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eröffnet von ChasHH am 17.08.24 09:58
letzter Beitrag von ChasHH am 16.11.24 09:40

1. Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 17.08.24 09:58

Moin Leute,

endlich ist sie fertig, meine Fortsetzung von der „Studentin Julia.“ Bekanntlich habe ich mit dem Autor der Originalstory Kontakt aufgenommen und das OK bekommen, die Fortsetzung zu schreiben. Es sollten aber gewisse Rahmen beachtet werden. Das ist hoffentlich gelungen.

Es hat so lange gedauert, weil man zwar das Gerüst fertig hat, doch im Nachhinein fällt einem noch die eine oder andere Szene ein, dann gibt es hier etwas zu korrigierten, dort zu ergänzen. Oder man liest Geschichten anderer User im KG-Forum und findet Anregungen, eigentlich ist man nie richtig fertig.
Es ist, wie wenn man den Weihnachtsbaum schmückt oder ein Gartenbeet anlegt – es gibt immer noch etwas zu tun oder zu ändern…

Mir ging es darum, daß Julia aus diesem Zwangszirkel ausbricht und den Leuten in diesem Institut zeigt, wie sie die Sache empfunden hat.
Es wird so einige Ereignisse geben, aber auch Überraschendes, und die eine oder andere Träne darf auch vergossen werden.
Zwischendurch kommen auch Folgen, die nichts mit Fetisch & Co. zu tun haben, sondern dem Vergnügen dienen. Denn unserer Julia stehen auch schöne Momente zu.

Und – natürlich wird es ein Happy End geben, nur nicht für alle. Und wer denkt, daß er schon weiß, wer am Ende der/die Dumme ist, wird im Laufe der Story garantiert überrascht sein.

Auf geht’s mit Teil 1 – der Wandel der Gefühle

Nach der Entführung durch Sabrina und ihren Mädels und der Befreiung durch Melanie, Frau Heise, Frau Weber und Victoria brauchte ich einige Tage Entspannung.

Es war zwar schön, von Melanie nach der Entführung umarmt und geküsst zu werden, doch etwas fehlte mir, nämlich, dass sie sich für all das entschuldigte, was ich durchmachen mußte. Denn es war doch ihre Anweisung, mich zu Frau Heise zu bringen, und auch das ohne mein Wissen. Und da gab es bekanntlich noch einiges, was ich ihr zu verdanken hatte.
Ich dachte über all das nach, und so langsam kamen in mir Zweifel auf, ob Melanie es wirklich ernst mit mir meinte. Auch der Heiratsantrag kam mir im Nachhinein suspekt vor.
Mir fiel ein, daß ich meine Zustimmung für alles gegeben habe, aber langsam wurde es mir zuviel. Darüber versuchte ich mit Melanie zu reden, doch sie sagte nur: „Es geschieht doch aus Liebe zu dir.“
Und wann immer ich einen neuen Versuch startete, war es das gleiche Ergebnis. Dabei hatte sie mir doch anfangs gesagt, ich solle ihr Bescheid geben, wenn es mir zuviel wurde. Nun war es soweit, und sie blockte ab. Ich beschloß, hier etwas auf Distanz zu gehen, ferner fasste ich noch einen Entschluß.

Eines Tages nach Unterrichtsschluss sagte ich Melanie, daß ich noch in die Stadt wollte, um Schuhe zu kaufen.
Melanie sagte: „Ich begleite dich und kann dir Tipps geben, meine Liebe.“
Doch ich sagte: „Liebe Melanie, ich möchte heute mal alleine etwas unternehmen. Wir sind doch eh immer zusammen. Kannst du mal einige Stunden auf mich verzichten?“ Dazu legte ich mein süßestes Lächeln auf.
Melanie sah mich verwirrt an.

In der Stadt steuerte ich eine Polizeistation an. Dort legte ich mein Handy vor.
Als ich die Polizeistation wieder verließ, hatte ich eine wichtige Funktion auf meinem Handy.

Bei Melanie angekommen, fragte sie mich: „Na, dann zeig mal deine Schuhe.“
Ich sagte: „Ich habe keine gefunden. Die Zeit ist wohl noch nicht da für flache Strandsandalen. Ich kann ja nicht immer mit diesen hochhackigen Dingern rumlaufen. Vor allem im Sommer am Strand käme ich mir blöd damit vor.“

Melanie sagte nichts, und so bereiteten wir das Abendessen zu, das wir schweigend zu uns nahmen.
Ob Melanie etwas ahnte?

In der Nacht kuschelte sie sich an mich. Ich erwiderte ihre Zärtlichkeiten, war aber mit meinen Gedanken woanders. Denn so langsam fühlte ich mich eingeengt – etwas, was ich vorher nie spürte.

Am nächsten Morgen weckte Melanie mich mit einem Kuß, den ich zwar erwiderte, aber ich merkte, daß meine Gefühle für sie immer mehr abkühlten. Sie wollte mich umarmen, doch ich drehte mich weg mit den Worten: „Ich habe meine Tage.“

„Julia, was ist los mit dir? Seit einigen Tagen bist du ganz komisch drauf.“
Im Flur des Instituts fing Melanie mich ab, als Pause war, und schaute mich eindringlich an.
Ich zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Ich weiß nicht, wovon du redest. Mit mir ist alles okay.“
Auch Klara schaute mich fragend an.

Ich jedoch ließ mir nichts anmerken und beschloß, auch Frau Heise keinerlei Anlaß für ihre fiesen Strafen zu geben.
Als der Unterricht weiterging, stand ich auf, wie es verlangt wurde. Ich beteiligte mich am Unterricht, erfüllte alle Aufgaben, ließ jedoch nicht den Blick von Frau Heise.
Ich mußte sie angestarrt haben, denn auf einmal fragte sie: „Julia, was ist los. Warum starrst du mich so an?“
Ich tat unschuldig: „Es ist alles in Ordnung, Frau Heise. Ich folge nur Ihrem Unterricht.“
„Es macht mich aber nervös. Es wäre schön, wenn du deinen Blick ändern würdest.“
Klara stieß mich an, aber ich schüttelte nur unmerklich den Kopf.

Dann war der Unterricht beendet.
Ich verabschiedete mich von Frau Heise und ging aus dem Raum.
Klara kam hinter mir her und nahm meine Hand. Sie fragte: „Was ist denn los mit dir? Du hast dich total verändert. Kann ich dir helfen? Wir sind doch Freundinnen.“
Ich nahm sie in den Arm und sagte: „Klara, du bist so lieb. Aber ich bin im Moment nicht gut drauf. Es liegt wohl immer noch an der Sache mit dieser Sabrina. Da brauche ich wohl noch einige Zeit.“
„Ich bin immer für dich da, das weißt du. Vielleicht können wir mal essen gehen, unsere Herrinnen und wir“, sagte Klara und lächelte, doch beim Thema „Essen gehen“ schrillten bei mir sofort wieder die Alarmglocken, und ich begann zu zittern.
2. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Neuschreiber63 am 17.08.24 12:23

Vielen Dank für diese neue Geschichte.
Bin schon gespannt, wie es weitergeht!
3. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von MartinII am 17.08.24 12:29

Schön, dass es mit Julia weitergeht - bin gespannt!
4. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Fesselbaerchen am 19.08.24 14:44

Interessante Perspektive wenn man als Autor der ersten Story dann zuschaut.

Bin gespannt, wie sich das entwickelt.
5. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 24.08.24 13:07

Nun geht es los. Wie werden die Leute reagieren, wenn Julia „reinen Tisch“ macht?
Zumal auch noch „externe Unterstützung“ erscheint?
Und hier erscheint auch eine „Anleihe“ aus der Story „Mädchenpensionat“. Wer sie findet, darf sie behalten…


Teil 2 – Schock für Frau Heise und Melanie

Am nächsten Tag sagte Melanie: „Klaras Herrin hat vorgeschlagen, ob wir mal essen gehen können, mit Klara und dir. Wir gehen in das Restaurant, das du schon kennst. Wie wär’s?“
Sofort zuckte ich zusammen, was Melanie bemerkte: „Was ist denn? Wovor hast du Angst?“
Ich fragte: „Kann ich mir mein Essen selbst aussuchen?“
Melanie lächelte nur, und das war für mich ein Alarmzeichen, mein Handy zu prüfen und aufzuladen.

Als wir aufbrachen, war ich schon erleichtert, daß Melanie mir keine Fesseln und Knebel anlegte. Doch ich beobachtete sie genau, und das schien sie zu spüren.
„Du brauchst keine Angst zu haben, wir wollen dir nichts tun. Ich liebe dich doch.“
Ich dachte mir nur: ‚Jaja, das habe ich in der letzten Zeit gemerkt’, und drückte heimlich eine Taste auf meinem Handy.

Am Restaurant angekommen, fühlte ich mich bestätigt, denn es waren neben uns nicht nur Klara und ihre Herrin gekommen, sondern auch Frau Heise. Sie schaute mich so merkwürdig an.

Unauffällig schaute ich mich um und bemerkte, wie sich ein Wagen näherte.

Wir betraten das Restaurant, und wir wurden an einen Tisch geführt. Ich schaute mir die Plätze genau an. Bis jetzt war von irgendwelchen Fesseln nichts zu sehen, so nahm ich Platz, und Klara setzte sich neben mich. Ich wählte einen Platz, von dem ich den Eingang beobachten konnte.

Gerade betraten vier Männer das Restaurant und setzten sich an den Tisch neben uns. Einer zwinkerte mir zu.
„Oho, hast du das gesehen, Julia?“, sagte Frau Heise kichernd. „Der Mann hat mit dir geflirtet.“
„Ich brauche mich ja auch nicht zu verstecken, Frau Heise. Ich weiß, daß ich meine Vorzüge habe“, antwortete ich ernst.
Nun ergriff Melanie das Wort: „Julia, wir haben uns hier getroffen, außerhalb des Instituts, damit wir in Ruhe reden können. Was ist mit dir los? Du bist nicht mehr so herzlich zu mir. Ich merke, daß du mir irgendwie immer abweisender gegenüber wirst. Du wendest dich von mir ab. Was habe ich dir getan? Und Frau Heise hat mir gesagt, daß du sie im Unterricht anstarrst. Deshalb ist sie auch hier. Warum machst du das?“

Ich sagte: „Weil man bei Frau Heise aufpassen muß wie ein Schießhund. Ein falscher Blick oder ein falsches Wort, und man wird bestraft.“
Frau Heise: „So ist das nun mal bei uns. Wir erwarten vollen Gehorsam, und achte auf deinen Ton.“
„Das weiß ich, und ich habe auch alles befolgt. Deshalb habe ich beschlossen, aufmerksam zu sein, und auch misstrauisch, was bestimmte Gesten betrifft, und auch andere Dinge“, sagte ich.
Melanie fragte: „Misstrauen? Misstraust du uns etwa? Wir wollen nur dein Bestes.“
Ich holte Luft und sagte: „Ich habe die letzten Tage über uns nachgedacht, über das, was ich die letzten Tage erlebt hatte.“
Melanie tastete nach meine Hand und sagte: „Ja, es war viel, was du erlebt hast.“
Ich zog meine Hand weg, was Melanie und Frau Heise stirnrunzelnd zur Kenntnis nahmen, auch Klara und ihre Herrin starrten mich an.
Ich legte los: „Ja, ich habe viel erlebt, dank dir, und nach der Befreiung aus Sabrinas Händen hätte ich erwartet, daß du dir Gedanken machst, wie ich mich gefühlt hatte, und wie ich überhaupt in diese Situation geraten konnte. Und noch über einiges anderes.“
Melanie sagte verwirrt: „Was meinst du?“
Ich sagte: „Dir hatte ich doch den Pranger zu verdanken, und dieses verdorbene Essen war auch deine Idee. Dann die sogenannte Erziehung bei Klaras Herrin, wo ich Platzangst bekam in dieser Röhre und beinahe erstickt wäre an dem Ding in meinem Mund. Mit euren Elektrospielchen habt ihr mich fast umgebracht, und dann wurde ich, ohne darüber informiert zu sein, zu Frau Heise gebracht. Dort wurden wir gequält und über den Computer vor der ganzen Klasse bloßgestellt, durch diese Sadistin Leonie.“
„Julia! Was fällt dir ein, so über meine Hausangestellte zu reden?“, fuhr Frau Heise hoch.

Ich zeigte auf Frau Heise: „Sie haben Ihren weiblichen Lakaien sogar angestiftet, uns extra unbequem ans Bett zu fesseln, Klara und mich. Selbst Klara hat gesagt, daß das zuviel war. Ich verlange hier und jetzt eine Entschuldigung dafür, sonst verklage ich Sie auf Schmerzensgeld wegen Körperverletzung!“
Frau Heise rief: „Sag mal, spinnst du? Ich mache, was ich für richtig halte!“

Ungerührt fuhr ich fort, indem ich mich an Melanie wandte: „Hast du davon gewußt, bevor ich dir davon erzählt hatte? Auch wenn du meine Herrin bist, bist du doch auch für meine Gesundheit verantwortlich.
Soviel ich weiß, steht in einem wichtigen Buch, daß die Würde des Menschen unantastbar ist. Ach ja, und dann war da noch diese Hypnose bei dir eines Abends. Das alles ist mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen, und mir fiel auf, daß für all das von dir niemals ein ‚Tut mir Leid’ kam. Im Gegenteil, du hast immer mehr aufgedreht. Was soll da noch kommen? Ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen. Und die hast du zutiefst verletzt. Bei jenem Essen hätte ich mir den Magen verderben können bis hin zu einer Lebensmittelvergiftung. Und bei dieser sogenannten Erziehung bei Klaras Herrin hätte ich neben körperlichen auch noch seelische Schäden davontragen können. Mich wundert, daß Klara alles klaglos mitgemacht hat. Naja, die Herrin würde sie sonst im Ofen rösten…“
Victoria starrte mich an, doch ich redete weiter: „Ja, ich habe dir damals für alles meine Zustimmung gegeben. Doch längst merkte ich, daß mir das alles zuviel wird. Nein, laß mich ausreden. Ich habe dich mehrmals darauf angesprochen, doch du hast immer wieder abgeblockt mit den Worten ‚Ich liebe dich doch.’ Warum hast du mir nicht zugehört? Ich stelle fest, daß ich blind vor Liebe war!“
Ich hatte Tränen in den Augen, als ich zum finalen Schlag ausholte: „Ich breche hiermit das Versprechen, deine Frau zu werden. Es ist aus zwischen uns. Nach alledem kann ich dich nicht mehr lieben. Du hast mein Vertrauen missbraucht und mich dieser Furie schutzlos ausgeliefert, zusammen mit Klara!! Ich hätte dir eigentlich schon bei Victoria sagen sollen, daß ich dich verlassen werde, wenn du so weitermachst, doch dann hättet ihr mich wohl gegrillt. Meine Liebe zu dir war nämlich da schon merklich abgeflaut!“

Alle starrten mich an, und Melanie begann zu weinen, was mich jedoch kalt ließ. Ich starrte sie an.
Frau Heise sagte: „Also, dafür wirst du auf jeden Fall ein Strafessen erhalten. Und der Pranger wartet auch auf dich. So behandelt man keine Herrin.“

„Da haben wir aber ein Wörtchen mitzureden“, ertönte eine tiefe Stimme.
Die vier Männer vom Nebentisch hatten sich erhoben und traten zu uns.
„Wer sind Sie?“, fragte Frau Heise, und die vier Leute zückten ihre Ausweise: „Polizei.“
„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Victoria, die bis jetzt nur atemlos zugeschaut hatte.
„Uns kam zu Ohren, daß bei Ihnen Mädchen gezüchtigt werden, mit Fesseln, Knebeln und Pranger. Ihre Schülerin hat uns einiges geschildert, darunter auch das, was sie eben erwähnt hatte. Es würde uns sehr interessieren, wie es bei Ihnen allen daheim und in diesem Institut so aussieht.
Frau Heise sagte: „Bei uns werden Sie nichts finden, was auf Mißhandlungen hinweist.“
Das ließ ich nicht auf mir sitzen und flüsterte einem der Beamten etwas zu.
Der notierte sich alles und nickte. Da fiel mir noch das „Heim“ von Victoria ein und gab ihm noch einen Tip.

Dann erhob ich das Wort: „Nach alledem dürfte klar sein, daß ich dem Institut den Rücken kehren werde. Meinerseits besteht keinerlei Interesse mehr, dort irgendetwas zu lernen. Und ich werde noch heute meine Sachen holen, auch bei Frau Sommer werde ich ausziehen. Ich werde nach Augsburg zurückkehren und mir Leute suchen, die mich so mögen wie ich bin, und ohne Quälereien und Strafen. Die Herren von der Polizei hier werden mich dabei begleiten, damit ich nicht unterwegs entführt werde.“
„Wer sollte Sie denn entführen?“, fragte ein Polizist.
Ich sagte: „Och, die haben hier ihre Leute, die einen blitzschnell überwältigen und in ihrem Auto fesseln.“ Das war eine Anspielung auf Frau Weber mit ihrer Polizeiausbildung in Hamburg.
„Es tut mir leid für unsere Freundschaft, Klara, aber deine Herrin wird dir sicher den Umgang mit mir verbieten“, fügte ich ehrlich traurig hinzu, worauf Klara in Tränen ausbrach.

Mir fiel noch etwas ein. Ich sagte: „Als ich bei Victoria war, sah ich im Obergeschoss ein offenes Fenster. Ich hatte überlegt, meinem Leben ein Ende zu setzen, indem ich dort rausspringe. Was hatte ich denn zu verlieren? Die Frau, die mich angeblich liebte, ließ es zu, daß ich grausam gequält wurde. Wer würde um mich weinen, wenn ich nicht mehr da wäre? Klara vielleicht, aber der hättet ihr wohl gesagt, daß ich einen Unfall gehabt hätte, oder durch Dummheit aus dem Fenster gefallen wäre – Schuld wäre bei euch niemals aufgekommen.“

Victoria grinste gehässig, da sagte ich: „Den Triumph wollte ich euch Sadistinnen dann doch nicht gönnen. Stattdessen legte ich mir so nach und nach ein Konzept zurecht. Daß Melanie sich nicht dafür entschuldigt hatte, daß sie mich gegen meinen Willen bei Frau Heise leiden ließ, war nur ein Punkt mehr auf der Liste meines Planes, den ich nun seit den letzten Tagen verwirklichte, und der heute seinen Abschluß fand, indem ich unter der Sache ‚Institut und seinem sogenannten Personal’ einen Schlussstrich ziehe, der allen, wie erwartet, sichtlich weh getan hat. Das läßt mich aber kalt, denn mir habt ihr schließlich auch verdammt wehgetan.“
Melanie schluchzte: „Wie kannst du sowas sagen? Ich bin zutiefst erschüttert. Ich habe alles für dich getan, dich gefühlvoll in unsere Welt eingeführt. Du konntest die höchsten Gefühle genießen…“
Ich fuhr dazwischen: „Ja, gepaart mit höchst erniedrigenden Praktiken, die mich zutiefst schockiert haben. Erzähl mir nicht, daß das noch mit Liebe zu tun hatte. Es ist aus, klar? Oder rede ich Chinesisch?“
Melanie brach weinend zusammen.

Ich sagte zur Polizei: „Wo Sie gerade da sind – ich erstatte hiermit Anzeige wegen Körperverletzung wegen dieser Fesselung durch die Leonie, die ihre Anweisung von Frau Heise erhalten hat. Also zeige ich beide an. Klara, du bist auch unmenschlich gefesselt worden, willst du auch Anzeige erstatten?“
Klara fing sich einen strafenden Blick von Victoria ein, auch Frau Heise schaute sie wütend an.
Ich fragte Klara: „Willst du all diese Sadistinnen hier decken? Ich fasse es nicht!“
Der Polizist sagte zu mir: „Wenn sie nicht will, dann können Sie sie nicht drängen.“
Ich sagte: „Aber meine Anzeige haben Sie. Ich verlange, daß sie aufgenommen und bearbeitet wird!“

Einer der Polizisten hatte meine „Rede an Melanie“ auf seinem Tablet mitgeschnitten, wandelte es in Text um und legte es mir als Protokoll vor, auch meine Anzeige. Ich ging es durch und setzte mit dem Pen meine Unterschrift als Bestätigung meiner Aussage darunter.

Ohne ein weiteres Wort verließ ich mit den Polizisten das Restaurant. Meine Sachen holte ich aus dem Institut, und inzwischen war Melanie bei sich daheim angekommen, so daß ich auch von dort all meine Sachen mitnehmen konnte.
Melanie beobachtete das alles unter Tränen, doch ich blieb eiskalt.
„Du hättest ja selber draufkommen können, daß ich irgendwann nicht mehr kann. Nun ist es zu spät!“
Das gab ich Melanie mit, dann packte ich alles mit Polizeibegleitung in mein Auto und fuhr Richtung Augsburg. Hinter der Stadtgrenze verabschiedete sich die Polizei von mir.
6. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von rabe57 am 25.08.24 23:13

Guter Schluß!
7. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 26.08.24 06:46

Zitat
Guter Schluß!


Keine Angst. Es geht bald weiter.
8. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von andreas am 26.08.24 07:39

Sehr spannend, ich freue mich auf die Fortsetzung und wie es Julia in Augsburg ergeht.

VG Andreas
9. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von MartinII am 26.08.24 11:24

Ich bin auch gespannt, welche Wendung da noch passieren wird.
10. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 31.08.24 09:35

Haltet die Taschentücher bereit, es wird rührend.
Unsere liebe Julia findet neue Kontakte.


Teil 3 – wie in Bella Italia

Nicht weit von Stuttgart entdeckte ich eine kleine italienische Gaststätte. Dort hielt ich an und kehrte ein. Eine sehr lieb aussehende Italienerin begrüßte mich herzlich und brachte mir die Karte.
Ich wählte eine Lasagne und ein Mineralwasser, die auch gleich serviert wurden.
Die Lasagne war sehr lecker, und ich beschloß, die Italienerin zu loben. Da kam sie auch schon, und ich trug ihr mein Lob auf. Sie freute sich riesig, und als ich mich nach dem Rezept erkundigte, nahm sie mich an die Hand und führte mich in die Küche an einen Tisch. Es duftete dort sehr lecker.
Die Italienerin drückte mir ein Buch mit handgeschriebenen Rezepten in die Hand und fügte hinzu: „Vor allem braucht man viel Amore, si.“
„Das schmecke ich bei Ihnen. Das ist mit echter Liebe zubereitet“, sagte ich lächelnd.
Sie ging, und ich begann in den Rezepten zu lesen. Aus einem Lautsprecher kam italienische Musik, und ich schloß die Augen. Ich träumte, ich sah mich in Italien, unter lieben Leuten, ohne Zwang.

Auf einmal spürte ich Hände auf meinen Schultern und zuckte zusammen.
Die Hände glitten an meinen Armen herab und fassten meine Hände, und eine Stimme flüsterte: „Oh perdono, ich wollte dich nicht erschrecken.“
Ich wußte, daß es die Italienerin war, dennoch fiel mir die Szene bei Melanie ein, wie sie meine Hände festhielt und auf mich einflüsterte, während sie mich mit ihrer Hypnose in Trance versetzte.
Und da konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Ich brach in Tränen aus und heulte wie nie zuvor. Es brach alles aus mir raus, es hörte nicht auf.

„Mamma mia, was hat die Signorina?“ fragte eine dunkle Stimme, es war wohl ihr Mann, und eine andere Stimme, wohl von einer jungen Frau, fragte: „Was hast du denn? Was ist passiert?“
Ich hörte die Italienerin sagen: „Si, Chiara, nimm sie in deine Arme“, worauf ich sanfte Arme um mich spürte. Ich sah in die liebevollen Augen einer hübschen jungen Frau, ca. 26 Jahre alt, süß und mollig.

„Komm, meine Liebe, was ist passiert?“, fragte Chiara, und ich begann zu erzählen. Es sprudelte alles aus mir raus. Wie ich in dieses Institut eingeladen wurde, was mir und anderen widerfahren war, wenn es auch nur ein Widerwort gab, und diese angebliche Liebe zu Melanie, und die „Standardausstattung“ aller Schülerinnen.
Der Mann fluchte: „Maledetto Inferno! Was ist denn das für ein Laden? Handschellen? Knebel? Pranger? Arrestkeller? Wir leben doch nicht mehr im 18. Jahrhundert.“
Ich sagte: „Es ist aber wahr. Und dann am Ende jenes Tages hatte mich die Melanie geküsst. Ich wollte sie umarmen und das erwidern, da hat sie meine Hände festgehalten und mir zugeflüstert, daß ich nicht übertreiben soll, sonst würde sie mich fesseln. Und dann hat sie mich wohl hypnotisiert, denn ich konnte einige Minuten nicht klar denken. Und als eben Frau… äh Frau…“ Ich sah die Italienerin an. Die Frau sagte: „Meine süße Prinzessin, du darfst Mamma Rosanna zu mir sagen.“
Der Mann sagte: „Und ich bin Papa Paolo, und das ist unsere Tochter Chiara. Sie hat dich wohl schon ins Herz geschlossen, si?“
Chiara nickte, während sie mich im Arm hielt, und ich sagte: „Ich heiße Julia. Und als Mamma Rosanna eben meine Hände festhielt und mir zuflüsterte, kamen die Erinnerungen an dieses Ereignis hoch.“
Paolo sagte: „Sehr merkwürdig, die Sache. Diese Melanie scheint eine Art Hexe zu sein. Und das soll noch Amore sein?“
Ich erzählte weiter von meinen Erlebnissen, wie das komische Strafessen, dann die anderen Strafen, und dann die Zeit bei Victoria. Wieder begann ich zu weinen.
Rosanna unterbrach mich: „Was? Und das hat diese Melanie mitgemacht?“
Ich sagte: „Ja, und hinterher sagte sie mir wieder, daß sie mich lieben würde. Dabei hatte ich noch Tage danach Schmerzen durch die Fesseln. Und dann hat sie mich einfach zu dieser Frau Heise bringen lassen, ohne mich zu informieren oder zu fragen. Das ist doch eine Entführung, oder?“
Die Italiener nickten, und ich erzählte dann vom Überfall durch Sabrina und der Rettung, und wieder kam keine einzige Entschuldigung von Melanie. Stattdessen kam dieser Heiratsantrag.
Ich beendete meinen Bericht mit dem Restaurantbesuch, bei dem die Polizei auftauchte. Ich verheimlichte auch meine Selbstmordgedanken nicht, denn die Italiener wirkten vertrauensvoll.

„Molto bene, hoffentlich tut die Polizei auch was.“, sagte Paolo, während Chiara meine Hand streichelte.
Er fügte hinzu: „Gut, daß du nicht gesprungen bist. Damit hättest du niemandem einen Gefallen getan.“

Mir wurde warm, als Chiara mir einen Kuß auf das Haar hauchte und mir ins Ohr flüsterte: „Ich habe dich schon lieb gewonnen. Und gut, daß du dir nichts angetan hast. Sonst hätte ich dich nicht gefunden.“
Dann sagte sie: „Mama, machst du uns deine Minestrone? Julia könnte noch ein leckeres Essen brauchen. Und kann sie heute bei uns übernachten? Es ist schon spät. Julia, wo wolltest du hin?“
Ich antwortete: „Nach Augsburg. Ich habe es aber nicht eilig. Gott sei Dank habe ich mich da nicht abgemeldet.“
„Da kannst du auch morgen oder in einigen Tagen hinfahren. Du bist viel zu aufgeregt, um dich auf den Verkehr zu konzentrieren“, sagte Rosanna mit ihrem mütterlichen Lächeln.

Während Chiaras Eltern gingen, blieb ich sitzen, immer noch in den Armen von Chiara. Ich genoß den Kontakt zu ihr und schloß die Augen. Langsam beruhigte ich mich und lauschte der Musik. Auf einmal kam ein italienisches Medley aus den späten 80ern, das auch in Deutschland ein Riesenhit war.
Obwohl ich von Italienisch keine Ahnung hatte, begann ich mitzusingen. Mir flossen die Worte aus dem Mund, und seltsamerweise traf ich auch noch die richtige Aussprache und die Töne.
„Mamma, komm schnell“, rief Chiara, und sie kam.
„Hör mal, unsere Prinzessin singt auf Italienisch, es klingt perfekt“, staunte Chiara.
Rosanna freute sich: „Oh meine Prinzessin, du lächelst wieder. Wie schön!“, und gab mir einen dicken Kuß.

Dann servierte sie die Minestrone, und es schmeckte so lecker, daß ich Rosanna umarmte.
Sie sagte: „Schon gut, meine Süße. Du hast sie dir verdient.“

Schließlich war es spät, und Chiara nahm mich mit in ihr Zimmer. Ich ging aber noch zu meinem Wagen und kramte Nachtwäsche hervor, die ich dann mitnahm.
Bei Chiara im Zimmer entkleidete ich mich, auch die Strumpfhose zog ich aus. Es fühlte sich richtig befreiend an. Auf Chiaras fragenden Blick sagte ich: „Das mußte ich in diesem Internat tragen. Nicht mal barfuß durfte man laufen.“
Chiara schüttelte den Kopf, und als ich umgezogen war, legte ich mich zu ihr ins Bett. Sie nahm mich in ihre Arme und drückte mich an sich.
So schliefen wir Arm in Arm ein.


Dies war die Ruhe vor dem Sturm. Die dunklen Wolken sind bereits aufgezogen.

Was meint ihr? Welche von Julias Gegenspielerinnen kriegt die erste steife Brise ins Gesicht?
11. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 03.09.24 21:39

Anscheinend rechnen einige damit, dass Julia Ähnliches passiert wie in der Hauptgeschichte. Die muss ich leider enttäuschen. In dieser Story wird Julia es denen heimzahlen, die einst ihr Ding mit ihr gedreht hatten.
Zusammen mit ihrer neuen Freundin Chiara wird sie bald jemanden ins Visier nehmen...
12. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von andreas am 04.09.24 11:54

Du machst es wie immer spannend und ich freue mich auf den nächsten Teil. Hoffentlich läßt du uns nicht zu lange warten.

VG
Andreas
13. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 07.09.24 09:33

Eigentlich ist Melanie ja keine wirkliche "Gegenspielerin" von Julia. Doch da Julia ihr so einige peinliche Dinge zu verdanken hat, soll Melanie auch nicht ungeschoren davonkommen.
Hier ein Anfang:

Teil 4 – damit hat Melanie nicht gerechnet

Am nächsten Morgen wachte ich in Chiaras Armen auf. Sie lächelte mich an.
Es war ungewohnt, mal ohne Fesseln, Gummianzug oder Keuschheitsgürtel aufzuwachen.
Ich strich Chiara über ihr schönes, dunkles Haar, drückte mich an sie, gab ihr einen Kuß und sagte: „Du bist so lieb. Laß mich bitte nicht mehr los, ich fühle mich bei dir geborgen.“ Verliebt schaute sie mich an.

Mamma Rosanna klopfte an die Tür und kam rein: „Hallo meine Lieben, habt ihr gut geschlafen? Julia, du strahlst wie die Sonne. Schön, daß es dir besser geht. Kommt, es gibt Frühstück.“

Rasch standen wir auf und gingen uns waschen. Ich wollte duschen und entdeckte ein großes Bad.
Chiara nickte und gab mir ein großes Handtuch. Ich sah Chiara an und sie verstand. Rasch zog sie sich aus und schlüpfte mit unter die Dusche.
Gemeinsam wuschen wir uns, streichelten uns etwas, vermieden aber allzu offensichtlichen Austausch von Zärtlichkeiten. Nur einen kleinen Kuß gaben wir uns, als wir die Dusche verließen und uns dann gegenseitig abtrockneten. Dann zogen wir uns an und gingen zum Frühstück.

Paolo sagte: „Wir fahren in die Stadt. Ich muß einkaufen, und es kommen zwei Brüder aus Italien. Kommt doch mit, meine Prinzessinnen.“
Ich schaute Chiara an und nickte. Vielleicht könnte ich ein paar Sachen für den Sommer kaufen, denn wir hatten inzwischen Ende Juni.

In der Stadt angekommen, fuhr Paolo erstmal einkaufen. Mamma Rosanna, Chiara und ich gingen zu den Läden. Rosanna und Chiara gingen zu einem Laden für Modeschmuck, während ich mich einem Laden für Sommermode zuwandte. Im Schaufenster waren flotte Sommersandalen, und nicht zu teuer. Ich ging in den Laden und bat um ein Paar zum Anprobieren. Mein Blick fiel auf süßere Sandalen mit Zehensteg, so schnappte ich mir diese. Gut, daß ich nur leichte Socken in meinen flachen Schuhen trug, und keine Strumpfhosen, so konnte ich schnell mit nackten Füßen in diese Sandalen schlüpfen.
Sie sahen super aus, und als ich einige Schritte ging, merkte ich, wie gut sie sich anfühlten. Nur meine Füße selber brauchten mal eine Pflege. Vielleicht könnte Chiara mir helfen?

Ich bezahlte die Schuhe und bat den Verkäufer, die Etiketten zu entfernen, da ich die Sandalen gleich anziehen wollte. Stattdessen packte ich meine anderen Schuhe nebst Socken in die Tüte.

So trat ich aus dem Laden und genoß das befreiende, luftige Gefühl an meinen Füßen.
Ich wartete auf Mamma Rosanna und Chiara, da spürte ich, wie mich jemand anschaute. Ich ließ den Blick diskret umherschweifen, da erblickte ich sie: Melanie. Sie stand in ca. 100m Entfernung und schaute zu mir rüber. Ihren Gesichtsausdruck konnte ich nicht einordnen. Es war irgendwie ein Mix aus Ärger und Trauer. Ich wurde unruhig, denn schließlich wußte ich nicht, ob sie nicht auch noch Frau Heise oder gar Frau Weber dabei hatte, letztere, um mich zu überwältigen und zurückzubringen.
Wo blieben denn nur meine Italienerinnen??

Erleichtert atmete ich auf, als ich Rosannas Stimme hörte: „Julia, da bist du ja.“
Und Chiara sagte, während sie mich umarmte: „Julia, meine süße Schwester und Freundin!“
Ich schaute Chiara erstaunt an, und Rosanna sagte: „Si, wir haben dich soeben adoptiert. Du paßt gut zu uns. Als du uns gestern alles erzählt hast von dieser Matrone und diesem Internat, hast du nicht nur mein Herz erobert. Chiara hat gesagt, daß du ganz still in ihrem Arm lagst, nachdem du dich beruhigt hast. Du hast dich nicht gerührt, so daß Chiara dein Herz hat klopfen hören. Eben im Laden hat sie mir alles erzählt. Du gehörst jetzt zu unserer Familie. Du bist eine süße Tochter!“

Seltsam: als ob Melanie etwas gehört hatte, kam sie nun näher, blieb aber immer noch ca. 50m von uns entfernt stehen. Chiara bemerkte sie, und ich nickte. Rosanna schaute sich unauffällig um und sagte leise: „Das ist diese Melanie? Man sieht ihr gar nicht an, daß sie so falsch ist.“

Chiara wollte Melanie wohl provozieren. Sie holte aus ihrer Tasche ein Kettchen und gab es mir mit den Worten: „Hier, leg es dir an deinen Fuß. Ich trage das gleiche, und es paßt zu deinen neuen flotten Sandalen und deinen Füßen. Damit sind wir zusammen.“
Ich legte es mir an und war begeistert. Strahlend sah ich Chiara an, die ihre Arme ausbreitete und rief: „Worauf wartest du? Komm in meine Arme. Du darfst lieb zu mir sein, du darfst mich küssen. Ich werde dich nicht fesseln, ich werde nicht deine Arme festhalten und dich verhexen. Pronto jetzt!!“
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und ließ mich von ihr fest an sich drücken. Mir wurde wieder warm, und das lag nicht nur am Wetter.

Aus den Augenwinkeln sah ich Melanie, wie sie mich anstarrte. Sie war geschockt, das war klar.

„Meine Liebe, gib mir einen Kuß“, sagte Chiara, und ich gab ihr je einen auf beide Wangen, doch Chiara spielte die Enttäuschte: „Nur sowas? Was ‚sie’ bekommen hat, habe ich doch wohl erst recht verdient, oder?“
Ich hatte noch Hemmungen, so schloß ich die Augen und hob meinen Kopf. Da spürte ich Chiaras Lippen auf meinen. Nun warf ich alles über Bord und drückte Chiara meine Lippen auf, es wurde ein süßer langer Kuß, mit Zunge. Ich bemerkte Melanie, wie sie ihre Augen zusammenkniff.

„Mamma mia, da haben sich zwei gefunden!“
Es waren Paolo und seine beiden Brüder. Sie hießen Dario und Toto und begrüßten Chiara und mich sehr lieb.
Paolo erzählte ihnen auf Italienisch, was mir passiert war, und sie waren so empört, daß sie laut fluchten.
Im selben Augenblick sahen sie Melanie, und Chiara erzählte ihnen auf Italienisch alles.

Ich sagte: „Die fährt jetzt bestimmt in die Zuchtanstalt und erzählt denen dort alles.“
Dario brummte: „Zuchtanstalt, si, si. Das ist der richtige Begriff.“

Chiara sagte: „So, ich bekomme langsam Hunger. Julia, Schwesterherz, bei uns brauchst du keine Angst vor verdorbenem Essen zu haben. Mamma Rosanna macht ihre Pasta mit ihrer einzigartigen selbst gemachten Napoli-Sauce.“
Toto sagte: „Si, und ich mache den leckersten Tomatensalat, den du je gegessen hast. Da glaubst du, du bist in Bella Italia. Chiara, machst du Bruschetta?“
Er nahm mich in den Arm und drückte mir einen dicken Kuß auf.

Ich sagte zu ihm: „Halt mich bitte fest, mir versagen die Beine. Liegt wohl an der sogenannten Erziehung, die ich durchmachen mußte. Wenn es nicht besser wird, fahrt mich ins Krankenhaus. Die können mich auch gleich auf seelische Schäden untersuchen. Chiara hat viel zu tun, damit ich wieder jemanden lieben kann, ohne Angst vor hinterhältigen Aktionen haben zu müssen.“ Diese Worte zeigten Wirkung, denn Melanie wurde blass.
Natürlich war das mit den Beinen nur vorgeschoben – ich wollte Melanie schockieren!

Chiara sagte: „Ja, du musst erstmal wieder lernen, Leuten zu vertrauen. Zu oft wurdest du reingelegt, weil du glaubtest, man meint es gut mit dir, dabei wurdest du dann erst recht gedemütigt, und das schon fast auf kriminell gemeine Weise.“

Melanie hielt sich eine Hand an ihren Kopf.

Dario sagte: „Wir freuen uns, daß du stark geblieben bist und deinem Leben kein Ende gesetzt hast. Denn sonst hätten wir dich süße Bambina nicht kennengelernt. Chiara und du, ihr seid so ein süßes Paar.“

Gemeinsam gingen wir heim. Noch ein Blick zu Melanie: sie ging weg und drehte sich weinend um.
Chiara merkte, daß ich zitterte, und drückte mich an sich, während sie sagte: „Alles wird gut. Ich bin bei dir.“
Dario rief Melanie nach: „Komm zurück, wir müssen etwas besprechen“, doch sie lief weg.
14. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 14.09.24 09:33

Wie eingangs angkündigt, gibt es auch die eine oder andere "OT" Folge, ohne große Ereignisse.

Hier ist so eine:

Julia soll mal etwas Spaß haben – und jemand wird überrascht…

Teil 4a – ein kleines Vergnügen zwischendurch

Am nächsten Tag war Sonntag. Ich schnappte mir Chiara, und wir fuhren mit meinem Wagen einfach drauflos. Da kamen wir an einem Busbetriebshof vorbei, wo viele Leute umherliefen.
Ich fragte: „Was ist denn da los?“
Chiara sagte: „Keine Ahnung, aber schauen wir doch mal nach.“
Ich parkte das Auto, und wir stiegen aus. Hand in Hand gingen wir auf das Gelände.
„Herzlich willkommen zu unserem Tag der offenen Tür. Schauen Sie sich ruhig alles an. Sie dürfen sich auch in die Fahrzeuge setzen, und wer Lust hat, kann auch selber mal unter Aufsicht einen Bus fahren.“
Dies teilte ein freundlicher Bediensteter mit, und wir bedankten uns.
Es war ein riesiges Gelände, und vom Kleinbus über Standard- und Gelenkbus bis hin zum riesigen Doppeldecker war alles vorhanden. Ich zog Chiara in den Doppeldecker, und wir kletterten nach oben.
Dort machten wir es uns bequem, und ich küßte Chiara mit den Worten: „Hiermit und mit dir zusammen wegfahren, weit weg, wo niemand einen quälen kann. Nur du und ich, verliebt etwa an einem Strand. Die Füße im Sand oder im Wasser, in der einen Hand deine Hand, in der anderen eine Caipi.“
Chiara lächelte mich an und drückte mich fest an sich.
Dann gingen wir wieder raus, an der Werkstatt vorbei, wo ein Bus aufgebockt stand. So konnte man ihn von unten betrachten.

Dann kamen wir an die Stelle, wo man selber einen Bus fahren konnte. Ich ging zu einem Info-Stand und fragte nach den Bedingungen. Mir wurde erklärt, daß jeder fahren durfte. Wer einen PKW-Führerschein hatte, durfte sogar eine große Runde außerhalb des Geländes fahren. Chiara stupste mich an und sagte: „Los, Julia, trau dich.“ Ich lächelte verlegen und sagte: „Aber nur, wenn du dabei bist.“
Ich zeigte meinen Führerschein vor, und ich bekam eine Nummer in die Hand gedrückt. „Und mit der stellen Sie sich dort in die Reihe. Ihre Freundin darf Sie begleiten“, fügte eine Frau hinzu.
Chiara nahm meine Hand und zog mich zu der Reihe, und es dauerte auch nicht lange, bis ein Bus genau vor mir hielt. Es war ein moderner, neuer Bus mit bequemen Sitzen, klar ein Überlandbus. Eine Frau begrüßte mich herzlich und bat mich, mich auf den Fahrersitz zu setzen. Sie stellte ihn mir so ein, daß ich bequem sitzen konnte, dann folgten die Anweisungen: Fahrstufe „D“ einlegen und die Feststellbremse lösen, Blick in den Rückspiegel und über die Schulter. Chiara saß auf dem Notsitz neben der Fahrlehrerin und schaute interessiert zu. Dann sagte sie: „Du schaffst das schon, Süße“, und warf mir eine Kusshand zu. Die Fahrlehrerin schaute amüsiert zu uns und sagte: „Sie sind wohl SEHR gut befreundet“, worauf ich sagte: „Kurz gefasst: wir sind fest zusammen.“

Die Fahrlehrerin wies mich dann an, den Blinker zu setzen. Ich tat es und tippte auf das Gaspedal, worauf ein kurzes Zischen ertönte. Dann trat ich auf das Gaspedal, und der Bus rollte mit sanftem Schnurren an.
Chiara filmte alles mit ihrem Handy.

Dann war die Ausfahrt des Geländes erreicht, und die Fahrlehrerin bremste für mich ab. Sie wies mich an, nach links abzubiegen und erstmal geradeaus zu fahren. In alle Richtungen schauend prüfte ich, ob alles frei war, setzte den Blinker und fuhr vorsichtig an, während ich abbog. Es klappte super, und dann gab ich Gas, jedoch nicht mehr als 40 km/h, damit ich jederzeit sicher bremsen konnte. Einige Kreuzungen weiter erhielt ich die Anweisung, nach rechts abzubiegen. Die Straße kam mir bekannt vor. Von der ging etwas weiter entfernt die Straße zum Institut von Melanie ab. Ich bekam Herzklopfen, als ich abbog. Geradeaus ging es weiter, bis ich an einer Ampel anhalten mußte. Ich betätigte die Haltestellenbremse und nahm den Fuß vom Pedal. Gerade überquerten zwei Frauen vor meinem Bus die Straße, und als ich genau hinsah, erkannte ich Melanie und Frau Heise. Melanie schaute zu mir und sprach anscheinend Frau Heise an, denn die schaute ebenfalls zu mir. Die Blicke der beiden waren schwer zu deuten. Melanies Blick war gemischt mit Erstaunen und Trauer, während Frau Heise ziemlich böse und empört schaute. Ich fragte: „Chiara, hast du das gesehen? Wie deutest du den Blick von Melanie?“ Sie sagte: „Die grübelt wohl noch über die Sache von gestern. Die haben wir wohl voll getroffen. Und wer war die andere?“
Ich sagte: „Das war Frau Heise, der Klassendrachen. Die hat das alles noch schlimmer gemacht, der habe ich doch das alles zu verdanken.“
Die Fahrlehrerin schaute zwischen uns hin und her und fragte: „Sie kennen die beiden? Ihre Erfahrungen mit denen sind wohl nicht die angenehmsten“, worauf ich knurrte: „Nicht wirklich.“
Ich spielte mit der Hupe, worauf Melanie und Frau Heise zusammenzuckten, und grinste sie an.
Da zeigte die Ampel grün, und ich trat auf das Gaspedal. Mit dem Zischen setzte sich der Bus in Bewegung. Sicher hielt ich das Lenkrad in den Händen. Melanie und Frau Heise schauten mir nach, als ob ich ein Alien in einem Raumschiff war.
Mir fiel das Logo des Busherstellers ins Auge, das auf dem Lenkrad prangte: ein Löwe! Mir war, als ob der Löwe zu mir sprach: „Julia, du mußt stark sein und kämpfen wie ein Löwe, damit du nicht besiegt wirst.“ Ich dachte: „Das stimmt.“ Und die Liebe zu Chiara und ihrer lieben Familie ließ mich wachsen.
„Julia, was ist mit dir? Du siehst so grimmig aus.“ Ich nahm Chiaras Stimme nur durch einen Nebel wahr, denn ich mußte mich jetzt auf Straße und Fahrzeug konzentrieren. Die Straße wurde schmaler, ich fuhr langsamer, und dann lotste mich die Fahrlehrerin um einige Ecken zurück zum Busdepot. Dort bogen wir vorsichtig ein, und die Fahrlehrerin bat mich, einmal um das Hauptgebäude herumzufahren, wo ich dann den Bus an sie übergeben konnte. Langsam ließ ich den Bus ausrollen und stoppte an der Markierung. Alle Bremsen wurden aktiviert und die Fahrstufe von „D“ auf „N“ gestellt. Ich hatte es geschafft. Ich öffnete die Tür, und erst stieg Chiara aus, dann half mir die Fahrlehrerin aus dem Fahrersitz. Ich stolperte aus dem Bus, direkt in Chiaras Arme. Sie umarmte und küßte mich, dann sagte sie: „Das war super. Du hast total sicher gewirkt, dieses tonnenschwere Fahrzeug zu bewegen.“ Die Fahrlehrerin nahm mich mit zum Infostand und überreichte mir eine Urkunde, dann drückte sie mir die Hand: „Glückwunsch. Wenn Sie wollen, können Sie sofort bei uns anfangen. Wir brauchen Fahrpersonal, die Ausbildung können Sie hier direkt machen. Und Ihre liebe Freundin kann auch mitmachen. Auch für Leute ohne Führerschein haben wir Jobs parat.“
Chiara und ich lehnten lächelnd ab, bedankten uns aber für die Angebote.
Ich sah noch, wie ein Foto von Chiara sowie der Fahrlehrerin und mir aus dem Bus an einer Leinwand befestigt wurde. Stolz schauten wir es uns an, und als ich darum bat, bekamen wir auch eins.

Ich bekam Hunger, so steuerten wir einen Stand an, der Würstchen und Steaks anbot. Ich kaufte für uns je ein Steak im Brötchen und eine große Limonade, und dann setzen wir uns an einen Tisch, wo wir es uns schmecken ließen.
Chiara fragte: „Was war denn zuletzt los mit dir? Du hast so grimmig geschaut, kurz bevor wir wieder hier ankamen.“
Ich sagte: „Ich weiß es nicht. Hing wohl mit den beiden zusammen. Und dann hatte ich eine Erscheinung: Der Löwe auf dem Lenkrad hatte zu mir gesprochen, daß ich wie er stark sein soll, und wie ein Löwe kämpfen muß, damit ich nicht besiegt werde. Habe ich schon Halluzinationen? Aber es stimmt, denn durch dich und deine Liebe sowie deine goldige Familie fühle ich mich stärker, und geborgen.“
Chiara lächelte mich an: „Das hast du süß gesagt. So soll es auch sein, denn ich will, daß du glücklich wirst. Dafür tu ich alles und schenke dir all meine Liebe.“
Ich nahm Chiara in meine Arme und drückte sie an mich, als mir einige Freudentränen runterliefen.
Dann entsorgten wir unsere Abfälle und gingen händchenhaltend über den Betriebshof. Ich fragte Chiara: „Willst du eine kleine Runde fahren? Ohne Führerschein geht es auch, dort drüben.“ Doch Chiara lehnte lachend ab und zog mich zu einem Stand, wo man sich in einer Buskulisse fotografieren lassen konnte. Wir hielten unsere Köpfe durch verschiedene Löcher und lachten uns schlapp, denn bei einem Bild war ein kleines Mädchen „am Steuer“ zu sehen, während Chiara und ich lachende „Fahrgäste“ waren.

Ich warf noch einen Blick zurück zum Stand für das „Bus Selberfahren“, und was entdeckte ich da? Ich tippte Chiara an und wies auf die Fotoleinwand. Dort stand Melanie vor unserem Foto, während ihr die Tränen runterliefen. Die Fahrlehrerin, die mich betreut hatte, erkannte Melanie und flüsterte mit ihren Kollegen, sprach Melanie aber nicht an. Sie hielt sich aus der Sache heraus, das fand ich gut.
Bevor Melanie uns erblicken konnte, verließen wir das Gelände, gingen zu meinem Auto und fuhren heim. Dort erzählten wir von unseren Erlebnissen, und ich zeigte das Foto und die Urkunde, während Chiara ihren Handyfilm zeigte. Rosanna und die anderen freuten sich riesig für uns.
Ich ließ das Bild von uns einige Male vervielfältigen.
15. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 14.09.24 09:34

Doch schon geht es mit Julias Rachefeldzug weiter!

Nachdem Julia schon Melanie geschockt hatte, ist nun jemand anders dran…

Teil 5 – Leonie sitzt fest – und ein unfreiwilliges Bad für Frau Heise

Einige Tage später ging ich allein spazieren und sah einen Spielplatz mit einem kleinen Teich.
Eine Frau ließ sich anscheinend von jemandem an einen Baum fesseln.
Ich trat näher und erkannte Leonie als gefesselte Person. Eben sagte sie: „Die Fesseln sind sehr locker, ich kann mich da hinauswinden.“
Die Person sagte: „Fester kann ich nicht, sonst tut es doch weh“, worauf Leonie sagte: „Ich kann einiges ab.“
Da wußte ich, was ich zu tun hatte. Ich ging von hinten auf Leonie zu, schaute zu der Person und legte meinen Finger auf die Lippen. Dann nahm ich das Band, das Leonies Hände fesselte, und zog es fester, machte einen Knoten rein und zog nochmal zu. Leonie sagte: „Ja, das ist besser.“
Innerlich kicherte ich, als ich das Band zwischen ihren Handgelenken durchzog und erneut umwickelte, bevor ich nochmals fest zog. Diesmal sagte Leonie: „Das genügt langsam, ich komme sonst nicht mehr frei.“ Ungerührt machte ich weiter und zog diesmal so fest, wie ich konnte, und Leonie schrie „Aua, das ist zu fest!“ Die Person kicherte.
Ich machte einen dreifachen Knoten, wickelte es nochmals um Leonies Hände und sicherte es erneut mit weiteren vier Knoten. Wieder schrie Leonie vor Schmerz. Da kicherte ich und sagte: „Du hast es doch so gewollt. Jetzt hast du deinen Willen, und ich hoffe, ich habe es dir nicht zu bequem gemacht.“
Leonie versuchte sich umzudrehen und fragte: „Wer bist du, und was fällt dir ein?“
Ich hielt mich hinter ihr und sagte: „Rate mal, wer ich bin. Meine Stimme solltest du kennen.“
Egal, in welche Richtung Leonie schaute, ich verschwand aus ihrem Blickfeld. Verzweifelt versuchte Leonie, ihre Hände freizukriegen, doch die etlichen Knoten und Windungen hielten sie unnachgiebig gefangen.
Kichernd rannte die andere Person weg, versprach auch, mich nicht zu verraten.
„Ich komme nicht drauf. Zeig dich endlich“, rief Leonie.
Ich trat hervor und sagte: „Kuckuck. Jetzt weißt du, wer ich bin.“
Leonie zischte: „Julia, mach mich sofort los. Sonst gibt es Zoff.“
Ich knipste sie mit meinem Handy und fragte: „Wie denn, wenn du gefesselt bist? Jetzt merkst du mal, wie Klara und ich uns gefühlt haben, nachdem du uns so fest verschnürt hast. Geschieht dir recht, du blöde Zimtzicke.“
Leonie versuchte, mich anzuspucken, doch ich wich aus. Dafür packte ich sie an den Haaren, so daß sie aufschrie. Ich sagte: „Als wir bei euch waren, hast du gesagt: ‚Ich kenne eure Kochkünste nicht, daher mache ich es lieber selbst.’ Das war eine üble Beleidigung, und dafür wirst du nun büßen. Meine Ex-Herrin Melanie hat meine Kochkünste zu schätzen gewußt. Leider kann ich dir hier nur Gras anbieten. Mund auf!“ Ich riß einiges an Gras raus und hielt es Leonie vor den Mund. Sie presste ihre Lippen zusammen, also hielt ich ihr die Nase zu. Als sie ihren Mund öffnete, stopfte ich ihr das Gras in den Mund und drückte ihr das Kinn nach oben. Ich ließ sie los, und sofort spuckte sie das Gras aus. Ich holte aus und gab ihr links und rechts je zwei saftige Ohrfeigen. Leonie schrie schon wieder, da gab ich ihr eine weitere Ohrfeige, mit den Worten: „Hach, macht Rache Spaß.“

„Was ist denn hier los?“ schnarrte eine Frauenstimme hinter mir. Das konnte nur Frau Heise sein.
„Hilfe, Frau Heise. Julia hat mich hier gefesselt“, rief Leonie. „Und sie hat mich gequält.“

Ich drehte mich um und sah Frau Heise in die Augen. Sie trat auf mich zu und sagte: „Sofort bindest du Leonie los, sonst gibt es Schläge, die du nie vergisst.“
Ich trat zurück, zu einem Tisch, den irgendwelche Rabauken zertrümmert hatten. Ich griff mir ein Brett und ging auf damit auf Frau Heise zu.
Ich sagte: „Wie war das?“, und Frau Heise wich zurück. Sie sagte: „Du wirst mich doch nicht angreifen!“ Hinter Frau Heise war das Ufer des Teiches, es fehlten nur noch wenige Zentimeter bis zur Wasserkante.
Da schoss ein wildes Kaninchen aus einem Gebüsch hervor, raste an Frau Heise vorbei und verschwand. Frau Heise erschrak, ruderte mit den Armen, stolperte und kippte rückwärts ins Wasser. Es platschte laut, und sie lag triefend und prustend im Wasser.
Ich rief: „Danke, Meister Lampe, du hast mir viel Arbeit abgenommen. Du hast ein Kilo Möhren bei mir gut. Und nun zu uns beiden. Das war dafür, daß Sie immer mich für blöde Aufgaben ausgesucht und damit vor der Klasse lächerlich gemacht hatten, wie zum Beispiel den Dildo lutschen.“
Frau Heise hatte sich aufgerappelt und wollte aus dem Wasser klettern. Mit dem Brett stieß ich sie zurück ins Wasser. Sie prustete: „Was soll das?“ Ich sagte: „Das war dafür, daß ich diese widerliche Halsgeige tragen mußte und somit zum Gespött Ihrer Zuchtanstalt wurde.“
Als Frau Heise erneut aufstand, stieß ich sie ein drittes Mal ins Wasser. Diesmal schluckte sie Wasser und hustete, erbrach sich fast. Ich sagte: „Und das ist die Strafe für das perverse Essen, mit dem Sie mich fast vergiftet hatten. So in etwa hat es geschmeckt. Ich hoffe, Ihnen hat das Wasser geschmeckt. Und nun sage ich Tschüß Frau Heise, tschüß Leonie, und guten Heimweg.“
Frau Heise rief: „Verdammt nochmal, hilf mir hier raus. Und mach endlich Leonie los.“
Ich lachte und sagte: „Nee, das schaffen Sie auch alleine. Und Ihre Dienerin können Sie auch alleine befreien!“
Ich knipste auch Frau Heise, dann drehte ich mich um und ging, während Frau Heise, naß und schmutzig von Kopf bis Fuß, aus dem Teich kletterte und mir üble Sachen nachrief, ebenso die gefesselte Leonie.

Daheim erzählte ich das meiner „Familie“, und alle lachten herzlich, und für den Fall, daß Frau Heise mich bei der Polizei verpetzen sollte, gab man mir ein Alibi, daß mich die Familie daheim gesehen hatte.
Auch über die Bilder, die ich gemacht hatte, amüsierten sich alle.
16. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 21.09.24 09:36

Bodyguards können nützlich sein. Ferner war da noch so ein komisches Essen… die Rechnung wird hier beglichen…

Teil 6 – böse Überraschung für Frau Weber und einen Restaurantbesitzer

Später erzählte mir Paolo, daß Chiara bald nach Italien gehen wird, um dort zu studieren.
Ich bekam einen Schreck: sollte ich meine liebe neue Freundin schon wieder verlieren?
Ich sah Paolo traurig an.
Er verstand, und hatte eine Idee: „Warum begleitest du sie nicht nach Italien? Ihr versteht euch doch so gut, ihr hättet viel Spaß in Bella Italia.“
Ich überlegte kurz: hier hält mich eh nichts mehr. Außerdem ist da immer noch die Furcht, von den Häschern des Instituts eingefangen zu werden. Ich lächelte Paolo an: „Sehr gerne. Nur muß ich dann meine Sachen holen, und alles ummelden und…“
Paolo lächelte: „Das machen Dario und Toto. Du mußt sie nur zu den Ämtern begleiten, um deine Angelegenheiten zu erledigen. Und in dem Moment, wenn du in Italien bist, bist du dort auch schon angemeldet. Ist ja dank der EU-Regeln kein Problem mehr, si? Aber das verraten wir Chiara noch nicht, es soll eine Überraschung werden. Wenn sie dir sagt, daß sie weggeht, dann freu dich für sie.“
Ich fiel Paolo um den Hals und ging dann zu seinen Brüdern.

Die Polizei hatte in der Zwischenzeit ganze Arbeit geleistet. Aus den Häusern von Frau Heise und von Victoria, auch aus dem Institut, wurden Unmengen an Beweismaterial sichergestellt, darunter auch die Dinge, mit denen Klara und ich gequält wurden. Schlauerweise hatte ich einem Polizisten eine Speichelprobe gegeben, und im Polizeilabor wurden die Beweisstücke auf DNA-Spuren untersucht und mit meinen verglichen.

Melanie, Frau Heise, Frau Weber und die anderen schauten dem fassungslos zu. Melanie erzählte auch, wie sie mich mit meinen Italienern gesehen hatte, und wie Chiara mich küßte und umarmte, und erwähnte auch ihre Worte an mich. Frau Heise erzählte, was ich ihr und Leonie im Park angetan hatte. Den anderen fehlten die Worte.

Nur das Haus von Melanie wurde nicht durchsucht. Das war mein Plan: sie im Ungewissen zu lassen!
Und sie zitterte wirklich.

Zurück zu meinen Italienern: Dario und Toto versprachen, für mich alles sofort in die Wege zu leiten.
Chiara kam auf mich zu: „Leider werde ich nach Italien gehen, zum Studieren. Ich habe dich aber so ins Herz geschlossen, ich werde dich sehr vermissen.“
Ich nahm sie in die Arme und sagte: „Ich freue mich für dich. Auf jeden Fall komme ich dich besuchen. Du wirst immer in meinem Herzen bleiben.“ Dann gab ich ihr noch einen Kuß. Paolo zwinkerte mir zu.

Dann begannen die Behördengänge. Zusammen mit Dario und Toto erledigte ich einen Amtsbesuch nach dem anderen.
Soeben waren wir noch in der Stadt, da gingen die beiden Männer in ein Geschäft. Sie baten mich, draußen zu warten.
Ich schaute mich um, denn ich hatte das Gefühl, beobachtet zu werden.

„Hallo Julia.“
Ich drehte mich um. Da stand Frau Weber und lächelte mich an. Sie hatte einen Rucksack bei sich, das war immer ein Alarmzeichen. Erinnerungen an die „Sicherheitstasche 2“ wurden schlagartig wach!
Instinktiv wich ich zurück und fragte: „Was wollen Sie von mir, Frau Weber?“
Frau Weber lächelte immer noch: „Warum so förmlich? Ich heiße Iris, hatte ich dir doch angeboten. Schon vergessen?“ Es war ein seltsames Lächeln, da war ganz klar etwas im Busch…
Ich sagte: „Das ist Vergangenheit. Ich habe das hinter mir gelassen. Und ich frage nochmal: Was wollen Sie von mir?“
Frau Weber: „Nur eine freundliche Unterhaltung. Wovor hast du Angst? Ich tu dir nichts.“
Sie trat einen Schritt vor, ich wich zurück. Wo bleiben denn nur Dario und Toto?

„Mamma mia, was geht hier vor? Wer ist das?“
Erleichtert hörte ich Darios Stimme.
Ich sagte: „Das ist die Frau Weber, von der ich schon erzählt hatte. Die, die mich damals entführt hatte.“
Frau Weber grinste: „Ach was, entführt. Was für ein grausamer Begriff.“ Im Rucksack klimperte es.
Toto rief: „Lassen Sie unsere Bambina in Ruhe.“

In dem Moment kam ein Polizeiwagen des Weges. Ich winkte, und der Wagen stoppte. Zwei Polizisten stiegen aus. Einer fragte: „Was ist hier los?“
Ich sagte mit bebender Stimme: „Die Frau dort will mich entführen. Sie beobachtet mich schon die ganze Zeit, und jetzt versucht sie, mich zu fangen.“
Der Polizist zu Frau Weber: „Was haben Sie dazu zu sagen?“
Frau Weber: „Das ist nicht wahr. Es ist nur eine freundschaftliche Unterhaltung.“
Wieder klimperte es verdächtig in ihrem Rucksack.
Ich flüsterte zu Toto: „Schnapp dir ihren Rucksack. Der Inhalt dürfte interessant sein.“
Toto zog sich Handschuhe an, ging auf Frau Weber zu und griff nach dem Rucksack: „Ich darf mal?“
Frau Weber empört: „Hey, was fällt Ihnen ein?“

Toto hatte den Rücksack geöffnet und schaute rein. Grinsend sagte er: „Soso, eine freundschaftliche Unterhaltung, si? Und dafür braucht man dies?“
Er drehte den Rucksack um und es fielen Hand- und Fußschellen, Knebel, Gurte, Ketten, Masken und diverse andere Fesseln mit Schnallen und Schlössern raus.
Toto grinste immer noch: „Das sollte wohl eher eine wenig freundschaftliche Entführung werden, si?“
Die Polizisten schauten sprachlos auf Toto, dann auf Frau Weber, und fragten diese dann: „Na, dann sagen Sie uns mal, wozu Sie das alles wirklich dabei haben. Wollten Sie die junge Frau wirklich damit fesseln und wegbringen?“
Frau Weber sagte: „Ich verweigere die Aussage.“
Die Polizisten begannen, das Fesselmaterial einzusammeln.

Etwas an dem Rucksack störte mich noch. Ich sagte: „Toto, das Seitenfach, wo dein Daumen ist, da steckt auch noch etwas drin.“
Toto schaute nach und holte einen Gegenstand heraus, den er mit großen Augen anschaute. Dann sagte er zu einem der Polizisten: „Schauen Sie mal, ein Elektroschocker. Ist sowas überhaupt zugelassen in Deutschland?“
Der Polizist nahm das Gerät an sich und sagte: „Auf jeden Fall braucht es dafür eine besondere Lizenz, und ich bezweifele, daß die Frau so etwas besitzt. Übrigens scheinen Sie ein Profi zu sein. Sie haben ja Handschuhe an, um Fingerabdrücke zu vermeiden.“
Toto grinste: „Si, ein Freund von mir ist Polizist in Milano, der erzählt mir immer, was er so erlebt, und gibt mir auch Tipps für dies und das.“
Der andere Polizist sagte: „Also, jetzt fahren wir alle zur Wache, dort nehmen wir die Protokolle auf.“
Ich sagte: „Meine Freunde kommen aber mit, ohne die fahre ich nicht.“
Der Polizist: „Klar, das sind ja Zeugen, die Sie wohl gerade vor einer Entführung bewahrt haben.“
Frau Weber schaute mich hasserfüllt an.

Auf der Polizeiwache gab ich meine Personalien an, und der Polizist sagte: „Ah ja, Frau Julia Busch. Hier ist ja noch ein Vorgang im Computer. Sie haben Anzeige gegen ein Internat gestellt wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Ferner werfen Sie dem Institut vor, Sie gegen Ihren Willen zu einem anderen Ort gebracht zu haben, als Sie wollen, dazu wurden Sie gefesselt und geknebelt. Ferner wurden Sie an dem Ort ebenfalls sehr streng gefesselt.“
Ich sagte: „Ja, genau. Und nun raten Sie mal, wo Frau Weber arbeitet, und warum sie einen Sack voll Fesseln dabei hatte. Richtig, das ist die Person, die mich damals entführt hatte, auf Anraten von Frau Heise und Frau Sommer. Und ich wette, daß das Institut sie beauftrag hat, mich zurückzubringen.“
Der Polizist blickte zu Frau Weber, die unbewegt dreinblickte.
Er sagte: „Mich würde interessieren, wo Sie den Schocker herhaben und die Lizenz dafür würde ich nun auch gerne mal sehen.“
Frau Weber sagte: „Ich verweigere die Aussage. Und mit dem Teil ist alles in Ordnung. Unser Institut hat eine Lizenz dafür.“
Toto, der die ganze Zeit neben mir saß, schnaubte: „Wozu brauchen Sie diese Geräte? Zur Erziehung von jungen Frauen? Wir sind hier nicht bei der Mafia von Sizilien oder bei den Russen.“
Der Polizist sagte: „Der Mann hat recht. Da wird noch einiges zu klären sein. Ich nehme jetzt alles auf, Sie alle unterschreiben, und dann gehen Sie, Frau Busch, mit Ihren Begleitern heim. Frau Weber bleibt über Nacht hier, da sie morgen vom Ermittlungsrichter vernommen werden soll.“

Ich dankte dem Polizisten, nachdem ich meine Aussage unterschrieben hatte. Toto und Dario erhoben sich ebenfalls und sagten: „So, auf zu Rosanna, sie wartet schon auf ihre süße Tochter.“
Der Polizist amüsiert: „Sind das Ihre Verwandten? Haben Sie italienische Wurzeln?“
Ich lachte: „Nein, die haben mich quasi adoptiert. Nachdem ich bei diesem Institut weggegangen war, gönnte ich mir ein italienisches Essen. Die Wirtin und ihre Familie waren sehr lieb zu mir. Wir haben uns wohl gegenseitig ins Herz geschlossen, da haben sie mich mal eben in ihre Familie aufgenommen. Bei denen fühle ich mich geborgen, und sie hintergehen mich nicht, wie es andere getan haben.“
Der Polizist zwinkerte mir zu, dann wollten wir die Polizeiwache verlassen, doch mir fiel noch jenes Restaurant ein, wo ich dieses „Strafessen“ erhalten hatte. Ich erstattete Anzeige gegen das Restaurant, nachdem mir der Polizist bestätigt hatte, daß das Essen quasi als „Beihilfe zur Körperverletzung“ diente.
Toto schnaubte: „Quatsch, das könnte man schon als Mordversuch werten“, doch der Polizist winkte ab.

Toto fragte mich, als wir draußen waren: „Was war das für ein Restaurant? Wo ist das?“
Ich beschrieb ihm das Restaurant, und er schaute mich erstaunt an: „Paolo hat mir von dem erzählt. Der tut immer so von oben herab, und Paolo hasst ihn. Kommt, dem Laden statten wir einen Besuch ab. Ich rufe Paolo an.“

Der war einige Minuten später da, und Toto erzählte ihm alles. Paolo hatte eine Idee, indem er erstmal alles aufschrieb, auch das, was mir einst serviert wurde. Dann fuhren wir in dieses Restaurant. Bevor wir eintraten, gab Paolo mir eine Sonnenbrille und sagte, ich soll sie aufsetzen.
Im Restaurant steuerten wir einen großen Tisch an. Es waren nur wenige Gäste da.

Ich zeigte Paolo den Kellner, der mich bedient hatte. Paolo nickte und winkte jenem Kellner.
„Was darf es sein?“ fragte der Kellner.
Paolo holte den Zettel raus und sagte: „Bringen Sie uns bitte eine schleimige, versalzene Suppe, dann verkochten Fisch mit undefinierbarem Gemüse und als Abschluß Stinkekäse.“
Der Kellner verwirrt: „Was reden Sie da? Sowas gibt es hier nicht. Wir sind ein ordentliches Restaurant.“
Da war Toto in seinem Element: „Ach ja? Genau das haben Sie aber unserer Bambina hier serviert. Julia, nimm bitte die Sonnenbrille ab. So, mein Herr, erkennen Sie sie wieder?“
Der Kellner begann zu zittern: „Äh, das stimmt nicht, ich meine, ich habe nur auf Anweisung gehandelt.“
Paolo fragte mit drohende Stimme: „Auf wessen Anweisung? Raus mit der Sprache.“
Da der Kellner schwieg, sagte ich: „Es geschah auf Anweisung von Frau Richter und Frau Heise, beide aus dem Institut. Frau Richter sitzt aber dort hinten.“
Sie erschien kurz darauf und sagte: „Ich höre meinen Namen?“
Paolo: „Ah, Sie sind Frau Richter? Erkennen Sie unsere Bambina hier? Der haben Sie schlechtes Essen bringen lassen und sie auch noch gequält, weil sie Fesseln tragen mußte.“
Frau Richter: „Das war eine Abmachung. Da kann ich nichts für.“
Dario: „Doch! Sie hätten ja ablehnen können. Haben Sie schon mal etwas von Menschenwürde gehört?“
Frau Richter fragte: „Was fällt Ihnen ein?“
Da erschien der Chefkoch und fragte: „Was geht hier vor?“
Paolo sagte: „Hallo Chacker, sieht so aus, als wenn du in einen Skandal verwickelt wärst.“
Der Chefkoch stotternd: „Oh, Paolo. Was ist los? Was habe ich getan?“
Paolo wies auf mich und sagte: „Dies ist Julia, die süße Freundin meiner lieben Tochter. Sie gehört also zu meiner Familie. Auf Anweisung der Frau Richter und dieser Frau Heise hast du der Freundin meiner Tochter ungenießbares Essen zubereitet. Damit hast du nicht nur Julia geschadet, sondern auch meine Familie beleidigt. Dafür wirst du bezahlen: nämlich das, was du für dieses widerliche Menü kassiert hast, zahlst du Julia als Entschädigung. Ferner wurde sie in deinem Laden der Lächerlichkeit preisgegeben, indem sie in der Mitte auf einem Hocker sitzen mußte, gefesselt und geknebelt. Dafür wirst du Julia noch ein Schmerzensgeld in Höhe von EUR 250,00 zahlen, sonst gehe ich mit der Sache an die Öffentlichkeit, hast du mich verstanden? Ferner werde ich es den Behörden melden.“

Der Chacker zitterte und sagte: „Hier ist das Geld. Und, Paolo, ich bitte dich vielmals um Verzeihung, ich wußte nicht, daß es die Freundin deiner Tochter ist.“

Dario sagte: „Ich finde, die Richter kann auch etwas dazugeben. Schließlich hat sie mitgeholfen, Julia zu quälen. Wie wäre es mit EUR 50,00?“
Frau Richter sagte: „Was soll das? Spinnen Sie?“
Dario: „Also EUR 100,00?“
Frau Richter: „Was fällt Ihnen ein?“
Dario: „EUR 150,00. Mit jeder Weigerung steigt der Betrag. Vergessen Sie nicht: Wir sind im Recht.“
Frau Richter: „Das ist eine Unverschämtheit.“
Dario: „EUR 200,00. Langsam ist meine Geduld am Ende. Italiener sind leicht reizbar.“
Auch Toto und Paolo schauten drohend. Diesmal grinste ich: „Na, was ist?“
Frau Richter knurrte etwas Unschönes und ließ das Geld über den Kartenleser des Restaurants auszahlen.

Paolo nahm das komplette Geld und gab es mir mit den Worten: „Mach dir mit Chiara einige schöne Tage. Ich will, daß du über diese Gemeinheiten hinwegkommst. Chiara tut alles für dich, meine süße Prinzessin.“

Ich fiel ihm, Dario und Toto um den Hals und konnte die Tränen nicht zurückhalten.

Frau Richter rief Frau Heise an und erzählte ihr alles. Frau Heise war empört und stieß Verwünschungen übelster Art auf mich aus.

Bleibt noch zu erwähnen, daß gegen Frau Weber eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Waffengesetz erstattet wurde, ebenso wegen versuchter Entführung.
17. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 22.09.24 15:16

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In der nächsten Folge werden sich Julia und Melanie Auge in Auge gegenüberstehen. Was wird dabei herauskommen?
18. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 28.09.24 09:36

Julias Rache geht weiter, und Melanie wird sich noch umschauen, denn hier wird sie Julia erstmals wieder Auge in Auge gegenüberstehen…

Teil 7 – Leonie hat auch mal was zu lachen, Frau Heise ist „baff“, und es gibt so manche Retourkutsche…

Von dem „Entschädigungsgeld“ hatten Chiara und ich uns eine Woche voller Super-Luxus-Wellness gegönnt und waren hinterher total entspannt.

Einige Tage später kam Dario auf Chiara und mich zu, mit drei Karten für ein Mittelalterfest. Er wollte uns dahin begleiten. Toto, Rosanna und Paulo hatten Geschäftliches zu erledigen, und das Lokal lief ja auch weiter.
Ich freute mich und nahm Chiara in den Arm, und sie drückte mir einen süßen Kuß auf die Wange.

Dort angekommen, schauten wir uns erstmal um. Chiara gab mir eine Sonnenbrille, da die Sonne an diesem Tag sehr stark schien. Ferner setzte ich mir noch eine Schirmmütze auf. Chiara tat es auch.
Ich nahm ihre Hand, und sie drückte sie, während sie mich anlächelte.
Es gab viel Interessantes zu sehen, und wir kauften einiges an Nippes, auch für Rosanna kaufte ich etwas, denn so eine liebe Person hatte ich seit Langem nicht mehr getroffen. Und für Chiara kaufte ich als Revanche für das Fußkettchen ein glitzerndes Armband. Sie freute sich riesig.

Dann kamen wir zu einer Veranstaltungswiese. Dort waren einige Gegenstände aufgebaut. Da erblickte ich einen Pranger, und in dem war jemand eingeschlossen. Ich begann zu zittern, denn ich dachte an den Tag, wo ich im Institut in den Pranger gefesselt wurde.
Die Person im Pranger kam mir bekannt vor. Ich sah genau hin: es war Leonie, der Hausdrachen von Frau Heise! Gerade legte der Veranstalter ihr eine Augenbinde an. Dann beschrieb er einige Gegenstände zum Schlagen. Dario meinte: „Die könnte man jetzt gut kitzeln. Bewegen kann sie sich nicht.“
Ich dachte nach: Kitzeln? Ich hatte mal gehört, daß das eine gute Foltermethode sei, da sie im Gegensatz zu Peitschen und Stöcken keine Spuren hinterlässt.
Da kam mir eine Idee, und in mir wuchs ein zuckersüßer Teufel, der auf Rache für das sann, was Klara und ich bei Frau Heise erlitten hatten. Ich winkte den Veranstalter zu mir.
Als er bei mir war, sprach ich leise auf ihn ein, indem ich Darios Worte aufgriff: „Haben Sie es mal mit Kitzeln versucht? Das ist eine Qual und hinterlässt keine Spuren.“
Der Veranstalter blickte amüsiert: „Kitzeln? Hört sich interessant an. Wie soll ich das angehen?“
Ich sagte: „Wenn Sie wollen, zeige ich es Ihnen. Chiara, kommst du?“
Wir kletterten über den Zaun und gingen auf den Pranger zu. Ich schaute mich um, und erblickte Melanie und Frau Heise. Sie schauten uns an, erkannten uns aber nicht wegen der Mützen und Sonnenbrillen.
Dann standen wir am Pranger, in dem Leonie fixiert lag. Mit Freude stellte ich fest, daß auch ihre Füße fixiert waren. Sie steckten in Römersandalen, die leicht zu lösen waren.
Ich sagte: „Also, Sie können hier an den Achseln beginnen, an den Rippen, und natürlich an den Füßen.“
Der Veranstalter grinste: „Führen Sie mir das mal bitte vor“, und ich sah Chiara lächelnd an.

Ich wandte mich Leonie zu und flüsterte ihr ins Ohr: „Gute Reise, du Null, jetzt gibt’s richtig Rache!“
Sie zuckte zusammen, als ich meine Finger in ihre Achseln bohrte. Als ich sie dort langsam kreisen ließ, begann Leonie zu kichern. Ich bewegte meine Finger schneller, und Leonie lachte und schrie, während sie an ihren Fesseln zerrte. Ich wandte mich Leonies Rippen zu und begann darauf Klavier zu spielen. Leonie zuckte und lachte. Ich hatte meine helle Freude daran, meinen Rachedurst zu stillen. Freude? Mir fiel ein Lied ein von einer korsischen Gruppe, die vor einigen Jahren einige tolle Platten rausgebracht hatten. Ich hatte sie einige Male live gesehen und konnte nach den Konzerten sogar mit den Leuten reden, ließ mich mit ihnen fotografieren und bekam Autogramme. Der Titelsong einer CD lautete „Gioia“, zu Deutsch „Freude.“ Während ich Leonie bearbeitete, begann ich zu singen: „Di piu bella trova, piu bella prova, un ci ne sarà. Una gioia nova, una gioia nova, una gioia avà.“ Ich wiederholte es immer wieder, und wandte mich dann Leonies Füßen zu. Genüßlich zog ich nun Leonie die Sandalen aus und begann, über ihre Fußsohlen zu streichen. Leonie quiekte und zuckte.

Ich lachte: „Du bist wohl bis jetzt wenig barfuß gelaufen, so weich, wie deine Sohlen sind. Aber klar, du hast ja nur Hochhackiges getragen, gelle? Das ist nun übel, denn umso empfindlicher sind deine Füße.“
Ich strich mit meinen Fingernägeln über Leonies Sohlen und legte dann richtig los. Leonie schrie und zuckte vergeblich mit ihren Füßen. Nur fünf Minuten kitzelte ich sie und ließ dann ab, denn ich wollte es nicht übertreiben, obwohl Leonie es hundertfach verdient hätte. Aber ich hatte über allem nicht vergessen, daß wir hier in der Öffentlichkeit waren, auf einem öffentlichen Fest.
Ich erhob mich und sagte zum Veranstalter: „Sehen Sie, mit einfachen Mitteln kann man jemanden bis zum Wahnsinn quälen. Und sehen Sie irgendwelche Spuren? Ich nicht.“
Der Veranstalter war begeistert, und die Zuschauer applaudierten.
Ich beugte mich zu Leonie und flüsterte ihr ins Ohr: „Sei froh, daß wir hier an der Öffentlichkeit sind. Wenn wir unter uns wären, hätte ich keine Gnade gezeigt. Rate mal, wer ich bin.“
Leonie keuchte: „Wer sind Sie? Das ist kein Spaß mehr.“
Ich zischte: „Genau, für uns war es auch kein Spaß damals. Vielleicht erzählt es dir deine Gouvernante.“
Damit nahm ich Chiara an die Hand und ging zum Zaun.

Der Veranstalter befreite Leonie vom Pranger, die erstmal benommen liegen blieb. Er nahm ihr die Augenbinde ab, und Leonie starrte zu uns rüber.

Frau Heise lief auf uns zu, gefolgt von Melanie: „Wartet mal. Wer seid ihr, daß ihr meine Angestellte quält? Und nehmt eure Sonnenbrillen ab, damit ich eure Augen sehen kann.“
Ich drehte mich um und nahm die Sonnenbrille ab. Melanie rief: „Das ist ja Julia, und ihre neue Freundin hat sie auch dabei.“
Da sagte Dario: „Si, Julia hat gut Rache geübt an Leonie, für das, was sie ihr und Klara angetan hat. Alles gerecht hier.“
Frau Heise rief empört: „Was fällt Ihnen ein? Das war eine Anweisung. Und dann die Sache am See. Meine schöne Kleidung war ruiniert!“
Ich fragte: „Welche Sache am See?“
Frau Heise: „Na, vom vorletzten Sonntag. Du hast Leonie gefesselt und mich ins Wasser gestoßen.“
Ich sagte: „Nein, am vorletzten Sonntag war ich daheim. Wir hatten eine Feier. Etwa zehn Leute können bezeugen, daß ich da war, auch Dario und meine Freundin.“
Dario sagte: „Si, wir hatten eine grande Sause.“
Hasserfüllte Blicke von Frau Heise und Leonie trafen mich, doch ich lachte nur darüber.

Dann musterte ich die beiden Frauen eiskalt, und mein Blick blieb bei Melanie stehen.
Nun drehte ich den Spieß von einst um und fragte mit strenger Stimme: „Na, Melanie, traust du dich noch unter meine Augen, nach alledem, was du und Frau Heise angezettelt habt?“
Melanie zuckte zusammen und schaute mich erschrocken an, als ich mich zu Chiara umdrehte und ihr sagte: „Wenn ich dich mal 10 Minuten nicht sehe, vermisse ich dich schon. Du bist immer bei mir, auch nachts, und du liebst mich ehrlich und von Herzen. Bei dir fühle ich mich geborgen, und nur bei dir.“
Damit umarmte ich sie, drückte sie an mich und küßte sie zärtlich.

Frau Heise schaute mich stirnrunzelnd an, denn ich trug ein hübsches Sommerkleid und flotte Sandalen. Chiara hatte mir am Morgen eine süße Fußpflege mit anschließender Massage geschenkt, so daß ich fast dahinschmolz. Und das Ergebnis präsentierte ich natürlich stolz in meinen neuen Zehenstegsandalen.
Dann schaute sie mir in die Augen und sagte: „Wegen dir wurde Frau Weber verhaftet.“
Dario erwiderte: „Si, wenn sie so dumm ist, eine verbotene Waffe dabeizuhaben, und einen ganzen Sack voll Fesseln. Da versteht die Polizei keinen Spaß. Eure Entführungsaktion wurde gut verhindert.“
Ich sagte zu den beiden Frauen: „Daß ihr euch nicht schämt, mir eure Häscherin auf den Hals zu hetzen. Was hättet ihr mit mir gemacht, wenn meine Adoptivonkel Dario und Toto nicht des Weges gekommen wären? Hättet ihr mich gefesselt und geknebelt in euren Isolierkeller gesteckt und dort verrotten lassen?“

Ohne darauf zu antworten, fuhr Frau Heise fort: „Die Sache mit dem Restaurant war auch eine große Unverschämtheit. Frau Richter hat mir alles erzählt. Das Geld gibst du sofort zurück!“
Ich lachte und sagte: „Sie haben mir gar nichts mehr zu sagen. Meine Leute rächen mich, wo sie können.“
Dario fragte: „Was fiel Ihnen eigentlich ein, Julia diesen Fraß servieren zu lassen? Wollten Sie sie etwa vergiften? Dieser Bastard Chacker hat noch viel zu wenig bezahlt, wenn es nach mir ginge!“
Frau Heise hielt die Luft an, um nicht zu explodieren. So etwas hat noch niemand ihr gegenüber gewagt.

Da kam der Veranstalter auf uns zu und grinste: „Macht die Frau Ärger? Soll ich sie als Nächstes in den Pranger stecken?“
Dario grinste, und auf einmal riefen die anderen: „Ja, steck sie in den Pranger! Steck sie in den Pranger!“
Ich schaute mich um und sah, daß alle bis auf eine Mädchengruppe mitriefen. Das waren anscheinend die Schülerinnen aus dem Institut, die wohl Angst vor einer Strafe hatten. Ich erkannte Klara, Alina und Esther, die auch schon unter Frau Heises Regime leiden mußten. Kurzerhand schrieb ich etwas auf einen Zettel und bat einen kleinen Jungen, ihn heimlich Klara zuzustecken, die ich ihm beschrieb.
Er tat es, und ich sah wie Klara den Zettel las und ihn Alina und Esther zeigte. Dann steckte sie ihn ein.
Frau Heise hatte davon nichts mitbekommen, sie hatten genug zu tun, sich dem Pranger zu verweigern, was zu einem Pfeifkonzert aus der Menge führte.

Auf einmal schaute der Veranstalter Chiara und mich an, nickte grinsend und ging, um kurz darauf mit einer Halsgeige zurückzukommen. Die hielt er Frau Heise hin und sagte: „Dies wäre auch passend für Sie. Schließlich mußte wegen Ihnen eine andere Person mit dem Ding leiden.“
Frau Heise fragte fassungslos: „Woher wissen Sie…“
Der Veranstalter zeigte lächelnd auf Chiara und sagte: „Ich kenne ihren Vater sehr gut. Er hat mir gesagt, daß die Freundin seiner Tochter mit diversen Foltergegenständen gequält wurde, unter anderem hiermit. Und die andere Frau hier ist ganz klar diese Freundin, so innig, wie die beiden zusammenhängen. Also, sind Sie bereit, das Teil zu tragen?“
Frau Heise schaute uns wütend an: „Wo hat euer Italiener eigentlich keine Bekannten? Das sind ja schon fast mafiöse Strukturen.“
Dario sagte: „Tja, Signore Paolo ist bekannt hier, und erfreut sich großer Beliebtheit. Julia darf stolz sein, seiner Familie angehören zu dürfen.“
Melanie schaute uns ungläubig an, und Frau Heise sagte: „Auf keinen Fall trage ich das. Da mache ich mich ja lächerlich!“
Dario sagte: „Ach was, und wie hat sich Julia mit dem Teil gefühlt?“ Er sprach ihr eine Bezeichnung auf Italienisch aus, die besser unübersetzt bleibt…
Die Menge pfiff umso lauter, und ich murmelte deutlich: „Feiges Stück!"

Da fragte Chiara mich, was ich da eigentlich gesungen hatte: „Das hat toll geklungen, was war das für ein Lied?“ Ich erklärte: „Das war ein korsisches Lied“, und erzählte ihr von der korsischen Band und meine Erlebnisse mit ihnen. Ich fügte hinzu: „Und das Seltsame ist: ich kann kein Korsisch, nur einige Worte, die sich aus Übersetzungen im CD-Heftchen herauslesen lassen. Okay, der Song hieß ‚Gioia’, was soviel wie Freude bedeutet, wie auch bei euch Italienern. Willst du es nochmal hören?“ So begann ich nochmal zu singen, und Chiara bekam glänzende Augen.
Melanie sagte: „Wußte gar nicht, daß du so gut singen kannst. Das kling super.“
Frau Heise rief empört: „Also Frau Sommer, da quält die meine Angestellte, läßt mich ins Dreckwasser fallen, und Sie loben dieses Geträller, von dem man noch nicht mal ein Wort versteht?“
Chiara kicherte los, Dario ebenfalls, und so brachen die beiden und ich in lautes Gelächter aus.

Dann sagte Chiara: „Ja, nachdem ich Julia getröstet hatte, lag sie ganz ruhig in meinem Arm und sah so süß aus mit ihren geschlossenen Augen. Dann fing sie an, auf Italienisch zu singen, zu einem Song, der bei uns lief. Ab dem Moment habe ich sie sehr lieb gewonnen, um nicht zu sagen: mich in sie verliebt!!“
Melanie fragte: „Getröstet? Was war denn los?“
Dario wollte etwas sagen, doch ich gab ihm ein Zeichen. Dann wandte ich mich Melanie zu und erklärte: „Chiaras Mutter hatte mich von hinten umarmt, meine Hände festgehalten und mir etwas zugeflüstert. Kommt dir das vielleicht bekannt vor?“
Melanie schüttelte mit dem Kopf, da sagte ich: „Das meinte ich“, nahm ihre Hände und drückte sie auf ihren Rücken, während ich Melanies Augen mit meinen fixierte und ihr zuflüsterte: „Ich flüstere dir was.“ Das wiederholte ich immer wieder, während ich weiter Melanies Hände festhielt. Melanie bekam große Augen, doch ich blickte ihr immer weiter starr in die Augen. Ihr wurde es unangenehm, und sie versuchte, ihre Hände zu befreien, doch ich fühlte, wie in mir ein Gefühl der Macht, ein Gefühl der Kraft wuchs. Ich drückte ihre Handgelenke fester, während ich noch immer auf sie einflüsterte. Immer fester krallten sich meine Hände um ihre Handgelenke, und Melanies Augen weiteten sich vor Angst. Dann verdrehtet sie ihre Augen, denn ich drückte ihr anscheinend etwas ab. Melanie begann zu taumeln, und sie stöhnte: „Du tust mir weh, und mir wird schwindelig.“

Auf einmal stand Klara neben mir, legte ihre Hand auf meinen Arm und sagte: „Julia, laß sie doch los.“ Victoria erschien und starrte mich an. Auch Chiara legte ihre Hand auf meine Schulter: „Hör bitte auf.“
Ich ließ Melanie los, und sie rieb ihre Handgelenke. Ihr liefen einige Tränen runter, doch ich blieb hart und sagte: „Ich wollte, daß du mal das fühlst, was ich gefühlt hatte. Daß du mal das durchmachst, was ich durchgemacht habe. Vor deiner Hypnose und was danach alles kam. Das alles kam hoch, als Rosanna mir die Hände festhielt, die Erinnerungen an all das, was ich bei dir erlebt habe, alles brach da aus mir raus!!“
Frau Heise schaute mich wütend an, doch Melanie hielt sie zurück und fragte mich: „Habe ich dir echt so wehgetan? Ich habe dich doch geliebt…“

Da explodierte Dario. Er fluchte auf Italienisch, um dann zu brüllen: „Für wie bescheuert hältst du uns eigentlich? Unsere Bambina hat eine Viertelstunde in Chiaras Armen geweint, sagte mir Paolo. Nach dem, was Julia uns erzählt hat, habt ihr es maßlos übertrieben. Von wegen Erziehungsmaßnahmen. Das war reine Folter. Das, was ihr mit Julia gemacht habt, sollte man mit euch machen. Und dann die Fesseln von dieser Leonie! Wir können gleich anfangen, dort ist der Pranger!“
Melanie wurde blaß, und auch Frau Heise, Leonie und Victoria duckten sich. Damit hatten die alle nicht gerechnet, auch waren sie vor Schreck erstarrt.

Ich fragte Melanie: „Am Ende jenes Tages, nachdem ich mit Chiara und ihren Verwandten heimfuhr, sah ich dich weinen. Waren das echte Tränen? Oder hattest du mir etwas vorgemacht?“
Melanie sagte: „Natürlich war das echt. Ich habe wirklich geweint. Eure Küsse und eure Sprüche hatten mir sehr wehgetan, ferner die Erwähnung deiner Selbstmordgedanken, und dann noch die Anspielungen auf das Strafessen.“

Ich verzog das Gesicht, als ich daran dachte, und Dario fragte: „Hast du einen schlechten Geschmack im Mund? Hier ist meine Wasserflasche, du darfst trinken, soviel du willst. Du mußt nicht warten, bis wir daheim sind und Rosanna dir ein kleines Glas Wasser zuteilt. Du brauchst keine Angst zu haben, uns unter die Augen zu treten, und du brauchst uns auch kein Referat über irgendwelche dämliche Themen halten. Wir alle haben dich ins Herz geschlossen und lieben dich von Herzen, vor allem Chiara tut das.“
Melanie schaute Dario ungläubig an, und Frau Heise zischte empört: „Was erlauben Sie sich? Wollen Sie meine Erziehungsmethoden ins Lächerliche ziehen? Machen Sie sich über uns lustig?“
Dario konterte: „Eure Erziehungsmethoden gehören in die Zeit des vorigen Jahrhunderts, falls ihr versteht. Dem Laden gehört die Lizenz entzogen.“
Frau Heise kochte vor Wut.

Dario sagte zu mir: „Wenn du uns etwas vortragen sollst, werden wir dich auch nicht zur Vorbereitung fesseln und knebeln. Du darfst dich offen mit Chiara und uns austauschen.“
Chiara fügte hinzu: „Wenn es mir aber zu bunt wird, knebele ich dich auf meine Weise, und die ist sehr süß.“
Das führte Chiara auch gleich vor, indem sie mich in ihre Arme riß und meinen Mund mit einem festen Kuß verschloß.
Ich sagte: „Das nehme ich immer gerne an. Viel leckerer als die perversen Gummibälle“ und küßte Chiara zurück.

Frau Heise schrie: „Das ist eine Unverschämtheit! Was erlaubt ihr euch?“

Tja, unsere liebe Julia ist wieder ganz obenauf – doch da gibt es noch ein Feuerchen, das gelöscht werden muss. Die „Feuerwehr“ ist Gott sei Dank schon zur Stelle…
19. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 05.10.24 09:37

Wer glaubt, daß dies bereits das „Happy End“ ist, sieht sich leider getäuscht…

Teil 8 – Chiara vollbringt ein Wunder, und eine Gefühlswende geschieht, aber noch mehr…

Chiara nahm mich in ihre Arme. Sie drückte mich an sich, und ich legte meinen Kopf an ihre Schulter und flüsterte ihr ins Ohr „Ti amo!“ Es folgte ein süßer Kuß, den Melanie mit Tränen in den Augen verfolgte. Frau Heise wandte sich ab und versuchte, Leonie zu beruhigen, die vor Wut schäumte. Denn gegen Dario hätte sie keine Chance. Der paßte auf, daß Chiara und mir nichts passierte.

Melanie suchte wieder meinen Blick. Diesmal war er voller Trauer. Sollte sie wirklich Kummer wegen mir haben? Sollte ich heute zu hart zu ihr gewesen sein? Auf einmal bekam ich Zweifel und merkte, daß ich mich in einer Zwickmühle der Gefühle befand. Auf der einen Seite war ich nun mit Chiara zusammen und über beide Ohren verliebt, und zu Melanie wollte ich auf keinen Fall zurück, denn das wäre ja auch ein Triumph für Frau Heise. Auf der anderen Seite hatte Chiara recht, als sie letzte Nacht eindringlich auf mich eingeredet hatte, während sie mich fest im Arm hielt. Sie hatte gesagt: „Du fühlst noch etwas für sie“, worauf ich sagte: „Mein Herz gehört aber dir.“ Außerdem hatte Melanie mich zu oft auflaufen lassen.

Chiara hatte gesagt: „Ich weiß doch, daß du mich liebst, und ich liebe dich. Dennoch, ich spüre es. Und ich finde, du solltest mit ihr reden. Ihr solltet das aus der Welt schaffen, bevor ich nach Italien gehe, denn ich will sicher sein, daß meine Liebste glücklich ist, wenn ich nicht mehr da bin. Und ich sehe dir an, daß du es nicht bist.“
Ich entgegnete: „Das habe ich dir und ihr schon x-Mal erzählt. Alles was ich will, ist, daß sie einsieht, mit alledem zu weit gegangen zu sein, und daß sie sich entschuldigt für jene zwei Sachen. Was ist, verdammt noch mal, so schwer, diese paar Worte auszusprechen?“ Mir kamen wieder die Tränen, und Chiara küßte sie mir weg. Ich sah in ihre hübschen Augen und drückte mich an sie. Sie lächelte mich an.

Nun spürte Chiara mein Zittern, während sie mich im Arm hielt. Ich brauchte nichts zu sagen, denn mit einem Blick in meine Augen merkte meine Süße, was mit mir los war. Sie lächelte: „Ich mach das für dich. Ich will, daß du glücklich bist.“

Sie ging auf Melanie zu und sagte: „Melanie, glaub mir, Julia empfindet noch immer etwas für dich.“
Frau Heise schnaufte spöttisch auf, doch Chiara hob den Zeigefinger: „Ich rede jetzt mit Melanie!“
Frau Heise blickte empört auf Chiara, die so kühn war, ihr zu widersprechen, gar sie zu unterbrechen.

Sie nahm Melanies Hände und schaute ihr in die Augen. Dann sagte sie: „Ja, du hast immer noch einen Platz in Julias Herzen, auch wenn sie dich nicht mehr liebt, sondern nun mit mir zusammen ist. Sie ist nur sehr schwer enttäuscht von dir, weil du immer noch nicht einsiehst, daß du ihr bisweilen zu viel zugemutet hast, und daß sie anstatt heim zu Frau Heise gebracht wurde, ohne sie zu informieren. Für die Sache mit dieser Sabrina könnt ihr nichts, das hätte überall passieren können. Und über den Pranger und das Strafessen kann ich nichts sagen, das waren eure Maßnahmen, wenn auch etwas heftig. Aber das andere liegt Julia schwer auf der Seele. Schau, ich gehe bald nach Italien, und dann ist meine Süße alleine hier – und unglücklich. Und ich werde es auch sein, wenn ich sie so zurücklassen müßte. Sprecht euch aus, auch mir zuliebe! Das ist alles, was Julia von dir will.“ Chiara blickte Melanie nun lächelnd an.
Dann nahm sie meine Hand und führte sie zu Melanies, und Melanie nahm meine Hand.
Chiara sagte: „So, nun will ich etwas hören, Signorina Melanie!“

Melanie sagte: „Wenn es dir wirklich zuviel war bei Victoria und ich deine Grenzen überschritten habe, dann tut es mir leid. Ich habe wohl wirklich nicht bemerkt, wie du gelitten hast. Du warst ja trotz allem begeistert. Ich hätte dich trotzdem nochmal ansprechen sollen. Und daß Frau Weber dich zu Frau Heise gebracht hatte, da hätte ich dir wirklich Bescheid geben sollen. Das mit den Fesseln dort tut mir leid.“

Ich war skeptisch: „Soll ich dir das wirklich abkaufen? Ja, ich war nach der Sache mit Klara bei Victoria anfangs begeistert, aber hast du nicht gemerkt, wie ich im Nachhinein Zweifel bekam? Ich meine…“

„Julia! Jetzt hat sich Melanie bei dir entschuldigt. Jetzt ist finito mit eurem Krieg! Und jetzt nimmst du Melanie in deine Arme und drückst sie fest an dich, aber pronto, sonst ist hier ein Grande Inferno!!“ Chiara schaute mich streng an und zwinkerte mir heimlich zu.

Ich ging auf Melanie zu und nahm sie in meine Arme. Sie drückte mich an sich und begann zu weinen.
Sie sagte: „Nun habe ich dich wirklich verloren. Aber du hast eine sehr liebe Freundin gefunden. Ich wünsche dir, daß du mit diesem Engel glücklich wirst. Und du wirst immer in meinem Herzen sein. Auch wenn du mir nicht glauben willst: Ich habe wirklich Liebeskummer wegen dir.“

Melanie sagte dann zu Chiara: „Du hast dich aber auch über mich lustig gemacht, als du Julia an dich gezogen hast. Du hast ihr gesagt, daß sie dich küssen darf, du würdest sie schon nicht fesseln. Ich war trotz allem ihre Herrin und mußte so reagieren.“
Chiara sagte: „Und Julia war traurig darüber, daß sie deine Liebe nicht erwidern durfte. Sie hat dich doch wirklich geliebt.“
Leonie kicherte höhnisch, da sagte ich: „Sei du mal ganz ruhig. Übrigens, vermisst du nicht etwas? Wo sind denn deine Sandalen?“
Leonie stand seit der Kitzelattacke und der Befreiung aus dem Pranger tatsächlich mit nackten Füßen da.
Ich sagte: „Die habe ich dem Besitzer des Prangers geschenkt. Als Strafe für das, was du Klara und mir angetan hast, darfst du jetzt barfuß nach Hause gehen. Sei froh, daß ich keine Fußschellen für dich habe.“
Frau Heise und Leonie explodierten fast, doch ich sagte: „Was habt ihr denn? Barfußlaufen ist schön und macht glücklich.“ Grimmig schauten mich die beiden an.

Ich sagte: „Vorgestern war ich mit meiner Süßen in einem Park mit See, dort haben wir unsere Füße gebadet und sind dann barfuß heimgegangen. Dieses Glücksgefühl habe ich sehr genossen, und es wurde noch verstärkt, weil ich Chiaras Hand in meiner spürte. Alleine dieser kleine Körperkontakt ließ mich ihre Wärme und Geborgenheit fühlen. Melanie, als Chiara deine Hände hielt und dich anlächelte, was hast du da gespürt?“
Melanie schaute uns an und sagte: „Wenn ich ehrlich sein soll: ich bekam Herzklopfen, und mir wurde warm, dazu hat deine Freundin wunderhübsche Augen, in denen man versinken kann. Ein echter Engel!“
Chiara fiel Melanie um den Hals und drückte ihr einen dicken Kuß auf.

Ich stellte Chiara noch Klara vor und bat sie, sie auch zu umarmen. Victoria sagte: „Klara, du wirst doch nicht die Freundin dieser Verräterin umarmen.“ Klara sagte: „Warum nicht? Chiara ist sehr lieb, und ich freue mich auch, daß Julia mit ihr glücklich ist.“ Victoria mußte ansehen, wie sich Chiara und Klara sehr liebevoll anlächelten, während sie sich umarmten. Im Inneren mußte sie kochen.

Ich fragte Victoria: „Wieso bitte bin ich eine Verräterin?“
Victoria sagte: „Dein Verhalten ist unerhört, außerdem wurden wegen dir die Häuser von Frau Heise und mir sowie das Institut gefilzt. Alles an Erziehungsmaterial wurde mitgenommen.“

Melanie sagte: „Bei mir war keine Polizei.“
Ich schaute Melanie an: „Könnte vielleicht auch damit zu tun haben, daß ich noch etwas für dich fühle. Ich hätte der Polizei auch deine Daten geben können, doch ich tat es nicht. Ich wollte dich aber schmoren lassen, und das ist mir gelungen. Den anderen wurde ihr sogenanntes Erziehungsmaterial weggenommen. Damit ist mein Rachedurst gestillt, wir haben uns ausgesprochen, und jetzt ist die Sache für mich finito, wie meine Süße zu sagen pflegt. Stell dir vor, Melanie, ich biete dir sogar eine sehr gute Freundschaft an, wenn du willst. Ich hoffe, das mildert deinen Kummer wegen mir. Denn du weißt, daß ich nicht weg bin.“
Melanie zögerte etwas, nahm mich dann aber wieder in ihre Arme.
Chiara kam hinzu und sagte: „Julias Freundin ist auch meine Freundin.“ Beide umarmten sich.

Ich wandte mich an Victoria: „Übrigens, du hast Klara und mich während dieser sogenannten Erziehung mit Elektrohalsbändern gequält. Das grenzt an Körperverletzung. Dafür verlange ich sofort und pronto eine Entschuldigung!“
Victoria war empört: „Also das ist doch…“
Ich unterbrach sie: „Und du hast mich geküsst, gegen meinen Willen.“
Victoria: „Wieso gegen deinen Willen. Du hast doch mitgemacht.“
Ich entgegnete: „Ja, ich mußte mitmachen, denn ich war gefesselt und trug das Elektrohalsband. Wenn ich mich also geweigert hätte, hättest du mich wieder mit Schocks gequält. Das grenzt schon an Missbrauch wehrloser Personen.“
Victoria grinste: „Tja, das ist mein Zuckerbrot und Peitsche. Küsse und Schocks.“
Ich sah rot, und ehe Victoria sich versah, holte ich aus und verpasste ihr eine Backpfeife, gegen die die Ohrfeige von Frau Esser an Sabrina eine Streicheleinheit war. Es knallte laut, und Victoria heulte laut auf, während ein roter Handabdruck auf ihrer Wange erschien.
Ich sagte: „Das ist meine Peitsche. Sei froh, daß ich dich dafür nicht anzeige. Und das Zuckerbrot kriegt Melanie, da sie sich für ihr Verhalten mir gegenüber entschuldigt hat, und wir uns in die Arme genommen haben. Und weil Melanie einsichtig war, kriegt sie jetzt einen dicken Kuß von mir.“

Damit nahm ich Melanie in meine Arme und gab ihr auf jede Wange einen Kuß, während Victoria heulend ihre Wange hielt. Dann wollte sie auf mich losgehen, doch Dario schritt ein und befahl ihr, stehen zu bleiben und ruhig zu sein: „Die Reaktion unserer süßen Bambina ist berechtigt. Das war Missbrauch!!“
Victoria kochte vor Wut, erst recht, als ich sagte: „Gut, daß ich nicht aus deinem Fenster gesprungen bin, denn sonst hätte ich das eben nicht machen können.“

Dann fragte Melanie mich: „Wie warst du eigentlich dazu gekommen, einen Bus zu fahren? Das hätte ich nicht von dir erwartet.“
Ich sagte: „Chiara und ich kamen beim Busbetrieb vorbei. Dort war eine Feier, und ich hatte einfach Lust dazu. Da ich ja einen Führerschein besitze, durfte ich sogar auf der Straße fahren. Daß wir uns auch noch sehen, damit habe ich aber genauso wenig gerechnet wie du. Ich sah, daß du bei unserem Foto geweint hast. Hat es dir wehgetan? Komm in meine Arme.“ Wieder ließ Melanie sich von mir umarmen, während sie sagte: „Auf dem Bild seht ihr so glücklich aus. Das hatte mir einen Stich versetzt. Aber auch das, was Frau Heise gesagt hatte, als du an uns vorbeigefahren warst. Sie sagte wortwörtlich: ‚Wenn die jetzt auch noch Bus fährt, nehme ich bei Bedarf lieber ein Taxi oder lasse mich von Leonie fahren.’ Dafür habe ich sie auch gerüffelt.“
Ich sagte: „Danke. Hier ist übrigens ein Abzug des Bildes für dich, ich habe es mehrmals kopieren lassen. Dario, gib mal bitte einen Schreiber.“ Damit schrieben Chiara und ich einen Gruß auf die Rückseite des Fotos und überreichten es Melanie, die total gerührt war. Frau Heise schaute uns grimmig an.

Einen weiteren Abzug des Bildes gab ich Klara, ebenfalls mit Grüßen von Chiara und mir versehen. Sie freute sich riesig.

Dario sagte zu Victoria und Frau Heise, indem er auf Klara zeigte: „Laßt euch ja nicht einfallen, diese süße Bambina zu bestrafen, weil sie mit Julia gesprochen und Chiara umarmt hat. Wenn ich davon etwas erfahre, dann gibt es ein echtes Inferno, kapito? Und das Foto darf sie auch behalten, klaro?“ Er tippte mit dem Fuß auf, und Frau Heise und Victoria nickten langsam.

Ich sah eine Gelegenheit, Victoria doch noch eins auszuwischen. Ich flüsterte Dario etwas ins Ohr, und er grinste: „Molto bene!!“
Zu Victoria gewandt, sagte er: „Ich könnte auch eine Entführung machen: Klara nach Italien, oder sie begleitet meine Nichte. Dort hat sie es garantiert besser als bei euch. Nix mehr mit Fesseln und Einsperren, si?“
Victoria wurde blaß und sagte: „Nein, nein, ich tue Klara nichts. Ehrenwort!“
Dario zwinkerte Klara zu.
Es piepte auf Darios Handy: Post vom Gericht wegen Frau Weber. Diese wurde wegen dem unerlaubten Besitz des Elektroschockers und der geplanten Entführung zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt. Dario fluchte: „In Bella Italia wäre die längst im Bau gelandet!“

Nun piepte mein Handy: Es war die Polizei. Meine DNA wurde auf den Dingen gefunden, die bei Frau Heise und Victoria beschlagnahmt wurden, und noch von einer weiteren Person.
Ich erzählte den anderen davon und sagte: „An dem Abend im Restaurant, als die Polizei kam, hatte ich einem von ihnen eine Speichelprobe gegeben, zum DNA-Abgleich. Die Spuren der anderen Person sind ganz klar die von Klara. Sie sollte auch eine Probe bei der Polizei abgeben.“
„Nein, das wird sie nicht“, warf Victoria ein, auch Frau Heise und Leonie schüttelten ihre Köpfe.

„Ach ja, das nenne ich doch mal Beeinflussung von Zeugen!“
Vier Männer standen da, und ich erkannte die Zivilpolizisten aus dem Restaurant, einer von denen sagte mir: „Wir beobachten das alles schon einige Zeit. Zwar haben Sie Ihren Leibwächter dabei, dennoch hielten wir es für angebracht, einen Blick auf Sie alle zu werfen. Übrigens, Frau Busch, das Restaurant, das Sie wegen diesem sogenannten Strafessen angezeigt haben, wurde geschlossen und der Besitzer angeklagt, Ihnen wohlwissend ungenießbares Essen serviert zu haben. Wem haben Sie das nochmal zu verdanken?“
Ich deutete auf Frau Heise und Melanie, fügte aber hinzu: „Melanie Sommer hatte sich aber entschuldigt, zwar nicht für das, aber für andere Dinge. Ich übernehme das mal auch für das Essen, denn ich habe mich vorhin mit ihr ausgesprochen. Frau Heise jedoch hat bis heute keine Einsicht gezeigt.“
„Wollen Sie gegen Frau Heise Anzeige erstatten deswegen?“, fragte der Polizist.
Ich winkte ab: „Wozu das noch? Ich habe mit diesem Laden eh nichts mehr am Hut. Dafür, daß sämtliche Folterartikel beschlagnahmt wurden, ist sie genug gestraft.“

Dario grinste Frau Heise an: „Ätsch, nun haben Sie keinen Sudelkoch mehr, der Ihre Schülerinnen mit miesem Essen quälen kann. Geschieht Ihnen recht! Und Paolo wird sämtliche Wirte in der Umgebung vor Ihnen warnen, damit sowas nicht nochmal vorkommt.“

Der Polizist wandte sich an Klara: „Und wollen Sie nun eine DNA-Probe abgeben? Schließlich hat man Ihnen auch Leid angetan, und wenn ich richtig sehe, haben Sie Spuren von Fesseln an Ihren Beinen.“
Ich sagte: „Nicht nur da“ und schob Klaras Ärmel hoch. Ich wunderte mich eh, warum sie bei dieser Hitze ein langärmliges Shirt trug. An ihrem Arm waren Abdrücke von Handschellen zu sehen.
Ich schüttelte nur den Kopf, und Dario begann wieder zu fluchen, diesmal zu Victoria: „Was geht eigentlich in euren Köpfen vor?“
Auch der Polizist sagte zu Victoria gewandt: „Waren Sie das?“
Victoria stotterte herum. Die Polizisten nahmen ihre Personalien auf und wollten gehen, ohne Klaras DNA zu nehmen. Sie lehnte es ab, was ich nicht kapierte. Aber ok, sie muß es selber wissen…

Ich rief die Polizisten zurück und schilderte ihnen, was ich bei Victoria erlebt hatte und erstattete Anzeige gegen sie wegen Körperverletzung und Missbrauch meiner wehrlosen Person. Die Anzeige wurde prompt aufgenommen. Victoria sah aus, als wollte sie mir an den Hals springen.

Auf einmal fingen Frau Heise, Leonie und Victoria an zu kreischen: „Igitt pfui. Verschwinde!“
Ich sah mich um und erblickte einen Hund, der auf uns zukam. Es war ein süßer schwarzer Labrador. Ich blieb ruhig stehen, und der Hund schnupperte an meiner Hand, stupste sie an, als wolle er sagen: „Komm, streichel mich.“
Sanft strich ich über den Kopf des Hundes, der es freudig genoß. Auch Chiara kam hinzu, und als Klara den Hund streicheln wollte, rief Victoria zitternd: „Klara, komm weg da. Der beißt.“
Dario und ich lachten: „Ihr Angsthasen. Der ist so lieb, der kann keiner Fliege etwas zuleide tun.“ Ich nahm Klaras Hand und legte sie auf den Rücken vom Hund, und der ließ sich liebend gerne streicheln.
Ich umarmte den Hund und drückte ihm einen Kuß auf die Nase. Schon hatte er über meine Nase geleckt.
Da kam die Besitzerin des Hundes und lachte: „Wie kann man vor meinem Romeo nur Angst haben. Wenn er wirklich bissig wäre, dürfte er gar nicht hier sein, alleine schon wegen der vielen Kinder.“
Ich sagte: „Übrigens braucht Klara keine Erlaubnis, auf Tiere zuzugehen. Sie ist alt genug, selbst darüber zu entscheiden“, und streckte Victoria die Zunge raus. Sie schaute mich empört an.

Noch einmal knuddelten Chiara, Klara und ich den Hund, auch Melanie strich ihm über den Kopf, dann leinte die Besitzerin ihn an, verabschiedete sich von uns und ging.

Dario sagte zu Victoria und Frau Heise: „Bei uns in Italien gibt es Salamander. Sehr possierlich, soll ich mal einen von dort mitbringen?“ Angeekelt wandten sie sich ab, und Dario lachte höhnisch.
Eine ärgere Blamage konnte es nicht für sie geben. Wütend zogen sie mit Klara und Leonie ab.
Dario rief ihnen nach: „Denkt dran: Lasst Klara in Ruhe. Keine Gewalt, keine Strafe, kapito?“

Ich nahm Melanie zum Abschied nochmal in die Arme: „Schön, daß wir uns ausgesprochen haben. Jetzt fühle ich mich viel besser.“ Melanie sagte: „Ich auch. Und daß wir nun Freundinnen sind, finde ich sehr schön.“ Sie umarmte auch Chiara und sagte: „Danke für das, was du für uns getan hast. Du bist wirklich zum Liebhaben.“ Dann fuhr sie nach Hause.

So kehrten wir heim, wo Mamma Rosanna wieder ein leckeres Essen zubereitet hatte. Sie freute sich über die Geschenke vom Fest und lachte über unser Erlebnis mit Melanie und den anderen. Als sie erfuhr, wie ich mit Melanie verblieben bin, schaute sie mich erstaunt an, um dann laut „Molto Bene“ zu rufen.

Da wir ziemlich müde waren, gingen wir fix duschen und dann ins Bett, wo Chiara mich zärtlich in den Arm nahm und mir einen süßen Gutenachtkuss gab.

Übrigens: es ist nicht verboten, Kommentare zu hinterlassen…
20. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von andreas am 07.10.24 21:16

Das sind sehr schöne Fortsetzungen und interessante Wendugen. Ich bin gespannt wie es weiter geht und wer vielleicht noch alles mit nach Italien kommt.

VG Andreas
21. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von rabe57 am 07.10.24 23:00

Ich hoffe das auch Klara von Viktoria los kommt,und ihr Glück findet!
22. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 08.10.24 06:39

Danke für die Kommentare. Geduld, bitte. Da kommt noch einiges.
23. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 12.10.24 09:33

Teil 9 – Süßes Erwachen, und ein Geschenk für Chiara

Ich wachte auf und merkte, daß ich meine Arme nicht bewegen konnte. Als ich meine Augen öffnete, sah ich in Chiaras Gesicht, und sie lächelte mich süß an.
Ich fragte: „Was hast du mit mir gemacht?“
Chiara sagte: „Du hast heute Nacht etwas gemurmelt, wie ‚fessel mich, verwöhn mich.’ Nun, da du ja meine Liebste bist, habe ich mir überlegt, dir den Wunsch zu erfüllen, und habe deine Hände ans Bett gefesselt. Aber keine Angst, die Fesseln sitzen ganz locker, du kannst sie jederzeit abstreifen. Ich dränge dich ja zu nichts.“
Ich entspannte mich, lächelte Chiara an, schloß die Augen, als ich ihre Hand auf meinem Bauch fühlte, und gab mich ganz dem Gefühl hin. Ich spürte, wie sie meine Handfesseln zuzog, so daß ich richtig ans Bett gefesselt war. Sie gab mir einen süßen Kuß auf die Stirn und wanderte mit ihren Lippen über mein Gesicht, bis sie bei meinen Lippen ankam. Ich öffnete meinen Mund, und unsere Zungen spielten süßes Fangen. Sie strich über meine Brüste und ließ ihre Hand dann nach unten wandern. Noch blieb sie oberhalb der Gürtellinie. Sie sah mich an, ich nickte und spreizte meine Beine. Ganz sanft streichelte sie mich im Schambereich, während sie mir weitere Zungenküsse gab.
Ganz sanft spielte sie mit mir, und mir wurde immer wärmer, bis ich einen explosiven Höhepunkt bekam.
Als ich wieder zu Atem kam, wollte ich sie umarmen, doch meine Hände waren noch immer gefesselt. Sie ahnte, was ich wollte, und gab mir noch einen liebevollen Kuß, um dann zu sagen: „So, meine Liebe, du bist durch mich zum Höhepunkt gekommen. Nun gehörst du mir. Ich werde nun über deine Gefühle wachen, aber liebevoll. Nicht daß du denkst, ich mache das, was deine Leute im Internat mit dir gemacht haben. Nein, es geschieht aus vollem Herzen, ohne Zwang. Ich möchte dir den Himmel auf Erden schenken.“ Liebevoll sah Chiara mir in die Augen, und mir liefen einige Freudentränen runter.
Ich sagte: „Nichts lieber als das, mein Engel.“
Chiara gab mir noch einen süßen Kuß und sagte: „Das habe ich mir von dir gewünscht. Nun befreie ich dich, damit wir aufstehen und zum Frühstück gehen können.“
Ich war glatt ein wenig traurig, als Chiara meine Handfesseln löste. So drückte ich sie an mich und bat sie, das bald wieder mit mir zu machen. Ich fügte hinzu: „Und dann auch meine Beine breit fesseln, damit du freie Bahn hast.“ Chiara lächelte mich an und nickte.

Zwei Tage später stand ich allein unter der Dusche und streichelte mich ein wenig. Ich stellte fest, daß es mir irgendwie nicht den gewünschten Effekt brachte. Da dachte ich an Chiara, wie sie mich gefesselt und verwöhnt hatte. Der Höhepunkt war gigantisch. Nun spürte ich, wie ich feucht wurde. Da stand für mich fest, daß ich von nun an meine Lust in Chiaras Hände legen und mir meine Explosionen nur noch von ihr schenken lassen würde. Ja, ich wollte ihr gehören. Es war viel gefühlvoller als mit Melanie.
Ein entsprechendes Spielzeug fehlte noch, um Chiara zu zeigen, daß ich mich in ihre Hände begeben wollte. Ich schaute in meinem Handy nach und fand, was ich suchte. Fix fuhr ich in die Stadt und kaufte in einem Erotikladen das Gewünschte. Ferner kaufte ich eine Packung Teelichte.
Nun mußte es nur noch Abend werden.
Dann war es soweit. Das Abendessen lag hinter uns. Ich nahm Chiara an die Hand und zog sie in unser Zimmer. Dort hatte ich die Teelichte aufgestellt und zündete sie nun an.
Dann zog ich Chiara an mich und sagte ihr: „Heute habe ich eine Überraschung für dich.“
Chiara schaute mich mit leuchtenden Augen an und drückte mich an sich.
Langsam löste ich mich von ihr und zog mich aus.
Dann sagte ich: „Meine liebe Chiara. Ich habe nicht vergessen, wie du gesagt hattest, daß ich dir gehöre.“
Chiara lächelte: „Ja, genau.“
Ich fuhr fort: „Ich habe festgestellt, daß es mir keinen Spaß mehr bringt, mich selbst zu berühren. Stattdessen möchte ich meine Höhepunkte nur noch durch dich erleben. Ich lege meine Lust in deine Hände, und als Beweis dafür habe ich hier ein kleines Spielzeug für uns beziehungsweise für mich.“
Damit holte ich das Paket hervor, öffnete es und legte den Inhalt in Chiaras Hände. Es war ein süßer kleiner Keuschheitsgürtel aus weichem Leder, eben mehr ein Spielzeug denn ein Zwangsmittel.
„Liebe Chiara, da wir tagsüber eh viel zu tun haben, ist keine Zeit für Spielereien, dafür umso mehr in der Nacht. Deshalb wünsche ich mir, daß du mir nachts diesen niedlichen Gürtel anlegst, der meine Schätze süß verhüllt, und hier sind die Schlüssel dazu. Und beim Duschen möchte ich dich dabei haben, damit du auf mich aufpasst. Wie wär’s?“ Ich schaute Chiara in die Augen, die sprachlos war. Dann umarmte sie mich stürmisch und drückte mir einen Kuß auf, daß ich Sterne sah. Sie legte mir den Gürtel an und trat dann zurück. „Julia, du siehst so süß damit aus. Sehr gerne wache ich über deine Lust.“
Sie öffnete nochmal den Gürtel, damit ich auf Toilette gehen konnte, dann legte sie ihn mir wieder um. Das Schloß schnappte ein, und schon gehörte ich auf spielerische Weise Chiara.
Im Bett legte sie ihren Arm um mich und streichelte mich liebevoll.
Durch den leichten Ledergürtel spürte ich ein eigenartiges, prickelndes Gefühl, und ich drückte mich an meine liebe Chiara.
24. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 12.10.24 09:35

Bei manchen Personen kann man nur mit dem Kopf schütteln…

Teil 10 – einfach nur süß!

Am nächsten Tag wachte ich in Chiaras Armen auf. Wieder konnte ich meine Hände nicht bewegen, und diesmal waren auch meine Füße gefesselt, sie hielten meine Beine breit gespreizt. Mein Herz klopfte laut.
Chiara lächelte mich an und sagte: „Nun erfülle ich dir deinen zweiten Wunsch. Wenn ich jetzt unser Spielzeug öffne, habe ich freien Zugang zu deinen Schätzen. Da fällt mir ein: du hast mir erzählt, du hast so ein Teil in echt getragen. Ich habe über solche Teile gelesen. Was war das für ein Gefühl?“
Ich sagte: „Es war eigentlich bequem zu tragen, dafür wurden wir ja exakt ausgemessen, damit das Teil auch genau anliegt, ohne zu scheuern. Was mich gestört hat, war, daß ich ihn unter Zwang tragen mußte, fast eine Woche lang. So etwas mache ich nie wieder.“
Chiara küßte mich und streichelte meinen Körper. Sie öffnete den Ledergürtel und berührte meinen Intimbereich, der durch die gespreizten Beine für sie frei zugänglich war. Sanft kreiste ihr Finger an der Stelle, wo ich zu explodieren drohte.
Da fragte sie: „Darf ich dich rasieren? Ich bin ja auch rasiert. Ich verspreche dir: so wie ich es dir mache, hat es noch nie jemand gemacht.“
Ich nickte mit Herzklopfen: wieder ein süßes Geschenk von meiner Liebsten. Da holte sie auch schon das Zubehör, cremte mich sanft ein und führte dann den Rasierer. Bei jeder Berührung durchfuhr mich eine Welle der Lust, denn Chiara fuhr mit dem Finger die „Spur“ nach, die der Rasierer genommen hatte. Ich merkte, wie ich immer feuchter wurde. Als Chiara fertig war, küßte sie die Stellen, die sie gerade von den Haaren befreit hatte, und lächelte mich liebevoll an. „Es war wunderschön, Süße“, flüsterte ich.

Auf einmal fragte sie: „Würdest du eigentlich so einen echten Gürtel für mich tragen? Du hast gesagt, daß du deine Lust in meine Hände legst. Ich würde ganz liebevoll über dich wachen, ohne jeden Zwang.“
Mit ihren hübschen Augen schaute sie mich lächelnd an, während sie mich wieder streichelte. Mir wurde warm und wärmer, ich reckte mich in meinen Fesseln, und Chiara streichelte mich sanfter. Flehentlich sah ich sie an, und sie küßte mich.
Dann sagte sie: „Natürlich mußt du das nicht machen. Du hast mir schon viel Vertrauen geschenkt, indem du mich dir diesen süßen Ledergürtel anlegen läßt. Außerdem, wie würde meine Familie reagieren, wenn ich dich in so ein Teil einschließen würde? Das gäbe echt ein Inferno. Und nun genieße meine Liebe.“
Mit einem weiteren Kuß legte sie sich auf mich, und sie schaffte es, daß wir gemeinsam einen heftigen Höhepunkt bekamen. Liebevoll streichelte sie mich, während ich mich von dem Gefühlssturm erholte. Daß ich noch immer gefesselt war, nahm ich gar nicht mehr wahr. Doch dann begann Chiara, meine Fesseln zu lösen, und ich drückte sie fest an mich. Ich hatte Freudentränen in den Augen, die Chiara mir sanft wegküßte.
Dann standen wir auf, duschten gemeinsam und gingen zum Frühstück.

Da heute nichts anstand, beschlossen Chiara und ich, einen Spaziergang zu machen. In leicht-luftiger Sommerkleidung starteten wir in Richtung Park mit dem See. Ich legte meinen Arm um Chiaras Schulter, und sie fasste um meine Hüfte.

Dann kam der See in Sicht, und ich zog bereits jetzt meine Sandalen aus. Chiara tat es mir gleich, und wir gingen barfuß auf den kleinen Strand zu. Ich genoß den Sand unter meinen Füßen, da sagte Chiara: „Julia, schau mal, wer da kommt.“
Ich drehte mich um und sah Klara in Begleitung mit Melanie. Wir winkten uns zu, und sie kamen zu uns.
Ich lief auf sie zu und umarmte erst Klara, dann Melanie. Anschließend umarmte Chiara die beiden, und ich fragte: „Wie kommt’s? Wo ist denn deine Herrin, Klara?“
Sie antwortete: „Sie ist krank, da hat sie Lady Melanie beauftragt, mich zu begleiten.“
Ich fragte stichelnd: „Ach was, wozu brauchst du eine Begleitung? Bist du nicht alt genug, mal allein Luft schnappen zu gehen?“
Klara sagte: „Meine Herrin sieht es nicht gerne, wenn ich etwas alleine mache. Wenigstens sperrt sie mich nicht mehr ein, wenn Lady Melanie kommt.“
Ich verdrehte die Augen, als ich stöhnte: „Das kann doch nicht wahr sein. Ich war vor einigen Jahren in Stuttgart, Stones-Konzert. Ich war eine von 80.000 Leuten, dann bei „Rock am Ring“, um nur einiges zu nennen. Dieses Jahr im Mai hat mich eine Freundin nach Hamburg zum Hafengeburtstag eingeladen. Da waren bestimmt ein paar Hunderttausend Leute. Dann schleppte sie mich auf das Konzert von einer Band namens Santiano, wo wir unter 14.000 Leuten wahrhaftig Party gemacht hatten. Und Chiara war in Italien bei einigen der San Remo Festivals. Wieviele Leute kommen da nochmal hin?“
Chiara antwortete: „Wenn in einer Halle, dann 15.000 Leute, wenn im Stadion, dann 40.000 Leute.“
Melanie sagte: „Wenn bei denen diese Regeln herrschen, können wir nichts machen.“
Ich sagte: „Arme Klara. Darfst du wenigstens deine Schuhe ausziehen? Es fühlt sich super an. Gönn dir und deinen Füßen mal eine Erfrischung, hier im Wasser.“ Ich war inzwischen mit den Füßen im Wasser, Chiara auch. Melanie nickte, so tat es Klara und ging ins Wasser, und auch Melanie kam barfuß rein.

Ich schaute Melanie an, und dachte an Chiaras Frage vom Morgen. Mein Blick wanderte zu Chiara, wie sie mit Klara redete und ihre Hand hielt. Das sah so süß aus, und mein Herz pochte vor Liebe für Chiara. Ich haderte mit dem Gedanken, Melanie nach meinem echten Keuschheitsgürtel zu fragen, damit ich ihn für Chiara tragen konnte. Ich schüttelte innerlich den Kopf.
„Julia, was ist los? Woran denkst du?“ Melanie schaute mich an. Ich nahm ihre Hand und zog sie beiseite, damit Chiara nichts mitbekam. Ich legte meine Hand auf Melanies Schulter und flüsterte ihr leise zu, was mich beschäftigte, und fügte hinzu: „Es wäre aus reiner Liebe.“
Melanie schaute mich an, überlegte kurz und lächelte, als sie sagte: „Das ist ja echt ein süßer Gedanke, den du für deine zauberhafte Freundin hegst. Aber ich rate dir davon ab. Wie du schon sagst, wer weiß, wie ihre Verwandten reagieren würden. Außerdem: Für einen echten Keuschheitsgürtel braucht es viel Erfahrung, Kenntnis und Einfühlungsvermögen. Es sieht zwar so aus, als ob ihr zwei euch in allem vertraut und ihr euch gegenseitig fallen lassen könnt, aber dafür seid ihr nicht geschaffen. Bei aller Liebe zwischen euch, belasst es bei euren zweifellos süßen Spielchen, die nur euch etwas angehen. Als ich dich keusch gehalten hatte, war das etwas anderes. Ich hatte dich trotz allem genau im Blickfeld und stets unter Beobachtung, auch als du bei Victoria warst. Wenn du auch nur das geringste körperliche Problem gehabt hättest, hätte ich dich umgehend befreit und versorgt. Es mag dir wie ein Zwang vorgekommen sein, und das war auch Teil der Erziehung, aber du warst nie allein. Ich war die ganze Zeit bei dir.“

Ich sah Melanie dankbar an und konnte nicht anders, als ihr einen Kuß zu geben und sie fest in meine Arme zu nehmen.
Chiara fragte mich grinsend: „Na, was war das denn eben mit Melanie? Denk dran: du gehörst mir.“
Ich sagte: „Wir hatten etwas zu besprechen, und sie hat mir die Augen geöffnet. Ich bin manchmal ein Träumerle, und Melanie hat mich daraus geweckt. Es betraf uns, Süße“, küßte sie zärtlich und fügte hinzu: „Heute Abend bitte ich um die Klammer.“

Melanie fragte: „Die Klammer? Und du gehörst Chiara?“
Ich sagte: „Ja, das haben wir so abgemacht. Und die Klammer ist eine Art menschliche Fessel, total ungefährlich, weil sie dem, der jemandem wehtun wollte, sich selber wehtut. Aber sie ist sehr schön.“
Chiara sagte: „Und die geht so.“ Damit nahm sie mich in den Arm, umschlang mich aber so, daß meine Arme nutzlos an meinen Körper gedrückt wurden. „Damit ist meine Süße meinen Küssen hilflos ausgeliefert“, meinte Chiara, und wir kicherten alle.
Ich zwinkerte Melanie zu: „Daß du nicht auch auf sowas gekommen bist? Viel schöner als Hypnose!“
Dann hörte ich ein Bimmeln und sah einen Eiswagen in der Nähe.
Ich sagte: „Kommt, ich gebe uns eine Runde Eis aus. Was wollt ihr haben?“
Ich nahm die Wünsche auf und ging, barfuß wie ich war, zum Eisholen. Das aßen wir dann, während wir auf einer Bank saßen.
Dann legte ich meinen Arm um Chiara und flüsterte ihr liebevolle Worte ins Ohr, und sie drückte mir einen Kuß auf.
Melanie und Klara säuberten ihre Füße und zogen ihre Schuhe wieder an. Sie bedankten sich für das Eis und nahmen uns nochmal herzlich in ihre Arme. Melanie drückte Chiara an sich und zwinkerte mir zu.
Ich lächelte sie an, während ich Klara am liebsten nicht mehr loslassen wollte. Sie hat es einfach nicht gut bei ihrer Herrin. Melanie und Chiara spürten mein Mitleid mit ihr und nahmen mich nochmals in ihre Arme. Ich winkte Melanie und Klara noch zum Abschied zu, dann gingen Chiara und ich heim, schauen, was Mamma Rosanna diesmal an Leckereien auftischen würde. Chiara hatte dann die Idee, Melanie und Klara spontan mitzunehmen, und rief sie zurück.
Mamma Rosanna war begeistert von Klara und begrüßte auch Melanie freundlich, und in großer Runde gab es ein Essen, nach dem sich die beiden ihre Finger leckten.
Rosanna nahm Klara zum Abschied fest in ihre Arme und sagte: „Du bist auch eine süße Bambina, und ich freue mich für meine Prinzessinnen, daß sie dich zur Freundin haben. Und die Melanie hat ja nach euren Aussprachen eingesehen, daß sie Fehler gemacht hat, und Julia hat ihr verziehen. Molto bene!“
Damit umarmte sie auch Melanie und schaute ihr tief in die Augen.
Melanie flüsterte mir zu: „Ich freue mich für dich, bei diesen lieben Leuten untergekommen zu sein.“

Nach dem Abendessen saßen wir noch beisammen und redeten über den Tag. Rosanna sah mir an, daß ich besorgt war, und ich erzählte ihr von Klara und was sie mitmachen muß. Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Dario hat ja schon erzählt, wie man auf dem Fest mit ihr umgegangen war. Mamma mia, sie ist doch kein Kleinkind mehr.“ Ich sagte: „Lange geht das nicht mehr gut.“ Ich sollte Recht behalten…

Dann war es Zeit fürs Bett. Ich ging noch duschen und ging in unser Zimmer. Chiara lag bäuchlings auf dem Bett, nur in Unterwäsche. Ich bekam wieder Herzklopfen und beschloß, diesmal Chiara ein süßes Geschenk zu machen. Ich setzte mich zu ihr und streichelte ihr übers Haar. Sie lächelte mich an, und ich gab ihr einen Kuß auf die Wange. Dann sagte ich: „Meine liebe Chiara, du hast soviel für mich getan, du bist so lieb zu mir. Ich habe mich bis jetzt noch nie richtig dafür bei dir bedankt. Ich komme mir reichlich egoistisch vor.“
Chiara sagte: „Das ist doch Quatsch, Julia. Wir sind doch ein besonderes Paar. Ich bin gerne lieb zu dir.“
Ich sagte: „Trotzdem, jetzt bin ich mal dran, dich zu verwöhnen. Das hast du dir mehr als verdient.“
Nachdem ich die Zimmertür abgeschlossen hatte, setzte ich mich zu Chiara und streichelte ihr sanft über den Rücken. Mit Fingerspitzen fuhr ich über ihre Haut, worauf sie zitterte. Immer wieder gab ich ihr süße Küsse. Bei ihren Füßen angelangt, kam mir eine Idee. Sie sagte, daß ich ihr gehöre, und daß sie es liebt, ihre Füße zu verwöhnen. Also stand für mich fest, daß ich nun ihre Füße verwöhnen würde. Sie hatte süße kleine Füße, ich schätze Größe 37 oder 38.
Als ich ihren Fuß berührte, zuckte sie zusammen, doch ich sagte: „Genieße es, jetzt wird es schön für dich.“ Sanft fuhr ich mit dem Daumen über ihre Sohle. Da ich auch ein Buch über Fußmassage habe, wußte ich, wie man mit sanftem Druck auch Heilendes bewirken konnte. Ich fand bei Chiara einige kleine Verspannungen und behandelte sie mit kreisenden Daumenbewegungen. Chiara seufzte: „Hmm, das tut so gut, mach weiter.“ Ich sagte: „Klar mache ich weiter. Chiara, ich gehöre doch dir. Ich finde, dir steht das zu.“ Sie schaute mich erstaunt an und ich zwinkerte ihr zu. Nachdem ich ihr die Füße einige Minuten lang massiert hatte, nahm ich sie sanft in die Hand und begann, ihre Sohlen mit Küssen zu bedecken.
„Was machst du da?“, fragte Chiara. Ich fragte zurück: „Gefällt es dir?“, und sie sagte: „Das ist süß von dir, aber ungewohnt. Sowas habe ich noch nie erlebt.“
Ich dachte: ‚Dann wird es aber mal Zeit’, und küßte jeden Fuß mehrere Minuten lang. Küssend fuhr ich über ihren Körper nach oben, bis sich unsere Lippen trafen. Chiara seufzte: „Das war so wunderschön von dir. Jetzt merke ich erst recht, wie ich dich liebe.“
Ich lächelte sie an, dann fiel mir ein: „Süße, du hast die Klammer vergessen. Nimm mich bitte jetzt fest in deine Arme, ich bitte drum.“ Und lachend schloß Chiara mich in ihre Arme, hielt mich eng umschlungen und schaute mir liebevoll in die Augen. Es folgte ein minutenlanger Kuß, doch erst nach einer halben Stunde entließ Chiara mich aus ihren Armen. Fast wurde mir etwas kalt, denn als ich an sie gepresst lag, wurde mir sehr warm. Ich fröstelte etwas, da zog sie mich wieder an sich, und mir wurde wieder warm. Eng umschlungen schliefen wir dann ein, nachdem Chiara mir unser Spielzeug angelegt hatte.

Doch nun solle jemand es wagen, Julia schief von der Seite anzumachen. Wie das ausgeht, steht in der nächsten Folge.
25. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Story Hunter am 13.10.24 18:15

Sehr schöne Fortsetzung, interessante Wendungen. Toll zu lesen.
26. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 13.10.24 19:07

Danke. Fortsetzung folgt hoffentlich Samstag.
27. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Fazer-Tom am 15.10.24 10:17

Mir gefällt der Erzählstil, wenn Hanna dann noch ihre Liebe findet umso besser.


Gruß Tom
28. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 15.10.24 12:28

Zitat
Mir gefällt der Erzählstil, wenn Hanna dann noch ihre Liebe findet umso besser.


Gruß Tom


Welche Hanna?
29. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Fazer-Tom am 15.10.24 12:59

Sorry das war die Autokorrektur vom Smartphone und ich kann hier meine Beiträge nicht ändern.

Tom
30. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 15.10.24 14:13

Zitat
Sorry das war die Autokorrektur vom Smartphone und ich kann hier meine Beiträge nicht ändern.

Tom


Kein Problem. Einfach das "falsche" zitieren und schreiben: " Sorry ich meine Xx."

Julia und Chiara sind bereits zusammen.
31. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 19.10.24 09:46

Teil 11 – Frau Lederer, Melanie, und eine Niederlage für Leonie

Anm.: Da ich in der Hauptgeschichte keinen Vornamen von Frau Lederer gefunden habe, denke ich mir einen aus.

Wir hatten nichts Besonderes geplant, so machte Chiara den Vorschlag, ein Schwimmbad aufzusuchen.
Schon früher hatten wir schöne Badekleidung gekauft, die weihten wir nun ein. In der Umkleidekabine schlüpften wir in unsere Badesachen. Chiaras Badeanzug betonte ihre süße Figur besonders gut, und ich konnte nicht anders, als sie zu umarmen. Kichernd gaben wir uns einen Kuß und betraten dann Hand in Hand die Schwimmhalle. Erstmal schwammen wir einige Runden und sprangen vom den verschiedenen Sprungbrettern. Schließlich waren wir erschöpft und legten uns einfach auf eine Freifläche. Chiara griff nach meiner Hand, und ich legte meinen Kopf an ihre Schulter. Mit geschlossenen Augen lag ich da, bis ich viele Stimmen hörte, und aus denen eine mir sehr bekannte Stimme herausstach: „Wir bleiben bitte alle zusammen.“ Ich sagte, noch immer mit geschlossenen Augen: „Ach du Schande, das ist Frau Heise mit ihren Schützlingen. Die hier?“
Chiara sagte: „Da sind noch mehr Leute. Ich schätze, da sind zwei oder drei Klassen aus diesem Haus.“
Ich sagte: „Naja, solange die Heise uns nicht belästigt.“
Dann rief irgendjemand: „Schaut mal, da. Wollen wir die mal ärgern?“ Und gleich darauf gab es einen lauten Platscher, worauf Frau Heise kreischte: „Iiih, was fällt euch ein“, und dem höhnisches Gelächter folgte. Ich öffnete die Augen und sah eine Jungenclique beim 1-Meter-Brett, die in den komischsten Figuren ins Wasser sprangen, und bei jedem Sprung bekam Frau Heise eine kalte Dusche. Ich konnte nicht anders als laut loszulachen, auch Chiara lachte mit.

Ich fragte Chiara: „Wollen wir noch ein wenig schwimmen?“, als jemand vor uns stand. Es war Melanie, und ihr Blick war irgendwie leer. Sekundenlang schaute sie mir in die Augen und wandte sich dann ab.
Ich sah Chiara fragend an: „Was war denn das jetzt? Wie darf ich das verstehen?“ Chiara schüttelte den Kopf, so stand ich auf und ging Melanie nach. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter, und sie drehte sich zu mir um. Ich legte meinen Arm um sie und führte sie zu unserem Platz, wo Chiara lag und uns ansah.
Ich bat Melanie, sich neben Chiara zu legen, und legte mich dazu, so daß Melanie in unserer Mitte lag.
Chiara und ich nahmen ihre Hände und drückten sie, während ich fragte: „Melanie, was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?“
Melanie sah mich nur an, dann sagte sie: „Ich sehe, wie glücklich du mit Chiara bist, aber ich leide noch immer unter unserer Trennung. Wie auch immer…“
Ich unterbrach sie: „Meinst du, an mir ist das spurlos vorbeigegangen? Auch ich denke an unsere Zeit zurück, und Chiara hilft mir so lieb, das aufzuarbeiten. Über alledem schwebt immer eins, Melanie: Du bist nicht aus meiner Welt, und das weißt du. Im Nachhinein tut es mir auch leid, wie ich dich auf dem Fest angegangen habe, aber ich war einfach an meine Grenzen angekommen. Das wollte ich dir damit klarmachen. Dann hatte Chiara mit dir geredet und mir geradezu befohlen, dich in meine Arme zu nehmen. Als wir uns dann umarmten, war es, als ob ein Schalter bei mir umgelegt wurde. Chiara hatte korrekt gemerkt, daß hier noch Gefühle im Spiel waren. Und schließlich hatte ich dir ja auch noch meine Freundschaft angeboten. Ich habe mit dir Eis gegessen. Das mache ich nur mit Leuten, die ich wirklich im Herzen trage. Chiara und ich, wir beide wollen, daß zwischen dir und mir wieder alles ins Lot kommt. Melanie, du kannst mit mir über alles reden.“
Melanie sah mich an, dann sagte sie: „Ja, aber ich habe sonst niemanden, mit dem ich reden kann. Mein Beruf spannt mich so sehr ein, daß ich kaum richtige Freunde habe. Du bist ja mit Chiara zusammen, da will ich auch nicht unnötig stören.“
Chiara gab ihr einen liebevollen Klaps und sagte: „Du bist unsere Freundin. Auch ich hab dich lieb.“
Ich sagte: „Ich kann auch gerne mal einen Tag mit dir verbringen. Chiara hat nichts dagegen. Allerdings besteht dann die Gefahr, daß du nach unserem Abschied umso trauriger wirst, eben wegen der Trennung.“
Ich ließ meinen Blick durch die Schwimmhalle schweifen, dabei berührte mein Kopf Melanies Schulter. Sie ließ es geschehen, so ließ ich meinen Kopf an ihrer Schulter liegen. Auf einmal begegnete mein Blick dem von einer Frau aus dem Institut. Und da fiel bei mir der Groschen. Ja klar! Warum nicht die?
Ich sagte: „Melanie, da ist doch eine in deinem Institut, mit der du doch bisweilen Persönliches besprichst. Erinnerst du dich an jenes Ritual, als ich bei euch anfing? Wie ich auf dieses Ritual reagiert hatte, hatte dir die Person doch mitgeteilt.“
Melanie wurde verlegen, dann sagte sie: „Du meinst Frau Lederer?“
Ich sagte: „Ja, genau die. Wenn ihr euch über sowas austauscht, seid ihr doch mehr als nur Kolleginnen. Und sie kennt uns beide sehr gut, macht auch einen netten Eindruck. Wäre sie keine Freundin für dich?“
„Wie kommst du jetzt gerade auf sie?“, fragte Melanie.
„Weil sie gerade zu uns rüberschaut. Sie hat uns wohl entdeckt. Soll sie herkommen?“, fragte ich.
Melanie zögerte, doch dann stimmte sie zu, und ich winkte Frau Lederer zu. Ich sah, wie sie aufstand und auf uns zukam.

Dann stand sie vor uns und sagte: „Ach, das ist ja Julia. Hallo. Und das ist wohl deine neue Freundin?“
Ich sagte: „Hallo Frau Lederer. Ja, das ist meine Freundin Chiara.“ Chiara grüßte freundlich.
Ich rückte zur Seite, damit sich Frau Lederer zu uns setzen konnte.
Sie sagte:„Frau Sommer hatte uns alles erzählt, auch daß Chiara zwischen euch vermittelt hat. Und jetzt habt ihr sie in eure Mitte genommen und haltet ihre Hände. Das finde ich sehr lieb von euch, denn Frau Sommer sieht nicht sehr glücklich aus. Dabei hast du ihr noch deine Freundschaft angeboten.“
„Darum geht es ja, Frau Lederer. Uns beiden steckt die Sache noch in den Knochen. Auch wenn ich jetzt wieder glücklich verliebt bin, fühle ich doch auch mit meiner ehemaligen Herrin mit. Ihr fehlt aber noch ein persönlicher Kontakt. Ich habe an Sie gedacht, denn Sie kennen mich und meine Ex-Herrin.“
„Warst du eigentlich sauer auf mich, weil ich Frau Sommer mitgeteilt hatte, wie du auf ein gewisses Ritual reagiert hast?“, fragte Frau Lederer mich.
„Nein. Im Gegenteil, denn daraus habe ich geschlossen, daß Sie beide auch Persönliches besprechen.“
Frau Lederer überlegte, dann sagte sie: „Frau Sommer, erinnern Sie sich noch, wie wir uns zufällig am Westbahnhof getroffen hatten und spontan Pizza essen gegangen sind? Oder, wo mich dieser Platzregen überrascht hatte, und Sie kamen mit Ihrem Schirm daher. Bei Ihnen durfte ich mich dann noch mit einem heißen Tee aufwärmen. Vielleicht können wir heute nach dem Schwimmen zusammen Essen gehen. Das könnte der Beginn einer Freundschaft werden. Wie wäre es bereits jetzt mit einem ‚Du’? Ich heiße Tina.“
Melanie schaute überrascht, sagte dann aber zu: „Aber gerne doch. Ich bin Melanie.“
Ich rückte zur Seite, damit sich die beiden umarmen konnten, und zwinkerte Chiara zu: „Na bitte.“
Melanie umarmte mich und sagte: „Danke, Julia. Du bist ein Engel.“
Dann nahm Frau Lederer meine Hand und drückte sie. Sie sagte: „Julia, du bist eine Perle für deine Ex-Herrin. Obwohl ihr nicht mehr zusammen seid, trägst du sie doch noch in deinem Herzen. Daß du aus ihr und mir Freundinnen gemacht hast, ist doch wohl der beste Beweis dafür, daß du nur ihr Bestes willst.“
Ich wollte gerade antworten, da wurden wir von einen lauten „NEIN!!“ unterbrochen.

Es war Frau Heise. Sie ließ ihre Schülerinnen Wettschwimmen machen, immer zwei gegeneinander. Gerade hat es wohl eine Panne gegeben, und bei Frau Heise mußte bekanntlich immer alles zu 100% korrekt ablaufen. Ein Fehltritt, und es gab Zoff vom obersten Regal, wie ich es ja selber erfahren hatte.

Wir beschlossen, nachzuschauen und erhoben uns. Chiara legte ihren Arm um mich und sagte: „Ich bin stolz auf dich.“ Ich drückte sie an mich. Dann sah ich, wie sich Melanie bei Frau Lederer unterhakte.

Bei Frau Heise angekommen, sahen wir, wie sie eine Schülerin laut ermahnte: „Das war falsch. Du hast herumgepaddelt, als wenn du Schlauchboot fahren wolltest. Du sollst schwimmen, hast du verstanden?“

Ich kicherte zu Chiara: „Die ändert sich in 100 Jahren nicht.“ Frau Heise fuhr herum und starrte mich an. Dann fragte sie leise und drohend: „Was mischst du dich denn hier ein? Es wäre besser, wenn du dich hier raushältst.“

Ich fragte: „Kennen Sie die Serie ‚Fackeln im Sturm’? Sie sind ein weiblicher Mix aus Elkanah Bent, Salem Jones, Justin Lamotte und Captain Turner. Das wollte ich Ihnen schon immer mal sagen!“

Frau Heise hielt die Luft an. Das hatte noch niemand gewagt, so mit ihr zu sprechen.
Dafür tauchte eine andere Person auf: Leonie. Sie sagte: „Du beleidigst meine Chefin? Wenn du Ärger willst, bist du bei mir richtig. Du hast bei mir sowieso noch einiges offen. Ich fordere dich raus, gegen mich hier anzutreten. Wenn du gegen mich verlierst, wirst du nach meinem Willen bestraft.“

Ich sah Leonie zum ersten Mal in Badekleidung und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Ihre Figur paßte gar nicht in ihren Badeanzug, die Oberweite wirkte wie leere Tüten. Dafür waren bei ihr deutliche „Rettungsringe“ zu sehen. Und jetzt sah ich erst, daß sie Plattfüße hatte. Auf dem Fest war mir das gar nicht aufgefallen.
Ich sagte: „Und wenn ich gewinne? Darf ich dann dich nach meinem Willen bestrafen? Ach ja, wo wir gerade bei ‚Fackeln im Sturm’ sind: Du bist ein Mix aus Ashton, Virgilia und Isabel.“

Leonie war sprachlos, dafür sagte Frau Heise: „Wenn du noch in meiner Klasse wärst, wärst du fällig gewesen.“
Ich sagte: „Zum Glück bin ich es nicht mehr. Jetzt bin ich wieder Mensch, jetzt darf ich es wieder sein!“

„Bravo!“, rief jemand. Es war einer aus der Jungenclique, der mir eine Daumen-hoch-Geste machte, und fügte hinzu: „Du bist cool drauf. Wenn ich 15 Jahre älter wäre, wäre ich 32 und würde dich heiraten.“
Ich kicherte: „Da fühle ich mich aber geehrt, nur leider bin ich vergeben“, damit wies ich auf Chiara.
Der Junge sagte: „Das habe ich schon bemerkt. Ihr seid ja unzertrennlich, und ihr tragt auch die gleichen Fußkettchen. Grün-Weiß-Rot, das sind doch die Farben der italienischen Flagge?“
Ich sagte: „Ja, denn meine Freundin ist Italienerin.“

Da begann der Junge zu singen: „O Sole mio“, schön laut und schön falsch. Ich flüsterte dem Jungen etwas zu, der lachte und informierte seine Freunde. Und gemeinsam sangen sie lauthals: „Veronika, der Lenz ist da…“

Chiara prustete los, und ich wollte gerade einstimmen, da sagte Frau Heise: „Schluß damit. Jetzt wird geschwommen.“

Ich sagte: „Frau Heise hat recht. In drei Minuten bin ich wieder da. Na Leonie, ab auf den Bock mit der 6. Ich nehme den mit der 5.“
Der Junge kicherte: „Hihi, Schnellboot gegen Schlachtschiff“, worauf Leonie ihn mit Blicken glatt töten wollte.
Wir beide stiegen auf die Böcke, und auf ein „Los“ von Frau Heise sprangen wir ins Wasser. Ich startete mit einem Kopfsprung und hatte schnell Tempo drauf. Leonie machte einen Fußsprung und kam auch recht schnell auf Touren. Da waren wir gleichauf, doch dann war das Ende des Beckens erreicht.

Schon früher hatte ich bei Schwimmwettkämpfen zugeschaut, wie die Schwimmer wendeten. Im Internet fand ich einige Tipps, und ich unterhielt mich auch mit Hobbyschwimmern, die mir einige Anleitungen gaben und mit mir übten.

Und die wandte ich nun an: nach einer eleganten, schnellen Rolle und einem kräftigen Abstoß mit den Füßen machte ich mich auf den Rückweg. Leonie patzte etwas bei ihrer Wende, was wertvolle Sekunden kostete. Sie versuchte noch, aufzuholen, doch ich hatte bereits die Hälfte der Bahn geschafft. Der Rest war ein Klacks, und mühelos kam ich am Ziel an. Melanie, Chiara, die Jungs und Frau Lederer gaben mir herzlichen Applaus, während Leonie mit lautem Keuchen das Bahnende erreichte. Ich schaute sie an, doch sie drehte grimmig ihren Kopf weg.

Da sagte Melanie: „Leonie, du bist eine schlechte Verliererin. Du hast Julia herausgefordert, sie hat klar gewonnen. Du solltest ihr wenigstens die Hand geben.“
Leonie sagte: „Kommt gar nicht in Frage. Erst beleidigt sie mich, dann täuscht sie mich hier, und dann soll ich ihr noch die Hand geben?“
Ich fragte: „Womit habe ich dich getäuscht? Du konntest aber auch nicht wissen, daß ich seit 20 Jahren regelmäßig Schwimmen gehe, und dabei viele Bahnen ziehe, neben Turmspringen. 15 Jahre Training hatte ich gemacht. Übrigens, traust du dich vom 5er?“
Leonie zeigte mir einen Vogel und kletterte aus dem Becken. Ich stieg ebenfalls aus dem Wasser und ließ mich von Chiara, Melanie und auch von Frau Lederer umarmen. Der Junge grinste mich an und drückte meine Hand. Dann sang er wieder „O Sole Mio“, worauf wir lachten.

Da nahm ich Chiaras Hand, schaute ihr in die Augen und begann zu singen: „Dimmi quando tu verrai. Dimmi quando quando quando…“ Chiara hatte Tränen in den Augen, drückte mich an sich und gab mir einen so süßen Kuß, daß mir fast die Sinne schwanden, dabei streichelte sie mir zärtlich über den Rücken.

Frau Heise, Leonie und all die anderen schauten uns sprachlos an, während sich Melanie und Frau Lederer für uns freuten. Ich sah, wie Klara uns heimlich zuzwinkerte, aber ansonsten keine Miene verzog, denn sie stand noch immer unter dem Regime von Frau Heise. Und weil Klara mit mir befreundet war, gab sie für Frau Heise ein klares Feindbild ab, das sie besonders auf dem Kieker hatte, zusammen mit ihrer Herrin Victoria, die mich auch nicht leiden konnte.

Jemand, nicht aus Frau Heises Klasse, sagte: „Voll süß, die beiden. Ich gönne ihnen ihr Glück.“
Frau Heise sagte: „Sophia, was soll das? Frau Lederer, sagen Sie Ihrer Schülerin, daß sie solche Sprüche unterlassen soll.“
Frau Lederer sagte: „Warum sollte ich? Ich gönne Julia auch ihr Glück. Und selbst wenn ich es nicht tun sollte, so rede ich meinen Schülerinnen nicht rein. Auch wenn Julia noch auf unsere Schule gehen würde, täte ich nichts dagegen sagen. Ich weiß aber, daß Julia in Ihrer Klasse noch mindestens eine Freundin hat, und daß sie ebenfalls mit Chiara befreundet ist. Und der sollten Sie ebenfalls Toleranz entgegen bringen, finden Sie nicht?“
Frau Heise schnaubte: „Das entscheide ich selber! Da hat mir niemand reinzureden!“

Die Sache spitzt sich zu! Und was hat sich Julia für Leonie als Wettschuld ausgedacht?
Im nächsten Kapitel wird es ernst…
32. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Story Hunter am 19.10.24 17:51

Eine sehr schöne Fortsetzung.
33. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 19.10.24 20:20

Danke. Fortsetzung folgt spätestens nächsten Samstag.
34. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von andreas am 20.10.24 05:20

Schöne Fortsetzung und du machst es wieder spannend. Ich bin gespannt, welche Bestrafung es gibt.

VG Andreas
35. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 26.10.24 09:32

Diesmal ein längerer Abschnitt, mit so einigen Überraschungen…

Teil 12 – Leonies Wettschuld – und ein ungewöhnliches Geschenk für Melanie

Ich sagte zu Leonie: „Da ich gewonnen habe, stehst du jetzt in meiner Schuld. Ich habe mir auch schon etwas besonders Schönes für dich ausgedacht. Du wirst auf einen Stuhl gefesselt, auf dem zwei Dildos montiert sind. Ein Knebel verhindert dumme Sprüche, und ein Halsband sorgt mit Stromstößen dafür, daß du ruhig bist. Vor dir wird ein Schreibtisch aufgebaut, mit einem Computer. Dort bekommst du Aufgaben zu erledigen. Deine Hände werden mit Handschellen an die Tischplatte gekettet. Solltest du es wagen, auch nur den geringsten Blödsinn in den Computer zu tippen, gibt es über das Halsband Schocks, die dich für einige Sekunden lähmen werden. Ferner wird vor dem Haus eine Leinwand aufgehängt, auf der du in deiner Situation projiziert wirst. Jeder kann dich dann sehen. Na, ist das nicht fein?“
Leonie wollte auf mich losgehen, doch ich packte ihre Hand, machte eine Pirouette und ließ los. Leonie klatschte mit dem Bauch voll aufs Wasser und stöhnte schmerzlich auf.

Frau Heise sagte: „Du spinnst wohl komplett, was? Sowas ist grausam und unmenschlich, Julia.“
Ich höhnte: „Ach was, grausam und unmenschlich. 98% von dem Genannten haben Klara und ich bei Ihnen durchmachen müssen. War das etwa nicht grausam? Ich sage nur: Gleiches Recht für alle.“

Der Junge aus der Clique sagte: „Das paßt. Wir haben einen Keller, wo noch einige Stühle stehen. Dildos bastele ich aus alten Rohren. Wenn ich das eben richtig verstanden habe, war die verdammt grausam zu dir. Dann soll sie es bei uns nicht besser haben. Ketten und Fesseln gibt es in jedem Rotlicht-Shop. Elektrische Halsbänder kann ich basteln, ich kenne mich damit aus. Dazu darf sie uns zu Diensten sein.“

Ich sah ihn an, dann Leonie, die aus dem Wasser geklettert war, und sagte: „Na, wie wär’s? Der Junge kann alles basteln. Als du und deine Chefin am längeren Hebel wart, kamt ihr euch maßlos stark vor. Und jetzt kneifst du? Wo du doch sonst immer so taff bist. Und deine Chefin kann auch gleich mit!“

Der Junge höhnte zu Leonie: „Du bist eine feige Tante. Dich will ich nicht in meinem Haus haben!“

Leonie drohte zu explodieren. Ich sagte: „Eine andere Möglichkeit lasse ich dir noch. Auf die Knie, und küsse meine Füße.“
Leonie starrte mich an, da mischte sich der Junge ein: „Wird’s bald? Julia hat nicht ewig Zeit!“

Langsam ging Leonie vor mir nieder, dann spürte ich ihre Lippen auf meinen Füßen. Ich ließ sie das mehrmals wiederholen, dann sagte ich: „Das war Teil Eins. Der zweite kommt jetzt. Ich rufe folgende drei Schülerinnen zu mir: Klara, Alina und Esther.“

Frau Heise fuhr dazwischen: „Was soll denn das? Die drei bleiben, wo sie sind.“
Ungerührt rief ich die drei erneut zu mir, und dann standen sie vor mir. Erstmal umarmte ich jede einzeln, was dann auch Chiara machte, besonders bei Klara. Wir hielten dann auch ihre Hände.
Neben der Clique waren drei freie Liegen, und ich sagte: „Ihr legt euch jetzt auf diese Liegen, auf den Bauch. Und dann wird Leonie eure Füße massieren und anschließend küssen. Ich habe euch ausgesucht, weil ich mit eigenen Augen mitbekommen habe, wie Frau Heise euch vor der Klasse gedemütigt hat. Jetzt erfahrt ihr Genugtuung. Wenn ihr nicht zufrieden seid, fängt Leonie wieder von vorne an.“

Melanie war erstaunt: „Julia, so kenne ich dich gar nicht. Von deinem devoten Wesen ist gar nichts mehr übrig. Vor dir muß man ja Angst kriegen.“
„Tja, Melanie, ich kann auch ganz ordentlich die Zähne zeigen, wie du ja selber gemerkt hast“, sagte ich augenzwinkernd zu ihr und fügte hinzu: „Jetzt dürfen die drei sich verwöhnen lassen.“

Leonie wollte sich davonschleichen, doch ich packte sie am Arm, wobei sich meine Fingernägel in ihre Haut gruben, und zog sie zurück: „Hier geht’s lang. Fang an jetzt, sonst landest du im Keller der Jungs.“
Frau Heise sagte: „Leonie, das machst du nicht. Du hast sowas nicht nötig. Du hättest nicht mal Julia die Füße küssen brauchen. Merkst du nicht, wie sie dich lächerlich macht?“

Ich sah Frau Heise nur in die Augen und schüttelte mit dem Kopf. Da sagte Melanie: „Frau Heise, ich halte mich normalerweise aus so etwas raus, aber hier muß ich einschreiten. Sie sollten sich hier nicht einmischen, denn dies ist eine Sache zwischen Julia und Leonie. Leonie hat Julia herausgefordert, und ihr, falls Leonie gewinnt, mit Strafe gedroht. Julia hat am eigenen Leibe erfahren, zu was Leonie fähig ist. Nun hat Julia gewonnen, und es ist nur verständlich, daß sie Leonie einen entsprechenden Einsatz aufgibt. Sie erwartet, daß er von Leonie angenommen wird, und er ist noch harmlos im Vergleich zu dem, was ihr angetan wurde beziehungsweise was ihr im Falle eines Siegs von Leonie geblüht hätte. Also Leonie, du tust jetzt das, was Julia verlangt, und ohne Widerrede, sonst bekommt Frau Heise eine Abmahnung.“
Mit Erstaunen stellte ich fest, daß Melanie bei diesen Worten ihre Arme um mich legte und mich sanft an sich drückte. Chiara nickte mir lächelnd zu.

Mit Wut in den Augen machte sich Leonie an ihre Aufgabe. Anscheinend war sie nicht ganz bei der Sache, denn von den dreien gab es öfters Klagen, worauf Leonie wieder von vorne beginnen mußte. Als besonderes Bonbon für Klara und ihr Leiden bei Leonie und Frau Heise ließ ich Leonie Klaras Füße noch zwei weitere Male verwöhnen. Dann erlöste ich Leonie von ihrer Strafe und sagte: „Sei froh, daß ich dich nur zu diesen Kleinigkeiten verdonnert habe. Wenn du zu den Jungs gekommen wärst, hätte ich für nichts garantieren können.“

Frau Heise kochte vor Wut und nahm Leonie in den Arm, die eine weitere Niederlage gegen mich hatte einstecken müssen. Wie war das noch bei „Fackeln im Sturm“, nach dem Fechtduell zwischen Orry Main und Elkanah Bent auf der Militärakademie? Bent kassierte eine herbe Niederlage, was seinen Haß auf Orry verstärkte. Leonie stand dem in nichts nach. Ihr Haß auf mich wuchs zusehend, auch der von Frau Heise.

Ich fragte Klara: „Wo ist deine Herrin?“
Klara: „Sie wollte nicht mit, und wollte auch nicht, daß ich hier dabei bin. Doch Frau Heises Anweisungen haben Vorrang.“
Ich sagte: „Da ist nichts gegen einzuwenden. Deine Herrin ist wohl wasserscheu, im Gegensatz zu Melanie, die ja auch hier ist. Und ich bin eine richtige Wasserratte. Melanie hätte mir das aber auch nie verboten.“
Melanie sagte: „Nein, warum sollte ich das tun? Ich hätte dir jederzeit erlaubt, Schwimmen zu gehen.“

Dann sah ich zu Frau Lederer und fragte augenzwinkernd: „Können Sie nicht mal die Maße von Leonie und Frau Heise nehmen? Ich glaube, denen könnte etwas Spezialunterwäsche gut tun.“

Frau Heise drehte durch: „Jetzt reicht’s mir aber. Jetzt setzt es etwas.“
Sie kam auf mich zu, mit erhobener Hand, doch ich machte eine halbe Drehung, streifte Frau Heise und schob sie Richtung Wasser. Mit einem Klatscher landete sie im kühlen Nass. Diesmal waren alle am Lachen, auch die Schülerinnen. Prustend kletterte Frau Heise aus dem Wasser.

Frau Lederer grinste, und Melanie fragte: „Wo hast du denn diese geschickte Drehung gelernt.“
Ich erklärte: „Das habe ich von Frau Weber abgeschaut, die mich doch blitzschnell fesselte, als sie mich zu Frau Heise verschleppte hatte. Ich fragte sie, wie sie das geschafft hatte, und sie erzählte mir von ihrer Ausbildung bei der Polizei. Nun, alles was ich dann noch tun mußte, war Krimi-Serien und Polizei-Kniffe zu studieren. Das gibt es im Internet zuhauf, und Chiaras Onkel Toto, der einen Freund bei der Mailänder Polizei hat, hat mit mir geübt. Das kam mir jetzt zugute.“

Wütend schaute Frau Heise mich an, um dann festzustellen, daß Melanie sich bei Frau Lederer untergehakt hatte. Sie fragte: „Was hat denn das zu bedeuten? Frau Lederer, sind Sie jetzt etwa mit Frau Sommer befreundet?“ Frau Lederer nickte grinsend, und ich sagte: „Frau Lederer hat Menschenkenntnis.“

Auf einmal hörte ich ein „Klatsch!“ und Frau Heise schrie auf. Chiara schaute sie wütend an und sagte: „Finger weg von mia dolce Julia, verstanden?“, und zu mir: „Sie wollte dich packen.“
Frau Heise wollte etwas sagen, da schaute Chiara ihr streng in die Augen, ja sie fixierte ihren Blick, und Frau Heises Zunge schrumpelte zusammen. Auf einmal bekam sie große Augen, kniff sie zusammen und begann zu taumeln. Ein Fingertipp von Chiara, und Frau Heise lag wieder im Wasser.

Ich nahm Chiara liebevoll in die Arme und fragte sie: „Was hast du denn mit der gemacht? Die konnte ja kaum noch bis 10 zählen.“
Chiara lächelte: „Das haben wir Südländer so an uns. Wir können unsere Gegner anstarren, daß sie Angst bekommen. Wenn du willst, bringe ich dir das bei.“
Ich küßte sie zärtlich und kicherte: „Schade, daß wir uns nicht früher gekannt haben. Dann hätte ich so manche Person schachmatt setzen können, inklusive einer Person, die mich hypnotisiert hatte. Wer wohl dann gewonnen hätte? Melanie oder ich?“ Melanie sah mich erstaunt an, und ich sagte ihr: „Das mit dir war schon ein Erlebnis. Vielleicht kann ich nicht nur von Chiara, sondern auch von dir noch etwas dazu lernen?“ Damit nahm ich Melanie und Chiara an die Hand. Chiara nahm Melanies andere Hand. Ich zog beide an den Händen und sie fielen mir kichernd in Arme. Melanie sagte: „Ihr seid echte Herzblätter!“

Frau Heise stieg aus dem Wasser, hielt sich die Hand vor Augen, schaute Chiara entsetzt an und trollte sich. Die Jungen, Chiara und ich lachten ihr hinterher. Ich sagte: „Die hat jetzt Respekt vor dir.“

Zu Melanie sagte ich: „Übrigens, alles Devote habe ich nicht abgelegt, auch wenn ich mich jetzt wieder zur früheren Julia zurückverwandele. Stimmt’s, Chiara-Maus? Was habe ich für dich getan?“
Chiara lächelte und zeigte auf ihre Füße, und ich schickte einen Luftkuss zu ihnen.
Melanie fragte mich verwundert: „Du küsst ihre Füße?“
Ich sagte: „Ja, ich hatte einfach die Idee. Erlaubt ist ja, was beiden gefällt. So dachte ich, probiere ich es einfach bei meiner Süßen. Wenn sie es nicht mag, wird sie es mir schon sagen. Aber ihr gefiel es sehr, und mir auch. Also warum sollte sie mir dann die Freude verderben, zumal ich ja ihr gehöre? Übrigens hätte ich das auch gerne bei dir getan, aber du warst so mit dem Programm für mich eingespannt, daß du keine Zeit mehr hattest, mit mir über meine Gefühle zu reden.“
Chiara sagte: „Julia, nun laß das Thema mal sein. Ihr habt euch doch ausgesprochen und umarmt. Und du hast Melanie sogar dein Strafessen verziehen, obwohl sie sich dafür nicht entschuldigt hatte. Das beweist doch, dass sie dir mehr bedeutet, als du dir eingestehen willst. Sei doch offen zu dir und zu uns.“
Ich sah Melanie an, schloß die Augen und riß sie in meine Arme mit den Worten: „Tut mir leid. Heute ist soviel passiert, ich bin total durcheinander. Ich wollte dir nicht wehtun.“
Melanie drückte mich an sich und sagte: „Ist schon okay. Du hast hier ja gar nicht mit uns gerechnet. Und dann war das Wettschwimmen mit Leonie, und du hast aus Frau Lederer und mir Freundinnen gemacht. Da ist es doch logisch, daß du nach alledem etwas neben deiner Spur bist. Aber – hättest du mir wirklich die Füße geküsst?“

Ich sagte: „Klar. Und ich füge hinzu: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“ Dabei sah ich Chiara an, und sie nickte.
Ich sagte zu Melanie: „Dann setz dich an den Beckenrand und laß deine Füße ins Wasser hängen.“
Ich sprang ins Wasser, tauchte unter und nahm Melanies Füße ins Visier. Ich nahm ihren linken Fuß, fuhr mit der Zunge über ihre Sohle, küßte sie mehrmals und auch jede Zehe. Kurz auftauchen, um Luft zu holen, und nun ihren anderen Fuß verwöhnen. Zum Schluß nochmal je einen extra dicken Knutscher auf jeden ihrer Füße gegeben, dann tauchte ich auf. Melanie saß mit geschlossenen Augen da.
Ich kletterte aus dem Wasser, tippte sie an und sagte: „Hallo, Erde an Melanie Sommer, sind Sie online?“
Melanie öffnete ihre Augen und lächelte verträumt. Sie sagte: „Du hast mich schon wieder überrascht. Weißt du noch, wo ich mich dir hingegeben hatte und du mir diese Gefühle schenktest? Jetzt war es wieder der Fall. Ich dachte nie, daß ich an den Füßen so empfindlich sein könnte. Mir wurde im ganzen Körper richtig warm, und mich durchfuhren wohlige Schauer. Es war wunderschön.“
Ich nahm Melanie in die Arme und sagte ihr: „Das freut mich. Du hast mir doch auch so viel gezeigt, da dachte ich, daß ich dir jetzt mal ein besonderes Geschenk mache.“

Chiara fragte mich: „Wieviele Küsse hast du Melanies Füßen gegeben?“
Ich sagte: „Je Fuß zehn Küsse plus einen dicken.“
Chiara sagte lächelnd: „Dann, liebe Julia, kriege ich heute Abend je Fuß 20 Küsse plus zwei Dicke.“
Ich umarmte sie und sagte: „Mit dem größten Vergnügen.“
Und zu Melanie: „Wenn du das mal wieder erleben willst, komm ich gerne bei dir vorbei.“
Nun küßte ich Chiara und sagte ihr: „Du kriegst dann natürlich die doppelte Anzahl Küsse.“

Melanie frage mich, ob wir mit ihr und Frau Lederer Essen gehen wollen, zum Dank für die Freundschaft, doch wir lehnten ab: „Du feierst mit Frau Lederer ein so schönes Ereignis, und da wollen wir nicht stören. Wir haben auch einiges zu feiern, nämlich den Sieg über Frau Heise und ihrem weiblichen Lakai Leonie.“
Da sagte Frau Lederer: „Ihr dürft auch Tina zu mir sagen“, worauf wir sie umarmten. Sie lächelte Chiara an und sagte: „Melanie hat recht, als sie von dir erzählte. Du bist wirklich ein bildhübscher Engel.“

Chiara und ich verließen das Schwimmbad, während Melanie und Tina zu den Institutgruppen zurückgingen. Ich hatte mir noch die Nummer von dem Jungen geben lassen, der Bastler ist.

Daheim angekommen, erzählte Chiara allen von meinem Sieg über Leonie, und daß Melanie im Institut jetzt eine Freundin hatte, durch uns.

Dann nahmen Chiara und ich uns zwei Liegestühle, einen großen Krug Orangensaft und gingen in den Garten, der vom Restaurant von Rosanna und Paolo abgetrennt war. Dort machten wir es uns gemütlich, zogen unsere Sandalen aus und stießen mit dem Saft auf meinen Sieg an. Dann lagen wir Hand in Hand in den Stühlen, während aus einer mobilen Box diverse italienische Songs kamen. Chiara meinte lächelnd: „Sing doch mal mit.“ Ich probierte es, und wieder klappte es problemlos. Wir beide lachten und gaben uns liebevolle Küsse.

Daß zwei Personen das Restaurant betraten, bekamen wir nicht mit, da eine Hecke die Sicht versperrte.
Erst als Rosanna rief: „Hallo, welch eine Überraschung“, wurden wir aufmerksam. Wir standen auf und gingen ins Restaurant. Dort erblickten wir Tina und Melanie, und Melanie stellte Rosanna gerade ihre neue Freundin vor. Dann erblickten sie uns und lächelten uns zu. Melanie sagte: „Ich dachte, ich könnte Tina ja mal eure Gaststätte zeigen. Schließlich wurde ich hier total lieb empfangen, und das Essen war sowas von köstlich. Was haben Sie denn so anzubieten?“
Rosanna sagte: „Mamma mia, die Freundin von Chiara und Julia ist auch meine Freundin. Ich heiße Rosanna. Ja, ich kann empfehlen: Minestrone und Lasagne, alles hausgemacht. Und meine Prinzessinnen können gleich mitessen.“
Gesagt, getan, und so genossen wir zu viert Rosannas köstliche Küche.
Rosanna schaute Tina an und lächelte. Ich schaute Melanie an, sie schaute zu mir.
Da sagte ich: „Mamma Rosanna, die Tina Lederer hatte damals mitgeholfen, diese Sabrina zu fangen, als die mich quälte, während ich im Pranger stand. Zusammen mit Frau Esser hatte sie sie dann fixiert und weggebracht.“
Rosanna strahlte Tina an und drückte ihre Hand. Dann ging sie und kam mit vier Portionen Tiramisu und vier Espresso zurück. Sie sagte: „Das geht aufs Haus, und für das Essen mache ich einen Sonderpreis.“
Melanie schaute Rosanna erstaunt an, und Tina war gerührt. Sie sagte zu mir: „Julia, ich bin beeindruckt von deinen lieben Leuten.“
Und zu Melanie: „Meinst du, wir können mit der Schule mal hier essen gehen? Das eine Stammlokal ist ja geschlossen, und der Italiener in der Südstraße, wo wir immer waren, ist leider ausgebrannt.“
Melanie nickte: „Klar, warum nicht?“ Und Chiara sagte: „Mit dem Nebenraum zusammen können hier 50 Leute essen. Mamma, ginge das?“
Rosanna sagte: „Si, das ist kein Problem. Ich brauche nur eine rechtzeitige Anmeldung.“
Da betrat Paolo den Raum und sagte: „Übrigens sehr schade um den anderen Italiener. Luigi ist ein sehr guter Freund von mir. Ich will ihn unterstützen und habe schon eine Spendenbox aufgestellt.“
Spontan sagte Melanie: „Da sind wir dabei. Rosanna soll den Rechnungsbetrag auf volle Hundert aufrunden.“
Rosanna, Chiara und ich fielen Melanie um den Hals, ebenso später zum Abschied. Auch Tina wurde herzlich umarmt.

Durch das Schwimmen war ich denn ziemlich geschafft, deshalb legte ich mich nach alledem auf unser Bett und dämmerte ein. Ich bekam noch mit, wie Chiara sich zu mir legte und mich in ihre Arme nahm. In ihren Armen schlief ich nochmal so gut, nachdem ich noch extra zärtlich ihre Füße geküsst hatte.

Übrigens hatte Melanie eine Spendenaktion für Paolos Freund Luigi gestartet, zusammen mit Frau Esser, die telefonisch Promotion machte. Die eingenommene Summe konnte sich sehen lassen, und Paolo war sprachlos.

Ich ahnte nicht, daß ein Ereignis sein Schatten vorauswarf, das meine Meinung zu Frau Heise und mein Verhalten ihr gegenüber enorm ändern sollte…
36. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Windelmeister am 28.10.24 11:03

Du machst es spannend dein Schreibstill gefällt mir
37. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 29.10.24 20:54

Danke @Windelmeister.
Die nächste Folge kommt voraussichtlich Samstag,
38. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Zwerglein am 30.10.24 00:13

Danke!!!
Klasse Geschichte
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Gruß vom Zwerglein
39. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von Story Hunter am 01.11.24 05:53

Die Geschichte wird immer besser und immer interessanter. Danke für die wundervolle Fortsetzung.
40. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 02.11.24 09:36

Teil 13 – Aufregung um Frau Heise

Es klingelte an der Tür.
Rosanna öffnete die Tür, und eine Frau stand vor der Tür. „Maria! Welche Überraschung!“, rief Rosanna aus und umarmte die Frau. Dann führte sie sie ins Haus.
Maria sagte: „Oh, hallo Chiara. Schön, dich zu sehen. Wer ist denn das?”
Chiara begrüßte Maria herzlich und stellte mich als ihre „Adoptivschwester“ vor, wobei sie jedoch betonte, daß wir „sehr enge“ Freundinnen waren (den Begriff „feste Freundinnen“ vermied sie hier.)
Rosanna erzählte Maria dann, was mir passiert war, und wie ihre Familie mich liebevoll aufgenommen und wieder glücklich gemacht hatte, und vergaß auch nicht zu betonen, wie lieb Chiara zu mir war und durch sie sogar der Frieden zwischen Melanie und mir wieder hergestellt wurde. Auch die Entführung, die von Toto und Dario verhindert wurde, erwähnte Rosanna.
Maria strahlte mich an, nahm mich in die Arme und sagte: „So eine bezaubernde Bambina hätte ich auch gerne als Tochter. Leider bin ich unfruchtbar und habe nur meine Nichten um mich rum.“
Sie gab mir einen lieben Kuß.

Am nächsten Tag machten Chiara und ich einen Spaziergang. Es war ein sehr heißer Tag, so steckten wir einige Wasserflaschen, Sonnenschutz und Handtücher ein. Selber trugen wir Mützen wegen der Sonne.
Wir beschlossen, durch die Landschaft zu wandern und steuerten eine Hügelkette an.

Auf einmal sagte Chiara: „Schau mal, Julia, dort drüben leuchtet etwas Rotes. Was kann das sein?“
Ich sagte: „Laß uns mal nachschauen.“
Beim Näherkommen sahen wir, daß es sich um eine Gestalt handelte, die regungslos auf dem Boden lag. Ich warf meinen Rucksack weg und rannte hin. Ich kniete bei der Person nieder und erschrak. Es war eine Frau, und sie gab kein Lebenszeichen von sich.
Ich rief: „Chiara, komm schnell!“
Sie kam angerannt und sah auf die leblose Person. Da sagte sie: „Das ist doch deine ehemalige Lehrerin, Frau Heise?“
Ich sah sie an: „Stimmt. Sie muß aus der Sonne raus. Dort drüben sind einige Bäume. Hilf mir, sie dort hinzubringen. Dann mache ich Wiederbelebungsversuche, und du wählst den Notruf. Die sollen fix herkommen, möglichst mit Hubschrauber. Was mich wundert ist daß Frau Heise niemanden gerufen hat.“

Gemeinsam schleppten wir Frau Heise in den Schatten und betteten ihren Kopf auf ein Moosfeld. Ich sah, daß hier ein Bach floß, holte meinen Rucksack und zog ein Handtuch heraus. Das tunkte ich ins Wasser und legte es Frau Heise auf die Stirn. Dann öffnete ich ihre Bluse und legte mein Ohr an ihre Brust.
„Gott sei Dank, ihr Herz schlägt“, sagte ich und ergriff weitere Maßnahmen, die ich aus dem Erste-Hilfe-Kurs kannte. Dann holte ich eine Wasserflasche aus meinem Rucksack und öffnete sie.
Ich sagte zu Chiara: „Alles klar, ich habe sie wieder. Rufst du nun nach Hilfe?“
Chiara sagte: „Hier ist Frau Heises Handy. Der Akku ist alle, darum konnte sie keinen anrufen. Ich habe das gleiche Modell, ich kann es mit meinem koppeln, dann kriegt ihr Handy Energie von meinem.“
Ich gab Chiara mein Handy, mit dem sie dann raus in die Sonne ging und den Notruf betätigte.

Währenddessen erneuerte ich das feuchte Tuch auf Frau Heises Stirn, dann nahm ich ihre Hand. Sanft drückte ich sie, und Frau Heise stöhnte leise. Ihre Augenlider zuckten, dann öffnete sie die Augen. Sie sah sich um, dann schaute sie mir in die Augen.
Ich sagte: „Frau Heise, Gott sei Dank, Sie leben. Ich bin es, Julia. Meine Freundin ruft gerade Hilfe.“
Frau Heise schaute mich nur an. Zum Reden war sie noch zu schwach. Ich hob ihren Kopf an, setzte die Wasserflasche an ihren Mund, und sie öffnete ihn und trank langsam.

Chiara kam zurück und sagte: „Ich habe sie erreicht. Sie schicken einen Hubschrauber, kann aber etwa eine Viertelstunde dauern. Wie steht es um Frau Heise?“
Ich sagte: „Schau, sie hat die Augen geöffnet. Aber anscheinend nimmt sie ihre Umgebung noch nicht wahr. Klar, sie ist sehr schwach. Ich habe ihre Hand genommen, nimm du doch ihre andere Hand. Sie spürt garantiert, daß jemand bei ihr ist. Das hilft vielleicht noch, daß sie ganz zu sich kommt. Übrigens hat sie schon Wasser getrunken. Davon braucht sie jetzt sehr viel.“ Ich gab ihr erneut Wasser.

Wieder sah ich auf die hilflose Frau, die immer noch zwischen dem Jenseits und dem Diesseits pendelte. Auf einmal drehte es sich in mir, und dann war alles, was mit Frau Heise in der Vergangenheit zu tun hatte, ins Hinterstübchen geraten. Nun brachen die Gefühle durch, und ich rief: „Frau Heise, Sie dürfen nicht sterben! Auch wenn Sie manchmal extrem streng zu mir waren, so einen schrecklichen Tod haben Sie nicht verdient!“ Dabei drückte ich ihre Hand und legte meinen anderen Arm um sie.
Chiara hielt mich, während mir die Tränen runterliefen. Ich redete immer weiter auf Frau Heise ein, die wieder ihre Augen öffnete und mich ansah. Der Haß auf sie war weg, sie sollte leben, verdammt!!!

Inzwischen hatte Frau Heises Handy genug Saft, damit ich es anschalten konnte. Sie hatte drei Anrufe abgesetzt, alle gingen an „Leonie.“ Von der kam aber keine Antwort, sonst wäre ein Hinweis von einer Nachricht auf der Mailbox eingegangen. Ich gab Chiara ihr Handy zurück und erzählte es ihr.
Chiara schüttelte den Kopf: „Leonie scheint kein großes Pflichtbewusstsein zu haben. Dabei hattest du noch erzählt, daß sie Frau Heise sehr ergeben war. Naja, Frau Heise wird sie sich schon krallen, wenn sie wieder fit ist.“
Ich sagte: „Dann will ich nicht in Leonies Haut stecken. Gerade sie sollte wissen, wie Frau Heise im Falle von Fehlverhalten reagieren kann. Auch hat sie nach eigenen Angaben selbst in Melanies Institut eine Ausbildung gemacht, und sie würde von Frau Heise bestraft werden, wenn etwas schief ginge, sagte sie. Sie sollte dann lieber nach Australien auswandern, bevor Frau Heise sie erwischt. Aber, Süße, Frau Heise kann auch anders.“

Ich erzählte Chiara, daß Frau Heise meine Strafe im Pranger verkürzt hatte, weil ich mich entschuldigt hatte, und daß sie Esther im Sportunterricht vorm Zusammenbruch bewahrt hatte, daß sie sie auf eine Bank gesetzt und in den Arm genommen hatte. Währenddessen gab ich Frau Heise wieder Wasser.
Chiara sagte: „Na siehste. Frau Heise ist wohl sehr streng und konsequent, hat aber dennoch ein festes Auge auf euch gehabt und aufgepasst, daß ihr euch nicht ernsthaft verletzt. Sie weiß genau, was sie tut.“
Ich sagte: „Ja, du hast recht. Und ich habe langsam genug von dem Zoff zwischen ihr und mir. Wenn Frau Heise nur schon jetzt aufnahmefähig wäre – ich würde sie an mich drücken und…“
Chiara unterbrach mich: „Warte doch, bis sie wieder vollkommen bei sich ist. Dann nimmst du sie in deine Arme und sagst es ihr. Du kümmerst dich ja eh schon so rührend um sie, dann wird sie sich sicher erst recht freuen. Ich glaube sowieso schon, daß sie mitbekommt, was wir hier so alles reden. Und du hast ihr das Leben gerettet.“
Ich drückte Chiara an mich und sie streichelte mich zärtlich. Dann setzen wir uns wieder zu Frau Heise und nahmen ihre Hände. Ich glaubte, ein Zwinkern bei Frau Heise gesehen zu haben.

Wir hörten ein Knattern. Chiara sagte: „Sie kommen. Ich weise sie ein.“
Ich sagte: „Frau Heise, die Hilfe naht. Jetzt wird alles gut. Nehmen Sie noch einen Schluck Wasser.“
Wieder trank sie langsam, als ich ihr die Flasche ansetzte.

Der Hubschrauberpilot sah die winkende Chiara und setzte zur Landung an. Dann stiegen drei Männer mit einer Trage aus. Chiara führte sie zu uns.
Einer der Männer sagte: „Ich bin Doktor Unger. Ich sehe, Sie haben die Patientin schon versorgt. Darf ich fragen, was Sie bis jetzt unternommen haben?“
Während die Männer Frau Heise auf die Trage legten, schilderte ich, wie Chiara und ich Frau Heise gefunden hatten, wie wir sie in den Schatten gebracht und mit Wasser versorgt hatten.
„In dem Bach hier habe ich noch ein Handtuch naßgemacht und Frau Heise auf die Stirn gelegt. Sie hat ganz klar einen Sonnenstich, das habe ich ihr sofort angesehen.“
Doktor Unger war begeistert und drückte meine Hand: „Sie haben alles richtig gemacht.“
Ich fragte: „Dürfen wir Frau Heise begleiten? In welches Krankenhaus bringen Sie sie? Ich muß Melanie anrufen.“ Ich holte die Rucksäcke von Chiara und mir sowie die Sachen von Frau Heise, und wir gingen mit dem Arzt zum Hubschrauber.
Der Arzt nannte das Krankenhaus und fragte: „Wer ist Melanie?“
Ich lachte: „Oh Entschuldigung. Melanie Sommer ist die Chefin von Frau Heise, und die Freundin von Chiara und mir.“
Doktor Unger: „Aha, mir war von Anfang an klar, daß Sie die Patientin kennen. Darf ich fragen, woher?“
Inzwischen waren wir am Hubschrauber angekommen und wir stiegen ein. Ich setzte mich bei Frau Heise nieder und nahm ihre Hand, während ich dem Doktor sagte: „Frau Heise war meine Lehrerin. Und wie es so ist: zu Schulzeiten sind Lehrer und Schüler wie Katz und Maus, jedoch ist später alles wieder gut.“
Chiara lächelte mich an: „Ich bin stolz auf dich. Laß die Vergangenheit hinter dir, schau nach vorne.“

Ich rief Melanie an und erzählte ihr, was passiert war, und nannte ihr das Krankenhaus. Sie versprach, sofort loszufahren.

Der Hubschrauber startete. Es war ein ungewohntes Gefühl. Chiara und ich hielten Frau Heises Hände. Sie schien jetzt mehr wahrzunehmen, denn sie schaute uns klar in die Augen. Sie wollte etwas sagen, doch der Lärm des Hubschraubers übertönte alles. Ich strich Frau Heise eine Haarsträhne aus der Stirn und legte eine Hand auf ihre Schulter.
Ein dünnes Lächeln erschien auf Frau Heises Gesicht.

Der Hubschrauber setzte zur Landung an. Sanft setzte er auf. Als sich die Türen öffneten, standen schon weitere Leute bereit, Frau Heise in Empfang zu nehmen. Ihre Trage wurde auf einen Wagen gelegt, und dann brachten sie sie ins Krankenhaus.

Melanie stand etwas abseits, nun trat sie näher. Sie umarmte Chiara und mich, als wir ausstiegen. Ich stellte ihr noch den Doktor vor und erzählte das Wichtigste. Melanie schaute mich mit großen Augen an.

Doktor Unger sagte: „Da Frau Heise nicht mehr in Lebensgefahr schwebt, ist keine Intensivstation nötig, und Sie können sofort zu ihr aufs Zimmer.“
So folgten wir den Ärzten, die Frau Heise auf ein Krankenzimmer brachten, umzogen und sanft auf ein Bett legten. So lange warteten wir vor der Zimmertür.
Als sie das Zimmer verließen, sagten sie uns, daß wir nun zur Patientin gehen dürfen.

Dann saßen Melanie, Chiara, der Doktor und ich an Frau Heises Bett, und ich erzählte Melanie nochmal alles. Dabei blickte ich immer wieder zu Frau Heise, die nun erstmals die Stimmer erhob: „Julia, du hast mir das Leben gerettet. Auch wenn du deiner Freundin gesagt hast, daß ich noch nicht alles mitbekäme, habe ich doch alles gehört. Sie hatte Recht. Ich habe auch gefühlt, wie ihr meine Hände gehalten habt, und…“

Tja, wer unterbricht Frau Heise?
Die Antwort folgt im nächten Teil.
41. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von andreas am 02.11.24 21:10

Eine schöne und interessante Vortsetzung. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

LG Andreas
42. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 09.11.24 09:36

Lügen sind niemals gut.

Teil 14 – Pech für Leonie

Die Tür ging auf, und Leonie kam atemlos rein. „Frau Heise, ich habe soeben erfahren, was passiert ist. Und … Moment mal, was wollen die denn hier?“ Sie starrte Chiara und mich feindselig an.
Da fragte Frau Heise: „Leonie, wo warst du? Ich hatte dir aufgetragen, stets für mich erreichbar zu sein, es sei denn, du meldest dich vorher ab. Ich habe mehrmals versucht, dich zu erreichen, du warst nicht ans Handy gegangen. Ich hatte mich verlaufen, stand in der prallen Sonne und merkte, wie mir schwindelig wurde. Dann wurde alles schwarz um mich rum.“
„Ich war einkaufen, und ich habe keine Anrufe erhalten“, versuchte Leonie sich rauszureden.
Ich sagte: „Du lügst. Frau Heises Handy-Akku war alle, als wir sie fanden. Chiara hat das gleiche Modell, so konnte sie Frau Heises Handy aufladen. Als es dann genügend Saft hatte, schaltete ich es an. In der Liste ausgehender Anrufe erschien dreimal deine Nummer beziehungsweise der Name ‚Leonie.’ Ich würde gerne mal die Anrufliste deines Handys sehen.“
Leonie zeigte mir einen Vogel.

Frau Heise sagte: „Wie Julia eben sagte, hatten sie und ihre Freundin mich gefunden. Als ich wieder zu mir kam, lag ich im Schatten, mit einem nassen Tuch auf der Stirn, jemand hielt meine Hand. Ich sah nur verschwommen, daß jemand bei mir saß und mir eine Flasche an den Mund hielt, so daß ich trinken konnte. Etwas weiter entfernt war noch jemand. Die Person kam dann auf uns zu und erzählte etwas von ‚erreicht’ und ‚Hubschrauber.’ Daß es Julias Freundin war, bemerkte ich erst später. Die Person, die bei mir war, war Julia. Und dann sagte Julia etwas, worauf ich rapide munterer wurde. Während sie meine Hand drückte, sagte sie ‚Frau Heise, Sie dürfen nicht sterben! Auch wenn Sie manchmal extrem streng zu mir waren, so einen schrecklichen Tod haben Sie nicht verdient!’ Julia, trotz allem, was zwischen uns war, hast du alles getan, um mich zu retten. Wie deine Freundin schon sagte: du hast dich rührend um mich gekümmert, und ich freue mich wirklich darüber. Ihr merkt also: ich habe alles von euch gehört.“
Chiara sagte: „Ja, Frau Heise. Als ich Julia sagte, daß Sie das sind, sagte sie nur ‚Stimmt’ und begann damit, Sie wiederzubeleben. Sie hatte klar realisiert, wer da vor ihr lag. Ihr ging da wohl das Herz auf. Als ich Julia in die Augen sah, konnte ich darin etwas lesen in der Art wie: ‚Egal was zwischen uns war – Frau Heise soll leben, verdammt!’“
Frau Heise sah mich an und meinte: „Wie ich schon früher sagte: du bist eine Perle. Und ich kann dir und Chiara gar nicht genug danken.“
Melanie schaute mich erstaunt an. Ich sagte: „Das war mein 100%iger Ernst. In dem Moment rückte alles in den Hintergrund. Ich sah nur noch diese hilflose Frau daliegen und tat, was ich konnte. Es bestand ja echte Lebensgefahr für Frau Heise. Und erst jetzt wird mir auch bewußt, was ich da vollbracht habe.“
Ich brach in Tränen aus, während ich Frau Heises Hand drückte. Chiara drückte und küßte mich.

Der Doktor sagte: „Eine klare Schockreaktion. Wenn so ein Fall eintritt, denkt der Mensch nicht nach, er handelt. Es wird nicht überlegt, sondern alles getan, um der betroffenen Person zu helfen. Man kann auch sagen, man ‚funktioniert’ nur noch. Erst hinterher wird einem bewußt, was von dem Tun abhing. Daher der Schock, denn man denkt dann, dass das nicht wahr sein kann, was man geleistet hat. Ihre Reaktion ist völlig normal, junge Frau. Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf, niemand tadelt Sie deswegen.“

Er verließ das Zimmer mit den Worten: „Sie haben noch zwei Stunden Besuchszeit, dann gibt es Essen. Bis dahin müssen Sie das Krankenhaus verlassen haben. Wen kann ich anrufen, wenn die Patientin entlassen wird?“
Melanie gab dem Doktor ihre Nummer und nahm mich auch fest in die Arme. Langsam beruhigte ich mich wieder. Chiara küßte mir die Tränen weg und hielt mich zärtlich in ihren Armen.

Leonie: „Ich verstehe nur Bahnhof. Ich sehe, daß meine Rivalinnen mit meiner Chefin Händchen halten. Ja, ich war nicht erreichbar, aber was ist das mit der Lebensgefahr?“

Ich sagte: „Ja, Leonie. Nochmal für dich zu Mitschreiben: Chiara und ich haben Frau Heise das Leben gerettet. Weil sie dich nicht erreicht hat, wäre sie beinahe gestorben. Zum Glück kamen wir gerade des Weges und hatten entsprechende Sachen dabei, um sie zu versorgen.“

Leonie knurrte: „Spiel dich mal nicht so auf. Das kannst du deiner Großmutter erzählen.“
Melanie schaute empört auf Leonie, und Chiara schüttelte den Kopf. Frau Heises Augen wurden schmal.
Ich sagte: „Frag den Doktor und Frau Heise. Außerdem habe ich Erste-Hilfe-Kenntnisse. Es genügte ein Blick in Frau Heises Gesicht, um die Lage zu erkennen. Wie hättest du gehandelt?“

Auf einmal fiel mir etwas ein: „Leonie, wie kam es eigentlich, daß du so schnell hier warst? Wer hat dich über Frau Heise informiert und dir mitgeteilt, in welchem Krankenhaus sie ist, wenn das alles gerade mal drei Stunden zurückliegt? Angeblich hast du keine Anrufe von Frau Heise bekommen, obwohl die in ihrer Anrufliste standen? Oder hast du uns beobachtet, wie wir Frau Heise gefunden und versorgt hatten? Dann brauchtest du nur noch dem Hubschrauber folgen, das Signal kann man ja mit jedem Handy mühelos orten. Da sind wir mal gespannt, wie du uns das erklären willst.“
Chiara fügte hinzu: „Genau. Wenn ihr mich fragt, die Sache stinkt.“
Frau Heise schaut erstaunt zwischen uns und Leonie hin und her: „Stimmt, das wüßte ich auch gerne.“
Leonie starrte uns an – und schwieg.
Ich ging noch weiter: „Oder hast du Frau Heise gar schon länger dort liegen sehen, aber nichts gemacht? Mir drängt sich da gerade ein ungeheurer Verdacht auf.“
Leonie schnaufte nur.

Ich wartete keine Antwort ab, sondern sagte zu Frau Heise, indem ich wieder ihre Hand nahm: „Können wir unser Kriegsbeil begraben? Vergessen wir, was in den letzten Wochen vorgefallen war und schließen Frieden. Sonst schaukeln wir uns immer weiter hoch. Schlimmstenfalls schenken wir uns dann noch zu Weihnachten Bäume mit echten Nadeln, auf das sich die andere daran sticht. Das muß doch alles nicht mehr sein, oder?“
Chiara schaute mich erstaunt, dann lächelnd an. Nun schaute sie auch zu Frau Heise und nahm ihre Hand.
Frau Heise schaute Chiara und mich an, dann sagte sie: „Ja, gerne. Dein Satz hat mir das Herz geöffnet. Auch das, was du deiner Freundin erzählt hast mit dem Straferlass für dich und der Sache mit Esther, und wie du dem Arzt im Hubschrauber über uns erzählt und dabei meine Hand gedrückt hast.“
Chiara sagte zu mir: „So, Julia, jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen für das, was du tun wolltest.“
Nun nahm ich Frau Heise in meine Arme und drückte sie an mich. „Danke, jetzt geht es mir auch besser.“

Melanie sagte: „Julia, ich bin schwer beeindruckt. Ich hätte das nicht von dir gedacht. Darf ich dich etwas Persönliches fragen? Du und Frau Heise, ihr wart ja im Streit. Als du gemerkt hast, daß sie es war, die hilflos dalag, hattest du auch nur eine Minute darüber nachgedacht, was zwischen euch war, während du sie versorgtest?“
Ich schaute Melanie und Frau Heise an: „Offen gesagt, das hatte ich verdrängt. Mir ging es erstmal darum, zu helfen. Ich kann niemanden leiden sehen. Denk an Klara und Alina, die bestraft wurden, ich hatte sie in meine Arme genommen und getröstet. Was Frau Heise betraf, dachte ich mir, daß wir im Nachhinein noch reden können. Wichtig war, daß sie überlebt. Deshalb ja auch meine Gefühlsausbrüche vorhin und gerade. Wenn Frau Heise gestorben wäre, hätte ich mir ein Leben lang die Schuld gegeben und Vorwürfe gemacht, warum ich nie das Wort zu ihr gesucht habe. Chiara hatte recht, als sie sagte, daß mir in dem Moment das Herz aufgegangen war, und…“
Mir versagten die Worte, und die Tränen liefen mir runter.

Melanie sagte: „Du bist wirklich eine Perle. Mit Chiara zusammen bildest du ein Dreamteam“, während sie mich an sich drückte.

Auch Chiara trat nun an Frau Heises Bett und nahm sie in ihre Arme. Frau Heise lächelte sie an und sagte: „Du bist ein wunderhübscher Engel. Ich freue mich für Julia, daß sie dich als feste Partnerin hat.“
Chiara sagte: „Bei mir war es wie bei Julia: ich habe nicht nachgedacht, sondern getan, was nötig war. Ich habe Julia geholfen, wo ich konnte. Und der Lohn der Mühen ist, daß Sie überlebt haben. Noch etwas, Frau Heise, es tut mir leid, daß ich Sie geschlagen habe.“
Frau Heise: „Was? Wann hast du mich geschlagen?“
Chiara: „Im Schwimmbad, während Ihres Streits mit Julia.“
Frau Heise lächelte: „Ach das, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Zettel. Schon in Ordnung. Das zeigt doch nur, daß du mit allen Mitteln um deine Freundin kämpfst. Fast beneide ich euch.“
Erneut umarmte Chiara Frau Heise.

Ich sagte: „Es war langsam zuviel. Trauriger Höhepunkt war doch die Sache im Schwimmbad, wo es ja sogar zu Handgreiflichkeiten kam. Im Nachhinein kann ich darüber nur noch mit dem Kopf schütteln.“

Frau Heise sagte: „Julia, du hast recht. Ich freue mich. Deine hübsche Freundin hat sicher auch einen großen Anteil daran. Sie hat ja auch zwischen dir und Frau Sommer vermittelt. Und was mache ich nun mit Leonie? Daß ich sie nicht erreichen konnte, schreit nach einer Strafe. Ihr hattet Recht, als ihr sagtet, daß Leonie wissen sollte, was ihr bei Fehlverhalten droht. Leider haben wir keine Sachen mehr dafür.“

Ich sagte: „Wo ich gerade das Schwimmbad erwähnte: erinnert ihr euch noch an die Jungenclique? Einer von denen hat doch gesagt, daß er die Sachen basteln könnte. Ich habe seine Nummer.“
Frau Heise lächelte: „Hatten die nicht sogar einen Keller? Leonie, deine Strafe steht fest. Du kommst drei Wochen zu den Jungs und wirst ihnen in allem zu Diensten sein. Frau Sommer sagt sofort Frau Lederer Bescheid, sie soll dir einen Keuschheitsgürtel mit allem Drum und Dran anpassen.“

Leonie erstarrte: „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Julia, das ist deine Schuld. Du bist fällig.“
Frau Heise sagte: „Nein, Leonie, du läßt Julia in Ruhe. Es ist meine Entscheidung. Du weißt, daß ich deine Herrin bin. Du hast gegen meine Anweisungen verstoßen, und du hast mir widersprochen. Das gibt noch drei Extrawochen bei den Jungs. Und den Keuschheitsgürtel wirst du nun für immer tragen. Wer mich kennt, kennt meine Konsequenz, daran ändert sich nichts.“ Sie zwinkerte mir zu, und ich lächelte.

Chiara sagte: „Du hättest dich ja bei Frau Heise entschuldigen können. Dann hätte sie dir vielleicht etwas von deiner Strafe erlassen, wie damals bei Julia im Pranger. Nun ist es zu spät.“
Leonie giftete: „Was weißt du denn schon?“
Chiara flötete: „Och, Julia hat uns alles erzählt, als sie zu uns kam. Schon vergessen, wie mein Onkel Dario auf dem Fest explodiert war? Und vorhin, als wir mit Frau Heise auf den Hubschrauber warteten, erzählte Julia mir von Frau Heises Straferlass. Hat Frau Heise doch gerade selbst wiederholt. Pennst du?“
Leonie höhnte: „Ach ja, dein Onkel sagte, daß Julia eine Viertelstunde in deinem Arm geweint haben soll. Habt ihr denn die Zeit gestoppt?“
Frau Heise sagte: „Leonie, jetzt reicht’s. Es gibt gar keinen Grund, sich im Nachhinein über Julia lustig zu machen. Sie hat sich dank ihrer Freundin mit ihrer ehemaligen Herrin vertragen, nun sind nicht nur sie beste Freundinnen, auch Chiara ist seitdem mit Frau Sommer bestens befreundet. Heute hat Julia mich umarmt. Damit herrscht zwischen ihr und mir nun auch Frieden. Ohne sie würde ich immer noch in der Sonne liegen und wäre mit großer Sicherheit schon tot. Doch ich liege hier im Krankenhaus und lebe. Und du hast nichts Besseres zu tun, als dumme Sprüche zu bringen. Von Einsicht keine Spur. Daher verdoppele ich deine Strafe.“

Leonie platzte fast vor Wut. Erst recht, als Melanie sagte: „Da mein Haus damals nicht von der Polizei durchsucht wurde, habe ich noch einige Sets von der ‚Standardausstattung.’ Leonie kommt mit zu mir, damit sie dort gleich diese Dinge bekommt. Ich rufe Frau Lederer an, die Leonie auch gleich ausmisst. Danach fahren wir zu dem Jungen, den Julia schon jetzt anrufen wird, damit er den Keller vorbereitet. Julia und Chiara begleiten mich und passen auf Leonie auf, damit sie keine Dummheiten macht.“

Während Melanie und ich die jeweiligen Personen anriefen, paßte Chiara auf, daß Leonie nicht weglief.
Der Junge war begeistert und trommelte seine Leute zusammen, den Keller vorzubereiten.
Tina Lederer war erschüttert, als sie von der Sache erfuhr. Sie versprach, sofort zu Melanie zu fahren.
Ich rief noch bei Rosanna an, damit sie sich keine Sorgen um uns machte, denn Melanie hatte uns zu sich zum Essen eingeladen.
Gemeinsam verabschiedeten wir uns dann von Frau Heise, umarmten sie, drückten nochmal ihre Hände, dann gingen wir zu Melanies Auto. Chiara paßte scharf auf Leonie auf, und Leonie hütete sich, etwas zu machen. Sie wußte, wie Chiara reagieren konnte, und auch ich war inzwischen mit Vorsicht zu genießen.
Durch Zufall fand sich in Melanies Kofferraum ein Fixierset, worauf Leonie gleich die Hände gefesselt bekam und ihr ein Knebel in den Mund geschoben wurde.
„So gefällst du mir schon besser. Das habe ich auch mehrmals tragen müssen, und das war nicht sehr angenehm, stimmt’s, Melanie?“ sagte ich, und sie nickte: „Du hast deine Erfahrungen machen müssen.“

Bei Melanie angekommen, wartete auch schon Tina Lederer auf uns. Chiara und ich umarmten sie, während Melanie Leonie aus dem Wagen half, die ja noch gefesselt war.
„Hallo Tina, hier ist der Problemfall, wie wir es auszudrücken pflegen“, begrüßte Melanie ihre Freundin.
Tina sah Leonie an: „Das hätte ich nicht von dir gedacht. Gerade du, die du so streng zu Julia und Klara warst und auf alles korrekt achtest, erlaubst dir solch einen Patzer. Da kann ich verstehen, daß Frau Heise wütend ist, erst recht in dieser gefährlichen Situation. Da kenne ich auch kein Pardon. So, dann wollen wir mal ins Haus gehen.“

Als wir in Melanies Haus waren, frage Tina: „Wo wollen wir Leonie fesseln?“
Ich erinnerte mich an die Säule, an die Melanie mich einst gefesselt hatte, und fragte sie, wo die ist. Melanie war einverstanden, führte Leonie dorthin und öffnete ihre Fesseln, dann sagte sie mir: „Geh in mein Schlafzimmer. In der linken Kommode müssen die Handschellen sein, mit denen ich dich damals hier gefesselt hatte. Ein Seil für Leonies Füße müßte dort ebenfalls sein.“
Ich ging los und fand die Gegenstände. Nun befahl Melanie Leonie, sich auszuziehen, was sie wutbebend tat. Chiara grinste mich an, und ich küßte sie innig.
Die nun nackte Leonie wurde an die Säule gefesselt, den Knebel behielt sie im Mund.
„Oha, bei dem Leibesumfang muß ich großzügiger messen“, kicherte Tina, und ich sagte: „Wißt ihr noch, Leonie im Badeanzug im Schwimmbad? Das Teil hat ihr überhaupt nicht gepasst.“
Leonie schaute mich hasserfüllt an, während Tina seelenruhig ihre Maße nahm und aufschrieb.

Dann hatte Melanie Essen gekocht. Ich half ihr dabei. Dann halfen Chiara und ich ihr beim Tischdecken. Ich hatte eine Idee und flüsterte Chiara etwas ins Ohr, und sie nickte erfreut.
Leonie war inzwischen befreit worden und durfte sich wieder anziehen. Melanie legte ihr die Handfesseln wieder an und fixierte sie an einen Stuhl am Esstisch. Ich sollte Leonie füttern.
Doch erstmal gingen Chiara und ich in die Küche und nahmen Melanie die Töpfe ab. Erstaunt stellte sie fest, wie wir beide ordentlich das Essen auftaten, dann die Getränke in die Gläser füllten, und uns dann neben die Stühle von Tina und Melanie stellten.
„So, bitte setzt euch“, sagten Chiara und ich zu den beiden Frauen, und rückten ihnen die Stühle zurecht.
Melanie schaute mich an: „Julia, kehrst du doch in deine Rolle zurück? Das glaube ich jetzt nicht.“
Chiara, die das gleiche für Tina machte, sagte: „Nein, Melanie. Julia bleibt bei mir. Aber sie wollte dir eine besondere Freude machen. Und damit deine Freundin nicht zurücksteht, mache ich es bei ihr. Dies soll ein Zeichen sein, daß wir euch ins Herz geschlossen haben.“
Melanie und Tina waren gerührt. Leonie stieß spöttische Laute aus, worauf ich sagte: „Paß auf, sonst gibt es nur Brot und Wasser, und diese Leckereien sind nur für uns. Dabei wollte ich dir zeigen, daß ich auch kochen kann. Ich habe mit Melanie zusammen gekocht, du kannst also meinen Kochkünsten trauen.“ Damit spielte ich auf eine Bemerkung ihrerseits an, als Klara und ich ihr ausgeliefert waren.
Wir aßen dann, und Leonie ließ sich widerspruchslos von mir füttern. Es schmeckte ihr, nur wollte sie es ganz klar aus Trotz nicht zugeben.

Während des Essens redeten wir über den Tag, und Tina Lederer lauschte erstaunt unseren Berichten über die Rettung von Frau Heise und meinem Gefühlsausbruch im Krankenhaus. Sie sagte: „Damit hast du auch mich überrascht. Ich freue mich, daß du dich mit Frau Heise ausgesprochen und sie umarmt hast. Dieser unnötige Streit hat euch beide belastet, und gewiss hat auch Chiara gelitten. Sie fühlt doch, was du denkst und wie es dir geht. Darum war es ihr auch so wichtig, daß du mit Melanie wieder gut bist.“
„Das stimmt. Ich fühle mich, als wenn mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen ist“, sagte ich.

Natürlich boten Chiara und ich nach dem Essen an, das Geschirr abzuräumen, nachdem wir Melanie gedankt hatten. Melanie hatte eine große Spülmaschine, die den Berg Geschirr spielend aufnahm.
Danach schnappten wir uns die Getränkeflaschen und gossen allen nochmal ein. Ich setzte Leonie ein Glas an die Lippen, damit sie trinken konnte. Doch Dankbarkeit war was anderes als das, was in ihren Augen zu sehen war. Ich sagte: „Du bedankst dich jetzt sofort bei Melanie für das Essen. Wenn du dich auch bei Frau Heise nicht zu bedanken brauchtest – hier verlangen wir es.“
Melanie schaute mich wieder erstaunt an, dann blickte sie auf Leonie. „Danke“, presste Leonie hervor.
Ich verdrehte die Augen, dann packte ich Leonie am Genick und fragte: „Was war denn das? Es heißt: ‚Danke, Lady Melanie’, wenn ich bitten darf. Als ich mit Klara bei ihrer Herrin war, musste ich auch ‚Herrin Melanie’ und ‚Herrin Victoria’ sagen. Hier bist du in Melanies Haus, also ist klar, was du nun zu sagen hast. Also: wir hören. Chiara, kannst du deinen Blick aufsetzen?“
Sofort kam meine Süße und starrte Leonie in die Augen, die zitternd sagte: „Danke, Lady Melanie.“
Tina sagte: „Alle Achtung. Chiara ist die beste Methode, Leute einzuschüchtern. Denkt man gar nicht bei ihr, wenn man ihre hübschen Augen sieht.“ Chiara warf ihr einen Luftkuss zu.

Dann wurde Leonie reisefähig gefesselt und zu den Jungs gebracht, die sie schon in Empfang nahmen und in den Keller brachten: „So, da hast du den Bogen überspannt. Mach dich auf etwas gefasst. Und wenn Frau Lederer deine Spezialkleidung fertig hat, wird sie sie hierher bringen. Du wirst mit den Händen an diese Ketten gefesselt, damit du verschlossen werden kannst. Ansonsten wirst du ein Halsband tragen, an dem deine Hände mit einer Kette befestigt sind. Und – Sklavinnen müssen nackt sein.“
Leonie fiel beinahe in Ohnmacht, doch die Jungs zwangen sie, sich auszuziehen. Dann brachte man ihr die Fesseln an. Eine Kette an ihrem Fußgelenk sorgte dafür, daß sie sich nicht zu weit von der Wand entfernen konnte. Die Kellertür wurde geschlossen und verriegelt.
Dann saßen wir bei den Jungs im Wohnzimmer und erzählten alles ausführlich. Chiara und ich betonten, dass wir uns mit Frau Heise ausgesprochen und uns umarmt hatten. Frau Heise selber wäre auf die Idee gekommen, Leonie zu den Jungen zu bringen. Die Jungs sagten, daß sie auf Leonie aufpassen würden.

Da es schon sehr spät war, bot Melanie Chiara und mir an, bei ihr zu übernachten. Ich rief nochmals Rosanna an, um Bescheid zu geben, dann gingen Chiara und ich in Melanies Gästezimmer, wo wir engumschlungen einschliefen, nicht ohne uns noch innige Küsse und Streicheleinheiten zu schenken.
Tina schlief bei Melanie im Bett.

Zum Dank dafür standen Chiara und ich früh auf und schauten nach Frühstück. Spontan gingen wir zu einem nahen Bäcker und brachten leckere Dinge mit. Dann deckten wir den Frühstückstisch und kochten Kaffee.
Als Melanie und Tina aufwachten und in die Stube traten, erblickten sie eine fertige, liebevoll gedeckte Frühstückstafel. Wir sagten: „Zum Dank für das gestrige Essen und die Übernachtung“ und umarmten die beiden. Melanie und Tina waren total gerührt.

Im nächsten Teil wird Chiara neugierig...
43. RE: Julias Entscheidung (Fortsetzung der "Studentin")

geschrieben von ChasHH am 16.11.24 09:40

Teil 15 – eine kleine „Modenschau“

Beim Frühstück sagte Melanie uns: „Ich gebe euch Bescheid, wenn Frau Heise entlassen wird. Sie wird wohl noch einige Tage daheim bleiben, um sich auszuruhen. An dem Tag, wenn sie ins Institut zurückkehrt, will ich sie in ihre Klasse begleiten. Übrigens wird dann auch Klaras Herrin dabei sein. Wollt ihr auch kommen?“
Ich verzog den Mund: „Ungern, wenn sie dabei ist. Vergiß nicht, daß sie Klara verbieten wollte, Chiara zu umarmen und mich im selben Atemzug als Verräterin bezeichnet hat. Ich habe eine andere Idee: Du, Chiara und ich, wir bringen Frau Heise in die Klasse, wobei du vorausgehst und die Schülerinnen auf die Ankunft ihrer Lehrerin vorbereitest, so von wegen mit Aufstehen und so. Dann nehmen Chiara und ich Frau Heise in unsere Mitte und führen sie in den Klassenraum. Das dürfte Victoria und einige andere doch sehr überraschen. Bitte sag niemandem etwas im Vorwege, auch du nicht, Tina.“

Melanie überlegte einen Moment und sagte dann: „Das ist auch eine gute Idee. Ich denke, so machen wir es. Und nun danke ich euch für das leckere Frühstück. Da habt ihr uns aber richtig süß überrascht. Den Abwasch mache ich später. Ich fahre euch jetzt heim, damit die liebe Rosanna nicht zu lange auf ihre Prinzessinnen warten muß. Ich finde es voll niedlich, wenn sie euch so nennt. Tina will auch heim, da sie noch einiges zu erledigen hat, vor allem die Spezialkleidung für Leonie besorgen.“
Ich sagte: „Wenn sie das angelegt bekommt, wäre ich gerne dabei. Bei mir haben ja damals auch alle zugeschaut, wie ich in Blech gekleidet wurde. Warum soll es bei ihr dann anders sein. Chiara-Maus, willst du auch dabei sein? Ich habe dir ja erzählt, daß ich genau so etwas auch eine Zeitlang getragen habe.“
Chiara nickte: „Ja, und deine Gefühle waren gemischt, hast du mir gesagt. Du bist meine süße Freundin, und Leonie hat dir Leid angetan. Ich fühle mit dir mit, daher will ich daran teilnehmen.“
Ich nahm sie in die Arme und gab ihr einen langen Kuß.
Tina sagte: „Ich gebe euch Bescheid. Dafür brauche ich deine Nummer, Julia.“ Ich gab sie ihr sofort.

Dann schaute Chiara mich mit treuen Augen an. ich las in ihren Augen und kicherte: „Ich weiß, was du denkst. Du willst mich auch mal in Stahl eingeschlossen sehen. Warum nicht? Melanie, hast du noch die Sachen von mir?“
Melanie sagte: „Die sind im Gästezimmer in einem Schrank. Ich kam bis jetzt noch nicht dazu, sie ins Institut zurückzubringen.“
Ich sagte: „Na, dann gehen wir doch da hin, dann brauchst du nicht alles hierher zu schleppen.“
Tina sagte: „Beim Anlegen müssten wir dich aber fesseln.“
Ich lachte: „Das ist nicht nötig. Seit ich mit Chiara zusammen bin, habe ich überhaupt keine Lust mehr, mich selbst zu berühren. Ich habe all meine Lust Chiara geschenkt, ich möchte nur noch durch sie zum Höhepunkt kommen. Wenn ich in ihren Armen liege, ist das viel schöner als der sogenannte Solo-Sex.“
Chiara sagte: „Das hast du süß gesagt. Ich habe auch Riesenspaß daran, zu sehen, wie du dich mir voll und ganz hingibst.“ Es folgte ein langer Kuß.

In Melanies Gästezimmer zog ich mich nackt aus, während Melanie die Sachen hervorholte.
Chiara staunte: „Was für ein Kettenset.“
Ich erklärte: „Ja, das sind drei Teile, die miteinander mit Ketten verbunden werden. Gewöhnlich werden die Teile einzeln angelegt und dann mit den Ketten verbunden. Ah, da kommt Melanie mit dem Hauptteil. Das wird mir um den Unterleib gelegt.“
Ich stand still da, als Melanie mir den Bauchgurt umlegte und das Schrittband justierte, und dies dann zwischen meinen Beinen hindurch führte und vorne am Bauchgurt befestigte. Da kam dann das Schloß dran.
„Das ist die Basis“, erklärte ich. „Damit ist es mir schon mal unmöglich, den Intimbereich zu berühren. Versuch mal, irgendwo heranzukommen.“
Chiara fuhr mit der Hand über den Gürtel und das Schrittband, versuchte, ihren Finger darunterzukriegen. Es klappte nicht.
Dann kam Melanie mit dem BH. Ich nahm ihn ihr ab und hielt ihn an meine Brust: „Auch dies dient der Keuschhaltung. An der Brust sind wir Frauen ja auch sehr empfindlich, daher wurde dieses fiese Teil erfunden. Melanie, bitte bringe jetzt die Ketten an, während ich die Schalen halte.“
Melanie tat es und verband den BH dann mit dem Gürtel. Ich drehte mich vor Chiara und sagte: „Das sind schon mal zwei von drei Teilfesseln. Durch die Ketten ist es unmöglich, den BH nach oben zu schieben.“

Nun kam Melanie mit zwei großen Manschetten, an denen ebenfalls Ketten angebracht waren.
Sie sagte: „Das ist Teil drei. Das sind Schenkelbänder, mit denen verhindert wird, die Beine zu weit zu spreizen. Sie werden nach dem Anlegen mit einer kurzen Kette verbunden, was auch nur kleine Schritte erlaubt.“
Melanie brachte mir die Dinger an und verband sie ebenfalls mit meinem Gürtel.
Ich sagte: „So, Chiara, fertig ist die keusche Julia. Das habe ich für Melanies Schule getragen, das war Teil des Lehrplanes von Frau Heise. Natürlich hatte sich Melanie dann einen Spaß daraus gemacht, mich anzuheizen und dann am langen Arm schmoren zu lassen, während ich immer heißer wurde. Wie hieß es doch im Film ‚Der Schuh des Manitu?’ ‚Eh, du bist so fies!’“, fügte ich kichernd hinzu.
Melanie grinste: „Na komm, als ich dich dann schließlich kommen ließ, war deine Erleichterung umso heftiger und schöner.“
Ich nickte: „Ja, das hatte mich glatt umgehauen. Komm her, laß dich drücken. Auch wenn ich teilweise echt sauer war, hast du mir die höchsten Gefühle beschert.“
Melanie umarmte mich und gab einen lieben Kuß mit den Worten: „Ich weiß, wie du dich gefühlt hast. Wir haben ja ausführlich darüber geredet. So, dann wollen wir dich mal wieder befreien. Damit kannst du dich ja unmöglich bei deinen Italienern blicken lassen. Oder, Tina, wollen wir Julia so bei uns behalten?“
Tina kicherte: „Warum nicht? Dann hast du sie wieder für dich.“
Chiara sagte: „Ahem, wenn ich mal ganz lieb dazwischenfunken darf: Julia gehört mir, und ich würde sie gerne ohne dieses Blechgeraffel vernaschen dürfen. Julia, deine Modenschau ist beendet. Du siehst zwar echt toll aus mit dem Metall auf deiner Haut, und jeder, der auf sowas steht, dürfte begeistert sein. Aber mein Ding ist es nicht. Ich liebe dich, für mich brauchst du das nicht tragen, auch wenn ich dich das mal gefragt hatte.“ Damit küßte sie mich zärtlich.

Melanie lächelte und sagte: „Ist schon okay. Ich will dir Julia doch nicht wegnehmen. Du hast zwischen ihr und mir vermittelt, und Julia hat aus Tina und mir Freundinnen gemacht. Warum soll ich euer Glück zerstören?“ Dann zückte sie alle Schlüssel, und nach kurzer Zeit war ich wieder „ohne Blech.“ Sie sagte: „Da hat der Gürtel an deiner Seite gedrückt, hast du das nicht gespürt?“ Ich befühlte die Stelle und sagte: „Es tut nicht weh. Aber hier ist ein weiterer Punkt zu beachten, Chiara. Das Ding muß zwar fest sitzen, damit es nicht rutscht, auf der anderen Seite darf es nicht zu eng sein, um Druckstellen oder gar üble Quetschungen zu vermeiden. Dann wird es schmerzhaft und auch gefährlich. Komisch, als ich noch bei Melanie war, hat mir das Ding wie eine Eins gepasst. Ich glaube, die Küche von Mamma Rosanna ist zu gut. Ich muß wohl wieder mit Schwimmen anfangen, damit ich meine Figur von einst wiederkriege.“

Liebevoll drohte Chiara: „Was redest du da? Ich liebe dich so wie du bist. Auch ein paar Gramm zuviel stören mich nicht. Im Gegenteil, lieber so eine süße Figur wie bei dir als so ein Gerippe wie aus der Show von Heidi Klum.“

Melanie und Tina lachten sich kaputt, und wir lachten mit, während ich mich anzog und Melanie beim Aufräumen des Keuschheitsgürtels half.

Dann fuhr Melanie uns heim, nachdem wir uns noch von Tina verabschiedet hatten.

Rosanna lud Melanie gleich noch zum Mittagessen ein. Man merkte, daß sie Melanie auch sehr ins Herz geschlossen hatte. Wir erzählten ihr noch alles über die Rettung von Frau Heise, und auch, daß ich ihr die Hand gegeben hatte. „Wer weiß, wo das alles noch geendet hätte“, fügte ich hinzu und fuhr dann mit der Sache mit Leonie fort.
Rosanna war beeindruckt von mir. Sie wußte, wieviel mir daran lag, daß alles wieder gut wird, und wie mich die ganze Sache mitgenommen hatte. Daß ich im Krankenhaus geweint hatte, fasste sie wie der Arzt als Schockreaktion auf und drückte mich fest an sich.
Sie fügte hinzu: „Nun will ich auch die Frau Heise kennenlernen.“ Paolo und die anderen nickten.



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