Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Lämmchen am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von living_and_laughing am 14.02.05 16:07

1. Einschränkungen

geschrieben von Gast Lämmchen am 14.02.05 14:33



Teil 1

Mit 22 war ich die große Hoffnung im Reitsport und jüngste nationale Springreiterin der Olympischen Spiele von Sydney. Meine Familie kann auf eine lange Tradition im Reitsport zurückblicken. So war es für mich ganz natürlich, schon als kleines Mäd-chen auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. Ich dachte, ich würde diese Tradition auch mal an meine Kinder weiter geben können. Ich wünschte es wäre so gekom-men.

Ich lernte Martin bei einem Reiterball kennen, d.h. ich kannte ihn schon vom sehen. Seine sportliche Figur und vor allen seine blauen Augen waren mir schon aufgefal-len. Er kam einfach an unseren Tisch, an dem ich mit meinen Eltern und einer Freundin saßen und forderte mich zum Tanzen auf. Vom ersten Takt war da diese Harmonie. Er führte hervorragend und ich fühlte wohin er wollte. Nachdem wir 8 Stü-cke durchtanzt hatten schmerzten meine Füße in meinen Pumps. Hätte ich gewusst das ich hier den ganzen Abend Tanzen sollte hätte ich nicht meine neuen High Heels mit den Mörderabsetzen angezogen. Meisten trug ich Sneacker oder eben Reitstie-fel. Ich brezel mich aber auch gerne auf. Es ist immer ein Spaß mit meiner Freundin vor dem Spiegel übertreffen wir uns gegenseitig. Martin führte mich zur Bar. Er be-stellte zwei Manhattan. Leider stehen an der Bar nur Hocker, was mich zögern ließ. Ich konnte nicht ganz ausschließen, dass wenn ich auf so einem Hocker die Beine übereinander schlagen würde, mein Kleid hoch rutscht und den Rand meiner Strümpfe frei gibt. Da aber meine Füße schmerzten und er mir freundlich Hilfestel-lung gab setzte ich mich schließlich.

Wir redeten über Pferde und über seine Arbeit. Er war leitender Ingenieur für eine Petrochemische Firma. Ein neues Projekt würde ihn für einige Monate nach Saudi Arabien führen.

Wie schade, dachte ich, macht aber eine Gute Miene und lächelte. Er lächelte zu-rück, ein wunderbar warmes lächeln in dem ich mich geborgen fühlte. Da merkte ich, dass ich unbewusst die Beine übereinander geschlagen hatte und tatsächlich, wie ich es befürchte hatte kam der Spitzenrand meiner Stümpfe zum Vorschein. Viel-leicht lag es am zweiten Martini oder daran das ich mich fragte warum ich denn 65 Euro für diese teuren Strümpfe bei Fogal ausgegeben hatte und blieb so sitzen. Im laufe des Abends bekam ich noch häufig Komplimente über meine Beine.

Wir trafen uns von da an häufiger und ich trug häufiger Strümpfe. Er war ganz versessen darauf. Im Theater oder im Kino legte er immer eine Hand auf meine Knie. Wenn er mich begrüße und umarmte prüfte er meist auch meine Schenkel. Mir war es recht er übernahm die Rechnungen, gab mir gar eine Kreditkarte. Von nun an ging das Duell vor dem Spiegel zwischen mir und meiner Freundin immer siegreich für mich aus.

Einige Zeit später zog ich bei ihm ein. Er hatte ein Penthaus mit Blick auf den Rhein. Ein eigener Fahrstuhl ging direkt in seine bzw. unsere Wohnung. Ich liebte diesen Luxus. Meine Kleidung passte sich immer mehr seinen Wünschen an. Hosen wurden zu Gunsten von Kleidern und Röcken verdrängt. Stücke die ich vor ihm nicht beses-sen hatte wie Kostüme und sogar zwei Dirndl füllten meinen Schrank. Mein Damen-haftes Auftreten war schon etwas ungewöhnlich für mein damaliges Alter und Umge-bung. Zu der Zeit studierte ich noch Betriebswirtschaft, allerdings ohne viel Elan. Ich ließ mich aber immer mehr von ihm führen und richtete mich schon innerlich darauf ein represantativ Funktionen als Ehefrau zu übernehmen.

Dann kam die Zeit in der er nach Saudi Arabien musste. Mit dem Versprechen mich zu heiraten, wenn er wiederkommt und einem Diamantring ließ er mich allein in unse-rer großen Wohnung. Die Zeit ohne ihn war schrecklich, für mich. Die Freiheit war mir nichts mehr Wert ohne seine führende Hand.

Ich begann wieder mehr zu Reiten. Es galt Trainingsrückstand aufzuholen. Pakuren die ich für gewöhnlich schnell und locker abritt mühten mich nun. In meinem Bestre-ben wieder an alte Stärke anzuknüpfen passierte es dann. Über einem Wassergra-ben stürtste ich und mein Pferd fiel auf mich.

Als ich im Krankenhaus aufwachte, fixiert auf einer Liege spürte ich meine Beine nicht mehr. Die Diagnose: Th 12 Inkomplett. Das bedeutete für mich, dass ich zwar sämtliche motorischen Fähigkeiten abwärts der Hüfte verloren, teilweise aber noch Gefühle in den Beine hatte. Die Diagnose war natürlich ein Schock. Von nun an wür-de ich auf einen Rollstuhl angewiesen sein. An Reitsport war nicht mehr Zu denken, meine Pferde müsste ich verkaufen.

Ich weinte sehr viel in dieser Zeit. Als er von dem Unfall hörte kam Martin aus Saudi Arabien. Durch seine Anwesenheit fasste ich wieder Mut. Er sagte, dass er mich ge-nau so und mehr liebt wie vor dem Unfall und das er mein ganzes Leben für mich sorgen wolle.

In der Reha lernte ich jedoch Leidensgenossinnen kennen bei denen das Rücken-mark komplett durchtrennt war oder die höher Gelähmt waren wie ich. Eine Freundin aus dieser Zeit, die nach einem Autounfall Tetraplegikerin wurde sagte zu mir, ich hätte ja nur einen Luxus Querschnitt.

Ich lernte auch relativ schnell die täglichen Dinge des Lebens, wie mich selbst anzu-ziehen oder das Übersetzen. Erst ermüdete ich schnell von den Belastungen und meine Arme schmerzten viel. Nach einigen Monaten wurden meine schlanken Ober-arme kräftiger. Das gab mir zwar mehr Freiheit sah aber nicht mehr so elegant aus. Ich trug nun keine armfreien Oberteile mehr, sehr zum Leidwesen von Martin und schließlich auch von mir.

Wir arrangierten uns relativ gut mit meiner neuen Situation. Das Penthaus war so-wieso relativ rollstuhlgerecht. Im Bad wurde noch die Dusche umgebaut und in der Küche wurden einige Schränke heruntergesetzt. Außerdem stellte Martin eine Hilfs-kraft ein. Es war Zufall, dass meine liebe Freundin, die Altenpflegerin gelernt hatte, gerade arbeitslos war. Sie nahm gerne das Angebot von Martin an und ich freute mich das ich jemanden um mich hatte dem ich vertraute, wenn Martin wieder nach Saudi Arabien musste.

Wir gingen auch wieder aus. Mit Martin schämte ich mich nicht im Restaurant einen Stuhl entfernen zu lassen damit ich an den Tisch heran fahren konnte oder mich im Kino an eine seitlichen oder vorderen Platz umzusetzen. Martin legte immer noch seine Hand auf mein Knie nur spürte ich es nicht mehr. Einmal sah ich erst viel spä-ter. Ich versucht weiterhin möglichst attraktiv für ihn zu sein, trug auch weiter Stümpfe, was auch praktisch war. Es ist allerdings komisch die Strümpfe am Bein herauf zu rollen und dies nur mit den Händen zu fühlen.

Kaum war Martin weg verdüsterte sich meine Stimmung wieder. In der Zeit muss es unerträglich gewesen sein mit mir. Meine arme Freundin wurde ganz schön rumm-komanndiert, von mir. Ich konnte es nicht ertragen zu sitzen währen sie stand und ließ sie auch Dinge für mich verrichten die ohne Probleme selbständig hätte tun kön-nen. Wenn wir gemeinsam in der Stadt waren schob sie mich meistens. Sie ertrug mich und war zuvorkommen und zärtlich. Einmal wurde unsrer Frauengespräch inti-mer und sie verriet mir das sie eifersüchtig war auf mich. D.h. nicht auf mich, sonder auf meine Rollstuhl. Ich konnte es kaum glauben, aber sie verriet mir das sie die Bli-cke erregten die Passenten auf mich warfen währen wir gemeinsam unterwegs wa-ren. Hätte nicht gedacht das dieses „Spiegelduell“ für siegreich verlaufen würde.

Meine Situation wurde in ein neues Licht gerückt und ich interpretiere die Blicke der Passanten und vor allem die meiner Freundin von nun an anders. Ich besuchte sogar wieder auf den Reitplatz. Es tat schon weh meinen Hengst von jemanden anderen reiten zu sehen doch mehr noch vermisste ich meinen Mann.

Martin kam über Weihnachten nach hause. Unter dem Weihnachtsbaum verriet er mir dann das ihm die Führung der Firma in Saudi Arabien angeboten wurde und er-wähne eine schier unglaubliche Vergütung seiner Arbeit. Er sagte er und ich können da zusammen Leben wie in tausend und einer Nacht. Ich kannte mich nicht gut in der Weltpolitik aus wusste jedoch dass Frauen in Saudi Arabien viele Einschränkungen hinnehmen müssen, wie nicht selbst Auto zu fahren und einen Schleier zu tragen. Martin erwiderte, dass wir dort ein kleines eigenes „Königreich „ für uns haben wür-den in dem machen konnte was ich wollte. Trotzdem hatte ich Angst, mit meiner Be-hinderung wäre ich doppelt eingeschränkt, wollte aber auf jeden Fall in seiner Nähe sein. Er bot meiner Freundin ein sehr hohes Gehalt an wenn sie mich begleitet. Sie ging darauf ein und so kam es das wir drei nach Riad umzogen.

Der Flug war erster Klasse. Ich wurde zuerst in die Maschine geschoben. Mir wurde ein Platz am Notausgang zugewiesen. Martin hob mich auf den Sitz. Ich hätte mich zwar selbst Umsetzen können mag es so aber lieber. Die Fluggäste dachten sicher ich hätte einen höheren Querschnitt.
2. Re: Einschränkungen

geschrieben von living_and_laughing am 14.02.05 16:07

Hallo Lämmchen
...ich finde Deine Story? schön geschrieben und erzählt, aber irgendwie irritiert mich, dies im Geschichtsboard zu finden, denn es kommt mir mehr wie aus einem Tagebuch, also real und nicht wie Phantasie vor....

...wie geht s weiter und was möchtest Du uns mit Deinen, doch irgendwie bewegenden, Zeilen mitteilen ?

Neugierige Grüße
stephan



Impressum
© all rights reserved, 2024