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eröffnet von Fabian am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von Herrin_nadine am 08.10.04 22:42

1. Über die Kunzt

geschrieben von Fabian am 03.01.04 14:55

Ein außergewöhnliches Fundstück für LiLaLU und Artverwandte in deren vertrauter Mundart


Ludwig Thoma: Über die Kunzt

Die Mahlerei ist schohn eine Kunzt, haber plos bis zum Nahbl. Untern Nahbl ist es eine Sauerei, indem es dohrt geschlächtlich ist. Der biderne Ögonohm schähmt sich bereiz im Hämd, wodurch mir ins in der Unterhohsen ins Bett lehgen.
Und bald ich meine kristgadollische Ehefrau anschauge ist es mir fiel liber bald sie mer anhat als wie wehniger, hobwol es beim ferheirateden Zuschtand keine Unkeischheid nichd gibt sontern es ist gesezlich.
haber man kahn sein Schamgefiehl nichd einmahl bei der Ehe unterdriken, sondern man drahd sich um, bald man heraus muhs. Disses ist eingewurtselt und in der Nadur forhanden. Die Mahler haben kein Schahmgefül nichd, sontern sie mahlen die Weibsbielder gans nakert wie die Küh auf der Wihsen. Indem mahn in Minchen auf der Schtrase get und dengt an nichz schtet mahn auf einmahl for einem Fensder wo disse liderlingen Geschäbfe aufgemahlen sind und häben die Hend in die Höh und schtreken iere ferbotenen Kerperdeil hinaus. Disses ist ser schedlich.
Es kohmt auf dem lahnde for, das die Weisbilder nichd forsichtig siend, bald sie zum beischpil auf eine Leither schteigen, haber da bfeift der Ögonohm und sie ferstehen disses Signahl und halden die Rök zu. haber for dissen Fensder hilft es nichz, bald man bfeift und muhs man dissen Anbliek aushalden.

Was ich zudehke, lahse ich von mier nichd mahlen, und lehge mich mit der Unterhohsen ins bedd.
Disses ist mein kristlicher Schtandbunkt.

aus: L. Thoma: Briefwechsel des Landtagsabgeordneten Filser, Bolidische Gedanken, Drittens. Über die Kunzt, 1909.

Lesehilfe für Nicht-Bayern, sogen. Sau-Preißn: Ögonohm = Ökonom = Landwirt
2. Re: Über die Kunzt

geschrieben von living_and_laughing am 03.01.04 16:17

...jetzt hab sogar ich als Nichtsaupreiß was glernt, ich dachte ein Ökonom iss irgendein Schdudierder, aber niemals nicht, daß des ein einfacher Bauernsmannsbild ist.
des heißt also,
ein ökonomischer Gottesdienst ist für die Bauern und Knechte, Bäuerinnen und Mägde.
ein ökologischer Gottesdienst ist nur für die Grünen.
ein ökumenischer Gottesdienst ist nur für die Kirchen selbst.
und beim önologischen Gottesdienst geht s nur ums (Mess)Weinsaufen.

Hach...
...wie gut, daß man(n) niemals auslernen tuen tut.

(Ein)Gebildeten Gruaß
vom
Landei

3. Re: Über die Kunzt

geschrieben von Herrin_nadine am 08.10.04 22:42

da braucht man einen dolmetscher



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