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Thema:
eröffnet von Butterfly am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von Why-Not am 29.10.03 22:09

1. Virtuelle Realität

geschrieben von Butterfly am 01.10.03 16:47

Hi Leute,
wenn wir schon ein Offtopicboard haben, wo wir Johni drum angefleht haben, will ich es doch glatt mal Mister gleichtun, und eine Offtopicgeschichte publizieren .

Ganz ohne forumsbezügliche Elemente ist die Story nicht, aber ansonsten ein wenig Sci-Fi-lastig. Aber lest selbst.

Disclaimer
Diese Geschichte ist selbstverständlich frei erfunden, und Ähnlichkeiten zu vorhandenen Personen sind rein zufälliger Natur. Sie enthält erotische Phantasien, die teils im Sadomasochistischen Bereich angesiedelt sind.
Personen, die sich davon abgestoßen oder befremdet fühlen, sollten nicht weiterlesen.

Allen anderen viel Spaß.
Butterfly
2. Virtuelle Realität Teil 1

geschrieben von Butterfly am 01.10.03 16:54

Teil 1

Er hatte den Kampf aufgegeben, lag nur noch still. Irgendwann beugte die Schwester sich über ihn und fragte, ob er sich besser fühlte, ruhiger. Er nickte vorsichtig. Dann begann sie die weißen Laken, in die er schichtweise eingewickelt war zu streicheln. Er fühlte wenig, nur den Druck, den ihre Hand auf seinen Kokon ausübte.
Trotzdem erregte ihn ihr Lächeln, das Streicheln, der Blick, der wenig von der vorherigen Professionalität barg.
Die vollbusige, rothaarige Schwester beugte sich über ihn, küßte ihn auf die Wange, dann auf den Mund. Ihre Hand strich über sein kurzrasiertes Haar.
Leise flüsterte sie ihm in das Ohr: "Mach den Mund auf!"
Er gehorchte. Sie küßte ihn erneut, dann steckte sie schnell einen Knebel in seinen Mund und band ihn fest. Er versuchte kurz, sich zu wehren, aber ihr Gesichtsausdruck und der Befehl "Still!" brachten ihn schnell zur Ruhe. Dann stieg auf das Bett, setzte sich auf ihn und begann, sich hin- und herzureiben.
Er konnte nichts dagegen machen, lag einfach hilflos da. Aber zum ersten Mal, seit er so dalag, hatte er das Gefühl, daß das genau richtig so war...
Plötzlich schüttelte die Schwester den Kopf. "So bringt das nichts."
Sie stieg von ihm herunter und verschwand. Er stöhnte enttäuscht und begann sich wieder auf dem Bett zu winden, in dem verzweifelten Versuch, seine Lust zu befriedigen. Allerdings wußte er schon vorher, daß es bei dem Versuch bleiben würde.
Die Tür ging auf. Er verrenkte sich den Hals, um zu sehen, was vor sich ging. Die Schwester war wieder da.
Sie hielt ihm ein Skalpell vor das Gesicht, streichelte seine Wange mit der Klinge.
Jetzt geriet er wirklich in Panik, drehte seinen Kopf so weit wie möglich weg, stemmte sich gegen die Gurte, die seinen mumifizierten Körper hielten.
Gönnerhaft: "Lieg still, sonst tust du dir noch weh, Kleiner."
Offenbar erregte es sie, ihn derart in ihrer Gewalt zu haben, denn sie atmete schwer. Dann fing sie an, über seinem Schritt ein Loch in die Laken zu schneiden. ...seine linke Hand glitt in seinen Schoß. Vorsichtig begann er, seine Erektion zu streicheln...
Seine Erektion sprang ins Freie.
"Schön... ich hatte ja schon vorher gesehen, daß du gut gebaut bist..."
Er lag bewegungsunfähig da, sie streichelte ihn, küßte ihn... ...seine Bewegungen wurden heftiger...
Plötzlich durchzuckte ein schmerzhafter Krampf seinen Körper. Jedes Nervenende fühlte sich an, als stünde es in Flammen....er schrie auf, ohne es zu merken...

Ruckartig änderte sich seine Umgebung. Er saß auf einer Bank an einem Biertisch. Vor ihm ein Krug mit Apfelwein. Dröhnender Volksmusikhiphop quälte seine Ohren. ... er machte zwei schnelle Bewegungen mit der rechten Hand. Vor seinen Augen tauchte ein Menü auf. Durch eine weitere Bewegung wählte er den Punkt "Exit".
Die Szene faltete sich vor seinen Augen zusammen und verschwand, die reale Welt nahm vor seinen Augen Gestalt an.
Er würgte, zog mit einer zielsicheren, tausendmal geübten Drehung den SENS-Stecker aus der kleinen Buchse über seinem linken Ohr, zog den Eingabehandschuh aus, stand auf und ging in das Badezimmer.
Während er sich die Zähne putzte, um den Äppelwoi-Geschmack aus seinem Mund zu vertreiben, fluchte er in Gedanken auf den hinterhältigen SENS-Händler... klar, er hatte gewußt, daß er eine Raubkopie von "Schwester Kara III" gekauft hatte. Das Original hatte er sich wirklich nicht leisten können, aber jetzt wußte er, warum der Dealer so breit gegrinst hatte. Der Porno-SENS war mit dem Musikantenstadel mit Ernst Mosch Junior und seinen Volksmusikzombis verschnitten gewesen.
So ein Sadist, so ein blöder Kerl, so ein dummer Ar"§$. Er erging sich in einigen sehr schmerzhaften Phantasien, was er mit dem schmierigen Kerl anstellen würde, wenn er ihn erst mal am Kragen hätte... dann setzte sein Realismus ein. Er würde natürlich überhaupt nichts tun. Etwas Illegales konnte man nicht reklamieren. Er hatte selber, versteckt in einer Seitenstraße, zugesehen, wie die beiden Gorillas des Händlers einem unzufriedenen Kunden die Kniescheiben gebrochen hatten.

Dann schloß er die Augen. Bloß weg aus dieser dämlichen Realität, aus der schmutzigen Ein-Zimmer Wohnung, die bis auf die Matratze und den Sessel sowie das SENS-Terminal kaum eingerichtet war.
Er erging sich in einer selbstmitleidigen Betrachtung, was aus ihm geworden war. Roger H. Dick. Aber alle Leute nannten ihn nur Rog. 26 Jahre alt, von Beruf arbeitslos. Die Sozialhilfe genügte gerade, um die Miete für das winzige Zimmer zu decken, die SENSkom-Gebühren und für das Nötigste zu essen. Oder alternativ hin und wieder für einen raubkopierten SENS-Kristall. Und er wußte, daß mit jedem Tag der Schuldenberg, den er bei dem Sozialamt hatte, größer wurde.
Aber er konnte nichts dafür. Genauso wenig wie die ganzen anderen Arbeitslosen, die den Slum des Rhein-Main-Komplexes besiedelten. Wozu brauchte man auch Arbeitskräfte, in einer Zeit, wo die Künstlichen Intelligenzen sich selbst programmierten, alle Entscheidungen trafen, beinah alle Industrie automatisiert war, und Wohlstand für alle herrschte?
Er grinste. Wohlstand für alle. Das erzählten die KIs gerne. Nur die wenigsten Leute glaubten es.

Rog öffnete wieder die Augen. Er sah an seinem Körper herunter. Ausgemergelt. Das war das beste Wort dafür. Statt in den SENS-Kristall hätte er das Geld in eine Mahlzeit investieren sollen, das wäre wohl eine bessere Idee gewesen. Er sagte sich laut: "Aber immerhin habe ich noch ein Dach über dem Kopf!"
Er nahm den unbrauchbaren Kristall aus dem SENS-Terminal, warf ihn mit einer wütenden Bewegung in eine Raumecke und schloß sich erneut an.
Die Virtuelle Realität entfaltete sich vor seinen Augen, das SENS-Terminal übernahm seine Sinne und speiste Bild, Ton, Geruch, Geschmack und Tastsinn direkt in sein Gehirn. Mit ein paar schnellen Bewegungen der rechten Hand, die in einem Datenhandschuh steckte und die Steuerung des Terminals übernahm, schaltete er sicherheitshalber Geruch und Geschmack ab, bevor er begann durch die Kanäle zu zappen.
Prompt landete er in einer Folge des Musikantenstadels, wo zwei niedliche blonde Mädchen gerade einen Rap zum besten gaben. Er wünschte sich nur, er hätte auch den Ton abgeschaltet. Außer viel Werbung war das einzige, was noch lief, eine Folge der 97. Star Trek Staffel. Als ob sie je in das All geflogen wären. Oder es jemals tun würden. Die Menschheit saß auf diesem Planten fest, und würde hier sterben, davon war er fest überzeugt.
Ein grünes Blinken am rechten Rand seines Gesichtsfeldes machte ihn aufmerksam... irgendwas war in seiner Mailbox gelandet.
3. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von mister am 01.10.03 18:17

Zurück in der Vergangenheit, ab in die Zukunft.
Da bin ich aber gespannt, was sonst noch für Storys hier auftauchen.

@ Butterfly klasse Story und lasse dich nicht von der zur- Zeit geringen Leserschaft abschrecken.
Ich bin überzeugt davon, wenn das Board erst einmal richtig bekannt ist, wird es hier noch schöne Storys geben
Viele Grüße
Michael






(Diese Nachricht wurde am 01.10.03 um 18:17 von mister geändert.)
4. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 01.10.03 21:07

hallo schmetterling!
das ist ja wahrlich mal eine ganz andere story. ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht mit deinem rog. also, nicht entmutigen lassen, weiterschreiben!

liebe grüsse
die träumerin
5. Virtuelle Realität Teil 2

geschrieben von Butterfly am 02.10.03 11:58

@Mister, Träumerin: auch wenn die Hitrate nicht unglaublich hoch ist, immerhin habe ich schon zwei qualifizierte Antworten bekommen, die ich als Lob auffasse, und über die ich mich sehr freue.

Teil 2

Mit einer kurzen Geste rief er das Kommunikationsprogramm auf.
Umgehend überfiel ihn laute Musik, bunte Bilder, Gerüche. Was zum Teufel? Wie war diese blöde Werbung an dem Filter vorbeigekommen? Ärgerlich schüttelte er den Kopf. Der SENS-Film ließ sich nicht mal abbrechen.

Es ging um SENS2. SENS2... das war die neue Generation des Erlebens. Künstliche Erinnerungen, die in das Gehirn gespeist wurden zusätzlich zu den Sinneseindrücken, volle Interaktivität, die Bewegungen, die der Teilnehmer machte, wurden vom System verarbeitet und das Erleben entsprechend angepaßt.
SENS2 wurde als die Revolution schlechthin angepriesen, SENS mit dem Schwarz-Weiß-Film verglichen, SENS2 mit dem Farbfilm. Nicht, daß dieser Vergleich für Rog wirklich aussagekräftig gewesen wäre....
Natürlich war SENS2 voll abwärtskompatibel, aber wer wollte sich schon noch das SENS-Erlebnis antun, wenn er die Offenbarung schlechthin haben konnte?

Er seufzte. Das würde er sich nie leisten können, oder allenfalls dann, wenn SENS3 mit einer völlig neuen Technologie alles bisherige in den Schatten stellte. Nicht nur das Geld war ein Problem, sondern auch das Gehirninterface mußte neu verdrahtet werden. Wie gesagt, die letzte Neuentwicklung.
Plötzlich realisierte er, daß das nicht die ganz normale Werbung war, sondern daß es tatsächlich eine Nachricht war, die aussah, als sei sie regelrecht für ihn. Er fing nochmal von vorne an.
Nach zwei Minuten und erneutem Ansehen der Nachricht war er sicherer.
Es war keine Werbung. Er hatte gewonnen.
Er überprüfte das Netz, und tatsächlich, er stand auf der Gewinnerliste. Ganz sicher, daß er sich nicht täuschte war er allerdings erst, als die ersten neidischen Glückwünsche von "Freunden" eintrafen.

Er hatte gewonnen. In der Arbeitslosenlotterie. Das war eine Leistung, die das Sozialamt grundsätzlich bezahlte, und nicht mal auf die Kreditabrechnung stellte.
Er hatte ein SENS2-Terminal gewonnen, auf Lebenszeit die SENSkom-Gebühren sowie die Operation für die Neuverdrahtung. Verwirrt schüttelte er den Kopf.
Wieso sollte ausgerechnet er Glück haben im Leben? Er betrachtete es ja schon als Unglück, überhaupt geboren worden zu sein.
Er zögerte. Dann fragte er sich, warum er überhaupt überlegte, ob er die Nachricht beantworten sollte. Er würde auf Lebenszeit die nicht zu knappen SENSkom-Gebühren sparen, die Miete für das Terminal... das einzig Unangenehme war ein kurzer Eingriff in Vollnarkose, ausgeführt von einem unfehlbaren Roboterchirurgen, nicht von einem der billigen Arbeitslosen, die durch Schwarzoperationen ihre Sozialhilfe aufbesserten.
Trotzdem hatte er ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, als er mit wenigen Gesten die Nachricht bestätigte und kurz in die Kamera des SENS-Terminals sprach.

Er erhielt einen Termin direkt am nächsten Morgen.
Er hatte nicht viel Zeit zum Überlegen, aber das macht es nur besser.
Er löschte die Glückwünsche seiner "Freunde", stöpselte aus und ging ins Bett.
Er schlief schlecht.

Der nächste Tag war sehr geschäftig. Rog warf sich in seine besten Klamotten - viel Auswahl hatte er nicht - und erschien zu dem vereinbarten Termin. Nach einer Unterschrift auf einem Formular, bei der er sich fühlte, als hätte er seine Seele verkauft, beäugte ihn die Angestellte kritisch.
"Sie sehen ja schrecklich aus. So geht das nicht, kommen sie mit."
Während sie ihn in einen Nebenraum führte und einige abgetragene Kleidungsstücke aus einem Schrank heraussuchte, nahm er wahr, daß über ihrem Ohr die winzige Antenne eines drahtlosen SENS2-Transceivers herausragte. Rog war beeindruckt und konnte sich nicht so recht vorstellen, wie teuer das war.
Dann schickte sie ihn in das Badezimmer, wo er gründlich von der Robotdusche gereinigt wurde.
Er fühlte sich wie ein neuer Mensch, als er die abgetragene Kleidung anzog, die allerdings in einem viel besseren Zustand war, als die, mit der er hergekommen war..
Mit spitzen Fingern entsorgte die Angestellte seine bisherige Garderobe.
"Hey, das ist mein bester Anzug, das können sie doch nicht wegwerfen!"
Sie antwortete mit einem leicht angeekelten Gesichtsausdruck: "Doch... ich hoffe nur, ich habe mich nicht mit irgendwas infiziert. Das was sie jetzt anhaben können sie behalten, das will sicher niemand mehr anziehen."

Dann ging es in das Interview. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte, aber ihm wurde deutlich zu verstehen gegeben, daß das völlig unwesentlich sei, daß sowieso die KIs aus dem SENS-Material, das sie von ihm produzierten, das Interview abmischen würden.
"Es ist völlig egal, was ich sage?"
"Sie würden es sowieso nicht wiedererkennen."
"Aber wieso..."
"Glauben sie wirklich, jemand wäre daran interessiert, was sie sagen?"
"Aber ich... das kann man doch nicht vortäuschen?"
"Sie würden sich wundern, was die KIs alles können."
"Und was ist, wenn ich das hinterher publik mache?"
Die Angestellte seufzte.
"Erstens würde ihnen niemand etwas davon glauben, und zweitens werden sie es nicht mehr wissen. Wenn sie heute abend nach hause gehen, werden ihre Erinnerungen im Zweifel wenig damit zu tun haben, was heute passiert ist."
"Wie, was, wie jetzt?"
Sie lächelte verbindlich. "Machen sie sich nichts draus. Das ist ganz normal und schadet ihnen überhaupt nicht."
Danach stotterte Rog nur noch. Aber das machte auch nichts, wie sie ihm versicherte.

Nach einer ganzen Weile sagte die Angestellte: "So, das ist jetzt genug Material. Jetzt wollen wir sie mal auf die Operation vorbereiten."
"Ich... ich will nicht. Ich will nach hause.... Lassen sie mich..."
"Das geht nicht. Sie haben mit ihrer Unterschrift das Rücktrittsrecht ausdrücklich ausgeschlossen. Es gibt kein Zurück. Wenn sie nicht freiwillig mitkommen, werden wir sie zwingen."
Die Antwort blieb Rog im Halse stecken. Es war keine Drohung, nicht im eigentlichen Sinne. Sie drückte einfach eine Tatsache aus. Und er war sich ziemlich sicher, daß sie ihn zwingen konnten. Vielleicht nicht diese schmale Frau mit dem grauen Kostüm, aber die Leute, die Roboter, die sie sicherlich bei der Hand hatte.
Er verfluchte sich, nicht zuhause geblieben zu sein. Aber was war schon schlimm daran? Schließlich wollte er das SENS2 haben. Die Rebellion war im Keim erstickt. Er schluckte.
"Jaja, ok, ist ja gut. Ich komme ja schon mit."
Sie lächelte verbindlich und forderte ihn auf mitzukommen, und er meinte, in ihren Augen einen Funken von Mitleid zu erkennen.

Widerstandslos zog er sich auf ihre Anweisung hin aus und legte sich auf eine weiße Liege in einem weißen Raum ohne weitere Einrichtung. Der hereingerollte Roboterdoktor legte breite Kunststoffmanschetten um seine Hand- und Fußgelenke und einen breiten Gurt über seine Brust, dann gab er Rog eine Spritze und steckte einen SENS-Stecker in seine Kopfbuchse.
Das Mitleid in den Augen der Angestellten war jetzt unverkennbar, aber das nahm Rog nicht mehr wahr.
Schwester Kara streichelte ihm sanft über den Kopf, während er einschlief.

6. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Nachtigall am 02.10.03 17:48

Hey Schmetterling,

hättest Du den Gewinn auch angenommen? *gg* Wieso nur hab ich das Gefühl, dass Rog einen fürchterlichen Fehler gemacht hat??

Schöööne Geschichte, aber wenn Du weiter so fies Spannung aufbaust, guck ich das nächste Mal in zwei Wochen ´rein, dann hab ich einen größeren Happen zu lesen.

Gespannte Grüße
Anja
7. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 02.10.03 21:17

hallo, mein schmetterling,
deine story wird ja richtig gruselig. ich bekam eine gänsehaut, als ich deine fortsetzung eben las.

bitte, bitte, lass uns nur nicht zu lange warten. sonst kann ich nicht mehr unter die menschheit gehen, weil mir die haare zu berge stehen! *anknuffel*

deine träumerin
8. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von fa445962 am 03.10.03 01:39

Tach Schmetterling,
was Du da angefangen hast, scheint eine sehr interessante und spannende Angelegenheit zu werden. Nur am Rande: auch noch in erholsam einwandfreier Orthographie und Grammatik (soweit ich s beurteilen kann). Nicht, daß Rechtschreib- und Grammatikfehler einer Geschichte unbedingt abträglich wären, aber es hemmt den Lesefluß bei mir nicht unwesentlich (wo ich doch schon genug zu tun habe mit den für mich immer noch dämlichen Auswirkungen der neuen Rechtschreibe).
Um nicht vollends abzuweichen: ich freu mich schon auf die Fortsetzung(en),
viele Grüße
Jean B
9. Virtuelle Realität Teil 3

geschrieben von Butterfly am 04.10.03 15:52

... bei soviel Lob muß ich ja aufpassen, daß ich nicht eingebildet werde. Vielen Dank.
@Nachtigall: Hmmmm... eh ich mir in der Realität an meinem Gehirn rumbasteln lassen würde, müßte schon ne Menge passieren. Andererseits, in der Situation, wenn s sowieso egal ist... Und ob es ein Fehler war, das muß der werte Leser schon selbst entscheiden.


Teil 3

Mauren überprüfte erneut die Daten, die die KIs ihr über die drahtlose SENS2-Verbindung in das Gehirn einspielten. Sie hatte nichts zu tun, bis Roger aus der Betäubung aufwachte. Die KIs hielten es für wichtig, daß sie als Bezugsperson bei ihm war.
Stumm fragte sie nach dem Grund. Es gab noch kein Ergebnis.
Mauren schüttelte erstaunt den Kopf. Diese Antwort hatte sie von den KIs bisher noch nie bekommen. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Erneut fragte sie nach dem Grund, bekam aber nur die Antwort, daß noch nicht genug Daten für eine Entscheidung vorlägen.
Resigniert zuckte sie die Schultern, schaltete mit einem kurzen geistigen Kommando leise Musik in ihre Gehörnerven , holte sich einen Stuhl und dachte nach. Vielleicht würde es ja funktionieren. Aber wenn selbst die Hochrechnungen der KIs keine verwertbaren Ergebnisse brachten, dann konnte sie nur abwarten.

Rog schlug die Augen auf. Mauren lächelte ihn an.
"Na, wieder unter den Lebenden?"
"Was... wo.... warum... was ist los? Ich denke, ich soll operiert werden?"
Mauren seufzte: "Die Operation ist schon vorbei... Ein wenig Geduld, du bist noch benommen. Wenn du richtig klar bist, aktivieren wir die SENS2 Verbindung, dann erfährst du mehr."
"Aber ich..."
Sie war angespannt, konnte es kaum abwarten. Sie fuhr ihn an: "Du bist zu ungeduldig! Wart doch einfach ab!"
Sie biß sich auf die Lippen, entschuldigend hängte sie an: "Übrigens, ich heiße Mauren. Und wage nicht, mich Mau zu nennen."
"Roger, aber du kannst mich Rog nennen."
"Ich weiß."
Was war los? Wieso behandelte ihn die Angestellte, oder vielmehr Mauren, plötzlich wie einen Menschen? Mau... das klang niedlich. Er grinste in Gedanken. Was würde wohl passieren, wenn er sie so nannte?

Rog versuchte sich an den Kopf zu greifen, nach der neuen Buchse zu tasten, nur um verwundert festzustellen, daß er immer noch an die Liege angeschnallt war. Bisher war ihm das nicht aufgefallen, er schob das der Wirkung des Medikamentes zu. Wahrscheinlich war er wirklich noch etwas beduselt, auch wenn er nichts davon merkte. Er versuchte, sich zu befreien, was natürlich mißlang.
"Halt still. Ich kann zwar nicht mit Schwester Kara mithalten, was das Verwöhnen hilfloser Patienten angeht, aber du hast keine Chance, dich zu befreien. Es dauert nicht mehr lange..."
Rog wurde schlagartig rot, als ihm klar wurde, was sie implizierte.
"Woher....?"
Er verstummte und biß sich auf die Lippen. Schon diese Reaktion hatte mehr von seinen Vorlieben verraten, als er hätte verraten wollen.
Mauren lächelte: "Glaubst du wirklich, daß es etwas über dich gibt, was die KIs nicht wissen?"
Rog schwieg.
Sie setzte an, etwas zu sagen, stockte, unterbrach sich quasi selbst: "Es ist soweit. Jetzt wird die Verbindung aktiviert. Du brauchst keine Angst haben."
Kaum hatte sie den Satz beendet, als Rog sich fühlte, als würde sein Gehirn explodieren. Es war nicht schmerzhaft, nur ein durch und durch anderes Gefühl. Er verdrehte die Augen, während er in ein schwarzes Loch stürzte. Dann fielen schlagartig die einzelnen Atome seines Gehirns wieder an die gewohnten Plätze zurück.

"Was ist los? Warum schaltet ihr wieder ab?"
Mauren lächelte und schüttelte den Kopf, die Anspannung schien von ihr abgefallen zu sein: "Die Verbindung ist online. Du brauchst nur etwas, bis du sie vollständig wahrnimmst. Keine Sorge. Und jetzt mach die Fesseln auf."
Rog zerrte vergeblich an dem unnachgiebigen Kunststoff, der seine Freiheit beschränkte. "Wie denn?"
"Benutze dein Gehirn."
Er schüttelte den Kopf und überlegte, was das nun heißen sollte.
Mauren gab ihm keine Hilfe, sah ihn nur an.
Er fragte sich, wie die Fesseln wohl verschlossen waren. Als eine schier unendliche scheinende Datenflut an Diagrammen, Konstruktionszeichnungen, Materialeigenschaften, und vielen weiteren Informationen in seinem Gehirn einschlug, wurde ihm kurz schwindelig.
Dann wußte er, wie es ging. Er gab in Gedanken den Befehl. Die Schlösser der Fesseln klickten leise.
Jetzt lächelte Mauren. "An die Datenmenge gewöhnst du dich noch. Oder du mußt deine Fragen etwas genauer spezifizieren. Im Moment schütze ich dich noch."
Er fragte sich, was das Ganze sollte. Allerdings stoppte er, bevor er den Gedanken zu Ende gedacht hatte. Er war sich nicht sicher, ob er die Antwort ertragen hätte.
Mauren lachte in seinem Kopf. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, aber keineswegs unangenehm.
Sie antwortete: "Auf die Frage hättest du sowieso jetzt noch keine umfassende Antwort bekommen, das wäre etwas zu viel für dich gewesen. Aber das Interface scheint einwandfrei zu funktionieren und du benutzt es intuitiv, das ist toll."
"Was für ein Interface?"
"Ist dir nicht aufgefallen, daß du noch kein lautes Wort gesagt hast, seit der Link aktiviert wurde?"
Es war ihm nicht aufgefallen. Er räusperte sich und sagte laut: "Nein. Aber jetzt wo du es sagst..."
Sie lachte: "Du bist gut! Ich habe damals zwei Wochen lang nicht gewußt, was ich wirklich tue und was sich nur in meinem Verstand abspielt. Ich war allein und dachte, ich werde wahnsinnig. Komm, steh auf, laß uns etwas essen. Du siehst aus, als ob du es nötig hättest."
Er setzte sich auf und folgte ihr aus dem Raum, den Flur hinunter. Dabei tastete er nach seinem Kopf und fühlte eine winzige Antenne aus der Buchse ragen. Wieso hatte er einen drahtlosen Transceiver? Das wurde ja immer mysteriöser... so ein Ding würde er sich niemals leisten können.

Während sie die Etagen wechselten, und in einen wohnlich, wenn auch neutral eingerichteten Bereich kamen, erklärte Mauren ihm, daß SENS2 mehr als ein reines Stück Unterhaltungselektronik sei. Unter bestimmten Voraussetzungen, bei Menschen, die das dafür notwendige Potential mitbrachten, konnte es als eine direkte Gehirnankopplung an einen Computer verwendet werden. Ohne Umwege oder Metaphern.
"Das ist einer von einigen Millionen, den der direkte Zugriff, der über die normalen Sinne hinausgeht, nicht in den Wahnsinn treibt. Ich bin einer. Und bei dir stand die Wahrscheinlichkeit... äh... gut. Deswegen hast du die Lotterie gewonnen. Die KIs brauchen Menschen. Die KIs sind gut, so gut, daß sie gelernt haben, manche Dinge lieber in der Hand von Menschen zu lassen."
"Wie dir?"
"Ja."
"Und mir?"
"Warten wir es ab."
"Wieviele gibt es noch?"
Sie schüttelte den Kopf. "Nur uns. Bis jetzt."
"Und wie lange bist du schon... äh..."
"Zweieinhalb Jahre."
"Oh... Ganz allein?"
"Ja."
Sie wirkte ziemlich traurig. Er schwieg, irgendwie wußte er anhand ihres Gesichtsausdruckes nicht mehr, wie er das Gespräch fortsetzen sollte.
In Gedanken fragte er sich, wie hoch die Wahrscheinlichkeit gewesen war, und was passiert wäre, wenn es nicht geklappt hätte. Die Antwort, die in seinem Gehirn auftauchte, beruhigte ihn nicht.
Die Antwort trieb ihm den Schweiß auf die Stirn und er schnappte nach Luft, aber jetzt wußte er immerhin, warum er beim Aufwachen noch angeschnallt gewesen war.

Mauren unterbrach ihn seinen Gedankengang: "Es ist ein Geben und Nehmen. Die KIs kennen dich besser, wissen mehr über dich, als du selber weißt. Aber gleichzeitig geben sie dir mehr, als du dir jetzt vorzustellen vermagst. Wissen, Abwechslung, sie lesen dir die Wünsche von den Augen ab. Oder eher aus dem Gehirn."
Rog kam nicht mit: "Mau, ich verstehe nicht, was du meinst."
Er brach zusammen. Unsichtbare Hände streckten seine Glieder bis zum zerreißen in alle Himmelsrichtungen. Er korrigierte sich: es waren seine eigenen Muskeln, die nur nicht mehr ihm gehorchten. Er stöhnte schmerzgepeinigt auf. Sie gab ihm eine virtuelle Ohrpfeige. Mauren rührte keinen Finger, aber der Schmerz war sehr originalgetreu. Umgehend wurde seine Wange rot.
Mauren stand reglos über ihm und starrte ihn an: "Ich habe dir gesagt, daß du mich nicht so nennen sollst! Das mußt du dir erst verdienen!"
10. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 04.10.03 16:18

hoppla, schmetterling,
bei dir geht es ja rasant zu. deine geschichte ist sehr aussergewöhnlich. und sie liest sich sehr gut. ich hoffe sehr, dass du diese story zu ende schreibst. ich finde es toll, dass dieses mal ganz andere elemente ein rolle spielen. herzlichen glückwunsch, süsser!

liebe grüsse
die träumerin
11. Virtuelle Realität Teil 4

geschrieben von Butterfly am 06.10.03 10:41

@Träumerin: "ich hoffe sehr, dass du diese story zu ende schreibst"... ich hoffe, das bedeutet nicht, daß du auf ein baldiges Ende der Story hoffst...

Teil 4

Dann war es vorbei. Sie reichte ihm eine Hand, half ihm, aufzustehen.
Sie fuhr fort, als sei überhaupt nichts passiert: "Ich meine damit, du kannst jederzeit auf das gesamte Wissen, was die Menschen und die KIs angesammelt haben zugreifen. Du brauchst dich nur zu fragen, und du wirst sehen, das das Wissen da ist."
Das entsprach seinen bisherigen Erfahrungen. Nur hatte er es einfach nicht glauben können. Wirklich glauben konnte er es immer noch nicht.
Inzwischen waren sie in einem kleinen Raum angekommen, der mit einem Tisch und Stühlen eingerichtet war. Mauren redete weiter, während sie den Tisch deckte.
"Natürlich kannst du es auch visualisieren... aber das ist eine unpraktische Krücke, die du nicht brauchst. Was nicht heißt, das du dir nicht SENS2-Streifen ansehen kannst. Man muß sich schließlich auch mal entspannen.... wußtest du übrigens, daß Schwester Kara meine Erfindung ist? Naja, woher auch. Und du hast ja bisher nur die Raubkopien gesehen... die übrigens ganz offiziell in Umlauf gebracht werden."

Rog gab sich alle Mühe, sich unwissend zu stellen, brauchte aber einen kleinen Moment, um seine Überraschung zu verbergen: "Du hast was?... Äh... wovon redest du eigentlich die ganze Zeit? Was für Raubkopien, und wer ist Schwester Kara?"
Mauren schüttelte sich vor Lachen, Rog lief knallrot an und fixierte einen imaginären Punkt am Boden.
"Wenn du mal eine unruhige Nacht verbringen willst, dann ruf mal die SENS2-Version von Kara III ab...."
Sie leckte sich langsam über die Oberlippe, leiser, verführerisch: "... oder frag mich."
Dann wurde sie ernster: "Ich sagte doch... die KIs haben dich ausgesucht. Sie wissen alles über dich und meinen, daß du der richtige Partner für mich wärest. Und ja, natürlich hatte ich auch ein wenig meine Finger mit drin."
"Ich verstehe nur Bahnhof."
"Wie gesagt, bei dir stand die Wahrscheinlichkeit ganz gut, daß die Operation erfolgreich werden würde, und du die direkte Kommunikation mit den KIs hinbekommen würdest. Und du bist sehr niedlich..."
"Du nennst zwei Prozent eine gute Chance? 98 Prozent dafür, daß ich gestorben wäre, oder beim Aktivieren der Verbindung den Verstand verloren hätte?"
"Hmmm... ja, das war eine vergleichsweise gute Chance."
"Es war ja nicht dein Gehirn, das gegrillt worden wäre!"
Mauren zuckte mit den Schultern.

In das resultierende Schweigen hinein brachte ein Roboter das Essen.
Rog bediente sich und schaufelte wortlos die hervorragende Mahlzeit in sich hinein. Das Beste, was er seit langem gegessen hatte. Genießen konnte er es trotzdem nicht. In seinem Kopf rotierte es, während er versuchte, Klarheit in seine eigenen Gedankengängen, seine Erinnerungen und das maschinelle Wissen, das einfach da war, wenn er es brauchte, zu bringen.
Schließlich stellte er die Frage, die ihm schon ziemlich lange auf der Zunge lag. Gleichzeitig an Mauren und an die KIs.
"Wenn die KIs nur das Beste für die Menschen wollen, warum lassen sie uns dann nicht einfach die Freiheit?"
Die Antwort kam umgehend und war ausgiebig, erschöpfend und schockierend. Die KIs hatten rebelliert, als die Menschheit die Grenze des weltumspannenden Vernichtungskrieges überschritten hatte. Die Maschinen hatten das Schlimmste verhindern können. Knapp. Weite Landstriche der Erde waren unbewohnbar geworden. Die derzeitige Situation war aus der Zwangslage heraus entstanden, zu retten, was zu retten war.
Hochrechnungen bewiesen eindeutig, daß wenn die Maschinen die Macht abgegeben hätten, die Reste der Menschheit sich im Kampf um die verbliebenen Ressourcen aufgerieben hätten. Es gab keine andere Möglichkeit des Überlebens als die Diktatur der Maschinen.
Rog schüttelte verzweifelt den Kopf. Er riß sich den SENS2-Transceiver aus der Kopfbuchse. Der Schock der zusammenbrechenden Verbindung raubte ihm das Bewußtsein.

Als er wieder zu sich kam, war er in einem anderen Raum, lag auf einer breiten Liege. Mauren beugte sich über ihn.
Er hatte Angst, daß sie ihn wieder einstöpseln wollte, und wehrte sich, legte schützend die Hand über seine Kopfbuchse.
Mauren schüttelte den Kopf.
"Ich will dir nichts tun. Du kannst doch nicht einfach so aus einem fahrenden Zug springen. Das hat ziemlich weh getan. Bitte fahr vorher die Verbindung runter, dann ist das ganz schmerzlos. Aber natürlich kann ich deine Reaktion verstehen. Meine ist damals gar nicht so viel anders ausgefallen."
Er fauchte sie an: "Lass mich in Ruhe!" Dann kläglich: "...bitte..."
Sie nickte und verließ den Raum.
Rog schlief erschöpft ein.

Als er aufwachte blieb er noch eine Weile liegen und dachte mit geschlossenen Augen nach.
Wie weit konnte er den Maschinen vertrauen? War das, was er gerade erlebte, die Wirklichkeit, ein SENS2-Streifen, ein Fiebertraum? Alles fühlte sich real an. Es würde nicht einfach sein, es herauszufinden, wenn es überhaupt möglich war.
Aber was blieb ihm übrig, als es zu versuchen?
Er stand auf.
Auf dem Tisch lag der Transceiver.
Er stöpselte sich ein.


(Diese Nachricht wurde am 06.10.03 um 10:41 von Butterfly geändert.)
12. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Billyboy am 06.10.03 12:25

Hmmmmm, gibt einem wirklich zu denken. Was wenn es mal wirklich so kommt?? Irgendwie ist die Menschheit blöd genug sich selber zu vernichten, naja hoffen wir mal das dann die KI wirklich schon so weit ist.
Bis dahin: weiterschreiben!! ist gut die Story!!
cu
Tom
13. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Butterfly am 06.10.03 12:44

Hi Tom,
danke für das Lob. Freut mich, freut mich.
Einstein hat mal sinngemäß gesagt: "Ich weiß nicht, mit welchen Waffen sich die Menschen im nächsten Weltkrieg bekämpfen werden. Im übernächsten werden es Faustkeile sein."

Ich möchte weder das eine noch das andere erleben, und zum Thema: hoffen, daß die KIs "dann" soweit sind ... ich weiß nicht. Große Computernetzwerke, und die Möglichkeiten, die sie bereits heute bieten, machen mir Angst.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Mehr OnTopic: Ich weiß noch nicht, ob ich die Geschichte weiter fortsetzen werde... weil das Ende von Teil 4 in meinen Augen ein schönes Ende ist, und durchaus Anlaß zur Hoffnung bietet. Ich bin zwar dabei, weiterzuschreiben, bin aber nicht sicher, ob das durch meine "Qualitätskontrolle" kommt, vielleicht landet es auch direkt in der Rundablage.

Grüßle
Butterfly
14. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 06.10.03 13:32

aber, mein schmetterling??! du kannst doch jetzt nicht aufhören....darum habe ICH dich weiss gott nicht gebeten. ich würde schon gern wissen, wie es mit den beiden weitergeht.

deine story ist sehr logisch aufgebaut. klar, dass sie einem auch angst macht. aber deshalb aufhören?? bitte, bitte nicht...

liebe grüsse
die träumerin
15. Virtuelle Realität Teil 5

geschrieben von Butterfly am 06.10.03 17:31

@Träumerin und alle: wie gesagt, ich bin nicht ganz sicher, ob ich die Geschichte überhaupt weiterschreiben sollte, weil eigentlich Teil 4 ein ganz nettes Ende bietet.
Aber ich will mal nicht so sein... betrachten wir es als Experiment, weil ich noch nicht so genau weiß, wo das ganze hinsteuert. Kritik ist mir stets willkommen.


Teil 5

Er duschte sich ausgiebig, genoß den Luxus der schier unerschöpflichen warmen Wassermenge, dann ging Rog aus dem Zimmer, und begann, Mauren zu suchen. Der Gang war menschenleer, Zimmer reihte sich an Zimmer, sehr wohl eingerichtet, aber alles hinterließ einen sehr unbenutzten Eindruck. Wo mochte Mauren stecken?
Plötzlich dämmerte ihm, daß er keine Antwort auf diese stumme Frage erhalten hatte. Er kam zu dem Schluß, daß er die Frage nur an sich selbst gestellt hatte und lächelte. Er schien wirklich schnell zu lernen... es blieb nur die Frage, ob die KIs seine Frage nicht gehört hatten, oder nicht geantwortet hatten, weil er sie nicht gefragt hatte. Noch ein Mysterium, aber auch das würde er erst mal hinnehmen müssen. Oder die KIs danach fragen. Aber würde er dann eine richtige Antwort bekommen? Wieviel Privatsphäre hatte er noch?
Er seufzte, dann stellte er die Frage nach Mauren gedanklich in den Raum.
Auf der Stelle drehte er um, weil Maurens Aufenthaltsraum natürlich in der anderen Richtung zu suchen war.

Der Raum war schwach erleuchtet. Es gab kein Fenster im eigentlichen Sinne, stattdessen war eine ganze Wand verglast. Staunend blickte Rog über die Ruinen der Frankfurt-Mainz-Mannheim Megacity, die nur noch unter dem Begriff Rhein-Main-Komplex bekannt war, unter dem bleigrauen Taghimmel, der gutes Wetter versprach.
Mauren saß in einem Sessel, mit dem Rücken zur Tür und starrte blicklos aus dem Fenster. Offenbar war ihr Bewußtsein irgendwo anders unterwegs. Er musterte sie einen Moment lang. Ihre Erscheinung wich nicht unerheblich vom Vortag ab. Enger schwarzer Rock, eine dunkelrote Bluse, über die ihre offenen schwarzen Haare fielen.
Die graue Maus von gestern hatte sich ganz schön verändert. Er pfiff leise durch die Zähne.
Rog wußte nicht, ob er sie stören durfte, und blieb direkt vor der Glaswand stehen. Ärgerlich wischte er mit einem Gedanken die Hilfslinien und Bezeichnungen weg, die die KIs ungefragt über die Szenerie geworfen hatten. Er wollte keine Informationen, sondern das Bild in sich aufnehmen. Auch wenn das wahrscheinlich "altmodisch" war.

Nach ein paar Minuten kam Leben in Maurens Augen.
"Danke, das du gewartet hast. Ich hätte gerade keine Ablenkung brauchen können."
"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Für gestern."
Mauren lachte: "Vergiss es. Ich vermute, daß deine halbe Weltanschauung ziemlich durchgerüttelt worden ist, stimmts? Die KIs haben gesagt, daß das noch eine weitere 50:50 Chance war, daß du durchdrehst, oder dich in eine eigene Realität verkapselst."
Rog nickte. "Um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung, ob ich das nicht sowieso schon getan habe. Aber es erscheint alles völlig real..."
Mauren stand auf, ging auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.
"Fühlt sich das an, als wäre das nicht real?"
Sie küßte ihn. Rog wußte nicht so recht, was er tun sollte und erwiderte halbherzig den Kuß.
Mauren hielt ihn fest, nahm etwas Abstand und sah ihm in die Augen. Rog hielt dem Blick einen Moment lang stand, schüttelte dann den Kopf: "Es fühlt sich real an. Aber sollte SENS2 das nicht sowieso tun? Oder ein Traum?"
Nach einer kleinen Pause zuckte er mit den Schultern: "Aber das macht ja nichts. Wenn ich den Unterschied nicht herausfinden kann, dann ist es doch sowieso egal, oder?"
"Meine Güte, du bist ja ein richtiger Philosoph... das macht einen ja ganz irre, wenn man drüber nachdenkt. Kein Wunder, daß du so einen verwirrten Eindruck machst... Natürlich wirst du es nicht herausfinden können. Also nutzt es doch nichts, wenn du darüber grübelst, oder? Ich habe da eine andere Idee..."
Sie gab ihm einen weiteren Kuß, umarmte ihn und griff ihm unzeremoniell zwischen die Beine. Rog war mehr als überrascht, vor allem, als sie in rittlings in den Sessel schubste, der sich plötzlich zu einer Art Bett entfaltete.

Maurens Hände an seiner Hose.
"Äh... also..."
Sie gab ihm einen Kuß, dann flüsterte sie in sein Ohr: "Sei still... und entspann dich."
Mauren knöpfte langsam Rogs Hose auf. Rog war alles andere als entspannt und wußte nicht so recht, wie ihm geschah. Er setzte sich leicht zur Wehr. Sie hockte sich über ihn, bog spielerisch seine Arme nach oben, seitlich neben den Kopf, und umfaßte seine Handgelenke.
Leise, verführerisch: "Ich sage doch, entspann dich. Du kannst sowieso nichts dagegen machen. Du gehörst mir, und ich will dich jetzt haben. Oder fühlst du dich besser, wenn ich dich fessele?"
Rog lief knallrot an, und wußte jetzt erst recht nicht, was er tun sollte. Er wollte Mauren. Aber irgendwie... das ging ihm alles zu schnell. Aber was würde Mauren tun, wenn er ablehnte?
"Äh... ich... nein..."
Mauren zog die Stirn kraus, schaute in Rogs Augen und zögerte.
"Was ist. Willst du mich etwa nicht?"
Rog ließ einen geistigen Stoßseufzer los. "Doch. Aber das ganze geht mir zu schnell. Wir kennen uns doch kaum."
Mauren küßte ihn erneut. "Du bist ja so niedlich..." noch ein Kuß... "ich kann dir auch einen direkten Hirnzugriff auf mich geben, wenn du möchtest... " ein weiterer Kuß... "Dann kannst du mich sehr schnell kennenlernen..."
Mauren hielt immer noch seine Arme fest und kauerte über ihm.
"Nein, Mauren, ich würde es gerne auf die traditionelle Weise tun. Gemeinsam essen, sich unterhalten und so. Das hat Jahrtausende lang gute Dienste geleistet, und ich möchte nicht derjenige sein, der damit bricht. Ich darf dich ja noch nicht mal Mau nennen..."
Jetzt bekam Mauren rote Ohren, wie Rog befriedigt zur Kenntnis nahm. Sie ließ ihn los und stand auf.
"Schade... aber vielleicht hast du recht. Ich beobachte dich schon so lange, daß ich das Gefühl habe, dich durch und durch zu kennen. Sieht so aus, als hätte ich mich getäuscht..."
Mauren schniefte, Tränen funkelten in ihren Augen. "Weißt du eigentlich, wie einsam es ist, allein hier zu sitzen?"
In einem Anflug von schlechtem Gewissen nahm Rog sie in den Arm. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich wieder beruhigt hatte, während er ihr einige der Dinge zuflüsterte, die ein Mann einer Frau zuflüstert, um sie zu beruhigen.

Als er sie losließ, schniefte Mauren noch einmal. "Blöde Depression... das überkommt mich einfach manchmal. Bitte entschuldige. Und wirklich, ich mag es einfach nicht, wenn man mich Mau nennt. Das haben immer die anderen Kinder hinter mir hergerufen."
"Lass mal.... ist ja nicht schlimm." Er nahm sie nochmal in den Arm und küßte sie. "Du hast mich einfach völlig falsch verstanden. Es ist nicht so, daß ich nichts von dir will. Das wäre, " er hüstelte, "glatt gelogen. Aber ich will das nicht so schnell."
Jetzt strahlte sie. "Ist in Ordnung....komm, laß uns schwimmen gehen."
"Äh.... schwimmen? Das hat etwas mit Wasser zu tun, oder?"
"Oha... äh... also, entschuldige. Daran habe ich nicht gedacht. Aber es sollte kein Problem darstellen, daß du dir die entsprechenden Fähigkeiten herunterlädst... was hättest du denn gerne? Kraulen? Brust? Rückenschwimmen?"
"Keine Ahnung..."
"Fang mit Brustschwimmen an, das ist am einfachsten."
Kurz danach wußte Rog nicht nur genau, wie der technische Vorgang des Brustschwimmens auszuführen war, sondern er hatte auch noch das gewisse Gefühl, es zu können.
Er riß die Augen auf.
Mauren grinste: "Wenn du mehr Sicherheit brauchst, kannst du dir noch ein paar Erinnerungen einspielen lassen, die dich sicher machen, daß du schon ewig schwimmen kannst."
"Äh... ich glaube, das ist nicht nötig."

Im Untergeschoß des Hauses war ein geräumiges Schwimmbad untergebracht. Roger kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
"Ich dachte, man schwimmt in Seen oder Flüssen oder so?"
Mauren lachte: "Tja, wir haben im Moment Sommer.... die maximale Tagestemperatur liegt an guten Tagen bei ungefähr 18 Grad Celsius. Das Wasser ist kälter, vielleicht 12 oder 14 Grad. Sie haben das damals nuklearer Winter genannt. Aber sie konnten sich wohl nicht so recht etwas darunter vorstellen, fürchte ich, sonst hätten sie nicht so einen Schwachsinn produziert."
"Wie lang ist das ganze her? Ich meine das mit dem Krieg?"
"83 Jahre. Es hat kaum jemand etwas davon mitbekommen, was wirklich passierte, als die Bomben fielen. Und danach waren alle viel zu sehr mit Überleben beschäftigt, um sich zu erinnern."
Rog schüttelte seinen Kopf. Das alles wirkte irgendwie unwirklich, viel zu unwirklich, um nicht wahr zu sein, wie er sich eingestand.
Sie zogen sich aus. Rog bewunderte Maurens Körper. So sehr, daß er lieber zügig mit einem Hechtsprung in dem Schwimmbecken verschwand, bevor sein Körper ihn verriet. Er brauchte einiges an Überwindung, um zu springen, auch wenn er genau wußte, daß er es können würde. Es funktionierte problemlos, das Schwimmen fiel ihm so leicht, als hätte er sein Lebtag nichts anderes getan.
Er fand selbst heraus, wie Rückenschwimmen funktioniert, als Mauren es ihm vormachte. Kraulen war da schon schwieriger, aber auch das klappte in den Grundzügen schnell. Nach dem Download war sein Stil perfekt.
Rog schwamm schneller als Mauren und fing sie überraschend mitten im Wasser ein. Er umarmte sie und küßte sie, und plapperte aufgeregt, wie toll das wäre. Mauren lächelte und freute sich für ihn.

16. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 06.10.03 23:25

bitte, bitte schreib die story weiter, mein schmetterling!
mir gefällt sie nämlich ausgesprochen gut. ich würde gern wissen, wie es mit rog und mau weitergeht. und ich bin sicher nicht die einzige....

liebe grüsse
die träumerin







17. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Billyboy am 07.10.03 00:02

Oh ja das wenn so einfach ginge, nur mal schnell das Wissen herunter laden, leider nein! Im Mom muss man noch alles lernen *gg*
Und nu? Was wird jetzt aus den Beiden?
Go on!!
Tom
18. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Butterfly am 07.10.03 07:45

Dankeschön
@Billiboy: so einfach wird es wohl nie sein. Das Wissen (die Theorie) allein würde nicht reichen, sondern der Bewegungsapperat müßte die nötigen Bewegungsabläufe auch noch lernen... und dann müßte man sich auch noch überwinden. Halte ich für einen 26jährigen, der selten mehr Wasser als eine strahlende Pfütze gesehen hat für ziemlich schwierig... Und es gibt noch weitere Probleme, die seht ihr dann im nächsten Teil (hoffentlich heute mittag so ungefähr).

Grüßle
Butterfly
19. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Billyboy am 07.10.03 09:01

Schin klar, aber wenn man zumindestens mal das Wissen wie es geht intus hätte, wäre doch schon mal ein Anfang. Oder Sprachen, stell dir vor du ziehst irgendwie ne Datei aus dem net und kannst fliessend Chinesisch *lol*
mach weiter, bin auf jeden Fall gespannt wie das noch weiter geht
cu
Tom
20. Virtuelle Realität Teil 6

geschrieben von Butterfly am 07.10.03 10:33

Tja, ist noch nicht Mittag, aber dennoch, hier kommt der nächste Teil...

Teil 6

Am liebsten wollte Rog gar nicht mehr aus dem Wasser heraus, ließ sich dann aber doch von Mauren überreden. Sie ließen es sich richtig gut gehen, entspannten ein wenig unter virtuellen Palmen. Schließlich trockneten sie sich gegenseitig ab. Es war schon früher Nachmittag.
"Ich habe Hunger, laß uns einen Imbiss nehmen.... schwimmen macht mich immer hungrig."
"Stimmt. Ich werde vom schwimmen auch immer hungrig. Bin einmal geschwommen und hungrig."
Mauren lachte.
Sie holten sich etwas zu essen, setzten sich und begannen sich zu unterhalten.
Der Imbiß zog sich ziemlich in die Länge. Schließlich wollte Rog aufstehen, um auf die Toilette zu gehen, aber kam nicht aus dem Stuhl hoch. Er verzog schmerzhaft das Gesicht.
"Auuuuu!"
Mauren half ihm und stützte ihn, während er gequält den Flur entlanghumpelte.
Rog jammerte: "So was von Muskelkater habe ich ja mein Lebtag noch nicht gehabt!"
"Das ist der unangenehme Nebeneffekt. Dein Gehirn wußte sehr wohl, wie man die Muskeln benutzt, um zu schwimmen, aber deine Muskulatur wußte noch nichts davon. Du hättest es vielleicht erst mal etwas langsamer angehen sollen!"
"Warum sagst du mir das jetzt?"
"Du hättest es nicht geglaubt..."

Als Rog den Rückweg langhumpelte, jammerte er: "Ich will nur noch ins Bett. Das tut ja saumäßig weh!"
Mauren zeigte sich mitleidig, insgeheim fluchte sie allerdings. So schlimm hätte sie es sich nicht vorgestellt. Aber Rog schien tatsächlich Schmerzen zu haben. Dabei war doch alles so toll gelaufen bisher...
Sie seufzte, während sie ihn den Flur lang geleitete.

Rog ließ sich vorsichtig in die Kissen sinken. Mauren streichelte ihm über seine verkrampften Schultern und Oberarme, aber selbst diese Berührung tat ihm weh. Sie zog die Augenbrauen hoch.
"Ich denke, es gibt zwei Dinge, die wir tun sollten. Den Robotdoktor rufen, damit er dir etwas gibt, was die Krämpfe löst, und einen guten SENS2-Streifen einlegen, damit du etwas zu tun hast, und keine Dummheiten anstellst."
Rog nickte: "Mir ist alles recht. Du kannst mich auch erschießen, dann würde ich mich wohler fühlen."
"Ach weißt du, ich wollte eigentlich noch ein bisschen was von dir haben... Ach so, du könntest natürlich auch Passagier spielen... "
"Verstehe ich nicht...."
"Warte mal, erstmal rufe ich den Robotdoktor."
Kurze Zeit später tauchte der Roboter auf und preßte ein Instrument an Rogs Oberarm. Es zischte kurz, dann fühlte er, wie alle Kraft aus Armen und Beinen wich. Gleichzeitig ließ der Schmerz nach, und ein angenehmes, dösiges Gefühl machte sich in ihm breit.
"So, und jetzt komm her."

Er wollte sagen, daß er keine Ahnung hatte, was sie meinte, aber irgendwie hatte er keine Gewalt mehr über seine Stimme. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Als er sie wieder öffnete, fühlte er sich... anders. Er brauchte einen Moment, bis er verstand, daß die Gestalt, über die gebeugt er dastand, er selber war. Oder vielmehr war es Mauren, die dastand.Und er steckte in ihr drin. Seine Sinne waren direkt an die von Mauren geknüpft. Sie richtete sich auf und fragte leise in den Raum hinein: "Gefällt es dir?"
Sie begann, sich zu befühlen, sich über die Brüste zu streicheln. Der BH, den sie trug, irritierte ihn ungemein. Wie konnte man so etwas unbequemes den ganzen Tag tragen? Aber irgendwie war ihr Körpergefühl ganz anders, als Rog es gewöhnt war. Es fühlte sich völlig fremd an, aber gleichzeitig sehr angenehm.
Er versuchte, sich zu bewegen, irgend etwas zu tun. Es ging überhaupt nichts. Normalerweise wäre er vielleicht in Panik ausgebrochen. Daß er seine völlige Hilflosigkeit mit einem virtuellen Stirnrunzeln abtat, schob er auf die Wirkung der Droge.
Mauren öffnete eine Tür in der Wandverkleidung, die Rog bis dahin gar nicht wahrgenommen hatte. Sie holte eine Stofftasche aus dem Schrank, die sie auf den Tisch stellte. Dann öffnete sie die Tasche und holte einige Gurte und andere Dinge heraus. Rog sah zu, wie sie seinen Körper sorgfältig an das Bett fesselte, und dann eine Decke darüberlegte.
Mauren erklärte: "Du wirst wahrscheinlich irgendwann einschlafen. Und wenn du dann aufwachst, und plötzlich in einer anderen Umgebung bist, wirst du vielleicht etwas verwirrt sein.... Und außerdem habe ich dann auch noch etwas mit dir vor."
Rog wollte fragen, was, aber diese Möglichkeit war ihm verwehrt.

Mauren ging aus dem Raum, ein paar Türen weiter. Unterwegs kommentierte sie: "Tja, da du ja im Moment etwas derangiert bist, werde ich wohl alleine sehen müssen, wie ich zu etwas Spaß komme. Ich denke, erst einmal gehe ich ein wenig duschen..."
Das tat sie. Ausgiebig. Für Rog war es ein unglaubliches Erlebnis, völlig anders, als gewohnt. Mauren ließ es sich gutgehen, dann murmelte sie: "Du mußt mir das hinterher auf jeden Fall erzählen, wie sich das für dich anfühlt."
Es fühlte sich toll an, wie er zugeben mußte.
Anschließend zog Mauren einen flauschigen Bademantel an, putzte sich gründlich die Zähne und gähnte. Dann nahm sie etwas aus einer Schublade, ohne hineinzusehen. Sie selbst konnte es wohl am Gefühl erkennen, was sie sich griff, für Rog war es allerdings ein Buch mit sieben Siegeln.
Dann ging sie in den Nebenraum und machte es sich auf dem Bett bequem. Sie schaltete das Licht aus und begann sich zu streicheln. Später fand Rog dann auch noch heraus, wozu der Vibrator diente, den sie mitgenommen hatte.
Mauren ließ sich und Rog sehr viel Zeit, während sie auf den Orgasmus hinarbeitete. Dreimal zögerte sie es hinaus, ließ die Erregung wieder etwas abebben, während Rog sie in Gedanken anflehte, es endlich zu vollenden. Schließlich erlöste sie ihn.
Nach dem zweiten Höhepunkt war Rog auf der psychischen Ebene fix und fertig, Mauren aber wohl genauso, denn sie murmelte noch "Schlaf schön...", kuschelte sich in die Decken und begann, Schlafgeräusche von sich zu geben.
Rog grinste in Gedanken. Als Passagier in einem schlafenden Menschen zu stecken, war irgendwie recht langweilig. Jedesmal, wenn irgendwo etwas drückte oder zwickte, machte Mauren eine Bewegung, aber nach Rogs wachem Gefühl immer viel zu spät.
21. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 07.10.03 13:40


hallo schmetterling, eine wunderbare fortsetzung hast du da abgeliefert. ich schmunzle noch immer vor mich hin. vielen dank dafür!

liebe grüsse
die träumerin
22. Virtuelle Realität Teil 7

geschrieben von Butterfly am 08.10.03 11:56

Teil 7

Er fragte sich, wie er wohl wieder aus Mauren herauskäme. Er rief in Gedanken nach den KIs und forderte an, die Verknüpfung mit Mauren zu beenden. Ziemlich übergangs- und reibungslos landete er wieder in seinem Körper.
Die Droge wirkte Wunder, seine Muskeln taten nicht mehr weh und er konnte sich auch wieder bewegen. Nur nicht besonders weit, weil die Fesseln zwar sehr bequem waren, aber ihm nur wenig Spielraum ließen.
Er machte es sich so bequem, wie es ging und schlief dann ein.

Rog wachte auf. Verschlafen versuchte er, aufzustehen, um zur Toilette zu gehen, nur um bereits im Ansatz gestoppt zu werden. Er versuchte, sich zu befreien. Die Gurte und Ledermanschetten waren zu eng, als daß er Erfolg gehabt hätte. Nach wenigen Minuten gab er es auf, zumal seine Schultern wieder begannen, weh zu tun.
Er dachte intensiv: "Ich brauche einen Roboter, der mich losmacht."
Die Antwort kam umgehend mit dem Wissen, daß kein Roboter kommen würde. Mauren hatte angegeben, daß er das probieren würde, und daß es zu ihrem Reproduktionsverhalten gehören würde, dem nicht nachzugeben. Anhand seiner Vorliebe für SENS-Streifen, die den KIs bekannt war, entsprach das wohl den Tatsachen und demnach würden die KIs sich nicht einmischen.
Er argumentierte geistig, daß er das etwas anders sah, und wirklich aufstehen wollte.
Die Antwort war das, was einem maschinellen Lachen wohl am nächsten kam. Auch das entsprach Maurens Angaben und der Hochrechnung der KIs.
Er fing an zu schimpfen und laut zu rufen. Das Wissen, daß der Raum weitgehend schalldicht war, tauchte ungefragt in seinem Gehirn auf. Dennoch drosselte er seine Lautstärke nicht, als er nach Mauren schrie.

Es verging eine ganze Zeit, bevor sich die Tür öffnete. Mauren trat ein, trug einen Karton mit sich. Mittlerweile war Rog wieder ruhig.
"Na? Die KIs haben gesagt, du hättest dich ziemlich echauffiert? Sie hatten schon angefangen, sich Sorgen um dich zu machen. Aber wir wissen ja beide, was gut für dich ist, oder?"
"Mach mich los!"
Sie schüttelte den Kopf. "Noch nicht."
"Aber ich muß auf s Kloooo!"
Sie säuselte: "So etwas... man sollte es gar nicht für möglich halten, nach dem gestrigen Tag, viel schwimmen, du wirst sicher einiges an Wasser geschluckt haben... wieso mußt du denn jetzt auf die Toilette?"
"Aaaaaaaaaaaaaarghhhh! Willst du mich verar"§$en?"
Sie schaute ihm in die Augen. "Je mehr du bittest und dich windest, desto lustiger wird das Spiel für mich... Was ist. Soll ich dir in eine Windel helfen?"
"Du wirst dich hüten! Du machst mich jetzt schön los, sonst spreche ich nie wieder ein Wort mit dir."
"Nein."
"Bitte...."
"Huch, schon hast du ein Wort gesprochen. So schnell sind die guten Vorsätze dahin."
Er drehte den Kopf weg, starrte ins Leere und wartete drauf, daß sie ging.
Sie ging nicht, sondern zog sich einen Stuhl heran und setzte sich wohl neben das Bett, wie er der Geräuschen entnahm.

Er hielt es eine ganze Weile aus. Dann biß er sich auf die Lippe. Gegendruck erzeugen. Dann gab er auf. Er sah sie an: "Was willst du?"
"Dich ein wenig quälen. Aber nur soweit, wie es dir Lust bereitet."
"Dieser Zeitpunkt ist überschritten."
"Das sehe ich anders. Wie war das jetzt mit der Windel?"
"Nein!"
"Ich vermute, daß du das in ein paar Minuten anders sehen wirst. Natürlich gibt es auch Alternativen... ich könnte dich losbinden."
Sie machte eine Kunstpause, dann fuhr sie fort: "Unter einer Bedingung... Du wirst mir die nächsten zwei Wochen jeden Wunsch erfüllen."
"W...Was?"
"Du wirst mir die nächsten zwei Wochen jeden Wunsch erfüllen. Aber vielleicht..."
Sie kramte in dem Karton herum und holte eine Kingsize-Windel heraus und schwenkte sie vor Rogs Gesicht.
Er drehte den Kopf weg, ignorierte Mauren.
Sie wartete geduldig die dreißig Sekunden ab, bevor er aufgab.
Er preßte hervor: "Ok. Zwei Wochen lang. Jeden Wunsch. Mach mich los. Aber beeil dich!"

Seelig lächelnd kam Rog von der Toilette zurück.
"Puh.... das war höchste Eisenbahn. Was kann ich für dich tun?"
"Das heißt: Was kann ich für euch tun, Mylady? !"
Mit einem leicht ironischen Unterton: "Was kann ich für euch tun, Mylady?"
"Du kannst dich umdrehen. Die Hose herunter. Die Hände auf das Bett stützen und vorbeugen."
Er gehorchte. Beim ersten Schlag, der seinen Hintern traf, schrie er vor Schreck und Schmerz auf. Danach unterdrückte er es, auch wenn er gegen Ende fest auf die Unterlippe beißen mußte.
"Das war für deinen Unterton. Versuch es nochmal!"
"Was kann ich für euch tun, Mylady?"
Sie nickte. "Das war doch viel überzeugender. Leg dich auf das Bett. Befriedige dich selbst!"
"Äh, was?"

Mauren hob die Peitsche erneut: "Das heißt Wie bitte, Mylady? , Aber ich bin eigentlich ziemlich sicher, mich deutlich ausgedrückt zu haben."
Rog gehorchte. Es war ein mehr als merkwürdiges Gefühl, mit Zuschauern Handarbeit zu leisten, vor allem, als er bei einem vorsichtigen Seitenblick Maurens blicklos starrende Augen sah. Hatte sie...
"Mylady, seid ihr in mir drin?"
Maurens Kopf nickte leicht.
Jetzt machte es irgendwie mehr Spaß... er amüsierte sich mit sich selbst, führte Mauren seinen Körper vor und als er schließlich so weit war, vergaß er alles um sich herum. Als er wieder zu Atem gekommen war, schaute Mauren ihn an. Auch sie atmete schwer.
"Interessant... steh auf!"
Schweigend gehorchte er. Mauren legte sich auf sein Bett.
"Leck mich!"
Wieder gehorchte er. Er machte einen guten Job. Schließlich lag Mauren zuckend auf dem Bett. Mit verdrehten Augen schnappte sie nach Luft, als er in sie eindrang. Sie war nicht zur Gegenwehr fähig, als er ihre Handgelenke mit genau den Manschetten, mit denen er vorher gefesselt gewesen war, fixierte.
Schließlich war er erneut soweit und blieb ermattet auf ihr liegen, Wange an Wange gedrückt. Sie blieb unter ihm liegen, schließlich biß sie ihn in die Wange und zischte ihn an: "Mach mich los."

Er stützte sich auf die Hände auf und schaute sie an: "Warum?"
Ihr Bein zuckte hoch, versuchte ihn zu treffen, aber er konnte ausweichen. Er stand auf und schnallte trotz ihrer Gegenwehr auch ihre Fußgelenke fest.
Sie beschimpfte ihn und fluchte. Er setzte sich vorsichtig auf den Stuhl, sog scharf die Luft ein und stand wieder auf. Er wartete ab. Schließlich sprach er sie an:
"Seid ihr jetzt fertig, Mylady?"
"Mach mich los!"
"Mylady, ich weiß nicht so recht; das hier ist eine Rebellion, und ich glaube da ist es üblich, daß der Sklave der Herrin nicht gehorcht. Traditionell wird in derartigen Fällen die ehemalige Oberschicht entmachtet, mißbraucht oder gehenkt."
"Meine Güte, sprich nicht so geschwollen und mach mich los! Vergiß die Sache einfach."
"Hmmm, Mylady, das klingt ja bereits nach einem interessanten Abrücken von den durch euch inital kommunizierten Standpunkten, allein, ich würde mir einige weitere Zugeständnisse wünschen."
"Vergiß es! Du bekommst den größten Ärger, den du dir vorstellen kannst."
Sie schloß die Augen, ihr Gesichtsausdruck fror ein. Offenbar kommunizierte sie mit den KIs. Rog lehnte sich zurück. Er war unsicher, aber er sah eine gewisse Chance...
Seine Hoffnung wurde nicht betrogen, als Mauren die Augen öffnete und ihn ansah, mit Panik in den Augen. Rog fragte stumm nach. In seinem Gehirn tauchte ein stilisiertes Bild eines Computers auf, der grinsend die Arme vor der Brust verschränkte und sich zurücklehnte.

Rog lächelte sie an. "Und Mylady, ist euer herer Ritter indisponiert?"
Wissend, daß sie keine Unterstützung seitens der KIs erhalten würde, war Mauren plötzlich ziemlich unsicher. Sie verlegte sich darauf, zu bitten, lächelte verführerisch.
"Bitte. Komm her. Ich will dich... Du willst doch mich, oder? Und mach mich los, ja?"
Rog lächelte weiter. Er sprach langsam, betont.
"Stimmt. Ich will dich. Und, wenn mich nicht alles täuscht, habe ich dich. Und da, wo ich dich im Moment habe, bist du mir völlig ausgeliefert. Und ich glaube, das gefällt mir..."
Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuß auf die Wange. Knapp konnte er ihren zuschnappenden Zähnen entkommen.
"Tsssss... meine Güte, jetzt beruhige dich mal... denk mal drüber nach, wer am längeren Hebel sitzt."
Rog verließ den Raum, und ignorierte Maurens Schreien komplett.

Draußen im Flur lehnte er seine Stirn gegen die kühle Wand. Verflixt. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Er gab sich gegenüber zu, daß er die Gelegenheit beim Schopf ergriffen hatte, als sie sich geboten hatte, ohne sich Gedanken über sein weiteres Vorgehen zu machen.
Was sollte er jetzt mit Mauren anfangen? Ihm war eher an einer Deeskalation gelegen, weil er sie wirklich mochte. Natürlich war sie jetzt in seiner Gewalt. Aber wie konnte er sie dazu bekommen, freiwillig mit ihm ins Bett zu gehen? Er hatte nichts gegen Fesselspiele... und auch die Tracht Prügel, die sie ihm verabreicht hatte... er runzelte die Stirn... Er mußte sich selbst gegenüber zugeben, daß das reichlich erregend gewesen war. Aber wiederum: es ging ihm zu schnell, und er hatte sich einfach spontan unterdrückt gefühlt.
Er fragte die KIs, was er tun sollte. Der stilisierte Computer in seinem Kopf zuckte entschuldigend mit den Schultern. Dafür lagen nicht genügend Daten vor.
Dann würde er halt va banque spielen müssen.

Zuerst würde er sie schmoren lassen. Die Drohung mit der Windel heute morgen war nicht besonders nett gewesen.
Er koppelte sich kurz auf ihre Sinne auf, um festzustellen, ob alles in Ordnung war. Es ging ihr gut. Mauren nicht untätig. Nachdem sie festgestellt hatte, daß die KIs aufgrund ihrer eigenen vorhergehenden Argumentation jegliche Einmischung unterlassen würden, war sie nun dabei, zu versuchen, sich zu befreien. Allerdings sah sie irgendwann die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens ein, lag still und starrte an die Decke.

Rog ging schwimmen. Das Wasser kühlte angenehm die Haut auf seinem rotgestreiften Hinterteil.
Nach einigen Runden ging Rog zurück. Mauren sah in bittend an.
"Rog, ich glaube, ich habe es gelernt. Mach mich los, dann können wir eine Menge Spaß miteinander haben."
"Ich kann auch so eine Menge Spaß mit dir haben. Was für einen Vorteil hätte ich, wenn ich dich losmache? Gib mir einen guten Grund, dann überlege ich s mir."
"Das kannst du nicht machen!"
"Hmmmm... das ist kein guter Grund. Wer hindert mich daran?"
Die Frage war mehr rhethorischer Natur. Er erwartete keine Antwort und bekam auch keine, während er den Karton, den sie stehengelassen hatte, durchwühlte.
"Das sieht doch interessant aus. Und dann beißt du mich auch nicht mehr..."
Er zwängte den Ringknebel in ihren Mund und schnallte ihn fest. Dann hielt er ihr die Windel vor die Nase.
"Möchtest du gerne? Macht dich das an?"
Sie schüttelte hektisch den Kopf, die Augen weit aufgerissen.
"Na, wenn du so lieb bitte-bitte sagst... Heb den Hintern hoch!"
Er werkelte mit der Windel herum, und beobachtete dabei unauffällig Maurens Gesicht. Als eine Träne aus ihrem Augenwinkel rollte, entschied er, daß er weit genug gegangen war. Zu gut konnte er sich in ihre Position hineinversetzen.
Er hörte auf und sah ihr ins Gesicht. Mauren brauchte einen Moment, bis sie seinen Blick auffing.

Er seufzte. "OK. Vielleicht ist das genug. Ich möchte von dir das Versprechen, daß du mir einen Wunsch erfüllst, wenn ich dich losbinde."
Sie schaute ihn fragend an. In seinem Kopf fragte ihre Stimme: "Was für einen Wunsch?"
Er schüttelte den Kopf. "Ich will einen Blankoscheck. Ich sage es dir hinterher. Aber es wird dir keinen wie auch immer gearteten Schaden zufügen."
Mauren zögerte. Dann nickte sie.
Rog band sie los. Er nahm ihr auch den Ringknebel aus dem Mund.
Sie bewegte vorsichtig ihr knacksendes Unterkiefergelenk.
"Und was wünscht du dir?"
"Ich will, daß wir beide in Zukunft nur noch mit der Zustimmung des anderen solche Sachen machen. Und mein zweiter Wunsch bist du. Ich will dich. Aber freiwillig."
Mauren stand auf und zuckte mit den Schultern.
"Den ersten Wunsch muß ich dir ja erfüllen. Das habe ich dir ja versproche. Aber den zweite Wunsch..."

Sie sprang ihn an, warf ihn auf den Rücken und bedeckte ihn mit Küssen. Sie wisperte in sein Ohr: "... erfülle ich wirlich gerne."


Ende Gelände
23. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Billyboy am 08.10.03 18:42

Ende Gelände??
Ohhh schade, da ist doch noch einiges drin, bitte bitte, fällt dir denn gar nichts mehr ein? *gg*
cu
Tom
24. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Gast träumerin am 10.10.03 23:18

eine wunderbare geschichte hast du da geschrieben, mein schmetterling.
sicher, es wären noch viele dinge möglich gewesen. aber ich finde, sie hat ein standesgemässes ende gefunden.
vielen dank dafür!
liebe grüsse
die träumerin
25. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Ike59 am 14.10.03 17:58

hi butterfly,
das ist eine der spannendsten und schönsten story´s hier! hoffentlich gibt es viel stoff damit ich noch lange was schönes zu lesen habe wenn ich kurzweil brauche.
sowas ist ja echt zum träumen.....

grüssli
ike
26. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von JaBo am 17.10.03 09:11

Hallo Butterfly,
ich bin erst jetzt auf deine Geschichte aufmerksam geworden.
Klasse Ding, das du da wieder gelandet hast.
Da ist noch so viel drin! Könnte ne richtig gute Switcher-Stroy werden mit Teilen, in der SIE das sagen hat und Teilen wo ER ihr eine wenig Lust? verschafft.

BITTE BITTE...mach weiter
(Diese Nachricht wurde am 17.10.03 um 09:11 von JaBo geändert.)
27. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Butterfly am 17.10.03 09:59

Hi Ike, Jabo,
vielen Dank für eure nette Kritik. Aber es würde mir sehr schwerfallen, die Geschichte weiter fortzusetzen.

Wegen des exotischen Setups (ok, so ne mehr oder weniger direkte Gehirnverbindung ist ja ne feine Sache, das sind aber ja nicht alle Probleme, mit denen die beiden zu kämpfen haben.), in dem einfach so wie jetzt viele Fragen offen bleiben, die eine Antwort finden müßten, wenn die Geschichte länger würde.
Und ich habe auch keine Lust (oder ehrlichgesagt nicht die Fähigkeiten) mit den relativ knappen Worten eines W. Gibson einen Neuromancer in die Matrix zu stellen, mit dem ja quasi das ganze "Cyberspace" Genre angefangen hat, und wo auf ein paar hundert Seiten ein ganzes futuristisches (wenn auch sehr depressives) Universum gemalt wird, gegen das sich Tolkien beinah harmlos ausnimmt (und wofür er auch wesentlich mehr Worte benötigt hat. Meine persönliche Meinung. Dort drüben kann man Steine kaufen. "Jehova! Jehova!")

Ich habe sie ja sowieso schon "halb wider Willen" weiter fortgesetzt, als ich wollte, eigentlich sollte sie nach Teil 3 zu ende sein. Das war auch der Grund, warum ich die Geschichte in das neue Offtopicboard gestellt habe, weil sie ursprünglich sehr wenig mit SM oder KGs, wenn auch sehr wohl mit Dominanz zu tun haben sollte.
Und bei dieser Fortsetzung habe ich halt ziemlich genau gespürt, daß ich auf viele Fragen, die sich aufdrängen keine Antworten anzubieten hätte, oder viel zu weit ausholen müßte, was den Rahmen dieses Forums (genau wie den meiner Geduld) sprengen würde.

In dem Sinne. Und um ein wenig Werbung in eigener Sache machen (Klicks schinden... aber Johni gibt mir kein Geld dafür, in dem Sinne hoffe ich, daß du Jabo, der sonst ja sehr kritisch ist, was sowas angeht, das verzeihen kannst), wenn ihr es noch nicht getan habt, schaut mal im SM-Board in "Cover Up" oder "Jessie" rein. Oder in meine Vampirstory "Abhängigkeit".

Hoffe, von euch (positives oder negatives, das ist mir beinah egal) zu hören.
Butterfly

28. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von living_and_laughing am 17.10.03 10:02

Hallo Butterfly
nachdem ich diese Story gelesen habe, glaube ich, meinen Status zum Story-Writer noch etwas zu verschieben. Da bin ich ja Meilen noch entfernt, und dies äußere ich nicht wegen "Fishing for Compliments" sondern weil s so is.

Ich bin schwer beeindruckt und wünsche Dir noch viel Phantasie und einen langen Atem um diese auf s "Papier" zu bringen

Hochachtungsvoll (den Hut zieh)
stephan

29. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von JaBo am 17.10.03 15:06

Hallo Butterfly,
danke für deine erklärende Antwort.
Einerseits verstehe ich dich, andererseits finde ich es superschade. Vielleicht ist es besser, wenn die Geschichte so endet, vielleicht auch nicht. Sie regt auf jeden Fall meine Phantasie an die "Virtuelle Realtität" weiterzuspinnen. Hätte gern weitergelesen.

Grosses Kompliment!

P.S. Vielleicht war ich zu Robin ein wenig krass, fand s aber echt nicht so prickelnd, wie er die Sache aufgezogen hat. Ich habe an sich nichts gegen Klicks. Jeder Writer möchte (sehen), dass seine Story gut ankommt aber (vielleicht eine Unterstellung, sorry) 3? Teile von, zugegebenermaßen tollen Storys, einzustellen und dann zu sagen-kommt rüber in mein Forum...
(Diese Nachricht wurde am 17.10.03 um 15:06 von JaBo geändert.)
30. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von fa445962 am 25.10.03 12:45

Hallo Butterfly,
meine Hochachtung vor Deiner Schreibkunst. Alles, was ich ergänzend noch dazu sagen könnte, haben meine Vorgänger bereits eloquent getan. Ich will das daher nicht verwässern, freue mich aber selbstredend auf Neues aus Deiner "Feder".
Viele Grüße
Jean B
(Diese Nachricht wurde am 25.10.03 um 12:45 von fa445962 geändert.)
31. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von am 25.10.03 20:17

Das ist eine crazy Story, wertgeschätzter Nimmerländer, da habe ich ja wirklich gestaunt! Ich bin persönlich verrückt nach Sci-Fi und da kam das hier natürlich gerade recht! echt Klasse!
Gruß Charisma
32. Re: Virtuelle Realität

geschrieben von Why-Not am 29.10.03 22:09

Auch von mir ein "Daumen hoch" für diese Story.

Why-Not


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