Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Kilroy am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von Pobärchen am 09.12.04 07:52

1. Masturbation

geschrieben von Kilroy am 03.12.04 15:22

Hallo allerseits,

schon länger her, dass ich diesen Satz gelesen habe, ich würde gerne wissen, was ihr davon haltet.

Masturbation ist die menschenwürdigste, frauenfreundlichste und AIDS-feindlichste Entsorgungsmethode für sogenannte männliche sogenannte Triebe.

In diesem Sinne
Freundschaft!
2. Re: Masturbation

geschrieben von Penthesilea am 03.12.04 18:01

hallo Kilroy,
dem setze ich mal einen anderen Satz entgegen ... und der ist von mir selbst:

Masturbation ist die eigenhändige Verwaltung eines Mangelzustandes ... *gg

Gruß
Penthesilea


(Diese Nachricht wurde am 03.12.04 um 18:01 von Penthesilea geändert.)
3. Re: Masturbation

geschrieben von lady-sm am 04.12.04 12:34

MASTURBATION

Selten diskutiert, oft praktiziert.
94% der Männer tun es, und 80% der Frauen

Angelpunkt dessen ob bei Frau oder Mann "kommmt
auf den Zustand an" "kein Fall für den Psychofuzzi"

Selbstbefridigung ist ein von viele Ventile "des Menschen" und gehört mit zu unsern dasein.
Ich sehe es als etwas ganz normales an!
"Jahr 2004"

Ich denk auch das man den KG im Mittelalter nicht zur verhinderung der Selbstbefridigung erfunden hat. Sondern zum Schutz der Burgfrauen "gegen
fremde Ritter" dienen sollte.

Dies ist meine pers. Meinung

und nun noch ein kleiner Gedanke SMmäßig von mir lach
Früher schliefen die Ritter und Burgfrauen zu mehreren in einem Bett. Dadurch konnten sie sich gegenseitig wärmen, die Schlafzimmer in der Burg waren nicht beheizt.
In so einer Situation kann ich mir gut vorstellen,
das ein Ritter den KG erfunden hat. grins

SMarten Gruss
Lady SM
4. Re: Masturbation

geschrieben von xrated am 04.12.04 16:14

Endlich mal wer, die es genauso sieht wie ich, und die wahre Herkunft eines KG erklärt.

Zitat

Ich denk auch das man den KG im Mittelalter nicht zur verhinderung der Selbstbefridigung erfunden hat. Sondern zum Schutz der Burgfrauen \"gegen
fremde Ritter\" dienen sollte.

Du hast es voll erfasst... Wenn die tapferen Ritter unterwegs waren im Krieg, wollten Sie das Ihre Frauen enthaltsam sind, nicht fremd gehen/gingen und deshalb verschlossen wurden, im wahrsten Sinne des Wortes.

Daher denke ich das der KG für Männer, mehr eine Erfindung der Neuzeit sind, und auch für eine gute Erfindung "notgeiler Poppfrösche" halte, die nicht wissen, wo ihr zu Hause ist ... Meine Auffassung. Ansonsten, warum sollte Mann/Frau sich nicht selbstbefriedigen können oder dürfen? Ich brauch kein KG, ich geh nit Fremd. Bei Männer ist Selbstbefriedigung sogar auch körperlich gesund. Da werden die Kanäle aller immer gut gespült und verkleben nit. Wissenschaftlich soll sogar lt. einem Zeitungsartikel in der Berliner Zeitung erwiesen sein (hab mir leider nit die Quelle aufgehoben), das Männer, die oft Geschlechtsverkehr haben, oder sich selbst befriedigen, weniger häufig an Prostatabeschwerden wie Krebs zu leiden haben oder hieran erkranken, wie Männer die wenig Ihre Kanäle unten durchspülen.

meint Xrated

(Diese Nachricht wurde am 04.12.04 um 16:14 von xrated geändert.)
5. Re: Masturbation

geschrieben von oxymoron am 04.12.04 18:49

Moin moin

Laut Definition eines Herrenmagazins aus den Achtzigern ist Masturbation "Liebe an und für sich".

oxymoron
6. Re: Masturbation

geschrieben von xrated am 04.12.04 20:29

@ oxymoron
Was möchtest Du uns damit sagen, bzw. mitteilen? Fällt Dir nix besseres ein, als solchen steinalten Schrott zu zitieren? Herrenmagazin - welches denn, Playboy doch nit etwa?

Xrated :-?
7. Re: Masturbation

geschrieben von oxymoron am 05.12.04 01:10

Moin moin

Schöne Statistik (94% ..., 80% ...), die im Endeffekt genauso viel aussagt, wie der Spruch, den ich zitiert habe. Es gibt keine näheren Aussagen über die Häufigkeit bzw. die Umstände, die zur Masturbation *anregen* könnten. Auch eine Aufschlüsselung nach Alter fehlt.
Es gibt genug Menschen, die über längere Zeit auf sexuelle Kontakte mit einem Partner verzichten müssen. Neben Gefangenen, die je nach Delikt jahrelang darauf verzichten müssen, gibt es u.a. Arbeiter auf Bohrplattformen, die über Monate hinweg von ihren Frauen getrennt sind. Vielleicht fehlt mir auch nur die Phantasie, mir ein "Separee" im Knast vorzustellen.
Natürlich könnte man darauf warten, daß der Körper durch feuchte Träume auf *natürliche* Weise dafür sorgt, daß der *Überdruck* entweichen kann. Allerdings kennt wahrscheinlich jeder von uns das schöne Gefühl, das die Masturbation erzeugen kann. Vom o.g. Personenkreis mal abgesehen, halte ich es zwar für erstrebenswerter, die Sexualität zusammen mit der Partnerin auszuleben, aber das schließt gelegentliche Masturbation nicht aus.

oxymoron
8. Re: Masturbation

geschrieben von Gast surfi am 05.12.04 19:56

@ Lady_sm

Zitat
Ich denk auch das man den KG im Mittelalter nicht zur verhinderung der Selbstbefridigung erfunden hat. Sondern zum Schutz der Burgfrauen \"gegen
fremde Ritter\" dienen sollte.


Ich glaube nicht, dass man im Mittelalter KGs benutzt hat. Die Technik war viel zu unterentwickelt und die Gesundheitsrisiken viel zu groß! Die Ritter hatten ganz andere Sorgen. Wahrscheinlich gab es nur entsprechende literarische Phantasien - wie übrigens heute auch.

Zitat
und nun noch ein kleiner Gedanke SMmäßig von mir lach
Früher schliefen die Ritter und Burgfrauen zu mehreren in einem Bett. Dadurch konnten sie sich gegenseitig wärmen, die Schlafzimmer in der Burg waren nicht beheizt.
In so einer Situation kann ich mir gut vorstellen,
das ein Ritter den KG erfunden hat.


Nein, das stimmt nicht. Das Alltagsleben in einer mittelalterlichen Burg war ausgesprochen prüde. Strikte Geschlechtertrennung! Die Frauen hielten sich in der kalten Jahreszeit im Frauenzimmer auf, in der Kemenate (frz: cheminée von chemin = Kamin), dem einzigen Raum in der Burg, der beheizt war. Zutritt für männliches Dienstpersonal nur erlaubt, wenn frau einverstanden war. Wer sich der Burgherrin unsittlich näherte, war - je nach Naturell des Burgherrn - des Todes! Es gab auch Ausnahmen von diesen strengen Regeln - Sängerfeste, Hochzeiten usw., aber immer unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit. Die Minnesänger haben ihre Sehnsüchte in Verse gegossen -mehr war da wohl nicht.
Es blieb natürlich - traurig (?) - fast nur die Masturbation.

surfi
9. Re: Masturbation

geschrieben von mister am 05.12.04 20:35

Hallo zusammen
Der männliche Keuschheitsgürtel ist eine Erfindung der Neuzeit und nicht des Mittelalters. Im 18- 20 Jahrhundert glaubten die Menschen noch das Masturbation krank macht und verblödet. Auch heute ist dieser Irrglaube noch vorhanden. In Museen werden die unterschiedlichen Instrumente zur Masturbation- Verhinderung ausgestellt. Dabei war der Keuschheitsgürtel noch eine der humansten Erfindungen.

Bemerken möchte ich noch dass Beethoven nachts die Knaben in einem Heim beaufsichtigen musste um zu verhindern dass sie masturbierten und er in dieser Zeit einige seiner Sinfonien schrieb. Also ein damals normaler Beruf.
Viele Grüße
Michael
10. Re: Masturbation

geschrieben von bluevelvet am 05.12.04 22:04

Hab vor längerer Zeit mal irgendwo gelesen, dass KGs für Frauen im Mittelalter nicht die Funktion der Verhinderung des Fremdgehens, sondern des Vergewaltigtwerdens hatten. Es war eben keine zimperliche Zeit ...

Schönen Gruß
Bluevelvet

11. Re: Masturbation

geschrieben von mister am 05.12.04 22:33

Es gibt keinen Wissenschaftlichen Beweis dass im frühen Mittelalter zur Zeit der Kreuzzüge Frauen einen Keuschheitsgürtel tragen mussten. Alle
vorgestellten Modelle stammten aus der „Neuzeit“
Gruß Michael
12. Re: Masturbation

geschrieben von lady-sm am 06.12.04 02:03

@oxymoron,

Zitat

Schöne Statistik....Auch eine Aufschlüsselung nach Alter fehlt.

Es fehlt noch viel mehr: Aufschlüsselung nach Hautfarbe, single-monogam-polygam lebend, Religionszugehörigkeit, ...
Man"n" kann auch alles zerreden.

SMarten Gruß
13. Re: Masturbation

geschrieben von lady-sm am 06.12.04 02:14

@mister

Zitat

Der männliche Keuschheitsgürtel...


Dieses Thema stand hier bisher noch nicht zur Debatte.


Zitat

Es gibt hier keinen wissenschaftlichen Beweis dass im frühen Mittelalter...


Vom frühen Mittelalter hat hier noch niemand gesprochen. Gibt es wissenschaftliche Beweise, dass es nicht so war?

SMarten Gruß
(Diese Nachricht wurde am 06.12.04 um 02:14 von lady-sm geändert.)
14. Re: Masturbation

geschrieben von lady-sm am 06.12.04 02:58

@surfi,

Zitat

Ich glaube nicht, dass man im Mittelalter KGs benutzt hat.


In großer Anzahl sicher nicht.
Einige erhalten gebliebene KGs sind jedoch eindeutig auf die Entstehungszeit im Mittelalter zurück zu datieren (s. B.: Criminal Museum in Milano)


Zitat

Nein, das stimmt nicht.


So eindeutig kann man dieses m. E. nicht behaupten. Kemenaten (lat. caminus,-i,) waren in erster Linie Wohn-und Arbeitsräume, die Rittern und Adeligen vorbehalten waren. Später erst wurden die von Frauen benutzten Räume als Keminaten bezeichnet.

Schönen Gruß

Lady-SM

PS: Onanie, Olala macht Spass, wenn ich es erlaube, tralala

15. Re: Masturbation

geschrieben von mister am 06.12.04 05:41

Zitat Xrated
Zitat

Daher denke ich das der KG für Männer, mehr eine Erfindung der Neuzeit sind, und auch für eine gute Erfindung \"notgeiler Poppfrösche\" halte, die nicht wissen, wo ihr zu Hause ist ... Meine Auffassung. Ansonsten, warum sollte Mann/Frau sich nicht selbstbefriedigen können oder dürfen? Ich brauch kein KG, ich geh nit Fremd. Bei Männer ist Selbstbefriedigung sogar auch körperlich gesund.


Hallo Lady Sm
Wenn Du zitierst, dann Lese die Beiträge bitte etwas sorgfältiger.

Bitte definiere welchen Zeitraum Du unter das „Mittelalter“ verstehst.
Gruß Michael


16. Re: Masturbation

geschrieben von Why-Not am 06.12.04 08:17

Vielleicht sollten wir die Diskussion lieber etwas entspannter führen. Zumal es ohnehin bei wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema eher mager aussehen dürfte.

Mein "Kenntnisstand" dazu (auch nur aus Sekundärquellen):

Der Keuschheitsgürtel, in den Ritter vor Kreuzzügen ihre Frauen verschlossen, ist eine Erfindung späterer Zeiten. Genau wie bestimmte Folter-/Hinrichtungsgeräte (z. B. Eiserne Jungfrau), die erst "nachträglich" entwickelt und dem "finsteren Mittelalter" zugedichtet wurden, um gruselige Attraktionen zu haben. (Womit ich nicht behauptet habe, es hätte im Mittelalter keine Folter gegeben.)

Zur Zeit des franz. Sonnenkönigs sollen weibliche Bedienstete sich mit Keuschheitsgürteln vor den zudringlichen Avancen der Herrschaften geschützt haben.

In Venedig (während seiner Blütezeit) sollen Keuschheitsgürtel als Strafen eingesetzt worden sein. Wobei unklar ist, ob nur mit ihrem Einsatz gedroht wurde oder ob sie tatsächlich Verwendung fanden.

Soweit das, was ich "irgendwo" darüber gelesen habe. Aber falls hier ein Studenten der Geschichte mitliest (bzw. mitschreibt): Das wäre doch mal ein nettes Thema für eine Semester- oder Diplomarbeit, oder?

Why-Not
17. Re: Masturbation

geschrieben von Penthesilea am 06.12.04 09:37

hallo Why-Not,
Diplom- oder Magisterarbeiten zum Thema Keuschheit sind keine Mangelware ... es ist nur meistens in verwirrenden Titeln versteckt:
z.B.
Eine Untersuchung zum Verhältnis von Tugend und Institutionen / TU Dresden.

Gruß
Penthe



(Diese Nachricht wurde am 06.12.04 um 09:37 von Penthesilea geändert.)
18. Re: Masturbation

geschrieben von kedo am 06.12.04 09:46


Zitat
Bemerken möchte ich noch dass Beethoven nachts die Knaben in einem Heim beaufsichtigen musste um zu verhindern dass sie masturbierten und er in dieser Zeit einige seiner Sinfonien schrieb. Also ein damals normaler Beruf.


da hatten die buben ja ne schöne zeit mit dem symphonienschreibenden beethoven als aufsicht. war der damals schon taub?
super besetzung für diesen job dieser beethoven *lach*

übrigens finde ich die definition "Liebe an und für sich" – ob die jetzt im playboy oder sonst wo stand - gar nicht so verkehrt ... besonders wenn ich an meine langen solozeiten denke, passt das schon
19. Re: Masturbation

geschrieben von Gast träumerin am 06.12.04 10:00

Also...dann oute ich mich mal..*lächel*

Ich befriedige mich gern und es macht mir Spass. *sonst würde ich es wohl auch nicht tun...*

Für mich ist ein selbstverursachter Orgasmus allerdings immer "zweite Wahl". Ich empfinde die Orgasmen, die mir ein Mann schenkt, sehr viel intensiver. Wenn ich selbst Hand anlege, dann ist es einfach ein Abbau von Überdruck. Und so fühle ich mich dann auch. Wenn es dagegen ein Mann macht, so ist es für mich sehr viel intensiver. Und länger vorhalten tut es auch...

Liebe Grüsse
die Träumerin
20. Re: Masturbation

geschrieben von Gast surfi am 06.12.04 13:28

@ Why-Not

Zitat
In Venedig (während seiner Blütezeit) sollen Keuschheitsgürtel als Strafen eingesetzt worden sein. Wobei unklar ist, ob nur mit ihrem Einsatz gedroht wurde oder ob sie tatsächlich Verwendung fanden


Den einzigen „mittelalterlichen“ Keuschheitsgürtel, den ich je in natura gesehen habe, lag/liegt im Gefängnismuseum unter dem Dogenpalast in Venedig.


Der Keuschheitsgürtel wurde auch „Florentiner Gürtel“ genannt. Die erste Darstellung eines Keuschheitsgürtels gibt es in einem Codex von 1405 in der Göttinger UB, demzufolge KGs von Florentinerinnen getragen wurden. Weitere Darstellungen stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Es ist also zu vermuten, dass KGs, wie auch andere hier geschrieben haben, nicht schon seit den Kreuzzügen im Hohen Mittelalter in Gebrauch waren, um die Keuschheit der Ehefrau zu sichern bzw. sie vor einer Vergewaltigung zu schützen.

Als Masturbationsverhinderungsgerät waren und sind sie wohl unbrauchbar, wenn der/die Schlüsselhalter/in weit weg ist.

Interessant ist es mal, nicht nur der Geschichte der KGs nachzugehen, sondern auch den Begriff „Keuschheit“ auf seine frühere Bedeutung hin nachzuschlagen:
„Keuschheit“ < kiuscheheit (mittelhochdeutsch) < küski (althochdeutsch) < conscius (lateinisch) = „eingeweiht“ oder „bewusst“.

surfi
21. Re: Masturbation

geschrieben von Gast Pobärchen am 06.12.04 13:44


Hi Freunde der Keuschheit,

mit Verlaub sei daran erinnert, dass das Thema dieses Threads „Masturbation“ und nicht „Geschichte des Keuschheitsgürtel“ lautet.

Gleichwohl, sofern hierzu Informationsbedarf besteht, sei darauf hingewiesen, dass nach der Meldung der Agence France-Presse 8:36 PM 6/22/1996, Chastity belts never existed.

“ Two historians say chastity belts are purely medieval myths LONDON -- Chastity belts never existed. They are nothing more than Victorian myths. So say two British historians, whose views are shared by some of the country s biggest museums, the Sunday Times newspaper reports. "Apart from a handful of prisoners who wore them for protection against licentious warders, it is unlikely belts were anything more than a handy gag for burlesque writers," historian James Brundage was quoted as saying. Felicity Riddy, of the Center for Medieval Studies at York University, agreed. "There is no medieval evidence, from Chaucer or anyone else. It all points to an early urban myth brought back to life by the Victorians," she said. Chastity belts are popularly thought to have been invented in the Middle Ages to prevent women from engaging in sexual intercourse. The British Museum in London has already removed from exhibition a supposedly medieval chastity belt, which has been on view since 1846. "It is probable that the majority of existing examples were made in the 19th century as curiosities for the prurient or jokes for the tasteless," a spokesman for the museum was quoted as saying.”

Woraufhin die Süddeutsche Zeitung mit dem Streiflicht „Brünhilds Gürtel„ kam:

„ (SZ) Es gibt begehbare Frauen (wie die monumentale Bavaria auf der Münchner Theresienwiese) und vollkommen unzugängliche. Es gibt verschlossene und solche mit offener Art. Und, aus tiefem Herzen sei s gesagt und nicht aus Angst vor einer erbarmungslosen correctness: All das trifft auch auf Männer zu. Warum aber hat dann im Verlauf der Geschichte der Wille einmal derartig zur Vorstellung werden können, Frauen könnten verschließbar sein. Und der Mann könne den Schlüssel besitzen, der den Zugang zum Wesen des anderen Geschlechts ermögliche, obwohl doch jeder weiß, dass ihm dieser Schlüssel höchstens geliehen wird, großmütig, gnädig, für die Dauer von zwei, drei Wimpernschlägen.
Die Vorstellung ging dahin, daß sich die Ritter des Mittelalters, zumal die lange unter dem Zeichen des Kreuzes herumvagabundierenden, das Monopol mit einem Instrument gesichert hätten, das man Keuschheits- oder Venusgürtel nannte, zu Zeiten auch Florentiner Gürtel. Ganz ehrlich: Hat das je einer geglaubt? Daß die Ritter auf ihren schweren Kampfrössern ewig hinter dem Heiligen Gral her waren, mal einen Fiesling in schwarzer Rüstung aus dem Sattel hebend, mal eine weißgewandete Jungfrau befreiend, die von widerwärtigen Typen an einen Baum gebunden worden war? Und dass die Damen in all der Zeit gottergeben dem Schmus diverser Minnesänger lauschten, sich aber nie dieses blöden Gürtels hätten entledigen können, wenn ihnen danach war? Eine dümmere Geschichte hätte sich nicht erfinden lassen, ausgenommen vielleicht die vom Wolf der das Rotkäppchen gefressen hat, wo nun wirklich klar ist, dass das Rotkäppchen den verhärmten, zahnlosen Wolf mit ihrer Schürze erdrosselte, nachdem der in seiner Not an die Hütte geklopft hatte.
Und doch hat sich diese Geschichte gehalten bis in unsere Tage, bis hin zu der Keuschheitsgürtel-Fabrikation der Firma Anne Hugessen in Essex, die in den siebziger Jahren die Aufhebung der Kaufsteuer erreichte, weil es sich nicht um ein Kleidungsstück, sondern um eine "Sicherheitsvorrichtung" gehandelt habe. Wir bleiben im Lande, denn soeben haben britische Historiker der Sunday Times enthüllt, die Florentiner Gürtel seien im großen und ganzen eine Erfindung des 19. Jahhunderts, eine Art "Scherzartikel" des Viktorianischen Zeitalters, möglicherweise auch eine sadistische Ausprägung dieser prüden Epoche. Wer sich das Bildnis der gestrengen Königin Victoria, Kaiserin von Indien, vor Augen hält, wird das ein wenig nachvollziehen können. Prinz Charles übrigens, das spricht für seinen nüchternen Sinn und seine Abneigung gegen historische Mythen, hat nach Angaben eines Firmensprechers 1973 zwei eisengeschmiedete Gürtel aus der Hugessen-Produktion erstanden - um sie als praktische Halter für Toilettenpapierrollen zu benutzen.

(Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 24. Juni 1996, 52. Jahrgang, 26. Woche, Nummer 143, Das Streiflicht, S. 1)“

Und seitdem steht im Neuen Lexikon der populären Irrtümer von Krämer, Trenkler, Krämer, Piper, 2000, dass der Keuschheitsgürtel vermutlich eine englische Erfindung des frühen 19. Jahrhunderts ist und dass die Geschichten von den Kreuzrittern, die sich derart die Treue ihrer zurückgelassenen Ehefrauen sichern wollten, allesamt erfunden sind. So seien auch die Exemplare von Keuschheitsgürteln, die in seriösen Museen gezeigt wurden, inzwischen verschwunden.

Aber zurück zum Thema Masturbation.

Also aus anthroposophischer Sicht, wird bei gewohnheitsmäßiger und exzessiver Masturbation der Rat gegeben, nach den auslösenden oder verstärkenden Umgebungseinflüssen zu suchen. Häufig seinen Ablehnung, fehlende Freundschaften, Langeweile oder moralischer Druck die Ursache und bedürfen der Behandlung. Das unausgewogene seelische Gleichgewicht bedarf der Wiederherstellung. Hilfreich erweise sich hier das Wecken neuer Interessen, so dass die Aufmerksamkeit vom eigenen Körper abgelenkt wird. Bewährt haben sich auch körperliche Anstrengungen durch Spiele und Wandern und das Vermeiden intellektueller Überforderungen.

Also, auf geht´s, sind neue Interessen gefunden, dann lässt das mit der Masturbation schon nach. Dagegen stehen nun die bereits angeführten Untersuchungen, wonach sich die Beschwerden einer chronischen, nicht-bakteriellen Prostata-Entzündung durch regelmäßige Selbstbefriedigung bessern und sogar Prostatakrebs um so unwahrscheinlicher ist, je häufiger Mann onaniert. Andererseits reduziert Masturbation die Lebensenergie und macht einsam. Ist halt irgendwie ein zweischneidige Sache, die Sache mit der Masturbation.

Ciao
Pb
22. Re: Masturbation

geschrieben von Why-Not am 06.12.04 14:12

Zitat
Andererseits reduziert Masturbation die Lebensenergie und macht einsam.

Wobei sich die Frage stellt, was Ursache und was Wirkung ist. Wird jemand einsam, weil er masturbiert? Oder masturbiert jemand, weil er einsam ist? (Ich tippe auf letzteres, wenn beide Punkte zutreffen.)
23. Re: Masturbation

geschrieben von Kilroy am 06.12.04 14:23

uiuiui, da hab ich ja ein heißes Thema losgetreten...und dabei wollte ich nur wissen, wie ihr zu Masturbation steht

Freundschaft!
24. Re: Masturbation

geschrieben von Gast surfi am 06.12.04 18:04

@ Pb

Zitat
Hilfreich erweise sich hier das Wecken neuer Interessen, so dass die Aufmerksamkeit vom eigenen Körper abgelenkt wird.


Diese Aussage kann nicht deutlich genug unterstrichen werden. Die katholische Kirche, die auch auf diesem Sektor dem Rest der Welt seit uralten Zeiten weit voraus ist, hat nicht ohne tiefen Grund bei der Masturbation (Onanie) ersatzweise zuerst auch von der Sünde der Ipsation gesprochen, womit sie zu Recht die rein körperliche Ich-Bezogenheit des modernen Menschen bloßlegte. *gg*

Zitat
Häufig seien [.] fehlende Freundschaften, Langeweile [...] die Ursache und bedürfen der Behandlung. Das unausgewogene seelische Gleichgewicht bedarf der Wiederherstellung.


Jau! Langeweile und Müßiggang sind aller Laster Anfang!

Zitat
Bewährt haben sich auch [...] das Vermeiden intellektueller Überforderungen


LOL! Die neue PISA-Studie hat auch festgestellt, dass deutsche Lehrerinnen und Lehrer die Masturbationsfrequenz deutscher Schüler relativ erfolgreich durch intellektuelle Unterforderung nach unten gedrückt haben.


@ Penthesilesa

Zitat
Masturbation ist die eigenhändige Verwaltung eines Mangelzustandes ...


Also eigenhändig schon ..., das stimmt, zumindest in der Mehrzahl der dafür aufgewendeten körperlichen Bewegungsabläufe, aber ...
wenn man den biblischen Namenspatron Onan zugrundeliegt, so kann man nicht sagen, dass er einen Mangelzustand verwaltet hat, sondern einen gewissen Überschuss nicht seiner natürlichen Bestimmung zugeführt und seinen Samen sinnlos auf dem Boden verspritzt hat, welch letzteres die eigentliche Sünde wider die Natur war. *g*

Orgiastische Grüße
surfi
(Diese Nachricht wurde am 06.12.04 um 18:04 von surfi geändert.)
25. Re: Masturbation

geschrieben von bluevelvet am 06.12.04 19:28

Zitat Pobärchen:

Zitat

Das unausgewogene seelische Gleichgewicht bedarf der Wiederherstellung. Hilfreich erweise sich hier das Wecken neuer Interessen, so dass die Aufmerksamkeit vom eigenen Körper abgelenkt wird. Bewährt haben sich auch körperliche Anstrengungen durch Spiele und Wandern und das Vermeiden intellektueller Überforderungen.


Ach, lasst die Leute sich doch einen runterholen ... und noch einen ... und noch einen ... und ...

Gegen "Energieverlust" helfen dann ausruhen, frische Luft und gutes Essen. *ggg*

Meint
Bluevelvet


(Diese Nachricht wurde am 06.12.04 um 19:19 von bluevelvet geändert.)
(Diese Nachricht wurde am 06.12.04 um 19:28 von bluevelvet geändert.)
26. Re: Masturbation

geschrieben von bluevelvet am 06.12.04 19:29

@ surfi

Zitat

LOL! Die neue PISA-Studie hat auch festgestellt, dass deutsche Lehrerinnen und Lehrer die Masturbationsfrequenz deutscher Schüler relativ erfolgreich durch intellektuelle Unterforderung nach unten gedrückt haben.


Dann gehöre ich wohl zu den Lehrern, die zur Verbreitung des Lasters der "widernatürlichen Selbstschändung" (I. Kant) beitragen: Auf meine Frage nach ihren Lieblingsbeschäftigungen machten von den 16 Jungen in der Klasse die Mehrheit eindeutige Handbewegungen, worauf alle lachten - zugegeben, ich auch ...

Bluevelvet
(der jetzt `was essen muss, da ansonsten seine Energie und sein seelisches Gleichgewicht auch ohne M. weg sind. *gg*)


(Diese Nachricht wurde am 06.12.04 um 19:29 von bluevelvet geändert.)
27. Re: Masturbation

geschrieben von Penthesilea am 06.12.04 20:00

Zumindest könnte man dem Schwäbischen Albverein das künftige Motto vorschlagen:
W a n d e r n s t a t t W i c h s e n

Gruß
Penthe
28. Re: Masturbation

geschrieben von Gast surfi am 06.12.04 20:23

Madame,

comme ordinaire! Je ne suis pas très enchanté.

surfin

29. Re: Masturbation

geschrieben von oxymoron am 06.12.04 22:17

Moin moin

@lady-sm
Es ging mir nicht darum, die Statistik zu *zerpflücken*. Vielleicht sollten wir uns darauf beschränken, daß die überwiegende Mehrheit beiderlei Geschlechts masturbiert. Die Häufigkeit ist sicherlich von Mensch zu Mensch verschieden und für die allgemeine Betrachtung nicht wichtig.

@surfi
Ich bin ein wenig verwundert über Deinen Kommentar. Wenn ich an einige Deiner Beiträge denke, bist Du doch ein Mann der klaren Worte und ich kann mir nicht vorstellen, daß Du darauf ein Monopol beanspruchst *gg.
Außerdem haben die Schwaben genug mit der "Kehrwoch" und "schaffe, schaffe, Häusle baue" zu tun, da bleibt keine Zeit für andere Dinge. Laut Statistischem Landesamt ist allerdings seit einigen Jahren eine rückläufige Geburtenzahl zu beobachten, so daß sich durchaus die Frage stellt, ob die Schwaben jetzt mehr masturbieren als früher .

oxymoron
30. Re: Masturbation

geschrieben von mister am 06.12.04 22:58

Ist für Priester und Mönche, die Keuschheit geschworen haben auch die Masturbation verboten, oder gilt das Zölibat nur für Ehelosigkeit?
Viele Grüße
Michael
31. Re: Masturbation

geschrieben von bluevelvet am 07.12.04 06:00

Moin Michael,

Zölibat bedeutet in diesen Zusammenhängen auch Masturbationslosigkeit. Aber: "Was man nicht sieht, ist so gut wie nicht vorhanden." (Baltasar Gracian) *gg*

Bluevelvet


(Diese Nachricht wurde am 07.12.04 um 06:00 von bluevelvet geändert.)
32. Re: Masturbation

geschrieben von Gast surfi am 07.12.04 10:56

Zum Thema Keuschheit, dem Antipoden zum Thema Masturbation:

LAUDATU SI MI SIGNORE
PER SOR AQUA
LA QUALE E MULTO UDITILE
E HUMELE PRETIOSA E CASTA

(aus dem Sonnengesang des Franziskus von Assisi)



Übersetzung:
Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
so dienlich ist`s
und demütig
und kostbar
und keusch.


(Diese Nachricht wurde am 07.12.04 um 10:56 von surfi geändert.)
33. Re: Masturbation

geschrieben von Gast surfi am 07.12.04 14:11

Der obige Aufsatz von Pb ist an gedanklicher Schärfe und Klarheit sowie an unbedingtem Willen, dieses Land zu retten, kaum noch zu toppen.
Danke Pobärchen und: Selten so gelacht. *LOL*

Zwei Dinge kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen:
Zitat
Aber Frauen können Lustgewinn auch durch den Verzehr einer Tafel Schokolade oder den Kauf neuer Schuhe bekommen. Wahrscheinlich onanieren sie daher weniger.

Ein Blick in den Schuhschrank meiner Frau (Sie hat einen eigenen vom Fußboden bis zur Decke!) bestätigt dies vollkommen.

Zitat
Es sinkt der Testosteronspiegel. Und damit geht einher die Abnahme des Wohlbefindens, der kognitiven Fähigkeiten, der sexuellen Aktivität, der Erythrozytenzahl, von Muskelstärke, Knochendichte und Immunkompetenz. Außerdem kommt es langfristig zu einer Zunahme der Fettmasse, Depressivität, Schlafstörungen, Neigung zu diabetischer Stoffwechsellage und erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Langfristig sind am Auffälligsten: Libidoverlust und erektile Dysfunktion, Depressivität, Antriebsarmut, verminderte Muskelmasse und -kraft, Anämie, Hitzewallungen und – zunächst kaum spürbar – Osteoporose. Auch Schlafstörungen, Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörungen gehören wahrscheinlich in den Kanon der Folgen exzessiver Onanie. Ferner wirst Du mürrischer, hast unvermittelte Schweißausbrüche bei kleinsten Stresssituationen


Gottseidank, trifft bei mir alles nicht zu! Was beweist, dass ich nicht w i c h s e oder höchstens zweimal im Jahr, wenn`s hochkommt, ähm ..., im wahrsten Sinne des Wortes. *gg*

Libidinöse Grüße und Küßchen an alle
surfilein (*ganz lieb*)
34. Re: Masturbation

geschrieben von bluevelvet am 07.12.04 19:00

Zitat

Der obige Aufsatz von Pb ist an gedanklicher Schärfe und Klarheit sowie an unbedingtem Willen, dieses Land zu retten, kaum noch zu toppen.
Danke Pobärchen und: Selten so gelacht. *LOL*


Einfach herrlich! Bin voll d`accord mit surfi! *ggg*


Ansonsten

1. war das mit meinen Schülern gar nicht so kumpelhaft verbrüdernd, zeigt aber doch ein gutes Klassenklima - oh, hätten sie doch mehr Angst vor mir! Oderint dum metuant! *gg*

2. fällt mir zum Thema der Schluss von Wilhelm Buschs "Frommer Helene" ein:


Als Onkel Nolte dies vernommen,
War ihm sein Herze sehr beklommen.

Doch als er nun genug geklagt:
"Oh!" - sprach er - "Ich hab`s gleich gesagt!

Das Gute - dieser Satz steht fest -
Ist stets das Böse, was man läßt!

Ei, ja - Da bin ich wirklich froh!
Denn, Gott sei Dank! ich bin nicht so!!"


Oh, oh, oh ...
Bluevelvet


(Diese Nachricht wurde am 07.12.04 um 19:00 von bluevelvet geändert.)
35. Re: Masturbation

geschrieben von Gast Pobärchen am 09.12.04 07:52

Völlig aufgeklärt und liberal, in Kenntnis dass die Selbstbefleckung nicht die gesunde geschlechtliche Entwicklung eines Menschen behindere und nicht zur Gehirnerweichung und nicht zum Rückenmarksschwund führe, wird hier lachend die Zustimmung zur allgemeinen W i c h s e r e i  erklärt. Klar, es ist inzwischen Allgemeingut, dass weder Krebs noch psychiatrische Krankheitsbilder durch die Masturbation hervorgerufen werden. Man weis halt, dass Masturbation nicht mit gesundheitlichen Schäden verbunden ist, und dass Selbstbefriedigung kein Ersatz für etwas ist, sondern eine eigenständige Form der Sexualität, die dem persönlichen Lustgewinn dient und für die Entwicklung einer gesunden Sexualität hilfreich ist. In diesem Beritt outet sich die Träumerin als bekennende Wichserin und bluevelvet berichtet im Vakuum zwischen autoritärer und antiautoritärer Erziehung von seinem kumpelhaften Schulterschluss mit bekennenden Schülern. Klar, aufgeklärt wie man ist, wertet man die Masturbation nur dann als störend oder sogar krankhaft, wenn sie öffentlich bzw. zwanghaft ausgeübt und zur Sucht wird.

Also, ich möchte da mal eine Gegenmeinung artikulieren.

Zum einen stellt sich mir die Frage, ob nicht doch zwischen den Geschlechtern zu differenzieren ist. Oxymoron gab dies kurz zu bedenken, zog aber den Aspekt gleich wieder zurück.

Dafür spricht, dass nach den meisten Statistiken Frauen wenigen onanieren, wie Männer. Obwohl es für Mädchen sehr wichtig ist, ihren Körper kennen zu lernen, um sich mit ihrer Sexualität vertraut zu machen. Das Berühren und Stimulieren der Geschlechtsteile ist hierfür zweifelsohne sehr hilfreich, denn eine gute Kenntnis des eigenen Körpers hilft, eventuelle Unsicherheiten beim Geschlechtsverkehr zu mindern. Aber Frauen können Lustgewinn auch durch den Verzehr einer Tafel Schokolade oder den Kauf neuer Schuhe bekommen. Wahrscheinlich onanieren sie daher weniger.

Ferner möchte ich darauf hinweisen, das beim Mann bei der W i c h s e r e i  schon etwas mehr passiert, als nur ein kurzes Glücksgefühl. Es sinkt der Testosteronspiegel. Und damit geht einher die Abnahme des Wohlbefindens, der kognitiven Fähigkeiten, der sexuellen Aktivität, der Erythrozytenzahl, von Muskelstärke, Knochendichte und Immunkompetenz. Außerdem kommt es langfristig zu einer Zunahme der Fettmasse, Depressivität, Schlafstörungen, Neigung zu diabetischer Stoffwechsellage und erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Langfristig sind am Auffälligsten: Libidoverlust und erektile Dysfunktion, Depressivität, Antriebsarmut, verminderte Muskelmasse und -kraft, Anämie, Hitzewallungen und – zunächst kaum spürbar – Osteoporose. Auch Schlafstörungen, Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörungen gehören wahrscheinlich in den Kanon der Folgen exzessiver Onanie. Ferner wirst Du mürrischer, hast unvermittelte Schweißausbrüche bei kleinsten Stresssituationen.

Beispiel: Wer sich Vormittags zweimal einen runter geholt hast und nachmittags bei Kaufhof seine Märchenprinzessin sieht, wird auch schon die Erfahrung gemacht haben, dass aus einem Kennenlernen nichts wird. Selbst wenn sie einem Flirt nicht abgeneigt wäre, wird sich bei dem W i c h s e r  halt eine gewisse Antriebsarmut breit machen.

Daher, Männer verlieren etwas bei der W i c h s e r e i. Gut, sie können bei der Masturbation schon lernen, eine gewisse Ejakulationskontrolle aufzubauen. Das Auseinanderklaffen zwischen männlichen und weiblichen Orgasmus wird ja damit erklärt, dass der Mann bei der Befriedigung der Frau seine soziale Kompetenz zeigt. Sie braucht länger und darauf muss er sich einstellen. Hierdurch zeigt er ihr dann, dass er über seine eigene Befriedigung hinaus handeln kann und somit zu weiteren Taten in einer gemeinsamen Beziehung fähig wäre.

Es ist darüber hinaus ein Zeichen von Erwachsensein, wenn auf den Expressionismus der freien W i c h s e r e i  mit der Ästhetik eines ausgefeilten Sexualaktes geantwortet wird. Wer die hierfür erforderliche Askese durchhält, zeigt weniger den Drang zur Selbstsaufgabe als eine Liebe zum Absoluten.

Vielleicht ist die verbreitete männliche W i c h s e r e i  ja auch der Grund, warum es keine Männer mehr gibt, warum nur noch biologisch männliche Wesen anzutreffen sind. Frauen nehmen überall überhand, sind schon in der Schule besser, stellen mehr Studenten und es werden heute schon Zahlen gehandelt, wann sie wohl den Männeranteil der Ärzte, Juristen und Architekten überschreiten.

Also, enthaltsame Männer braucht das Land.

Gruß
Pb

(Diese Nachricht wurde am 09.12.04 um 07:52 von Pobärchen geändert.)


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