wusste ich ja noch nicht, dass es bis zu unserer nächsten Tanzstunde noch fast 2 Monate dauern würde und dass ich vorher noch einige andere besondere Erlebnisse mit Sven erleben sollte. Er war derjenige aus unserem Freundeskreis, der die meisten Aktivitäten außerhalb des Schlosses mit mir gemacht hatte. Aber die anderen würden im Lauf der Zeit noch etwas aufholen.

„Wie hast du das nur so lange ausgehalten, mir hat mein KG allein ja schon genug zugesetzt, aber du hattest ja zusätzlich noch die Stimulation durch die Brüste,“ fragte mich Björn.

„Als ich die APP sicherheitstechnisch optimierte, habe ich auch das Kopplungsprogramm überarbeitet und erweitert. Bisher konnten lediglich zwei KGs miteinander gekoppelt werden. Jetzt können fast beliebig viele KGs und auch die Brüste miteinander verbunden werden, die Anzahl ist nur noch von der Kapazität des Servers abhängig. Zusätzlich ist das Programm jetzt in der Lage, jeden einzelnen KG und auch die Brüste so zu steuern, dass alle zum gleichen Zeitpunkt kommen. Ich hätte zu diesem Thema noch eine super Idee, aber die erzähle ich dir mal unter 4 Augen.“

„Ich bin gespannt,“ meinte Björn anerkennend. „Was du hier auf die Beine gestellt hast, ist auf jeden Fall schon mal super“.

„Als mein KG urplötzlich loslegte, hatte ich zwar mit einem Streich gerechnet, aber eher von Björn oder Sven. Aber dass DU,“ dabei schaute Micha mich an, „dahintersteckst, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, und dass sich unsere neuen Gäste dann auch noch mit dir verbünden, also echt jetzt. Ich muss in Zukunft wohl auf alles gefasst sein.“ Dann gab mir Micha einen liebevollen Kuss.“

„Das alles und noch viel mehr, würd‘ ich tun, wenn ich König von Deutschland wär‘,“ sang ich etwas schief.

„Wir waren kaum im Schloss angekommen, da gingen unser beider KGs schon los wie verrückt,“ meldete sich Nancy zu Wort. „Das ist wirklich eine gelungene Revanche für Svens und meine erste Bücherübung mit dir.“

„Oh ja,“ schloss sich David an. „Aber ich als Unschuldiger wurde einfach mit bestraft, dabei hatte ich doch mit der ersten Übung gar nichts zu tun,“ meinte er übertrieben weinerlich.

„Du warst halt der Kollateralschaden,“ lachte ihn Nancy einfach aus.

„OK, dem ‚Kollateralschaden‘ hat es auch gefallen. Der Tanz danach hat das dann aber nochmal getoppt. Zum ersten Mal tanzen in der Frauenrolle und dann auch noch mit den undurchsichtigen Kontaktlinsen, der Abschlussorgasmus in den Armen meiner ‚strengen‘ Schwiegermutter, das war echt eine supergeile Erfahrung. Jessica, du kannst wirklich hervorragend Tanzen.“

Jessica nickte im geschmeichelt zu.

„Mich brauchst Du nicht zu fragen. Ich fand’s einfach nur mega geil,“ schloss sich Nancy an.

„Und wie hat es euch beiden gefallen,“ wandte sich Matha an Manuela und Paul?

Manuela antwortete zuerst: „Ich hatte den lieben Alex ja viele Jahre nicht gesehen und war entsprechend erstaunt, als ich die Nachricht von seiner Micha erhielt. Nach den Ankündigungen in unserem darauffolgenden Telefonat, hatte ich eigentlich erwartet, dass mein ‚armer alter Freund‘ aus Jugendtagen hier entsprechend untergebuttert würde. Aber ich war sehr überrascht, wie geschickt sich Alex bei euch allen revanchiert hat.“

„Nicht nur bei denen, auch direkt bei dir,“ warf Paul trocken ein.

„Wie das,“ war Manuela erstaunt?

„Was meinst du, warum auch du einen KG tragen musst?“ Dabei nickt er in Richtung Micha.

Die ergänzte auch prompt, „dein Göttergatte hat mich letzte Woche noch angerufen und für euch beide eine Gleichbehandlung gefordert. Dann hat er sich verplappert und preisgegeben, dass ihm dein ach so unterdrückter Jugendfreund zu dieser Bitte geraten hatte.“

Lächelnd droht Manu uns beiden Männern, „mit euch macht Frau schon was durch. Aber keine Sorge, mir hat es auch riesigen Spaß gemacht.“ Während sie sprach, lächelte Paul sie breit an. Er kannte seine Manu eben in und auswendig.

„Als ich den KG und die Brüste von Chris verpasst bekam, war ich schon ziemlich sauer. Ich dachte nämlich, dass sie das ohne Alex‘ Wissen machte. Dann ließen uns Nancy und Chris allein im Esszimmer sitzen und wir konnten uns nur geknebelt anknurren.“

„Mir ging es ganz genauso, sofort nachdem Micha den Raum verlassen hatte, knebelte mich Nancy und klebte mir den KG an. Ich dachte natürlich ebenfalls, dass Micha davon nichts wusste und war entsprechend sauer.“

„Als wir nach einiger Zeit im Esszimmer die Funktionen erklärt bekamen, war ich sofort fasziniert und ließ mich als erste befreien. Paul war vollkommen dagegen, aber bei unserem romantischen Abend zu zweit hier im Schloss konnte ich ihn von den Vorteilen unserer Spielzeuge überzeugen.“ Dabei lächelte sie ihren Paul tiefgründig an.

Paul fuhr fort: „Micha, dein Geschicklichkeitsparcours gestern war schon ziemlich herausfordernd. Das schwere Kleid mit den vielen extrem weiten Unterröcken und dem engen Korsett war schon ziemlich krass.“

Ich ergänzte: „Ich war natürlich zuerst nicht so begeistert, dass ich dabei ebenfalls mitmachen sollte. Und meine Begeisterung schwand noch mehr, als ich zu allem Überfluss auch noch diese bekloppten Gespräche über Feminismus zu führen hatte. Dass ich da immer entgegen meiner Überzeugung argumentieren musste, ging mir echt gegen den Strich“.

„Aber Paul wäre nicht Paul, wenn er da nicht doch noch ein Schlupfloch gefunden hätte,“ meinte Manuela augenzwinkernd.

„Wir hatten ja eure Proseccoflasche gesehen und da dachte ich mir, wenn das mal keinen Einfluss auf eure Aufmerksamkeit hat,“ gab Paul breit grinsend zum Besten.

„Und dann hat er angefangen das altmodische Frauenbild in den Texten, die er vom Tablet ablesen musste, in unserem modernen Sinne zu ändern,“ lobte ich Pauls Aktion.

„Leider haben wir es dann etwas übertrieben und die beiden Proseccomädels haben es doch noch mitgekriegt,“ fuhr wiederum Paul fort.

„Danach wurden wir dann beide bestraft, wenn wir uns nicht wie erwartet gesittet und altmodisch unterhielten,“ ergänzte ich.

So war das schon in unserer Jugend gewesen, mit unserm ständigen Abwechseln beim Erzählen hatten wir so manchen Zuhörer in die Verzweiflung getrieben. Ich verstand mich immer noch blind mit meinem alten besten Freund.

Dann klinkte Manu sich auch noch ein. „Deine Gästeauswahl war ebenfalls perfekt, wie uns die ‚kleine‘ Prinzessin beim Krocket spielen gekonnt weichgekocht hat und dann noch ihre Idee mit der speziellen Bücherübung mit den beiden Herren da drüben. Alle Achtung,“ dabei grinste sie breit in Richtung Tony, der dieses etwas spezielle Lob nun doch ein bisschen peinlich war.

„Unser romantischer Abend gestern war ein sehr erotisches Erlebnis und ich würde so etwas am liebsten jeden Tag mit meinem Paul machen.“

„Aber das geht aus beruflichen Gründen leider nicht, oder was würdet ihr sagen, wenn auf einmal der technische Leiter als Frau auftreten würden,“ warf Paul dazwischen.

„Gar nichts, ich würde mich lediglich über so einen süßen Mann in meiner Firma freuen. Ich würde dich sogar noch zum Essen einladen,“ meinte Sven ganz trocken und machte einen übertriebenen Kussmund in Richtung Paul.

„Dein Tanztee mein lieber Alex war dann die absolute Krönung. Zu wissen, dass einen irgendwann der Höhepunkt erwischen würde, aber eben nicht zu wissen wann und mit wem, das war erotischer Nervenkitzel pur,“ fuhr wiederum Manuela fort.

„Also ich würde gerne öfters an solchen Treffen teilnehmen, das war das heißeste Wochenende ever,“ setzt Paul noch einen drauf.

„Da lässt sich bestimmt was machen,“ warf ich ein und schaute Matha fragend an.

Matha war auf Zack und antwortete sofort: „Na klar! Ich werde euch nach Möglichkeit berücksichtigen.“

Nancy hatte auch Spaß am wechselseitigen Redestil gefunden und setzte sofort nach: „Nächstes Jahr wird hier unsere Latex- und Bondagehochzeit stattfinden. Ihr seid herzlich eingeladen. Es gibt aber eine strenge Kleiderordnung,“ dabei blickte sie vor allem Paul an. „Meine liebe Paula, ich hoffe du verstehst, wie ich das gemeint ist.“

Paul nickte und wurde rot, aber Manuela antwortete blitzschnell: „Wir werden natürlich als Manu und Paula da auftreten und wir werden uns natürlich an eure Kleidervorschrift halten. Es soll da ja einen hervorragenden ‚Hofladen‘ für solche Mode geben.“

„Notfalls könnte ich auch aushelfen. Ich hätte da schon eine super Idee für ein schönes Lolitakleidchen für die liebe Paula,“ konnte sich Tony nicht zurückhalten.

„Da habe ich ja wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden,“ versuchte Paul zu retten, was noch zu retten war.

„Nein,“ kam es gleichzeitig sehr bestimmt von Manu, Tony, Nancy und auch Micha! „WIR werden uns darum kümmern.“

„Mein Laden steht euch offen,“ bekräftigte Chris das Ganze noch.

„OK,“ gab sich Paul lachend geschlagen, „dann werden wir Männer uns ein Outfit für DEN Manu überlegen, das die liebe Manuela so schnell nicht vergessen wird.“

Sven als Modemann war sofort dabei. „Oh ja, das werden wir. Frauen für besondere Anlässe einzukleiden ist sozusagen meine Spezialität und das nicht nur beruflich,“ sagte er mit breitem Grinsen.

„Wie hat dir eigentlich dein Krocketspiel mit deinem Ludwig gefallen? Bei mir war er ja ausgesprochen sittsam,“ wandte ich mich an Elsa.

„Ludwig ist auch im normalen Leben der vollkommene Gentleman und zwar aus Überzeugung. Aber bei dieser Gelegenheit hat er meine Hilflosigkeit vollkommen schamlos ausgenutzt. Ihr anderen wurdet ja von meiner kleinen Schwägerin,“ neckte sie Tony, „immer wieder bis kurz vor den Orgasmus getrieben. Mein liebster Ludwig, ich muss dir sagen: Du warst große Klasse, ich war mindestens genauso in Fahrt, wie die anderen mit ihren KGs. Dir so hilflos ausgeliefert zu sein und was du mit mir gemacht hast, das war ein geiles Erlebnis.“

„Wir müssen unbedingt mal bei Chris im ‚Hofladen‘ vorbeischauen,“ war auch Ludwig begeistert. „Meine allerliebste Elsa, in dem Kleid hättest du alles von mir haben können, obwohl du ja vollkommen hilflos darin warst. Wir müssen deine Garderobe schnellsten ergänzen.“

„Die Idee und die Ausführung waren exzellent, mein lieber Alex,“ meinte schließlich Matha.

Und John er ergänzte: „Ich bin Mal gespannt, was du als nächstes anstellst? Ich werde jedenfalls auf der Hut sein. Wer mich überlisten will, der muss sich anstrengen, wie du ja seit deiner Wette mit Matha weißt.“

Jessica meinte nur: „Du weißt schon, dass sich das für eine junge Dame nicht gehört. Ich werde mich morgen früh mit Nancy zusammen um deine Strafkleidung kümmern.“

„Darf ich dabei helfen,“ fragte Tony, „schließlich sind die Strafkleider ja von mir.“

„Wusstest du etwa, dass deine Eltern die Kleider für dich gekauft haben,“ war Jessica erstaunt.

Als wir Eingeweihten alle laut loslachten, musste Tony ihre Geschichte erneut erzählen. Wir lachten noch sehr viel an diesem Abend.

Weil es dann doch sehr spät geworden war, blieben Manu und Paul noch bis Montag und für unsere drei Gäste aus Truvalien hatte ich 2 schöne Zimmer im Gästetrakt vorbereitet.

Bevor alle anderen gingen, drückte Sven Micha ein Fläschchen mit dem Lösungsmittel in die Hand. „Bevor ich es vergesse, nehmt bitte eure KGs und Alex‘ Brüste für Dienstagmorgen ab, wir müssen noch ein paar kleine Änderungen vornehmen.“

„Und die wären,“ fragte ich alarmiert?

„Du musst keine Angst haben,“ antwortete diesmal Björn.

Schon wieder diese magischen Worte. Naja, vielleicht passierte ja wirklich mal nichts, was mich weiter in Verdrückung brachte.

„Ihr wollt doch nach Italien fliegen und ihr habt doch bestimmt beide keine Lust, bei der Kontrolle am Flughafen den Beamtinnen eure KGs und Alex Brüste zu erklären, oder?“

„Ganz bestimmt nicht,“ pflichtete ich Björn bei!

„Wir werden eure Teile so behandeln, dass sie von den Detektoren nicht mehr erkannt werden und ihr keine unangenehmen Fragen beantworten müsst,“ erklärte uns Björn.

„Ich hole die Teile dann Dienstagmorgen bei euch ab,“ kündigte Sven an, ich will mit Alex sowieso noch etwas wegen Jean-Perri besprechen.“

Tony fragte interessiert: „Was hast du denn mit Jean-Perri zu tun? Ich gehe doch mal davon aus, dass es DER JEAN-PERRI ist.“

„Ja es ist DER JEAN-PERRI! Ich bin seine Muse,“ antwortete ich stolz grinsend und erfreute mich an den erstaunten Gesichtern unserer Gäste. „Sven hat eine eigene Modefirma. Als ich vor einiger Zeit zur Übung als Frau gekleidet, in der Fußgängerzone Geld fürs Tierheim gesammelt habe, sind Sven und Jean-Perri zufällig vorbeigekommen. Jean-Perri war so begeistert von mir, dass er mich als seine Muse haben wollte. Dafür hat er dann doch bei Sven angeheuert, denn eigentlich wollte er zu einem anderen Unternehmen wechseln. Also bin ich jetzt die Modeassistentin von Jean-Perri.“

„Ich bewundere die Mode von ihm sehr,“ war Tony überaus begeistert.

„Ich habe ihn seitdem noch nicht wieder getroffen, aber bald wird es so weit sein, denn die Herbst-Winter-Kollektion für nächstes Jahr muss entworfen werden. Soll ich ihm von dir erzählen? Vielleicht kann ich ja sogar ein persönliches Treffen arrangieren.“

„Im Prinzip sehr gerne, schließlich kreiere ich ja selbst Kleider. Aber was willst du ihm sagen, wenn er dich nach meiner Mode fragt?“

„Mach dir keine Sorgen,“ gebrauchte ich mit Bedacht diese Formulierung, mit der mich die anderen sonst immer tiefer reingeritten hatten. Ich hatte jedoch ausnahmsweise einmal keine Hintergedanken, sondern wollte Antonia einfach nur helfen, weil sie mir so sympathisch war. „Deine Mode ist zwar sehr speziell, aber auf ihre eigene Art auch wunderschön, ich mag sie mittlerweile sogar irgendwie. Im Zweifel werde ich ihm sagen, dass du Vintagemode entwirfst.“

„Das würdest du für mich tun. Wenn du das hinkriegst, entwerfe ich dein Hochzeitskleid.“

„Ich weiß nicht, ob ich für dieses Risiko schon bereit bin? Deine spezielle Mode bei so einer Gelegenheit zu tragen, also ich weiß nicht,“ alberte ich? „Wenn, dann aber bitte die Kleidung für Braut UND Bräutigam. Aber so weit sind wir ja noch lange nicht. Wir müssten uns überhaupt erst einmal verloben.“

Ludwig fügte hinzu: „Vor allem müsste Micha zunächst die Genehmigung meiner Eltern erhalten, dass sie um dich werben darf und erst nach längerem Werben dürft sie bei meinen Eltern um deine Hand anhalten.“

„Dass das so umständlich ist,“ maulte Micha gespielt enttäuscht.

„Nun ja, Alex ist mittlerweile Truvalische/r Staatsbürger/in mit dem Königspaar als Vormund. In Königskreisen dauert das mit dem Verloben und Heiraten immer etwas länger.“

Jessica ergänzte genüsslich: „Und bevor der König zustimmt, müssen deine beiden Patentanten und deine strenge Tante Anastasia ebenfalls ihr OK geben.“

„Dann müssen wir das wohl so hinnehmen,“ meinte ich vorsichtig, um Jessica nicht zu verärgern. Mir schwante bereits, dass es noch viel länger

als schon befürchtet dauern würde, bis ich endlich aus diesen dämlichen Frauenkleidern rauskam. Es gefiel mir zwar immer besser, als Frau zu leben, aber mein männliches Ego wollte ich nicht verlieren.

Erstaunlicherweise würde mir nächstes Jahr der von mir verhasste Vorname Isabella ganz entscheidend dabei helfen, mir mein männliches Ich zu erhalten.

In der Zwischenzeit war Ludwig aufgestanden und trat feierlich vor mich hin. „Ich freue mich, dir hiermit deinen neuen Führerschein, deinen neuen Personalausweis und deinen Reisepass als Staatsbürger des Truvalischen Königreiches zu überreichen.“ Er gab mir die drei Dokumente.

Ich schaute sie mir an. „Das ist ja ein Deutscher Ausweis und ein Deutscher Pass,“ fragte ich entgeistert.

„Das stimmt. Truvalien ist 1871 bei der Gründung des Deutschen Kaiserreiches in Deutschland aufgegangen. Mein Ururur-Großvater hat für den Anschluss an Deutschland jedoch gefordert, dass wir weiterhin eigene Ausweisdokumente ausstellen dürfen und das ist noch bis heute so. Es gibt auf der Rückseite der Ausweise lediglich einen kleinen Zusatz, der auf Truvalien hinweist.“

Wir alle blickten den Prinzen verwundert an, denn von dem echten Königreich Truvalien hatten wir schließlich bis vor einer Woche noch nie etwas gehört.

Die anderen fragten die drei dann ausführlich über Truvalien aus, während ich meine Ausweise studierte.

Obwohl es das eigentliche Königreich Truvalien bereits seit über 150 Jahren nicht mehr gab, hatten sich die Königsfamilie und ihre ehemaligen Untertanen bis heute eine lebhafte und zu besonderen Anlässen auch gelebte Tradition bewahrt. Das zeigte man besonders gerne am Nationalfeiertag, zum Geburtstag des Königs und der Königin oder bei Hochzeiten des Königshauses. Die Hochzeit des Erbprinzen sollte auf Schloss Amringhar, dem jahrhundertealten Stammsitz der Könige von Truvalien, stattfinden. Zu dem Schloss gehörten immer noch umfangreiche Ländereien, versteckt in den Alpen. Es lag in einem lieblichen Tal mit einem eigenen See. Touristisch war es nicht erschlossen, da sich das Einkommen der Königsfamilie aus den Ländereien und einigen Industriebetrieben generierte und man so nicht auf Tourismus als Einkommensquelle angewiesen war.

Währenddessen hatte ich mir meine neuen Ausweise genauer angeschaut. „Da steht bei Geschlecht ja ein D, was soll das denn bedeuten,“ fragte ich den Prinzen?

„Mein Urgroßvater hätte es sich bestimmt nicht träumen lassen, dass es in unserem Königreich einmal die Möglichkeit geben würde, dass sich Menschen auch divers als Geschlecht eintragen lassen können, wenn zum Beispiel ein Mann in der Frauenrolle leben will. Für einen deutschen Pass gelten da sehr genaue Vorschriften, aber der truvalische König kann das selbst bestimmen. Da du ja bis auf weiteres in der Rolle einer Frau auftreten wirst, hat die Königin vorgeschlagen, dir das Geschlecht Divers zu geben. Das gibt dir die Möglichkeit, dich auf dein diverses Geschlecht zu berufen, wenn dir jemand wegen deiner Kleidung Vorhaltungen machen will. Dein deutscher Ausweis auf Alexander behält auch weiterhin seine Gültigkeit, so dass dir alle Möglichkeiten offenstehen.“

„Ich kann also einfach als Komtess von Traumsee durch die Welt reisen und bekomme keine Probleme wegen meiner Frauenkleidung?“

„Ganz genau, außerdem weist dich dein neuer Pass als Mitglied der Königsfamilie aus, was dir in gewissem Umfang diplomatische Immunität gewährt.“

„Vielen Dank, auch wenn das DIVERS für mich etwas überraschend ist. Aber es löst natürlich viele Probleme, die ich bei Reisen ins Ausland haben könnte. Jetzt freue ich mich noch mehr auf unsere Reise nach Italien.“

Ich schaute Micha verliebt an und Micha strahlte ebenfalls.

„Gibt es diesen Traumsee eigentlich wirklich, oder ist das nur ein Titel,“ fragte Paul.

Antonia antwortete mit verträumter Stimme: „Der Traumsee ist für uns in Truvalien ein mystischer Ort, an dem alle Wünsche in Erfüllung gehen. Jeder Mensch hat seinen eigenen Traumsee in sich, an dem er all seine Träume ausleben kann. Viele verbinden die Vorstellung auch mit einem realen Ort, an dem sie zum Beispiel etwas besonders Schönes erlebt haben. Für mich ist es zurzeit ein einsamer wunderschöner Ort in unserem Tal.“

„Das ist eine sehr schöne Vorstellung,“ meinte Manuela. „Ich weiß schon wo mein eigener Traumsee liegt.“ Dabei schaute sie Paul verliebt an.

„Ich glaube, ich weiß, wo der ist,“ antwortete Paul ebenso verliebt. „Das ist auch mein Traumsee.“ Die beiden umarmten sich und küssten sich innig.

„Wenn Paare unabhängig voneinander den gleichen Traumsee wählen, gilt das als Zeichen für eine besonders tiefe und ewige Liebe. Es soll jedoch Unglück bringen, wenn man darüber spricht. Ludwig und ich haben auch den gleichen Traumsee gewählt, nachdem wir uns verliebt hatten. Wir haben es beide gespürt, als wir an diesem Ort waren und es mit einem innigen Kuss besiegelt. Später hat Ludwig mir dort auch seinen Heiratsantrag gemacht.“ Wir waren ganz hingerissen von Elsas romantischer Erzählung.

„Was sich die Königin wohl bei der Wahl deines neuen Nachnamens gedacht hat,“ fragte Micha?

„Das soll bestimmt eine Anspielung auf seine innersten Wünsche sein,“ meinte Nancy frech.

„Was weißt du schon meinen innersten Wünschen?“

„Vielleicht mehr als du denkst. Ich helfe dir schließlich seit einiger Zeit dabei, sie auszuleben.“

„OK, es macht mir schon Spaß, aber ich will DER ALEX bleiben!“

„Na klar,“ antwortete Nancy nur ironisch.

Auch die anderen machten ihre Witzchen über meine Situation.

Wir unterhielten uns noch über viele andere Themen und gingen dann spät ins Bett.

Auf der Schlosstreppe, unter einem ganz bestimmten Bild beugte mich Micha in diese kitschige Kusshaltung, die ich mit Sylvia so oft geübt hatte und küsste mich voller Liebe und ich küsste sie genauso liebevoll zurück. Natürlich erschrak ich, denn Micha hatte ja nicht mitgeübt, aber sie konnte es trotzdem perfekt. Das machte es noch mehr zu einem ganz besonderen Kuss. Später erfuhr ich, dass sie heimlich mit Wolfram trainiert hatte.

Schloss Rosenfels und davon ganz besonders diese beiden Stufen der Schlosstreppe waren unser gemeinsamer Traumsee.

Micha

Nachdem ich Alex wie üblich mit seinem Halsband am Bett angeleint hatte, sah ich erregt zu ihm hinüber. Mich machte das immer noch extrem an, wenn ich wusste, dass er mein Bett nicht ohne meine Erlaubnis verlassen konnte. Das Perfide war, dass der Schlüssel ganz offen auf meinem Nachttisch lag, er ihn aber wegen der kurzen Leine nicht erreichen konnte. Ich ließ meine Gedanken schweifen. Unser gemeinsames Wochenende mit seinen alten Freunden Paul und Manuela hatte ihm richtig gut getan. So unbeschwert und überschäumend fröhlich hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. Dazu dann noch der Besuch der ‚Königskinder‘ aus Truvalien. Ludwig war ja schon ein sehr sympathischer und auch lustiger Mann, aber seine jüngere Schwester war nochmal ein ganz anderes Kaliber. Mit ihrem Übermut hatte sie uns alle umgehauen.

Alex hatte jeden aus unserem Freundeskreis, ob mit KG oder ohne, mit seinem, im geheimen geplanten, Tanzevent überrascht. Dieser Verrückte ließ sich einfach nicht unterkriegen. Eigentlich wollte er ja schon längst wieder als Mann durchs Leben gehen. Aber all unsere geschickt herbeigeführten Verwicklungen zwangen ihn nun noch wesentlich länger, in die Rolle einer Frau zu schlüpfen, als er es jemals gedacht hatte.

Und was machte er?!? Anstatt Trübsal zu blasen, nutzte er die Umstände einfach geschickt aus, um selbst seinen Spaß zu haben, indem er uns allen liebevoll vorführte, wie man sich fühlt, wenn man Dinge tun soll, die über den eigenen Kopf hinweg für einen geplant wurden.

Der Tanznachmittag war wirklich eine hervorragende Idee gewesen, und wie er wieder alle für seinen Plan eingespannt hatte, ohne, dass sie wussten, was auf sie zu kam! Einfach genial!

Letzten Mittwoch bei unserem Gespräch mit Sylvia war er ihr gegenüber noch so reserviert gewesen, aber sie hatte ihn mit ihrer Zurückhaltung und Empathie überzeugt. Ich glaube, er mochte sie sehr gern.

Selbst diese Frau, die er doch erst seit einer Woche kannte, hatte er anscheinend mühelos für seine Aktion einspannen können. Und ich hatte noch nicht einmal mitgekriegt, wann oder wie er das gemacht hatte.

Jede und jeder von uns hatte dabei seinen Spaß gehabt. Wobei es schon ein sehr komisches Gefühl war, zu wissen, dass man bald einen Orgasmus in den Armen eines anderen haben würde, ohne zu wissen, wer das war. Jetzt konnte ich besser nachfühlen, wie sich Alex nach der Aktion von Sven gefühlt hatte. Alex war zum Glück für mich hetero und es war damals das erste und bis jetzt einzige Mal gewesen, dass Alex ein sexuelles Erlebnis in den Armen eines Mannes gehabt hatte.

Mich hatte es gestern zum Glück in den Armen von Prinz Ludwig erwischt und es war sehr schön gewesen. Ob ich aber in den Armen einer Frau, z.B. der Herzogin das gleiche Vergnügen empfunden hätte? Ich war mir nicht sicher. In gewisser Weise bewunderte ich, dass Alex das Risiko der freien Tanzpartnerwahl eingegangen war. Ob es ihm genauso viel Spaß gemacht hätte, wenn er nicht Tony, sondern zum Beispiel Wolfram im entscheidenden Tanz als Partner gehabt hätte? Ich weiß nicht?

Als kleine Revanche für seine Aktion hatte ich kurzfristig ebenfalls etwas vorbereitet. Mal schauen, was er sagte, wenn er erkannte, von wem er morgen besonders liebevoll geweckt wurde. Ich lächelte voller Vorfreude.
30. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 26.10.24 11:04

Ich wünsche Euch ein lustvolles Wochenende.

Hoffentlich gefällt Euch meine Geschichte, auch wenn sie etwas sanfter ist, als viele andere Stories.

Heute gibt es Kapitel 19 und Micha lässt ihren Alex überraschen. Danach bekommt er es noch nmit der geballten Frauenpower seiner Besucherinnen zu tun.
31. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 26.10.24 11:06

19. Montagmorgen

Micha

Eigentlich gab es in unseren Schlafzimmern keine Überwachungskameras, aber ich hatte Tony die APP für ihr Handy gegeben, und sie hatte versprochen mit ihrer Handycam das Gesicht von Alex zu filmen, wenn sie ihn weckte. Ein bisschen was wollte ich schließlich auch davon haben, wenn ich ihm so eine heiße Frau zum Wecken schickte.

Alex

Irgendwann wurde ich liebevoll geweckt. Da ich noch müde war, drehte ich mich einfach um und wollte weiterschlafen. Meistens funktionierte dieser Trick bei Micha jedoch nicht und richtig, sie kniete sich über mich und begann mich zu kitzeln. Unwillig versuchte ich sie mit zugekniffenen Augen abzuwehren.

Als sie mich daraufhin auf meinen Mund küsste, war ich schlagartig wach. Das war nie und nimmer meine Micha. Erschreckt öffnete ich die Augen und blickte in Tonys lachendes Gesicht.

„Keine Sorge, als besondere Belohnung für deine Aktion von Gestern hat mich Micha gebeten, dich besonders liebevoll zu wecken und dir bei der Morgentoilette zu helfen.“

Ich stöhnte auf, ob aus Überraschung oder Erregung konnte ich selbst nicht so genau sagen. Jedenfalls begann dieser Tag schon mal recht spannend. Es war nur zu befürchten, dass es noch viel spannender weitergehen würde, wenn gleich Jessica hier aufkreuzen würde, um mich als meine ach so strenge Patentante für meine unzüchtige Tanzaktion zu bestrafen.

Aber jetzt gerade hatte ich es erstmal mit der übermotivierten Tony zu tun. Sie zog mir einfach die Bettdecke weg und freute sich, dass ich nackt geschlafen hatte. Was war ich froh, dass sich Micha heute Nacht geweigert hatte, unsere KGs schon zu entfernen. Mein kleiner Freund war jedenfalls in gehörigem Aufruhr, oder wie hättest du dich gefühlt, wenn dich morgens ganz unverhofft eine junge, verdammt gut aussehende junge Frau wecken würde. Ich kam jedenfalls schon ohne die Erregungsfunktion meines KGs gut auf Touren, aber zum Glück konnte Tony das ja nicht sofort erkennen, da der KG alles verdeckte.

Bis jetzt konnte sie das nicht erkennen! Denn, wie sich später herausstellte hatte mich meine ‚böse Vorahnung‘ nach Björns ominösen Worten, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, doch nicht vollständig getrogen.

Weil ich minimal zögerte, schoss mich Tony kurzerhand mit ihrem Handy ab und ein leichter Schmerz durchfuhr meine untere Körperhälfte. „Jetzt mach mal vorwärts, gleich kommen Jessica und Nancy und bis dahin wollen wir doch etwas Spaß haben, oder?“

„Hast du jetzt etwa auch die APP,“ war meine erstaunte Gegenfrage?

„Ja, Micha meinte, die hätte ich mir verdient.“ Wieder schoss sie mich demonstrativ mit ihrem Handy ab, zum Glück immer noch auf der schwachen Stufe.

„Ich komme ja schon,“ beeilte ich mich zu versichern.

„Vielleicht etwas später,“ meinte sie breit grinsend. „Jetzt werde ich dich erst einmal GRÜNDLICH baden, egal, was du dazu sagst.“ Mir war vollkommen klar, was sie eigentlich meinte.

Nun gut, Micha hatte sie selbst dazu aufgefordert, mich zu wecken und ihr mit der eigenen APP auch noch alle Möglichkeiten gegeben, mich entsprechend zu behandeln. Also nickte ich Tony auffordernd zu. „Dann bring mich mal ins Bad,“ dabei lächelte ich sie breit an.

Sie zog mich an der Hand hoch und führte mich ins Bad. Zuallererst musste ich auf die Toilette, aber Tony weigerte sich einfach, das Bad zu verlassen. Mist hätte ich den Anfang der ganzen Geschichte gestern doch nicht so detailliert geschildert. Also blieb mir nichts anderes übrig, als sie gewähren zu lassen.

Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, aber Tony nutze meine Lage schamlos aus, als sie mich in der Badewanne wusch! Von oben bis unten wusch und besonders gründlich an meinen empfindlichsten Stellen! Schon wieder nutzte eine fast fremde Frau meine Lage aus, um mich sexuell zu erregen.

Aber es war ganz anders, als es mit Susann gewesen war. Ihre Aktion vor einer Woche war ganz unvermittelt und vor allem gegen meinen erklärten Willen erfolgt, auch wenn Micha damals dabei war. Susann hatte sich über mein NEIN einfach hinweggesetzt und ohne Rücksicht weitergemacht und mir dann auch noch diesen unsäglichen Macho-Spruch reingedrückt.

Aber mit Tony war es sehr schön, ihre natürliche Unbekümmertheit ließ mich meine peinliche Lage sogar irgendwie genießen. Ich war mir jedoch sicher, dass Tony meine Ablehnung akzeptiert hätte. Aber ich wollte ja gar nicht ablehnen. Außerdem hatte Micha sie schließlich selbst geschickt und sie mit der eigenen APP auch noch ermuntert, mich zu erfreuen. Und Tony freute sich, als ich mich ekstatisch in der Badewanne wand, weil sie mich natürlich bis zum Äußersten trieb. ))

Nun ja, irgendwann war ich dann fertig gebadet und Tony verfrachtete mich ins Ankleidezimmer, wo sie mich am Trapez befestigte, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Bis hierhin hatte mir alles, was sie mit mir angestellt hatte, großen Spaß gemacht. Jetzt begann der Teil, der ihr mehr Freude bereitete als mir, denn sie wählte ein Pipestem-Korsett aus, das ich bis jetzt noch nicht getragen hatte. Es hatte einen noch längeren geraden Teil in der Mitte als die bisherigen. Sie fesselte meine Füße an die Bodenschlaufen und zog mich in die Länge. Sie hörte genau zum richtigen Zeitpunkt auf, bevor es zu schmerzhaft wurde. Dann legte sie mir das Korsett um und zog gewissenhaft alle Falten meines Untergewands glatt.

Durch die lange gerade Taille ging es recht schnell nicht mehr weiter und ich befürchtete schon, dass sie mir auch eines der langweiligen Hörbücher anstellen würde. Aber sie hatte viel zu viel Spaß daran, sich mit mir zu unterhalten, als dass sie das Reden dem langweiligen Vorleser überlassen würde. Irgendwann gesellten sich noch Elsa und Manuela zu uns. Die drei Frauen unterhielten sich ausführlich über meine umfangreiche Sammlung an Strafkleidern. Tony erklärte die Besonderheiten und was sie sich dabei gedacht hatte. Ich musste dann erklären, wie es sich anfühlte, diese Kleider zu tragen.

Dummerweise erwähnte ich, dass ich zu Hause mittlerweile lieber die Kleidchen mit den Pettipants trug, weil die nicht so elektrisch wären, da mir die permanente Anregung durch die ständigen Entladungen auf die Dauer zu viel würde. Dazu meinte Tony nur, dass sie den Eindruck hätte, dass mir die Anregung, egal durch welchen Umstand, ausgesprochen gut gefallen würde. Ich stimmte ihr schnell zu, auch wenn ich mich innerlich wand, aber ich wollte vermeiden, dass sie den beiden anderen etwas von meinen Badefreuden von vorhin erzählte.

In einem waren sich die drei einig, wenn Jessica und Nancy mich gleich fertig anzogen, würden sie dabei sein. Mir schwante schon jetzt nichts Gutes. Hoffentlich kamen sie nicht auf die Idee, mir wieder das Kleid mit dem integrierten Monohandschuh anzuziehen, das war nämlich auf die Dauer extrem unbequem. Aber ich hatte die Rechnung ohne die beiden jungen Prinzessinnen gemacht. Was mir Tony und Nancy anziehen würden, war auf Dauer wirklich kaum auszuhalten.

Meine freundlichen Peinigerinnen hatten mein Korsett gerade geschlossen, als auch schon Jessica und Nancy ankamen.

Zu Beginn durfte ich noch an der Diskussion über meine Kleidung teilnehmen, aber als ich mich einmal zu oft ablehnend über ein Kleid geäußert hatte, verpasste mir Jessica kurzerhand einen Pumpknebel. Jessica plädierte für ein wadenlanges Kleid mit vielen Petticoats, weil das besonders viele Spannungsblitze erzeugte. Tony, der die peinlichen Kleider mit den Pettipants besonders am Herzen lagen, schlug daraufhin vor, mir zusätzlich zu den Pants noch die Strapsstrümpfe anzuziehen. Die Begründung flüsterte sie den anderen so leise zu, dass ich nichts verstehen konnte. Bei der allgemeinen Begeisterung war mir klar, dass das nichts Gutes für mich bedeuten würde.

Dann ging alles sehr schnell, bei fünf begeisterten Damen als ‚Kammerzofen‘, war das auch nicht weiter verwunderlich. Eine für den Strumpfgürtel, je eine für die beiden Strümpfe, eine holte die Pettipants und eine bereitete das Kleid vor. Für die Strümpfe wurden meine Beine wieder losgebunden, dann zogen sie mich so weit hoch, dass sie mir bequem die Strümpfe anziehen konnten. Die folgenden Pettipants hatte ich noch nie gesehen. Tony hatte sie aus den Tiefen meines Kleiderschranks hervorgezaubert. Sie waren innen und außen mit Rüschen aus einer speziellen Kunstfaser besetzt und rieben so innen an den Strümpfen und außen an den elektrisierenden Unterröcken. Das konnte ja heiter werden.

Tony meinte: „Je länger das Kleid, desto schöner die Entladungen. Aber ich finde die sichtbaren Pants einfach unwiderstehlich.“

Dieser Meinung schlossen sich meine anderen ‚Kammerzofen‘ an. Auf Vorschlag von Nancy steckten sie mich in mein erstes Matrosenkleidchen, da blieb genügend von den ach so süßen Pettipants sichtbar. Dazu kamen wieder die kniehohen weißen Schnürstiefel mit den 12cm Absätzen.

Dann lösten sie mich vom Trapez und ich machte einige vorsichtige Schritte im Raum. Wie von Tony angekündigt waren die Entladungen enorm. Auf dem Weg zum Frühstück zuckte es ununterbrochen in meiner Unterwäsche.

Während wir gemeinsam frühstückten, beratschlagten wir, was wir am Vormittag machen wollten. Nicht ganz uneigennützig plädierte ich für eine gemütliche Gesprächsrunde im Wohnzimmer, dann würde mir meine Unterwäsche nicht so sehr zusetzen.

Aber Jessica ordnete kurzerhand eine weitere Übungseinheit im Bücherbalancieren an. Die Erzählung von gestern hatte sie neugierig gemacht.

Die restlichen Damen stimmten begeistert zu, nur ich schaute etwas betreten aus der Wäsche. Nancy fiel das als erstes auf und sie fragte mich was los wäre. Worauf ich ihr antwortete: „Aber bitte ohne Anregung durch den KG. Ich kann einfach nicht mehr.“ Dabei blickte ich Tony demonstrativ an.

Anstatt rot zu werden, stimmte sie mir grinsend zu: „Das stimmt, da lassen wir ihn am besten erst einmal in Ruhe. Ich habe ihn heute Morgen ganz besonders gründlich gebadet.“

Diesem Mädchen war einfach nichts peinlich. Nun ja Mädchen stimmte nicht so ganz, schließlich war sie immerhin Anfang 20 und somit nur etwas jüngeralsich. Aber sie hatte immer noch so viel Unsinn im Kopf wie ein Mädchen. Ich mochte sie – ach so, das schrieb ich ja bereits. )

Wenn ich dachte, ich käme jetzt ungeschoren durch die Bücherübung, dann hatte ich mich aber getäuscht. Kichernd holte Tony 5 Bücher aus dem Regal und wollte sie mir auf den Kopf legen. „5 Frauen, 5 Bücher und fünfmal Küssen,“ meinte sie.

Ich sah, wie Paul seine Manu anstupste und ihr ein Küsschen zuwarf. Die verstand ihn sofort und sagte: „Für mich bitte kein Buch, ich lasse mich dann von meinem Paul küssen.“ Dem schloss sich Elsa an, natürlich ließ sie sich von ihrem Ludwig küssen. Somit blieben ‚nur‘ noch Tony, Jessica und Nancy übrig, wobei Nancy etwas unglücklich dreinschaute. Die Knutscherei zusammen mit ihrer Mutter war ihr wohl etwas peinlich.

Weil ich ja eh nichts ändern konnte, wollte ich mir die 3 Bücher auf den Kopf legen. Aber Tony meinte: „Manu und Elsa lassen sich statt deiner küssen, die Bücher kannst du mal schön auch noch balancieren. Um es etwas spannender zu machen, legen WIR dir die Bücher einzeln auf den Kopf.“

Vorsichtig versuchte ich Einspruch dagegen einzulegen, was ein Fehler war. Jessica ging gar nicht darauf ein, sondern verpasste mir direkt über meinen Ellenbogen Ledermanschetten, die mit einem verstellbaren Riemen verbunden waren. Damit war mir jede Möglichkeit genommen, selbst zu beeinflussen, wie gut die Bücher auf meinem Kopf lagen. Außerdem bestand jetzt beim Auflegen fünfmal die Gefahr, dass eine der Damen dabei den Stapel zum Herunterfallen brachte. Ich war ihnen in dieser Hinsicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Besonders die fünf Damen hatten ihren Spaß, zwei mit ihren eigenen Männern und drei mit mir. Ich kann nur sagen, ich hatte hinterher Muskelkater im Gesicht. Dass Tony die Küsserei schamlos ausnutzen würde, war mir sofort klar gewesen. Bei Jessica war ich mir nicht so sicher gewesen, aber die ließ auch nichts aus. Nur Nancy war zu Beginn etwas zurückhaltender. Aber als ich ihr übermütig zublinzelte, legte sie ihre Zurückhaltung ab.

Als Jessica sagte, dass sie David davon nichts erzählen würde, meinte Nancy nur, das mache sie heute Abend schon selbst. Wegen ihm trage sie schließlich immer noch den KG. Dafür hätte sie sich eine Belohnung verdient, außerdem wäre es eine gute Therapie gegen ihr Trauma.

Ich ermunterte Nancy uns über den Vorfall mit ihrem Cousin und seinem Freund zu berichten. Jessica blickte mich anerkennend an und lobte mich später unter vier Augen für diesen Erfolg meiner ‚Therapie‘. Die anderen waren entsprechend entsetzt über Nancys Erlebnis und ermunterten sie, sich auf gar keinen Fall unterkriegen zu lassen.

Währenddessen kam mir die ultimative Idee, wie wir es den beiden jungen Machos heimzahlen und ihnen gleichzeitig eine Lektion erteilen konnte. Ich erläuterte den anderen meinen Plan. Die Frauen waren begeistert und wir arbeiteten ihn weiter aus.

Nancy, Tony, und ich würden dabei die Hauptrollen übernehmen. Micha war leider zu groß für unser Vorhaben, die beiden Machos waren nämlich gerade einmal so groß wie sie. Jessica würde als Mutter zunächst im Hintergrund bleiben, um später umso stärker einzugreifen.

Ich will noch nicht zu viel verraten, nur dass die Aktion zum Fasching bei meiner neuen Patentante Katharina von Aragon stattfinden sollte.

Die beiden von Steins waren von meinem Plan so begeistert, dass ihre Küsse noch einmal intensiver wurden.

Tony hatte sich ja sowieso nie zurückgehalten, worüber sich ihr großer Bruder bereits ausgiebig auf Tonys und meine Kosten lustig gemacht hatte.

Mir gefiel dieser Vormittag. ‚Mann‘ muss auch über sich selbst lachen können. Bei den liebevollen Neckereien des Prinzen war das aber auch gar nicht schwierig und Tony verstand sich mit ihrem großen Bruder sowieso bestens, da waren solche Frotzeleien sehr zum Leidwesen der ‚königlichen Eltern‘ an der Tagesordnung.

Nach dem Ende meiner Übungen bereiteten die anderen das Mittagessen zu. Ich durfte mal wieder nicht helfen, da es sich auch für ein adeliges Mädchen nicht gehörte, selbst zu kochen.

„Aber Fürstinnen, Prinzessinnen und Prinzen dürfen das,“ fragte ich gespielt entrüstet.

„Wir sind ja auch Adelige des 21. Jahrhunderts, du hingegen bist in der Zeit von 1890 stecken geblieben,“ bügelte Jessica meinen Einwand ab. „Als Strafe für diese unnötige Frage werde ich den Riemen zwischen deinen Armen kürzen.“

„Aber,…,“ setzte ich an.

Als Nancy wortlos einen großen Ballknebel hochhielt, wechselte ich sofort das Thema.

„… ich werde mich mit meinen beiden ganz alten besten Freunden ins Wohnzimmer zurückziehen und mit ihnen in Erinnerungen an alte unbeschwerte Zeiten schwelgen. Deckt bitte im Esszimmer.“

Jessica nickte anerkennend über meine gelungene Reaktion auf ihren Einwand. Also ging ich mit Manu und Paul ins Wohnzimmer.

Wir unterhielten uns jedoch nicht nur über die alten Zeiten, sondern auch über das, was die anderen als meine Erziehung bezeichneten und was sich aktuell im und ums Schloss abspielte.

Als ich ihnen von den kleinen und großen Strafen erzählte, sah ich, wie Paul erregt auf dem Sofa hin und her rutschte, und bei Manu bemerkte ich wieder dieses begeisterte Leuchten in den Augen. Die Strafen, bei denen ich besonders hilflos gemacht wurde, erregten beide gleichermaßen. Je länger ich erzählte, desto unruhiger wurden die beiden.

Irgendwann fragte Paul und nicht Manu, wo man die KGs kaufen könnte. Ich verwies sie an Chris, die sie gestern ja bereits in ihren Kundenkreis aufgenommen hatte.

Die Teile, die sie zurzeit noch trugen, würden sie mir nach ihrem Urlaub für die Auswertung durch Björns Firma zurückschicken. Es handelte sich ja um Test-KGs und die Brüste waren sogar erst vor kurzem auf den Markt gekommen. Björn wollte die Daten von möglichst vielen Nutzer*innen zur Verbesserung seiner Produkte verwenden. Ich war mir ziemlich sicher, dass Manu und Paul die KGs bis zum letzten Tag tragen würden und sie erst kurz vor der Rückgabe entfernten.

In der Zwischenzeit hatten die anderen das Mittagessen zubereitet und im Esszimmer gedeckt. Als ich am Tisch auf meine Armfesseln aufmerksam machte, bot Tony mit breitem Grinsen an, mich zu füttern. Diesmal saß ich zwischen Nancy und Tony, so dass ich von den beiden gefüttert wurde. Zu meiner Sicherheit, wie sie sagten, legten sie mir eine Art Frisierumhang um. Aber mir war klar, dass sie das nur machten, damit sie mich entsprechend übermütig füttern konnten. Und ich hatte recht gehabt, ohne den Umhang hätte ich mich nach dem Essen komplett umziehen müssen. So musste nur mein Gesicht gesäubert werden. Das Schminken übernahm diesmal Tony, die natürlich genaue Vorstellungen davon hatte, wie mein Gesicht für ihr Kleid aussehen sollte. Ich will nur so viel sagen: So würde ich ‚auf gar keinen Fall und niemals im Leben ganz bestimmt nicht‘ auf die Straße gehen. )

Irgendwie endete ich immer in Fesseln, wenn Jessica morgens vorbeikam, um meine Erziehung voranzutreiben. Nun ja, ich hatte dem Urteil auf dem Fest der Herzogin zugestimmt, also musste ich ihre spezielle Fürsorge eben ertragen. Es war zwar meistens unbequem, aber es machte auch irgendwie Spaß, besonders, wenn man von zwei so netten jungen Damen gefüttert wurde. Die beiden gaben sich aber auch eine Mühe!

Als ich begeistert anfing Tonys Finger abzulecken, nachdem sie mir einen Happen mit den Fingern in den Mund gesteckt hatte, lächelte Jessica wissend und freute sich über meine Reaktion. Von nun an schoben mir die beiden Prinzessinnen ihre Finger bei jedem Bissen in den Mund. Ich musste die Finger jedes Mal gründlich ablecken, was mir ein besonderes Kribbeln im Bauch verursachte.

Damals fiel mir noch nicht auf, dass mich Jessica immer mehr an die Abhängigkeit von anderen gewöhnte. In diesem Augenblick genoss ich es einfach nur, von den beiden übermütigen jungen Frauen so erotisch gefüttert zu werden.

Während die anderen einen Verdauungskaffee tranken, nahm mich Jessica beiseite, um mit mir unter vier Augen über mein Verhalten zu sprechen. Mir schwante nichts Gutes, aber ich wurde auf das Positivste überrascht. Anstatt mir Vorhaltungen wegen irgendwelcher Verfehlungen zu machen, umarmte sie mich und bedankte sich dafür, dass ich Nancy mit ihrem Trauma so sehr geholfen hatte. So frech und sexuell fordernd hatte sie ihre Tochter schon lange nicht mehr erlebt, und dass Nancy jetzt sogar über den damaligen Vorfall sprechen konnte, wäre ganz allein mein Verdienst.

„Du tust ihr ausgesprochen gut,“ sagte Jessica zum Schluss. „Deshalb würde ich Nancy am liebsten auf gar keinen Fall von dir trennen, obwohl ihr für Gouvernante und Untergebene viel zu vertraut miteinander umgeht. Aber ich habe das nicht allein zu bestimmen.“

„Aber ich will keine andere Gouvernante als Nancy,“ meinte ich betrübt.

„Ich weiß ja erst seit kurzem von Nancys Vorliebe für unsere eigene Leidenschaft, aber ich habe den Eindruck, dass sie selbst auch sehr gerne bestraft wird.“

„Das stimmt, als ich sie zum ersten Mal bei David zu Hause besuchte, trug sie freiwillig ein extrem strenges Bondagekleid, das sie zudem auch nicht alleine ausziehen konnte,“ stimmte ich ihr zu. „By the way, was für ein Kleid hast du eigentlich aus Nancys Kollektion bei Chris gekauft?“

„Ach, so ein bodenlanges extrem enges Kleid aus einem besonders weichen, aber stabilen Stoff, bei dem die Ärmel mit einem recht kurzen Band hinter dem Rücken verbunden sind.“

Leise lachend sagte ich: „Genau das Modell hatte Nancy bei meinem ersten Besuch in Davids Villa ebenfalls an. Ich fand es auch Klasse. Als Nancy vom Umziehen zurück kam, hielt ich es noch versonnen in den Händen. Sie hat mich sofort durchschaut.“

„Wie die Mutter, so die Tochter,“ meinte sie ebenfalls lachend.

Da fiel mir meine Idee von vor ein paar Tagen wieder ein. Eigentlich war es sogar die ultimative Idee, wie ich Nancy behalten konnte und ihr gleichzeitig zu entsprechenden Bestrafungen durch andere verhelfen konnte.

Meine Idee war aber auch zu gut, ich würde zwar selbst darunter zu leiden haben, aber, sind wir doch mal ehrlich, mir machte das Bestraft werden doch eigentlich auch Spaß.

Mein inneres Ich schrie mich förmlich an: „WO SOLL DAS NOCH HINFÜHREN?“

„Ach, halts Maul, du alter Miesepeter,“ dachte mein anderer Teil und brachte mein ängstliches Ich zum Verstummen.

Egal, wenn ich Nancy helfen konnte, war ich zufrieden, sie war schließlich meine beste Freundin.

Kaum waren wir wieder bei den anderen, schnappte mich Tony und entführte mich nach draußen in den Park. Ich hatte ja mit allem gerechnet, zum Beispiel mit einer weiteren Kussattacke mit eingeschaltetem KG, aber Tony druckste erst verlegen herum, bis sie sich endlich ein Herz fasste und mich fragte, ob sie mich in ihren ach so süßen Kleidchen für ihre Homepage fotografieren dürfte.

Einerseits fühlte ich mich geehrt, dass mich erneut ein Designer, in diesem Fall eine Designerin, als Model haben wollte. Aber ich fühlte mich noch nicht bereit dazu. Für Jean-Perri wollte ich auch nur als Assistentin und nicht als Model arbeiten. Aber andererseits wäre es bestimmt aufregend, sich als Model fotografieren zu lassen.

„Ich glaube, ich bin noch nicht so weit, mich in deinen wirklich sehr schönen aber eben auch auffälligen Kreationen in der großen Öffentlichkeit zu zeigen, ganz abgesehen von der Veröffentlichung im Internet. Gib mir noch etwas Zeit, vielleicht traue ich mich das im kommenden Jahr.“

„Das versteh ich,“ sagte Tony mitfühlend, aber enttäuscht. „Du wärst mein Traummodel gewesen.“

„Ich mache dir einen Gegenvorschlag, Chris betreibt ja einen Handel mit solchen Sachen, also nur extrem hochwertigen Sachen. Es dürfen nur ausgewählte Kunden bei ihr kaufen. Zurzeit verkauft sie nur regional in ihrem ‚Hofladen‘ aber ich richte gerade einen Onlineshop für sie ein, in dem wiederum nur genehmigte Kunden kaufen dürfen. Sie kennt deine Kleider bereits von mir und ist begeistert. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich ihr deine Handynummer geben, dann kann sie dich mal anrufen.“

„Das wäre natürlich super, ich muss ja ganz besonders darauf achten, dass mein Name in diesem Zusammenhang nicht bekannt wird. Negativschlagzeilen möchte ich meinen Eltern ersparen.“

„Dann schick mir am besten gleich deine Kontaktdaten auf mein Handy, die leite ich direkt an Chris weiter.“ Ich tippte Tony meine Nummer in ihr Handy.

„Darf ich bitte ein Foto ganz privat für mich als Erinnerung an dieses aufregende Wochenende machen,“ fragte die sonst so selbstsichere Tony ganz schüchtern, und da ich dieser netten Bitte nicht widerstehen konnte, ließ ich mich von ihr in meinem Lolitakleidchen fotografieren. Sie machte dann auch noch ein paar Selfies von uns beiden.

Als ich später ihre Nachricht erhielt, hatte sie die Fotos von mir mit angehängt. Sie konnte ihren Übermut einfach nicht bremsen, aber zum Glück waren die Fotos wirklich nur an mich gegangen. Der Einfachheit halber leitet ich ihre Nachricht mitsamt den Fotos von mir an Chris weiter, die hatte mich schließlich schon in ganz anderen Aufmachungen gesehen. Die Selfies hatte Tony mir separat geschickt.

Extra für Micha ließ ich von Tony noch ein Foto machen, auf dem man meine strenge Armfesselung gut erkennen konnte. Das war sozusagen das Beweisfoto, wenn ich ihr von dem Kussmarathon von heute Vormittag erzählte. So ein ganz kleines bisschen hatte ich doch ein schlechtes Gewissen, weil ich es so genossen hatte, von den drei hübschen Frauen so oft geküsst zu werden.

Aber wie war das: „Schuld sind immer die anderen, denn ohne sie wäre ich ja gar nicht erst in diese Situation gekommen.“ ))

Arm in Arm wie ein Liebespaar führte mich Tony zurück zum Schloss, sie konnte es natürlich nicht bleibenlassen und nutzte meine Hilflosigkeit erneut schamlos aus. Gerade als wir vor dem Schloss ankamen, fuhr Micha auf den Platz und hupte übermütig. Nachdem sie ausgestiegen war, kam sie mit einem sehr erfreuten Gesichtsausdruck auf uns zu.

„Wie ich sehe, kümmert sich Tony liebevoll um dich.“

„Nicht nur die, ich wurde gleich von drei Damen bearbeitet. Zum Glück haben Manu und Elsa ihre eigenen Männer geküsst, sonst hätte ich das nicht überlebt!“

„Jetzt übertreib mal nicht so,“ meinte Tony und drückte mich noch fester an sich. Dann übergab sie mich förmlich an Micha. „Danke, dass du ihn mir geliehen hast.“

Dann wurde ich von Micha zur Begrüßung ausgiebig geküsst, das war der allerschönste von all den Küssen heute.

Micha lachte mich einfach aus, als ich ihr danach in übertrieben betrübtem Tonfall von der erneuten Neuauflage der Bücherübung berichtete. Sie amüsiert sich königlich, dass ich von den 3 Frauen so abgeknutscht worden war. Jetzt wäre ich ja perfekt trainiert.

Nachdem mich Micha noch ausgiebig von allen Seiten bewundert hatte, löste sie meine Armfesseln und drehte mich wieder wie beim Tanzen unter ihrer erhobenen Hand. Dabei ließ sie sich von Tony ausführlich die Besonderheiten meiner Unterwäsche erklären.

Im Schloss waren die anderen bereits in Aufbruchsstimmung, Manu und Paul hatten ihren Besuch ja bereits um eine Nacht verlängert und mussten nun endlich zurück nach Hause und unsere Gäste aus Truvalien mussten ebenfalls weiter, da sie noch andere Termine hatten.

Zum Abschied ließ es sich Manu nicht nehmen, mich doch noch ausgiebig zu küssen, als Ausgleich dafür, dass sie mich bei der Bücherübung verschont hatte. „Ich will doch mal sehen, ob du wirklich so ein großer Küsser bist?“ Nach dem Kuss meinte sie mit einem Zwinkern: „Jetzt ärgere ich mich fast, dass ich da vorhin nicht doch mitgemacht habe.“

Daraufhin nahm Paul sie liebevoll in den Arm und küsste sie, dass ihr die Luft wegblieb.

„Ist ja gut, für mich bist natürlich DU der größte Küsser von allen! Also deine Zungenfertigkeit! Einfach unglaublich!“

Manu und Paul waren schon ein verrücktes Paar, genau deshalb waren sie ja auch meine besten Freunde. Wir winkten den beiden noch lange nach, als sie die lange Auffahrt vom Schloss herunterfuhren.

Während wir auf Tony warteten, fragte Ludwig uns scheinheilig: „Und ihr beiden macht bestimmte gleich einen romantischen Spaziergang im Park, da soll es ja viele stille Ecken zum Küssen geben.“

Seine Elsa umarmte mich einfach und küsste mich vor ihrem Verlobten und meiner Freundin mitten in der Eingangshalle. Es war ein Kuss mit allen Schikanen. „Es geht auch ohne stilles Eckchen, Frau muss nur wollen.“ Dabei lächelte sie ihren Ludwig übermütig an. Als der daraufhin nur eine Augenbraue hob, setzte sie nach: „Alex, ich muss sagen, du bist wirklich ein großer Küsser.“ Ludwig drohte ihr im Spaß. „Aber für mich ist natürlich mein Prinz der Allerbeste.“

Wir hatten wirklich unterhaltsame und lustige Gäste gehabt. Das Wochenende hatte mir so richtig gut getan.

Tony ließ es sich natürlich ebenfalls nicht nehmen, mich zum Abschied nochmal ausgiebig zu küssen.

Dann fuhren sie ebenfalls. Micha und ich blickten ihnen eng umschlungen nach.

Später würde sich meine lange Unterhaltung mit Manu und Paul noch als der ganz große Wurf herausstellen, denn mit ihnen konnten wir ein riesiges Problem bei dem Renaturierungsprojekt zu unser aller Vorteil bestens lösen.
32. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 03.11.24 10:49

20 Einkaufsbummel mit Folgen

„Wollen wir ein bisschen bummeln gehen,“ fragte mich Micha? „Du bist das Wochenende und heute nur im Schloss gewesen, du musst auch mal raus kommen. Matha hat mir von der ehemaligen Lieblingsboutique meiner Eltern berichtet, da könnten wir doch mal hingehen.“


„Ich würde schon gerne mit dir in die Stadt fahren, aber ich muss heute noch dieses schicke Kleid tragen und du weißt ja, dass ich damit nicht in die Stadt gehen will.“


„Du darfst dir aussuchen, was du anziehen willst.“


„Aber ich muss doch …“


Lächelnd fiel mir Micha ins Wort: „Ich nehme das auf meine Kappe. So wie ich das sehe, hat dich Jessica heute genug mit ihrem besonderen Erziehungsstil ‚gequält‘.“


„Danke, und ich darf anziehen, was ich will?“


„Was du willst, aber du weißt ja auch, was mir besonders gut an dir gefällt.“


Nach diesen Worten begab ich mich bestens gelaunt mit Micha ins Ankleidezimmer, wo sie mir aus dem Kleid half und mich von dem Korsett befreite, dann ging sie in ihr Zimmer, um sich selbst umzuziehen.


Als erstes schminkte ich mich ab und trug danach nur ein leichtes Makeup auf. In einem nostalgischen Anfall zog ich das enge Kleid mit dem Zweiwegereißverschluss auf dem Rücken an, das ich nach meinem vermeintlichen Abbruch der ersten Wette angezogen hatte, um sie bei der Rückkehr von ihrer Geschäftsreise damit zu überraschen.


Das Kleid ging mir bis über die Knie, doch ich schloss den Reißverschluss nur bis knapp unterhalb der Mitte meiner Oberschenkel. Dann konnte ich Micha die Freude machen, dass sie ihn mir selbst bis unten zuziehen durfte. Dazu zog ich mir Stiefeletten mit 8 Zentimeter hohen Blockabsätzen an, mit denen konnte ich besser über das Pflaster in der Altstadt gehen.


Ich wartete bewusst unter unserem speziellen Bild auf der großen Treppe auf Micha.


„Ja, ja, Frauen brauchen halt immer etwas länger als wir Männer um sich fertig zu machen,“ neckte ich sie, als sie mich erreichte.


„Damit das klar ist! Ich habe heute wieder die Hosen an,“ antwortete sie nicht im mindesten beeindruckt, während sie mich sehr erfreut anschaute.


Ich drehte mich einfach wortlos um. Micha erkannte sofort, dass ich ihr eine Freude machen wollte, indem ich sie den Reißverschluss zuziehen ließ.


„Vielen Dank für das schöne Kleid und besonders für den Reißverschluss,“ hauchte mir Micha ins Ohr, als sie mich danach liebevoll umarmte. Dann küsste sie mich und warf mich fast um, als sie mich nach hinten beugte und ich hilflos, fast liegend in ihren Armen lag. Ich genoss diese Hilflosigkeit, die Micha jetzt fast genauso schamlos ausnutzte wie die wilde Tony. Mit der hatte es heute zwar viel Spaß gemacht, aber mit Micha war es einfach am allerschönsten. An Michas verträumten Blick erkannte ich, dass sie sich nicht nur über das Kleid freute, sondern sich auch bewusst war, an welchem speziellen Ort ich auf sie gewartet hatte.


Ich ging wieder betont elegant vor Micha her. Augenscheinlich war ich erfolgreich, denn ich hörte sie lustvoll stöhnen, während ich mein Becken bei jedem Schritt vor ihren Augen sexy hin und her bewegte.


Als ich ins Auto einsteigen wollte, öffnete mir Micha die Tür. Aber sie nutze auch aus, dass ich mich in dem engen Kleid, eingeklemmt zwischen ihr und der geöffneten Tür, nicht wehren konnte. Sie küsste mich, bis mir fast schwarz vor Augen wurde.


In der Stadt schlenderten wir Hand in Hand durch die Fußgängerzone in Richtung Altstadt. Wir schauten zwar in viele Schaufenster, blieben aber standhaft, um als erstes diese ominöse ehemalige Lieblingsboutique von Micha Eltern zu suchen, von der Matha so geschwärmt hatte. Als wir sie dann gefunden hatten, war ich sofort von dem Stil des Hauses und der Schaufenster begeistert. Die Kleider und Röcke in der geschmackvoll gestalteten Auslage waren schlichtweg wunderschön.


Mein männliches Ego versuchte mich kurz zur Ordnung zu rufen: „HALLO, DAS SIND WEIBERKLAMOTEN!“


Aber ich schenkte ihm einfach kein Gehör, sondern zog Micha entschieden zur Eingangstür. Heute war ich halt als Frau unterwegs, na und! Mit der Überraschung, die mich drinnen erwartete, hätte ich jedoch nicht im mindesten gerechnet. Gut küssen konnte ich nämlich schon länger.


Micha


Als ich Alex auf der großen Treppe im Schloss stehen sah, war ich begeistert, dass er sich ausgerechnet dieses Kleid ausgesucht hatte. In diesem Kleid hatte er mich vor vielen Monaten nach meiner Geschäftsreise empfangen, als er die Entscheidung getroffen hatte, trotz seiner unerträglichen allergischen Reaktion auf die Perücken mit seinem Training weiterzumachen.


Für mich hatte er sich für Extensions statt Perücken entschieden und sich sogar Ohrlöcher stechen lassen.


Er hatte sich für meinen Wunsch entschieden, obwohl es ihm so unglaublich schwergefallen war und deshalb war das eine ganz besondere Erinnerung für mich.


Garantiert hatte er sich etwas dabei gedacht, dass er sich bei der ersten Gelegenheit genau unter dieses Portrait meiner aufwendig gekleideten Vorfahrin gestellt hatte. Für mich war das nämlich mein ‚Traumsee‘ und jetzt war ich mir absolut sicher, dass es auch sein ‚Traumsee‘ war. Warum sonst hätte er ausgerechnet einen Tag nachdem wir von diesem romantischen Brauch aus Truvalien erfahren hatten, genau an dieser Stelle auf mich warten sollen. Sonst wartete er nämlich immer unten in der Halle auf mich.


Gestern Nacht hatte ICH ihn an dieser Stelle geküsst, weil es mein ‚Traumsee‘ war und er hatte meinen Kuss begeistert erwidert. Ja, ich war mir ganz sicher, irgendwann würde ich ihm an dieser Stelle meinen Heiratsantrag machen.


Als er sich von sich aus umdrehte, damit ICH den Reißverschluss zuziehen konnte, war mir klar, was er mir damit zeigen wollte. Es war ein berauschendes Gefühl, dass er sich dadurch meinen Wünschen so hingab.


Begeistert umarmte ich ihn und flüsterte ihm ins Ohr: „Vielen Dank für das schöne Kleid und besonders für den Reißverschluss.“ Dann küsste ich ihn und nutze es aus, dass er in dem engen Kleid sein Gleichgewicht nicht halten konnte, als ich ihn in die, beim Tanzen gelernte, fast liegende ‚Kussposition‘ brachte. Er zuckte etwas zusammen, da wir beide das gemeinsam noch gar nicht geübt hatten. Aber unser getrenntes Training mit Sylvia und Wolfram vor den Tanzstunden letzte Woche hatte sich gelohnt. In diesem Augenblick genoss ich seine Unsicherheit. Ich liebte es, wenn ich ihn so liebevoll erschrecken konnte und er sich dann von mir beschützen ließ.


Auf dem Weg zum Auto ging ich natürlich hinter ihm. Ich wollte schließlich genießen, wie er in dem engen Kleid ging und er gab sich ausgesprochene Mühe, mich durch seinen Gang zu reizen. Kurz war ich versucht, ihn zurück in die Halle zu zerren und ihn gleich an Ort und Stelle zu vernaschen. Aber ich freute mich zu sehr darauf, mit ihm die ehemalige Lieblingsboutique meiner Eltern zu besuchen. Matha hatte mich mit ihrer Schilderung der Mode, die dort angeboten wurde, so richtig heiß auf unseren Besuch dort gemacht.


Als ich ihm die Autotür öffnete, nutzte ich die Gelegenheit und klemmte ihn zwischen mir und der Tür ein, um ihm wieder einen innigen Kuss zu geben, während ich ihn fordernd umarmte.


In der Fußgängerzone gingen wir Hand in Hand. Als wir in die Altstadt kamen, wechselte der Bodenbalg von normalem Pflaster zu dem für Altstädte typischen klassischen unebenen Natursteinpflaster. Ich bewunderte Alex für die perfekte Wahl seiner Schuhe, da er einen breiten Blockabsatz gewählt hatte und keine spitzen Highheels.


Alex war ganz begeistert von dem Schaufenster, mit leuchtenden Augen schaute er sich die Auslagen an. Dann zog er mich entschieden zur Tür und wir betraten gemeinsam den Laden.


Drinnen stand eine junge Frau mit kastanienbraunen Haaren, die Alex interessiert ansah. Dann huschte ein Ausdruck des Erkennens über ihr Gesicht.


Alex


Zusammen mit Micha betrat ich die Boutique. Wir wurden von einer jungen Frau begrüßt, die nur mich gründlich musterte. Für Micha hatte sie kaum ein Auge übrig. Das war verwunderlich, denn so unauffällig war Micha nun auch wieder nicht. Heute trug sie einen körperbetonten engen Jeansoverall und eine rote gefütterte Jeansjacke.


Gut ich wirkte mit meinem engen Kleid daneben etwas overdressed, aber das hatte ich ja nur Micha zuliebe angezogen. Von dem Kleid konnte man unter meiner etwas längeren Daunenjacke aber nicht so viel erkennen.


Umso mehr erstaunte mich die ausschließliche Aufmerksamkeit, die mir diese Frau entgegenbrachte.


Endlich huschte ein Erkennen über ihr Gesicht. „Du bist diese fantastische Küsserin“ rief sie begeistert aus.


Jetzt erkannte ich sie ebenfalls, Teresa war ihr Name. Jedenfalls hatte der auf ihrer Visitenkarte gestanden. Aber das war keine Karte dieser Boutique gewesen, eher von einem Hotel oder einem Krankenhaus, glaubte ich mich zu erinnern.


Naja, egal, sie schaute mich begeistert an und wirkte, als hätte sie mich am liebsten umarmt.


Ich schaute kurz zu Micha und ging dann mit ausgebreiteten Armen auf Teresa zu, die mich herzlich umarmte.


„Das war damals der beste Kuss meines Lebens. Ich wusste gar nicht, dass so was möglich ist.“


Micha knuffte mich leicht in die Seite und ich küsste mit Teresa nun die sechste Frau für heute. Das war dann wohl der Montag der großen Kussorgie. Neuer Rekord!


Wenn ich da schon geahnt hätte, was in der Zukunft in dieser Hinsicht noch auf mich zukommen würde. ))


Bevor wir uns um die ausgestellten Kleider kümmerten, riefen wir noch einmal die Erinnerung an meinen ersten Zusammenstoß mit dem Ferrarifahrer wach. Micha war begeistert, endlich einmal von jemand anderem zu hören, was sich damals zugetragen hatte, denn sie hatte das ja damals nicht mitgekriegt, und ich hatte ihr bei ihrer ‚Kitzelfolter‘ nur so viel erzählt, bis sie endlich Ruhe gegeben hatte.


Irgendwann verlief die Unterhaltung nur noch zwischen den beiden Frauen. Mir war die Begeisterung der beiden über meine Tat etwas peinlich, also begann ich mich im Laden umzuschauen. Die verkauften hier echt exquisite Kleidung, aber auch zu exquisiten Preisen. Qualität und gutes Design haben eben ihren Preis. Ich fand auch einige Stücke aus der Kollektion von Jean-Perri und zwar aus der teuren Serie, die er mir damals auf dem Tablet gezeigt hatte.


Bereits zu Beginn unserer Unterhaltung hatte eine weitere Kundin die Boutique betreten, sie kam mir vage bekannt vor. Aber ich hatte in letzter Zeit so viele neue Menschen gesehen, dass mir einfach nicht einfallen wollte, wo das gewesen war.


Teresa fragte sie zuvorkommend, ob sie ihr helfen könnte, aber sie wollte nur mal schauen. Also unterhielten sich Teresa und Micha weiter über meine ‚Heldentat‘.


Die neue Kundin ging zwar zu den Kleiderständern und schaute sich die Kleider an, aber ich hatte den Eindruck, dass sie auch dem Gespräch der beiden lauschte und nicht nur den Kleidern ihre Aufmerksamkeit schenkte. Zwischendurch blickt sie immer wieder interessiert zu mir herüber. Ich fühlte mich nicht ganz wohl dabei.


Dann riefen mich die beiden wieder zu sich, ich sollte noch von meinem zweiten Zusammenstoß mit dem Poser berichten. Auch dabei hörte die andere Kundin betont unauffällig zu.


Deshalb vermied ich es, allzu pikante Dinge zu erzählen. Dafür fügte ich ein paar falsche Details hinzu, damit die Frau nicht die ganze Wahrheit erfuhr. Dann kam zum Glück aus dem Hintergrund eine ältere Verkäuferin dazu, die sich um die Kundin kümmerte. Obwohl die Mitarbeiterin sich allergrößte Mühe gab, verhielt sich die Kundin sehr überheblich. Mir gefiel das überhaupt nicht, diese Frau war mir sofort ausgesprochen unsympathisch.


Irgendwann hatten Teresa und Micha endlich genug von meinem Abenteuer gehört und wir wandten uns den wirklich ausgesprochen schönen Kleidern, Blusen und Röcken zu.


„Und jetzt lasst uns mal nach den Klamotten schauen, ich suche noch einen unauffälligen Hosenanzug für unseren Flug nach Frankreich,“ Frankreich erwähnte ich absichtlich, um von unserem eigentlichen Ziel Italien abzulenken.


Micha blickte mich zwar etwas erstaunt an, aber dann verstand sie, dass ich nur an die Geheimhaltung unserer Reise gedacht hatte.


Teresa sagte: „Wir haben natürlich auch Hosenanzüge kommt mal bitte mit.“


Sie zeigte uns verschiedene Anzüge und ich entschied mich, als erstes einen ganz normalen Hosenanzug mit dunkelblauer Hose weißer Bluse und einem schlank geschnittenen Sakko anzuprobieren. Teresa nickte zustimmend. Als ich so aus der Umkleidekabine kam, machte Micha jedoch ein unzufriedenes Gesicht. Als ich das bemerkte, schnappte ich mir den nächsten Anzug, ohne dass Micha ihn genau sehen konnte. In der Kabine zog ich mich bis auf die Bluse aus und zog den neuen Anzug an. Unter dem Blazer konnte man das Besondere dieses Anzugs nicht erkennen. Es wirkte, als würde ich eine Weste tragen. Teresa war begeistert und Micha blickte nicht mehr ganz so unzufrieden wie vorhin. Mir gefiel der Anzug sehr gut. Dann zog ich den Blazer aus, und Michas Gesichtsausdruck änderte sich von gelangweilt zu halbwegs interessiert.


Mittlerweile war die andere Kundin augenscheinlich gegangen, so dass ich mich nicht mehr zurückhalten musste. Also ging ich betont sexy im Laden auf und ab. Als ich wieder bei Micha ankam, nahm sie mich fordernd in den Arm und küsste mich.


Was wie eine Weste aussah, war in Wirklichkeit das Oberteil des Neckholderoveralls. Im Rücken ging er bis knapp unter meine Schulterblätter. Der vordere Ausschnitt war da schon deutlich tiefer und man hätte die Ansätze meiner künstlichen Brüste sehen können. Deshalb hatte ich die Bluse angelassen. In meinen Augen bildeten die etwas weiteren Ärmel der Bluse einen schönen Gegensatz zu dem körperbetonten am Oberkörper enganliegenden Overall. Die Hosenbeine hatten eine normale Weite und endeten in Knöchelhöhe.


Teresa stimmte meiner Auswahl zu, aber Micha wirkte irgendwie nicht ganz überzeugt. Nachdem sie die restlichen Anzüge in meiner Größe begutachtet hatte, stimmte sie dem Kauf dann doch noch zu. Sie meinte aber, dass es ohne Bluse noch besser aussehen würde.


Daraufhin reichte ich ihr mit einem breiten Lächeln den gleichen Anzug in ihrer Größe. Wenn mir die 36 sehr gut passte, wusste ich aus Erfahrung, dass Micha die lange 36 also Größe 72 ebenfalls bestens passen würde.


„Dann mach mal vor,“ forderte ich sie auf.


Leider ließ sich Micha von dem Ausschnitt nicht abschrecken und verschwand mit dem Teil in der Umkleidekabine.


Nach kurzer Zeit kam sie nur mit dem Overall gekleidet wieder heraus. Sie sah wirklich umwerfend aus. Die hellblaue Farbe des Overalls bildete einen reizvollen Kontrast zu ihren braunen langen Haaren.


„Jetzt Du!“ Fordernd blickte Micha mich an.


Ich umarmte sie, damit ich ihr leise ins Ohr flüstern konnte: „Dann kann man aber doch die Ansätze meiner falschen Brüste sehen.“


Genauso leise antwortete sie: „Du Dummerchen, du hast doch jetzt die neuen, die kann man nicht mehr von echten Brüsten unterscheiden.“


„Stimmt das hatte ich vergessen. Aber ich möchte mich trotzdem nicht so freizügig in der Öffentlichkeit zeigen.“


„Ist schon gut. Ich will dich zu nichts zwingen, was du nicht willst.“


Laut sagte sie zu Teresa: „Wir nehmen beide Anzüge und für Alex noch die Bluse, da sie der tiefe Ausschnitt zu sehr stört.“ Diese kleine Spitze konnte sie sich dann doch nicht verkneifen.


„Wir hätten noch ein ärmelloses Spitzentop, damit ließe sich der tiefe Ausschnitt gut verdecken, es hat aber dieses gewisse Etwas“, schlug Teresa vor und reichte mir das Oberteil. Ich blickte zu Micha, die mir heftig zunickte. Also verschwand ich ergeben in der Umkleidekabine und wechselte meine Oberbekleidung. Um es Micha nicht zu einfach zu machen, zog ich auch den Blazer wieder darüber. So trat ich wieder vor die Kabine und betrachtete mich in dem großen Spiegel. Es war immer noch auffälliger, als ich eigentlich wollte.


Ich drehte mich zu Micha um und sah ihren zufriedenen Gesichtsausdruck. Daraufhin zog ich mir, so lasziv wie möglich, den Blazer aus und drehte mich vor den beiden. Micha war vollkommen begeistert, da das elastische enge Top im Rücken tief ausgeschnitten war, so dass der Rückenausschnitt des Neckholder-Jumpsuit bestens zur Geltung kam. Wie gesagt, mir war das für einen Auftritt in der Öffentlichkeit eigentlich immer noch too much, aber als ich Michas begeistertes Gesicht sah, überwand ich mich und stimmte dem Top statt der hochgeschlossenen Bluse zu.


Wir zogen uns wieder um und Teresa packte unsere Beute in zwei große Tüten, die Micha mit ihrer Kreditkarte bezahlte.


Zum Abschied umarmten wir beide Teresa, Micha ganz normal, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, sie nochmal zu küssen.


„Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier,“ sagte Micha laut genug, dass es auch die ältere Verkäuferin im Hintergrund hören konnte.


Ich ahnte ja noch nicht, wie schnell ich wieder hier sein sollte und vor allem unter welchen Umständen.


Wir bummelten noch etwas und aßen in einem netten Lokal etwas zu Abend.


Telefonat


„Wissen sie, wen ich gerade in einer Boutique in der Stadt gesehen habe,“ sagte eine Frauenstimme?


„Noch nicht, aber sie werden es mir bestimmt gleich sagen,“ kam die gelangweilte Antwort.


„Ich habe Alex und Micha in eine alteigesessene Boutique in der Altstadt gehen sehen und bin ihnen unauffällig gefolgt. Durch das Schaufenster konnte ich sehen, wie Alex die Verkäuferin überschwänglich begrüßte und sogar küsste. Micha stand nur lächelnd dabei, als sich die beiden küssten.“


„Wahrscheinlich eine Schulfreundin von Alex,“ warf die zweite Stimme ein.


„Das glaube ich nicht. Vom Zirkel weiß ich, dass Alex erst seit ein paar Monaten hier in Bärstadt wohnt. Woher sollte da eine alte Schulfreundin kommen? Es hatte eher den Anschein, als würden sie sich noch nicht sehr lange kennen.“


„Sie haben mich sicherlich nicht angerufen, um mir mitzuteilen, dass Alex eine fremde Frau geküsst hat. oder?“


„Richtig, ich bin dann in den Laden gegangen und habe mir die Kleider angeschaut. Dabei konnte ich die Unterhaltung der drei unauffällig belauschen. Sie unterhielten sich darüber, wie Alex einen Macho wohl bis zum Heulen fertig gemacht hat.“


„Er kann es aber auch nicht lassen, dieser Gleichberechtigungsfanatiker.“


„Nachdem sie mit dem Erzählen fertig waren, haben sie noch so einiges anprobiert. Ich hatte mich in eine der Umkleidekabinen zurückgezogen, so dass sie dachten ich wäre gegangen.“


„Gar nicht mal so ungeschickt,“ lobte die andere Stimme.


„Alex hat dann einen Hosenanzug für den Flug nach Frankreich gekauft.“


„Also scheint es zu stimmen, dass sie nach Frankreich fahren. Nun ja, Micha ist sehr international unterwegs, da ist so etwas nicht unwahrscheinlich.“


„Zum Abschied hat Alex die Verkäuferin wieder abgeknutscht. Es schien beiden ausgesprochen Freude zu bereiten.“


„Wo war die Boutique doch gleich,“ fragte die andere Stimme?


„In der Altstadt, direkt an der Flaniermeile.“


„In einem außerordentlich stilvoll restaurierten alten Haus?“


„Ganz genau,“ antwortete die Frauenstimme.


„Dann kenne ich den Laden. Haben sie noch den Namen der Verkäuferin für mich?“


„Natürlich, sie heißt Teresa. Alex erwähnte, dass ihre Visitenkarte von einen Hotel oder einem Krankenhaus war.“


Die andere Stimme lachte zufrieden auf. „Wie klein doch die Welt ist. Genau diese Teresa kenne ich. Morgen Nachmittag werde ich der Dame einmal einen Besuch in der Boutique erstatten. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten.“


„Es freut mich, dass ihnen meine Informationen so nützlich sind,“ freute sich die Frauenstimme.


„Ja, das sind sie in der Tat. Bis bald,“ und es knackte in der Leitung.


Zurück im Schloss


Im Schloss sollte ich Micha nochmal den neuen Hosenanzug vorführen, diesmal aber ohne Bluse. Ich wand mich etwas.


„Nur zum Ausprobieren und natürlich auch etwas für mich,“ dabei setzte Micha ihren Bitte-Bitte-Blick auf und ich schmolz dahin.


„Also gut, aber nur, wenn du dafür das Kleid mit dem Wasserfallausschnitt anziehst,“ fing ich an zu handeln.


„Okay, aber du ziehst dafür die 12cm Pumps an,“ forderte Micha lächelnd.


„Dann du aber ohne jede Unterwäsche,“ stellte ich die Gegenforderung.


Sie nickte, „aber gleiches Recht für alle!“


Wir handelten lustig noch eine Weile wie auf dem Basar, dann hatte jeder für den anderen sein Wunschoutfit festgelegt.


Wir zogen uns getrennt um. Einfach nur, um uns die Überraschung nicht gegenseitig zu verderben.


Ich ließ mir extra Zeit, es ist schließlich Tatsache, dass Frauen immer länger zum Ankleiden brauchen als Männer.


Als ich dann endlich zur großen Treppe kam, stand Micha bereits oben am Geländer und blickte verträumt in die Eingangshalle. Durch den Einsatz unserer Latex- und Bondagebrigade erstrahlte die Halle fast wieder in ihrem alten Glanz.


Micha drehte sich nicht um, als sie mich kommen hörte. Das gab mir Gelegenheit, den Blick auf den tiefen Rückenausschnitt ihres Kleides in Ruhe zu genießen. Dieses Kleid kannte ich noch gar nicht. Aber ich war begeistert. Der Ausschnitt war so tief, dass man die perfekten Rundungen ihres Pos bereits erahnen konnte. Es handelte sich ebenfalls um einen Wasserfallausschnitt, was beim Tanzen auf noch tiefere Einblicke hoffen ließ.


Mich machte das sofort extrem an und ich war mal wieder froh den KG zu tragen. Denn, sind wir doch mal ehrlich, eine große Beule im Schritt meines hautengen Overalls. Wer will das als ‚Frau‘ schon gerne haben?


Langsam näherte ich mich ihr und strich sanft mit allen 10 Fingerspitzen über ihren Rücken. Sie erschauerte und ich konnte erkennen, wie sie das erregte. Dann umarmte ich sie von hinten und massierte liebevoll ihre Brüste. Micha stöhnte lustvoll auf.


„Seitdem wir richtig zusammen sind, habe ja immer ich dich angemacht,“ schnurrte sie wie ein kleines Kätzchen. „Ich wusste gar nicht, wie gut du bist. Jetzt ärgere ich mich fast schon, dass mir das entgangen ist.“


„Seitdem wir fest zusammen sind, trage ich ja auch fast ununterbrochen Frauenkleider. Also war es nur gerecht, dass du die aktive Rolle übernommen hast. Ich habe es jedenfalls genossen.“


„Dann, haben wir jetzt sozusagen doppelt vertauschte Rollen.“


„Genau, du endlich mal in einem sexy Kleid und ich wenigstens in Hosen, auch wenn’s ein Jumpsuit und 12cm Pumps sind.“


„Zuviel Mann ist für dich nicht gut! Nicht dass du mir zu übermütig wirst!“ Dabei drehte sich Micha um und meine Augen fielen in ihren Wahnsinns Ausschnitt. Weil Micha nur 6cm Absätze trug, war ich endlich mal genauso groß wie sie. Dadurch konnte ich ihr besonders gut auf die Brüste, ääh, tief in die Augen schauen. Ich war schließlich ein wohlerzogenes Mädchen. )))


Diesmal tanzten wir keine normalen Tänze, sondern schmusten zur Kuschelmusik aus dem Internet. Ich nutzte die Möglichkeiten, die mir das Kleid bot, ausgiebig aus. Micha schmolz förmlich in meinen Armen. Das war aber auch ein heißes Kleid. Vorne und hinten diese wahnsinnigen Wasserfallausschnitte und dann das Ganze nur von einer einzigen Schleife des Neckholders gehalten. Da das Kleid ärmellos war, kamen die langen hautengen Handschuhe besonders sexy rüber. Ich genoss es, sie im Laufe unseres Tanzes Stück für Stück zu entkleiden.


Was die Freuden des Ausziehens anging, lagen die Vorteile klar auf meiner Seite, Micha hatte auf meinen Wunsch hin die Handschuhe, und oberschenkellange halterlose Strümpfe angezogen. Bei mir stellte sich das übersichtlicher dar. Ich trug nur ein Kleidungsstück, den Neckholderoverall. Immerhin wurde der ebenfalls nur von einer großen Schleife in meinem Nacken gehalten. Bald tanzten und knutschten wir nackt und eng umschlungen zu den Schmusesongs.


Irgendwann landeten wir dann in Michas großen Himmelbett. Das bedeutete jedoch auch, dass ich mit einem Halsband am Kopfende des Bettes angeleint wurde. So war das seit meinem ersten Wochenende in Frauenkleidern und Micha hatte das zur Tradition erklärt. Es machte mich immer noch extrem an, wenn ich ihr dann so hilflos ausgeliefert war. Sie legte den Schlüssel immer demonstrativ auf ihren Nachtisch, wohl wissend, dass ich ihn wegen der kurzen Leine nicht erreichen konnte. Das verstärkte mein Gefühl des Ausgeliefertseins noch zusätzlich.
33. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 10.11.24 18:10

Hallo Roi,
ich vermissen schon den nächsten Teil deiner tollen Geschichte
VG ALF
34. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 12.11.24 18:22

Kommt hoffentlich noch heute, wir hatten fast eine Woche totalen Internetausfall.
35. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 13.11.24 16:39

Vorbemerkung
Die direkten Auswirkungen des großen Festes der Herzogin sind nun vorbei.
Aber sind sie wirklich schon vorbei?
Lasst Euch in den nächsten Kapiteln überraschen.

In diesem Teil trifft Alex eine ‚alte Bekannte‘ wieder. Behaltet den Namen in Erinnerung, sie wird später noch eine wichtige Rolle spielen.

Zu Kapitel 23 wird es ein neues Personenverzeichnis geben, da steht dann auch ihr Name drin. Keine Sorge in den einzelnen Handlungsabschnitten wird es nicht unendlich viele Akteure geben, sondern immer nur eine Handvoll oder so ), ich zähle das nicht nach. Später können diese Personen natürlich wieder auftauchen, sonst hätte ich sie ja auch nicht ins Personenverzeichnis aufnehmen müssen. Es werden noch einige spannende und liebe Menschen in Alex‘ und Michas Leben treten. Aber auch der oder die eine oder andere Bösewicht bzw. ‚Bösewichtin‘ dürfen natürlich nicht fehlen, denn es geht ja nicht nur die Liebe zwischen Alex und Micha, sondern auch die böse Judit mischt da noch kräftig mit.

21 Ein ereignisreicher Dienstag

Eine ungewohnte Erfahrung
Wir hatten uns den Wecker extra früh eingestellt, weil wir ja noch die KGs und meine Brüste ablösen mussten. Zum Glück ging es recht zügig. Der neue Nanokleber war wirklich eine Erleichterung. Es ging sogar so schnell, dass mir mal wieder eine super Idee für eine Verbesserung der KGs einfiel. Mal schauen, was Björn dazu meinte.

Pünktlich zum Frühstück kam Sven mit frischen Brötchen vorbei. Aus Gewohnheit hatte ich, wie bei dem morgendlichen Besuch von Jessica und Nancy auch schon, nur meinen dünnen Morgenmantel an. Nur war heute alles ganz anders, ich war wirklich nackt unter dem Mantel. Letztes Mal hatte ich ja noch den KG und die Brüste ‚angehabt‘. Das wurde mir bewusst, als mich Sven zur Begrüßung umarmte.

Heute saß ich quasi nackt mit einem homosexuellen Mann am Frühstückstisch! Ach, was solls, sollte sich Sven doch an meinem Anblick erfreuen. Er würde mir schon nichts tun.

Während Micha zügig frühstückte, ließen Sven und ich uns mehr Zeit. Ich brachte sie dann noch zur Haustür. Sven schaute mich bewundernd an, als ich mit wehendem Mantel wieder zu ihm zurückkehrte.

„Du hast auch ohne Korsett eine Wahnsinnsfigur.“

„Danke, aber mach dir bitte keine falschen Hoffnungen. In diesem Zustand bin ich nur für Micha zu haben.“

„Schon verstanden,“ meinte er lachend. „Mit KG ist ja eh alles nur Spielerei.“

„Ganz genau. Jetzt bin ich DER Alex und DER Alex ist erst recht seiner Micha treu.“

„Brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du hast mich schließlich selbst in einen KG stecken lassen.“

„Stimmt, daran hatte ich gerade gar nicht gedacht.“

„Ich würde dich gerne heute zum Mittagessen in das indische Restaurant einladen. Als Frau hast du letztes Mal ja einiges an Aufmerksamkeit erregt, sogar ohne, dass du dich mit irgendwelchen Machos angelegt hast,“ sagte Sven augenzwinkernd.

„Stimmt, als mir aufgefallen war, dass mich die anderen entweder begeistert oder neidisch anschauten, habe ich es wirklich genossen durch das Lokal zu gehen.“

„Ich bewundere echt, dass du trotzdem Freude dabei empfindest, obwohl du ja fast gegen deinen Willen als Frau gekleidet bist. Und deshalb will ich heute mit dir in Männerkleidung dort essen. Vielleicht bekehrt dich das doch noch, und du bleibst auch weiterhin eine ‚männliche Frau‘?“

„Die Idee mit dem Essen gefällt mir. Nur deine Absicht ist mir etwas suspekt. Mir macht das alles schon einen riesigen Spaß, aber ich habe Angst, mein männliches Ich dabei zu verlieren. Mittlerweile bleibe ich begeistert vor irgendwelchen Schaufenstern mit Mode stehen und überlege, wie mir das stehen würde. Das macht mir Angst.“

„Das kann ich verstehen. Bei deinem Tanztee am Sonntag, als ich im Kleid tanzen musste, hat mir der um meine Beine schwingende Rock, auch sehr gut gefallen und mit dem Kribbeln durch die Spezialpetticoats war es noch erotischer. Aber auch ich würde dafür mein männliches homosexuelles Ich nicht aufgeben wollen. Bei der Lösung dieses Problems kann ich dir leider nicht wirklich helfen.“

„Dann wäre das ja geklärt,“ meinte ich grinsend. „Mal schauen, was wir bei unserem nächsten gemeinsamen Übungstanz anstellen?“

„Du wirst auf jeden Fall weiterhin in der Frauenrolle mit mir tanzen. Und darüber wird nicht diskutiert, ich bin schließlich dein Ausbilder und darf das anordnen.“
„Ist schon gut. Mir macht es wirklich Spaß. Vielleicht kann ich meine Verlustangst ja bald in den Griff bekommen.“

„Das wäre natürlich super,“ freute sich Sven.

„Jetzt mal was ganz anderes. Wie soll das mit meiner Zusammenarbeit mit Jean-Perri denn ablaufen? Sagen wir ihm, dass ich ein Mann bin oder besser nicht?“

„Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Einerseits wäre es nur fair, ihm sofort die Wahrheit zu sagen, aber andererseits könnte das etwas peinlich für dich werden.“

Ich freute mich sehr über Svens einfühlsame Art. Deshalb mochte ich ihn ja auch so gern. „Wie du weißt, hatte ich sowieso vorgehabt, als Mann mit ihm zusammenzuarbeiten, als ich dir zusagte. Ich habe auch jetzt kein Problem damit, ihm gegenüber zuzugeben, dass ich derzeit als Mann in Frauenkleidern lebe.“

„Dann wäre das also geklärt. Jean-Perri ist gerade in der Stadt. Wollen wir morgen mit ihm essen gehen? Dann kannst du ihn wieder in deiner Frauenverkleidung beeindrucken.“

„Wo wollen wir denn dann hingehen?“

„Heute Inder als Mann und morgen Inder als Frau? Was hältst du davon?“

„Du meinst, damit mir endlich klar wird, wie ich auf andere wirke. Gut, ich freue mich auf dieses Experiment,“ stimmte ich ihm zu.

„Wir treffen uns vormittags bei mir im Büro, besprechen alles und planen das weitere Vorgehen. Soll ich dich abholen, oder willst du selbst fahren?“

„Noch einfacher, ich lasse mich von Micha bei dir absetzen. Oder ist die Modewelt noch nicht so früh auf den Beinen, neckte ich ihn.

„Für dich mache ich mal eine Ausnahme und komme schon um 5 vor Sieben statt um 7 Uhr zur Arbeit. Du weißt ja, der frühe Vogel fängt den Wurm,“ erwiderte Sven lachend.

„Der frühe Vogel kann mich mal! Ich hatte eher so an 8 Uhr gedacht, das passt besser zu Micha Anfangszeit.“

„Ich werde dich erwarten. Svetlana sage ich Bescheid, dass sie dich direkt zu mir bringt. Die ist ein totaler Fan von dir, seitdem du sie nach meinem Anschiss verteidigt hast. Noch eine die dir verfallen ist,“ dabei schlug Sven anerkennend mit der Faust an meine Schulter.

Als wir mit dem Frühstück fertig waren, holte Sven zwei große Tüten aus dem Auto.

„Ich habe dir einen schicken Anzug mit allem Zubehör mitgebracht. Damit wir gleiche Voraussetzungen haben. Dann kannst du nicht behaupten, dass deine Wirkung als Frau nur an der guten Kleidung gelegen hat.“

„Das ist wirklich ein edles Teil,“ sagte ich anerkennend, als ich den Anzug aus der Tüte zog.

„Weißt du noch, wie ‚Mann‘ sich anzieht, oder darf ich dir helfen?“ Sven blinzelte mich spöttisch an.

„Du kannst gerne mitkommen. Beim Sport habe ich mich schon oft genug vor Männern angezogen. Da waren auch Homosexuelle dabei. Die wollten mir nur nicht beim Anziehen helfen,“ frotzelte ich zurück. „Aber du darfst mir gerne die Krawatte binden, wenn ich wieder angezogen bin.“

Gut gelaunt gingen wir ins Ankleidezimmer.

Meine normale Herrenunterwäsche passte zum Glück noch.

Nachdem ich die Anzughose und das Hemd angezogen hatte, wollte ich mich schon gewohnheitsmäßig vor den Schminkspiegel setzen. Aber Sven bremste mich: „Dein natürlicher Look ist super. Als Mann brauchst du dich nicht zu schminken.“

„Ich hatte nur an etwas Kriegsbemalung gedacht,“ lachte ich. „So ein paar dunkle Striche unter den Augen, wie die Rugbyspieler.“

„Ach so, davon würde ich dann doch abraten. Komm, lass dir mal die Krawatte binden“, antwortete Sven gespielt ernst.

Das war wirklich nicht meine Stärke, da ich bisher sehr selten Krawatten getragen hatte. Also war ich froh, dass Sven das für mich erledigte. Er schaute auch sehr erfreut, als er sie mir um den Hals legen und binden durfte. Ich gönnte ihm die Freude.

Meine langen Haare fasste ich zu einem möglichst dünnen Pferdeschwanz zusammen, über den ich das Sakko anzog, so dass meine Haarpracht darunter verschwand. Das war zwar nicht optimal, aber so konnte man nicht sehen, wie lang meine Haare wirklich waren. Zum Glück waren sie nicht frisch dauergewellt, sondern recht glatt, so dass sie auf dem Rücken nicht zu sehr auftrugen.

Ja, so gings, ich sah jetzt wie ein gut gekleideter Mann mit etwas längeren Haaren aus. Es war nach der langen Zeit ein ungewohnter Anblick, mein männliches Ich im Spiegel zu sehen. Sonst sah ich DEN Alex ja immer nur vor meinem geistigen Auge, wenn er mich mal wieder ermahnte, mein männliches Ich nicht zu vergessen. Ich hatte sozusagen einen Extrasinn, der mich vor Gefahren warnte, fast wie der eine Held aus den Sciencefiction Romanen mit den langen weißen Haaren. )) Aber zum Glück hatte ich ja keine roten Augen, sondern als naturblonder Mann stahlblaue Augen. Wenn ich morgen wieder als Frau gekleidet war, würde die Farbe dann vom männlichen Stahlblau zum femininen Lagunenblau wechseln, weil diese Bezeichnung einfach besser zu meiner weiblichen Version passte.

Auf dem Weg zur Haustür klangen die harten Absätze meiner schicken Herrenschuhe fast wie die Absätze meiner Highheels, nur eben in der Männerversion. Sven hatte wirklich an alles gedacht.

Als wir vor das Schloss traten, warf er mir lachend den Autoschlüssel zu. „Letztes Mal hast du doch so geflucht, weil du in dem Kleid und den Highheels nicht selbst fahren konntest. Bitte, jetzt kannst und darfst du.“

„Danke, dass du das behalten hast. Ich weiß schon, warum ich dich so sehr mag.“ Als ich ihm zum Dank einen Kuss auf die Wange hauchen wollte, bremste mich Sven: „Du bist heute als Mann unterwegs! So gerne ich mich von dir küssen lassen würde, solltest du das heute besser lassen. Normalerweise küssen hetero Männer keine anderen Männer in der Öffentlichkeit.“

„Stimmt, aber ich muss mir noch überlegen, ob ich nach all dem noch ein ‚normaler‘ Mann sein will,“ antwortete ich etwas nachdenklich.

Dann freute ich mich wieder, dass ich Svens Viper endlich einmal fahren durfte. Ich war schon immer ein vorsichtiger Fahrer gewesen, also übertrieb ich es nicht, sondern fuhr recht defensiv. Weil ich mich so sehr auf das unbekannte Auto und das Fahren konzentrierten musste, bemerkte ich nicht, wie Sven neben mir darüber lächelte.

Als erstes brachten wir die KGs und die Brüste bei Björns Firma vorbei und fuhren dann weiter zum Inder.

Beim Restaurant angekommen, parkte ich dann so leise ein, wie ich mir das von dem Ferrari-Macho gewünscht hätte. Nach ganz kurzem Zögern öffnete ich die Autotür selbst, so sehr war ich mittlerweile daran gewöhnt, dass sie mir geöffnet wurde. Unbemerkt fiel ich wieder in meine alte unsichere Männerrolle zurück. Etwas beklemmt betrat ich kurz hinter Sven das Restaurant. Während Sven überschwänglich begrüßt wurde, bekam ich nur ein knappes guten Tag.

Wie letztes Mal bekamen wir ein kleines Separee zugewiesen. Das Essen war wieder hervorragend, nur dass ich mich diesmal nicht traute, etwas von Svens Teller zu stibitzen. Wir unterhielten uns sehr angeregt. Vor allem sprachen wir über unser morgiges Treffen mit Jean-Perri.

Wir wurden von einer netten Frau in einem indisch angehauchten Kleid bedient. Als Bedienung war sie echt klasse, so wie man es sich wünscht, freundlich und schnell. Sven gab immer ein großzügiges Trinkgeld und bei ihr war ich mir sicher, dass es sehr großzügig sein würde.

Aus alter Gewohnheit ging ich vor der Abfahrt nochmal auf die Toilette. Obwohl die Sohlen meiner Schuhe laut auf dem Fußboden klackerten. Konnte ich ohne jedes Aufsehen durch den gut gefüllten Gastraum gehen. Das war mir in diesem Fall sogar sehr recht. Als Mann wollte ich die Aufmerksamkeit der anderen Gäste gar nicht erregen. Über anerkennende oder neidische Blicke hätte ich mich heute nicht gefreut.

Auf dem Rückweg zu Sven sah ich, wie unsere Bedienung einem, fast schon drohend vor ihr stehenden Kellner, widerstrebend einen braunen Geldschein gab. In meinem bisherigen Leben hätte ich das wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen oder ich hätte mir, wenn ich es doch bemerkt hätte, eine harmlose Erklärung für diese Beobachtung überlegt.

Heute war aber nicht früher. In mir wohnte auch noch DIE Alex, wie ich heute immer wieder feststellen musste. Und DIE Alex konnte einfach nicht über so etwas hinweg gehen. Also stellte ich den Kellner im Beisein seiner Kollegin zur Rede.

„Ich habe den Eindruck, dass ihre Kollegin ihnen das Geld nicht freiwillig geben wollte.“

„Das geht sie gar nichts an,“ wollte er mich einfach abtropfen lassen.

Aber ich gab noch nicht auf, soviel Selbstvertrauen war noch von meiner weiblichen Rolle in mir übriggeblieben. „Wofür soll denn das Geld gewesen sein?“

Die Kellnerin schaute ihren Kollegen wütend an, aber der ließ sich weder von mir noch von ihr beeindrucken. „Sie hatte einen Fehlbetrag in ihrer Kasse, den hat sie damit ausgeglichen,“ antwortete er selbstbewusst.

Leider fiel mir zu dieser dreisten Lüge keine gescheite Erwiderung ein und ich ging unzufrieden zurück zu Sven. Aus dem Augenwinkel konnte ich noch erkennen, dass die Kellnerin mit Tränen in den Augen in Richtung Küche verschwand.

Weil mich Sven mittlerweile so gut kannte, fiel ihm sofort auf, dass unterwegs irgendetwas vorgefallen sein musste. „Hat dir die allgemeine Aufmerksamkeit gefehlt oder ist dir wieder ein Macho über den Weg gelaufen?“

„Das zweite,“ antwortete ich. „Dieser komische Kellner hat unserer netten Bedienung das gesamte Trinkgeld abgeknöpft, das du ihr gegeben hattest.“ Dabei blicke ich zu dem Ekel hin.

„Als ich ihn zur Rede stellte, hat er dreist behauptet, dass ihre Kasse nicht gestimmt hätte und sie ihm deshalb das Geld gegeben hätte.“

„Soll ich mal mit ihm sprechen,“ bot sich Sven sofort an.

„Besser nicht,“ meinte ich immer noch eingeschüchtert. „Sonst verliert sie womöglich noch ihren Job wegen diesem Fiesling.“

Auf dem Rückweg überließ ich Sven wieder seinen Wagen. Ich hatte gerade keine Lust selbst zu fahren.

Sven versuchte mich wieder aufzuheitern: „Irgendwie scheinst du solche Machos anzuziehen, wie die Motten das Licht. Immerhin hast du ja versucht, ihr zu helfen.“

„Ja, aber es hat leider nicht so gut geklappt.“

„Kopf hoch, beim nächsten Mal kriegst du das bestimmt wieder besser hin. Vielleicht kannst du ihn dir ja sogar morgen schon zur Brust nehmen,“ meinte Sven.

Mir fiel sofort die Doppeldeutigkeit seiner Formulierung auf.

„Ja zur Brust nehmen,“ meinte ich und streckte meine zurzeit nicht vorhandene Brust heraus.

Sven lachte lauthals, „aus diesem Blickwinkel habe ich das noch gar nicht betrachtet.“

Ich stimmte lachend mit ein, „stimmt, sonst haben die Typen immer versucht, mir in den Ausschnitt zu starren. Das war für mich dann der Startschuss, um richtig loszulegen,“ sagte ich in den angenehmen Erinnerungen an meine erfolgreichen Zusammenstöße mit den Machos schwelgend.“

In diesem Stil frotzelten wir weiter und ich fühlte mich wieder deutlich besser.

Unverhofftes Wiedersehen
Als wir an einer roten Ampel in der Altstadt halten mussten, sah ich unsere neue Lieblingsboutique in der rechtwinklig abzweigenden Fußgängerzone. Genau in diesem Augenblick verließ ein mir bekannt vorkommender Mann den Laden. Er kam genau auf uns zu, um über die Ampel zu gehen.

Als er näherkam, erkannte ich Professor Steinhausen, den Mann mit dem stechenden Blick.

Unwillkürlich drückte ich mich tiefer in den Sitz, was natürlich vollkommen unnötig war, denn erstens war ich heute als Mann gekleidet und zweitens konnte er mich durch die kleinen getönten Scheiben der Viper sowieso nicht gut sehen, ich ihn dafür aber umso besser. Er hatte einen sehr selbstzufriedenen Gesichtsausdruck. Aus einem Gefühl heraus bat ich Sven, mich an der direkt vor uns liegenden Bushaltstelle aussteigen zu lassen.

Mit einem, „ich erkläre dir später alles,“ stieg ich schnell aus dem Wagen.

Als ich den Laden betrat, stand Teresa sichtlich wütend und mit Tränen in den Augen hinter der Kasse.

Mühsam raffte sie sich zusammen und fragte: „Was kann ich für sie tun?“

„Ich bin’s, Alex.“ Aber sie schaute mich noch immer verständnislos an. Also befreite ich meine langen Haare aus dem Sakko und schüttelte meine Mähne.

Endlich blitzte das Erkennen in ihren Augen. „Meine Lieblingsküsserin, in dieser Aufmachung hätte ich dich fast nicht erkannt,“ rief sie erfreut. Aber dann zuckte sie zusammen. „Warum bist du so verkleidet? Und warum interessiert sich mein Professor so sehr für Dich?“

Ich lachte bitter auf. „Das ist eine sehr lange Geschichte. Um deine Verwirrung vollkommen zu machen, heute bin ich zum ersten Mal seit Monaten wieder normal gekleidet. Nun ja fast, so einen edlen Anzug hatte ich bisher noch nie an.“

Teresas Blick wurde immer verständnisloser. Sie konnte meine Erscheinung einfach nicht einordnen.

„Lass mich bitte erst noch eine Frage stellen, dann erzähle ich dir alles. Was wollte der Professor von dir?“

„Ich promoviere bei ihm und er will mich zwingen, dich auszuhorchen, sonst würde er meine Promotion platzen lassen. Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll?“

„Jetzt wird mir so einiges klar. Können wir irgendwo hingehen, wo wir beide uns ungestört unterhalten können?“

„Können wir, ich sage nur schnell meiner Tante Bescheid, dass ich schon aufhören muss. Dann können wir gehen.“

Nachdem wir die Boutique verlassen hatten, führte ich sie zu meiner Lieblingspizzeria. Zum Glück war da nachmittags nicht viel Betrieb. In einer Nische war mein bevorzugter Tisch frei, er stand so, dass man alles sehen konnte, aber durch die Wände konnte man von den Nachbartischen weder gesehen, noch so leicht belauscht werden.

Nachdem wir etwas zu trinken bestellt hatten, fragte ich Teresa: „Kannst du mir bitte zuerst mal genauer erklären, was du bei Professor Steinhausen machst?“

„Er ist mein Doktorvater und ich promoviere bei ihm in der Klinik. Ich arbeite bereits seit fast 3 Jahren daran. Wenn er das jetzt platzen lässt, wäre das der Supergau für mich.“

„Was ist das denn für eine Klinik?“

„Ich habe einen Facharzt in Psychologie und jetzt schreibe ich meine Doktorarbeit in der Klinik für psychologische Besonderheiten, die von Professor Steinhausen geleitet wird.“

„Ich schaute sie erfreut an. Ich habe vorhin noch zu einem Freund gesagt, ich hätte das Gefühl, dass ich der Lösung eines für mich bedeutenden Problems sehr nahe wäre. Was ist das Thema deiner Arbeit?“

„Auswirkungen von besonderer Kleidung auf die Psyche und das Wohlbefinden von Menschen.“

Ich lachte befreit auf. „Du bist wirklich die perfekte Lösung meines Problems. Wir können uns gegenseitig helfen. Ich bin sozusagen das Paradebeispiel für den uralten Spruch: ‚Kleider machen Leute.‘ “

„Häh, wie das,“ fragte sie immer noch verständnislos.

„Für was hältst du mich?“

„Eine junge Frau, die sich mit einem schweineteuren Anzug als Mann verkleidet hat.“

Ich kicherte belustigt. „Es ist aber genau umgekehrt. Ich bin ein Mann, der schon seit Monaten verkleidet ist, in, wie du so schön gesagt hast, schweineteuren Kleidern.“

Jetzt schaute sie mich mit diesem gewissen Ärzteblick an. „Und was soll ich mir darunter vorstellen?“

„Wieviel Zeit hast du, dazu muss ich etwas weiter ausholen.“

„Den ganzen Nachmittag und wenn‘s sein muss auch noch den Abend.“

„Sehr gut, bevor ich aber loslege. Was will der Professor genau von dir?“

„Er fordert von mir, dich auszuhorchen und eine psychologische Einschätzung von dir abzugeben. Bis vorhin hatte ich noch überhaupt nicht verstanden, warum du ihn so sehr interessierst und ehrlich gesagt, ist mir das auch immer noch nicht klar.“

„Es geht nicht nur um mich. Der Professor hat eine Bekannte, die meiner Freundin und unserem speziellen Freundeskreis durch mich schaden will. Ich erkläre dir das gleich genauer. Aber lass uns erst klären, wie wir mit dem Professor weiter machen wollen.“

„Aus Prinzip ist es mir zuwider, die Geheimnisse anderer Menschen weitergeben zu müssen. Als Ärztin und besonders als Psychologin ist man ja DIE Ansprechpartnerin für Geheimnisse und die gibt keine Ärztin ohne Einverständnis des Patienten weiter. Und so handhabe ich das auch mit allen Dingen, die ich privat erzählt bekomme.“

„Du wirst mir immer sympathischer,“ meinte ich. „Ich brauche wirklich psychologischen Beistand, weil ich schon so lange Frauenkleider tragen muss und ich mein ‚männliches Ich‘ darüber nicht verlieren möchte.“

„Das klingt interessant,“ meinte Teresa verstehend. „Wir könnten einen Vertrag über deine Behandlung aufsetzen. Dann wäre ich auch juristisch an die Schweigepflicht gebunden und könnte den Professor damit ruhigstellen.“

„Die Idee mit der Behandlung ist super. Vielen Dank für das Angebot. Das mit den Informationen an den Professor würde ich aber schon irgendwie nutzen wollen.“

„Wir könnten in den Vertrag aufnehmen, dass ich mich mit meinem Chef, also dem Professor, über dich austauschen darf. Du kannst dann bei unseren Gesprächen festlegen, was ich an den Professor weitergeben soll.“

„Das wäre ja genial. Du kannst weiter an deiner Promotion arbeiten und ich kann dem Professor durch dich ein ganz bestimmtes Bild meiner Psyche unterjubeln.“

Teresa sah mich begeistert an. „Das wäre wirklich absolut genial. Dann wäre meine bisherige Arbeit nicht umsonst. Aber jetzt erzähl mir mal deine Geschichte. Keine Sorge, das fällt schon unter die ärztliche Schweigepflicht, weil das ja unser vorbereitendes Gespräch ist.“

Also erzählte ich ihr ausführlich, wie ich zur Frau in der Mode vergangener Zeiten geworden war.

Wir quatschten noch lange und es wurde Abend. Weil Micha heute ganz normal im Büro arbeitete, hatte ich sie ebenfalls in unsere gemeinsame Lieblingspizzeria gebeten. So konnten wir zusammen beraten, wie es weitergehen sollte und vor allem was Teresa dem Professor zu gegebener Zeit weitergeben sollte.

Nach meiner kurzen Erklärung war Micha ziemlich geschockt darüber, wie nah uns Judits Spione bereits auf die Pelle gerückt waren. Aber als ich ihr meinen Plan erläuterte, war sie zutiefst beeindruckt.

„Mit deiner positiven Art nimmst du alle Menschen für dich ein,“ meinte sie anerkennend.

„Nun ja nicht alle,“ meinte ich abschwächend.

„Aber, diejenigen, die dafür empfänglich sind.“

„Da kann ich dir nur beipflichten,“ meinte Teresa begeistert.

Gemeinsam legten wir fest, wie schnell unser Anfreunden offiziell ablaufen sollte und was Teresa dem Professor berichten sollte: Micha hätte ihre Kreditkarte nach dem Bezahlen vergessen und ich hätte sie für sie abgeholt. Ich hätte bedrückt gewirkt, als Grund vermute sie meine erzwungene Verkleidung als Frau. Wir würden uns bald wieder treffen, da ich überlegte mich von ihr behandeln zu lassen, wenn der Professor es erlaubte.

Als Belohnung für unseren vielversprechenden Plan lud uns Micha noch zum Pizzaessen ein. Später rief mich Sven an und fragte, ob er unsere KGs und die Brüste vorbeibringen könnte. Wir verabredeten uns für später im Schloss.

Nachdem Sven uns die Teile übergeben hatte, klebten wir sie noch vor dem Schlafengehen an, damit wir morgen früh schneller fertig wären. Bedauerlicherweise versäumte ich es mir die ebenfalls aktualisierte APP genauer anzuschauen. Das würde mich später noch in eine ‚interessante‘ Situation bringen.
36. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 17.11.24 19:32

Hallo Roi
ich hoffe deine Internetprobleme haben sich in Luft aufgelöst, ich und mit Sicherheit noch andere warten gespannt auf die Fortsetzung. Vielen Dank.
GLG ALf
37. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 17.11.24 19:32

Hallo Roi
ich hoffe deine Internetprobleme haben sich in Luft aufgelöst, ich und mit Sicherheit noch andere warten gespannt auf die Fortsetzung. Vielen Dank.
GLG ALf
38. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 18.11.24 16:56

Danke, Internet ist wieder da. Der nächste Teil kommt zum nächsten Wochenende.
39. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 23.11.24 16:30

22. Der Tag vor der Abreise
Besprechung mit Jean-Perri
„Was soll ich bloß anziehen,“ rief ich Micha genervt aus den Tiefen des begehbaren Kleiderschranks zu?

„Welchen Eindruck willst du denn bei Jean-Perri erwecken,“ war Michas Gegenfrage?

„Wenn ich das wüsste, wäre alles viel einfacher.“

„Ihr wollt doch mittags extra wieder zu dem gleichen Inder wie gestern gehen. Wie wäre es dann mit dem Lederkleid, in dem du zum ersten Mal da warst.“

„Du bist einfach die Beste,“ ich gab Micha einen begeisterten Kuss. „Die Ausstrahlung des Kleides war wirklich sehr stark. Das nehme ich!“

„Ich helfe dir doch gerne, außerdem finde ich dich in dem Kleid einfach rattenscharf,“ flüsterte mir Micha ins Ohr. Dann klatschte sie mir herzhaft auf den Po.

„Wenn ich heute den Kellner erwische, falls er wieder die Mitarbeiterinnen ausnimmt, kann ich ihn mit diesem Kleid garantiert beeindrucken. Außerdem dürfte er mich so ganz bestimmt nicht erkennen.“

„Im Zweifelsfall kannst du ja behaupten, dass gestern dein Bruder schon da war.“

„Super Idee! Den mache ich fertig!“

Es war schon komisch, allein der Gedanke, in einem Kleid wie diesem, in ein Restaurant zu gehen, stärkte mein Selbstbewusstsein. Zufrieden summend zog ich mich an und schminkte mich. Als Ohrringe nahm ich verhältnismäßig große Kreolen. Um im Zweifelsfall deutlich größer als der Kellner zu sein, wählte ich schwarze Lederstiefel mit 12cm Absatz. Wer Eindruck schinden will, muss leiden!

Während unserer gemeinsamen Fahrt zu Svens Firma überlegte ich mir ein Konzept, wie ich dem Kellner gegenüber auftreten würde, ganz wie Katy es mir beigebracht hatte.

Micha setzte mich vor dem Eingang von Svens Firma ab und ich schritt zur Tür, die sich automatisch öffnete. Am Tresen empfing mich eine begeisterte Svetlana: „Herzlich willkommen Frau Jones.“ Am liebsten hätte sie mich wohl umarmt und ich machte ihr die Freude. In Modekreisen sollten emotionale Begrüßungen ja angeblich völlig normal sein.

„Du kannst mich ruhig Alex nennen, Frau Jones werde ich eigentlich nie genannt,“ duzte ich Svetlana sofort, da auf ihrem Namensschild nur ihr Vorname stand. Frau Jones war ich wirklich noch nie genannt worden, wenn dann war ich mit Herr Jones angesprochen. Aber das schien schon eine Ewigkeit zurückzuliegen, fast schon in einem anderen Zeitalter. Fehlte nur noch die Peitsche und ich könnte auf die Jagd nach Altertümern gehen.

„Der Chef wartet schon auf dich und heute ist er ausgesprochen gut gelaunt.“ Sie ergriff meine Hand und zog mich Richtung Aufzug. Während wir zusammen auf den Aufzug warteten, fragte ich mich ernsthaft, ob mich Svetlana gleich im Aufzug wohl vernaschen wollte, dann sie hielt noch immer meine Hand. Zum Glück gesellte sich eine mittelalte Frau zu uns und Svetlana ließ bedauernd meine Hand los. Ich hatte nochmal Glück gehabt, oder war es eher Pech, der niedlichen Svetlana entkommen zu sein. Na gut, ich sollte es vielleicht nicht übertreiben! Aber trotzdem, schließlich hatte Sven mit seiner erotischen Attacke auf meine Unbescholtenheit den Stein erst ins Rollen gebracht. Wäre es da nicht ausgleichende Gerechtigkeit, wenn ich mich von seiner hübschen Empfangsdame vernaschen ließ?

Meine wirren Gedanken wurden unterbrochen, als weitere Fahrgäste zustiegen. Svens Büro war natürlich im obersten Stockwerk. Diesmal ging mir Svetlana voraus und ich konnte ihre schlanke Figur in dem schicken Businesskostüm bewundern. Im Vorzimmer begrüßte mich Svens Sekretärin ebenfalls überschwänglich, obwohl sie mich noch nie gesehen hatte. Als Svens rechte Hand wusste sie nämlich im Gegensatz zu Svetlana von der Aufdeckung des Betrugs mit der Schadsoftware durch mich.

Sie führte mich direkt in Svens Büro, der mich zur Begrüßung herzlich umarmte.

„Ah, das Kleid unseres ersten Besuchs beim Inder, sehr gute Wahl,“ befand Sven. „Damit strahlst du sowohl gleich bei Jean-Perri, als auch heute Mittag beim Essen eine gewisse Stärke aus. Jean-Perri hat dich ja bis jetzt nur in deiner etwas schüchternen Aufmachung beim Spendensammeln gesehen und am nächsten Abend dann in seiner großen Robe. Das Lederkleid zeigt eine weitere Facette von dir.“

Bis zum Eintreffen unseres Stardesigners besprachen wir Svens Notizen für das Gespräch, damit ich ihn bei Bedarf besser unterstützen konnte. Es ist ja eine bekannte Tatsache, dass Modezaren oftmals eine sehr schwierige Art haben. Der zurzeit sehr gefragte Jean-Perri machte da keine Ausnahme.

Um das Eis sofort zu brechen, sollte ich ihn unten im Empfang bereits abholen und ihn nach oben geleiten. Was war das gut, dass ich dieses etwas dominante Lederkleid anhatte. In einem verspielten femininen Kleid wäre mir das wesentlich schwerer gefallen. Ich begab mich sehr frühzeitig in den Eingangsbereich und unterhielt mich angeregt mit Svetlana. Wie auch bei meinem ersten Besuch erregte ich wieder einige Aufmerksamkeit. Beim letzten Mal war ich noch sehr unsicher gewesen, aber jetzt hatte ich mehr Erfahrung und genoss es unwillkürlich, wieder im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit zu stehen.

Als Jean-Perri durch die Eingangstür trat, ging ich ihm selbstsicher entgegen. Er betrachtete mich von Kopf bis Fuß. Es wirkte aber nicht aufdringlich, sondern eher anerkennend. Dann begrüßte er mich mit diesen französischen Küsschen links und rechts neben die Wangen. Auch er ließ meine Hand nach der Begrüßung nicht los, sondern ließ sich von mir zum Aufzug führen. Und wieder wusste ich nicht genau, wie ich mich verhalten sollte. Hatte ich bei Svetlana einen Kuss noch in Erwägung gezogen, wollte ich auf gar keinen Fall von einem Mann im Aufzug geküsst werden.

Aber die treue Svetlana hatte meine Unsicherheit bemerkt. Sie schnappte sich eine Akte und stellte sich zu uns vor den Aufzug. Ich lächelte Svetlana dankbar an. Intelligente Fans sind schon was Feines. Sie hatte mir wirklich aus der Patsche geholfen, denn Sven hatte den Aufzug für uns reservieren lassen, so dass ich allein mit Jean-Perri gewesen wäre. Der konnte sich trotzdem nicht beschweren, fuhr er doch satt mit einer gleich mit zwei hübschen Frau nach oben. Dadurch blieb mir erspart, ihn vielleicht doch noch in die Schranken verweisen zu müssen.

Wahrscheinlich wäre auch gar nichts passiert, denn bei unseren vorherigen Begegnungen war er immer der perfekte Gentleman gewesen. Es war schon erstaunlich, was das eigene Kopfkino mit einem anstellte. Aber Svetlana hatte alles im Blick gehabt und mir perfekt geholfen. Ich würde das später bei Sven auf jeden Fall lobend erwähnen.

Als wir oben angekommen waren, verabschiedet sich Jean-Perri von Svetlana und bedankte sich für die angenehme Gesellschaft. Er war eben ein Kavalier.

Ich ging durch den Gang vor ihm her zu Svens Büro. Nach der freundlichen Begrüßung der beiden Männer wandte sich Jean-Perri direkt an mich: „Meine liebe Alex, du hast wirklich eine sehr erstaunliche Wirkung auf deine Mitmenschen! Vor dem Aufzug hatte ich doch tatsächlich den Eindruck, dass dich diese hübsche junge Frau vor mir beschützen wollte.“

Sven sah mich fragend an, also erklärte ich es ihm.

„Nach unserer Begrüßung hatte der liebe Jean-Perri,“ ich nickt ihm freundlich zu, „meine Hand nicht wieder losgelassen, sondern war Hand in Hand mit mir zum Aufzug gegangen. Und ich muss dir sagen, Svetlana hat die Eingangshalle wirklich bestens im Blick. Sie sah das sofort und hat sich einfach mit einer Akte zu uns gesellt, so dass ich nicht allein im Aufzug fahren musste.“

Die beiden Herren lachten anerkennend.

Jean-Perri sagte bewundernd: „Die Herzen der Menschen fliegen dir einfach nur so zu.“

Sven sagte erklärend: „Alex hat sie einmal gegen mich verteidigt, als ich sie an einem besonders turbulenten Tag recht unfreundlich angefahren hatte. Seitdem ist sie Alex‘ zweitgrößter Fan in der Firma. Der größte bin nämlich ich.“ Dabei lächelte er uns an.

„Die liebe Alex, immer tritt sie für die schwachen ein, erst für das Tierheim und jetzt für andere Menschen,“ lobte mich Jean-Perri in seinem soooo süßen französischen Akzent.

„Nicht der Rede wert,“ meinte ich leicht errötend. „Vielen Dank für ihre großzügige Spende für das Tierheim Herr Perri.“

„Oh, bitte nicht so förmlich. Bitte nenn mich Emmanuel, meine Liebe.“

Sven freute sich, dass Jean-Perri immer noch so begeistert von mir war und mir sogar das Du anbot. Aber ihm war auch das besonders betonte ‚meine Liebe‘ aufgefallen.

Ich sah ihn fragend an und er nickte unmerklich. Also fasste ich mir ein Herz. „Vielen Dank für das Du, lieber Emmanuel,“ bedankte ich mich. „Aber meine Anrede sollte eigentlich nicht meine Liebe lauten,“ er sah mich erstaunt an, „sondern mein Lieber.“

Jetzt sah er verständnislos von mir zu Sven und wieder zu mir.

Sven lachte etwas beklemmt: „Also um es genau zu sagen unsere liebe Alex heißt eigentlich Alexander … .“

Bevor Sven weitersprechen konnte, lachte Emmanuel belustigt los: „Und deshalb bist du so bedrückt, mein lieber Sven?“ Dabei blickte er ihm betont fragend in den Schritt.

„Keine Sorge nur Alex ist nicht das, was er zu sein scheint. Ich bin schon ein Mann.“

„Dann wäre das ja geklärt.“ Ich konnte diesem französischen Akzent einfach nicht widerstehen und umarmte Emmanuel, um ihm die obligatorischen Küsschen zu geben, diesmal aber auf die Wangen. Das Eis war endgültig gebrochen.

„Wie hast du denn gelernt, dich so perfekt als Frau zu präsentieren,“ wollte er wissen.

„Das ist eine sehr lange Geschichte. Alex kann sie dir beim Mittagessen erzählen,“ antwortete Sven statt mir.

Als ich Emmanuels enttäuschten Gesichtsausdruck sah, ergänzte ich: „Ich habe eine hervorragende Schauspiellehrerin. Als so eine Art Prüfung hatte sie mich zum Spendensammeln für das Tierheim mitgenommen. Sie war die andere elegante Frau an dem Tag.“

„Aber jetzt lasst uns erst etwas arbeiten, beim Mittagessen ist noch genügen Zeit für Alex‘ Geschichte,“ beendete Sven das Thema.

„Na gut,“ gab sich Jean-Perri gespielt betrübt. „Dann muss ich auf diese spannende Geschichte eben noch etwas warten.“ Mit einem heißen Blick zu mir sagte er noch etwas Charmantes auf Französisch, das ich leider nicht verstand. Aber bald würde ich es verstehen können, obwohl der Weg dahin sehr hart sein würde.

Den Rest des Vormittags besprachen wir, wie die erste Kollektion für Svens Modefirma gestaltet werden sollte. Hier nur so viel: Ich setzte mich dafür ein, auch eine preiswertere Linie zu kreieren, damit möglichst viele Frauen in den Genuss von Jean-Perris Mode kommen konnten. Sie sollte auch in Plus-Size Größen erhältlich sein. Sven war das sehr recht, denn seine Firma wollte gerne auch in diesem Segment vertreten sein. Außerdem würde es natürlich eine edle Kollektion für die betuchte Kundschaft geben.

Als ich vorschlug zusätzlich noch maßgeschneiderte Mode anzubieten, lehnten beide das wegen des zu großen Aufwands ab. Aber ich gab noch nicht klein bei. „Hat dir Björn noch nichts von seinen neu entwickelten 3D-Scannern erzählt? Damit kann man in minutenschnelle einen kompletten Menschen scannen. Wenn man mehrere Scans in verschiedenen Körperpositionen macht, könnte man mit diesen Daten Schnittmuster für Kleidung mit perfekter Passform erstellen.“

Die beiden schauten mich groß an. Also fuhr ich fort: „Jean, du hast mir deine Entwürfe bereits auf deinem Tablet vorgeführt. Also vermute ich, dass du sie auch mit einem Rechner erstellen kannst. Wir müssen also nur noch die Scans mit den Schnittmustern verknüpfen und schon könnten wir mit vergleichsweise geringem Aufwand maßgeschneiderte Mode herstellen.

Jetzt waren Jean und Sven begeistert. „Du bist der Beste,“ meinte Sven. „Ich werde das heute Abend zu Hause direkt mit Björn besprechen.“

Jean sah uns fragend an, also erklärte ich: „Björn ist Hightech-Unternehmer und Svens Lebenspartner.“

Mittlerweile war es fast Mittag und wir machten uns auf den Weg zum Restaurant. Vorher checkte ich noch schnell mein Makeup.

Als wir nebeneinander durch das Foyer gingen, nahm uns Jean-Perri links und rechts an den Armen und sagte: „Mit zwei so hübschen Männern zum Essen gehen, oh la la! Ihr bereitet mir wirklich ein großes Vergnügen.“

Ganz Gentleman öffnete mir Jean-Perri die Hintertür der Limousine, während Sven zur Fahrertür ging. Jean und ich saßen hinten in den bequemen Einzelsitzen der großen Limousine und unterhielten uns angeregt darüber, wie die jeweilige Kleidung das Verhalten direkt beeinflusste. Ich erwähnte auch unseren gestrigen Besuch im gleichen Restaurant, bei dem ich nach längerer Zeit nochmals als Mann ausgegangen war. Auch meine Gefühle erwähnte ich und wie mich weibliche Kleidung wesentlich selbstsicherer machte.

„Ach so, deshalb auch dieses strenge Lederkleid. Damit hast du eine sehr starke Ausstrahlung.“

„Ich trage es nicht nur wegen der Ausstrahlung, es ist vielmehr Teil eines Experiments, mit dem mich Sven überzeugen will, dauerhaft als Frau zu leben. In genau diesem Kleid war ich schon einmal hier mit Sven zum Abendessen. Damals genoss ich die Aufmerksamkeit, die Anerkennung der Männer und die bewundernden bis ablehnenden Blicke der Frauen.“

„Das kann ich gut verstehen. Es gibt Frauen, die für deine Figur alles tun würden, sie aber niemals erreichen können. Die reagieren dann entsprechend.“

„Genau, und deshalb habe ich mich vorhin so sehr für die Mode für Frauen eingesetzt, die keine Traumfigur haben. Das sind ganz bestimmt sehr dankbare und vor allem treue Kundinnen. Denn elegante Mode für diese Frauen gibt es viel zu wenig. Vor allem gut designte Mode gibt es praktisch gar nicht, da sind dann die super Designer wie du gefragt.“

Jean-Perri lächelte geschmeichelt. „Ich verstehe, was du meinst. Leider sieht die Mode für ‚normale‘ Frauen in meinen Augen oft nach Kartoffelsack aus. In den stämmigen Größen wirkt es dann nur noch peinlich. Wir werden gemeinsam Mode für alle Frauen und Männer machen.“ Als er das Wort Männer sagte, blinzelte er mir verschmitzt zu.

Ich lachte, „aber ich glaube, sehr groß wird die Männerkundschaft für Frauenkleider nicht sein.“

„Das macht nichts, dir steht meine Mode jedenfalls ausgezeichnet.“

„An Alex sieht alles super aus,“ rief Sven von vorne! „Du solltest in mal in wirklich gewagten Kreationen sehen!“

Zum Glück erreichten wir genau in diesem Augenblick den Parkplatz und ich musste mich zu diesem Thema nicht weiter äußern.

Wir wurden wieder von dem gleichen freundlichen Ober empfangen. Im Unterschied zu gestern wurde ich jedoch ebenfalls überschwänglich begrüßt, Jean-Perri auch. Aber das wunderte mich auch nicht weiter, denn der hatte als Franzose und als erfolgreicher Designer sowieso eine ganz besondere Ausstrahlung.

Während wir wieder in unser Separee geführt wurden, entdeckte ich unsere freundliche Bedienung von gestern und neben der Theke stand das Ekel und beobachtete uns abschätzend.

Beim Essen erzählte ich von dem gestrigen Vorfall und dass mir als Mann die Worte gefehlt hatten, um den gierigen Kellner in seine Schranken zu verweisen.

„Ich bin vorbereitet,“ sagte Sven danach unvermittelt. Ich schaute ihn nur fragend an. „Ich habe zwei fünfzig Euroscheine mit einer UV-Tinte beschriftet, die sich mit den üblichen Schwarzlichtestern sichtbar machen lässt. Der Text wird dir gefallen.“

Ich grinste Sven breit an, „du bist aber auch ein ganz Durchtriebener. Was steht denn drauf.“

Sven lächelte geschmeichelt. Um deine Worte zu gebrauchen: „Ich bereite mich nur gut vor. Und ich kenne dich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass du der armen Frau unbedingt helfen willst. Was drauf steht, wirst du hoffentlich bald selbst lesen können.“

Jean-Perri schaute uns abwechselnd fragend an. Also erklärte Sven: Alex verteidigt nicht nur meine Angestellten gegen Ungerechtigkeiten, sondern irgendwie alle Frauen. Mit besonderer Vorliebe legt er sich mit den Machos an und dazu zähle ich auch diesen gierigen Kellner.“

Natürlich wollte er mehr darüber hören und Sven erzählte die lustigsten Anekdoten. So witzig, wie Sven das erzählte, war es mir auf einmal gar nicht mehr peinlich, dass schon wieder über meine ‚Heldentaten‘ gesprochen wurde. Er hob mich nicht auf ein Podest, sondern schilderte die Vorfälle so, dass man erkennen konnte, wie ich da hineingeraten war. Sven war mir einfach nur sympathisch.

Das Essen war schlichtweg köstlich. Heute als Frau stibitzte ich wieder etwas von Svens Teller, worüber er sich theatralisch aufregte. Jean-Perri schüttelte darüber nur den Kopf und schob mir freiwillig seinen Teller zurecht. „Mein ‘ähnchen ist einfach superb,“ meinte er dazu nur.

Als Sven zahlte, gab er unserer Bedienung die beiden Scheine als Trinkgeld. Sie lächelte erfreut und bedankte sich überschwänglich. Zum Glück sah ich aus den Augenwinkeln, dass der ‚Ekelkellner‘ bereits gierig zu uns herüberblickte und sich von der Theke abstieß. Das Spiel konnte beginnen.

Kaum hatte sie unser Separee verlassen, steuert er zielstrebig auf sie zu. Als er sie erreichte, streckte er fordernd die Hand aus. Widerstrebend gab sie ihm einen Schein, aber er nahm ihr wortlos auch den zweiten ab.

In der Zwischenzeit war ich leise hinter das Ekelpaket getreten. Zum Glück hatte ich auch das leise Gehen mit Highheels gelernt. Als ich ihm mit einem leisen, „tss, tss, tss,“ auf die Schulter tippte, drehte er sich ertappt um.

„Darf ich wissen, warum sie unserer hervorragenden Kellnerin gerade ihr gesamtes Trinkgeld abgenommen haben?“

„Ich verstehe nicht, was sie meinen,“ versuchte er sich rauszureden. Unsere Kellnerin schaut mich mit großen Augen an, traute sich aber nicht, etwas zu sagen. Diese Ar.sch hatte sie wohl vollkommen eingeschüchtert. Das machte mich noch wütender. Wo DER Alex gestern gescheitert war, legte DIE Alex jetzt erst richtig los.

„Ich meine die zwei Fünfzigeuroscheine, die sie soeben in ihre Innentasche gesteckt haben.“

„Die habe ich heute Morgen von einem Geldautomaten abgehoben,“ behauptete er dreist, wie zum Beweis zog er die beiden frisch gebügelten Scheine heraus.

„Das behaupten sie! Ich habe deutlich gesehen, wie die Kellnerin ihnen einen Schein offensichtlich widerstrebend gegeben hat, und sie ihr dann auch noch den anderen Schein abgenommen haben.“

„Das ist eine ungeheure Lüge, sie stecken mit dem Luder unter einer Decke,“ versuchte er mich in die Defensive zu drängen.

„Ich stecke sozusagen mit allen unterdrückten Frauen unter einer Decke. Sollen wir nach Zeugen unter den anderen Gästen suchen,“ fragte ich ihn betont zuvorkommend?

„Versuchen sie es doch,“ meinte er siegessicher.

Während wir diskutierten, hatten sich wie zufällig Sven und Jean-Perri zu uns gesellt. Sven nickt mir auffordernd zu.

„Aber eigentlich benötige ich keine weiteren Zeugen. Wenn sie die Scheine in ihrem Testgerät bitte einmal auf Echtheit prüfen würden,“ forderte ich ihn übertrieben freundlich auf.

Als er zögerte, ergänzte ich, „Vielleicht hat man ihnen ja Falschgeld untergeschoben. Gerade die Fünfziger werden besonders gerne gefälscht.“

Mittlerweile war auch der Kollege von der Theke dazugekommen. Ihm schien das Ekel ebenfalls unsympathisch zu sein. Mit den Worten, „ich teste das mal eben,“ nahm er ihm die beiden Scheine blitzschnell aus der Hand und hielt sie unter das Licht der Prüflampe. Und wie durch ein Wunder erschienen auf beiden Scheinen die magischen Worte: „Trinkgeld für eine besonders freundliche Kellnerin.“

„Reicht ihnen das als Beweis,“ fragte ich ihn mit eisiger Kälte in der Stimme?

„Aber,… ,“ setzte er an.

„Ich rate ihnen, sich sofort krank zu melden und nach Hause zu gehen. Morgen reichen sie dann ihre Kündigung ein und betreten danach nie wieder dieses Lokal.“

„Ich kann, ... .“

Wieder ließ ich ihn nicht ausreden, „wir können natürlich auch die Geschäftsleitung dazu bitten. Die wird sie garantiert fristlos entlassen. Danach werden sie in dieser Stadt sicherlich keine Anstellung mehr finden.“

Während wir diskutierten, hatte der Kellner von der Theke die beiden Scheine an die überglückliche Kellnerin zurückgegeben.

Während der ganzen Auseinandersetzung hatte sich Sven offensichtlich ganz bewusst zurückgehalten. Aber mir war aufgefallen, wie sehr er mitfieberte. Jean-Perri blickte mich bewundernd an.

Das Ekel wollte sich drohend vor mir aufbauen, aber ich hatte nicht umsonst die 12 Zentimeter Absätze gewählt. Normalerweise wäre ich mit meinen 1,78m deutlich kleiner als er gewesen. Jetzt war ich aber deutlich größer als er.

„Sollte ich jemals von einem ähnlichen Vorfall über sie in einem anderen Restaurant hören, werde ich dafür sorgen, dass sie angezeigt werden!“ Während ich das zu ihm sagte, blieb ich gelassen vor ihm stehen. Das gab meinen Worten erstaunlicherweise noch mehr Gewicht. Ich machte unbewusst den Eindruck einer Frau, die sich ihres Einflusses vollkommen bewusst war.

Wütend machte er sich daraufhin davon, nicht ohne sich noch einmal drohend nach mir umzusehen. Ich lächelte nur souverän zurück.

Jean-Perri war hin und weg von meinem Auftreten. Besonders galant geleitete er mich zurück zu Svens Limousine und das will bei einem höflichen Franzosen schon etwas heißen.

„Wo ‘aben sie nur diese Fähigkeit ‘er,“ fragte er vor Begeisterung mit besonders starkem Akzent, außerdem siezte er mich vor lauter Respekt.

„Ich hatte eine hervorragende Schauspiellehrerin,“ antwortete ich stolz. „Katy hat mir die Grundlagen für das Auftreten vor anderen Menschen auf ihre ganz besondere Art und Weise beigebracht.“

„‘erzlichen Glückwunsch,“ er verschluckte das ‘H‘ immer noch. „Meine Models sind manchmal sogar schon überfordert, wenn ich von ihnen will, dass sie eine ganz bestimmte Stimmung vermitteln. Diese Katy ‘at ganz hervorragende Arbeit geleistet. Sie ‘ieß doch Katy?“

Mir kam eine super Idee, wie ich mich für die geniale Hilfe von Katy revanchieren konnte. Die Miete für ihre großzügigen Schulungsräume war nicht zu verachten und sie würde sich garantiert über zusätzliche Einnahmen freuen.

„Wie wäre es, wenn du deine Models vor deinen Modenschauen einen Intensivkurs bei Katy machen lässest. Sie kann wirklich etwas, oder was meinst du Sven?“

Sven blickte mit offenem Mund in den Rückspiegel, so war er von meinem Eintreten für unsere Freundin Katy angetan. „Wer dich zum Freund hat, hat das große Los gezogen, so oft, wie du uns allen schon geholfen hast. Mach das, das ist wirklich eine hervorragende Idee.“

Also schickte ich schnell eine WhatsApp an Katy mit der Bitte um Rückruf, weil ich einen großen Auftrag für sie hätte.

Jean-Perri schaute mir dabei interessiert über die Schulter. Mich störte das nicht, schließlich hatte ich nichts zu verbergen. Dachte ich! Aber im Chatverlauf war auch ein Foto von mir im Matrosenkleidchen zu sehen. Jean-Perri zeigte auf das Bild und lachte mich an. Ich lachte etwas peinlich berührt mit, denn eigentlich wollte ich ihm nichts über die besonderen Erziehungsmethoden meiner Freunde erzählen.

Jetzt war es auch egal, also beichtete ich ihm, dass es sich um ein Strafkleid handelte, das ich für besonderes Fehlverhalten tragen musste. Verdutzt schaute er mich an.

„Genaueres erzähle ich dir später,“ versuchte ich abzuwiegeln, während Sven feixend auf Lenkrad schlug. „Nur so viel, das Kleid ist von einer jungen Designerin, die sich auf besondere Vintagekleidung spezialisiert hat. Sie ist übrigens ein großer Fan von dir.“

„Und von Alex, weil ihm ihre Kleidchen so gut stehen,“ kam es von vorne.

„‘ast du noch mehr solche Kleider?“

„Ein paar,“ antwortete ich ausweichend.

Aber Sven war jetzt so richtig in Fahrt: „Du solltest mal seinen Kleiderschrank sehen, da gibt es noch ganz andere Sachen!“

„Das steht jetzt nicht zur Debatte,“ versuchte ich das Thema abrupt zu beenden.

Jean-Perri erkannte, dass ich das ernst meinte. „Vielleicht ergibt sich ja im Laufe der Zeit eine Gelegenheit einen Blick in deinen Kleidersachrank zu werfen,“ raunte er mir vertraulich zu.

„Darüber können wir reden,“ antwortete ich verschwörerisch. „Ich habe der Designerin versprochen, ein gutes Wort bei dir einzulegen. Sie würde dich gerne einmal persönlich kennenlernen.“

„Gut, abgemacht. Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du noch mehr von ihren Kleidern?“

„Oh ja,“ kam es immer noch belustigt von Sven, „das kann man wohl sagen.“

„Ich würde sie gerne kennenlernen. Designer mit diesem Mut zu solcher Besonderheit sind selten. Dann kann sie mir die Kleider bei dir zu Hause zeigen, wenn du Platz genug für uns alle hast.“ Daraufhin fingen Sven und ich an zu Lachen.

Immer noch kichernd sagte ich: „Ich wohne zwar nur zur Untermiete, aber ich verstehe mich bestens mit meiner Vermieterin. Wir dürfen bestimmt auch die anderen Räume benutzen.“ Ich zwinkerte Sven im Rückspiegel vergnügt zu. Der liebe Jean würde garantiert große Augen machen, wenn ich ihn in Schloss Rosenfels empfing.

Vergnügt schrieb ich auch noch eine Nachricht an Tony. „Treffen mit Jean-Perri geht klar. Termin muss noch vereinbart werden. Er will alle Kleider sehen, die ich von dir im Kleiderschrank habe. Da werde ich ausnahmsweise mal das Model für deine Kreationen machen. GLG Alex“

Ich hängte noch ein Selfie von mir und Jean-Perri an. Im Hintergrund war der immer noch feixende Sven im Rückspiegel zu erkennen.

Der Rest des Tages verlief dann unspektakulär, wir sprachen nur noch über die kommenden Kollektionen.

Da morgen die Dienstreise anstand, machte Micha früher Feierabend und holte mich bei Sven ab. Jean-Perri blickte etwas enttäuscht, als mich Micha abholte, er hätte mich nur zu gerne zusammen mit Sven nach Hause gefahren, um zu sehen, wo ich wohnte. Aber das hatte Sven ihm bei unserem ersten Zusammentreffen schon nicht gesagt und auch heute hielt er dicht.

Koffer packen

Abends erhielt ich eine begeisterte WhatsApp von Tony. Sie bedankte sich überschwänglich, wollte aber noch wissen, warum Sven auf dem Bild so sehr lachte.

Nach meiner Antwort, dass ich Jean-Perri erzählt hätte, dass ich nur zur Untermiete wohnte, er aber nicht wusste, dass das in einem Schloss war, kam von ihr eine lange Reihe Gelächter-Emojis. Sie würde bei dem Treffen bestimmt ihren Spaß haben. Es würde aber noch eine ganze Weile bis dahin dauern.

Ich hatte bei Micha durchgesetzt, dass ich meinen Koffer alleine packen konnte. Sie hatte sich verdächtig schnell geschlagen gegeben und ich dachte mir: „Wenn die nicht noch irgendetwas Hinterlistiges vorhat.“

Aber auch ich konnte hinterlistig sein und ich plante langfristig. Schon vor einiger Zeit hatte ich Björn vorgeschlagen, abschließbare Kofferriemen zu entwickeln, die in unsere APP eingebunden werden konnten. Wenn wir morgen unsere Koffer damit sicher verschlossen, konnte ich mich bei Bedarf direkt bei Micha revanchieren.

In meinem Koffer landeten hauptsächlich unauffällige Sachen, z.B. die paar passenden Hosen, die ich hatte, schlichte Röcke und Blusen und auch das eine oder andere Kleid. Bei den Schuhen verfuhr ich ebenso. Beim Gepäck brauchte ich mich nicht einzuschränken, da wir von Michas Arbeitgeber vollkommen freie Hand bekommen hatten. Micha flog ja auch sonst oft mit mehreren Koffern.

Micha wusste nicht, was ich in meinem Koffer hatte, und mir ging es mit ihrem Koffer genauso. Wenn meine Vermutung stimmte, war es sowieso egal, was ich in meinen Koffer packte und durch meinen Trick wäre es bei Micha dann genauso. Ich konnte manchmal schon ein richtiges Ekel sein, freute ich mich. Aber mal ehrlich: „Gleiches Recht für alle!“ Was wir beide nicht ahnten, war, dass sich die Herzogin auch noch einmischen würde, von unseren Gastgebern ganz zu schweigen. Aber dazu später mehr.

Voller Vorfreude schloss ich meinen großen Koffer und brachte ihn in die Eingangshalle. Micha stellte ihren Koffer gerade ebenfalls dort ab. Erstaunlicherweise war Micha schneller gewesen als ich, aber sie war durch ihre vielen Geschäftsreisen im Kofferpacken natürlich wesentlich geübter als ich.

Ich nutzte die Gelegenheit, um meine ‚Geheimwaffe in Anschlag zu bringen‘ und gab Micha einen der neuen Kofferriemen von Björns Firma.

„Die sind von Björns Hightech-Schmiede. Man kann sie mit unserer APP von den KGs öffnen und schließen.“ Während ich das sagte, verschloss ich meinen Koffer mit einem der Riemen. Die Riemen gingen, wie bei einer Paketschnur über Kreuz um den Koffer, so dass man sie nicht abstreifen konnte. Micha tat es mir nach und schaute in ihre APP.

„Super, ich kann beide Riemen gleichzeitig für uns abschließen,“ meinte sie ganz angetan. Sie drücke auf die Schaltfläche für gemeinsames Abschließen und verriegelte unsere Koffer. Damit war meine Falle aufgestellt.

Wie Frauen so sind, hatte Micha doch noch etwas vergessen, in ihren Koffer zu packen. Sie holte es schnell, öffnete den Spezialverschluss mit der APP und packte es ein. Dann verschloss sie ihren Koffer wieder und ich grinste innerlich voller Vorfreude.

Dann gingen wir hundemüde ins Bett.



Vorschau

Im nächsten Kapitel beginnt ein neuer Handlungsabschnitt: Die ‚romantische‘ Reise nach Frankreich, ähhh, Italien.

Micha und Alex wollen viel Zeit gemeinsam verbringen und dabei einfach ihre Liebe genießen. Da sie dabei jedoch Michas ältesten Geschäftsfreund Adriano, seine Frau Sophia und seine Familie besuchen, wird das mit der Romantik erstmal nichts. Aber die Liebe wird natürlich nicht zu kurz kommen. Adriano und Sophia waren bereits mit Michas Eltern gut befreundet.

Zusätzlich mischt auch noch Anastasia, die Herzogin von Trux, aus der Ferne mit. )))

Ich will nur so viel sagen: Am Anfang wusste ich selbst noch nicht, wie sich alles entwickeln würde. Aber sowohl Alex und gerechterweise auch Micha werden an ihre Grenzen gebracht.

Zusätzlich habe ich es geschafft, noch eine meiner Lieblingspersonen nach Italien zu bekommen. Die hatte sich ihren Aufenthalt ebenfalls ganz anders vorgestellt, als es letztendlich geworden ist.



Bleibt gespannt

Euer Roi Danton
40. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Ihr_joe am 24.11.24 20:04

Ich schließe die Geschichte vorläufig.
Mir war nicht bewusst, dass sie eine Fortführung der Geschichte von Wölchen ist.
Ohne dessen Zustimmung ist es nicht denkbar die Geschichte weiter zu schreiben.

Nur mit Zustimmung von Wölchen oder dessen Erben es geht nicht, die Idee ohne dessen Zustimmung weiter zu führen.

Sollte ich keine schriftliche Zustimmung bekommen, bin ich leider gezwungen, die Geschichte sogar zu löschen.


Eine Beeinträchtigung des Urheberrechts im Sinne einer Urheberrechtsverletzung liegt vor, wenn Werke ohne die Einwilligung des Urhebers verwertet werden.

Genau das ist der Fall!

Urheber ist dabei der Schöpfer des Werks, also die natürliche Person, dessen eigene geistige Leistung der Werke zugrunde liegt.


Es tut mir leid, dass mir das erst so spät aufgefallen ist.


Also bitte Versuch, den Autor zu erreichen.

Es tut mir unendlich leid, aber das ist auch ein rechtliches Problem.

Es entschuldigt sich Ihr_joe


41. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Ihr_joe am 25.11.24 10:00

Da die Genehmigung des ursprünglichen Autors vorliegt, sind alle Hindernisse die Serie fortzusetzen aus dem Weg geräumt.

Ich bitte um Verständnis, dass so etwas geklärt werden musste und wünsche allen viel Freude beim lesen der Fortführung der Geschichte.

Ihr_joe
42. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 25.11.24 17:55

Hallo Ihr_Joe,
Es ist auch aus meiner Sicht vollkommen richtig die Fage der Genehmigung zu klären. Das hatte ich in meiner Einleitung ja auch angeschnitten. Wölchen hat mir nach mehreren Jahren Anwesenheit im Sommer erlaubt, meine Geschichte weiterhin zu veröffentlichen.
Bis zu seiner Mail hatte ich immer noch ein etwas komisches Gefühl. Am Anfang hatte ich die Fortsetzung nur für mich ganz allein geschrieben, aber das Veröffentlichen und die netten Kommentare haben mich fast schon süchtig aufs Veröffentlichen gemacht. Es wird also weiter gehen.

Viele Grüße
Roi Danton
43. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 25.11.24 18:09

Vielen Dank an Wölchen, dass er die Genehmigung gegeben hat die Geschichte fortzusetzen. Und Roi auch an dich meinen Dank für die tolle Fortsetzung.
GLG ALf
44. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 30.11.24 11:35

23. Romantischer Arbeitsurlaub in Italien

Einleitung
Es beginnt ein neuer Handlungsabschnitt. Es werden ein paar neue spannende Personen eingeführt, die in späteren Kapiteln noch eine Rolle spielen könnten.

Alex und Micha fliegen zu ihrem Arbeitsurlaub nach Neapel. Dort besuchen sie den Marchese di Tremolo und seine Familie, die in ihrer schlossähnlichen Villa ‚Ritardando‘ in den Hügeln über Neapel leben. Klingt bis hierhin sehr romantisch, aber Micha und Alex haben die Rechnung ohne ihre alten und neuen Freunde gemacht.

Alex wird sich neuen modischen Herausforderungen stellen müssen und selbst für Micha wird es nicht einfach werden. Er entdeckt alte ‚Unarten‘ wieder, die er zur Freude seiner Begleiterinnen einsetzt. Auch seine heißgeliebte Micha verschont er nicht, genauso, wie Micha ihm den einen oder anderen Streich spielt.

Die beiden werden zusammen mit ihren beiden Freundinnen in prickelnde ‚Abenteuer‘ verwickelt, die am Ende zu einem überraschenden Ergebnis führen werden.

Außerdem lassen sich die beiden wieder zu einer folgenschweren Wette hinreißen.


Personenverzeichnis
Alex aka Alexandria Isabella Desiré Komtess von Traumsee
1. Micha, Gräfin Michaela von Rosenfels

2. Die APP (Eigentlich ein Tool zur Kontrolle von Alex, wird von diesem über seine Freunde aber auch für ‚Racheaktionen‘ genutzt)

3. Nancy von Stein

4. David (Nancys Verlobter)

Freunde aus dem Zirkel
5. Sven (Freund von Björn, Modeunternehmer)

6. Björn (Freund von Sven, Tech-Investor)

7. Matha (Ehefrau von John)

8. John (Ehemann von Matha)

9. Chris (Betreibt einen exklusiven Fetischladen)

10. Fürstin Jessica von Stein (Nancys Mutter)

11. Anastasia Herzogin von Trux (Die ‚graue Eminenz‘, Vormund von Alex)

12. Professor Steinhausen (Spion von Judit)

Andere Personen
13. Kronprinz Ludwig von Truvalien

14. Prinzessin Antonia Elizabeth Viktoria aka „Tony“ von Truvalien (jüngere Schwester von Ludwig)

15. Teresa Maier (Promoviert in Psychologie bei Professor Steinhausen, Doppelagentin)

Freunde aus Italien
16. Marchese Adriano di Tremolo (Geschäftsmann, hat geschäftlichen Kontakt zu Micha)

17. Marchesa Sophia di Tremolo (Ehefrau von Adriano)

18. Comtesse Emilia di Tremolo (Tochter)

19. Contessa Elena di Spumante aka Contessa ‚Discordia‘ (Emilias eine Patentante)

20. Contessa Federica di Amato (Emilias andere Patentante)

21. Marquesa Alejandra de Coronado (Spanische Ehefrau von Federica di Amato)

22. Gina (Adrianos Sekretärin)

23. Die drei Signori (Spielen keine große Rolle. Die sind einfach nur da. ))) )

Der Flug nach Neapel
Sehr früh morgens machten wir uns auf den Weg. Wir trugen unsere neuen schicken Hosenanzüge. Auf meinen Wunsch hin wählten wir Pumps mit nicht zu hohen Absätzen, also nur 6cm.

Mit dem Taxi fuhren wir zum Flughafen und checkten ein. Ich hatte ein etwas flaues Gefühl im Magen, weil ich zum ersten Mal mit meinem neuen Ausweis als Alexandria Isabella Desiré von Traumsee unterwegs war. Aber mein Ausweis wurde beim Einchecken und Boarding anstandslos akzeptiert. Eigentlich war das auch nicht verwunderlich, denn erstens war es ja ein ganz normaler deutscher Ausweis nur mit einem dezenten Hinweis auf Truvalien und zweitens handelte es sich um einen Diplomatenausweis, da wurde erst recht nicht nachgefragt. Erleichtert ließ ich mich im Flieger in meinen Sitz fallen.

Da wir Businessclass flogen, hatten wir ausreichend Beinfreiheit, um gut mit unseren Absätzen klarzukommen. Der zweite Vorteil war die bessere Verpflegung und Micha orderte jeweils einen Prosecco für uns. Der Flug verging wie im Flug. (Habe ich das gerade wirklich so geschrieben? Is‘ wohl so, aber ich konnte dem flachen Wortspiel einfach nicht widerstehen.) )

Ich war gespannt, was nun passieren würde, während wir am Gepäckband auf das Erscheinen unserer Koffer warteten. Michas Koffer war unter den ersten, die auf dem Band erschienen. Aber mein Koffer ließ auf sich warten. Irgendwann blieb das Band geleert stehen. Nur mein Koffer war, wie von mir befürchtet bzw. fast erhofft, nicht angekommen. Aber meine Rache war ja bestens vorbereitet.

Die nette Mitarbeiterin am Infodesk versprach, alles zu versuchen, um meinen Koffer doch noch zu finden.

Micha schien nicht sehr betrübt über meinen Verlust zu sein. „Dann kaufen wir dir halt neue Kleider.“

Ich meinte übertrieben betrübt: „Aber da waren all meine Hosen drin und auch meine Schuhe mit den niedrigeren Absätzen.“ Als ich zu Micha aufschaute, setzte sie schnell ebenfalls eine betrübte Miene auf. Aber ich hatte gesehen, wie sie zufrieden gelächelt hatte. Um sie etwas zu ärgern, sagte ich theatralisch: „Das wird aber ein teurer Spaß für dich.“

„Das macht nichts, ich freue mich doch immer, wenn ich etwas Schönes für dich kaufen kann.“ Ich lächelte sie übertrieben glücklich an.

„Die wird sich noch wundern,“ dachte ich zufrieden.

In der Zwischenzeit waren wir zum Außenbereich unseres Gates gelangt und wurden von einer jungen Italienerin abgeholt. Sie begrüßte uns herzlich, Micha schien sie gut zu kennen, auch ich wurde ähnlich herzlich begrüßt. Es war, als würde sie mich schon ewig kennen.

„Micha hat schon so sehr von ihrer Freundin Alex geschwärmt,“ meinte sie, als sie mich ebenfalls umarmte. Mein Inkognito schien also gewahrt worden zu sein. Wie sich herausstellte, war sie Emilia, die Tochter des Marchese. Sie war ungefähr in meinem Alter und wir verstanden uns auf Anhieb. Als sie erfuhr, dass mein Koffer verschwunden war, bot sie sofort an, mit mir neue Sachen shoppen zu gehen. Sie telefonierte kurz mit ihrem Vater und kam freudestrahlend zurück.

„Mein Vater ist untröstlich, dass dir so ein Missgeschick ausgerechnet in unserer schönen Heimatstadt passieren musste. Als Ausgleich soll ich dich großzügig neu einkleiden.“

Ich bedankte mich artig und überlegte, wie stark ich dieses Angebot wohl ausnutzen sollte. Jetzt konnte ich auch nach außen hin zufrieden lächeln, nur dass meine beiden Begleiterinnen nicht im Mindesten ahnten, dass ich eigentlich über meinen eigenen gelungenen Trick lächelte. Micha würde sich noch wundern.

Micha hatte als vielbeschäftigte Managerin sofort einen Termin und schickte mich mit Emilia zum Shoppen. Als Italienerin lud die mich natürlich als erstes auf einen Cappuccino in ihrer Lieblingscafeteria ein. Es dauerte etwas, bis wir da waren. Sie fuhr zwar einen kleinen Fiat Cinquecento als Stadtflitzer, aber auch ein kleines Auto kam nicht so leicht durch den starken Verkehr in Neapel.

Shopping mit Emilia

Während der Fahrt neckte ich Emilia: „Hoffentlich ist dein schickes Auto auch groß genug für all unsere Einkäufe.“

„Für dich wird’s schon noch reichen,“ antwortete sie gespielt entrüstet. Zum Glück sprach sie sehr gut Deutsch. Da ihr Vater umfangreiche Geschäftsbeziehungen mit Deutschland pflegte, hatte er seine Tochter auf die internationale deutsche Schule in Neapel geschickt hatte.

„Warts ab, in 5 Minuten beginnt Michas Termin.“ Ich lächelte Emilia verschmitzt an und zählte: „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3,“ ich konnte nicht bis 0 runter zählen, denn da klingelte auch schon mein Handy. Es war Micha.

Ich nahm das Gespräch sofort an und stellte auf laut. „Mein Koffer geht nicht auf. Ich wollte mir ein Halstuch aus dem Koffer holen, aber dein super sicherer Gurt von Björn streikt!“

„Das ist natürlich dumm,“ meinte ich gespielt mitfühlend.

„Gestern Abend ging es doch noch problemlos,“ meinte sie aufgebracht!

„Ich werde mir das Ganze heute Abend in der Villa der Tremolos einmal gründlich anschauen,“ meinte ich breit grinsend. Micha konnte das nicht sehen, aber Emilia schon.

„Dann muss es eben ohne das Tuch gehen,“ verabschiedete sich Micha leicht genervt.

Als ich sicher war, dass die Verbindung beendet war, lachte ich zufrieden auf.

„Was ist los, Alex?“ fragte Emilia.

„Gegenfrage, was hat dir Micha über mich erzählt?“

„Alles,“ antwortete sie lapidar.

„Dann weißt du also, wer ich in Wirklichkeit bin?“

„Du bist Alexander Jones und trägst Micha zuliebe Frauenkleider.“

„So in etwa, nur, dass ich das nicht hundertprozentig freiwillig mache. Micha hat mich überlistet und dann hat das Ganze eine gewisse Eigendynamik bekommen.“

„Auch das weiß ich so ungefähr. Ich weiß auch von deinen kleinen ‚Anbauten‘, damit du wirklich als Frau durchgehst. Wir können also gleich vollkommen unbeschwert unsere Shoppingtour genießen. Aber nochmal, warum hast du so breit gelacht?“

„Weil es mich nicht im Mindesten wundert, dass mein Koffer spurlos verschwunden ist. Oder glaubst du etwa an einen Zufall?“

Sie druckste etwas herum, „also, … ich … kann … mir … das … nicht vorstellen.“

„Gibs zu. Du weißt, wo mein Koffer ist.“

„Ähm, ja, aber ich habe versprochen, es nicht zu verraten.“

„Ist schon gut. Aber du musst mir ebenfalls versprechen, nicht zu verraten, was ich dir gleich erzähle, außerdem hätte ich da noch eine Bitte.“

Sie nickte bestätigend und parkte auf typisch italienische Art und Weise in einer superkleinen Parklücke ein.

Im Café erklärte ich ihr meinen Trick und sie sah mich bewundernd an.

„Jetzt verstehe ich! Micha hat dich mit diesen ganzen Wetten überlistet und versucht mit immer neuen Tricks, dafür zu sorgen, dass du auch weiterhin Frauenkleider trägst.“

„Genau! In diesem Zusammenhang sind mir aber etwas zu viele Zufälle vorgekommen. Also versuche ich jetzt meine eigenen Zufälle zu erzeugen.“

„Ich bin mal gespannt, was deine Micha heute Abend dazu sagen wird. Sie hatte sich das bestimmt ganz anders vorgestellt.“

„Davon gehe ich aus. Vor allem, wenn sie sieht, was wir für sie gekauft haben. Wir kaufen bitte nur da ein, wo es auch große schlanke Größen gibt. In Deutschland wäre das Größe 36 für mich und Größe 72 für Micha.“

„Jetzt kapiere ich erst, was du vorhast. Du bist ja ein ganz Hinterlistiger!“ Dabei schaute sie mich bewundernd an. „Dann lass uns mal für euch BEIDE einkaufen!“

Auf dem Weg zum ersten Geschäft klärte mich Emilia auf: „Micha hat mir genaue Anweisungen gegeben, was ich für dich kaufen soll. Wir werden nur die schönsten Kleider für dich aussuchen.“

Ich lachte leise, „ich mag es, wenn Micha schöne Kleider trägt! Dann mal los!“

„Morgen Abend gehe ich mit euch in eine Karaoke Bar, aber dafür brauchen wir nichts zu kaufen. Als mein Vater vor ein paar Tagen mit der Herzogin von Trux über die Sicherheitsmaßnahmen für euren Besuch gesprochen hat, meinte sie, dass das eine gute Gelegenheit wäre, um auch Micha zu zeigen, wie ernst sie das mit den Strafkleidern meinte. Heute Vormittag ist ein Paket von ihr für euch beide bei uns eingetroffen.“

„So klein ist die Welt, den Fängen der Herzogin kann man eben nicht so leicht entkommen.“

„Was meint sie mit Strafkleidern?“

Auch das erklärte ich ihr und zeigte ihr die Fotos von mir in dem Strafkleid, die Tony mir geschickt hatte. Emilia war ganz begeistert und fragte, wo es so etwas Schönes zu kaufen gäbe. Sie war enttäuscht, dass sie sich nicht einfach ein Kleid im Internet bestellen konnte. Als ich ihr auf dem Selfie Tony zeigte und ihr sagte, dass sie die Designerin war, hätte sie am liebsten sofort Kontakt zu ihr aufgenommen. Ich versprach ihr, Tony eine Nachricht zu schicken.

Tony antwortet sofort: „Ich bin mit meinem Bruder in Rom auf lauter langweiligen Empfängen und langweile mich zu Tode. Morgen geht’s zum Glück wieder Richtung Heimat, aber wieder nur mit irgendwelchen langweiligen Terminen.“

„Super ich bin auch in Italien, allerdings in Neapel. Ich habe hier die supernette Tochter unseres Gastgebers kennengelernt. ‚Unglücklicherweise‘ hat sie das Selfie von uns beiden im Schlosspark gesehen und ist ganz begeistert von deinen Kleidern. Sie würde dich am liebsten mal kennenlernen.“

„Kein Problem, ich kann in 3 Stunden in Neapel sein, dann können wir heute Nachmittag was Cooles zusammen machen und ich habe eine Möglichkeit den anderen langweiligen Terminen zu entkommen. Bitte, bitte, schreib an Ludwig, dass du mich unbedingt in Neapel treffen willst. Dir kann er doch nichts abschlagen.“

„Mach ich doch gerne.“

„Super, schick mir noch die Adresse der Tremolos.“

Emilia war begeistert, wie schnell ich ihren Wunsch erfüllen konnte.

Endlich betraten wir die erste Boutique. Als ich ein schlichtes hochgeschlossenes Kleid anprobieren wollte, meinte Emilia nur: „Das entspricht zwar nicht dem, was ich für dich kaufen soll. Ausnahmsweise darfst du das Kleid aber anprobieren.“

Zufrieden ging ich in eine Umkleidekabine. Ich wollte den Overall ausziehen, aber ich kriegte die Schleife in meinem Nacken nicht auf. Im Flughafen hatte es doch noch geklappt, als ich mit Micha zusammen auf der Toilette war. Micha hatte die Schleife auch noch besonders liebevoll gerichtet. Jetzt wurde mir schlagartig klar, dass sie mir einen Streich gespielt hatte, damit ich mir beim Ausziehen helfen lassen musste. Sie wusste ja, dass ich mich immer schämte, wenn ich mich vor Fremden auszuziehen sollte. All meine Versuche, den Knoten zu öffnen, brachten nichts. Also blieb mir nichts anderes übrig, als Emilia um Hilfe zu bitten. Die machte das nur zu gern, wie ich an ihrem breiten Lächeln erkannte. Emilia kam zu mir in die enge Kabine und nestelte an der Schleife in meinem Nacken. Sie schien das Ganze zu genießen, denn sie nahm sich viel Zeit.

Micha hatte mir ja noch viele erotische Situationen versprochen. Na ja, ich hätte es schlimmer treffen können. Emilia war zwar nicht ganz mein Typ, aber ich fand sie ausgesprochen sympathisch. Sonst hätte ich ja auch nicht sofort den Kontakt zu Tony für sie hergestellt.

So wie Emilia meine jetzige Situation genoss, war es vielleicht sogar ein Fehler, sie ausgerechnet mit Tony zusammenzubringen. Das konnte noch spannend für mich werden. Aber was solls, Micha hatte mich in diese Lage gebracht. Wenn ich sie mir durch meine eigene ‚Schuld‘ noch etwas anregender gestaltete, brauchte ich jedenfalls kein schlechtes Gewissen zu haben.

Endlich hatte Emilia den Knoten lösen können und ließ es sich nicht nehmen, mir das Oberteil nach unten zu streifen. Verlegen bedankte ich mich für ihre Hilfe und schob sie entschieden aus der Kabine. Umziehen wollte ich mich doch lieber alleine.

Lachend verließ sie die Kabine. „Du wärst nicht der erste Mann, dem ich beim Ausziehen helfe.“

Ich konnte nur hoffen, dass niemand in der Nähe war, der das gehört hatte. Schnell zog ich den Overall ganz aus und schlüpfte in das knielange schlichte Kleid. Auf Strümpfen kam ich aus der Kabine und schaute mich als erstes nach möglichen Beobachtern um. Zum Glück waren wir allein in diesem Teil des Ladens. Emilia schickte mich sofort wieder zurück in die Kabine, damit ich mir meine Pumps wieder anzog. Dann fasste sie meine Hand und zog mich zu den Kleiderständern am anderen Ende des Raums. Sie zeigte mir einige Kleider, die ich aber alle ablehnte, weil sie mir zu sexy waren.

„Willst du denn deiner Micha nicht gefallen,“ fragte sie mich, als ich das dritte Kleid ablehnte, weil mir der Ausschnitt zu tief war.

„Natürlich will ich Micha gefallen. Aber in der Öffentlichkeit ist das eine ganz andere Sache.“

Sie lachte nur und gab mir ein anderes Kleid, das sie bereits in der Hand hielt, so dass ich den Schnitt nicht erkennen konnte. In der Hoffnung, dass es schon nicht zu offenherzig sein würde, machte ich mich auf den Weg zur Kabine. Dort zog ich das erste Kleid aus und das neue Kleid an. Nun noch schnell wieder in die Pumps schlüpfen und vor die Kabine gehen.

Der Ausschnitt war nicht so übertrieben tief, wie bei den abgelehnten Kleidern, aber immer noch tiefer als alles, was ich bisher getragen hatte. Von meinem BH war der obere Abschluss sichtbar. Eigentlich war mir das immer noch zu viel. Aber als ich aus der Kabine trat, war Emilia sehr begeistert.

„Das Kleid steht dir super, wie für dich gemacht,“ rief sie aus!

„Aber man kann meinen BH sehen,“ wandte ich ein.

„Dann zieh ihn doch aus.“

„Auf gar keinen Fall,“ lehnte ich entschieden ab.

„Da wir dich sowieso komplett neu einkleiden müssen, kaufen wir gleich noch die passende Unterwäsche dazu. Es gibt auch BHs für ausgeschnittene Kleider.“

Mittlerweile hatte ich mich im Spiegel angesehen und ich musste sagen, mir gefiel das Kleid. Nur an den Ausschnitt musste ich mich noch gewöhnen.

„Dann nehmen wir dieses Kleid und kaufen dir erst mal ordentliche Unterwäsche.“

Ich verschwand schnell in der Umkleidekabine und zog mir wieder das ärmellos Top und den Overall an. In der Zwischenzeit bezahlte Emilia das Kleid.

Noch nie war ich in einem Geschäft für Damenunterwäsche gewesen, um etwas für mich selbst zu kaufen und ich war etwas aufgeregt. Bisher hatte Micha die Sachen meistens für mich besorgt und mir in den Kleiderschrank gelegt.

Schnell hatten wir den Laden erreicht. Zum Glück waren meine neuen Brüste wirklich nicht mehr von echten zu unterscheiden, sodass dieser Einkauf sehr unspektakulär vonstattenging. Ich bekam einige BHs und normale Slips. Nach den ganzen Korsetts war es sehr angenehm, endlich einmal ganz ‚normale‘ Unterwäsche zu kaufen. OK, es war Damenunterwäsche, also für einen Mann doch nicht so normal, aber in meiner jetzigen Situation dann doch.

Als Emilia bemerkte, wieviel Uhr es war, brachen wir unseren Bummel vorerst ab, da Tony in Kürze eintreffen würde. So fuhren wir dann zügig zur Villa Ritardando der Tremolos. Ich hatte das Haus selbst noch nicht gesehen. Es lag in einem schönen Park oberhalb von Neapel und war eher ein Schloss als eine Villa. So hoch über der quirligen Stadt machte die Villa ihrem Namen Ritardando, was musikalisch verlangsamen zur Ruhe kommen bedeutete, alle Ehre. Emilias Familie schien wirklich sehr vermögend zu sein.

Im Haus wurde ich als erstes von Emilias Mutter Sophia begrüßt. Es war wie eine italienische Urgewalt, als sie mich herzlich umarmte und mich auf beide Wangen küsste. In der Küche tranken wir gemeinsam einen Cappuccino, als auch schon Tony ankam und ebenfalls überschwänglich von Sophia begrüßt wurde. Emilia war etwas zurückhaltender als ihre Mutter, aber Tony ließ es sich nicht nehmen, sie zu umarmen und auf die Wangen zu küssen. Als ich selbst Tony begrüßte, gab ich ihr demonstrativ nur die obligatorischen Wangenküsschen. Zum Glück verstand Tony und hielt sich zurück. Vor unserer Gastgeberin wollte ich nicht sofort mit einer anderen Frau rumknutschen.

Während wir noch zu viert in der Eingangshalle standen, klingelte mein Handy, es war Micha.

„Na, seid ihr noch beim Shoppen,“ fragte sie interessiert.

„Nein, sind wir nicht mehr,“ antwortete ich grantig, denn ich war immer noch stinkig, weil mich Micha wieder in eine doofe Situation mit einer Unbekannten gebracht hatte, auch wenn ich Emilia sehr sympathisch fand.

Am Montag hatte Micha mir bereits ungefragt Tony ‚auf den Hals gehetzt‘, aber die hatte ich bereits gekannt und beim Tanzen mit dem KG einen Orgasmus in ihren Armen gehabt. Aber Emilia kannte ich erst seit vorhin und deshalb gefiel mir nicht, dass mich Micha in meinem Overall eingeschlossen hatte und ich mir fast nackt von Emilia helfen lassen musste.

„Oh, was ist den los,“ fragte sie alarmiert.

„Erst verschwindet mein Koffer und dann manipulierst du meine Kleidung, dass ich sie nicht mehr selbst ausziehen kann! Das ist passiert!“

„Es sollte ein Spaß sein.“

„Ich bin gerade nicht allein, deshalb will ich das jetzt nicht weiter mit dir diskutieren. Wir haben noch eine Freundin bei den Tremolos abgeholt und shoppen jetzt weiter. Zum Abendessen wollen wir in ein tolles Restaurant am Hafen. Da können wir uns treffen. Ich schicke dir die Adresse.“

„Entschuldigung, das wollte ich doch nicht.“

„Ja, ist gut, Emilia ist ja auch sehr nett und die Freundin, die wir gerade abholen, ebenfalls. Es wird bestimmt auch weiterhin sehr schön. Aber über den Rest reden wir dann mal allein.“

„Danke, dass du es so locker siehst,“ war Micha erleichtert. „Gib allen, die das wollen, ruhig einen dicken Kuss.“

„Mach‘ ich,“ antwortete ich breit grinsend. „Ach übrigens ist ein Paket von Anastasia für uns beide angekommen. Ich weiß nur, dass sie uns beiden damit deutlich machen will, wie ernst sie das mit meinen Strafkleidern meint.“

Ich konnte hören, wie Micha am anderen Ende schlucken musste. „Dann lassen wir uns mal überraschen,“ meinte sie besorgt.

„Ich muss jetzt Schluss machen, wir müssen los. Aber vorher werde ich noch weisungsgemäß die Frauen abknutschen.“

„Dann noch viel Spaß,“ verabschiedete sich Micha.

Meine Hälfte hatten die drei Damen ja hören können und als ich das mit dem Knutschen sagte, ging ein Leuchten über Tonys Gesicht. Sie nahm mich einfach in den Arm und küsste mich ausgiebig. Tony war wirklich nichts peinlich, erst recht nicht das Abknutschen von Männern in Frauenkleidern vor den beiden italienischen Adeligen.

Die beiden schauten uns erstaunt zu. Als ich wieder zu Atem kam, sagte ich: „Sie hat die Erlaubnis von Micha. Emilia, du bist nicht die erste hübsche Frau, mit der mich Micha in ihrer Abwesenheit in eine pikante Lage gebracht hat. Am Montagmorgen hat sie mir Tony zum Wecken auf den Hals gehetzt und Micha wusste ganz genau, wie wenig ich beim Schlafen anhatte.“

„Aber wir hatten viel Spaß dabei,“ meinte Tony übermütig.

„Oh ja, das stimmt! Also lasst uns jetzt unseren gemeinsamen Einkauf genießen.“

„Zuerst essen wir gemeinsam hier zu Mittag,“ meldete sich, ganz italienische Mama, die Marchesa zu Wort.

Nach dem Essen wollte Emilia, dass ich das neue geblümte Kleid anziehen sollte. Ich fühlte mich in meinem Jumpsuit aber eigentlich ganz wohl. Tony überzeugte mich schließlich mit dem Argument, dass ich das Kleid viel leichter aus- und wieder anziehen konnte als den Overall.

Dann machten wir drei uns auf den Weg, um Micha und mich neu einzukleiden. Jetzt, wo Tony dabei war, hatte ich kaum noch eine Chance, Kleider einfach abzulehnen. Sie legte fest, dass demokratisch abgestimmt wurde, was ich anprobieren müsste. Und zu meinem Leidwesen waren sich die beiden jungen Frauen sehr einig, was meinen Kleidungsstil anging. Ich tröstete mich damit, dass wir für Micha die gleichen Kleider kauften und sie bestimmt große Augen machen würde, wenn sie sah, was wir für sie gekauft hatten.

In der ersten Boutique bestand Tony als erstes darauf, dass ich wieder einen Strapsgürtel mit den entsprechenden Stümpfen anzog.

Allein mit Emilia hatte ich alle Kleider mit zu tiefem Ausschnitt oder zu hohem Beinschlitz abgelehnt. Aber jetzt überstimmten mich die beiden einfach. Ich konnte nicht viel dagegen machen, da Emilia ja bezahlte und wenn Micha die Kleider erst mal gesehen hatte, war es eh zu spät. Denn ihr war die Bluse unter meinem Jumpsuit ja schon zu züchtig gewesen. Micha wollte Haut sehen.

Als ich sah, dass Tony verstohlen ihr Handy zog und darauf rumtippen wollte, stupste ich sie an und schüttelte entschieden mit dem Kopf. So viel wollte ich bei Emilia jetzt noch nicht preisgeben. Zum Glück ließ sie es dann auch bleiben.

Wir zogen durch die verschiedensten Läden und kauften großzügig ein. Hinterher hatte ich mehrere Kleider, die teilweise sehr hoch geschlitzt waren und sehr viel sexy Unterwäsche mit den dazu passenden Strapsgürteln und Strümpfen.

Passende Schuhe wollten wir dann nach dem Abendessen kaufen, da Micha diese wirklich erst anprobieren musste.

Der Nachmittag verging wie im Flug und wir fuhren ins Hafenviertel. Mit ihrem kleinen Flitzer fand Emilia, sofort einen Parkplatz. So kleine Autos hatten auch ihre Vorteile. Im Restaurant wurden wir zu unserem reservierten Tisch geführt. Es war ein Vierertisch in der Ecke des Raums. An der Wand stand eine Bank und ich setzte mich in die Ecke. Emilia nahm neben mir Platz. Von dort konnten wir gut sehen, wenn Micha den Raum betrat. Tony hatte sich extra mit dem Rücken zum Eingang gesetzt, damit Micha sie nicht sofort erkennen würde.

Überraschung beim Abendessen

Kurz darauf betrat Micha den Raum und wir winkten ihr. Als sie Tony erkannte, machte Micha große Augen. „Du hattest von einer Freundin gesprochen und ich hatte eine Freundin von Emilia erwartet.“ Während sie das sagte, umarmte sie Tony herzlich und gab ihr die hier üblichen Küsschen zur Begrüßung.

Breit lächelnd antwortete ich: „Tony ist ja auch eine Freundin von Emilia.“

„Woher kanntet ihr euch denn,“ fragte Micha erstaunt.

„Gar nicht. Wir sind seit knapp 4 Stunden Freundinnen,“ antwortete Emilia lachend. Wir drei waren vom vielen Rumalbern beim Einkaufen immer noch ganz aufgedreht. Emilia hatte sichtlich ihre Freude an Michas erstauntem Gesicht.

„Und ich hatte schon Angst, dass du immer noch böse auf mich wärst,“ sagte Micha.

„Ich war nur böse, dass du mich wieder über meinen Kopf hinweg mit einer Unbekannten in so eine Situation gebracht hattest.“

„Es war doch als süßer Scherz gedacht,“ versuchte sich Micha zu entschuldigen.

„Dann ist der aber ziemlich daneben gegangen,“ antwortete ich lapidar. „Ich finde Emilia wirklich ausgesprochen nett, aber ich würde sie lieber ohne irgendwelche Tricks von dir um Hilfe bitten.“

„Nochmal Entschuldigung,“ sagte Micha und sah mich verliebt an. Am liebsten hätte sie mich umarmt, aber ich saß ganz bewusst in der Ecke und war für sie nicht erreichbar. Ich wollte auf diese Art und Weise verhindern, dass ich in ihren Armen sofort wieder weich wurde. Ich liebte Micha wirklich, aber ich war nicht ihr Eigentum und wollte das auch in Zukunft nicht sein. Was ich in all den Diskussionen auf dem Fest der Herzogin für alle Frauen immer wieder eingefordert hatte, galt auch für mich, auch wenn ich gar keine richtige Frau war. Zurzeit spielte ich ja den weiblichen Part in unserer Beziehung. Das machte mir sogar richtig Spaß. Aber ich wollte Micha auch ihre Grenzen aufzeigen.

Die Geschichte mit den Koffern.

Um das Thema zu wechseln, warf Tony ein: „Wir haben für dich super Kleider als Ersatz für deinen Koffer gekauft.“

Micha schaute sie verständnislos an. „Warum denn für mich? Mein Koffer ist doch gar nicht weg.“

„Das erkläre ich dir nach dem Bestellen, ich habe nämlich echt Hunger,“ sagte ich

Nachdem wir bestellt hatten, wollte Micha endlich wissen, was mit ihrem Koffer nicht stimmen würde. „Also was soll jetzt mit meinem Koffer los sein?“

„Mit deinem Koffer stimmt alles. Es ist ein bisschen wie mit meinem Jumpsuit.“ Ich zeigte dabei auf meinen Nacken, wo vorhin noch die Schleife in gewesen war. Micha blickte mich immer noch verständnislos an. Also erklärte ich in gespielt genervtem Tonfall: „Der Verschluss geht nicht auf.“

„Du wolltest dich doch darum kümmern,“ meinte Micha immer noch ahnungslos.

„Das habe ich ja auch gemacht. Schau mal auf deinem Handy in der APP nach unseren Koffern.“ Sie zückte ihr Handy, öffnete die APP und zeigte sie mir. Ich drückte auf die Schaltfläche für den Sicherheitsverschluss.

„Du hast die Partnerverriegelung ausgewählt. Oh, sogar mit der höchsten Sicherheitsstufe.“ Ich ergötzte mich an Michas immer verständnisloser werdendem Blick.

„Ich verstehe nicht, was du meinst?“

„Ich hatte Björn als neues Produkt diese Sicherheitsverschlüsse für das Gepäck vorgeschlagen. Für jedes verkaufte Teil bekomme ich Provision. Man kann sie auch für alle anderen Arten von Gurten verwenden. Zusätzlich gibt es auch noch Vorhängeschlösser.“

„Und das bedeutet?“

„Die Partnerverriegelung soll der Sicherheit des untergeordneten Partners dienen. In unserem Fall kannst nur du alle Funktionen der APP nutzen, also bin ich der untergeordnete Partner. Auf die Verschlüsse können wir beide zugreifen. Du hast Partnerverriegelung ausgewählt, deshalb lassen sich die Koffer nur öffnen, wenn sie nicht weiter als 10 Meter voneinander entfernt sind.“

Ich sah Micha an, wie es in ihr arbeitete. Langsam wich die Verständnislosigkeit aus ihrem Blick.

„Auf meinen Koffer kann ich aber nicht verzichten. Kann man die Gurte nicht einfach zerschneiden?“

„Davon würde ich abraten, da du ja die höchste Sicherheitsstufe gewählt hast. Dein Gurt ist über die APP mit deinem Handy verbunden. Beim Zerschneiden wird die APP die Bestrafungsfunktion deines KGs in der höchsten Stufe auslösen. Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich dir sagen: Das willst du nicht ausprobieren.“

„Und wenn sich dein Koffer doch noch findet,“ fragte Micha hoffnungsvoll.

„Dann könnten wir beide Koffer wieder öffnen.“ Während ich sprach, hatte Micha erwartungsvoll zu Emilia geblickt. Da ich neben ihr saß, konnte ich Emilias Gesicht natürlich nicht sehen. Aber das war auch gar nicht nötig. In ihrem Gesicht war entweder Anerkennung für meine geniale Rache für Michas Kofferdiebstahl zu erkennen oder sie zeigte ein bereuendes Gesicht, da ihr jetzt klar wurde, dass Micha wegen ihr den Koffer bis auf weiteres nicht öffnen konnte.

„Du kannst die Standorte unserer Koffer mit der APP abrufen, die Gurte haben GPS-Sender.“

Erwartungsvoll tippte Micha auf ihrem Handy und zeigte mir dann entsetzt das Display. Ihr Koffer wurde wie erwartet in der Villa Ritardando der Tremolos angezeigt, aber mein Koffer bewegte sich deutlich erkennbar nach Süden.

„Was … ist … denn … mit … deinem … Koffer … los,“ brachte sie mühsam hervor?

„Der Dieb scheint damit Richtung Süden unterwegs zu sein,“ meinte ich entspannt.

„Aber, wie ist das möglich,“ fragte Micha entsetzt?

„Wahrscheinlich wurde mein Koffer gestohlen.“ Ich wollte es Micha nicht zu einfach machen.

„Das heißt, ich komme wirklich nicht an meinen Koffer,“ Micha war entsetzt.

„Warum wundert es dich, dass der Dieb mit meinem Koffer wegfährt?“

„Also, … ich … weiß … auch … nicht.“

„Oder hast du etwa etwas mit dem Verschwinden meines Koffers zu tun,“ fragte ich sie genüsslich? Nachdem ich über ihren Streich mit dem Jumpsuit schon so stinkig gewesen war, wollte sie mir bestimmt nicht gerne beichten, dass das Verschwinden meines Koffers ebenfalls ein Streich war.

Aber die gutmütige Emilia half ihr aus der Patsche. „Die müssen mich am Flughafen wohl falsch verstanden haben. Aus euren Reisedaten ging hervor, dass ihr weiter nach Brindisi fahren wolltet. Ich befürchte Alex‘ Koffer fährt gerade zu eurem Hotel in Brindisi.“

Eigentlich hatte ich gehofft, Micha zu einem Geständnis zu bewegen, aber so war es auch gut. Später konnte ich das Verschwinden meines Koffers bestimmt noch als Druckmittel verwenden. Durch Emilias Lüge wusste Micha jetzt auch nicht, dass ich veranlasst hatte, meinen Koffer nach Brindisi bringen zu lassen. Mal schauen, was sich damit noch anstellen ließ.

Bevor das Essen kam, musste ich nochmal, also ließ mich Emilia aus meiner Ecke auf der Bank aufstehen. Als ich wieder zurückkam, saß Micha in der Ecke und die beiden anderen auf den Stühlen gegenüber. Ich freute mich, zu sehr wollte ich Micha jetzt auch nicht schmoren lassen. Denn mal ehrlich, so schlimm war das schließlich auch nicht, wenn man gezwungen wurde, sich von einer hübschen Frau ausziehen zu lassen. Aber ich wollte Micha klar machen, dass sie sich nicht alles erlauben konnte.

Während ich auf sie zuging, schaute sie wohlwollend auf mein Kleid mit dem süßen Ausschnitt und dem schwingenden Rock mit den Petticoats. Das Leben war schon irgendwie komisch, vor einem Jahr hätte ich mich noch nicht einmal getraut, überhaupt ein Kleid anzuziehen, geschweige denn, so in die Öffentlichkeit zu gehen und jetzt trug ich ein auffälliges Kleid mit Blumenmuster und einem tiefen Ausschnitt, als hätte ich mein Leben lang nichts anderes gemacht.

Zur Versöhnung küsste ich sie und kuschelte mich dann in ihren Arm, bis unser Essen kam. Das Essen war wie erwartet hervorragend. Aber in einer Hafenstadt konnte man auch mit einem guten Fischrestaurant rechnen.

Da die Geschäfte in Italien lange geöffnet waren, kauften wir danach noch Schuhe für Micha und mich. Italienische Schuhe sind schon etwas Besonderes, selbst einfache Pumps strahlen eine besondere Eleganz aus. Wir kauften jede ein Paar Pumps und Sandalen mit 8cm Absätzen.

Danach gingen wir noch auf einen Absacker in eine schöne Bar direkt an der Mole im Hafen. Weil es durch die Reise doch ein anstrengender Tag war, fuhren wir aber nicht zu spät zurück zur Villa Ritardando.

Als wir in unserem gemeinsamen Zimmer waren, fiel uns auf, dass wir vergessen hatten irgendwas zum Schlafen zu kaufen. Machte nichts, schliefen wir eben nackt. Neue Zahnbürsten usw. fanden wir zum Glück in unserem Badezimmer. Mama Sophia war echt große Klasse. Wir waren so KO, dass wir eng aneinander gekuschelt sofort einschliefen.
45. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 08.12.24 12:35

24. Freitagmorgen Immer dieses Wecken

Am Morgen wurden wir dann von einem fröhlichen Klopfen geweckt. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, rief Micha schon: “Pronto!“ und die Tür öffnete sich.

Sophia, Emilias Mutter kam herein. „Auf ihr Langschläfer! Gleich gibt es Frühstück!“ Dabei zog sie an unserer Bettdecke. Ich wollte mich aber nicht nackt vor der Marchesa präsentieren, also hielt ich die Decke krampfhaft fest. Aber Micha piekte mich in die Seite und weil ich so kitzlig war, ließ ich die Decke los. Jetzt lagen wir nackt vor ihr. Ich sprang sofort auf, um mich mit irgendetwas zu bedecken.

Sophia starrte mich fasziniert an. „Das sieht ja wirklich richtig echt aus. Ich kann keinen Unterschied erkennen.“ Als sie merkte, dass mir meine Nacktheit peinlich war, reichte sie mir die Decke, die sie immer noch gehalten hatte, damit ich mich darin einwickeln konnte. Im Unterschied zu Susann hielt sie sich aber mit ihrem offensichtlichen Interesse zurück. Das machte sie mir noch sympathischer, sie hatte ja nicht ahnen können, dass wir beide nackt geschlafen hatten.

„Das ist die neueste Version, die ist nicht mehr als künstlich zu erkennen,“ erklärte Micha ungefragt. „Man kann die Farbe sogar an die jeweilige Hautfarbe anpassen.“

Es passte mir überhaupt nicht, dass Micha schon wieder anfing, über meine intimsten Dinge zu sprechen. Aber da kam mir eine gemeine Idee. Ich schnappte mir Michas Handy, öffnete die APP und klickte auf Farbanpassung. Dabei hielt ich die Kamera über die blaue Bettdecke und löste die Farbanpassung aus. Leider schaffte es Michas KG nicht, genau den gleichen Farbton zu erzeugen, wie ihn die Decke hatte, aber in Michas Schritt wurde es blau.

„Wie, du trägst auch einen KG,“ entfuhr es Sophia.

„Ja, sie trägt auch einen und wir haben beide seeehr viel Spaß damit,“ antwortete ich genüsslich, bevor Micha sich von ihrem Schreck erholt hatte. Zur Abwechslung war Micha jetzt peinlich berührt. Geschah ihr nur recht, so oft, wie sie mich schon solchen Situationen ausgesetzt hatte.

Mit einem, „In einer halben Stunde gibt’s Frühstück,“ verschwand Sophia lachend aus unserem Zimmer.

Micha funkelte mich böse an: „Was sollte das bitte?!?“

„Ausgleichende Gerechtigkeit, jetzt hast du mal selbst erlebt, wie peinlich mir das immer ist, wenn du das Fremden, wie zum Beispiel Susann erklärst. Sei froh, dass ich Sophia nicht noch aufgefordert habe, mal selbst dahin zu fassen.“

Sofort verschwand ihr Unmut und sie entschuldigte sich von Herzen: „Dass dir das mehr als unangenehm war, hatte ich ja schon verstanden. Aber jetzt habe ich endlich kapiert, was ich dir damit angetan habe. Bitte entschuldige nochmals.“ Sie umarmte mich und gab mir einen Kuss. Dann verschwanden wir schnell im Bad, um uns fertig zu machen.

Bevor Micha ihren Slip anzog, machte ich sie auf ihre blaue M*se aufmerksam.

Sie lachte nur und meinte: „Die lasse ich jetzt erst mal so, als Erinnerung und Wiedergutmachung für meine ‚Missetaten‘.“

Ich wusste schon, warum ich Micha so sehr liebte. Sie sah nicht nur super aus, sondern hatte auch noch den richtigen Humor. Außerdem war es mit ihr nie langweilig.

Weil wir gestern schon so müde waren, hatte Micha ihre neuen Sachen noch gar nicht angeschaut. Na gut, dafür würde später auch noch Zeit sein. Sie zog wieder ihren Jumpsuit an und ich das Kleid von gestern Abend. Ich hatte mich an den tieferen Ausschnitt gewöhnt und es gefiel mir richtig gut. Irgendwie war ich süchtig nach Petticoats. Das viele Training hatte es echt in sich. Es wurde langsam höchste Zeit, dass ich mich mit meiner Psychologin Teresa zusammensetzte, um mir beim Erhalt meines männlichen Ich helfen zu lassen. Sie hatte sehr zuversichtlich geklungen, als sie mir ihre Hilfe versprach.

Beim Frühstück ging es sofort hoch her, sowohl Emilia als auch Tony waren zu dieser frühen Morgenstunde bereits bestens gelaunt, und Sophia sprühte auch nur so vor Lebensfreude. Gerne ließ ich mich anstecken und alberte mit ihnen herum. Micha war gedanklich wohl schon bei ihrem Geschäftstermin, sie war zwar auch gut drauf, beteiligte sich aber weniger an unseren Späßchen. Sie wurde dann auch vor uns abgeholt, um rechtzeitig zu ihrer Besprechung zu kommen.

Emilia wollte Tony und mir heute Neapel zeigen. Wir nahmen das dankend an.

„Unterwegs muss ich für Micha und mich nur noch was zum Schlafen kaufen. Meine Sleepshirts sind nämlich auch in meinem Koffer und der ist ja bekanntermaßen unterwegs nach Brindisi.“

„Aber ihr könnt doch auch nackt schlafen,“ warf Tony verständnislos ein.

„Manchmal kommen aber auch andere Leute ins Zimmer, und dann ist es angenehmer, wenn man etwas an hat.“ Als ich das sagte wurde Sophia etwas rot im Gesicht, musste aber auch grinsen. „Wie zum Beispiel heute Morgen.“

„Scusi, Alex,“ entschuldigte sich Sophia nochmals bei mir.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war nicht dein Fehler, Schuld war Micha mit ihrem voreiligen Pronto. Ich mag es nicht, wenn sie herein sagt, wenn ich gerade nackt dastehe oder wie vorhin liege. Und dann hat sie mich noch gekitzelt, damit ich die Decke loslasse.“

“Deine Rache mit der Blaufärbung war aber auch nicht schlecht,“ meinte Sophia anerkennend.

Natürlich wollte auch Emilia wissen, was es damit auf sich hatte, und ich erklärte es den beiden. Tony hatte die Funktionen unsere KGs ja bereits ausgiebig getestet und fügte noch so manche anzügliche Anekdote bei.

Als sie die anderen fragte, ob sie die Auswirkungen des KGs einmal vorführen sollte, fiel ich ihr ins Wort: „Auf gar keinen Fall!“

„Wie du hast die APP zur Steuerung der KGs,“ fragte Emilia ganz erstaunt?

„Die hat mir Micha ‚geschenkt‘, damit ich Alex letzten Montag wecken und fertig machen konnte. Es war echt süß, wie peinlich es ihm war, dass er nackt im Bett lag, als ich ihm die Bettdecke wegzog.“

„Stimmt, aber nur kurz. Schließlich hatten wir ja am Vortag unseren unvergesslichen Tanz. Und dann hast du mich erst im Bad fertig gemacht und mich dann mit den anderen zusammen angezogen.“

„Im Bad fertig gemacht,“ fragte Emilia.

„Ja sie hat mich mit meinem KG und den Brüsten förmlich abgeschossen.“

„Man kann ihn damit bis zum Orgasmus treiben,“ erklärte Tony genüsslich.

Emilia sah Tony begeistert an. Fast sah es aus, als wünschte sie sich, auch mal von Tony abgeschossen zu werden. Ich konnte sie verstehen, Tony war wirklich eine Wucht.

„Was war das denn für ein Tanz? Wäre das vielleicht etwas für unser Fest morgen Abend,“ wandte sich Sophia an mich?

Tony und ich lachten schallend. Immer noch lachend antwortete ich: „Ich glaube nicht, dass eure Gäste das verstehen würden.“

Tony ergänzte: „Das war Alex‘ ‚süße Rache‘ an seinen Freunden, weil sie ihn bei seiner Erziehung zur Frau so ‚quälen‘. Er hatte den ‚Schlimmsten‘ von ihnen vorher geschickt ebenfalls KGs als Strafe verpassen lassen und dann hat er heimlich am Sonntag einen Tanznachmittag angesetzt, bei dem alle gleichzeitig einen Orgasmus beim letzten Tanz bekamen. Es war herrlich,“ erklärte Tony immer wieder von Lachen unterbrochen.

„Dafür haben wir leider die falschen Gäste eingeladen. Mit unserem Circulo D‘Amore wäre das aber eine geile Sache.“

Hatte die ehrsame Mama von Emilia gerade wirklich, geile Sache‘ zu unserem gemeinsamen Orgasmus gesagt?

Als ich sie fragend anschaute, ergänzte sie: „Wir kannten schon Michas Eltern über ihren deutschen Zirkel und Circulo ist das italienische Wort dafür.“

„Ich verstehe, ihr seid genauso ‚verrückt‘ wie unsere deutschen Freunde aus dem Zirkel.“

„So in etwa,“ war ihre Antwort.

Dann spürte ich, wie es an meiner Brust anfing zu kribbeln. „APP aus, sonst lasse ich dich von Micha sperren,“ sagte ich streng zu Tony.

Die grinste nur, „wenn Micha das mal macht,“ und machte einfach weiter.

„Dann sage ich es halt deinem Vater!“

„Der weiß doch auch über dich Bescheid.“

„Dann eben Deiner Mutter.“

Vor der schien sie mehr Respekt zu haben, denn sie gab klein bei. „Na gut, du Spielverderber, dann höre ich eben auf.“ Dabei schaute sie so übertrieben betrübt, dass ich schon wieder lachen musste.

„Später vielleicht, aber bitte nicht schon wieder am frühen Morgen, wir haben ja noch einiges vor,“ ließ ich mich etwas erweichen.

Stadtrundfahrt zu dritt

Kurz danach fuhren wir mit Emilias kleinem Flitzer los. Als Emilia anfing, weiter Fragen über den KG zu stellen, wurde es mir dann doch zu viel. „Könnten wir bitte ein anderes Mal darüber reden. Es gibt doch auch noch andere Themen.“

„Aber das hier ist so spannend,“ meinte Tony unverblümt.

„Wenn ich euch sage, dass ich eine Idee habe, wie in Zukunft noch mehr Leute in den Genuss solcher Tänze kommen können, hört ihr dann für heute auf, mich darüber auszufragen?“

Natürlich wollten sie jetzt erst recht nicht aufhören. Aber ich blockte mit der Begründung ab, dass ich das erst noch mit dem Hersteller besprechen müsste. Wenn sie ‚brav‘ wären, könnten sie es spätestens bei unserer Hochzeitsfeier genießen. Falls Björn meine Idee umsetzen konnte, würden die KGs durch meine Provision noch zu einem netten Nebenverdienst für mich werden. Es schien ja genügend reiche Menschen zu geben, die sich für so etwas interessierten, denn die Dinger waren echt brutal teuer.

Dann zeigte uns Emilia ihre Stadt. Wir besuchten das eine oder andere touristische Highlight, wie die Capella Sansevero mit ihren berühmten Skulpturen und den Symbolen der Freimaurer. In gewisser Weise waren der Zirkel in Deutschland und der Circulo D’Amore in Italien ja auch so eine Art Geheimbund.

Besonders gut gefiel mir der Klostergarten vom ‚Kloster der heiligen Klara‘, auf Italienisch ‚Monastero di Santa Chiara‘ mit seinem schönen Klostergarten und dem Kreuzgang mit den Bildern aus dem Alltag des alten Neapels. Mitten in dieser quirligen Stadt war er eine angenehme Oase der Ruhe. Selbst Emilia und Tony waren hier weniger aufgedreht.

Auf Castel Sant‘ Elmo genossen wir den Blick über Neapel, den Vesuv und das Meer. Da an diesem Tag besonders schönes und klares Wetter war, konnten wir sogar Capri am Horizont erkennen.

Am besten gefielen mir aber die vielen kleinen Gassen der Altstadt mit ihren schönen alten Häusern und authentisch wirkende Läden, die wir begeistert durchstöberten. Leider waren viele Läden voll auf Touristen ausgerichtet, da gingen wir dann auch nicht rein.

In der Port‘ Alba mit ihren vielen Buchläden fühlte ich mich an das Buch‚ L'amica geniale‘ erinnert, auf Deutsch‚ Meine geniale Freundin‘ und als ich zugab, dass mir die Buchreihe so gut gefallen hatte, besuchten wir auch noch die Nationalbibliothek, in der die Elena aus den Romanen ihre Leidenschaft für Literatur entdeckt hatte.

Unterwegs kauften wir endlich Nachtwäsche für Micha und mich. Meine beiden Begleiterinnen bestanden jedoch darauf, für jede/n von uns auch ein besonders aufregendes Nachthemd zu kaufen. Normale Schlafanzüge ließen sie mich noch nicht einmal anschauen, geschweige denn anfassen. Lachend zogen sie mich immer von den Ständern mit den normalen Schlafanzügen weg. Letztendlich kauften wir jeweils 2 normale Nachthemden plus eine sexy Variante für jede von uns beiden. Wenn die wüssten, was für ein Kleid Micha am Montagabend extra für mich getragen hatte. Ich war davon ja ganz aus dem Häuschen gewesen. Die beiden hätten wahrscheinlich nur mit offenem Mund gestaunt.

In der vermutlich ältesten Pizzeria der Welt, Antica Pizzeria Port'Alba, holten wir uns zur Mittagszeit eine Pizza auf die Hand und aßen sie an einem malerischen Brunnen in der Altstadt. Die Pizza wurde sozusagen als Fastfood in Neapel erfunden. Sie schmeckte wunderbar, so schön nach dem mit Holz geheizten Backofen.

Nachmittags fuhren wir wieder zurück zur Villa Ritardando. Micha hatte keine Termine mehr und wir wollten uns mit ihr zusammen noch etwas entspannen, bevor wir uns ins Nachtleben stürzten.

Aber zuerst war Modenschau angesagt, ich wollte sehen, was Micha für ein Gesicht machte, wenn sie ihre neuen Kleider sah. Denn in der Öffentlichkeit hatte ich sie nur selten in Kleidern mit tiefem Ausschnitt und vor allem Beinschlitz gesehen. Leider konnte ich die Show nicht ganz so genießen, wie gehofft, da man darauf bestand, dass ich ebenfalls mitmachen sollte.

Micha gefielen die Kleider sogar richtig gut, besonders, wenn ich sie trug. Bei unserer Modenschau drehte sie sich aber auch begeistert, so dass ihre Röcke nur so flogen. „Die kann ich aber nicht bei meinen Geschäftsterminen anziehen, so schön sie auch sind,“ wandte Micha ein.

„Gleiches Recht für alle,“ ließ ich ihren Einwand nicht gelten. „Es gibt ja auch ein Kleid ohne Schlitz.“

„Und du glaubst, wenn ich da in so einem süßen Kleid aufkreuze, nehmen mich meine Geschäftspartner noch ernst?“

„Ich liebe dich immer, auch im Hosenanzug.“

„Das ist ja genau das Problem, die sollen mich nicht lieben, sondern ernsthaft mit mir verhandeln.“

„Das Problem habe ich auch ständig, wenn ich solche Kleidchen anziehen muss. Jeder findet mich süß und zum Anknabbern!“

„Ich kann aber doch nicht jeden Tag den gleichen Hosenanzug tragen.“

„Gut, geschenkt, am Montag ist doch dein offizieller Termin mit dem Marchese, da kannst du ja das Kleid ohne Schlitz tragen. Und für Dienstag kaufen wir dir noch ein neues Business Outfit, das suche ich aber aus.“

„Okay, aber dann darf ich dir noch ein Kleid für unsere Fahrt mit Björns Yacht kaufen.“

Mit einem lapidaren, „abgemacht,“ beendete ich die Verhandlung und küsste Micha zur Besiegelung.

Die Überraschung der Herzogin

Für heute Abend hatte Emilia den Besuch einer Karaoke Bar angesetzt. Micha und ich konnten beide zwar nicht so gut Singen, aber Emilia überzeugte uns, dass es trotzdem oder gerade deshalb besonders viel Spaß machen würde. Um das ‚Geschenk‘ der Herzogin kamen wir sowieso nicht herum. Nach dem bisschen, was Emilia uns erzählt hatte, war ich mir sicher, dass in den Paketen besondere Strafkleidung für uns sein würde.

Micha schien auch Bedenken zu haben, schließlich hatte sie mir am Montagnachmittag mein Strafkleidchen erlassen und die Verlängerung am nächsten Tag nicht durchgeführt. Es war ja auch der letzte Tag meiner Strafe vom Tribunal gewesen. Das ‚Geschenk‘ sollte sie jedenfalls daran erinnern, wie ernst die Herzogin das mit dem Tragen der Strafkleidchen meinte.

Eigentlich wollten wir die Pakete, ja es waren mehrere, zu zweit in unserem Zimmer auspacken, aber Emilia und besonders Tony ließen sich nicht davon abbringen, uns beim Auspacken ‚zu helfen‘. In Wahrheit waren sie nur tierisch neugierig, sie wollten sehen, was uns Anastasia als Strafe geschickt hatte. Sophia gesellte sich auch noch zu uns. Sie war die einzige mit neuen Informationen zu den Paketen. Wir sollten das Paket mit der 1 als erstes öffnen und dann die Nummern 2 und 3.

Im ersten Paket waren zwei süße blaue Lolitakleidchen im Stil von Alice im Wunderland. Natürlich hatte es sich Anastasia nicht nehmen lassen die Kleider mit den entsprechenden gerüschten Pantalons zu vervollständigen. Aber zum Glück waren sie kürzer als der Rock, so dass man sie nicht sehen würde. Breite Bänder mit Schleifen für unsere langen Haare waren auch noch dabei.

„Damit verlasse ich das Haus auf gar keinen Fall,“ stellte ich unmissverständlich klar.

Im zweiten Paket waren zwei glänzende Neckholderkleider im Stil, wie Marylin Monroe eines bei der legendären Aufnahme mit dem hochwehenden Rock getragen hatte. Mir war der Ausschnitt natürlich viel zu tief, aber sie waren nicht so untragbar wie die Kleidchen aus dem ersten Paket. Dazu gehörten kurze Rüschenslips, die zwar alles gut verdeckten, aber auch entsprechend kitschig aussahen. ‚Netterweise‘ waren auch noch Strapsgürtel mit den passenden Strümpfen dabei.

„Das sind echt schicke Kleider,“ meinte Micha anerkennend. Tony und Emilia waren auch begeistert. Nur mir war der Ausschnitt vorne in Verbindung mit dem tiefen Rückenausschnitt viel zu groß. Das Kleid hätte ich im Laden auf jeden Fall entschieden abgelehnt.

Das Dritte Paket schoss bei weitem den Vogel ab. Es enthielt zwei Playboyhäschen Kostüme, also einen sexy Body, Hasenöhrchen, Kragen Manschetten und Puschelschwänzchen. Der klassische schulterfreie Body war hinten mit einer Schnürung versehen. Da die Teile von der Herzogin kamen, war eher mit einem echten Korsett als mit einer leichten Korsage zu rechnen.

Als unsere beiden jungen ‚Helferinnen‘ das sahen, lachten sie erheitert auf.

„Oh ja, damit nehmen wir euch mit in die Karaoke Bar. Wenn ihr gesungen habt, können wir uns vor Angeboten für euch beiden Sexbomben bestimmt nicht mehr retten,“ sprudelte es aus Tony heraus.

Um sie zu foppen, schaute ich erstaunt in den Karton, „da sind ja auch noch Outfits für euch beide drin!“

Schlagartig verstummte Tony. Sie selbst würde also in so einem Kostüm nicht ausgehen wollen. Ich speicherte diese Information für später ab. Endlich mal etwas, das der wilden Tony doch peinlich war. Wozu mein Schauspielunterricht bei Katy doch alles gut war. Ich hatte es geschafft, den beiden weiß zu machen, dass in dem leeren Karton noch zwei zusätzliche Kostüme enthalten waren. Dabei war doch aufgrund seiner geringen Größe eigentlich logisch, dass er leer sein musste.

Ich ergötzte mich an den entsetzten Gesichtern meiner beiden ehemaligen Einkaufsbeauftragten. Beim Einkaufen hatten mir die beiden immer wieder Kleider mit extra tiefen Ausschnitten und oder zu hohen Beinschlitzen andrehen wollen.

„Damit gehe ich nicht aus,“ weigerte sich Emilia sofort.

Tony meinte nur, „spinnt die Herzogin jetzt komplett? Ich habe doch gar nichts gemacht!“

„Wer weiß, vielleicht hat sie mit Jessica oder Matha telefoniert. Vor allem Jessica könnte aus eigener Anschauung berichten, was du alles angestellt hast,“ antwortete ich grinsend. Micha grinste ebenfalls.

Tony holte tief Luft, brachte aber keinen Ton heraus. So war es mir bei der ersten Bücherübung mit Sven auch gegangen, als ich ihn küssen sollte. Endlich war auch der übermütigen Tony mal etwas peinlich.

„War nur ein Scherz! Der Karton ist doch leer!“ Zum Beweis drehte ich den Karton um.

Hätte ich noch Zweifel am Circolo der Tremolos gehabt, wurden sie in diesem Augenblick von Sophia zerstreut.

„Wir haben von vergangenen Festen sowohl noch zwei sexy Marilyn Monroe Kleider als auch zwei Playboyhäschen Kostüme im Haus. Ich bin mir sicher, dass ihr den armen Alex beim Einkaufen mit den unmöglichsten Kleidern ‚gequält‘ habt. Ihr habt die Wahl, entweder Marilyn oder Playboy Häschen,“ schockte sie die beiden jungen Frauen.

Tony fasste sich als erstes, „so war das aber nicht abgemacht!“

Emilia schaute ihre Mutter nur entsetzt an.

„Im Unterschied zum Gericht gibt es in unserem Circulo den Begriff der ausgleichenden Gerechtigkeit, wenn zum Beispiel jemand seine Machtposition zu sehr ausgenutzt hat.“

„Mama, aber das war doch nur Spaß.“

„Das weiß ich und ich bin mir ganz sicher, dass ihr zu viert in den gleichen Kostümen noch mehr Spaß haben werdet.“

„Aber, … ,“ setzte Tony an. Sie konnte nicht weiterreden, denn die Marchesa unterbrach sie direkt.

„Kein ABER! Ihr habt die Wahl, sexy Schauspielerin oder sexy Häschen.“

Ich freute mich, wie sich besonders Tony wand, denn Kleider trug sie ja nur äußerst ungern.

„Also welche Kostüme soll ich für euch beide holen?“

Jetzt fehlten beiden die Worte und ich erbarmte mich: „Bei den Playboy Kostümen mache ich von meinem Vetorecht Gebrauch. Damit werde ich garantiert nicht in die Öffentlichkeit gehen!“

„Bene,“ Sophia gebrauchte unbewusst das italienische Wort für gut. „Dann werde ich mal die beiden Kleider holen. Obwohl ich euch auch gerne als Häschen gesehen hätte.“

Da kam doch das BÖSE in mir wieder zum Vorschein. So ein Playboy Häschen Kostüm ist doch eigentlich auch nichts anderes als ein Badeanzug mit einigen zusätzlichen Accessoires. „Wir fahren doch morgen mit Eurer Yacht nach Capri für das Fest,“ fragte ich?

„Das stimmt,“ antwortete die Marchesa lächelnd, sie ahnte wohl, worauf ich hinaus wollte. „Wir werden noch ein bisschen an der Küste entlangfahren und sind dann nachmittags auf Capri.“

„Wer fährt da alles mit,“ fragte ich weiter?

„Nur ein paar Freunde,“ dabei machte Sophia mir verstohlen das Kreiszeichen mit der rechten Hand, aber so, dass nur ich das sehen konnte. Also waren wohl nur Mitglieder des Circulo an Bord.

„Scusi, das hatte ich bis jetzt vergessen zu sagen: Die Herzogin hat angeordnet, dass alle Kostüme an diesem Wochenende getragen werden müssen.“ Dabei lächelte sie breit. Also hatte sie die zusätzlichen Kostüme nicht wirklich zufällig sofort zur Hand. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie für den Circulo das italienische Gegenstück zur deutschen Matha war. Für die unangemeldet angereiste Tony musste sie aber trotzdem improvisiert haben. So schwierig war es wiederum auch nicht, an die entsprechenden Kostüme zu kommen.

Micha als reaktionsschnelle Managerin, erkannte sofort, was zu tun war. „Also gut heute Abend vier Marilyns in der Karaoke Bar und morgen vier Häschen auf der Yacht.“

Die beiden jüngeren Frauen blickten noch skeptischer, aber schließlich nickten sie doch. Ich fand die Kleider zwar viel zu freizügig, aber immer noch besser, als wenn ich als Häschen durch Neapel hoppeln müsste. Wenn ich die verstohlene Geste von Sophia vorhin richtig verstanden hatte, waren auf der Yacht morgen nur Mitglieder des Circulo. Da ging das als Häschen schon eher. Ich hatte schließlich bereits deutlich erniedrigendere Kleidung tragen müssen.

„Dann werden wir auf dem Fest wohl beide als Alice auftreten,“ wendete ich mich an Micha. Die guckte gar nicht glücklich, bei der Aussicht ebenfalls im Kleid zu dem Fest gehen zu müssen. Auch ich hätte sie lieber in einem Hosenanzug mitgenommen, damit ich besser mit ihr tanzen konnte.

„Keine Sorge, ich habe bei Anastasia bereits von MEINEM Vetorecht Gebrauch gemacht,“ meldete sich die Marchesa wieder zu Wort. „Die Alice im Wunderland Kleider passen überhaupt nicht zu unserem Ball. Deshalb habe ich andere Märchenkleider für euch beide beschafft.“ Sophia verließ den Raum und kehrte mit zwei umfangreichen Kleidersäcken zurück.

„Micha und ich beide in Kleidern,“ fragte ich leicht enttäuscht? „Da können wir bestimmt nicht viel miteinander tanzen.“

„Die Kleider von Anastasia müsst ihr selbst tragen. Um die Alice-Kleider kommt ihr also nicht herum, die müsst ihr im Urlaub mit euren Freunden tragen. Aber über meine alternativen Kleider kann ich selbst bestimmen.“

Etwas schüchtern meldete sich Emilia zu Wort: „Wenn ich das Kleid für Micha trage, könnte Micha doch im Hosenanzug super mit Alex tanzen.“

„Dann würde ich gerne dein Tanzpartner sein,“ bot sich sofort Tony an und Emilia lächelte beglückt.

„Das wäre echt super, ich trage doch so gerne solche Kleider,“ stimmte Emilia sofort zu.

In der Zwischenzeit hatte Sophia mein Kleid ausgepackt. Es war das blaue Cinderella Kleid aus dem Film.

„Genau das Kleid habe ich auch. Dann kann ich Micha ja wirklich als Cinderella vertreten,“ freute sich Emilia.

„Bene, du und Alex als Damen im engen Korsett und Tony und Micha als die dazugehörigen Herren,“ genehmigte die Marchesa den Kleidertausch.

Einerseits war ich zutiefst erfreut, dass ich nicht im kitschigen Alice-Kleid zu dem Ball gehen musste, andererseits würde ich morgen wieder in ein enges Korsett geschnürt werden. Nun ja, man kann nicht alles haben, und an das Tragen von Korsetts war ich ja inzwischen gewöhnt.

Als Sophia dann aber Michas Torerokostüm vom Ball der Herzogin hervorholte, war ich mir sicher, dass die Marchesa sich mit der Herzogin verbündet hatte. Aber was solls, ich konnte ausgiebig mit Micha tanzen und brauchte das eigentliche Strafkleid nur bei unseren Freunden aus dem Zirkel anzuziehen. Und das Beste an der ganzen Angelegenheit war, dass Micha endlich auch einmal in einem kitschigen Strafkleid auftreten musste.

Eigentlich wollte ich ja selbst für die Bestrafung meiner Erzieherinnen sorgen. Aber wenn das jemand anderes für mich übernahm, konnte Micha deshalb auch nicht böse auf mich sein.
46. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von tamedlion am 10.12.24 03:20

Hallo lieber Roi, ich bin dir sehr dankbar, daß du die Geschichte von Wölchen fortsetzst.
Es ist eine Wohltat, daß dein Stil, Satzbau, Grammatik und Ausdrucksweise sehr viel besser ausfallen als von Wölchen gewohnt, wobei ich Wölchens Verdienst als Kreator diese Geschichte nicht schmälern möchte. Vielen Dank daher, Wölchen!
Vor allem deine Ausdrucksweise macht mir sehr viel Spaß, da dieses ständig wiederkehrende "Klaro" endlich weggefallen ist! Lediglich, als Wermutstropfen sozusagen, muß ich deine Kommatas bemängeln. Ich bin zwar kein Deutschlehrer, aber in der Schule hab ich das etwas anders gelernt.
Nichtsdestotrotz gebe ich dir, lieber Roi, für deine Fortsetzung und dein Engagement 5 Sterne und sage dir ein außerordentliches "Dankeschön!"
weiter so,
tamedlion
47. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 12.12.24 14:44

Vielen Dank für das Lob lieber tamedlion,
ja das mit der Zeichensetzung ist so eine Angelegenheit. Ausserdem scheint mir da im Zuge der Rechtschreibreformen eine Änderung der Regeln für die wörtliche Rede erfolgt zu sein, oder ich habe das aus meiner lange zurückliegenden Schulzeit falsch in Erinnerung. Ich werde mal schauen, was ich da verbessern kann.

Viele Grüße
Roi
48. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von tamedlion am 13.12.24 17:44

Hallo lieber Roi,
z.B. ist in diesem Satz:
" Micha und ich konnten beide zwar nicht so gut Singen, aber Emilia überzeugte uns, dass es trotzdem oder gerade deshalb besonders viel Spaß machen würde."
das Komma zwischen "uns" und "dass" gehört m.E. weg, dann wird aus dem "dass" ein "das".
Ich will wirklich nicht schulmeistern, aber bei den Kommas ist weniger manchmal mehr.
Das "Singen" in diesem Satz ist übrigens hier eine Tätigkeit (Verb) und wird entsprechend klein geschrieben: "singen".
So bitte vielmals um Entschuldigung. Ich werde ab jetzt nie wieder deine Rechtschreibung kritisieren, es ist jetzt schon zu viel des guten.
Lieber Gruß,
tamedlion

P.S.: ich freue mich schon riesig auf deine Fortsetzung!
49. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von ChasHH am 13.12.24 19:08

Nee, das Komma ist schon richtig gesetzt. Und das "dass" hat ja leider das "daß" ersetzt.
50. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von tamedlion am 14.12.24 02:32

Hallo ChasHH,
ich hab mal gelernt, das ein Komma einen Nebensatz eingrenzt. Der Hauptsatz, wenn man den Nebensatz wegläßt, sollte dann immer noch einen Sinn ergeben. Das ist hier nicht der Fall.
Ich beende jetzt diese Diskussion, weil ich einsehe das es zu nichts als Diskonsens führen würde.
Ich werde auch nicht weiter hierauf eingehen, allein aus dem Grund Roi nicht weiter vom schreiben abzuhalten. War ein Fehler meinerseits, ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ich wollte hier keine Deuschstunde abhalten, dazu bin ich auch nicht qualifiziert!
Möge Roi weiterhin seine Kommas setzen wie er mag, ich werde keinen Anstoß mehr daran nehmen. Hauptsache er schreibt die Story weiter! Und darauf freuen wir uns doch alle, oder?
Nichts für Ungut und mit der Bitte um Verzeihung für meinen Faux Pas,
tamedlion
51. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 14.12.24 12:04

Tamedlion und CasHH, vielen Dank für Eure Kommentare. Es ist schön, dass Ihr meine Geschichte mögt und sie so genau lest. Tamedlion, Du hast mit dem 'singen' als Verb vollkommen recht und Cashh mit dem daß. Ich habe den fraglichen Satz selbst bei www.duden.de in die Gramattikprüfung eingegeben, da gab es das Ergebnis singen wird hier klein geschrieben und der Nebensatz mit dass ist richtig.
Ab sofort gilt: Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

Viele Grüße
Roi
52. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 14.12.24 12:07

25. Sexbomben Alarm

Alex

Heute Abend also Karaoke, als wenn es nicht schon peinlich genug war, vor Fremden zu singen, wenn man selbst gar nicht singen konnte. Aber dann auch noch als DIE Sexbombe des Zwanzigsten Jahrhunderts verkleidet. Zum Glück wirkten meine Fake Brüste wirklich so naturgetreu, dass niemand den Unterschied entdecken würde. Aber ich würde viel von ihnen herzeigen müssen und zusätzlich auch noch viel von meinem Rücken. Etwas tröstete es mich, endlich einmal nicht der oder besser gesagt die einzige im auffälligen Kleid zu sein. Meine drei Begleiterinnen würden in ihren Kleidern mindestens genauso sexy rüberkommen. Das würde ein großes Hallo in der Bar geben. Zum Glück waren wir ja zu viert und konnten uns unserer Haut schon erwehren.

Da wir uns bei unserem Einkaufsmarathon ständig voreinander umgezogen hatten, zogen sich Emilia und Tony ohne Umstände hier im Zimmer um. Die beiden hatten unterwegs natürlich auch so einiges anprobiert. Ich nutzte das, um ihnen interessiert zuzusehen. Die Kleider standen ihnen echt super. Aber für meinen Geschmack zeigten sie viel zu viel Haut.

Irgendwann konnte ich es nicht mehr herauszögern und mir blieb nichts anderes übrig, als mein schönes geblümtes Kleid ebenfalls gegen das auffällige Kleid in metallisch glänzendem Silber zu wechseln. Micha zog derweil ihr golden glänzendes Kleid an. Ich war begeistert, wie toll es an dieser tollen Frau wirkte. Meine Micha war wirklich eine Augenweide. Emilia trug ein rotes Kleid und Tony glänzte in Dunkelblau. Die beiden sahen ebenfalls super aus.

Begeistert machte die Marchesa direkt ein Beweisfoto von uns vieren für die Herzogin, das sie ihr direkt vom Handy sendete. Mir war das recht, das machte es mir später sicherlich einfacher die Genehmigung für unsere Bestrafungsaktion gegen die beiden Missetäter Nancys zu bekommen. Da war es bestimmt gut, zu zeigen, dass wir durch dick und dünn gingen. Denn für meinen Plan mussten wir vier normal großen Frauen ebenfalls in aufreizende Kleidung schlüpfen.

Ja, wir waren mittlerweile zu viert, denn als wir Emilia von dem Plan erzählten, wollte sie uns unbedingt dabei unterstützen. Von Vorteil dabei war, dass die drei anderen umfangreichen Ballettunterricht genossen hatten. Nur ich hatte da Defizite, aber Ballettunterricht sollte ich ja ebenfalls erhalten. Als ehemaliger aktiver Turner hatte ich wenigsten schon mal eine gut trainierte Körperbeherrschung. Micha würde in einer anderen Rolle dabei mitmachen, sie sollte dafür sorgen, dass die beiden Machos das entsprechende ‚Trinkgeld‘ von den Gästen erhielten. Ich freute mich schon auf das Faschingsfest bei meiner Patentante, Fürstin Katharina von Aragon. Bis dahin waren es zum Glück noch einige Monate. Ein bisschen Ballett würde ich bis dahin auch noch lernen. Ich ahnte ja noch nicht, wie intensiv ich in den nächsten Monaten noch Ballettunterricht ‚genießen‘ durfte.

Micha

Mein Kleid war echt super, ich zeigte meinen Körper sehr gerne und in diesem Kleid kam er besonders gut zur Geltung. Als ‚Marilyn Monroe‘ aufzutreten empfand ich nicht als Strafe. Das war eher das Singen vor Publikum für mich. Aber durch seinen geschickten Trick mit dem leeren Karton hatte Alex dafür gesorgt, dass unsere beiden Freundinnen ebenfalls in den Genuss unserer speziellen Kleidung kamen. Er konnte echt mit Menschen umgehen und sie beeinflussen. Sophia hatte seine Idee sofort aufgegriffen und den beiden Mädchen die Wahl zwischen dem Playboy Kostüm oder dem Marilyn Kleid gelassen. Wahrscheinlich hätten die beiden sich für die Kleider entschieden, die für uns Frauen ja nicht gar so ungewöhnlich waren. Sie strahlten aufgrund ihrer Bekanntheit zwar eine gewisse Botschaft aus, zu viert waren wir jedoch ganz bestimmt in der Lage, alle ungewollten Angebote entschieden abzulehnen.

Nachdem die beiden sich nicht sofort entscheiden wollten, ritt mich ein wenig der Teufel und ich sorgte dafür, dass sie sowohl die Kleider als auch die Playboy Kostüme genießen würden. Mir blieb nach der Ansage der Herzogin sowieso keine andere Wahl, als die Strafkleidung zu tragen. Außerdem hatte ich das Kreissymbol ebenfalls gesehen, das Sophia verstohlen für Alex gemacht hatte, als sie von dem Tag auf der Yacht sprach.

Alex‘ einnehmendes Wesen half ihm, überall die nötige wohlwollende Unterstützung zu finden. In letzter Zeit hatte er es auf diese Art geschafft, fast jeden in seinem Sinn zu beeinflussen. Egal ob es praktisch alle Mitglieder unseres verschworenen Freundeskreises waren, Tanzlehrer*innen, die er kaum eine Woche kannte und heute Emilia und Sophia, die er beide erst gestern kennengelernt hatte. Mit Tony hatte die Chemie von Anfang an gestimmt, und die beiden hatten uns zusammen mit Prinz Ludwig und seiner Elsa echt reingelegt. Selbst den kritischen Professor Steinhausen, konnte er mit Teresas Hilfe in Zukunft in seinem Sinne durch gezielte Informationen für sich einspannen.

Der Deal mit Teresa war sein Meisterstück. Statt sich erschrocken über den Spionageversuch im Schloss zu verkriechen, hatte er sofort eine Idee gehabt, wie er Teresa und auch sich selbst helfen konnte, und das auch noch in mehrfacher Hinsicht. Teresa konnte die Forderung des Professors erfüllen und die Gespräche mit Alex zusätzlich noch für ihre Doktorarbeit nutzen. Dafür konnten wir Judit durch gezielte Falschinformationen über den Professor beeinflussen. Außerdem erhielt Alex von Teresa noch die gewünschte psychologische Unterstützung.

Den Kontakt zu Teresa hatten wir aus taktischen Gründen unserem Freundeskreis bis jetzt noch nicht offenbart. Das würde zu gegebener Zeit erfolgen. Wir hofften dadurch den Spion im Zirkel zu enttarnen. Ich hatte so ein Gefühl, dass es in Kürze zu entscheidenden Entwicklungen kommen würde.

Zurzeit bereitete mir mein verschlossener Koffer aber mehr Probleme, da ich nur den Hosenanzug aus dem Laden von Teresas Tante zur Verfügung hatte. Vielleicht sollte ich Alex am Montag zu der Besprechung mit den Managern von Emilias Vater mitnehmen. Als Isabella von Traumsee würde er bestimmt Eindruck machen. Schaden konnte das nichts. Wenn wir beide im Partnerlook da aufkreuzten, war die Aufmerksamkeit der anderen garantiert abgelenkt, und ich konnte einfacher mit ihnen verhandeln.

Tony

Emilia und ich hatten beim Einkaufen mit Alex wirklich viel Spaß gehabt und ihn immer wieder mit besonders auffälligen Kleidern geärgert. In gewisser Weise hatten wir unsere Machtposition schon ausgenutzt, da hatte Sophia ganz recht. Durch seinen Trick mit dem leeren Karton hatte Alex es geschafft, dass Sophia uns zur Strafe entweder in die Marilyn Kleider oder die Playboy Kostüme stecken wollte. Alex konnte manchmal ein ganz schönes Aas sein und Micha stand ihm da in nichts nach. Sie sorgte mal eben dafür, dass wir beide Kostüme anziehen mussten.

Nun gut als Häschen mussten wir nur während der Fahrt mit der Yacht vor den Freunden der Tremolos auftreten. So ein Häschen Kostüm war im Prinzip auch nur so eine Art sexy Badeanzug mit einigen Ergänzungen. Nun gut, die Ohren und der Puschel waren nicht ganz ohne. Zum Glück würden auf der Yacht der Tremolos aber nur deren Freunde zu Gast sein. Es war schon in gewisser Weise erregend, zu einem ungewollten Auftritt gezwungen zu werden, so peinlich er auch sein sollte. Langsam konnte ich verstehen, warum Alex das Schauspiel um seine Person immer noch mitmachte und er nicht längst alles hingeschmissen hatte.

Erstaunlicherweise war mir der Auftritt im sexy Marilyn Kleid vor Publikum in der Karaoke Bar noch peinlicher. Zu viert würden wir aber trotzdem irgendwie unseren Spaß haben. Zum Glück hatten mich meine Eltern Gesangsunterricht nehmen lassen, so dass ich vor dem Singen keine Angst hatte.

Hoffentlich tauchten im Netz keine Bilder auf, auf denen man mich erkennen konnte. Zur Sicherheit würde ich mich besonders gründlich Schminken.

Emilia

Da hatten Alex und meine Mutter es geschafft, dass ich heute als Sexbombe in der Karaoke Bar auftreten musste. Na gut, ich war da gern gesehener Stammgast und nahm auch öfter an Wettbewerben teil. Zu viert würden wir bestimmt viel Spaß haben. Mal schauen, wie gut die anderen drei singen konnten.

Als Playboy Häschen auf der Yacht meiner Eltern mitzufahren, war da schon etwas anderes. Es waren zwar nur sehr gute Freunde meiner Eltern eingeladen, aber vor meinen Eltern in so aufreizender Kleidung aufzutreten, war mir schon irgendwie peinlich. Da hatte Micha uns ganz schön reingeritten.

Aber trotz aller Peinlichkeiten oder vielleicht, gerade weil es so peinlich war, würde es bestimmt viel Spaß machen.

Und meine Mutter hatte auch recht damit, dass wir unseren Einkauf mit Alex ausgenutzt hatten. Tony und ich hatten wirklich über die Stränge geschlagen und uns immer wieder an Alex‘ peinlichem Gesichtsausdruck erfreut. Aber so schlimm war es wiederum auch nicht gewesen, wir hatten alle drei sehr viel gelacht, auch Alex.

Sophia

Durch Alex‘ Trick mit dem Karton war mir auf einmal die Idee gekommen, die beiden ‚Einkaufsverführerinnen‘ auch ein bisschen zu bestrafen. Alex war aber auch ein süßes Schätzchen. Ich glaube, er nutzte es unbewusst sehr geschickt aus, dass ihn jeder so süß fand und er beeinflusste unwillkürlich seine Mitmenschen, das zu tun, was er gerne wollte.

Als Nebeneffekt, konnte Emilia wieder einmal eins ihrer geliebten aufwendigen Kleider anziehen. Sie schien sich auch sehr zu freuen, dass Tony ihr ‚Tischherr‘ sein würde.

Auf unserem Ball würden die beiden Cinderellas eine willkommene Attraktion sein, denn die anderen Gäste würden nur in normaler festlicher Abendgarderobe erscheinen.

Außerdem wurde es langsam Zeit, Emilia als Mitglied in unseren Circulo D‘Amore einzuführen. Die Einführung ausgerechnet als Playboyhäschen würde ihr bestimmt den richtigen Kick geben.

Anastasia ruft an

Kaum hatten wir die anderen Kleider wieder weggeräumt, rief die Herzogin bei Sophia an. Die stellte ihr Telefonino (italienisch für Handy) auf laut, so dass wir alle mittelefonieren konnten. Genüsslich teilte Anastasia uns mit, dass sie von meinem Montagnachmittag ohne Strafkleidung wusste, und dass Micha es versäumt hatte, den Verlängerungstag dafür anzusetzen. Damit sie das in Zukunft nicht mehr vergessen würde, sollte sie nun ebenfalls die vorgegebene Strafkleidung tragen. Sie genehmigte sogar, dass wir die Alice im Wunderland Kleider erst später im Urlaub mit unseren Freunden trugen.

Micha gab sich ehrlich zerknirscht, aber ich kannte sie besser. Als Topmanagerin war sie auch eine gute Schauspielerin. Das war ihr bei den Verhandlungen natürlich sehr nützlich. Aber ich, als ihr Freund sah ihr an, dass ihr das Ganze einen immensen Spaß bereitete.

Ich tat ebenfalls mein Bedauern kund, dass Micha jetzt wegen mir bestraft würde und sagte heuchelnd, dass die Auftritte in der gleichen Kleidung bestimmt viel Spaß machen würden. Die Herzogin lächelte dazu nur und wünschte uns viel Spaß.

Alles Karaoke

Emilia fragte uns, wie gut wir singen konnten. Micha und ich gaben zu, dass wir keine Übung hätten und eher schlecht singen würden. Für ihre Verhältnisse fast schon beschämt, gestand uns Tony, früher Gesangsunterricht gehabt zu haben. Emilia erzählte, dass sie singender Stammgast in der Bar war und sie regelmäßig an Wettbewerben teilnahm.

„Wir haben noch relativ viel Zeit, bis wir losmüssen, da können wir vorher noch etwas üben,“ meinte Emilia schließlich. „Ich für meinen Teil liebe ja die alten Schnulzen der 1950er und 60er Jahre. Auch wenn das nicht gerade meine Altersklasse ist. Schließlich mag ich ja auch die altmodischen Kleider.“

„Das passt doch sehr gut zusammen,“ meinte Tony. „Ich mag auch diese alten Lieder, die sind oft so romantisch.“ Emilia blickte Tony begeistert an.

„Meine Mutter war ein großer Fan dieser alten Filme. Dadurch kenne ich viele dieser Lieder ebenfalls, auch wenn ich sie nicht gut singen kann,“ ergänzte ich.

„Und ich bin in der perfekten Kulisse für solche Kitschfilme aufgewachsen. Meine Eltern waren ebenfalls Fans dieser Filme,“ gab Micha zum Besten.

Emilia fasste zusammen: „Wir finden alle diese alten Schlager toll. Wir tragen alle das gleiche Kleid, das super in diese Zeit passt. Tony und ich können singen, Alex und Micha nicht so gut.“ Wir nickten zustimmend. Also fuhr sie fort: „Das erste Lied ist das schwierigste, wenn man das gesungen hat, gehen die nächsten fast von alleine.“

„Wie wäre es mit einem Lied, bei dem es Backgroundstimmen gibt,“ fragte Micha?

„Sehr gute Idee,“ war Emilia erfreut. „Lasst uns als erstes doch ein italienisches Lied nehmen.“

Ich guckte etwas skeptisch. „Ich kann aber kein Italienisch,“ warf ich ein.

„Das ist natürlich ein Problem. Also am besten eins in Englisch,“ ergänzte Tony.

Ziemlich schnell hatten wir uns auf ‚Mambo Italiano‘ in der Version von Dean Martin geeinigt, das Lied bezog sich sogar noch auf Napoli und wir waren ja gerade in Neapel. Die Strophen sollten Tony und Emilia singen und wir beiden Nichtsängerinnen würden das „Hey Mambo!“ beisteuern.

Das übten wir dann und machten noch eine kleine Choreo dazu. Wenn wir schon diese auffälligen Kleider tragen mussten, dann konnten wir sie auch nutzen, um das Publikum gnädig zu stimmen.

Auf der Homepage der Karaoke Bar schauten wir uns noch einige Songs aus der Liederliste an, um vielleicht doch noch etwas anderes singen zu können. Michas und meine Bedenken wischte Emilia mit den Worten beiseite: „Je schiefer der Gesang, desto größer der Spaß!“

Halbwegs präpariert machten wir uns schließlich auf den Weg. Es war schon ein komisches Gefühl in so einem bekannten und knapp geschnittenen Kleid in die Öffentlichkeit zu gehen, ausgerechnet auch noch in eine Karaoke Bar, wo uns jeder bei unserem Auftritt auf der Bühne anstarren würde. Aber irgendwie berauschte es mich auch, ungewollt gleich einen sexy Auftritt vor Publikum zu haben. Ja, der Zwang es tun zu müssen, war der letzte Kick. In diesen Kleidern waren uns die begehrlichen Blicke der Männer und sicherlich auch mancher Frau sicher. Einige würden aber vor Neid eher ablehnend reagieren.

Wir vier jungen sexy Frauen ohne Begleitung, das würde garantiert die Machos auf den Plan rufen. Oh ja, Machos, vielleicht bot das noch Gelegenheit, sich mit einem anzulegen. Oder wir küssten uns direkt zu Anfang so innig, dass die Machos abgeschreckt würden. Das wäre vielleicht das Beste. Ob eine Auseinandersetzung mit einem schlecht Englisch sprechenden italienischen Macho wirklich Spaß machen würde? Ich könnte Micha mit einem Kussüberfall auf der Bühne überraschen. Mal schauen, wie das so bei ihr und beim Publikum ankam. Tony würde bestimmt begeistert mitmachen und so wie Emilia sie immer anschaute, würde die sich über einen richtigen Kuss von Tony ebenfalls freuen. Da ich zusammen mit Tony hinten in Emilias Auto saß, konnte ich Tony heimlich in meinen Plan einweihen und die war natürlich begeistert!

Wir betraten die gut besuchte Bar. Unsere Röcke schwangen fast so schön wie bei Marilyn und wir wurden erstaunt angeschaut. Auf meinem nackten Rücken konnte ich förmlich die stechenden Blicke der Männer spüren, die uns am liebsten sofort ausgezogen hätten. Hoffentlich rutschten die nicht auf ihrer eigenen Schleimspur aus.

An einem Stehtisch direkt vor der Bühne fanden sich noch Plätze für uns. Ich hätte ja lieber etwas im Hintergrund gesessen, aber leider waren diese Tische alle besetzt. Ganz hinten saßen bestimmt diejenigen, die nur zuschauen und nicht selbst auftreten wollten.

Zu allem Überfluss bestellte Emilia für uns viermal ‚Sex-on-the-Beach‘, wegen der Geräuschkulisse musste sie lauter sprechen und wie das so ist, genau bei ihrer Bestellung wurde es leiser und die Umstehenden lächelten über unsere Bestellung. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie sich die Machos in Stellung brachten. Aber einzeln trauten sie sich an unsere Vierergruppe noch nicht heran.

Emilia als Stammgast wurde von einigen Freunden begeistert begrüßt, augenscheinlich war sie wirklich öfter hier. Der Kellner, der uns die Drinks brachte, fragte sie auch prompt: „Bellissima, cosa vuoi cantare?“ Emilia übersetzte sinngemäß für mich: „Meine Schöne, was willst du für uns singen?“

Es wurde also direkt ernst. Unser Auftritt stand kurz bevor. Gegen mein Lampenfieber nahm ich noch einen tiefen Schluck von meinem Cocktail. Zum Glück war ich bei weitem nicht so nervös wie bei der Moderation der Spendengala, meine drei Mitstreiterinnen gaben mir etwas Sicherheit.

Weil ich es am liebsten schnell hinter mich bringen wollte, zog ich die anderen drei zur Bühne, als nach dem nächsten Auftritt gefragt wurde. „Tony und ich haben die Eröffnungschoreo etwas geändert. Macht einfach mit und tut so, als ob es euch Spaß macht.“

Emilia gab dem DJ unseren Wunschtitel an und mit sexy Hüftschwung betraten wir die Bühne. Applaus brandete auf. Die meisten waren bei weitem nicht so aufwendig gekleidet wie wir. Unsere Kleider waren wirklich der Hingucker. Ich nickte Tony zu und wir schnappten uns unsere Partnerinnen und küssten sie. Als ich absetzte, flüsterte mir Micha ins Ohr, „und wie das Spaß macht!“ Dann küsste SIE mich mit allem Drum und Dran. Bei Emilia und Tony hatte ich gesehen, dass Emilia ebenfalls kurz mit Tony flüsterte. Dann küsste auch Emilia Tony zurück.

Das Publikum war aus dem Häuschen, nur die Machos wirkten enttäuscht. Für viele Heteros war homosexuelle Liebe eben immer noch ein No Go.

Jetzt war ich sogar richtig froh, als Frau mit Micha hier zu sein. Wenn ich früher als DER Alex mit ihr unterwegs gewesen war, war sie einige Male von irgendwelchen Machos angebaggert worden, so nach dem Motto: „Was willst du denn mit dem Zwerg, ich bin doch viel besser!“ Als ‚Lesbe‘ würde sie heute ihre Ruhe haben und ich brauchte sie nicht zu verteidigen, wobei sie das natürlich auch sehr gut selbst konnte.

Weil Emilia und Tony wirklich gut singen konnten und Micha und ich den Refrain ebenfalls ganz ordentlich hinkriegten, erhielten wir tosenden Applaus. Laut wurde eine Zugabe gefordert. Zum Glück hatten wir uns vorher die Liste angesehen. Diesmal sangen wir alle lauthals. Es war ein bekannter Gassenhauer und das Publikum stimmte begeistert mit ein. Emilia hatte recht gehabt, nach dem ersten Song lief es fast von allein. Im Lauf des Abends traten wir noch ein paarmal auf und es machte sogar mir richtig Spaß.

Als uns eine Gruppe Männer uncool anmachen wollte, drehten wir vier uns synchron um und musterten sie kritisch von oben bis unten. Dann küssten wir uns wortlos, diesmal in geänderten Paaren, Emilia küsste Micha und ich küsste Tony. Daraufhin zogen sie erfolglos ab. Wir lachten ihnen fröhlich hinterher.

Nachdem wir bei unserem letzten Auftritt dem DJ angekündigt hatten, dass wir danach aufhören würden, sagte er theatralisch zu uns. „Voi quattro bellissime Marilyn volete andare?”.

Emilia übersetzte wieder: “Ihr vier schönen Marilyns wollt schon gehen?” Als sie sah, wie er lächelte und seine Hand nach einen bestimmten Schalter ausstrecke, sagte sie lachend zu ihm: “Non osare farlo!*” Das übersetzte sie leider nicht. (* Wage es nicht!) Er lachte ebenfalls und Emilia schüttelte entschieden den Kopf dazu.

Als wir nach dem Song nebeneinander vorne auf der Bühne standen, und uns verbeugten, gingen plötzlich einige unauffällige Ventilatoren an und wehten unter unsere Kleider. Nach dem ersten Schreckmoment blieben wir unserer Rolle als Marilyns treu und ließen unsere Röcke vom Wind nach oben wehen. Ganz wie das Vorbild bemühten wir uns gewollt unvollkommen, die Röcke nach unten zu halten. Die Begeisterung der Zuschauer, ließ mich die peinliche Situation besser überstehen, als ich gedacht hatte. Ich zeigte immer noch äußerst ungern meine Unterwäsche vor anderen. Das war das Erbe des männlichen Alex in mir. Zwar bedeckten die Pettipants alles und es war wirklich nichts Verfängliches zu sehen, aber andererseits war gerade das Rüschenhöschen besonders auffällig. Dazu kamen noch die altmodischen Strapsstrümpfe. Als ich sah, wie mancher Mann dabei seine Hose sortierte, musste ich mal wieder lächeln. Wenn die wüssten, wer sie so sehr in Aufruhr versetzte.

Nach diesem Auftritt blieben wir nicht mehr lange, auch wenn uns die anderen Gäste begeistert zum Bleiben aufforderten. Der Samstag würde lang und anstrengend werden. Erst kam die Fahrt mit der Yacht der Tremolos als Playboyhäschen und dann das Fest, für Emilia und mich als Cinderella im engen Korsett bzw. als Torero für Micha und Tony. Der festliche Ball würde ganz bestimmt bis in den Sonntagmorgen dauern.
53. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von tamedlion am 17.12.24 00:03

So langsam blick ich bei einigen Charaktern nicht mehr durch, wer jetzt was ist...
Muß wohl nochmal eingehend die Liste studieren! 🤯
54. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 17.12.24 12:11

Sorry Tamelion,
beim Schreiben diese Handlungsabschnitts hatte ich endlich DIE Idee, wie ich das Ende mit Judit gestalten kann und dann fielen mir die neuen Personen einfach so ein. Deshalb habe ich ja für diesen Handlungsabschnitt ein neues Personenverzeichnis eingeführt.
Nach diesem Handlungsabschnitt werden nicht mehr so viele neue Personen eingeführt. Aber neue Herausforderungen brauchen irgendwie auch neue Personen mit neuen Fähigkeiten.
VG
Roi
55. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 21.12.24 12:34

26. Con Amore

Alex

Passenderweise hieß die Yacht der Tremolos „Con Amore“. Das passte gut zum musikalischen Nachnamen der Tremolos und bedeutete „mit Liebe gespielt“. „Mit Liebe“ war für unser normales Leben auch ohne musikalischen Hintergrund ebenfalls ein sehr erstrebenswertes Ziel. Und wer Mama Sophia jemals in Aktion gesehen hatte, wusste, dass sie jeden mit ihrer Liebe überschüttete. Zusätzlich konnte man es als Hinweis auf den Circulo D’Amore auffassen. Bestimmt gab es an Bord der Con Amore häufiger entsprechende Treffen.

So viel Liebe sie auch gab, Sophia war trotzdem auch ein wenig hinterhältig. Sie konnte sich ja denken, dass uns ein öffentlicher Auftritt im sexy Häschenkostüm extrem peinlich sein würde. Trotzdem bestand sie darauf, dass wir uns bereits in der Villa umzogen und so auch am gemeinsamen Frühstück teilnahmen. Den Marchese trafen Tony und ich heute zum ersten Mal. Vorher hatten wir ihn immer verpasst. Mir war es natürlich zutiefst peinlich, ihm ausgerechnet in solch einem Kostüm vorgestellt zu werden. Auch Tony und Emilia konnte ich ansehen, dass sie sich innerlich wanden.

Micha machte von uns allen das unglücklichste Gesicht. Normalerweise trug sie bei geschäftlichen Treffen einen Hosenanzug, gern auch einen etwas außergewöhnlichen. Aber heute musste sie ihrem Geschäftspartner als sexy Playboyhäschen gegenübertreten. Die Herzogin hatte bei der Wahl dieses aufreizenden Kostüms vor allem auf Micha abgezielt, die ja bisher um peinliche Kleidung herumgekommen war.

Schon einige Male hatte mir Micha meine Strafen ohne Kenntnis unserer Freunde erleichtert. Dafür war ich ihr immer sehr dankbar gewesen. Jetzt hatte Micha unter ihrer Großzügigkeit zum ersten Mal selbst zu leiden. Ein kleines bisschen schlechtes Gewissen hatte ich schon. Aber ehrlich gesagt nur ein ganz kleines bisschen, denn Micha hatte mich schließlich erst in diese Misere gebracht.

Wir vier ‚Mädchen‘ trafen uns zum Ankleiden, oder sollte ich besser sagen Verkleiden in Emilias großem Zimmer. Es war ein richtiges Prinzessinnenzimmer, mit Himmelbett, einem niedlichen Sofa, einem süßen Schminktisch mit Spiegel und einem kuscheligen Sitzplatz direkt auf der breiten Fensterbank vor dem Fenster in der dicken Wand.

Als erstes zogen wir die obligatorischen Netzstrumpfhosen an. Die eigentlichen Kostüme waren wirklich Korsetts und Anastasia hatte für Micha und mich richtig enge Korsetts ausgewählt. Tony und Emilia kamen etwas besser weg, da Sophia berücksichtigt hatte, dass die beiden nicht an Korsetts gewöhnt waren. Wir halfen uns gegenseitig beim Schnüren. Für mich war es das erste Mal, dass ich eine andere Frau schnüren durfte. Das war schon ein tolles Gefühl von Macht. Man konnte dem anderen selbst die gewünschte Figur schnüren. Als erstes waren Micha und ich dran, weil wir die engsten Korsetts hatten und dadurch mehr Durchgänge nötig waren als bei Tony und Emilia.

Zum Glück war es keine Pipestem Form, sondern eine ganz normale Wespentaille. Zu einem Playboy Bunny würde Pipestem auch nicht passen. Tony und Emilia schnürten mich und die beiden legten sich richtig ins Zeug. Die anderen drei schnürte ich abwechselnd mit Micha, Emilia und Tony. Als wir fertig waren, hatten wir alle vier eine super Wespentaille. Wir hätten an jedem Playboy Contest teilnehmen können. Man konnte die Kostüme glücklicherweise unten öffnen, ihr wisst schon wofür.

Zum Abschluss kamen noch die kurzen Hemdmanschetten für die Handgelenke, der weiße Kragen und die neckischen Hasenöhrchen. Da wir den Tag auf dem Schiff verbringen würden, trugen wir nur 6 cm Pumps, damit wir bei Seegang noch sicher gehen konnten.

Nach dem Schminken gingen wir so gestylt zum gemeinsamen Frühstück. Sophia und Adriano erwarteten uns bereits und klatschten begeistert Beifall, als wir das Esszimmer betraten.

„La mia amica Michaela e la famosa Alessandria,“ begrüßte uns der Marchese und gab uns die obligatorischen Küsschen. Vor lauter Begeisterung sprach er zuerst Italienisch.

Auch Tony wurde überschwänglich begrüßt, nachdem sie ihm vorgestellt worden war. „La principessa Tony di Truvalie, molto contenta.“

„Nennt mich einfach Adriano. Meine Eltern sind große Adriano Celentano Fans,“ wechselte er übergangslos ins Deutsche.

Mit keinem Wort ging er auf unsere sexy Kleidung ein. Seine Tochter musterte er voller Stolz und man sah ihr an, dass sie sich darüber freute. Er behandelte uns, als wären wir perfekt gekleidet. Okay, wir waren schon perfekt gekleidet, aber für einen anderen Anlass, auf gar keinen Fall für ein gemeinsames Familienfrühstück am Samstagmorgen.

Nach dieser typisch italienischen Begrüßung nahmen wir nur ein kleines Frühstück zu uns, da es an Bord später ein Brunch Buffet geben würde. Dann machten wir uns gemeinsam in seinem Business-Van auf den Weg zur Marina, wo die ‚Con Amore‘ lag.

Mit dem sperrigen Van mussten wir leider etwas weiter weg parken. So gingen wir als Playboyhäschen-Parade durch die zum Glück noch ziemlich leere Marina. Es gab natürlich begeisterte Pfiffe der männlichen Frühaufsteher und der Marchese erhielt einige nicht ernst gemeinte Angebote für seine ‚Coniglietti di Playboy‘ (Playboyhäschen). Zum Glück war er sehr schlagfertig und verteidigte uns virtuos. „Non puoi pagare così tanto!“ Emilia übersetzte wieder: „So viel könnt ihr gar nicht bezahlen!“ Diese und viele andere Kommentare bekamen die Italienischen Romeos zu hören. Aber auch die Marchesa ließ sich nicht lumpen und drohte spielerisch mit ihrem kleinen Sonnenschirm.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und vielen anzüglich klingenden italienischen Zurufen der begeisterten Zuschauer erreichten wir die Sicherheit der Yacht.

Wow, was für eine Yacht! Die ‚Con Amore‘ war das bei weitem größte Schiff in der Marina. Die Tremolos waren wohl nicht nur reich, sondern eher märchenhaft reich. Später erfuhr ich, dass Adriano di Tremolo an vielfältigen Firmen der verschiedensten Branchen beteiligt war und so seiner Familie dieses Leben im Luxus ermöglichen konnte.

Micha

Die Herzogin hatte mich mit ihrer Strafe an meiner empfindlichsten Stelle getroffen. Die geschäftlich immer korrekte und seriöse Michaela von Rosenfels musste im Kostüm eines Playboyhäschens einem ihrer wichtigsten Kunden gegenübertreten. Ich wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken, aber leider wollte sich kein Loch auf tun, in dem ich mich verstecken konnte.

Da blieb mir nur die alte Regel: Kopf hoch, Brust raus und Krönchen richten! Nun ja, das mit dem Brust raus war vielleicht doch keine so gute Idee. Aber andererseits konnte sich meine Figur durchaus sehen lassen. Wie zitierte Alex immer seine Schauspiellehrerin Katy: „Du musst dir überlegen, welche Rolle du darstellen willst und dann musst du sie nur mit Überzeugung spielen.“ Bei meinen geschäftlichen Verhandlungen spielte ich natürlich immer meine Rolle. Aber das war die Rolle der taffen Geschäftsfrau im Businessanzug. Jetzt richtete ich eben statt meiner Krone die neckischen Häschenohren.

Bisher hatten wir uns immer nur im Freundeskreis oder zusammen mit anderen Gleichgesinnten in ungewöhnlichen Kostümen gezeigt, z. B. auf dem Fest der Herzogin. Nun gut die ungewöhnlichsten Kostüme hatte immer Alex getragen. Meine Kleider wirkten daneben fast schon normal. Aber auch in einem Kleid mit Korsett und Schleppe wäre ich in der Fußgängerzone von Bärstadt die Attraktion gewesen. Auch zu meinen geschäftlichen Terminen wäre solch ein Kleid absolut unpassend.

Zum Glück gehörte der Marchese zum Circulo D’Amore der italienischen Entsprechung unseres deutschen Zirkels. Aber was, wenn er auf seine Yacht einige meiner anderen Kunden eingeladen hatte? Das würde dann erst recht peinlich. Sophia hatte Alex zwar mit der Hand das Kreiszeichen gezeigt und ich hatte es als Zeichen für den Circulo gedeutet. Vielleicht wollte sie Alex aber auch nur signalisieren, dass sie seine Aktion mit dem Karton gut fand. Außer in Deutschland galt der von Daumen und Zeigefinger geformte Kreis als Symbol für etwas sehr Gutes.

Als wir zum Frühstück erschienen, trafen wir zum ersten Mal auch den Marchese. Ich wusste schon, warum er zu meinen bevorzugten Geschäftsfreunden zählte. Er ging mit keinem Wort auf unsere aufreizende Aufmachung ein, sondern begrüßte uns, ganz normal. Nun gut, eben italienisch überschwänglich. Aber herzlich und ohne jede Anzüglichkeit. Die erste Hürde war genommen.

Unsere ‚Parade‘ durch die Marina zeigte wieder, wie temperamentvoll die italienischen Männer sein konnten. Wir konnten uns vor wohlgemeinten Kommentaren kaum retten. Da ich auch Italienisch sprach, konnte ich die anerkennenden Rufe verstehen. Es handelte sich nicht um irgendwelchen Macho-Scheiß. Außerdem wurden wir von den beiden Tremolos humorvoll verteidigt. Wir konnten alle darüber lachen.

Irgendwann waren wir dann endlich an Bord der riesigen Yacht. Ich kannte das Schiff schon von Fotos, die mir der Marchese einmal gezeigt hatte. Aber in Natura, wirkte es noch beeindruckender.

Jetzt hieß es nur noch zu hoffen, dass nicht doch andere Geschäftspartner eingeladen waren.

Emilia

Mein morgendlicher Auftritt als Playboy Häschen vor meinem Vater war mir ziemlich peinlich. Aber er tat so, als ob ich im perfekten Kleid erschienen wäre und musterte mich stolz, so dass jede Peinlichkeit sofort überwunden war. An Veranstaltungen des Circulo hatte ich bis jetzt noch nicht teilgenommen und wusste also auch nicht, wie freizügig oder sexy sich die Mitglieder kleideten. An Bord würden später nur die engsten Freunde meiner Eltern sein und die wussten alle über unsere Leidenschaft Bescheid.

Ich wusste, auf meine Eltern konnte ich mich in jeder Situation verlassen. Aber so sexy war ich noch nie in der Öffentlichkeit unterwegs gewesen. Bei unserem Marsch durch die Marina wurden wir von allen Seiten lautstark bewundert. Mein Vater legte sich mit lustigen Worten mit den jeweiligen Männern an und meine Mutter unterstütze ihn mit übertrieben drohenden Gebärden mit ihrem kleinen Sonnenschirm. Es war irgendwie schon lustig.

Tony

Gestern im sexy Kleid und heute im noch schlimmeren Bunny Kostüm. Mit Alex war es nie langweilig. Meine Fahrt hierher hatte sich wirklich gelohnt. Irgendwie war es mir schrecklich peinlich, aber durch den Zwang auch gleichzeitig höchst erregend. Zuletzt hatte ich insbesondere Alex aber auch seine Freunde immer wieder in erregende Situationen gebracht und sie hatten alle mitgemacht und dabei ihren Spaß gehabt. Gestern und heute hatte es mich dann schließlich auch erwischt.

Dieses Schlitzohr hatte es doch tatsächlich geschafft, dass auch ich in peinlicher Kleidung steckte, und Micha hatte uns ganz bewusst noch tiefer in das Ganze reingeritten. Das sollte mich eigentlich auch nicht wundern, wenn man bedachte, wie geschickt sie Alex immer tiefer in diese Feminisierungsgeschichte reingezogen hatte.

Dann wird die kleine Tony heute ausnahmsweise einmal als Häschen auftreten.

An Bord

Das Gefühl der Sicherheit an Bord währte nur Sekunden, bis die Chefin der Catering Firma erfreut auf die Marchesa zutrat. Begeistert fragte sie: „Wie haben sie so schnell Ersatz für unsere ausgefallenen Bedienungen gefunden?“

Während sie das sagte, reichte sie bereits jeder von uns ein Tablett mit gefüllten Champagnergläsern. Vollkommen überrascht nahmen wir die Tabletts entgegen.

Sophia antwortete lächelnd: „Eigentlich sind das meine Tochter Emilia und ihre Freundinnen. Aber warum nicht. Dann lernen sie direkt alle Gäste kennen.“

Damit hatten wir nicht gerechnet! Jetzt sollten wir auch noch die Gäste bedienen. Als hätte Sophia unsere Gedanken erahnt, erklärte sie uns, dass wir nur den Champagner zur Begrüßung servieren sollten, danach wären wir normale Gäste.

Ich dachte nur: „Was man so normale Gäste nennt, wenn man in so einem Kostüm steckt.“ Aber ich machte gute Miene zum ‚bösen‘ Spiel und setzt mein gewinnendstes Lächeln auf. Meine Mitstreiterinnen machten es mir nach und bald durften wir die ersten Gäste mit Champagner versorgen.

Wie befürchtet, waren alle Gäste normal leger gekleidet. Besonders die Herren wollten sich mit uns unterhalten. Bald wurden wir aber von den jüngeren Frauen beiseite genommen und über unsere Kostüme ausgefragt. Bei ihnen gaben wir zu, dass wir als Strafe so gekleidet waren. Eine meinte lachend, dass das beim Finden des Traummannes durchaus von Vorteil sein könnte.

Weil wir ihnen nicht sagen konnten, wo es die Kostüme zu kaufen gab, wurde Sophia dazu geholt. Sie wusste den Hersteller, der leider noch keinen Onlineshop hatte. Ich würde den Kontakt an Chris weitergeben, denn das wäre auch etwas für ihr Sortiment und ihren neuen Onlineshop.

Am Nachmittag wurde auch getanzt, soweit das auf einer Yacht eben möglich ist. Ein süßer Italiener war ganz begeistert von Emilia und wollte die ganze Zeit nur mit ihr tanzen. Er schien ihr auch sehr zu gefallen. Aber genüsslich ließ sie ihn zappeln, als er sie fragte, ob sie bereits einen Partner für den Ball hatte. „Ich habe bereits einen Tischherren für heute Abend. Aber den einen oder anderen Tanz kann ich sicherlich für dich reservieren.“

Ich wollte in diesem Aufzug erst recht nicht mit Männern tanzen und hielt mich von der Tanzfläche fern. Genauso machten es Micha und Tony. Vor allem der burschikosen Tony sah ich an, dass sie sich als sexy Mädchen sehr unwohl fühlte. Micha war auch nicht auf Männersuche und so suchten wir uns ein ruhigeres Eckchen, um das Treiben zu beobachten.

Am Nachmittag kamen wir im Hafen von Capri an.

Um diese Uhrzeit war im Hafen natürlich ordentlich was los und mir graute vor dem erneuten Marsch als sexy Häschen bis zum Auto. Aber die liebevolle Sophia gab uns lange Mäntel, so dass wir unauffällig zum Auto gehen konnten. Die Häschenohren nahmen wir dazu natürlich ab. Wir fuhren zu einem luxuriösen Hotel, das sich in einem alten Palazzo befand.
56. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von tamedlion am 25.12.24 20:48

Lieber Roi, ich wünsche dir und allen Mitleserinnen und Lesern dieser Geschichte frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres 2025!
Fühlt euch mal gedrückt ☺,
tamedlion
57. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 26.12.24 12:54

Vielen Dank lieber tamedlion,
ich wünsche Dir und allen Lesern ebenfalls ein frohes und gesegnetes Fest.

Viele Grüße
Roi
58. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 28.12.24 14:59

27. Der Ball der Tremolos

Das erste Mal als Cinderella

Da wir über Nacht bleiben würden, hatte der Marchese großzügige Suiten für uns gebucht. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, trafen wir uns zum Ankleiden in einem Ankleidezimmer. Fast hatte ich es schon erwartet, auch hier gab es Schnürtrapeze, sogar gleich zwei davon. Schnell waren Emilia und ich daran befestigt und hochgezogen. Abwechselnd wurden wir geschnürt, bis die Korsetts geschlossen waren. Obwohl ich ja ein Mann bleiben wollte, war ich stolz darauf, einen kleineren Taillenumfang als Emilia erreicht zu haben. Es waren Halbbrustkorsetts, die unsere Brüste aufreizend modellierten. Auf das Dekolleté wahr ich mal gespannt, hoffentlich war der Ausschnitt nicht zu tief. Ich wollte immer noch nicht, dass zu viel von meinen Brüsten zu sehen war.

Unsere Unterröcke bildeten eine Mischung aus Krinoline und vielen Petticoats. Angeblich sollte das besonders gut schwingen. Ich war da eher skeptisch. Aber weil Sophia es so haben wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren.

Die Cinderella Ballkleider waren ein Traum. Kurz meldete sich mein ‚Extrasinn‘: „Du Narr!“. Aber ich ignorierte in einfach. Ich hatte mir mit Teresa kompetente Hilfe geholt, die sich bereits fast 3 Jahren mit den Auswirkungen von besonderer Kleidung auf die Psyche beschäftigte. Meine Geschichte würde ein wichtiger Teil ihrer Doktorarbeit werden.

Wie befürchtet, war der Ausschnitt recht gewagt. Micha schaute begeistert auf mein Dekolleté. Sie war bereits fertig angezogen und trug Stiefel mit 6 Zentimeter Absätzen, während ich noch ohne Schuhe vor ihr stand. Dadurch hatte sie die perfekte Aussicht auf meine Brüste. Zum ersten Mal war ich froh, dass ich hohe Absätze tragen sollte. Ich hatte die Wahl zwischen 8 oder 10 Zentimeter Höhe. Weil ich es den Männern nicht zu leicht machen wollte, mir auf die Brüste zu starren, wählte ich die 10 cm Highheels. Es handelte sich um schicke silberne Lacklederpumps. Die kamen den gläsernen Schuhen aus dem Film im Aussehen schon recht nahe, auch wenn sie natürlich nicht durchsichtig waren. Aber sie waren deutlich praktischer als Schuhe aus dursichtigem Kunststoff und erst recht besser als welche aus Glas oder Plastik

Wenn meine Füße zu sehr schmerzten, konnte ich immer noch auf die niedrigere Variante umsteigen.

Tony und Micha ließen es sich nicht nehmen, Emilia und mir die Schuhe persönlich anzuziehen. Dazu krochen sie unter unsere voluminösen Röcke. Sie beschäftigen sich da unten nicht nur mit den Schuhen. Wir konnten ja nicht sehen, was die beiden unter unseren Röcken so machten. Also zuckten wir zuerst wie zwei unerfahrene Mädchen zusammen, als sie begannen, uns zu verwöhnen.

Leider kam kurz darauf Sophia ins Zimmer, um mit uns den Ablauf des Abends zu besprechen. Schade, wegen mir hätte das noch länger so weitergehen können.

„Kommen Micha und Tony auch gleich,“ fragte sie unbedarft? Denn die beiden waren unter unseren Röcken nicht zu sehen.

„Das kann ich nicht beurteilen,“ antwortete ich ausweichend.

Sophia schaute mich kritisch an und sah meinen erregten Gesichtsausdruck. Dann blickte sie zu ihrer Tochter. Emilia hatte ebenfalls einen entrückten Blick. Micha und Tony änderten ihre Position und unsere Röcke bewegten sich etwas.

Das blieb auch Sophia nicht verborgen. Mit einem wissenden Lächeln sagte sie: „Ich verstehe. Lasst euch nicht stören.“ Nachdem sie Tony und Micha durch unsere Röcke einen Klapps auf den Po gegeben hatte, verließ sie leise lachend den Raum wieder. „Bambini,“ murmelte sie dabei.

Nachdem sie quasi aufgefordert worden waren, uns noch weiter zu verwöhnen, legten Micha und Tony so richtig los. Bei Micha spürte ich, wie sie ebenfalls immer erregter wurde. Wahrscheinlich hatte sie unsere KGs wieder gekoppelt, so dass auch sie auf ihre Kosten kommen würde. Emilia und Tony hatten leider nicht den Vorteil unserer KGs, aber augenscheinlich ebenfalls ihren Spaß. Ich musste dringend mit Björn über meine Idee zu den KGs sprechen. Vielleicht fand sich nächstes Wochenende eine Gelegenheit.

Nachdem wir mit dem ‚Schuhe anziehen‘ fertig waren, machten wir uns auf die Suche nach Sophia. Wir fanden sie auf der Empore über dem Ballsaal. Von dort ging links und rechts jeweils eine geschwungene Treppe nach unten. Ergänzt durch die Ornamente auf dem Boden des Saals bildeten sie ein großes Herz, was das romantische Ambiente noch unterstrich.

Die Dekoration war einfach phänomenal. Überall waren Unmengen von bunten Blumen arrangiert. Die vielen Kerzen sorgten mit ihrem flackernden Licht für eine stimmungsvolle Atmosphäre, ebenso die kunstvollen Kronleuchter. Logischerweise waren die Kronleuchter elektrisch beleuchtet. Auf den zweiten Blick erkannte ich, dass auch die Kerzen auf den Tischen elektrifiziert waren. Für solche Gelegenheiten waren die naturgetreuen LED-Kerzen bestens geeignet. Der Festsaal sah einfach atemberaubend aus.

Wir vier ‚Mädchen‘ würden den Ball mit einem Tanz eröffnen. Dazu sollten wir beiden Cinderellas bei der allgemeinen Begrüßung noch nicht in Erscheinung treten. Wir konnten den Saal jedoch beobachten, ohne von unten gesehen zu werden, so dass wir das festliche Treiben von hier oben genießen konnten.

Als ich die Treppen sah, bereute ich meine Entscheidung, die höheren Absätze anzuziehen etwas. Aber was solls, da musste ich jetzt durch. Zum ersten Mal war ich froh, dass Nancy mich vor kurzem noch gezwungen hatte, die Treppen im Schloss so oft und schnell zu laufen. Der besondere Trainingseffekt war gewesen, dass ich durch den integrierten Monoglove meine Arme dabei nicht benutzen konnte. So war mein Gleichwichtssinn bestens aufs Treppensteigen unter ‚erschwerten Bedingungen‘ trainiert.

Aber die Treppe war mit dem extrem weiten Rock trotzdem eine Herausforderung. Noch mehr Unbehagen bereitete mir jedoch der ‚Mörder-Ausschnitt‘ meines Kleides.

Emilia schaute ebenfalls ziemlich skeptisch. Wir sprachen uns gegenseitig Mut zu und hofften, dass Alles gut ging.

Da wir noch reichlich Zeit bis zum Beginn des Balls hatten, studierten wir zu viert noch eine kleine Choreografie ein. Mit gleich zwei Cinderellas würde das bestimmt sehr schön werden.

Eröffnungstanz mit unseren ‚weiblichen Herren‘

Endlich war es so weit, alle Gäste waren eingetroffen und der Sektempfang war beendet. Das Orchester spielte das Lied aus dem Cinderella-Film und Emilia und ich ‚schwebten‘ die Treppen herunter. Wir waren uns zuletzt unsicher geworden, wer von uns auf welcher Seite runtergehen sollte. Ich wählte Links und Emilia ging nach rechts. Das war leider falsch.

Unten erwarteten uns Tony und Micha. Micha trug wieder ihre uniformähnliche Bolerojacke von ihrem Torerokostüm. Tony hatte eine ähnliche Jacke im Uniformstil erhalten. Mit den dunklen Hosen und den kniehohen Stiefeln ergab das immerhin eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kostüm des Prinzen aus dem Film.

Leider hatten wir die Rechnung ohne die übermütige Tony gemacht. Sie hätte ihren Platz lediglich mit Micha tauschen müssen, dann wäre unser Fehler mit den falschen Treppen einfach ausgebügelt worden. Aber sie wich nicht von ihrem Platz vor meiner Treppe und weil Micha einen komischen Verwechslungsauftritt vermeiden wollte, blieb sie vor der Treppe mit Emilia stehen.

Wohlwollend betrachtet hätte es sogar gut sein können, weil Micha und ich zur Zeit gut im Tanztraining waren und so jedes Paar aus einer erfahrenen und einer unerfahreneren Tänzerin bestand. Nur hatte wir leider in dieser Konstellation noch nicht geübt.

Die Gäste waren trotzdem begeistert. Sie stellten sich um die Tanzfläche auf und waren vollkommen fasziniert.

Unsere Röcke schwangen genauso, wie von Sophia angekündigt und alle waren begeistert. Der holländische Designer unserer Kleider wusste wirklich, was er tat. Wir hatten die Tanzfläche für uns, so dass wir uns entsprechend austoben konnten.

Unser Tanztraining war wirklich Gold wert, erst mit Katys Schauspielschülern im Märchenkostüm, dann gemeinsam im Schloss und auf dem Fest der Herzogin und zuletzt in unserem speziellen Tanzkurs bei Sylvia. Wir waren sehr gut vorbereitet.

Da ich vor kurzem ausgiebig mit Tony getanzt hatte, kamen wir besser mit der Choreografie klar als erwartet. Bei Micha und Emilia klappte es ebenfalls besser als befürchtet, da Emilia den Film in und auswendig kannte. Sie hatte den Tanz sozusagen verinnerlicht.

Mir machte dieser Tanz unheimlich viel Spaß und die anderen drei wirkten ebenfalls sehr zufrieden. Als wir unseren Tanz mit einem tiefen Knicks, beziehungsweise einer tiefen Verbeugung vor der Marchesa und dem Marchese beendeten, brandete begeisterter Applaus auf.

Nach unserem Tanz unterhielten wir uns noch etwas mit den anderen Gästen. Alle, mit denen wir sprachen, waren voll des Lobes über unsere Darbietung und unsere Anmut. Dann wurde zum Essen gebeten und wir begaben uns zu unseren Plätzen. Wir Cinderellas hatten die Ehrenplätze neben Sophia und Adriano. Neben uns saßen jeweils Tony und Micha.

Beim Essen fiel mir auf, dass ich die ganze Zeit von einer herrisch blickenden Dame kritisch, ja fast abfällig gemustert wurde. Sie trug einen streng wirkenden roten Hosenanzug, mit dem sie sogar aus den festlich gekleideten Gästen hervorstach. Ihre Blicke erinnerten mich etwas an Professor Steinhausen, der mich auf dem Fest der Herzogin so kritisch gemustert hatte.

Ich fragte Adriano: „Wer ist denn die Frau in dem roten Anzug?“

„Das ist Emilias Patentante, eigentlich ist sie eine Seele von Mensch. Sie sitzt sonst immer neben mir. Heute seid ihr die Ehrengäste und deshalb sitzt sie nur auf einem der besseren Plätze.“

„Sehr zufrieden schaut sie jedenfalls nicht aus,“ bemerkte ich.

„Das stimmt, aber das ist bei ihr normal, wenn sie nicht ihren Willen kriegt. Sie ist immer sehr herrisch. Aber mach dir nichts draus, mit deinem wunderschönen Kleid bist du eine wahre Augenweide und sie kann mit ihrem auffälligen roten Anzug nicht dagegen ankommen. Deshalb ist sie wahrscheinlich etwas angesäuert.“

Um das Eis etwas zu brechen, prostete ich ihr freundlich zu, was sie auch prompt erwiderte, leider immer noch mit verbissener Miene.

„Wir nennen sie scherzhaft ‚Contessa Discordia‘, weil sie mit ihrer kritischen Art oftmals für Unfrieden sorgt,“ meinte Adriano dazu.

„Was bedeutet der Name,“ fragte ich zurück?

„Sie weiß ganz genau, was sie will und das setzt sie bei Bedarf auch rücksichtslos durch, egal, wie das bei den anderen ankommt. Deshalb nennen wir sie scherzhaft, ‚Contessa Discordia‘, auf Deutsch ‚Gräfin Zwietracht‘,“ erklärte Adriano. „Normalerweise hätte sie an meiner Seite gesessen, aber dadurch, dass du und Micha heute die Ehrengäste sind, musste sie zurückstehen und das gefällt ihr überhaupt nicht.“

Auch von den stechenden Blicken der Contessa ließ ich mir das großartige Menü nicht verderben. Wie beim Fest der Herzogin hatte es Sterne-Niveau und wenn die Italiener eins können, …

dann ist das Eis! Die heutige Kreation stand dem Nachtisch beim Festessen der Herzogin in nichts nach. Ich genoss das Eis und feierte jedes Löffelchen, das ich mir genüsslich in den Mund schob. Mit meiner entrückten Miene und dazu noch in dem süßen Kleid erregte ich einiges an Aufsehen. Das erzählte mir Micha jedenfalls später. Mir war das mal wieder nicht aufgefallen, aber Micha hatte darauf geachtet.

Schon wieder eine Wette

Als wir nach dem Essen mit den anderen Gästen sprachen, erhielten wir erneut viel Anerkennung für unseren gemeinsamen Eröffnungstanz. Emilia und ich standen mit unseren aufwändigen Kleidern wieder mehr oder weniger im Mittelpunkt des Interesses.

Dann näherte sich uns die ‚Contessa Discordia‘, ich hatte ganz vergessen den Marchese nach ihrem richtigen Namen zu fragen. Egal, jetzt war es eh zu spät. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich schon, dass von ihr eher hämische Kommentare zu erwarten waren. Und richtig, nachdem sie sich fast schon rabiat, jedoch mit geschmeidigen Bewegungen, den Weg zu uns gebahnt hatte, sprach sie mich in bester ‚Bianca-Manier‘ sehr überheblich an. „Da ist ja das süße Leckermäulchen. Hat dir dein Nachtisch gut geschmeckt? Es hatte jedenfalls den Anschein.“ Sie sprach ebenfalls ein recht gut verständliches Deutsch.

„Oh ja, danke! Das war das beste Eis, dass ich seit langem gegessen habe. Ich habe der Küche bereits mein Kompliment ausrichten lassen.“

„Mehr als süß aussehen kannst du ja augenscheinlich nicht. Ich verstehe gar nicht, warum alle so aus dem Häuschen wegen eurer Rumhopserei sind.“

Bei unseren Bewunderern machte sich Unruhe breit.

Aber die Contessa ließ sich nicht beirren: „Das war doch kaum mit anzusehen. Nur eure Kleider waren wirklich gut. Euer sogenannter Tanz war doch nur zusammengestoppelt.“

Hinter ‚Frau Zwietracht‘ standen Emilia und Tony und unterhielten sich. Dabei blickten sie unverwandt auf die Contessa, augenscheinlich war sie das Thema der Unterhaltung. Es sah aus, als ob Tony von Emilia mit Hintergrundinformationen versorgt wurde.

„Mir hat der Tanz jedenfalls sehr viel Spaß gemacht. Außerdem hatten wir nur eine Stunde Zeit zum Üben und dafür fand ich unseren Tanz ausgezeichnet. Wir wollten den berühmten Tanz aus dem Film zum Leben erwecken,“ antwortete ich betont zurückhaltend, denn ich hatte schon einen Plan.

„Dann hättet ihr euren stümperhaften Tanz am besten gar nicht erst aufgeführt, mein Schätzchen.“

„Wir hatten aus Versehen die Partner getauscht und da wurde unser Tanz etwas anders als geplant,“ entgegnete ich schüchtern.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du mit einem anderen Partner wirklich besser sein würdest,“ gab sich die Contessa weiterhin ihrem Unwillen hin.

„Das kannst du doch gar nicht wissen,“ mischte sich Tony ein.

„Wer bist du denn,“ war die Contessa erstaunt.

„Ich bin Tony und wer bist du?“

„Ich bin Contessa di Spumante!“

„Das ist schön für dich,“ reizte die temperamentvolle Tony sie weiter.

„Für dich bin ich Contessa Spumante und so hast du mich auch anzureden!“ Sie wirkte ernsthaft aufgebracht. „Du bist wohl auch nur so ein Niemand, wie die süße Alex hier.“

Da ritt mich der Teufel, ich nahm von einem Tablett zwei Gläser Prosecco und bot Tony eins an: „Königlich Hoheit, hättet ihr Freude an einem Glas Prosecco,“ fragte ich sie betont höflich.

Mit einem, „vielen Dank meine holde Schwester,“ nahm Tony das Glas entgegen.

„Nett, dass ihr hier die Schwestern spielt! Und gleich auch noch königliche Schwestern! Das ist doch lächerlich,“ empörte sich die Contessa.

„Nun ja,“ antworte ich, „wir sind keine richtigen Schwestern. Ihre Eltern, das Königspaar sind aufgrund einiger Besonderheiten mein Vormund.“ Während ich das sagte, musste ich sehr aufpassen, dabei nicht breit zu grinsen. Zum ersten Mal war ich froh über die Verwicklungen, in die ich beim Fest der Herzogin geraten war.

„Hah, hah, hah, sehr lustig“ war die abfällige Reaktion der Contessa darauf.

Da erbarmte sich der Marchese, „liebste Cousine, darf ich vorstellen: Prinzessin Antonia Elizabeth Viktoria von Truvalien, Tochter von König Arthur und Königin Ginevra und Komtess Alexandria Isabella Desiré von Traumsee.“

Anstatt sich damit zufrieden zu geben, legte die Contessa nochmal nach: „Deine königliche Erziehung war wohl vergebens, so wie du dich hier aufführst!“

„Meine Eltern lehrten mich Bescheidenheit und hielten mich an, freundlich zu allen Menschen zu sein,“ gab ihr Tony gekonnt Kontra.

Jetzt griff Micha in den Streit ein und kehrte zur ursprünglichen Behauptung der Contessa zurück: „Ihnen hat unser Tanz also nicht gefallen?“

„Zugegeben, ihr wart ja ganz niedlich anzuschauen, aber mit Tanzen hatte das nicht viel zu tun.“

„Sie, als super Tänzerin haben das natürlich sofort erkannt?“, antwortete Micha in fragendem Tonfall.

„Meine Kenntnisse reichen auf jeden Fall aus, um das zu beurteilen.“

„Also könnten sie es besser machen als wir?“, fragte ich scheinheilig?

„Das ist ja keine Kunst, bei euren beschränkten Fähigkeiten! Ich tanze besser als jede von euch.“

„Dann beweisen sie es uns. Micha und ich gegen sie mit einem Partner ihrer Wahl. Wir tanzen den berühmten Tanz aus dem Film.“

„Warum sollte ich das tun?“

„Wer große Töne spuckt, muss damit rechnen herausgefordert zu werden. Wetten Micha und ich tanzen den Tanz besser als sie,“ forderte ich sie heraus.

Jetzt konnte sie nur noch schlecht einen Rückzieher machen, ohne ihr Gesicht zu verlieren.

„Ohne Wetteinsatz ist das aber langweilig,“ schlug Micha in die gleiche Kerbe. „5.000€, dass Alexandria und ich den Tanz besser tanzen als sie.“

„Warum nicht gleich 10.000€ und ihr tanzt auch noch mit verbundenen Augen,“ war die sarkastische Antwort der Contessa.

Daraufhin hielt ich ihr die Hand hin, „10.000€ und ich tanze mit verbundenen Augen,“ dabei blickte ich sie zuversichtlich an.

„Wen wählen sie als Partner oder Partnerin,“ fragte jetzt wieder Micha? „Es stehen mindestens zwei Cinderellas zur Auswahl.“

„Das würde dir so passen, wie könnte ich gewinnen, wenn ich dich wählen würde?“ Dabei schaute sie mich abfällig an.

„Ich garantiere ihnen, dass ich mir bei ihnen genauso viel Mühe geben werde wie mit Micha. Sie können natürlich auch mit Emilia oder einem anderen Gast tanzen. Aber ich möchte Emilia ersparen, gegen uns zu verlieren.“ Um sie in Sicherheit zu wiegen siezte ich sie ganz bewusst, obwohl sie mich nach wie vor duzte. Ich wollte nicht zu selbstsicher wirken. Ich würde mein Versprechen, mir mit ihr genauso viel Mühe zu geben wie mit Micha, auf jeden Fall einhalten. Es würde nur einen klitzekleinen Haken an der Sache geben. „Sie haben die Wahl,“ erhöhte Micha den Druck. Wir waren eben ein eingespieltes Team.

„Also gut, ich tanze mit dir, aber du und Michaela legen vor.“

„Abgemacht, das Publikum entscheidet, wer besser war,“ besiegelte ich mit einem Handschlag unsere Wette.

Was die ‚liebenswerte‘ Contessa Zwietracht nicht wissen konnte, war, dass wir bei unserem Tanztraining mit den Schauspielern genau den Cinderella Tanz bis zum Umfallen geübt hatten, da sie den für eine Aufführung brauchten. Micha und ich konnten den wirklich blind.

Breit grinsend gab mir Tony ein Tuch und ich ließ mir von der Contessa persönlich die Augen verbinden. Dann konnte sie hinterher auch nicht darüber meckern. Micha führte mich auf die Tanzfläche und gab dem Orchester das Zeichen zu beginnen. Nach den paar Tanzstunden in der Tanzschule konnten wir die normalen Tänze logischer weise noch nicht so gut. Aber diesen einen Tanz hatten wir wirklich drauf. Micha führte mich und ich gab mich ganz dem Tanz hin. Trotz der Wette konnte ich es genießen. Mit dem letzten Takt des Stückes kamen wir wieder bei der Contessa an, die sich wie alle anderen an den Rand der Tanzfläche zurückgezogen hatte. Wir erhielten tosenden Applaus.

Noch immer mit verbundenen Augen übergab mich Micha an die Contessa. Als sie mir die Augenbinde abnehmen wollte, hielt Micha sie auf. „Es war abgemacht, dass Alexandria mit verbundenen Augen tanzt.“

„Keine Sorge, ich bin es gewohnt mit geschlossenen Augen zu tanzen, da ich Gräfin Michaela vollkommen vertraue. Außerdem können sie mich dann auch am besten führen.“

Zähneknirschend führte sie mich daraufhin mit verbundenen Augen wieder auf die Tanzfläche und als die Musik begann, tanzte sie mit mir los. Ich musste ihr zugestehen, tanzen konnte sie wirklich hervorragend. Nur waren wir kein eingespieltes oder besser gesagt kein ‚eingetanztes‘ Paar, so dass meinem Tanz mit ihr die Leichtigkeit von Michas Tanz mit mir fehlte. Auch für den zweiten Tanz gab es viel Applaus.

„Ich bin ehrlich überrascht, wie gut du tanzen kannst,“ meinte die Contessa anerkennend zu mir. „Du hast deinen Teil der Wette nahezu perfekt eingehalten.“

Der Marchese stellte sich auf eine Stufe der Treppe und forderte zur Abstimmung per Applaus auf. Ich stand zwischen Micha und der Contessa, Zuerst wurde für Micha und mich abgestimmt und der Applaus war wieder genauso tosend, wie direkt nach unserem Tanz. Der Applaus für meinen Tanz mit der Contessa war immer noch sehr stark, aber doch deutlich geringer als für Micha und mich.

Ich war ja etwas skeptisch gewesen, als der Marchese sie als eine Seele von Mensch bezeichnet hatte. Aber sie erkannte unseren Sieg neidlos an und gratulierte uns. Sie versprach, uns das Geld am Montag zukommen zu lassen.

Micha flüsterte mir ins Ohr, „das ist natürlich dein Gewinn, du hast gewettet und sogar zweimal dafür getanzt.“ Weil dann wieder jemand kam, um uns zu gratulieren, konnte ich ihr nicht sofort danken. Aber das Geld, konnte ich natürlich sehr gut gebrauchen. Besonders in der heißen Phase meines Einsatzes gegen Judit war Bargeld einfach unersetzlich. Denn Bargeld hinterlässt keine Spuren. Die würde ich höchstens absichtlich selbst legen.

Anbaggern auf Italienisch

Nach diesen beiden so gelungenen Tänzen kam ich kaum noch von der Tanzfläche herunter.

Den Ehrentanz machte Adriano natürlich mit seiner Tochter. Es war richtig süß, wie stolz er war, mit seiner hübschen Tochter vor seinen Gästen zu tanzen. Emilia strahlte auch, ihr machte der Tanz mit ihrem Vater sichtlich Spaß.

Nach dem Tanz mit seiner Tochter forderte er mich als einen seiner Ehrengäste auf und Emilia schnappte sich den süßen Italiener vom Schiff.

Bei diesem Tanz ging es Schlag auf Schlag, oder besser gesagt, Takt auf Takt, denn alle paar Takte pausierte das Orchester und jeder Tänzer musste sich einen neuen Partner unter den Gästen suchen. Nach der sechsten Pause war die Tanzfläche gut gefüllt. Als ‚IT-Man‘ hatte ich das unwillkürlich ausgerechnet: „2 hoch 6 machte 64 Tänzer, wenn sich alle an die Wechselregel halten würden.“ Ich schätzte, dass wir eher so 25 Paare waren, denn Emilias Verehrer zum Beispiel hatte sie nicht wieder ‚hergegeben‘ und so hatten es sicherlich auch noch einige andere Paare gehalten.

Mir war es nach dem vierten Wechsel genauso gegangen, als mich eine feurige Italienerin nicht mehr freigab. Sie war ungefähr in Jessicas Alter und wirkte fast wie die dunkelhaarige südländische Ausgabe der selbstbewussten Fürstin. Ihre tolle Figur wurde von einem langen engen Kleid mit einem hohen Gehschlitz auf der Rückseite umschmeichelt. Es bestand aus einem schwarzen Stoff, der im Licht der vielen künstlichen Kerzen geheimnisvoll schimmerte.

Eigentlich wollte ich ja so oft wie möglich mit Micha tanzen. Aber die Unbekannte tanzte einfach weiter mit mir und nach dem Tanz entführte sie mich auf die Terrasse. Weil ich sie irgendwie sympathisch fand, ging ich mit ihr.

„Du tanzest wirklich sehr gut. Das hat man bei deinen beiden Tänzen für die Wette gesehen und ich kann das jetzt nur bestätigen.“

„Vielen Dank für das Kompliment,“ sagte ich etwas unsicher, denn ich hatte keinen Schimmer, was sie wirklich von mir wollte. Das bemerkte sie sofort.

„Keine Sorge, ich bin Contessa Federica di Amato die ungewöhnlichere von Emilias Patentanten.“

„Also ich fand die Contessa Spumante bereits sehr ungewöhnlich. Gegen die wirkst du direkt normal.“

„Nun ja, ich bin mit einer Frau verheiratet und wäre dadurch eigentlich das schwarze Schaf der Familie. Aber zum Glück scheren sich Sophia und Adriano nicht um solche Konventionen.“

„Sage ich doch! Du bist die Normale! Zu meinen besten Freunden zählt ein schwules Paar, ein Zwitter und eine meiner besten Freundinnen lebt mit ihrer Lebenspartnerin in Paris. Da fühle ich mich deutlich unnormaler als du.“

„Aber du liebst doch auch nur eine Frau, wie du gerade gesagt hast. Für dich müsste doch gleichgeschlechtliche Liebe vollkommen normal sein?“

„Meine Liebe zu Micha ist nicht das ungewöhnliche. Wie schätzest du mich ein,“ fragte ich sie?

„Du bist nach Emilia das süßeste Mädchen auf dem Ball und am liebsten würde ich dich sofort in einer dunklen Ecke verführen.“

„Und genau das mag ich an diesen ach so süßen Strafkleidern nicht. Jeder will mich am liebsten sofort vernaschen.“

„Strafkleider?“

„Aufgrund einer etwas schief gelaufenen Wette werde ich zurzeit als junge Frau erzogen. Als Strafe muss ich sehr oft solche kitschigen Kleider tragen.“

„Was ist denn an diesem Kleid die Strafe,“ fragte Federica.

„Nun ja, eigentlich bin ich nicht Alexandria Isabella Desirè, sondern Alexander, der Freund von Gräfin Michaela und als Mann sind mir solche Kleider natürlich ziemlich peinlich.“

Da lachte sie glockenhell auf, „dann muss ich dir zustimmen, ich bin die Normalere von uns beiden. Eine Beziehung mit so komplett vertauschten Rollen kenne ich auch noch nicht. Dein Training scheint jedenfalls sehr gut zu wirken, denn ich hatte dich wirklich für eine süße Frau gehalten.“

Ich machte einen übertriebenen Knicks vor ihr. Sie reichte mir die Hand und half mir wieder hoch. Dann zog sie mich ganz nah zu sich heran.

„Ich würde dich immer noch am liebsten vernaschen.“

Ich lächelte geschmeichelt. Aber obwohl ich sie sehr anziehend fand, schüttelte ich verneinend mit dem Kopf.

„Schade, aber vielleicht kann ich mir bei Gelegenheit ein Küsschen verdienen.“ Dabei strich sie mir mit ihrer rechten Hand sanft über meinen Arm und weiter von meiner nackten Schulter bis zu meinem Kinn.

Da war er wieder, der riesen Nachteil dieses ach so süßen Kleides: Meine entblößten Schultern mit dem süßen Dekolleté. Bei den meisten anderen hätte mich ein Schauer des Ekels überlaufen. Aber diese faszinierende Frau erregte mich mit dieser sanften Geste.

Genießerisch schloss ich die Augen und öffnete meine Lippen etwas. Dann küsste sie mich ganz sanft und flüsterte mir ins Ohr: „Wenn du mich einmal besuchen solltest, gibt es noch mehr. Ich lebe die meiste Zeit in Spanien, weil meine Frau von dort kommt. Da gibt es noch viel spannendere Kleider und auch noch ganz andere Sachen. Aber jetzt bist Du noch nicht so weit.“

„Wie meinst du das,“ fragte ich verwirrt?

„Das wirst du nur herausfinden, wenn du mich einmal besuchst.“

Wow, diese Frau wusste wirklich, wie man einen Köder auslegt!

Ich stand ja nun mal auf Frauen, die mehr forderten, als Mann freiwillig geben wollte, aber gleichzeitig wussten, wann es genug war.

Wer will, kann ja die Frauen, über die ich bis jetzt berichtet habe, einmal gedanklich durchgehen und überlegen, wen ich dabei wohl am meisten mochte. Nur so viel, Judit gehörte nicht dazu, die forderte zwar viel, hörte aber nicht auf, wenn es genug war. Außerdem war sie ein ausgemachtes A.rschloch und zum Glück kannte ich sie noch nicht einmal persönlich. Die Reihenfolge auf den ersten Plätzen war in der letzten Zeit etwas in Bewegung geraten. Klar Platz eins war fest vergeben, aber den zweiten Platz teilten sich seit kurzem zwei Frauen. Die Rangliste danach war dann eher etwas unentschieden.

Jetzt hatte mich Federica tatsächlich am Haken. Ich wollte unbedingt herausfinden, was sie mit mir anstellen würde. Eigentlich wollte ich zurückhaltend antworten, aber stattdessen kam folgendes über meine Lippen: „Ich werde das in Erwägung …, äääh, das würde ich gerne einmal herausfinden.“ Danach wurde ich etwas rot im Gesicht.

„Ich freue mich schon auf deinen Besuch bei mir in Spanien,“ gab sie sich siegesgewiss.

Ich war mir sicher, das würde extrem spannend, wenn es mich nicht sogar überfordern würde. Aber ich wollte ihr Geheimnis unbedingt herausfinden.

Sie nahm mich wie selbstverständlich in den Arm und führte mich zurück in den Saal. Bei dem nun folgenden Tanz tanzte sie noch enger mit mir und ich war froh, dass mein KG gerade auf ‚normal‘ geschaltet war. Danach lieferte sie mich wieder bei Micha ab und sagte mit einem Augenzwinkern: „Dein Süßer tanzt echt gut.“ Dann verschwand sie in der Menge.

„Was war das jetzt,“ fragte mich Micha erstaunt?

„Das war Emilias ungewöhnliche Patentante. Das meint sie, weil sie lesbisch ist. Deshalb wollte sie mich als die süße Isabella am liebsten sofort im Park vernaschen.“

Micha lachte leise.

„Dann habe ich ihr mal erklärt, wer von uns beiden der Ungewöhnlichere ist. Sie hat meinen Sieg sofort anerkannt, wollte mich aber trotzdem noch immer vernaschen.“

„Und warum hat sie es nicht gemacht?“

„Weil sie eine tolle verständnisvolle Frau ist. Sie hat meine Ablehnung sofort akzeptiert. Aber sie hat mich zu sich nach Spanien eingeladen.“

„Dir fliegen die Herzen einfach so zu. Wie machst du das nur immer?“

„Ich bin einfach so, wie ich bin. Wem’s gefällt, dem gefällt es eben.“

Dann tanzten wir endlich wieder miteinander. Danach wurde ich noch von einigen Herren aber auch Damen um einen Tanz gebeten, so dass ich kaum von der Tanzfläche runterkam. Zum Glück war ich ja gut im Training.

Ich konnte sehen, dass sich Emilia eine Auszeit nahm. Statt mit dem süßen Italiener ging sie jedoch mit Tony auf die Terrasse. Ob Mann da wohl etwas übertrieben hatte? Nun ja nicht mein Problem. Mit Tony schien sie sich jedenfalls prächtig zu amüsieren.

Die geheimnisvolle Federica, machte sich rar. Dadurch wurde sie für mich nur umso interessanter. Gerne hätte ich versucht, mehr über die ‚anderen Sachen‘ in Spanien zu erfahren. Aber ich sah sie immer nur von weitem, im Gespräch mit verschiedenen Personen. Hätte ich nur mehr aufgepasst, mit wem sie alles gesprochen hatte. Aber hinterher ist ‚Mann‘ immer schlauer. Geändert hätte es sowieso nichts und so wurde es später nur umso aufregender.

Nach vielen vielen Tänzen zogen wir uns früh morgens auf unsere Zimmer zurück. Tony und Emilia verschwanden kichernd gemeinsam in Emilias Zimmer. Als Micha und ich das bemerkten, kicherten wir auch und wünschten den beiden in Gedanken viel Spaß.

Weil wir so geschafft waren, fiel bei uns der ‚abendliche‘ Spaß etwas kürzer aus. Er bestand aus einem innigen Aneinanderkuscheln und sofortigem Einschlafen.
59. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 04.01.25 10:39

28. Sonntagmorgen

Alex

Am Sonntagmorgen wachte ich immer noch eingekuschelt in Michas Armen auf. Ich genoss das Gefühl, so besitzergreifend von Micha im Schlaf beschützt worden zu sein. Ich war mir auf einmal gar nicht mehr so sicher, ob das nur DIE Alex war, der das so gut gefiel, oder ob DER Alex Micha mittlerweile ebenfalls vollkommen verfallen war. Ich liebte sie, ganz egal, ob als DER oder DIE Alex! Das war sicher!

Damals ahnte ich ja noch nicht im Geringsten, mit welchen Intrigen Judit unsere Liebesbeziehung zerstören wollte. Zufrieden schlief ich in Michas Armen wieder ein.

Micha

Ganz selbstverständlich hatte ich heute Nacht meine Arme um meinen Alex gelegt. Genießerisch kuschelte er sich auf der Seite liegend an mich, ja fast in mich herein, denn wir lagen in der ‚Löffelchenstellung‘. Die ist zwar für sexuelle Aktivitäten nicht unbedingt die erste Wahl, aber seine Nähe so intensiv zu spüren, war ein überwältigendes Gefühl. Wir hatten die ganze Nacht so eng umschlungen geschlafen. Ich wurde wach, als sich Alex kurz in meinen Armen regte, bis er schnell wieder einschlief.

Als ich ihn mit dem Korsettwochenende in diesem Frühjahr überrascht hatte, waren wir nur allerbeste Freunde gewesen. Nun gut wir hatten auch schon mal Sex miteinander gehabt, wenn uns danach war, aber ein richtiges Liebespaar waren wir damals noch nicht gewesen. Jetzt, kaum sechs Monate später konnte ich mir ein Leben ohne ihn kaum noch vorstellen.

Zuerst wollte ich die absolut Dominierende sein und träumte davon, dass er mir bald vollkommen gehören würde. Aber ich hatte die Rechnung ohne den erfindungsreichen Alex gemacht. So ganz nebenbei hatte er sich zu meinem wichtigsten Ratgeber entwickelt und mit seinen Ideen manches Projekt, wie zum Beispiel das Renaturierungsprojekt, überhaupt erst angestoßen. Aber selbst beim Projekt „Wir feminisieren DEN Alex“, dem er ja innerlich eher kritisch gegenüberstand, hatte er uns mit seinen unkonventionellen Ideen unterstützt und mehr als einmal das ganze Projekt gerettet. Dafür war ich ihm umso dankbarer, weil er doch eigentlich so bald wie möglich wieder DER Alex sein wollte.

Seine Beharrlichkeit machte ihn aus, wenn er einmal gesagt hatte: „Ich mache das,“ dann zog er das durch, auch wenn es ihm eigentlich gegen den Strich ging.

Als er die APP für seinen und unsere KGs überarbeitete, hätte er sich problemlos alle Rechte einräumen können. Aber das hatte er nicht getan, sondern stattdessen meine Rechte über ihn in der APP gestärkt. Was ihn aber nicht daran hinderte, genau diese APP zu nutzen, um uns den Streich des Jahres zu spielen. Paul hatte schon recht gehabt. Bei den ganzen Ideen, die Alex so hatte, wusste man nie, was das für die eigenen Pläne bedeutete.

Wenn wir in ein paar Tagen in Brindisi waren und sich unsere Koffer wieder näher als die magische 10 Metermarke annäherten, konnte ich endlich wieder an den Inhalt meines Koffers. Denn darin war unter anderem die Reservierung für ein besonders erholsames Event. Mal schauen, wie ihm das gefiel. Dann schlief auch ich nochmal ein.

Zwei Alices auf Capri

Die Sonne schien bereits in unser Zimmer, als wir endgültig aufwachten. Es war ein wunderschöner Tag. Schnell hüpften wir unter die Dusche und machten uns dann fertig.

Jetzt mussten wir uns entscheiden, welches der Sexy Kleider von meinem Einkaufsmarathon wir anziehen wollten. Auf einen hohen Beinschlitz und vor allem auf einen tiefen Ausschnitt hatte ich nach dem vergangenen Fest so gar keine Lust. Also, was tun? Wir hatten ja noch die Alice im Wunderland Kleidchen. Die waren zwar ausgesprochen kitschig, aber für die Rückfahrt mit der ‚Con Amore‘ würden sie gehen. Außerdem wehte trotz des Sonnenscheins ein kalter Wind, so dass die knielangen Pettipants durchaus angenehm sein würden. Wenn wir die Kleider nur auf der Yacht und in der Villa Ritardando tragen mussten, kamen wir sogar noch echt gut weg.

„Was hältst du davon, wenn wir heute schon die letzten Strafkleider der Herzogin anziehen,“ fragte ich Micha? „Dann haben wir das hinter uns.“

„Gute Idee, auffälliger als die Häschenkostüme werden die Kleider auf der Yacht auch nicht sein,“ stimmte Micha sofort zu.

Wie sich später herausstellte, würde uns das gute Wetter jedoch einen Strich durch die Rechnung machen. Aber man kann schließlich nicht immer gewinnen. Das würde noch ein aufregender Vormittag werden.

Wir zogen uns Morgenmäntel an und schauten als erstes einmal bei Tony und Emilia vorbei. Die beiden waren bereits angezogen und lachten noch in Emilias Zimmer. Natürlich waren sie sofort bereit, uns beim Anziehen zu helfen. Also begaben wir uns ins Ankleidezimmer.

Heute kümmerte sich Emilia um mich. Genussvoll zog sie mir langsam den Morgenmantel aus und dann das schützende Unterkleid an. Tony machte es bei Micha genauso gefühlvoll. Trotz unserer Proteste wurden wir sofort an den Schnürtrapezen befestigt. Bald baumelten wir hilflos in der Luft.

„Das sieht nach viel Arbeit aus,“ meinte Tony. „Schau dir mal diese Pipestem Taille an.“

„Oh ja,“ stimmte Emilia zu, „da werden wir die Fußschlaufen brauchen.“ Begeistert ließ sie mich wieder etwas herunter und befestigte die Schlaufen an meinen Fußgelenken. Dann zog sie mich erneut hoch. Die Spannung war etwas stärker, als ich freiwillig wollte, aber trotzdem noch gut zu ertragen. Emilia hatte ebenfalls das richtige Gespür. Tony war mit Micha inzwischen ebenfalls fertig. Die schaute zwar nicht besonders glücklich, aber auch bei ihr schien es Tony mit der Spannung gut getroffen zu haben.

Dann begannen sie, uns zu schnüren und ja die Pipestem Taillen waren echt mörderisch. Da sie uns beide schnüren mussten, ergaben sich die Schnürpausen von ganz alleine. Solange eine von uns geschnürt wurde, konnte sich die andere ‚erholen‘. Nachdem unsere Untergewänder faltenfrei gezupft waren, legten die beiden los und zogen uns zusammen, dass uns sprichwörtlich die Luft wegblieb.

Weil sie fast schon übermotiviert waren, ging das Schnüren sehr schnell und innerhalb einer halben Stunde waren die beiden Korsetts hinten vollständig geschlossen. Denn das war eine der Forderungen an die Strafkleider: Das Korsett musste ganz geschlossen sein! Es folgten die knielangen Pettipants und die weißen Kniestrümpfe mit einer Schleife am oberen Ende. Vor dem Anziehen wirkten die Unterröcke noch relativ harmlos. Aber in Verbindung mit den aufwendigen Rüschen der Pettipants bauschten sie sich sehr weit auf und es blitzten unter ihnen immer wieder unsere gerüschten Beine hervor.

Bei ‚normalen‘ Alice Kleidern kann man die Unterröcke normalerweise nicht sehen, wenn sie denn überhaupt welche haben. Bei der Version, die Anastasia für uns gewählt hatte, war der Rock des Kleides etwas kürzer als die Unterröcke, so dass diese immer zu sehen waren. Komplettiert wurden unsere Kleidchen von einer kleinen weißen Latzschürze, die sich perfekt vom hellen Blau der Kleider abhob.

Die Schuhe hatten immerhin einen breiten Blockabsatz, wie das bei Mary Janes so üblich ist. Über den Spann liefen drei schmale Riemchen. Aber das schlimmste war die Schleife vorne auf den Schuhen. Mir wären weiße Schuhe am liebsten gewesen, aber wir sollten schwarze Exemplare anziehen, die hoben sich besonders kontrastreich von unseren weißen Strümpfen ab.

Die Haare sollten wir offen tragen, nur oben mit einer großen schwarzen Schleife zusammengehalten. Von vorne sah es fast so aus, als ob wir Mickymausohren auf dem Kopf hätten. Jetzt waren wir von Kopf bis zu den Füßen auffällig gekleidet. Anastasia hatte sich selbst übertroffen. Das eigentlich unscheinbare Kleid von Alice aus dem Wunderland war jetzt genauso auffällig, wie die Kreationen von Tony. Zum Glück gab es weniger sichtbare Rüschen.

Tony war ganz begeistert von unserem Aussehen. Ob sie wohl gerade eine neue Märchenkollektion ihrer Strafkleidchen plante? Hoffentlich nicht, sonst musste ich demnächst womöglich noch als Rotkäppchen im Wald spazieren gehen oder noch schlimmer, mich als Dornröschen wachküssen lassen. Wobei ich mir nicht sicher war, ob es im Märchen nur den einen Prinzen gegeben hatte, oder ob das im Laufe der Jahre nicht doch viele Prinzen versucht hatten. Mittlerweile blickte sie mit strahlenden Augen geistesabwesend durch uns hindurch und zählte etwas an ihren Fingern ab.

Meine Bedenken wurden nicht weniger, als sie endlich sagte: „Euer Outfit bringt mich auf viele neue Ideen, auch für ein Hochzeitskleid.“

„Aber bitte nicht mit einem so tiefen Ausschnitt wie das Cinderellakleid gestern Abend,“ versuchte ich Einfluss auf sie zu nehmen. „Außerdem, steht ja noch nicht fest, dass ich im Brautkleid heiraten will.“

„Mach dir keine Sorgen, meine Eltern müssten einer Hochzeit ja noch zustimmen und so wie ich sie kenne, wird das noch eine ganze Weile dauern. Dann wird ganz bestimmt nach truvalischem Brauch geheiratet. Da darf ich mit meinen Kleidchen garantiert nicht mitmachen.“

Und wieder diese magischen Worte: „Mach dir keine Sorgen.“ Tonys Blick sprach jedoch eine ganz andere Sprache, so begeistert, wie sie mich musterte. Ich würde sehr aufpassen müssen, dass sie mir nicht ein vollkommen unmögliches Hochzeitskleid verpasste, womöglich auch noch gegen meinen Willen. ).

Aber Nancy würde zum Beispiel zwei Hochzeiten machen, eine offizielle und eine Bondagehochzeit. Sollten Micha und ich jemals heiraten, konnte ich ihr hoffentlich ausreden, es bei uns genauso zu machen. Obwohl …

Dann fiel mir ein, dass in Indien Hochzeiten in besseren Kreisen oft mehrere Tage oder sogar eine Woche dauerten. Und Micha war oft in Indien! Bei diesem Gedanken wurde mir ganz anders.

Außerdem hatten wir auch noch unseren sehr erfindungsreichen Freundeskreis, der mit den Tremolos gerade nochmals größer geworden war.

Ach ja, und bei Nancys und Davids Hochzeit war ich die erste Brautjungfer und wahrscheinlich würde Nancy darauf bestehen, dass ich auch bei ihrer Bondagehochzeit die Brautjungfer machte. Ich hatte also nicht nur irgendwann meine eigene Hochzeit vor mir, sondern davor ebenfalls einige spannende Feste, denn Elsa und Ludwig heirateten bereits im Frühjahr und da musste ich entweder als Brautjungfer oder als Blumenmädchen dabei sein. Mir wurde angst und bange, bei all diesen Feiern konnte ich garantiert keinen Einfluss auf meine Kleidung nehmen. Man würde mich einfach in irgendwelche mehr oder weniger bequemen Kleider stecken.

Bevor ich meinen ‚trüben‘, naja wohl eher spannenden Gedanken weiter nachgehen konnte, machten wir uns auf den Weg zum Frühstück, Micha und ich als Alices, Emilia und Tony ganz normal in Jeans und einfachem Top. Meine Hoffnung, den Tag als Alice weitestgehend unauffällig verbringen zu können, erhielt beim Betreten des Speisesaals einen ersten Dämpfer. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass fast alle Gäste des Balls hier im Hotel übernachtet hatten. Leider war der Saal bis auf wenige Plätze bereits besetzt. Aber was sollten wir machen, außer gute Miene zum bösen Spiel? Also betrat ich innerlich beklemmt, aber nach außen hin fröhlich lächelnd den Raum.

Wir erregten natürlich entsprechend viel Aufmerksamkeit und es gab viele lustige Kommentare. Eins muss man den Gästen von Sophia und Adriano lassen, es war keine einzige Bemerkung unterhalb der Gürtellinie dabei. Die meisten amüsierten sich königlich über uns. Ich hatte trotzdem ein gehöriges Kribbeln im Bauch, aber nach dem Frühstück sollte es noch ‚besser‘ kommen.

An einem Tisch fanden wir vier freie Plätze. Beim Frühstück gab es keine Sitzordnung. Unsere Tischnachbarn musterten uns belustigt, aber sie unterhielten sich mit uns, als ob wir vollkommen normal gekleidet wären. Freiwillig erzählten wir, dass wir eine Wette verloren hätten und den heutigen Tag so verkleidet verbringen müssten.

Nach dem Frühstück gesellten wir uns zu Emilias Eltern, um zu klären, wann wir wieder auf die Yacht gehen wollten. Aber erneut schlug die ‚italienische Matha‘ zu! Sophia ordnete mit Blick auf das wunderschöne Wetter an, dass sie uns als Ehrengästen zuerst noch die berühmte Grotta Azzurra zeigen müsste. Sie schaute dabei so vergnügt, dass vollkommen klar war, wie sehr sie sich über unsere peinlich berührten Blicke freute.

„In unserem Circulo D‘Amore legen wir großen Wert auf die Gefühle, wie unser Name es nahe legt und besondere Situationen spielen dabei eine wichtige Rolle,“ erklärte sie uns.

Tony und Emilia kicherten. Das hätten sie besser nicht tun sollen, denn sofort kam mir eine etwas gemeine Idee in den Sinn: „Ihr wollt uns doch bestimmt unterstützen? Zu viert ist es doch viel lustiger.“ Dabei zwinkerte ich Sophia zu, die sofort verstand, was ich damit bezweckte.

„Ihr wollt eure Freundinnen doch nicht im Stich lassen? Die beiden brauchen natürlich eine angemessene Begleitung! Mal schauen, wie wir euch angemessen kleiden können,“ sagte sie ohne Umschweife.

Augenblicklich verging den beiden das Lachen, und sie schauten mich erzürnt an. Aber sie sahen trotzdem irgendwie erregt aus.

„Ihr habt Glück, mit dieser Wendung hatte selbst ich nicht gerechnet. Also keine Sorge, es wird heute leider keine 4 Alices geben,“ fuhr sie fort.

Ich bekam ein leicht schlechtes Gewissen, weil ich Sophia mit meiner bewussten Bemerkung erst auf diese Idee gebracht hatte.

„Wir könnten eine ‚männliche‘ Begleitung sehr gut gebrauchen, die uns beim Besteigen …. „

„Oh ja Besteigen ist gut,“ bekam Tony schon wieder Oberwasser und kicherte albern.

„… der Boote an der Blauen Grotte hilft,“ fuhr ich ungerührt, aber grinsend fort.

„Tony, du kannst deine Torerojacke vom Ball anziehen und wenn ich es richtig einschätze, müsste Emilia die Jacke von Micha ganz gut passen. Da es sich um eine kurze Jacke handelt, müsste das gehen, obwohl Micha ja viel größer ist als du,“ nahm Sophia meinen Vorschlag auf. „Kommt mal mit ihr beiden! Ich werde euch beim Umziehen helfen,“ setzte sie dem ‚Drama‘ die Krone auf.

Während die drei zum Umziehen gingen, unterhielt sich Micha mit Adriano auf Italienisch. Da ich davon kein Wort verstand, hatte ich Gelegenheit meinen eigenen Empfindungen nachzugehen.

Was mir dabei auffiel, erschreckte mich im ersten Augenblick außerordentlich. Seit wir in Italien waren, hatte ich unwillkürlich meine jeweilige Begleitung in verfängliche Situationen gebracht und das auch noch mit steigender Begeisterung. Sei es Micha mit meinem auf meine Initiative hin endgültig ‚verschwundenen‘ Koffer oder Sophia anzustiften, unsere beiden Freundinnen in unsere erregenden Spiele mit einzubeziehen. Ich bekam fast Angst vor mir selbst, ich war ja genauso schlimm wie Micha und meine Freunde aus Deutschland, die mich selbst immer wieder in die unmöglichsten Situationen brachten. Nein eigentlich war ich sogar noch schlimmer als sie, denn die Sachen mit den Marilynkleidern und den Plaboyhäschen waren auch für mich bis jetzt die bei weitem die krassesten Aktionen in der Öffentlichkeit gewesen, und das hatte ich auch meinen Freundinnen zugemutet. Aber im Unterschied zu meinen deutschen Freunden, war ich auch selbst davon betroffen gewesen und hatte es schon in gewisser Weise genossen, gezwungenermaßen so auffällig in der Öffentlichkeit auftreten zu müssen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja auch noch nicht, dass Adriano mit seinem eigenen Einfallsreichtum den erregenden Ideen seiner Sophia in nichts nachstand.

Als die drei zurückkehrten, hatten sie zwar keine Krone, aber immerhin auffällige Zylinder auf, so ähnlich, wie sie einige Figuren in dem Märchen getragen hatten. Die Zylinder waren irgendwie schief und hatten so einen ‚schrägen Deckel‘.

Ich weiß nicht, wie ich das besser beschreiben soll. Zu grauen langen Hosen trugen sie kniehohe Reitstiefel mit 6cm Trichterabsätzen. In Verbindung mit den uniformähnlichen Jacken sahen sie jetzt wirklich wie die Märcheneskorte von Alice aus. Entsprechend unwohl schauten Tony und Emilia aus der Wäsche.

„Beim Circulo D’Amore muss man wohl auf alles gefasst sein,“ wandte ich mich an unsere Gastgeber.

„Oh ja!“ Die beiden Tremolos antworteten synchron und grinsten.

„Für Emilia ist das eine schöne Einführung in unseren Zirkel,“ sprach ihre Mutter alleine weiter. Worauf Emilia plötzlich anfing zu strahlen und ihre Eltern gleichzeitig umarmte.

Dann brachen wir zur blauen Grotte auf. Wir ließen uns mit dem hoteleigenen Van die 10km bis ans Ende der Insel fahren. Der Fahrer machte zwar große Augen, als er unsere ‚Verkleidung‘ sah, aber als gut geschulter Hotelmitarbeiter enthielt er sich jeglichen Kommentars. Dort angekommen, waren wir beiden Alices mit unserer Begleitung natürlich die große Attraktion bei den Touristen und viele zückten ihre Handys, um uns zu fotografieren. Wir hielten uns daraufhin die Prospekte über die Bootsfahrt, die wir im Wagen erhalten hatten, vor die Gesichter.

Zum Glück hatte Adriano hier offenbar VIP-Status, denn wir wurden umgehend an der Schlange vorbeigeleitet.

Mann, war mir das peinlich. Mit solch einem Aufsehen hatte ich nicht gerechnet. Hätten wir doch die Kleidchen erst am Wochenende mit unseren Freunden angezogen. Ich ärgerte mich richtig über meine bescheuerte Idee, das heute schon durchzuziehen.

Micha bemerkte sofort, wie es in mir arbeitete. Sie nahm meine Hand und flüsterte mir zu: „Mach dir nichts draus! Wir werden es überleben, und ist nicht die Peinlichkeit das wirklich Spannende an dieser Situation.“

„Stimmt,“ pflichtete ich ihr bei. „Ich hätte mich das nie im Leben getraut! Aber dieses Prickeln im Magen, weil ich von allen wie das achte Weltwunder angestarrt werde, ist schon irgendwie toll.“

Dann trat Sophia zu uns und fragte mit einem Lächeln im Gesicht, „wie gefällt euch unser Ausflug bis hierher? Habt ihr Farfalle nello Stomaco?“ Diesmal übersetzte Micha für mich, „Schmetterlinge im Bauch?“

„Oh ja, und wie,“ antwortete ich sofort. „Mit diesem Ausflug hast du uns vollkommen überlistet. Ich hatte auf eine ruhige Rückfahrt mit der Con Amore und einen ruhigen Nachmittag in eurer Villa gehofft.“

Micha fuhr fort: „Bisher musste immer Alex die auffälligen Kleider tragen. An diesem Wochenende haben du und die Herzogin uns voll erwischt. Ich hatte mit diesen ganzen Auftritten nicht im Entferntesten gerechnet. Aber das Prickeln im Bauch ist unvergleichlich “

Ich nickte zustimmend.

„Ich mag es aber noch mehr, wenn ICH Alex in solche Situationen bringen kann.“

„Na warte,“ drohte ich ihr theatralisch. „Wenn ich wegen dir Magenprobleme bekomme, musst du mich pflegen, und zwar besonders liebevoll.“

Übermütig grinsend tat sie meinen Einwand ab: „Von Schmetterlingen im Bauch ist noch niemand krank geworden.“

Wir konnten unsere lustige Auseinandersetzung nicht fortsetzen, denn ein neues Boot legte an und ich ließ mir von Tony beim Besteigen helfen. Liebevoll umfasste sie meine Taille und half mir, rüber zu kommen. Emilia machte es bei Micha genauso, und als ob sie sich abgesprochen hätten, setzten sie sich Arm in Arm mit uns auf die schmalen Bänke. Wir sahen aus, wie zwei verliebte Paare. Vielleicht waren wir es ja tatsächlich, auch wenn wir dafür falsch saßen. Micha und ich waren ein Paar und bei Tony und Emilia hielt ich alles für möglich. Schließlich hatten sie die Nacht zusammen verbracht. Ich gönnte ihnen den Spaß.

In der Blauen Grotte war es verhältnismäßig dunkel, da nur das blaue Licht durch das Wasser schimmerte. Daher auch der einprägsame Name. Im Arm von Micha hätte ich das Ganze noch mehr genossen. Zusammen mit der übermütigen Tony fehlte mir die verliebte Zweisamkeit etwas. Aber es war trotzdem wunderschön. Ohne den italienischen Capitano, der uns immer wieder voller Interesse anschaute, wäre es eine sehr romantische Fahrt gewesen. So überwog die Peinlichkeit durch unsere Kleidung, denn unsere beiden ‚Herren‘ erregten in ihren Pseudouniformen ebenfalls einiges an Aufsehen.

Nachdem wir wieder zurück an Land waren, flitzten wir schnell zum Van des Hotels, damit wir den gaffenden Touristen endlich entkommen konnten. Im Wagen lachten wir erleichtert auf.

„Uff, was für eine Show,“ sagte ich lachend.

„Wie schaffst du es nur, in solchen Situationen nicht im Boden zu versinken,“ fragte mich Tony. „Mir war meine Uniform ja fast schon zu viel.“

Statt mir antwortete Sophia: „Alex hat bereits einige Monate geübt und kann das daher besser überstehen. Normalerweise hätte ich dich auch nicht ins kalte Wasser geworfen, meine liebe Antonia. Aber nach deinen Erzählungen, was du alles schon mit Alex und den anderen angestellt hast, war es nur logisch für mich, dass du ebenfalls dran bist. Betrachte mich als Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit. Hoffentlich hat es euch allen trotzdem Spaß bereitet, denn das ist der Sinn unseres Circulo D’Amore.“

„Ich hätte es mir nicht freiwillig ausgesucht. Aber ja, es hat mir sogar großen Spaß gemacht,“ antwortete Tony sofort.

Emilia stimmte ihr zu: „Das ganze Wochenende war super! So spannend war es noch nie!“

„Ich kann jetzt immer besser verstehen, was es bedeutet meine Kreationen tragen zu müssen. Genau diese Gefühle will ich damit hervorrufen,“ ergänzte Tony noch.

Micha war etwas zurückhaltender. „Mir hat es auch gefallen, aber ich sehe mich eher auf deiner Seite, Sophia. Auf der Seite, die solche Aktionen anordnet. Mir gefällt Alex‘ erstauntes bis entsetztes Gesicht immer so sehr,“ äußerte sie sich.

„Heh, heh,“ wehrte ich mich gespielt entrüstet.

„Gibs doch zu, dir gefällt das Ganze doch auch total. Oder warum hast du mir bei deiner legendären Besprechung letzte Woche noch mehr Macht über dich gegeben?“

„Einfach, weil ich dich liebe und weil ich dir vertraue.“

Micha lächelte geschmeichelt. „Ich dich doch auch,“ erwiderte sie liebevoll.

Im Hafen

Als uns der Van vor dem Hafen absetzte, zeigte Tony ihre Nehmerqualitäten. Vorhin hatte sie noch ihr Unbehagen über den Auftritt als auffällige Märchenfigur in Uniform geschildert und dass sie das als sehr unangenehm empfand. Aber jetzt drehte sie voll auf. Nachdem sie mir galant aus dem Van geholfen hatte, ließ sie meine Hand nicht los, sondern hielt sie weiterhin fest. Sie stellte sich neben mich und hob unsere Hände auffällig in Brusthöhe. Emilia ließ sich davon anstecken und machte es bei Micha genauso.

Wie in einer Disneyparade gingen wir so durch den Hafen in Richtung der Anlegestelle der Con Amore. Sophia und Adriano folgten uns breit lächelnd.

An einer Eisdiele wollte uns Adriano unbedingt noch zum ‚besten Eis von Capri‘ einladen. Mir fiel das Herz in die Pettipants. Noch länger so auffällig in der Öffentlichkeit! Ich hatte gar keine Chance sein Angebot abzulehnen. Er stellte sich sofort in der Schlange an, und zu einer lautstarken, typisch italienischen Diskussion vor der Menschenmenge hatte ich noch weniger Lust. Also schwieg ich lieber und fügte mich in die Situation. Innerlich zitterte ich vor Scham, aber nach außen gab ich die glückliche Alice, die sich auf ein Eis freut.

Adriano

Prinzessin Antonia schien sich mit ihrer übertrieben Darstellung augenscheinlich mit der Situation arrangiert zu haben, und die anderen machten auch noch begeistert mit. Daher entschloss ich mich ,den Auftritt vor Publikum‘ noch etwas zu verlängern und stellte mich bei der angeblich besten Eisdiele Capris in die Schlange. Die Prinzessin war nur der Auslöser gewesen. Ich wollte Michaela testen. Wie würde sie sich in dieser ungewohnten und peinlichen Situation verhalten?

Mit Michaelas Eltern waren wir sehr gut befreundet gewesen. Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Eltern hatte ich mich sehr gefreut, nun geschäftlichen Kontakt mit ihrer Tochter zu pflegen. Als ihre Eltern uns einmal im Urlaub besuchten, durfte ich auch die damals noch kleine Michaela kennenlernen.

Ihren Eltern war keine Situation ungewöhnlich genug gewesen und sie hatten sich mit Vorliebe gegenseitig in Verlegenheit gebracht. So ähnlich schien es bei Micha und Alex ebenfalls zu sein. Micha schien zwar die Dominantere zu sein, aber Alex revanchierte sich oft genug mit kleinen ausgesuchten ‚Nettigkeiten‘. Bei der Erzählung der beiden über ihre Abenteuer musste ich oft herzhaft lachen und fühlte mich stark an meine beiden verstorbenen Freunde erinnert.

Mittlerweile war Micha die Karriereleiter enorm aufgestiegen und zu einer der wichtigsten Topmanagerin ihres Arbeitgebers geworden. Bereits seit unserem ersten geschäftlichen Kontakt hatte ich sie wohlwollend unterstützt und ihr weitere Kontakte in Italien, aber auch weltweit verschafft. Ihr Verhandlungsgeschick gleich in mehreren Sprachen brachte sie sehr schnell weiter und sie wurde zur erfolgreichsten internationalen Vertreterin ihrer Firma. Soweit ich wusste, sprach sie Englisch und Französisch fast wie ihre Muttersprache und Spanisch sehr verhandlungssicher. Ihr anfangs noch etwas holpriges Italienisch war im Laufe unserer geschäftlichen Kontakte immer besser geworden und mittlerweile nahezu perfekt. Sie lernte wirklich sehr schnell.

Die in geschäftlichen Dingen so selbstsichere Gräfin Michaela wollte ich als väterlicher Freund etwas herausfordern. Außerdem, wozu waren wir im Circulo D’Amore. Es gehörte zu unserer Natur, andere liebevoll in Verlegenheit zu bringen. Dieses peinliche Gefühl mit dem Kribbeln im Bauch war einfach zu schön und ich sah der lieben Michaela an, dass es in ihrem Bauch wohl eher brodelte als kribbelte. Sie war wahrscheinlich noch nicht oft solchen Situationen in der Öffentlichkeit ausgesetzt gewesen. Alex war es auch sehr peinlich, aber die Freude über Michaelas Unbehagen war ihm trotzdem anzusehen.

Tony und meine Tochter kamen dabei noch am unspektakulärsten weg. Das bisschen Uniform mit den Stiefeln war wirklich nicht der Rede wert. Aber zusammen mit den beiden auffälligen Alices standen sie natürlich ebenfalls im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Tony hatte ihr Unbehagen von der Bootsfahrt perfekt überspielt und sich für diesen auffälligen Auftritt wie bei einer Parade entschieden. Alle Achtung! Die ließ sich nicht so leicht unterkriegen. Auf meine Tochter war ich natürlich ebenfalls sehr stolz, sie hatte ohne zu zögern, bei der ‚Parade‘ mitgemacht. Gestern hatte sie sich als Playboyhäschen und süße Cinderella ebenfalls bestens geschlagen. Am meisten hatte mich ihr spontanes Hilfsangebot für Nancy von Stein überrascht, die sie nur aus den Erzählungen unserer drei Gäste kannte. Sie hatte sich freiwillig zu einem besonders peinlichen und frivolen Auftritt gemeldet, nur um einer Unbekannten zur Gerechtigkeit zu verhelfen. Emilias Aufnahme in unseren Circulo D’Amore stand nun nichts mehr im Wege.

Sophia musste über meine jetzige Aktion lächeln, sie hatte natürlich sofort durchschaut, dass es mir nicht um das beste Eis ging. Schließlich war das hier nur irgendeine Gelateria. Sie blickte mich mit diesem ganz bestimmten Blick an und ich ahnte, dass sie sich gerade etwas für mich ausdachte. So war unsere Beziehung eben, immer spannend und erregend.

Micha

Ich kannte Adriano bereits seit meiner Kindheit, aber so richtig hatte ich ihn als meinen beruflichen Mentor kennen und schätzen gelernt. Er und Sophia waren langjährige und sehr gute Freunde meiner Eltern gewesen. So privat, wie an diesem Wochenende war es aber bis jetzt noch nie gewesen. Bisher hatte es immer nur nach den Geschäftsterminen ein kurzes privates Treffen mit seiner Familie gegeben. Irgendwie erinnerte er mich an meinen Vater, er war einfach mein väterlicher Freund. Sophia hatte auch etwas von meiner Mutter an sich und ich mochte sie ebenfalls sehr gern. Die Ideen, mit denen die beiden uns in Verdrückung gebracht hatten, waren wirklich etwas ganz Besonderes. Wir waren hoffentlich nicht zum letzten Mal zu Besuch bei ihnen.

Ich glaube Adriano hatte mich durchschaut, auch wenn ich mich bemühte, mir mein Unbehagen wegen meines Auftritts als Alice aus dem Wunderland nicht anmerken zu lassen. Nachdem ich mich endlich halbwegs beruhigt hatte und an Emilias Hand durch den Hafen stolzierte, setzte er mit der Eisbestellung noch eins obendrauf. Wir waren natürlich wieder im Fokus aller Passanten und wurden entsprechend begafft. Mir war das extrem peinlich. Tröstlich war nur, dass mich später, wenn ich wieder normal gekleidet war, wohl niemand mehr erkennen würde. Aber morgen stand mir ja noch mein geschäftlicher Termin mit ihm bevor. Er hatte schelmisch gelächelt, als ich ihm mein Dilemma mit dem Verschluss meines Koffers schilderte. Den ‚Diebstahl‘ von Alex‘ Koffer hatte er, auf meine Bitte hin, schließlich selbst veranlasst. Dass ich nun deshalb auch meinen Koffer nicht mehr öffnen konnte, schien ihn ausgesprochen zu amüsieren.

„Dann musst du morgen bei unserem Geschäftstermin eben eins der schönen neuen Kleider tragen, die meine Tochter für dich gekauft hat.

Alex‘ darfst du natürlich gerne mitbringen, dann kann er dich einmal live in Aktion erleben,“ hatte er mir breit lächelnd geantwortet.

Alex

Leider war die Schlange vor der Eisdiele recht lang und wir mussten als die Attraktion fast eine Viertelstunde in der Fußgängerzone warten. Wir taten die ganze Zeit so, als ob wir in den Flyern der blauen Grotte lesen würden, damit unsere Gesichter auf den vielen Fotos der Schaulustigen nicht zu erkennen waren.

Endlich kam Adriano dann breit grinsend mit den schön garnierten Eisbechern zu uns.

Eis essend gingen wir weiter in Richtung der Con Amore. Nachdem wir das Eis probiert hatten, fragte uns Sophia lächelnd: „Und wie schmeckt euch nun dieses angeblich beste Eis Capris?“ Dabei blickte sie ihren Mann ironisch an.

Spontan sagte ich: „Das Eis ist echt super, danke, dass du uns so einen Genuss bereitet hast, Adriano.“

Micha schloss sich geistesgegenwärtig an: „Das Eis und auch der Besuch der Blauen Grotte sind ein ganz besonderes Erlebnis. Danke dafür ihr beiden.“

Tony ließ sich ebenfalls nicht lumpen: „Das alles ist ein großartiges Erlebnis. Danke, dass ich dabei sein darf. By the way, das Eis ist wirklich gut.“

Emilia hatte ebenfalls eine Meinung dazu: „Das Eis ist ja ganz nett, Papa. Aber ich glaube, du hast das nur bestellt, um uns noch länger dieses Kribbeln im Bauch zu bereiten.“

„Stimmt meine Lieben, ich konnte einfach nicht widerstehen. Aber der Zwiespalt in euren Gesichtern, dass wegen mir euer aufregender Auftritt in der Öffentlichkeit auch noch verlängert wurde. Einfach grandios.“

Sophia ergänzte: „Ich hatte den Eindruck, dass ihr vier euch den ganzen Vormittag nicht schlüssig gewesen seid, ob ihr euren Auftritt nun genießen solltet, oder ob es euch nur außerordentlich peinlich sein war. Diese Gefühle sind doch gerade das Interessanteste im Leben.“
60. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 12.01.25 10:29

29. Sonntagnachmittag :Ein unwiderstehliches Angebot

In der Zwischenzeit hatten wir die Con Amore erreicht und konnten endlich aus der quirligen Öffentlichkeit in die Ruhe des Schiffs flüchten.

Dort machte Sophia Micha und mir unter 6 Augen ein unwiderstehliches Angebot. „Ihr dürft gerne eins von den süßen neuen Kleidern anziehen, wenn ihr Emilia und Tony dazu bringt, ebenfalls eins anzuziehen. Dann braucht ihr nicht als auffällige Alices durch den Hafen zu gehen.“

„Das wäre wirklich eine Erleichterung. Wenn ich nur daran denke, wieviel Aufsehen wir gestern am frühen Morgen in der Marina bereits erregt haben, als kaum jemand unterwegs war,“ sagte ich erleichtert.

„Und erst die ganzen Kommentare der Signori,“ ergänzte Micha, die das ja alles verstanden hatte.

„Es gibt nur einen Haken an der ganzen Sache, wir gehen dann heute Abend noch schön zum Essen,“ konkretisierte Sophia ihr Angebot.

Für Micha war das natürlich kein größeres Problem, aber für mich schon. Der hohe Gehschlitz und der tiefe Ausschnitt waren mir immer noch äußerst unangenehm. Aber immer noch besser, als den Rest des Tages in dem unbequemen Pipestem-Korsett zu verbringen. Mein Wunsch dieses unbequeme Korsett loszuwerden, wog schwerer als mein Unbehagen durch einen sexy Auftritt im süßen Kleid. Außerdem kamen wir so schließlich um den erneuten Auftritt als Alices in der Öffentlichkeit herum.

Nach kurzem Überlegen antwortete ich: „Also von mir aus geht das klar. Die Kleider sind mir zwar alle zu sexy und aufreizend, aber allemal besser als eine erneute Parade im Alicekostüm.“

Micha schloss sich mir an: „Auf einen erneuten Auftritt als Alice kann ich ebenfalls gerne verzichten. Ich bin auch für eins der neuen Kleider.“

In mir regte sich mein schlechtes Gewissen, weil ich unsere beiden Freundinnen an diesem Wochenende bereits so oft in peinliche Situationen gebracht hatte. „Aber erst fragen wir Emilia und Tony.“

Also gingen wir zu ihnen und berichteten von Sophias Angebot, jedoch ohne zu erwähnen, dass wir dann noch in ein Restaurant gehen würden. Die beiden nahmen sofort an. Selbst Tony hatte keine Einwände, obwohl sie ja ein Kleid tragen sollte, ein sehr aufreizendes noch dazu. Wenn sie da schon gewusst hätte, was uns beim Abendessen und vor allem auf dem Weg dorthin erwarten würde. Aber sie hatte, Micha und mir zu Liebe, sofort zugestimmt. Na ja, vielleicht auch, weil ihre Aufmachung ebenfalls nicht gerade unauffällig war.

Also brachte Sophia uns vier der neuen Kleider. Zum Glück hatten die beiden meine Größe und Figur, so dass ihnen meine Kleider perfekt passten. Da wir auf der Rückfahrt allein auf der Yacht waren, zogen wir uns direkt im Salon um. Was für eine Erleichterung, endlich aus dem extremen Pipestem-Korsett herauszukommen. Besonders Micha war erleichtert, da sie bisher in der Regel nur leicht geschnürt worden war. Die Herzogin hatte für sie jedoch ein deutlich engeres Korsett als bisher ausgesucht. Durch die weichen Untergewänder waren zum Glück keine Spuren der restriktiven Korsetts auf unseren Körpern zurückgeblieben.

Nachdem wir uns alle ausgezogen hatten, zogen wir uns als erstes die langen Strümpfe und die Strapsgürtel an. Ich hatte bei unserem Einkaufsbummel darauf bestanden, dass auch verhältnismäßig normale Slips dabei waren, also nicht nur Tangas oder opulente Rüschenslips. Aber Sophia reichte uns stattdessen sogenannte C-Slips, dagegen war an einem Tanga direkt viel Stoff.

Ich starrte das Teil entgeistert an. Als ich meine drei Mitstreiterinnen anschaute, erkannte ich auch auf ihren Gesichtern wohliges Entsetzen. In Verbindung mit den hohen Beinschlitzen unserer Kleider wurde garantiert die erotische Fantasie eines jeden Betrachters oder auch einer Betrachterin stärkstens angeregt.

So ein C-Slip-Tanga bestand in der Hauptsache aus einem mit Stoff bespannten flexiblen Kunststoffbügel, der sich vorne teilte und so den Schambereich bedeckte. Hinten endete er in einem einzelnen Strang, der von der vorgegebenen Biegung des Bügels in die Pospalte gedrückt wurde. Von der Seite betrachtet würde es aussehen, als ob wir keine Unterwäsche tragen würden und ich war mir sicher, dass man das auch unter unseren sehr hoch geschlitzten Kleidern erkennen konnte.

Unsere Einwände blockte Sophia einfach mit der Mitteilung ab, dass es außer diesen schönen Slips nur noch rüschenbesetzten Pettipants an Bord gebe. Uns allen war jedoch klar, dass die unter den Kleidern absolut unmöglich aussehen würden. Also fügten wir uns in unser Schicksal und klemmten die C-Slips an unseren Unterleib.

Ich beobachtete fasziniert, wie sich zuerst Micha den Slip anzog, wenn man denn überhaupt von Anziehen sprechen konnte. Sie stellte sich mit leicht gespreizten Beinen hin und führte den Slip zwischen ihren Oberschenkeln hindurch. Dann bog sie den C-förmigen Bogen auf, legte das Vorderteil auf ihren Schambereich und positioniere alles richtig. Als sie den Bogen losließ, schnappte er mit einem lustigen Geräusch zwischen ihre Pobacken. Micha zuckte erstaunt, als sich hintere Teil des C-Strings fest in ihre Pospalte krallte.

Bei Tony und Emilia lief das Anlegen etwas flüssiger, da sie Micha ebenfalls genau beobachtet hatten. Sie passten auch etwas besser auf, als sie den hinteren Teil losließen. Das lustige Geräusch entfiel dadurch leider, aber sie schnitten trotzdem erstaunte Gesichter.

Natürlich wollte ich ebenfalls vermeiden, dass der hintere Teil des Bogens zu fest in meinen Hintern knallte. Aber ich hatte die Rechnung ohne meine Micha gemacht. Genau zum kritischen Zeitpunkt, als der Slip besonders weit aufgebogen war, umfasste sie meine Taille mit beiden Händen. Sie wusste genau, wie kitzlig ich an diesen Stellen war. Wie von ihr erwartet, zuckte ich zusammen. Dabei zog ich den ziemlich stabilen Bogen sogar noch weiter auseinander, bevor ich ihn erschreckt losließ. Ich fühlte mich, als ob mich der Slip in eine linke und eine rechte Hälfte teilen wollte.

Es war ein absolut ungewohntes Gefühl, wie sich der mit Stoff bespannte Kunststoffbogen des Slips an meine künstliche M*se schmiegte und sich zwischen den Beinen hindurch fest in die Spalte zwischen meinen Pobacken presste. Dieses Gefühl und das Wissen, gleich in diesem aufregenden Teil in die Öffentlichkeit gehen zu müssen, erzeugten wieder einen sehr unruhigen Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch. Den drei anderen sah ich ihre Erregung ebenfalls an. Sogar Sophia schaute sehr erregt. Es machte ihr offensichtlich extreme Freude, uns erneut in eine prickelnde Situation zu bringen. Das konnte ich nur zu gut nachempfinden, weil ich es dieses Wochenende ebenfalls sehr spannend gefunden hatte, Emilia und Tony immer wieder mit in unsere Bestrafungen zu verwickeln.

Nachdem wir ‚untenrum‘ fertig eingekleidet waren, wenn man das überhaupt als bekleidet bezeichnen wollte, zogen wir uns ‚niedrige‘ Sandaletten mit schlanken 8cm Trichterabsätzen an.

Dann suchte ich nach einem BH. Wieder mit diebischer Freude teilte mir Sophia mit, dass es auf dem ganzen Schiff keinen einzigen BH gäbe.

Den drei anderen war das egal, aber mir nicht. Ich trug schließlich die neuen lebensechten Brüste erst seit kurzem und war an tiefe Ausschnitte nicht gewöhnt. Sophia hatte mich erneut überlistet. So bekam das Tragen des neuen Kleides für mich eine ganz andere Dimension. Ich will nicht sagen, dass ich tiefe Ausschnitte hasste, aber der erzwungene Verzicht auf einen BH machte mir das Kleid nicht unbedingt sympathischer. Wobei, das Prickeln, es tun zu müssen, mehr und mehr Überhand nahm. Wenn Micha das bemerkte, standen mir wahrlich spannende Zeiten bevor.

Micha schaute mich prüfend an, als ich mir voller Unbehagen das auffällige Kleid ohne den BH anzog. Ein verstehendes Lächeln huschte über ihr Gesicht und ich war mich sicher, sie hatte mich durchschaut. Breit grinsend zog sie mir fürsorglich den Rückenreißverschluss zu und zupfte mein Dekolleté zurecht. Dann küsste sie mich auf meine nackten Schultern und ich bekam eine wohlige Gänsehaut. Vor den anderen war mir das irgendwie peinlich und verlegen versuchte ich mich abzuwenden. Aber Micha ergriff meine Arme und hielt mich fest, während sie meine andere Schulter küsste.

Hatte ich vorhin noch ein leicht schlechtes Gewissen gehabt, Tony erneut um das Tragen eines der von ihr verabscheuten Kleider zu bitten, war es endgültig verflogen, als sie am oberen Ende meines Beinschlitzes eine Schleife aufzog und das Band, das diesen Teil zusammengeschnürt hatte, herauszog. Nun war der Schlitz mit einem Schlag 10cm höher und bei jedem Schritt würden fast meine Hüftknochen zu sehen sein.

Sophia hatte bei Tonys Aktion nur hintergründig gelächelt und sofort erkannten wir, weshalb sie so lächelte. „Dann wird aber bei euch allen der Beinschlitz verlängert.“ Dabei blickte sie besonders Tony an, bei deren Kleid der Beinschlitz dann noch weiter nach oben reichen würde als bei meinem eigenen Kleid. Resolut öffnet Sophia bei ihr die Schleife und zog das Band aus der Schnürung. Nun gut, bei ihrer Figur konnte sich Tony das durchaus erlauben. Aber ich erkannte, wie peinlich ihr das war. Sie sah aber auch wieder sehr erregt aus und ich nahm mir vor, irgendwann dafür zu sorgen, dass sie auch mal eines ihrer eigenen Lolitakleidchen anziehen musste.

Micha und Emilia blickten ebenfalls etwas sparsam. Beim Kauf der Kleider war mir die Schnürung für den Beinschlitz gar nicht aufgefallen, aber auch an den Kleidern, die Emilia und Micha trugen, gab es Möglichkeiten, den Schlitz noch zu verlängern. Da hatten mir meine beiden ‚Einkaufsverführerinnen‘ ja sehr spezielle Kleider untergejubelt. Umso mehr genoss ich es, als erstes bei Emilia die Schnürung zu öffnen. Danach trat ich zu Micha und öffnete aufreizend langsam die Knöpfe mit denen ihr Beinschlitz am oberen Ende verschlossen war. Dann streichelte ich ihren nackten Oberschenkel und gab ihr noch einen Kuss auf ihre süße gut erreichbare Pobacke. Ich genoss die sexuelle Erregung, die ich ihr vor den anderen Frauen damit bereitete, aber auch mein eigens Unbehagen, weil die drei anderen Frauen uns interessiert zuschauten.

Aber Micha wäre nicht meine Micha, wenn sie sich nicht sofort revanchiert hätte. Nachdem ich mich wieder aufgerichtet hatte, umarmte sie mich mit ihrem linken Arm und küsste mich leidenschaftlich, während sie mit ihrer rechten Hand meinen durch den Gehschlitz fast nackten Oberschenkel ergriff und ihn anhob. Reflexartig schlang ich meinen Unterschenkel um ihren Unterleib und drückte sie noch fester an mich. Zunehmend erregter erwiderte ich ihren Kuss. Nachdem wir gar nicht mehr aufhören wollten, klatschten die anderen begeistert Beifall, auch Adriano, der inzwischen den Salon betreten hatte.

Ich hatte den Kuss wirklich ausgesprochen genossen. Aber als mir der Beifall klarmachte, dass wir uns vor den anderen so erotisch geküsst hatten, war mir das doch wieder peinlich.

Adriano betrachtete seine Tochter bewundernd und nahm sie väterlich liebevoll in den Arm. Dann drückte er ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn. Man konnte erkennen, wie sehr sie diese Geste ihres Vaters genoss.

„Ich freue mich schon darauf, gleich vier so atemberaubend schöne junge Damen zum Abendessen ausführen zu dürfen,“ sagte er begeistert und umarmte uns nacheinander.

Sophia tat es ihrem Mann gleich und umarmte als erstes ihre Tochter und dann nacheinander uns drei andere.

Durch die Unterhaltungen und das Umziehen hatte das Ganze etwas länger gedauert. Gerade als wir uns fertig geschminkt und zurecht gemacht hatten, legten wir in der Marina in Neapel an.

Vom Winde verweht

Sophia machte ein Geheimnis daraus, wo es hingehen sollte. Sie führte uns scheinbar ziellos durch die Gässchen des Hafenviertels. Durch die verwinkelten Sträßchen pfiff der Wind mal aus der einen und mal aus der anderen Richtung, so dass wir gut zu tun hatten, unsere Röcke nach unten zu halten, um noch tiefere Einblicke zu verhindern. Bald waren wir vier ‚Mädchen‘ so aufgedreht, dass wir bei jedem Windstoß anfingen wie wild zu kichern. Dadurch erregten wir natürlich noch mehr allgemeines Aufsehen, was uns nur noch alberner werden ließ. Eigentlich hätten wir eher peinlich berührt sein müssen. Aber die ganze Situation war so erregend, dass wir es auf eine unbestimmte Art und Weise genossen, so viel Aufmerksamkeit zu erregen. Ich war mir über meine eigenen Gefühle jedenfalls selbst nicht so ganz im klaren. Den anderen sah ich ebenfalls ihr Unbehagen, aber auch die Erregung an.

Adriano hatte ein Erbarmen und wir setzten uns auf die Terrasse einer gemütlichen Cafeteria. Er bestellte für jeden einen Caffè Latte. Ich genoss den starken Milchkaffee mit geschlossenen Augen und verzücktem Gesicht. Als ich meine Augen wieder öffnete, starrten mich Adriano und meine Begleiterinnen erstaunt an.

„Dein genießerisches Gesicht ist immer eine Offenbarung,“ sagte Sophia bewundernd.

„Oh ja,“ bestätigte ihr Mann. „Als du gestern Abend das Gelato genossen hast, konnte ich es als dein Tischherr ja besonders genießen. Du hast damit allgemeine Aufmerksamkeit erregt.“

Micha setzte noch einen drauf: „Ihr hättet ihn mal beim Fest der Herzogin sehen sollen. Da sah es so aus, als ob er jeden Augenblick einen Orgasmus kriegen würde, als er das Eis zum Nachtisch genoss. Einige Herren an den Nachbartischen hatten Probleme mit dem Sitz ihrer Hosen, während sie ihn in seiner Rolle als Alexandria bewunderten. Es war schon sehr erotisch, wie er oder wie die andern glaubten, sie das Eis gegessen hat.“

„Das habe ich doch völlig unbewusst gemacht. Das Eis war so großartig, ich konnte gar nicht anders, als jedes einzelne Löffelchen zu feiern.“

„Das stimmt. Der Prinz als dein Tischnachbar war ebenfalls vollkommen aus dem Häuschen.“

„Genau! Er hat dem Koch ebenfalls seinen Dank aussprechen lassen.“

„Oh ja, mir hat er erzählt, dass ihm diese Nachspeise ein ausgesprochenes Vergnügen bereitet hätte, und damit meinte er nicht nur das Eis,“ erzählte Tony mit einem breiten Grinsen.

„Mir hat die Art und Weise, wie du gestern dein Eis gegessen hast, ebenfalls ein großes Vergnügen bereitet,“ ergänzte Adriano. „Aber nicht nur deine Darbietung, sondern auch die Reaktionen, vor allem der männlichen Gäste, haben mich amüsiert.“

Mir war echt peinlich, dass sich die anderen daran ergötzten, wie ich meinen Nachtisch genossen hatte. „Ihr seid alle blöd,“ rief ich gespielt beleidigt. „Ich esse nie wieder Nachtisch mit euch zusammen!“

„Da bin ich aber mal gespannt. Das Restaurant, das wir gleich besuchen werden, ist für seine Nachspeisen berühmt,“ meinte Sophia süffisant.

„Na gut! Erwischt! Aber bitte keinen Applaus im Restaurant,“ gab ich übertrieben zerknirscht klein bei.

In aller Ruhe tranken wir unseren Latte und blödelten weiter. Wir hatten alle großen Spaß dabei, denn wir machten uns wirklich über jeden aus unserer kleinen Gruppe lustig.

Als wir wieder aufbrachen war der Abendwind eher noch stärker geworden und wir hatten noch mehr zu tun, unsere in alle Richtungen wehenden Röcke zu bändigen. Waren wir vor dem Kaffee schon aufgedreht gewesen, so war es nun durch das Koffein und das Rumalbern vollkommen um uns geschehen. Wir kamen aus dem Kichern gar nicht mehr heraus. Um dem Wind etwas auszuweichen, besuchten wir verschiedene kleine Läden, in denen wir von den Verkäuferinnen und besonders den Verkäufern begeistert bewundert wurden.

Mir war es immer noch peinlich, wenn ich so offen von fremden Männern angehimmelt wurde. Aber in unseren Kleidern waren wir einfach viel zu sexy, um von den Signori ignoriert zu werden. In den Geschäften bekamen wir das direkt mit, auf den Straßen wurde uns dafür öfter hinterher gepfiffen. Kurz und gut, als wir endlich bei dem vielgerühmten Restaurant ankamen, war ich vor lauter Scham kaum noch im Stande, einen anderen Menschen anzublicken.

Zum Glück wurden wir von einer sehr netten Kellnerin empfangen und zu unserem reservierten Tisch geführt. Leider war dieser am Rand eines erhöhten Podests in der Mitte des Restaurants. Von dort hatte man einen guten Blick durch das Restaurant und zusätzlich durch die großen Fenster noch eine super Aussicht über den romantischen Hafen. So weit so gut, leider war das Podest so hoch, dass jeder, der vorbeiging, unsere nackten, durch den Gehschlitz hervorblitzenden Beine, in bequemer Sichthöhe bewundern konnte.

Im Laufe des Abends fiel mir auf, dass manche Herren verdächtig oft an unserem Tisch vorbeigingen. Wie üblich verdrehte ich innerlich wegen dieser Machos die Augen und lächelte nach außen beim Gedanken an mein wahres Geschlecht.

Zum Glück war das Essen ganz hervorragend, genauso wie angekündigt. Dadurch war ich gut abgelenkt und bemerkte mal wieder die vielen begehrlichen Blicke der Männer nicht. Da wir ein 5 Gänge Menü hatten, zog sich unser Mahl entsprechend in die Länge. In den Pausen zwischen den Gängen unterhielten wir uns weiter angeregt, aber nicht mehr so aufgedreht, wie in der Cafeteria.

Gedankenverloren schloss ich beim Essen immer wieder genießerisch die Augen. Die bezeichnenden Blicke meiner Begleitung nahm ich gar nicht wahr. Genauso ging es mir mit den teilweise ablehnenden Blicken der anwesenden Frauen und auch das begehrliche Gaffen mancher Herren entging immer noch meiner Aufmerksamkeit.

Als zum Abschluss der angepriesene Nachtisch serviert wurde, konnte sich Tony den passenden Kommentar nicht mehr verkneifen. „Jetzt gleich haben wir den doppelten Genuss, einmal diesen phänomenalen Nachtisch und zusätzlich noch das grandiose Finale von Alex‘ Genießer-Show.“

Ertappt blicke ich mich endlich um. Meine Freunde blickten mich alle breit lächelnd an. Aber von unserer erhöhten Position nahm ich endlich auch die Blicke der testosterongesteuerten Männer wahr. Ich hatte mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass ich mit meiner jetzigen Erscheinung extrem begehrenswert auf Männer wirkte. Schließlich war und bin ich ein heterosexueller Mann, auch wenn ich mittlerweile mit anderen Männern tanzte und mit Sven und Björn sogar bereits Männer geküsst hatte. Aber meistens nur ganz vorsichtig auf die Wange. Gut bei meiner legendären Besprechung mit unserem Freundeskreis hatte ich Sven auch auf den Mund geküsst, aber ohne ‚jedes Extra‘. Das fand ich damals auch OK, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich niemals einem Mann einen Zungenkuss geben wollte.

Weil ich gerade eine so hervorragender Laune hatte, begann ich, den außerordentlich leckeren Nachtisch bewusst noch auffälliger zu genießen. Diesmal achtete ich jedoch, so unauffällig wie möglich, auf die anderen Gäste. Ich genoss es sogar irgendwie, wenn ich mal wieder sah, dass ein Mann seine Hose richten musste, weil sie ihm augenscheinlich zu eng geworden war. ))

Die anderen an unserem Tisch machten sich derweil lustig über mich und meinen übertriebenen Genuss, was mich zu weiteren schauspielerischen Höchstleistungen anspornte. Ich weiß auch nicht, welcher Teufel mich da ritt, aber ich begann die auffordernden Blicke der Männer zu erwidern und den ablehnend blickenden Damen zuzulächeln. Innerlich amüsierte ich mich als DER Alex sehr darüber.

Was war nur los mit mir? Auf welche Reise hatte ich mich da begeben? In meinem früheren Leben war mir jede Aufmerksamkeit durch Unbekannte zuwider gewesen. Jetzt verhielt ich mich so, dass die Männer annehmen mussten, ich würde ernsthaft mit ihnen flirten. Nun gut, mit Sven hatte ich mittlerweile recht oft geflirtet, aber mit ihm war ich auch sehr gut befreundet und kannte ihn von allen aus unserem Freundeskreis am besten.

Zum Glück waren wir mit Adriano und Sophia hier, sie wirkten wie unsere Eltern, was ja für Emilia sogar stimmte. Ohne unsere ‚erwachsene‘ Begleitung wären bestimmt die ersten Machos bereits an unserem Tisch aufgetaucht, um uns anzubaggern. Aber jeder hatte gesehen, wie ausgesprochen zuvorkommend Sophia und Adriano behandelt worden waren, das wirkte zusätzlich noch abschreckend, da man annehmen musste, dass wir unter dem besonderen Schutz der Restaurantleitung standen. Auf dem Rückweg erzählte mir Adriano, dass er an dem überaus erfolgreichen Restaurant über eine seiner Gesellschaften beteiligt war.

Wir saßen noch lange an unserem Tisch, tranken etwas und genossen den Ausklang dieses überaus ereignisreichen Wochenendes. Als wir gegen 22 Uhr das Lokal verließen, wurden wir herzlich vom Personal verabschiedet. Zum einen weil Adriano ein Mitbesitzer war, aber besonders, weil er trotzdem ein fürstliches Trinkgeld gegeben hatte. Da war er wie Sven, wenn die Bedienung hervorragend war, ließ er sich nicht lumpen.

Als wir wieder in unserem Zimmer in der Villa Ritardando waren, machten Micha und ich uns schnell fertig und gingen mal wieder, so wie Gott uns schuf, ins Bett. Ja gut, bei mir wie Gott und meine ‚Anbauten‘ mich geschaffen hatten. Nach all den prickelnden Erlebnissen mit den Tremolos war es mir erst mal egal, dass wir Gefahr liefen, wieder einmal nackt überrascht zu werden.

Eine heiße Nacht

Wir waren noch so aufgedreht von diesem verrückten Tag, dass wir uns noch bei eingeschalteten KGs amüsierten. Irgendwann klopfte es an unserer Tür. Diesmal rief ich reflexartig: „Pronto!“

Kichernd kamen Emilia und Tony in unser Zimmer. Sie trugen jede eine Flasche eisgekühlten Prosecco mit zwei Gläsern und nur dünne Morgenmäntel. Nachdem sie die Flaschen und die Gläser abgestellt hatten, zogen sie uns übermütig die Decke weg. Sie lachten, als sie sahen welche Nachtbekleidung wir getragen hatten. Schnell sprangen wir aus dem Bett, um uns zu revanchieren. Da Emilia auf Michas Seite des Bettes gestanden hatte, revanchierte sich Micha bei ihr. Genüsslich öffnete sie die Schleife, die Emilias Morgenmantel zusammenhielt und streifte ihn langsam von ihren Schultern. Jetzt standen beide nackt voreinander. Sie umarmten sich und küssten sich intensiv, während sie anfingen sich gegenseitig zu streicheln.

Auf meiner Seite stand Tony und schaute mich erwartungsvoll an. Anders als Micha umarmte ich Tony als erstes und begann sie zu küssen. Dann löste ich meine Umarmung und kraulte ihren Rücken mit allen zehn Fingern durch den dünnen Satinstoff des Morgenmantels. Vor Wohlbehagen schnurrte sie wie ein kleines Kätzchen. Ich genoss es ihren schlanken Körper durch den glatten Satinstoff zu spüren, während sie meinen Rücken streichelte und mich fest an sich selbst presste. Nach einem langen, einem sehr langen Kuss lösten wir uns voneinander und ich streifte der sichtlich erregten Tony den zarten Satinmantel von den Schultern. Wir ließen ihn achtlos auf den Boden gleiten und küssten uns erneut. Micha und Emilia standen ebenfalls eng umschlungen und küssten sich schon wieder oder noch immer leidenschaftlich.

Irgendwann kamen wir etwas zur Ruhe und Micha öffnete die erste Flasche Prosecco. In der Zeit startete Emilia italienische Kuschelmusik über die Bluetooth-Anlage. Während Adriano, in diesem Fall war es der Musiker, sein Azzurro nur für uns sang, stießen wir mit dem eisgekühlten Prosecco an.

Unvermittelt fragte mich Micha: „Wie erregt bist du auf einer Skala von 1 bis 10?“

Im Spaß antwortete ich: „11!“

„Also Vollgas,“ fragte sie und nahm ihr Handy in die Hand.

„Nein bitte kein Vollgas, sonst bin ich morgen zu nichts mehr zu gebrauchen,“ bat ich sie. Wir einigten uns auf 80 Prozent für unsere KGs und meine Brüste. Das ließ sich noch ganz gut aushalten, ohne von einem Orgasmus in den nächsten zu fallen.

Ich will das jetzt nicht weiter im Detail schildern, nur so viel, es wurde eine sehr erotische Nacht.

Zuletzt landeten wir vier eng umschlungen in unserem übergroßen Doppelbett. Die Dimensionen waren wohl für Spiele des Circulo D’Amore ausgelegt, wir vier hatten jedenfalls ausreichend Platz für eine kuschelige Nacht.

Zum Glück hatte Micha ihren Termin morgen erst um 10 Uhr, so dass wir ungehemmt die Nacht genießen konnten. Unser Plan war, um 8:00 Uhr aufzustehen und uns fertig zu machen. Dann ein schnelles Frühstück, um danach mit Adriano gemeinsam zur Zentrale seines Unternehmens zu fahren. Mal schauen, ob wir das hinkriegten.
61. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 18.01.25 12:40

30. Mein erster Arbeitstag mit Micha

Wer überrascht hier wen?

Pünktlich um 8:00 Uhr klopfte es an unserer Zimmertüre. Sofort versteckten sich Emilia und Tony wie kleine Kinder unter der Bettdecke. Dann riefen Micha und ich gemeinsam Pronto. Vor der Tür stand Sophia mit einem großen Tablett, auf dem ein reichliches Frühstück für uns beide stand. Nachdem sie es auf den Tisch im Zimmer gestellt hatte, blinzelte sie uns verschwörerisch zu. Sie hatte natürlich sofort erkannt, dass sich unter unserer Decke noch zwei weitere Personen versteckten, und logischer weise ahnte sie, wer das war. Dann zog sie mit einem Ruck unsere Bettdecke weg. Heute fand sie ‚erstaunlicherweise‘ nicht nur zwei nackte ‚Frauen‘ vor, sondern gleich vier davon. Sie lächelte verständnisvoll und murmelte etwas, das so klang wie: „Ich hole noch zwei Gedecke für Euch.“

Das Frühstück für die beiden wurde jedoch nicht von Sophia, sondern von einem Hausmädchen gebracht. Ach ja, heute war ja Montag, am Wochenende hatte sie wahrscheinlich frei gehabt, vor allem da ja niemand zu Hause gewesen war.

Es durchzuckte mich wieder peinlich. Aber was sollte ich machen, ich saß nun mal immer noch nackt am Frühstückstisch. Das Hausmädchen ignorierte unsere nicht vorhandene Kleidung und legte ganz normal die zusätzlichen Gedecke auf. Wer weiß, was sie alles bereits mit den Mitgliedern des Circulo erlebt hatte?

Dank des hervorragenden Zimmerservice durch Sophia und das Hausmädchen hatten wir viel Zeit gewonnen und konnten nun in aller Ruhe zu viert frühstücken. Natürlich tranken wir keinen Alkohol, da Micha, und ein bisschen auch ich, heute noch arbeiten mussten. Erst während wir weiter frühstückten, kam mir zum Bewusstsein, dass das Hausmädchen eine recht sexy Uniform getragen hatte. Also kurzes Kleid mit vielen steifen Petticoats, die den Rock weit abstehen ließen und die bei jedem Schritt aufreizend wippten, so dass die Strapse hervorblitzten. Gekrönt wurde das Ganze noch von dem schulterfreien Schnitt des Oberteils. OK! Dann kein Wunder, dass sie unsere Nacktheit ignoriert hatte.

Nach dem Frühstück verschwanden unsere beiden Übernachtungsgäste in ihren Zimmern. Micha und ich gingen ins Bad. Danach machten wir uns fertig für die Besprechung.

Wir wollten eigentlich die geblümten Kleider ohne Gehschlitz und dem nicht ganz so tiefem Dekolleté anziehen. Als ich mein Kleid hervorholte, entdeckte ich, dass es doch arg zerknautscht war und ich es so nicht anziehen konnte. Bei Michas Kleid war es ähnlich, wenn auch nicht ganz so schlimm.

„Mist, so können wir nicht zu einer geschäftlichen Besprechung gehen,“ schimpfte Micha, „und in einem der hoch geschlitzten anderen Kleider geht das erst recht nicht!“

‚Rein zufällig‘ ging in diesem Augenblick Sophia an unserer offenen Zimmertür vorbei.

„Ich hatte schon befürchtet, dass die Kleider nicht geeignet sind. Deshalb habe ich zwei elegante Businesskostüme für euch besorgt. Die könnt ihr gerne haben.“

Begeistert nickten wir.

„Aber nur unter der Bedingung, dass wir sie euch anziehen und ihr sie erst seht, wenn ihr die Blazer anhabt.“

„Aber sie sind wirklich für eine geschäftliches Meeting geeignet,“ fragte Micha angespannt?

„Ich verspreche dir, dass ihr beide in Kleid und Blazer perfekt für eine Besprechung gekleidet seid,“ sagte Sophia überzeugt.

„Dann bin ich dabei. Was ist mit dir Micha?“, fragte ich?

„OK, ich mache auch mit. Danke, dass du uns aus der Patsche hilfst liebe Sophia.“ Die ‚ach so liebe‘ Sophia lächelte dazu nur hintergründig.

Kurze Zeit später betrat Sophia zusammen mit dem sexy Hausmädchen unser Zimmer. Beide lächelten und verbanden uns die Augen mit Seidentüchern. Wir konnten wirklich nichts mehr sehen. Schminken würden wir uns dann nach dem Ankleiden.

Als ich die beiden so lächeln sah, durchzuckte mich kurz der Gedanke, dass das Ganze auch ein abgekartetes Spiel sein könnte, denn Micha hatte ihr Kleid nur einmal bei unserer privaten Modenschau getragen. Es war aber fast genauso zerknittert gewesen wie meins, das ich wesentlich länger getragen hatte. Nun ja, jetzt war es zu spät. Wir hatten zugestimmt und wurden jetzt von den zwei Frauen eingekleidet.

Slips hatten wir bereits vorher angezogen. Wir mussten uns setzen und dann spürte ich, wie mir zwei Hände einen langen Strumpf über mein linkes Bein streiften, er ging bis etwas oberhalb der Mitte meiner Oberschenkel. Das erschien mir verhältnismäßig kurz für diese Art von Strümpfen. Bisher hatte ich aber auch nicht so genau darauf geachtet, wenn ich Strapsstrümpfe angezogen bekommen hatte. Stimmt, ich konnte mich nicht erinnern, sie jemals selbst angezogen zu haben. Meistens waren sie Bestandteil meiner Strafkleidung gewesen. Nur hier in Italien hatte ich sie auf Wunsch meiner beiden ‚Einkaufsverführerinnen‘ fast ‚freiwillig‘ getragen, aber da hatten mir immer Emilia oder noch häufiger Tony die Strümpfe angezogen.

Worüber man alles nachdenkt, wenn man mal wieder eines Sinnes beraubt war. Meine Gedanken fuhren jedenfalls wieder Achterbahn mit mir und ich malte mir in den schillerndsten Farben aus, in was für ein Kostüm ich gerade gesteckt wurde.

In der Zwischenzeit trug ich auch den zweiten Strumpf und ich sollte wieder aufstehen. Als mir der Strapsgürtel angelegt wurde, spürte ich die Berührung eines weiten abstehenden Rocks. Also wurde ich von dem sexy Hausmädchen angezogen. Das regte mich noch mehr an. Oder wie würdest du dich fühlen, wenn du von einer Unbekannten angezogen würdest, die du noch nicht einmal sehen konntest und die noch dazu mit einem knappen sexy Hausmädchenkostüm bekleidet war? Ich kam auch ohne die Funktionen meines KGs bereits gut auf Touren. Schließlich war die Unbekannte ausgesprochen aufreizend gekleidet. Ich fragte mich, wie ich mich fühlen würde, wenn ich in so einem Hausmädchenoutfit stecken würde?

„Hallo! Das steht jetzt nicht zur Debatte! Du bist nur ein verkleideter Mann,“ rief mich mein besorgter ‚Extrasinn‘ zur Ordnung! Aber der Gedanke, zu so etwas gezwungen zu werden, ließ mich einfach nicht mehr los und meine Erregung stieg weiter.

Nun wurde mir eine Bluse angezogen und ich fragte nach einem BH.

„Der BH ist das Korsagenoberteil eurer Kleider. Lasst euch einfach überraschen,“ wollte Sophia meine Bedenken zerstreuen. Aber ihre Antwort ließ mein Kopfkino nur umso wildere Filme hervorbringen. Nur eine dünne Bluse, Strapsstrümpfe, kein BH, aber dafür ein Korsagenkleid. Auf was hatte ich mich da bloß eingelassen? Ich wurde immer erregter und erschauerte bei jeder Berührung. Das blieb auch meiner ‚Zofe‘ nicht verborgen, die es spürbar genoss, dass mich jedes Mal wohlige Schauer überliefen, wenn sie mich beim Schließen der Knöpfe leicht, ja fast streichelnd berührte. Die Bluse schien viele, eng übereinander liegende Knöpfe zu haben und als sie endlich, oder sollte ich eher sagen, leider oben angekommen war, konnte ich es vor Erregung kaum noch aushalten. Mit jedem Knopf waren mir ihre Berührungen intensiver vorgekommen und ich war etwas enttäuscht, als sie fertig war. Das waren ganz bestimmt mindestens 20 kleine Knöpfe gewesen, die sie durch die engen Knopflöcher zwängen musste. Ich hatte ihre Berührungen jedenfalls sehr genossen. Sie schien das bemerkt zu haben, denn nun begann sie ganz sanft die sehr eng anliegende Bluse an meinem Körper glatt zu streichen, oder anders ausgedrückt, glatt zu streicheln.

Ja das traf es besser, ich wurde am ganzen Oberkörper fast schon erotisch gestreichelt. Das war bestimmt kein Zufall und als sie besonders liebevoll den dünnen Stoff über meinen Brüsten bearbeitete, war ich mir sicher, das Hausmädchen wusste ganz genau, was es da gerade tat. Fatalerweise war die Erregung noch eingeschaltet, zum Glück nicht mehr so hoch wie gestern Nacht. Zum Schlafen hatte Micha den Wert auf 60% reduziert, damit wir beide auch über Nacht noch unseren Spaß hatten. Beim gemeinsamen Duschen hatten wir die Erregung ebenfalls genossen und jetzt war sie immer noch an. Das rächte sich jetzt, denn ich konnte es kaum noch aushalten. Bei Micha schien es genauso zu sein, denn ich hörte sie ebenfalls erregt atmen.

Bevor es mir zu viel wurde, schien die Bluse endlich wie gewünscht zu sitzen. Ich wurde zu einem Pfosten des riesigen Himmelbetts geführt und sollte mich daran festhalten, damit ich vorsichtig in ein langes enges Kleid steigen konnte. Es ging von deutlich unterhalb meiner Knie bis zu meinen falschen Brüsten. Als sie die Schnürung auf meinem Rücken schloss, schmiegte es sich eng an mich und die Korsage stützte meine Brüste sehr angenehm. Durch mein intensives Korsetttraining konnte sie mir problemlos eine Wahnsinnsfigur schnüren, wie ich mit meinen Händen ertasten konnte. Was sie dazu veranlasste, ebenfalls meine Taille zu berühren und den Sitz des mittlerweile sehr engen Kleides zu korrigieren. Sie machte das wieder sehr ausgiebig und nicht nur da, sondern überall, so dass ich wieder ernsthaft in Gefahr geriet. Aber durch den stabilen Stoff des Kleides waren ihre Berührungen nicht mehr ganz so intensiv zu spüren. Trotzdem kam ich noch mehr auf Touren. Zum Glück drückten mich die vielen kleinen Knöpfe der Bluse nicht unter der engen Korsage, beides schien perfekt aufeinander abgestimmt zu sein.

Etwas enttäuscht, dass es jetzt zu Ende ging, ließ ich mir den Blazer anziehen und zuknöpfen. Auch dieser wurde wieder ausgiebig zurechtgestreichelt, bis sie zufrieden war. Durch den Blazer wurde der Stoff der Bluse sanft an meinem Oberkörper hin und her bewegt. Das erzeugte wieder wohlige Schauer in mir.

Zuletzt durfte ich in Schuhe mit nicht zu hohen Absätzen steigen. Danach wurde ich durch den Raum geführt und musste etwas warten, da Micha noch nicht ganz fertig war.

Das Hausmädchen stand hinter mir und hielt meine schlanke Taille an meinen Seiten mit beiden Händen. Sie zog mich ganz nah an sich heran, so dass unsere Oberkörper eng aneinander lagen. Während sie mich so eng an sich presste, flüsterte sie mir mit heiserer Stimme ins Ohr: „Und wie hat es dir gefallen, von einer Unbekannten auf diese Art und Weise angezogen zu werden?“

„Ich fand es ausgesprochen anziehend,“ antwortete ich spontan. „Das würde ich mir öfter wünschen,“ ergänzte ich, ohne weiter darüber nachzudenken.

Als sie daraufhin leise lachte und mich auf meinen nackten Hals küsste, kam mir erst zum Bewusstsein, was ich da gerade gesagt hatte. Aber egal, ich hatte es auf jeden Fall sehr genossen, mich von dieser so sexy gekleideten Unbekannten anziehen zu lassen.

„Vielleicht lässt sich da bei Gelegenheit mal etwas arrangieren. Addio, dolcezzo mio*,“ flüsterte sie mir ins Ohr und viele tausend Schmetterlinge schienen auf einmal in meinem Bauch umherzufliegen. * „Auf Wiedersehen mein Süßer.“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging sie um mich herum, umarmte mich und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Auch das genoss ich außerordentlich, aber gerade als ich sie entsprechend zurückküssen wollte, ließ sich mich los. Am Klacken ihrer spitzen Absätze auf dem Boden hörte ich, dass sie sich entfernte, und am Echo erkannte ich, dass sie den Raum verließ und durch den langen Flur wegging.

Diese Italienerinnen hatten es echt drauf. Schon wieder eine, die mich hauchzart küsste und damit mein Begehren weckte und mich dann einfach voller Erwartung zurückließ. Aber ich blieb lammfromm stehen, so sehr hatte mich ihre Behandlung gefangen genommen. Genau wie Federica am Samstag auf dem Ball brauchte diese Unbekannte Frau keine Fesseln, um jemanden an sich zu binden. Ich brannte schon darauf, sie einmal wiederzusehen.

Kurz darauf spürte ich, wie Micha neben mich geführt wurde. Ganz selbstverständlich legte sie ihren Arm um meine Taille und ich machte es bei ihr genauso. Dann zog Sophia gleichzeitig die Schleifen unserer Augenbinden auf und wir blinzelten geblendet in den Spiegel. Was ich dann sah, verschlug mir den Atem.

Wir trugen beide im Prinzip das gleiche Outfit, nur dass bei mir der Rock länger und auch enger war. Aber fangen wir oben an. Unsere Blazer und auch das Kleid waren aus einem schwarzen Stoff mit schmalen hellen Streifen gefertigt, wie beim businessmäßigen ‚Stresemann Style‘. Die Jacken waren stark tailliert und brachten unsere schlanken Figuren bestens zur Geltung. Über dem Sakko war ein kleiner weißer Kragen zu sehen, an den sich unten ein schwarzer durchscheinender elastischer Stoff anschloss, um den Ausschnitt etwas zu bedecken.

Aus den Ärmeln der Blazer schauten vorne weiße, eng anliegende und mit mehreren Knöpfen verschlossene Manschetten heraus. Wir schienen also weiße Blusen mit dem schwarzen Stoff im Ausschnitt zu tragen.

Von dem angekündigten Korsagenkleid konnten wir nur den unteren Teil sehen, aber der war atemberaubend. Die schwarzen Pumps mit 6cm Absätzen unterstrichen diesen Eindruck noch. Bei Micha sah es mehr businesslike aus, ihr Rock war zwar eng, aber nicht übertrieben eng. Er endete genau auf Kniehöhe, so dass es nicht zu sexy aussah. Mein Kleid war deutlich enger und länger. Es ging bis zu meinen Waden und erlaubte mir nur sehr kleine elegante Schritte. Micha kam bei der Schrittlänge deutlich besser weg als ich.

„Du musst aber aufpassen, dass du mir nicht einfach wegläufst. Mit meinem Rock kann ich nicht normal gehen,“ meinte ich zu Micha.

„Mach dir keine Sorgen, man kann die Knöpfe auf der linken Seite öffnen, dann kannst du auch größere Schritte machen,“ beruhigte mich Sophia. In diesem Fall überhörte ich die magischen Worte. Hätte ich mir über das „Mach dir keine Sorgen“ wenigstens ein paar Gedanken gemacht, dann wäre ich später nicht ganz so überrumpelt gewesen. Aber das Hausmädchen spukte noch in meinem Kopf herum, so dass ich mich kaum auf Sophias Worte konzentrieren konnte.

Dann bat sie, dass wir uns einmal drehen sollten. Ein Gefallen, den wir ihr gerne taten. Die Kleider sahen großartig aus und waren in jeder Hinsicht für ein geschäftliches Meeting geeignet. Zum heutigen Zeitpunkt würde ich das ‚in jeder Hinsicht‘ nicht mehr vorbehaltlos unterschreiben. Aber lest einfach weiter und erfahrt, was es mit den schicken Kleidern wirklich auf sich hatte.

Micha sah atemberaubend aus. Bei einer geschäftlichen Verhandlung wäre ich auf jeden Fall extrem abgelenkt gewesen. Aber genau das vermied Micha sonst immer bei ihren Terminen. Sie wollte fachlich überzeugen und nicht, weil sie besonders sexy gekleidet war. Ich konnte sie sehr gut verstehen. Aber trotzdem genoss ich ihren Anblick in dem schicken Outfit.

„Alex, du siehst wirklich umwerfend aus. Am liebsten würde ich dich hier an Ort und Stelle sofort vernaschen. Zuerst würde ich dir genüsslich die Jacke ausziehen,“ schwärmte Micha und legte Hand an meinen Blazer.

Sofort wurde sie von Sophia gebremst: „Finger weg von den Jacken! Die dürft ihr erst nach dem geschäftlichen Teil ausziehen, wenn wir gemeinsam in einer Bar noch ein Gläschen Prosecco auf den erfolgreichen Geschäftsabschluss trinken. Vorher ist das nicht erlaubt, sonst muss ich böse mit euch werden,“ drohte uns Sophia lächelnd zum Abschluss.

Also setzten wir uns, so wie wir waren, vor den großen Spiegel und schminkten uns.

Während wir die Schminke auftrugen, fragte ich Sophia: „Wer ist denn dann alles dabei?“

„Wieder nur wir 6, also Du, Micha, Tony, Emilia, Adriano und ich. Wieso fragst du?“

Ich war gerade wieder in einer gewissen Mr. Hyde Phase und in mir regten sich fiese Gedanken. Also sagte ich: „Ich finde unsere Kleider so wunderschön, dass ich mir dachte, wie schön es wäre, wenn auch Emilia und besonders Tony etwas so Schönes tragen dürften.“

„Oh, das ist kein Problem, ich habe die Kleider nämlich auch noch in einer anderen Farbkombination für Euch gekauft und auch eins für Emilia, damit sie sich bei entsprechenden Anlässen ebenfalls schick kleiden kann. Ich kann also deinem Wunsch entsprechen und die beiden genauso einkleiden wie dich und Micha.“

„Ganz genauso,“ fragte der Mr. Hyde in mir laut, „also auch mit verbundenen Augen und von dem sexy Hausmädchen?“

„Das lässt sich einrichten. Dann ist die Überraschung in der Bar später doppelt so groß,“ freute sich Sophia. „Ich muss nur ein anderes ‚Hausmädchen‘ nehmen, da Alejandra dann nicht zur Verfügung steht.“

Jetzt hatte ich wenigstens den Namen des unbekannten Hausmädchens erfahren. Ihr Name machte sie mir noch sympathischer, schließlich hieß sie fast so wie ich, nur eben auf Italienisch. Was mir nicht bewusst, war, Alexandra hieß auf Italienisch Alessandra. Zu gegebener Zeit würde ich mehr darüber erfahren.

Als uns Sophia kurz darauf alleine ließ, raunte Micha mir zu: „Du bist aber auch ein Aas! Du weißt doch ganz genau, dass Tony keine Kleider mag!“ Dabei grinste sie aber genauso wie ich.

„Ach, das hatte ich doch tatsächlich vollkommen vergessen,“ entschuldigte ich mich besonders scheinheilig.

„Ja, ja, wer’s glaubt,“ meinte Micha nur lapidar.

„Ich geb’s ja zu. Es macht mir eine diebische Freude, gerade Tony so zu ärgern. Zum einen scheinen ihr meine Streiche auch einen riesigen Spaß zu machen und zum anderen ist das nur ausgleichende Gerechtigkeit, weil ICH ständig IHRE süßen Kleidchen zur Strafe anziehen muss.“

„Ich glaube, dass Tony es sogar sehr genießt, gezwungenermaßen solche Kleider tragen zu müssen. Der Zwang darf eben nur nicht von ihren Eltern ausgehen. Wenn sie spielerisch von uns dazu gezwungen wird, ist das für sie etwas ganz anderes,“ ergänzte Micha.

„Ja, das glaube ich auch. Aber jetzt mal zu der Besprechung, wie läuft das gleich ab, und was soll dabei meine Aufgabe sein?“

„Entschuldigung, ich hatte ganz vergessen mich mit dir abzustimmen. Normalerweise bin ich ja allein bei solchen Verhandlungen, also gibt es keine feste Aufgabe für dich. Heute wird das eher so eine Art freundschaftliches Gespräch. Wir sprechen über die Planung für das nächste Jahr.“

„Aber irgendetwas kann ich doch bestimmt auch tun?“

„Allein durch deine Anwesenheit hilfst du mir bereits, denn das dürfte die Signori gehörig ablenken. Adriano hält sich aus den Preisverhandlungen nämlich weitestgehend heraus, weil dazu seine väterlichen Gefühle mir gegenüber doch zu stark sind. Dafür geben sich seine Leute immer besondere Mühe, mich beim Verhandeln herauszufordern.“

„Ich könnte mich um die Getränke kümmern, und wenn ich so langsam durch den Raum stöckeln muss, verfehlt das bestimmt nicht seine Wirkung.“

„Das ist eine super Idee. Ich werde Adriano bitten, seiner Sekretärin zu sagen, dass sie dich einweisen soll,“ stimmte Micha meinem Vorschlag zu.

Währenddessen waren wir mit dem Schminken fertig und legten jede noch ein Paar Ohrringe an. Micha nahm dezente Ohrstecker mit kleinen Perlen. Für meine Rolle als süße Begleitung wählte ich ein Paar große Kreolen, das würde mir bestimmt zusätzliche Blicke der Herren einbringen.

Micha trug ihre Haare in einem losen Haarknoten am Hinterkopf. Meine langen blonden Haare ließ ich mir von ihr zu einem dicken langen Zopf flechten, der weit auf meinen Rücken reichte.

Kurz wollte sich mein innerer Alexander wieder melden, weil ich mich sogar auf die Blicke der Männer freute. Aber ich verbat mir selbst solche Gedanken, weil ich das Ganze ja nur machte, um Micha zu unterstützen. Wenn ich damals schon gewusst hätte, wie wenig Micha auf meine Hilfe angewiesen war. Sie war nicht umsonst so erfolgreich. Auch ohne mich würden ihr die Signori buchstäblich aus der Hand fressen.

Italienische Verhandlungen

In der Halle wartete bereits Adriano auf uns. Er schaute uns begeistert von oben bis unten an, und ich meinte an seinen blitzenden Augen zu erkennen, wie sehr er sich über unseren Anblick freute. Was ich nicht wusste, er freute sich am allermeisten über Sophias gelungenen Trick mit unseren speziellen Kostümen.

Heute fuhren wir nicht mit dem großen Van, sondern mit seinem schicken Maserati. In typisch italienischer Manier kutschierte er uns zu seiner Unternehmenszentrale im besten Geschäftsviertel von Neapel. Mit Parkplatzsuche brauchten wir keine Zeit zu verschwenden, denn natürlich hatte er seinen eigenen reservierten Parkplatz direkt beim Haupteingang. Kaum waren wir vorgefahren, eilte ein Angestellter in einer dezenten Uniform herbei. Er öffnete die Beifahrertüre und half Micha, die vorne gesessen hatte, beim Aussteigen. Da ich hinter Adriano saß, öffnete dieser meine Tür und half mir galant auszusteigen. Er stand dabei meinem Lieblingsmodedesigner aus Frankreich in nichts nach. Ich muss sagen, die Italiener und Franzosen haben da den deutschen Männern einiges voraus. Nun ja, es gibt natürlich auch Ausnahmen, Sven konnte mindestens genauso charmant sein wie die beiden.

Wir umrundeten das Auto und Adriano bot uns beiden seine Arme zum Unterhaken an. So geleitete er uns bis in die Eingangshalle, wo wir auf den Aufzug warteten. Adriano strahlte, dass er mit zwei so gutaussehenden Damen in seiner eigenen Firma angegeben konnte. Sein Büro war natürlich im obersten Stockwerk und bot einen spektakulären Ausblick über Neapel, man konnte in der Ferne sogar das Meer glitzern sehen.

Gina, seine Sekretärin, begrüßte Micha herzlich und auch mir gab sie die obligatorischen Luftküsschen neben die Wangen. Nachdem Adriano sie gebeten hatte, mich für den ‚Getränkeservice‘ einzuweisen, nahm sie mich an der Hand und führte mich in die Kaffeeküche. Zum Glück sprach auch sie ein recht gutes Deutsch, so dass ich alles verstand, was sie mir erzählte. Dabei strahlte sie mich die ganze Zeit wissend an und ich vermutete, dass sie Bescheid über mich wusste.

Als ich sie fragte, was sie alles über mich wusste, antwortete sie: „Isch weiß Bescheid mio dolce Alessandro.“ Den letzten Teil verstand sogar ich, denn dolce hieß süß und meinen Namen erkannte ich auch auf Italienisch.

Eigentlich hätte mir jetzt der für Italien ungewöhnliche Name der Alejandra von vorhin auffallen müssen, aber dazu war ich viel zu aufgeregt.

Wir bereiteten alles vor, damit ich gleich meiner neuen Aufgabe als sexy Serviererin nachgehen konnte. Dann brachte Gina mich wieder in Adrianos großes Büro, der sich angeregt mit Micha auf Italienisch unterhielt. Ich gesellte mich dazu und sie wechselten übergangslos ins Deutsche. Gemeinsam warteten wir auf die anderen Teilnehmer, die kurz darauf gemeinsam eintrafen. Micha schien bestens mit ihnen bekannt zu sein und wurde entsprechend begrüßt. Ich wurde von Adriano als Alessandra, eine Freundin von Michaela vorgestellt und die Signori begrüßten auch mich überschwänglich, eben typisch italienisch. Unser feminines Outfit fand großen Anklang und Adriano lächelte wissend. Die Umarmungen und die Küsschen von den fremden Männern waren mir etwas zu viel und ich errötete mal wieder.

Um meiner Rolle als Michas Hilfe gerecht zu werden, fragte ich die Herren auf Englisch nach ihren Getränkewünschen und stöckelte dann mit leichtem Hüftschwung aus dem Raum, um das Gewünschte zu holen. Ich konnte es mir sehr leicht merken, da alle, auch Micha einen Cappuccino bestellt hatten. Adrianos Sekretärin hatte das geahnt, und bereits begonnen die einzelnen Cappuccini zuzubereiten. Gina hatte mich sofort berichtigt, als ich sagte dass ich nur Cappuccinos brauchte, „in Italien sagen wir un Cappuccino für einen und quattro Cappuccini, wenn wir zum Beispiel 4 davon brauchen.“

Es dauerte etwas, bis alle Tassen gefüllt waren. Für das obligatorische Glas Wasser zum Kaffee standen auf einem anderen Tablett bereits Karaffen mit Wasser und Gläser bereit. Ich würde also zweimal gehen müssen, aber das war ja auch der Plan. Schließlich sollte ich für eine entsprechende optische Ablenkung sorgen.

Als ich mit dem vollen Tablett wieder in den Raum trat, war bereits eine temperamentvoll klingende Diskussion zwischen Micha und den Signori im Gange. Ich bewunderte, wie gekonnt Micha ihnen auf Italienisch Kontra gab.

Während ich absatzklackernd durch den großen Raum ging, waren alle Blicke auf mich gerichtet und die Unterhaltung stockte etwas. Micha blinzelte mir anerkennend zu, weil ich die Aufmerksamkeit so gut auf mich gezogen hatte.

Jedem einzelnen stellte ich elegant den Cappuccino an seinen Platz. Bei allzu bewundernden Blicken schlug ich übertrieben schüchtern die Augen nieder. Die Signori waren vollkommen aus dem Konzept gebracht.

Während ich durch den Raum zurück zur Kaffeeküche ging, kam die Verhandlung immer noch nicht wieder in Gang, da ich die begehrlichen Blicke aller Anwesenden förmlich auf meinem Hintern spürte. Auch Micha schaute mir natürlich ebenfalls begehrend hinterher. Aber sie war die einzige im ganzen Raum, die da auch dran durfte.

In der Kaffeeküche plauderte ich noch etwas mit Gina und wartete ab, bis die Diskussion wieder an Lautstärke gewann. Erst dann betrat ich erneut den Raum, diesmal mit den Karaffen voller Wasser und den Gläsern. Die Wirkung war sogar noch stärker als beim ersten Mal. Alle Köpfe wandten sich mir zu und ich bemühte mich, besonders elegant zu gehen. Die Karaffen positionierte ich mitten auf dem Tisch, aber die Gläser stellte ich jedem wieder einzeln an seinen Platz. Dabei beugte ich mich diesmal besonders weit vor, damit die Herren mein dezentes Dekolleté besser würdigen konnten. Was war ich froh über den dünnen schwarzen Stoff vor meinem Ausschnitt, das gab mir doch ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Wie sich später herausstellen sollte, war es in Wirklichkeit nur ein außerordentlich trügerisches Gefühl.

Dann setzte ich mich zu Adriano, der mir die Verhandlung sinngemäß übersetzte. Wie von Micha bereits angekündigt, hielt er sich bewusst aus den Verhandlungen heraus und beobachtete die Bemühungen seiner Manager, mit Micha fertig zu werden.

Ich genoss es, meine Micha endlich einmal in ihrem Element zu erleben. Man sah ihr förmlich an, wieviel Freude sie an der Verhandlung hatte. Gekonnt reagierte sie auf die Forderungen der Gegenseite, manche akzeptierte sie sofort, nur selten lehnte sie eine direkt ab. Vielmehr machte sie jedes Mal sehr geschickte kleinere Zugeständnisse oder forderte selbst welche, so dass jeder sein Gesicht wahren konnte, wenn er dann doch nachgab. Es war eine Freude zu sehen, wie sehr sie in ihrer Aufgabe aufging. Sie war eindeutig die geborene Verhandlungsführerin. Niemand wurde über den Tisch gezogen, vielmehr waren am Ende alle überaus zufrieden mit dem Verhandlungsergebnis.

Als es doch etwas hitzig wurde, sorgte ich mit meiner Frage nach weiteren Getränken erneut für Ablenkung und die Gemüter beruhigten sich wieder. Vor allem, weil ich durch den überaus engen Rock ja nur sehr langsam gehen konnte und mich so wieder alle ausgiebig bewundern konnten. Das war auch Gina aufgefallen, aber vielleicht hatte ja auch Sophia bei ihr angerufen und ihr Anweisung erteilt, ganz egal.

„Durch den engen Rock musst du einfach viel zu langsam gehen, ich werde den Gehschlitz ein wenig für dich öffnen.“ Sofort begann sie meinen Rock von unten nach oben aufzuknöpfen.

Es war wohl irgendwie mein Schicksal, dass sich ständig mehr oder weniger fremde Frauen an meiner Kleidung zu schaffen machten.

Als sie fünf oder sechs Knöpfe geöffnet sagte ich: „Ich glaube das ist genug, sonst wird mir der Schlitz zu lang.“

Aber sie erwiderte nur: „Sophia hat angeordnet, dass ich die Knöpfe bis zum ersten roten Knopf öffnen soll.“

„Das ist mir aber zu hoch, ich mag diese hohen Beinschlitze eigentlich gar nicht.“

„Ach stell dich nicht so an, der Schlitz gestern Abend war doch noch viel höher.“

Ich schaute sie nur erstaunt an.

„Sophia hat mich vorgewarnt und mir von eurem Restaurantbesuch gestern Abend erzählt.“

„Mist, dann habe ich also keine Chance, dich umzustimmen?“

„Gar keine, du kannst noch froh sein, dass ich nicht verstanden habe, bis zum zweiten roten Knopf. Aber jetzt werde ich mir gerade etwas unsicher, ob Sophia nicht doch gesagt hat, bis zum zweiten Knopf.“

„OK, OK, ich gebe mich geschlagen. Bis zum ersten Knopf werde ich wohl doch noch aushalten.“ Dabei schaute ich an meiner linken Seite herunter, wo sich die Knöpfe befanden. Vorher hatte ich mir die Knöpfe noch gar nicht bewusst angeschaut und beim Ankleiden waren ja meine Augen verbunden gewesen. Dabei entdeckte ich sogar noch weitere rote Knöpfe, die sich nochmals höher befanden. Wenn die ebenfalls geöffnet würden, könnte ‚Mann oder Frau‘ beim Gehen fast meine gesamte Unterwäsche sehen. Dagegen wären selbst die verlängerten Beinschlitze von gestern Abend noch harmlos. Hoffentlich kam niemand auf die Idee diese Knöpfe auch noch zu öffnen. Aber man sagt ja nicht umsonst, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Während ich erregt meinen Befürchtungen nach hing, waren die Knöpfe bis zur Mitte meines Oberschenkels geöffnet. Als ich einen Schritt machte, konnte ich die Ansätze der Strapse schon erkennen, viel fehlte nicht mehr. Viel auffälliger war jedoch das Muster auf dem Strumpf. Es wirkte, als ob ich ein Strumpfband mit mehreren großen Blüten tragen würde. Auf dem dunklen Strumpf wirkten die großen roten Rosenblüten auf einem hellen Untergrund, die meinen Oberschenkel umgaben, besonders auffällig. Was würden wohl die heißblütigen Italiener denken, wenn ich gleich so durch den Raum ging. Hatte ich es beim letzten Mal noch genossen, sie mit meinem Auftreten zu reizen und mich sogar noch extra weit vorgebeugt, um sie zu irritieren, wurde ich jetzt wieder unsicher.

Aber Gina ließ mir keine Zeit zum Zaudern, sie drückte mir das Tablett mit den gefüllten Gläsern in die Hand und schob mich resolut durch die Tür von Ginos großem Büro. Schnell setzte ich mein gewinnendstes Lächeln auf und stöckelt durch den Raum. Diesmal kam ich zwar schneller voran, aber bei jedem Schritt öffnete sich der Gehschlitz einladend. Mir kam es umso länger vor, weil ich die noch begehrlicheren Blicke der Italiener auf mein, im Gehschlitz sichtbares Bein, bemerkte. Ich kämpfte gegen meine Unsicherheit an, aber ich konnte sie einfach nicht besiegen. Mir war fast schlecht vor Aufregung. Zum Glück kam mir rechtzeitig Katys Ratschlag in den Sinn, den sie mantraartig oft wiederholt hatte: „Spiele einfach deine Rolle.“

Also sagte ich mir immer wieder: „Ich bin die sexy Ablenkung für die Italiener, ich bin die Ablenkung für die Italiener, … .“ Mein Gesicht zeigte ein Lächeln und meine Bewegungen waren immer noch elegant, aber es fehlte die Leichtigkeit von vorhin. In mir brodelte die Unsicherheit und die Schmetterlinge machten Überstunden. Kurzum, es war schrecklich, aber irgendwie genoss ich es trotzdem. Das klingt komisch, war aber so.

Die lange Knopfreihe ließ mich zudem befürchten, dass das noch nicht alles gewesen sein würde. Es gab insgesamt 5 rote Knöpfe, einer höher als der andere. Wo würde das noch hinführen? Ganz egal, der romantische Aufenthalt in Italien war durch unsere Gastgeber zu einer äußerst spannenden und erregenden Angelegenheit geworden.

Der Raum kam mir auf einmal viel länger vor als vorhin und das lag nur an den heißen Blicken der Verhandlungsrunde, denn auch Micha schaute mich natürlich sehr begehrlich an. Ich kam mir vor, als ob mich jeder am liebsten auf den Tisch legen wollte, um mit mir wilden Sex zu machen. Auch Michas Blicke sprachen diese Sprache. Aber so sehr ich Michas fordernde Art normalerweise genoss, in diesem Augenblick war mir auch das extrem peinlich. Was würden die Signori von Micha und mir denken, wenn sie bemerkten, wie begehrend auch Micha mich anstarrte.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Gedanken einem in so kurzer Zeit durch den Kopf gehen können, wenn man so angestarrt wird. Endlich erreichte ich den Tisch und konnte die Gläser verteilen. Leider hatte ich mir nicht gemerkt, wer welches Getränk bestellt hatte. Also musste ich jeden einzelnen danach fragen, um ihm sein Glas servieren zu können. Auch dieses Mal beugte ich mich wieder vor, aber ich konnte die Blicke nicht mehr genießen. Dafür war mir mein Auftritt viel zu peinlich.

Nach für mich endlos erscheinenden zwei Stunden waren die Verhandlungen endlich abgeschlossen und ich hoffte auf Erlösung. Aber wie man mir sagte, ging man traditionsgemäß nach der Verhandlung noch gemeinsam zum Essen in Adrianos Stammrestaurant direkt am Hafen. Mein ‚Leiden‘ ging also noch weiter.
62. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von AlfvM am 20.01.25 20:24

Vielen Dank für die super Geschichte ich lese sie mit großer Begeisterung. Bitte mach so weiter.
63. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 22.01.25 15:49

Danke für das Lob.

By the Way:
Es wird ja noch einige Hochzeiten geben,
1. Kronprinz Ludwig und seine Elsa,
2. Nancy und ihr David und
3. hoffentlich am Ende noch Alex und seine Micha.

Wie wäre es mit einer weiteren Hochzeit?
Björn und Sven sind ja schon lange ein Paar und könnten doch
ebenfalls den Bund der Ehe eingehen. Dann hätten wir schon
mal 4 Hochzeiten, fast wie im Film "Vier Hochzeiten und ein ...".
Wenn man den gesamten Filmtitel berücksichtigen würde,
ergäben sich zusätzlich noch interessante Parallelen.

Was meint Ihr dazu?
64. Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 25.01.25 19:28

31. Spannendes Mittagessen

Alex

Der Chauffeur wartete mit dem Business-Van vor dem Gebäude und öffnete die Türe für uns, hinten stiegen die Signori ein. Micha und ich setzten uns auf die zwei Sitze in der zweiten Reihe direkt neben der Schiebetür. Wir saßen den anderen gegenüber, da unsere Sitze entgegen der Fahrtrichtung angeordnet waren. So ruhten während der Fahrt alle Blicke auf Micha und mir. Die Signori bemühten sich zwar nicht zu offensichtlich auf mein aufreizend präsentiertes Bein zu starren, aber so ganz gelang ihnen das nicht. Ich musste wirklich mal ein ernstes, eher schon ein sehr ernstes Wort mit Sophia reden. Aber es sollte alles noch ganz anders kommen. Sophia war schon ein richtiges Schlitzohr. Unser Tag war noch lange nicht zu Ende.

Der Chauffeur setzte uns an einem besonders schönen Eckchen am Hafen ab. Man wollte noch einen Spaziergang vor dem Essen machen. Also die anderen wollten, ich musste notgedrungen mit. Noch mehr Aufmerksamkeit und das auch noch auf offener Straße, das hatte mir gerade noch gefehlt. Denn Micha hatte mir flüsternd verboten, den Gehschlitz wieder zu schließen, was ich ihr ziemlich übelnahm.

Der Gehschlitz hatte nur einen einzigen Vorteil, ich konnte problemlos mit den anderen Schritt halten. Ich wurde dafür jedoch mit den geilen Blicken der Männer ‚belohnt‘. Jetzt war es noch schlimmer als in der relativen Sicherheit von Adrianos Büro. Als ich noch ‚züchtig‘, also ohne Gehschlitz gekleidet war, hatten mir die begehrlichen Blicke von Michas Verhandlungspartnern ja noch gefallen. Mit dem offenherzigen Gehschlitz hatte sich das schlagartig geändert und die Scham hielt sich mit der Erregung die Waage. Jetzt hier an der Hafenmole, überwog die Scham bei weitem. Mein Magen war vor Aufregung ein einziger fester Klumpen. Hoffentlich legte sich das im Restaurant, so dass ich wenigstens etwas essen konnte.

Adriano war wahrhaftig an meiner Seite, denn er setzte sich links von mir hin und lotste Micha auf meine rechte Seite, so dass der provokante Gehschlitz zu ihr zeigte. Die anderen Herren saßen uns gegenüber und mein nacktes Bein wurde durch die Tischplatte ihren Blicken entzogen. Ich beruhigte mich wieder und begann mit Genuss meine Speisekarte zu lesen. Verwundert war ich nur, weil in meiner Karte keine Preise angegeben waren. Ein Blick in Adrianos Karte zeigte mir, dass in seiner Karte jedoch die Preise der Gerichte standen. Als er meinen fragenden Blick bemerkte, erklärte er mir, dass ich als begleitende Dame eine Damenkarte ohne Preise erhalten hätte. Dadurch sollten die Frauen, unbeeinflusst vom Preis, das Gericht wählen, das ihnen am besten gefiel. Die Männer trügen dann gerne das Risiko, den entsprechenden Preis zahlen zu müssen. Ich fühlte mich ein wenig geschmeichelt, obwohl es mir als biologischem Mann natürlich sehr merkwürdig vorkam. Aber heh, ich war schließlich als süße Frau im sexy Kleid verkleidet.

Als ich mir Michas Karte anschaute, bemerkte ich jedoch, dass sie eine Karte mit Preisen erhalten hatte, wahrscheinlich, weil sie in ein normales Businesskostüm gekleidet war. Nun kam ich mir doch sehr komisch vor. Aus Rache wählte ich wirklich das Gericht, das mir am meisten zusagte. Die Angaben ließen einen hohen Preis vermuten. Mir war das egal, schließlich zahlte ich mit diesem auffälligen Gehschlitz ebenfalls einen hohen Preis für dieses Mittagessen.

Nachdem wir bestellt hatten, wurde der Preis, den ich zu zahlen hatte, noch höher. Micha legte ihre Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte ihn. Normalerweise genoss ich es, wenn mich Micha auf diese Art und Weise anmachte. Aber heute war mein Oberschenkel fast nackt und außerdem wurde es von Adriano bemerkt, der zum Glück nur wissend lächelte. Nachdem meine Selbstsicherheit bereits auf einem Tiefpunkt angekommen war, errötete ich mädchenhaft. Es war enorm prickelnd und gleichzeitig ausgesprochen peinlich. Beide Gefühle waren erneut im Widerstreit in mir.

Irgendwann hatte ich meine Gedanken schließlich so weit im Griff, dass mir egal war, was die anderen über mich dachten. Endlich konnte ich Michas Zuwendungen wieder genießen, die den langen Gehschlitz ausgiebig ausnutzte. Langsam bekam ich wieder Oberwasser, denn Adriano schaute als Gentleman natürlich weder in meinen Schritt noch auf mein nacktes Bein.

Endlich kam das Essen und Micha ließ mein Bein in Ruhe. Diesmal achtete ich darauf, nicht wieder die große ‚Alex Genießer Show‘ zu präsentieren. Ich genoss das Essen trotzdem, nur eben nicht ganz so auffällig, wie sonst. Das Essen wurde wie üblich mit einem Espresso beendet. Als ich mich der Bestellung anschloss, hatte ich gar nicht an den aufputschenden Effekt dieses starken Kaffees gedacht. Aber nachdem ich ihn getrunken hatte, merkte ich, wie ich noch aufgedrehter wurde. Das konnte ja noch heiter werden, schon vor dem Mittagessen war es kaum noch auszuhalten gewesen. Eine weitere Verhandlungsrunde als sexy Serviererin würde ich ganz bestimmt nicht mehr durchstehen.

Auch bei Micha machte sich die anregende Wirkung bemerkbar, sie streichelte wieder mein nacktes Bein. Diesmal war sie jedoch nicht mehr so zurückhaltend, wie vorhin. Als Adriano das bemerkte, rief er zum Aufbruch. Unsere Verhandlungspartner verließen uns und wir blieben zu dritt zurück. Locker bei Adriano untergehakt, bummelten wir durch die Fußgängerzone. Ich ging bewusst an Adrianos rechter Seite, weil so mein Wahnsinnsgehschlitz von ihm verdeckt wurde. Zum Glück war der Stoff dieses Kleides nicht so leicht, wie der unserer Kleider von gestern, so dass der Rock nicht auch noch vom Wind hochgeweht wurde.

Micha

Der Abend und die Nacht mit unseren beiden Freundinnen waren ein gelungener Ausklang dieses verrückten Wochenendes gewesen, dachte ich zumindest. Wir hatten zu viert viel Spaß gehabt, eng umschlungen getanzt, geknutscht und uns ausgiebig geküsst. Ich hatte mit Emilia angefangen, da sie ja auf meiner Seite des Bettes gestanden hatte. Als ich sie umarmte, genoss ich ihren sportlich durchtrainierten Körper und wie fordernd sie meine Umarmung erwiderte. Bis jetzt war mir ihre perfekte Körperbeherrschung und ihre Kraft noch gar nicht aufgefallen, aber aus ihrer Umarmung hätte ich mich nicht so leicht befreien können, selbst, wenn ich es gewollt hätte. Ich wollte aber nicht, sondern genoss ihren fordernden Kuss. Als ich hörte, wie Alex in den Armen von Tony tief einatmete, wollte ich mich aus unserer Umarmung lösen. Aber wie zum Beweis ihrer Stärke, hielt mich Emilia mühelos fest, ohne unseren Kuss zu unterbrechen. In diesem Fall war es ein ungewohntes aber erregendes Gefühl, zum Weiterküssen gezwungen zu werden. Ich hatte Emilia unterschätzt, obwohl sie deutlich kleiner war als ich, war ich ihr körperlich unterlegen. Bei Alex und mir hielt sich das eher die Waage, wobei ich mir bei ihm unsicher war, ob er sich als ‚Gentleman‘ oder besser gesagt als ‚Gentlewoman‘ nicht etwas zurückhielt.

Als der erste Kuss vorbei war, öffnete ich den Prosecco und Emilia spielte italienische Schmusesongs über die Bluetooth Anlage. Wir stießen an und beschäftigten uns dann weiter mit unserem erotischen Spiel. Ganz selbstverständlich landeten wir zuletzt gemeinsam in unserem überdimensionierten Bett. Das heißt, für uns vier war es genau richtig. Der Circulo D’Amore ließ grüßen.

Das Wecken am Montagmorgen ließ sich Sophia natürlich nicht nehmen. Als besonderen Service brachte sie uns sogar das Frühstück aufs Zimmer. Als sie klopfte, verschwanden Emilia und Tony blitzartig unter der Bettdecke. Gemeinsam mit Alex rief ich Pronto, und Sophia betrat den Raum. Sie sah natürlich sofort, was Sache war und grinste uns an. Nachdem sie das Tablett abgestellt hatte, trat sie leise ans Fußende des Bettes und zog blitzartig die Bettdecke weg. Sie lächelte wissend, als sie Emilia und Tony bemerkte und murmelte etwas von zusätzlichen Gedecken für die beiden.

Als sie ging, ließ sie die Zimmertüre offen. Wir dachten uns nichts dabei und setzten uns schon mal an den Tisch im Zimmer. Kurz darauf erschien ein aufreizend gekleidetes Hausmädchen. Gekonnt stellte sie das Tablett auf das Sideboard und versorgte uns mit dem benötigten Geschirr und zusätzlichen Leckereien. Während sie das tat, konnte ich ihre ‚Uniform‘ in aller Ruhe bewundern. Ob ich Alex wohl auch dazu bekommen könnte, so etwas anzuziehen? Sie sah einfach umwerfend aus. In dem kurzen weiten Rock mit den vielen Petticoats und dem schulterfreien Oberteil würde er ebenfalls ausgesprochen sexy aussehen.

Nach dem Frühstück verließen uns Emilia und Tony. Alex und ich hüpften gemeinsam unter die Dusche. Auch die Dusche war ungewöhnlich groß und bot sicherlich Platz für spannende Spielchen. Aber leider hatten wir bis jetzt keine Zeit gehabt, die Möglichkeiten der Dusche wirklich auszutesten.

Nachdem wir fertig waren, holten wir nur mit einem Slip bekleidet, die geblümten Kleider hervor. Ich hatte zwar absolut keine Lust in diesem verspielten Kleidchen zu meinem Geschäftstermin zu gehen, aber was blieb mir anderes übrig, mein geliebter Alex hatte mich ungewollt mit dem neuen Gurtband überlistet. Wenn ich damals schon geahnt hätte, was offenbar alle anderen schon wussten, ich hätte ihn gezwungen, mich in dem Kleid mit dem allerhöchsten Beinschlitz und dem knappen C-Slip zu meinem Termin zu begleiten. Einen BH hätte er dann auch nicht tragen dürfen.

Als wir die Kleider vor uns hielten, fiel sofort auf, dass beide sehr zerknautscht waren, Alex‘ Kleid etwas mehr als meins. Aber dadurch waren sie absolut nicht für mein Treffen mit Adrianos Managern geeignet. Zum Glück rettete uns Sophia, die in ‚weiser Voraussicht‘ Ersatzkleider für uns besorgt hatte.

Sie machte jedoch zur Bedingung, dass sie uns anzog und wir die Kleider erst vollkommen angezogen sehen durften. Nachdem Alex überraschend schnell zugestimmt hatte, gab auch ich nach einer kurzen Rückfrage mein OK.

Als wir ihr für unsere Rettung dankten, lächelte sie hintergründig. Leichtsinnigerweise machte mich das nicht stutzig.

Zusammen mit dem ‚Hausmädchen‘ kehrte sie zurück. Sie verbanden unsere Augen mit Seidentüchern und begannen, uns anzuziehen. Als ich an meinen Slip berührt wurde, kam mir ein wichtiges Versäumnis zum Bewusstsein, ich hatte vergessen, die Erregungsfunktion und vor allem die Kopplung zu Alex‘ Anbauten zu deaktivieren. Beim Duschen hatten wir es noch genossen, aber jetzt waren wir der Stimulation machtlos ausgeliefert.

Ich wurde zum Bett geführt und sollte mich setzen. Da die beiden kein Wort sprachen, wusste ich auch nicht, wer mich gerade anzog. Es war ein überaus erregendes Gefühl, nicht zu wissen, ob es das sexy Hausmädchen oder die ebenfalls sehr gut aussehende Sophia war. Liebevoll wurden mir die Strümpfe übergestreift und ebenso liebevoll wurden sie glattgestrichen. Ich genoss die fast schon erotischen Berührungen an meinen Beinen. Dann wurde ich sanft an meinen Händen wieder vom Bett hochgezogen.

Als mir der Strapsgürtel umgelegt wurde, spürte ich erneut die erregenden Impulse meines KG, obwohl ich dort gar nicht berührt worden war. Die Kopplung hatten wir bisher immer nur in trauter Zweisamkeit genossen. Jetzt machte sie mir etwas Angst, was, wenn Alex einen Orgasmus bekam, und ich dadurch auch einen Höhepunkt hatte. Wie sollten wir dann unseren Termin mit Adriano einhalten können. Der Gedanke an Adriano beruhigte mich wieder etwas, schließlich war er ein Mitglied des Circulo D’Amore und hatte daher sicherlich Erfahrung mit allen möglichen erotischen Verwicklungen.

Mir war bisher weder bekannt gewesen, dass es einen Circulo D’Amore als italienische Entsprechung des Deutschen Zirkel um unsere Freunde gab, noch dass mein honoriger Geschäftsfreund Adriano gemeinsam mit seiner Frau zu den Gründungsmitgliedern gehörte. Die beiden hatten mich mit ihren freundlich ‚hinterlistigen‘ Aktionen in den letzten Tagen mehr als einmal überrascht. Ich hatte mich lediglich auf ein romantisches Wochenende mit meinem Alex gefreut. Romantisch war es nicht wirklich geworden, dazu war viel zu viel los gewesen. Dafür hatten wir bis jetzt jedoch eine überaus erregende Zeit gehabt.

Das Verschwinden von Alex Koffer war ja von mir initiiert worden, um ihn nach meinen Wünschen neu einkleiden zu können. Aber dass ich mir deshalb ebenfalls eine komplett neue Garderobe zulegen musste, kam mir inzwischen etwas merkwürdig vor. Aber ich hatte keine Anhaltspunkte für irgendwelche Manipulationen. Emilias Erklärung für den Transport von Alex‘ Koffer nach Brindisi klangen plausibel. Wenn jedoch Sophia oder Adriano dahintersteckten, war natürlich wiederum alles möglich.

Aber zurück zum Hier und Jetzt. Alex wurde offensichtlich von der Einkleidung sehr stark erregt und offensichtlich übertrugen sich alle Erregungen auch auf meinen KG, nicht nur, wenn sie von den Berührungen des KGs und der Brüste hervorgerufen wurden, sondern alle. Denn beim Strümpfe anziehen wurden diese beiden Zonen nicht stimuliert. Hoffentlich schaukelten wir uns nicht beide bis zum Orgasmus hoch. Ich wurde jedenfalls bereits auf mittelgroßer Flamme geröstet.

Nach den Strümpfen folgte der Strumpfgürtel. Die Strümpfe schienen mir recht kurz zu sein, denn der Zug der Strapse war enorm. Es folgte eine recht enge Bluse, die vorne mit vielen kleinen Knöpfen geschlossen wurde. Mich erregte es enorm, wie erst mein Bauch und dann mein Brustbereich dabei immer wieder berührt wurde. Was ein bisschen Augenverbinden doch bewirken konnte. Aus ganz normalem Ankleiden wurde auf einmal eine spannende und erregende Aktion. Nun gut, so ganz normal schien das Ganze dann doch nicht zu sein. Welche normale Bluse hatte schon so viele Knöpfe? Außerdem hatte ich den Eindruck, dass meine Helferin mich immer wieder absichtlich an meinen empfindlichsten Stellen berührte.

Ich genoss, wie die fremden Hände immer höher wanderten und dabei ständig meine Brüste berührten. Mir fehlte jeder Anhaltspunkt, welche der beiden Frauen mich gerade so liebevoll anzog, war es das aufregende Hausmädchen oder war es die attraktive Sophia. Leider waren auch die vielen Knöpfe irgendwann geschlossen und die erregenden Berührungen endeten. Aber dann wurde die dünne Bluse an meinem gesamten Oberkörper sanft oder besser gesagt liebevoll glattgestrichen. Ich kam immer mehr auf Touren. Alex schien es ebenso zu gehen, denn mein KG sendete Wellen der Erregung durch meinen Körper.

Nachdem die Bluse offensichtlich zufriedenstellend saß, wurde ich zu einem Pfosten des Himmelbetts geführt, wo ich mich festhalten konnte. Während ich wartete, dass es weiterging, fragte Alex nach einem BH. Aus einer Ecke des Raums kam von Sophia die Antwort, dass der BH in dem Korsagenkleid eingearbeitet wäre. Mist, ich wusste zwar jetzt, wo sich Sophia befand, aber ich stand ja gerade alleine und wartete auf das Kleid. Also konnte es immer noch sein, dass ich gerade von dem heißen Hausmädchen oder Sophia angezogen wurde.

Ich hörte, wie Alex erregt die Luft einzog. An seine neuen lebensechten Brüste war er nämlich immer noch nicht gewöhnt und er argwöhnte immer, dass man den Unterschied erkennen könnte. Aber seine beiden süßen Möpse sahen wirklich vollkommen natürlich aus, so dass er sogar oben ohne gehen könnte. Ich ahnte ja noch nicht, wie bald er sich dieser Herausforderung stellen musste.

Dann sollte ich vorsichtig in ein recht enges Kleid steigen. Langsam wurde es an mir hochgezogen und natürlich wurden dabei ausgiebig meine empfindlichsten Stellen berührt. So erregt war ich noch nie vor einem geschäftlichen Termin gewesen. Wie von Sophia angekündigt, wurden meine Brüste von der Korsage des Kleides wie in einem BH gehalten, als das Kleid in meinem Rücken geschnürt wurde. Es schien einen ausgesprochen tiefen Ausschnitt zu haben, denn ich spürte den Druck nur von unterhalb meiner Brüste. Das machte zum Glück nichts, denn wir trugen ja die hochgeschlossenen Blusen, die Knopfreihe war bis hoch zu meinem Hals gegangen. Später sollte sich herausstellen, dass meine Gedankenbilder sich doch erheblich von der Realität unterschieden.

Auch das Kleid wurde liebevoll erotisch zurechtgestrichen und die nachfolgende Jacke ebenfalls. Wie musste sich Alex mit der Erregung durch seinen KG und die Brüste wohl fühlen, wenn es mir bereits fast zu viel war. Aber wir wurden immer nur bis kurz vor den Höhepunkt gebracht, unsere beiden Helferinnen schienen sehr viel Erfahrung in diesen Dingen zu haben.

Schließlich waren wir ohne Orgasmus aber äußerst erregt, fertig angekleidet. Es folgten nicht zu hohe Pumps, dann wurde ich durch den Raum geführt. Neben mir spürte ich Alex und legte automatisch meinen Arm um seine Taille. Leise hatte ich gehört, dass ihm etwas ins Ohr geflüstert wurde, konnte aber leider nicht verstehen, was es war. Dann entfernten sich Schritte von uns und eine Person verließ offenbar den Raum.

Dann wurden unsere Augenbinden entfernt. Was ich sah, ließ mich einen Augenblick ehrfürchtig staunen. Alex sah einfach umwerfend in seinem wadenlangen und sehr engen Kleid aus. Durch das strenge Korsetttraining und die Korsage des Kleids hatte er eine ausgesprochen gute Figur und ich war begeistert.

Mein Kleid war nicht ganz so lang wie seins, aber aus dem gleichen Stoff gefertigt. Zum Glück endete es in Kniehöhe, denn ich legte großen Wert darauf, nicht zu feminin bei meinen Besprechungen zu wirken. Ich wollte durch meine Fähigkeiten und nicht durch mein Aussehen überzeugen. Deshalb trug ich normalerweise immer Hosenanzüge.

Für Sophia sollten wir uns einmal um unsere eigene Achse drehen, was wir auch gerne taten. Sie lächelte, offenbar sehr zufrieden, wie ich annahm über das Aussehen unserer Kleider.

Als ich Alex dann spielerisch an die Wäsche wollte und versuchte seinen Blazer zu öffnen, wurde ich von Sophia zurückgepfiffen. Das Öffnen der Jacken war uns erst am Abend zusammen mit den anderen erlaubt. Die Kostüme waren wirklich vollkommen verhandlungstauglich, der kleine Kragen und die Manschetten, die aus den Ärmeln der Jacken hervorschauten waren weiß. Das Tüpfelchen auf dem ‚i‘ war der schwarze durchscheinende Stoff vor dem Dekolleté, das gab dem Outfit eine besondere Note, ohne zu aufreizend zu wirken. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie es wirklich unter unseren Jacken aussah.

In der Zwischenzeit hatte Alex dafür gesorgt, dass sowohl Emilia als auch Tony für heute Abend genauso wie wir eingekleidet würden.

Beim Schminken und Haare frisieren sagte ich zu Alex: „Du bist aber auch ein Aas! Du weißt doch ganz genau, dass Tony keine Kleider mag!“

Er stimmte mir breit grinsend zu. In gewisser Weise musste ich ihm sogar recht geben. Es bereitete nicht nur uns eine große Freude. Die kleine Prinzessin schien unsere kleinen Gemeinheiten ebenfalls sehr zu genießen. Deshalb hatte ich auch nicht interveniert, als Alex vorschlug, Tony und Emilia ebenfalls so wie uns zu kleiden und zwar ebenfalls mit verbundenen Augen und allem, was dazugehörte.

Auf diese Weise erfuhren wir wenigstens den Namen des Unbekannten Hausmädchens. Sie hieß Alejandra und Alex war erfreut, über ihren italienischen Namen, der, wie er glaubte, die weibliche Form seines eigenen Vornamens war. Als ich den Namen hörte, war mir sofort klar, wer uns da begegnet war. Zum einen wusste ich in welcher Sprache es eine Alejandra gab und zum anderen hatte ich vor kurzem diesen Namen bereits einmal gehört. Ich denke mal, mein Süßer wird sich in Zukunft noch sehr wundern, wenn er in die Hände der ‚Beschützerin der Männer‘, das bedeutet ihr Name nämlich in der Landessprache, geriet.

Sophia nahm seinen Vorschlag für unsere beiden Freundinnen an und versprach sie ebenfalls einzukleiden, da sie für ihre Tochter bereits genauso ein Kleid gekauft hätte. Tony würde Alex‘ zweites Kleid tragen, denn sie hatte für uns die Kleider auch in einer anderen Farbe beschafft. Zu gerne würde ich bei dem Einkleiden der beiden zuschauen.

Kurz legten wir noch fest, wie mich Alex bei meinen Verhandlungen am besten unterstützen konnte. Er schlug sogar selbst vor, die Signori als sexy Serviererin zu irritieren. Ich war begeistert, mein süßer Kleiner entwickelte sich zusehends.

Als wir die Eingangshalle betraten, wurden wir begeistert von Adriano bewundert. In seinem schicken Maserati fuhr er uns in typisch italienischem Fahrstil zu seiner Unternehmenszentrale. Wir wurden von einem uniformierten Mitarbeiter empfangen, der mir die Wagentür öffnete und beim Aussteigen half, während Adriano das gleiche für Alex machte . Dann führte uns ein strahlender Adriano in die Eingangshalle und bis in sein Büro. Dort übergab er Alex direkt an seine Sekretärin Gina, die wissend lächelte und versprach, Alex einzuweisen und ihm später zu helfen.

Die beiden verschwanden in der Kaffeeküche und ich unterhielt mich auf italienisch mit Adriano. Kurz nachdem Alex wieder bei uns war, erschienen meine Verhandlungspartner. Adriano würde als Padrone nicht aktiv in die Verhandlungen eingreifen, um unsere Freundschaft nicht zu belasten.

Die Herren waren sehr angetan von unserem Outfit und machten uns charmante Komplimente. Alex wurde immer noch etwas rot, wenn er Komplimente von fremden Männern bekam, und besonders als auch er von ihnen überschwänglich mit diesen Luftküsschen neben die Wangen begrüßt wurde. Er sah dann besonders süß aus, aber wahrscheinlich bemerkte er es noch nicht einmal. Getreu seiner Rolle fragte er als erstes die Herren nach ihren Getränkewünschen und verschwand dann in Richtung Teeküche. Wie erwartet, folgten die Signori ihm begeistert mit ihren Blicken, während er langsam durch den Raum stöckelte. Er gab sich aber auch eine Mühe und ging sehr sexy. Der folgende Gesprächseinstieg war für mich daraufhin echt easy.

Als unsere Diskussion etwas lauter wurde, erschien er genau zum richtigen Zeitpunkt mit den Cappuccini und servierte sie schüchtern und bescheiden, aber auch aufreizend. Bei besonders begehrlichen Blicken schaute er beschämt nach unten und meine Gesprächspartner waren vollkommen hingerissen von ihm, also von ihr. Dann verschwand er wieder in Richtung Kaffeeküche und wir alle, auch ich, schauten begeistert auf seinen sexy schwingenden Hintern.

Etwas später servierte er das obligatorische Wasser zum Kaffee. Ich sah ihm an, wie sehr er es genoss, die Männer im Raum mit seinem betont eleganten Gang zu verwirren. Wie verwirrt wären sie wohl erst gewesen, wenn sie unser Geheimnis gekannt hätten. Dann setzte sich Alex neben Adriano, der ihm unsere Verhandlung sinngemäß ins Deutsche übersetzte.

Irgendwann wurde es wieder turbulenter und Alex fragte nach weiteren Getränkewünschen. Während er hüftschwingend durch den Raum ging, hatte ich wieder leichtes Spiel mit den heißblütigen Signori. Alex sah aber auch zum Anbeißen süß aus. Mit dem Tablett voller Getränke betrat er kurz darauf wieder den Raum. Ich sah ihm sofort an, dass etwas vorgefallen sein musste, er ging zwar immer noch elegant, aber es wirkte nicht mehr so beschwingt.

Sein geändertes Verhalten lag wohl an dem recht weit geöffneten Gehschlitz seines Kleides, der war schon ganz schön lang. Fast meinte ich, sogar die Strapse an den Strümpfen erkennen zu können. Er hatte es noch nie gemocht, so viel Bein vor anderen zu zeigen, und unser Abend in den hoch geschlitzten Kleidern hatte das eher noch verstärkt. So konnte ich verstehen, dass ihm dieser Auftritt höchst peinlich war. Mir gefiel es aber ausgesprochen gut. Die Schmetterlinge in seinem Bauch konnte ich förmlich flattern hören. Irgendwie musste ich es schaffen, dass ihm seine Rolle auch in Zukunft etwas peinlich blieb. Mal schauen, wie sich die Gespräche mit seiner Psychologin Teresa auswirkten. Ich hatte meine eigene Vermutung, warum er sich innerlich immer noch so gegen seine Rolle als Frau sträubte, obwohl er doch offensichtlich viel Freude daran hatte.

Nachdem wir die Verhandlungen mit einem für beide Seiten sehr befriedigenden Ergebnis beenden konnten, folgte das traditionelle gemeinsame Essen in einem der besten Restaurants von Neapel. Als Alex sich den Rock wieder zuknöpfen wollte, verbot ich es ihm einfach und erstaunlicherweise fügte er sich kommentarlos.

Auf dem Parkplatz stiegen zuerst meine Verhandlungspartner ein, da Alex und ich auf der Zweierbank direkt neben der Schiebetür sitzen wollten. Innerlich freute ich mich über den peinlichen Blick von Alex, dem es natürlich extrem unangenehm war mit dem langen Beinschlitz direkt vor den Augen der Signori in den Bus klettern zu müssen. Wenn ich da schon gewusst hätte, was die listenreiche Sophia in Zusammenarbeit mit ihrem nicht weniger trickreichen Ehemann noch für uns alle vorgesehen hatte.

Wir fuhren nicht wie sonst direkt bis zum Restaurant, sondern machten vorher noch einen kleinen Spaziergang am Kai entlang durch den Hafen. Es war zu goldig, wie peinlich Alex die bewundernden, oder sollte ich besser sagen begehrenden Blicke der Passanten waren.

Im Restaurant setzte sich Adriano rechts von Alex und ich mich links von ihm, sodass uns Adrianos Mitarbeiter gegenüber saßen. Der lange Beinschlitz von Alex‘ Kleid wurde so durch die Tischplatte den Blicken der anderen entzogen. Aber Alex Anspannung blieb, bei unserem Spaziergang hatte er einfach zu viel Aufmerksamkeit erregt, es hatte einige eindeutige Flirtversuche der heißblütigen Italiener gegeben. Sein Bein übte auch auf mich einen unwiderstehlichen Reiz aus, und ich legte meine Hand auf seinen nackten Oberschenkel und streichelte ihn. Es war so süß, wie er leicht zusammenzuckte und errötete, weil ihm das in der Öffentlichkeit so peinlich war.

Nach dem Essen gingen wir getrennte Wege, Adriano bummelte mit Alex und mir durch die Fußgängerzone und seine Mitarbeiter kehrten ins Büro zurück. Alex war sehr darauf bedacht, dicht an Adrianos rechter Seite zu gehen, damit sein sexy Gehschlitz wenigstens etwas verdeckt wurde.

Alex

Zum ersten Mal war ich nur mit dem Marchese und Micha unterwegs.

„Was hast du heute Nachmittag noch mit uns vor,“ fragte Micha?

„Wir bummeln noch ein bisschen und fahren dann wieder zurück nach Hause,“ antwortete Adriano.

„Oh, das ist schön, ich wäre so gerne dabei, wenn Emilia und Tony eingekleidet werden,“ wünschte sich Micha.

„Das ist kein Problem, auf dem Parkplatz vor der Altstadt werden wir wieder von meinem Fahrer abgeholt. Wir sind dann rechtzeitig zu Hause.“

Ich freute mich ebenfalls darauf, zuzuschauen, wie die beiden angezogen wurden. Vielleicht konnte ich dann doch noch einmal diese geheimnisvolle Alejandra sehen.

Nach unserem Bummel wurden wir, wie angekündigt, von Adrianos Fahrer erwartet und zurück zur Villa Ritardando gefahren. Dort angekommen, ging Micha zielstrebig zum Ankleidezimmer, da sie von dort bereits Stimmen gehört hatte. Als ich mich ihr anschließen wollte, wurde ich von Adriano zurückgehalten.

„Du darfst da nicht hingehen, du bist ja bereits fertig eingekleidet.“ Dabei zwinkerte er mir verschwörerisch zu und ich begann zu ahnen, dass sich Micha gleich gehörig wundern würde.

Ich wunderte mich ebenfalls, da Adriano mich mit den Worten: „Für dich ist Besuch da,“ zu einer Tür führte.
65. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von tamedlion am 30.01.25 01:15

Hallo Roi,
super Story, vielen Dank das du das hier machst!!!
66. RE: Mode vergangener Zeiten: Micha, Alex und der Zirkel

geschrieben von Roi Danton am 30.01.25 18:39

Vielen Dank für das Lob tamedlion


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