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Thema:
eröffnet von seamaster am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von Herrin_nadine am 14.10.04 22:18

1. Re: Die Einladung

geschrieben von Roger_Rabbit am 07.03.04 14:14

Hey Seamaster!

Welches beflügelnde Schreiberkraut hast du denn in letzter Zeit geraucht? Nach dem "Traumschiff" gibst du an, keine Ideen mehr zu haben, schiebst aber schnell noch "Die Wette" vor deinem Urlaub dazwischen.

Und dann kommt er gut erholt aus der Karibik wieder und sprudelt nur so vor Ideen mit neuen Geschichten. Welche Droge hast du denn drüben zu dir genommen und wie lange hält die Wirkung an?
2. SUUUPER

geschrieben von sachsen-hoffi am 07.03.04 14:15

Also seamaster, so richtig fällt mir weiter nichts ein. Du scheinst ja von Inspirationen geradezu überzufliessen. Ich möchte Dich hier NICHT dazu drängen weiterzuschreiben, das machst Du sicher von ganz allein. Aber laß Dir gesagt sein, daß ich ganz gespannt auf die Fortsetzungen Deiner Geschichten lauere ...

Ich hoffe, jetzt stimmt auch die Orthograghie ?
(Diese Nachricht wurde am 07.03.04 um 14:15 von sachsen-hoffi geändert.)
3. Re: Die Einladung

geschrieben von seamaster am 07.03.04 16:18

Hallo Jungs, mir kommen ja schon die Tränen (vom Gras...)
Nein, ich bin Nichtraucher, aber sicherlich hat die verstärkte Sonneneinstrahlung und der "Havana Club" in verschiedenen Darreichungsformen als Katalysator gewirkt - mal ganz abgesehen von den ganzen optischen Reizen...
Und dann lag ich vorletzte Woche flach und dieses Wochenende war ich verstrohwitwert - ideale Voraussetzungen um die dummen Gedanken (auch) in die Finger zu lenken!
4. Die Einladung

geschrieben von seamaster am 07.03.04 16:19

Sie hatte den Mann ihrer Chefin vor diesem Abend nur einmal kurz gesehen, als er sie von der Arbeit abgeholt hatte und damals war sie ein bisschen enttäuscht gewesen. Irgendwie hatte sie sich vorgestellt, dass ihre nicht nur für ihr Alter noch unglaublich attraktive Chefin einen entsprechenden Partner haben musste – groß, mit guter Figur und vollem Haar. Doch während dieser privaten Einladung begann sie zu begreifen, warum die beiden wohl zusammen waren.

Eine Kollegin hatte heute den letzten Arbeitstag vor dem Mutterschutz gehabt und ihre Chefin hatte das gesamte Büro samt den Partnern zu sich nach Hause eingeladen. Und schon bei der Begrüßung waren ihr die faszinierenden Augen ihres Mannes aufgefallen, mit denen er sie den ganzen Abend über unaufdringlich beobachtet hatte. Er war alles andere als ein Beau – mittelgroß, schütteres Haar, leichtes Übergewicht und doch ging ein ganz besonderer diabolischer Charme von ihm aus, der sie sehr an Jack Nickolson erinnerte.

Und obwohl er mehr als doppelt so alt war wie sie, schaffte er es, sie in ihren Bann zu ziehen – mit seiner Stimme, seinen Gesten, seinen Blicken. Noch Tage nach der Einladung spukte er in ihrem Kopf herum und sie ertappte sich beim Sex mit ihrem Verlobten bei der kribbelnden Vorstellung, mit dem Mann ihrer Chefin zusammen zu sein. Nicht dass sie wirklich unzufrieden gewesen wäre, aber eine latente und nicht näher bestimmbare Unzufriedenheit nagte nun immer häufiger an ihr.

Der Anruf im Büro traf sie völlig unvorbereitet und der fast schon vergessene Klang seiner Stimme verschaffte ihr eine Gänsehaut. Ihre Chefin war auf einer mehrtägigen Geschäftsreise und ihr Mann lud sie jetzt ein – das heißt er teilte ihr eigentlich nur kurz und knapp mit, dass er sie an diesem Abend in einem Hotel in der Nähe erwartete, dann legte er auf. Das nun einsetzende Wechselbad der Gefühle war unbeschreiblich – Erregung, Verärgerung, Entrüstung, Neugier – unmöglich, sich noch auf die Arbeit zu konzentrieren!

Doch bald schon stand ihr Entschluss fest und noch vor ihrem Verlobten war sie zuhause gewesen und hatte sich nervös wie eine junge Stute für den Abend vorbereitet. Die selten benutzten Dessous brannten auf ihrer Haut wie Feuer und schon lange vor der vereinbarten Zeit hatte sie sich ruhelos auf den Weg gemacht. Ihrem Verlobten hatte sie eine kurze Nachricht hinterlassen, wonach sie eine Freundin mit spontanem Liebeskummer trösten musste, er würde vermutlich nicht daran zweifeln!

Wie eine Verbrecherin war sie über die Tiefgarage in das Hotel geschlichen und von unten mit dem Lift nach oben gefahren. Und als sie mit ihrer kleinen zitternden Faust ganz sachte an die Zimmertür klopfte, glaubte sie vor Aufregung fast bewusstlos zu werden. Doch er hatte sie gleich aufgefangen und ihre Ängste innerhalb von Minuten zerstreut. Sie fühlte sich von Anfang an wohl und geborgen und das machte es ihr leichter, seiner sanften Führung zu folgen.

Sie schloss einfach die Augen, ließ sich von ihm entkleiden, fühlte seine erfahrenen Hände auf ihrer jungen Haut und hatte den ersten Orgasmus schon bei der unvergleichlichen Massage mit diesem duftenden warmen Öl. Sie war nun bereit ihn zu empfangen, ihre letzten Bedenken waren von der heißen Welle, die sie immer noch trug, einfach mit weggespült worden!

Noch keiner der wenigen jungen Männer in ihrem Leben hatte diese intensiven Empfindungen in ihr auslösen können und so ahnte sie bereits nach der ersten phantastischen Vereinigung, dass es nicht bei diesem einen Mal bleiben würde. Jede Woche trafen sie sich nun im Hotel, und jede Woche überraschte er sie damit, immer neue Seiten an sich selbst zu entdecken. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass sie das Gefühl des Ausgeliefertseins so aufwühlen könnte und so steigerten sie ihre anfänglich harmlosen Fesselspiele immer weiter.

Als er dann noch begann, sie zusätzlich mit Worten zu erniedrigen, war es vollends um sie geschehen, allein schon der dominante Klang seiner Stimme versetzte sie in höchste Erregung. Sie wurde seine „billige kleine Hotelschlampe“ und es dauerte nicht lange, bis sie es wirklich auch selbst glaubte und ohne zu zögern bereitwillig alles tat, was er von ihr verlangte. Aber die Grenzen des Spiels wurden fließend und sie spürte mehr und mehr, wie sie auch die Kontrolle über ihr „Normalleben“ verlor.

Sie begriff, dass sie kurz davor stand, bald nichts mehr dagegen tun zu können und traf schweren Herzens die Entscheidung auszusteigen. Als sie es ihm eines Abends mitteilte, bleib er ganz ruhig und lächelte. Dann zeigte er ihr Fotos, auf denen sie in den schamlosesten Positionen zu sehen war – allein, und auch mit ihm zusammen! Er erklärte ihr, dass er diese Bilder nur „zur Sicherheit“ gemacht hätte, aber sie natürlich auch an ihren Verlobten und ihre Eltern weiterleiten könnte!

Sie war entsetzt – einerseits über den Vertrauensmissbrauch was die heimlichen Fotos betraf, andererseits aber auch darüber, dass die Tatsache ihm nun völlig ausgeliefert zu sein, ihr einen zusätzlichen sexuellen Kick verschaffte! Und auch seine immer dreisteren Forderungen trugen dazu bei, dass sie immer noch schwebte, obwohl sie ihn eigentlich hassen sollte! Schließlich gipfelte das Ganze darin, dass er ihr kategorisch verbat, zukünftig überhaupt noch Sex mit ihrem Verlobten zu haben.

Doch es war schon schwer genug gewesen ihm zu erklären, warum sie seit einiger Zeit auch „dort unten“ rasiert war und er aus Hygienegründen bei den ohnehin nur noch seltenen Kontakten auch noch Kondome benutzen sollte. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich nach langen Überlegungen schließlich an ihre Chefin und beichtete ihr Alles, um den Teufelskreis endlich zu durchbrechen. Die Reaktion ihrer Chefin war heftig und sie zweifelte diese schweren Anschuldigungen entsetzt an.

Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte verlangte ihre Chefin von ihr Beweise – sie wollte es mit eigenen Augen sehen. Schweren Herzens stimmte sie einem weiteren Treffen zu und informierte ihre Chefin über den Zeitpunkt und Ort. Als der Mann ihrer Chefin dann kam und ihr zusätzlich zu ihrem strengen Sklavinnenoutfit auch noch überraschend einen Keuschheitsgürtel verpasste, war sie froh, dass dies Alles nun bald vorbei sein würde. Die Gelegenheit die Zimmertür leise zu öffnen bekam sie, als er für längere Zeit im Bad verschwunden war.

Doch zu ihrer Verwunderung kam ihre Chefin nicht allein, sondern war in Begleitung eines Mannes der so aussah, wie sie sich ursprünglich den Mann ihrer Chefin vorgestellt hatte. Und die Verwirrung wurde perfekt, als sich die Badezimmertür öffnete und auch ihr „Herr“ in einer martialischen Sklaventracht einschließlich Haube und Keuschheitsgürtel hinauskam. Wie paralysiert ließ sie es geschehen, dass sie beide von dem fremden Mann wie Hunde an die Heizung gekettet wurden und nun dabei zusehen mussten, wie ihre Chefin und der Mann sich vor ihren Augen tabulos vergnügten.

Erst als sie abwechselnd oder gemeinsam zu Leckdiensten herangezogen wurden und die beiden Anderen sich stolz darüber unterhielten wie schön es doch sei, nun endlich ein „Pärchen“ zu besitzen, kam sie schmerzhaft wieder zur Besinnung. Doch in ihre Trauer darüber, dass ihr bisheriges Leben nun endgültig vorüber war, mischte sich nun seltsamerweise auch eine neue Hoffnung, die vor allem durch das über alle Maßen erregende Gefühl zwischen ihren Beinen und in ihrem Kopf verursacht wurde...


ENDE

(Diese Nachricht wurde am 07.03.04 um 16:19 von seamaster geändert.)
5. Re: Die Einladung

geschrieben von Gast träumerin am 07.03.04 19:31

Hallo, mein Seamaster,

was hat dich denn jetzt geritten? Das ist ja wieder eine unglaubliche Kurzgeschichte von dir. Da hat sich bei mir in gewissen Körperregionen aber kräftig was geregt.

Nur gut, dass DIESE Story zu ende ist.

Verwirrte Grüsse
deine Träumerin
6. Re: Die Einladung

geschrieben von seamaster am 07.03.04 22:10

Liebste träumerin!
Mit dieser Geschichte im Kopf bin ich heute morgen aufgewacht und MUSSTE sie einfach gleich aufschreiben... Allerdings hat sie wieder einen starken realen Bezug - vielleicht ging sie deshalb so unter die "Haut"...?
7. Re: Die Einladung

geschrieben von Billyboy am 07.03.04 23:07

Ja wie, schreibst du jetzt Sterero? *gg*
So wie sich die Geschichte liest bist du nicht nur mit dieser Story aufgewacht, ich denke mal dein Mädel ging dir da bestimmt ab!! *gg*
Klasse Kurzgeschichte!!
cu
Tom
8. Re: Die Einladung

geschrieben von seamaster am 08.03.04 07:24

Da ist schon was dran - ich weiss ja auch nie, ob sie mich mit den "Kitzel"-SMS nur aufzieht und trotzdem brav bleibt!
9. Re: Die Einladung

geschrieben von Gast surfi am 24.09.04 01:28

Hallo seamaster,

eine sehr interessante und gegen Ende überraschende (unerwartete) Figurenkonstellation. Du schreibst gut und flüssig. Die erste Hälfte der Kurzgeschichte hat mir stilistisch etwas besser gefallen als die zweite, die teilweise zum (kurzen) Bericht tendiert.

Ein paar Beobachtungen zu "deiner" Erzählperspektive:

Zitat
Doch bald schon stand ihr Entschluss fest und noch vor ihrem Verlobten war sie zuhause gewesen und hatte sich nervös wie eine junge Stute für den Abend vorbereitet. Die selten benutzten Dessous brannten auf ihrer Haut wie Feuer und schon lange vor der vereinbarten Zeit hatte sie sich ruhelos auf den Weg gemacht. Ihrem Verlobten hatte sie eine kurze Nachricht hinterlassen, wonach sie eine Freundin mit spontanem Liebeskummer trösten musste, er würde vermutlich nicht daran zweifeln!


Ganz klar erkennt man die auktoriale Erzählperspektive, d.h. die Sicht des allwissenden Erzählers. Aber nein, nicht ganz! Im letzten Satz werden ohne Überleitung (d.h. ohne Anführungsteil für die indirekte Rede) ihre Gedanken unmittelbar (ab: er würde ...) wiedergegeben wiedergegeben. Schwuppdiewupp, wir befinden uns übergangslos in der personalen Erzählperspektive. Der allwissende Erzähler hat sich verabschiedet, das eingeschränkte Wissen der Figur tritt an seine Stelle, erkennbar am Wörtchen "vermutlich". Dieser Wechsel zwischen auktorialer und personaler Perspektive ist ein Kennzeichen der Moderne, aber ich plädiere nach so vielen ähnlichen Beispielen hier in den Story-Boards eher wieder dazu, die Erzählperspektiven sauber zu trennen. Das ist einfach glaubwürdiger.

Aber trotz dieser sachlich-kritischen Anmerkung noch einmal: Die Kurzgeschichte hat mir gut gefallen!

surfi



(Diese Nachricht wurde am 24.09.04 um 01:28 von surfi geändert.)
10. Re: Die Einladung

geschrieben von Gast matzele am 24.09.04 06:51

Hallo seamaster,

eine super Geschichte!!! Danke!!!


Gruß
matzele
11. Re: Die Einladung

geschrieben von Herrin_nadine am 14.10.04 22:18

Herzlichen glückwunsch zu deiner gelungenen geschichte


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