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Thema:
eröffnet von bluevelvet am 10.09.05 02:42
letzter Beitrag von Aneka am 03.07.22 14:19

1. Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.04.05 16:00

Hi friends,

vor ungefähr 8 Monaten schrieb ich den letzten Beitrag in meinen alten Bücher-Thread. Ich fand es immer schade, dass es keinen Austausch mehr über unseren Lesestoff gibt. Also starte ich einen neuen, diesmal um Filme erweiterten Thread und hoffe auf ein gewisses Interesse zu stoßen ...

Schreibt also darüber,

- welche Bücher ihr gerade lest oder gelesen habt,
- welche Filme ihr gesehen habt,
- was davon ihr als lohnenswert erachtet, was nicht und warum!

Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht!

Bluevelvet

2. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Penthesilea am 02.04.05 19:36

Ich lese gerade *Am Hang* von Markus Werner, ein relativ handlungsloser Roman, eigentlich nur der sich mehr und mehr steigernde philosophische Dialog zweier Männer, die sich zufällig treffen und bis in die Nacht debattieren. Das ist ein gewaltig schönes Buch!

Im Kino war ich zuletzt in *Die Tiefseetaucher* mit meinem Lieblingsschauspieler Bill Murray ... aber der Film hat mich nicht wirklich gepackt, obwohl ich die tableaumäßige, fast künstllich wirkende Inszenierung interessant fand.
Mir fehlte so ein bisschen ein liebevolles, verbindendes Element.

Schön, dass Du den Thread wieder aufleben lässt, Blue!

Gruß
Penthe
3. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von bluevelvet am 02.04.05 20:00

Danke, Penthe, dass du den Anfang gemacht hast! Ich hab die Bücher-Abstinenz im Forum kaum noch aushalten können.

Da ich Philosophisches immer interessant finde, werde ich mir den von dir genannten Roman auf jeden Fall ansehen und vielleicht meine letzten Kröten zu Poertgen, unseren Münsteraner Buchtempel, tragen ...

Filme? Ich selbst hab mich am letzten Dienstag von einem Freund in "hostage - entführt" (der Titel ist sicher von Michael geklaut) mit Bruce Willis schleppen lassen; und obwohl ich mir eigentlich nichts aus Krimis mache, fand ich diesen Film furchtbar spannend und hab bis zur letzten Minute am Rand des Herzinfarkts mitgefiebert. Ein Film mit ständig steigender Spannung, überraschenden Wendungen und ... - mehr verrate ich hier besser nicht. Ich fand ihn absolut lohnenswert!

Viele Grüße
Bluevelvet

4. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Penthesilea am 09.04.05 13:15

Blue,
Du hast mir mit Deiner Beschreibung Lust auf *Hostage* gemacht - und ich fand den Film klasse.
... Dieser Bruce Willis ... *schmachtundschmelz ....

Ein älteres geliebtes Buch habe ich gestern rausgekramt: *Lauras Schweigen* von Paula Fox.
Erzählt wird die Geschichte eines einzigen Familienabends, der freundlich beginnt und zum psychischen Desaster gerät.
Ein streng komponierter Roman, beklemmend, richtig gut!

Gruß
Penthe
5. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von promisekeeper am 14.04.05 08:08

Anne Rice kennen sicher viele, aber wer weiß, dass diese Dame unter dem Namen Anne Roquelaure ein paar phantastisch gute SM Romane geschrieben hat Mein absoluter Favorit ist die "Sleeping Beauty Triologie". Es ist die alte Dornröschen Geschichte bis Seite 5 und ab da erlebt Beauty mit Ihrem Prinzen- und nicht nur mit dem- eine sehr aufregende Zeit. Ich glaube es gibt die Bücher nur in englischer Sprache, aber sie stellen meiner Meinung nach die beste SM Literatur - selbstverständlich nur außerhalb dieses Forums- dar, die ich je in den Fingern hatte.

Gibt es noch mehr Lieblingsbücher?
6. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Felix am 14.04.05 20:42

Hallo allerseits!

Zitat
Ich glaube es gibt die Bücher nur in englischer Sprache, aber sie stellen meiner Meinung nach die beste SM Literatur - selbstverständlich nur außerhalb dieses Forums- dar, die ich je in den Fingern hatte.


Diese "Dornröschen-Trilogie" ist 1991 bei Goldmann als TB auf Deutsch erschienen, als "Dornröschens Erwachen", "Dornröschens Bestrafung" und "Dornröschens Erlösung"; ist in der Tat ziemlich klasse! Leider sind die Bücher umgehend auf dem Index gelandet und wurden nicht neu verlegt. Ab und zu findet man sie noch im Antiquariat, unter anderen ungehobenen Schätzen. Meine Exemplare beginnen jetzt langsam, sich aufzulösen - ein Taschenbuch ist eben nichts für die Ewigkeit ...

Meine aktuelle Buchempfehlung ist "Schotts Sammelsurium" von Ben Schott; ein ABSOLUT UNVERZICHTBARES Kompendium weitgehend unnützer, aber nichtsdestotrotz faszinierender Informationen. So findet man eine Übersicht über unzeitige Tode von Popstars mit Angabe der Todesursache genauso wie die Monate im Kalender der Maya, den Zeichensatz der Flugzeugeinwinker, eine Übersicht über alle James-Bond-Filme (mit Bond-Auto und Bond-Girl), Handschuh- und Konfektionsgrößen, Hinweise zur Klassifizierung von Eisbergen, Militärische Dienstgrade, Oscar-Gewinner und natürlich alle bisherigen Ehemänner von Liz Taylor. Nicht zu vergessen auch die Menüfolge des Ersten-Klasse-Dinners an Bord der Titanic am 14. April 1912! Und dem Satz "Ich liebe Dich!" in 44 verschiedenen Sprachen. Und die Stationen des Kreuzweges. Und die Ritter der Tafelrunde. Und, und, und ...

Viel Spaß damit wünscht

Felix

PS: Wusstet Ihr, dass das Pferd von Napoleon Marengo hieß, Napoleon um acht Jahre überlebte, sein Skelett noch heute in London im Museum steht und aus einem seiner Hufe eine Schnupftabakdose angefertigt wurde??
7. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von bluevelvet am 24.04.05 19:06

Mit meinen Schülern zusammen lese ich gerade

Ray Bradbury: Fahrenheit 451 (Heyne TB - 7,- €),

einen Roman, der mich, je mehr ich mich mit ihm befasse, immer mehr packt.

Guy Montag ist mit Leidenschaft Feuerwehrmann, nur dass er, anders als die Feuerwehrleute früher - der Roman spielt etwa im Jahr 2400 -, nicht die Aufgabe hat Brände zu löschen, sondern Bücher zu verbrennen. Die Gesellschaft hat sich entschieden, Bücher mit ihrer desorientierenden Vielfalt von Meinungen abzuschaffen; wer welche besitzt, wird mit der Verbrennung nicht nur seiner Bücher, sondern gleich der ganzen Wohnung bestraft. Das gesellschaftlich-kulturelle Leben ist extrem verflacht, Reflexion macht verdächtig, multimediale Berieselung ist allgegenwärtig ... Die Begegnung mit der knapp 17-jährigen Clarisse gibt Montag Anstöße zum Nachdenken über sein Leben und die Situation in der Gesellschaft. Bei einem Einsatz, der mit der Selbstverbrennung einer alten Frau inmitten ihrer kerosindurchtränkten Bibliothek einhergeht, entwendet er ein Buch, die Bibel, und macht sich auf der Feuerwache durch unvorsichtige Rückfragen verdächtig ...

Mehr verrate ich nicht!

Bluevelvet

(Diese Nachricht wurde am 24.04.05 um 19:06 von bluevelvet geändert.)
8. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von oxymoron am 24.04.05 21:55

Moin moin

Für die Lesefaulen gibt es auch eine Verfilmung von "Fahrenheit 451" aus dem Jahr 1966.

Zwei Filme, die ich immer wieder mal sehe, sind "Lautlos im Weltraum" und "Einer flog übers Kuckucksnest".

Der erste ist ein Science-Fiction. In einem Raumfrachter werden die letzten Pflanzen der Erde transportiert. Schließlich erhält die Besatzung den Befehl, das Projekt abzubrechen. Ein Botaniker dreht durch, tötet die restliche Besatzung und kümmert sich fortan zusammen mit zwei Robotern um die Pflanzen.
Die Musik stammt von Joan Baez.

Im zweiten Film gibt sich der Draufgänger McMurphy (Jack Nicholson) als unzurechnungsfähig aus und wird in ein Irrenhaus eingeliefert. Dort ist er geschockt über die Zustände. Er versucht, das Regiment der boshaften Oberschwester zu durchbrechen, scheitert aber letztendlich.

oxymoron
9. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von bluevelvet am 29.04.05 15:14

Und da wir hier gerade über Star Wars diskutiert haben, möchte ich folgendes Buch über die "alte Trilogie" empfehlen:


Mary Henderson: Star Wars. Magie und Mythos. Die phantastischen Welten des George Lucas und ihre Ursprünge. Köln: vgs. 1998 (= 1. Auflage)


Das Buch enthält eine wunderbar bebilderte brillante Interpretation der "alten Trilogie"; jeder, der Star Wars tiefer verstehen will, wird begeistert sein! Das Buch gliedert sich in drei Teile:

1.) Star Wars und die Mythologie des Altertums: Die Fahrt des Heros und der Konflikt zwischen Gut und Böse

2.) Die Entstehung moderner Mythen: Kulturelle und historische Einflüsse

3.) Die Bilderwelt der Mythen: Der Star Wars-Look


Vor allem den ersten Teil empfand ich als eine geradezu exzellente Verstehenshilfe!

Bluevelvet

(Verlinkung funktioniert nicht richtig!)
(Diese Nachricht wurde am 29.04.05 um 15:14 von bluevelvet geändert.)
10. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Ninette am 25.05.05 15:52

Ich lese gerade Linda Howard s: Open Season. Ein netter Frauen-Roman mit Krimieinschlag, aber leider zu vorhersehbar. Trotzdem ist es nette Unterhaltung und genau das Richtige für einen sonnigen Morgen.
11. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von Kroete am 27.05.05 19:28

Die Dornröschen Trilogie gibts übrigens grad bei Ebay....
Und nein, ist nicht meine Auktion
12. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von Agricola am 28.05.05 09:58

C.J.Cherryh ..

"foreigner" Zyklus ("fremdling") auf deutsch ..

die Dame ist einer der wenigen Autoren, dene es gelingt Alienkulturen glaubwürdig darzustellen

füe Einsteiger würde ich von diesem Autor "Das Schiff der Chanur" empfehlen .. die Besatzung eines Raumfrachters aus katzenartige Wesen kommt in große (politische) Schwierigkeiten, als sie auf einer Station ein unbekanntes Alien aufsammeln .. aus der Sicht der Besatzung geschrieben ..

servus

markus

13. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Ninette am 02.06.05 22:15

Ich hab gerade von Kazuo Ishiguro: "Never let me go" begonnen. In dem Roman geht s um geklonte Menschen, die zu Organspendern herangezogen werden und ein weiblicher Klon - Kathy H. - erzaehlt ihre Geschichte. Obwohl ich erst am Anfang des Buches bin, nimmt mich die Geschichte schon gefangen.
14. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von bluevelvet am 03.07.05 10:34

Darf ich ja eigentlich gar nicht so laut in die Welt hinausschreien, aber erst gestern bin ich in die Lage gekommen, mir einmal

Tomb Raider. Die Wiege des Lebens

anzusehen.

Ich erinnere mich, dass dieser 2. Lara-Croft-Film, als er in den Kinos lief, im wesentlichen negative Kritiken bekam, was ich kaum nachvollziehen kann. Gut, es ist ein Unterhaltungsfilm, eine Mischung aus Indiana Jones und James Bond, gewürzt mit etwas Mystery und Mythos und natürlich einer attraktiven Hauptdarstellerin: Angelina Jolie in der Rolle der Lara Croft. Mir hat der Film gefallen und ich bedauere, dass es keinen weiteren Film um Lara Croft geben wird. Aber, wer weiß: Vielleicht besinnt man sich in der Filmbranche ja noch einmal ...

Bluevelvet

15. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von bluevelvet am 11.08.05 18:36

Hab mich heute nachmittag von einem Freund, dem, der mir schon "hostage - entführt" eingebrockt hat, wieder ins Kino mitschleppen lassen: in "Mr. und Mrs. Smith" mit Angelina Jolie - schon wieder die, wenn das so weitergeht, heirate ich sie noch - also Angelina Jolie und einem, der Bräd, ja Bräd - äh - oder so ähnlich hieß - ist ja egal - o.k. Penthe, fang schon mal an zu schmachten und zu schmelzen

Angelina und Brad, der Film beginnt und endet beim Psychiater/Eheberater, hat also ein Happy End - schließlich ist das Leben ja ohnehin tragisch genug - also Angelina und Brat spielen ein schnell verliebtes und verheiratetes Killer-Paar, das sich gegenseitig den eigenen Job verheimlicht, sich bei einem Auftrag in die Quere kommt - inzwischen hat mein Freund schon gequengelt und wollte die 8 Euro Logengebühr wiederhaben - und natürlich den Auftrag vermasselt, dann von ihren Auftraggebern unter Druck gesetzt wird, den jeweils Anderen zu liquidieren ...; und das Ganze, so stellt sich heraus ... mehr erstmal nicht von der Geschichte! Auf jeden Fall wird man für die sensibleren Anfangspassagen des Films dann mit Autojagden, Explosionen und herrlichen Ballereien entschädigt. - Und gar Autojagden, verbunden mit Ballereien und Explosionen - wer bekommt das schon besser hin als unsere amerikanischen Freunde in Hollywood. Da gut choreographierte Ballereien für mich ohnehin ein wesentliches Qualitätskriterium für einen guten Film ist , empfehle ich euch diesen einfach.

"Mr. und Mrs. Smith" lohnt sich!

Bluevelvet

(Diese Nachricht wurde am 11.08.05 um 18:36 von bluevelvet geändert.)
16. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von heart am 12.08.05 01:26

Hallo Bluevelvet,

dem Rat kann ich mich nur anschließen.
Eine kleine Info für die, die es noch nicht wissen sollten, seit den Dreharbeiten sieht man Angelina und Brad sehr oft zusammen. In Hollywood munkelt man, dass es vielleicht demnächst einen Mr. und eine Mrs. Pitt geben könnte.

Gruß heart
17. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von oxymoron am 12.08.05 09:17

Moin moin

Ergänzung zu "Mr. & Mrs. Smith":
Wenn man von wackeligen Kameraaufnahmen (nicht nur bei den Autojagden) und der üblichen Unverwundbarkeit der Hauptdarsteller absieht, ist es ein netter Unterhaltungsfilm. Einige coole Sprüche runden das Ganze ab.

@Bluevelvet
Nicht Brad Pitt, sondern Bruce Willis ...

oxymoron
18. Re: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussione

geschrieben von bluevelvet am 12.08.05 10:00

Auf jeden Fall komm ich `mal wieder zu spät! Hab aber auch gehört, dass es nicht sonderlich bekömmlich sei, derartige Inkarnationen aphroditischer Archetypen zu ehelichen ...

Bluevelvet

19. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von oxymoron am 16.10.05 11:48

Moin moin

Zwischendurch hatte ich ja ein wenig mehr Zeit zum Lesen. Ein Bekannter hat mir Frank Schätzings "Der Schwarm" gegeben. In der Story geht es um einzellige Lebewesen im Meer, die mit Mutationen anderer Meeresbewohner für Katastrophen an verschiedenen Stellen der Welt sorgen. Es dauert einige Zeit, bis Wissenschaftler den Zusammenhang sehen und nach Ursachen suchen. Unter der Leitung des amerikanischen Militärs wird fieberhaft nach einer Lösung gesucht. Dabei kocht die Weltpolizei ihr eigenes Süppchen. Kurz vor dem Showdown gelingt es den Wissenschaftlern, die *bösen Jungs* an der Ausführung ihres Vernichtungsfeldzugs zu hindern und mit den Einzellern, die sich bei Bedarf zu einer großen Masse zusammenfügen können, einen friedlichen Weg auszuhandeln.
Auf den 1.000 Seiten werden eine Menge Fakten über Tsunamis, Ölgewinnung auf See, Meeresströmungen, verschiedene Meeresbewohner und viele andere Dinge beschrieben. Der Autor hat bei vielen Leuten recherchiert und das Ganze zu einem interessanten Buch gemacht. Das einzige Manko aus meiner Sicht: es ist viel zu lang. Man hätte die Story auf die Hälfte kürzen können, ohne daß die Geschichte darunter gelitten hätte.

oxymoron
20. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 23.10.05 06:49

Mir war "Der Schwarm" mit seinen über 1000 Seiten einfach zu umfangreich, als dass ich eine Chance gehabt hätte, ihn "durchzukriegen". Mehr als ein wenig Spiegel-Lektüre ist z. Zt. selten drin.

Hat übrigens jemand ´mal Andreas Pflügers Krimi "Operation Rubikan" gelesen? Soll gut geschrieben und spannend sein und der Autor soll bei seinen Recherchen u. a. Gespräche mit Ex-BKA-Chef Zachert geführt haben ...

Wie dem auch sei, gestern abend hab ich mir den Film Elektra mit Jennifer Garner in der Hauptrolle angesehen. Eine tolle Ästhetik, Östliches, Magisches, Meister-Schüler-Geschichten, elaborierte Kloppereien und eine attraktive Titelheldin, was will man(n) mehr? Auf jeden Fall ein Film, der, als er im Kino lief, zu Unrecht vom Publikum übergangen wurde!

Inhalt? Auf dem Hintergrund des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse spielt Jennifer G. die Auftragskillerin "Elektra" - diese Sorte Mensch scheint momentan "in" zu sein, siehe "Mr. & Mrs. Smith" -, die, als sie ein kleines Mächen und deren Vater töten soll, dieses nicht fertigbringt, was den Auftraggebern natürlich überhaupt nicht gefällt ...

Bluevelvet
21. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von oxymoron am 23.10.05 09:41

Moin moin

Ich kann weder zu „Operation Rubikon“ noch zu dem Film „Elektra“ etwas sagen. Lediglich der zweitgenannte Titel kam mir bekannt vor. Später fiel mir dann ein, daß es einen gleichnamigen Comic gibt, den ich bei meinem Dealer immer im Regal stehen lasse. Marvel-Comics (dazu zählen u.a. Superman, Batman und Daredevil) sind nicht mein Fall.
In dem Zusammenhang fällt auf, daß inzwischen mehr und mehr Comics verfilmt werden. „Road to Perdition“ mit Tom Hanks und Paul Newman ist ein Mafia-Film, angesiedelt in den dreißiger Jahren. „From Hell“ mit Johnny Depp und Robbie Coltrane erzählt die Geschichte von Jack the Ripper. „Akira“ ist ein Zeichentrickfilm, der in einem Japan der Zukunft spielt; dabei geht es um Kinder mit PSI-Fähigkeiten.

Apropos Trickfilm: Gestern war ich im aktuellen „Wallace und Gromit“. Die beiden Hauptakteure jagen als Tierfänger alle Tiere, die den Früchten des kommenden Riesengemüsefestivals gefährlich werden könnten. Später sorgt ein Riesenkaninchen für Aufregung.
Der Film steckt voller Anspielungen. So lauten Buchtitel des käseliebenden Wallace „Crated Expectations“ und „East of Edam“. Gromit spielt im Gewächshaus die „Plant Suite“. Später turnt das Riesenkaninchen wie King Kong auf einem Gebäude herum usw.
Insgesamt ein Film für die ganze Familie, auch wenn den Kids die o.g. Dinge verborgen bleiben.

oxymoron
22. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 29.10.05 19:59

Nachem ich vor ein paar Tagen "Elektra" gesehen habe, war gestern Batman begins an der Reihe ...

"Blue, wie tief bist du gesunken?", werdet ihr jetzt sagen, aber so ist es nicht, denn "Batman begins" ist ein absolut klasse Film. Psychologisch gut motiviert, voller Kampfkunst-Weisheit, sozialkritisch die Realität des gesellschaftlich-politischen Lebens abbildend und mit tollen Fieslingen garniert, überzeugt diese Darstellung des Werdens der Figur Batman auf ganzer Linie.

"Ein Film, den man sich nicht nur einmal ansehen kann",

lautet das Urteil von

Bluevelvet
23. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 11.12.05 20:14

Tja, wie wird der nächste Tag?

Habe Geduld und mische die Karten!

Ich ziehe aus dem vor mir ausgebreiteten Pack des Rider-Waite-Tarots "Die Mäßigkeit"!

Und mein Lieblingstarotbuch für den Alltag sagt unter der Rubrik "Als Blick in die Zukunft verheißt die MÄSSIGKEIT: Sie werden das rechte Maß, den goldenen Mittelweg oder einen fairen Kompromiss finden und gut weiterkommen." Das klingt doch gut und aufbauend und hebt die Stimmung!

Das Tarot-Buch, das ich seit einiger Zeit immer wieder mal gerne nutze, ist:

Hajo Banzhaf: Tarot. Weisheiten für jeden Tag. Integral Verlag. 12,- €

Dieses auf dem Rider-Waite-Tarot basierende Buch bietet keine tief schürfende Tarot-Philosophie - dafür gibt`s ja andere Bücher -, sondern für jede der 78 Karten eine thematisch gegliederte Serie von deutenden Prognosen und Anregungen.

Schlägt man das Buch an einer beliebigen Stelle auf, so findet man auf der linken Seite ein Bild mit einem passenden Zitat darunter. Auf der rechten Seite finden sich 6 Themen, zu denen die jeweilige Karte Auskunft gibt:

- Als Meditationsbild fragt Die **
- In Herzensangelegenheiten rät Die **
- Als Blick in die Zukunft verheißt Die **
- Wenn Sie in einer Krise stecken, rät Die **
- Wenn Sie heute nicht wissen,was Sie tun sollen, schlägt Ihnen Die ** vor
- Mit dieser Affirmation ermutigt sie Die **

Die Ausführungen sind kurz, treffend und lebensnah. Nur jemand, der sehr viel Erfahrung im Umgang mit dem Tarot hat, konnte ein derart gutes Buch schreiben.

Hat man einmal seine Karten vergessen, so kann man sie mit Hilfe dieses Buches auch ohne befragen. Einfach genial! Ich verrate nur so viel: Man nimmt dazu seine Finger ...

Für Freunde des Crowley-Tarots gibt es ein entsprechendes Pendant mit leichten Abänderungen in den 6 Deutungsbereichen:

Hajo Banzhaf: Tarot. Magie im Alltag. Integral Verlag. 14,- €

Ach so, fast hätte ich es vergessen: Beide Bücher eignen sich natürlich auch vorzüglich als Weihnachtsgeschenk!

Bluevelvet
24. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von traumb am 28.12.05 01:46

Hallo als grosse Leseratte hier zwei Tips von mir

Die Brandmauer von Henning Mankell
ein sehr beklemender Roman über die Verwundbarkeit der modernen Gesellschaft

Geheime Geschichten 3 von Hartwig Hausdorf ein intresantes Buch über das sich jeder seine eigene Meinung bilden soll.

Traumb
25. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 29.12.05 06:31

das neuste Buch was Ich gelesen habe ist =

Unerschrocken - Berufung zur Domina

Autobiographie.

Autor: Pia Barsch

ISBN: 3866110820


pro literatur Verlag

Erscheinungsdatum: Oktober 2005

Klappentext:
Pia, eine Frau Anfang vierzig, verheiratet und Mutter von vier Kindern, erzählt ihre Geschichte, wie sie nach Jahren der Trauer um ihren Sohn und ihre Schwester plötzlich an Rheuma erkrankt und diese unheilbare Krankheit, die ihre Schwester auch hatte, zum Anlass nimmt, ihr Leben zu überdenken. Sie beschreibt, wie sie es schafft, sich von der Trauer zu lösen und in ein völlig anderes Leben zu tauchen.

Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete sie ehrenamtlich als Sterbe- und Trauerbegleiterin. Sie begleitete sterbende Menschen in den Tod und trauernde Eltern ins Leben zurück.

Ein Schlüsselerlebnis hilft ihr, die Perspektive, bei der Betrachtung ihres Lebens, komplett zu verändern. Ihren langen, schmerzhaften Leidensweg vor Augen, stürzt sich sich in eine ihr neue Welt. Sie entdeckt ihre inzwischen gereifte Sexualität wieder neu und lebt diese intensiv und überaus offen, mit ihrem Mann zusammen, auch in Swingerclubs aus. Dort trifft sie auf einen jungen Mann, der ihre bisher unbewusst vorhandene Dominanz erkennt, sie neugierig macht und um Unterwerfung bittet.

Pia berichtet von ihren aufregenden Besuchen in Swingerclubs und von der sich entwickelnden Arbeit als professionelle Domina, aber auch von der Schwierigkeit, ein Doppelleben zu führen, sich in den unterschiedlichsten Welten zu bewegen.

Sie lässt Sklaven zu Wort kommen, die mit ihren eigenen Worten die Begegnung mit Pia , aus der Sicht des devoten Menschen, beschreiben.

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, weil es sehr offen Gefühle, Gedanken und Meinungen einer Dominanten Frau beschreibt. Es gibt leider nicht sehr viele Bücher die von Dominanten Frauen geschrieben wurden und dementsprechend nicht nur die Fantasie der dev. Männer ansprechen.
Ein sehr lesenswertes und interessantes Buch.

Mfg. aus Berlin
26. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 29.12.05 06:40

In ein paar Tagen erwarte Ich noch 2 SM DVD´s und werde dann meine persönliche Meinung dazu kundtun. Es gibt nur wenige SM Filme die mich als Femdom ansprechen, da die meisten ohne direkte Handlung sind. Ein für mich herausragender Film, allerdings nicht unbedingt für jederman geeignet ist der Film =

" Lebenslänglich" Der SM Film des Jahres! ( Teil 1 )


Dieser Film beruht auf ein erlebtes Wochenende! Mit Miss Cheyenne und Jean Louis !

Sehen Sie in diesem 1. Teil einmalige noch nie erlebte Verbalerotik !

Traumhafte Fusserotik, mit und ohne Nylons ....,

Outdoor - Erlebnisse in Latex an der Tankstelle!

Facesitting / Unterwasserfacesitting in der Badewanne!

Härtester Toilettendrill, literweise Natursekt ..., mit fantastischen Nahaufnahmen ...,

KV - Erziehung in unvorstellbaren Variationen ... !!!

Mir hat dieser Film gefallen da er eine Handlung hat, die Darsteller sehr authentisch rüber kommen und der Film es meiner Meinung nach schafft ein Tabuthema ansprechend vorzustellen. Hart im nehmen sollte man schon sein, zarten Gemütern könnte schlecht werden.
Wer Grenzwertiges mag dem wird der Film gefallen, so wie mir


Mfg. aus Berlin
27. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 29.12.05 07:00

Eine Empfehlung zum lesen für devote Männer.
Es wird ja oftmals geklagt das Mann so selten eine private Femdom kennenlernen kann. Hier kann Mann lesen warum das so ist.

Wie man eine Herrin findet
von Lilith of Dandelion

ISBN: 3931406296

Kurzbeschreibung
Sie leiden darunter, daß sie nicht leiden dürfen. Auf jeder Party trifft man so viele einsame Männer auf der vergeblichen Suche nach einer Domina. Sollte denn nicht jeder Topf einen Deckel finden? Vergebliche Suche rüttelt am Selbstwertgefühl, und das ist keine geile Demütigung, sondern eine reale. Lange Erfahrung auf der dominanten Seite und Bedauern über den Frust bei den passiven Männern hat die Autorin dazu veranlaßt, diesen Ratgeber zu schreiben. Ihre Thesen sind teilweise überraschend und können neue Wege weisen, eine passende Partnerin zu finden.

Meiner Meinung nach ein sehr gelungenes Buch um Mann zusagen was falsch läuft, wenn ich auch noch das eine oder andere hinzufügen könnte
gibt es jedoch einen sehr guten Überblick warum die Partnersuche oft unmöglich erscheint und es gibt uns Frauen das gute Gefühl nicht allein an der Männerwelt zu verzweifeln

Mfg. aus Berlin
28. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 29.12.05 07:13

Das erste Mal und immer wieder.
Die autobiografische Schilderung einer Prostituierten

Erscheinungsdatum: Juni 2005
Auflage: 1
ISBN: 3896026569



Lisa Moos ist seit 20 Jahren eine Hure. Auch für sie war es kein Traumberuf. Not und enttäuschte Liebe haben sie auf diesen Weg gebracht und bis heute ist es ihr nicht gelungen, ihn wieder zu verlassen. Dennoch hat Lisa Moos sich ein eigenes Leben aufgebaut.

»Das erste Mal und immer wieder« beschreibt schonungslos und offen den Liebes- und Leidensweg einer Hure. Intim und detailliert erzählt Lisa Moos in klaren Worten von ihrem Leben als Straßenhure und Edeldirne, von schönen und erschreckenden Erfahrungen aus dem Rotlichtmilieu und der Welt der käuflichen Liebe.

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Wenn mir persönlich auch immer verschlossen bleiben wird warum Frauen sich so behandeln lassen.
Sehr spannend und interessant zulesen.

Mfg. aus Berlin
29. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 29.12.05 07:23

Das darf natürlich nicht fehlen

Der korrekte Sadismus
von Terence Sellers
Verlag: Ikoo
200 Seiten
ISBN: 3886779122
Erscheinungsdatum: 1993
Sondereinband

aus dem Klappentext: "Die Autorin war sechs Jahre lang Sadistin von Beruf und hat mit diesem Buch nicht nur eine literarische Leistung in der Tradition von Leautreamont und de Sade vollbracht, sondern auch eine kritische und zurückhaltende Analyse ihrer eigenen Person in der Rolle der Domina vorgelegt."


In diesem Buch fand ich den zu mir passenden Nicknamen, weil mir die Story so gut gefiel. Ein Klassiker von vielen, doch eins meiner Lieblingsbücher. Ich stelle gerade fest ich lese anscheinend zu viel
und könnte hier endlose Buchempfehlungen abgeben.

Mfg. aus Berlin
30. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Why-Not am 02.01.06 22:55

Film-Kritik - Devot

In der Annahme, daß ein Film mit dem Titel "Devot" irgendwas mit SM zu tun haben könnte, habe ich ihn mir aus der Videothek ausgeliehen. So richtig zutreffend war meine Annahme allerdings nicht. Der Film handelt von zwei ziemlich kaputten Typen (Mann/Frau), die sich zufällig (?) kennenlernen, sich das Leben schwer machen, irgendwann zwischendrin mal "wild" übereinander herfallen und schließlich beide gewaltsam sterben.

Wenn man einen ausgeprägten Faible fürs Übersinnliche hat - und sehr viel guten Willen mitbringt - könnte es auch sein, daß er sie vor Beginn des Films umgebracht hatte, sie von den Toten zurückgekehrt ist und ihn mit in den Tod reißt. So richtig schlüssig wäre das allerdings auch nicht dargestellt.

Der SM-Anteil besteht wohl darin, daß er sie - nachdem sie versucht hatte, ihn zu bestehlen - auf einem Stuhl an den Armlehnen festschnallt. Daß er ihr - auf Aufforderung hin - bei der Sex-Szene ein paar herunterhaut und sie beim Sex etwas würgt.

Das Würgen konnte ich mir beim Anschauen noch irgendwie verkneifen, aber wenn so SMer sind, möchte ich bitte ab sofort Vanilla sein.

Oder als Kurzwertung: Scheißfilm!

Ach ja, devot ist in dem Film niemand. Zu keiner Zeit.

Why-Not
31. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 04.01.06 08:57

die DVD´s sind da

Tabubruch ? ist der Titel
Kosten = 19,90 Euro

Ich fand den Film sehr interessant, da er SMler im Alltag vorstellt und nicht in Klischeeschubladen steckt. Jeder der evtl. gerne die Beiträge von Harry S Morgan gesehen hat * Happy Video Privat * hat mit der DVD Tabubruch den Gegenpart dazu nur mit SM interessierten oder SM lebenden Menschen.
Es werden Interviews gezeigt, kleine Einblicke in private SM Sessions und ein Kontaktwunsch.
Manch einem evtl. zu unsexy das ganze, doch Ich denke Frauen gefällt die DVD sehr gut, da die Beiträge sehr informativ sind.
http://www.tabubruch.com/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=41

meiner Meinung nach empfehlenswert

Mfg. aus Berlin
32. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Mistressangel am 04.01.06 08:58

schade das so wenige Interesse besteht das Diskussionen über Bücher oder Filme zustande kommen
33. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Matzinger2 am 04.01.06 09:41

Für alle Liebhaber der Leinwand

ab dem 16.02.06 im Kino

24/7 The Passion of Life




24/7 The Passion of Life ist ein provokant-poetischer Film über Obsession und Einsamkeit, über die geheime Lust und die öffentliche Doppelmoral: 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche.
Die Hotelierstochter Eva (Marina Anna Eich) trifft zufällig auf die Soziologin Magdalena (Mira Gittner), die als Domina „Lady Maria“ in einem SM-Studio arbeitet. Von der bizarren Welt der Lady Maria
fasziniert, begibt sich Eva auf die Suche nach ihrer eigenen Identität und beginnt eine Odyssee durch die Welt der Sexualität - eine Reise zu den verdrängten Landschaften unserer Seele.

er wohl erste deutsche Spielfilm, der sich die Mühe macht, SM so zu zeigen, wie es ist. Wobei es allerdings kein reiner SM-Film ist. Sondern ein Film über den Umgang der Gesellschaft mit Sexualität an sich. Ein Film über Religion, Moral und Doppelmoral. ... Dass SM im Film so authentisch und natürlich dargestellt wird, liegt daran, dass das Filmteam im Vorfeld sehr gut recherchiert hat.
34. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 26.02.06 17:40

Kaum habe ich ein paar Tage frei, werde ich gleich leichtsinnig im Umgang mit der Zeit. Statt Unterricht zu planen, greife ich, Defizite in spiritueller Lektüre empfindend, lieber zu den drei Büchern von Toni Packer:

Mit ganz neuen Augen sehen. 1991
(Orig. The Work of this Moment. 1990)

Der Moment der Erfahrung ist unendlich. Meditation jenseits von Tradition und Methode. 1996
(Orig. The Light of Discovery. 1995)

Das Wunder des Jetzt. Die Kunst meditativen Fragens. 2004
(Orig. The Wonder of Presence and the Way of Meditative Inquiry. 2002)

Die Titel mögen ja ganz interessant klingen, aber wer ist Toni Packer, werden mich spirituell interessierte Freunde fragen. Toni Packer wurde 1927 in Deutschland geboren und war in der Zeit des 3. Reiches wegen ihrer jüdischen Mutter permanent bedroht. Sie wurde zu ihrem eigenen Schutz evangelisch "umgetauft" und blieb, auch weil ihr Vater ein hohes Tier in der Wirtschaft (AGFA) war, zunächst unbehelligt, stand aber zum Schluss auch auf den Todeslisten. Nach dem Krieg ging die Familie in die Schweiz, wo Toni einen amerikanischen Austauschstudenten kennen lernte, ihn heiratete und mit ihm in die USA ging. Dort studierte sie Psychologie, Soziologie und Anthropologie und kam mit dem Buddhismus in Berührung, d. h. sie wurde Schülerin des bekannten Zen-Meisters Philip Kapleau - "Die drei Pfeiler des Zen" - an dessen Zen-Zentrum in Rochester, New York. Nach Jahren der Übung und Mitarbeit kamen ihr immer stärkere Zweifel an den traditionellen Formen der Zen-Praxis mit dem autoritären Meister-Schüler-Verhältnis, den Zeremonien, den Rangordnungen etc. Während Kapleau-Roshi sie zu seiner Nachfolgerin aufbaute, war sie bereits auf dem Absprung. Sie kam mit dem Werk Jiddu Krishnamurtis im Berührung, hörte auch Vorträge von ihm, was ihr half, ihre Zweifel zu klären und ihren eigenen Weg zu finden, hin zu einer "Meditation jenseits von Tradition und Methode", wie es im deutschen Untertitel ihres zweiten Buches heißt. Nach einigen inneren Kämpfen und äußeren Konflikten verließ sie - und mit ihr Kapleaus halbe Schülerschaft - das Zentrum des Meisters und gründete eine Autostunde entfernt ein eigenes, das sie nach einer kurzen Zwischenphase "Springwater Center of Meditative Inqiry" nannte. Bis vor kurzem reiste sie auch jedes Jahr für einige Wochen nach Europa, um hier ihre Form der Meditation zu lehren und Fragen zu beantworten.

Amerikanische Web-Seite:
http://www.springwatercenter.org/

Deutsche Web-Seite:
http://www.springwater-meditation.de/

Ihr zuletzt geschriebenes Buch, "Das Wunder des Jetzt", habe ich bereits im letzten Jahr gelesen, konnte aber zunächst nur mit dem ersten der vier Kapitel recht etwas anfangen. Die beiden anderen Bücher habe ich mir über Online-Antiquariate besorgt und jetzt in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen begonnen. Und ich muss sagen, sie lohnen sich. Toni Packer bietet eine bemerkenswert einfache, aber nicht simple Form der Achtsamkeitsmeditation ohne allen Schnickschnack und wendet sie auch auf Alltagsprobleme an. Der Geist Krishnamurtis ist auf jeder Seite präsent. Dies erleichtert mir den Zugang, da ich mich mit Leben und Werk Krishnamurtis ein wenig auskenne.

Insgesamt eine lohnenswerte und lehrreiche Lektüre, die zum Nachdenken und Ausprobieren einlädt!

Bluevelvet
35. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 19.04.06 20:35

Vom Spiritus, pardon, der Spiritualität zum Spanking ... fängt ja auch alles mit "Sp" an ... *gg*

Schon vor einiger Zeit habe ich mir besorgt:

Spanking. 59x "übers Knie gelegt"!

Dieses 2004 im Flensburger Carl Stephenson Verlag erschienene Taschenbuch scheint sich selbst geschrieben zu haben, d. h., es ist kein Autor angegeben. Dessen ungeachtet handelt es sich um flott und direkt geschriebene Kurzgeschichten, in denen jeweils Frauen der gespankte Teil sind und diese das Ritual mit allen Sinnen zu genießen wissen. Die Geschichten umfassen jeweils 3-4 Seiten, eignen sich daher gut zur anregenden Lektüre für zwischendurch. Mich stört lediglich die häufigere Verwendung der Vokabel A** *.

Bluevelvet
36. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 20.04.06 18:30

... und vom Sex geht es weiter zu Beziehungen, genauer: zu den mehr miss- als gelungenen Versuchen meist einsamer männlicher Singles, an die Frau zu kommen. Das Buch von

Wolfgang Schömel: Die Schnecke. Überwiegend neurotische Geschichten. Stuttgart: Klett-Cotta. 2002

erzählt in 13 Geschichten davon. Über Ostern habe ich zwei dieser Geschichten wiedergelesen, nämlich

- "Die Schnecke", die der Sammlung den Titel gibt, sowie
- "Das Rippengestell".

"Die Schnecke" erzählt in der Ich-Form von einem Anlageberater, der jahrelang allmorgendlich einer jungen Frau begegnet und sich nicht eingesteht, dass er sich längst in sie verliebt hat, dieses vielmehr projektiv erlebt: Die Schnecke solle sich nicht einbilden etc. pp. Schön lakonisch runtererzählt mit z. T. recht harten Stellen.

In "Das Rippengestell" geht es, wiederum in der Ich-Form, um einen Mann, der grundsätzlich an sehr magere Frauen gerät, dabei aber davon träumt, es einem Freund gleichzutun und mal ein Molli zu vernaschen. Im Zug trifft er ein natürlich mageres Mädel und schafft es, den zunächst flüchtigen Kontakt auszubauen ... Und obwohl der irgendwann fällige erste Sex ziemlich misslingt, werden die beiden ein Paar ...

Mir haben die meisten Geschichten von Wolfgang Schömel gefallen und deshalb werde ich irgendwann einmal auch zu seinem Roman "Ohne Maria" (2004) greifen.

Bluevelvet
37. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 22.04.06 07:59

Unter dem Titel "Grisham statt Grass - Was lesen die Deutschen" findet man rechtzeitig zum Weltbuchtag am 23.04.06 auf der Seite

http://portale.web.de/Boulevard/Kunst_Kultur/msg/6135082/

interessante Informationen zum Leseverhalten der Deutschen.

Bluevelvet
38. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 26.05.06 08:56

Wer wär schon gern ein Tier? Wohl kaum jemand, denn das Tier-Sein hat doch so seine Nachteile. Ab und an wird man gekillt und verspeist, Sex gibt`s nur saisonal, Bücher lesen is nich und zu guter Letzt liefert die eigene Artbezeichnung noch die Begrifflichkeit für Beschimpfungen innerhalb einer gewissen überanimalischen Gattung ...

Aber man brauche kein Tier zu werden, sondern sich nur vorzustellen, man sei eins - und dann komme man sich selbst schon auf die Schliche, meinen jedenfalls Peter Michel und Anette Wagner in ihrem neuen Buch:

Peter Michel/Anette Wagner: Stell dir vor, du wärst ein Tier. Tiere als Symbole der Seele. Der grosse Erkenntnis-Test. Grafing, 2006. Aquamarin Verlag. 115 Seiten. 8,50 €

Da Buch ist keine theoretische psychologische Abhandlung, etwa aus dem Umkreis der Jung`schen Psychologie, sondern eher eine spielerische Anleitung, dem eigenen Wesen auf die Spur zu kommen. Dazu kann man sich z. B. spontan ein Tier, mit dem man sich identifiziert, auswählen. Auch ein Selbsterkenntnistest zu zweit oder mehreren ist möglich.

Die Einleitung ist knapp, aber für das Spiel selbst ausreichend. Der größte Teil des Buches besteht aus Beschreibungen einzelner Tiercharaktere - "Der Fuchs ist listig und schlau.", S. 40 / Wer wusste das nicht schon? *gg* - verbunden mit kurzen Verhaltensratschlägen für das betreffende "Tier" und Hinweisen zum Umgang mit ihm.

Wenn man nicht allzuviel an Tiefsinn erwartet, macht das ganze durchaus Spaß. Ich vermisse unter den Tieren allerdings die Schlange! Hier sollten die Autoren in der nächsten Auflage nachbessern!

Bluevelvet
39. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 10.06.06 14:02

Geht es euch auch so, dass ihr morgens schon mal nicht in die Gänge kommt, weil vielleicht der Blutdruck zu niedrig ist? Euch kann geholfen werden, denn das Buch von

Thomas Wieczorek: Die Stümper. Über die Unfähigkeit unserer Politiker. München: Knaur TB, Aug. 2005. 320 Seiten. 8,95 €

bringt euch garantiert von null auf hunderachtzig! Damit sei gleich eine Warnung ausgesprochen: Es ist definitiv keine Lektüre für den Abend, denn es nimmt einem garantiert den Schlaf! Und es ist kein Buch für Herzinfarktgefährdete!

"Arbeitslose sind faul, Schwaben geizig und Blondinen dämlich? Dämlich sind allein derartige Vorurteile - meistens jedenfalls. Wie steht es aber mit dem derzeit populärsten Vorurteil? Sind unsere Spitzenpolitiker Stümper? Befinden sich Kernbereiche unseres Staates in der Hand von überforderten Dilettanten?

Eine Lehrerin wacht über unsere Gesundheitspolitik, eine andere über unsere Forschung und Technologie, ein weiterer Lehrer über unsere Staatsfinanzen, ein Journalist über unsere Wirtschaft, ein Anwalt über unsere Verteidigung und ein Soziologe über unseren Umweltschutz." (S. 26)

Auf den 320 Seiten nennt der Autor viele Rosse und Reiter. Das ursprünglich für den Wahlkampf 2005 geschriebene Buch eignet sich vorzüglich auch als Nachschlagewerk, z. B. wenn uns in der veröffentlichten Meinung mal wieder ein "Finanz-" oder sonstiger "Experte" serviert wird, der uns zum 6789. Mal den angeblich alternativlosen neoliberalen Müll um die Ohren haut.

Bluevelvet
40. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 26.07.06 14:34

Angeregt durch Nowalics Politik-Thread habe ich inzwischen aus meiner Frustkauf-Liste das Buch mit dem provokativsten Titel gelesen:

W. Paul Cockshott/ Allin Cottrell: Alternativen aus dem Rechner. Für sozialistische Planung und direkte Demokratie. 2006 (engl. Orig. 1993: "Towards a New Socialism")

Die beiden schottischen Autoren, der eine Ökonom, der andere Computer-Spezialist, beanspruchen nicht weniger als das Konzept einer jeder Marktwirtschaft überlegenen Planwirtschaft vorzulegen. Ausgehend von der Marxschen Arbeitswertlehre behandeln die Autoren die zentralen Aspekte einer sozialistischen Wirtschaft. Diese reichen von den Hierarchie-Ebenen der Planung über die Abschaffung des Geldes zugunsten von Arbeitsgutscheinen, Konsumgütermarketing, Steuerpolitik und Außenhandel und zu guter Letzt auch die Frage der Demokratie als wirklicher Volksherrschaft. Nach Ansicht der Autoren, die sich hierbei auf Aristoteles beziehen, ist unser heutiges System am ehesten als "plutokratische Oligarchie" zu bezeichnen.

Ich selbst habe mich vor allem an zwei Punkten gerieben: Einmal an dem Gedanken einer Bezahlung der Arbeit allein unter dem Gesichtspunkt der geleisteten Arbeitsstunden. Ok, ein wenig Differenzierung ist da: Man würde zunächst als B-Arbeiter (= "normale" Arbeitsleistung) eingestuft. Ein besonders engagierter Mitarbeiter würde A-Arbeiter, ein weniger leistungsbereiter C-Arbeiter werden. Meiner Ansicht nach sollten Qualifikation und Verantwortung, vielleicht auch Berufserfahrung bei der Entlohnung eine Rolle spielen. Ein weiterer Reibungspunkt war für mich, dass in dem Modell der Autoren jeder für eine gewisse Zeit zur Regelung der öffentlichen (= politischen/verwaltungsmäßigen) Aufgaben herangezogen werden könnte - "könnte", da gut antik durch Los ermittelt. An sich habe ich gar nichts dagegen, nur: Entgegen den Autoren vermute ich in vielen Bereichen eine Effizienzgefährdung durch mangelnde Kompetenz. Aber vielleicht überschätze ich dieses Problem auch.

"Alternativen aus dem Rechner" ist zugleich gut und dicht geschrieben. Ich kann es nur empfehlen und würde mich freuen, wenn eine(r) von es auch einmal lesen und eine Rückmeldung geben könnte.


Dann bin ich in eine andere Richtung umgeschwenkt. In einem Antiquariat erwarb ich das kleine Buch "Wissen und Bildung" des katholischen Theologen Joseph Bernhart aus dem Jahre 1955. Von den beiden dort abgedruckten Vorträgen interessierte mich vor allem "Stufen des Wissens". Der Autor unterscheidet darin die Wissensstufen des Alltagswissens, der Mathematik, der Naturwissnschaften, der Geisteswissenschafte, der Philosophie, des Gewissens und der mystischen Erfahrung, was einigermaßen überzeugend ist. Von den anderen Büchern des recht klugen Autors interessierte mich vor allem

Joseph Bernhart: Die unbeweinte Kreatur. Reflexionen über das Tier. 1961

Schon gleich zu Beginn hat mich folgende Passage sehr berührt:

"Mich selbst bewegt das Tier und vor allem der Fragenkreis seiner Erlösung seit vielen Jahren. Ein Hündchen, das seine lange Lebenszeit zum großen Teil unter dem Schreibtisch verbrachte, an dem ich bei Augustin und Thomas über die letzten Fragen zu Rate ging, ist in vielem, was die Meister nicht wussten oder mit Schweigen übergingen, mein Lehrer geworden. Es hat mir den ewigen Unterschied zwischen Mensch und Tier bestätigt, aber auch im Namen der ganzen außermenschlichen Lebenswelt mich zur Teilnahme meines Geistes und Herzens aufgefordert. Als es mit ihm dem Tode zuging, wurde sein ganzes Gehaben verfeinert, zumal sein Gesicht, nicht nur sein Auge, schöner und sprechender." (S. 12)

Ich fand das aus christlichem Geist geschriebene Buch zwar nicht revolutionär, aber durchaus lohnend und empfand es auch als Aufforderung, noch einmal vertieft über das Wesen des Tieres nachzudenken. Vielleicht unterschätzen wir unsere Mitgeschöpfe ... Vielleicht täuschen wir uns auch über ihren metaphysischen Rang ...

Bluevelvet
41. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 01.08.06 10:37

Übrigens: Die englichsprachige Version von "Alternativen aus dem Rechner" gibt es als kostenlosen Download (PDF) auf der Seite

http://www.puk.de/download/

Daneben bietet die Seite, deren ideologische Ausrichtung man sicher nicht in toto teilen kann, einige weitere Texte zu den Grundlagen alternativen Wirtschaftens - Äquivalenzökonomie etc. - zum kostenlosen Download an.

Bluevelvet
42. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 12.08.06 21:03

Anstatt ordentlich meinen künftigen Unterricht - über "Emilia Galotti" etwa - vorzubereiten, lese ich lieber

Joanne Klink: Früher als ich groß war. Reinkarnationserinnerungen von Kindern. 6. Aufl. 2004. Aquamarin Verlag.

Kein Wunder, dass ich auf diesen Titel geflogen bin, interessiere ich mich doch schon von Jugend an für Nahtoderfahrungen und Verwandtes. In den ersten drei Kapiteln, die ich gerade geschafft habe, geht es um Erinnerungen von Kindern an ihre Präexistenz in einer anderen Sphäre. In diesen Erinnerungen gibt es viele Parallelen zu den schon erwähnten Nahtoderfahrungen. Nach Ansicht der Autorin, die darin mit theosophischem und anthroposophischem Gedankengut konform geht, besitzen Kinder bis zum 7. Lebensjahr diesbezüglich ein besonderes Erinnerungsvermögen, ja eine besondere Hellsicht und sind damit noch "dem Himmel nah".

In den späteren Passagen des fast kindlich-naiv geschriebenen Buches, hab ein bisschen vorgeblättert *gg*, bezieht die Autorin auch die Alterstregression unter Hypnose und das Channeling, früher als Spiritismus bezeichnet, ein. Da habe ich allerdings Bedenken. Denn die Altersregressionen haben inzwischen schon eine bedenkliche Vielzahl von Napoleons und Cleopatras hervorgebracht und das Channeling ist für mich eigentlich seit Joe Fishers "Hungry Ghosts" erledigt.

Dennoch habe ich bei den Berichten der Kinder selbst das Gefühl einer Stimmigkeit und eines Hellen, Lichten, ja Heilenden - ähnlich den Nahtoderfahrungen. Ich denke, wir haben es im Kern mit Realitäten zu tun.

Bluevelvet
43. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 27.08.06 18:01

Super!

Wenn ihr hier klickt, könnt ihr euch Alternativen aus dem Rechner unter dem Titel "Sozialistische Planwirtschaft ist möglich" auch auf Deutsch als PDF-Datei herunterladen! Unter "Weblinks", unten auf der Seite, klickt ihr einfach auf "Konzept einer sozialistischen Planwirtschaft".

Gerade gefunden von
Bluevelvet
44. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 09.09.06 21:56

Gestern war Vampir-Tag! Nein, ich war nicht beim Doc, um mir ein paar Liter Blut abzapfen zu lassen, damit dieser überprüfen kann, ob ich noch lebe. *gg*

Vielmehr war ich bei den Geilgeizlern und hab mir "Underworld Evolution" zugelegt. Schließlich habe ich vor einiger Zeit schon "Underworld" gesehen und es hat mir recht gut gefallen. Kate Beckingsale kloppt und ballert sich dort als Vampirin Selene in Lack und Leder durch die Welt der Werwölfe und Vampire. Am Ende haut sie dem bösartigen Obervampir Viktor, den sie bisher für ihren weisen Mentor gehalten hatte, als Rache für die Ermordung ihrer Familie mit dem Schwert das halbe Gesicht weg, und das so kunstvoll, dass es nach dem Schwertstreich einfach wegrutscht.

"Underworld Evolution" knüpft an das Ergebnis von "Underworld" an und besteht im wesentlichen aus der Jagd des noch bösartigeren und machtgierigeren Vampirs Markus, der der Nachfolger von Viktor ist, auf Selene. Markus wird am Ende wohlverdient von den Rotorblättern eines von ihm vom Himmel geholten Hubschraubers zersäbelt. Man atmet regelrecht auf ... Dazwischen legt Kate Beckingsale noch eine ordentliche längere Sex-Szene hin und es wird natürlich wieder verfolgt, gekloppt und geballert, was das Zeug hält ... Spielte "Underworld" ausschließlich in der Stadt, so sind in "Underworld Evolution" Szenen in der Natur sehr stark vertreten. Insgesamt wirkt der Film etwas weniger monochrom und düster. Ich gestehe, dass ich Geschichte von der Ursache des jahrhundertelangen Krieges zwischen Werwölfen und Vampiren nicht ganz verstanden habe.

Insgesamt war ich doch sehr überrascht, wie gut mir diese beiden Blutsauger-Filme gefallen haben.

Ach ja, heute fühlte ich mich den ganzen Tag über schlapp, überhaupt gesundheitlich schlecht. Vielleicht hatte ich ja in der letzten Nacht unbemerkten Vampir-Besuch ...

Bluevelvet
45. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 19.09.06 15:36

Hallo bluevelvet!
Du (darf man doch hier,oder?) scheinst ja auch ein Literaturliebhaber zu sein,und wenn du "Fahrenheit 451" magst,komme ich nicht umhin dir Kurt Vonnegut an`s Herz zu legen. "Katzenwiege" oder "Slapstick" sind kaum zu toppen. Es gibt auch gerade zwei aktuelle Neuerscheinungen,Harry Rowohlt sei`s gedankt: "Mann ohne Land" und "Zeitbeben". Lesen,staunen,nachdenken,Tränen lachen,Beklommenheit. Was will man mehr. Er hätte schon längst den Nobelpreis verdient. Aber ich gebe es zu,ich bin ein Fan von ihm. Ich glaube allerdings nicht,daß das jemandem schwer fallen dürfte. Was erotische und/oder pornographische Literatur angeht fällt mir auf der Stelle gerade "Verbotenes Verlangen" ein. Die Autorin fällt mir im Moment nicht ein. Es ist jedoch, wie auch "Die Geschichte der O", die ja nirgendwo mehr zu bekommen war,in der Erotikklassikersammlung der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben neu aufgelegt worden. Was Filme betrifft,da müßte ich mich mal im mein Archiv begeben. Denn da gibt es auch so unglaublich viel Schund und bevor ich falsche Empfehlungen gebe...
Ps. Morgen,20.09,gibt es in der ARD eine Dokumentation über Dominas und deren Kunden. Da laß ich mich mal überraschen...
In diesem Sinne

Black Panter
46. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 27.09.06 17:51

Hallo bluevelvet!

Ich hoffe nicht,daß dieses Board(Threat?) so schnell einschläft. Ich kann selber immer gute Tipps und Anregungen gebrauchen.
Ich habe jetzt also mal in meinem Videoarchiv gestöbert und möchte zum Thema erotische/pornographische Filme folgendes beisteuern:
Filme des EVS-Medienverlags kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Filme sind größtenteils von "Alex D Produktions" produziert,wer immer das auch sein mag.
Das gleiche gilt für "Fallen Angels"-Produktionen.
Dabei sollte man wissen,daß sie auch zusammenarbeiten. Auch Filme mit und durch "Herrin Silvia" fallen darunter.
Tiefer bin ich noch nicht in meine Sammlung abgetaucht,aber um herum zu suchen wird es wohl vorerst reichen.

Mit prächtigstem Gruß,

Black Panter
47. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von HarryTasker am 27.09.06 18:00

Zitat
Filme des EVS-Medienverlags kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Filme sind größtenteils von \"Alex D Produktions\" produziert,wer immer das auch sein mag.


....andere Meinungen mögen bitte erlaubt sein.
Wer Pornos suchst wird dort fündig werden.
Wer Lack und Leder sucht ebenfalls.
Wer eher an Bondage interessiert ist dürfte sich abwenden.
Ich habe schon einen Haufen von "Alex D" gesehen...aber auch gar nichts davon hat mir zugesagt. Ich hasse Rammelfilme.
48. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 27.09.06 18:12

Hallo HarryTasker!

Aber selbstverständlich sind andere Meinungen erwünscht. Sogar nötig. Wenn du die Empfehlungen nicht magst sei dir das unbenommen. Vielleicht hast du einen Tipp für mich?

Black Panter
49. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von HarryTasker am 28.09.06 05:11

Zitat
Hallo HarryTasker!
Aber selbstverständlich sind andere Meinungen erwünscht. Sogar nötig. Wenn du die Empfehlungen nicht magst sei dir das unbenommen. Vielleicht hast du einen Tipp für mich?
Black Panter


...einen Tipp ?
In Sachen Porno ?
Sorry...nein....absolut nicht mein Gebiet.
Ich sag ja...wenn du solche suchst bist du vermutlich bei AlexD gut aufgehoben.
Ich mag´s nicht....ähnlich wie mir Filme mit Seilen nichts geben. Da hat eben jeder seinen eigenen Geschmack.
50. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 28.09.06 14:36

Hallo HarryTasker!

Um nicht mißverstanden zu werden, Pornos kenne ich zu genüge. Ich war auch schon einmal in einer Videothek. Gute (die mir und meiner Frau gefallen) allerdings wenige. Und,da hast du völlig recht,das ist natürlich Geschmackssache. Deswegen hab`ich,was mich betrifft auch von "billigen Schund" gesprochen.
Außerdem meine ich nicht ausschließlich diese Art von Filmen. Auch was Erotik im Allgemeinen und vor allem Literatur jeglicher Art angeht.
Ich gestehe,ich bin eine Leseratte. Eines der Dinge die noch vom Studium (Komperatistik) übrig geblieben sind. Dahingehend wollte ich das mit den Tipps verstanden wissen.

Bis dann,

Black Panter
51. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von HarryTasker am 28.09.06 17:44

....ah....OK....dann hatte ich das wohl etwas falsch verstanden.
Aber auch so kann ich bei "Mainstream-Erotik" nicht viel weiterhelfen, dafür sind meine Interessen zu speziell.
Und was Bücher angeht...ich lese lieber Geschichten am Computer. Übrigens nicht des Preises wegen (wenngleich mir nur eine einfällt für die ich bezahlt habe).
52. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 02.10.06 14:27

Hallo!

Dürfte ich fragen welche?

Black Panter
53. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von HarryTasker am 02.10.06 14:41

Zitat
Hallo!
Dürfte ich fragen welche?
Black Panter


...wofür ich bezahlt habe ?
Für "Chained Convict" von JG Leathers.
Genaugenommen auch noch für ein paar "Fansadox", aber die hatte ich nicht für mich sondern für einen Bekannten erworben.
54. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 02.10.06 15:05

Hallo!

Siehst du,daß meine ich. Habe ich noch nie etwas von gehört. Also wieder eine Gelegenheit etwas zu lernen...

Black Panter
55. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 11.10.06 21:23

Hallo zusammen!
Also ich fände es zu schade,wenn dieses Board einschliefe.

Ich bin immer an Anregungen interessiert.
Habe ich auch jn ein anderes Board gestellt:
Wer weiß was von/über Dave Allen?

Alles Liebe,

Black Panter
56. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 11.10.06 22:04

Über Dave Allen weiß ich leider nix.

Hab am Wochenende zusammen mit einer Freundin den Film "Die Insel" gesehen. Obwohl als Action-Film konzipiert, ist "Die Insel" vom gedanklichen Hintergrund her kein flacher Film. Inhalt: In einer ausgedienten Fabrik werden Klone reicher Zeitgenossen gezüchtet, um diesen bei Bedarf als eine Art Organersatzteillager zur Verfügung zu stehen. Ein männlicher Klon, Ewan McGregor/Obiwan Kenobi, beginnt Verdacht zu schöpfen, dass die Geschichten, die man den Klonen erzählt - dass z. B. sämtliche Klone darauf warten, über den Weg eines Lotteriegewinns auf "Die Insel" zu kommen" -, allesamt nicht stimmen. Er findet Bestätigung für diesen Verdacht und flieht mit einer ebenfalls als Klon gezüchteten Frau, der wunderbaren Scarlett Johansson. Die Jagd beginnt ...

Der Film erinnert in vieler Hinsicht an "Running Man", ohne aber ein Remake zu sein. Ich finde ihn sehenswert!

Tja, dann habe ich heute nur Klausuren korrigiert und bin jetzt bei den Vierer- und Fünfer-Kandidaten angelangt. Da war dann etwas filmische Kompensation angesagt, und zwar

- "So Close" - Die Eingangssequenzen. Hübsche Chinesin zerlegt Konzernzentrale.

- "Paler Rider" - Die Schlussabrechnung. Clint liquidiert eine Verbrecherbande, wie es sich für einen ordentlichen Wildwest-Revolvervirtuosen gehört.

- "James Bond - Der Morgen stirbt nie" - Die Eingangssequenzen. 007 jagt Terroristenlager in die Luft und klaut einen mit Nukleartorpedos bestückten Düsenjäger - natürlich nicht, um ihn in ein Hochhaus zu steuern, sondern ihn brav bei der britischen Regierung abzuliefern.

Das hebt doch die Stimmung wieder!

Vier Wackelkandidaten hab ich noch und - "Matrix 1", Befreiung von Morpheus aus den Händen von Agent Smith & Co.! Wenn das keine Perspektive ist ... *gg*

Bluevelvet
57. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Schwarze Fee am 12.10.06 02:42

Also,

ich bin nicht "Schwarze Fee",sondern ihr Mann,Black Panter. Damit es da keine Verwechslungen gibt. (Danke auch an Petra_H!!!!!)
Wenn ich dir mit Kurt Vonnegut keine Freude machen konnte,dann versuch`s mit Tom Robbins: "PANAROMA". Und wenn wir schon mal dabei sind: du scheinst ein Lehrer und ein denkender Mensch zu sein,ergo ROBERT M. PIRSIG,"ZEN ODER DIE KUNST EIN MOTORRAD ZU WARTEN",sowie "LEYLA,EIN VERSUCH ÜBER DIE MORAL".
Ich habe das gelesen wie Comics,andere leider nicht,was Argumentationen nicht gerade vereinfacht.
Es ist halt wie es ist.Im besten Sinne,

Black Panter
58. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 12.10.06 06:54

Moin Black Panter,

natürlich freue ich mich über deinen Hinweis auf Kurt Vonnegut. Den ersten Hinweis auf Vonnegut habe ich in "Geburt, Tod und Transzendenz" von Stanislav Grof - dem großen tschechisch-amerikanischen LSD-Forscher - gefunden. Leider habe ich Vonnegut bisher nicht gelesen. Momentan beschäftige ich mich thematisch mit Fragen alternativen Wirtschaftens, natürlich nicht aus dieser, sondern aus dieser Richtung (Klick mal "Konzept" unter "Weblinks" an.) Und dann steht noch etwas Why-Not an. *gg*

Pirsigs "Zen" habe ich als Student 2x gelesen und fand es klasse. Auf so einen Titel fliegt man als alter Fan von Yoga, Zen und Magie natürlich! *gg* "Lila" steht bei mir seit 20 Jahren ungelesen im Regal. Schade eigentlich.

Im Moment klaut mir die Schule selbst in den Ferien mein Leben, und so verfahre ich nach dem Prinzip des operanten Konditionierens: Alle drei bis fünf Klausuren belohne ich mich mit einem Blick ins Forum, sonst wäre das alles nicht auszuhalten. *gg*

Bluevelvet
59. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Schwarze Fee am 15.10.06 19:13

Hallo BLuevelvet!

Klasse!

Ich melde mich hier von Schwarzer Fee aus.
Sie ist leider familien-gesundheitsprivat(nicht politisch) unterwegs.Ich soll schöne Grüße bestellen!

Zum Themaann sind wir jetzt zu zweit. So etwas darf nicht einschlafen. Sonst hören die Leute auf zu denken,so sie denn damit angefangen haben. Meine Rede:der "zivilisierte" Mensch wird absichtlich nicht informiert. Genau das ist EIN Thema von Kurt Vonnegut. In "Zeitbeben".
Ich tippe jetzt einfach den Umschlagtext ab. Wenn`s erlaubt ist. Der Verlag hat wohl weniger was dagegen. Der Autor schon gar nicht. Glaub ich.
Aber wenn es gegen irgendwelche Gesetze verstößt,löscht es halt.
Also:
Aus "Zeitbeben"

"Seien wir zur Abwechslung mal ganz ehrlich. Für praktisch jeden kann das Ende der Welt gar nicht früh genug kommen.
Sigmund Freud sagte,er wisse nicht,was Frauen wollen. Ich weiß,was Frauen wollen. Sie wollen ganz viele Leute,mit denen sie reden können.
Es heißt,daserste,was im Alter nicht mehr funktioniert,sind die Beine oder die Augen.
Das stimmt nicht.
Das erste was nicht mehr funktioniert,ist rückwärts einparken.
Wenn sie ihre Eltern wirklich kränken wollen und nicht den Nerv haben,homosexuell zu werden,können sie wenigstens eine künstlerische Laufbahn einschlagen."

Wen`s interessiert. Der Autor ist weltberühmt geworden mit seinem (für mich ) schlechtesten Roman "Schlachthof 5".

Lieber Bluevelvet:wenn du du "Leila..." im Regal stehen hast,kann ich nur sagen:Lohnt sich!
Wir sollten uns übrigens bewußt sein,daß die (schweigende?) Mehrheit gar nicht weiß wovon wir reden wenn wir über "dieses oder dieses" nachdenken. Und dafür werde ich keinen verurteilen.
Noch einen Tipp.
Daniel Kehrmann, "Die Vermessung der Welt".
So ist es mir auch,extrasexuell,oft ergangen. Mit der Ausnahme,daß ich nicht reich und berühmt bin und wohl auch nicht werde. Ich will kein Geld. Wenn ich einen "absoluten" Fetisch habe,dann Schwarze Fee.
Mich interessiert noch etwas anderes,aber das erkunde ich in einem andern Board.

Schöne Woche und genießt das Wetter,

Black Panter
60. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 16.10.06 14:53

Hallo bluevelvet!

Fragen alternativen wirtschaftens.....
Damit mußte ich mich auch beschäftigen. Zwangsweise,nachdem ich als arbeitsloser Akademiker in den "Genuß" der Hartzschen Reformation kommen durfte. Nun mache ich mich gerade selbsständig was natürlich einen Haufen Zeit in Anspruch nimmt.
Ob es klappt werden wir sehen. Gott (oder wem auch immer ) sei Dank kann ich nicht hellsehen.
Aber kämpfen.
Was fällt mir denn da als Tipp ein?
Aja, das Buch heißt "Die Globalisierungsfalle".
Die Autoren weiß ich im Moment nicht,das Buch steht bei Schwarzer Fee.
Aber wenn`s dich interessiert kann ich es für dich nachschauen.

Na dann,

Black Panter
61. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 16.10.06 18:31

Hi, ihr beiden!

Dann wünsche ich dir, Black Panter, mal viel Erfolg bei deinem Versuch, dich selbstständig zu machen. Schätze, das wird recht hart, denn selbstständig bedeutet selbst und ständig. Einige Forumsfreunde schlagen sich auch auf diese Weise durch die Welt.

Die kapitalismus- und globalisierungskritische Literatur hat mittlerweile ein Ausmaß angenommen, welches einen fast den Überblick verlieren läßt. Das Problem vor allem einer linken Bewegung ist nach dem Scheitern des Real- (manche sagen auch Nominal-) sozialismus immer gewesen: Was setzen wir an die Stelle des für immer mehr Menschen immer unzumutbarer werdenden Kapitalismus? Es müsste ein Wirtschaftssystem sein, dass mindestens ebenso produktiv, flexibel und innovativ ist wie dieser. Und gerade an diesem Punkt, nämlich der Entwicklung einer brauchbaren Alternative, hat es in der letzten Zeit erfreuliche Fortschritte gegeben, vor allem durch die Bücher von Altvater (Das Ende des Kaptitalismus, wie wir ihn kennen), Dieterich (Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts) und Cockshott/Cottrill (Alternativen aus dem Rechner). Gerade letzteres ist für mich persönlich die Entdeckung des Jahres!

Übrigens nehmen wir hier im Offtopic-Board des Forums ungefähr einmal im Jahr Politik und Wirtschaft nach Strich und Faden auseinander. *gg* Und bei vielen gelte ich mittlerweile wohl als 150-prozentiger Links- und Vollmarxist! *ggg* Dabei bin ich im Grunde meiner unsterblichen Psyche eigentlich Neuplatoniker. Sei`s drum!

Bis denne
Bluevelvet
62. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Schwarze Fee am 17.10.06 01:18

Grins....
diesmal vor der Begrüßung.
Hallo bluevelvet!
Hier Black Panter von Schwarzer Fee.
Das letzte Buch kenne ich noch nicht.Danke für den Tipp.
Wissen wir eigentlich,(Du schätze ich schon)daß der Kommunismus eine rheinische Erfindung ist?
Marx aus Trier und Engels aus Wuppertal?
Sozialismus.Was ist das? Soziales Leben. Was ist sozial? In welcher Gesellschaftsform?
Kommunismus gibt`s höchstens im Paradies,und zwar mit mit Ausnahme des Buddismus,in allen mir bekannten Gesellschaften und Religionen.
Kommunismus würde bedeuten,Alles für alle.
Deswegen ist der Mensch (ein Tier!) so gefährlich.
Das einzige Lebewesen,daß sich nicht nur auf Intuitionen verlassen kann,sondern auch in der Lage ist zu denken.
Und das ist der Knackpunkt.
Sobald es nur noch 2 Menschen auf der Welt gibt die sich nun wirklich alles gerecht teilen könnten,würde es,glaube ich,dazu kommen das der andere etwas völlig lächerliches des anderen begehrt. "Dein Baum trägt mehr fFrüchte.Dein Wasser schmeckt besser...",und schon stehen sie vor Mord und Totschlag.
Aber das soll jetzt keine Doktorarbeit über Sozialdarwinismus werden.
Darum zum Film: wir habengestern "Insomnia" gesehen.
Sehr guter Plot und Al Pacino in seiner besten Rolle!
Okay,am Schluß wurde zwar ein wenig geschludert,aber alles in allem ein gut gemachtes Psychoduell. Als Film:empfehlenswert.

So long,

Black Panter
63. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Schwarze Fee am 18.10.06 15:19

Hallo bluevelvet!

Hier Black Panter (von Schwarzer Fee aus)

Interessantes Problem.
Wir waren dieses Jahr im Mai,vor dem alles erschlagenen Sportereignis des Jahres,3 Wochen in China.
Von dieser unglaublichen Natur jetzt mal abgesehen habe ich dort,wie ich es nenne(aber wahrscheinlich hat das schon jemand geschrieben),den "gesteuerten Kapitalismus" kennen gelernt.
Ungebremste Wirtschftsentwicklung mit dem Versuch einer staatlichen Kanalisierung.
In der Tat haben ca. 80% der Menschen mit denen wir Kontakt hatten gesagt das es ihnen besser ging als ihrer Vorgeneration,sprich Eltern.
Das relativiert sich sofort,wenn man bedenkt das wir vielleicht maximal 1% des Landes gesehen haben.
Das was wir gesehen haben hat für mich auch eine beunruhigende Komponente.
In Shanghai z.B ist es fast unmöglich bestohlen zu werden.
Selbst in Restaurants wird man bis zum Eingang der Toilette geführt.
An jedem neuralgischen Punkt sind Sicherheitskräfte präsent.
Und dann gibt`s da noch die durchtrainierten Männer mit den langen Nägeln am kleinen Finger...

Ich habe noch keine abschließende Meinung dazu,aber wie gesagt,ganz wohl war mir dabei nicht.

So long,

Black Panter
64. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 19.10.06 13:40

Halleluja!

Also bevor vor lauter Arbeit gar nichts poste,hier mal 3 uralte Gedichte von mir,die ich gerade beim aufräumen gefunden habe.
Ich weiß nicht,ob das hier die richtige Stelle dafür ist.
Ich mach`s einfach mal. Sie beschreiben Seelenzustände,in die jeder geraten kann.
Bevor ich`s vergesse: COPYRIGHT bei mir.
Wenn ich sie irgendwo anders veröffentlicht sehe,gibt es Dresche von der Justiz(Bitte auch Hinweise an mich)

Als dann:

Schlaf

Ich schlafe zuviel
Das ist eine fundamentale Erkenntniss
aber ich schlafe nicht
wie sie schlafen
und ich schlafe nicht deswegen
nein
ihretwegen
im Traum gibt es keine Oberflächlichkeit
alles ist wichtig
und wahr
haftig können sie nur wie sie müssen
wollen
können sie nicht?


Blätter

Zu stark zum Leben
fallen Blätter vom Baum
auch die Wurzeln trösten nicht
Tropfen des Gemüts
kleben
zäh am Stamm des Lebens
Gedanken,Erinnerungen
fiebern durch das All
des Geistes


Ich

verflucht verspottet
trotzdem ich
ausgenutzt und ausgetrickst
von Höllenmenschen abgewichst
bespuckt verottet
totzdem ich
Ich
verwöhnt mißtrauisch
verlangend und begehrend
guten Seelen Gück verweherend
hektisch panisch
trotzdem ich
Ich
denkend träumend
totzdem ich
aus Feigheit x-mal Glück versäumend
nicht mal wissend was es ist
trotzdem ich
Ich
ekelhaft und borniert
Widersacher angeschmiert
Gück für Rache konstatiert
trotzdem ich


Falls sich jetzt jemand Sorgen um mich machen sollte,keine Angst. Heute schreibe ich viel lustiger oder schmutziger.
Gehört dennoch zu meinem Werk.

Das war`s für`s erste. Muß weiter arbeiten.

Liebe Grüße,

Black Panter
65. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 19.10.06 18:19

Hi Black Panter,

ein tolles Gedicht, finde ich. Allerdings haben wir zwei Gedichtethreads, in denen solche Gedichte vermutlich besser aufgehoben sind, und zwar

von Fabian für Gedichte mit Erotik, Sex und Liebe und

von Gerry für alle anderen Gedichte. Gerry hat auch noch einen Diskussionsthread eröffnet.

Da staunste, wat et hier allet jiebt! *gg*

Viele Grüße von
Bluevelvet
66. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Schwarze Fee am 21.10.06 10:55

Morgen Bluevelvet!

Danke.

Jau,da staune ich wirklich.
Könnt ihr das dort hin verschieben?
Das erspart mir erneutes tippen.Du weißt ja,spare in der Not,dann hast du später Zeit....

Dann wieder zum Thema.

Ich habe gestern einen Film gesehen,der sofort in meinen Top 3 gelandet ist.
Da wird gezeigt wie das Leben ist (sein kann).
Es ist eine Verfilmung nach einem Comic von Frank Miller.
Ich sage nur: anschnallen und abheben!

"Sin City" !!!!!!

Black Panter
67. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 01.11.06 12:14

Hallo zusammen!

Ich möchte euch ein Buch vorstellen das mich in meiner Jugend und auch heute noch sehr beeindruckt.
Der Autor gehört seit damals zu meinen Favoriten und ich kann euch auch sein Gesamtwerk nur wärmstens empfehlen.

Herbert Rosendorfer,"Großes Solo für Anton".

Diogenes Taschenbuch 20329

Anton L. erwacht eines Morgens und muß feststellen,daß er scheinbar allein auf der Welt ist.
Nach anfänglicher Fassungslosigkeit begibt er sich auf die Suche.
Was er dabei erlebt und entdeckt wird hintergründig und trotz aller Schrecken humorvoll geschildert bis zum "bitteren" Ende.

Ich nehme nichts vorweg,wenn ich zitiere:

"Der Endzweck der Welt ist ein Buch"
Stephane Mallarme

Viel Spaß beim lesen,

Black Panter
68. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 01.11.06 13:18

Hiho!

Mein Lieblingszitat aus dem Film "Sin City":

"Ich liebe Berufskiller.
Egal was man mit ihnen anstellt,man fühlt sich nie schlecht dabei."

Black Panter
69. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 07.11.06 15:32

Guten Morgen!

Gestern war ich ich mit Fee um 14 Uhr im Kino.

Manchmal kann man so etwas bei einem Preisausschreiben gewinnen.
Der ganze Kinosaal nur für uns.

Was haben wir uns angesehen?

"Die 7 Zwerge,Der Wald ist nicht genug"

Umwerfend.

Der Hohepriester deutschen Blödsinns. Otto Waalkes.

Ich denke immer noch an eine Szene aus seinen früheren Programmen.

Er schmeißt mit dem Hausschlüssel die Glastür ein um in`s Haus kommen. Da schmeiße ich mich immer noch weg vor lachen.

Und nun zum Tipp.

Ab heute abend werden auf "Super RTL",alle alten Fernsehshows im wöchentlichem Abstand wiederholt.

Klassiker.

Viel Spaß,

Back Panter
70. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 12.11.06 14:44

Hallo Leute!

In der Hoffnug das sich mehr Leute für ihre Gesundheit interessieren und dabei helfen,die Multis weiter zu pieksen:

Hans-Ulrich Grimm: "Die Suppe lügt"

Knauer Tachenbuch 77402

Der Autor hat über die Praktiken der modernen Lebensmittelchemie recherchiert und dabei kaum Glaubliches zu Tage gefördert.
Wer wissen will "warum Bäcker einen Geheimdienst brauchen"...

Meine Lieblingsanekdote ist die Geschichte eines japanischen Wissenschaftlers.

Der Ingeneur erfand eine Methode Dreck eßbar zu machen.
Ausgangsbasis war Klärschlamm. Durch Hilfe chemischer Prozesse und unter Verwendung künstlicher Aromen gelang es ihm daraus Gulasch zu machen.Närwert null. Trotz permanenter "Nahrungsaufnahme" würde man irgendwann verhungern und man wüßte nicht mal warum.
Gott sei Dank war er ehrlich.
Er habe nur demonstrieren wollen,"daß das,was den Körper unten verläßt,in recycelter Form oben wieder eingeführt werden kann."

Guten Appetit und viel Spaß beim lesen wünscht,

Black Panter
71. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 14.11.06 22:42

Im Jammern bin ich wirklich gut. Kein Wunder, dass ich auf ein Buch mit dem Titel

Enzyklopädie der Alltagsqualen. Ein Trostbuch für den geplagten Zeitgenossen.

fliege. Der Autor dieses 2006 bei Eichborn erschienen Buches, Hannes Stein, setzt sich polemisch-frisch mit den kleinen und großen Steinen des Anstoßes auseinander, denn, so beginnt das Buch: "Das Leben ist eine einzige Zumutung. Es fängt mit dem Aufstehen an und hört mit dem Schlafengehen noch lange nicht auf; die Vergangenheit gehört ebenso dazu wie die Gegenwart und Zukunft." (S. 9) - Genau!

Zwei weitere Kostproben:


Sex

Dass die meisten Mensche es irgendwann und irgendwie miteinander treiben, übersteigt die gewöhnliche menschliche Vorstellungskraft. Das zeigt der Postamt- oder Supermarkttest: Versuchen Sie sich einmal klar zu machen, dass die Leute da vor Ihnen in der Schlange gelegentlich jener Freizeitbeschäftigung frönen, für die der Philosoph Kant die treffende Formel vom "wechselseitigen Gebrauch der Geschlechtsorgane" prägte. Nitschewo! Es geht nicht. Eher laufen Picassos surreale Gestalten leibhaftig durch die Gegend, [...] als das man sich das ausmalen könnte." (S. 233)


Vorgesetzte

Wie jeder Angestellte weiß, zerfällt die Klasse der Vorgesetzten in vier große Gruppen: a) Weicheier, b) kleine Stalins, c) Frauen und d) verlogene Altachtundsechziger. (S. 267)


Das ist doch wohl alles voll überzeugend, oder?

Auf jeden Fall bekommt man für seine knapp 15 Euronen eine tolle und unterhaltsame, ja sogar lehrreiche Lektüre!

Bluevelvet
72. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 15.11.06 13:08

Hiallo zusammen!

Hallo blue!
Danke für den Tipp. Das kommt sofort auf meine Liste.

Ein Tipp an alle: Wer sich keine Bücher leisten kann,aber will;in jeder größeren Stadt gibt`s eine Bücherei,die sich auch manchmal richtig Mühe geben.

Als dann:

Ich habe gerade den neuen Roman von Terry Pratchett "dazwischen" geschoben.

DIESR MANN IST EIN GENIE!!!

Seit ca. 50 Büchern warte ich schon darauf,daß er schlechter/langweiliger wird.
Er pfeift d`rauf. Er wird immer besser.
Wenn er nicht schon weltberühmt wäre,außer im deutschen Feuilleton,von dem er konsequent ignoriert wird...

Zur Sache.

"Klonk" ich brauche gar keine Verlagsangaben zu machen,das findet ihr überall.

Klappentext:

"Klonk!" ging die Keule eines Trolls auf ein Zwergenhaupt nieder-und "Klonk!" spaltete eine Zwergenaxt Trollschädel,damals bei der alles entscheidenden Schlacht von Koomtal,einem gottverlassenen Fleckchen Scheibenwelt.

Hier hatten die Trolle die Zwerge in einen Hinterhalt gelockt. Oder die Zwerge die Trolle? Es ist jedenfalls weit weg.
Und es ist lange her.

Aber wenn Sam Mumm,Kommandeur der Stadtwache von Ankh-Morpork,den Mord an einem stadtbekannten Zerg und Aufrührer nicht schleunigst aufklärt,wird der alte Konflikt wieder aufbrechen-und zwar genau vor seiner Haustür.
Also geht er noch der winzigsten Spur nach,weicht den Angriffen finsterster Attentäter aus und stellt sich tapfer der Dunkelheit entgegen,während allenthalben Fanatiker eifrig die Kriegstrommeln rühren.
Aber egal was sonst zu tun ist: Pünktlich um sechs Uhr jeden Abend muß er zu Hause sein,um seinem Sohn aus "Wo ist meine Kuh?" vorzulesen. Und zwar mit allen Bauernhof-Geräuschen.
Es gibt eben Dinge,die ein Mann eben tun muß...

Wer da nicht zum lesen kommt weiß auch nicht mehr,


Black Panter
73. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 27.11.06 17:13

Hallo Leute!

TIPP!!!

Ich habe es gerade mitbekommen.
Pflichttermin.

Um 22:15 Uhr kommt im ZDF ein "Dokumentarfilm" mit Al Pacino.

"Im Auftrag des Teufels"

Den kann ich nur empfehlen.


Black Panter
74. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 27.11.06 17:28

Hiho!

Ich habe das Buch gestern nacht zu Ende gelesen.

Ich habe es noch nicht verifitiert,aber wenn das nur im Ansatz wahr ist,können wir uns auf etwas vorbereiten.

Eric Smit, "Der Super Code."

Ehrenwirth,in der Verlagsgruppe Lübbe.

Isbn-10: 3-431-03632-5

Erzählt wird die wahre Geschichte des verrückten(?),genialen(?) niederländischen Fernsehmechanikers und Tüftlers Jan Sloot,der ein revolutionäres Verfahren zur Komprimierung von Daten gefunden haben will.
Jan Sloot ist (ich bin versucht zu sagen NATÜRLICH) tot.

Ich möchte nichts vorweg nehmen.
Wer will soll sich eine Meinung bilden,dann würde mich eine Diskussion freuen.


Black Panter
75. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 03.12.06 18:10

War jemand von euch schon in "Casino Royale", dem neuen Bond? Soll ja Fehler über Fehler enthalten.

Bluevelvet
76. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 04.12.06 16:10

Hallo Blue!

Da kann ich dir nur bedingt helfen.
Gesehen haben wir den noch nicht.
Ich habe jedoch in einem Hintergrundbericht,auf Arte war es glaube ich,einen Beitrag gesehen der sich genau mit diesem Thema beschäftigte.
Die Autoren kamen zu dem Schluß,nach allerlei Interviews mit den Handelnden,daß das eine Masche sei um BOND fit für`s neue Jahrtausend zu machen.
Sich also selber auf die Schippe nehmend weiter zu entwickeln.


Liebe Grüße,


Black Panter
77. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 04.12.06 16:15

Hi Folks!

Tonight`s the night!

Da könnt ihr Kosten sparen.

Arte,20.40 Uhr: Mc Beth!

Bitte jetzt keine Fragen von wem das ist.

So long


Black Panter
78. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Ninette am 04.12.06 19:51

Der Gute heisst aber "Macbeth". Geschrieben hat ihn William Shakespeare, Regie von Roman Polanski.
79. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 05.12.06 16:05

Hallo Leute!

Wer Lust,Zeit und Muße hat sich mit den Anfängen zu beschäftigen (siehe "Machen wir ihnen den Aufschwung kaputt."):

Upton Sinclair,"Der Dschungel". Roman

1280-ISBN 3 499 15491 9

So dann,


Black Panter
80. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 05.12.06 20:46

Vermutlich ein interessanter Tipp, Black Panter. Kannst du noch ein wenig über Thema und Inhalt des Romans sagen? Möchte schließlich wissen, wofür ich meine Kohle verbrate.

Der von dir hoch gelobte Film "Sin City" steht eh noch auf dem Programm. Am letzten Wochenende hab ich, da ich einen Faible für Luftschiffe habe, die Dokumentation "Die Hindenburg. Anatomie einer Katastrophe" auf DVD gesehen. Danach ist die Katastrophe vom 6. Mai 1937 in Lakehurst, bei der die LZ129 in wenigen Sekunden in Flammen aufging und von den 97 Personen an Bord 36 den Tod brachte, vermutlich auf eine Mischung aus Materialermüdung und Pilotenfehler zurückzuführen. Ganz wird sich das aber wohl nie klären lassen.

Bluevelvet
81. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 06.12.06 03:04

Hi Blue!

Hi alle Interessierten!

Ääähh,das "wahrhhaftig bleiben" gilt auch für mich,darum muß ich zugeben ein wenig verwirrt zu sein,daß blue ihn nicht kennt.

Wie sagt Fee immer:wenn du schneller werden willst,schreib`Texte ab. So sei es.

Der Rückumschlagtext:

Upton Sinclair,geboren 1878 in Baltimore/USA und 1968 in Arizona gestorben,ist mit rund 80 Romanen und Sachbüchern,29 Theaterstücken,unzähligen Essays,Pamphleten und Briefen ein Klassiker der sozialkritischen Literatur.
Bis zum Zweiten Weltkrieg gehörte er in Deutschland zu den zehn meistgelesenen Schriftstellern,dann machten die Bücherverbrennungen auch vor seinen Werken nicht halt,und er geriet in Vergessenheit.
Präsident Roosevelt nannte ihn auf Grund seines unermüdlichen politischen Engagements halb verächtlich,halb hochachtungsvoll einen "Dreckwühler" und forderte von Sinclairs Verleger:"Sagen Sie ihm,er soll Ruhe geben und die Regierung des Landes für eine Weile mir überlassen."

1905 verdingte sich Upton Sinclair wochenlang als Arbeiter in den Schlachthöfen Chicagos und verarbeitete die Eindrücke in diesem,seinem berühmtesten Roman.
Sein Erscheinen löste eine weltweite Entrüstung über die entsetzlichen hygienischen und menschlichen Arbeitsbedingungen aus.
Als der Konsum amerikanischer Fleischkonserven nach dem Erscheinen des Romans in Europa drastisch zurück ging,wurde zwar die Qualität der Konserven verbessert,nicht aber die Situation der Arbeiter.
Sinclair über diese Auswirkungen seines Romans,den sein Freund Jack London als "Onkel Tom`s Hütte der Lohnsklaverei" pries: "Ich zielte auf das Herz der Menschen,aber ich traf sie nur in den Bauch."

No command,


Black Panter
82. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 08.12.06 01:39

Hi blue!

Expliziet für dich:
Ich lese gerade die Biographie von Herbert Wehner.

Autor ist Christoph Meyer.erschienen im dtv-Verlag (dtv premium) 24551,ISBN-10: 3-423-24551-4.

Back to the roots.

Warum Kommunismus erstmal nicht möglich,aber Utopia machbar ist...

War das die Dokumentation von Peter von Zahn,"Bilder die die Welt bewegten"?


Black Panter
83. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 30.01.07 14:49

STEMM HOCH!

Hallo alle zusammen!

Weiter gehts:

Heute möchte ich euch eines meiner Lieblingsbücher vorstellen:

Joseph Heller, Catch22.

Klappentext: "Krieg. Mittendrin Captain Yossarian,der neben dem großen-dem Weltkrieg-seinen kleinen Privatkrieg zu führen hat.
Alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben: drüben die feindliche Kriegsmaschinerie-hüben schikanierende Vorgesetzte und sinnloses Reglement. Aber Yosserian gedenkt zu überleben. Dem unsinnigen Wirrwar des Krieges setzt er seine eigenen Tollheiten entgegen,mit List sich die allgegenwärtigen Greuel vom Leib zu halten."

In diesem Buch stehen auch die,meiner Meinung nach besten Dialoge der "modernen" Literatur,von Neil Simon mal abgesehen.

Hier könnt ihr lesen,wie man sich den Wahnsinn vom Leib halten kann und feststellen,daß Humor eine gute Waffe ist.

Wem das zu lange dauert,es gibt auch eine gleichnamige Verfilmung mit einem meiner Lieblingshumoristen,oder Schauspieler Alan Arkin.
(und Orson Welles,Martin Balsam,Martin Sheen,Richard Benjamin,etcetc....)

Der Film läuft des öfteren im Nachtprogramm,damit ihn nicht so viele sehen.

Man könnte ja auf Gedanken kommen.

Liebe Grüße,


Black Panter
84. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 17.03.07 16:13

"Wir sagen oft: `Sitz nicht so herum, tu was`, aber wir sollten es umgekehrt sehen: `Tu nicht einfach was, setz dich hin, sei da.`"

Diese Sätze fielen bei mir, der ich im Moment nur am Rennen bin, auf fruchtbaren Boden, und so habe ich das Buch, in dem sie (auf S. 17) stehen, einfach gekauft:

Thich Nhat Hanh: Im Hier und Jetzt zuhause sein. Theseus Verlag 2006. 12, 95 €

Das kleine, schön gestaltete Buch stellt einfache, immer am Alltag orientierte Texte mit Reflexionen von Thich Nhat Hanh, dem bekannten in Frankreich lebenden vietnamesischen Buddhisten und Zen-Meister, vor. Die Texte sind gut zu lesen und und gehen oft von übersehenen Aspekten unseres Alltagslebens aus, die dann gedanklich vertieft werden. Im letzten von vier großen Abschnitten bringt der Autor undogmatisch und verständlich verschiedene Aspekte der buddhistischen Lebensweisheit (Unbeständigkeit, Intersein, Nicht-Selbst) zur Sprache. Die Texte sind kurz, ein bis zwei Seiten lang, und eignen sich daher besonders für Zeiten, in denen man nur einen geringen Leseatem hat. Ein wenig meditative Stimmung und ein offener Geist sind der Lektüre aber schon förderlich.

Bluevelvet
85. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 20.03.07 11:12

Hallo Bluevelvet!

Das Buch kenne ich auch noch nicht. Ich wünsche ihm viele Leser und werde selbst mal schauen ob ich es in der Bücherei bekomme.

Neue Tipps von mir folgen bald.

Viele Grüße,


Black Panter
86. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 23.03.07 13:12

Hiho!

Das grummelt schon ein wenig,wenn ich diesen Film jetzt empfehle,aber ich habe ihn ja nicht gedreht.

Sei`s d`rum:

"Lucky @ slevin" mit Bruce Willis,Morgan Freeman,Ben Kingsley,u.a.

Worum es geht ist schnell erklärt: ein Katz-und Mausspiel.

Ich kenne das unter anderen Bezeichnungen,aber wer den Kansas-City-Shuffle begriffen hat,hat viel begriffen.


Black Panter
87. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 25.03.07 15:52

Vor meiner Arbeit bin ich jetzt geflüchtet - zu Konfuzius.

Konfuzius ist mir, anders als etwa der Buddha, lange fremd geblieben. Das änderte sich erst, als ich vor einigen Jahren das Konfuzius-Kapitel aus Karl Jaspers` "Die große Philosophen" von 1957 las. Dort wird uns Konfuzius als einer der vier "maßgebenden Menschen" (Sokrates, Buddha, Konfuzius, Jesus) vorgestellt. Unter dem Titel "Die maßgebenden Menschen" ist dieser Teil der Jaspersschen Philosophiegeschichte auch separat als Taschenbuch erschienen.

In den letzten beiden Tagen habe ich mir ein kleines, schon 1930 erschienes Bändchen vorgenommen:

Rudolf von Delius: Kungfutse. Seine Persönlichkeit und seine Lehre. Stuttgart 1948

Der Autor stellt uns Lehre und Leben des großen Chinesen zugleich sensibel und begeisternd vor. Die fünf Kapitel über "Kungfutses Weisheit"

1. Die Klarheit
2. Die Güte
3. Die Kraft
4. Die Form
5. Der Himmel

sind einfach klasse. Auch die Persönlichkeit dieses "großen Lehrers eines großen Volkes" (E. Gombrich) wird uns anschaulich und sympathisch nahegebracht. Etwas schwächer fand ich die unter Vergleichsabsicht gegebenen Darstellungen von Laotse, Buddha oder Jesus. Aber auch sie tragen, oft bemerkenswert treffend, zur Konturierung bei.

Wer Konfuzius selbst lesen möchte, findet bei Reclam eine gute und preiswerte Ausgabe seiner Gespräche. Bemerkenswert sind dabei auch das Nachwort und die vielen hilfreichen Erläuterungen.

Konfuzius: Gespräche. Stuttgart 1998


Bluevelvet
88. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 27.03.07 18:46

Hallo zusammen!

Es wurde mir gerade zugeflüstert und ist was für den Recorder (bei dem Wetter...)

In "Das Vierte" kommt heute um 20:15 Uhr ein Klassiker,für alle die gerne Lachen:

"Tote tragen keine Karos".

Ein Film von Carl Reiner aus dem Jahr 1981,in dem Steve Martin in der Tradition von Sam Spade einen komplizierten Fall zu lösen hat.

Seine Mitspieler,unter anderem, Ingrid Bergman,Humphrey Bogart,Kirk Douglas,James Cagney,usw.

Das geht nicht?

Das geht doch.

Aber Achtung,da herrscht höchster Lachalarm!


Black Panter
89. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 30.03.07 17:03

Hallo zusammen!
Dann mal wieder etwas Ernstes,trotzdem sehr Unterhaltsames:

Harry Mulisch: "Die Entdeckung des Himmels".

Klappentext:

"Eine in dieses umtriebige und abgründige Jahrhundert ausschwärmende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft,eine Liebe ,die aufmüpfigen sechziger,die pragmatischen siebziger und die windigen achtziger Jahre und den langen Nachhall der Kriegs-und Nachkriegszeit;

über ein ungewöhnliches Kind,das einen noch ungewöhnlicheren Auftrag hat;

einen Astronomen und Don Juan,der nie zur Ruhe kommt,und ein Sprachgenie,das in der Politik Karriere macht."

Dem habe ich kaum was hinzu zu fügen,außer,wer nicht Hamlets Worte von "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde,als eure Schulweißheit euch träumen läßt" zumindest bedenken kann,sollte etwas anderes lesen.


Black Panter
90. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 30.03.07 21:28

Zu Mulischs Roman "Die Entdeckung des Himmels" gibt es auch einen gleichnamigen Spielfilm, der als recht gut gilt.


Als ich mich heute abend in unserem jetzt gelungen umgebauten Münsteraner Buchtempel mit den Texten für die nächsten Unterrichtsreihen versorgte, stellte sich mir in der Philosophie-Abteilung ein Buch in den Weg, dessen humorvoller Titel einen gewissen Tiefsinn versprach:

Julian Baggini: Das Schwein, das unbedingt gegessen werden möchte. 100 philosophische Gedankenspiele. München: Piper. 2007 - 18,90 €

Finanzen gecheckt, für die Pizza reichte es noch , gekauft! Und das Buch des in London promovierten Philosophen enttäuscht nicht. Mit geschickt und humorvoll reformulierten Geschichten und Gedanken der philosophischen Tradition werden z. T. tiefsinnige philosophische Probleme erläutert. Alte Bekante finden sich wieder, wie z. B. Descartes böser Dämon oder die Geschichte von Achill und der Schildkröte. Hier eine kleine Kostprobe zum Problem des Bösen:


Und der Herr sprach zum Philosophen. "Ich bin der Herr, dein Gott, voll allumfassender Liebe, Macht und Allwissen."
"Das sehe ich anders", erwiderte der Philosoph. "Ich betrachte diese Welt und entdecke schreckliche Krankheiten, Hunger und Wahnsinn, und Du unternimmst nichts dagegen. Liegt es daran, dass Du es nicht kannst? In dem Fall bist Du nicht allmächtig. Oder weißt du nichts davon? Dann bist Du nicht allwissend. Oder willst du einfach nicht? Dann bist Du nicht voll allumfassender Liebe."
"Frechheit!", rief der Herr. "Es ist besser für dich, wenn ich dem Bösen nicht Einhalt gebiete, denn du musst dich moralisch und spirituell entwickeln. Dazu brauchst du die Freiheit, neben dem Guten auch Böses zu tun und dich mit der Möglichkeit des Leids auseinanderzusetzen. Wie hätte ich die Welt besser machen können, ohne dir die Freiheit der Entwicklung zu nehmen?"
"Immer mit der Ruhe", erwiderte der Philosoph. "Erstens hättest du uns so schaffen können, dass wir weniger Schmerz empfinden. Zweitens hättest du für mehr Mitgefühl bei den Menschen sorgen können, damit wir anderen nichts Böses tun. Drittens hättst du uns klüger machen können, damit wir bei der persönlichen Entwicklung nicht so viel leiden müssen. Viertens hättest du die Natur weniger brutal gestalten können. Soll ich weiterreden?"


Ziemlich überzeugend, oder? Die Geschichten werden anschließend erläutert, ihre Rätselhaftigkeit vertieft oder dem Leser eine spur der Lösung aufgewiesen.

Ich habe meine Kohle wohl nicht in den Sand gesetzt.

Bluevelvet
91. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 30.03.07 23:59

Hallo bluevelvet.

Die Verfilmung läßt mich immer noch zittern.


Black Panter
92. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 31.03.07 10:29

Hallo!

Gerade gesehen,und vielleicht schaffe ich es:

In Tele 5 kommt um 13:20 Uhr "Der Krieg der Knöpfe".

Wer die Bücher nicht kennt,hat hier die Chance etwas zu lernen.

Man Liest sich,


Black Panter
93. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 05.04.07 16:26

Ein paar Tage liegt es schon bei mir herum, das Buch von

Erik Händeler: Kondratieffs Welt. Wohlstand nach der Industriegesellschaft. Moers: Brendow-Verlag 2005, 127 Seiten. - 9, 90 €

Der 1938 von Stalins Schergen auf dessen Befehl hingerichtete russische Ökonom Nikolai Kondratieff (*1892) ist hierzulande noch relativ unbekannt. Zu unrecht, wie ich dem genannten Buch entnehmen konnte.

Wenn wir über Konjunkturzyklen reden, so reden wir in der Regel über die sog. kurzen Wellen von 7-11 Jahren, nach dem französischen Ökonomen Clement Juglar (1819-1905) auch Juglar-Zyklen genannt. Kondratieff behauptete nun, dass diese kurzen Wellen der Konjunktur von langen Wellen von 40-60 Jahren überlagert würden. Am Anfang einer langen Welle, von Joseph Schumpeter (1883-1950) "Kondratieff-Zyklen" genannt, steht eine Basis-Innovation, die auf Notwendigkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung antwortet und im Laufe der Jahre die Gesellschaft durchdringt. Es wird mit ihrer Verbreitung Geld verdient, allerdings mit zunehmendem Durchdringungsgrad zunehmend weniger - die Phase des Abschwungs der langen Welle setzt ein und die Verteilungskämpfe beginnen, bis eine neue Basis-Innovation einen neuen längerfristigen Aufschwung in Gang setzt.

Auf S. 27 stellt Händeler in einer einfachen, aber aussagekräftigen Grafik die Kondratieff-Zyklen seit 1780 dar. Tragende Innovationen der verschiedenen Zyklen sind z. B. die Dampfmaschine, die Eisenbahn, die Elektrizität, das Auto, die Informationstechnik. Im Moment befinden wir uns in einer Abschwungphase und unser Autor meint, dass der nächste langwellige Aufschwung von den Bereichen Gesundheit und Sozialverhalten/Bildung/Information getragen würde. Ich gestehe, dass mir diese Prognose etwas zweifelhaft erscheint.

Zum Verständnis der m. E. recht plausiblen Theorie Kondratieffs reicht die Lektüre der Kapitel 2 und 3 und eventuell 7 aus. Händeler setzt sich auch mit den Fehlern der gegenwärtigen Wirtschaftstheorie auseinander, dies z. T. recht humorvoll, und hat ein recht gutes Kapitel über unser Schul- und Bildungssystem integriert. Das Buch endet mit einem Loblied auf die Vorzüge der christlichen Ethik, deren langfristige Wirtschaftskompatibilität der Autor eindringlich betont. Hier ist vermutlich der Wunsch der Vater des Gedankens, denn die knallharte Welt des Industrie- und Finanzmarktkapitalismus bietet für die Ethik Jesu (und natürlich auch die der anderen maßgebenden Menschen) wenig Raum.

Insgesamt ist es ein lohnenswertes Buch, besonders wegen der gut nachvollziehbaren Darstellung der Theorie der langen Wellen.

Bluevelvet
94. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 12.04.07 17:40

Hallo ihr Interessierten!

Kommen wir nun zu jemandem,der den (Literatur) Nobelpreis meiner Meinung nach völlig zu recht verdient hat.

Es ist auch in meinen Top 20.

J.M. Coetzee, "Warten auf die Barbaren".

ISBN 3-596-15585-1

Ich zitiere:

"Jahrzehntelang ist der Magistrat ein loyaler Diener des Staates gewesen und hat die Amtsgeschäfte der winzigen Garnisonsstadt in einem Grenzdistrikt des Reiches geführt,ohne sich von der vermeintlichen Bedrohung durch die >Barbaren<, einem benachbarten Nomadenstamm,beirren zu lassen.
Als jedoch eine Spezialeinheit der Staatspolizei eintrifft,um den Nachweis für kriegerische Absichten der >Barbaren< zu erbringen,wird er Zeuge der grausamen und ungesetzlichen Behandlung von Gefangenen.

Vom Mitleid mit den Opfern aufgerüttelt,will der alte Mann ein Zeichen setzen.
Gleichsam in einem Akt privater Wiedergutmachung nimmt er ein schwer mißhandeltes >Barbaren<-Mädchen bei sich auf,um es schließlich zu seinem Volk zurückzubringen.
Diese Expedition brandmarkt ihn als Verräter,er wird nun seinerseits Opfer von öffentlicher Demütigung und Folter."

Wie sich Gleichgültigkeit in Anteilnahme verwandeln kann,wie ein schleichender Prozess einsetzt,der von Anteilnahme zur Stellungnahme führt,was man dabei aushalten kann/muß (oder auch nicht),habe ich selten so gut beschrieben gelesen.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht trotzdem,


Black Panter

Die Orginalausgabe erschien übrigens 1980...
95. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 13.04.07 14:42

Hallo!

So viel Zeit muß sein:

Einer der Besten ist gegangen. Kurt Vonnegut ist tot.

Ich möchte euch sein Gesamtwerk an`s Herz legen.

Viele halten ihn für einen der größten Satiriker aller Zeiten.
Für mich ist er ein grandioser Schriftsteller.


Black Panter
96. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 16.04.07 18:23

Die besten Bücher liest man immer dann, wenn man eigentlich etwas anderes lesen müsste ...

Mein neuer, absoluter Superfund ist

Oskar Negt: Kant und Marx. Ein Epochengespräch. Göttingen: Steidl Verlag. 2003. 96 Seiten. 14,- € (TB: 5,00 €)

Das Buch ist die ausgearbeitete Abschiedsvorlesung (10. Juli 2002) von Oskar Negt, dem bekannten Soziologen aus Hannover. Negt, der auf den ersten Seiten bekennt, keine Bücher so oft in die Hand genommen zu haben wie Kants "Kritik de reinen Vernunft" und Marxens "Kapital", befasst sich mit dem Verhältnis der Theorien beider Denker zueinander und kommt zu dem Schluss, dass sich beide Denker in ihren moralischen Grundintentionen gar nicht so fernstehen. Dabei kommt insbesondere Kants Diktum zur Sprache, dass niemand bloß als Mittel zu gebrauchen sei (eine der Fassungen des kategorischen Imperativs), aber auch Marxens Empörung darüber, dass in der Welt des Industriekapitalismus der Gebrauchswert der Waren nur ein Anhängsel ihres Tauschwertes wie auch der Arbeiter ein Anhängsel des Kapitals sei. Ebenso wird das "moralische Selbstmissverständnis" Marxens diskutiert, welches besagt, dass für Marx (wie für seinen Freund und Finanzier Engels) zunächst jede Moral Klassenmoral sei, Marxens Kapitalismusanalysen aber nicht ohne moralisch wertende Begriffe wie Ausbeutung, Unterdrückung, Erniedrigung auskämen. Marx sprach gar von dem "Kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." Negt stellt darüber hinaus Bezüge zu unserer Zeit her, zu den Debatten über Gentechnik, Atomtechnik und Bildung, die etwas anderes sei als das Just-in-time-verfügen-Können über Information.

Ein nicht ganz einfaches, aber inhaltsreiches und begeisterndes Buch. Als ich es durchgelesen hatte, fiel mir ein, was Samuel Widmer über Krishnamurtis "Einbruch in die Freiheit" sagte: "jedes Wort ein Donnerschlag, jeder Satz ein Hammer."

Wer philosophisch interessiert ist, wird es mit Gewinn und Begeisterung lesen!

Bluevelvet
97. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 30.04.07 15:20

Hallo Leute!

Dann wieder etwas für alle Literaturinteressierten:

James Robert Baker, "Boy Wonder"

ISBN 3-8077-0356-x

Erzählt wird im halbdokumentarischen Stil die Geschichte des Hollywood-Tycoons Shark Trager.

In drastischen Beschreibungen verfolgt der Leser seine Sternstunden,Abstürze,den grotesken Wahnsinn einer verrückten Welt,die Menschen,die ihn liebten,und die,die allen Grund hatten ihn zu hassen.

EMPIRE:

"Überzeugende Details,groteske Farcen,atemberaubender Horror und endloser Witz".

Das Buch ist aber nichts für Leute die an das Gute in uns glauben.

Vom selben Autor: "Treibstoff"

ISBN: 3-8077-0319-5

Die 60ger Jahre in den USA. Die Rolling Stones veröffentlichen gerade "I can`t get no satisfaction" und die Beatles "Revolver".
Wenn der Autor nicht James Robert Baker hieße,könnte diese Geschichte einer Liebe über den Tod hinaus ein sanftes Lesevergnügen sein. Doch Baker stellt ein Figurenpaar zusammen,mit dem alles möglich ist:

Die blonde Sharlene war einst Leadsängerin der legänderen Rockband "The Stingrays".und Dennis ist Musikproduzent,gewalttätig,hochgradig paranoid und extrem eifersüchtig.

"Ein Rock`n`Roll-Anti-Nostalgie-Roman". (James Robert Baker)

Auch hier gilt: Nichts für Zartbesaitete.

Lesende Grüße,


Black Panter
98. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 30.04.07 23:40

Am Samstag ging bei mir gar arbeitsmäßig nichts mehr und ich hab mir einen Roman gekauft, um den ich schon geraume Zeit herumschleiche, und auch brav sofort gelesen:

David Safier: Mieses Karma. Rowohlt/Kindler 2007. 282 Seiten. 16,90 €

Die hübsche, aber mit einer etwas zweifelhaften Moral gesegnete TV-Journalistin Kim Lange wird nach einem Superorgasmus mit einem ihrer Kollegen (Mann und Kind natürlich zu Hause, letzteres hat zudem noch Geburtstag) von den herbfallenden Trümmern einer eigentlich verglüht sein sollenden russischen Raumstation erschlagen und aufgrund ihres miesen Karmas (siehe Titel) als Ameise wiedergeboren. Dieses Dasein gefällt ihr überhaupt nicht und so setzt sie alles daran, wieder den inkarnatorischen Status eines Menschen zu erlangen, um zu ihrer Familie zurückzukehren. Und so wird sie Meerschweinchen, Regenwurm, Pommesverkäuferin usw. Mehr will ich nicht erzählen, um euch nicht die Entdeckerfreude zu nehmen.

Das Buch ist frech und respektlos geschrieben und man hat herrlich zu lachen.


Gestern morgen war ich noch ein wenig in spiritueller Stimmung und hab zum dritten Mal, glaube ich, das kleine Buch von

Jiddu Krishnamurti: Tausend Jahre an einem Tag. Briefe an einen Freund. Freiburg 2003. Edition Synthese. 86 Seiten. 9,90 €

gelesen. Es sind schön geschriebene Briefe des großen indischen Weisheitslehrers, die unsere Lebensweise hinterfragen und den Blick auf Wesentliches lenken. Das Buch stellt vielleicht die beste "Einstiegsdroge" in Sachen Krishnamurti dar. Danach kann man zu "Einbruch in die Freiheit", dem "Notizbuch" oder den "Gedanken zum Leben" greifen.


Und als ich heute zwischendurch das Korrigieren von Schülerklausuren - völlig sinnlos, lernen eh nix draus - satt hatte und mich fragte, ob ich sie heute noch fertigstellen sollte oder nicht, war es Zeit für

Maja Storch: Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Von somatischen Markern, Bauchgefühl und Überzeugungkraft. Zürich. Pendo. 3. Auflage 2003. 19,00 €. Als Tb: 7,95 €

Das einfach und humorvoll geschriebene Buch ist mit schönen illustrierenden Zeichnungen versehen, so dass der interessante Stoff, der sich im Grenzbereich von Tiefenpsychologie und moderner Gehirnforschung bewegt, leicht und eingängig vermittelt wird (Teil 1 des Buches). Kernthese der Autorin, die sich vor allem an den Forschungen Roths und Damasios orientiert, ist, dass uns als Entscheidungssystem nicht nur die Vernunft zur Verfügung steht, sondern auch ein emotionales Erfahrungsgedächtnis. Die Vernunft arbeitet langsam, aber im Ergebnis präzise und detailliert; das emotionale Erfahrungsgedächtnis arbeitet rasend schnell, die Ergebnisse aber sind diffus und detailarm. Kluge Entscheidungen zeichneten sich dadurch aus, dass es uns gelingt, in unseren Entscheidungsprozess beide Quellen angemessen zu berücksichtigen. Wie dies geht und welche Fallen es dabei gibt, verrät uns die Autorin im zweiten Teil ihres Buches.

Und das Ende vom Lied: Ich hab weiterkorrigiert.

Servus!
Blue
99. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 07.05.07 14:24

Interessanter Thread. Schade, dass ich ihn immer übersehen habe ...

Also ich las vor kurzem ´CREEPERS´ von David Morrell, dem Erfinder von John Rambo. Das Buch ist wirklich gruselig, die Charaktere sind gut in Szene gesetzt und - was ich so liebe - es gibt so manche böse Überraschung im Roman. Sehr empfehlenswert!

Am Wochenende sah ich den oskarprämierten Film ´L. A. CRASH´! Ich kann mich nicht erinnern, dass Rassismus und seine Ursachen/Wirkung jemals so gut und kurzweilig in einem Film beschrieben wurde. Unbedingt angucken!
100. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 07.05.07 14:33

Hi Titanic500!

Schön,daß du hierher gefunden hast. Ich fände es prima,wenn du dabei bleibst!

Ist mit "Creepers" der gleichnamige Horrorfilm gemeint?

Lesende Grüße,


Black Panter
101. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 07.05.07 14:37

Nein! Das Buch CREEPERS hat mit dem (Schund-) Film mit Franka Potente nichts zu tun.

Hier


In Absprache mit Titanic500 Link "verkürzt". - Bluevelvet
102. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 07.05.07 14:46

Hi!

Bei "Creepers" dachte ich eher an flauschige gesundheitsgefärdende Tierchen,nicht an Franka Potente.

Aber wahrscheinlich liege ich völlig falsch.(Gibt`s einen Horrorfilm "Jeepers Creepers"?)

Egal,worum geht`s denn in dem Buch?


Black Panter
103. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 07.05.07 15:20

Es geht um einen neuen ´Sport´, der in den Staaten immer beliebter wird: Man bricht in ein altes Gebäude sein, um mit der Vergangenheit eins zu werden. Es gibt -zig Seiten zu dem Thema.

Diesen Sport betreiben fünf Personen in dem Buch und dringen in ein altes Hotel ein ...

Ansonsten denke ich, sollte man zu diesem tollen Werk nicht mehr verraten, um nicht jetzt schon die eine oder andere Pointe zu verraten ...

Achja! Der Fesselszenenfreund kommt in dem Buch natürlich auch auf seine Kosten!
104. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.06.07 18:45

Die Klausuren sind korrigiert, die Lesetagebücher durchgesehen, die 200 Zeugnisnoten erteilt ... Das will ich nutzen, euch wieder ein wenig an meinen Bücherfunden und Lektüren teilhaben zu lassen!


Wer das zweifelhafte Glück hat, sich mit dem einen oder anderen Problem herumschlagen zu müssen, hat sich wahrscheinlich schon mal in die Psych-Eso-Ratgeber-Ecke einer Buchhandlung verirrt und festgestellt, dass es zu allem und jedem Dutzende von Büchern gibt. Ich vermute mal, dass das meiste davon Murks ist, sonst würde sich doch, marktdarwinistisch gedacht, irgendwann die Qualität durchsetzen und jeder z. B. Depressionsgeplagte zum ultimativen Antidepressionsbuch greifen, oder? Guten Rat kann man sich aber nicht nur via Sachbuch erteilen lassen, sondern ebenso über Erzählungen und Romane. Und dazu gibt es jetzt einen guten Wegweiser, nämlich

Rainer Moritz: Die Überlebensbibliothek. Bücher für alle Lebenslagen. München: Piper 2006, 309 Seiten, 19,90 €

Schon die Lektüre des Inhaltsverzeichnisses ist ein Genuss. Kostproben:

Wer sich selbst unterschätzt, lese:
Hans Christian Andersen, Das hässliche Entlein Seite 19

Wer für seinen Fußballwahn eine intelligente
Begründung sucht, lese:
Friedrich Christian Delius, Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde
Seite 58

Wer Sorgen mit Likör bekämpft, lese:
Wilhelm Busch, Die fromme Helene Seite 82

Wer beabsichtigt, dauerhaft mit seiner Mutter
zusammenzuleben, lese:
Elfriede Jelinek, Die Klavierspielerin
Seite 167

Wer einer vergangenen Liebe nachtrauert, lese:
Cees Noteboom, Mokusai! Seite 235

Und so geht es munter weiter mit Empfehlungen für literarische Therapiestunden. Insgesamt werden 66 Romane und Erzählungen für die verschiedensten Lebens- und Problemlagen empfohlen und besprochen. Die Besprechungen der Bücher selbst umfassen in der Regel 3 bis 5 Seiten.

Und was sollte ich selbst jetzt lesen? *grübelgrübelgrübel* Vielleicht Karl Valentins "Buchbinder Wanninger"? Immerhin wird es als Buch für jemanden beschrieben, der das Telefon als menschenunwürdiges Kommunikationsmittel ablehnt. Und immerhin hatte ich gestern abend nach zwei Stunden Telefonaten Kopf- und Ohrenschmerzen. Sag einer, das sei menschenwürdig ... *ggg*

Blue
105. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 21.06.07 00:00

Hallo Leser,liebe Geneigte!

Dann mal wieder einen Tipp für alle die Literatur mögen,und sich dabei nicht nur ärgern wollen.

"Uneigennützig" weise ich darauf hin,daß ich den Klappentext übernehme um schneller tippen zu lernen.


Paul Theraux, "Dschungelliebe"

ISBN 3-596-28361-2

"Der Afrika- Roman von Paul Theraux,die komisch-tragikomische Geschichte eines weißen Versicherungsagenten im Dschungel der vom Bürgerkrieg geschüttelten Republik Malawi und seines Gegenspielers,des Rebellenführers Marais."

Ich für meinen Teil,kann euch das wärmstens empfehlen,aber aufschlußreicher sind die beiden Zitate,die der Geschichte voranstehen:

"Der Schlüssel dieser wilden Schau ist mein"

Arthur Rimbaud, "Les Illuminations"


"Nun,Afrika durchjagend,träumte er
Von neuem Selbst,vom Sohn,der`s klug vermöchte,
Den Lügnern seine Wahrheit beizubringen."

W.H.Auden, "Rimbaud"


Das Buch erschien im Orginal 1971....

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht euch,


Black Panter
106. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 28.06.07 17:19

Tja, und was ist mir in den letzten Wochen literaturmäßig in die Finger geraten?

Zunächst wird´s etwas christlich. Ein Text, der mich schon immer interessiert hat, ist der Anfang, d. h. sind die ersten 10 Zeilen der Bergpredigt (Mt. 5, 1-10 - hier gut erschließbar). Faszinierend finde ich daran den Widerspruch zum Augenschein, und irgendetwas in mir sagt mir, dass wir es dort mit absoluten Wahrheiten zu tun haben. Klar, dass ich mir den Titel von

Anselm Grün: Glückseligkeit. Der achtfache Weg zum gelingenden Leben. Freiburg i. Brsg. 2007 (Herder)

nicht entgehen ließ. Der bekannte Benediktiner deutet die 2000 Jahre alten Aussagen auf dem Hintergrund unseres modernen Lebens und arbeitet verschiedene Aspekte, von gesellschaftlichen bis mystischen, heraus. Ein schönes Buch zu einem unerschöpflichen Text.

Dann habe ich mir einen schon länger bestehenden Lektürewunsch erfüllt, nämlich

Otto Betz: Der Leib und seine Sprache. Die Symbolik der menschlichen Gestalt. Kevelaer 2003 (Topos)

Dieses in der Taschenbuchausgabe gekürzte Buch führt in die leibsymbolische Betrachtungsweise ein. Der Autor betrachtet die verschiedenen Aspekte des Leibes - Kopf, Hals, Arme, Beine, Becken etc. - jeweils so, dass er zunächst deren Anatomie betrachtet, dann deren Vorkommen in Sprichwörtern und Redensarten analysiert, um schließlich die Rolle des jeweiligen Körperteils in der Mythologie, zumeist der christlichen, zu klären. Dabei wird man an viele Dinge erinnert, die eigentlich selbstverständlich sind, über die aber kaum nachgedacht wird. Die Kapitel sind nicht überlang und kamen in der Endphase des Schuljahres meinem herabgesetzten Leseatem sehr entgegen. Und so habe ich mich über vielleicht 3 Wochen sporadischer Lektüre dort durchgearbeitet.

Dann war es wieder Zeit für etwas Handfestes, und zwar für das kleine Büchlen von

Bini Adamczak: Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird. Münster, 2. überarb. Aufl. 2006 (Unrast)

Das kleine Buch, auf dessen Cover drei herrlich freche Gören gezeichnet sind, erzählt in märchenhafter Sprache die Geschichte des Leidens der Menschen unter dem Kapitalismus und die bisherigen problematischen Versuche, dies zu ändern. Der Epilog vertieft die in der Erzählung aufgezeigten Punkte theoretisch und erreicht dabei ein recht hohes gedankliches Niveau. Nach eigener Aussage möchte die Autorin ein "kommunistisches Begehren" wecken.

Am letzten Wochenende ging es mir gesundheitlich nicht gut und so war ich empfänglich für die buddhistische Leidensphilosophie und das Buch des

Dalai Lama: Der buddhistische Weg zum Glück. Das Herz-Sutra. Frankf./M. 2004 (O. W. Barth)

Im ersten Teil des Buches führt der Dalai Lama allgemein in die Grundlagen des Buddhismus ein, im zweiten Teil interpretiert er das (eigentlich müsste es "die" heißen) sog. Herz-Sutra, einen Text, in dem es um die Leerheit der Dinge von inhärentem Sein geht, d. h.: Die Dinge dieser Welt einschließlich unserer selbst existieren nur in Abhängigkeit voneinander, nicht als isolierte und dauerhafte Einzelwesen. Ihr Wesen ist Leerheit. Schwierig zu begreifen, nicht wahr? Fand ich auch und so griff ich ins Regal und erhoffte mir weitere Erläuterungen von

Dalai Lama: Tod und Unsterblichkeit im Buddhismus. Die Buddha-Natur. Freiburg i. Brsg. 1997 (Herder)

Das Buch enthält hauptsächlich ein längeres Gespräch des Autors und Verlegers Peter Michel (Aquamarin Verlag) mit dem Dalai Lama über verschiedene Aspekte der buddhistischen Lehre. Auch dieses Gespräch fand ich sehr anregend. Beide Bücher sind aber mit einer einzigen Lektüre nicht auszuschöpfen und setzen Grundkenntnisse des Buddhismus voraus.

Und jetzt? Jetzt bin ich wirklich urlaubsreif!

Bluevelvet
107. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.09.07 09:25

Tja, und was lese ich zur Zeit, abgesehen von der schulischen Pflichtlektüre? Ich habe mich verleiten lassen, das Buch der Literaturwissenschaftlerin

Silvia Bovenschen: Älter werden. Notizen. Frankfürt/M. 2006. Geb. S. Fischer Verlag, 155 Seiten; 17,90 €

zu lesen. Die an MS erkrankte 60-jährige Autorin hält in essayistisch-aphoristischer Manier sprachlich elegant Rückschau auf ihr Leben und reflektiert ihre Zukunftserwartungen. Heute morgen fand ich unter der Überschrift "Häuslichkeiten" folgende Bemerkung vor:

"Jeder, der eine Wohnung einrichtet, jeder, der einen Garten anlegt, jeder, der morgens eine Garderobe auswählt, gibt einen kleinen Hinweis darauf, wie er sich die Welt wünscht." (S. 109)

Sehr schön gedacht. Zwei Seiten weiter wird es unter dem Stichwort "Demokratie" gesellschaftskritisch:

"Je ohnmächtiger sich das Volk den einzelnen Folgen dessen, was pauschal Globalisierung genannt wird, ausgesetzt sieht, desto häufiger erhält es jetzt kostenfreie und folgenlose Mitspracheangebote durch das Fernsehen. Es darf viel wählen: den besten Popsänger, das beste Wort, das beste Buch und den besten Deutschen." (S. 111)

Eine Seite weiter gibt sie dazu preis:

"Ein institutionell Eingeweihter erzählt mir, daß die Oberen des Senders dieses Gemischtwarenranking für eine Kulturleistung halten." (S. 112)

Ihre fortschreitende Erkrankung betrachtet die Autorin unsentimental. Sie erinnert sich an verschiedene Stationen ihres Lebens, reflektiert damalige Einstellungen und Handlungen und sucht nach einer Einstellung zu der Zeit, die ihr noch bleibt.

Ein schön geschriebenes und gedankenreiches Buch, das die Lektüre lohnt!

Meint
Bluevelvet
108. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von moni_the_domi am 18.09.07 14:05

Christoph Schulte-Richtering: Reiseführer Himmel und Hölle

Mir hats neulich ein Freund für Bahnfahrten geschenkt, wie er meinte. Dieses Buch ist eine Beschreibung, um mal einen Blick in die Hölle riskieren zu können, dann aber wieder zurück kehren kann.

(Den Beschreibungen und Zeichnungen nach zu urteilen, würde ich viel lieber dort bleiben oder gleich eine Höllenfahrt buchen, wenn das möglich wäre).

Leseprobe
109. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 25.09.07 19:35

Filmeritis

In den letzten Tagen bin ich dazu gekommen, mal wieder ein paar Filme zu sehen. Als erstes, sah ich mir City of God an. Die "City of God" ist ein Stadtteil in den Außenbezirken von Rio de Janeiro. Starke Zuwanderung aus anderen Bezirken Rios, Arbeitslosigkeit, knapper Wohnraum, Drogen und Gewaltkriminalität regieren den Alltag. Das Schicksal zweier schwarzer Jungen steht im Mittelpunkt des Films: Löckchen, der später zum gefürchteten gnadenlosen Drogenboss Locke aufsteigt, und Buscape, der das Ziel hat, Fotograf zu werden. Locke gebärdet sich immer selbstherrlicher und will unbedingt auch das Drogengeschäft von Karotte, der einen anderen Stadtbezirk bedient, übernehmen. Eine Vergewaltigung löst den für beider Geschäfte ruinösen Bandenkrieg aus. Als am Ende des Film der wirtschaftlich ruinierte Locke davon spricht, sein Geschäft wieder ans Laufen zu bekommen, wird er von einer Gruppe Kinder abgeknallt. Buscape, der inzwischen ein Praktikum bei einer Zeitung macht, gelingen von der Schlussphase des Bandenkrieges einige Fotos, die auch für die Polizei kompromittierend sind. Er entscheidet sich gegen den damit verbundenen Ruhm und für die Stelle bei der Zeitung und liefert nur das Bild des toten Locke ab. Die Kinderbande führt ein vielsagendes Gespräch:

"Wer von euch kann schreiben?"
"Ich."
"Dann mach schon einmal eine schwarze Liste und schreib alle auf, die wir jetzt umbringen werden."

Ein sicher brutaler Film, aber auch ein guter Film, der den sozialen Ursachen von Gewalt auf den Grund geht. Mir fiel am Schluss des Films ein Satz des deutschen Aufklärers Lichtenberg ein: "Wenn du die Geschichte eines großen Verbrechers liest, dann danke dem gütigen Himmel dafür, dass er dich mit deinem ehrlichen Gesicht nicht an den Anfang einer solchen Reihe von Umständen gestellt hat." Sicher keine ganz verkehrte Einsicht.


Tja, dann spielte mir eine Freundin am Wochenende einen Gangsterfilm vor. Im Mittelpunkt des Geschehens stand ein überlanges Pokerspiel. Auf dem Tisch, an dem die Pokerer saßen, stand in großen Lettern so etwas wie Kasiehno Rojall, aber was soll`s. Es wurde gefoltert (widerlich hoch 10!), ein wenig geballert, noch weniger in die Luft gejagt, dafür aber viel und undurchsichtig intrigiert, zu viel über Gefühle geschwatzt und am Ende versuchte der Abspann mir weiszumachen, dass ich gerade einen James-Bond-Film gesehen hätte! Kaum zu glauben ...


Gestern abend habe ich mir dann einen Uralt-Film erlaubt: Sprengkommando Atlantik (Originaltitel: "ffolkes") von 1980. Einfach herrlich! Roger Moore in seiner besten Rolle! Die Handlung ist schnell erzählt: Ein Trupp Gangster, getarnt als Gruppe von Reportern, kapert ein Versorgungsschiff, bringt an einer Bohrinsel in der Nordsee Sprengladungen an und versucht, die britische Regierung um 15 Mio. Pfund zu erpressen. Diese arrangiert in ihrer Not den Haudegen, Frauenfeind und Katzenliebhaber Rufus Excalibur Ffolkes, um das Problem zu bereinigen. Die Rolle seines Gegenspielers Kramer ist mit Anthony Perkins ebenfalls glänzend besetzt. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute!

Bluevelvet
110. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.10.07 18:09

Kann man eigentlich beim Gehen meditieren? Ja, natürlich! Und wie das zwanglos geht, zeigt uns Thich Nhat Hanh in seinem wunderschönen kleinen Buch

Thich Nhat Hanh: Der Geruch von frisch geschnittenem Gras. Anleitung zur Gehmeditation. Theseus Verlag. 2007 (Orig. 1985), 76 Seiten; 12, 95 €

Obwohl Zen-Meister, sucht man bei diesem aus Vietnam stammenden und in Frankreich lebenden Autor vergebens nach japanischer Zen-Disziplinitis. Alles ist eingängig und leicht umsetzbar beschrieben. Man meint, man könne dem Nirvana, dem Reinen Land oder dem Reich Gottes gleich nebenan begegnen. Dennoch ist Thich Nhat Hanh ein zu weiser und mitfühlender Mensch, als dass er auf rosaroten Wolken geht. In jedem seiner Bücher trifft man daher auch auf die Sch***e des Lebens. Und in der Tat: Wozu wäre das Mitgefühl sonst da?

Highly recommended by

Blue
111. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 04.10.07 19:16

Filmeritis Teil 2

Auf das Geschwätz einer Freundin hin, die absoluter Babylon 5-Fan ist, hab ich mir die DVD Babylon 5. Vergessene Legenden zugelegt. Die DVD enhält zwei nicht allzu lange Filme (je ca. 35 Min.). Im ersten muss sich die hübsche Kommandantin Lochley mit einem Fall bösartigster Besessenheit befassen, in dessen Fortgang es auch zu einer beeindruckenden Teufels- bzw. Dämonenerscheinung kommt. Im zweiten Film muss sich der zum Präsidenten avancierte Sheridan zu einem angemessenen Verhältnis zu einem jungen Thronfolger mit ziemlich fragwürdig-gewalttätigen Zukunftsplänen durchringen. Beide Filme verbindet, dass die Protagonisten sich zunächst scheinbar zwischen zwei Übeln zu entscheiden haben, die Situation aber erst zu klären vermögen, als sie auf eine dritte Möglichkeit kommen, die jenseits der Alternativen von Tötung oder schrecklichen Zukunftperspektiven liegt. Beide Filme sind lohnenswert, wobei der erste etwas mehr metaphysische Tiefe hat. Ich werde sie sicher noch einmal sehen.

Blue
112. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 05.10.07 15:13

Tja, die Herbstferien gehen langsam, aber unerbittlich zu Ende und meine Lottofee sagte mir heute morgen, dass ich am Montag wieder arbeiten müsse, da ich den DschäckPott wider Erwarten doch nicht geknackt hätte ...

Froh bin ich aber darüber, dass ich zumindest noch das letzte Buch meines Lieblingsphilosophen, d. i. Ken Wilber, durchgekriegt habe:

Ken Wilber: The Integral Vision. A Very Short Introduction to the Revolutionary Integral Approach to Life, God, the Universe, and Everything. Boston & London: Shambhala. 2007 - 232 Seiten; (z. Zt.) 12,95 €

Das kleine gut zu lesende und wunderschön gestaltete Buch repräsentiert den gegenwärtigen Stand seiner Theoriebildung (in seiner 5. Schaffensphase). Die komplexe Materie wird anschaulich präsentiert und es macht Freude, den klar strukturierten Text zu lesen und die vielen farbigen Diagramme und Fotos darauf zu beziehen. Das Buch hat sieben Kapitel:

1. Introduction
2. The Main Ingredients
3. And Now: How Do They All Fit Together?
4. Here´s How It Works: IOS Apps
5. Is This You?: "Spiritual but Not Religious"
6. Integral Life Practice: Get a Life!
7. Not the End, But the Beginning

Zu Beginn jedes Kapitels formuliert er einige Leitfragen. Die Fragen des Einleitungskapitels verweisen auf die Grundthematik des Buches:

- How can I navigate the 21st century?
- How can we make sense of our own life and awareness?
- What if I had a comprehensive map of myself and the brave new world I find myself in?

Bei den Kapiteln 3 und 6 habe ich noch philosophischen Denkbedarf und muss sicher noch die entsprechenden Kapitel von Eros, Kosmos, Logos (Wilbers Hauptwerk/4. Schaffensphase) hinzuziehen. - Zu bekommen ist The Integral Vision z. B. beim Urwald. Der vergleichsweise niedrige Preis erklärt sich daraus, dass das Buch lt. Klappentext in China gedruckt wurde.

A must read for the philosophical guy!

Blue
113. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 04.11.07 08:06

Gestern brachte mir der Postbote ein kleines Paket vom Urwald, enthaltend bedruckten Inhalt mit folgendem Titel:


Ulrich Brand/Bettina Lösch/StefanTimmel: ABC der Alternativen. Von "Ästhetik des Widerstands" bis "Ziviler Ungehorsam". Hamburg 2007: VSA Verlag. 268 Seiten; 10,- €


Nach seinen Erfolgstiteln "ABC der Globalisierung" (2005) und "ABC zum Neoliberalismus" (2006) hat der Hamburger VSA Verlag jetzt 133 Autorinnen und Autoren gewonnen, um über die schon oft geleistete bloße Kritik des Bestehenden hinauszugelangen zur zusammenfassenden Darstellung von nicht nur alternativer Politik, sondern alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodellen. Jeder Beitrag des fachlexikonartig aufgebauten Buches ist genau 2 Seiten lang und schließt mit weiterführenden Literaturempfehlungen. Viele der beitragenden Autoren haben sich auch einer größeren Öffentlichkeit gegenüber schon durch ihre Fachkompetenz ausgezeichnet und lehren zu einem großen Teil an Universitäten. Ich erwähne beispielhaft: Elmar Altvater, Joachim Bischoff, Alex Demirovic, Michael Heinrich, Joachim Hirsch und Jörg Huffschmid.

Mein erster Eindruck ist, dass es sich um ein sehr gelungenes Buch handelt, mit dem sich jeder beschäftigen sollte, der mit dem Bestehenden unzufrieden ist und sich die Frage stellt, was man denn konkret an die Stelle des Bestehenden setzen könne.

Bluevelvet
114. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.12.07 07:15

Gestern habe ich mir die Zeit genommen, einen Roman oder besser: ein Romanfragment zu lesen, und zwar

Rene Daumal: Der Analog. Ein nicht-euklidischer, im symbolischen Verstande authentischer alpinistischer Abenteuerroman. Düsseldorf 1964. (frz. LE MONT ANALOGUE, 1952)

Dieser Roman beschreibt, wie der Ich-Erzähler, nachdem er in der Zeitschrift für Paläontologie einen Aufsatz über den sagenumwobenen Berg "Analog" veröffentlicht hat, in Kontakt mit einem ehemaligen Mönch namens Sogol (rückwärts als "Logos" zu lesen) kommt. In einem unter seltsamen Umständen erfolgten Treffen mit eingehenden Diskussionen beschließen beide, eine Expedition zu dem im Titel genannten, offenbar im Südpazifik gelegenen Berg zu unternehmen. Es gelingt der sehr heterogen zusmamengestellten Mannschaft auch, dorthin zu gelangen und den Aufstieg zum Gipfel dieses gigantischen Berges zu beginnen.

Das Buch hat im Fragment fünf Kapitel:

- ERSTES KAPITEL, welches das Kapitel der Begegnung ist
- ZWEITES KAITEL, welches das Kapitel der Vermutungen ist
- DRITTES KAPITEL, welches das Kapitel der Überfahrt ist
- VIERTES KAPITEL, welches das Kapitel ist, in dem wir ankommen und in dem das Geldproblem präzise Formen annimmt
- FÜNFTES KAPITEL, welches das Kapitel der Einrichtung unseres ersten Lagers ist

Im fünften Kapitel bricht der Autor mitten im Satz ab. Er ist 1944 in Paris an Tuberkulose gestorben. Seine Frau, Vera Daumal, hat in einem Nachwort kurz den geplanten Fortgang des offenbar auf mindestens 7 Kapitel angelegten Romans geschildert.

In einem Brief aus dem Jahre 1940 schreibt der Autor: "[...] der Analog , als der symbolische Berg, ist der Weg, der zwischen Himmel und Erde verbindet; und es muss außer uns wie in uns, diesen Weg geben, wenn unsere Lage nicht hoffnungslos sein soll." Es handelt sich vom Gehalt her also um einen metaphysischen, ja mystischen Roman, der bemerkenswerterweise in einer nüchternen mathematisch-naturwissenschaftlichen Sprache verfasst ist. Es macht Freude, die Symbolik des Romangeschehens zu entschlüsseln und über die verschiedenen Einsichten des Autors zu reflektieren.

Fazit: Ein Roman, der im deutschen Sprachraum zu Unrecht vergessen ist.

Blue
115. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 13.12.07 17:52

Über Toni Packer habe ich schon auf Seite 2 dieses Threads etwas geschrieben. Als ich jetzt ein paar Tage krank war, habe ich mir ihr neustes Werk

Toni Packer: Fragen in der Stille. Meditation jenseits des Wissens. Bielefeld. Aurum im Kamphausen Verlag, 2007, 240 Seiten; 19, 80 €

(Original: The Silent Question, 2007) vorgenommen.

Das Buch enthält fünf größere Teile, und zwar

- Die freie und offene "Arbeit"
- "Ich" und wer ich bin
- Krieg und Frieden zwischen uns
- Krankheit, Schmerz und Tod
- Lebendiges, liebendes Wunder

Dieses Buch der Autorin, die ich für die wahre Schülerin Krishnamurtis halte, enthält Interviews, Gespräche mit Teilnehmern ihrer Schweigewochen und kürzere Beiträge, auch Briefe von ihr. Darin geht es schwerpunktmäßig um ihre Methode der "Meditative Inquiry", die erläutert und in ihrer Anwendung dargestellt wird. Wer Interesse an Meditation hat, wird darin viele Perlen finden. Zweckmäßig scheint mir allerdings zu sein, vorher ihr Buch "Das Wunder des Jetzt" zu lesen, das ihre Meditationsmethode (vor allem im 1. Kapitel) systematischer entwickelt.

Persönlich sehr berührt hat mich auch die Schilderung ihrer Kindheit im Deutschland der Nazis und die Erfahrung des alliierten Bombenterrors, die Auslöser ihrer jahrelangen Suche nach dem Sinn von allem wurden und sie zum Zen und später über die Begegnung mit Jiddu Krishnamurti zu einem eigenen Ansatz von Meditation geführt hat, der Krishnamurtis Impulse kreativ weiterführt.

Für mich hat sich das Buch gelohnt.

Blue
116. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Why-Not am 13.12.07 21:43

Zitat
Filmeritis Teil 2

Auf das Geschwätz einer Freundin hin, die absoluter Babylon 5-Fan ist, hab ich mir die DVD Babylon 5. Vergessene Legenden zugelegt.

Es wundert mich, daß eine B5-Begeisterte diese DVD empfahl. Ich hatte sie mir neulich mal ausgeliehen und war enttäuscht. Nicht zu sehr, da mir der Ausleihende, auch ein B5-Fan, schon vorher verriet, daß er die DVD für einen ziemlich schwachen Aufguß der Serie hielt.

Die Serie (in fünf Staffeln) kann ich dagegen nur empfehlen. Es sind zwar - oh Wunder - nicht alle Folgen gleich gut, aber insgesamt ist Babylon-5 für mich die mit Abstand beste Serie, die ich kenne. Es werden nicht nur einzelne, abgeschlossene Handlungen erzählt, sondern es entwickelt sich - zunächst unaufdringlich - eine spannende Rahmenhandlung mit erstaunlicher Komplexität. Außerdem verändern sich alle Hauptfiguren im Laufe der Handlungen auf nachvollziehbare Weise bzw. werden durch die Geschehnisse verändert.

Why-Not (B5-Fan)
117. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Harry_W am 20.12.07 20:04

Hallo,

zunächst einmal Respekt an BLUEVELVET, BLACK PANTHER, TITANIC 500 und WHY NOT.
Die mehr oder weniger als „Alleinunterhaltender“ diese Literaturecke über so einen langen Zeitraum gestalten.
Da ja nun Weihnachten um die Ecke ist und vielleicht noch jemand auf die „Schnelle“ etwas lesen möchte, fange ich mal mit etwas leicht verdaulichem an.

Tom Sharpe: Puppenmord
Zum Inhalt:
Grosbritannien: Hilfslehrer Henry Wilt unterrichtet an einer Berufsschule. Er versucht, den gelangweilten Auszubildenden (Maurer, Metzger) einen Einblick die Literatur zu geben. Das Versuchsergebnis fällt entsprechend bescheiden aus.
Sein Eheleben verläuft in ähnlichen Bahnen. Irgendwann fragt sich Henry, ob das „bis der Tod euch scheidet“ nicht beschleunigt werden kann und plant in seiner Phantasie das Ableben von Mrs. Wilt.
Mrs. Eva Wilt möchte in die höheren Gesellschaftskreise aufsteigen, was aber nicht so recht gelingen mag in der Provinz.
Doch dann ziehen in der Nachbarschaft die Pringsheims ein, von denen Mrs. Wilt meint, mit denen den Aufstieg zu schaffen. Mrs. Pringsheim hat andere Bedürfnisse und so beginnt das Chaos auf einer Party bei den Pringsheims. Dort macht Henry die Bekanntschaft mit Judy – nur ist Judy leider nicht aus Fleisch und Blut, sondern eine Gummipuppe, aufblasbar, versteht sich.
Henry versucht mit ihr seine Mordphantasien umzusetzen.
Mehr verrate ich nicht. Der Roman ist gut übersetzt – erschienen im Goldmann Verlag, Taschenbuch, 314 Seiten, ISBN 3-442-44914-6, in Deutschland 8 €.

Andreas Eschbach: Der letzte seiner Art
Möglicherweise ist Eschbach inspiriert durch die Filme „UNIVERSAL SOLDIER“ oder der „SECHS MILLIONEN DOLLAR MANN“. Zum Inhalt:
Das Militär der Vereinigten Staaten versucht, aus Soldaten Kampfmaschinen zu machen. Alles natürlich TOP SECRET. Leider sind die Ergebnisse nicht brauchbar, also wohin mit den Menschen?
Einer darf sich als „Frührentner“ in Irland nieder lassen. Doch es gibt Mitwisser, die das Geheimnis sicher begraben möchten. So muss der Frührentner um sein Leben kämpfen und mancher Freund muss dabei sein Leben lassen.

Eschbach ( Das Jesus Video) schreibt sehr anschaulich und hätte mehr aus dem Thema machen können, doch anscheinend hat ihn sein Verleger unter Druck gesetzt, die Geschichte zu beenden Deshalb wirkt das Ende etwas aufgesetzt, als hätte Eschbach eine andere Absicht verfolgt. Das Taschenbuch gibt es bei Bastei-Lübbe, 348 Seiten, ISBN 3-404-15305-7, in Deutschland € 8,95.

Michael Strehlau: Ein Lächeln in der Dunkelheit
Nichts für schwache Nerven! Einigen im Forum bekannt unter TITANIC 500 oder „MICHI“. Wer etwas Vergleichbares sucht, dann fällt mir auf Anhieb nur Mo Hayder ein, aus deren Feder „Der Vogelmann“ und „Die Behandlung“ stammt. Wer diese Bücher ohne schlecht zu träumen „verdaut“ hat, dem ist dieses Buch zu empfehlen.
Als ich mich entschloss, dieses Buch zu kaufen lernte ich, was im Katalog das Kürzel „BOD“ bedeutete. Nämlich „Book on Demand“. Das heißt, das Buch wird nur auf Bestellung gedruckt, gebunden und versendet. Knappe und harmlose Inhaltsangabe:

Bremen. Die Studentin Sandra K. finanziert durch Nebenjobs ihr Studium. Da sie nur einen kleinen Freundeskreis hat, chattet sie oft im Internet. Sie lernt an der Uni Martin kennen. Die beiden kommen sich näher.
Dann lernt Sandra Sunny aus dem Internet kennen. Zeitgleich verschwinden in Bremen junge Frauen. Dann erhält Sandra eine mysteriöse E-Mail. Schließlich verschwindet auch Sunny, obwohl Sandra eine Mail von ihr erhält.

Dann lüftet Strehlau ein wenig den Schleier über den Mörder, gibt ihn aber nicht Preis. So fährt man dann Achterbahn, verdächtigt mal den, mal den. Bis zum blutigen Showdown in der leer stehenden Villa…Überraschung!

Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, ISBN 3-8330-0634-X, 493 Seiten.
118. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Ninette am 23.12.07 13:00

Joseph BERGER: The World in a City - Traveling the Globe through the Neighborhoods of the New New York

Book Description: “The whole world can be found in this city. . . .”–from the Preface
Fifty years ago, New York City had only a handful of ethnic groups. Today, the whole world can be found within the city’s five boroughs–and celebrated New York Times reporter Joseph Berger sets out to discover it, bringing alive the sights, smells, tastes, and people of the globe while taking readers on an intimate tour of the world’s most cosmopolitan city.
For urban enthusiasts and armchair explorers alike, The World in a City is a look at today’s polyglot and polychrome, cosmopolitan and culturally rich New York and the lessons it holds for the rest of the United States as immigration changes the face of the nation. With three out of five of the city’s residents either foreign-born or second-generation Americans, New York has become more than ever a collection of villages–virtually self-reliant hamlets, each exquisitely textured by its particular ethnicities, history, and politics. For the price of a subway ride, you can visit Ghana, the Philippines, Ecuador, Uzbekistan, and Bangladesh.
As Berger shows us in this absorbing and enlightening tour, New York is an endlessly fascinating crossroads. Naturally, tears exist in this colorful social fabric: the controversy over Korean-language shop signs in tony Douglaston, Queens; the uneasy proximity of traditional cottages and new McMansions built by recently arrived Russian residents of Manhattan Beach, Brooklyn. Yet in spite of the tensions among neighbors, what Berger has found most miraculous about New York is how the city and its more than eight million denizens can adapt to–and even embrace–change like no other place on earth, from the former pushcart knish vendor on the Lower East Side who now caters to his customers via the Internet, to the recent émigrés from former Soviet republics to Brooklyn’s Brighton Beach and Midwood whose arrival saved New York’s furrier trade from certain extinction.
Like the place it chronicles, The World in a City is an engaging hybrid. Blending elements of sociology, pop culture, and travel writing, this is the rare book that enlightens readers while imbuing them with the hope that even in this increasingly fractious and polarized world, we can indeed co-exist in harmony.

ISBN 978-0345487384, Ballantine Books, 288 pages, ca. € 20.00
119. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von smooth_inside am 23.12.07 15:34

Hallo zusammen!

Ich bin beim Stöbern durch das Angebot eines grossen Internet-Handels auf folgenden Film aufmerksam geworden:

"Verfolgt" unter der Regie von Angelina Maccarone, mit Maren Kroymann und Kostja Ullmann in den Hauprollen

Die Handlung dreht sich um eine 58-jährige Bewährungshelferin, die sich (meiner Ansicht nach auf etwas seltsam verschlungenem Weg) mit einem 16-jährigen Straffälligen in eine SM-ähnliche Beziehung begibt. Während der Jugendliche schon recht konkrete Anforderungen an seine "Herrin" hegt, wächst die Protagonistin erst nach und nach, dafür aber sehr besitzergreifend in ihre Rolle hinein. Beide sind nach kurzer Zeit so voneinander abhängig, dass sie nicht wissen, in welchen Strudel sie hineingeraten...

Der Streifen hat mir wegen seiner sanften Bilder gefallen. Er ist komplett in schwarz-weiss gedreht und zeigt keine bestimmten Körperteile, so dass er in dieser Hinsicht nicht anstössig ist - wohl aber für manche wegen der Story. Schön anzusehen ist auch, wie die Haupt-Akteurin zusehends in ihren Handlungen und Ansprüchen wächst. Mag die Geschichte auch manchmal etwas an den Haaren herbeigezogen sein, so half das zuvor Beschriebene darüber hinweg.

Die Auszeichnung mit dem Goldenen Leoparden 2006 war zwar auch ein Grund, den Film zu erwerben, aber mich interessierte mehr zu sehen, wie Maren Kroymann in dieser ungewohnten Rolle agiert

Viel Spaß beim Anschauen wünscht
smooth_inside
120. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Ninette am 02.01.08 17:02

José Saramago: Die portugiesische Reise

Kurzbeschreibung: Der Autor macht sich auf zu einer mehrmonatigen Fahrt durch seine Heimat Portugal: Von Nord nach Süd, von Ost nach West - und wo immer er hinkommt, spürt er in sich jenen Einklang, der ihn mit seinem Land und dessen Bewohnern verbindet - allerdings auch so manchen Missklang. Penibel beobachtet er und was immer er ansieht - er quillt über vor Wissen über Geschichte und Kultur. Als Portugal-Liebhaber kann man sich auf dieser ausgedehnten Reise keinen anregenderen und vergnüglicheren Begleiter als Jose Saramago wünschen: einen sachkundigen Führer und hochgebildeten Kenner, der uns die verborgenen Schätze seines Landes abseits der geläufigen Touristenrouten erschließt.
121. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 04.01.08 13:56

Und wie sah es bei mir lektüremäßig aus? In den Ferien habe ich zwei Bücher gelesen, und zwar zunächst einmal von

Michael Habecker: Ken Wilber - die integrale (R)EVOLUTION. Einführung in Theorie und Praxis eines neuen spirituellen Ansatzes. Frankf./M.: info3-Verlag. 2007. 231 Seiten

In dem Buch geht es, wie der Titel nahelegt, um die Philosophie von Ken Wilber, den ich selbst als meinen Lieblingsphilosophen betrachte. Der Autor referiert schwerpunktmäßig unter Verwendung vieler Diagramme die 4. und 5. Phase der Wilberschen Theoriebildung und befragt sie auf ihre Praxistauglichkeit. Das Kapitel über Meditation und Psychotherapie gehört zum besten, was ich in dieser Hinsicht gelesen habe. Mit Wilber-5 bekomme ich allerdings zunehmend Schwierigkeiten, da Wilber mittlerweile dabei ist, die Schichtenontologie der philosophia perennis postmodern zu psychologisieren. Da deutsche Literatur über Wilber noch relativ rar gesät ist, ist dieses gelungene Buch auf jeden Fall begrüßenswert.

Da ich noch ein zweites Buch lesen wollte, habe ich bei der Lektüre des obigen Buches die Kapitel über Wilber und Steiner weggelassen und mich dem Buch von

Eleanor Roosevelt: You Learn by Living. Eleven Keys to a More Fulfilling Life. 1960. 211 p.

zugewandt. Die Autorin ist die Gattin des ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und wohl neben Hillary Clinton die sicher einflussreichste US-Präsidentengattin des 20. Jahrhunderts gewesen. In diesem Buch befasst sich Eleanor Roosevelt zunächst mit Fragen der individuellen Lebensgestaltung und deren Problemen, z. B. der Furcht, dem Gebrauch der eigenen Zeit, dem Recht auf Individualität, um sich dann gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen zuzuwenden, etwa den Anforderungen an einen guten Politiker. Sie illustriert ihre stets praxisnahen Ausführungen mit vielen Beispielen aus ihrem Leben im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Dabei verliert sie nie den Boden unter den Füßen und hat auch die Unterprivilegierten der eigenen Gesellschaft im Blick. Insgesamt handelt es sich um das Buch einer tüchtigen und lebensklugen, ja z. T. weise gewordenen Frau.

VG Blue
122. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 13.01.08 22:15

Vor zwei Tagen fand ich wieder Zeit für einen Film. Diesmal war es Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter, ein Film, den ich endlich sehen wollte. Der ästhetisch schön gestaltete Film hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es hat Freude gemacht, den Weg des jungen Eragon, der im Wald ein großes blaues Ei findet, aus dem dann ein Drachenjunges schlüpft, vom sich selbst überschätzenden Jüngling zum Kämpfer für Frieden und Freiheit eines grausam unterdrückten Landes zu verfolgen. Ein wenig gewöhnungsbdürftig war für mich die Vorstellung des Reitens auf Drachen, da Drachen in unserem Kulturkreis eher dazu da sind, Jungfrauen und Schätze zu bewachen. Eragons sympatischer und humorvoller Drachen oder besser Drachin Saphira hat mit dem jungen heranwachsenden Kämpfer eine Reihe gefährlicher Abenteuer zu bestehen. Der Film ist auch gedanklich nicht flach, sondern hat das Flair eines echten Mythos.

Mir hat der Film gefallen. Ich werde ihn mir sicher noch einmal ansehen.

VG Blue
123. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 21.01.08 03:39

@ HARRY: Danke für das Lob, lieber HARRY! Ich hoffe nur, die bizarren Szenen und Wendungen aus meinem Roman EIN LÄCHELN IN DER DUNKELHEIT haben dir nicht zu sehr die weihnachtlichen Gefühlen zerfressen ...
124. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 07.03.08 22:12

Howdy!

da mich nach langer Zeit mal wieder ein Buch restlos begeistert hat und dieser interessante Thread leider hoffnungslos eingeschlafen ist, hier mal wieder eine Rezension von mir. Ich hoffe, es besteht überhaupt noch Interesse ...




BEUTEZEIT VON JACK KETCHUM (HEYNE)




Ist euch beim Lesen eigentlich schon einmal eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen? Nein, nein, ich möchte jetzt nicht eine Floskel aufführen. Ich meine, hat euch ein Buch einmal wirklich erschreckt? Die Kurzgeschichten von Clive Barker in den „Büchern des Blutes“ waren euch nicht zu hart? Thomas Harris´ Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“ nicht zu abartig? Die sexuellen Perversionen von meinem R. I. Frieden in „Ein Lächeln in der Dunkelheit“ nicht zu bizarr? Na dann habt Mut, viel Mut und lest Jack Ketchums „Beutezeit“, das mit Abstand brutalste Buch, welches der Verfasser dieses Artikels je gelesen hat.
Maine 1981: Drei junge Paare wollen eine ausgelassene Woche in einem einsamen Ferienhaus an der Küste, jenseits der Zivilisation, verbringen. Sie ahnen nicht, dass die Gegend von einer Gruppe von verwahrlosten Kannibalen bewohnt ist, für die Vergewaltigung, Folter und Mord so selbstverständlich ist, wie für den braven Amerikaner Hamburger, Cola und Johny Carson. Als die erste der Frauen vor den Augen der anderen nackt und gefesselt geröstet und verzehrt wird, ist es zum Weglaufen bereits viel zu spät. Die Großstädter müssen ihre Erziehung und Kultur vergessen und Feuer mit Feuer bekämpfen. In einer Nacht, die keine Gewinner in den Morgen schicken wird ...
„Besser gut geklaut, als schlecht erfunden ...“ wird so mancher Leser sagen. Schließlich erinnert die literarische Schlachtplatte sehr an Horrorfilme wie „Wrong Turn“ oder „The Descent“, aber weit gefehlt, denn das Buch ist von 1980! Man könnte eher sagen: Die Filme haben von Jack Ketchum geklaut.
Ketchum dürfte dem Fan von Horrorliteratur mittlerweile auch in Deutschland bekannt sein, denn sein „The Girl next Door“, bei uns leider etwas sinnentstellend als „Evil“ erschienen, schlug ein wie eine Bombe und wurde von euch, den Lesern, zum besten Buch des Jahres 2006 gewählt. Kein Wunder, denn kaum ein anderer Autor kann Sex und Gewalt derart anspruchsvoll zeigen. Nein, zu jeder Zeit ist die Gewalt nachvollziehbar. Ketchum zeigt sie nie um ihrer selbst Willen, sondern hält uns in seinen Büchern schonungslos einen Spiegel vor das Gesicht. Zeigt uns, wie die Welt wirklich ist. Das jeder von uns eine böse Seite in sich hat. Doch während diese bei einigen nur schlummert, regiert sie bei anderen.
Die Geschichte zum Roman „Beutezeit“ würde den Rahmen des Artikels sprengen. Sie ist fast so lang wie der Roman selbst und hat den offensichtlich immer noch erbosten Autoren zu einem ausführlichen Nachwort veranlasst. Es sei nur kurz gesagt, dass der Roman Anfang der 80ziger nur in einer unglaublich stark zensierten Version zu haben war. Kein Wunder eigentlich, wenn man bedenkt, was Ketchum alles detailliert schildert. Es wird vergewaltigt, verstümmelt, zertrümmert, geröstet und lebendig gefressen. Doch immer, aber auch wirklich immer, bleibt das Buch realistisch, die Charaktere abgründig und die Spannung konstant. Die bitterböse Schlussszene vollendet dieses Meisterwerk der geächteten Kunst perfekt. Ironie des Schicksals, dass diese literarische Schlachtplatte ausgerechnet in Deutschland, wo so mancher Film von selbsternannten Jugendschützern geschnitten wird, ungekürzt zu haben ist. Es fragt sich allerdings, wie lange noch ...
Der Horrorfan, der einmal Mut und Magen testen will, sollte ... muss diesen Roman kaufen. Das Lesevergnügen ist leider relativ kurz, denn eine derart brillante Geschichte kann man nicht mehr aus der Hand legen und hat sie binnen weniger Tage durchgelesen. Doch man wird noch lange an diese verstörende Geschichte denken. Sehr lange ...

Taschenbuch, 288 Seiten, 8,95 Euro. (MST)
125. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 09.03.08 20:11

Vielen Dank, Titanic500, dass du diesen Thread wieder hervorgeholt und gleich einen Beitrag geschrieben hast. Das macht mir Mut, eine eigene Neuentdeckung vorzustellen, und zwar eine Sammlung von Aphorismen des kolumbianischen Reaktionärs

Nicolás Gómez Dávila: Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift . . . Aphorismen. Reclam. 2007. - 8,90 €

Davila, der den größten Teil seines Lebens in seiner 30.000 Bände umfassenden Bibliothek in Bogota verbracht hat, hat unsystematisch aphoristisch geschrieben. Sein Publikum waren eigentlich nur die, die ihn, meist an Sonntagen, besucht haben. Um die Verbreitung seiner Werke hat er sich nie gekümmert. Als sich 2004 Davilas 10. Todestag jährte, wurden er und seine Sprüche - "Das Leben ist die Guillotine der Wahrheiten." -, dank der Artikel in Spiegel, Focus und anderen Blättern, auch hierzulande bekannter.

Der Herausgeber der oben erwähnten Aphorismensammlung hat ausgewählte Sentenzen thematisch geordnet, so dass man problemlos je nach Interesse lesen kann. Und so finden sich dort Aphorismen über die Geschichte, den Geist, die Lebensalter, den Demokraten, das Christentum, die Moderne, die Technokratie usw.

Jetzt einige Kostproben:


"Die Vollkommenheit dessen, den wir lieben, ist keine Fiktion der Liebe. Lieben ist, im Gegenteil, das Privileg, eine Vollkommenheit zu bemerken, die anderen Augen unsichtbar bleibt." (S. 16)

">Aktualität< bezeichnet den Gipfel des Unbedeutenden." (S. 54)

"Jedes Thema, das in den Zeitungen die Runde macht, geht verdorben daraus hervor." (S. 92)

"Vorurteile verdummen nur den, der sie für Schlussfolgerungen hält." (S. 93)

"Die Zweifel des Meisters sind die Gewissheiten des Schülers." (S. 94)

"Der Katholik, den das Los der Kirche mit Besorgnis erfüllt, hat aufgehört, Katholik zu sein. (S. 113)

"Die Politiker sind in der Demokratie die Kondensatoren der Dummheit." (S. 13


Zu Davila gibt es auch eine deutschsprachige Biographie, und zwar von

Till Kinzel: Nicolás Gómez Dávila. Parteigänger verlorener Sachen. Edition Antaios. 2003. - 12,00 €


So long
Blue
126. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 10.03.08 02:48

Schön, dass auch du noch da bist, mein Freund!

Außerdem habe ich immer noch Hoffnung, daß mal ein Dritter oder gar Vierte aufkreuzen könnte ...
127. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von 353fan am 19.03.08 00:11

Mal ein Tipp von mir:

"Die Spekulanten" von Stephen Frey

Der Autor ist Vizepräsident einer der größten Investmentbanken in Manhatten. Inhaltlich geht es um Betrug, Erpressung und die brutale Ausnutzung von Menschen bis hin zur totalen Menschenverachtung .... Eigentlich muss man nur die Nachrichten schauen (passt gerade perfekt; Thema: Börse und Banken)


Auf Wunsch von 353fan RS-Fehler verbessert. - Bluevelvet
128. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 23.03.08 08:08

"In diesen Zeiten des allgegenwärtigen Elends und der blinden Gewalt, der Naturkatastrophen und der ökologischen Desaster mag es unpassend und unschicklich erscheinen, über die Schönheit zu sprechen. Eine Provokation, beinahe ein Skandal. Doch gerade dadurch wird uns deutlich, dass die Schönheit - dem Bösen entgegengesetzt - ihren Platz am anderen Ende einer Wirklichkeit hat, der wir uns stellen müssen."

Mit diesen Worten beginnt das Buch von

Francois Cheng: Fünf Meditationen über die Schönheit. München: C. H. Beck. 2008. 156 Seiten

Francois Cheng, 1919 geboren und schon mit 19 Jahren nach Frankreich gekommen, unternimmt den mutigen Versuch, die Objektivität von Schönheit sowohl in der Natur als auch in der Kunst zu rehabilitieren. Mutig deshalb, weil das Zeitklima ja dazu tendiert, sämtliche Maßstäbe einzuebnen bzw. zu subjektivieren nach dem Motto: "Was dem enen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall."

Bemerkenswert an dem Buch ist, dass der Autor das Schöne wieder an das Wahre und Gute annähert, das Schöne gerade dem Bösen (!) gegenüberstellt, sich dabei auch mit dem falschen, dem verführerischen Schönen befasst und dass er, was dem Buch eine besondere Note gibt, auf das Kunstschaffen und die ästhetischen Theorien Chinas zurückzugreifen vermag.

Das Buch, das fünf Vorträge des Autors wiedergibt, ist selbst in der Übersetzung aus dem Französichen sprachlich gut zu lesen und zeugt von der großen Fachkenntnis und Sensibilität des Autors. Wer dem Thema des Schönen auf den Grund gehen möchte, wird dieses Buch sicher gerne lesen.

VG Blue
129. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 28.03.08 09:51

Film "Die Flucht"


Für diese Osterferien habe ich mir vorgenommen, endlich den ARD-Zweiteiler "Die Flucht" (2007) zu sehen. Der Film interessierte mich einmal deshalb, weil über dem Thema "Flucht und Vertreibung" jahrzehnetelang ein Tabu lag, und zum anderen, weil mich als Sohn selbst aus Ostpreussen bzw. Polen geflohener Eltern die vermutete Realitätsnähe interessierte.

Der Inhalt: Die junge Gräfin Lena von Mahlenberg, die in Berlin als Lehrerin gearbeitet hat, kehrt, nachdem ihre uneheliche Tochter in die "Kinderlandverschickung" musste, auf das elterliche Gut in Ostpreussen zurück, - vor allem um sich mit ihrem Vater auszusöhnen, was ihr aber erst gelingt, als der Vater der nachgeholten kleinen Tochter selbst begegnet. Die militärische Lage des Dritten Reiches wird immer hoffnungsloser, die Wehrmacht hat der anstürmenden Roten Armee nichts mehr entgegenzusetzen, so dass sich immer häufiger Flüchtlingsgruppen auf dem Gut einfinden. Die eigene Flucht wird unausweichlich. Lediglich der Vater der jungen Gräfin weigert sich, das Gut zu verlassen. Kurz nachdem das verlorene Häuflein mit seinen zehn Pferdewagen unter Lenas Führung das Gut Mahlenberg verlassen hat, rollen die ersten T-34 auf den Hof ... Der Flüchtlingstreck wird immer größer und nach der Einkesselung Ostpreussens bleibt den Flüchtenden nur der Weg über das zugefrorene Haff. Nach vier Monaten wird das rettende Bayern erreicht.

Ich muss sagen, dass mich der Film sehr bewegt hat und mir die verschiedenen Sachverhalte rund um das Thema der Flucht aus dem Osten gut dargestellt scheinen. Die untergehende Adelswelt in ihren menschlichen Licht- und Schattenseiten, die verschieden motivierten Schuldverstrickungen, der Umgang mit Kriegsgefangenen und sog. Fremdarbeitern, die Ende 44 anschwellenden Flüchtlingsströme, die sich abspielenden menschlichen Tragödien, die Verzweiflung usw. werden in eindringlichen Bildern geschildert. Selbst die Vergewaltigungen von Frauen durch Soldaten der Sowjetarmee und die Angriffe der sowjetischen Luftwaffe auf die Flüchtlinge werden nicht ausgespart. Und natürlich geht es auch um die Liebe ...

Ich fand den Film sehr sehenswert und werde ihn meinen Eltern und den ebenfalls geflohenen Verwandten empfehlen. Ich bin schon jetzt auf deren Reaktionen gespannt.

Blue
130. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 28.03.08 16:23

Hab jetzt, passend zum Film "Die Flucht", eine kleine Bilderserie zur wirklichen Flucht gefunden:

Die Flucht aus dem Osten

Ganz sicher war die wirkliche Flucht aus den Ostgebieten nicht nur vielgestaltiger, sondern auch von einem Mehr an Hunger, Chaos, Tod, Erfrierungen, Vergewaltigungen und Massakern an den Flüchtenden gekennzeichnet, als es der Spielfilm der ARD darstellen konnte.

Trotz oder gerade wegen der schlimmen Thematik des Films finde ich es gut, dass der Film im hoffnungsvoll grünen Frühling Bayerns endet und jedem der Geflohenen klar ist, dass das neue Leben ein anderes sein wird als das alte.

VG Blue


Tippfehler korrigiert. - Blue
131. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Bulli31 am 28.03.08 21:01

Shalom Pharao, Zeichentrickfilm, D, 1982

In einem interessanten Gemisch aus Handlung, Erzählung, Diskussion wird der Teil des alten Testaments behandelt, in dem es um die sieben guten und sieben schlechten Jahre geht.

Typisch für die frühen 80er ist die Betrachtung der Gesellschaftsform.
Auf der einen Seite: Zentrales sparen für die schlechten Zeiten
Auf der anderen Seite: Reichtum im Volk verteilen und die Vorsorge dem Einzelnen überlassen.
Natürlich kommen auch Seitenhiebe auf Staatsformen, wie Zentralismus und Basisdemokratie, nicht zu kurz.

Entsprechend dem Urtext in der Bibel, überleben die, die keine Vorratshaltung betrieben haben, nur durch ihren familiären Kontakt zu einer hoch gestellten Person auf der Seite derer, die Vorratshaltung betrieben haben.

Zuletzt am 22.03. im ZDF ausgestrahlt. Leider wurde bis heute kein Videodownload eingerichtet.

Edit: Link eingefügt
132. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 31.03.08 06:21

Hallo 353fan,

interessanter Hinweis auf den Krimi über das Chefetagen-und Finanzspekulanten-Milieu. Gerade habe ich bei Telepolis gefunden, dass es nun einen von einem Anwalt geschriebenen Krimi zum Thema der Privatisierung gibt:

Wilhelm Rettler: Blokker I. Das Communal-Free-Dept-Concept. BoD. 2008

Der von Erfahrungen des Autors mit sog. Cross-Border-Leasing-Geschäften angeregte Roman soll unter dem Titel "Blokker II" sogar eine Fortsetzung finden.

VG Blue
133. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von 353fan am 01.04.08 23:33

Danke bluevelvet,

werde es mir besorgen, obwohl solche Bücher immer den Effekt haben, dass ich dann nicht besonders gut schlafe...
353fan
134. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 03.04.08 08:43

Vielen Dank dass der interessante Thread wieder regelmäßig weiter geht.
135. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Harry_W am 13.04.08 11:02

Ein Mann - ein Buch

Keine Angst- als Mann sollte man mehr als ein Buch besitzen, aber dieses Buch sollte man in der Bibliothek haben.
Die Autoren Eduard Augustin, Phillip von Keisenburg und Christian Zaschke widmeten sich dem Problem, dass ein Mann sehr viel weiß, aber wenig weiß man ganz genau. Laut Vorwort der Autoren geht geht es um Wissen, dass Männer von den Frauen unterscheidet.
Heiter und manchmal ironisch, etwa wie landet man einen Jumbo-Jet, oder wie entschärft man eine Bombe wird eien Wissen vermittelt, dass man auf den ersten Blick als unwesentlich abtut. Aber wenn man einmal auf dem glatten Parkett eines Restaurant war, etwa beim Geschäftsessen, dann fragt man sich schon einmal, wohin mit der Serviette, wenn ich den Tisch verlassen möchte...
Es kann auch beim Umgang mit den Frauen helfen, z.B. sind Blumen für für mich eigentlich nur Grünzeug, aber mit einem Blumenstrauß läßt sich manche (weibliche) Festung plötzlich erobern.
Also nach dem Motto (Zitat):
... "Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss" Zitat der "Die Fantastischen Vier", Musikgruppe, auf dem Album "Jetzt geht`s ab".
ISBN: 978-3-86615-487-2, Verlag: Süddeutsche Zeitung Edition. 5.Aufl. 2007
136. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von skaw_amitskaw am 07.05.08 21:33

Hi Folks kann es nicht lassen hier meinen Senft beizutragen:

Der dritte Band des "Baroque Cycle", "Principia" erscheint demnächst in deutscher Sprache. Ein Grund darauf hinzuweisen.

Die geschichtliche Entwicklung Englands von Cromwell bis zur Einsetzung der Hannoveraner als Königshaus, die Entwicklung der Naturwissenschaften aus der Alchemie, Kryptografie, ein Schelmenroman, ein Frauenroman, eine Jagd um die Welt, ein Spionageroman, ein Wirtschaftskrimi, eine Sittengeschichte, eine Mischung aus Voltaires "Candide" mit Pynchons "Gravity´s Rainbow" und noch mehr welches ich jetzt vergessen habe. Obwohl das "Cryptonomicon" zuerst erschien und formal nichts mit dem "Baroque Cycle" zu tun hat - außer den Familiennamen der Protagonisten und einem Teil der Schauplätze - ist klar daß die Geschichten sozusagen gleichzeitig erfunden und nur nacheinander publiziert wurden.

“The Baroque Cycle” plus "Cryptonomicon" von Neil Stephenson.3700 Seiten und immer noch zu kurz. Ein Geschichtsbuch für Amerikaner, also auch für Laien verständlich. Unbedingt im Hardcover kaufen da als Taschenbuch zu unhandlich. Ich lese gerade die englische Ausgabe zum 2. Male.

http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/368/3365/
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15612/1.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/5/5569/1.html

Neal Stephenson: Quicksilver. Roman. Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-46183-9.
Neal Stephenson: Confusion. Roman. Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-54604-4.
Neal Stephenson: Principia. Roman. Goldmann, München 2008

*****************************************

Der Roman um die Umwertung und Legalisierung eines Tabus:

Swifts Vorschlag. Nino Filasto Aufbau Tb (Taschenbuch - August 2000)

Derlei erleben wir täglich wenn sie uns in den Medien "Neusprech" lehren.

*******************************************

Manchmal stolpert man über Bücher die ein Thema so endgültig behandeln dass man den Eindruck hat zu diesem Thema müsse nichts mehr geschrieben werden.

Auffallend viele dieser Texte auf meiner Liste stammen von John Brunner.

Überbevölkerung: Morgenwelt: John Brunner
Umweltverschmutzung: Schafe blicken auf: John Brunner
Informationsgesellschaft, Computerregierung: Schockwellenreiter: John Brunner.

Esoterische Theorien: Das Foukault´sche Pendel: Umberto Eco.

Verschwörungstheorien: Thomas Pynchon V, Crying of lot 49, Gravitys Rainbow, Illuminatus! von Shea und Wilson, Das Foukault´sche Pendel: Umberto Eco

Missisippi & Steamboat: Fevre Dream: Gorge r.r. Martin, Life on the Missisippi: Mark Twain. Missisippi - das grosse Dampfbootrennen von 1870 John Brunner.


137. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 25.05.08 20:40

Hallo zusammen!

Vielleicht zu spät,aber ich hab`s auch gerade erst gesehen. Der weiter oben von mir so hochgelobte
Film "Sin City" läuft heute um 23:00 Uhr auf Pro7.

Am besten aufnehmen und in einem Rutsch schauen.

Es grüßt,

Black Panter
138. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 26.05.08 01:04

In der Tat sehr empfehlenswert!
139. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 14.06.08 13:22

Schade, dass ausgerechnet immer wieder aufs Neue dieser Thread einschläft.

Hier die Rezension zu einem meiner Lieblingsbücher:


DUNKLE FLÜSSE DES HERZENS


von DEAN KOONTZ


Spencer Grant ist ein sympathischer Einzelgänger, der mit seinem Hund zurückgezogen lebt. Er weiß nicht warum er anderen aus dem Weg geht, da ist etwas in seiner Jugend gewesen, etwas so Grauenvolles, daß er sich nicht mehr daran erinnern kann. Doch immer wenn er in den Spiegel blickt, läßt ihn die entsetzliche Narbe in seinem Gesicht wissen, daß seine Alpträume einen realen Ursprung haben. Eines Tages sieht er in einer Bar eine Frau. Obwohl sie vom Äußeren her nur mittelmäßig wirkt, sieht er sich gezwungen, sie zu verfolgen. Etwas fasziniert ihn an ihr. Schon bald merkt Spencer, daß sie Feinde hat - tödliche Feinde. Die ´Agency´, eine mysteriöse Regierungsgruppe, hat ihre Hinrichtung beschlossen. Warum? Was hat diese Frau gesehen, das nicht an die Öffentlichkeit darf? Gemeinsam begeben sich die beiden Menschen auf die Flucht. Flucht vor der ´Agency´... und dem namenlosen Schrecken aus Spencers Vergangenheit, der sich zu manifestieren beginnt...

Koontz Meisterwerk! Nie war ein Werk von ihm spannender. Nie waren die Charaktere abgründiger. Nie war das schleichende Grauen intensiver. EIN MUß!

Es ist fast zehn Jahre her, dass ich es auf GRANNY las, aber es ist immer noch eins meiner Alltime-Favoriten! Lasst euch bitte nicht durch den Buchtitel irreführen. Ich weiß, er schreckt ab ...

Dean Koontz, Heyne, 766 Seiten, 16 EURO
140. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Ninette am 15.06.08 12:58

Ich werde heute damit beginnen:

Melanie PHILLIPS: The Ascent of Woman - A History of the Sufragette Movement and the Ideas behind it

Synopsis: The story of the fight to gain the vote for women is about much more than a peripheral if picturesque skirmish around the introduction of universal suffrage. It is an explosive story of social and sexual revolutionary upheaval, and one which has not yet ended. The movement for women´s suffrage in the late nineteenth and early twentieth centuries prefigured to a startling extent the controversies which rage today around the role of women. Far from the stereotype of a uniform body of women chaining themselves to railings, the early feminist movement was riven by virulent arguments over women´s role in society, the balance to be struck between self-fulfilment and their duties to family and children, and their relationship with men. Melanie Phillips´ brilliant book tells the story of the fight for women´s suffrage in a way which sets the high drama of those events in the context of the moral and intellectual ferment that characterised it.
141. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Gummimike am 18.06.08 00:06

Kleiner Lesetipp gibts als Buch zum Kaufen oder als PDF zum runterladen.
Die Geschichte des Bastard Assis(tenten)from Hell
Der BAfH ist ein adminan einer Uni irgendwo in deutschland und es gibt Interessante einblicke ins Studentenleben und Computerabstürze der kampf mit der reisekostenstelle und der BSfH Bastard Sekretärin from HellHier gibts die kompletten Texte des BAfH und die Übersetzung des orginals BOfH
BAfH

Habe den 1.teil von einem Exfreund bekommen und als ich auf Montage war gelesen
142. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 18.06.08 00:51

Schön, der Thread läuft wieder ...
143. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Gummimike am 18.06.08 14:47

Eine leseprobe um euch auf den BAfh vorzubereiten.
Ist aus Bastard Ass(i) goes Overseas BAgO
Das Institut, mein neuer Arbeitsplatz also, wurde anlaesslich der
Uebernahme durch Prof. Icewater umbenannt in ’Applied Research in
Semi-Conducting Hyperwavelets’.
Also aendere ich den Namen fuer unsere Sub-Domain um in:
ARSCH.berkeley.edu
Der alte Name war sowieso viel zu langweilig! Natuerlich gehen
jetzt alle Reply-Mails an die Mitarbeiter erstmal ins Nirwana.
Aber wer moechte ernsthaft behaupten, dass email eine 100%ige
Kommunikationsform darstellt? Na, bitte!
Waehrend die Mitarbeiter beim Lunch sind, inspiziere ich mit
einem Zweitschluessel aus Gingers Schreibtisch die Labs, ob auch
ueberall ordnungsgemaess die Mikrophone angeschlossen sind. Man
moechte doch moeglichst on-line mitbekommen, was die Mitarbeiter
fuer Sorgen haben!
Bei einer der alten Sparcs ist der Bildschirm nicht gesperrt und
ein gelber Zettel klebt an der Tastatur:
’Please do not log out! I forgot my password!’
Ich notiere mir den Usernamen, georgia, fuer spaeter und haenge
einen zweiten, roten Zettel darunter:
’Hey, security dump ass! Use the command passwd to set a new
password immediately - or you can try to find an account in
Nevada!!!
Signed: System Ops’
Dann - damit die Kollegen auch mal was zu lachen haben - gebe ich
Georgias ’passwd’-Befehl einen neuen Alias:
’rm -r $HOME’
(LEGAL DISCLAIMER: DON’T TRY THIS ONE AT HOME!
KEEP IN MIND: I’M AN EXPERT - YOU’RE PROBABLY NOT!)
Auf meinem weiteren Rundgang schaue ich mir alle Bueros - vor
allem die mit Blick aufs Golden Gate - genau an. Meine Wahl
faellt auf ein besonders geraeumiges Eckzimmer, ziemlich genau
gegenueber von Prof. Icewaters heiliger Residenz an anderen Ende
des Gebaeudes. Der gegenwaertige Besitzer ist unser Financial
Director, Harold McGain; zumindest steht das an der Tuere. Noch!
Zurueck in meinem cubicle recherchiere ich kurz den guten McGain
im Computersystem der Univerwaltung. Seinen Daten nach zu
urteilen, scheint er zu der ganz braven Sorte zu gehoeren. Zu
aergerlich aber auch! Ich moechte schon aufgeben, da finde ich in
seinen ’medical records’ eine kilometerlange Liste von Allergien,
an denen der gute Direktor leidet! Unter anderen vertraegt er
kein Katzenhaar!
Am naechsten Tag lockt mich tumultartiges Treiben auf den Gang.
Eine Traube von Mitarbeitern und Studenten guckt durch die offene
Tuere in McGains Buero, aus dem periodische Geraeusche wie aus
DooM, Level 56, zu hoeren sind:
"Hhrrchh! Hhhhrrrrccchhh!"
Ich draenge mich durch die Schaulustigen. Director McGain ist
krebsrot bis dunkelviolett im Gesicht, reisst die vorquellenden
Augen auf und absorbiert offensichtlich nur noch eingeschraenkt
Sauerstoff. Ginger und Prof. Icewater stehen kopflos am Telefon
und beratschlagen hektisch, ob und welchen Notdienst sie
alarmieren sollen. (Nebenbei bemerkt, in USA eine schwierige
Frage: die einen nehmen nur Cash, die anderen wenigstens
Mastercard und die ganz vornehmen - aber auch die teuersten -
nehmen alle ueblichen Zahlungsmittel, sogar Checks!)
Ich betrete souveraen den Ort des dramatischen Geschehens, fuehle
kurz den rasenden Puls und inspiziere die unteren Augenlider des
keuchenden Direktors. Dann frage ich ihn:
"Sind Sie etwa Allergiker?"
"Hhhhrchhh! Hrchaa!"
McGain nickt muehsam.
"Alles klar", sage ich zu Prof. Icewater.
"Sehen Sie die violetten Flecken in seinem Gesicht? Und die
typischen lila Ohren? Ein akuter Anfall von
Sonnenlicht-Allergie!"
"Hhhhrrchrchhh??!"
"Wir muessen ihn schleunigst aus diesem Raum fortschaffen! Ich
schlage vor, wir tragen ihn vorlaeufig in mein Buero. Das hat
kein Sonnenlicht."
Zwei kraeftige Studenten packen mit an, und wir bugsieren den
schlaffen McGain in mein cubicle. Den ganzen Weg lang erlaeutere
ich der besorgten Prof. Icewater die Symptome dieser
lebensgefaehrlichen Allergie:
"... hat gerade in Sued-Kalifornien in letzter Zeit massenhaft
zugenommen. Kann sogar zum Tode durch Ersticken fuehren, wenn
man die Patienten nicht sofort vom Tageslicht isoliert..."
"Hhhhrchhhhrrrchhh!!!"
"... gerade noch rechtzeitig.... nur gut, dass ich da schon
Erfahrung hatte... kann unmoeglich in diesem hellen Buero
bleiben..."
In meinem dunklen cubicle geht es den Director sofort sichtlich
besser. Er bekommt zwar immer noch keinen Ton heraus, aber die
lila Farbe wandelt sich in ein gesuenderes Pink. Prof. Icewater
ist schwer beeindruckt. Sie fragt, wie ich die
Sonnenlicht-Allergie so schnell erkannt haette, ob ich etwa
auch...? Ich beeile mich, sie des Gegenteils zu versichern:
"... nein, nein, keine Sorge... hab’ nur mal erlebt, wie so ein
armes Schwein auf einer Aussichtsplattform in Kabul an
Sonnenlicht-Allergie eingegangen ist; einfach erstickt, Sie
verstehen? Ganz lila ist er angelaufen und hat Blut aus allen
Poren geschwitzt; die Zunge hing ganz blau geschwollen aus dem
Mund, und dann ist er ratzfatz verendet. Und das Ganze nur, weil
auf der bloeden Plattform kein Schatten war, und sie den armen
Kerl nicht schnell genug zurueck in den Lift schaffen konnten,
weil eben zu dem Zeitpunkt schon wieder mal der Strom
ausgefallen war. Sie wissen ja, wie oft in diesen Laendern der
Strom ausfaellt, nicht wahr?"
"Hhhhhhrrrrrcccchhhhh!!!"
Prof Icewater zuckt zusammen; dann schaut sie sich unauffaellig
in meinem dunklen cubicle um. Ich hatte vorher extra alle Lampen
bis auf eine kleine, 15-Watt-Schreibtischlampe ausgeschaltet.
Fuenf, vier, drei, zwo, eins, ...
"Wie waere es eigentlich, wenn Sie mit McGain tauschen wuerden?"
fragt sie mich besorgt.
"Hhrrcchh?!!"
Ich tue so, als ob ich diesen ueberraschenden Vorschlag erst
ueberdenken muesste. Dann nicke ich nachdenklich.
"Jaaaaa, das ginge vielleicht. Man koennte dann den neuen
Netzknoten Theta gleich in McGains Buero installieren, und ich
haette bei der Installation leichter die Kontrolle darueber.
Ja, doch. Ich denke das ginge schon..."
Keine sechs Stunden spaeter - McGain ist noch nicht mal von
seinem Hausarzt zurueck - sind die beiden Bueros schon umgezogen.
Als erstes schraube ich den Zuluftschacht der Klimaanlage auf und
hole den alten Lumpen heraus, den ich gestern stundenlang am Fell
der Katze meiner Nachbarn gerieben habe.
Schliesslich will ich nicht riskieren, auch noch
Sonnenlicht-Allergie zu bekommen...
Copyright (c) Florian Schiel 1997
144. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 21.06.08 06:42

Nachdem der ganze ZAP- und Abi-Stress nachgelassen hat, hab ich mir einen schon länger bestehenden Lektürewunsch erfüllt:

Dalai Lama: Die Welt in einem einzigen Atom. Meine Reise durch Wissenschaft und Buddhismus. Berlin 2005; 240 Seiten

In diesem gut zu lesenden Buch beschreibt der 14. Dalai Lama, wie er in jungen Jahren als Hinterlassenschaft seines offenbar schon recht weltoffenen Vorgängers in den Räumen des Potala-Palastes ein Teleskop, eine Uhr und einen Filmprojektor findet, die ein lebenslanges Interesse an Technik und Naturwissenschaft begründen. Die Verhandlungen, die er als junges Staatsoberhaupt mit Mao und Co. im Peking führen musste, haben ein Begleitprogramm, das sein Interesse weiter weckt. Die Flucht nach Indien und die vielen späteren Reisen bringen ihn mit bekannten Naturwissenschaftlern und Philosophen in Kontakt, die ihn mit moderner Evolutionstheorie, Relativitätstheorie und Quantenphysik bekannt machen. Dies alles ist in dem Buch sehr eingängig beschrieben, wobei der Dalai Lama die Errungenschaften der westlichen Moderne, soweit möglich, mit entsprechenden Theorien der buddhistischen Tradition zu vergleichen sucht, aber auch den impliziten Reduktionismus vieler Naturwissenschaftler kritisiert. Die besondere Stärke des Buddhismus ist hier natürlich die Theorie des Bewusstseins, die auf jahrhundertelanger meditativer Erforschung beruht. Der Dalai Lama stellt diese, darin dem Ansatz Ken Wilbers in Die drei Augen der Erkenntnis nicht unähnlich, als methodisch gesicherten und intersubjektiv nachvollziehbaren Erkenntnisweg dar. Dabei setzt er sich allerdings nicht mit den Ansätzen von Freud, Jung, Assagioli u. a. auseinander. Auch scheint er über keinen Begriff historisch-hermeneutischer Wissenschaften zu verfügen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um sehr starke Passagen des Buches. In den letzten Kapiteln seines Buches befasst sich der Autor mit den Chancen und Gefahren moderner Gen-Technik.

Ich fand das Buch sehr lohnend, einmal der Inhalte wegen, aber auch als Dokument der Aneignung einer modernen Weltsicht durch einen Menschen, der in einer ganz anderen Tradition groß geworden ist.

Bluevelvet
145. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Biriturongo am 25.06.08 15:23

"Das Beste zum Schluss" mit Jack Nicholson und Morgan Freeman

Ein ruhiger, lustiger aber auch nachdenklicher Film ... Jack Nicholson spielt das was er am besten kann: Einen ´rummotzenden arroganten Millionär (Milliardär?). Morgan Freeman einen KFZ-Mechaniker. Beide lernen sich im Krankenhaus kennen, beide haben die Prognose nur noch ein paar Monate zu leben. Und wollen ein paar Sachen erleben, die sie noch nie machen konnten. "Einen mächtigen Moment erleben", "Die schönste Frau der Welt küssen", "Lachen bis die Tränen kommen"... Das ganze ist so angenehm dargestellt und doch vergisst man nicht, dass sie beide nicht mehr lange haben...

Fazit: Ein guter Film, klischeehaft, nachdenklich machen aber auch zum mitlachen...

Mein Favorit im Film ist die Aufklärung des edlen Kaffees....

Gruss
Biri
146. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Biriturongo am 26.06.08 16:03

"Sterben für Anfänger"

oder "Was auf einer Beerdigung alles schief laufen kann..."

Der Film beginnt damit, dass zur familären Trauerfeier im Haus der Witwe die falsche Leiche "geliefert" wird... Die Nichte des Verstorbenen bringt Ihren Künftigen mit, der vor lauter Nervosität, den Schwiegervater in Spe wieder zu treffen, erst mal ein paar Valium schluckt. Dummerweise war´s kein Valium, sondern ein Cocktail aus LSD und ein paar anderen Drogen, die der Neffe des Verstorbenen nach der Beerdigung seinen Kumpels geben wollte... Die Söhne des Verstorbenen werden dann auch noch mit pikanten Fotos des zwergenwüchsigen Lovers Ihres Vaters erpresst und das Chaos wird durch Onkel Alfie komplettiert...

Für Fan´s des schwärzeren Humors ist dieser Film zum Kugeln...

Fazit: Lustig, morbide, abgedreht... sehr sehenswert....

Mein Favorit: Hast Du hier auch gerade den Hund gesehen

Gruss
Biri
147. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 10.07.08 21:32

Zu Beginn der Woche habe ich mich mal wieder mit ins Kino schleppen lassen und mir den Film Kung Fu Panda angesehen. Und um das Fazit gleich vorwegzunehmen: Der Film ist einfach nur klasse!

Inhalt: Der Panda Po ist von Natur aus faul und gefräßig, und letzteres sieht man ihm auch an. Er arbeitet in der Nudelküche seines Vaters und träumt davon, ein großer Kung Fu-Kämpfer zu sein. Der große Kung Fu-Meister Shifu, der seine Schüler Monkey, Crane, Viper, Tigress und Mantis jahrelang geschunden hat, wird zu seinem weisen Mentor, der Schildkröte Oogway, gerufen, um zu erfahren, dass dieser geträumt habe, der bösartig gewordene Ex-Schüler Shifus, Tai Lung, würde aus dem eigens für ihn gebauten Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen. Deshalb soll jetzt der Drachenkrieger bestimmt werden, der es dann mit Tai Lung aufnehmen soll. Da dies ein öffentliches Großereignis werden soll, wird Po von seinem Vater beauftragt, den zusammengelaufenen Leuten Nudelsuppen zu verkaufen. Po würde aber lieber der Zeremonie beiwohnen und versucht sich mit einem mit Feuerwerksraketen bestückten Stuhl über das inzwischen geschlossene Tor zu katapultieren ... was ihm derart gut gelingt, dass er zu aller Überraschung zum Drachenkrieger bestimmt wird. Shifu steht nun vor der Aufgabe, in kürzester Zeit aus unserem gefräßen Faulpelz einen gestählten Kung Fu-Kämpfer zu machen ...

Selten habe ich bei einem Film so herzlich gelacht! Der Film ist geeignet für kleine und große Kinder, für Weisheitssucher und Pädagogen, für die Fans ostasiatischer Klopperei-Künste und natürlich für jeden, der guten Humor liebt und gerne lacht!

Highly recommended by

Blue
148. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von stephan_K.1982 am 06.08.08 09:56

Einen guten morgen, ich bin recht neu in eurem „kreis“ und habe gerade diesen thead entdeckt. Was soll ich sagen hier mal einige meiner Buch und vor allem Film Tipps da ich nicht alle Beiträge des trades gelesen habe könnte es sein das bereits meine erwähnten titel besprochen worden sind.

Ich selbst komme in den letzen beiden Jahren leider kaum noch zum lesen bin aber ohnehin ein viel größerer Film Fan…

Vor zwei Jahren habe ich von einem Dozenten eine alte Ausgabe von „Der Wohlstand der Nationen“ von Adam Smith bekommen. Der Autor und der Titel ist den meisten sicher zumindest ein Begriff wie auch immer kann den Tittel jedem empfehlen der sich für ökonomische Wissenschaft interessiert. Ich selbst habe vor kurzem mal wider den alten Karl Marx „entdeckt“ nach dem ich mit 15 schon einmal das „Vergnügen“ hatte ihn zu lesen habe ich nun fast 10 Jahre später das Große Lesebuch Herausgegeben von Iring Fetscher im Fischer Verlag geschenkt bekommen. In diesem wird neben den werken auch auf das leben des K. Marx eingegangen und ich halte es für empfehlenswert.

Bevor nun aber alle denken ich Lese nur Wissenschaftliche Bücher (was eher nicht der fall ist) hier noch zwei andere Empfehlungen zum einem den sehr bekannten Roman Die Säulen der Erde von Ken Follett den ich bereits mehrmals gelesen habe und der mich immer wieder aufs neue fasziniert sowie mich förmlich hineinzieht in die Geschichte um Architektur, Liebe, Grausamkeit und Menschlichkeit wie es auf dem Buchrücken heißt und dem ich nur zustimmen kann.

Ein anderes Buch das ich vor einigen Jahren in die Hände bekommen habe ist Christopher s Moore „Die Bibel nach Biff“ selten habe ich so herzhaft lachen müssen beim Lessen eines Buches. Sicher nur geeignet für diejenigen die Religion nicht ausschließlich als ganz so ernste Sache verstehen …

Auch auf die Gefahr hin mich gleich ob eines zu langen Beitrages unbeliebt zu machen hier noch ein paar film Tipps:

Als erstes ein Tipp für bluevelvet aber auch alle andere „Das Rad der Zeit“ ein Dokumentar film von Werner Herzog der einen tiefen Einblick in das Ritual – die Kalachakra – Initiation durch seine Heiligkeit des Dalai Lama gewährt.

Ein andere Film vor allem für verliebte ist „9 Songs“ ein film ohne viel Handlung in dem es um liebe Rock Roll und Sex geht der nur etwa 60 minütige Film begleitet die beiden Hauptdarsteller bei ihren sexuellen „Obsessionen auf eine Art und weise die tiefe Einblicke gewährt und dennoch einfach wunderschön anzusehen ist (sicher kein film wie 9 ½ Wochen oder ähnliches).

An den nächsten Film habe ich mich erst vor einigen Wochen „herangetraut“ auch weil ich als er im Kino anlief gerade im Ausland war. Der Freie Wille von Matthias Glasner ich Weis nicht ob hier schon einmal über den Film diskutiert wurde würde mich aber über Kommentare gerade zu diesem Film freuen. Mich selbst hat er beeindruckt und tief berührt, selten ging mir und meiner Freundin mit der ich den film angeschaut habe so nah das wir erstmal stumm auf unserer Couch sitzen blieben bis der abspan völlig zu ende war…

Zum Abschluss noch zwei meiner persönlichen top ten Filme. Lost in Translation den die meisten sicherlich kennen und Garden State. Diese beiden „muss“ man einfach gesehen haben (-:
149. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 11.08.08 20:07

Hallo stephan_K.,

vielen Dank für deine speziell an mich gerichtete Empfehlung. Vor einigen Monaten hab ich mir "Sieben Jahre in Tibet" angesehen, in dem die Tibet-Zeit Heinrich Harrers dargestellt wird. Das fand ich recht beeindruckend und so schleiche ich immer, wenn ich mal zu den Saturnaliern gehe, um den Film "Kundun" herum, in dem es um das Leben des Dalai Lama bis zur Ankunft in Indien geht. Den Film über das Kalachakra-Ritual setze ich mir mal auf die Guck-Liste. Ein Film,der mich auch sehr interessiert, ist "Giant Buddhas". Dort ist die Zerstörung der beiden großen Buddhas von Bamiyan durch die Taliban Thema. In den Ferien habe ich natürlich auch ein wenig meinem Interesse an Meditation, Buddhismus etc. gefrönt. Aber davon berichte ich ein anderes Mal - jetzt heißt es erstmal wieder "Unterricht vorbereiten!". Sch***e aber auch!

VG Blue
150. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von skaw_amitskaw am 27.08.08 19:23

@ Bluevelvet:

Hi Blue,
nebenbei bemerkt habt Ihr da eine tolle Seite. Gerade dieser Thread beweist deutlich daß es halt auch in unserer Szene mehr Dinge gibt als nur "Das Eine".

Da Du Dich für Tibet interessierst hier einen etwas anderen Link aus dem Blog eines Freundes von von mir:

http://ungenannter.wordpress.com/tibet-links-zur-anderen-seite-von-shangri-la/

Auch ansonsten eine lesenswerte Site!

Liebe Grüße

Skaw
151. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.09.08 19:30

Hallo skaw,

zunächst vielen Dank für dein Lob des Forums. Ich sehe es auch so, dass es bei uns mehr als nur "das eine" geben sollte und auch gibt. Die von dir angeführte Seite habe ich bisher nur sehr oberflächlich durchsehen können. Das Thema Gehirn/Geist interessiert mich sehr. Ist ja z. Zt. ohnehin ein großes Thema. Ich habe mir vor einiger Zeit das Buch von

Matthias Wenke: Im Gehirn gibt es keine Gedanken. Kritik des Reduktionismus. Würzburg 2008

gekauft, aber leider auch noch nicht lesen können. Es ist äußerst niveauvoll geschrieben und argumentiert auf der Grundlage der phänomenologischen Ansätze von Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty.

Das Dalai-Lama-Buch der Trimondis hat, soweit ich weiß, kein sonderlich gutes Echo in der Fachwelt gefunden. Und Colin Goldner hat sich leider als geradezu fanatischer Eso-Hasser profiliert. Hat eben zu wenig meditiert.

VG Blue

152. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 21.09.08 11:40

Zu wenig meditiert hab ich natürlich auch, obwohl ich gerade versuche, da wieder Anschluss zu finden. Aber immerhin hab ich zu diesem Themenkreis in und seit den Sommerferien etwas geschmökert, z. B.:


Jiddu Krishnamurti: As one is. To free the mind from all conditioning. 2007

Diese 1955 im kalifornischen Ojai gehaltenen Reden mit anschließender Diskussion thematisieren das lebenslange Hauptanliegen des großen indischen Weisheitslehrers: den Menschen durch Meditation eine Möglichkeit zu totaler Freiheit zu eröffnen, und zwar einer Meditation jenseits von Autorität, Tradition und Methode. Ich mag seine frühen Texte, da sie mir etwas gehaltvoller als seine späteren zu sein scheinen.


Anschließend griff ich zu

Adyashanti: True Meditation. Discover the freedom of pure awareness. 2006

Adyashanti (i. e. Stephen Gray) ist für mich ein Zufallsfund. Er war 9 Jahre Schüler der bis dato fast unbekannten Zen-Lehrerin Arvis Justi, die ihn nach seinen Erleuchtungserfahrungen anregte, selbst als Lehrer aktiv zu werden. "True Meditation" ist ein wunderbares Buch, das auch eine vom Autor besprochene CD enthält. Adyashanti favourisiert zwei Wege meditativer Arbeit:

- Allow everything to be as it is
- Meditative self-inquiry

Wer sich für Meditation interessiert, sollte sich dieses schöne und anregende Buch nicht entgehen lassen.


Nach den Sommerferien ließ mir die Schule noch ein wenig Luft und ich las

Ayya Khema: Mystik ist kein Mysterium. 2001/2002

Als Ilse Kussel 1923 in Berlin geboren, floh die gebürtige Jüdin als 15-Jährige vor den Nazis und ließ sich nach einem bewegten Leben 1979 auf Ceylon zur buddhistischen Nonne ordinieren. Sie starb 1997 im Allgäu. Das genannte Buch basiert auf dem letzten Seminar, dass sie abhielt. Mich interessierte daran insbesondere ihre Beschreibung der verschiedenen Versenkungsstufen (Jhanas). Von den insgsamt 8 Stufen beschreibt sie 6 anschaulich und recht ausführlich. Informationen über die 2 fehlenden Jhanas holte ich mir aus ihrem Buch "Das Geheimnis von Leben und Tod". Diese Darstellungen haben mich sehr begeistert und meiner verloren gegangenen Meditationitis wieder etwas Auftrieb gegeben.


Im Moment habe ich wieder Klausuren zu korrigieren - und ab und an unterbreche ich dieses frustrierende Tun mit der Lektüre des

Tao Te Ching. Translation and annotation by Derek Lin. 2006. Second printing 2007.

Der besondere Wert dieser von einem gebürtigen Chinesen veröffentlichen Ausgabe ist der Paralleldruck von Text und Kommentar. Derek Lin legt seine Übersetzungsprinzipien offen und erläutert die 81 Verse des Tao Te King sehr treffend und oft überraschend. Dadurch eröffnet er neue Perspektiven auf einen alten und unerschöpflichen Text.

So, jetzt genug von den Höhen der Spiritualität. Ab in die Niederungen der Klausuren ...

VG Blue
153. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 18.10.08 12:49

Ich hoffe, es dürfen hier auch MAGAZIN-Lesetipps sein, lieber BLUEVELVET ...



Der BIZARRE MEDIEN VERLAG möchte ein neues Magazin auf dem Markt etablieren.


http://www.bondagemagazine.de/

Jedes Magazine wird eine Grundidee (z. B. Selfbondage, Keuschheitsgürtel, Gummibondage, Outdoorbondage, etc.) haben, zu welchem dann Sachartikel, Storys, Fotos, Links, etc. gedruckt werden! Der Fan eines bestimmten Themas dürfte also an dem Heft kaum vorbeikommen!

Viel Vergnügen damit! Ich wünsche euch zahlreiche Inspirationen. Ich kann das tolle (preiswerte!) Heft nur wärmstens empfehlen.
154. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Bulli31 am 19.10.08 20:05

Es geschehen noch Zeichen und Wunder!!!!!

Den heutigen Tag muss man rot im Kalender eintragen.

Der 19. Oktober 2008 ist der Wendepunkt.

Das Magazin "ML - Mona Lisa", das den Männern ständig nur den Schwarzen Peter für alles schlechte in der Gesellschaft zuschiebt, akzeptierte heute den negativen Einfluss frühkindliche Frauenförderung auf männliche Kinder und junge Männer.

War früher der Ruf nach getrennten Jungen- und Mädchenschulen noch der Ruf danach die brutalen Jungen von den lieben unschuldigen Mädchen fern zu halten, drehte sich das Magazin heute in Richtung der Ergebnisse der Männerforschung.
Die Jungen sollten nicht mehr in Klassen gepfercht werden, die von weiblichen Erzieherinnen geleitet oder nach Maßstäben der frühkindlichen Frauenförderung unterrichtet werden, so die erstaunliche Erkenntnis aus der heutigen Sendung. Jungen, die doch weiblichen Vorbildern und frühkindlicher Frauenförderung ausgesetzt werden, werden verhaltensauffällig und suchen sich z. B. in den Jugendorganisationen des rechten politischen Spektrums ihre Idole.
Das Thema und diese Erkenntnis zu senden, muss für das ML-Team eine große Überwindung gewesen sein.

Damit wendet sich ML - Mona Lisa von ihrem Glauben ab, mittels der Feminisierung der Gesellschaft bis hin zum Matriarchat, die gesamte Bevölkerung automatisch zu verbessern.
Der Weg die Jungen schon in frühen Jahren zu brechen, mit sympathischen Losern (z. B. Kafka) als Vorbilder zu drangsalieren, sie der erfolgreichen männlichen Vorbilder zu berauben uvm stellt sich anscheinend selbst für Frauen inzwischen als ein sehr fragwürdiges Konzept dar.

Als Interviewpartner im auch für Frauen verständlichen Beitrag wurde Frank Beuster gewählt, der gerade ein Buch zu dem Thema veröffentlichte. Das Interview machte aber nur ca. 20 Prozent des Beitrags aus.

Das Interview zu seinem Buch und seinen Thesen ist unter www.MonaLisa.zdf.de zu lesen.


155. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.11.08 17:04

Zunächst @ Bulli

das Phänomen, das du in deiner ML-Rezension hinweist, gibt es wirklich. Jahrelang gab es Mädchenförderung ohne Ende; jetzt dämmert selbst einigen Figuren auf den höheren Ebenen der Kultusbürokratie, dass die Jungen zu kurz gekommen sind, und es hagelt inzwischen Jungenförderungs- und -orientierungsprogramme. Abgesehen davon ist noch gar nicht klar, wie sich die hohe Zahl der alleinerziehenden Mütter auswirkt. Der Nachwuchs findet sich ja in der Regel in einem Mini-Matriarchat wieder.


Und was tat sich film- und buchmäßig bei mir? Am letzten Wochenende hab ich mir den Film Die Legende von Beowulf angesehen. Ich wollte mir mal wieder einen richtigen Helden-Klopperei-Film reinziehen. Der Film hat mir, obwohl er streckenweise ziemlich brutal ist, recht gut gefallen. Beowulf, der nordische Held, kommt in das von Grendel terrorisierte Königreich, tötet das Ungeheuer, kann aber der verführerischen Mutter von Grendel, einer Meerdämonin, gespielt von Angelina Jolie, nicht widerstehen (hätte ich bei Angelina wohl auch nicht können *gg*) und zeugt dabei, wie sich später herausstellt, einen furchtbaren Drachen, den er, inzwischen selbst König geworden, unter Opferung seines Lebens, töten muss. Am Ende bleibt offen, ob der neue König ebenfalls der Meerdämonin verfallen wird. Jungianer dürften an der Symbolk des Films ihre Freude haben.


Lektüremäßig ist mein Hunger nach dem Spirituellen offenbar ungebrochen. Der Zufall spielte mir das Buch von

Silvia Ostertag: Erleuchtung und Alltag. Erfahrungen einer Zen-Meisterin. Freiburg i. Br.: Herder Tb, 2008

in die Hände. Silvia Ostertag, die zunächst Schülerin von Graf Dürckheim und später von Willigis Jäger war, ist mir bereits als Autorin von "Einswerden mit sich selbst" (1. Aufl. 1981), der m. E. besten Anleitung zur Zen-Meditation, bekannt gewesen. In dem Buch "Erleuchtung und Alltag", das ein ausführliches Interview mit dem Theologen Michel Seitlinger ist, spricht sie zunächst über ihren Weg zum Zen, dann sehr detailreich über Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Meditation, anschließend über die Erleuchtung bzw. das Erwachen selbst und die Integration dieser Erfahrung in den Alltag. Mein Fazit: Dieses Buch - "Erleuchtung und Alltag" - ist einfach nur klasse und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite restlos begeistert. Vor allem das Kapitel über das Erwachen selbst ist unvergleichlich. Mein inneres Sensorium sagt mir, dass dort jeder Satz stimmt. Wer sich für Meditation interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen, am besten auch kaufen - kostet es doch lediglich 8,95 €.

Blue
156. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 20.11.08 20:04

Klingelingggg ...! - "Herr Bluevelvet, wir haben heute mittag ein Paket vom Urwald für Sie angenommen." - "Oh, vielen herzlichen Dank." - Gut dass die braven Nachbarn nicht wissen, was in dem Paket steckte:

Vera Wolf: Spanking. Geschichten einer gelebten Sehnsucht. Norderstedt: BoD 2007, 121 Seiten

Ratsch, das Paket geöffnet, die Rechnung geprüft und angefangen zu lesen ...

Vera Wolf, laut Klappentext Pseudonym eines Paares, das sich in der Forenwelt kennen gelernt hat, schreibt - ich bleib beim Singular - sehr einfühlsam über Wege zur Leidenschaft des Spanking, über verwirrende Gefühle, den Umgang mit Ambivalenzen und nicht zuletzt über die Liebe, deren einer Ausdruck eben das Spanking sein kann. Das Flair der Geschichten ist sehr erotisch und man merkt, dass dort nicht allein das Kopfkino am Werk war. Die Geschichten selbst sind nicht sehr lang, was meiner momentanen Zeitknappheit ebenso entgegenkommt wie meinem zur Zeit herabgesetzen Leseatem.

Durchweg also ein sehr schönes Buch!

VG Blue
157. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 22.11.08 03:25

... und ich kann ´Foren-Autoren´, die ein gewisses Niveau schreiben, immer wieder nur animieren, mit BOD ihr erstes Buch auf den Markt zu bringen.
158. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 30.12.08 19:37

In der Weihnachtswoche war ich leider krank und musste das Bett hüten. Was weiß ich, wofür das die Strafe war - auf jeden Fall kam ich aber, als es mir besser ging, auf die Idee, mal etwas zu lesen, was mich vielleicht moralisch bessern könnte (ich weiß, klappt eh nicht), nämlich

Romano Guardini: Tugenden. Meditationen über Gestalten sittlichen Lebens. 1963/2004, 183 Seiten

Romano Guardini, 1885 - 1968, war u. a. Professor für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie in München. Bisher kannte ich von ihm "Der Tod des Sokrates" (1943/2001), m. E. das beste Buch zu Sokrates überhaupt, und "Die Lebensalter" (1953/2001), was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch wenn der Begriff der Tugend etwas verstaubt klingt, so macht schon ein kurzes Nachdenken klar, dass es im menschlichen Zusammenleben nicht ohne sie geht. Guardini behandelt die Tugenden aus einer durchgängig christlichen Perspektive und durchdringt sie bis zu den metaphysischen Hintergründen. Seine Ausführungen sind nicht immer leicht zu verstehen und haben oft etwas tief Christlich-Schicksalhaftes, so dass ich mich streckenweise nach der Klarheit und Weite von Vedanta, Buddhismus und Jiddu Krishnamurti sehnte. Ich zähle, um einen Eindruck von Guardinis Themenvielfalt zu vermitteln, einfach die Kapitel des Buches auf:

Vorbemerkung, Vom Wesen der Tugend [Hier kommt u. A. die "Ordnung" zur Sprache.], Wahrhaftigkeit, Annahme, Geduld, Gerechtigkeit, Ehrfurcht, Treue, Absichtslosigkeit, Askese, Mut, Güte, Verstehen, Höflichkeit, Dankbarkeit, Selbstlosigkeit, Sammlung, Schweigen, Die Gerechtigkeit vor Gott.

Die Mühe, sich durch ein vielleicht nicht ganz zeitgemäßes Thema, dazu noch dargeboten in einer Sprache, die nicht mehr ganz die unsere ist, zu arbeiten, hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt.

Wer sich dem Thema "Tugenden" etwas moderner widmen möchte, mag es mit dem Buch von

Andre Comte-Sponville: Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben. Ein kleines Brevier der Tugenden und Werte. 1995/1998, 392 Seiten

versuchen. Der Autor, Jahrgang 1955, ist ein solider französischer Atheist von der Sorbonne und bearbeitet sein Thema ebenfalls lebensnah und gründlich, spricht dabei aber stärker als Guardini die Sprache der heutigen Zeit. Kein Wunder, dass "Ermutigung zum unzeitgemäßen Leben", als es 1996 auf Deutsch erschien, sofort zum Bestseller avancierte.

Blue
159. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 07.02.09 21:58

Kann nicht einmal einer diesen schönen Thread wiederbeleben? Ist denn wirklich nur noch Interesse für absurde Threads da, in dem Leute sich zerfleischen ..?
160. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 17.03.09 01:41

Hallo Ihr Lieben!

Ein Buch von Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Ein paar Hörproben:


Link in der Adressenleiste folgenderweise ändern: hinter "results" einen Schrägstrich und ein Fragezeichen entfernen.


Feuchtgebiete Hörproben



Ein paar Interviews:


Feuchtgebiete Interviews



TV Total Feuchtgebiete Interview



Ein herzhaftes Buch, so wie sich das anhört.


Rezensionsnotizen


( keine Linkänderung notwendig )

Ich glaub´ ich kauf mir das mal - lach -.

( Übrigens:
Gibt´s jetzt auch als französische Übersetzung.
Mal gespannt, wie die ewigrasierten, vollparfümierten Modefranzösinnen dieses Buch finden. )

Herzlichst!

Muwatalis

161. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von NotHelpless am 17.03.09 23:17

Servus zusammen....
Ich bin gestern per Zufall auf den Film : "Adam´s Äpfel" gestossen und hab ihn mir auch postwenden angesehen. Ein wirklich sehenswerter skandinavischer Film.


Der Film Adams Äpfel ist eine Groteske des dänischen Regisseurs und Drehbuchautors Anders Thomas Jensen aus dem Jahr 2005. In Dänemark startete der Film am 15. April 2005 und lief anschließend auf verschiedenen Filmfestivals auf der ganzen Welt (u.a. im Rahmen des Fantasy Filmfests in Deutschland). In Deutschland kam der Film am 31. August 2006 in die Kinos.


Ivan ist ein Pfarrer jener Natur, die missionarischen Eifer mit unbedingter Güte und grenzenlosem Verständnis für die sündhafte Welt in sich vereint. Auf seinem ländlichen Anwesen hat er es sich zur Aufgabe gemacht, ehemalige Straftäter auf Bewährung zu bekehren. Zu einem Kleptomanen und Vergewaltiger mit Alkoholproblemen und einem Tankstellenräuber gesellt sich der Neonazi Adam. Auf die Frage des Pfarrers, welche Aufgabe er im Zuge seiner Resozialisierung erfüllen wolle, antwortet Adam voller Sarkasmus, einen Apfelkuchen backen zu wollen, nicht ahnend, dass der Geistliche ihn ungerührt beim Wort nimmt. Adams Aufgabe besteht also darin, den Apfelbaum vor der Kirche zu pflegen, um aus den Äpfeln später einen Apfelkuchen backen zu können.

Es beginnt ein Kampf zwischen Ivan und Adam, der nichts unversucht lässt, die Grenzen der Güte des Pfarrers auf die Probe zu stellen. Im Laufe des Gefechts um Gut und Böse offenbart sich, dass es im Grunde Ivan ist, der Hilfe benötigt: Er wurde als Kind vergewaltigt, hat einen behinderten Sohn, seine Frau brachte sich um, er selbst leidet an einem Tumor. Ivan sieht seine Schicksalsschläge jeweils als Versuchung des Teufels, denen er mit Gottes Hilfe standhalten muss. Das gilt seiner Meinung nach auch für „Adams Äpfel“: Der Apfelbaum wird zunächst von Krähen in Beschlag genommen, dann von Würmern befallen, schließlich brennt er nach einem Blitzschlag ab. All das interpretiert Ivan als Werk des Teufels, der Adams gute Tat der Läuterung, das Backen des Apfelkuchens, verhindern möchte.

Adam nutzt die innere Zerrissenheit Ivans aus und schafft es, den Pfarrer mit Verweis auf das Buch Ijob davon zu überzeugen, dass nicht der Teufel sie prüfe, sondern dass Gott es ist, der ihn, den Pfarrer, hasst und bestraft. In dem Moment, in dem der Pfarrer den Glauben an das Gute verloren hat, bricht die relative Ordnung der kleinen Gemeinschaft zusammen und die Ereignisse in der Pfarrei wachsen zu dramatischen Turbulenzen an, in denen Ivan nach einem Kopfschuss schwer verletzt und ohne Hoffnung auf Rettung ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nun ist es ausgerechnet Adam, der sich für das Schicksal der gestrandeten Existenzen um ihn herum verantwortlich fühlt. Mit einem letzten verbliebenen Apfel vom abgebrannten Apfelbaum backt er einen Apfelkuchen und bringt ihn Ivan. Es stellt sich heraus, dass der Tumor in Ivans Gehirn herausgeschossen wurde. In der letzten Sequenz begrüßen Ivan und der ehemalige Skinhead Adam, der nun lange Haare hat, zwei neue Straftäter in der Pfarrei.




Kann nur noch mal sagen, das der Film wirklich sehenswert ist. Mich zumindest, hat er wirklich beeindruckt.
Liebe Grüße NH
162. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 18.03.09 00:23

Hallo Unhilflose!

Ich hab`den Film noch nicht gesehen,aber zahllose andere Werke dieser Prägung. Ich kann nur sagen:

Willkommen im Club.

Das ist wirklich etwas,was verloren gegangen ist;sich auseinanderzusetzen mit dem scheinbar Fremden,

mit dem Undenkbaren,auch und gerade auf dem Fundament der scheinbar gefestigten "Moral".

Viel zu selten beschäftigt man sich heutzutage mit derlei,auch inneren, Konflikten und landet

mehr und mehr in der Belanglosigkeit. Jedenfalls danke für den Filmtipp,mir geht da so gerade ein

ähnlicher dänischer Film durch den Kopf,der mich beeindruckt hat...ich hab aber jetzt nicht den Titel

parat.

Ich bin kurz davor zu fordern: HÖRT AUF BILD ZU LESEN UND RTL ZU SCHAUEN UND NEHMT BÜCHER

UND GUTE FILME ZUR HAND!

Hach ja, der Wunsch ist der Vater des Gedankens.

Liebe Grüße,

Black Panter
163. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von NotHelpless am 02.04.09 00:33

Denke, das der Film mich so berührt hat, weil auf uns Menschen aufbaut. Auf unsere Schwächen, Vorurteile und unseren Eigennutz....auf die selten Menschen, denen das Leben übler mitspielt, als wir uns vorstellen können und die trotzdem (oder gerade deswegen) andere annehmen wie sie sind und nur das Gute sehen...alles andere außer acht lassen. Könnte jetzt wirklich einen endlosen Monolog führen, aber ich schließ mich Panter einfach nur an und hoffe, das mehr Menschen die dicken Wälzer und Hollywoodfreien Filme beachten und schätzen lernen
164. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 03.04.09 21:38

Auf Seite 6 dieses Threads habe ich Ken Wilbers "Integral Vision" vorgestellt. Jetzt ist die deutsche Übersetzung erschienen:

Ken Wilber: Integrale Vision. Eine kurze Geschichte der integralen Spiritualität. München: Kösel. 2009. 230 Seiten

Die deutsche Ausgabe ist ebenso schön wie das amerikanische Original gestaltet und kostet 16,95 €. Für die tolle Aufmachung ist das sehr preiswert; das geht vermutlich nur, weil es, lt. Angabe im Buch, in der Slowakei gedruckt wurde.

VG Blue

165. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 13.04.09 00:43

Hurra! Der sympathische MIRADOR hat auch endlich etwas eigenes auf dem Markt!

DER WEISSE TEUFEL!

http://www.amazon.de/weisse-Teufel-Schat...39576256&sr=1-1

Ich kann die tolle Story wirklich nur wärmstens empfehlen. Ich denke, sie funktioniert genau wie mein EIN LÄCHELN IN DER DUNKELHEIT auf zweierlei Ebenen. Der ´normale´ Leser kommt durch Spannung, Charektere und eine gut konstruierte Story auf seine Kosten, während der Bondage-Fan zahlreiche Stellen hat, die sein Herz höher schlagen lassen werden (Zwangsjacken, Ketten, Kerker, etc.).

SUPI ERFOLG, LIEBER MIRADOR!
166. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 15.04.09 01:30

Hallo Ihr Lieben!

Habe wieder ein Büchlein entdeckt:

"Männer muss man schlagen"

Autor: Ingo Appelt

Oder das ganze auf DoppelDVD oder 4 CD´s.

Wer sein Programm noch nicht kennt:

Ein paar wahre Worte über "Männer"!

Wer es kennt, der nickt jetzt wahrscheinlich.

Herzlichst!

Muwatalis

167. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 19.04.09 20:39

Und wie sieht es lektüremäßig bei mir aus? Schlecht ist noch bescheiden ausgedrückt. Das letzte Buch, dass ich komplett durchgelesen habe, war (in den Weihnachtsferien!)

Jiddu Krishnamurti: Krishnamurti`s Journal. London 1991, 100 S.

Krishnamurti (1895 - 1986) hat drei Mal in seinem Leben Tagebuch geschrieben:

- "Das Notizbuch" (Krishnamurti`s Notebook - 1961/62)
- "Krishnamurti`s Journal" (nicht übersetzt - 1973 u. 75)
- "Selbstgespräche. Das letzteTagebuch" (Krishnamurti to himself. His last Journal - 1983)

Das von mir jetzt gelesene "Krishnamurtis Journal" bringt in erster Linie Erinnerungen an gesehene Landschaften, Begegnungen mit Menschen und philosophische bzw. spirituelle Reflexionen, darin z. B. den "Gedanken zum Leben" ("Commentaries on living") durchaus verwandt. Er versteht es z. B., die Armut in der Menschen in Indien mit wenigen Worten zu schildern, ohne ihnen die Würde zu nehmen. Das Buch ist mit nur zwei Seiten pro Tagebucheintrag gut zu lesen, aber sicher keine Zwischendurchlektüre im Berufsstress. Lesenswert ist dieses kleine Buch aber nicht nur der Inhalte wegen, sondern auch wegen der wunderschönen dichterischen Sprache.

Einen völligen Kontrast zu "Krishnamurti`s Journal" bilden die beiden Filme, die ich in den Osterferien auf DVD gesehen habe: "Wanted" und "I am Legend".

In Wanted gerät der harmlose und von seiner Vorgesetzten drangsalierte Verwaltungsangestellte Wesley in die Fänge einer Organisation, die ihn zu einem Auftragskiller ausbildet - vorgeblich um den Tod seines Vaters rächen zu können, aber auch, um Leute zu liquidieren, die vom "Schicksal", das sich durch einen riesigen Webstuhl äußert, dazu ausersehen sind. Natürlich stellen sich im Laufe des Films die Sachverhalte ganz anders dar. Die Story des Films ist nicht schlecht, der Film spannend und Angelina Jolie in der Rolle der Fox eine Augenweide. Ok, letzteres ist Geschmacksache, aber ich steh nunmal auf Angelina. Allerdings ist der Film über Strecken auch eine Orgie der Gewalt - kein Wunder, dass er unter FSK 18 fällt.

Der nächst Film, I am Legend, ist ganz anderer Natur. Ein Virus, das zunächst als Wunderwaffe gegen den Krebs angepriesen wird, erweist sich als Menschheitskiller. In einem menschenleeren New York sucht der Militärarzt Robert Neville (vorzüglich gespielt von Will Smith) nach Überlebenden und forscht nach einem Gegenmittel. Darüber hinaus muss er sich mit äußerst aggressiven Mutanten herumschlagen. Er trifft auf eine Frau und deren Sohn, denen er am Ende des Films das letztlich gefundene Gegenmittel in die Hand drückt, bevor er sich, als die Mutanten sein Labor zerstören ... - Will ja nicht alles vorwegnehmen. Auch diesen Film finde ich recht sehenswert, wobei die erste Hälfte des Films m. E. stärker ist als die zweite.

So long
Blue
168. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 23.04.09 15:54

Hallo Ihr Lieben!

Ein Buch diesmal wieder:

"Vulva - Die Enthüllung des ,unsichtbaren´ Geschlechts" von Mithu Sanyal im Wagenbach Verlag.


Taz


AspekteZDF



Schweinerei!
Wie konnte die Vulva so in Vergessenheit geraten?
Das muss sich wieder ändern!!!!!

Herzlichst!

Muwatalis

169. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 27.04.09 23:10

Hallo Ihr Lieben!

Und noch ein Buch:

Zitat buchhandel.de:

"Pursch, Günter
Das parlamentarische Schimpfbuch
Stilblüten und Geistesblitze unserer Volksvertreter in 60 Jahren Bundestag"

Buchhandel


NDRKulturjournal


Video unten rechts!

"Wiederholung dieser Sendung
30.04.2009 01:30 Uhr
Kulturjournal
Neues aus der Kulturszene und vom Büchermarkt"

ARDRadio


Lachen ist Gesund!

Herzlichst!

Muwatalis

170. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 30.04.09 10:53

HIHO!

Paul Auster hat wieder zugeschlagen. Ja,ich weiß,er hat auch viel Mist geschrieben,aber WENN ihm was

gelingt ("Timbuktu","Mr. Vertigo","Die Musik des Zufalls") dann schreibt er uns locker an die Wand.


"MANN IM DUNKEL" (Rowohlt-Verlag 2008,ISBN: 978 498 00080 6)

Aus dem Klappentext:


"Der 72-jährige August Brill,ehemals Literaturkritiker und Lebemann,liegt morgens um drei in einem dunlen Zimmer-ein Schlafloser,von Erinnerungen getrieben und von seinen Phantasien.

Er glaubt sich allein mit seinen Nachtgedanken,doch auch seine Tochter und seine Enkelin liegen wach,jede für sich,beide mit gebrochenem Herzen

Schwebend zwischen Traum-und Wachzustand,spinnt der alte Mann sich eine Geschichte zusammen:

Ein junger Mann erwacht in einem tiefen Erdloch. Wie er hineingekommen ist,weiß er nicht-auch nicht,wie er je wieder herausgelangen soll,aus dem Loch und aus jener merkwürdigen Uniform,die er am Leib trägt.

Bei Tagesanbruch findet er sich auf einer einsamen Landstraße wieder,mit einer geladenen Pistole im Gepäck und dem Auftrag,im Namen der Sezession jenen zweiundsiebzigjährigen Witwer zu erschießen,dessen Kopf diese wundersam verkehrte Welt entspringt;ein Amerika im Krieg gegen sich selbst,..."


Es gibt Bücher,die gehen tief,die berühren sowas wie die "Seele",die erschüttern.

Das ist so ein Buch.

Viel "Spaß" damit. (....und nein Nadinchen,da gibt`s keine schmutigen Sachen drin....sorry,aber das konnt`ich mir nicht verkneifen.

)


Black Panter
171. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 03.05.09 14:04

Vor wenigen Tagen stieß ich auf das Buch von

Haruki Murakami: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede. Köln: Dumont 2008. 165 Seiten,

das zuerst 2007 in Tokyo erschienen ist, und habe es sofort gelesen. Der japanische Schriftsteller Haruki Murakami - bei uns besonders durch "Kafka am Strand" bekannt geworden - beschreibt in seinem Buch über das Laufen sowohl die Urprünge seines schriftstellerischen Schaffens als auch seiner Leidenschaft für das Langlaufen. Im Mittelpunkt steht natürlich das Laufen und die Selbsterfahrung, die der Autor dabei macht. Man erfährt von seinem Training, seine Erfolgen und Niedrlagen, seinen Reflexionen rund um das Laufen und das später hinzukommende Triathlon-Training und natürlich auch von seinem Leben als Schriftsteller. "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" ist ein schönes, ja z. T. weises Buch und es machte mir Freude, dem Autor auf seinen Wegen des Trainings und der Wettkämpfe (Marathon-Läufe) zu folgen. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich vor vielen Jahren, trotz Asthmas, selbst gelaufen bin, und manche der geschilderten Schwierigkeiten rund um das Laufen selbst erlebt habe.

VG Blue
172. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 05.05.09 19:26

Welcher Freund schöner und gelungener Sprache würde nicht auf einen Titel wie "Wörterleuchten" fliegen? So ging es mir mit dem Buch von

Peter von Matt: Wörterleuchten. Kleine Deutungen deutscher Gedichte. München. Carl Hanser 2009. 220 Seiten

Der Schweizer Altmeister der Literaturwissenschaft präsentiert in diesem Band 60 kürzere Gedichte aus der Zeit zwischen dem 14. Jahrundert und heute. Ein Heinrich Hetzbold von Weißensee findet sich darunter, Goethe natürlich und Schiller, Günter Eich, Bert Brecht und Paul Celan, letzterer mit der ziemlich hermetischen "Todesfuge". Peter von Matt bietet hier "kleine Deutungen" von zumeist 2 Seiten je Gedicht und wählt dabei ganz verschiedene Zugriffe und Schwerpunkte. Urprünglich interessierte mich dieses Buch als Ideensteinbruch für meine Unterrichtsvorbereitungen, nach dem heutigen Durchblättern merkte ich, dass es auch eine schöne, ja vergnügliche Lektüre darstellt.

VG Blue

173. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 07.05.09 10:29

Hallo Blue,Tach alle anderen!


"Wörterleuchten",wirklich ein schönes Wort,und ein schöner Tip. Ich fürchte nur,daß ich die meisten Sachen kenne.

Aber wenn`s bei uns in der öffentlichen Bücherei landet,werde ich mal einen Blick reinwerfen.

Ich habe gestern wieder einmal "KATZENWIEGE" von Kurt Vonnegut gelesen.


"Eine Welt erstarrt zu Eis.Weder durch die Selbstzerstörung des Menschen,wie T.S.Eliot sie prophezeite,

noch mit einer gigantischen Katastrophe,wie Ezra Pound meinte,wird die Welt untergehen-sondern still,

unheimlich still und stumm,eiskalt wie der Kosmos selbst ("Welt am Sonntag")

"Vonneguts Bücher sind Kabinette der Absonderlichkeiten,der Monster,der Raritäten.

Er entlarvt unsere Welt als Scheinwelt,in der jeder sich und den anderen was vormacht,obwohl

alle im Dunkeln tappen." ("Nürnberger Nachrichten")


Ganz "nebenbei" geht`s auch um den "BOKONONISMUS",der einzigen "Religion" mit

der ich mich anfreunden könnte,denn,wie Bokonon sagt:

"Lebe mit Foma (harmlose Unwahrheiten),das macht dich gütig und mutig und gesund und glücklich."

(Schriften des Bokonon,I,5)


Sonnige Grüße,

Black Panter
174. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 07.05.09 21:23

Hi Black Panter,

ja, bei "Wörterleuchten" war es zunächst eindeutig der Titel, der mich anzog. So einen Titel muss man erst einmal erfinden! Gut an dem Buch finde ich auch, dass es nicht nur bekannte Autoren mit bekannten Gedichten zu Wort kommen lässt, sondern auch verstecktere literarische Perlen präsentiert.


Und:

> "Lebe mit Foma (harmlose Unwahrheiten),das macht dich gütig und mutig und gesund und glücklich."

Das klingt ein wenig nach einer Philosophie des Als-Ob, also nach einer vielleicht etwas närrischen Weisheit. Und manchmal erscheint mir das Leben überhaupt wie eine große Narrheit, der wir mit unserer kleinen Weisheit ein wenig Sinn aufzupfropfen versuchen.

Heute war mein Schultag Sche**e. Deshalb einen doppelten Dank für deine Rückmeldung.

VG Blue

175. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 09.05.09 13:01

Hallo Blue!

"Das klingt ein wenig nach einer Philosophie des Als-Ob, also nach einer vielleicht etwas närrischen Weisheit. Und manchmal erscheint mir das Leben überhaupt wie eine große Narrheit, der wir mit unserer kleinen Weisheit ein wenig Sinn aufzupfropfen versuchen."


So seh`ich das,als alter fatalistischer,humanistischer,Terrarist.


"Heute war mein Schultag Sche**e. Deshalb einen doppelten Dank für deine Rückmeldung."


Da nicht für,Blue,da nicht für....






Sunny greetings,

Black Panter
176. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 09.05.09 15:16

> Da nicht für,Blue,da nicht für....

Joo, bist ja auch nicht schuld daran.

VG Blue

177. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 16.05.09 21:22

Da ich bekanntlich auf halbnackte Kloppereiweiber in antikisierenden Sex-Shop-Klamotten stehe, habe ich mir heute, sozusagen zur Belohnung für den ganzen Schulsch**ß, die erste Staffel von Xena genehmigt - man gönnt sich ja sonst nichts, jedenfalls nicht in Abi-Zeiten. Hab dann auch gleich die erste Folge, "Schatten der Vergangenheit", angesehen und war sehr erbaut davon: spannend, erotisch und sogar moralisch wertvoll , bei gleichzeitg möglicher Freude am Bösen der arroganten Bösewichter , die dann gerechterweise gedemütigt werden usw. Hat also Spaß gemacht zu sehen. Ich glaub, ich werd mir jetzt jeden Tag eine Folge davon ansehen. *gg*

VG Blue
178. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 14.06.09 20:23

Ich möchte gerne die DVD MARTYRS empfehlen!

Selten hat mich ein Film dermaßen beeindruckt. Er beschreibt mit einer unglaublichen Intensität und vor allem realistisch die Gewalt, die Menschen Menschen antun können. Kein Vergleich zu Tarantino - Filme, in denen die Gewalt dem Zuschauer Spaß macht.

Der ´Höhepunkt´ des Films war für mich die Szene, als eine junge Frau eine andere aus einem Kerker befreit. Abgemagert, in Ketten gelegt, mit unzähligen Wunden am Körper, dem Wahnsinn verfallen.

Ich bin mir nicht sicher, in wieweit man den eindringlichen Film Fans von Kerkergeschichten empfehlen kann. Der eine wird begeistert sein, dem anderen wird die Lust auf Kerkerstorys vielleicht für immer vergehen ...
179. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 16.06.09 20:49

Hi Titanic,

das klingt ja fast wie ein Werbefilm für Amnesty. Ne, ne, ich steh, glaube ich, doch nicht so auf ausgemalte Grausamkeit - da ist mir eine ehrliche Klopperei lieber.

Entsprechend begeistert bin ich immer noch von Xena, einer Serie, bei der es weniger um Klopperei bloß um der Klopperei willen geht, sondern vor allem um Beziehungen, Gefühle und Moral. Inzwischen bin ich bei der zweiten Staffel angelangt. Heute gab es einen "Kampf mit dem Schicksal". Das Thema war, etwas allgemein formuliert: Wie wäre die Welt und wo stünde ich selbst, wenn ich anders entschieden hätte? Ganz gewiss wäre ich bei anderen Entscheidungen ebenfalls schuldig geworden und dem Bösen nicht entgangen. Viele wunderbare Fotos von Xena und ihrer Gefährtin Gabrielle findet ihr übrigens hier.

VG Blue
180. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 16.06.09 21:08

Tach auch!

Ja,Xena ist schon ein Phänomen,auch wenn ich gestehe damit nicht all zu viel anfangen zu können.

Ich bin Schlimmeres gewohnt....

Ich muß mal beizeiten die wirklich scharfen Sachen auspacken. Ich fürchte nur das landet im "Erwachsenen-Board".....

Was mich einmal die Woche fernsehmäßig erfreut,ist "Dr.House"

Da kann ich mich zurücklegen und lachen.

Heute abend,21:15 Uhr,RTL.

Ich wünsch euch was,

Black Panter
181. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 29.06.09 15:16

Hallo Ihr Lieben!

Kopp Verlag:

Udo Ulfkotte:

"Vorsicht Bürgerkrieg! Was lange gärt, wird endlich Wut"

Artikel über Buch


Aus Sicherheitsgründen gebe ich mal keinen Kommentar ab.

Ich kann dazu nur sagen, das ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit allein durch meinen Wohnungswechsel ahnungslos in einen Stadtteil gezogen bin, der in der Privatwirtschaft auf einer "schwarzen Liste" steht, so dass ich bei der Erstbestellung bei einem Versandhaus zuerst nicht auf Rechnung kaufen konnte.
Erst nach kräftigem Nachbohren wurde mir der Wohnort als "möglicher Punkt der Kundeneinschätzung" angegeben, weil alles andere in Ordnung war.

Herzlichst!

Muwatalis

182. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Bulli31 am 08.07.09 23:21

Nie wieder vergriffene Bücher:
ODM / EBM


183. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 08.07.09 23:39

Lach.....

Dann kann ich mein Antiquariat ja zumachen.


Sonnige Grüße,

Black Panter
184. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 26.07.09 14:00

Hallo ihr Lieben!

Heute abend kommt,nach langer Zeit,endlich mal wieder ein Klassiker im Fernsehen:

ARTE,20:15 Uhr

Louis Malles,"VIVA MARIA".

Brigitte Bardot und Jeanne Moreau in hinreißendem Outfit,ein Muß für Cineasten!

Viel Spaß,

Black Panter
185. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 26.07.09 18:19

Hi Black Panter,

ist das nicht der Film, in dem die beiden Mädels hinter `nem MG stehen und wie die Weltmeister(innen) rumballern?

VG Blue

186. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 27.07.09 00:01

Doch.


In Neuauflage gibt`s den mit Selma Hayek und Penelpope Cruz.... REVOLVER,glaub`ich...

Zum Fingernägelkauen....

Black Panter
187. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 27.07.09 13:36

So, mit den Xena-Boxen 1 - 4 bin ich jetzt durch. Unsere beiden Heldinnen, Xena und Gabrielle, sind unter Caesar gekreuzigt worden und befinden sich in ihren Astralalleibern auf dem Weg ins Jenseits. Wird Zeit, dass die Boxen 5 und 6 erscheinen. Ist ja nicht zum Aushalten ohne meinen täglichen Xena-Dope.

VG Blue

188. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 29.07.09 13:18

Hallo zusammen!

Also im "Sommerprogramm" gibt es manchmal echte Perlen.

Auf Bayern 3 startet heute um 23:40 Uhr eine siebenteilige Musikdokureihe und zum Anfang gibt`s

direkt einen Knaller:

AUF TOUR MIT J.J.CALE-TO TULSA AND BACK,

und wer einen Rekorder hat kann um 0:50 Uhr auf 3Sat einen Klassiker aufnehmen den ich gar nicht

vorstellen muß:

DIE MARX-BROTHERS,SKANDAL IN DER OPER

Viel Spaß wünscht,

Black Panter
189. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Gummimike am 02.08.09 23:50

Mittwoch den 5.8.09 auf Comedy Central um 22.35
Testees.
Peter und Ron testen Keuschheitsgürtel mit Innenleben.
Nicht ernst gemeint aber die keuschheitshosen sehen recht witzig aus.
190. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.09.09 18:43

Gestern abend hab ich mir in unserem Buchtempel das neue gerade erschienene Buch von

Albrecht Müller: Meinungsmache: Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen. München: Droemer 2009. 447 Seiten. 19,95 €

gekauft. Albrecht Müller, der u. a. Leiter der Planungsabteilung im Kanzleramt von Brandt und Schmidt war, hat sich bereits durch seine Bücher "Die Reformlüge" und "Machtwahn" profiliert und betreibt den kritischen Blog

http://www.nachdenkseiten.de/.

Ein erster Blick in Müllers Ausführungen zeigt, dass es ein sehr wichtiges Buch ist, das vermutlich auch zur rechten Zeit kommt und dem ein gewisser medizinischer Wert, vor allem bei morgendlicher Lektüre, nicht abzusprechen ist: Es treibt einem unweigerlich den Blutdruck in die Höhe. Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass es keine Lektüre für die Zeit vor dem Einschlafen ist, denn die Aktivierung von Wut, Hass und Empörung über das, was die im Untertitel genannten Kräfte mit uns anstellen, ist garantiert.

Ansonsten stapeln sich bei mir die ungelesenen Bücher. Ein weiteres Beispiel ist

Rüdiger Safranski: Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft. München: Carl Hanser 2009. 344 Seiten. 21,50 €

Auch dieses Buch würde ich gerne lesen, schaff es aber z. Zt. überhaupt nicht. Was hab ich an der Bücherfront überhaupt geschafft? Nicht viel, aber vor den Sommerferien immerhin von

Adyashanti: The End of Your World. Uncensored Straight Talk on the Nature of Enlightenment. Boulder: SoundsTrue 2008. 218 pages.

Dieses Buch behandelt alle Fragen, die sich im Zusammenhang mit der Erfahrung des Erwachens, der Erleuchtung etc. ergeben. Es ist einfach nur klasse und jeder, der sich für spirituelle Fragen interessiert, sollte es unbedingt lesen.

So weit erstmal. Falls ich die Zeit dazu finde, schreibe ich nachher oder morgen oder übermorgen hier noch weiter.

Blue


[Edit]: Numerus-Fehler korrigiert. - Blue
191. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 08.09.09 19:20

Hi Blue,

hallo liebe Mitleser!

Hab `bei Dennis Scheck auch jenes mitnkommen:

Rüdiger Safranski: Goethe und Schiller. Geschichte einer Freundschaft. München: Carl Hanser 2009. 344 Seiten. 21,50 €

Ich werd`s lesen. Und sei es auch nur,um meine,jaja...wissenschaftlich fundierte Meinung

über den über den überschätzten Geheimrat wieder bestätigt zu finden...

Momentan huldige ich wieder der Bücherfresserei,also rechnet in absehbarer Zeit mit

Buchempfehlungen des

Black Panters
192. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.09.09 19:32

Wie bitte? Was muss ich da lesen? "überschätzten Geheimrat"? Kennst du nicht die Jahrhunderte alte Hierarche?

- erst Jesus
- dann Sokrates
- dann Goethe

Dann ne Weile nix und dann der Rest. Ich gestehe: Für viele kommt hinter Jesus noch der Dalai Lama, und wer zu viel Lindenstraße geguckt hat, schiebt vielleicht noch den "Konfuse" ein, aber die traditionelle Hierarche ist doch wohl die obige mit dem Weisen von Weimar an der dritten Stelle. *ggg*

Howgh
sprach
Blue

193. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 08.09.09 19:42

Zitat
Wie bitte? Was muss ich da lesen? \"überschätzten Geheimrat\"? Kennst du nicht die Jahrhunderte alte Hierarche?

- erst Jesus
- dann Sokrates
- dann Goethe

Dann ne Weile nix und dann der Rest. Ich gestehe: Für viele kommt hinter Jesus noch der Dalai Lama, und wer zu viel Lindenstraße geguckt hat, schiebt vielleicht noch den \"Konfuse\" ein, aber die traditionelle Hierarche ist doch wohl die obige mit dem Weisen von Weimar an der dritten Stelle. *ggg*

Howgh
sprach
Blue



Blue,bist du des Wahnsinns fetteste Beute?

Ich gestehe,im Studium hat mir am meisten die Auseinandersetzung mit den Prof`s und Doktoren

(von denen wir ja jetzt wissen,daß sich einige mit Geld...aber das ist ein anders Thema...) über den

Geheimrat Spaß gemacht. Hätte ich nicht einen,zwar nicht meine Meinung teilenden,aber

immerhin nicht verborten und anderen Ansichten gegenüber aufgeschlossenen "Doktorvater" gehabt,

ich wäre nach drei Semestern,spätestens,der Uni verwiesen worden

Kungfuzius...grins....tja,wär schön,wenn du zum Treffen kommen könntest.

Sonnige Grüße,

Black Panter
194. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.09.09 22:10

"The man [...] who dominates the German culture like a colossus, is Goethe. Almost singel-handedly he gave Germany a literature to be proud of, comparable with anything the Fench, the English or the Italians can offer. [...] He contributed new and extraordinary things in poetry, novels, drama, travel writing, autobiography." (p. 51)

Dieses Zitat findet sich in einem kleinen Büchlein, das ich am letzten Wochenende mit Genuss gelesen habe:

Stefan Zeidenitz/Ben Barkow: Xenophobe`s Guide to the Germans. London 1993/2009. 87 pages

Dieses kleine, frech geschriebene Buch beschreibt unsere deutschen Eigenarten - Tiefsinn, Weltschmerz, Kindergarten - treffsicher und zugleich humorvoll übertreibend. Eine herrliche Lektüre.

"Inside every German there is a touch of the wild-haired Beethoven grappling against impossible odds to express the inexpressible." (p. 6)

Und mag ich auch an chinesische Inkarnationen und hugenottische Vorfahren glauben, so weiß ich doch nach dieser Lektüre: Ich bin bis in meine Midichlorian unrettbar deutsch. *gg* Schließlich hab ich jeden Tag meine Weltschmerzattacken, ärgere mich über meine kindergartenhaften Schüler, liebe Ordnung, Heimatverbundenheit, Gemütlichkeit und habe meine typisch deutsche "German Angst", vor allem vor "the Waldsterben".

Insgesamt eine herrliche Lektüre mit viel Tief- und Schwachsinn. Ich hab herzlich gelacht.

VG Blue
195. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 08.09.09 22:22

Grins...

kann ich nachvollziehen,Blue.

Aber meine Antwort auf die Fragen: "Wer bist du,woher kommst du,was machst du,was kannst

du,und wenn ja,warum nicht?" ist immer diesselbe.

Ich bin ein fatalistischer,humanistischer Terrarist.

That`s it,obwohl ich Anglizismen nicht mag...


Black Panter
196. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.09.09 22:31

Weshalb fatalistisch? Glaubst du nicht an den Menschen als gesellschaftlich handelndes Wesen? Wie willst du mit Fatalismus den Spätkapitalismus überwinden? *gg*

Fragt
Blue

dessen innerer wild-haired Beethoven sich langsam ins Reich der Träume zu begeben wünscht
197. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 09.09.09 00:53

Grins....

"Glaubst du nicht an den Menschen als gesellschaftlich handelndes Wesen?"

Die einfache Antwort wäre: Nein.

Aber dummerweise machen wir`s uns ja nicht so einfach.

Und nun,liebe Vickys Pedia Geschädigte,horchet auf! In einem Satz,so viele Fragen....

Noch mal,der Satz hieß,

"Glaubst du nicht an den Menschen als gesellschaftlich handelndes Wesen?"

Toll.

Was ist Glauben?

Wer,oder was ist "der Mensch"?

Was ist Gesellschaft?

Was ist ein handelndes Wesen?

Was ist handeln,und gibt es einen Unterschied zum Handeln?

Was ist ein Wesen?

Ein Mensch? Eine Idee? Ein Spuk?


Tja,da sind schon Philosophen d`ran gescheitert...

Aber ich weiß was du meinst Blue.

Mit besten Wünschen für uns alle,

Black Panter
198. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 23.09.09 21:09

Irgendwie ist es mit dem, was Kinder und Jugendliche so lernen, etwas seltsam. Sie lernen, um allein im Schulbereich zu bleiben, nicht nur Lesen, Schreiben, Rechnen und EDV, sondern auch, wie man naturwissenschaftliche Experimente durchführt, Gedichte oder philosophische Abhandlungen hermeneutisch halbwegs korrekt analysiert, interpretiert, kritisiert. Allerdings bringt ihnen niemand die "Technologie des Heiligen" bei, d. h.: Sie werden ins Leben entlassen, ohne wenigstens eine Handvoll Meditationstechniken, im weitesten Sinn des Wortes verstanden, erlernt zu haben. Dabei gibt es inzwischen sogar einige recht gute Handbücher, die ein umfassendes Spektrum an Techniken kompetent, engagiert und weltanschaulich neutral vermitteln. Ich finde z. B.

- Andrew Harvey: Der direkte Weg zur Erleuchtung (The Direct Path)

oder

- Roger Walsh: Die Erfahrung gelebter Spiritualität (Essential Spirituality)

sehr gut. Aus dem Integral Institute meines Lieblingsphilosophen, Ken Wilber, ist kürzlich folgendes Buch hinzugekommen:

Ken Wilber et al: Integral Life Practice. A 21st Century Blueprint for Physical Health, Emotional Balance, Mental Clarity, and Spiritual Awakening. 2008. 390 Pages

Dieses auf der Basis der wilberschen Integralen Philosophie geschriebene Buch bietet neben einer guten Einführung in diesen Denkansatz Anleitungen zu einer umfassenden spirituellen Lebenspraxis. Körperübungen gehören ebenso dazu wie verschiedene Meditationstechniken (Ob man allerdings das tibetische Tonglen mit einer zweiseitigen Anleitung erlernen kann, bleibe einmal dahingestellt; aber wir haben ja auch noch Andrew Harvey). Von den insgesamt 10 Kapiteln habe ich inzwischen 7 gelesen. Mich hat bisher das sehr praktische Kapitel über die Schattenarbeit - "The Shadow Module" - am meisten beeindruckt. Da ich aber sowohl Wilbers Philosophie kenne als auch über einige meditative Praxis verfüge, brachte mir natürlich nicht jedes Kapitel völlig Neues. Insgesamt ist es ein gutes und empfehlenswertes Buch und aus meiner Sicht das dritte überragende Handbuch der Spiritualität überhaupt auf dem Markt. Also: A must read for Wilber-Fans, meditators, teachers etc. pp.

Blue
199. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 30.09.09 22:53

Hi Folks!

Was höre ich da gerade in den Nachrichten?

Nächste Woche erscheint im Pathmos-Verlag C.G.JUNGS

"DAS ROTE BUCH"

Ich kenne,aus dem Studium, bisher nur wenige Auszüge davon,aber wenn ich richtig liege,dann

ist das ein geschriebenes "Hieronimus Bosch Werk".

Mal sehen,oder besser lesen,aber mich dünkt,danach geht keiner mehr freiwillig zum

Psychologen. Ich freue mich drauf,aber laßt besser die Finger davon.



Mit vorfreudigen Grüßen,

Black Panter

200. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 01.10.09 06:16

Danke für den Hinweis, Black Panter. Allerdings wird das gute Ding mit seinen 404 Seiten 168,- € kosten. *schluck* Da werd ich wohl auf die Uni-Bibliothek warten müssen, bei der es dann über Monate ausgeliehen sein wird.

VG Blue

201. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 01.10.09 13:14

Hallo bluevelvet.

168,- Euro? Sind die noch bei Sinnen? Wir wollen doch nicht das Orginal kaufen. Oder soll es
Ärzten und Psychologen vorbehalten bleiben?

Wie du sagst,müssen wir wieder auf die Bücherei warten. Aber vielleicht stellt jemand ja vorher was in`s Netz.

Kopfschüttelnde Grüße,

Blsck Panter
202. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 03.10.09 17:44

"Das Gute - dieser Satz steht fest -
ist stets das Böse, das man läßt."

legt Wilhelm Busch der Gestalt des Onkel Nolte am Ende der "Frommen Helene" in den Mund. Und um genau dieses Böse geht es in dem neuen Buch von

Wolfgang Sofsky: Das Buch der Laster. München: C. H. Beck 2009, 272 Seiten

Diesem Zufallsfund konnte ich bei meinem gestrigen Besuch in unserem Münsteraner Buchtempel nicht widerstehen. Im ersten der insgesamt zwanzig Kapitel - "Im Garten des Bösen" - setzt sich der Autor alltagsnah mit unseren Unsitten und Lastern allgemein auseinander. Dabei verteidigt er den Universalismus in der Moral und sieht in der Moral einen Garant unserer Freiheit. In den nun folgenden 18 Kapiteln, das 20. enthält ein Literaturverzeichnis, widmet er sich einzelnen Lastern des Alltags, die er gemäß der Steigerung der Bosheit anzuordnen scheint:

Ich zähle die behandelten Laster einmal auf: Gleichgültigkeit, Vulgarität, Trägheit, Selbstmitleid, Feigheit, Torheit, Starrsin, Habgier, Geiz, Maßlosigkeit, Neid, Ungerechtigkeit, Geltungssucht, Hochmut, Unterwürfigkeit, Zorn, Hinterlist, Grausamkeit

Ich fürchte, dass ich mit sämtlichen aufgezählten Lastern "gesegnet" bin.

Das erste Kapitel habe ich gelesen und im Rest bisher lediglich geblättert. Es scheint mir ein gutes und treffsicher formuliertes Buch zu sein, weshalb es hier empfohlen sei.

VG Blue
203. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 09.10.09 14:56

Hi Folks!

Die haben in der Vergangenheit schon viele seltsame Entscheidungen getroffen (Nobelpreis

für Elfriede Jenlienek...unfaßbar),aber wer ist Herta Müller Die kannte nicht mal ich.Hat jemand hier

von ihr schon was gelesen? Ich meine jetzt nicht die üblichen Infos,mit denen uns die Presse schon

vollgepumpt hat,sondern zu ihrem Schreibstil,etc...

`Nen sonnigen Tag,

Black Panter


204. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Geliebte Schlossherrin am 09.10.09 18:19

Hi Panter!

Aber sicher doch, „ Die blassen Herren mit den Mokkatassen“ und „ Der König verneigt sich und tötet“ steht schon länger in meinem Bücherregal!
Vielleicht ist es eher Dichtung und im Osten ist Herta Müller wegen ihrer Thematik auch mehr bekannt.
Durch eine Lesung von ihr, im Kulturradio bin ich auf sie aufmerksam geworden. Aber das ist schon ein paar Jahre her!

Immer einen Schritt voraus, grüßt die Schlossherrin.


205. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 11.10.09 22:15

Hallo Ihr Lieben!

"Angriff auf die Freiheit"

von Ilija Trojanow und Juli Zeh

2009, 171 Seiten, Maße: 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
HANSER
ISBN-10: 3446234187
ISBN-13: 9783446234185

HeiseArtikelzumBuch


Zweites Buch:

"Der globale Polizeistaat"

Thomas Darnstädt

Der globale Polizeistaat. Terrorangst, Sicherheitswahn und das Ende
unserer Freiheiten. Erschienen in Deutsche Verlags-Anstalt, Muenchen
2009.
348 Seiten

Siehe auch dazu "Das Interview ( mit Dr. Wolfram Schraubner )" von Why_Not im Board "Gedichte und andere Geschichten"

Herzlichst!

Muwatalis
206. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von m_MP am 15.10.09 10:27

"Atemschaukel" von Herta Müller gibt es heute (15.10.) gratis zum Download, morgen wieder ein anderes Buch während der laufenden Buchmesse.

Atemschaukel

LG miriam_MP
207. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 15.10.09 13:50

Hallo m_MP!

Danke für den Tip!! Das ist genau das Richtige für mich. Ich lese zwar am Computer keine Geschichten,

aber wofür gibt`s Drucker?

Also vielen Dank nochmal und sonnige Grüße,

Black Panter
208. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 11.11.09 17:32

Hallo Ihr Lieben!

Heute in der Bücherei gewesen.

Dabei den besten, fundiertesten, wissenschaftlichsten, lustigsten und einleuchtesten Beziehungsratgeber / "Unterschied zwischen Mann und Frau" - Erklärer gefunden, den ich je gesehen hab:

"Das Beste von Allan und Barbara Pease
Männer Zappen und Frauen wollen immer Reden"
Mit Illustrationen von Peter Gaymann

Endlich sagt mir jemand wissenschaftlich fundiert, warum wir Männer "Nullchecker" sind!
Unsere Männergehirne arbeiten völlig anders als bei den Frauen, wir erkennen die kleinen Zeichen nicht, die unsere Liebsten von sich geben und rennen / reiten dadurch ständig voll in die Scheiße!

Männer, lernt aus diesem Buch, es könnte Euch so manches mal vor schweren Verletzungen bewahren!

Frauen, wenn ihr glaubt, es liegt an Euch, wenn eine Beziehung scheitert, dann lest dieses Buch, es wird Euch beweisen, dass die Evolution uns Männern einen herben Streich gespielt hat!

Aber nehmt Euch zeit für dieses Buch und kauft Euch einen bequemen Teppich, denn Ihr werdet so oft auf dem Boden liegen vor lachen, wie es Seiten in dem Buch gibt!

Herzlichst!

Muwatalis
209. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 12.11.09 21:00

Hallo Ihr Lieben!

Meine neue Lieblingsserie:

Rules of Engagement

Männer und Frauen, Beziehungen und die Ständigen Missverständnise!

Passt voll zu dem oben erwähnten Buch!!!!!

Ich lach mich schlapp!

Herzlichst!

Muwatalis
210. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Geliebte Schlossherrin am 12.11.09 21:34

Hallo Harald,

da merkt man, Du hast eine große Menge Nachholungsbedarf!

"Das Beste von Allan und Barbara Pease
Männer Zappen und Frauen wollen immer Reden"

war gestern,

aber
„Liebe ein unordentliches Gefühl“ von Richard David Precht, hat sich eigentlich auch schon ausgelesen.

Nett auch, von gestern, Bas Kast,

„ Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt“

Na dann, auf in die Bibo!

Ich weiß, ich lese zuviel....

Lesende Grüße von der Schlossherrin.
211. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 13.11.09 18:00

Die Bücher von Allan und Barbara Pease, ich selbst kenne "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" sind herrlich zu lesen und voll überzeugend - man darf sie nur nicht zu ernst nehmen.

Meint
Blue

212. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 13.11.09 18:33

Nach über zwanzig Jahren, "angefüllt mit sorgfältiger und gewissenhafter Arbeit" (so die Herausgeber im Vorwort), ist sie endlich fertig, die Neue Genfer Übersetzung des Neuen Testaments. Dabei haben sich die Übersetzer nach eigenen Angaben an dem Prinzip der "inhaltlichen Genauigkeit" orientiert und sich zugleich um eine "natürliche und zeitgemäße Sprache" bemüht. Und so wird etwa aus "Obrigkeit" eine "Regierung", das muss man dann eben einkalkulieren. Besonders schön finde ich an dieser Ausgabe, dass jede Seite in einer Spalte links oder rechts den zu ihr gehörenden Anmerkungsapparat, der z. B. Übersetzungsvarianten, inhaltliche Erläuterungen, Parallelstellen etc. enthält, gleich mit anbietet. Karten und Sacherläuterungen runden das Werk ab. Mein Fazit ist, dass es sich um eine gelungene und lohnenswerte Ausgabe des Neuen Testaments handelt.

Dazugehörende Web-Site: www.ngue.info/ oder http://www.ngü.info/

VG Blue

Unserer Danijelle gewidmet!
213. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 22.11.09 19:16

Es gibt Bücher, bei denen nimmt man mehrmals Anlauf, sie zu verstehen, ohne dass die Verständnisblockaden an unübersichtlichem Satzbau oder einer wirklichen oder vermeintlichen Fremdwortflut liegen. Mir geht es so mit dem Buch von

Stephen Batchelor: Mit dem Bösen leben. Warum wir das Gute wollen und immer wieder das Böse tun. Berlin: Theseus Verlag. 2005. 240 Seiten

Der englische Titel des im Original 2004 erschienen Buches ist: "Living with the Devil. A Buddhist Meditation on Good and Evil".

Nachdem ich mir das Buch gekauft habe, lag es erst 1 Jahr herum, dann fing ich an zu lesen, kam aber nicht über die ersten 5 von 23 Kapiteln hinaus. Nach einem weiteren Jahr las ich es dann ganz durch, ohne sagen zu können, was ich denn jetzt gelesen hatte. Ein Jahr später ein neuer Versuch, wieder Schluss nach Kapitel 5. Jetzt hatte ich krankheitsbedingt ein paar Tage das Bett zu hüten und griff nochmals zu meinem buddhistischen Teufelsbuch. Ein Grund dafür war, dass ich das hartnäckige Vorurteil hege, dass sich von einem rein buddhistischen Standpunkt das Mysterium des Bösen nicht adäquat fassen lässt.

Der Autor geht von einer Verwirrung über unser nicht notwendiges In-der-Welt-Sein aus und befragt konkurrierende Mythologien dazu, konkret die christliche und die buddhistische. Dabei verweist er darauf, dass sowohl Christus als auch der Buddha als einzige der großen Religionsstifter Versuchungen durch einen Teufel - Satan bzw. Mara - zu bestehen hatten. Diese Parallelität ist mir bisher entgangen. Batchelor sieht in beiden Figuren Verkörperungen des Verführerischen und Einengenden in der Wirklichkeit, das dazu führt, dass wir uns immerfort im Kreise drehen - bis es uns gelingt, einen "Pfad" zu finden, der uns Weite und Freiheit (= Nirvana) eröffnet. Mara ist der Schatten Buddhas, wie Satan der Schatten Jesu ist. Beide werden ihn nicht los. "Mit dem Teufel leben" bedeutet daher in der Welt, aber nicht von ihr zu sein. Etwas unvermittelt kommt der Autor dann unter Bezug auf den jüdischen Philosophen Emmauel Levinas auf die Ethik zu sprechen und sieht im Gesicht jedes Menschen die stumme Aufforderung, ihn (den Menschen) nicht zu töten bzw. zu verletzen. Er stellt in einer bewegenden Passage die Entfaltung der genannten moralischen Grundintuition dar:

"Töte mich nicht, bestiehl mich nicht, missbrauche mich nicht, betrüge mich nicht, kränke mich nicht, verschwende nicht meine Zeit, versuche nicht mich zu besitzen, sei mir nicht böse gesinnt, gib mich nicht falsch wieder." (S. 151/152)

Die letzten Kapitel widmet Batchelor dann der Frage nach einer Kultur des Erwachens heute.

Insgesamt ist es für mich inzwischen ein lohnendes Buch geworden, wenn ich auch nicht das Bild, das der Autor, der nicht nur Buddhist, sondern auch Existentialist und Atheist ist, von der Wirklichkeit und unserer Stellung in ihr zeichnet, teilen kann. Meiner Erfahrung nach hat auch Graf Dürckheim recht, wenn er die Erfahrung der "großen Natur" neben der Erotik, der Kunst und dem Kult als Feld der Seinserfahrung darstellt. Hier wäre noch viel zu sagen.

Es grüßt euch

Blue
214. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 05.12.09 18:48

CLUB SCHIPPILADA von BORIS CELLAR
BOD
168 Seiten für 12,80 EURO


Also ich hatte im Urlaub auf Granny zum Glück die Zeit das Werk zu lesen und ich bin begeistert (sage ich wirklich nicht, weil BORIS ein guter Kumpel von mir ist). So sehen meiner Ansicht nach anspruchsvolle Geschichten aus dem Bereich bizarre Erotik aus ...

ZERBRECHLICH WIE KNOCHEN: Eine knallharte Geschichte (ein russischer Krimineller will sich für die Vergewaltigung an seiner Frau rächen) die dem Leser den interessanten Fetisch GIPS näherbringt. Wie immer bei BORIS mit böser Schlußpointe ...

UND SOFIE WARTET AUF MARK: Mein alter Kumpel GUSPHERE lässt das Herz eines Lesers der Selfbondage mag höher schlagen. Er beschreibt akribisch genau Freud und Leid einer jungen Frau, die ihr eigenes Opfer wird ...

PIZZA BIZARR: Überraschung! Der sympathische MIRADOR hat eine Geschichte geschrieben, in der eine Clique von jungen Frauen eine wirklich interessante Geschäftsidee hat. Meine Freundin und ich haben so manches Mal herzhaft gelacht. SO eine Story hätte ich MIRADOR nie zugetraut und es heitert das Buch prima auf, denn eine gute Shortstorysammlung sollte meiner Ansicht nach sehr unterschiedliche Storys haben.

In SCHWARZER SPIEGEL muss eine naive Frau NACH dem Ja-Wort entsetzt feststellen, dass sie einen abartigen Sadisten geheiratet hat. Die Story ist von mir, daher steht mir eine Bewertung nicht zu. Ich habe auf jeden Fall versucht, für all die gequälten und unterdrückten Ehefrauen dieser Welt eine Lanze zu brechen, denn ich fürchte das Elend ist viel größer als man ahnt. Außerdem war es mir ein Anliegen den Zeitgeist der 60/70 zu zeigen, was ich sehr gerne tue, siehe z. B. DAS LETZTE HAUS AM ENDE DER STRASSE.

Zum Schluß gibt der gute BORIS seine zweite Geschichte mit dem Titel FLEISCHESLUST zum besten. Die endet wirklich ganz ganz überraschend und gemein und würde gewiss auch in eine Horrorgeschichtensammlung zu passen. Bitte unbedingt lesen, liebe Freunde!

Der heimliche Höhepunkt in dem Buch ist allerdings in meinen Augen der CLUB SCHIPPILADA selbst, denn diese Geschichte verknüpft die bizarren Storys geschickt miteinander. Ich möchte allerdings nicht näher darauf eingehen, denn das SCHIPPILADA sollte jeder für sich selbst interpretieren und ich möchte nicht spoilern.

Auf jeden Fall scheint das preiswerte Buch für den SM-Fan das OPTIMALE Weihnachtsgeschenk zu sein.
215. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 07.12.09 18:50

Hallo Ihr Lieben!

Jetzt etwas für Opernfans:

Heute 07.12.2009 um 20:45 auf Arte:

Liveübertragung der Oper

Carmen

aus der Mailänder Skala!

Ein Feuerwerk an Erotik und wundervoller Musik!

Herzlichst!

Muwatalis
216. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 07.12.09 23:29

Hallo Ihr Lieben!

Die Oper ist zwar noch nicht zu Ende, aber jetzt schon ist zu sagen, dass diese Aufführung fantastisch gut ist!
Die Regisseurin hat das Feuer des Südens fantastisch in die Sänger und Sängerinnen gezaubert, die Umsetzung hervorragend frisch und doch werksgerecht, hervorragendes Spiel mit dem Symbolismus, wo er erfrischend war, aber gleichzeitig auch nicht übertrieben.
Eine hervorragende erste Opernregie der Regisseurin.
Die Sängerin hat ihre erste Carmen fantastisch gespielt und gesungen.
Das alter der Sängerinnen und Sänger war hervorragend jung und dem Stück entsprechend.
Hervorragende Sänger und Sängerinnen in jeder einzelnen Figur!

Warum ich Euch damit langweile?

Weil es das erste mal ist, dass an der Mailänder Scala bei einer Premiere Jugendliche Karten für nur 10,-€ bekamen.
Entsprechend jung im Durchschnitt war das Publikum!

Ein Beispiel für jeden Opernbetrieb, eigentlich jeden Kulturbetrieb, dessen Publikum sich dem Durchschnittsalter der Parteimitglieder der Parteien mit dem C vorne dran annähert, sich der Jugend zu nähern.

Wünsche dann noch eine schöne Restaufführung und eine schöne Nacht nachher!

Herzlichst!

Muwatalis
217. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 09.12.09 19:28

Hallo Ihr Lieben!

Gerade ausgeliehen:

Als Hörbuch:
"Liebe Ein unordentliches Gefühl" von R. D. Precht,
"Vollidiot" von Tommy Jaud.

Dann hab ich noch als Bücher ausgeliehen:
"Gute Mädchen kommen in den Himmel böse überall hin" von Ute Ehrhardt,
"Frauen lügen anders" von Catharina Lohmann,
"Warum Männer so schnell kommen und Frauen nur so tun als ob" von Anne West.

Mal gucken, wieviel ich davon diesmal schaffe.
Von dem, was ich schaffe gibts dann später kurze Bewertungen hier.

Herzlichst!

Muwatalis

218. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 09.12.09 19:39

Grins...

Hi Muwi,

soll ich mit den Bewertungen schon mal loslegen?

Zumindest Tommy Jaud hat Talent.

Ich muß mich gerade mit Brontes Emilie rumschlagen....

Was man(n) nicht alles aus Liebe macht.

Es grüßt,

Black Panter
219. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Sachmet am 10.12.09 05:31

Zitat

Ich muß mich gerade mit Brontes Emilie rumschlagen....


Ob schlagen da die richtige Technik ist?
Probiere es eventuell mal mit Lesen!

Mit freundlichen Grüßen

Sachmet
220. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 10.12.09 13:02

Zitat
Zitat

Ich muß mich gerade mit Brontes Emilie rumschlagen....


Ob schlagen da die richtige Technik ist?
Probiere es eventuell mal mit Lesen!

Mit freundlichen Grüßen

Sachmet



Liebste Sachmet!

Lesen Hmmm...ist das die Technik,wo man hintereinander gesetzte Buchstaben zu entschlüsseln

versucht? So,daß sie einen Sinn ergeben? Nun,wohl an,ich bin dieser Technik mächtig

und werde es versuchen. 100 Seiten gebe ich jedem Buch....

Aufgeräumte Grüße,

Black Panter
221. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Geliebte Schlossherrin am 10.12.09 22:07

Ohje, 100 Seiten Emelie Bronte – das ist hart – nette Liebesgeschichte mit dämonisch-unheilvollen Triebkräften und voller erotisch-sexuellen Gefühle....und auch noch ein Stückchen so genanter Weltliteratur, puh, mühevoll erkauftes Weihnachtsglück!

Ich bin so unanständig und lese immer 5 Bücher durcheinander, miteinander und übereinander,
zur Zeit:
Drachensaat von Jan Weiler
Wolkenspringer von Daniel Tammert
Wie ich mich einmal in alles verliebte von Stefan Merrill Block
Alles Glück kommt nie von Anna Gawalda
und Verbotene Archäologie von Cremo/Thompson,
aber morgen kann das natürlich alles schon wieder ganz anders sein.

Lesende Grüße von der Schlossherrin

222. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 14.12.09 22:29

Hallo meine Liebste!

5 Bücher quer durch die Bank gleichzeitig lesen, das kann ein Mann nicht packen, zumindest mein armes Gehirn ist mit einem schon mal ausgelastet.

Jetzt hab ich eh nur noch im Kopf, Dich mit meinen Küssen warm zu halten - lächel lieblich -!

Liebe Dich!

Dein

Harald




Hallo Ihr Lieben!

Ja, ach was wollt ich doch gleich noch?

Ach so, ja, das wars:

Es ging ja um Bücher:

"Liebe Ein unordentliches Gefühl"

von R. D. Precht

Nicht als Hörbuch zu empfehlen, zu schwerer Stoff, in Schriftform besser, denn da kann man besser mit arbeiten.
Wie beim Studium, wer den Stoff der Vorlesung nicht in der Bücherei und bei Übungen vertiefen kann, der hat verschissen in der Klausur.

"Vollidiot" von Tommy Jaud

Sehr gut als Hörbuch zu verfolgen, treffend, wahnsinnig treffend, wenn man das Machomännersinglelouservollidiotenklischee bis zum Ende ausreizt, wie es so vielen Männern ( unabsichtlich? ) so leicht passieren kann!
Die Möglichkeiten eines Hörbuches sehr gut genutzt!
Lustig, sehr lustig!
Wer sich in diesem Spiegel erkennt, der sollte das als Möglichkeit sehen, sich die Flausen aus dem Kopf zu kämmen!

So weit erst mal die zwei Bücher, die ich durch hab.

Herzlichst!

Muwatalis


223. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 21.12.09 17:58

Hi Friends,

hat schon einer von euch den Film "Avatar" gesehen? Soll ja recht gut sein! Der Trailer verspricht einiges.

http://www.avatarmovie.com/

http://www.avatar-derfilm.de/

VG Blue
der zum Jahreswechsel wieder ins Kino geschleppt wird

224. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Boundoleon am 22.12.09 00:03

Avatar ist sehr genial!!! Allerdings sollte man sich den Film in 3D ansehen, alleine da kommen die Effekte zur Geltung. Und die haben es in sich. Die Animationen sind lebensecht, die räumliche Tiefe "greifbar". Den Film anzusehen war ein wirkliches Erlebnis.

Achja eine Story gibt es auch noch. Die ist aber unter ferner liefen ...
225. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 22.12.09 01:57

Zitat
Avatar ist sehr genial!!! Allerdings sollte man sich den Film in 3D ansehen, alleine da kommen die Effekte zur Geltung. Und die haben es in sich. Die Animationen sind lebensecht, die räumliche Tiefe \"greifbar\". Den Film anzusehen war ein wirkliches Erlebnis.

Achja eine Story gibt es auch noch. Die ist aber unter ferner liefen ...


AArrggghh..,DAS meinte ich,Boundeleon.

"Sehr genial" gibts`s nicht...

Du hast dich mit `nem Teufel eingelassen,der dir so was in den Mund legt:

"Allerdings sollte man sich den Film in 3D ansehen, alleine da kommen die Effekte zur Geltung. Und die haben es in sich. Die Animationen sind lebensecht, die räumliche Tiefe "greifbar". Den Film anzusehen war ein wirkliches Erlebnis."

Das "Blablabal..." erspare ich dir und mir.

Schon mal "Apocalypse now" Im Fersehen gesehen?

Geht nicht. Aber geht doch.

Meine Süße sagt,ich`s soll`s nicht übertreiben; (das ist ein Semikolon...)

Ich muß deutlich werden,Boundeleon:

Man kann nur einmal auf `nen Teufel reinfallen,und wir gönnen es dir.

Aber schmeiß dein Talent nicht weg,denn das hast du.

Mit zum Mond gerichtete kopfschüttelne,dennoch für dich beste Grüße,

Black Panter





226. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 22.12.09 05:41

Nach so viel Werbung für den Film muss ich mir den einfach ansehen. *gg* Aber in 3D? Dafür muss ich mir doch sonne Pappbrille für 1 € auf meine "Normalbrille" sezen oder?

VG Blue

227. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von m_MP am 22.12.09 09:14

Hallo Blue,

Avatar wurde für 3D gemacht (man sollte also keine excellente Story erwarten) und ist hier aber auch zu empfehlen. Etliche Kinos mit neuerer Technik arbeiten nicht mehr mit Pappbrillen, sondern mit sogenannten Shutterbrillen. Unter Ihnen kannst Du auch Deine optische Brille (falls vorhanden) bis zu einer bestimmten Breite anbehalten.

Die Shutterbrille wird durch ein Infrarot-Signal angesteuert und deckt mit LCD Technik jeweils das linke oder echte Auge zu. 72/sec links, 72/sec rechts, also 144 Bilder pro Sekunde!

Umsonst gibt´s das aber auch nicht, meist wird eine Reinigungsgebühr für die Brillen erhoben.

LG miriam_MP
228. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Boundoleon am 22.12.09 10:29

@BP: Ich darf wohl MEINE Meinung zu Avatar mit MEINEN Worten beschreiben - und in MEINEM Wortschatz kommt sehr genial wohl vor. Liegt übrigens irgendwo zwischen legendär und übelst geil ...

Ich möchte mich nicht mit dir streiten - vor allem nicht in diesem Forum. Aber könntest du bitte aufhören, mich immer nur auf Club Schippilada zu reduzieren, den ich mit ZWEI Autoren aus diesem Forum zusammen geschrieben habe (und einem weiteren, der hier nicht postet).

Danke!

@Blue: Avatar sollte man sich in 3D anschauen. Der Film lohnt sich wirklich. Und die Brillen haben wirklich eine deutlich bessere Qualität als die Pappdinger wie z. B. letztes Jahr im Guinness Buch der Rekorde.
229. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 22.12.09 13:47

@Boundeleon

"@BP: Ich darf wohl MEINE Meinung zu Avatar mit MEINEN Worten beschreiben - und in MEINEM Wortschatz kommt sehr genial wohl vor. Liegt übrigens irgendwo zwischen legendär und übelst geil ..."

Aber selbstverständlich darfst du das. Es gibt ja auch genug Leser mit diesem Wortschatz,also

lege dir keinen noch so übelsten Zwang auf.

Solltest du dich provoziert gefühlt haben,so tut mir das leid.Es war eher als Anregung gedacht.


"Aber könntest du bitte aufhören, mich immer nur auf Club Schippilada zu reduzieren, den ich mit ZWEI Autoren aus diesem Forum zusammen geschrieben habe (und einem weiteren, der hier nicht postet)."

Ich habe den "Club Schippilada" zwar mit keinem Wort erwähnt,aber gut,wenn du dir den Schuh anziehst

sollte er auch passen: Du hast also den "Club Schippilada" mit anderen Autoren zusammen geschrieben.

Gut,daß ihr ihn nicht zusammengeschlagen habt.

Immerhin hast du ihn nicht gegründet.

Und auch,wenn man seine Seele nur einmal verkaufen kann reiche ich dir hiermit eine

Friedenspfeife und wüsche dir alles Gute.

Frohes Fest,und so weiter,

Black Panter


Noch kurz zum Thema AVATAR. Ich bin auf einem Auge halb Blind,mal sehen ( ) ob der Effekt bei mir einigermaßen ankommt.

Im Drei-D Kino des Phantasialandes hat es leidlich funktioniert. Eine filmtechnische

Revolution ist es allemal,aber ich warte lieber auf das holographische Kino. Allzu lange kann das

auch nicht mehr dauern.

Black Panter
230. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 29.12.09 16:56

Weihnachten allerorten, hier gechristelt, dort gekindelt - da war mir nach etwas Solidem zumute, das nach mittlerer Gefühlslage aussieht. Also griff ich zu dem Buch der hübschen Pekinger Literaturprofessorin

Yu Dan: Konfuzius im Herzen. Alte Weisheit für die moderne Welt. München 2009. 233 Seiten

Das angenehm zu lesende Buch, in der VR China mit 10 Mio. verkauften Exemplaren ein Bestseller, beansprucht nicht, eine Abhandlung im wissenschaftlichen Sinne des Wortes zu sein, sondern möchte die lebenspraktischen Ansichten des weisen Chinesen für unsere Zeit fruchtbar machen. Und so lauten die Überschriften denn auch


Vorwort: Die Wärme im Herzen

Kapitel 1: Über Himmel, Erde und das Menschsein

Kapitel 2: Über wahren Mut

Kapitel 3: Über das Verhältnis zu unseren Mitmenschen

Kapitel 4: Über den Weg des Edlen

Kapitel 5: Über Freundschaft

Kapitel 6: Über Wunschdenken und Zielstrebigkeit

Kapitel 7: Über unseren Lebensweg

Anhang [Anmerkungen, Zeittafel, Persönliche Notizen]


So lebensnah die Themen, so gut sind die Zitate des Konfuzius ausgewählt und natürlich mehr assoziativ-aktualisierend erläutert als historisch-kritisch kommentiert. Dabei kann man z. B. auf S. 117 folgendes erfahren:

"Beim `Aufbau einer harmonischen Gesellschaft`, wie ihn sich etwa die chinesische Regierung zum Ziel gesetzt hat, geht es genau darum: die Stimme jedes Einzelnen harmonisch in den Klang der Gemeinschaft zu integrieren."

Einfach herrlich! Das würde sogar den Dalai Lama freuen.

Insgesamt ist es ein schönes Buch, das sich auch gut zum Verschenken eignet. Und wenn auch Weihnachten gerade vorbei ist, der nächste Geburtstag kommt bestimmt.

VG Blue
231. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.01.10 16:34

Gestern nachmittag hab ich mir endlich Avatar ansehen können. Und obwohl ich ihn nicht in 3D gesehen habe, war der Film ein tolles Erlebnis. Er besteht aus einer fantastischen Bilderflut, oftmals mit einem fast jenseitigen Touch. Allerdings darf man sich nicht zuviel an gedanklicher Substanz erhoffen. Trotzdem war es gut, dass am Anfang wähnt wird, dass die geplante Zerstörung und Ausbeutung Pandoras letztlich wegen der Quartalszahlen für Aktionäre geplant wird. Der Film bietet trotz der kriegsbedingten Zerstörungen ein Happy End, sowohl für Pandora als auch für die beiden Hauptfiguren. Das gefällt mir insofern, als es im Leben davon zu wenig gibt. In gewisser Hinsicht erwartet auch die Erde ein Schicksal der Zerstörung, wenn wir die Konzerne, die sich weder um die Ökospäre noch um die Kultur, die Moral oder die Demokratie scheren, weiter machen lassen. Glaubt ihr mir nicht? Dann lest mal dieses zweiteilige Interview:

Teil 1 und Teil 2

VG Blue

232. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Black Panter am 02.01.10 17:27

Zitat
Gestern nachmittag hab ich mir endlich Avatar ansehen können. Und obwohl ich ihn nicht in 3D gesehen habe, war der Film ein tolles Erlebnis. Er besteht aus einer fantastischen Bilderflut, oftmals mit einem fast jenseitigen Touch. Allerdings darf man sich nicht zuviel an gedanklicher Substanz erhoffen. Trotzdem war es gut, dass am Anfang wähnt wird, dass die geplante Zerstörung und Ausbeutung Pandoras letztlich wegen der Quartalszahlen für Aktionäre geplant wird. Der Film bietet trotz der kriegsbedingten Zerstörungen ein Happy End, sowohl für Pandora als auch für die beiden Hauptfiguren. Das gefällt mir insofern, als es im Leben davon zu wenig gibt. In gewisser Hinsicht erwartet auch die Erde ein Schicksal der Zerstörung, wenn wir die Konzerne, die sich weder um die Ökospäre noch um die Kultur, die Moral oder die Demokratie scheren, weiter machen lassen. Glaubt ihr mir nicht? Dann lest mal dieses zweiteilige Interview:

Teil 1 und Teil 2

VG Blue




So,Blue,du hast es geschafft:

Du hast mich neugierig (stellt euch das Wort ohne "neu" vor...) gemacht.

Das Jahr hätte schlimmer beginnen können...

Ich wünsch uns was,

Black Panter
233. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Miauzi am 03.01.10 11:22

Zu Avatar,

die gedankliche Substanz wird nicht vordergründig auf einem Silbertablett präsentiert wie in vielen all zu Kopf-lastigen Filmen.

Es braucht aber schon erhebliche Vorkenntnisse in diversen "grünen" Utopien um diese Botschaften überhaupt im Film wahrnehmen zu können...
..denn sie werden oft gar nicht in Dialogen fürs denk- und bildungsfaule Normal-Publikum ausgesprochen.

Schon mitbekommen - dass Pandora eine eigene halbbewusste Gaia hat??


234. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 03.01.10 13:59

Die Grundstory des Films ist uns aus diversen Western wohlbekannt, das Besondere ist die phantastische bildliche Umsetzung, die den Kino-Besuch diesmal wirklich zum Erlebnis macht. Und natürlich gibt es gehaltliche Elemente, sogar eine ganze Menge: Renditegier der Aktionäre, mieses Gesundheitssystem, amerikanische Kriegspolitik, ballerwütige Militärs, gute Eingeborene, Widerstand, Gerechtigkeit, Loyalität, Verrat, Freundschaft, Konkurrenz, Liebe, Leib-Seele-Problem, Religiosität und von mir aus auch die Gaia-Theorie. Und genau darin liegt das Problem des Films. Man hat den Eindruck, es wird alles angesprochen - und da im Leben auch "irgendwie" alles mit allem zusammenhängt, wird das Leben durchaus abgebildet -, aber eben nur angesprochen,und nichts wirklich durchgearbeitet, von der Entwicklung der Liebesgeschichte und dem Ingangsetzen der militärischen Feuerwalze einmal abgesehen. Kurz: Der Film fasziniert durch seine Bildlichkeit, und da hat er sicher Maßstäbe gesetzt.

VG Blue
235. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Miauzi am 03.01.10 15:40


Zitat
Die Grundstory des Films ist uns aus diversen Western wohlbekannt


Oberflächlich betrachtet ja - im Kern aber völlig falsch.

Die Indianer des Westerns sind "Prärie-Indianer" - die es ohne den "weissen Mann" niemals gegeben hätte.
Vor der Ankunft der Spanier gab es auf dem amerikanischen Kontinent keine Pferde und die Kultur der Prärie-Indianer ist ohne diese Tiere nicht denkbar.

Auch die Stämme - die die Prärie-Indianer gebildet haben - stammen ursprünglich aus anderen Siedlungsgebieten und wurden quasi von weissen Siedlern von dort in die Prärie-Gebiete vertrieben.

Alles das trifft auf die Na`vi NICHT zu!!

Zudem zähmen sie keine Tiere sondern sie gehen mit ihnen bewusstsymbiotische Beziehungen ein.

Was einen kompletten Qualitätssprung darstellt und jegliche Gleichstellung irdischer Indianer zu den Ausserirdischen ad absurdum führt.

Die Na`vi stellen eine biologische Zivilisation dar.

Ebenso haben hiesige indigene Bevölkerungsgruppen niemals eine wie auch immer geartete Verbindung zu einer planetaren Gaia gehabt!

Und ich bin froh - dass nicht alles verkopft durchgehechelt wird bis zum Exzess - sondern es bleibt genügend Raum für eigene Gedanken.

Eben deshalb sieht wohl jede/r von uns einen völlig anderen Film
236. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 17.01.10 16:31

Am letzten Wochenende, als infolge der Schneewarnung die Leute inkl. meiner Wenigkeit schon am Freitag die Discounter geplündert haben, hatte ich am Samstag und Sonntag wieder Zeit und Lust zum Lesen. Diesmal sollte es etwas Schwierigeres sein:

Jean Klein: Freude im Sein. Gespräche über das Bewusstsein. Leimen: Werner Kristkeitz Verlag. 1988

Auf den leider kaum bekannten Jean Klein (1916 - 199 bin ich schon früher gestoßen. Der französische Arzt, Musiker und Musikwissenschaftler verbrachte mehrer Jahre in Indien, wo er - wohl angeleitet durch einen kompetenten Guru - 1955 die Erfahrung der Nicht-Zweiheit machte und dann seit 1960 mit Menschen in verschiedenen Ländern Europas und den USA darüber diskutierte und sie diesbezüglich anleitete. Jean Klein steht in der Tradition des Advaita Vedanta und begreift unsere Wirklichkeit (Dinge, Personen), isoliert betrachtet, als Illusionen, aber auch als "Ausdruck und Verlängerung" eines absoluten Bewusstseins. Manchmal erinnert mich seine Argumentation ein wenig an George Berkeley. Und wenn auch unsere Wirklichkeit "weniger mit Sein gesättigt" (Ken Wilber) ist, so hole ich mir doch, wenn ich nachts beim Gang zur Toilette nicht aufpasse, eine ganz reale Beule,und zwar auch dann, wenn ich noch halb am Pennen bin. Bei Jean Klein habe ich den Eindruck, dass er wirklich weiß, was Nicht-Zweiheit ist. Und er hat etwas zu sagen, und das in einer z. T. äußerst präzisen Sprache. "Freude im Sein" ist also ein sehr gutes und lohnenswertes Buch, allerdings würde ich es nicht als erstes Werk von Jean Klein empfehlen; da eignen sich "Wer bin ich? - Was ist der Mensch?" und "Dein wahres Ich" (letzteres fand ich fast genial) besser. Beide Bücher sind z. Zt. allerdings nur antiquarisch zu bekommen. Sicher werde ich noch weitere Bücher dieses Autors lesen, vielleicht als nächstes "The Book of Listening".

VG Blue
237. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von MIrador am 23.01.10 10:46

Oberflächlich betrachtet ja - im Kern aber völlig falsch--Miauzi

ich hab den film auch gesehen und eher parallelen zu den verhältnissen in China erkannt. wahrscheinlich ist der film deswegen auch verboten

man denke die "umsiedelungen " zum bau des drei schluchten staudammes.

ansonsten fand ich die story ziemlich bemüht aber die Bilder einfach geil..

Mirador
238. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 13.03.10 10:45

Wie ging es hier weiter? Ich habe wirklich als nächstes des Buch von

Jean Klein: The Book of LISTENING. Salisbury/UK: Non-Duality Press. 2008

gelesen. Es handelt sich bei diesem Buch um die Herausgabe der ersten 10 Bände der von Jean Klein herausgegebenen Zeitschrift "Listening". Dabei sind es zur Hälfte Gespräche, die der Autor geführt hat, zur Hälfte - Ich habe aber nicht genau nachgezählt. - von ihm thematisch dazu ausgewählte Texte verschiedener spriritueller Traditionen. Es geht jeweils um verschiedene Themen, die recht tiefgreifend behandelt werden, und entsprechend gut ist das Buch.

Dann habe ich die Anfang Februar erschienene 6. Staffel von Xena - Warrior Princess auf DVD gesehen. Es war wieder ein wunderbares Filmerlebnis - spannend, humorvoll, weise und verrückt. In einer Folge werden sogar der Erzengel Michael und anschließend der Teufel höchstpersönlich interviewt. Man konnte herzlich lachen. Am Ende stirbt Xena in Japan und als Fan ist man darüber natürlich entsprechend traurig. Und obwohl kluge Fans eine Virtuelle 7. Staffel geschrieben haben, gibt es natürlich keine Fortsetzung. - Was wäre jetzt eigentlich eine würdige Folgelektüre? Vielleicht Daniele Bolellis "On the Warrior`s Path"? Wir werden sehen.

So long

Blue
239. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 21.03.10 10:02

Hallo Ihr Lieben!

Bitte unbedingt vormerken:

"Klimawechsel"

am 07.04.2010 irgendwann auf einem öffentlich rechtlichen TV-Sender!
Ah ja, ZDF 20:15 Uhr Teil 3-6 dann immer am Donnerstag ab 21:00 oder so!

Gerade einen Ausschnitt gesehen!
Unbedingt sehenswert!

Herzlichst!

Muwatalis
240. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 30.03.10 21:11

Endlich Osterferien! Zeit, etwas Ordentliches zu lesen und nicht immer diesen Schülermurx. . Als recht ordentlich erwies sich diesmal

James Hilton: Der verlorene Horizont. 1979

Dieser im englischen Original - Lost Horizon - zuerst 1933 erschienene Roman wurde damals auf Anhieb ein Weltbestseller und hat auch mich richtig gepackt. In eine nicht ganz unkomplizierte Rahmenhandlung eingebettet wird die Geschichte eines begabten Engländers namens Conway erzählt, der nach Studium und Kriegserfahrung als Konsul im afghanischen Baskul arbeitet. Wegen eines Aufstandes werden die Nicht-Einheimischen evakuiert. Conway und drei weitere Personen (der Gehilfe des Konsuls, eine englische Missionarin und ein Amerikaner) sollen mit einem Flugzeug ausgeflogen werden. Der Pilot fliegt jedoch nicht, wie erwartet, nach Indien, sondern Richtung China, überquert in einem halsbrecherischen Flug Teile des Himalaya und landet "irgendwo in Tibet". Die Passagiere werden "zufällig" von einer Gruppe Einheimischer gefunden und in eine "Lamaserei" in "Shangri-La", dem "Tal aller heiligen Zeiten" gebracht. Dort leben die oft uralten Lamas materiell auf europäischem Standard und befassen sich neben ihren Übungen des Yoga mit den verschiedensten Gebieten der modernen Wissenschaft und haben sich zum Ziel gesetzt, das kulturelle Erbe der Menschheit vor den kommenden geschichtlichen Katastrophen zu bewahren. Obwohl Conway und den drei anderen langsam klar wird, dass sie gezielt dorthin entführt wurden, ist das Leben dort sehr angenehm und vom Grundsatz der "Mäßigkeit" durchdrungen. Früher als erwartet kommt es zu mehreren Gesprächen Conways mit dem Leiter der Lamaserei, dem "Hohelama". Das letzte Gespräch endet mit der Vision einer großen geschichtlichen Katastrophe, und der Leser fragt sich, ob sich hier nicht wirklich schon der 2. Weltkrieg und vielleicht die kommunistische Diktatur in China ankündigen. Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten, aber das Buch ist spannend erzählt, recht tiefsinnig, dabei auf den Gegensatz von vita activa und vita contemplativa aufbauend, und nutzt die personale Erzählperspektive, um die Hauptfigur, Conway, zugleich einfühlsam und trotzdem mit einer gewissen Distanz zu zeichnen. Mein Fazit: Ein lohnenswertes Buch.

VG Blue
241. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 31.03.10 00:03

Hallo Ihr Lieben!

Hier wieder ein mal ein Buch zur Empfehlung:

Bei rororo
mit der ISBN: 978-3-499-62355-4

Dr. med Eckart von Hirschhausen

Die Leber wächst mit ihren Aufgaben

Ein wahnsinnig gutes Buch mit sehr vielen "Aaaah!"-, "Aha!"-, "Oho!"- und vor allem "Hahahah! Hihihi!"-Momenten!

Schwerpunkte des Buches:

Männer und Frauen, Sex und seine Folgen, Nachts, Sport, Essen, Mensch und Tier, Gesundheit, Krankheit, Ärzte, Alternativmedizin, Seele und Geist,
Moderne Technik, Wahnsinn im Alltag.

Unglaublich witziges Buch!

Ein unheimlich schönes Geschenk von meiner Freundin!

Herzlichst!

Muwatalis
242. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 14.05.10 19:59

"Was dem Historiker die Tränen in die Augen treibt, das erfreut den Schlachten-Fan." (irgendwo aufgeschnappt)

Wer von euch hat denn schon den neuen Robin Hood im Kino gesehen? Ja, den mit Russell Crowe in der Titelrolle und einer tollen Cate Blanchett in der Rolle der Lady Marian. Weniger romantisch als der mit Kevin Costner und mit sozialkritischen Zeitbezügen versehen, die auch auf unsere Zeit passen. Es ist ein Film, der im Grunde die Rolle des Robin Hood neu erfindet und seinen Weg bis zum Rückzug in den Sherwood Forrest erzählt. Ansonsten gilt: Viel Feind, viel Ehr.

Blue
243. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 05.08.10 19:30

Hallo Ihr Lieben!

Heute leg ich Euch wieder ein Buch ans Herz!

Der Autor heißt Stefan Schwarz.
Der Verlag ist der seitenstraßenverlag.
Die ISBN-Nummer ist: 978-3-937088-06-8

Der Titel heißt:

"Ich kann nicht, wenn die Katze zuschaut"

Man kann darin monatelang lesen, ohne daß man aufhört sich vor lachen zu kringeln.
Selbst nach mehrfachem lesen reißt manche Stelle einen vom Sofa ( jedenfalls mich ).

Hier kann man zum Beispiel den wahren Grund für das Mondflugprogramm finden.
Es wird über alpine Meisterleistungen berichtet: die Erstbesteigung der Abzugshaube in der Küche durch die "Trollprinzessin".
Die Berechnungsformel für die Lohnhöhe in Abhängigkeit von der Körpergröße wird erklärt.
Die Idee zur Gründung einer Selbsthilfegruppe " Ganz normale Eltern total wunderlicher Kinder e.V." wird geboren.
Ein Nachbar, der Deiner Frau anbietet "im Urlaub die Katze zu gießen" ist mit Vorsicht zu genießen.

Noch viele andere Köstlichkeiten warten auf den Leser.

Also viel Spaß mit diesem wunderschönen Buch!

Ich kann meiner Freundin gar nicht genug danken, dass Sie mir diese Köstlichkeit geschenkt hat!

Herzlichst!

Muwatalis
244. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 05.08.10 22:34

Seit Ferienbeginn war ich zwei Mal im Kino. Zunächst habe ich mir den Low-Budget-Science-Fiction Moon angesehen, der von allen Seiten mit Lob geradezu überschüttet und schon fast auf eine Stufe mit "Odyssee 2001" gestellt wurde. Ich gestehe, dass ich mit diesem Film rein gar nichts anfangen konnte: Er war sowohl für mich als auch den Kumpel, den ich mit ins Kino geschleppt hatte, einfach nur langweilig und nichtssagend und war nach anderthalb Stunden Gott sei Dank endlich vorbei. Zum > Inhalt

Ganz anders der zweite Film, die spanische Produktion Agora - Die Säulen des Himmels. Dieser Film wäre mir doch fast entgangen, hätte ich nicht zufällig eines unserer Anzeigenblätter in die Hand genommen. Der beeindruckende Film spielt im spätantiken Alexandria und zeigt, wie eine liberale, fortschrittliche und weltoffene Kultur durch ein sich verbreitendes fundamentalistisch-gewalttätiges Christentum gnadenlos zerstört wird. Steht im ersten, 391 n. Chr. spielenden Teil des Films die Zerstörung der berühmten Bibliothek von Alexandria durch den aufgehetzten christlichen Mob im Zentrum, so wird im zweiten, 415 n. Chr. spielenden Teil die Hauptfigur des Films, die griechische neuplatonische Philosophin Hypatia, zur Zielscheibe vor allem des machtgeilen, fanatischen und später "heilig" gesprochenen Bischofs Cyril. Die von Rachel Weisz vorzüglich gespielte Hypatia lehrt als Professorin an der Universität/Bibliothek von Alexandria Astronomie und Mathematik und ist besessen von dem Gedanken, die Ungereimtheiten des ptolemäischen Weltbildes zu beseitigen. Viele ihrer Schüler werden in der Gesellschaft Alexandrias hohe Posten bekleiden. Hypatia ist aufgrund ihrer Vernunftorientiertheit, ihrer Emanzipiertheit als Frau und ihres politischen Einflusses den religiösen Finsterlingen ein Dorn im Auge. Das Ende des Films sieht folgerichtig ihren Tod. Unterbrochen wird das Filmgeschehen immer wieder durch Blicke aus dem Weltall auf unsere Erde, was auf die Unsinnigkeit der dortigen Kämpfe in kosmischer Perspektive verweist. Auch wenn die Historikerin Maria Dzielska in einem Spiegel-Interview auf einige historische Ungenauigkeiten des Films hingewiesen hat, so ist doch zu bedenken, dass dieser Film keine Doku-Soap sein will, sondern als guter Historienfilm eine Darstellung der eigenen Zeit im historischen Gewand. Natürlich schreien die Fanatiker heutzutage nicht mehr Halleluja, sondern Allahu akbar - der Ungeist von Intoleranz und Gewalt ist derselbe. Und so ist dieser Film ein Menetekel für unsere eigene bis zur Selbstaufgabe liberale Kultur. Fazit: Dieser Film ist absolut sehenswert. Er erscheint am 2. September d. J. als DVD & Blu-ray.

Blue
245. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 09.08.10 22:24

Hallo Ihr Lieben!

Hier einige Buchtipps auf YouTube:

Carolin Kebekus bei "Was liest du"

Jürgen von der Lippe und Ina Müller lesen

Lustige Bücher anscheinend - lächel -!

Herzlichst!

Muwatalis
246. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 20.08.10 21:23

Vorgestern war ich in Colonia in dem Film Inception. In diesem Film geht es vom Geschehen her darum, dass einem Firmenerben im Auftrag eines japanischen Konkurrenten der Gedanke einer Aufspaltung der geerbten Firma eingepflanzt werden soll, und zwar so, dass diese Person die Idee als ihre eigene empfindet. Dies geschieht dann während eines geteilten Traumgeschehens, das auf mehreren Traumebenen spielt, in denen auch die Zeit verschieden schnell verläuft. Was ich hier relativ sachlich schildere, ist in einen fantastischen Film mit tollen Bildern und einer verwickelten , auf verschiedenen Ebenen spielenden Handlung umgesetzt. Ich finde den Film absolut sehenswert.

VG Blue

247. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von traumb am 21.08.10 12:18

So hier mal meine Sommerlieblingsfreizeitgenußsachen

Buch

Der Engel auf meiner Schulter: Roman

Verlag: Goldmann Verlag (22. Februar 200
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442311578
ISBN-13: 978-3442311576

Ein wirklich tolles Buch über Verantwortung und wie schwieg sich das Leben entwickeln kann.


Buch

Das Böse in uns: Thriller

Taschenbuch: 448 Seiten

Verlag: Bastei Lübbe GmbH & Co.KG (Bastei Verlag); Auflage: 6 (28. Juli 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404164210
ISBN-13: 978-3404164219

Einfach lesen ich verate nichts dazu

Zuguterletzt noch eine Fernsehserie die ich ganz toll finde Sind wir in echt vieleicht auch schon weiter als wir denken?

Eureka – Die geheime Stadt

http://de.wikipedia.org/wiki/Eureka_%E2%...e_geheime_Stadt

viel spass beim Lesen und Schauen

wünscht Traumb
248. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 09.09.10 21:32

Hallo Ihr Lieben!

Hier mal ein Radiotipp:

Konzert der Tausend

Mahlers 8te Synfonie

Sonntag 12.09.2010
18:05Uhr
WDR3

Herzlichst!

Muwatalis
249. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von skaw_amitskaw am 12.09.10 19:22

Hi Folks,
läuft gerade mittwochs auf RTL 2 an:

Torchwood: Children of earth.

Schaut zu dass Ihr den ersten Tag noch irgendwie zu sehen bekommt und zittert den vier weiteren Folgen entgegen!

Das spannendste was ich in letzter Zeit gesehen habe!

N´joy!

Skaw
250. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.06.11 11:16

Sagt mal, hat jemand von euch den Film Sucker Punch gesehen? Hab den nämlich im Berufsstress glatt verpasst.

VG Blue

251. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Turambar am 02.06.11 11:58

Moin.

"Sucker Punch"?
Leider nein. Aber irgendwas sagt mir der Titel. Um was geht es da so in etwa? Von wem ist der Film? Ich nehme mal an, daß der kürzlich im Fernsehen gelaufen sein muss. Allerdings habe ich Fernsehen bei mir vor einiger Zeit abgeschafft; zuviel langweiliger Mist. Für Filme, die ich wirklich sehen will, gibt es die Videothek meines Vertrauens. Ansonsten bieten ja die meisten Sender auch ein Programm im Netz an. Das reicht dann auch.

Wo ich aber gerade dabei bin: Ich habe nicht den ganzen Thread studiert und weiß nicht, ob dazu schon was kam. Es ist auch nicht unbedingt neu, aber weil ich es kürzlich mal wieder in der Hand hatte, und nicht wiederstehen konnte, es zum zweiten Mal durchzulesen, möchte ich euch ganz gerne das Buch "Rumo und die Wunder im Dunkeln" von Walter Moers ans Herz legen.

Für mich eines der schönsten Bücher der letzten (10? 20? ) Jahre!

Einen schönen Feiertag noch,
Turambar.

252. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 03.06.11 20:49

Sucker Punch ist die Geschichte eines Mädchens, das von seinem sadistischen Stiefvater in die Psychiatrie gebracht wird - tja, und dann wird es verwirrend. Klingt die Beschreibung bei Filmbewertung noch irgendwie plausibel, so kann ich mir auf die Darstellung des Filminhalts bei Wikipedia nur schwer einen Reim machen. Hab es eben nicht so mit zu komplizierten Plots. Der deutsche Trailer bei YouTube verspricht immerhin einiges an Action.

> Snyder beschrieb die Idee für den Film am Anfang seiner Produktion im Jahr 2007 als ein „Alice im Wunderland mit Maschinengewehren, inklusive Drachen, B-25-Bombern und Bordellen.“ < (Wikipedia)

Kein Wunder, dass FSK 16 draufsteht. - Am 5. August 2011 soll der Film auf DVD erscheinen.

VG Blue
253. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Turambar am 04.06.11 10:31

Aha!

Danke für die Infos! Ich finde, der Film klingt auf jeden Fall mal interessant, könnte was für mich sein. Eigentümliche und verwirrende FIlme haben für mich einen gewissen Reiz. Filme, in denen es hübsch kracht und rummst häufig auch (wenn sie gut gemacht und nicht langweilig überzogen sind).

Zu meinen Favoriten in Sachen "Häh? Ich versteh´ nur Bahnhof" gehören unbedingt Machwerke wie:

"Donnie Darko" (dürfte doch bekannt sein?)
"Lost Highway"
oder auch "Kamikaze 1989"


...und was finde ich da, als ich den Link zu "Lost Highway" einstelle? "Blue Velvet"! Sehr interessant... Ich kenne den Film nicht, weiß jetzt aber, was ich am Sonntag abend mache!

Hehehehe...
Turambar.
254. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von fabse am 17.06.11 13:18

Suckers Punch hab ich im Kino gesehen vor einigen Wochen. Ziemlich abgedrehte Darstellung und der Wechsel zwischen Comic und realen Personen ist Geschmackssache. Letztlich aber toll, wie die Mädchen sich durchbeissen und gemeinsam Kämpfen. Eben die Fights sind es auch, die dem Streifen eine stolze Briese Action verleihen. Viel Spass beim Ansehen.
255. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 19.06.11 17:19

Hi Friends,

gerade war ich mit einem Freund wieder im Kino, und zwar um Kung Fu Panda 2 zu sehen, die Fortsetzung von "Kung Fu Panda", über den ich vor 3 Jahren hier so begeistert schrieb. Und was soll ich sagen? Die Begeisterung wollte sich nicht so recht einstellen. Die Bildlichkeit des Films war beeindruckend, ebenso die Action-Szenen, aber die Story war eher dünn und von der tiefen Weisheit des ersten Teils war nur wenig zu spüren. Dafür gab es einiges an ziellosem Klamauk und etwas Psychoanalyse-Schmalz samt Loslass-Philosophie. Unser Held und seine 5 Freunde, die Furious Five, müssen diesmal gegen einen Bösewicht kämpfen, dessen Machtgier zur Erfindung und industriellen Produktion von Kanonen geführt hat und der damit auch das Ende des Kung Fu in China herbeizuführen droht. (Ich fühlte mich bei diesem Motiv ein wenig an "Last Samurai" erinnert: der Krieger geht, der Soldat kommt.) Nebenbei steht Panda Po vor der Aufgabe, seine Herkunft zu klären. Fazit: durchaus sehenswert. Kung Fu Panda-Fans werden sich den Film ohnehin ansehen, sollten aber ihre Erwartungen an Story und Gehalt nicht zu hoch ansetzen.

VG Blue
256. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 27.06.11 18:49

Die letzte Woche musste ich leider im Krankenhaus verbringen und habe mir natürlich eine Reihe Bücher mitgenommen, die ich schon seit längerer Zeit lesen wollte, z. B. Francesc Torralbas "Die Kunst des Zuhörens"(2006/2007) oder Adyashantis "Falling into Grace" (2011). Aber bei beiden Autoren musste ich kapitulieren, weil ihre Bücher mir, verpflastert im Bett liegend, eine zu große Konzentrationsleistung abverlangten. Aber Gott sei Dank hatte ich noch ein kleines, handliches Buch dabei, nämlich von

Michael Habecker + Sonja Student: Wissen, Weisheit, Wirklichkeit. Perspektiven einer aufgeklärten Spiritualität. Bielefeld: Kamphausen Verlag. 2011. 205 Seiten. 17,95 €

Das kleinformatige, aber inhaltsreiche Buch hat mir sehr gut gefallen. Es stellt wesentliche Teile des Ansatzes meines Lieblingsphilosophen Ken Wilber in seiner aktuellen (= 5.) Schaffensphase dar. Dabei werden das prämoderne, moderne und postmoderne Weltbild erläutert und der wissenschaftstheoretische Ansatz von Ken Wilber entwickelt, zu dem inzwischen auch der sog. "Integrale Methodologische Pluralismus" gehört. Was sich hier vielleicht abschreckend anhört, wird in dem Buch mit Hilfe von Diagrammen und Zeichnungen gut erläutert, so dass man es auch ohne große Wilber-Kenntnisse gewinnbringend lesen kann. Wer sich für die philosophischen Konzepte Ken Wilbers interessiert, mag mal beim Integralen Forum vorbeischauen.


Wieder zu Hause, bin ich zu schwerer Kost noch nicht in der Lage und greife zu

`Tue das Große da, wo es noch klein ist`. 100 [innen:111] philosophische Wahrheiten, ausgewählt und kommentiert von Jörg Zittlau. Mannheim: Artemis & Winkler. 2010. 140 Seiten. 12,90 €

Dieses kleine Buch kommt für mich zur rechten Zeit. Der Autor gibt einen philosophischen Spruch vor und kommentiert ihn dann kurz, verständlich und lebensnah auf ca 1 bis 1,5 Seiten. Bei der Auswahl scheint er mir eine gewisse Vorliebe für den Buddhismus (Buddha, Zen) und die Stoa (Seneca) zu hegen. Es macht Spaß, das kleine Werk zu lesen und die Gedanken auf sich wirken zu lassen.

So long
Blue
257. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 04.07.11 07:42

Kleine anspruchslose Texte, die einen aufbauen und eine gute Atmosphäre hinterlassen? Ich greife einmal zu Bhagwan/Osho. Wer erinnert sich noch an ihn?

Bhagwan Shree Rajneesh [Osho]: A Cup of Tea

Das Buch enthält 350 Briefe des später für Jahre in die Schlagzeilen geratenden Gurus aus den Jahren 1962 bis 1971, also aus einer Zeit, als er noch nicht Getriebener des internationalen Rummels um seine Person war. Die kurzen Briefe sind wunderschön geschrieben und schaffen eine Stimmung von Liebe, Meditation und Freiheit. Für mich jedenfalls gerade das richtige.

Blue

258. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 24.07.11 11:54

Gestern war ich mal wieder bei den Saturnaliern, wo mir ein Film über Konfuzius in die Augen fiel, so dass ich ihn kaufte und auch gleich ansah:

Konfuzius. Nur seine Weisheit war noch mächtiger als sein Schwert.

Der gerade erschienene chinesische Film beschreibt die Lebensgeschichte des großen Chinesen von seiner Zeit als Regierungsbeamter in seinem Heimatstaat Lu bis zu seinem Tod daselbst, erzählt von seinem politischen Aufstieg und seinem Fall. Seine entbehrungsreichen Wanderjahre werden ausführlich geschildert wie auch seine Rückkehr nach Lu, wo er schlussendlich stirbt.

Der Film ist, anders als der absurde Untertitel suggeriert, eben kein Martial Arts-Film oder Schlachtenepos, sondern die für einen zweistündigen Spielfilm historisch relativ getreue Erzählung eines wirkungsmächtigen Lebens. Konfuzius` eigene, z. T. gegen Naturalhonorare, auch an Fürstenhöfen geleistete umfassende Lehrtätigkeit - er unterrichtete ca. 3000 Schüler und sein Curriculum umfasste immerhin Schreiben, Rechnen, Etikette, Musik, Bogenschießen und Wagenlenken - gerät dabei natürlich etwas zu kurz. Dennoch kommt die menschliche Größe des historischen Konfuzius, beeindruckend gespielt von Chow Yun Fat, gut zur Geltung. Mich hat der auch handwerklich gut gemachte Film sehr angesprochen.

VG Blue
259. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 06.08.11 10:46

Gestern abend habe ich mir endlich den Film Sucker Punch auf DVD ansehen können und ich muss sagen, dass ich ihn sehr beeindruckend fand. Eine junge Frau, Babydoll, - angeblich 20, aber eher wie 12 bis 16 aussehend - wird von ihrem von der Erbschaft ausgeschlossenen Stiefvater zwecks Lobotomie in eine Nerven"heil"anstalt, die wie ein Gestapo- oder Stasi-Gefängnis wirkt, eingewiesen. Fast unmerklich geht die Szenerie über in die Welt eines Bordells, wo junge Frauen sich zwangsprostituieren müssen. Babydoll muss vortanzen und gerät zunächst alleine, bei weiteren, die Zuschauer geradezu hypnotisierenden Tänzen mit vier Leidensgenossinnen auf eine dritte Ebene, auf der sie und ihre vier Mitstreiterinnen, fast märchenhaft, mehrere Aufgaben zu erledigen haben, um ihre Pläne zur Flucht aus dem Bordell verwirklichen zu können. Bei der vierten der fünf Aufgaben geht etwas schief und letztendlich überleben nur zwei der Mädels und können ihre Flucht antreten. Fast unmerklich wird dabei der Übergang zur Nerven"heil"anstalt vollzogen. Die Vorgänge in den beiden Phantsiewelten habe ihre Entsprechungen in der Realität gehabt. Am Schluss opfert sich Babydoll für die verbliebene Mitgefangene, um ihr die Flucht, die auch gelingt, zu ermöglichen. Sie selbst wird lobotomiert und der Anstaltsleiter von der Polizei wegen Unterschriftenfälschung etc. abgeführt.

Insgesamt wirkt der Film auf mich wie eine Mischung aus "Matrix" (Feier der Ästhetik der Waffen), "Wanted" (Orgien an Gewalt) und "Inception" (Spiel mit verschiedenen Wirklichkeitsebenen). Die Symbolik des Films müsste allerdings einmal genauer unter die Lupe genommen werden. Mein Fazit: ein sehenswerter Film.

VG Blue
260. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 12.08.11 20:42

Ich fand SUNCKER PUNSCH recht annehmbar. Da meine Erwartungshaltung bei ZACK SNYDER allerdings immer gigantisch ist, war ich doch leicht enttäuscht.

Kein Meisterwerk wie WATCHMEN!
261. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 26.08.11 17:00

Gestern abend hatte ich Gelegenheit, den Film Centurion auf DVD zu sehen. In dem Film geht es um den Untergang der neunten Legion in dem von den Römern besetzten Britannien. Sieben Überlebende versuchen sich, verfolgt von den gegenerischen Pikten, zu den eigenen Linien durchzuschlagen. Der Film schildert die Kriegsgräuel der damaligen Zeit relativ realistisch, weshalb auf dem Cover auch das "FSK ab 18" steht. Interessant finde ich, dass in relativ kurzer Zeit drei Filme gedreht wurden, in denen es um die 9. Legion geht:

- Die letzte Legion (2007)
- Centurion (2010)
- Der Adler der neunten Legion (2011)

Ich habe mich da natürlich gefragt, ob die neunte Legion für die Römer das war, was die in Stalingrad untergegangene 6. Armee für die Deutschen, nämlich Symbol von Durchhaltewillen, sinnlosem Verheiztwerden und Untergang. Aber dafür wären die im Teutoburger Wald von den Germanen vernichteten drei Legionen des Varus sicher passender gewählt. Interessanter ist die Frage, weshalb sich in so kurzer Zeit drei Filme dieses Themas angenommen haben. Ich vermute fast, dass es damit zusammenhängt, dass auch unsere eigenen Soldaten mittlerweile in aller Herren Länder ohne sinnvolle Aufgabe stehen und die unerwünschten Befreier und Fortschrittsbringer spielen sollen. In Ländern, die mentalitätsmäßig noch voll im Tribalismus stecken, Demokratie und Zivilgesellschaft aufbauen und sichern zu sollen, ist nun mal eine ziemlich sinn- und perspektivlose Aufgabe. Vielleicht sind die genannten Filme ein Reflex dieser Tatbestände.

Mir haben alle drei Filme gefallen, am stärksten fand ich allerdings "Centurion".

VG Blue
262. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von ich bin`s am 07.09.11 14:06

Hallo, allerseits.

Einer der letzten Filme, die ich im Kino gesehen habe, war "Transformers 3" in 3D. Leider muß ich sagen, daß es diesem Film genau so geht, wie den meistens Fortsetzungsfilmen. Zwar sind die Special Effects wieder sagenhaft, aber von der ganzen Handlung ist für mich der dritte Teil auch der schlechteste von allen. Aufgrund der Kinovorschau habe ich mir gedacht: "Den Film mußt Du unbedingt sehen, natürlich in 3D, allerdings war ich dann doch sehr enttäuscht.

Im Gegensatz zum ersten Teil (das war der Beste) ist der dritte Teil, was das Gesamtpaket angeht, nur ein laues Lüftchen. Und die 3D - Optik kann man sich ruhig sparen. Es sind nur wenige Szenen, wo die 3D - Effekte wirklich zum Tragen kommen.

Wer den Film im Kino verpasst hat, braucht sich nicht zu ärgern. Es reicht meiner Meinung nach völlig aus, sich den Film in der 2D - Fassung auf BD oder DVD anzusehen.
263. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von ich bin`s am 07.09.11 14:31

Hallo,
falls das Buch, das ich vorstellen möchte, schon mal Erwähnung fand, tut es mir leid, daß ich es nochmal vorstelle. Es ist schon länger im Handel, aber wirklich gut und sehr spannend.

Es handelt sich um das Buch Cupido von Jilliane Hoffman und ist erschienen im "rororo - Verlag".

Die ISBN - Nr. lautet: 3-499-23966-3

Genre: Thriller

Hier ist der Link zum Buch:

http://www.rowohlt.de/buch/Jilliane_Hoff...pido.22599.html

Lieben Gruß,
Charlie
264. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von ich bin`s am 07.09.11 14:41

Hallo, Ihr Lieben.

Ich hatte im vorangegangenen Beitrag das Buch Cupido vorgestellt. Dazu gibt es auch eine Fortsetzung.

Das Buch heißt Morpheus, die Autorin ist wiederum Jilliane Hoffman, und das Buch ist ebenfalls aus dem "rororo - Verlag".

Die ISBN - Nr. lautet: 3-499-23691-4
Genre: Thriller

Der Link zum Buch:

http://www.rowohlt.de/buch/Jilliane_Hoff...eus.614870.html

Gruß,
Charlie.

265. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von ich bin`s am 17.09.11 00:46

Hallo,

vor kurzem habe ich mir den Film "Skyline" auf BluRay angesehen.

Genre: Science Fiction
FSK: 16
Laufzeit 93 Minuten


Ich möchte nicht zu viel über die Handlung verraten, das nimmt die Spannung.

Im Film geht es um die Invasion der Erde durch Aliens. Ich habe zwar schon ein paar negative Kritiken gelesen, aber wie jeder weiß, sind die Geschmäcker verschieden.
Mir hat der Film sehr gut gefallen, die Spannung wurde eigentlich die ganze Zeit über aufrecht erhalten. Tricktechnisch kann man nicht meckern und die Bilder sind wirklich klasse. Es sind auch einige "fiese" Szenen drin, die für zart besaitete Gemüter wohl nichts sind.

Auch wenn der Film ohne Hollywood - Größen auskommen muß, fand ich ihn dennoch gut besetzt.

Wenn man "Transformers" oder "Krieg der Welten" mag, wird einem dieser Film wohl auch zusagen.

Aber am besten ist es, man bildet sich seine eigene Meinung.


Gruß,
Charlie
266. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 25.09.11 16:40

Die französische Schriftstellerin Christiane Singer (1943 - 2007) war mir bis vor wenigen Wochen völlig unbekannt. Durch Zufall bin ich in der Buchhandlung auf sie aufmerksam geworden und habe dann zwei ihrer wenigen ins Deutsche übersetzten Bücher gelesen. Zuerst

Zeiten des Lebens. Von der Lust, sich zu wandeln. frz.1983/ dt. 2. Aufl. 1992.

In diesem Buch geht es um die verschiedenen Lebensalter, und zwar vom Leben im Mutterleib bis zum Alter. Die Autorin weiß dazu viel genau Beobachtetes und Tiefsinniges zu sagen, und das in einer auch in der Übersetzung schönen und dichterischen Sprache. In mancher Hinsicht hat mich das Buch an Romano Guardinis kleines, aber sehr lesenswertes Werk "Die Lebensalter" von 1953 erinnert. Das alles hat mich motiviert, zu Christiane Singers letztem Buch zu greifen, nämlich zu

Alles ist Leben. Letzte Fragmente einer langen Reise. frz. 2007/ dt. 2011.

Die schwer an Krebs erkrankte Autorin beschreibt in einem Tagebuch ihre letzten sechs, vor allem im Krankenhaus verbrachten Monate. Dabei beschreibt sie ihre Auseinandersetzung mit ihrer Lebenssituation, ihre Abschiede und vor allem ihre inneren Vorgänge. Das Tagebuch zeigt eine menschlich sehr reife, ja weise und sehr spirituelle Frau, die sich ihre Liebe zum Leben und ihr Vertrauen ins Sein nicht nehmen ließ. Erstaunlich ist auch, dass die Autorin in ihrer elenden Lage noch zu einer beeindruckend dichterischen Sprache fand.

VG Blue
267. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 16.01.12 20:28

Der Tod des vor knapp einem Monat gestorbenen tschechischen Schriftstellers, Dissidenten (Charta 77) und früheren Präsidenten Tschechiens, Vaclav Havel, hat mich auf die Idee gebracht, noch einmal dessen

Briefe an Olga. Betrachtungen aus dem Gefängnis (1983/1989)

zu lesen. Noch einmal, denn meine erste, nicht ganz vollständige Lektüre liegt nunmehr über zwanzig Jahre zurück. Und ich finde das Buch immer noch klasse. Die Briefe Havels an seine Frau Olga umfassen inhaltlich ein weites Spektrum, von persönlichen Reflexionen über seinen Gefangenenstatus bis hin zu philosophisch tiefschürfenden Erörterungen, von Listen über benötigte Gegenstände bis zu Plänen für neue Theaterstücke. Einige der durchnummerierten Briefe wurden allerdings von der Zensur unterschlagen. Schade, dass sich die Verlage bisher nicht bemüßigt sahen, eine Neuauflage der wirklich lesenswerten "Briefe an Olga" herauszubringen, so dass man entweder auf Leihbüchereien oder Online-Antiquariate angewiesen ist.

Blue
268. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 29.01.12 21:21

Habe mir heute zusammen mit einem Freund den hochgelobten Film Faust von Alexander Sokurow von 2011 angesehen. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Film rein gar nichts anfangen kann. Und wenn er von der Bildlichkeit her nicht stellenweise phantastisch wäre, wäre ich schon nach einer halben Stunde rausgegangen. Der Film wird im Vorspann als "frei nach Goethe" angekündigt, was mich an die früheren Winnetou-Verfilmungen, die auch "frei nach Karl May" waren, erinnerte. Und genau so frei wurde mit dem Goethe Text umgegangen: Lose aneinandergereihte Faust I-Motive und -Zitate ohne jede Tiefe. Schon die Leichensezierungen zu Beginn waren derart widerlich, dass ich mir die Augen zuhalten musste. So einen Sch**ß brauch ich wirklich nicht. Aber vielleicht habe ich ja das Geniale des Films völlig übersehen. In diesem Falle bitte ich demütig um Belehrung.

VG Blue
269. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Dark Marvin am 02.02.12 07:17

Habe mir gestern abend Underworld awakening angesehen. So wie in den ersten beiden Teilen der Reihe wieder mit Selene in ihrem hautengen Latexkostüm.
IMDB
Auch wenn viele Kritiker den Film verreißen, ich fand ihn gut und auch die Handlung schlüssig.
Selene ist diesmal in noch mehr Actionszenen zu sehen. Und endlich kann man sie auch bei der Nahrungsaufnahme sehen. Auch die eine Nacktszene war für die Handlung notwendig. Die Fans von Scott Speedman muss ich aber enttäuschen: er spielt nicht mit. Aber wer weiß schon was Teil 5 bringt. Hoffe, auch India Eisley darf im 5. Teil mitspielen. Und darf dann erwachsen sein.(Findet noch jemand außer mir, dass Eve ein bisschen wie Dawn, die kleine Schwester von Buffy aussieht?)

Dadurch, dass der Film mehr Actionszenen hat, sterben deutlich mehr Personen als in den anderen Teilen. Selene erscheint mir diesmal noch kompromissloser als früher. Wenn sie ein Mann wäre, könnte man sie als brutal bezeichnen. Aber so wie sie aussieht und gekleidet ist, vergibt man ihr die Todesopfer.

Die 3D-Effekte waren nicht unbedingt notwendig, haben aber auch nicht gestört. Wer keinen 3D-Kinosaal findet wird die Handlung auch in 2D verstehen. (Nicht wie bei Avatar, wo es um 3D geht)

Positiv wie bei allen Underworld Filmen: Selene trägt zwar Latex, aber in keinem Moment scheint irgendwer im Film die sexuelle Ausstrahlung zu bemerken. Der einzige Moment, wo Selene ihre Kleidung bewusst zu scheinen ist, ist der Moment, wo sie sich als Mensch tarnen will und einen Stoffmantel dem üblichen aus Leder vorzieht. Auch witzig: Selene versucht Emotionen(Zuneigung) zu zeigen und scheitert.

Trivia: der Film "Whiteout" kann durchaus als Traumsequenz von Selene interpretiert werden.

Fazit: wer Actionfilme mag, sollte diesen sehen. Wer starke Frauen in Latex mag, muss ihn sehen. Wer Selene liebt (so wie ich) wird ihn eher mehrmals sehen und die Blu-Ray kaufen.

-----

Übrigens: in meiner Fan-Fic Geschichte habe ich einige Handlungsdetails korrekt vorhergesagt:
-Michael stört nur
-die nächsten Gegner sind menschlich
-Kinder sind die logische Folge von Sex. Und sinnigerweise weiblich.
-Vampire haben telepatische Fähigkeiten
-Selene wird eingesperrt.

aber ich habe auch vieles falsch vorhergesagt:
-es gibt noch andere Vampire
-die Werwölfe sterben nicht aus
-Selene bekommt keine Flügel
-Selene legt sich keine Freundin zu, mit der sie Sex hat.
-Selene ist nicht allmächtig
270. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 04.03.12 18:25

Schon seit längerem habe ich als Defizit empfunden, dass ich nur sehr wenig über Systemtheorie im allgemeinen und die soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann im besonderen weiß. Jetzt habe ich ein gutes Buch gefunden, dass kompetent und verständlich in letztere einführt, und zwar einführt, ohne oberflächlich zu bleiben:

Frank Becker / Elke Reinhardt-Becker: Systemtheorie. Eine Einführung für die Geschichts- und Kulturwissenschaften. Frankfurt/M.: Campus 2001. 15,90 €

In einem ersten Teil werden ausgehend von Alltagsituationen das Begriffsgerüst der Systemtheorie Luhmanns dargestellt und grundlegende Konzepte wie Autopoiesis, Evolution, Differenz, Sinn, Kommunikation, doppelte Kontingenz, strukturelle Koppelung etc. erläutert. In einem zweiten Teil werden auf dieser Basis wesentliche gesellschaftliche Subsysteme unserer modernen funktional differenzierten Gesellschaft beschrieben, und zwar Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Religion, Erziehung, Kunst und Liebe. Dabei wird auch auf ungenügend ausgearbeitete Theoriebereiche Luhmanns kritisch hingewiesen. In einem dritten und zugleich letzten Teil wenden die Autoren das System Luhmanns beispielhaft auf die Universitätsreform Wilhelm von Humboldts und die Geschichte und Bedeutung des romantischen Liebesmodells an, um die Fruchtbarkeit des systemtheoretischen Ansatzes für die Forschung zu demonstrieren.

Für mich ist es eine sehr gute und perspektivreiche Lektüre gewesen, zumal ich mich gesellschaftlichen Fragen bisher vor allem mit Hilfe der Theoreme von Marx (Historischer Materialismus, Politökonomie) und der Bewusstseingeschichte (Neumann, Gebser, Wilber, Zwilgmeyer) genähert und theoretisch zu bewältigen versucht habe. Niklas Luhmann (1927-199 liefert mir da eine spannungsreiche und willkommene Erweiterung. Sein Ansatz wirkt in vielem zunächst einmal kontraintuitiv, erweist sich aber gerade dadurch als einsichtsgenerierend.

Also eine klare Empfehlung für das oben genannte Buch.

Blue
271. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Wolfsgesicht am 05.03.12 21:48

Zitat
S

Frank Becker / Elke Reinhardt-Becker: Systemtheorie. Eine Einführung für die Geschichts- und Kulturwissenschaften. Frankfurt/M.: Campus 2001. 15,90 €



ich bin ja notorischer Philosophie-Skeptiker...
Als Ingenieur baue ich lieber Stein auf Stein. In dem Sinne angefangen bei Hirnforschung (z.B. Pöppel, Eccles (altmodisch, mit Hang zum Eso, aber anatomisch brauchbar) und meinem "all-time-favorite" Eibl-Eibesfeldt " Biologie des menschlichen Verhaltens." Da bleiben eigentlich keine Fragen
Gruß,
WG
272. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 09.03.12 18:26

Naja, ich denke, es gibt noch mehr als nur Materie und Leben, oder anders ausgedrückt: Die Wirklichkeit erschöpft sich nicht in dem, was Physik und Biologie zu beschreiben vermögen. Es gibt neben der Physiosphäre und der Biosphäre zumindest noch die Noosphäre und die Theosphäre mit ihren je eigenen intersubjektiv nachvollziehbaren Zugangsweisen.

VG Blue

273. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 12.03.12 06:01

Die Fortsetzung der Story der ballernden Latex-Vampirin Selene, Underworld Awakening, hab ich leider verpasst, d. h. bei uns in Monensis läuft er z. Zt. nur um 23:00 Uhr, und das tu ich mir bei meinem aufreibenden Job nicht an. Muss also wohl auf die DVD warten.

Gestern abend war ich aber wieder im Kino und habe mir den Film Haywire von Steven Soderbergh angesehen. Die attraktive Mixed Martial Arts-Klopperei-Expertin Gina Carano spielt die Rolle der Agentin Mallory Kane, die von ihren früheren Auftraggebern nach einem fehlgeschlagenen Auftrag fallen gelassen und gejagt wird. Die eher mäßig durchsichtige Story ist gut gefilmt und und die Kampfszenen sind erheblich realistischer als das übliche Hollywood-Geprügel. Vor allem: Man merkt, dass Gina Carano ihr Handwerk versteht und nicht nur so tut, als ob. Mir hat der Film so gut gefallen, dass ich mir im Sommer auch die DVD kaufen werde.

VG Blue
274. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Wolfsgesicht am 19.03.12 12:10

Zitat


die Kampfszenen sind erheblich realistischer als das übliche Hollywood-Geprügel. Vor allem: Man merkt, dass Gina Carano ihr Handwerk versteht und nicht nur so tut, als ob. Mir hat der Film so gut gefallen, dass ich mir im Sommer auch die DVD kaufen werde.

VG Blue



Gestern abend war ich aber wieder im Kino und habe mir den Film Haywire von Steven Soderbergh angesehen. Die attraktive Mixed Martial Arts-Klopperei-Expertin Gina Carano spielt die Rolle der Agentin Mallory Kane, die von ihren früheren Auftraggebern nach einem fehlgeschlagenen Auftrag fallen gelassen und gejagt wird. Die eher mäßig durchsichtige Story ist gut gefilmt und und die Kampfszenen sind erheblich realistischer als das übliche Hollywood-Geprügel. Vor allem: Man merkt, dass Gina Carano ihr Handwerk versteht und nicht nur so tut, als ob. Mir hat der Film so gut gefallen, dass ich mir im Sommer auch die DVD kaufen werde.

VG Blue
Lieber Bluevelvet,

Danke für die Rezension. Wieder ein interessantes Beispiel, wie sehr der Film die Wirklichkeit überhöhen kann. Ich hab ein paar echte Kämpfe der Carano auf Yutube angeguckt, und fand sie nicht ungeschickt, ja zäh, aber die Kämpfe als ganze eher langweiliges Ringen auf der Suche nach einer Würgegriff-Schwachstelle.

Zu deinen Bemerkung zur eingeschränkten Wirklichkeitsbeschreibung durch Naturwissenschaften meine ich, das diese die Basis bilden müssen, aber nicht die letzten Erklärungen. Der Fehler, den der Nobelpreisträger Eccles machte, war der, dass er der Entstehung eines Gedankens eine ürsprüngliche, göttliche Ursache zuschrieb, was natürlich mit den Hauptsätzen der Thermodynamik unvereinbar ist. Letzere wurden bis dato noch nie ernsthaft in Frage gestellt und selbst Einstein behauptet ihren Unwiderlegbarkeitsstatus.
Somit sind alle Gedanken, auch philosophische, m.E. zunächst individuelle Verarbeitungsprozesse und Projektionen, deren Mitteilbarkeit nicht per se postuliert werden kann. Ich würde gerne Zeit haben, bei den von dir genannten Autoren zu schnuppern (wenn sie denn in gewissen Grenzen anfängertauglich sind.
Man bemerkt ja immer wieder bei unseren amerikanischen Freunden, wie divergent Konzepte von Sozialismus, Marxismus, Kommunismus auf beiden Seiten sind.... Denke zB an die Anhörung Charlie Chaplins vor dem Ausschuß für unamerikanische Umtriebe (weil er bei einem Kongress anwesende Russen mit "liebe Genossen" begrüßt hatte...
beste Grüße aus dem Norden,
WG
275. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 04.04.12 20:39

Am letzten Montag hab ich mir den Film Die Tribute von Panem (im Original: The Hunger Games) angesehen. Die Story im Kürze: Im totalitär regierten Amerika der Zukunft werden zur abschreckenden Erinnerung an einen fehlgeschlagenen Aufstand der unterdrückten 12 Distrikte gegen das herrschende Kapitol alljährlich die sog. Hungerspiele veranstaltet. Jeder Distrikt muss dazu zwei Jugendliche (männl. und weibl.) auslosen, die dann in einer riesigen Waldarena gegeneinander kämpfen müssen, bis nur einer von ihnen überlebt. Als ihre junge Schwester ausgelost wird, meldet sich die Jugendliche Katniss Everdeen, hervorragend gespielt von Jennifer Lawrence, um ihre kleine Schwester vor dem sicheren Tod zu bewahren. Katniss und ein Junge namens Peeta werden in die Hauptstadt gebracht, dort u. a. durch Training auf die Kämpfe vorbereitet und dann in einer riesigen verlogenen Show der johlenden Menge präsentiert, u. a. um Sponsoren für Waffen, Nahrungsmittel etc. zu gewinnen. Anschließend werden sie zum Startplatz gebracht, beginnen den Run um Waffen und andere Utensilien - schon dabei gibt es die ersten Toten -, um in den Wald zu verschwinden und den Kampf aller gegen alle aufzunehmen. Dabei geht es wirklich nicht zimperlich zu. Katniss und Peeta schaffen es, sich der Logik dieses Krieges zu entziehen und Regeländerungen zu erzwingen, die ein Überleben beider ermöglichen.

Der Film ist mehr als nur Unterhaltung, er ist zugleich auch Zeitkritik und eine anthropologische Studie über Verblödungs- und Gehorsamsbereitschaft und Möglichkeiten und Bedingungen von Widerstand. Ich kann den Film nur uneingeschränkt empfehlen.

Der Film basiert auf dem ersten Teil der Romantrilogie "Die Tribute von Panem" von Suzanne Collins. Ich habe irgendwo gelesen, dass geplant sei, auch die anderen Teile des Romans zu verfilmen. Wenn dies auf dem bisherigen Niveau geschieht, dann können wir uns auf zwei weitere gute Filme freuen.

Blue
276. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 28.04.12 00:31

DVD

Im Thriller DIE HAUT, IN DER ICH WOHNE hält Schönheitschirurg Antonio Banderas eine wahre Traumfrau in seiner Villa gefangen. Schnell wird dem Zuschauer klar, dass das arme Ding ein dunkles Geheimnis hat. Wie dunkel und pervers jedoch, wird erst nach zahlreichen Rückblenden klar und selbst mich schockiert ...

Meisterwerk oder kranker Schund? Ich fand den Film supi, meine Freundin war einfach nur angewidert und entsetzt über die (überraschende!) Auflösung.

Auf jeden Fall werden in dem Film zahlreiche Fetische bedient (will nicht zuviel verraten, da er von der Spannung lebt). Ich denke, er wird für manchen Forenuser zu einem Alltime-Hit werden. Andere wiederum werden ihn einfach nur widerwärtig finden ...

(bei Kommentaren zu diesem Eintrag möchte ich euch bitten NICHT zu spoilern, da das filmmische Meisterwerk von seiner Spannung lebt!)
277. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von tatjana396 am 03.05.12 16:48

Ich bin totaler Popkorn-Filmfan, von daher habe ich zuletzt "The Avengers" gesehen (natürlich in der englischen Originalversion; wird in FFM in einem großen Mulitplex auch gezeigt).

Story: Die Geheimorganisation "Shield", der Nick Fury (Samuel L. Jackson) vorsteht, muß einige Superhelden des Marvel-Universums versammeln, um einer mysteriösen Alien-Invasion Herr zu werden. Hierbei werden die Helden vergangener Marvel-Filme zusammengeführt: Captain America, Iron Man, Thor, Hawkeye, Black Widow und The Hulk!

Insgesamt ein klasse und unterhaltsamer Film mit tollen Actionszenen und viel ironisch dargestelltem Humor. Echt empfehlenswert. Wer den ersten Iron Man-Film, den Thor- und Captain America-Film gesehen und gemocht hat, wird nicht enttäuscht werden.
278. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von tatjana396 am 03.05.12 16:56

Hi, wer vorhat in "Battleship" zu gehen, sollte vorher seine kritische Grundeinstellung gegenüber dem Militär an der Kinokasse abgeben. Der Film ist zwar klasse gemacht, was die Technik und Actionszenen angeht, hält sich bzgl. Story so im Mittelmaß (eine Alienvorhut landet mit 5 Raumschiffen auf der Erde im Ozean, wo gerade ein Flottenmanöver abgehalten wird, woraus sich eine "lustige" Seeschlacht entwickelt) ist aber eigentlich ein über 2 Stunden dauernder Werbefilm der US-Army/-Navy. Da müßte auf dem Kinoscreen echt der Hinweis "Dauerrekrutierungswerbefilm der USA" eingeblendet werden. Total patriotisch, die dreckigen Seiten des Krieges werden überhaupt nicht gezeigt, sondern selbst der Tod wird glorifiziert. Naja, wie gesagt, Gehirn aus- und Augen einschalten...
279. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 05.05.12 06:52

Dieses amerikanische "Join the Army!" in gegenwärtig fast allen Filmen und Serien kann gelegentlich schon nerven, denn Krieg ist eben kein Abenteuer, sondern die Hölle. Trotzdem sehe ich als bekennender Star-Wars-Fan der ersten Stunde auch die "Clone Wars" mit Begeisterung.

May the (air) force be with you!

Blue
280. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 15.05.12 22:38

Es gibt Bücher, auf die greift man immer wieder mal zurück, weil sie von einer rätselhaften und zugleich ansprechenden Tiefe sind. Für mich gehört das Tao-te-king des Lao-tse dazu, ein kleines, aus 81 Sprüchen bestehendes Buch, von dem es inzwischen mehr als 100 deutsche und 300 englische Übersetzungen gibt. Von den deutschen ist "meine" die von Günther Debon aus dem Reclam-Verlag, die als sehr genau gilt und über einen Anmerkungsapparat verfügt. Kürzlich habe ich eine englische Ausgabe entdeckt, die mich sehr angesprochen hat, nämlich

Lao Tzu: Tao Te Ching. Translated by Jonathan Star (2001/200

Diese Übersetzung scheint mir stärker interpretierend als andere zu sein, aber gerade dadurch den Geist des Textes sehr gut zu treffen.

Wer einen guten Zugang zum Taoismus des Lao-tse sucht, mag es mit folgenden beiden Büchern versuchen, die mir ebenfalls sehr gefallen haben:

John Blofeld: Das Geheime und Erhabene (Kap. 4 + 5)
Alan Watts: Der Lauf des Wassers

So long
Blue
281. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von tatjana396 am 16.05.12 16:22

Hallo alle zusammen!

Habe kürzlich "Dark Shadows" mit Johnny Depp gesehen.

Story: Ein mit seiner Familie aus England nach Amerika ausgewanderter, junger Mann (Johnny Depp) erwirbt dort mit seinen Eltern durch den Aufbau eines Fischereiunternehmens einigen Wohlstand während der Gründerjahre. Als er die Liebe einer Dienstmagd zurückweist und sich einer anderen zuwendet, lässt die der Hexerei mächtige Magd seine Eltern bei einem "Unfall" umkommen und verflucht ihn, wodurch er zum Vampir wird. Seine Liebste wird dazu getrieben, sich von einer Klippe zu Tode zu stürzen. Letztlich wird er in einem Sarg unter der Erde vergraben. Nach ca. 200 Jahren wird er bei Bauarbeiten in den 70er Jahren wieder ausgegraben und trifft auf die verbliebenen Verwandten seiner Familie (keine Vampire), die im heruntergekommenen Familienanwesen leben müssen, während die anscheinend lang lebende Dienstmagd/Hexe mittlerweile zur reichen (Fischerei-) Unternehmerin der Umgebung aufgestiegen ist. Als er daraufhin versucht, seiner Familie zu altem Glanz zu verhelfen, kommt es unweigerlich zur erneuten Konfrontation mit seiner alten, hassgeliebten Gegnerin...

Kritik: Der durchaus starbesetzte Film (u.a. Michelle Pfeiffer und Helena Bonham-Carter) von Tim Burton ist prinzipiell eine Art Vampirkomödie im Stile von "Ein Tanz der Vampire", wobei er m. M. nach aber bei weitem nicht an diesen Klassiker heranreichen kann. Die aktuell guten Fachkritiken kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Teilweise war es etwas langweilig und langatmig. Die wirklich guten Gags sind spärlich gesät. Etwas unlogisch war auch, das Johnny als Vampir Leute, die ihm eigentlich nichts getan haben, umbringt/aussaugt. Das widerspricht eigentlich dem Komödienansatz, da dies schon heftig und gemein rüberkam. Für mich einer der eher schlechteren Filme von Tim Burton, da hat er schon besseres abgeliefert...
282. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Muwatalis am 23.05.12 05:45

Hallo Ihr Lieben!

Sucht mal auf Youtube nach "The Frost Report on Women".
Ein Blick in die Vergangenheit.
Ebenso "The Frost Report - Public School Sketch"

Aus den Hauptautoren ging dann später Monty Pythons hervor, mit ein paar späteren Zugängen.

Herzliches Lachen!

Muwatalis
283. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 23.07.12 20:09

Und was hat sich bei mir inzwischen lesetechnisch getan? Nicht viel. Denn obwohl ich seit zwei Wochen Ferien habe, krieg ich mich kaum zum Lesen. Kurz vor den Ferien habe ich zwei Bücher gelesen, zum einen das kleine Buch von

Sandra Mitchell: Komplexitäten. Warum wir erst anfangen, die Welt zu verstehen. Suhrkamp: edition unseld. 2008

Das Thema "Komplexität" ist seit einigen Jahren wissenschaftlich auf der Tagesordnung. Das liegt u. a. daran, dass sowohl in Bezug auf die Natur als auch auf die Gesellschaft die Erfahrung gemacht wurde, dass monokausale Erklärungen bzw. Eingriffe sich als viel zu vordergründig und wenig nachhaltig erwiesen haben. Genau davon handelt das genannte kleine Buch, das sehr naturwissenschaftlich orientiert und daher auch geeignet ist, ein differenzierteres Bild der Komplexität natürlicher Prozesse zu vermitteln.

Systemtheorie ist ohnehin z. Zt. eines meiner Themen, und so hab ich mich denn an eine Vorlesung unseres großen deutschen Systemtheoretikers gemacht, nämlich

Niklas Luhmann: Einführung in die Systemtheorie. Carl-Auer. 2002/2008

Die im Wintersemester 1991/92 an der Universität Bielefeld gehaltene Vorlesung behandelt in den ersten Teilen die Grundlagen der allgemeinen Systemtheorie, wie z. B. System als Differenz, operative Geschlossenheit, Selbstorganisation, Autopoiesis, strukturelle Koppelung, Beobachten, Reentry, Komplexität, die Idee der Rationalität. Es hat mir Spaß gemacht, mich durch diese niveauvolle und inhaltlich sehr dichte Vorlesung zu arbeiten. Nach dem großen allgemeinen Teil brauchte ich allerdings erstmal eine Pause, bevor ich dann demnächst oder irgendwann mit den spezielleren Themen wie Zeit, Sinn oder dem Unterschied zwischen sozialen und psychischen Systemen fortfahre.

Ein weiteres Thema, dass mich seit einiger Zeit beschäftigt, ist das der Jhanas, das sind die sog. Versenkungsstufen in der buddhistischen Meditation, und eigentlich wollte ich dazu ein Buch mit Vorträgen von Ayya Khema ("Die Kunst des Loslassens" - dämlicher Titel) lesen, hatte aber nicht die Kraft und das Durchhaltevermögen, vermutlich weil mir die Schule noch zu sehr in den Knochen steckt. Und so hab ich mich erst einmal damit begnügt, etwas über Gehmeditation zu lesen, und zwar in dem Buch von

Sharon Salzberg: Entdecke die Kraft der Meditation. Das 28-Tage-Programm. Mit Praxis-CD. Lotus. 2011

Das unter dem Titel "Real Happiness" 2010 zuerst in den USA erschienene Buch der bekannten amerikanischen Meditationslehrerin ist eine wirklich gute und weltanschaulich neutrale Einführung in grundlegende buddhistische Meditationsweisen (Samatha, Vipassana, Metta). Mich interessierte, wie gesagt, vor allem die Gehmeditation, und die wird sowohl auf wenigen Seiten im Text als auch auf der CD gut verständlich und praktisch nachvollziehbar erläutert. Schon als ich das Buch gekauft habe, hat mich der aus dem Leben gegriffene Einstieg angesprochen:

"Als Ben mit dem Meditieren anfing, war er Reservist der amerikanischen Streitkräfte und im aktiven Einsatz im Irak. Ich wurde seine Lehrerin und unterrichtete ihn per E-Mail. Er sagte, er habe das Gefühl, Meditation könne ihm helfen, mit dem Stress, den traumatischen Situationen jedes Tages fertigzuwerden und dem treu zu bleiben, was ihm zutiefst wertvoll war." (S. 10)

Da ich ohnehin der Meinung bin, dass es ein grundlegender Mangel unseres Erziehungs- und Bildungssystems ist, dass wir dort zwar alles Mögliche und Unmögliche lernen, aber nicht einmal zwei oder drei brauchbare Meditationstechniken einüben, möchte ich Sharon Salzbergs Meditationsbuch sehr empfehlen.

VG Blue
284. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 06.08.12 08:14

Gestern abend hab ich mir den gerade bei uns auf DVD erschienen Film des Regisseurs Luc Besson

The Lady. Ein geteiltes Herz (2011)

angesehen. Der Film beschreibt das Leben und den Kampf der Friedensnobelpreisträgerin von 1991, Aung San Suu Kyi, in der Zeit von 1988 bis 2010. Dem Untertitel entsprechend geht es einmal um die private Geschichte einer großen Liebe und die tief von der Hauptfigur als Tochter eines burmesischen Freiheitshelden empfundene Verpflichtung, das Land zur Demokratie zu führen. Beides wird in Wechselwirkung und Konflikt gezeigt. Wichtige Stationen des Films sind das Leben in England (Aung San Suu Kyi ist mit einem Engländer verheiratet und hat mit ihm zwei Söhne), Reise nach Birma zu ihrer erkrankten Mutter, Verwicklung in den Freiheitskampf, Aufbau einer politischen Bewegung, Hausarrest, Friedensnobelpreis 1991, Ende des Hausarrests, Krebserkrankung und Tod des Ehemannes, beginnende Mönchsproteste. Der Film dauert 127 Minuten und hat weitgehend eine ruhige Erzählweise. Allerdings kommt das intellektuelle Potential von Aung San Suu Kyi, sie hat immerhin Politik in Delhi und Politik, Ökonomie und Philosophie in Oxford studiert, nur ansatzweise zur Geltung. Schauspielerisch wird Aung San Suu Kyi von Michelle Yeoh ("Der Morgen stirbt nie", "Tiger and Dragon", "Die Geisha") phantastisch dargestellt. Dabei wird auch die menschliche Tragik der Person Aung San Suu Kyi sehr gut deutlich.

Blue
285. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 17.08.12 10:57

Der vorgestellte Film "The Lady" hat mich motiviert, das Buch von

Alan Clements: Der Impuls zur Freiheit. Lehrjahre in Birma. 2002/2010. 340 Seiten

zu lesen. In dem Buch geht es um mehr, als der Untertitel ankündigt. Das Buch besteht aus drei Teilen:

- Das Ringen um Freiheit
- Bewusstsein, Meditation und das große Unbekannte
- Welt-Dharma - Befreiung durch Leben

Im ersten recht unsystematisch geschriebenen Teil geht es um die Lebensgeschichte des Autors, vor allem wie dazu kam, dass er als erster Amerikaner buddhistischer Mönch in einem birmanischen Kloster werden konnte, und darum, wie sich Spiritualität und Politik vereinbaren lassen. Diese Passagen fand ich eher schwach und am Rande wenig aussagekräftiger Programmatik. Im zweiten Teil des Buches beschreibt er seine Zeit im buddhistischen Kloster in Rangun mit dem Schwerpunkt seiner Meditationserfahrungen. Und dieser Teil ist wirklich klasse. Der Autor schildert sehr anschaulich und nachvollziehbar die Aufs und Abs seiner z. T. 20-stündigen Meditationssitzungen und die dabei erfahrenen veränderten Bewusstseinszustände, die z. t. äußerst beeindruckend sind, ohne schon das Nirvana selbst zu sein. Dies alles angeleitet von einem absolut kompetenten und erfahrenen birmanischen Lehrer (Sayadaw U Pandita). Dazu kommt eine neun Monate dauernde schwere Erkrankung und die schlussendliche Ausweisungsverfügung der birmanischen Militärregierung. Im letzten Teil geht es um das Finden von Befreiung im Leben selbst. Dabei kommt allerdings seine Zeit im Kloster kaum mehr zur Sprache. Dieser Teil ist inhaltlich etwas stärker als der erste Teil. Das Buch ist aus meiner Sicht vor allem wegen seines zweiten Teils empfehlenswert, der sich nach der Lektüre der Einleitung auch isoliert mit großem Gewinn lesen lässt. Zitate anderer Autoren sind klug ausgewählt. Stilistisch ist das Buch gut und flüssig zu lesen, so dass man bei der Lektüre gut vorankommt.

VG Blue
286. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 17.09.12 10:41

Knapp hat die Schule wieder begonnen, habe ich wieder Zeit zum Lesen. *gg* Zunächst bin ich bei meiner Profession geblieben und habe das Buch von

Reiner Ruffing: Sorgenkind Schule. Ein Lehrer spricht Klartext. 2010. 140 Seiten

gelesen. Dr. Reiner Ruffing, seines Zeichens Lehrer für die Fächer Deutsch und Philosophie, spricht wirklich Klartext und benennt präzise, woran Schule heute krankt, von der Überbürokratisierung über falsche Pisa-Gläubigkeit, Kontrollwahn und Verrechtlichung und vielen anderen Dingen, die Bildung heute unmöglich machen. Alles, was der Autor beschreibt, kann ich voll bestätigen. Deshalb möchte ich das Buch jedem empfehlen, der mit der Leistung unseres Bildungssystems unzufrieden ist. Der Autor schreibt einen flüssigen, gut lesbaren Stil.

Danach bin ich aber wieder zu einem spirituellen Thema gewechselt, nämlich zu den Jhanas, das sind die Versenkungsstufen in der buddhistischen Meditation. Dazu habe ich das Buch von

Ayya Khema: Die Kunst des Loslassens. Der Weg der meditativen Vertiefungen. 2011. 208 Seiten

gelesen und es hat mich sehr begeistert. Ayya Khema beschreibt, wie man diese acht bzw. neun Stufen erreicht und was sie jeweils auszeichnet. Das macht sie sehr kompetent, eingängig und anschaulich, so dass ich das Buch allen an Meditation Interessierten gern empfehlen möchte.

VG Blue
287. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Why-Not am 18.09.12 01:55

Ich hatte mal ein bißchen Zeit, Filme anzuschauen. Und da ich Action-Filme mag ...

Battleship (von DVD)

Special-Effects:
auf aktuellem Niveau

Handlung:
Unreifer Kotzbrocken wird zum unreifen Kommisskopp. Und technisch überlegene Aliens bekommen trotzdem die Hucke voll.

Ich habe nichts gegen eine schlichte, gradlinige Dramaturgie - gerade bei Action-Filmen. Aber wenn bei jeder Handlung einer Filmfigur der einzig einleuchtende Grund für ihr Handeln ist, daß es wohl so im Skript stand, dann ist das nervtötend.

Fazit:
Zeitverschwendung.


Underworld Awakening (von DVD)

Kate Beckinsale macht im Lederdreß noch immer eine gute Figur.

Ansonsten war es ein lauer Aufguß des guten, ersten Teils.

Fazit:
uninspiriert, aber nicht schmerzhaft


Lockout (von DVD)

Handlung:
Unschuldig Verurteilter rettet Präsidententochter aus Weltraum-Knast.

Dieser Streifen war für mich eine positive Überraschung. Zwar hat man die Szenen alle schon mal irgendwo so ähnlich gesehen, aber die Kommentare des Helden erinnern an Arni in seinen besten (Kult-)Filmen (Total Recall, True Lies). Eine Ein-Mann-Armee mit coolen (und teils selbstironischen) Sprüchen.

Fazit:
hat das Zeug zum Action-Kultfilm


The Expendables II (im Kino)

Handlung:
Wieso Handlung? Selbstironische Action-Opas ballern, was das Zeug hält. Die einzige Szene, die völlig daneben ist - als die dramaturgische Grundlage der anschließenden Auseinandersetzung gelegt wird - ist so übertrieben daneben, daß es schon wieder als Persiflage auf schlechte Action-Dramaturgie durchgeht.

Die FSK-18-Einstufung ist wohl den Splatter-Effekten bei den Baller-Orgien geschuldet.

Fazit:
kurzweilig, amüsant, einmal anschauen reicht


Merida - Legende der Highlands - Animationsfilm (im Kino)

Handlung:
Schottische Clan-Prinzessin hat keinen Bock aufs Verheiratet-werden und mischt Familie und Freier auf.

Die erste Disney-Pixar-Produktion, bei der mir nicht vor lauter Zuckerguß schlecht wurde. Die Story ist zwar nicht so respektlos/frech wie Shrek (Teil 1), verliert sich aber auch nicht in Disney-Niedlichkeit. Selbst der Klamauk hat einen gewissen, dramaturgischen Sinn. Und das Happy-End fällt glaubwürdiger aus, als ich es erwartet hätte.

Fazit:
überraschend sehenswert


Ronal der Barbar - Animationsfilm (von DVD)

Handlung:
Der Schwächling des Barbarenstamms muß seine muskelbepackten, intellektuell eher schlichten Verwandten aus den Klauen eines dämonischen Angreifers retten. Dabei stehen ihm ein esoterisch durchgeknallter Elf, eine raufsüchtige Schildmaid und ein verhinderter Metal-Gitarrist zur Seite.

Trotz des teilweise pubertären Humors macht dieser Film richtig Laune. Er ist vollgepackt mit augenzwinkernd abgewandelten Filmzitaten, schrägen Wendungen und überdrehten Figuren.

Fazit:
ein Muß für Fantasy- und SF-Fans, die auch über Veralberungen ihrer Lieblingsfilme lachen können


Why-Not
288. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 21.09.12 11:02

Hi Why-Not

Battleship hab ich auch kürzlich gesehen. Da ich gehört hatte, dass der Film von den Machern von "Transformers" produziert wurde, wusste ich in etwa, was mich erwartete. Mich berührt sowohl bei Romanen als auch bei Filmen immer, wenn eigentlich auf verlorenem Posten stehende Personen dennoch den Kampf aufnehmen oder fortführen und dann am Ende wider Erwarten siegen, wie es im wirklichen Leben leider zu wenig geschieht. In "Battleship" war es die Szene gegen Ende des Films, als die Veteranen der "Missouri" noch einmal zum Gefecht antreten.

Diese Woche war ich wegen eines Infekts krankgeschreiben, aber große Lesepensen sind dann doch nicht möglich. Und so beschränkte ich mich auf

Derek Lin: The Tao of Joy Everyday. 365 Days of Tao Living. 2011

Der in Kalifornien lebende taiwanesische Autor beschreibt in 365 kurzen Abschnitten von je einer Buchseite jeweils verschiedene Aspekte des "Tao Living". Dies tut er anschaulich, lebensnah und durchaus tiefsinnig. Und so kann man wunderbare kurze Meditationen zu Themen wie "True Mastery", "Four Keys", "Desire", "Meditation" oder "Synchronicities" lesen und sich bereichern lassen. Man kann das Buch natürlich von Anfang bis Ende chronologisch lesen oder sich, wie ich es jetzt getan habe, einfach nach Gutdünken interessierende Passagen separat vornehmen. Eine sehr schöne Lektüre, nicht nur beim Wieder-auf-die- Beine-Kommen.

Tao Greetings
Blue

289. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 11.11.12 19:27

Mein alter Kumpel BORIS CELLAR hat im ‚Marterpfahl’ – Verlag den Bondage-Thriller SKLAVENJÄGER verlegt.
Eine junge Frau besichtigt eine verlassene Burgruine und findet sich plötzlich gefangen in einem stinkenden Kellerverlies wieder. Doch es gibt es noch viel bösere Überraschungen ...
Bitte nicht vom reißerischen Cover oder dem Preis abschrecken lassen. Der Roman hat es in sich und schafft (was sehr selten der Fall ist) den Spagat zwischen Psychothriller und bizarrer Erotik.
290. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 27.11.12 18:27

Und was hat sich bei mir inzwischen lektüremäßig getan? Nicht viel, denn die Schule frisst unbarmherzig Zeit und Kraft. Aber immerhin habe ich kürzlich von

Jean Klein: The Ease of Being. 1984/1998

gelesen. Wie bei den anderen Büchern des Autors handelt es sich um Transskripte von Gesprächen, die er über mehrere Jahre verteilt an verschiedenen Orten der Welt führte. Und wie seine anderen Bücher hat mich auch dieses sehr begeistert. Auf der Grundlage des Advaita Vedanta macht Jean Klein deutlich, dass die eigenen Identität viel weiter und tiefer reicht als unser Alltags-Ich. Wer an Spiritualität interessiert ist, wird hier garantiert nicht enttäuscht. Das Buch ist z. Zt. sowohl antiquarisch als auch als PDF-Datei im Netz zu finden.

So long
Blue
291. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 20.01.13 20:42

Gestern abend habe ich mir zusammen mit einem Freund den Film

Hannah Arendt

von Margarethe von Trotta angesehen. Der Film beschreibt die Geschehnisse um den Eichmann-Prozess in Jerusalem, wie die große Philosophin ihn verarbeitet und zu der Formel von der "Banalität des Bösen" verdichtet hat. Diese von vielen missverstandene Formel und Arendts Bemerkungen zur Rolle der Judenräte in den Gettos brachten ihr viel Unverständnis ein und kosteten sie eine Reihe von Freundschaften, u. a. die des Philosophen Hans Jonas. Rückblenden behandeln ihr Verhältnis zu Martin Heidegger. Der Film hält sich an die historischen Gegebenheiten, blendet z. B. Szenen aus dem realen Eichmann-Prozess ein, der unangenehme Besuch der Mossad-Agenten allerdings hat nicht stattgefunden. Barbara Sukowa spielt die Rolle der Hannah Arendt eindringlich und überzeugend. Die Dialoge sind nicht nur gehalt-, sondern auch humorvoll und die Kameraführung ist klasse.

Fazit: "Hannah Arendt" ist ein absolut empfehlenswerter Film.

VG Blue
292. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.02.13 21:30

Es gibt Bücher, die den Archetypus des "alten Weisen" verkörpern, so z. B. Khalil Gibrans "Der Prophet", Silvino Alves da Silva Netos "Der Eremit" oder Chao-Hsiu Chens "Der Meister". Jetzt hat auch der brasilianische Autor Paolo Coelho mit seinem als Roman betitelten 184 Seiten starken Buch

Die Schriften von Accra

ein vergleichbares Werk vorgelegt. Das Geschehen spielt im Jahre 1099 n. Chr. im von Kreuzfahrern belagerten Jerusalem. Am Vorabend der Eroberung der Stadt wird ein weiser Grieche, der von allen nur "der Kopte" genannt wird, über die verschiedensten Dinge des Lebens befragt. Die Antworten sind poetisch bis tiefsinnig, manchmal etwas zu pathetisch und gelegentlich sogar ein wenig zu verschwafelt. Von der Anlage her steht es dem "Propheten" am nächsten, ohne jedoch dessen Prägnanz zu erreichen. Dennoch möchte ich es wegen der vielen durchaus schönen Passagen empfehlen.

VG Blue
293. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 19.09.13 11:56

Nachdem ich einige Tage das Bett hüten musste, griff ich, als es anfing, mir besser zu gehen, zu meinem Dauerfavouriten Jean Klein. Von dessen Buch "I Am", dass ich vor vielleicht 2 bis 3 Jahren im englischen Original gelesen habe, gibt es inzwischen eine deutsche Übersetzung:

Jean Klein: Nichts als Gegenwart. 2012

Jean Klein, dessen Kernthema die nichtzweiheitliche Natur unseres wahren Wesens ist, gelingt es auch in diesem Buch, sein Anliegen gut und praxisnah deutlich zu machen. Dabei findet er oft brillante und unerreicht präzise Formulierungen. Er ist unbestreitbar einer derjenigen, die wissen. Und so ist es eine Freude, ihn zu lesen und sich von seinen Gedanken, Beobachtungen und praktischen Vorschlägen inspirieren zu lassen.

Der einzige Wermutstropfen besteht in der Übersetzung, die entweder schlampig oder gar nicht lektoriert wurde. Es gibt Kommafehler, Grammatikfehler, Übersetzungsfehler. Das ist einfach ärgerlich. Auch bleibt die Frage, weshalb der Originaltitel - "I Am" - nicht einfach übersetzt wurde. Von diesen Kritikpunkten abgesehen hat "Nichts als Gegenwart" meine eindeutige Empfehlung.

VG Blue

294. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 19.10.13 07:49

In den letzten Wochen habe ich es geschafft, zwei Filme im Kino zu sehen. Zunächst im Programmkino den unter der Regie von Antonin Svoboda entstandenen Film

Der Fall Wilhelm Reich.

Der schon 2012 unter dem Titel "The Strange Case of Wilhelm Reich" fertiggestellte Film behandelt den letzten großen Lebensabschnitt des österreichischen Psychoanalytikers und Marxisten Wilhelm Reich, der nach abenteuerlicher Flucht über Dänemark und Norwegen in die USA auswandert, wo Erforschung und Anwendung der von ihm postulierten universalen Lebensenergie "Orgon" (Begriff abgeleitet von Organismus und Orgasmus) im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen. Im Film geht es um diese Forschung und die Verfolgung Reichs durch die amerikanischen Behörden im gesellschaftlichen Kontext der McCarthy-Ära bis zu seinem Tod im Gefängnis. Ich fand den Film, nicht zuletzt wegen des ausgezeichneten Spiels von Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle sehr ergreifend. Von Antonin Svoboda gibt es unter dem Titel "Wer hat Angst vor Wilhelm Reich" auch eine Dokumentation zu dem wirkungsmächtigen Wissenschaftler und Therapeuten, die man sich auch bei DuTube ansehen kann.

Einige Tage später sah ich in unserem Filmtempel den ebenfalls sehr beeindruckenden Weltraumfilm

Gravity.

George Clooney und Sandra Bullock spielen zwei Astronauten, die ein defektes Weltraumteleskop reparieren und dabei von plötzlich heranrasendem Weltraumschrott überrascht werden, der innerhalb weniger Sekunden sowohl Shuttle als auch Teleskop zerstört und auch die Funkverbindung zur Erde dauerhaft unterbricht. Jetzt geht es darum, sich zur nächsten Raumstation durchzuschlagen, um zur Erde zurückkehren zu können. Die Bildlichkeit des Film ist phantastisch und der dargestellte Überlebenskampf der beiden Astronauten ergreifend. Der Film bleibt spannend bis zur letzten Minute. Mein Fazit: Unbedingt ansehen!

Blue
295. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von tongueworker am 07.12.13 17:47

Hallo Freunde,
ich bin relativ neu hier und weiß nicht, ob ich meine Mitteilung hier richtig platziere, ich versuche es mal.
Thema: Bücherempfehlung.
Ich hatte seit längerem Zweifel über Risiken bei ausgefallenen Sexualpraktiken und mediz. Fragen zu manchen Dingen, die ich aber schlechterdings nicht meinem Hausarzt stellen wollte, ohne mich zu "outen". War mir einfach peinlich.
Habe nun kürzlich ein kleines Taschenbuch in meiner Buchhandlung entdeckt, das den Titel: "Was geht beim Sex - und was nicht?" trägt.
Die dort gegebenen Antworten haben mir manche Unklarheit beseitigt, weil sie nicht im mediz. Fachjargon geschrieben sind, obwohl von einem Arzt verfasst. Mir hat es geholfen, vielleicht dem Einen oder Anderen hier auch. Kostet übrigens knapp 13 €, die bestimmt nicht zum Fenster hinausgeschmissen sind.
Nette Grüße.
T.W
296. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.02.14 20:49

Sie sehen heißt sich in sie zu verlieben ... Ich spreche natürlich von Nofretete. Um etwas Genaueres über sie zu erfahren, habe ich in den letzten Tagen, wann immer ich ein wenig Zeit erübrigen konnte, das kleine Buch von

Hermann Schlögl: Nofretete. Die Wahrheit über die schöne Königin. 2012. 128 Seiten. 8,95 €

gelesen. Der Autor, ein ca. 80-jähriger Emeritus der Ägyptologie, stellt in diesem Buch den relativ neuesten Stand der Forschung zu Nofretete und Echnaton dar. Er beschreibt die politischen und familiären Hintergründe, die Gründung der Religion des Aton und die Rolle des Herrscherpaares im Aton-Kult und die Geschehnisse nach dem Tod von Echnaton und Nofretete. Nach Schlögl ist die schöne Königin wenige Jahre vor Echnatons Tod bei einem Unfall, vermutlich während einer schnellen Fahrt mit einem Streitwagen, zu Tode gekommen. Aber hier wirft jede neue Entdeckung neue Fragen auf, und vielleicht wird man dabei nie zu einem gesicherten Ergebnis kommen. Das größte Manko des Buches ist sein relativ trockener Stil - typisch deutscher Professor. Unter inhaltlichem Aspekt ist das Buch allemal lesenswert, zumindest wenn man sich für Nofretete interessiert. Die Kapitel:

Einführung: Nofretete wird entdeckt
1. Abstammungslinien
2. Von Amenophis zu Echnaton
3. Die Große Königsgemahlin
4. Letzte Rätsel
Dank
Anhang

So long
Blue
297. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 18.05.14 21:50

Die Arbeit ist getan, die Sonne scheint, Zeit, mir endlich den Film anzusehen, der schon ein paar Wochen bei mir auf dem Programm steht, nämlich

Die Bestimmung - Divergent

Wie bei "Die Tribute von Panem" handelt es sich bei "Die Bestimmung" um einen auf einer Romanvorlage basierenden dystopischen Film. Das postapokalyptische Chicago versucht gesellschaftliche Stabilität und innerstaatlichen Frieden durch ein Kastensystem, bestehend aus den Selbstlosen, den Gelehrten, den Furchtlosen, den Freimütigen und den Freundlichen, zu garantieren. Jeder junge Mensch wird im Alter von 16 Jahren getestet, um seine natürliche Bestimmung zu erfahren, kann sich aber für eine andere Kaste als die seiner biopsychischen Bestimmung wählen. Ist man unbestimmt, wird man zu einem gesellschaftlichen Außenseiterdasein verdammt. Die junge Tris, wie sie sich später nennt, ist unbestimmt, verheimlicht dies mit Hilfe ihrer Testerin und wählt die Kriegerkaste, die "Furchtlosen". Die Ausbildung ist hart, z. T. auch faschistoid in ihrer Erziehung zu bedingungslosem Gehorsam und Bedenkenlosigkeit bei der Erfüllung von Aufträgen. Tris besteht sämtliche Prüfungen. Aber das Unglück nimmt seinen Lauf. Es kommt zu einem Versuch der Machtergreifung der Gelehrtenkaste, die sich der biochemisch manipulierten Furchtlosen bedient, um die Selbstlosen mit fadenscheinigen Begründungen von der Regierung zu vertreiben und auszurotten ... Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.

Der Film ist actionreich und spannend bis zur letzten Minute, dabei vom Gehalt her keineswegs flach. Meine Empfehlung: Unbedingt ansehen!

So long
Blue

298. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 02.09.14 08:53

Muss für ein paar Tage das Bett hüten und möchte die Gelegenheit nutzen, euch von einigen Filmen zu berichten, die ich in der letzten Zeit gesehen habe.

Da ist zunächst einmal der Film The Grandmaster von Wong Kar Wai mit Tony Leung in der Hauptrolle. Der Film beschreibt das Leben von Ip Man, eines Kung Fu-Meisters der Richtung des Wing-tsun, der später der Lehrer von Bruce Lee wurde. Der Film beschreibt Ip Mans Zeit in China bis zur Etablierung seiner Kung fu-Schule in Hongkong.Typisch für gute chinesische Filme wechseln dabei sehr temporeiche mit sehr stillen Szenen ab. Aus meiner Sicht ein sehr guter Film.

Ebenfalls sehr gut fand ich Maleficent mit Angelina Jolie in der Hauptrolle. Der Film erzählt das Märchen von Dornröschen neu, und zwar aus der Sicht der "bösen" Fee. Die böse Fee, Maleficent, war ursprünglich gut, wurde aber durch den schlimmen Verrat eines Menschen verständlicherweise ein wenig übel. Sie belegt die Königstocher mit einem Fluch usw. Natürlich gibt es ein Happy End. Mehr möchte ich nicht verraten. Ein ganz toller Film. Unbedingt ansehen.

Der letzte Film, den ich vorstellen möchte, ist Lucy mit einer phantastischen Scarlett Johansson in der Hauptrolle. Die junge Lucy wird in Taipeh von einer Partybekanntschaft genötigt, einen Koffer in ein Hotel zu bringen, gerät in die Fänge einer asiatischen Drogenmafia und soll, gezwungenermaßen, in ihrem Körper eine neue Droge nach Europa bringen. In den Fängen einer konkurrierenden Bande wird sie zusammengeschlagen, wodurch Teile der in ihren Körper eingesetzten Droge in ihren Blutkreislauf gelangen und ihr Gehirnpotential erheblich erweitern. Die neu gewonnen Fähigkeiten setzt sie ein, um sich an ihren Peinigern zu rächen. Dann nimmt sie Kontakt mit einem Neurologen auf, toll gespielt von Morgan Freeman, der sich mit der Erweiterung der Fähigkeiten des menschlichen Gehirns befasst. Und natürlich ist die Drogenmafia mit Lucys Entwicklung alles andere als einverstanden ...

Die Meinungen über diesen Film sind ja geteilt, ich jedenfalls fand ihn klasse. Natürlich basiert der Film auf der längst fragwürdig gewordenen Hypothese, dass der Mensch nur zehn Prozent seiner Gehirnkapazitäten nutze und dass man durch Steigerung dieser Fähigkeiten ganz neue und bisher ungenutzte Potentiale erwerben könne. Auch wenn vielleicht nur 10 Prozent unseres Gehirns jeweils aktiv sind, so würden wir bei einer Steigerung dieser Aktivitäten wohl in einem Zustand ständiger epileptischer Anfälle leben. Ich finde den Film in seiner gelungenen Verbindung von Action und Science-Fiction spannend und gedanklich durchaus anregend und daher auf jeden Fall sehenswert. Und Scarlett Johansson ist eh eine Augenweide.

So long
Blue

299. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 14.09.14 02:13

Vielleicht liest ja noch ein Cineast spontan mit.

Hat gerade auf ARD angefangen: "Die Caine war ihr Schicksal."

Fast so gut wie das Buch,und Bogards Oscarrolle.

Wer es nicht sehen kann,das Buch ist von Herrman Wouk.

Bleibt gelassen,

Volker
300. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 22.10.14 21:06

Ziehe meinen Hut vor Bogart! Er spielte ganz gezielt - entgegen seinem Image - einen Deppen! Da merkt man, dass er sich selbst mehr als Schauspieler als ein Star sah.

Alle Achtung!
301. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 31.01.15 20:53

Einer MEINER besten Filme aller Zeiten!

SERVUS TV,um 22:05 Uhr. Heute.

"Der Dialog"

Abgesehen von "Frech Connection",Gene Hackmans
beste Rolle.

Und bis heute sowas von real.

VK

302. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 06.07.15 23:21

Schade, dieser interessante Thread ist ja hoffnunglos eingeschlafen ...
303. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von sweat am 29.07.15 12:05

Hallo Titanic
Zitat

Schade, dieser interessante Thread ist ja hoffnunglos eingeschlafen ...

dann wollen wir mal schnell was dagegen tun:

Männliche (Zwangs-)Feminisierung oder Forced Feminization ist ja ein großes Thema in diesem Forum. Ich war einigermaßen überrascht, als ich auf eine Website stieß, die Comics ausschließlich zu diesem Thema anbietet:

Link aus Jugendschutzgründen gelöscht. Tine

Ich für meinen Teil musste feststellen, dass ein gut gezeichneter Comic mit einer guten Story meine Phantasien um einiges mehr beflügelt, als so manch Video, das mir dann doch allzu nah an der nüchternen Realität hängt.

Nichtsdestowenigertrotz gibts dort auch ein umfangreiches Angebot an hübschen Filmchen, in denen attraktive, aber strenge Damen allerlei spannende Dinge mit ihren, oft keusch gehaltenen, Sissies anstellen.

Grüße
sweat

304. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Titanic500 am 05.08.15 19:13

BUCH

Der Roman STOP ME von Richard Jay Parker hat eine fesselnde Story zu bieten. Auf dem Cover ist eine geknebelte Frau zu sehen.
305. Buch

geschrieben von sub-u. am 16.12.15 21:45

zum Beitrag von Paar Augsburg vom 16.12.2015:

Was uns vor ca. 12 Jahren unheimlich geholfen hat, war das Buch von Kathrin Passig & Ira Strübel mit dem Titel

"Die Wahl der Qual, Handbuch für Sadomasochisten, und solche dies werden wollen"

In Amazonien gibt es dazu 65 Rezensionen....


Gerade für Newbies sehr empfehlenswert....

verschlossene Grüße, u.
306. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von ChrisAusgburg am 18.12.15 13:01

Ich wurde der Tage mal gefragt im Chat nach Büchern.

Ich muss zugeben ich habe in den letzten 3 Jahren sehr viel gelesen, leider auch viel Müll, allerdings auch sehr viel gute Bücher.

Gerade für Neugierige aber auch für "Erfahrene" vielleicht mal ganz interresant.

Ich betone mal das es sich hier um meine persönliche Meinung zu diesen Machwerken handelt :p und sicher der / die eine oder andere eine andere Meinung haben wird.

G. Horsam - Ein FemDom Zyklus - Band 1

- Ist angekommen vor 2 Tagen, an einem Abend 163Seiten regelrecht verschlungen. Meiner Ansicht nach eines der besten Bücher momentan zum Thema D/s mit Einblick in Gefühle und div. Spielarten. Ich freue mich ehrlich darauf morgen den 2ten Teil anzufangen.




Lucy Fairbourne - Die Keuschhaltung des Mannes

- Angekommen, in einem Zug durchgelesen.
Meiner Meinung nach zwar sehr gut, gibt gerade für die Frau sehr viele Einblicke in das "Warum" und könnte die eine oder andere Dame davon überzeugen, allerdings muss ich sagen das es mit 84 Seiten einiges nur "ankratzt" und einfach vielleicht als das "Erste Buch" zum anschubsen geeignet ist.




Arne Hoffmann - Lustvolle Unterwerfung

- empfehlenswert. Hier wurden Paare befragt die SM / D/s leben. Es ist wirklich gut geschrieben, stellenweise leider ein wenig unübersichtlich. Aber meiner Meinung nach fast ein "Muss". Auch um mal das KopfKino etwas aufzuräumen.




Juliya und Jon Hanauer - Fass mich an !

- empfehlenswert. Ja wir wissen alle wie´s geht, machen es alle gut....Leider falsch.. wer denke er kann nichts dazu lernen über Sex, Techniken... der sollte das unbedingt lesen




Claudia Varrin Die Lust auf weibliche Dominanz & Die Diva in dir ! & Die Kunst der weiblichen Dominanz

- empfehlenswert. Geschrieben von einer Dom für Dom. Viele doch sehr hilfreiche Tipps, Denkanstösse. Ich habe es gerne gelesen und kann die Bücher nur empfehlen.




Sabine & Wolf Deunan - Ein bisschen härter ist viel Besser

- empfehlenswert. Spieltipps, Einführung, teilweise mit Bildern, gerade zu Bondage und Knoten.




La Reina - Vom Putzsklaven zur D7s Partnerschaft

- empfehlenswert. Realistisch, gut geschrieben. Gibt viele Anregungen und Einblicke.




Woschofius - Das Buch der Strafen

- 222 Aufgaben / Strafen / Spielideen / Möglichkeiten. Wer Anregungen Ideen sucht ist hier gut aufgehoben.




Chrisoph Brandhurst - Kinky Sex

- empfehlenswert. Einführung in SM / D/s - mit Meinungen & Erfahrungen aus Interviews. Für Menschen die mit Fetischen, SM, D/s nichts anfangen können wirklich ein guter Einstieg, aber auch für Erfahrene sicher lesenswert.

---

So für den Anfang mal genug
Auf die schnelle hab ich sicher in 3 Jahren ca. 50 Bücher durch. Leider gibt es auch sehr viel Müll der einfach auf das KopfKino zielt.

Die "nicht empfehlenswert" lasse ich mal im Keller vertauben da das ganze hier ja offen lesbar ist möchte ich nichts schlecht reden.

Ich habe gemerkt das gute - empfehlenswerte Bücher leider sehr spärlich sind und oft einen vollkommen falschen Eindruck vermitteln.

Ich kann euch nur das eine oder andere ans Herz legen zu lesen, für Sie und Ihn finden sich dort hilfreiche Ideen, Erklärungen, Denkanstöße gerade wenn SM & D/s noch recht "neu" sind kann so ein Buch gute Einblicke geben, Ängste nehmen und den Horizont deutlich erweitern.

Würde mich freuen wenn der / die eine oder andere noch einen Buchtipp hat denn sicher habe ich noch nicht alles "gute" gelesen und freue mich natürlich auch über Tipps.
307. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Tom Lohmark am 02.01.16 19:32

Hallo,

auch auf die Gefahr hin, dass schon mal auf das Buch verwiesen wurde, möchte ich auf "Ins Kleidchen gezwungen" von JaSMin Stepford (erschienen im Marterpfahl Verlag, 18,50, ISBN 978-3-936708-91.-2) aufmerksam machen. Es ist lange her, dass ich es gelesen habe, aber ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr wir uns bei der Lektüre amüsiert haben. Unterhaltsam geschrieben, nicht platt.

Tom
308. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Roger_Rabbit am 27.01.16 01:03

Ich weiß nicht, wie man eine Bewertung schreibt, aber ich versuche es mal.

Es geht um den Sechs-Teiler "Die Stadt und die Macht"
Produziert und gesendet: ARD, jeweils ca. 45 min.
Thema: Die erste Bürgermeisterin von Berlin
Hintergründe: Bauskandale und im wahrsten Sinne des Wortes "Leichen im Keller" der momentanen Führungspersönlichkeiten

Über die schauspielerische Leistung möchte ich mich nicht auslassen. Wie groß der Bau-Sumpf in unserer Stadt ist, weiß ich nicht. Es gibt ja auch US-Präsidenten, die eine Praktikantin niemals ... Tennisspieler, die niemals in einer Besenkammer ... oder Bundespräsidenten, die eine bezahlte Reise ... aber das ist alles Fiktion. Lassen wir das.

An dieser Serie gefällt mir sehr, dass die ARD über den Tellerrand schaut.
Wenn Interviews geführt werden, hängen Mikrofone von N24, nTV, SAT1, VOX, ZDF und RTL im Bild. Es gibt also nicht nur den "EINEN" Sender, sondern auch andere ´Mitbewerber´. Gut, wenn Fernsehbilder gezeigt werden, prangt in der Ecke des Bildes eine "1" oder der "rbb", sei legitim. Aber im Gegensatz zu anderen Produktionen von der RTL-Gruppe oder Prosieben-SAT1, die alle nur ihre eigenen Nachrichtensender (nTV oder N24) ins Bild rücken, hat mir diese Serie das erste Mal ein "kollegiales" Verhältnis zu den Mitbewerbern gezeigt. Alleine dafür bekommt ARD-DEGETO schon ein 1 mit Sternchen.

Auch die anderen Sendeanstalten sollten mal über den Tellerrand schauen und eine "Tagesschau" akzeptieren.

Grüße aus der Hauptstadt
309. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von xrated am 27.01.16 09:08

@ Roger_Rabbit
100% ACK, dem gibt es kaum etwas hinzuzufügen.

Auch wenn man den Nachfolger der GEZ zum "Teufel" wünscht, es gibt doch schon noch einige gute (sozial- und gesellschaftskritische, hinterfragende) Film-Produktionen im ÖRTV, aber auch noch paar gute Polit-Magazine.
310. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 06.09.16 22:00

Uii,was es hier alles gibt...

Hallo zusammen

Dann gebe ich mal einen aktuellen Tipp: Heute,ne gleich,Tele 5 "Drecksau" based on the novel by Irving Welsh. Einer meiner Lieblinge. Ich kann nur für`s gleichnamige Buch sprechen,der Film läuft als Erstausstrahlung.

Psyhowrack jagt innere Dämonen und ist dabei auch noch Polizist... Für mich sein bestes,weil noch schonungsloser als "Trainspotting",Buch. Mal sehen,ob es einigermaßen gleichwertig verfilmt wurde.

Am 8.09 um 0:00 Uhr gibt`s auf demselben Sender eine Wiederholung.

Viel Spaß!

Volker
311. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 07.09.16 15:04

Hallo!

Also gut,"Drecksau" war recht stimmig verfilmt. Aber das Ende.... Lest lieber das Buch.

Und nun bitte ich um Hilfe! Ernst gemeint! Vielleicht habe ich ja `nen Kopfknoten.

Ich habe mir danach zum fünften mal "2001-Odysse im Weltraum" angeschaut. Die Geschichte von Arthur C. Clark fand ich gar nuicht schlecht,und unbestritten hat die Anfangssequenz Filmgeschichte geschrieben.

Aber wenn ich weiter schaue... ich finde den Film unglaublich langweilig.

Entgeht mir da was

Dämliche Dialoge,egeal ob mit HAL,oder unter Menschen,also,ich verstehe nicht,warum alle von dem Film fasziniert sind. Aber gut,ich muß nicht immer alles verstehen.

Nun gut,ein Literaturtipp:

Im Fischer-Verlag sind vor kurzem auf Deutsch nochmal bisher in Deutschland nicht,oder schwer erhältlich,"neues" Material von Charles Bukowski erschienen!

"Das Weingetränkte Notizbuch", "Noch mehr Aufzeichnungeines dirty old man" und "Held außer Betrieb". Habenmüssen....okay,ich hab sie schon.

Muß ich zu Bukowski was erläutern?

Ich glaube nicht.

LEST!

Grüße,

Volker
312. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von devotling57 am 10.09.16 21:57

Bei mir war es die etwas beklemmende Atmosphäre, die mich bei 2001 so fasziniert hat. Allerdings habe ich es längst aufgegeben, die Message hinter den Bildern zu verstehen. Das misslingt mir aber auch stets bei Pinkfloyd. Vielleicht hilft da mir jemand beim Knotenlösen. Aber hab vielen Dank für den Bukowsky Tip. Gleich mal bei der Amazone bestellen werde.
313. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 11.09.16 22:59

Hallo devotling

Naja,beklemmende Atmosphäre kam aufgrund der dämlichen Dialoge bei mir nicht auf. Da gibt`s ganz andere Filme,außerhalb der Horrorschiene oder der "Science Fiction", von denen ich Albträume bekam.

Pink Floyd? Dir kann geholfen werden! Natürlich nur aus meiner Warte und der Millionen anderer Musikliebhaber...

Jch habe sie mit 10 Jahren zum erstenmal gehört,und es hat vieles vorweggenommen was später dann mit "Hilfsmitteln" ähnlich war. Psychedelische Musik,die (aber da frag lieber `nen Neurowissenschaftler) ganz andere Gedanken-und Empfindungsgefühle bei uns ausgelöst hat. Und dann später in Verbindung mit den Zusatzstoffen...uiijuiijuii...

Und hey,für den Bukowski-Tipp keinen Dank! Freut mich immer wenn,zumindest literarisch, einer auf meiner Wellenlänge schwimmt. Stell dir mal vor,ich hätte diesen Post hier im Stle Bukowkis erstellt.

Beste Grüße,

Volker
314. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Tom Lohmark am 16.09.16 06:50

Hallo,

passend zum Burkini/Burka Thread hier als Empfehlung Thomas von Steinaecker "Die Verteidigung des Paradieses".

Deutschland (Europa? Die Welt?) ist von einer Katatstrophe ungeheuren Ausmaßes zerstört. Überleben oft ein Kampf. Als die Ressourcen von sieben in einem ehemaligen Urlaubsressort lebenden Menschen schwinden, beschließen sie, ein sich angeblich in Frankreich befindliches Flüchtlingslager aufzusuchen. Der Weg dorthin ist voller Gefahren. Als die (kleiner gewordene) Gruppe das Lager endlich erreicht, ist alles ein wenig anders, als sie es erwartet haben.

Klingt sattsam bekannt, ist aber gut gemacht. Vor allem dezent gespickt mit Anspielungen auf Flüchtlingskrisen. Besonders angenehm in diesem Zusammenhang, dass es Deutsche sind, die Flüchtlingsstatus bzw. Asyl begehren. Aber auch "unpolitisch" gelesen macht die Lektüre Spaß. von Steinaecker ist kein SF-Autor, aber er kennt sich aus in diesen Welten. Und so schafft er (oftmals an Ballard erinnernde) neue, starke Bilder.

Für mich ein heißer Kandidat auf den Deutschen Science-Fiction-Preis.

Tom
315. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Aneka am 16.09.16 16:22

Hallo Tom,

Deine Empfehlung klingt gut, danke! - Buch ist bestellt.

Meine Empfehlung:

Titel: Blackout von Marc Elsberg

ein erschreckend realistischer Roman, was passiert ( passieren könnte ) sollte in Europa der Strom ausfallen. Gut geschrieben, logischer Aufbau des Themas, viele heute schon vorhandenen Möglichkeiten und Risiken fließen in das Thema / den Roman mit ein. Und ein Handlungsstrang einer ach so humanen Gesellschaft und ihrer Grenzen bei wirklichen Notfällen ist auch noch Bestandteil.

Für mich absolut empfehlenswert.



Aneka
316. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Tom Lohmark am 17.09.16 05:56

Hallo Aneka,

"Blackout" haben wir schon gelesen. Hat uns sehr gefallen. Daher schließen wir uns deiner Empfehlung an.

Tom
317. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 18.09.16 20:17

Hugh!

Asyl?

ICH WILL ASYL IN DER SCHWEIZ ODER NEUSEELAND!

Überall da,wo Geld geparkt oder Schafe geschlachtet werden...

Leute,ich bin nicht der einzige,der glaubt,daß die Welt im Begriff ist irrsinnig zu werden. Was ich dagegen mache? Gelassen bleiben. Den ganzen Spinnern und Gierigen dieser Welt könnte man eh nur mit zwei Mitteln beikommen: Atombomben (was natürlich noch irrer als Irres ist), oder Guilliera-Krieg. Beim ersten ist Feierabend,beim zweiten dauert das wieder mindestens Jahrzehnte.

Also locker bleiben,wissen wie man selber erntet und kocht und den ganzen Wahnsinn locker zur Kenntnis nehmen.

Da wir ja hier im Literarur-Trööt sind,was Substanzielles:

Joseph Heller, "Gut wie Gold".

Aus dem Quatsch seines im Mittelstand versumpften Umfeldes versucht sich der Protagonist Bruce Gold nach Washington in den politischen Erfolg zu "retten". Er lernt den routinierten Umgang mit der Macht,und die eitlen Bosheiten in den (Vor)zimmern der Macht kennen,muß dann aber zur Kenntnis nehmen,daß es trotzdem sowas wie "Familie" gibt,um die er sich als Professor für Literatur,trotzdem kümmern muß.

Der Roman stellt die Frage: Sind Integrität und "Moral" im Umfeld der Macht möglich,müssen "Intellektuelle"-besser "Denkende Menschen- sich anbiedern und korrumpieren lassen,müssen sie resignieren? Oder gibt es noch einen anderen Weg?

So hochaktuell der Roman aus dem Jahre 1976 noch ist,man lacht sich,ob der auch zuweilen boshaften,aber immer genau beobachtenden Sprache, scheckig. Auch,wenn das Lachen einem oft genug im Halse stecken bleibt.

Mit lesenden Grüßen,

Volker


318. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von JayJay am 21.09.16 08:54

Dem Film "Die Cain war ihr Schicksal" haben wir den Namen eines anderen großen Schauspielers zu verdanken, Michael Cain. Als er sich als Schauspieler in der Gewerkschaft anmelden wollte war sein eigentlicher Nachname schon vergeben. Jetzt musste schnell eine neuer her und da er in einer Telefonzelle gegenüber eines Kinos stand in dem just dieser Film lief nahm er sich einfach den Namen Cain und der passte.
319. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Aneka am 24.09.16 00:34

Hallo Tom Lohmark,

vielen Dank für die Empfehlung" Die Verteidigung des Paradieses" - Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich habe es in einen Rutsch durchgelesen.

Daher kann ich das Buch auch nur empfehlen.

Aneka
320. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 25.09.16 19:02

Hallo JayJay!

Oh,wie wahr...

Michael Caine ist für mich einer der Größten aller Zeiten!

Der Film "Mord mit kleinen Fehlern" von Mancjewicz (oder so ähnlich) hat mir jahrelang Albträume beschert. Michael Caine im Psychoduell mit Laurence Olivier. Da können mir sämtliche Horrorfilme gestohlen bleiben,denn DAS ist für mich Horror pur.

Zu sehen auf duHorn,also der you und sein tube.

Herrman Wouks "Die Caine war ihr Schicksal". Ein Klassiker der Weltliteratur!

Und als Bogards Oskarrolle einer der wenigen Filme,die annähernd die Qualität des Buches erreichen!

Ein Kennenmuß!

Normalerweise...

Mit Bieröffnenden Grüßen,

Volker
321. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 01.10.16 15:08

Hallo Siro,keuschy and others

Seit sich meine Maus verabschiedet hat,bin ich zu blöde einen Link mit der kleinen Fläche am Laptop hinzubekommen,dann also so:

Wer ultimativ wissen will wie ich ticke,auch und gerade zum Neben-Trööt "Burkina und Burka,jetzt drehen sie durch"

Heute abend auf 3Sat oder jetzt auch schon in der ZDF-Mediathek:

Hagen Rether mit seinem Programm "Liebe Update 2016"

Tja,genauso sehe ich das auch.

Man schreibt sich,

Volker
322. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von keuschy am 01.10.16 22:33


Hallo Volker
Ich habe mir den Film angesehen. Wenn du so tickst, akzeptiere ich das voll und ganz. Aus meiner Sicht vergleicht Herr Rether hier aber Äpfel mit Birnen, wenn er behauptet, linke Gewalt entstehe nur bei Gegendemos gegen rechts und die Linken würden nur ein paar Schaufensterscheiben von Juweliergeschäften zerstören, während die Nazis Kinder aus der S:Bahn werfen. Zuerst einmal ist Gewalt, egal in welcher Form nicht gutzuheißen. Und so wie es Herr Rether darstellt, habe ich es nicht erlebt. Ich habe durchaus ganze Straßenzüge und Autos brennen gesehen. Ich habe gesehen, wie Steine gegen Polizisten geworfen wurden. Und dies waren linke autonome Gruppen. Gewalt gibt es auf beiden Seiten. Und die Gewalt, egal von welcher Seite, ist keine Lösung. Sicherlich hat Herr Rether recht, wenn er die ganzen Beispiele aufzählt, die in Deutschland im Argen liegen und keiner kümmert sich darum. Aber an was liegt es? Sind es nicht die Medien, die sich ein Thema raussuchen. Dieser Favorit geistert dann tagelang durch Funk und Fernsehen und jeder gibt seinen Senf dazu ohne wirklich großartig Ahnung von der ganzen Sache zu haben. Hauptsache man kann mitreden. Deshalb hat sich die Flüchtlingskrise auch erst so richtig etabliert. Da ging das Konzept der Medien dieses Mal nicht auf. Aus der Willkommenskultur die man anfänglich zelebrierte, kippte irgendwann die Stimmung. Hätten die Medien die Freierkarte in dem gleichen Umfang präsent gemacht, wäre vermutlich auch eine Diskussion darüber aufgekommen. Nach dem Motto bild dir deine Meinung. Wie schon erwähnt, Gewalt ist keine Lösung, doch ich kann nachvollziehen, dass Einzelpersonen darin eine Möglichkeit sehen, auf Etwas aufmerksam zu machen, dass aus ihrer Sicht nicht in Ordnung ist. Auf diese Weise wird versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Egal aus welchem Lager sie stammen. Ich kann es verstehen, heiße es aber nicht gut. Ich kann auch die Ängste der Bürger, die gegen die Flüchtlinge sind, verstehen. Und hier liegt meines Erachtens der große Denkfehler der Politik und der Medien. Es sind nicht nur die Rechtsextremen und die Nazis, die diese Krise für sich nutzen wollen, sondern auch viele Bürger aus der Mitte, die sich von der Politik allein gelassen fühlen. Ich habe zum Beispiel mehrere Bekannte, die unschuldig arbeitslos wurden. Nach zwei Jahren Arbeitslosengeld sind sie jetzt Harz 4 Empfänger und müssen ihr Haus aufgeben, für dass sie jahrelang gearbeitet hatten und sich so manches nicht leisten konnten. Sie haben in dieses System hinein gezahlt. Nun kommen die Flüchtlinge und bekommen alles umsonst. Natürlich kann man dies nicht miteinander vergleichen, aber für die Betroffenen kommt es so rüber, als würden sie die Verlierer sein. So wie Herr Rether die Vorfälle in Köln darzustellen versuchte, habe ich es nicht wahrgenommen. Zuerst versuchte man die Vorfälle zu vertuschen und herunterzuspielen erst als dies nicht mehr möglich war, wurden Konsequenzen seitens der Politik laut. Sicherlich gibt es viele Missstände, die kaum jemanden interessieren, umso mehr sollte aber die Politik die Ängste und Bedenken der betroffenen Bürger nicht einfach ignorieren. Was die Thematik der Flüchtlingskrise zusätzlich noch erschwert, sind Moral und Ethik, die aus menschlicher Sicht eigentlich nur pro Asyl zulassen. Aber in der Vergangenheit wurde großzügig über Missstände wegen diesen Gründen hinweggesehen. Pollitical correctness funktioniert vielleicht, solange es einem nicht selbst betrifft. Aber Geld steht in der Rangordnung nun mal höher. Abgesehen davon sollte der Dialog im Vordergrund stehen. Man sollte mit den Menschen reden und nicht, wie es leider gerade sehr oft, ich finde auch in dem Beitrag von Herrn Rether geschieht, alles durch den Kakao zu ziehen. Die Sorgen und Ängste der Bürger waren schon vor der Flüchtlingskrise vorhanden. Und wenn die Politik jetzt erklärt, durch die Flüchtlinge würde es für die Deutschen keine Nachteile entstehen, so ist dies eine Salamitaktik der Politik, die wieder nicht aufgeht. Die Kosten sind nicht wegzureden. Warum spricht man nicht Klartext. Früher oder später kommen die Kosten ans Tageslicht und dann wirkt alles wieder unglaubwürdig. Wasser für die Mühlen derer, die der Meinung sind, dass unsere Politik nicht mehr für die deutschen Bürger da ist.

Keuschy
323. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 02.10.16 00:23

Hallo keuschy

Also,wenn du eine Frau wärst,würde ich dich jetzt virtuell knuddeln.

Ich liebe intelligenten Austausch.

Dennoch...

Einer der Denkfehler den die Meisten machen: Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

DOCH! BEIDES OBST:

Wie auch immer,du hast dir wenigstens die Mühe,oder das Vergnügen gemacht,dir das anzusehen.

Kann jeder glauben was er will.Hagen Rethers Programm könnte ich geschrieben haben.

Sicher kann kann man anderer Ansicht sein was "Burkinas und Burkas" betrifft. Aber daraus besteht das Programm ja nicht nur. Sondern aus einer Sicht-und Denkweise. DARUM identifiziere ich mich damit!

Ich spendiere virtuell mal ne Runde Obst. Warum weiß ich auch nicht,ich denke gerade zuviel.

Kauende Grüße,

Volker

324. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Aneka am 07.10.16 13:58

Einer meiner 3 Lieblingsfilme:

„Instinkt“ - mit Antony Hopkins in der Hauptrolle

Für mich ist dieser Film mit seinem Protagonisten das beste Beispiel einer unterschiedlichen Definition von normal und natürlich. normal – von Menschen definiert und an jedem Ort zu jeder Zeit unterschiedlich und natürlich – biologische und soziale Komponenten eines möglichen Zusammenlebens unter Lebewesen. Der Film zeigt eindringlich was Menschen in der Lage sind einander anzutun und gleichzeitig auch was Menschen vermögen zu leisten im Umgang miteinander. Er handelt von Zusammengehörigkeit in Familien und Regeln der Zivilisation.

Keine leichte Kost und nichts für einen gemütlichen Abend. Doch ich mag den Film sehr und habe ihn schon mehrfach mit Menschen gesehen, die mir nahe sind.Ich rate dringend keine Inhaltsbeschreibungen vor dem Film zu lesen. Damit nimmt der Betrachter des Films vieles vorweg was der Dramaturgie dieses Filmes meines Erachtens schadet. Daher auch an diese Stelle keine Inhaltsbeschreibung. Nur eine persönliche Empfehlung von mir. Und für Antony Hopkins Fans eh ein muss.

Aneka
325. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 07.10.16 21:24

Aga..Aga...

Ssorry,ich bin zwar auch Cineast,aber was Bücher betrifft: "Es steht alles in den Büchern."

Steht doch alles schon da: William Golding,"Herr der Fliegen." Leben life.

Ich bin dann lieber beim "Der alte Mann und das Meer",oder "Wem die Stunde schlägt".

Aber vor allem bei: "Das Schlimmste kommt noch,oder fast eine Jugend",bzw. "Das Liebesleben der Hyäne".

Und wer immer noch nicht angefixt wurde: SCHÜTTELSPEER!

Also Shakespeares "Hamlet".

keinmenschmagklugscheißerdarumhalteichjetztdieklappe.

Grinsende Grüße,

Volker



326. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Aneka am 08.10.16 14:00

Bücher versus Filme

Ich glaube nicht, dass man Bücher mit Filmen vergleichen sollte. Beide haben ihre Berechtigung und doch einen völlig unterschiedlichen Ausgangspunkt. „Meinen“ Hemingway lese ich allein. Wenn ich Glück habe, gibt es einen Gesprächspartner der zeitnah auch das Werk gelesen hat. Dann können wir uns austauschen.

Bei einem Film, so man ihn denn zusammen sieht, haben in der gleichen Zeitspanne alle Menschen, die gemeinsam den Film gesehen haben, die gleichen Eindrücke. Das gibt dann eine völlig andere Basis der Diskussion.

„Und “es steht alles in den Büchern“, ist für mich ein destruktives Argument, da es sich auf ein Medium beschränkt / beschränken will. Es gibt sowohl schlechte Bücher als auch schlechte Filme, umgekehrt genauso. Ich höre mit lieber an was Menschen gerne sehen bzw. lesen. Und wenn mich das Thema oder der Autor interessiert, dann bin ich neugierig genug sowohl zu lesen als auch hinzusehen.

Aneka
327. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 20.11.16 19:15

Es gibt Bücher, deren Inhalte über die Jahre, Jahrzehnte, darf ich mittlerweile sagen, für mich wichtig geblieben sind, z. B. "Halbzeit der Evolution", "Vom doppelten Ursprung des Menschen" oder "Der Heros in tausend Gestalten". Das Gleiche gilt filmisch vor allem für das ganze Star Wars-Universum, das Evangelium nach Lucas, nach George Lucas mit Verlaub. Da gehöre ich zu den Fans der ersten Stunde und giere z. Zt. natürlich nach jeder neuen Folge der "Rebels", tauche ein in die Welt der Jedi und Sith. Und wenn die Macht nichts dagegen hat, werde ich nach Weihnachten mit einer ebenfalls bekennenden Jedi-Bekannten "Rouge One" kulten.

May the (air-) force be with you!

Blue
328. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 20.11.16 19:38

Ich muß grinsen,Bluevelvet. "Die airforce sei mit euch." So isses,bei uns ist es schon ein Running Gag in jedem Kondensstreifen eines Flugzeuges den Antrieb einer Atomrakete zu sehen.

Was Bücher und Filme betrifft:

@Aneka "Es steht alles in den Büchern ist für mich ein destruktives Argument...".

Kann man so sehen, aber ich habe noch nichts davon gelesen,daß jemand versucht hat alles Digitale in Buchform zu packen...

@Blue:

Ehrlich gesagt bin ich von der ersten Star-Trek Folge,(also schon die Fernseheserie) versaut für die meisten anderen Science-Fiction Sachen. Und nach Terry Pratchett und Douglas Adams eh nicht mehr. Ich habe mich schon beim ersten Starwarsfilm gelagweilt;war für mich eine platte Metapher über die Poltik,die Menschen an sich. Aber schön ist doch,das jeder seine eigenen,anderen Herangehensweisen hat.

Beste Grüße,

Volker


329. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Tom Lohmark am 25.11.16 06:12

Hallo,

ich lese sehr gerne SF. Und aktuell bin ich schwerst begeistert vom neuen Andreas Brandhorst Roman "Omni". Was Brandhorst da rausgehauen hat, hat das Zeug für einen tollen Film. Neben der schön verwinkelten Story quillt das Buch über vor starken Bildern. Ich habe das wirklichg selten, also dass ich ein Buch als Film sehen möchte, aber im Fall von Omni würde ich mir wünschen, dass ein dreistelliger Millionenbetrag in die Hand genommen wird, um großes Kino zu machen! Drunter geht es wahrscheinlich nicht, da Tricks Geld kosten ...

Tom
330. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 26.11.16 17:28

Hallo Tom Lohmark,

scheint ein bemerkenswerter Roman zu sein, auf den du hingewiesen hast. Mich würde interessieren, ob der Roman für sich gelesen werden kann oder Teil einer Serie ist.

VG Blue

331. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 08.01.17 19:35

Nur um in diesen perspektivvernebelten Zeiten unseren Lebens- und Durchhaltewillen zu stärken, sei erwähnt, dass am 1. März anno domini 2017 bei O. W. Barth für 22,99 Imperiale Credits des integralen Meisters "Integrale Meditation" erscheint. Klick!

Das ist doch ein Grund zur Freude, oder?

VG Blue

332. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Gummimike am 27.09.17 10:07

Wie wärs mal mit einem Manga zum Thema Keuschheit und BDSM? Shihai no Gakusha auf hentai2read zu finden. Da sind die Jungs die Sklaven der Schülerinnen und werden keusch gehalten.
Sind zwar nur 21 Seiten aber ich finde den Manga gut.
Ist allerdings in Englisch und noch nicht Abgeschlossen.
333. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Gummimike am 08.11.17 21:29

How to train your Petboy ist ein Gay SM Roman von Lilienne Érie.
Der kleine Feminine Junge Yoji wird von den Bordellbesitzern Ouji und Dr. Sagano gekauft und wird erstmal Sagano Senseis Spielzeug welches er in die Welt der Klinikerotik einführt. Zum Glück gefällt es Yoji klistiert und Anal Behandelt zu werden. ER kommt auf das Zimmer der beiden Switcher Takao mit der Nummer 22 und Ren mit der Nummer 23. Wobei Takao erst später Yoji seinen Namen Verrät. In dem Bordell tragen die Jungs alle Schwarze T-Shirts mit ihrer jeweiligen Nummer und den Vorlieben so das die Kunden Erkennen können für was sie Bezahlen. Yoji bekomt die Nummer Null weil er das Persönliche Spielzeug von Sagano sensei wird.
Sagano ist zum einen der Arzt und behandelt die Jungs und versucht auch ein Freundschaftliches Verhältniss zu den Jungs Aufzubauen während Ouji eher seinen Willen mit Gewalt Durchsetzt. Er hat auch Ren und Takao Angeworben. Während Ren zu Oujis Spielzeug wird ist Takao Eifersüchtig auf Ren weil er zu gerne mal Ouis Spielzeug wär. Er bekommt den gefallen auch aber das ändert eine Menge. Ist sehr schön zu Lesen wie Yoji nach und nach seine Hemmungen Verliert und sich auf sein Behandlungen freut. Wie es Yoji am Ende Ergeht und was mit Takao und Ren Passiert? Tja da hilt nur Lesen.
Gibt es als EBook zb bei Beam. Dort gibt es auch eine Leseprobe ISBN: 978-3-95949-084-9
334. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 16.11.17 12:43

Hi Folks!

Tele 5 hat heute abend ab 22:05 nen SM-Filmabend!

"Streng" kenne ich nich,aber für alle Newbies:

Um 23:45 Uhr kommt der bis 2008! indizierte Klassiker "Die Geschichte der O".

Viel Spaß!

Volker
335. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 04.09.18 23:20

Defilibrator anwerf,Lungenmaschine pumpt,und ein bißchen Adrenalin extra....

Ha,wer sagt denn,daß es hier nur langweilige Threads gibt?

Also Arschbacken zusammenkneifen und HOCHSCHIEB!

Mark Twain,alias und so weiter....

"Menschenfresserei in der Eisenbahn"

Eine Sammlung von 14 Geschichten eines der Größten aller Zeiten.

Wer nur Tom Sawyer kennt wird verstehen....
oder auch nicht.

Beste Grüße,

Volker
336. Mal wieder ein Buch Lesen ?

geschrieben von Fehlermeldung am 20.09.18 10:05

Sven Koch

Brennen muss die Hexe

Ein Kriminalroman

Eine grauenvolle Mordserie versetzt die Bürger von Lemfeld in Angst und Schrecken.
Ein Wahnsinniger verbrennt Frauen auf dem Scheiterhaufen, nachdem er sie nach
mittelalterlichen Methoden brutal gefoltert hat.

.
337. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 23.09.18 07:34

Hi zusammen!

Einer der Besten hat wieder zugeschlagen:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=75939

Genießt es.

Oder ärgert euch.

Grüße, Volker
338. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 27.11.18 21:00

Meine heutige Leseempfehlung ist sicher etwas ungewöhnlich, nämlich von

Johannes Kiersch/Alma Wichmann-Erlen: Eugenie von Bredow und Rudolf Steiner im Havelland. Eine unbekannte Begebenheit der frühen Anthroposophie. 150 Seiten. info3-Verlag. 2018

Tja, was haben die beiden wohl im Havelland gemacht?, so möchte man schelmisch fragen.

Das mit vielen Schwarz-weiß-Bildern ansprechend illustrierte Buch beginnt mit Theodor Fontanes Aufenthalt auf dem Gutshof zu Landin im Rahmen seiner "Wanderungen durch die Mark Brandenburg", zeichnet die Anfänge der Anthroposophie nach mit dem Schwerpunkt des Auftretens Rudolf Steiners als spiritueller Lehrer unter dem Dach der Theosophie. Es beschreibt geradezu liebevoll-malerisch die Personengruppe des "Berliner Tierkreises", die sich auf Einladung von Eugenie von Bredow im Sommer 1906 für drei Wochen auf deren Gutshof in Landin versammelt, um esoterischen Unterricht von Rudolf Steiner zu erhalten. Da die Inhalte nicht mitstenografiert oder protokolliert wurden, steht einfach zu vermuten, dass es dort Vorträge Rudolf Steiners, Gespräche und Anleitungen zur Meditation gab. Eugenie von Bredow hat dem offenbar viel abgewonnen und die von Steiner erhaltenen Übungen bis zu ihren Tod im Jahre 1922 gepflegt und auch mit ihrem "Meister" immer wieder darüber korrespondiert.

Mir hat die Lektüre dieses kleinen Buches sehr viel Freude gemacht. Es ist schön und anschaulich geschrieben, die Personen werden liebevoll gezeichnet und auch die Gestalt Rudolf Steiners wird in ihrer Menschlichkeit und Größe sichtbar.

VG Blue
339. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 13.02.19 18:57

himmelsackzementnochmal....

Muß man denn alle guten Trööts immer erst Metertief ausgraben?

Nun denn:

Bei meinen "Kollegen" mache ich mich bestimmt wieder unbeliebt,aber ich kann`s nicht mehr hören: "Der wichtigste zeitgenössische französische Autor ist Michel Houllebeque".

arrrrggghhh.... Der Mann mag lesen können,schreiben bestimmt nicht. Ja,ich hab alles von ihm gelesen,und ich hab` mich immer gefragt "Wann fängt er an?" (in Memoriam Steven King...)

Ich glaube erst immer,daß es an mir liegt. Das ist mir erst einmal passiert,(ein Gruß an unseren irischen Säufer....) daß ich ein Buch nicht verstehe,aber Langeweile bleibt Langeweile.

Und dann kam er um die Ecke. Der in meinen Augen beste zeitgenössische Frenchschreiberling:

Frederic Beigbeder "19,99 Euro"

Ein Werbetexter steigt in die Chefetage einer Werbeagentur auf und lernt das Grauen kennen. Er wird,hochbezahlt natürlich,darauf gedrillt den Menschen Sanduhren als Quartzgesteuerte Zeitmesser zu verkaufen,und ähnliches. Was sich dabei an Gier,Heuchelei und Doppelmoral herauskristallisiert ist erschütternd,aber leider wahr. Nachdem der Autor den Roman veröffentlichen konnte,vielen Verlagen war der Text zu brisant,wurde er natürlich gefeuert. Immerhin,er lebt er noch und hat einen DER SKANDALROMANE der letzten Jahre geschrieben. Wenn alle Schreiberlinge so viel Eier in der Hose hätten...
Hachja,man darf ja träumen... (alles muß man selber machen...)

Volker




340. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Volker_Racho am 13.02.19 21:01

Als KaumFernseher mal zwei Tips für heute:

22:10 Uhr RTL nitro "Lucky number slevin".Selbst ich als alter Cineast hab den Trick erst kurz vor Ende verstanden.

22:45 Uhr Arte "Smoke",nach Paul Auster,meinem Literaturnobelpreis Anwärter Nummer 1,falls die endlich wieder zu Potte kommen.

Da ich beide Bücher und Filme schon kenne,freue ich mich stattdessen auf:

22:Uhr Tele 5 "Bed of the dead",Horrorfilm. Die Kritiken sind gut und ich kenn ihn noch nicht.Also mal sehen

Volker



341. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Bulli31 am 15.09.19 19:11

Hysteria (2011)

Wie kann man so einen Film umschreiben, der zwischen Ernst und Komik hin und her tänzelt.

Dieser Film wurde bereits von Moira empfohlen.

Der Film handelt von Mortimer Granville, der aus reichem Hause stammt und sich die neueste Forschungsliteratur zum Thema Hygiene leisten und anscheinend im Original lesen kann. Darüber hinaus erkennt er das Potential des Themas, wenn nur ausreichende finanzielle Mittel für Personal und Verbrauchsmaterial zur Verfügung ständen.
Er arbeitete jedoch 1880 in einem Krankenhaus (Westminster Hospital) für eher arme Patienten, das nach etlichen guten Jahren durch die seit 1873 andauernde Gründerkrise vorsichtig mit den Finanzen sein muss. Unter anderem machen der Britischen Wirtschaft die Billigimportwaren aus Deutschland und Frankreich zu schaffen. Der Mediziner kann seine Hygiene-Ideen nicht durchsetzen und überwirft sich mit der Einrichtung.

Um sich bei Gleichgesinnten über die Erbsenzähler des Krankenhauses zu eschoffieren, besucht er seinen technikbesessenen Bruder in seinem mehrstöckigen prunkvollen Stadthaus.
Dieser bietet dem Mediziner 10.000 Pfund Stirling als eine Art Almosen, damit der Mediziner nicht mehr arbeiten muss. Ein Pfund Stirling entsprach zu der Zeit noch einem Guinee, obwohl der Guinee eigentlich abgeschafft war. Ein Guinee bestand aus einer 916,67er Goldlegierung mit einem Feingoldanteil von 8,35 Gramm. Die Beimengungen waren Silber, Kupfer usw. Die Summe von 10.000 Pfund entsprach also 83,5 Kilogramm Feingold. Heute liegt der Wert bei 3,61 Millionen Euro. Das kann der Bruder während einer Wirtschaftskrise locker machen.

Überzeugt auf eigenen Beinen stehen zu können, bewirbt sich der Mediziner bei einer standesgemäßen Privatpraxis des Dr. Robert Dalrymple F.R.C.M.P., die die Stimmungsschwankungen der unterbeschäftigten Ehefrauen unter 40 Jahren behandelt, wenn sie zu den 'Oberen Zehntausend' gehören. Zur Beruhigung wird im Wartezimmer Klaviermusik gespielt.

Frauen, die damals "mit dem Kopf durch die Wand" wollten, wurden als Hysterisch angesehen.

Nun, ja. Wenn ich weiter schreiben würde, würde ich zu viel spoilern.

Heutzutage sagt man solchen Frauen nach, dass sie nur einmal gut ge****t werden müssten.

Damals hatte man diese Idee vielleicht auch schon ... aber die Damen der Gesellschaft durften einerseits nicht fremdgehen, weil sie als lebendes Statussymbol den Luxus lebten, der sie vor einem Leben in der Gosse beschützte, und auf der anderen Seite waren sie mit Männern verheiratet, die sich hauptsächlich um ihren Betrieb und die Ausbeutung der Arbeiterschaft kümmerten.

Das Gehirn der Frauen gierte nach Beschäftigung in intellektueller wie auch animalischer Form.
Teegesellschaften waren reine Frauenvereine, wo beispielsweise massive Kritik an Vaterfiguren und Männer im allgemeinen aufbrandeten, was Schriftsteller wie Kafka, angestachelt durch Knebelverträge mit seinem Verlag, geschickt auszunutzen wussten.

Kritik an Männern hilft den Frauen sich erhabener zu fühlen, aber diese befriedigte nicht jede Sehnsucht.

Wo lag der Ausweg aus dieser Misere, wenn Frau nicht im Armenhaus landen wollte?

Auf der einen Seite gab es in der Zeit tolle technische Entwicklungen in Mechanik und Elektrik, auf der anderen Seite unbefriedigte Frauen mit viel Geld, die der offensichtlichen Keuschheit Königin Viktorias nacheiferten, und dazwischen stand ein Mediziner mit Zugang zu beiden Welten.

Was mag in der Situation passiert sein?

Anmerkung:
Kelloggs in den USA setzte Menschen unter Strom, um animalische Anwandlungen zu behandeln, aber in diesem Film geht es um das alte Europa mit seinem Bestreben nach sicheren Behandlungsmethoden.

Hysteria (2011), 93 Min., Online bis 16.09.2019

Dem einen oder anderen möge die Darstellerin der Charlotte bekannt vorkommen. Sie spielte die weibliche Hauptrolle in "Secretary".

Die Historien-Komödie wurde gefunden und für gut befunden von Moira.
342. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Moira am 12.10.19 21:55

leider gerade erst eben entdeckt:

HEUTE 23:00 Uhr auf 3-sat:

IM REICH DER SINNE ...

Übersicht
Ein Liebespaar verliert sich mit zunehmender Leidenschaft in seiner sexuellen Lust, die sämtliche Tabus überschreitet und schließlich auch vor Schmerz und Tod nicht mehr haltmacht.
Details
Kichizô ist der Besitzer eines Geisha-Hauses, in dem auch Sada als Dienerin arbeitet. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Leidenschaft, die alle Tabus und Konventionen hinter sich lässt und zunehmend obsessiv wird. Die Außenwelt verliert für beide immer mehr an Bedeutung. Die anfänglich noch spürbare Eifersucht des Paares auf andere Personen verschwindet in der Bedingungslosigkeit, mit der sich beide in ihrer körperlichen Liebe immer wieder einander hingeben. Die Lust, die sie in ihrer Ekstase empfinden, wird durch den Schmerz gesteigert: Sada verlangt von Kichizô, dass er sie schlägt, während sie ihn wiederum beim Sex stranguliert. Schließlich lieben sie sich bis zur totalen Erschöpfung und überschreiten alle Grenzen.

Hinweis
Nagisa Oshimas Klassiker gehört in seiner Darstellung von Sexualität zu den radikalsten Werken der Filmgeschichte. Losgelöst von psychologischen Fragestellungen betont der Film die verstörende Nähe von Lust und Schmerz und lotet in Anlehnung an George Batailles Theorie des „Erotisme“ das Wesen der Sexualität bis in seine dunkelsten Tiefen aus. In streng komponierten Szenen werden die Begegnungen des Paares gezeigt. In Großaufnahmen und in aller Selbstverständlichkeit kommen Lust und Schmerz, die sich auf ihren Gesichtern zeigen, zum Ausdruck. Nagisa Oshima musste den in Japan gedrehten Film, der auf eine reale Begebenheit aus dem Jahr 1936 zurückgehen soll, in Frankreich fertigstellen, da er sonst der strengen japanischen Zensur zum Opfer gefallen wäre. Als sein Werk 1977 im Forum-Programm der Berlinale aufgeführt werden sollte, kam es zum Eklat: „Im Reich der Sinne“ wurde als „harte Pornografie“ beschlagnahmt, ein Jahr später aber für die Kinos ungekürzt freigegeben - und erhielt von der Filmbewertungsstelle sogar das Prädikat „besonders wertvoll“. In Japan wurde das kompromisslose Meisterwerk allerdings nur in einer stark gekürzten Fassung aufgeführt.
Personen
Schauspieler:
Rolle

Eiko Matsuda
Sada Abe
Tatsuya Fuji
Kichizô
Aoi Nakajima
Toku, Kichizôs Frau
Taiji Tonoyama
Bettler
Meika Seri
Magd
Regie: Nagisa Oshima
343. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Moira am 31.01.20 21:06

Hier zwei schnelle Film-Tipps fürs "Pantoffelkino":

1. NYMPHOMANIAC Vol. 1

heute, Freitag, 31.01.2020, um 22:25 Uhr | auf TELE5

und nochmal

Montag, 03.02.2020, um 02:45 Uhr | auf TELE5

Filmbesprechung NYMPHOMANIAC direkt auf Tele5, Dauer 6 min

zum Film NYMPHOMANIAC auf Wikipedia


2. SECRETARY - Womit kann ich dienen?

Sonntagnacht bzw. Montagfrühestmorgen, 10.02.2020 um 00:30 Uhr | auf TELE5

und gleich nochmal

Montagnacht bzw. Dienstagfrühestmorgen, 11.02.2010 um 03:50 Uhr | auf TELE5

zum Film SECRETARY auf Wikipedia


(Edit hat noch schnell den 2. Termin für 1. hinzugefügt)
344. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 20.08.20 22:34

Soll es etwas Spirituelles werden? Zumindest hab ich mich im Frühjahr und im Sommer dort lektüremäßig aufgehalten. Ok denn...

Rudolf Steiner, mit dem ich mich seit längerem immer wieder mal befasse, hat, akademisch gesehen, nicht den besten Ruf. Ursprünglich ein eher freigeistiger Philosoph und Goetheforscher, wurde er Anfang des 20. Jahrhundert zur Überraschung vieler Vorsitzender deutschen Sektion der 1875 in New York von Helena Petrowna Blavatzky und Henry Steel Olcott gegründeten Theosophischen Gesellschaft. Der sehr eigensinnige Theosoph veröffentlichte im Jahre 1904 sein erstes esoterisches Hauptwerk, die Theosophie. Und dieses Buch hat es wirklich in sich. Gut gegliedert und sehr rational durchgearbeitet, behandelt Steiner alle wesentlichen Kerngebiete der modernen Esoterik: den schichtenmäßigen Aufbau des Menschen und der Welt, Reinkarnation und Karma, höhere Welten, Gedankenformen und Aura, erste Schritte auf dem spirituellen Pfad. Es ist natürlich ein Buch, das einem konzentriertes Lesen und Mitdenken abverlangt, aber die Mühe lohnt sich. Ich werde dieses Buch sicher noch einmal lesen. Da die Werke Steiners inzwischen gemeinfrei sind, findet man die „Theosophie“ auch im Netz kostenlos und legal sowohl als PDF-Datei wie auch als Hörbuch. Also klare Empfehlung meinerseits.

Das nächste Buch, das ich vorstellen möchte, ist Entdecke das Heilige in dir von Anselm Grün. Der bekannte Benediktinermönch, der vielen ein spiritueller Wegweiser ist, geht in diesem kleinen Buch dem Heiligen in seinen verschiedenen Erscheinungsformen nach und weist Wege zu seiner Entdeckung. Abgesehen davon, dass er an einer Stelle etwas vorschnell das Christliche mit der katholischen Kirche identifiziert, ist das Buch sehr gelungen und lesenswert. Ich werde sicher noch einmal dazu greifen.

Jürgen Ziewe ist ein ganz bemerkenswerter Autor, den kaum jemand kennt. Der in England lebende deutsche Grafiker ist in meinen Augen der Experte in Sachen Out of Body Experience, die er über 40 Jahre lang protokolliert und in zwei beeindruckenden Büchern dargestellt hat. Dabei waren diese Erfahrungen gar nicht Ziel, sondern Nebenprodukt seiner meditativen Bemühungen. Es ging ihm eigentlich um das Kennenlernen seines wahren Wesenskerns und ein Leben im Hier und Jetzt. Vor einigen Jahren ist er für eine Woche zu einem Retreat in einer Waldhütte in Schottland gefahren und hat die dort gemachten tiefgreifenden Meditationserfahrungen in einem kleinen Buch mit dem Titel The Ten Minute Moment dargestellt. Und dieses Buch ist so klasse, dass ich es gar nicht aus der Hand legen konnte und ganz sicher noch einmal dazu greifen werde. Lasst euch also überraschen!

345. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von bluevelvet am 22.09.20 18:41

Wiedergelesen

Hermann Hesse war der literarische "Held" meiner Jugendzeit. Fast seine sämtlichen Romane und Erzählungen habe ich damals gelesen. Besonders haben mich "Demian" und "Siddhartha", aber auch der "Steppenwolf" begeistert. Schwächer fand ich da schon seine Morgenlandfahrt, die ich in meiner Jugend natürlich relativ entkontextualisiert gelesen habe. Vor wenigen Wochen hab ich, nach über 40 Jahren, erneut dazu gegriffen. Heute weiß ich, dass sich Hesse damit vor allem seinen Frust über die "Inflationsheiligen" der Weimarer Republik, denen er damals nahe stand, von der Seele geschrieben hat. Vom literarischen Standpunkt finde ich die Erzählung nach wie vor schwächer als etwa "Demian", Siddhartha" oder das "Glasperlenspiel", fand aber auch Nachdenkenswertes über den inneren Weg und die Verbundenheit der Heiligen und Weisen der unterschiedlichen Zeiten und Kulturen darin, so dass sich die (Wieder-) Lektüre für mich durchaus gelohnt hat.
346. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Moira am 03.10.20 11:44

ab heute, 03.10.2020 in Doppelfolgen, danach noch in deren Mediathek:

https://www.tele5.de/the-handmaids-tale/tv-programm/

Wird dann ab 06.11. mit Staffel 2 fortgesetzt ...

Info auch hier:

https://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/12...report-der-magd

Ausführlichst da:

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Handma...Report_der_Magd


Liebe Grüße ~ Moira
347. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Moira am 03.10.20 18:37

... immer wieder schade, wenn AKTUELLE bzw. ggf. "zeitabhängige" Empfehlungen hier zwangsläufig "untergehen" müssen ...
348. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von IronFist am 03.10.20 19:25

Die Handlung kam mir doch gleich so bekannt vor.
Jetzt weiß ich auch woher, denn der Film "Die Geschichte der Dienerin" basiert auf dem gleichen Roman.

LG
Fist
349. RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen

geschrieben von Aneka am 03.07.22 14:19

Autor: Dirk Kurbjuweit
Titel: Der Ausflug

ein Gesellschaftsroman über Rassismus, deutsche Mentalitätsgräben, eskalierende Gewalt und den Mythos von freien Menschen und einer liberalen offenen Gesellschaft. - Fast schon gruselig wie viele Fragen man sich nach diesem Roman dann schon mal selber im " stillen Kämmerlein" stellen sollte.

Was würde passieren wenn es mich beträfe zum Beispiel. Wie haltbar bzw. belastbar ist meine gesellschaftpolitische Einstellung?

Ich will nicht zu viel verraten, doch wer sich traut sich mit solchen Themen auch für sich selbst mal auseinander zu setzen, das Lesen lohnt.


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