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eröffnet von zebra am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von werner am 26.10.03 08:06

1. Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von zebra am 08.08.03 13:40
ein paar Gedanken...

Kennen Sie dieses Gefühl?

Sie freuen sich das ganze Frühjahr auf den Sommer. Sie malen sich aus, wie die ersten Sonnenstrahlen Sie morgens wecken. Sie werden mehr oder weniger unbekleidet – es hängt nicht etwa von der Außentemperatur, sondern lediglich von den Nachbarn ab - auf dem Balkon frühstücken. Nicht mehr literweise heißen Kaffee, um bei tiefster Dunkelheit wach zu werden und um morgens um 8.00 Uhr im Dunkeln zur Arbeit zu fahren. Nein, bereits um 5.30 Uhr werden die ersten Sonnenstrahlen Sie wach kitzeln und das Gezwitscher der Vögel wird Ihren Ohren schmeicheln. Sie werden frischen Saft trinken und positiv gestimmt in den Tag gehen. Sie werden sich richtig auf Ihre Arbeit freuen.

Mittags werden Sie nur etwas Leichtes zu sich nehmen. Sie werden nur Fruchtsaft, kühles Wasser und Eistee trinken Automatisch wird dadurch der Winterspeck bei der heißen Witterung von Ihren Hüften verschwinden. Die Tage sind länger. Sie kommen nicht mehr erst nach Einbruch der Dunkelheit nach Hause. Nein, es ist auch nach Büroschluss noch hell und vor allem warm. Sie werden sich nicht faul vor den Fernseher setzen sondern ins Freibad oder einen Biergarten fahren. Kurz, der Sommer ist der Wohlfühl-Monat. Der Sommer ist die Jahreszeit, die Sie sich an trüben Tagen in ihrer Phantasie ausmalen, die Sie ausschmücken und planen. Die Jahreszeit, auf die Sie sich das ganze übrige Jahr freuen.

Und dann ist es Sommer.

Und es regnet... Sie sind genauso deprimiert, wie im März oder November. Was? Es regnet nicht? Oh, dann scheint wirklich die Sonne. Die Temperaturen gehen auf über 30 Grad hoch. Sie wachen morgens im durch die ersten Sonnenstrahlen auf, oder zumindest durch den Lärm der Vögel, die sich weder unter der Woche noch sonntags darum scheren, dass Sie eigentlich ausschlafen wollten. Das tolle Frühstück auf dem Balkon fällt auch aus. Sie kriegen in der Hitze nämlich morgens noch gar nichts runter. Selbst für einen Kaffee ist es zu warm, so dass Sie noch übermüdeter ins Büro fahren als im November.

Auch das Abnehmen funktioniert nicht. Wegen der Hitze mögen Sie nämlich tagsüber gar nichts essen, dafür packt Sie dann nach Einbruch der Dämmerung, wenn die Temperaturen erträglicher werden, der Heißhunger. Und die ständigen Biergarten-Aufenthalte sind einer schlanken Linie auch nicht gerade förderlich. Was die abendlichen Aktivitäten angeht, hatten Sie in Ihrer Phantasie natürlich auch vergessen zu bedenken, dass Sie den ganzen Tag über in unklimatisierten Büros schwitzen. Wenn Sie abends erschöpft zu Hause ankommen. Wollen Sie nur noch in den Sessel im dunklen Zimmer und etwas Kaltes trinken. Ihre Energie wurde durch die Arbeit in der Hitze des Tages förmlich ausgesaugt.

Was das jetzt mit Langzeit-Bondage zu tun hat?

Nun, das Problem ist dasselbe. Ein sub stellt sich in seiner Phantasie die Erfahrung solch einer Bondage-Session als das Paradies auf Erden vor, etwa so, wie Sie sich an kalten Winterabenden den warmen Sommer vorstellen und herbeisehnen. Er sehnt sich die ganze für ihn positiven Aspekte, die diese Session vom normalen Alltag unterscheiden werden herbei. Er produziert all seine Sehnsüchte und wünsche in das eine Spiel und gaukelt sich vor, dass alle seine Bedürfnisse befriedigt werden, wenn ihm nur dieses eine tolle Erlebnis gewährt würde. Aber auch er vergisst, ähnlich wie es Ihnen ging, in seinen Tagträumen, die negativen Seiten seines Wunschbildes. Nicht nur, dass eine Session nie so abläuft, wie ein sub es sich ausgemalt hatte. Warum auch, die Herrin ist seine Domme und nicht seine Wunscherfüllerin. Kann sie es durchaus mal regnen lassen, während er mit Sonnenschein gerechnet hatte. Das alleine wäre aber nicht schlimm. Doch die negativen Folgen der Wunscherfüllung. Zum einen will er ja eigentlich nicht seine Wunscherfüllung. Er will, dass seine Herrin sich ihre Wünsche erfüllt. Aber noch gravierender sind die ausgeblendeten Aspekte. Beispielsweise tut eine Fesselung nach einer bestimmten Zeit weh. Die Gelenke werden steif oder Gliedmassen fangen an zu kribbeln. Die Geilheit verfliegt und Langeweile macht sich breit. Nimmt die Geilheit ab, werden Schmerzen, die vorher noch angeturnt haben, plötzlich zur wirklichen Qual. All das hat unser subbi nicht bedacht, oder besser: er hat es verdrängt. Nur diese Aspekte gehören auch zum subbi-Sommer. Es gibt ihn nicht ohne Regen und Sonnenbrand. Subbi sollte dies erkennen, sich auf den Sommer freuen und ihn dann dankbar annehmen, so wie er ist...
2. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von DunklerRitter am 10.08.03 03:52
Hallo,

es kommt auch sehr darauf an, was man denn unter "Langzeit-bondage" denn so versteht.
Man kann Subbie durchaus mal 24 Stunden lang fesseln, halt immer abwechselnd und auch bisweilen mit einer gewissen Bewegungsfreiheit.
Langweilig muß einem dabei dann auch nicht werden.

24 Stunden lang geknebelt und völlig bewegungslos verbringen zu müssen, dürfte so ziemlich die Hölle sein. Schmerzen, gesundheitliche Probleme, Langeweile, Panik,....

Ich muß dennoch gestehen, dass es mich tatsächlich mal reizen würde, das in einer milderen Form auszuprobiern.
Kommt nach der "ich will jetzt raus, darf aber nicht" Phase vielelicht eine Phase, wo es doch wieder reizvoll wird ?
Wie ist das, wenn man mal einige Stunden ohne seine Sinne auskommen muß, usw...

Bisher habe ich es noch nie gewagt da mir die Risiken recht hoch erscheinen aber vielleicht mache ich es ja doch einmal....

mfg
3. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von mister am 10.08.03 10:54
Hallo zusammen
Ich stehe zwar auch auf Bondage, aber nur in Verbindung mit erotischen Spielen. Das Thema Langzeitfesselung halte ich für selbstmörderisch. Insbesondere dann, wenn das“ Opfer “ geknebelt und ohne Aufsicht ist. Über die Gefahren brauche ich hier wohl nicht näher einzugehen.
Viele Grüße
Michael
4. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von Chinolina am 10.08.03 12:10
Hallo Zebra,

das ist eine interessante Ausführung. Irgendwie so habe ich es auch schon gesehen, doch als dann die Grade über 35° stiegen, fing ich dann doch an zu zweifeln *g*.

Zitat


es kommt auch sehr darauf an, was man denn unter \"Langzeit-bondage\" denn so versteht.
Man kann Subbie durchaus mal 24 Stunden lang fesseln, halt immer abwechselnd und auch bisweilen mit einer gewissen Bewegungsfreiheit.
Langweilig muß einem dabei dann auch nicht werden.



@ DunklerRitter, das liest sich schon mal toll *fg*. Da schlägt meine Fatasie schon wieder Purzelbäume. Wäre mal ne Probe mit anschließender Story wert . Mal sehen ob ich meinen Herrn dazu kriege. *gg*

Zitat


Ich stehe zwar auch auf Bondage, aber nur in Verbindung mit erotischen Spielen. Das Thema Langzeitfesselung halte ich für selbstmörderisch. Insbesondere dann, wenn das“ Opfer “ geknebelt und ohne Aufsicht ist. Über die Gefahren brauche ich hier wohl nicht näher einzugehen.



So etwas sollte immer mit einer gewissen Sicherheit gemacht werden. Auch dabei ist ein Safewort wichtig. Fragt sich nur, wie sagt Subbie das Safewort, wenn sie/er gefesselt und geknebelt ist?
Antwort: Gib ihm/ihr etwas in die Hand und wenn sie/er es fallen lässt ist Abbruch der Session.
*grins* trotzdem stelle ich mir die Aufführung von DunklerRitter ziemlich erotisch vor, denn ihm wird bestimmt etwas einfallen, um keine lange weile aufkommen zu lassen.

Fesselnde Grüße von Angi
5. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von zebra am 10.08.03 12:16
Hallo ihr Beiden,

eigentlich wollte ich den Text hier nur so stehen lassen. Es ist ein Strafaufsatz, den mir meine Herrin auferlegt hatte. Ich hatte sie nämlich angebettelt, meine Fesseln zu lösen, nachdem sie mich erst kunstvoll verschnürt und mir dann in diesem Zustand einen Orgasmus gewährt hatte. Vorher hatte ich ihr natürlich auch gesagt, das ich von einer Langzeit-Bondage träume.

DunklerRitter: Doch, das funktioniert so, wie Du es dir bereits denkst. Jedenfalls bei mir. Natürlich sollte eine auf längere Zeit angelegte Fesselung eher bequem sein. Sonst kommt es schlicht zu Körperschäden, wie z.B. abgestorbenen Gliedmaßen. Aber auch eine bequeme Fesselung, verliert sehr schnell ihren Reiz. Je nach dem, wie stark Dich das Gefesselt sein selbst kickt. Häufig ist ja nur das bespielt werden in gefesselten Zustand geil. Solange sich Deine Partnerin mit Dir beschäftigt, ist alles prima. Aber wenn Du alleine da liegst, vergeht die Lust sehr schnell. Zunächst gibst Du dich noch deinen Phantasien hin, träumst, aber irgendwann wirst Du abgelenkt. Es wird unbequem, irgendwo juckt was und Du kannst dich nicht kratzen, etc. Dann wirds langweilig. Du willst raus und beginnst Dich zu fragen, warum mach ich das eigentlich... Oder die wurde ein Orgasmus beschert. Auch danach ist die Lust meistens schnell verflogen. Du willst aus den blöden Fesseln raus. Wenn Du dann nicht befreit wirst, kommt irgendwann der Punkt, wo Dir deine Hilflosgkeit voll bewußt wird. Dann ist es keine gespielte Hilflosigkeit mehr. Nicht mehr die Hilflosigkeit, die Du erbettelt hast und zu der Du gezwungen werden wolltest. Die Du aber eben genau deswegen nicht als Hilflosigkeit und Zwang empfunden hast. Jetzt willst Du aber aus den Fesseln raus und deswegen fühlst Du jetzt den Zwang. Und wenn Dir das bewußt wird, setzt der Kick wieder ein. Sobald ich in dieser Phase bin, versinke ich ganz tief in Subspace.

mister: Langzeitfesselung ist keineswegs selbstmörderisch. Eine Langzeitfesselung hast Du schon, wenn Du über Nacht lose ans Bett gekettet wirst. Wie Intensiv das gemacht wird, hängt doch von den Wünschen und Fähigkeiten der Beteiligten ab. Natürlich sagt ein Sicherheitsgrundsatz, dass man gefesselte oder gar geknebelte Opfer niemals alleine lassen sollte, weil das ein Risiko darstellt. Aber dieses Risiko ist je nach den Umständen unterschiedlich hoch und in gewisser Weise kalkulierbar. Letztendlich stellt SM immer ein Risiko für die Beteiligten dar. Auch bei ganz harmlosen Spielen kann etwas passieren. Wichtig ist eigentlich nur, dass die Beteiligten sich über die Risiken bewußt sind und dann nur die Risiken eingehen, die sie vor sich selbst und dem Partner verantworten können. Welche das sind, ist aber ganz individuell verschieden. Ich bin beispielsweise schon gefesselt und geknebelt alleine gelassen gelassen worden. Für mich und meine Partnerin war es ok. Uns war das Risiko bewusst und wir haben es bewusst in Kauf genommen. Es war eine geile Session. Ich würde da niemandem zu drängen. Würde aber auch niemanden, der sich mit den Risiken auseinander gesetzt hat, davon abhalten.

Selbstmörderisch ist es jedenfalls nicht zwangsläufig!

Liebe Grüße

zebra
6. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von Tanish am 14.08.03 06:13
Das ist ein gut gelungener Strafaufsatz, zebra.

Hoffentlich hast du bald noch einen zu schreiben ...

Liebe Grüße, Tanish
7. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von Gast Lesummaster am 17.08.03 07:56
Hallo!

Interessante Gedanken....
Ich bin über die Windelleidenschaft auf BDSM gekommen; lange Geschichte.

Was mich interessieren würde...
Wie regelt ihr das "Toilettenproblem" bei einem Langzeit-Bondage wenn es kein "Windelbondage" ist?

Schönen Tag noch!
Lesummaster
8. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von Aurora am 16.09.03 19:40
Guten Abend aus Wien,

Tja, und genau das von Lesummmaster beschriebene "Problem" würde auch mich sehr interessieren.

Da ich noch ziemlich neu in der Szene bin, wäre ich für alle Tips und Anregungen sehr dankbar.

Liebe Grüsse

Aurora
9. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von DunklerRitter am 26.10.03 04:02
Prinzipiell kann man es doch meist ein paar Stunden ohne Toilettengang aushalten und viel länger ist eine strenge Fesselung eh nicht zu ertragen.

Wenn man das Spiel nicht unterbrechen mag, kann man ja Subbie Hand- und Fußschellen anlegen und aufs Klo schicken (das gehen oder hoppeln regt auch den Kreislauf wieder etwas an und lockert die angespannten Muskeln, was ja auch nicht schlecht ist)

Wenn die Kraft- und Gewichtsverhältnisse passen kann man seinen Partner ja auch gefesselt aufs Klo tragen oder ziehen.

Ob man dann aufm Klo zusieht ist wiederum eine andere Sache und kann sehr demütigend sein.


DunklerRitter
10. Re: Langzeit-Bondage in Phantasie und Realität

geschrieben von werner am 26.10.03 08:06
Tja, also, ähm
war mal dieser Tage im kg ans bett angekettet *schäm* da blieb wohl nicht viel anderes übrig als brav "bitte,bitte" zu sagen um auf die toilette verschwinden zu können *g*
achja: der wunsch wurde gewährt.

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