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Thema:
eröffnet von Chinolina am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von forSIRsfunonly am 10.04.04 02:24

1. Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von Chinolina am 15.01.03 16:31

Vor einiger Zeit habe ich das Buch: „Die Geschichte der O“ von Réage, Pauline gelesen. Dieses Buch hat mich fasziniert. Nicht nur weil die O solch eine Liebe und Hingabe zu ihren Geliebten empfindet, sondern auch weil einige Akteure so lebensecht dargestellt werden.
Ich weis nicht, ob ihr dieses Buch kennt, trotzdem möchte ich doch gern wissen, was ihr, die dieses Buch gelesen haben, darüber und über die Akteure denkt.
Ich mache, damit es euch leichter fällt, gleich den Anfang, denn dieses Buch schwirrt mir in letzter Zeit so oft durch den Kopf, dass es schon unnormal ist *grins*. Oft diskutiere ich auch mit anderen stundenlang über dieses Buch und was da raus kommt, ist echt interessant.

O in ihrer Liebe und Hingabe zu Renè hat mich tief beeindruckt. So manches mal stellte ich mir vor, wie ich in dieser Rolle klar gekommen wäre. Doch im Gegensatz zu ihr, hätte ich wohl kläglich versagt. Sie hat einen so starken Geist und einen starken Willen, ihre Liebe überbrückt die härtesten Grenzen. Sie schafft es sogar, dass Sir Stephen sich in sie verliebt, was er ja am Anfang für unmöglich hielt.
Renè der geliebte der O, für den sie nach Roissy geht ist in meinen Augen schwach. Er nutzt nur die Liebe von O aus, um sie für ihren Bruder, Sir Stephen zu gewinnen. Der Typ hat kein Rückrad und dominant ist der schon gar nicht, so dass er mich überhaupt nicht beeindruckt *grins*.
Sir Stephen, dessen Namen einige „Doms“ gern als Nick wählen ist an sich ein Mann mit einer harten Schale, aber einen weichen Kern. Seine Dominanz und seine Härte strahlen dem Leser schon beim Lesen des Buches entgegen und doch hat man von Anfang an das Gefühl, dass da ein weicher Kern in ihn steckt, der nur durch O geweckt werden musste.
Aber einer der überstrahlt alle männlichen Akteure in diesem Buch. Naja, jedenfalls ist es meine Meinung. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich es sehr mag, wenn mir sehr viel Dominanz entgegen gebracht wird oder weil ich mich sehr gut in einige Akteure hineinversetzen kann. Piere, der Diener auf Roissy überragt alle männlichen Akteure. Er der als Diener, Bewacher, Beschützer und auch Bestrafender, geht in seiner Rolle vollkommen auf. Trotz dass er eine „untergeordnete“ Rolle spielt, ist es doch der Mann, der wohl den Subs am meisten beeindruckt. Ich bin sogar fest der Meinung, dass dieser Mann es wert gewesen wäre, die stolze O für sich zu gewinnen. Wenn er selber eine Sklavin hätte, dann wäre es wohl auch ein Herr gewesen, wie ihn sich viele Subs wohl wünschen würden.

Oder was sagt ihr dazu?

Chinolina
2. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von Bontainer am 17.01.03 15:50

Hmmm,

ich habe das Buch zwar seit bestimmt zwanzig Jahren nicht mehr gelesen, aber sowohl Buch als auch Film haben für mich immer eine ganz besondere Bedeutung gehabt.

Als damals die Bilder vom (wunderschönen) Film von Just Jaecklin, mit Pauline Reage in der Hauptrolle, durch die Medien gingen war das für mich eine Offenbarung.

Ich muss so ca. 15 gewesen sein und plötzlich sah ich Bilder von denen ich sonst nur geträumt hatte, ich wusste nicht einmal das es so etwas gab, bzw. das es noch andere Menschen gab, die ähnliche Sehnsüchte wie ich hatten.

Meine damalige (und jetzige) Freundin teilte die Liebe zu Buch und Film mit mir, der Rest ist Geschichte....
3. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von Gast träumerin am 05.03.03 14:33

ja, auch mich hat das buch sehr beeindruckt, obwohl ich sicher nicht bereit wäre, so weit zu gehen. allerdings gibt es ein zweites buch. "rückkehr nach roisse". denn irgendwann hat sir stephen die schöne O satt. er schickt sie zurück. dort verbleibt sie noch eine zeitlang. irgendwann kann sie nicht mehr ertragen, dass sir stephen sie verstösst.
sie bittet ihn um den tod und er wird ihr grossmütig gewährt.....
aber kribbeln tut es bei mir auch ganz gewaltig, wenn ich die bücher mal wieder vorhole..
kribbelige träumerin
4. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von J_Oxtrap am 09.03.03 22:18

Hallo Chinolina,

Ich mag auch die Geschichte der O sehr - ich hatte sogar angefangen, das Buch einzuscannen, um davon eine schwule Version zu machen, also Wort für Wort das gleiche Buch, nur schwul... Ich bin aber an der Arbeitsmenge gescheitert. Vielleicht wenn ich irgendwann einen KH finde, kriegt er Lust, mir es vollenden zu lassen


Eines mag ich am ganzen Buch nicht: O wird zum Tier und zum Objekt und muß am Schluß sterben, weil ihr keine Steigerung übrig bleibt. Auf einer Seite ist das mir zu unmenschlich, SM ist hauptsächlich eine menschliche Sache und ich finde es nicht interessant, wenn ein Hund gequält wird, und genauso nicht, wenn es jemand ist, der zu einem Tier reduziert wurde. Auf der anderen Seite finde ich diesen gezwungenen Schluß literarisch schwach - das hat auch die Autorin gemerkt, und sie macht als ob das Ende offen wäre, aber es ist es eigentlich nicht.


René ist offensichtlich devot und wird wahrscheinlich problemlos einen guten schwulen Herrn finden (der Glückliche!) - warum Sir Stephen diese Rolle nicht übernimmt bleibt mir unklar, er benutzt auch O nur von hinten...


Und ja, die faszinierendste Figur ist auch meiner Meinung nach Pierre, der beide Seiten erlebt. Und er ist keusch!! Nachdem er O geschlagen hat, vergewaltigt er sie nicht, obwohl er es könnte. Die Befriedigungen, die die Frauen den Wächtern geben, um sich vor der Peitsche zu retten, werden auch nur als Ausnahmen beschrieben: Eigentlich sind in Roissy die männlichen Diener keusch.

(Für die, die es interessiert, gibt es auf meiner Festplatte ein Paar Bilder aus einer unbekannten Video, wo ein in einem Keuschheitskäfig gehaltener Wächter sich um einen in einem Ganzkörperkäfig gehaltenen Mann kümmert...)

Die Szene bei der Lesbe, wo jeden Tag rausgewürfelt wird, welche Sklavin gepeitscht und ausgestellt wird, mag ich am liebsten - nicht nur, weil zufällige Strafen mir gefallen, sondern auch, weil O an dieser Gelegenheit auch einmal selbst die Peitsche in der Hand hat Und sie muß sogar gebremst werden! In Rom waren auch die Befreiten bekannterweise die strengsten und grausamsten Herren.


Ansonsten finde ich einige Sätze einfach genial:
Zitat
- Haben Sie sie schon gepeitscht?
- Noch nie, aber...
- Gut so! Wenn Sie sie ab und zu ein bißchen peitschen, und sie daran Vergnügen hat, nein. Man muß den Moment des Vergnügen übergehen, um Tränen zu bekommen.

Zitat
- Sie haben Glück.
- Wieso Glück?
- Hat Ihr Liebhaber Sie hier mitgebracht?
- Ja, sagte O.
- Man wird Ihnen viel härter sein.
- Ich verstehe nicht...
- Sie werden sehr schnell verstehen.

Zitat
Man hatte sie von ihren Händen befreit.

Zitat
Sie mochte die Idee der Qual, wenn sie sie erlitt, hätte sie die ganze Welt verraten, um ihr zu entkommen, wenn sie zu Ende war, war sie glücklich, sie erlitten zu haben, um so glücklicher, wenn sie länger und grausamer gewesen war.
5. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von Chinolina am 10.03.03 09:52

Zitat


Ich mag auch die Geschichte der O sehr - ich hatte sogar angefangen, das Buch einzuscannen, um davon eine schwule Version zu machen, also Wort für Wort das gleiche Buch, nur schwul...



Du weist dass dies verboten ist?
Warum schreibst du nicht selber so ein Buch und nimmst diese Geschichte als Vorlage? Es ist doch langweilig kopiertes zu benutzen. Eigene Gedanken und Gefühle sind doch mehr wert als eine erdachte Geschichte, denn diese Geschichte ist die Fantasie einer Frau.


Zitat


Eines mag ich am ganzen Buch nicht: O wird zum Tier und zum Objekt und muß am Schluß sterben, weil ihr keine Steigerung übrig bleibt. Auf einer Seite ist das mir zu unmenschlich, SM ist hauptsächlich eine menschliche Sache und ich finde es nicht interessant, wenn ein Hund gequält wird, und genauso nicht, wenn es jemand ist, der zu einem Tier reduziert wurde.



Hier muss ich mich wohl etwas vorsichtiger ausdrücken. Vielleicht ist es da durch, weil ich beide Seiten beim SM kenne. Oft sind mir beim Lesen des Buches einige Gedanken gekommen wo ich sagte: "Merkt diese Frau nicht, dass dies nicht allein Liebe, sondern Hörigkeit ist? Kennen die Männer die Peitsche nur als Strafinstrument? Viel Fantasie hat die Schreiberin nicht aufgebracht, denn es gibt so viele erotische Spiele, wo man wen zum Orgasmus "hochpeitschen" kann, ohne zu schlagen.


Zitat


Auf der anderen Seite finde ich diesen gezwungenen Schluß literarisch schwach - das hat auch die Autorin gemerkt, und sie macht als ob das Ende offen wäre, aber es ist es eigentlich nicht.



Ist es denn nicht offen? Nimmt O sich denn das Leben? Wenn ja, wo steht das? Ist der Kerl es denn wert gewesen für ihn zu sterben? Oder lernt sie doch noch wen kennen, der ihr zeigt, was wirkliche Liebe und Erotic ist?


Zitat


René ist offensichtlich devot und wird wahrscheinlich problemlos einen guten schwulen Herrn finden (der Glückliche!) - warum Sir Stephen diese Rolle nicht übernimmt bleibt mir unklar, er benutzt auch O nur von hinten...



Nun wird mir alles klar *feix* René ist schwul. Deshalb kann er mit O nichts anfangen.
Sir Stephen benutzt zwar seinen Bruder Rene aber so wie ich es gelesen habe, geilt er sich nur an Frauen auf. Mit Männer hat er nix am Hut.

Zitat


Und ja, die faszinierendste Figur ist auch meiner Meinung nach Pierre, der beide Seiten erlebt. Und er ist keusch!! Nachdem er O geschlagen hat, vergewaltigt er sie nicht, obwohl er es könnte. Die Befriedigungen, die die Frauen den Wächtern geben, um sich vor der Peitsche zu retten, werden auch nur als Ausnahmen beschrieben: Eigentlich sind in Roissy die männlichen Diener keusch.



Oh ja Pierre ist wirklich der Mann, den wohl eine devote masochistische Frau schneller verfallen würde, als ihm wohl lieb wäre *fg*, denn er ist innerlich stark und hat sehr viel Gefühl. Er wäre wohl für viele devote Frauen der ideale Dom.

Zitat


Die Szene bei der Lesbe, wo jeden Tag rausgewürfelt wird, welche Sklavin gepeitscht und ausgestellt wird, mag ich am liebsten - nicht nur, weil zufällige Strafen mir gefallen, sondern auch, weil O an dieser Gelegenheit auch einmal selbst die Peitsche in der Hand hat Und sie muß sogar gebremst werden!



Bei diese Szene habe ich erst mal krampfhaft geschluckt, denn es muss für die devote O eine große Überwindung gewesen sein. Das merkt man dann auch, als sie die Peitsche fallen lässt, sich entschuldigt und rausrennt.


Ich habe das Buch nicht zur Hand, aber eine Szene beeindruckte mich doch schon etwas. O wird gefragt, ob sie denn glücklich ist, wenn sie andere Männer befriedigt. Sie antwortet mit ja, denn sie weiss dann, dass sie ihren Geliebten damit glücklich macht.
Dann kam aber schon die Frage auf: Weiss der Geliebte von O es denn zu schätzen, welches Geschenkt ihn O damit macht?

Chinolina
(Diese Nachricht wurde am 10.03.03 um 09:52 von Chinolina geändert.)
6. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von J_Oxtrap am 10.03.03 17:44

Zitat
Zitat

Ich mag auch die Geschichte der O sehr - ich hatte sogar angefangen, das Buch einzuscannen, um davon eine schwule Version zu machen, also Wort für Wort das gleiche Buch, nur schwul...


Du weist dass dies verboten ist?


Naja es ist verboten, es danach zu veröffentlichen, nicht, es im Kämmerlein für sich zu machen.

Zitat
Warum schreibst du nicht selber so ein Buch und nimmst diese Geschichte als Vorlage?


Es würde genauso den Urheberecht brechen, und es wäre viel Arbeit - ich habe andere Fantasien ab und zu aufgeschrieben... Aber ich bin nicht der Mann dafür, nicht jeder kann Schriftsteller sein


Zitat
Viel Fantasie hat die Schreiberin nicht aufgebracht, denn es gibt so viele erotische Spiele, wo man wen zum Orgasmus \"hochpeitschen\" kann, ohne zu schlagen.


Ja - die Erklärung liegt im ersten Satz bzw. Dialog, den ich zitiert habe: "Wenn Sie sie ein bißchen peitschen, und sie daran Vergnügen findet, nein. Man muß über den Moment des Vergnügen gehen, um Tränen zu bekommen." Es geht nirgendwo im Buch um Os Vergnügen oder Orgasmus - nur Schmerz, und sogar kichts von dem guten Schmerz des Masos, sondern echte Quälerei. Es wird ihr auch mehrmals im Buch erklärt, daß es nicht darum geht, ihr Schmerz empfinden zu lassen, sondern darum, ihr Willen zu brechen, und daß man immer von ihr nehmen wird, was sie nicht geben kann - sie wird also systematisch so gepeitscht, daß sie es nicht erträgt.
Das ist das Starke und das Störende in diesem Buch: Es ist keine SMGeschichte zwischen Menschen, O wird nicht als Menschen betrachtet.



Zitat
Ist es denn nicht offen? Nimmt O sich denn das Leben? Wenn ja, wo steht das? Ist der Kerl es denn wert gewesen für ihn zu sterben? Oder lernt sie doch noch wen kennen, der ihr zeigt, was wirkliche Liebe und Erotic ist?


In der französischen Version (Urtext) ist der Schluss so:

In einem letzten Kapitel, das gestrichen wurde, ging O zurück nach Roissy, wo Sir Stephen sie verließ.

Es gibt einen anderen Schluß zur Geschichte der O. Und zwar: Ihr auffallend, daß sie nun von Sir Stephen verlassen werden würde, mochte sie lieber sterben. Er ließ es zu.


Es kann gut sein, daß andere Verläger übers Thema weitergeschrieben haben

Auf jeden Fall finde ich es gar nicht offen - ob sie stirbt oder nicht ist ziemlich egal, sie ist nur noch ein erschöpftes Objekt und wird sogar damit zum Abfall.



Zitat
Nun wird mir alles klar *feix* René ist schwul. Deshalb kann er mit O nichts anfangen.


Naja es wird an mehreren Stellen erklärt, wie er sie sexuell nimmt. Also schwul ist er wahrscheinlich nicht. Nur sehr devot, so devot, daß er die Frau, die er liebt, Sir Stephen gibt... Hm, es ist auch nicht klar, ob René wirklich O liebt, oder ob er sie vom Anfang an nur für Sir Stephen erobert hat.
Ich denke, daß René sowieso keine echte Figur ist im Roman, nur ein Addendum zu Sir Stephen vielleicht, oder ein sehr willenloser Sub...

Zitat
Sir Stephen benutzt zwar seinen Bruder Rene aber so wie ich es gelesen habe, geilt er sich nur an Frauen auf. Mit Männer hat er nix am Hut.


Ja, es wird sogar glaube ich irgendwo explizit gesagt, daß Sir Stephen gerne der Herr von René wäre, wenn er (Sir S) etwas mit Männern anfangen könnte, was nicht der Fall ist. Das ist er eigentlich, nur ohne daß Sex eine Rolle daran zu spielen hat. Deswegen sagte ich, vielleicht findet René einen schwulen Herrn (egal, ob René selbst schwul ist). Aber jetzt, wo ich darüber nachdenke, sehe ich nicht, wie René sowas würdig wäre - er ist auch kein echter Mensch, sondern nichts mehr und nichts weniger als eine zusätzliche Hand von Sir Stephen.


Zitat
Bei diese Szene habe ich erst mal krampfhaft geschluckt, denn es muss für die devote O eine große Überwindung gewesen sein. Das merkt man dann auch, als sie die Peitsche fallen lässt, sich entschuldigt und rausrennt.


? Meine Version lautet:

... Denn Anne-Marie, zweimal, und bisher nur für Yvonne, hatte die Drahtpeitsche O hingereicht, ihr sagend zu schlagen. Am ersten Mal, in der ersten Minute, hatte sie gezögert, am ersten Schrei Yvonnes war sie zurückgetreten, aber sobald sie weiter gemacht hatte und Yvonne wieder geschrieen hatte, lauter, wurde sie von einem fürchterlichen Genuß benommen, so scharf, daß sie sich gegenwillig vor Freude lachen fühlte, und sich Gewalt machen mußte, um ihre Schläge zurückzuhalten und nicht mit vollem Schwung zu schlagen. Danach war sie neben Yvonne geblieben, solange Yvonne gefesselt geblieben war, sie ab und zu küssend.


Zitat
Ich habe das Buch nicht zur Hand, aber eine Szene beeindruckte mich doch schon etwas. O wird gefragt, ob sie denn glücklich ist, wenn sie andere Männer befriedigt. Sie antwortet mit ja, denn sie weiss dann, dass sie ihren Geliebten damit glücklich macht.
Dann kam aber schon die Frage auf: Weiss der Geliebte von O es denn zu schätzen, welches Geschenkt ihn O damit macht?


Ja, das ist auch stark. Ich kenne Leute, die mit sowas spielen und wo der Devote vom Dominanten anderen Männern übergeben wird, aber es spielt auch für sie auf ganz dünnen Saiten. Ich selber kann damit nichts anfangen, außer im Bereich Exhibitionnismus.
7. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von Falkenstey am 09.04.03 03:11

Für mich war auch dieses Buch ein Offenbarung und ich habe eine persönliche Beziehung dazu: vor langer Zeit brachte mir (mit einige andere) die Mutter eines sehr guten Freundes zu einem Theaterstück: die Erziehung von Rita.
Da ich nicht wie die letzte Banause aussehen wollte fragte ich natürlich nicht worum es ging..;

Als der Rideau aufging war ich nicht mild überrascht: der Hauptschauspieler hatte der wichtige Diener in Roissy (den "O" später wieder trifft). Da es eine "Couturière" (vorletzte Repetition vor dem eigentlichen Start) gab es anschliessend ein grosses Abendessen, und später, nach einigen guten Gläser, kam das Gespräch über das Film.

Zu meinem Erstaunen war es doch ein Thema, was in einem gutbürgerlichen Haus doch erlaubt war. Wir hatten gerade darüber gesprochen, wie ein Schauspieler sich in eine Rolle hineinfühlt...

Er erklärte uns, dass er, und viele andere Schauspieler (aber halt nicht alle) vom Team, es zwar nicht wie eine normales Film behandelt , jedoch ihr kompletten Engagement und Talent hineingesteckt hatten. Das sei nicht ganz einfach gewesen -- für Alle. Und bei einigen hätte es natürlich ganz neue Horizonte eröffnet, und eine entsprechende Destabilizierung hergebracht;

Tchüss

Henry
8. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von CommandHer am 08.05.03 16:16

Hi all,

natürlich hat dieser Roman/Film bei fast allen BDSMlern eine Rolle in deren persönlichem Werdegang gespielt - und das, obwohl er streckenweise nicht SSC ist, nicht in die Realität umsetzbar ist (Schlossbesitzer mit großer Erbschaft, von deren Zinsen man leben kann, mal ausgenommen) usw usf.

Wahrscheinlich liegt der Reiz in der Unmittelbarkeit des Gefühlsausdrucks, die der Härte der Aussagen keinen Abbruch tut - kann mMn nur von einer Frau geschrieben werden (nein, ist nicht sexistisches Vorurteil, sondern die Erfahrung, dass Frauen im BDSM Bereich - egal in welcher Position - eine gewisse Unerbittlichkeit anhaftet).

Kurzer Hinweis noch an Bontainer: Pauline Réage ist die (verstorbene) Autorin des Romans, die weibliche Hauptrolle in der (ersten) Verfilmung spielte Corinne Clery (die männliche Anthony Steel).

Gruß CommandHer
9. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von Odin am 26.05.03 10:06

Hallo auch,

ja dieses Buch hat mich vor 20 jahren mächtig beeinflußt und war natürlich ganz wild darauf auch mal so etwas zu erleben. Hätte nie gedacht, dass es eine Frau geschrieben hat, aber es war ja literarisch astrein. Keine Fäkaliensprache.

Mit den Jahren aber habe ich verstanden, dass es hier trotzdem um Gewalt geht und zwar gegen Frauen und das lehne ich ab, jedenfalls so wie es im Buch geschrieben ist. Natürlich ist die Dame hörig, sie will ja auch nichts anderes und das ist es eigentlich auch was mich stört.

Weil hier geht es nicht um die Disziplin der Hingabe, sondern ausschließlich um Sex und Hörigkeit. Dort aber gibt es keine höhere Stufe mehr, während es bei der Hingabe immerhin noch einen gewissen religiösen Aspekt gibt.

Hingabe, Unterwerfung und BDSM sind nun mal sehr eng beieinander. Und die Wahrheit dazwischen ist immer ein schmaler Grad, und leider auch mit sehr viel Arbeit verbunden.

Odi
10. Re: Gedanken zur Geschichte der O

geschrieben von forSIRsfunonly am 10.04.04 02:24

Also diese Bilder würden mich auch interessieren!!!!

Gruß,

markus


(Für die, die es interessiert, gibt es auf meiner Festplatte ein Paar Bilder aus einer unbekannten Video, wo ein in einem Keuschheitskäfig gehaltener Wächter sich um einen in einem Ganzkörperkäfig gehaltenen Mann kümmert...)



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