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eröffnet von Butterfly am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von DunklerRitter am 11.08.04 17:31

1. Bauanleitung für kuschelige Fesseln

geschrieben von Butterfly am 20.10.03 11:46

Hi Leute,
nachdem ich mich als Anhänger von Gänseblümchen-SSC-SM geoutet habe, möchte ich hier eine kleine Bauanleitung zum Besten geben.

Zielsetzung
Der Punkt war folgender: Ich habe eine kleine Handschellenphobie, die Dinger sehen einfach zu unbequem aus, ganz im Gegenteil zu S-Fix o.ä.. Leider waren mir die professionellen Gerätschaften etwas zu teuer, während das typische Sexshopzeug einfach etwas wenig stabil aussieht (und auch nicht soviel billiger ist, von wegen Perversenzuschlag :*) ).

Folgende Punkte dachte ich zu erfüllen (und das ist mir auch ganz gut gelungen)
- bequem, durchaus auch eine ganze Nacht oder länger tragbar
- unausbrechbar, auch bei ziemlicher Gewaltanwendung (ich bin nicht gerade "klein und schwach")
- einfach zu bedienender Verschluß
- Budgetlösung, d.h. sollte aus preisgünstigen Baumarkt und ebayartikeln bastelbar sein.

Eine weitere Voraussetzung ist allerdings eine Nähmaschine, die auch recht dickes Material noch nähen kann, leichtes Geschick und etwas Bastellaune.

Material
- Zwei Neopren-Nierengurte (ebay, jede Menge Auktionen, kosten üblicherweise pro Stück irgendwas um die 3-10Eur). Aus einem Gurt macht man 2 Hand- oder Fußfesseln.
- Ein paar Meter Gurtmaterial (gibt es zumindest bei uns auf dem Schrottplatz kostenlos, solange man sagt, daß man nicht die Schlösser braucht, sondern nur die Gurte. Das einzige, was daran schwierig war, war die Verständigung mit dem kaum deutschsprechenden Mann

KFZ Anschnallgurte sind typischerweise ca. 5cm breit (und sehr reißfest

).
- Klettverschluß, 5cm breit. Pro Fessel so etwa 15cm Flausch/Klett. Gibt s auch bei ebay, 2m Rollenware z.B. für 9 Eur. (Achtung: ich würde nicht das selbstklebende Zeug verwenden, das verrutscht dann zwar nicht beim Nähen, aber dafür bleibt der Faden hängen und die Nadel verklebt.)
- Spanngurte (für Dachgepäckträger) gibt s billig beim Baumarkt. Für s Fesseln hinterher, wird nicht "eingenäht", kann man also auch fürs Surfbrett nehmen

Bauanleitung,
Exemplarisch für eine Handfessel. Bilder habe ich keine, kann ich aber ggf. machen, und eventuell zumailen (oder wenn jemand Platz auf seinem Webserver hat...)

Für eine Handgelenkfessel geht man folgendermaßen vor:
Umfang des Handgelenkes messen. Nennen wir den Wert "X".

Zwei rechteckige Stücke Neopren ausschneiden, ca. 8-10cm breit, X+1cm lang.
Die beiden Stücke aufeinander nähen. Das ist etwas tricky, weil sich das Zeug gerne dehnt. Die Nähmaschine braucht schon einen nicht ganz schlechten Transport und eine nicht unerhebliche Oberfadenspannung (wir nähen hier Gummi, da "klebt" der Faden!). Ich mache jetzt einfach mal unverschämte Werbung für Pfaff-Nähmaschinen

.
Man sollte natürlich Zickzack oder sowas nehmen, damit der Faden beim Dehnen nicht reißt.

Ein Stück Anschnallgurt abschneiden, das etwa X+20cm lang ist. Die Enden nicht umnähen, sondern nur mit Zickzack abnähen (sonst packt das hinterher auch meine Pfaff nicht mehr

.
Auf eine Seite den Flausch vom Klettverschluß aufnähen.

Jetzt kommt der Moment, wo der Elefant... äh... also... naja, ihr wißt schon.
Den Gurt auf das Neopren aufnähen. Dazu das Ende, auf das man den Flausch aufgenäht hat, bündig auf eine Kante des Neoprens auflegen. Dabei das Neopren leicht in Längsrichtung dehnen (das ist das Schwierige dabei, mal ganz davon abgesehen, daß die Nähmaschine Schwerarbeit leistet. Wenn man das richtig hinbekommt, zieht das Neopren das ganze hinterher automatisch rund zusammen, dann gibt s keine Falten, die drücken könnten.)
Man sollte natürlich nicht vergessen, einen Teil nicht anzunähen (oder einen D-Ring einzunähen, oder einen Quergurt), damit man das Ganze hinterher auch irgendwo festmachen kann.

Den Klettteil vom Klettverschluß an das überstehende Ende des Anschnallgurtes annähen, natürlich direkt anschließend an das Neoprenpolster.

Fertig.

So, ich bin dann hergegangen und habe die Fesseln paarweise auf zwei lange Spanngurte aufgefädelt, in genügendem Abstand, daß man es hinterher bequem hat, dabei jeweils einen Kreuzknoten gemacht (d.h. die Fesseln hängen in einer kurzen Schlaufe des Spanngurtes) und den Spanngurt um Matratze und Bettrahmen gezogen.

Anmerkungen
Hölle bequem. Man merkt die Manschetten kaum ums Handgelenk. Ich hatte überhaupt keine Probleme beim Einschlafen (aber bin x-mal aufgewacht, weil ich mich nicht drehen konnte).

Ich habe keine Chance, mit der Hand den Klettverschluß, der eng um das Handgelenk liegt aufzufummeln (ist hier jemand, der sich mit der linken Hand allein die Uhr ausziehen kann? Wenn ja, hat er eine Chance

Wer glaubt, er könnte 15*5cm Klettverschluß "losreißen", der kann als Gewichtheber o.ä. anfangen.

Da die Manschetten auf dem Spanngurt nicht verrutschen können (Kreuzknoten), hat man nicht gerade viel Freiraum zum Fummeln.

Natürlich, wenn man mit der einen Hand an die Manschette der anderen drankommt, ist s einfach, rauszukommen.

Man sollte auch den Einsatz der Zähne verhindern... aber selbst damit hatte ich genug Probleme, wieder loszukommen!

Potentielle Verbesserung
Besser wäre es, wenn man den Anschnallgurt durch eine Metalllasche zieht und "nach hinten zurückfaltet", wie bei einer Blutdruckmanschette. Dann läßt sich die "Enge" besser justieren. Leider habe ich eine passende (stabile) Metall"schlaufe" nicht gefunden, sie müßte grob geschätzt so etwa 4mm stark und verschweißt sein, rechteckig mit einem Innenmaß von 5-6*1cm.

Gruß
Butterfly.

2. das nenn ich mal ne gute Idee!

geschrieben von Sklave_Fussel am 20.10.03 18:53

Hallo Butterfly,

auf die Idee mit dem Nierengurt wäre ich garnicht gekommen

und das als aktiver Motorradfahrer ...

Allerdings fiel mir beim Durchlesen Deiner Bauanleitung noch etwas ein: Man könnte anstatt des Gurtes vom Auto auch einen abgeschnittenen und ausrangierten Hosengürtel nehmen, wobei man hierfür ganz schön viele braucht, wenn man an Hand-, Fuß- und Bauchgurt denkt ... Ist also doch besser mit Deiner Gurtlösung des Autos

Ciao, Fussel.

3. Re: Bauanleitung für kuschelige Fesseln

geschrieben von Butterfly am 21.10.03 07:26

Hi Fussel,
Gürtel haben in meinen Augen noch einen weiteren Nachteil:
- Ich habe keine Nähmaschine, mit der man halbwegs stabiles Leder nähen könnte. Und wenn es sich um einen stabilen Gürtel handeln soll, dann muß man so ein Gerät wohl eher beim Schuster suchen

Gruß
Butterfly

4. Re: Bauanleitung für kuschelige Fesseln

geschrieben von DunklerRitter am 11.08.04 17:31

Zitat
Potentielle Verbesserung
Besser wäre es, wenn man den Anschnallgurt durch eine Metalllasche zieht und \"nach hinten zurückfaltet\", wie bei einer Blutdruckmanschette. Dann läßt sich die \"Enge\" besser justieren. Leider habe ich eine passende (stabile) Metall\"schlaufe\" nicht gefunden, sie müßte grob geschätzt so etwa 4mm stark und verschweißt sein, rechteckig mit einem Innenmaß von 5-6*1cm.