Restriktive Foren

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eröffnet von ManFromThePast am [unklar]
letzter Beitrag von danijelle am 30.12.15 07:59

1. Der Wunderkoffer

geschrieben von ManFromThePast am 28.09.05 22:23

Organisatorisches:

Kommentare sind zwar hier ´das Brot des Dichters´, stören aber etwas beim Lesen der Geschichten. Die Geschichte ist länger (das erste Kapitel hat alleine schon mehr als 30 Abschnitte). Deshalb: Kommentare bitte nicht hier sondern in dem separat angelegten Kommentarthread ´Diskussion zu "Der Wunderkoffer"´ abgeben.

Diese Geschichte hat unter anderem erotische Inhalte und beschreibt BDSM Praktiken. Auch wenn sexuelle/BDSM Handlungen nur einen Teil der Geschichte ausmachen, kommen sie hier vor. Und weil es sich hier um das KG-Forum handelt geht es natürlich auch um unterdrücktes sexuelles Verlangen. Falls die Gesetze eures Landes euch auf Grund eures Alters oder aus sonstigen Gründen erotische Inhalte vorenthalten, oder ihr euch von solchen Inhalten abgestoßen fühlt, dürft ihr die Geschichte nicht lesen, so einfach ist das.

Copyright: Diese Geschichte ist Urheberrechtlich geschützt, denn sie hat einen Autor, der hier unter dem Pseudonym "ManFromThePast" auftritt und der Wert auf seine Autorenschaft legt. Sie ist nach dem deutschen Recht auch noch 70 Jahre nach dem, hoffentlich nicht so baldigen, Tod des Urhebers geschützt. Auch wenn diese Geschichte frei zugänglich im Netz steht heißt das also nicht, dass ihr sie auf eurer Seite veröffentlichen dürft oder was auch immer damit machen könnt, NEIN! Genauso wenig wie ihr ein Auto mitnehmen dürft, das ihr an der Strasse ´herumstehend´ gefunden habt. Und finde ich Jemanden der ohne meine ausdrückliche schriftliche Genehmigung diese Geschichte andernorts veröffentlicht, werde ich genau so sauer wie jemand dessen Auto ein anderer ´mitgenommen´ hat.

Und weil die Leute hier im Forum das Warten auf den nächsten Teil einer Geschichte lieben, erscheint regelmäßig ein Abschnitt bis zum Ende des jeweiligen Kapitels, dann ist für einen längeren Zeitraum (bis ich das nächste Kapitel geschrieben habe Pause). Der grobe Plot der gesamten Geschichte bis zu ihrem Ende steht in dies, so das die Chance groß ist das die Geschichte zu einem Ende kommt, aber es wird dauern. Lasst euch inzwischen von der Handlung nicht einlullen, es kommt im Zweifelsfall anders für unsere Heldin ´Monika´.

Die Handlung ist frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt. Und doch, habt Obacht, nichts was hier geschrieben steht ist völlig unmöglich, nicht, dass es euch wie den Personen dieser Geschichte ergeht. Hmm, oder hättet ihr das gerne? - Wir sind ja hier im ´Restriktiven Forum´.

Und nun viel Spaß beim ´Wunderkoffer´
Christian aka ManFromThePast
2. Der Wunderkoffer - (1) Die Kofferauktion

geschrieben von ManFromThePast am 28.09.05 22:26

Der Wunderkoffer

Kapitel I - Zwei Koffer



(1) Die Kofferauktion

„Dreihundertzehn Euro sind geboten, für das Highlight des heutigen Abends, dieses wunderschöne Kofferpaar. Bietet niemand mehr? Dreihundertzehn zum ERSTEN. Große Koffer große Überraschungen, meine Damen und Herren, eine einmalige Gelegenheit. Dreihundertzehn zum ZWEITEN. Keiner bietet mehr für dieses wunderschöne Paar? Dreihundertzehn zum DRITTEN. Das Kofferpaar geht an den Bieter mit der Nummer 117. Bitte kommen Sie nach vorne, Sie können gleich dort drüben Ihr Geld los werden und sich überraschen lassen.
Als nächstes kommt zum Aufruf Lot Nummer 304, ein blauer Hartschalenkoffer - sieht vielgereist aus. Was wird sich wohl darin befinden? Wir beginnen bei zehn Euro, ...“

Geil, es hat geklappt! Zu der Kofferauktion zu gehen war wirklich eine super Idee von Sebastian gewesen, war echt spannend. Besonders lustig war es natürlich, wenn die Leute gleich in die Koffer schauen und präsentierten was sie da blind ersteigert hatten. Allerdings war es auch wirklich ein teurer Spaß für Bastel. Aber er hatte gesagt ich darf mir einen Koffer aussuchen, und er hat ihn wirklich für mich ersteigert. Sein Wundertütenkoffer hat nur 70 Euro gekostet, aber das war ja auch so ein 08/15 Teil. In meine Koffer hatte ich mich sofort verliebt, sie waren etwas besonderes, ein riesiger brauner Lederkoffer. Er sah nagelneu aus war aber in einem alten Stil, der sich sicher auch auf der Titanic gut gemacht hätte. Die Kanten farblich abgesetzt, schwer beschlagen und mit drei Bügeln (die wohl mal mit Vorhängeschlössern gesichert waren) versehen, zusätzlich noch mit zwei Lederriemen gesichert. Und als Highlight in einem Lederrelief eine Dame aus dem 19ten Jahrhundert die ein Wappen hielt. Der kleinere Koffer war genau im gleichen Stil, nur mit einem Bügeln und zwei Lederriemen.

‚Das so was überhaupt als Fluggepäck befördert wird. Von dem Stil her wird der bestimmt teuer. Was willst du mit dem sperrigen Trumm?’, hatte Bastel gefragt. Aber er hatte es mir versprochen, das würde ein schönes Geburtstagsgeschenk werden mein „Wunderkoffer“. Dass jemand so ein äußergewöhnliches paar Koffer verlieren kann. Der Auktionator hatte erklärt, dass es sich bei den versteigerten Gegenständen um Fundgegenstände und nicht abgeholtes Gepäck handelt. Das Gepäck würde zunächst drei Tage aufbewahrt, dann geöffnet um einen möglichen Besitzer zu ermitteln. Bargeld und mögliches ‚Illegales’ wurden beim Zoll entnommen, auch um nasse Sachen wurde sich gekümmert. Falls kein Besitzer zu ermitteln war, wurde der Inhalt katalogisiert und der Koffer drei Monate lang gelagert, für den Fall dass der Besitzer über den Inhalt seine Koffer wiederfindet. Dann kamen die Koffer als ‚Wundertüten’ zur Versteigerung, man konnte Glück haben, aber üblicherweise war der Inhalt: ‚Normal, Normal, Normal’, was halt so in einem Reisekoffer ist.

Was in meinem Koffer ist, werde ich aber erst in 9 Tagen an meinem Geburtstag erfahren, gemein wie Bastel ist hat er die Bügel nun erst mal jeweils mit einem Vorhängeschloss gesichert. Jetzt stehen sie im meinem Schlafzimmer. Seinen Koffer hatten wir dann Zuhause sofort geöffnet. Ach Gott mit was die Leute alles verreisen, und was die anziehen grässlich: Shorts, Hawaiihemden, Socken, dreckige Unterwäsche, Strandlaken etc. Immerhin es befand sich eine kleine Digitalkamera im Koffer, das hat sich also halbwegs gelohnt. Was wir nicht gleich entsorgt haben ‚darf’ ich nun waschen, das verscherbeln wir dann über Onlineauktionen. XXL ist glücklicherweise für Bastel viel zu groß und über solche Geschmacksverirrungen, dass er ein Hawaiihemd anzieht, leidet er auch nicht. Ich bin mal gespannt was sich in meinen ‚Wunderkoffern’ befindet.
3. Der Wunderkoffer - (2) Der Geburtstag

geschrieben von ManFromThePast am 29.09.05 18:35

(2) Der Geburtstag

Endlich ist es so weit: Geburtstag, ausgeschmort! So habe ich mich seit meiner Kinderzeit nicht mehr auf meinen Geburtstag gefreut. Meine ‚Wunderkoffer’ regen die Fantasie an. Was wird wohl darin sein? Aber selbst wenn nur Backsteine drin sind, die Koffer sind einfach schön, sie haben irgendwie etwas Magisches. Ein paar mal habe ich schon mit der Hand über das Lederrelief mit der Dame gestrichen, ein kribbeln der Erwartung. Doch Bastel, der Schuft, lässt mich weiterschmoren, ich darf die Koffer erst um 23:42 Uhr öffnen (um die Zeit bin ich geboren worden). Vorher gehen wir noch mit ein paar Freunden essen.

Was ziehe ich heute Abend an? Erst mal ein entspannendes Bad nehmen. Zur Feier des Tages habe ich mich mal wieder überall rasiert, aber dann doch entschieden nicht den Rock, sondern den Hosenanzug zum ‚Essen gehen’ anzuziehen, Strafe dafür das Bastel mich schmoren lässt.

Das Essen war toll, man ist ja so selten mal mit den Freunden zusammen. Bastel hat wieder mal jedem Rock hinterhergeschaut, dafür durfte er dann das Essen bezahlen (war nicht grade billig), aber man hat ja nur einmal im Jahr Geburtstag. Ein bisschen beschwippst bin ich schon, von dem Wein beim Essen. Zuhause haben wir dann noch eine Flasche Sekt aufgemacht. Ich muss aufpassen, dass Bastel nicht zuviel säuft, sonst läuft nachher wieder nichts. Er hat schon beim Essen zuviel Bier in sich geschüttet, gut dass ich gefahren bin. Noch eine viertel Stunde und dann ist es endlich so weit, er lässt mich auch bis zum letzen Moment zappeln. Pass nur auf, mir fällt schon was ein wie ich dir das heimzahlen werde.

Endlich ist es soweit, er singt ‚Happy Birthday’ (ich hätte besser aufpassen sollen, dass er nicht so viel trinkt) und ich bekomme von ihm ein kleines Päckchen mit einer Schleife drum herum. Nein keine Verlobungsringe (wann wird er sich mal dazu durchringen zu fragen?) - die Schlüssel für die Vorhängeschlösser an den Koffern. Auf ins Schlafzimmer. Ich fange mit dem kleinen Koffer an, so kann ich jetzt Bastel etwas schmoren lassen, der meinte ich solle mit dem großen Koffer anfangen. Klick! Nun noch die Ledergurte auf. Sesam öffne dich!

Der Inhalt ist eine echte Überraschung! Zunächst kommen zwei weiße Damennachthemden mit viel Spitze zum Vorschein (wäre sogar meine Größe, aber ich trage immer Pyjamas). Darunter ein elegantes Kleid in 38 (meine Größe, aber Kleider ziehe ich alle Jubeljahre mal an, vielleicht was für eine Beerdigung, oder wenn man sonst mal was Elegantes braucht). Dann vier Damenunterhemden (auch mit reichlich Spitze besetzt, so Zeug das dann immer kratzt) und drei Unterröcke (wer braucht so etwas). Nun findet sich ein mittellanger und ein langer Rock (aus schwerem Stoff, beide recht eng geschnitten, könnte zu einem Kostüm gehören) und fünf Blusen (alle sehr brav, nicht mein Stil). Und zwölf paar originalverpackte Strapsstrümpfe (wer in aller Welt zieht heute noch richtige Strapsstrümpfe an? Wenn es unbedingt sein muss um Sebastian eine Freude zu machen mal halterlose, selbst Strumpfhosen sind immer so ein geziehe, ich trage eh meistens Hosen, da gibt es keine Laufmaschen).

Dann der Hammer ein richtiges Korsett in Weiß mit Strapshaltern dran (wohl die Reizwäsche passend zu den Strümpfen). Und dann jede menge Schuhe, alle sorgsam einzeln verpackt in Schuhbeuten und mit Schuhspannern versehen. Drei paar Pumps mit Fesselriemchen und hohen Absätzen von vielleicht 6cm und ein paar Sandaletten mit ebenso hohen Absätzen. Dann ein paar Pumps und ein paar Sandaletten mit mörderischen Absätzen von vielleicht 10cm. Zuletzt findet sich ein paar Schnürstiefel in dem Jahrhundertwende-Stil, der vor ein paar Jahren mal wieder in der Mode war.
„Na da hast du endlich mal gescheite Schuhe.“
„Hättest du wohl gern, dass ich in so was rumstolpere - ich bin doch nicht Miss Undercover. Außerdem sind die leider eine halbe Nummer zu klein.“ (na ja, wenn ich eine Strumpfhose, statt der dicken Socken, die ich normalerweise anhatte, anziehen würde könnten die sogar passen). Alles war ohne jegliche Gebrauchsspuren.

Ganz zu unterst findet sich dann, eine kleine Fernbedienung im Scheckkartenformat, und ein paar Abendhandschuhe. Dann der Hit, der mich für das ganze Zeug entschädigt, das ich eh nicht tragen werde: eine Schmuckschatulle. Darin ein Hals-, hmm wie nennt man das, Halsgeschmeide? mit einem Hänger in Tropfenform, ein paar Ohrringe ebenfalls in Tropfenform (als Kind hatte meine Mutter meine Ohren durchstechen lassen, aber ich habe bestimmt seit ich 15 bin keine Ohrstecker mehr getragen, dieser ‚hübsches Mädchen’ Kram störte beim Sport, ich werde die Löcher wohl wieder aktivieren müssen), ein Armreif und einen wunderschönen Ring.
„Schau mal, ist der nicht wunderschön, das gäbe einen schönen Verlobungsring ab!“, winke ich mit dem Zaunpfahl. Aber mein Allerwertester reagiert nicht.

Er sagt nur „Probier die Sachen doch mal an!“, an seiner Beule in der Hose sehe ich, dass er wohl eher nicht den Schmuck meint (der Ring ist mir leider zu eng, den muss ich weiter machen lassen).
Ich betrachte noch eine Weile den Schmuck, alles reich mit glitzernden Steinen besetzt.
„Später, wenn ich auch den anderen Koffer ausgepackt habe. Ob der wohl echt ist?“
Aber Bastel meint: „Bestimmt nicht, sonst hätte der Eigentümer doch sicherlich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt die Koffer zurückzubekommen.“
Also hat er nicht die Schatulle heimlich in den Koffer geschmuggelt um sich so endlich mal zu verloben. Aber ich bin trotzdem glücklich, und gebe Bastel einen Kuss: „Tolles Geschenk!“
Als ich ein bisschen Kuscheln will sagt er nur: „Ich bin mal gespannt was sich in dem anderen Koffer noch so alles findet, der ist ja noch größer“. Super, habe ich gar nicht gemerkt, dass der andere Koffer größer ist, aber ich bin auch gespannt.
4. Der Wunderkoffer - (3) Große Koffer große Überraschungen

geschrieben von ManFromThePast am 30.09.05 21:22

(3) Große Koffer große Überraschungen

‚Große Koffer große Überraschungen’ hatte der Auktionator gesagt. Na ja, auch ich war gespannt, Kuscheln kann man ja noch später. Also ran an den zweiten Koffer. Klick!

Als erstes kommt ein wunderbares Abendkleid und der dazugehörige Unterrock zum Vorschein (dazu passen dann Handschuhe und ein paar Schuhe aus dem ersten Koffer). Ich halte es an mich, dreh mich damit vor dem Spiegelschrank und träume mich auf einen Ball. Als kleines Kind war ich immer die Prinzessin zu der auf hohem Ross der Prinz kommt, um sie auf den Ball zu führen. Dann siegten Boris und Steffi in Wimbledon, die Prinzessin wechselte ins Tennisröckchen und ich wurde ‚der eher sportliche Typ’. Für Tennis hatte ich dann aber nicht wirklich genug Talent, aber ich bin beim Sport geblieben. Ich laufe z.B. fast jeden Tag. Eigentlich war ich schon immer sportlich. Als Kind bin ich geschwommen und geritten, dann kam Tennis, jetzt Laufen und Fitnessstudio. Aber ein bisschen ‚Prinzessin träumen’ mach doch jede Frau beim Anblick eines so schönen Ballkleides. Doch was ich schon beim dem Kleid aus dem ersten Koffer geahnt hatte wurde hier sehr klar: alles war sehr tailliert gearbeitet, viel zu eng für eine 38.

Als nächstes finden sich zwei Blazer (einer davon passend zu den Röcken aus dem ersten Koffer), sowie drei Röcke passen zu dem anderen Blazer in Koffer. Die Röcke sind nicht ganz so eng geschnitten wie die aus dem ersten Koffer. Dann drei Kleider und ein schwarzer Knielanger enger Lederrock. Und noch mehr Reizwäsche: zwei Korsetts schöner, und aufwendiger gearbeitet als das weiße aus dem ersten Koffer. Eins in Rosa und eins in Biege, beide mit Blumenmuster verziert und beide mit Strapsen dran.

Nun ganz sonderbare schwarze wadenlange Schnürstiefel ohne Absätze: „Komische Dinger!“
„Ich glaube das sind ‚Bettstiefel’ passend zu den Korsetts, die haben keine Absätze damit man im Bett nicht hängen bleibt. Es gibt Männer die stehen darauf, wenn die Frauen beim Sex Stiefel anhaben!“, sagt Bastel.
„Woher weist du denn so was?“
„Bin ich zufällig im Internet mal drauf gestoßen, als ich irgendwas gesucht habe.“
„Soso zufällig, aber du stehst nicht drauf?“
„Ach Schatz, du weißt doch ich mag dich wie du bisst. Na ja, wenn du schon mal so was hast, ein bisschen Spielen kann man ja immer.“

Als letztes ist noch eine Reitgerte und eine große Kiste im Koffer. Die hole ich heraus, darin findet sich ziemlich schräges Zeug. Ein breites anatomisch geformtes Halsband mit einem Metallring daran. Zwei paar Fesseln in verschiedenen Größen mit jeweils einer Kette verbunden und eine Kette mit einem Karabinerhaken daran. Ich klimpere damit ein bisschen: „Ich bin der Geist von Canterbury.“ Dann breite Bänder, eine Spritze ohne Nadel, ein Knebel und zwei Dildos. Ich schaue mir die Dildos an, schaue zu Sebastian und lecke unzüchtig mit meiner Zunge um den Mund. Zuletzt ist dann ein ganz seltsames Höschen, oder Rockhöschen oder wie man das beschreiben soll, in der Kiste. Alles war aus einem weißen milchigen Plastikmaterial, das sich weich anfühlt. „Scheint wohl alles einer Domina oder so was zu gehören.“
5. Der Wunderkoffer - (4) Leck Sklave!

geschrieben von ManFromThePast am 01.10.05 22:30

(4) Leck Sklave!

Ich schaute mir die Teile genauer an. Das Halsband und die Fesseln sind ziemlich Massiv, das Material ist vielleicht 3 cm Dick, aber weich gepolstert. Die Teile haben Scharniere zum öffnen, und jeweils ein Schlüsselloch. Sie ließen sich aber nicht öffnen, waren wohl verschlossen. Mittlerweile hat sich Bastels Hose wieder gebeult.
„Ne, also wer sich in so was stecken lässt! Das können wir alles mit deinen Hawaiihemden verscheuern. Ich dachte immer so Zeug sei aus Leder oder Metall, dass die das auch aus Plastik machen, wohl die Spielzeugvariante für Anfänger?“

Als letztes betrachte ich das Höschen. Es sieht irgendwie aus wie ein Tiefenschutz, wie die Teile von den ‚Imperialen Sturmtruppen’ bei Star Wars, die ich immer so albern fand, passt auch von der Farbe her. Hat aber auch was von Tennisrock mit Innenslip, denn am oberen Rand sind Bänder angebracht die in einigem Abstand einen Reif halten. Aber nur in der vorderen Hälfte gibt es diese Bänder, der Hintern war frei. Den kann man klar daran erkennen, dass der Bügel, der durch den Schritt geht, ein großes verbreitertes Loch hat, das wohl für den Anus gedacht ist. Im Schritt sind unten Löcher, vorne oben gibt es ein Schlüsselloch. Der Innenraum ist kunstvoll gearbeitet, zum Teil mit Metall, und hat eine art dünnen Innendildo. Das Material scheint unterschiedlich Dick zu sein, teilweise sehr wuchtig, aber insgesamt dünner als die Fesseln.
„Ziemlich komisches Teil?“.
Auch Bastel schaute sich das Teil genau an: „Hmm, sieht irgendwie aus, wie die moderne Version eines mittelalterlichen Keuschheitsgürtels, aber was sollen die komischen Bänder?“
„Vielleicht eine zusätzliche Sicherung?“

Dann finde ich noch ein Schlüsselbund in der Samtauspolsterung der Kiste. Ich versuche den Schlüssel am Halsband. Klick es lässt sich öffnen, ich ziehe den Schlüssel ab drücke das Halsband zu, Klick, es rastet ein und ist wieder verschlossen.
„Kannst du ja mal anziehen.“, sagt Bastel.
„Nee, du weißt doch ich mag so Zeug nicht, ich zieh so was nicht an“, sage ich und räume die Kiste wieder ein.

„Probiere doch mal was von der Kleidung an.“ schlägt Bastel vor.
„Ich glaube kaum, dass die Kleider passen werden, da steht zwar 38 drin ist aber ziemlich eng geschnitten.“
„Na versuch es halt mal. Probieren kostet ja nichts.“ sagt er etwas enttäuscht.
Ich lasse mich breit schlagen, ziehe mich aus, und probiere das Kleid aus dem ersten Koffer an. Wie ich vermutet habe, oben rum würde es passen unten rum auch, aber in der Mitte sind ein paar Zentimeter Stoff zuwenig. Der Reißverschluss lässt sich nicht hochbewegen.
„Bist wohl zu Fett geworden?“, sagt Bastel sehr charmant.
„Dir werde ich gleich geben zu Fett, die Kleidung ist vermutlich in der Taille geändert worden für eine sehr schlanke Frau.“
„War doch nur ein Scherz, du hast doch eine tolle Figur.“

„Probier doch mal eins von den Korsetts an.“
„Ich denke ich habe ne’ tolle Figur?“
„Klar, ich mein halt nur, wenn das von einer Domina ist, ich würde dich zur Feier des Tages gerne mal im Domina Look sehen. So mit Korsett und Strapsen und so, fände ich mal geil.“
Das konnte ich auch an seinem Schritt sehen. Na gut, zur Feier des Tages und wenn er so geil ist, ich kann es ja mal probieren, sonst läuft nachher vielleicht nichts mehr. Ich nehme das weiße Korsett, das mir nach Augenmass eine Nummer größer als die beiden anderen Korsetts zu seien scheint, und lege es mir um. Fast falsch rum, so wie in manchen Filmen wo die Schnürung vorne ist, aber die Cubs müssen eindeutig nach vorne, die Schnürung nach hinten.
Ich schnappe mir auch die Gerte und sage: „So Sklave. zieh dich schon mal aus und dann kannst du deine Herrin hinten zuschnüren, aber sachte!“

Er folgt sogar. Mich schnüren zu dürfen scheint ihn noch geiler zu machen. Nach kurzer Zeit hat er es kapiert, ist auch nicht viel anders als bei Schnürstiefeln. Ich spiele etwas mit der Gerte: „Sachte Sklave!“
„Ist fast zu, soll ich noch weiter?“
„Ne lass mal, reicht schon fürs erste.“
Es ist gar nicht so unangenehm wie ich dachte, und macht wirklich eine super Taille. Ich betrachte mich von allen Seiten im Spiegel. Es ist wirklich nur noch ein kleiner Spalt, vielleicht zwei Finger dick. Er will mir an die Taille fassen, ich klopfe sachte mit der Gerte auf seine Finger.
„Finger weg Sklave! Bring mir eine Packung von den Strapsstrümpfen, und die Handschuhe.“
„Ja“
„JA HERRIN heißt das!“

Ich setze mich aufs Bett: „Aufmachen!“
Er holt die Strümpfe raus. Wirklich edle Teile mit Naht. Ich rolle einen Strumpf auf und will ihn anziehen, doch Bücken ist mit dem Korsett eher unangenehm, aber wozu hat Frau einen Sklaven.
„Du hast gesehen wie man die Strümpfe aufrollt, du darfst mir die Strümpfe anziehen, Sklave. Aber vorsichtig, dass du mir keine Laufmaschen machst, sonst setzt es Hiebe, Sklave!“
„Ja“, sagt er. Ich schlage mit der Gerte aufs Bett. „Ja Herrin!“, schiebt er nach.
Er kann es sogar, ich strapse mir die Strümpfe an. Dann ziehe ich noch die Handschuhe an, ist alles Farblich nicht ganz passend, aber die Idee macht’s ja. Und da er so schön vor mir kniet und ich auch schon ganz heiß bin mache ich die Beine etwas Breiter, nehme die Gerte und klopfe im auf die Schulter und sage: „So, leck Sklave!“
Er folgt sogar, küsst meinen Hügel und arbeitet sich tiefer vor. Zum ‚Lecken’ habe ich ihn bisher noch nie gebracht. Ich fange ihn mit meinen Beinen ein, und lasse in nicht mehr entkommen wo ich ihn schon mal in der richtigen Position habe.
Ich lege mich auf den Rücken: „Leck mich Sklave, bring mich zum kommen, und wenn du nicht gut bist spürst du nachher die Gerte auf dir tanzen. Ja, ah, weiter...“ Er schafft es tatsächlich, das war für einen ersten Versuch zumindest ausbaufähig. Ich lasse ihn frei, und genieße mich noch ein wenig mit der Hand.

„Wieder auf die Knie und, bringe mir ein Paar von den Schuhen, Sklave!“ Natürlich bringt er mir die Pumps mit den mörderischen Absätzen.
„Nein die andern Pumps, und schön kriechen, Sklave.“
„Ja Herrin“ Er kriecht und holt mir andere Schuhe.
„Die sind schon besser. Zieh sie mir an.“ Sie passen sogar, halt nur mit Feinstrümpfen, keinen Socken, aber das würde zu Pumps ohnehin nicht passen.
„Ich will dich Kriechen sehen Sklave, kriech zum Flokati.“ Er kriecht vor mir her und ich kann ihn so von meinen Gehversuchen ablenken, ich gehe ein paar Schritte. Geht ganz gut, warum stolpern Frauen in Filmen eigentlich immer in Stöckelschuhen beim ersten mal so herum? Aber so Schuhe sind eigentlich nicht mein Fall.
„Auf den Rücken, ich will meinen Sklaven jetzt reiten.“
Sein kleiner steht schon wieder, und ich besteige ihn. Am Ende lande ich doch wieder unten, aber es war eine geile Nacht, wir lagen noch lange auf dem Flokati und kuschelten. Das rasieren hatte sich also doch noch gelohnt und ich hab Bastel ganz neu kennen gelernt – war er devot veranlagt?
6. Der Wunderkoffer - (5) Wer ist der Hersteller?

geschrieben von ManFromThePast am 03.10.05 19:37

(5) Wer ist der Hersteller?

Das Spiel von Gestern lässt sich ja bei Gelegenheit wiederholen, wenn ich so schön befriedigt werde. Sebastian ist heute Morgen etwas übernächtigt losgefahren und jetzt erst einmal für zwei Tage auf Schulung. Das der Termin aber auch direkt nach meinem Geburtstag liegt. Also versuche ich am Abend erst einmal im Internet mehr über die komischen Sachen zu erfahren. Ich bin überrascht wie viele Seiten es zu Themen wie Korsetts, Fesseln und Keuschheitsgürteln gibt. Dummerweise sind viele XXX-Seiten dabei mit denen ich nichts anfangen kann, einen Dailer will ich auch nicht auf meinen Rechner bekommen. Eine praktische Anleitung ‚Wie werde ich Domina in 24 Stunden’, um Bastel abzurichten ist leider nicht zu finden.

Ich schaue mich zunächst weiter nach Korsett Seiten um. Ist alles sehr interessant, die Argumentation, dass sich bei einer Schwangerschaft ja auch alle Organe verschieben leuchtet mir ja irgendwie ein, aber man muss es ja nicht unbedingt erzwingen. Nun die Frauen früher haben das ja auch irgendwie überlebt. Eine meint an ein Korsett gewöhne man sich schneller als an Schuhe mit hohen Absätzen, na ja. Ich lese dass die Frauen früher immer etwas unter dem Korsett anhatten, es also nicht direkt auf der Haut trugen, das habe ich also gestern falsch gemacht. Und dass man langsam mehr erreicht, man muss richtig ‚trainieren’. Manche Frauen schlafen dazu sogar in Korsetts. Für Anfänger seien 10 cm Schnürung durchaus problemlos erreichbar. Ich messe die Korsetts, das Weiße ist 8 cm enger als meine Taille, und die beiden Anderen sind 13 cm enger als meine Taille. Und ich messe auch das Ballkleid aus, es ist wie ich es erwartet habe, das müsste zu tragen sein mit einem der engeren Korsetts. Es reizt mich ja schon das mal zu tragen, es ist so toll. Und vielleicht kann ich Bastel dadurch endlich dazu überreden mal mit mir einen Tanzkurs zu besuchen, wo das Kleid für den Abschlussball schon vorhanden ist.

Ich bleibe erst mal bei den Korsettgeschichten-Seiten hängen. Alles zum Teil ziemlich hart, halt Männerfantasien - da werden Frauen immer enger geschnürt, gefesselt, geknebelt, versklavt, in aberwitzige Verkleidungen gesteckt. Einige Geschichten sind aber interessanter geschrieben, und regen mich durchaus an. Nach der zweiten ‚anregenden’ Geschichte mache ich erst mal Pause, und entschließe mich aus einer Laune heraus noch mal das weiße Korsett von Gestern anzuziehen. Das ist alleine gar nicht so einfach, da die Schnüre ja hinten sind. Was stand in einem Text? – Man solle sich immer von jemand anderen Schnüren lassen, und nicht alleine die Schnüre an einer Türklinke einhängen – so geht das also. Es ist trotzdem schwierig die einzelnen Schlaufen zu erreichen und zur Mitte hin enger zu ziehen. Als ich finde es ist eng genug hänge ich die inzwischen schon ziemlich lang gewordenen zwei Schlaufen aus der Türklinke aus und verknote sie vor meinem Bauch. Na ja Bauch kann man eigentlich nicht sagen, insbesondere mit dem Korsett, vorne halt. Jetzt kann ich mich mal in Ruhe im Spiegel betrachten. Es sieht schon toll aus und ich fühle mich sehr weiblich. So beschließe ich es erst mal anzulassen, das Gefühl ist ja nicht unangenehm, wie wenn man fest umfasst ist. Ich lese nun noch weitere Geschichten. Wobei das Sitzen schon ein bisschen unangenehm ist, insbesondere drücken die Ränder auf die Beine und immer diese ständige grade Haltung. Die Strümpfe habe ich weggelassen, so sitze ich nur im Korsett vorm Computer, lese Korsettgeschichten und streichele mich dabei ein wenig.

Aber ich wollte ja auch noch was über den Keuschheitsgürtel und die Fesseln erfahren. Ich versuche den Hersteller herauszufinden. Toll es gibt auch Keuschheitsgürtel für Männer, wobei ‚Gürtel’ nur auf ein Teil der Teile zutrifft. Das wäre doch was für Sebastian. Damit könnte man ihm abgewöhnen jedem Frauenrock hinterher zu schauen, insbesondere wenn er tatsächlich devot veranlagt ist. Das wäre doch wirklich mal ein schönes Geburtstagsgeschenk für ihn (und für mich ihn einzuschließen). Ich habe etliche Shops und Hersteller abgesurft aber nichts von der art der Teile gefunden. Bis gestern wusste ich nicht, dass man immer noch Keuschheitsgürtel baut, und nun wundere ich mich über die vielen Hersteller. Auch mit einer Bildersuche wurde ich nicht fündig, und die meisten Bilder sehen ziemlich unerotisch aus. Gut einige Hersteller verwenden eine art Plastik oder Verbundmaterialien, aber die art der Teile kann ich nirgends finden. Allerdings finde ich Schrittbänder, wenn auch anders konstruiert, die sollen verhindern, dass man die Beine spreizen kann um sich doch zu streicheln. Außerdem sollen sie das Tragen von Hosen verhindern, und zu kleinen ‚damenhaften’ Schritten zwingen, eine perfide Sache. Ich gebe auf, und wende mich den Storyseiten zu.

Puh ist es spät geworden, und das Korsett drückt inzwischen schon ziemlich, Zeit es endlich loszuwerden und schlafen zu gehen, das wird eine kurze Nacht. Ich träume krude Träume in denen ich eng geschnürt, gemein gefesselt, keusch gehalten, und schließlich zur Sex-Sklavin gemacht werde.
7. Der Wunderkoffer - (6) Saustall

geschrieben von ManFromThePast am 05.10.05 19:21

(6) Saustall

Bastel ist zwar wieder von seiner Schulung zurück, hat aber heute keine Zeit für mich, ‚er muss noch Schulungsmaterial nacharbeiten’. Was hat er denn die ganze Zeit während der Schulung gemacht? Sich wieder die Pay-TV Sender im Hotelzimmer reingezogen oder was? Wir verabreden am Telefon, dass ich morgen bei ihm vorbei komme. Er hasst das eigentlich, zum Einen hat er trotz seines höheren Einkommens die kleinere Wohnung (noch aus Studienzeiten), zum Anderen rege ich mich dann immer über seinen Saustall auf. Deshalb sind wir meistens bei mir. Also schaue ich noch ein bisschen ins Internet, und schlafe schließlich anschließend alleine vor dem Fernseher ein.

Als ich zu ihm komme finde ich ihn und seine Wohnung in dem üblichen Zustand.
„Wie kann man nur auf so wenig Raum so viel Unordnung machen?“
„Ich hatte keine Zeit, war ja auf Schulung.“
„Und der ganze Dreck ist entstanden während du auf Schulung warst?“
„Wenn’s dir nicht passt kannst du ja Aufräumen!“
Das hatte ich mehr als einmal gemacht und inzwischen aufgegeben.
„Ich bin doch nicht deine Putzfrau, und das ist deine Wohnung, die wirst du ja selber sauber halten können.“
„Das mache ich morgen. Ich hab dir auch was mitgebracht.“
Das ‚morgen’ kenne ich, wenn ich das nächste mal hier bin, sieht es genauso aus. Er gibt mir eine schwarze Plastiktüte - zumindest einpacken hätte er sein Geschenk ja können. Darin findet sich auf einem Bügel, ein schwarz-roter Spitzen-BH, ein dazu passender Spitzen-Tanga und im gleichen Stil ein Strapsgürtel. Also hat er eher etwas für sich selber mitgebracht. Immerhin hat er meine Größe erwischt.
„Danke Schatz, das wäre doch nicht nötig gewesen.“ Wie ich diese Heuchelei hasse, er bekommt einen Kuss.
„Probier doch mal aus.“
„Heute nicht, da fehlen noch die passenden Strümpfe, die habe ich ja bei mir Zuhause.“

Und auf dem DVD-Player sehe ich das er sich wohl aus dem gleichen Geschäft ein paar DVDs für sich mitgebracht hat. Als er auf dem Klo ist schaue ich mir die Packungen genauer an, kann aber nicht viel damit anfangen. Dominas, Korsetts und Strapse scheinen es ihm ja irgendwie angetan zu haben, das war wohl das Schulungsmaterial das er gestern nacharbeiten musste. Wir kuscheln noch ein bisschen vor dem Fernseher, und ich mache mich bald nach Hause auf.

Bastel hat die Tüte dabei die ich gestern bei ihm vergessen habe, ich komme heute wohl nicht ums ‚ausprobieren’ herum.
„Die hast du vergessen, du wolltest die Sachen doch Heute mal ausprobieren. Ich stelle mir das so vor: du ziehst dir das an und darüber eine Bluse und einen Rock, wir sitzen dann beim Fernsehen und ich streichle über deine Beine, dann entdecke ich zufällig die Strapse und arbeite mich weiter nach oben vor.“
Na ja, ein bisschen Fantasie hat er ja schon, zumindest will er nicht, dass ich die Sachen einfach nur so anziehe und vor ihm tanze, oder einen Strip hinlege.
„Na gut.“, sage ich wenig überzeugt.

Im Schlafzimmer ziehe ich mich dann um. Im Spiegel sieht das ja nicht so schlecht aus, richtig aufreizend, soll es ja auch. Ich bewege mich ein wenig, und streiche über die Strapse, Geil wird er mich finden. Klick, hinten ist ein Straps abgegangen. Ich mache ihn wieder fest, ziehe Bluse und Rock, und dann sogar ein paar Pumps aus dem Koffern an. Auf dem Weg ins Wohnzimmer verselbstständigt sich dann der nächste Straps, Klick. Na das mit dem ‚zufällig entdecken’ wird schwierig werden. Die Strapse an dem Korsett hatten an meinem Geburtstag doch trotz heftiger Bewegungen die ganze Zeit gehalten. Aber die hatten auch eine Metallbügel und nicht so einen billigen Plastikkram. Ich schließe den Straps wieder, bis auf die Couch hält er. Nun möglichst wenig bewegen bis er zufällig entdeckt wird.

Bastel sitzt vor dem Fernseher. Ich setze mich neben ihm, schlage die Beine übereinander. Er ist schon sichtlich erregt.
„Oh, du hast ja heute mal einen Rock für mich angezogen.“
„Na mal was anderes.“
Er streicht mir über die Beine.
„Du hast wirklich hübsche Beine, die solltest du öfters mal Zeigen.“
Darauf will er also hinaus?
„Was läuft denn heute Abend im Fernsehen?“
„Ich glaube wieder mal nichts gescheites.“ Er streicht weiter. „Oh was ist denn das?“ Er fährt über die unbestrumpfte Haut an der Strumpfkante entlang, immer wieder über die Strapse.
„Schau doch mal nach.“
Er schiebt meinen Rock hoch, und legt die Strapse frei. Er küsst mein Bein.
„Oh, du trägst ja Strapse.“
Welche Überraschung..
„Ja, nur für dich.“

Er küsst meinen Mund während er weiter über die Strapse streicht und sich bis in meinen Schritt arbeitet. Der ist auch schon leicht feucht geworden. Dann Beginnt er meine Bluse aufzuknöpfen. Auf halben Weg küsst er mich zwischen die Busen, und reibt weiter an den Strapsen entlang in meinen Schritt. Ich öffne meinen Rock, schiebe ihn herunter während er weiter an meiner Bluse knöpft. Ich ziehe die offene Bluse aus. Er küsst mich über dem Tanga. Nun ist er an der Reihe. Während wir uns weiterküssen knöpfe ich sein Hemd auf, küsse seine Brust, die er ruhig mal enthaaren könnte. Ich öffne seinen Gürtel. Und Klick, einer meiner Strapshalter ist aufgegangen. Ich lasse mich nicht beirren, ziehe seinen Reisverschluss herunter. Er hat sich auch ein neues Höschen mitgebracht. Ich küsse seinen Bauchnabel. Während er die Hose auszieht, strapse ich mir den Strumpf wieder an. Sein Höschen ist ein Ledertanga. Ich küsse es über seinem harten Stängel.

„Da hast du dir mal was feines mitgebracht.“
„Das ist nur die Verpackung, der Inhalt zählt.“
Ich ziehe seinen Tanga herunter, und sein Stängel steht prall vor mir.
„Möchtest du den Lutscher nicht mal probieren.“
Ich lecke seine Eichel, dann an seinem Bändchen entlang, nehme ihn schließlich in den Mund. Es riecht noch leicht nach dem Leder des Tangas. Während ich auf und ab fahre versuche ich meinen Tanga los zu werden, dummerweise sind nun die Strapse im weg. Ich muss von seinem Stängel ablassen, und die Strapse jeweils auf und zu machen damit ich das Höschen ausziehen kann. Er küsst mich, drückt mich auf die Couch und dringt in mich ein. Immer wieder streicht er über meine Strapse während er mich nimmt. Nach dem er befriedigt ist führe ich meinen Unterleib und seinen Kopf zusammen, er hatte seinen Spaß, ich noch nicht. Aber er küsst mich nur auf meinen Venushügel, und auf die Strapse.
„Das war schön Schatz.“
Wenn es für mich auch wirklich schön sein soll brauchst du mehr Durchhaltevermögen, denke ich mir.
8. Der Wunderkoffer - (7) Strohwitwe

geschrieben von ManFromThePast am 07.10.05 19:38

(7) Strohwitwe

Bastel ist jetzt wieder auf Schulung, diesmal für ganze zwei Wochen. Aber ich werde ihn am Wochenende besuchen fahren. Und ich sitze schon wieder vorm Computer und lese weiter an den Storys, die ich gefunden habe. Schade, dass so viele Geschichten so plötzlich Abbrechen, obwohl sie ganz vielversprechend anfangen.

Mitten in einer spannenden Geschichte ruft Bastel an. Er ist gut angekommen und vermisst mich ja so (ich ihn nicht wirklich, da er ja erst heute Morgen weggefahren ist, außerdem leben wir immer noch in getrennten Wohnung und er ist nicht jeden Tag bei mir, ‚manch mal braucht man halt einfach Zeit für sich’ sagt er dann immer), ich sage ich vermisse ihn auch. Das Seminar sei langweilig, und die Teilnehmer erst recht, erzählt er. Was ich die ganze Zeit ohne ihn machen würde (wenn der wüsste), fragt er. Ich erzähle ihm, dass ich ‚Liegengebliebenes aufarbeite’ (was ja nicht so falsch ist). Warum sind Telefongespräche mit ihm immer so langweilig? Er freut sich schon aufs Wochenende, zum Schluss gibt es dann viele Küsschen.

Ich ringe mich dazu durch, dass ich die Gelegenheit nutzen werde zu prüfen ob er wirklich devot ist. Ich werde mal so richtig die Domina spielen und schauen ob ich ihn zum parieren kriege. Klappt es nicht war es halt nur ein Wochenendexperiment in einem Hotelzimmer. Auf alle Fälle werde ich ihn ziemlich überraschen, dazu muss ich aber leider erst trainieren. Da ihn das Outfit damals so spitz gemacht hatte schnüre ich mich also wieder in das Korsett, strapse Strümpfe an, und ziehe auch die passenden Pumps an, damit die eingetragen werden. Ich übe etwas in der Wohnung, wie läuft man in so Schuhen damit es den Männern ganz eng in der Hose wird? Mit dem Po wackeln und die Schuhe immer schön voreinander setzen - da muss ich wohl noch etwas üben. Ich setze mich in dem Outfit vor den Computer um weiterzulesen, vorher musste ich allerdings noch den Stuhl höher machen (wegen der Absätze) und was auf dem Sitz unterlegen (wegen der Geschichten).

Viele Geschichten laufen ähnlich ab:
1a. Mann/Frau findet Keuschheitsgürtel
1b. Mann/Frau kann’s nicht lassen und will ihn nur mal ausprobieren
1c. Klick, der Schlüssel fehlt, oder passt nicht, Pech gehabt
2a. Mann/Frau will ihn verständlicherweise wieder los werden
2b. dabei unterschreibt er/sie einen Vertrag den er/sie aus Dummheit nicht durchliest (der Vertrag ist optional)
3. Mann/Frau wird versklavt (wobei der Mann in der Regel in eine Frau umgewandelt wird)

Oder
1. Mann/Frau gerät in eine Falle und wird in einen Keuschheitsgürtel gesteckt
2. Mann/Frau wird versklavt (auch hier bleibt man in der Regel nicht lange Mann)

Interessanter sind für mich die Geschichten wie man sich mit so einen Teil seinen Ehemann abrichtet. Auf das verweiblichen möchte ich aber lieber verzichten, schließlich will ich einen Ehemann der macht was ich will und mir brav im Haushalt hilft, aber ich will keine Putzfrau. Eigentlich würde es mir fürs Erste schon reichen wenn er nicht mehr jedem Rock hinterher schauen würde.

Am Donnerstag hab ich es geschafft, das Korsett ist ganz zu, der Muskelkater von der ungewohnt graden Haltung ist auch wieder weg. Ich bin froh und rufe ihn im Hotelzimmer an, erreiche ihn aber nicht. Am Handy geht auch nur die Mailbox ran. Spät ruft er dann noch an, war mit dem Kurs essen.

Es ist so weit, Samstagmorgen, soll ich wirklich? Ich packe meine Sachen und allen Mut zusammen, schnüre mich ins Korsett (immer noch das weiße, an die andern habe ich mich immer noch nicht rangetraut), ziehe die Strümpfe und Schuhe an und betrachte mich im Spiegel – die Arbeit hat sich gelohnt, er wird wirklich geil auf mich sein wenn er mich sieht. Dann ziehe ich eine von den strengen Blusen an, und den Lederrock der inzwischen passt (knapp aber es geht). Ich sehe wirklich dominant aus, und schwinge einwenig mit der Gerte, bevor die in die Reisetasche wandert.

Ich ziehe einen langen Mantel an, so ganz traue ich mich in dem aufreizenden Outfit dann doch nicht an die Öffentlichkeit. Jetzt ist keine Zeit mehr sich es anders zu überlegen, ich muss zum Bahnhof und unten wartet das Taxi schon, also auf. Verdammt ich hätte auch mit dem engen Rock üben müssen, insbesondere Treppensteigen. Aber der Rock hilft beim erotischen Schreiten wirklich ungemein (wenn ich nur Zeit hätte), nun ist er ungemein hinderlich. Und das ständige geklacker der Absätze, daran muss ich mich auch noch gewöhnen. Auf dem Teppich sind so Schuhe ja leise, aber nun auf der Treppe und auf dem Gehsteig – Klack, Klack, Klack. Werde ich vier Stunden Zugfahrt in dem Korsett schaffen? Notfalls muss ich mich im Klo umziehen.
9. Der Wunderkoffer - (8) Notgeil

geschrieben von ManFromThePast am 09.10.05 19:56

( Notgeil

Die Zugfahrt ist überstanden, es war gar nicht so schlimm, allerdings habe ich mich unterwegs nicht getraut den Mantel auszuziehen. Bastel erwartet mich am Bahnhof mit Blumen, ein Strauß roter Rosen noch in Papier gehüllt. Blumen gibt’s sonst nur wenn er was ausgefressen hat. Er bekommt einen ganz steifen Blick, als er mich angestöckelt kommen sieht, und bleibt erst mal wie festgewurzelt stehen, bevor er dann losrennt und mich umarmt und küsst. Beim Umarmen hat er dann wohl festgestellt, dass ich unter dem Mantel mehr aufwand getrieben habe als er wohl zunächst erwartet hat.
„Toll siehst du aus, lass dich mal anschauen.“
„Ich hab mir gedacht ich mach mich ein wenig schick, irgend eine Verwendung muss dein Geburtstagsgeschenk ja finden.“
Ich öffne den Mantel damit er ein wenig sehen kann was ich darunter anhabe.
„Wow! Steht dir Super!“ (Seiner auch.)

Mit meinen Absätzen klackere ich über den Bahnsteig, der enge Rock lässt nur relativ kurze Schritte zu und um voran zu kommen muss ich die Hüfte mitnehmen. Die Strapse streichen wechselseitig über meine Schenkel, während sie sich straffen um die Strümpfe zu halten. Ich komme mir nun wirklich sehr feminin vor. Und ich bin froh, nach der langen Zugfahrt endlich wieder stehen zu dürfen. Wie sich die Frauen früher wohl gefühlt haben als so etwas normale Alltagskleidung war?
Auf dem Weg aus dem Bahnhof sagt er dann: „Am besten wir gehen erst mal in mein Hotelzimmer, in das Doppelzimmer für dich können wir ja erst am Mittag einchecken.“
Im Taxi streicht er dann, während er mich küsst, immer wieder über den Lederrock über den Saum zu meinen bestrumpften Beinen. Insbesondere die Strapse, die unter dem Rock fühlbar sind, scheinen es ihm angetan zu haben, und immer wieder streicht er in meinen Schritt.

Er ist wohl wirklich richtig notgeil, am liebsten hätte er mich wohl direkt aufs Bett gestoßen. Aber ich will meinen Plan durchziehen. In seinem Hotelzimmer lege ich erst mal nur den Mantel ab und zeige mich in voller Pracht, was ihn noch heißer macht.
„Ich hab dich so vermisst, lass uns die Zeit bis zum Einchecken nutzen.“
„Schatz ich muss noch mal aufs Klo, du kannst dich ja schon mal ausziehen wenn du so spitz bisst!“

Ich hole die Gerte aus meiner Reisetasche, stöckele aus der Nasszelle, klopfe dabei mit der Gerte leicht auf meine Hand und setze mich dann in einen Sessel neben dem Bett.
„Auf die Knie, Kopf nach unten, die Nacktschnecke kann langsam angekrochen kommen und seiner Herrin zur Begrüßung die Schuhe küssen!“
Er folgte, er ist wohl wirklich devot veranlagt (ich komme mir etwas albern vor, das hätte verdammt schief gehen können, aber wenn’s hilft!). Ich strecke ihm meine Schuhe jeweils einzeln zum Küssen entgegen. Nun ziehe ich seinen Kopf mit der Gerte hoch.
„Wollen wir mal schauen, ob die Schnecke schon aus ihrem Häuschen gekrochen ist.“
Ich knete mit einem Schuh etwas seine Hoden, und streiche an seinem steifen Schwanz hoch. Er stöhnt leicht. Ich strecke ihm den Schuh entgegen: „Ausziehen!“ Das gleiche mache ich mit dem andern Fuß.

Am liebsten würde ich jetzt einfach den Lederrock hochschieben und mich lecken lassen, geht aber nicht weil der dämliche Rock zu eng ist. Ich stehe also auf, öffne den Rock, ziehe ihn aus und hänge ihn über seinen Kopf.
„Na, riecht das nach deiner Herrin?“
Er nickt. Ich streife ihm den Rock wieder ab, werfe ihn auf den Sessel, und lege mich aufs Bett.
„Wenn mich mein Sklave schön leckt darf er auch ran.“
Er leckt eine Weile, bis ich anfange zu stöhnen, dann nimmt er mich. So schnell war es eigentlich nicht gedacht, aber er scheint es echt nötig zu haben. Und durch das eng geschnürte Korsett fühlt es sich alles viel intensiver an. Es hat sich echt gelohnt die Zugfahrt in dem Teil auszuhalten.

Nun will ich aber aus den Korsett raus, was er schade findet – er muss das Teil ja nicht tragen. Nach dem ich mich Geduscht habe ziehe ich etwas Bequemeres an. Während er dann duscht stelle ich fest, dass wir ungewöhnlich viele Spuren im Bett hinterlassen haben, ob die wirklich alle von mir stammen will ich in dem Moment gar nicht wissen. An seinem Geburtstag werde ich ihn abschließen, das steht fest.

Nach dem ich eingecheckt habe gehen wir noch schick essen, und wir haben noch einen schönen Abend und eine noch schönere Nacht. Natürlich besteht er darauf, dass ich in der Nacht das Korsett wieder trage, aber das macht ehrlichgesagt nicht nur ihn geil. Irgendwie muss ich dann in dem Teil eingeschlafen sein, so lange hat er noch nie durchgehalten. Als ich aufwache drückt alles und ich entledige mich schnell des Panzers und der Strümpfe bevor ich wieder ins Bett steige. Am Morgen geht es weiter und wir bleiben noch lange im Bett. Am Nachmittag bummeln wir noch ein bisschen durch die Stadt, bevor ich wieder zurück muss.

Bis Mittwoch habe ich mich dann durchgerungen ihm sein ‚Geburtstagsgeschenk’ zu kaufen. Eigentlich hätte ich ja am liebsten so was kleines schnuckeliges aus Edelstahl gekauft, mit einem Drachen als Lackierung. Aber da ich die Größe des ‚A-Rings’ nicht weiß entschließe ich mich doch zu so einem Plexiglassteil, da sind Ringe in verschiedenen Größen dabei. Das wird für den Anfang reichen wenn ich ihn überhaupt in das Teil bekomme, dafür muss ich mir noch eine Strategie überlegen.
10. Der Wunderkoffer - (9) Ehrgeiz

geschrieben von ManFromThePast am 11.10.05 22:06

(9) Ehrgeiz

Das Korsett habe ich die letzten Wochen ihm zur Freude immer wieder mal am Wochenende angezogen. Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse. Eigentlich gewöhnt man sich schnell daran und ich kann es inzwischen problemlos den ganzen Tag tragen. Nun muss ich meinen Resturlaub nehmen und Überstunden abfeiern – deshalb habe ich mir zwei Wochen frei genommen. Mit seinem Urlaub hat es allerdings nicht geklappt ‚Urlaubssperre’ und alleine wollte ich nicht weg, daher werde ich im wesentlichen zwei Wochen alleine Zuhause sitzen, toller ‚Urlaub’. Also darf ich die Wohnung mal richtig sauber machen und mich um ‚liegengebliebenes’ kümmern. Wie z.B. diverse Hawaii-Hemden in Internetauktionen einstellen.

Aber Sachen aus meinem Koffern einzustellen bringe ich nicht übers Herz, im Gegenteil mich hat irgendwie der Ehrgeiz gepackt, und ich will mal das Ballkleid tragen können. Das ist zumindest ein gutes Argument ihn endlich mal zu einem Tanzkurs zu bewegen, wo das Kleid für den Abschlussball doch schon vorhanden ist, denke ich. Und ich habe Glück, er stimmt zu, wenn das Kleid passt, lernt er Tanzen. Natürlich hat er das nicht ohne den Hintergedanken gemacht, dass ich nun mit den engeren Korsetts ‚üben’ muss.

Er darf mich nun während meines Urlaubs jeden Morgen in eins der beiden engeren Korsetts einschnüren, was überraschend gut geht. Und ich darf nun den ganzen Tag im Korsett ausharren. Insbesondere beim Putzen ist es etwas hinderlich. Aber es soll ja ohnehin ‚gesünder’ sein, wenn man wenn nötig in die Knie geht, statt den Rücken krumm zu machen. Und die meiste Zeit sitze ich ja eh vor dem Computer und lese. Soll ich mich nun im Forum anmelden, um mich als künftige Keyholderin mit anderen austauschen zu können? Aber ich wage den Schritt noch nicht und bleibe erst mal anonymer Gast.

Abends kommt er dann immer ganz geil nach Hause. Er ist eigentlich morgens schon beim Schnüren geil, er fasst mir dann um die Taille, umarmt mich und drückt sich dann an sein ‚Mäuschen’. Am liebsten würde er wohl gleich wieder ins Bett springen. Zwei mal ist er diese Woche schon zu spät zur Arbeit gekommen. Aber ich versuche in jetzt nicht ran zu lassen, ich habe ‚Kopfschmerzen’ oder das ‚Korsett ist so eng’. Er soll sich schon mal an den Zustand der Dauergeilheit gewöhnen, dann frist er mir bald völlig aus der Hand. Abends kommt er dann früher als sonst üblich zurück, ‚ich soll ja zumindest ein bisschen was vom Urlaub haben’.

Bis zu seinem Geburtstag muss mir ein guter Trick einfallen, wie ich ihn verschließen kann. Eigentlich schon etwas seltsames dieser ‚Domina-Look’, müssten ‚Dominas’ sich nicht eigentlich bequem Kleiden? Sie sind ja schließlich die Herrscherinnen, sie bestimmen. Aber dass sie Männer beherrschen können wird wohl daran liegen, dass sich Männer ihren Fetischen unterwerfen, und ist der Mann erst mal Geil schaltet er sein Hirn ab. Und Bastel scheint auf Korsetts, Strapse, hochhackige Schuhe etc. zu stehen. Eigentlich sind Männer einfach, vielleicht lässt er sich einsperren, wenn ich ihm damit drohe die Sachen sonst nie wieder anzuziehen? Aber dann klappt das mit dem Abendkleid für den Abschlussball ja nicht, eine schwierige Sache. Es ist noch ein knapper Monat bis zu seinem Geburtstag, bis dahin wird mir wohl was einfallen.

Selbst die Schuhe mit den mörderischen Absätzen habe ich mal eine Zeit lang ausprobiert. Die sind aber wirklich nicht mein Fall, das erfordert schon richtig Übung bevor man in den Teilen problemlos laufen kann. Wie war das, an ein Korsett gewöhnt man sich schneller als an das Laufen in Schuhen mit hohen Absätzen? Scheint wohl was wahres dran zu sein. Am Samstagmorgen ist es dann soweit, und ich lasse ihn eins der engeren Korsetts nun ganz zuschnüren. Das Ballkleid hatte ich schon gestern heimlich probiert, es passt! Und für heute Abend will ich etwas besonderes vorbereiten.
11. Der Wunderkoffer - (10) Candlelight-Dinner

geschrieben von ManFromThePast am 13.10.05 20:01

(10) Candlelight-Dinner

Für den Abend habe ich was leckeres für eine art Candlelight-Dinner vorbereitet. Und ich werde mich im Ballkleid präsentieren. Vielleicht nutzt er ja endlich die Gelegenheit und hält um meine Hand an. Es heißt ja immer man soll sein hübschestes Kleid anziehen und dann bekommt man die Männer rum. Ich hätte den Ring aus dem Koffer endlich mal zum Juwelier bringen sollen, damit er weiter gemacht wird. Dann hätte ich gleich einen Verlobungsring gehabt, egal ob der echt ist oder nicht.

Das Essen ist richtig schön romantisch geworden, und er hat mich die ganze Zeit mit verliebten Augen angeschaut. Eigentlich hätte er ja mal so was organisieren können, muss Frau immer alles machen?
„Ach Schatz der Tanzkurs beginnt übrigens in zwei Wochen, immer Donnerstags Abends, da lernt man übrigens auch die Tänze die man tanzt, wenn man mal zu einer Hochzeit eingeladen ist, Walzer und so“, winke ich mal wieder mit dem Zaunpfahl.
„Ich habe es dir versprochen und das halte ich auch, Walzer kann ich übrigens, darf ich bitten?“, fordert er mich auf.
Mir wäre eine andere Bitte zwar lieber gewesen. Im Hintergrund läuft ohnehin schon eine Walzer CD von diesem Österreichischen Schnulzengeiger. Ja Walzer kann er – wenn ich ihn führe...

Irgendwie endete der Walzer im Schlafzimmer. Wir ziehen uns gegenseitig aus, und landen im Bett. Nach dem wir uns von der ersten Runde im Zweikampf erholt haben meint er:
„Wenn wir eine Tanzkurs machen musst du aber ein Kleid anziehen, mach doch mal eine Modenschau mit den Kleidern aus dem Koffer.“
Ich protestiere: „Die werde ich bestimmt nicht zu dem Tanzkurs anziehen, da muss ich ja ein Korsett drunter tragen.“
„Aber du siehst so bezaubernd aus mit deiner wunderbaren Taille, zieh sie halt jetzt mal zumindest für mich an“, bettelt er.

Ich lasse mich breit schlagen, er sitzt auf dem Bett, ich mache Modeschau.
„Zieh doch mal die Schuhe mit den hohen Absätzen an.“
„Darin kann ich nicht laufen.“
„Probier es halt mal, damit hasst du bestimmt einen geilen Gang. Und wenn es nicht klappt fang ich dich auf.“
Es klappt nicht (war nicht ganz unbeabsichtigt) und ich falle in seine Arme. Wir kuscheln eine weile innig.

„Jetzt müsste doch auch dieser komische Gürtel passen, zieh ihn doch auch mal an.“
„Und was ist wenn er nicht wieder aufgeht?“, wehre ich ab.
„Quatsch wir haben doch den Schlüssel.“
Er holt den Gürtel, schließt ihn auf, macht ihn wieder zu, schließt ihn wieder auf.
„Siehst du, kann gar nichts passieren. Ich will nur mal sehen ob ich noch mit der Zunge an dich rankomme wenn du ihn trägst.“
„Bestimmt nicht, wenn er richtig sitzt, der soll ja jeden Zugriff verhindern“, sage ich skeptisch, und probiere selber aus ob das Schloss richtig funktioniert.
„Och, ich war für dich die ganze Zeit dein Sklave, nun will ich auch einmal die Rolle des Herrn ausprobieren, komm nur einmal.“
Ist er doch nicht devot veranlagt, und hat das die ganze Zeit nur gespielt? Andererseits wenn ich jetzt den Gürtel einmal anziehe wird er sich sicherlich nicht dagegen wehren wenn ich ihm an seinem Geburtstag sein ‚Präsent’ anlege.
„Dann muss ich aber diesen kleinen Lümmel in mich einführen.“
Ich deute auf das Teil im Schritt.
„Der Gürtel scheint doch nagelneu zu sein, und mich macht die Vorstellung ganz Geil, dass so ein Teil in dir steckt und du kannst es erst rausnehmen wenn ich dich aufschließe – wie eine richtige Sexsklavin halt.“

Irgendwie macht mich die Vorstellung ja auch ganz geil, und ich hatte in der letzten Woche auch schon mit dem Gedanken gespielt das Teil mal auszuprobieren. Ich lasse mich also breitschlagen, und ziehe das Ding an. Was mit diesem komischen angehängten Teil gar nicht so einfach ist weil man die Beine nicht breit machen kann wenn man den Schrittgürtel in die Spalte bekommen will. KLICK! Vorsichtshalber sperre ich das Teil noch mal auf, funktioniert aber und ich bin erleichtert, wie viele Storys habe ich gelesen wo ich jetzt für immer gefangen wäre und zur Sklavin umerzogen werden würde? Der Gürtel ist etwas zu groß, überall ist noch ein spalt Luft, wenn er mich lecken will kommt er also mit etwas guten Willen ran was mich noch geiler macht. Er nimmt den Schlüssel.
„Was befiehlt der Herr seiner Sklavin?“
„Leg dich aufs Bett!“
Sehr einfallsreich, aber dann bindet er mir ein Tuch um die Augen, was für ihn schon einfallsreicher ist. Er verschwindet kurz.

Als er wiederkommt hat er einen Eiswürfel dabei, damit berührt er meine Nippel die schon ganz hart sind und streicht über mich. Er kommt dem Schritt immer näher, dann beginnt das Leckspiel. Während er sich am Gürtel mit der Zunge rund herum entlang arbeitet, und immer wieder unter den Gürtel dringt, streicht er über meine Strapse. Meine Säfte laufen, er muss inzwischen auch furchtbar geil sein und kommt nicht an mich ran bevor er mich aufschließt.
„Wie gefällt das meiner Sklavin?“
Ich stöhne nur als er wieder vorne unter den Gürtel dringt. Er stößt den Eindringling immer wieder den Zentimeter den der Gürtel als Spiel gelassen hat in mich hinein.
„Das Loch ist ja versorgt, da werden wir uns mal um die andern Löcher kümmern.“
Er dreht mich auf die Seite, und spielt mit seinen Fingern an meinen Anus, der durch das entsprechende Loch im Gürtel erreichbar ist. Er dringt aber noch nicht ein.

Er krabbelt im Bett weiter nach oben und wichst sich mit seinem steifen Schwanz zwischen meinen, durch das Korsett hochgedrückten, Busen. Dann berührt er mit seiner Eichel meinen Mund.
„Wollen wir mal sehen was meine Sklavin alles mit ihrem Mund machen kann.“
Ich lecke seine Eichel willig, er fährt mir durch die Haare während ich ihn tiefer in den Mund nehme. Ich spiele mit seinen Hoden, und lecke mich an seinem Schaft empor was ihn schon zum Stöhnen bringt, dann bearbeite ich wieder seine Eichel und nehme ihn in den Mund. Während ich auf und ab fahre kommt er schon.

Er küsst mich innig. Wir umarmen uns und streicheln uns einige Zeit. Offenbar kann er schon wieder. Er streicht etwas von dem Gleitgel aus dem Nachtkästchen auf meinen Anus.
„Da wollen wir mal das letzte Loch der Sklavin verarzten.“
Langsam dringt er zunächst mit einen Finger ein, dann mit zwei Fingern, immer wieder bekomme ich leichte Klapse auf meinen Po damit ich mich nicht verkrampfe.
„Schön in Hündchenstellung, Sklavin!“
Ich folge, was gar nicht so einfach ist, weil dieses dumme Schrittband stört. Nun nimmt er mich von Hinten. Hinten sein Lümmel, vorne der kleine Lümmel von dem Gürtel, dazu das Korsett in das ich eng eingeschnürt bin – was für geile Gefühle. Nach dem er gekommen ist sinken wir beide erschöpft zusammen.

Nach einiger Zeit meldet sich wie üblich mein Po mit einem dringenden Bedürfnis. Ich nehme das Tuch von meinen Augen ab, Küsse meinen Prinzen wach und sage: „Schatz, wo hast du den Schlüssel, ich muss mal ganz dringend.“
„Das geht nicht so schnell, den muss man erst auftauen, ich habe ihn eingefroren um es spannender zum machen.“
„Na Toll, du Schuft!“

Sauer gehe ich in das Badezimmer um mich erst mal zu erleichtern, jetzt zwangsweise in dem Gürtel. Und das Gehen ist gar nicht so einfach weil ich ständig an die Grenzen dieses blöden Schrittbandes stoße. Mein Rückweg führt über die Küche wo ich den Schlüssel in einem Jogurtbecher im Gefrierfach vorfinde. Den stelle ich nun in die Spüle damit er auftaut, und marschiere zurück ins Schlafzimmer. Warte nur bis zu deinem Geburtstag...
12. Der Wunderkoffer - (11) Verschlossen

geschrieben von ManFromThePast am 15.10.05 19:14

(11) Verschlossen

Ich habe ihm schnell verziehen und im Bett kuscheln wir dann wieder. Irgendwann bin ich dabei dann wohl eingeschlafen. Als ich wach werde will ich mich endlich befreien. Bastel muss mir, während ich geschlafen habe, das Korsett etwas gelockert haben, denn nun sitzt der Gürtel ohne spiel richtig enganliegend. Ich gehe in die Küche, hole den inzwischen aufgetauten Schlüssel aus dem Jogurtbecher und trockne ihn vorsichtig ab. Dann stecke ich ihn in das Schloss und drehe ihn herum. Ein Elektroschock fährt durch meine Hand und in meinen Schritt. Während ich aufschreie ertönt von dem Gürtel ein lautes Tuten und danach eine art Ansage in einer fremden Sprache.

Der Schmerz hätte mich fast umgehauen, von meinem Schrei ist Bastel aufgewacht und kommt in die Küche gerannt.
„Was ist denn?“
„Au, irgendwas ist mit dem Gürtel, ich habe grade, als ich ihn aufschließen wollte, einen Schlag bekommen!“
„Lass mal sehen.“
Auch Bastel dreht an dem Schlüssel. Wir schreien beide auf als ich wieder einen Elektroschock in den Schritt bekomme und Bastel in die Hand. Wieder dieses Tuten, und diese Ansage.
„Da ist irgendwas faul“, sagt er.
Wie intelligent, denke ich, hab ich auch schon gemerkt und zwei mal eine gewischt bekommen.
„Lass mal schauen.“
Er betrachtet den Gürtel.
„Der sitzt ja jetzt ganz eng,“ während er versucht mit den Finger unter den Gürtel zu dringen der fest auf meiner Haut aufsitzt, „und da ist eine Anzeige, ein Vorhängeschloss und eine Zahl 51:42, das scheint eine Uhr zu sein der Doppelpunkt blinkt, wie bei einer Uhr“, er schaut noch einige Zeit darauf.
„Jetzt steht 51:41 drauf! Ich fürchte das Ding hat eine eingebaute Zeitschaltuhr. Soll ich noch mal versuchen das Teil mit den Schlüssel aufzusperren?“
„Warten wir erst mal einen Moment, ich muss mich erst mal hinsetzen und nachdenken. Du hast mir das Korsett nicht gelockert?“
„Nein wieso sollte ich, ist doch hübsch so?“
„Ja, du steckst ja nicht in dem Korsett. Und wieso sitzt der Gürtel dann sonst plötzlich so eng?“
„Vielleicht hat sich das Korsett von selbst gelockert?“

Von so einem Gürtel hatte ich bei den Herstellern noch nichts gelesen, obwohl es Gürtel mit einem Elektroschockgerät zu kaufen gab, aber das war ein Extrakästchen. Höchstens in Fantasiegeschichten hatte ich ähnliches gelesen, dort gab es oft Straffunktionen. Jetzt werde ich Versklavt schoss es mir durch den Kopf, aber dann legte ich den Gedanken wieder beiseite. So etwas gibt es in Geschichten, aber doch nicht im richtigen Leben. Und es muss ja immer jemand aktiven geben, der Versklavt – der Gürtel war ja eine art Zufallsfund. Die Chancen, dass er jemanden halbwegs Passt, der den Koffer ersteigert waren bestenfalls eins zu zehn. So ein Gürtel muss eine Notöffnung haben falls etwas passiert. Die Fernbedienung – das musste der Schlüssel sein!

„Soll ich es jetzt noch mal versuchen?“ Fragte Bastel, und war mit der Hand schon auf dem Weg zum Schlüssel.
„Nein, die Fernbedienung!“
„Was?“
„Hol die Fernbedienung aus dem Koffer.“

Es dauert einige Zeit bis der Groschen bei ihm gefallen ist, dann geht er ins Schlafzimmer und holt die Fernbedienung.
„Man muss bestimmt irgendeinen Knopf drücken, und dann lässt er sich aufsperren“, meint er altklug.
Er kniete nun vor mir mit der Fernbedienung in der Hand, mit Blick auf den Gürtel und will grade den ersten Knopf drücken als ich schreie:
„Halt! Was ist, wenn du mit dem Knopf irgendeine Straffunktion auslöst, ich habe da so Geschichten gelesen?“
„Soso, du hast da also auch solche Geschichten gelesen, und haben sie dir gefallen?“
„Was, du etwa auch? Aber ich muss aus dem Ding raus.“
„Vielleicht gefällt es dir ja sogar?“
Dafür habe ich ihm eine Gewischt und er schaut ganz bedeppert, wie kann man nur so wenig Verständnis haben.
„Du hast mich in das Ding gesteckt!“
„Du hast es dir selber angezogen.“
Ich beginne zu Weinen.

Er geht erst mal an den Kühlschrank, schenkt sich ein Glas Cola ein, und trinkt es, mir hätte er ja auch was bringen können. Er kommt zurück.
„Wenn du dich wieder beruhigt hast, es gibt drei Möglichkeiten: entweder ich probiere aus ob sich mit er Fernbedienung was tut, oder wir warten bis die Uhr an deinem Keuschheitsgürtel abgelaufen ist und sehen ob er dann aufgeht oder wir rufen den Schlüsseldienst.“
Er hat zum ersten mal Keuschheitsgürtel gesagt, in der Tat – jetzt wurde ich wirklich Keusch gehalten. Ich fange wieder leicht an zu weinen.
„Was soll der Schlüsseldienst bringen? Der Schlüssel lässt sich ja drehen, nur geht der Gürtel nicht auf, das ist offensichtlich elektronisch. Und zwei Tage halte ich es nicht in diesem Teil aus. Vergiss nicht, dass ich auch noch dieses dämliche Korsett darunter anhabe. Und wie soll ich mich z.B. Duschen?“
„Das Korsett wolltest du selber anziehen, damit dir das Ballkleid passt.“
„Jetzt fang nicht auch noch damit an, mach endlich was.“

„Gut, dann probiere ich die Fernbedienung aus.“
Er kniet sich wieder hin, und drückt mutig auf den ersten Knopf. ‚Sehr mutig’, denke ich, ‚im Zweifelsfall bekomme ich die Strafe ab.’
„Und, tut sich was?“
„In der Anzeige ist jetzt ein Tastenfeld und ein Stern, wie bei einem Bankautomaten, da muss man bestimmt eine Pin eingeben.“
Er drückt weiter auf die Knöpfe der Fernbedienung.
„Zwei Sterne, drei Sterne, vier Sterne, fünf Sterne, scheint keine bestimmte Länge zu haben, aha mit ‚C’ kann man löschen. Ich versuche mal ein paar Standardzahlen wie 1234, 0815, 4711, 42, nichts, das ist sinnlos! Ich glaube uns bleibt nichts anderes übrig als 50 Stunden und 57 Minuten zu warten.“
13. Der Wunderkoffer - (12) Erziehungsmaßnahmen

geschrieben von ManFromThePast am 17.10.05 18:54

(12) Erziehungsmaßnahmen

Die letzten zwei Tage waren die Hölle und ich ein ‚Sauertöpfchen’ in Person. Ständig dieses Gefühl eingeschlossen zu sein, ständig behinderte mich dieses Schrittband. Das Gefühl war zwar mehr in meinen Kopf – der Gürtel war ja gepolstert und passte jetzt überraschend gut – er drückte oder scheuerte nirgends. Und das Teil in mir bemerkte ich, wenn ich nicht grade durch die Wohnung spazierte, kaum mehr als ein Tampon. Aber alleine der ständige Gedanke, nun zwei Tage nicht mehr an mich ran zu können, machte mich fast wahnsinnig. Und das Korsett das ich nun gezwungen war Tag und Nacht zu tragen ohne dass ich es ausziehen konnte. Ohne ein Kissen unter mir konnte ich nicht schlafen, und Duschen konnte ich mich auch nicht mehr vernünftig, außer vorsichtig unten rum damit das Korsett nicht nass wurde.

Sebastian weigerte sich das Ding an meinem Körper aufzusägen, ihm sei die Verletzungsgefahr ‚wegen zwei Tagen mal keinen Sex’ zu groß. Er hat schlicht nicht verstanden wo das Problem wirklich liegt. Nicht das ich es brauchen würde, aber das ‚nicht mehr können’ ist das Problem. Im Bett habe ich Sebastian auch nicht auf andere art bedient, obwohl er offensichtlich durch die Situation Dauergeil war. Glücklicherweise habe ich noch Urlaub, in dem Ding zu arbeiten hätte ich nicht ausgehalten.

Durch das Schrittband war ich nun gezwungen immer kleine Schritte zu machen, und konnte keine Hosen anziehen. ‚Du wirst ja wohl man zwei Tage lang einen Rock anziehen können’ meinte er. Aus Protest habe ich weder die Strapsstrümpfe angezogen, noch die Pumps sondern stattdessen Socken und Turnschuhe, wenn ich schon mal vor die Tür musste. Um einen Rock kam ich allerdings nicht herum. Und ich musste mit dem Teil aufs Klo gehen. Seit der Gürtel fest anlag ging das zwar überraschend gut, aber es ist ein wirklich sonderbares Gefühl. Wie man mit der Spritze nachspült hatte ich zumindest inzwischen auch herausgefunden, sonst hätte ich wohl ziemlich gemüffelt. Aber so richtig Sauber fühlte ich mich damit auch nicht. Normalerweise hat man eine lange Eingewöhnungszeit, während der man sich stundenweise an das Tragen von so einem Gürtel gewöhnt - aber ich war sofort Tagelang in dem Ding gefangen.

Nun ist es endlich so weit, noch drei Minuten und das Ding geht auf, und dann weg auf den Müll damit.
Er schaut auf das Display: „Ist auf Null gesprungen.“
Ich drehe den Schlüssel um, wieder der Ton und die Ansage, diesmal ohne Elektroschock.
„Da wird noch was angezeigt, sieht aus wie ein Halsband und blinkende Pfeile weisen darauf hin. Ich befürchte du musst das Halsband aus der Kiste anlegen.“
„Das muss ich selber sehen.“
Ich betrachte die Anzeige im Spiegel. Ich versuche es noch mal mit dem Schlüssel. Nun bekomme ich wieder einen leichten Elektroschock, wieder der Ton und die Ansage.

Resigniert gehe ich an den Koffer, hole das Halsband heraus, versuche ob es sich wieder aufschließen lässt.
„Das wird das gleiche Spiel sein wie mit dem Gürtel, jetzt geht es auf, nachher nicht mehr. Aber was bleibt mir anderes übrig? Was ist wenn das nur ein Trick ist und ich gezwungen werde alle Fesseln anzulegen, und der Gürtel trotzdem nicht aufgeht?“
„Du kannst nicht mehr als es versuchen, irgendwie muss sich der Träger des Keuschheitsgürtels doch reinigen können.“
„Manche werden dazu gefesselt... Was soll’s ich glaub die Halskrause ist weniger Schlimm als der Gürtel, ich kann ja einen Unfall gehabt haben“
„Und der Ring am Halsband ist dann eine Verzierung?“
KLICK!
„Was sagt die Anzeige?“
„Tut sich nichts, Moment, jetzt sind die Pfeile weg und ein Haken ist dahinter, warte noch ob sich weiter was tut.“ Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass das Halsband auch enger geworden ist. Wir warteten vielleicht eine Minute, „tut sich nichts.“

„Soll ich jetzt erst versuchen den Gürtel oder das Halsband aufzuschließen?“
„Ich würde erst den Gürtel aufschließen, wenn du Pech hasst ist er sonst wieder für Zwei Tage versperrt.“
Das Leuchtet ein, und ich schließe den Gürtel auf. Runter damit, welch eine Wohltat! Sich endlich wieder frei bewegen können, sich wieder berühren können. Sofort versuche ich auch das Halsband aufzusperren, aber das hatte ich schon erwartet: Elektroschock, Tuten, Ansage, Prima, der Teufel war mit dem Belzebub ausgetrieben! Aber erst mal Raus aus dem Korsett.
„Schnür mich auf.“
Puh endlich wieder frei Atmen.

Ich gehe erst mal aufs Klo während das Badewasser einläuft. Ich genieße das Bad und liege lange in der Wanne. Wie komme ich nun aus dem Halsband raus? Schlüsseldienst? Aufsägen? Ich Trockne mich ab, ziehe einen Morgenmantel an, wir wollen gemeinsam Frühstücken, er muss bald weg zur Arbeit, ich fange schon mal an zu Essen während er noch im Bad ist, da meldet sich mein Halsband mit drei leisen Tuttönen.
„Das Halsband hat getutet.“
„Ich schau mal. Da ist auch ein Display 12:26, ich glaube du musst wider in den Gürtel, das Halsband ist wohl nur eine art Sicherung zum Reinigen.“
„Ich bin doch noch nicht mal richtig Trocken, und ich muss wieder in das Korsett bevor ich den Gürtel anlegen kann, der muss auch noch sauber gemacht werden, Scheiße!“
Während ich anfange den Gürtel sauber zu machen tutet es zwei mal, die Tuttöne sind länger als vorher.

Ich beeile mich mit dem Saubermachen, renne ins Schlafzimmer ziehe eins von den Unterhemden an, lege das andere enge Korsett an.
„Wo bleibst du denn? Du musst mich wieder zuschnüren.“
Aber während ich Stress habe sitzt er beim Frühstück, das Halsband gibt einen langen Tutton von sich, er kommt angetrottelt.
„Ich komm sonst zu spät, ich muss doch was Frühstücken.“
Er zieht mit einen Ruck an den Schnüren.
„Au, doch nicht so, langsam, sachte.“
Während das Korsett langsam enger wird tutet das Halsband ein paar mal kurz. Ich verkrampfe weil ich eine Bestrafung durch das Halsband erwarte, aber nichts tut sich.
„Du kannst langsam machen, ich brauch mal Pause. Das schnüren geht nicht so schnell, ich glaube das war nur ein Erinnerungssignal, hat sich jedenfalls nichts getan. Mach erst mal eine Schleife und ziehe mir das Unterhemd grade.“
Mit dem Halsband komme ich mir vor wie einer von diesen Schlüsselfindern.

Ich lege mich erst mal einen Moment aufs Bett. Das Halsband tutet wieder diesmal einmal lang und ein paar mal kurz.
„Lass mal sehen. Es Zeigt –5:27 an. Geht es wieder? Ich glaube wir machen vorsichtshalber erst mal weiter“
Ich stehe wieder auf, und er schnürt mich in zwei Etappen ganz zu. Zwischenzeitlich hatte sich das Halsband wieder mit zwei langen Tuttönen und diesem kurzen Getute gemeldet. Als ich noch mal Kurz auf dem Bett liege um mich von Schnüren zu entspannen Tutet es dreimal danach wieder kurz und dabei bekomme ich zwei leichte Elektroschocks verpasst.
„Au, ich glaube die Schonzeit ist vorbei.“
Ich schmiere etwas Gleitgel auf den Eindringling und ziehe mir wieder den Gürtel an. Dann verschließe ich den Gürtel. KLICK! Dieser frustrierende Ton. Als ich den Gürtel angezogen habe, hatte er wie am Samstag zunächst noch etwas Spiel. Aber dann zog er sich zusammen, wie wenn er leicht schrumpfen würde, und sitzt nun wieder wie angegossen.

Nach einer kurzen Zeit meldet sich der Gürtel auf eine sehr unangenehme Art, er verpasst mir zwei Elektroschocks und es gibt wieder eine Ansage. Wenn ich die Sprache nur verstehen könnte, sie klingt sehr fremd.
„Was steht jetzt auf dem Gürtel?“, frage ich Bastel.
„Das Schloss und 94:09, aber da ist noch mehr drauf, sieht aus wie ein Schuh und eine fünf, ich glaube du musst Schuhe aus dem Koffer anziehen.“
„Wie soll den der Gürtel mitbekommen das ich Schuhe anhab?“
„Vielleicht über Funk? Er hat ja offensichtlich auch mitbekommen, dass du das Halsband anhast.“
Das Halsband hatte ich bei dem ganzen Stress fasst vergessen obwohl es den Bewegungsspielraum meines Kopfes stark einschränkte.
„Versuch mal ob das Halsband aufgeht.“
Bastel steckt den Schlüssel in das Halsband, dreht ihn um, es geht problemlos auf.

In einem Paar der niedrigeren Pumps stand in der Tat eine fünf, weil ich das Paar damals zu erst in der Hand hatte dachte ich das hat irgendwas mit der Schuhgröße zu tun, aber die anderen Schuhe hatten andere Nummern, die Sachen waren wohl nach irgendeinem System durchnummeriert. Notgedrungen ziehe ich also wieder Strümpfe an die ich an den Strapshaltern des Korsetts einhänge, und das Paar schwarzer Pumps mit der Nummer 5. Bastel hilft mir dabei und schließt die Fesselriemchen.
„Ist der Gürtel jetzt zufrieden?“
„Hinter den Schuhen ist jetzt ein Haken, hat also geklappt. Ich muss aber jetzt auch wirklich weg, ich komme bestimmt zwanzig Minuten zu spät und wir haben heute Morgen ein Meeting. Tschüss, viel Spaß.“
Er gibt mir noch einen Kuss und lässt mich, inzwischen in Tränen aufgelöst, alleine im Schlafzimmer mit diesem Teufelsding zurück.
14. Der Wunderkoffer - (13) Kuckuck

geschrieben von ManFromThePast am 19.10.05 18:32

(13) Kuckuck

Das kann doch alles nicht war sein. Vor zwei Stunden dachte ich, dass ich endlich aus diesem Mistteil raus bin, und jetzt sitze ich immer noch, oder wieder, in diesem Ding fest. Das wird nicht von alleine besser werden, irgendjemand hatte sich dieses Teufelsding ausgedacht. Ich muss einen Weg finden wie ich aus diesem Ding rauskomme. Es wird nicht plötzlich ‚April, April’ auf dem Display erscheinen, Klick machen und von selber aufgehen. Wie habe ich das eigentlich verdient? Ich wollte das Teil doch gar nicht anziehen. Wie konnte ich denn so dumm sein? Eigentlich hatte ich genug Geschichten auf einschlägigen Seiten gelesen. Brachte es nicht jede Geschichte auf den Punkt: ziehe nie freiwillig einen Keuschheitsgürtel an, den du findest, oder du wirst darin Versklavt. Aber wer glaubt schon, dass irgendein verrückter tatsächlich so ein Teil baut? Bestimmt hatte der Gürtel wie in so Geschichten eine Funktion, dass seine Position zu ermitteln war. Der Sklavenhändler war bestimmt schon informiert: ‚wieder ein Dummerchen in die Falle geraten, jetzt noch ein bisschen schmoren lassen, und dann wird sie willig den Rest des Lebens als Sexsklavin dienen.’ Oder war es einfach ein Sadist der sich an den Leiden seines Opfers ergötzt? Zufällig trifft es eine x-beliebige Frau, und die wird dann mit dem Teil gequält, keine Chance auf entkommen. Noch nicht mal gestreichelt hatte ich mich als er offen war.

Und was soll das mit den Schuhen? Eigentlich hätte ich mich ja jetzt noch mal hinlegen können, aber musste ich jetzt die Schuhe ständig anbehalten oder was? Was wird als nächstes kommen? Mir graust vor dem Inhalt der Koffer, wurde ich jetzt zwangsweise in diese Kleidung gesteckt? Musste ich irgendwann auch all die anderen Fesseln anlegen? Ich stellte mir vor, dass ich jetzt jeden Tag von dem Gürtel gezwungen werden würde immer strengere Kleidung und Fesslung zu tragen. Vielleicht kam als nächstes einer der Dildos dran, die mich dann sexuell willig machen sollten, oder die Schuhe mit den mörderischen Absätzen. Zum Schluss würde ich mich schließlich in Ketten legen müssen und irgendwo hilflos gefesselt und geknebelt, angekettet auf den Sklavenhändler warten, der diese Falle aufgestellt hat. Nach dem ich eine Weile heulend mein Kopfkissen bearbeitet hatte, entschließe ich mich doch aufzustehen.

Dummerweise ist mein eigener Vorrat an Kleidern und Röcken an den letzten beiden Tagen aufgebraucht worden, so dass ich gezwungen bin etwas aus den Koffern anzuziehen. Ich entscheide mich wieder für den Lederrock (der sieht nicht so spießig aus) und eine nicht ganz so grässliche Bluse. Dabei untersuche ich die Schuhe und Kleidungsstücke auf Besonderheiten, schließlich will ich wissen wie der Gürtel feststellen kann was ich anhabe. Zuerst entdecke ich in dem Riemchen und Oberkanten der Schuhe dünne Metallstreifen, dann auch an den Seitennähten der Röcke und Kleider, das muss wohl ähnlich funktionieren wie die Sicherungsetiketten in Warenhäusern.

Als ich die Sachen wieder in den Koffer einräume meldet sich wieder mein Gürtel mit zwei leichten Elektroschocks. Der Schmerz ist nicht so schlimm, aber langsam ergreift mich eine leichte Panik, werde ich jetzt regelmäßig gequält? Von dem ersten Versuch den Gürtel zu öffnen weiß ich, dass der Gürtel mir wesentlich stärkere Schläge verpassen kann. Geht das jetzt ständig so weiter, oder habe ich irgendetwas übersehen? Ich ziehe den Rock aus und versuche auf dem Display zu erkennen, ob der Gürtel etwas von mir will. Das geht nur im Spiegel, weil ich mich mit dem Korsett nicht gut beugen kann und meine hochgedrückten Brüste die direkte Sicht versperren. Gegen ein Korsett ist ein Wonderbra nichts. Ich erkenne irgend ein zappelndes Icon und eine komische 5 oder ein komisches S, ach ich muss Spiegelverkehrt denken, es ist eine 2. Ich ziehe mir also die Schuhe mit der Nummer 2 (ein paar Sandaletten) an, darin hat man weniger halt denke ich, und warte. Nichts passiert, Bastel sagte vorhin da sei ein Haken aufgetaucht. Ich übe etwas in den Schuhen zu laufen und schaue nach einiger Zeit wieder in den Spiegel. Nun steht an der Stelle ein Symbol das ich als Schuhe erkenne und dahinter eine 5, das gleiche wie heute Morgen, also wieder rein in die anderen Schuhe. Es taucht ein Haken hinter den Schuhen auf so wie es Bastel beschrieben hat, wohl eine Fehlfunktion.

Ich muss dringend einkaufen gehen, so was schafft Bastel ja leider nicht. Der Kühlschrank ist mittlerweile ziemlich leer. Die Schuhe wären ja halb so schlimm wenn dieses hinderliche Schenkelband nicht wäre, das jeden Weg zu einem Marathonlauf macht und meinen Gang verändert. Das meine hübschen Beine die Blicke der Männer magisch anziehen bin ich ja fast schon gewohnt. Aber diese aufgegeilten Typen zu sehen ist so ziemlich das letzte wonach mir im Moment ist, ich laufe schließlich nicht freiwillig so herum. Mitten im Supermarkt trifft es mich wieder, zwei leichte Elektroschocks in meinen Schritt. Ich schaue mich um, werde ich beobachtet? Sind die Häscher schon auf meiner Spur? Aber ich bemerke nichts ungewöhnliches. Zuhause schaue ich wieder in den Spiegel, wieder dieses gleiche zappelnde Symbol. Jetzt reicht es, es muss etwas passieren! Ich rufe Bastel an, der hat grade viel zu tun, als ich erzähle, dass ich etwa alle zwei Stunden zwei Elektroschocks bekomme scherzt er:
„Vielleicht ist es eine art Kuckucksuhr“, aber dann entschuldigt er sich und fragt: „Ist es schlimm, muss ich sofort kommen?“
„Nein ich halte es noch aus!“
„Schatz ich habe leider viel zu tun, ich komme heute Abend so früh wie möglich. Tschüss.“
Warum kommt er nicht sofort? Warum verstehen die Männer es nie richtig wenn man ihnen etwas sagt?
15. Der Wunderkoffer - (14) Strafe muss sein

geschrieben von ManFromThePast am 21.10.05 18:27

(14) Strafe muss sein

Inzwischen habe ich meine ‚Kuckucksuhr’ genau beobachtet, exakt alle zwei Stunden bekomme ich zwei Elektroschocks verpasst. Ich habe die Koffer noch zwei mal komplett ausgeräumt und jedes Teil genau untersucht ob ich irgendein Hinweis bekomme. Eine Telefonnummer in einer Tasche, ein Herstelleretikett, ein Label oder irgend eine andere Spur – nichts! Noch nicht mal auf dem Schmuck, kein Stempel nichts. Da muss jemand systematisch alle Hinweise entfernt haben. Es läuft mir kalt den Rücken herunter, das sind doch Hinweise auf einen Irrsinnigen oder Kriminellen, wer betreibt so einen Aufwand?

Bastel kommt und kommt nicht, und mittlerweile bin ich nicht mehr Ängstlich oder Frustriert sondern einfach nur noch Sauer. Als er dann spät wie immer kommt, hat mir der Gürtel insgesamt schon sechs mal diese Strafe verpasst.
Er fragt besorgt: „Wie geht es dir? War es sehr schlimm?“
Deine dummen Mitleidsbekundungen kannst du dir jetzt auch sparen, denke ich.
„Ich hab die Kuckucksrufe überlebt. Wie es mir geht hat dich ja nicht interessiert, die Arbeit war ja wichtiger.“, sage ich säuerlich.
„Wenn es so schlimm war hättest du doch was sagen müssen, ich wäre gleich gekommen. Jetzt schaue ich mir gleich mal an was der Gürtel anzeigt, das muss doch irgendwie wegzubekommen sein.“
Ich hab doch gesagt, dass er gleich kommen soll, er wollte mich nur nicht verstehen, Männer!

„Das ist kein Kleidungsstück. Ich glaube was da zappelt ist die Gerte, und worauf sie schlägt ein Popo. Ich glaube du hast dir irgendwie zwei Gertenhiebe eingehandelt.“
„Was? Das ist wohl ein Scherz. Wir haben doch alles gemacht was der Gürtel wollte.“
„Vielleicht Strafe für das verspätete Anlegen des Gürtels heute morgen, gepiept hat das Halsband ja genug?“
„Ich will aber nicht geschlagen werden.“
„Ich will dich auch nicht schlagen, aber das steht auf dem Gürtel. Überlegen wir erst mal und Essen was.“
Das ich geschlagen werden soll scheint ihn, mit Blick auf seine Hose, allerdings zu erregen. Typisch Männer, denken immer nur an Sex oder Essen.

Während wir Essen treffen mich, pünktlich um acht wie die Tagesschau, zwei Elektroschocks. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die stärker geworden sind. Eine Lösung haben wir nicht gefunden, und ich frage mich wie der Gürtel überhaupt die Schläge feststellen will.
„Ich schlage einfach nur ganz leicht“, meint er.
Toll wenn ihm nichts besseres einfällt, ich muss aus diesem Ding raus, basta.

Es ist so weit.
„Ich schlage dich nur, wenn du es willst.“
„Ich hab ja wohl keine andere Wahl.“
Ich darf auch noch selber die Gerte aus dem Schlafzimmer holen. In meiner Dominarolle war es nur ein Symbol, ein Spiel, aber jetzt wird es bitterer Ernst und ich werde auf der Wohnzimmercouch übers Knie gelegt.
„Ist ja praktisch, das Ding hat hinten auch eine Anzeige, und zeigt eine zwei an.“
Na Super!
„Bist du bereit?“
Ich nicke unentschlossen.

Der erste Schlag ist nur ein leichter Klaps.
„Die Anzeige hinten hat rot aufgeleuchtet und die Zwei ist geblieben. Auf alle Fälle eine Reaktion. War wohl nicht fest genug, ich versuche es fester wenn du bereit bist.“
„Gut!“, schlucke ich.
Der Schlag war schon unangenehm.
„Mist, wieder rot, ich muss noch fester schlagen. Willst du irgendwas zum Draufbeißen haben?“
„Am besten deinen Schwanz! Du musst das j....ah!“
Der nächste Schlag beisst richtig in meine Pobacke, ich schreie und zappele. Fast hätte ich mir auf die Zunge gebissen.
„Jetzt hat es grün geleuchtet, und die Anzeige ist auf eins gesprungen. Der Schlag war wohl stark genug.“
Jetzt wird meine andere Pobacke bearbeitet. Der nächste Schlag ist wohl wieder nicht fest genug.
„Wieder rot.“
Gleich darauf beisst sich der nächste Hieb in die Backe.
„So.“
Und nun schlägt er noch mal quer über meinen Po.
„Das ist für die dumme Bemerkung. Ich will dir helfen und du wirst Zickig, so nicht.“

Ich will um mich schlagen, aber er drückt mich runter.
„Muss ich noch mal? Oder beruhigst du dich wieder. Friede?“
Ich heule ein „Friede“ heraus und er lässt mich los, wie konnte er nur? Ich renne, so schnell es die Schuhe und das Scheiß Schrittband zulässt, ins Schlafzimmer und heule mich aus. Steckt vielleicht doch Sebastian hinter der Sache? Das würde zumindest erklären, warum die Sachen halbwegs passten, und das Symbol hatte er ja auch sofort als Gerte gedeutet. Aber er konnte ja nicht wissen, dass ich mir gleich zwei so große Koffer aussuche, und die Sachen waren in den Koffern sorgfällig verstaut, absolut nicht Sebastians art. Und warum soll er die Label von den Sachen entfernt haben? Er bleibt in Wohnzimmer und schaut Fernsehen. Als ich wieder hervorkomme geht er mir entgegen, nimmt mich in die Arme und streichelte mich.
„Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist. Aber was denkst du wie schwer es ist dich schlagen zu müssen? – Und dann kommt von dir so was. Ich bin doch nicht schuld an der Sache.“
Klar war er schuld, aber ich sage nichts.

Auf der Couch rutsche ich dann eine weile hin und her, aber ich lege mich schließlich auf meinen Bauch, sitzen kann ich so nicht. Aber auf dem Bauch ist die Lage auch nicht sehr angenehm, ich habe ja immer noch die Schuhe an.
„Ob ich die Schuhe wohl irgendwann ausziehen darf?“
„Las mal deinen Gürtel anschauen.“
„Hm, da ist jetzt wo die Schuhe waren ein Mond. Probier halt mal was passiert wenn du sie ausziehst, ich beobachte die Anzeige.“
„Und was ist wenn ich wieder bestraft werde?“
„Willst du mit den Schuhen schlafen? Ich glaube der Mond ist für Schlafenszeit.“
„Es ist doch erst halb zehn, gut ich ziehe sie aus. Aber du passt auf ob irgendwas in der Anzeige auftaucht.“

Glücklicherweise passiert nichts, wir gehen dann auch bald ins Bett. Zur ‚Versöhnung’ ‚darf’ ich ihm einen Blasen. Dann will er mich von Hinten nehmen ‚damit ich auch zumindest was spüre.’ Gespürt habe ich dann allerdings auch etwas, eine Mischung zwischen unerfüllter Geilheit und Schmerz. Und irgendwie wurde ich den Verdacht nicht los, dass ihn heute mein malträtierter Hintern besonders erregt hat.
16. Der Wunderkoffer - (15) Quickie

geschrieben von ManFromThePast am 23.10.05 19:17

(15) Quickie

Außer, dass ich nun vorgeschrieben bekam, dass ich tagsüber bestimmte Schuhe zu tragen hatte, meldete sich der Gürtel nicht mehr. In den nächsten Tagen habe ich alle Hersteller von Keuschheitsgürteln angerufen denen ich habhaft werden konnte. Irgendjemand muss das Teil ja gebaut haben und wissen wie man wieder aus diesem Ding rauskommt. Das wird diesen Monat eine teure Telefonrechung werden. Die meisten glaubten wohl ich spinne irgendwie. Theoretisch könne man so was alles natürlich herstellen, doch niemand würde die Entwicklungskosten dafür tragen können. Das was ich geschildert habe auf so kleinem Raum unterzubringen würde echte Hightech erfordern, dass würde der Markt der Perversen nicht hergeben. Gürtel aus Plastik würde zur Zeit niemand bauen, aber ich kam auf die Spur eines Herstellers der früher mal welche gebaut hat. Aber auch das Gespräch mit ihm verlief erfolglos, das muss ein ganz anderes Material sein als irgendjemand bisher verwendet hat. Ein Hersteller war stark daran interessiert den Gürtel mal zu Gesicht zu bekommen ‚man muss die Konkurrenz ja immer in Auge behalten’.

Ein Hersteller mit dem ich mehrmals sprach, meinte seine einzige Idee sei Aufsägen. Aber wenn das Teil wirklich so ein Hightech Teil ist, wäre es vermutlich dagegen gesichert. Man sollte es lieber nicht am Körper aufsägen und es vorher Röntgen um etwas über sein Innenleben zu erfahren, das ist aber unter Umständen auch nicht ungefährlich. Wer immer das Teil gebaut hat, hat sich sicher etwas dabei gedacht und möchte es mit Sicherheit zurückhaben. Am besten sei es den ‚Fund’ im Internet kund zu tun, dort ist die Chance am größten auch gefunden zu werden. Das Teil röntgen lassen wollte ich aber aus naheliegenden Gründen erst einmal nicht. Er gab mir noch einen Tipp, ich könnte das Aufsägen ja an den Fesseln ausprobieren. Das taten wir auch, aber nach wenigen Millimetern sind wir unter dem weichen Plastik auf Metall gestoßen, dem die Säge so ohne weiteres nichts anhaben konnte.

Ich melde mich dann auch in einem Internet-Forum an, zunächst ohne etwas zu Posten, immerhin sehe ich jetzt wenn Artikel neu im Forum sind. Aber wie soll ich meinen Fall schildern? Werde ich so den Hersteller oder Eigner des Gürtel finden, oder nur zur Wichsvorlage für ein paar Spanner werden? Wird mir jemand glauben? Spät gehen wir ins Bett, Bastel hat Fernsehen geschaut, ich war im Internet. Aber die Storys sind für mich jetzt plötzlich nicht mehr anregend, sondern eher Gruselstorys. Ich suche ob jemand ähnliches Berichtet wie das, was mir grade wiederfährt – Fehlanzeige ich muss das erste Opfer sein.

Nun ist es wieder so weit, die Uhr ist wieder auf Null gesprungen. Wir wollen die ‚offenen anderthalb Stunden’ zumindest gut nutzen, solange wir keine Lösung haben wie ich aus dem Ding raus komme. Ich trage wieder das Halsband, und frage mich was demütigender ist, das oder der Gürtel. Klick - der Gürtel ist offen. Bastel schnürt mich auf, endlich nach vier Tagen wieder frei Atmen, ab unter die Dusche, schnell rasiert, schnell abgetrocknet. Endlich wieder mal normal auf dem Klo sitzen! Schon schnürt mich Bastel wieder ein, es soll schnell gehen damit wir möglichst viel Zeit für uns haben.

Nach einer Woche ohne richtigen Sex sind wir ganz scharf aufeinander. Na ja, Bastel musste ja nicht auf so viel verzichten. Aber ich darf die Beine endlich wieder Breit machen, und manchmal mag ich es, wenn er sie dabei mit den Händen beim Eindringen wirklich richtig breit macht. Trotz der kurzen Zeit lassen wir es langsam angehen und streicheln uns erst einmal. Er leckt mich wie verabredet zu meinem ersten Höhepunkt, dann darf er in mich eindringen. Als er das erste mal kommt komme ich zum zweiten mal, einen gemeinsamen Höhepunkt hatten wir vorher so weit ich mich erinnere noch nie. Meist kommt Bastel ‚zu schnell’ für mich. Für ein Nachspiel bleibt leider zunächst keine Zeit, obwohl ich ziemlich platt bin muss ich ins Bad und mache mich kurz Sauber. Dann werde ich wieder in den grausamen Gürtel verschlossen. KLICK! Ich sacke dabei fast in die Knie, das war zu schnell für mich.

Er tröstet mich: „Wir finden schon einen Weg wie du aus diesem Ding wieder raus kommst.“
Wir streicheln uns noch ein bisschen.
„Was zeigt er an?“
„70:28“
Ich war erleichtert, nur drei Tage, ich hatte schon befürchtet das wird immer mehr.
„und du musst die Schuhe mit der Nummer 4 anziehen.“
Das war ein paar von den niedrigen Pumps. Das ist schon fast Routine geworden, um 8 Uhr morgens bekomme ich vorgeschrieben welche Schuhe ich anziehen soll, um 21 Uhr erscheint dann der Mond und ich kann sie wieder ausziehen. Er hilft mir beim Anziehen der Schuhe.
„Und?“
„Hinter den Schuhen ist ein Haken.“
„Keine Strafe?“
„Jetzt wird das Kleid mit der Nummer 37 angezeigt“
„Wie soll man die Anzeige wegen einer Strafe ablesen können, wenn ich Kleidung anhabe?“
„Dreh dich mal um.“
Ach so hinten war ja noch eine Anzeige.
„Hinten ist nichts.“
Trotzdem habe ich ein flaues Gefühl im Magen, nun kommt zu den Schuhen schon die Oberkleidung dazu, wie soll das Enden? Uns muss endlich etwas einfallen, wie ich das Ding wieder los werde, lange halte ich das wirklich nicht mehr aus. Ich sollte heute Nacht mal einen Artikel schreiben, vielleicht hat jemand in den Foren eine Idee. Aber heute sollte es noch schlimmer kommen...
17. Der Wunderkoffer - (16) Gute Nacht!

geschrieben von ManFromThePast am 25.10.05 19:20

(16) Gute Nacht!

Der Tag verlief unspektakulär, aber die ganze Zeit machte ich mir darüber Gedanken, dass ich ab Montag wieder Arbeiten musste und ich nicht mehr frei war mich zu kleiden wie ich wollte. Das war plötzlich eine ganz andere Monika, sehr feminin gekleidet. Früher hatte ich immer nur Hosen an und mit Absätzen stand ich auf Kriegsfuss. Vor allem wie sollte ich meinen Kolleginnen meine Taille erklären? Als ich auf die Idee kam ich könne meine Taille ja irgendwie ausstopfen und z.B. ein bodenlanges Kleid über der aufgezwungenen Kleidung tragen war es schon Samstagabend und die Geschäfte hatten zu. Am Montag musste ich halt da durch, und schlecht sah ich ja wirklich nicht aus.

Um 21:15 Uhr meldet sich mein Gürtel dann wieder, mitten beim Fernsehen Piept er.
„Was hat er denn schon wieder?“
„Schau mal nach.“
„Statt dem Mond ist da jetzt ein Bett, ich glaube der Gürtel schickt dich schlafen und “
„Und?“
„daneben ist etwas, was wohl die Bettstiefel sind, die Nummer 2?“
„Ich gehe doch jetzt noch nicht schlafen, ich bin doch kein kleines Kind, außerdem habe ich noch Urlaub. Und diese Schuhe ziehe ich schon gar nicht an.“
„Du musst es wissen.“
„Wie soll denn der Gürtel überhaupt wissen, dass ich schlafe?“
„Vielleicht misst er deinen Puls, vielleicht überprüft er deine Lage mit einem Kippschalter oder so?“
„Vielleicht, vielleicht, ich will jetzt Fernsehen schauen.“
„Ist mir egal, mach was du willst.“

Um 21:30 Uhr meldet er sich erneut diesmal mit zwei langen Piepsern.
„Okay, Okay, um viertel vor Zehn ist der Film zuende, dann gehe ich schlafen. Aber die Schuhe ziehe ich nicht an.“
Pünktlich um 21:45 meldet sich der Gürtel wieder diesmal mit drei langen Piepsern, der letzte war von einem Elektroschock begleitet.
„Ah!“
„Was ist?“
„Schon wieder so ein Stromstoß.“
„Ich hab doch gleich gesagt.“
„Du weißt immer alles besser. Ich geh jetzt schlafen basta.“
Im Bett bin ich dann hin und her gerissen, ich will mich von dem Ding nicht weiter unterwerfen lassen. Und Bastel bleibt einfach im Wohnzimmer sitzen. Um Zehn verpasst mir der Gürtel dann kommentarlos zwei Stromstöße.

Ich gehe an den verfluchten Koffer, hole die Bettstiefel heraus. Ich hatte ihnen vorher keine Beachtung geschenkt. Sie sind Knielang, außen schwarzes Leder, an der Seite ein langer Reißverschluss, vorne eine Schnürung, keine Absätze, die Füße wie in Spitzenschuhen beim Ballett grade durchgestreckt. Ich öffne den Reisverschluss und stelle fest, dass der Schuh ein unangenehmes Innenleben hat. Es ist ein Schalensystem wie bei einem Skischuh, das mit Bügeln geschlossen wird. Ich fluche kurz und rufe nach Bastel.

„Hast du es dir doch anders überlegt?“
„Ich wurde überzeugt. Würdest du mir die ‚Stiefelchen’ anziehen?“
„Oje, was ist denn das? In den Dingern möchte ich ja nicht stecken.“
Aber er legt mir die Dinger an. Abgesehen davon, dass meine Füße unbarmherzig starr voll durchgestreckt werden, sind die Schuhe aber halbwegs erträglich. Sie sind sehr weich ausgepolstert. Er schließt den Reisverschluss und schnürt die Zierschnürung.
„Sehen eigentlich hübsch an deinen Füssen aus.“
„Möchtest du sie mal anprobieren?“
Ich drehte mich auf meinen Bauch, strampelte mit meinen Füssen, und schlug mit meinen Fäusten auf das Bett ein. Ich muss aus dem Ding raus bevor ich Wahnsinnig werde.
„Gute Nacht noch, ich schaue noch ein bisschen Fernsehen und komme wieder wenn du dich beruhigt hast.“

Bastel hat diese Nacht im Wohnzimmer verbracht. Früh am Morgen muss ich dann aufs Klo. Ich rufe Sebastian, aber der scheint im Tiefschlaf zu sein. Was mache ich jetzt? Wenn ich die Schuhe ausziehe muss ich sie wieder anziehen, und beides ist mit dem Korsett sicherlich sehr unangenehm. Auf den Schuhspitzen kann ich bestimmt nicht laufen. Ich probiere aus mit der Spitze aufzutreten, habe aber überhaupt kein Gefühl in den gepolsterten Schuhen. Außerdem werde ich mit Sicherheit die Balance nicht halten können, schon im Ballettunterricht stand ich mit Spitzenschuhen auf Kriegsfuss. Also bleibt mir nichts anderes übrig als auf meinen Knien ins Badezimmer zu rutschen. Hoffentlich bemerkt mich Sebastian nicht, das ist wirklich zu erniedrigend. Ich komme ungesehen wieder aus dem Bad zurück. Warum lässt er mich nur in so einer beschissenen Situation alleine?

Am nächsten Morgen kommt postwendend die ‚Belohnung’ für meine Eigenwilligkeit. Ich ‚darf’ die Pumps mit den hohen Absätzen anziehen und einen engen langen Rock. Dazu eine Bluse, die hinten geknöpft wird, und einen Stark taillierten Blazer. Wenn ich morgen so zur Arbeit gehen musste, na dann gute Nacht. Bastel meint zu allem Überfluss ‚sieht toll aus’ und besteht auf ‚zumindest einen kurzen Sonntagsspaziergang’. Dafür hat er dann als Ausgleich stundenlang Zahlenkombinationen in die Fernbedienung getippt – leider ohne Erfolg.

Dann hatte ich auch noch den ganzen Tag leichte Unterleibsschmerzen – eigentlich viel zu früh, meine Periode würde erst am Donnerstag kommen. Ich darf gar nicht daran denken. Ich werde wohl Binden tragen müssen und kann mich nicht richtig sauber halten, schrecklich. Oder hatte sich meine Blase in dem Teil entzündet? Ich hatte immer mit der Spritze nachgespült, aber so ganz hundertprozentig Sauber fühlte ich mich nie.

Am Abend bin ich dann um Punkt neun im Bett, und lasse mir widerstandslos die Bettstiefel anlegen. Wie sich meine Füße nach dem Tag in den Schuhen anfühlen will ich gar nicht beschreiben. In den Bettstiefeln hat man zumindest nicht diesen ständigen Druck auf den Ballen, dafür tut der Rist weh.
18. Der Wunderkoffer - (17) Der Ausbruch

geschrieben von ManFromThePast am 26.10.05 23:36

(17) Der Ausbruch

Am Montag habe ich Glück, meine ‚fünfer’ Pumps die am besten eingelaufen sind, ein knielanger, nicht zu enger Rock, eine Bluse und ein Blazer. Typischer Business-Stil, wäre ich immer so gekleidet würde ich im Büro wohl, bis auf die Taille, kaum auffallen. Aber nun ist es das erste mal, dass ich so zur Arbeit erscheine, selbst bei meinem Vorstellungsgespräch hatte ich nur einen einfachen Hosenanzug getragen.

Im Büro ist es wie ich es befürchtet hatte: Mein Abteilungsleiter war begeistert, dass ich mich endlich ‚anständig’ kleide, und hoffte das ich auf den ‚Geschmack’ gekommen sei. Er hätte ja schon immer was sagen wollen, aber meistens kämen die Frauen irgendwann ja von selber zur ‚Vernunft’. Die Männer würden ja auch alle Anzug und Krawatte tragen, das sei halt so. Meine Kolleginnen fragten was für eine Diät ich gemacht hätte, oder ob ich zur Fettabsaugung gewesen sei. Vermutlich haben sie sich den ganzen Tag über eMail ausgetauscht, was ich denn gemacht hätte.

Man muss nur einige Zeit nicht mehr an ein Problem denken, um auf die Lösung zu kommen und ich habe sie inzwischen gefunden. Ich kann den Gürtel ja in dem Moment abnehmen wo ich das Halsband trage. Das Halsband kann ich nicht abnehmen, weil es zwischen Kopf und Rumpf festsitzt. Wenn man das Halsband irgendwo befestigt, wo man es wie ein Armreif abstreifen kann, könnte ich entfliehen. Und morgen lässt sich der Gürtel wieder öffnen. Am Abend ist Bastel von der Idee begeistert, wie ich nur auf so was gekommen bin? Na Frauen halt – eine Kollegin trägt immer diese scheppernden Armreifen, die lassen sich ja auch nicht öffnen.

Es ist so weit, Dienstag der Tag an dem sich der Gürtel wieder öffnen lässt. Ich habe die verschiedenen Möglichkeiten ausgemessen. Mein Oberarm ist zu dünn, also muss mein Bein herhalten. Ich schließe das Halsband um die Stelle die ich ausgemessen habe. Es funktioniert, es zieht sich wie immer leicht zusammen und zeigt jene Stunde und dreißig Minuten an, die ich Zeit zum Reinigen habe. Dann der spannende Moment, der Schlüssel steckt im Gürtel, Klick, er lässt sich öffnen! Das Herunterziehen ist schwierig, weil das Halsband etwas im weg ist. Mit dem Gürtel und dem Schrittband ist es ohnehin immer eine schwierige Sache, dann ist er ab. Jetzt muss das Halsband runter. Da das Halsband eng sitzt ist es schwer zu bewegen. Unterwegs zieht es sich noch enger, fast als ob es sich versucht an mir festzuhalten. Bastel zieht mit, nun der Knöchel und die Ferse, ich hab ja inzwischen Übung im Fußstrecken, ein Ruck und ich bin Frei. FREI!

Das Halsband redet in einer fremden Sprache und tutet, soll es doch. Es fliegt zusammen mit dem Gürtel in den verhassten Koffer, irgendwann werden die Batterien schon alle sein. Nun raus aus dem Korsett. Zehn Tage war ich eine Gefangene, eine Sklavin des Gürtels, jetzt weiß ich was es heißt frei zu sein – keinen Fremden willen mehr unterworfen. FREI!

Wir liegen eine Weile zusammen in der Badewanne, spielen ein bisschen, und verursachen eine kleine Überschwemmung. Dann zieht es uns magisch ins Bett, von Vorspiel hält Bastel im Moment wohl nichts und er kommt gleich zur Sache. Das Halsband hat aufgehört zu plärren. Jetzt gibt es nur noch einen Piep eine Ansage, und dann jeweils lange Pausen – die Batterie wird wohl bald alle sein. Bastel ist grade dabei meinen letzten Verstand aus meinen Kopf zu treiben, als bei mir starke Unterleibsschmerzen einsetzen. Ich denke: ‚Scheiße endlich Frei und dann hast du deine Tage.’ Wir müssen abbrechen, warum kommen die auch ausgerechnet jetzt so Heftig? – Es muss wohl an der heutigen Aufregung liegen. Oder vielleicht ist es ja doch eine Entzündung? Vor zwei Tagen hatte ich ja schon mal Probleme, und vielleicht ist die jetzt durch den Sex gereizt und akut geworden.
Während ich vor Schmerzen stöhne sagt Bastel: „Sei mal still, ich glaube die Ansage grade war auf Französisch.“
19. Der Wunderkoffer - (18) Kettensklavin

geschrieben von ManFromThePast am 28.10.05 17:20

(1 Kettensklavin

Bastel geht plötzlich weg. Die Schmerzen werden immer schlimmer, irgendwie kann ich im Moment keinen klaren Gedanken mehr fassen. Holt er mir ein Schmerzmittel? Soll ich aufstehen und selber ins Bad gehen? Ich fühle mich kraftlos.

‚Beep – Attention mortal danger – for a English language interface please select 417856’

Langsam legt sich ein Schleier um mich. Bastel hat sich wohl vom Gang etwas zum Schreiben besorgt. Irgendwie ist alles sehr hektisch. Wieder eine Schmerzwelle in meinem Unterleib.

‚Beep – Achtung Lebensgefahr..’ ‚..Sprachinterface wählen Sie Bitte 417857’ Ich sehe wie Bastel schreibt und etwas zu mir sagt, bekomme aber nur noch fetzen mit.
„..wichtig zu sein. Ich..“ „..einzugeben, mal schauen..“ „..hat.“
Habe ich einen Sprachsturz oder was? Alles beginnt sich um mich zu drehen. Er holt die Fernbedienung und tippt ein was er sich notiert hat.

‚Deutsches Sprachinterface gewählt. Willko..’ ‚..Lebensgefahr..’ ‚..wurde ohne jede Rückmeldung..’ ‚..Hochzeitsgürtels von der Trägerin..’ ‚..Wächterchip der Trägerin binnen einer Stunde..’ ‚..Programm aus. Bitte..’ ‚..an, falls..’ Mein Gehör setzt völlig aus, selbst meine eigenen Schreie höre ich nicht. Bastel Brüllt mich mit einem entsetzten Gesichtsausdruck an, schüttelt mich.

Ich bin wie gelähmt, bekomme meine Umwelt jetzt nur noch sehr eingeschränkt mit. Bastel hat sich wohl ein Korsett geschnappt, rollte mich drauf, schloss es rollte mich wieder und begann wie wild zu schnüren. Er dreht mich wieder herum. Dann hat er sich wohl entschieden mir wieder das Halsband anzulegen. Ich will mich wehren, aber meine Arme folgen mir nicht mehr. Ich Brülle „Nein!“, aber ich nehme nicht mehr war ob aus mein Mund noch ein laut dringt. Ich bekomme von ihm eine gewischt. Er hat es geschlossen, das Halsband zieht sich wieder um meinen Hals zu. Ich bin wieder eine Gefangene. Mich verlässt die letzte Kraft und alles um mich herum wird schwarz.

Ich wache wieder auf und bin völlig benommen. Sebastian sitzt neben mir und hält meine Hand. Ganz langsam kehren meine Sinne zurück. Sebastian streicht mir durch das Haar. Zumindest meine Schmerzen sind inzwischen weg.
„Kannst du mich Hören?“
Ich will was sagen, doch das wird nicht nur durch das enge Halsband sondern einen Knebel in meinem Mund verhindert. Ich versuche um mich zu schlagen, reiße meine Hand aus seiner Hand. Aber meine Hände sind hinter mir gefesselt. Immer mehr werde ich mir der Fesseln bewusst in denen ich stecke. Ich bin wieder in ein Korsett geschnürt. Auch den Gürtel trage ich wieder und zusätzlich sind meine Füße aneinander gefesselt.

„Ich glaub du kannst mich hören. Du warst fast zwei Stunden völlig weg. Ganz ruhig, beruhig dich, sonst machst du es nur noch schlimmer.“
Sebastian streicht mir wieder über das Haar.
„Du musst jetzt ganz ruhig bleiben. Sind die Schmerzen weg? Die Schmerzen sollten weg sein?“
Ich zappele, will raus aus den Fesseln, wie hat Sebastian mir das antun können?
„Wenn du noch Schmerzen hasst hole ich dir ein Schmerzmittel und löse es auf, aber die Schmerzen sollen weg sein. Du musst eine Stunde wach ganz ruhig liegen bleiben, sonst lassen sich die Fesseln nicht lösen. Wenn du also zappelst dauert es nur länger.“
Ich will aber nicht ruhig sein, ich war raus aus dem Gürtel, und er zieht ihn mir wieder an. Ich hatte einen Blackout und er fesselt mich. Ist er total durchgeknallt?
„Beruhig dich doch, es hilft doch nichts, wir müssen da durch.“
Ich zappele weiter.
„So ich gehe jetzt in die Küche und hole dir was zu Trinken, wenn du nicht ruhig bist wenn ich zurück komme gehe ich Arbeiten, bis heute Abend wirst du dich dann ja wohl beruhigt haben.“

Sebastian kommt mit einem Glas Orangensaft zurück.
„Hast du dich beruhigt?“
Ich nicke.
„Sind die Schmerzen weg?“
Ich nicke noch mal.
„Gut. Willst du was Trinken?“
Ich nicke wieder. Er steckt mir einen Strohhalm durch das Loch in dem Knebel, ich versuche zu trinken, das funktioniert aber nicht das Loch ist zu groß, und ich ziehe nur Luft.
„Hm, scheint nicht zu funktionieren.“
Er versucht das Loch um den Strohhalm mit der Hand abzudichten was mehr schlecht als recht funktioniert.

„Außer durch das Halsband scheint der Gürtel noch durch etwas anderes gesichert zu sein – irgendwas ist in dir. Das hat wohl auch für deine Schmerzen gesorgt. Das Halsband erzählte irgendetwas von einem Wächterchip. Und dass du sterben würdest, wenn das Halsband und der Gürtel nicht wieder angelegt werden. Ich wollte lieber nicht ausprobieren. ob das nur ein Bluff war. Es ist wohl ein Notfallprogramm abgelaufen, und das Halsband hat einen Code ausgespuckt, so dass die Ansagen jetzt auf Deutsch sind. Das Halsband hat auch Anweisungen erteilt, wie du zu fesseln bist. Das scheint aber nur eine Beruhigungsmaßnahme zu sein, die Fesseln sollen sich eine Stunde nach dem du dich beruhigt hast lösen lassen. Wir können nur warten. Wer immer das Ding gebaut hat, es ist nicht als Spielzeug gedacht sondern offensichtlich als eine verdammt wirksame Fessel, um den Träger zu unterjochen. Die einzige Möglichkeit, die ich im Moment sehe ist eine Röntgenaufnahme machen zu lassen, um zu schauen was da in dir drin ist, und das dann entfernen zu lassen.“

Während er seinen Monolog hielt habe ich angefangen zu weinen. Wie soll das weitergehen, kann es überhaupt weitergehen? Wie kann ich mit der Situation fertig werden, und nun soll ich mich auch noch mit dem Ding Röntgen lassen?
„Und Schatz, da ist noch etwas. Du bekommst vier Gertenhiebe, möchtest du sie gleich haben oder später, wenn du die Fesseln wieder los bist?“
Ich versuche trotz meines Knebels meinem Unmut Ausdruck zu verleihen, und heule noch mehr.
„Schatz es hat doch keinen Sinn sich zu wehren, du machst es doch nur noch schlimmer. Schau, jetzt ist die Uhr wieder auf eine Stunde gesprungen.“
20. Der Wunderkoffer - (19) Echte Liebe zeigt sich in der Not.

geschrieben von ManFromThePast am 30.10.05 19:01

(19) Echte Liebe zeigt sich in der Not.

„Also soll ich dich jetzt nun gleich schlagen, oder später?“
Es dringen nur unverständliche Laute aus meinem Knebel.
„Also was? Nicke einfach, wenn ich dich jetzt schlagen soll.“
Was habe ich für eine Wahl, vielleicht ist das geknebelt nicht so schlimm? Ich nicke langsam.

Sebastian dreht mich auf den Bauch. Der erste Schlag beißt sich mit voller Wucht unbarmherzig in die linke Pobacke. Ich schreie stumm in meinen Knebel.
„Jetzt scheine ich es raus zu haben.“
Der zweite Schlag gräbt sich eben so hart in meine rechte Pobacke. Ich bäume mich auf. Sebastian drückt mich zurück aufs Bett. Der dritte Schlag kreuzt den Striemen des ersten Schlags. Und gleich darauf vollendet der vierte Schlag das grausame Werk. Mir wird vor Schmerz fast schwarz vor Augen. Sebastian dreht mich wieder um, mein Po steht von den vier Schlägen in Flammen. Meine Vermutungen, dass er hinter der ganzen Sache steckt, setzen sich in meinem Kopf fest. Wieso hat er mich gefesselt? Was führt er im Schilde?

Er streicht mir über den Kopf.
„War doch nicht so schlimm, hat doch auf Anhieb geklappt. Jetzt musst du dich wieder beruhigen, damit du endlich die Fesseln los wirst.“
Das ist leicht gesagt. Nach anderthalb Stunden macht sich dann das Halsband mit einem schnöden ‚Beep’ bemerkbar, und er kann mir die Fesseln aufschließen. Ich beherrsche mich während er alle Fesseln bis auf dem Gürtel von mir abnimmt. Wieder befreit schlage ich dann auf ihn ein.
„Wie konntest du nur! Wie konntest du nur!“
Er schnappt sich meine Handgelenke und wirft mich aufs Bett.
„Was hätte ich tun sollen? Dich sterben lassen? Ich muss zur Arbeit. Ich konnte mir nur den Vormittag frei nehmen. Ich habe einen Termin mit einem wichtigen Kunden, und komme bestimmt zu spät. Deinen Arbeitgeber habe ich angerufen und dich krank gemeldet. Der war ziemlich sauer, dass du gleich nach deinem Urlaub Krank bist, aber ich hoffe ich habe die Wogen geglättet. Also wenn ich dir noch beim Anziehen helfen soll, musst du dich jetzt beruhigen, ansonsten kannst du selber sehen wie du zurecht kommst. Ich habe es satt, da will man dir helfen und du rastest ständig aus.“

Er hilft mir dann doch noch beim Anziehen, zur ‚Feier des Tages’ muss ich dank des Gürtels auch noch die hochhackigen Sandaletten tragen und einen langen engen Rock. Dann kommt die nächste Katastrophe.
„Ich wollte es dir vorher nicht sagen, der Gürtel zeigt eine Woche als Tragezeit an.“

Am nächsten Tag muss ich dann wieder, trotz der schrecklichen Erlebnisse, arbeiten gehen. Die Kleidung hat sich bis auf die Schuhe wieder normalisiert. Auf der Arbeit wird man wenigstens von der eigenen beschissenen Situation abgelenkt. Immer wenn ich auch nur kurz an den Gürtel denke, beschleicht mich eine Mischung aus Panik und Lethargie. Mein Abteilungsleiter hat mich schon ‚aus dem Schlaf geholt’, und ich habe so zu allem Überfluss Ärger im Büro.

Am Donnerstag beginnen dann meine Tage. Ich hatte mir Binden besorgt, Tampons waren ja nicht möglich. Die trage ich nun in einem Bikinihöschen, das man an den Seiten mit Schleifen Binden kann. Es krampft, aber es kommt nichts – die Binden bleiben sauber. Am zweiten Tag stellte ich fest, dass das Teil in mir wohl wie ein überdimensionaler Tampon funktioniert, der das Blut sammelt und erst beim Pinkeln mit entlässt. Na zumindest etwas gutes, auf die Binden verzichte ich aber vorsichtshalber erst mal nicht. Gegen einen Arztbesuch zum Röntgen habe ich mich erst mal gewehrt. Ich will mit dem Ding nicht zu einem Arzt, und dann auch noch wo ich meine Tage habe, nein Punkt aus.

Die ganze Zeit habe ich Sebastian nicht an mich ran gelassen. Falls er wirklich dahinter steckt, soll er nicht mehr bekommen, als er verdient. Meinen Verdacht habe ich noch nicht ausgesprochen, unsere Beziehung ist ohnehin mal wieder an einem Tiefpunkt angelangt. Sebastian arbeitet zu Zeit viel und lange.

Wohl aufgrund meiner Tage hat der Gürtel dann auch noch die Verschlusszeit verlängert. Eigentlich hätte ich am Dienstag raus gedurft, aber die Anzeige erhöhte sich einfach irgendwann stillschweigend auf zusätzliche 96 Stunden. Eigentlich wollten wir die Zeit nutzen, wie schon einmal. Ein kleiner Lichtblick für meinen momentan dunklen Gemütszustand.

Nun ist es also Samstag geworden, bis wir endlich wieder einmal Sex haben können. Nach nunmehr zwanzig Tagen in diesem Folterinstrument, sehne ich den Moment eigentlich herbei, gleichzeitig fühle ich mich aber inzwischen schon etwas abgestumpft. Es ist schwer eine Zeit lang keinen Sex mehr haben zu können. Aber dann nur zu einem bestimmten Zeitpunkt zu dürfen und auch nur effektiv 45 Minuten zu haben ist grausam. Ein Gefühl wie vor dem ersten mal, es soll schön sein, man will einen Orgasmus bekommen, aber was ist wenn es nicht klappt? Irgendwie habe ich Angst vor dem Moment. Das Gefühl. dass ich vielleicht verkrampfe und mich nicht hingeben kann – Grausam.

Das Vorspiel ist kurz aber schön, wir küssen und streicheln uns. Lecken wollte er mich nicht, seine Küsse wandern nur von meinem Mund über meinen Hals zu meinem Busen, er spielt ein bisschen mit seiner Zunge an meinen Nippeln. während er mich unten mit den Fingern bearbeitet. Ich knete seinen Po und seien Hoden, streiche über seinen Steifen, meine Fingernägel hinterlassen feine Spuren in seinem Rücken. Ich bin schon heiß als er in mich eindringt, aber kurz bevor ich zu meinem Höhepunkt kommen kann beginnen wieder starke Schmerzen.
„Was ist denn jetzt schon wieder, du trägst doch dein Halsband?“
„Fhhh, ich weiß auch nicht, au! Hol halt den scheiß Gürtel.“
Als ich wieder verschlossen bin, sind die Schmerzen schnell verklungen.

Nach dem schon die ganzen letzten Tage der Haussegen schief hing, haben wir uns am Abend entgültig zerstritten. Ständig bedrängt er mich endlich zum Arzt zu gehen, und macht mich verantwortlich dafür, dass die Sache noch nicht geregelt sei. Ansonsten höre ich seinen Sexuellen Frust heraus, denkt er überhaupt einmal an meinen Frust?
„Soll ich mich jetzt selbst Befriedigen, weil du nicht willst oder kannst? – dann brauche ich auch keine Freundin! Bist du sicher dass du vorhin wirklich Schmerzen hattest oder hast du dich einfach nur innerlich verkrampft? Du bist durch das Ding einfach Frigide geworden. Du willst mich bewusst oder unbewusst nur irgendwie für deine Situation strafen.“
„Du denkst doch immer nur an das Eine, an dich! Dich, Essen und Sex – die drei Dinge deines Lebens! Mich brauchst du doch nur, weil du nicht kochen kannst und ich zufällig ein Loch an der richtigen Stelle habe. Du hast wirklich absolut Null Einfühlungsvermögen. Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich hier wegen dir durchmache? Schöner Freund, so was kann ich grade jetzt brauchen.“
„Ich glaube es hat jetzt keinen Sinn weiterzureden. Du bist schon die ganze Zeit so was von unausstehlich, denke mal richtig nach was ICH mit DIR durchmache. Ich gehe jetzt nach Hause, wenn du gründlich über DICH und UNS nachgedacht hast kannst du mich ja Anrufen. Meine Nummer hast du ja wohl noch, ansonsten stehe ich im Telefonbuch.“
21. Der Wunderkoffer - (20) Am Rande des Wahnsinns

geschrieben von ManFromThePast am 01.11.05 20:49

(20) Am Rande des Wahnsinns

Sebastian ist einfach weg, und ich werde nicht als erste Anrufen, Punkt. Wenn’s das war, war’s das. Was ist das nur für ein Arsch? – Er lässt mich einfach hier so sitzen! So kenne ich ihn nicht, das ist plötzlich ein ganz anderer Mensch. Und so was wollte ich mal Heiraten! Er denkt offensichtlich immer nur an Sex, egal wie es mir dabei geht.

Ich hätte ihn in den KG einsperren sollen, den ich für ihn gekauft hatte. Dann hätte er mal gesehen wie es mir geht, aber das wäre ja alles viel zu harmlos gewesen. Da ist ja auch noch die restriktive Kleiderordnung. Seit fast drei Wochen stecke ich in einem Korsett, ohne es ausziehen zu können. Ich hätte auch noch ein Männerkorsett für ihn besorgen müssen und ihn da rein schnüren, und in zwingen den ganzen Tag Anzug und Krawatte zu tragen. Und die Krawatte so eng das er keine Luft mehr bekommt. Aber das wäre alles immer noch viel zu bequem gewesen. Männer tragen eh die bequemere Kleidung, deswegen mag ich auch keine Röcke – in einer Hose muss man nicht ständig aufpassen wie man sitzt. Und unbequeme Schuhe tragen Männer auch nicht. Man hätte ihn schon in Frauenkleidung zwingen müssen damit er kapiert wie es mir geht. Aber selbst das wär’s nicht gewesen, die ständige Angst irgendetwas falsch zu machen, und dafür bestraft zu werden. Und dann die Peinlichkeit, ständig denke ich, die Leute können durch meine Kleidung hindurch blicken.

Und meine Kleidung, in die ich gezwungen war fand er offensichtlich auch noch gut. Nee, nee, nee! ‚Schatz du siehst gut aus!’ ‚Das steht dir wirklich.’ ‚Deine Taille ist einfach bezaubernd.’ ‚Die Schuhe machen einen schönen Gang.’ Und was dem Trottel noch alles an ‚Komplimenten’ eingefallen ist. Ich bin doch nicht seine Wichsvorlage. Genauso meine Kollegen, die konnten auch nicht die Augen von mir lassen, Männer! Wenn die mal in so Schuhen rumlaufen müssten wie ich die letzten zehn Tage, die würden nur noch heulen – meine Ballen brannten jeden Abend wie Feuer! Aber Sebastian war eh so ein Warmduscher.

Jetzt muss ich ohne Sebastian zurechtkommen. Niemand der mir die Strümpfe hoch rollt, niemand der mir die Schuhe anzieht – alles muss ich in diesem Korsett alleine machen. Sebastian, dieses Arschloch, hat mich in meinem Leid einfach alleine gelassen. Aber ich werde ihn nicht anrufen, ich werde ihn schmoren lassen. Der soll erst mal nachdenken was er an mir hat. Der wird schon wieder angekrochen kommen.

Die Anzeige des Gürtels muss ich mit einem Spiegel ablesen, damit ich brav den ‚Kleidungsvorschlägen’ folgen kann. Inzwischen habe ich mich ja irgendwie daran gewöhnt morgens nicht mehr vor dem Schrank zu stehen und mich zu fragen ‚Was ziehe ich an?’ Die hohen Schuhe blieben mir die letzten Tage glücklicherweise jetzt erspart. Ich war auch immer brav im Bett, wenn der Gürtel es wollte. Selbst die Nachthemden trug ich inzwischen. Nur mit den Bettschuhen stehe ich auf Kriegsfuss, die mit dem Korsett an anzulegen ist die Hölle. Und ich darf Nachts nicht müssen. Früher konnte ich Sebastian wecken, dass er mir sie aufmachte wenn ich musste, jetzt habe ich halt Abends wenig getrunken, nach dem ich in der ersten Nacht alleine ins Bad auf Knien gerutscht bin. Die Alternative wäre gewesen auf Zehenspitzen aufs Klo zu tippeln (ich hatte zwar als Kind bis dreizehn Ballettunterricht, dann war mir das zu blöd), aber das war mir dann doch zu gefährlich.

Ich versuche da irgendwie durchzukommen, ich muss zur Arbeit gehen und dort funktionieren, schließlich bin ich noch in der Probezeit und keiner fragt mich, wie es mir geht. Friss oder Stirb. Roboter, ich bin ein Roboter, oder eine Marionette und irgendjemand hält die Fernbedienung oder die Fäden in der Hand. Nicht nachdenken, keinen Fehler machen, bald werde ich Wahnsinnig, ich will aus dem Ding raus. Nachts wenn ich ins Bett geschickt werde und Zeit zum Nachdenken habe fange ich an zu Heulen. Warum hilft mir keiner, warum ist Sebastian weg?

Freitagabend – die Woche ohne Sebastian habe ich irgendwie überstanden, ohne dass ich ihn angerufen habe. Na ja, angerufen hatte ich ihn schon ein zwei mal, zuletzt heute Abend immer aus einer Telefonzelle, damit er nicht sieht, dass ich anrufe. Aber er war nicht drangegangen, nur der Anrufbeantworter, ich hätte auch sofort aufgelegt. So ein Schuft, er wartet noch nicht mal auf meinen Anruf, und selber angerufen hat er natürlich nicht. Der ist bestimmt in den Puff gegangen, ne Freundin wie mich findet er nicht so schnell wieder.

Vor morgen Früh graust es mir. Nach dem ich eine Woche in dem Gürtel eingeschlossen bin, werde ich selber den Gürtel entfernen müssen. Mich dann aufschnüren, baden, und dann in das andere Korsett wieder alleine einschnüren müssen. – Werde ich es selber eng genug bekommen damit sich der Gürtel wieder schließen lässt?
22. Der Wunderkoffer - (21) Morgenstund hat Gold ...

geschrieben von ManFromThePast am 03.11.05 18:47

(21) Morgenstund hat Gold ...

Samstagmorgen – Der Wecker klingelt, ich habe noch eine halbe Stunde bevor die große Aktion beginnt. Ich liege im Bett und plane, wie schaffe ich es am schnellsten? Was mache, ich, wenn ich das Korsett nicht selber zu bekomme? Eine Nachbarin rufen? Sebastian anrufen? Der hat sich ja eine ganze Woche nicht gemeldet, nein ich kann ihn nicht anrufen. Er muss den ersten Schritt machen, und selbst dann weiß ich nicht wie ich reagieren würde, eigentlich kann er mir gestohlen bleiben. Ich hätte zum Arzt gehen müssen, damit mein Unterleib geröntgt wird und ich das Ding irgendwann wieder los werde. Aber ich hab mich die Woche einfach nicht dazu durchringen können. Wenn ich ehrlich bin, der Gürtel hat mich besiegt, er hat mich unterworfen, ich gehorche, ich kämpfe nicht mehr gegen ihn. Vielleicht bringe ich bald die Kraft auf etwas zu tun, aber ich muss erst mal Sebastians Abgang verdauen.

Ich bin noch im Gedanken als mich Wogen der Lust durchströmen. Ich war schon seit dem Aufwachen irgendwie ziemlich Spitz. Und nun hat das Ding in mir plötzlich angefangen zu vibrieren, auch meine Klit wird irgendwie gereizt. Kann der Gürtel Gedanken lesen? Weiß er was ich jetzt endlich wieder mal brauche. Ich streichle mich, d.h. ich streiche über den Gürtel und stelle mir vor ich streichele mich, das streicheln besorgt ja irgendwie der Gürtel von selber. Ich streichle das wo ich rankomme, die Brüste sind ja leider zum größten Teil bedeckt. Ich Streiche über das Korsett, die Strapse, knete meinen Po. Bin Frau, und auch Mann zugleich, stelle mir vor wie Geil mich ein Mann jetzt finden muss. Ich drehe mich auf den Bauch, stelle mir vor ich Reite ihn. Unablässig arbeitet das Ding in mir. Mein Po ist sein knackiger Po. Ich stelle mir vor, dass seine Zunge in meine Mund eindringt, dass seine Hand meine Klit reibt. Ah, wenn ich jetzt nur die Beine breit machen könnte und mich streicheln. Ich explodiere, komme wie ich noch nie zuvor gekommen bin.

Ups, ich hatte meinen Gürtel schon vor einer viertel Stunde aufmachen können, aber ich träume noch vor mich hin. Bin völlig durchgeschwitzt, erschöpft, entspannt, glücklich. Wie verdammt noch mal kann ich in der Situation Glücklich sein? Und bei meinem Orgasmus hatte ich keine Schmerzen. Habe ich mich bei Sebastian vielleicht doch nur verkrampft, oder mir die Schmerzen sogar nur eingebildet?

Ich raffe mich endlich auf. Erst mal raus aus den Bettschuhen, das Nachthemd hatte ich schon vorher ‚verloren’. Schließe das Halsband um meinen Hals – KLICK – dieses unbarmherzige Geräusch, das Zeichen dass ich Gefangene bleibe, eine Sklavin. Ich öffne den Gürtel und ziehe ihn aus dem vollen Saft. War das jetzt die Belohnung, weil ich die Woche gehorsam war? Weil der Gürtel meinen Willen gebrochen hatte? Nun raus aus dem Korsett. Das ist schwieriger als ich denke, die Schnüre kleben fast fest, das feuchte Korsett scheint nicht von der liebkosenden Umarmung meines Körpers ablassen zu wollen. Aber das Badewasser läuft schon. Langsam lässt sich die Schnürung weiten. Wenn es schon so schwierig ist aus dem Ding rauszukommen, wie schwierig wird es erst nachher, wenn ich mich in das andere Korsett einschnüren muss? Soll ich doch Sebastian anrufen? Nein, ich muss es alleine Schaffen.

Nackt liege ich in der Wanne und entspanne mich. Ist das schön, der Schaum, das warme Wasser das meinen Körper umspült, das mir die Wärme gibt, die ich im Bett so vermisse. Männer sind ja zumindest als Wärmflasche im Bett recht nützlich, wenn auch zu sonst nichts anderem. Ich träume noch meinem Orgasmus im Bett nach. Und immer noch Frage ich mich warum es plötzlich ging und vor einer Woche nicht. Ich beginne mich zu streicheln, endlich kann ich mich wieder berühren, ah. Meine Brüste werden mir von keinem Korsett versperrt, meine Scham ist von keinem Schild bedeckt, nichts steckt in mir. Ich streichle, reibe, dringe in mich ein. Jetzt bin ich ganz Frau, frei mich zu verwöhnen, wie das kein Mann kann. Und ich komme noch einmal. Ich liege in der Wanne und entspanne mich. Langsam wandert meine Hand erneut in meinen Schritt, das will ich jetzt noch einmal.

Doch während ich mich noch im Bad entspanne meldet sich plötzlich mein Halsband. Scheiße, das hatte ich völlig vergessen, nur noch eine viertel Stunde und ich war noch immer in der Badewanne. Ich muss raus, mit zittrigen Beinen trockne ich mich ab und der Wettlauf mit der Zeit beginnt. Nur kann ich irgendwie keinen klaren Gedanken fassen, trödele vor mich hin, wie lange kann man zum Abtrocknen brauchen? Das Halsband mahnt schon wieder. Wie kann man, wenn man es eilig hat, Zeit damit vertrödeln sich zu überlegen welches Unterhemd man anzieht? Weil das und die Unterröcke meine einzige Wahlmöglichkeit bei der Kleidung sind? Irgendwie nehme ich auch noch das Verkitschteste das mit viel, viel Spitze meinen Ausschnitt umspielen wird (und entsprechend kratzig ist).

Noch bevor ich überhaupt das Korsett umgelegt habe tutete das Halsband seine letzte Mahnung. In den verbleibenden fünf Minuten werde ich es nie schaffen mich zu schnüren und den Gürtel wieder anzulegen. Überhaupt, ich habe vergessen ihn zu reinigen, das wollte ich nach der ersten Schnüretappe machen. Ich resigniere und verliere noch mehr Zeit. Jetzt ist es auch zu spät Hilfe zu rufen. Nun ich habe ja keine andere Wahl, ich hänge die Schnüre in die Türklinke. Aber die Zeit ist abgelaufen. Das Schnüren geht einfacher als ich erwartet habe, mein Körper hat sich wohl schon so an seinen Panzer gewöhnt, dass er willig nachgibt.

Nach der ersten Etappe binde ich die Schnüre provisorisch vorne in eine Schleife. Ich Reinige den Gürtel im Bad, während mich mein Halsband darauf hinweist, dass er ‚überfällig’ ist – ja ich weiß. Mein ‚Gleitmittel Marke Natur’ war auch schon ganz angetrocknet. Aber mein einziger Gedanke beim Reinigen des ‚Eindringlings’ ist, wird er mich nach der Tragezeit wieder belohnen? Noch während ich beim weiteren Schnüren meines Korsetts bin weißt mich das Halsband mit zwei leichten Elektroschocks darauf hin, dass die Schonzeit entgültig vorüber ist.

Ich verzweifle bei dem Versuch hinter meinem Rücken eine Schleife zu binden ohne das sich das Korsett weitet. Also binde ich erst mal provisorisch eine Schleife auf meinen Bauch. Den Rest kann ich machen, wenn ich wieder im Gürtel stecke. Zum ersten mal lerne ich die nächste Stufe des Halsbandes kennen vier lange unangenehme Elektroschocks. Rein in den Gürtel. Misst das Gleitgel vergessen, nun muss es auch so gehen – mit dem halbgeschlossenen Gürtel kann ich nicht durch die Gegend hüpfen. Ich arbeite den Eindringling langsam in mich hinein – KLICK – ich bin wieder verschlossen. Ich bin froh, dass ich es alleine geschafft habe. Ich bin froh, dass ich nicht ausprobieren musste, was das Halsband als nächstes mit mir macht. Und ich bin entsetzt wieder gefangen zu sein. Traurig nehme ich das Halsband ab.
23. Der Wunderkoffer - (22) Prince Charming kommt

geschrieben von ManFromThePast am 05.11.05 19:15

(22) Prince Charming kommt

Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit denke ich ständig darüber nach, dass, weil Bastel nicht mehr da ist, ich es heute Abend selbst werde machen müssen. Ich halte das nicht mehr aus, es scheint ja immer schlimmer zu werden. Ob es überhaupt funktioniert wenn man es selbst macht? Den ganzen Tag bei der Arbeit wollte es nicht mehr aus meinen Kopf heraus, zudem musste ich Heute wieder die Schuhe mit den mörderischen Absätzen und den langen engen Rock tragen. War das nicht schon Strafe genug? Sollte ich doch Bastel anrufen? Den ganzen Tag das Gruseln vor dem Abend wo es dann so weit seien würde, grausam.

Ich tippele also langsam von der Bushaltestelle nachhause, denn Autofahren war mit dem Rock und den Schuhen nicht möglich. Plötzlich steht in dem Straßencafé, kurz vor meiner Wohnung, ein Mann von einem Tisch auf und spricht mich an.
„Entschuldigen Sie Bitte, dass ich Sie einfach so anspreche. Ich glaube, Sie sind da in etwas, wie soll ich sagen, hineingeraten, dass nicht für Sie bestimmt war. Ich bin gekommen um Sie aus dieser misslichen Lage zu befreien. Darf ich Sie zu einem Kaffee einladen, damit wir miteinander reden können?“
Ich bin total verdutzt, und stottere nur etwas wie „Kaffee? Äh, Ja, gerne!“

Er bietet mir einen Stuhl an, den er beim Setzen an mich ranrückt.
„Möchten Sie auch ein Stück Torte? Es gibt hier eine hervorragende Marzipantorte.“
Ich klopfe leicht auf meinen Bauch um mit dem harten Geräusch dezent auf das Korsett hinzuweisen.
„Danke, nein! Sie wissen ja sicherlich, ich darf nicht so viel essen.“
„Oh grade geschnürte Frauen sollten darauf achten, dass sie regelmäßig gut essen, wenn auch kleine Portionen, sonst verlieren sich die hübschen Rundungen, und das wäre doch sehr schade.“
Ich glaube ich bin dabei rot geworden, war das jetzt ein Kompliment? Das er das so öffentlich anspricht, glücklicherweise sitzt Niemand in der Nähe, der uns belauschen könnte. Als der herbeigewunkene Ober kommt, sagt er fragend:
„Bitte ein Kännchen Kaffee für die Dame, und ein Stück Marzipantorte?“
Ich nicke als der Ober zu mir schaut.

„Entschuldigen Sie bitte, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt: Victor LeMark.“
Er hat schöne Augen denke ich.
„Monika Kröger. Wie, äh, ich meine, wie haben Sie mich gefunden?“
Mit einer Handbewegung zeigt er mir an, dass der Ober kommt.
„So die Dame.“
„Danke“.
Als er wieder fort ist beginnt er:
„Vor einigen Tagen hat der Gürtel, in dem Sie eingeschlossen sind, ein Notsignal gesendet. Das weist auf einen Ausbruchversuch hin. Glücklicherweise konnten wir über die umliegenden Funkzellen den Standort ungefähr ermitteln. Und Ihre Kleidung kannte ich ja. Deshalb“.

Während ich an der leckeren Torte genascht habe, hat mir der Gürtel wieder mal einen Elektroschock verpasst, die Stöße sind in letzter Zeit länger und schmerzhafter geworden, und ich bin wohl mit schmerzverzehrtem Gesicht etwas zusammengezuckt.
„Stehen Sie zur Zeit unter Strafe?“, fragt er.
„Ja, seit vielleicht zwei Stunden bekomme ich bestimmt alle 15 Minuten eine Gewischt, das war vorher nicht so oft“.
„Oh“, sagt er bedauernd, „das tut mir Leid, dass Sie das ertragen müssen und Sie sagen nicht gleich etwas. Das hätte alles nie passieren dürfen. Aber Sie können natürlich nicht wissen.“
Er holt eine kleine Fernbedienung aus der Tasche seines Jacketts und tippt einige Zahlen ein.
„Das wird erst einmal helfen.“

„Was haben Sie denn angestellt?“
„Vor zwei Tagen hatte ich in der Badewanne die Zeit vergessen, und habe so wohl viel zu lange rumgetrödelt mit dem Wiederanlegen des Gürtels. Es war halt an dem Morgen so schön. Und dann stand dass ich acht Gertenhiebe bekomme auf dem Display, und ich habe es nicht übers Herz gebracht gleich selber. Sie müssen wissen mein Freund, der das vorher übernommen hatte, hat mich verlassen, und selber geschlagen habe ich mich noch nie. Ich meine, mein Freund hat mich vorher auch nicht geschlagen, aber dann waren wir ja gezwungen.“
Ich hatte inzwischen angefangen zu weinen.
„Und gestern standen dann 16 Schläge auf dem Display, und jede Stunde habe ich einen leichten Elektroschock bekommen. Heute stand dann irgendwas komisches drauf wie ‚16+2*8’ und es ist den ganzen Tag schlimmer geworden mit den Schocks. Aber ich war ja auf der Arbeit und konnte nicht weg, und dachte nur die ganze Zeit wenn ich nach Hause komme muss ich mich selber schlagen. Ist es jetzt weg?“

„Oh, Sie müssen nicht weinen,“ er tupft mir mein Tränen vorsichtig mit einem Stofftaschentuch ab, ‚Wunderschöne Hände hat er’ dachte ich mir, während ich mich langsam beruhigte, „Sie konnten ja nicht wissen, dass sich die Strafe jeden Tag verdoppelt. Und hätten Sie sich selber geschlagen, hätte das übrigens wahrscheinlich nicht funktioniert, der Gürtel erkennt unter Umständen dann, dass Sie dabei die Gerte in der Hand halten. Sie hätten die Strafe dann nur verschärft. Ganz ausschalten kann man die Strafe leider nicht. Der Herr kann nur das ‚Erinnern’ für einige Zeit aussetzen, wenn die Dame ihr Geständnis abgelegt hat. So dass man die Bestrafung nicht sofort vornehmen muss. Aber da es so lange her ist, dass die Strafe verhängt wurde, wird das ‚Erinnern’ in einer Stunde wieder einsetzen, wenn Sie schon bei 15 Minuten waren. Vier mal ‚Erinnern’ wird ausgesetzt.“

„Können Sie nicht einfach den Gürtel abnehmen, dann muss ich doch nicht mehr geschlagen werden?“, sage ich als ich wieder anfange zu weinen. Er gibt mir das Taschentuch.
„Nicht mehr weinen.“, er streichelte über mein Haar.
„Das mit dem Gürtel abnehmen ist leider nicht so einfach. Selbst wenn Gürtel und Halsband ab sind, ist immer noch etwas in Ihnen, das Sie zwingt den Gürtel schnell wieder anzulegen. Der Wächterchip, den der Gürtel in Sie implementiert hat, hat sich sicherlich bei Ihrem Befreiungsversuch gemeldet. Und den zu entfernen ist nicht grade simpel, denn dagegen ist er gut gesichert. Um die Schläge kommen Sie jetzt erst mal nicht herum.“
„Und wo nehme ich jetzt jemand her, der es macht, wenn ich es nicht selber machen kann?“
„Wenn ihr Freund nicht mehr da ist, kann Sie nicht Ihre Mutter oder eine Freundin schlagen?“
Toller Vorschlag, es weiß doch niemand etwas von dem Gürtel. Oder soll ich doch Sebastian anrufen?
„Und wie soll ich das denen mit dem Gürtel erklären? Ich kann doch nicht einfach sagen: ‚Mutti, ich habe getrödelt, bitte schlage mich.’ Die erklärt mich glatt für verrückt. Außerdem wie soll ich so schnell zu ihr kommen? Überhaupt was ist das für ein Chip, und wie ist der in mich gekommen, und wann kommt der endlich raus?“
„Das können wir alles später klären, es ist wie gesagt alles nicht so einfach, jetzt müssen wir uns erst mal um Ihr dringlicheres Problem kümmern. Falls Sie niemanden haben, der das Züchtigen nachher ausführen kann, erkläre ich mich bereit das zu tun. Ich müsste mir ohnehin nachher den Gürtel anschauen.“

Ich blicke ihn mit meinen verheulten Augen an. Das nennt man wohl Zuckerbrot und Peitsche. Hier spendiert er mir ein Stück Marzipantorte, dort wird er mich schlagen. Ein wildfremder Mann wird mich ‚Züchtigen’ und ich muss ihm sogar noch irgendwie dafür dankbar sein. Er ist schön dachte ich. Ist das jetzt mein Herr, der gekommen ist mich zu holen und zu versklaven, wie ich das in so vielen Geschichten gelesen hatte?
„Ja Bitte, schlagen Sie mich!“
Was sage ich da, bin ich völlig bescheuert? Irgendwie scheint mein Verstand völlige Kapriolen zu drehen, während eine Gruppe von Schmetterlingen offensichtlich Schuhplattler in meinem Bauch tanzt. Ich habe mich gefangen und reiche ihm sein Taschentuch zurück, dass das gleiche Wappen wie die Koffer trägt, und die Buchstaben ‚VLM’
„Lassen Sie uns zu mir gehen, ich wohne gleich hier an der Ecke.“
„Möchten Sie nicht erst noch aufessen?“, fragt er.
Ich hatte erst ein Drittel des Tortenstücks gegessen.
„Danke, aber es passt nicht mehr so viel in mich hinein, Sie wissen ja. Und ich möchte das mit der Strafe möglichst bald hinter mir haben.“

Er ruft den Kellner und Zahlt. Charmant bietet er mir seine Hand zum Aufstehen an. Er weiß vermutlich, dass das mit dem Korsett, den hohen Schuhen und dem engen Rock nicht zu einfach ist. Dann brechen wir zu meiner Wohnung auf. Irgendwie fühle ich mich in seinem Arm, den er mir angeboten hat, sehr wohl.
„Hier wohne ich, wir müssen in den zweiten Stock.“
Sage ich als es mir wieder vor dem Treppensteigen graut.
24. Der Wunderkoffer - (23) Der Prinz mit der Peitsche

geschrieben von ManFromThePast am 07.11.05 19:20

(23) Der Prinz mit der Peitsche

Wir gehen zunächst ins Wohnzimmer. Und was ist, wenn er irgendetwas böses im Schilde führt? Dann bin ich ihm jetzt Hilflos ausgeliefert. Ich muss mich irgendwie absichern. Ich entschuldige mich, schnappe mir auf den Gang heimlich das schnurlose Telefon und verschwinde auf dem Klo. Ich rufe Bastel an, wieder der Anrufbeantworter, der wird sicher noch Arbeiten.
Ich spreche leise auf sein Band: „Hallo Bastel hier ist Marion, es ist jetzt Montag ungefähr halb sechs, falls ich mich bis um acht nicht wieder bei dir gemeldet habe, schaue bitte vorbei, ob hier nichts passiert ist.“

Ich gehe zurück ins Wohnzimmer.
„Wir sollten mit der Bestrafung beginnen. Dafür gibt es in dem Land wo ich her komme ein kleines Ritual, in das ich Sie erst einführen muss. Ich finde eine Bestrafung ist für beide Seiten eine ziemlich traurige Sache, und ich währe froh wenn mir das erspart geblieben wäre. Aber die Regeln sind verletzt worden. Die Strafe hilft, dass die Ordnung und die gegenseitige Achtung wieder hergestellt wird. Das wichtigste ist dabei die Einsicht des Delinquenten in sein Vergehen und in die Notwendigkeit bestraft zu werden, sowie die Reue und der Wunsch sich künftig an die Regeln zu halten. Ohne das wäre die Strafe sinnlos.
Als erster Schritt des Rituals muss sich der Delinquent zu seinem Vergehen bekennen und um Bestrafung bitten. Dazu kniet sich die Frau zuerst vor ihren Mann und wartet bis er sie anspricht.“
„Ich bin nicht Ihre Frau, können wir das nicht einfach weglassen? Die Sache ist doch klar, der Gürtel zeigt 16 Schläge an, Sie nehmen halt einfach die Gerte und schlagen zu, und ich komm wohl kaum drum herum, oder? Außerdem wie und wieso soll ich mich an Regeln halten die ich gar nicht kenne und denen ich nie zugestimmt habe?“
„Über die Regeln brauchen wir nicht zu diskutieren, die schreibt der Gürtel vor und daran kann ich nichts ändern. Sie haben ja wohl nicht zum ersten mal den Gürtel geöffnet? Und Ich kann Sie doch nicht einfach schlagen. Ohne Ihre Einsicht, dass Sie bestraft werden müssen, wären die Schläge einfach nur Grausam und Sinnlos.“
„Grausam und Sinnlos – ist es das nicht? Bei uns hat man die Prügelstrafe schon lange abgeschafft, bei uns darf kein Mann seine Frau mehr schlagen, das ist doch einfach Unmenschlich.“
„Ja, bei Ihnen gibt es andere Formen der Bestrafung, wie Liebesentzug, Nichtbeachtung, die Paare reden nicht mehr miteinander, oder streiten miteinander, oder machen noch perfidere Dinge um den anderen zu kränken und zu verletzen. Schläge sind da sehr ehrlich, in meinem Land ist es durchaus ein Ausdruck der Achtung und Liebe zueinander. Bei uns würde niemand auf die perfide Art miteinander umgehen, wie es bei Ihnen in Beziehungen üblich ist.“
„Aber.“
„Es tut mir leid, ich kann Sie so nicht bestrafen, ich denke es ist besser wenn Sie sich jemand Anderen dazu suchen. Vielleicht doch ihre Mutter? Wenn sie weiter weg wohnt, kann ich Sie auch gerne von meinem Fahrer hin bringen lassen.“
„Halt, gut, wir machen es wie Sie es vorschlagen.“
Bin ich nun völlig bescheuert? Und die ganze Zeit muss ich an seine schönen Augen denken, die mich nicht mehr loslassen.

Ich knie mich vor ihm hin. Es passiert erst mal eine Zeit lang nichts. Dann spricht er mich an.
„Haben Sie mir etwas zu sagen? (Das ist jetzt der Zeitpunkt wo bei uns die Frau ihr vergehen bekennt.)“
„Ja, ich habe getrödelt und den Gürtel nicht schnell genug wieder angezogen.“
„Ist das alles was Sie mir zu bekennen haben?“
„Ja.“
„Haben Sie nicht auch mit der Bekenntnis Ihres Ungehorsams gewartet? Oder ist es erst heute passiert?“
„Ja. Ich habe gewartet.“
Wem hätte ich den mein ‚Ungehorsam’ bekennen sollen und Überhaupt was mache ich hier eigentlich? Ich erniedrige mich vor einem wildfremden Mann, aber wenn ich das nicht mache setzen die Elektroschocks bald wieder ein.
„Und was soll ich jetzt machen? (Das ist jetzt bei uns der Zeitpunkt wo die Frau darum bittet bestraft zu werden. Und Reue zeigt es nicht wieder tun zu wollen.)“
„Bitte bestrafen Sie mich dafür.“, sage ich leise.
„Verzeihung, ich habe Sie nicht verstanden. Können Sie etwas deutlicher Sprechen?“
„Bitte bestrafen Sie mich. Ich werde nicht wieder mit dem Anziehen des Gürtels trödeln.“
Ist das Erniedrigend, ich habe doch nichts gemacht, es ist dieser dämliche Gürtel. Gut ich wusste, dass ich nur anderthalb Stunden ‚Freigang’ hatte und ich habe wirklich getrödelt, aber habe ich kein Recht darauf mich auch mal zu streicheln?
„Was schlagen Sie als Strafe vor? (Hier schlägt die Frau Art und Umfang der Strafe vor, denn nicht jede Strafe wird durch ihren Gürtel festgesetzt, der kann schließlich nicht jeden Ungehorsam feststellen. In Ihrem Fall sind das jetzt 16 Gertenhiebe und die nächsten beiden Tage jeweils 8 Hiebe.)“
„Was auch noch die nächsten Tage?“
„Ja, die Strafe verdoppelt sich jeden Tag, und damit es nicht zuviel auf einmal wird beginnt der Gürtel damit die Strafe auf mehrere Tage aufzuteilen, und die ständig unangenehmeren Ermahnungen sorgen auch dafür das die Frau nicht zulange mit ihrem Bekenntnis wartet.
Was schlagen Sie als Strafe vor?“, sagt er mit seiner sanften Stimme.
„Bitte bestrafen Sie mich heute mit 16 Gertenhieben und die nächsten zwei Tage jeweils mit acht Hieben.“ Meine Kehle hat sich bei diesen Worten förmlich zugeschnürt. Hoffentlich habe ich laut und deutlich genug gesprochen, noch einmal bringe ich es nicht über die Lippen.
„Gut so sei es, ich vergebe Ihnen Ihren Ungehorsam und werde die Strafe ausführen.“

„Wo soll ich die Strafe ausführen?“
„Mein Freund hat mich einmal auf der Couch über das Knie gelegt, und einmal im Bett geschlagen.“
„Es ist besser wenn ich Sie irgendwo festmachen kann, z.B. auf einem Küchentisch, das macht die Sache für Sie erträglicher.“
Ich führe ihn in die Küche.
„Ja, der ist gut. Wo haben Sie die Kiste mit den Fesseln und die Gerte? Die Schlüssel brauche ich auch.“

Ich hole alles aus dem Schlafzimmer, wozu er wohl die Schlüssel braucht? Er legt eins der Bänder wie ein Kofferband um die Tischfläche, entfernt mit einem Stift an dem Schlüssel die Ketten von den Handfesseln und befestigt die zwei Schellen nun an den Bändern.
„Könnten Sie sich bitte jetzt an die Tischkante stellen und mit dem Oberkörper auf den Tisch legen?“
Er verschiebt alles noch ein bisschen, zieht und klickt es dann fest, legt meine Hände in die Schellen – KLICK – nun bin ich ihm ausgeliefert. Er geht weg.

Er kommt aus dem Wohnzimmer mit zwei Kissen zurück, eins legt er mir unter dem Kopf, eins unter den Bauch.
„Damit Sie es etwas bequemer haben.“
Er öffnet meinen Rock und zieht ihn herunter. Ich steige aus ihm heraus.
„Keine Angst, ich habe vier Schwestern. Erregt es Sie geschlagen zu werden? Ich schalte mal vorsichtshalber den Wächterchip ab, damit Sie nicht noch zusätzlich bestraft werden falls Sie zu erregt werden.“
Er muss wohl gesehen oder gerochen haben, dass ich im Schritt ganz feucht bin.
„Nein, wieso sollte es mich erregen geschlagen zu werden? Ich bin doch keine Masochistin.“
Er tippt auf seiner Fernbedienung.
„Natürlich nicht, aber sicher ist sicher, Sie müssen schon genug ertragen.“

Er befestigt ein Band zwischen den Tischbeinen, klickt daran die Fußfesseln, und fixiert meine Beine damit. Nun schwingt er ein Band um meine Taille, zieht es Stramm und befestigt es unter dem Tisch.
„Bitte machen Sie Ihren Mund auf.“
„Ich mhpf“, weiter komme ich nicht, beherzt hat er mir einfach den Knebel in den Mund geschoben und befestigt ihn hinter meinem Kopf.
„Das macht die Sache für Sie erträglicher, und Sie schreien nicht das ganze Haus zusammen.“

„Da wollen wir mal beginnen.“
Ich heule leise in das Kissen. Nun bin ich an meinem Küchentisch gefesselt und Hilflos einem wildfremden Mann ausgeliefert, der mich gleich Schlagen wird. Doch er geht zunächst weg. Er hat sich ein paar schwarze Lederhandschuhe aus seinem Jackett geholt und angezogen. Er streicht damit sanft über meinen Po und knetet ihn ganz leicht. Nun gibt er mir in Schneller folge leichte Klapse auf den Po bis sich plötzlich statt des Klapses mit der Hand die Gerte in meinen Po frisst. In zügiger Folge setzt er präzise wechselseitig Gertenschläge auf meine beiden Pobacken. Ich bäume mich in dem kleinen Spielraum der mir noch bleibt, schreie in meinen Knebel. Die einzelnen Schläge sind nicht so schlimm, aber es sind so viele. Ich werde fast ohnmächtig vor Schmerz, gleichzeitig bahnt sich in mir ein Orgasmus an. Mit jedem Schlag spüre ich das Teil in mir. Doch kurz zuvor ist er schon fertig.

Er streicht sanft über meinen glühenden Po.
„Das haben Sie brav ausgehalten, es tut mir leid das ich Sie schlagen musste. Da sollte man etwas drauf tun.“
Nun klingelt plötzlich das Telefon. Er geht nach einiger Zeit ran.
„Ja Hallo? .. Niemand dran, bestimmt falsch verbunden.“
Er ist fast zurückgekehrt, da klingelt das Telefon erneut.
„Hier bei Frau Kröger.. Hallo?...Hallo?“
Er kommt zurück.
„Ich habe nur jemanden Atmen hören, dann wurde aufgelegt, vermutlich falsch verbunden.“

Er verschwindet wieder. Er hat wohl die Wund- und Heilsalbe im Medizinschränkchen im Bad gefunden, die verstreicht er auf mein malträtiertes Gesäß.
„Ich hoffe das hilft ein bisschen, wir haben für solche Zwecke eine spezielle Salbe. Die Fesseln lassen sich leider erst wieder in einer Stunde öffnen, aber das wissen Sie ja wohl bereits.“

Jetzt bin ich ihm für eine Stunde Hilflos ausgeliefert. Ich male mir aus was er jetzt alles mit mir anstellen könnte. Er könnte meinen Hintern durch den Gürtel nehmen wie es Sebastian gemacht hat. Vielleicht könnte er mich sogar einfach aufschließen, ihm gehörte ja der Gürtel. Er könnte mich weiterschlagen, oder einfach gefesselt liegen lassen bis ich verhungert bin. Vielleicht würde er mich die nächsten Tage so gefesselt liegen lassen, mir die Dildos aus der Schachtel einsetzen um mich Sexuell erst mal gefügig zu machen bis ich dann willig als seine Sexsklavin mit ihm mitkomme.
25. Der Wunderkoffer - (24) Das Abendessen

geschrieben von ManFromThePast am 09.11.05 18:48

(24) Das Abendessen

Er wäscht sich die Hände. Dann kommt er zurück und streicht meinen Kopf.
„Sie müssen nicht weinen, Sie haben es ja erst mal überstanden. Und morgen sind es ja nur acht Schläge.“
An Morgen hatte ich gar nicht mehr gedacht, und heule nun heftiger.
„Darf ich Sie heute zum Abendessen einladen, damit wir alles weitere besprechen können, wie wir Sie aus dem Gürtel befreien. Ich muss allerdings zunächst, für die weitere Terminplanung, Kontakt mit meiner Heimat aufnehmen.“
Ich nicke, denn der Knebel verhindert ja jede Äußerung von mir.

Er tippt etwas auf der Fernbedienung.
„So, damit Sie heute das Abendkleid tragen können und nicht schon um neun ins Bett müssen.“
‚Können’? Ich war wohl für ihn so etwas wie eine Puppe die er Fernbedienen konnte. Ich war nun nicht mehr nur dem Gürtel, sondern auch ihm unterworfen. Irgendwann war dann die Stunde rum ohne das irgendetwas passiert war. Nach dem ‚Beep’ schloss er sofort meine Fesseln auf.
„Nach dem Sie nun wieder reden können. Das ist jetzt der Zeitpunkt wo sich der Delinquent für seine Strafe bedankt.“
Ich überlege, ob ich mich jetzt auch wirklich noch dafür bedanken soll, dass ich geschlagen worden bin. Aber wenn ich mich nicht bedanke wird er vermutlich sauer, ich bringe ein leises „Danke“ von den Lippen.
„Ich muss nun weg um alles vorzubereiten, ich hole Sie dann um acht zum Essen ab. Ich hoffe Sie kommen alleine zurecht.“

„Eine Frage brennt mir jetzt noch auf den Lippen, muss sich jede Frau bei Ihnen so erniedrigen?“
„Erniedrigen? Nein, nicht wenn sie gehorsam ist, sonst muss sie lernen gehorsam zu sein. War es so erniedrigend?“
„Ja“
„Erniedrigt haben Sie sich in Wirklichkeit bereits als Sie die Regeln gebrochen haben. Einsicht gehört nun mal zur Strafe. Es tut mir leid wenn Sie die Prozedur als erniedrigend empfanden, aber ich denke Sie haben aus der Strafe gelernt und werden nicht wieder ungehorsam sein? Aber wir können später darüber Philosophieren. Ich muss nun wirklich weg, es sind noch einige Vorbereitungen zu treffen.“

Als er gegangen ist bin ich erst mal eine Weile baff, dass er so einfach über meine Gefühle hinweggehen kann, ich hab doch die blöden Regeln nicht gemacht. Dann spreche ich zunächst Sebastian wieder etwas auf den Anrufbeantworter:
„Hallo Bastel hier Monika, die Sache hat sich erledigt, hier ist alles in Ordnung, du brauchst nicht mehr vorbeikommen.“

Bis um acht habe ich mich dann wie befohlen schick gemacht, ich trage das Abendkleid mit den dazugehörigen Schuhen. Selbst den Schmuck habe ich angelegt, ich will ihn zumindest einmal tragen, bevor ich ihn dann wohl zurückgeben muss. Mit dem Schmuck war ich immer noch nicht beim Juwelier, den Ring habe ich deshalb noch nicht weiter machen lassen und kann ihn leider nicht tragen. Er klingelt um Punkt Acht und kommt herauf.

„Sie sehen bezaubernd aus, wollen Sie nicht noch die passenden Handschuhe anziehen?“
‚Wollen’? Ich folge dem Befehl. Auch er sieht bezaubernd aus, perfekt in einen Smoking gekleidet, wie wenn wir zu einem Festbankett gehen würden. Okay, er verhält sich sonderbar, aber etwas von Märchenprinz hat mein ‚Sklavenhändler’ schon, alles fast zu Zuckersüß um wahr zu sein, jetzt fehlt nur noch ein weißes Pferd...

Unten wartet auf uns eine Limousine mit Fahrer. Dieser fährt uns zu dem Hintereingang von einem Nobel-Restaurant oder einem Nobel-Hotel.
„Entschuldigen Sie Bitte, dass wir diesen Eingang benutzen, aber so ist es diskreter. Wir wollen ja keine unnötige Aufmerksamkeit erwecken, nicht? Darf ich Sie bitten?“
Er reicht mir seine Hand. Wir werden in ein Zimmer geführt, dort ist nur für uns beide Gedeckt, alles ist vorbereitet für ein traumhaftes Candlelight-Dinner. Wie hatte ich mir immer gewünscht, dass Sebastian mich mal zu so einem Event einlädt. Aber der war ja nur ein Dorftrottel, der mich einfach verlassen hat. Herr LeMark ist hingegen ein echter Mann von Welt. Und ich fühle mich glücklich in seinem Arm, als er mich zu meinem Platz führt. Er rückt wieder meinen Stuhl ran, als ich mich setze. Wobei das Setzen nach wie vor unangenehm ist, mein Hintern brennt immer noch wie Feuer.

„Ich habe ein kleines Menu für den Abend zusammenstellen lassen, ich hoffe Sie mögen meine Wahl. Sie haben sicherlich einige Fragen, außerdem müssen wir besprechen wie wir Sie von diesem Gürtel wieder befreien können. Ich hoffe es wird trotz aller Misslichkeiten ein schöner Abend. Die Kleidung und der Schmuck, der für meine ehemalige Verlobte bestimmt war, steht ihnen wirklich. Meine ehemalige Verlobte hätte darin nicht besser aussehen können.“

Der Salat wird serviert.

„Zum Essen sollten Sie zumindest Ihren rechten Handschuh ausziehen. Handschuhe an oder ausziehen macht eine Dame zwar eigentlich nicht in der Öffentlichkeit. Aber sie isst auch nicht mit Handschuhen, es sei denn die Handschuhe haben dafür eine Musketier-Öffnung. Aber wir sind ja unter uns.“
„Oh ja, natürlich.“
Ich ziehe die Handschuhe aus. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wann man so Handschuhe an und auszieht, und was nun eine ‚Musketier-Öffnung’ ist, aber ich habe ja einen Gentleman der bescheit weiß.

„Ehemalige Verlobte? Sie beide haben inzwischen Geheiratet?“
„Nein, wir haben uns getrennt. Meine ehemalige Verlobte war plötzlich spurlos verschwunden, als die Koffer ankamen mit den Sachen, die sie auf die Ehe mit mir vorbereiten sollten. Die Koffer hatte sie mitgenommen und ‚Unterwegs verloren’, in Ihnen haben die Koffer offensichtlich eine neue Besitzerin gefunden. Als wir uns wiedersahen wurde klar, dass sie mit den Bedingungen für eine Ehe mit mir nicht wirklich bereit war, obwohl sie vorher stets etwas anderes beteuert hatte. Wir trennten uns dann.“

„Oh, das tut mir Leid. Der Gürtel war auch für sie bestimmt und Teil der ‚Bedingungen’?“
„Ja der Hochzeitsgürtel ist bei uns Tradition, die Frauen legen ihn für ihren Mann an, genau so wie sie noch ein Korsett tragen, das für Sie vielleicht etwas antiquiert wirkt. Das die Frau freiwillig den Gürtel trägt und sich schnüren lässt ist Teil der Hochzeitsvorbereitungen. Sie muss sich ja daran gewöhnen.“
„Dann ist alles klar. Wusste Ihre Verlobte wie der Gürtel funktioniert? Welche Frau würde sich schon freiwillig in so ein Folterinstrument einsperren lassen?“
„Jede Frau die wirklich liebt! Ich wurde geschult wie der Gürtel funktioniert und natürlich hatte ich sie vorher aufgeklärt, welcher strengen Erziehung sie mit dem Gürtel unterworfen werden würde – sie hat zugestimmt. Bei uns ist die Frau nun mal ihrem Ehemann unterworfen, das muss sie lernen.“

„Das ist doch nicht Liebe, sondern nur Hörigkeit wenn man sich mit so etwas abrichten lässt, wo bleibt denn da die Freiheit? Ich würde mich jedenfalls nicht Freiwillig in so etwas stecken lassen. Bei uns heißt das Zauberwort ‚gleichberechtigte Partnerschaft’, warum soll ich einem Mann unterworfen sein? Weil er die ‚Krone der Schöpfung ist’? – nee.“
„Haben Sie in Ihrem Leben noch nie richtig geliebt? Haben Sie nie den Wunsch verspürt sich dem anderen vollständig zu schenken? Die Menschen in den Ländern, durch die ich gereist bin, reden über Freiheit und meinen nicht mehr damit, als zwischen zwanzig Sorten Waschmittel zu wählen. Sie sind nicht frei im Herzen, sie halten sich krampfhaft fest an dem was sie glauben zu haben. Nur wer von all dem ablassen kann ist wirklich frei, und meine Ehefrau muss diese Freiheit haben.
Ich komme aus einem kleinen Land, mit gewachsenen Strukturen, in die man sich insbesondere als ‚moderne’ Frau einfügen können muss. Aber bei uns werden dafür Frauen noch wirklich als Frauen geachtet. Wenn ich bei meinen Studien im Ausland eine Frau finde die mich wirklich liebt und mit mir mitgehen möchte, muss Ihre Liebe so groß sein, dass sie für ein ganzes Leben langt, denn es wird für sie kein zurück mehr geben. Der Hochzeitsgürtel hilft etwas dabei zu lernen sich einzufügen, aber auf eine Frau die in unser Land zieht kommt noch eine lange harte Zeit der Ausbildung hinzu.“
„Sie scheinen ja aus einem sehr komischen Land zu kommen?“
„Es ist nicht ‚komisch’ nur anders, unsere Frauen würden sehr verwundert sein, wie sich die Frauen im Ausland aufführen.“

Die Suppe wird serviert, und ich warte einen Moment ab, um zu beobachten wie er isst, um nicht schon wieder etwas falsch zu machen. Als ich dann esse schaut er kurz etwas komisch, aber sagt nichts, habe ich etwas falsch gemacht?
26. Der Wunderkoffer - (25) Reisepläne

geschrieben von ManFromThePast am 11.11.05 17:19

(25) Reisepläne

„Ich habe mich mit meinem Heimatland in Verbindung gesetzt. Dort wird alles für Sie vorbereitet, damit wir Sie dann von dem Gürtel befreien können. Ich muss allerdings bereits am Freitag wieder zurück und möchte Sie daher einladen für zehn Tage mein Gast zu sein. Am Sonntag in einer Woche haben wir einen Ball, zu dem Sie natürlich dann auch herzlich eingeladen wären. Sie müssten sich allerdings bis zum darauffolgenden Dienstag Urlaub nehmen, und Sie müssen natürlich dazu bereit sein, sich während Ihres Aufenthalts den Sitten und Gebräuchen unseres Landes anzupassen. Aber ich verspreche Ihnen es wird für Sie sicherlich ein einmaliges Erlebnis.“
Die Einladung ist doch sicher nur ein Vorwand, um mich in die Sklaverei zu verschiffen fantasiere ich. Obwohl, diese Augen, von ihm würde ich mich gern schon ein bisschen versklaven lassen.
„Danke für die Einladung, aber ich weiß nicht ob ich so kurzfristig so lange Urlaub bekommen kann. Kann man mich nicht hier von dem Gürtel befreien?“

„Nein, das ist leider nicht möglich, der Chip enthält unter anderem ein hochwirksames Nervengift. Sollte er beschädigt werden könnte das für Sie tödlich enden, da müssen sich schon unsere Spezialisten drum kümmern.“
„Nervengift! Sind bei Ihnen alle Durchgeknallt, wie können sie so was einer Frau zumuten?“
„Niemand hat damit gerechnet, dass es damit je ernst werden könnte. Es ist wie bei den Atombomben, es geht nicht um den Einsatz sondern um die Abschreckung. Es ist auch ein entgültiger Vertrauensbeweis.“
„Nervengift, Atombomben? Sie sind bereit eine Frau umzubringen nur weil sie sich nicht unterwerfen will, nicht Keusch sein will oder was immer sie mit dem Gürtel bezwecken? Vertrauen? Das ist doch ein entgültiger Mistrauensbeweis Ihren Frauen gegenüber. Ich glaube wirklich bei Ihnen spinnen alle. Und das soll dann die Frau zwingen, für immer mit Ihnen zu kommen?“
„Jetzt beruhigen Sie sich erst mal, das mit Ihnen war ja nicht beabsichtigt, und wir tun ja alles damit Sie den Chip und den Gürtel wieder los werden. Aber das ganze ist halt dafür gedacht das man es grade nicht mehr los bekommt. Niemand hat je mit so einem Unfall gerechnet.“
„Unfall, man muss doch immer damit rechnen, dass irgend etwas schief läuft. Was stellt das Teil noch mit mir an?“
„Nicht viel, es Überwacht ob Sie Gürtel oder Halsband tragen – Sie kennen ja schon wie das funktioniert. Und es überwacht und Protokolliert Ihre Körperfunktionen, insbesondere Ihre Erregung. Wenn Sie ohne Erlaubnis Ihres Mannes eine einstellbare Schwelle überschreiten werden Sie bestraft. Wie ich gehört habe halten manche Männer ihre Frauen sehr kurz.“
„Und das lassen sich die Frauen gefallen? Das ist doch das letzte, ich kenne keine die so etwas mit sich machen lassen würde!“
„Sie verstehen das nicht, bei uns ist die Frau..“
„Die Strafe habe ich schon am eigenen Leibe kennen gelernt. Wie können Sie so was machen?“
„Oh, das tut mir leid, hat das ausschalten vorhin nicht funktioniert?“
„Nein, vorhin habe ich nichts gespürt, schon vorher ist es mal passiert.“

Die müssen doch alle durchgeknallt sein. Und zu allem Überfluss streiten in mir zwei Gefühle miteinander, einerseits Wut andererseits tanzen Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich kann mich doch nicht in so einen Irren verliebt haben? Langsam beruhige ich mich wieder. Das hat alles was von ‚Frankenstein’, oder den ‚Frauen von Stepford’. Würde ich nicht diesen Gürtel am eigenen Leib tragen, könnte ich das alles nicht glauben.

„Und man kann den Chip wirklich nicht hier entfernen lassen?“
„So weit ich das verstanden habe, wird es zwar nur ein kleiner Endoskopischer Eingriff werden, aber wir können weder unsere Speziallisten hier her holen, noch haben wir hier ohne weiteres die technischen Geräte und ein OP zur Verfügung. Und ich würde Sie in der Zwischenzeit ungern hier alleine zurücklassen bis alle Vorbereitungen für die Operation abgeschlossen sind. Können Sie sich nicht unbezahlten Urlaub nehmen? Selbstverständlich komme ich für Ihren Verdienstausfall auf.“
„Und was ist wenn ich hier zum Arzt gehe?“
„Das können Sie natürlich machen, das bleibt Ihnen überlassen, es ist Ihr Risiko, Ihr Leben. Ich kann mich nur auf die Warnungen unserer Experten verlassen, und anbieten das richtige zu tun um Ihnen zu helfen. Ein Arzt hier kann den Chip nicht deaktivieren bevor er ihn entfernt, und das endet dann wahrscheinlich mit einer Katastrophe.“

Was soll ich bloß machen? Wer garantiert mir, dass das jetzt keine Falle ist und ich jemals wieder zurückkommen kann und nicht in irgendeinem orientalischen Harem lande? Aber habe ich eine andere Wahl?

„Nun gut, ich nehme Ihre Einladung an, und werde morgen früh versuchen Urlaub zu bekommen.“
Das verschafft mir erst einmal Zeit, absagen kann ich ja immer noch wenn ich einen Plan B habe. Nun habe ich zumindest jemanden der etwas über den Gürtel weiß, vielleicht kann ich ja den Chip doch hier entfernen lassen.
„Wo geht es eigentlich hin? Ich meine wo liegt ihr Land, in Europa kenne ich nur fünf Kleinstaaten: Andorra, Liechtenstein, Monaco, San Marino und den Vatikan, aber der wird es ja wohl kaum sein. Obwohl der Vatikan und das Verhältnis zu Frauen in Ihren Land scheinen durchaus zusammen zu passen.“
Er lächelt. „Sie sehen das Verhältnis zu Frauen in meinem Land völlig falsch. Und es ist keins dieser Länder. Meine Heimat ist in einem abgeschiedenen Tal, und legt keinen Wert auf Publizität, deshalb können Sie mein Land nicht kennen. Briefmarken können Sie dort auch nicht kaufen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen nicht mehr sagen darf.
Sie haben Angst das Sie nicht mehr zurück kommen?“
„Nein natürlich nicht, aber so eine Fahrt ins Blaue, mit einem wildfremden Mann, Sie müssen verstehen.“
„Es tut mir leid für die schwierige Situation in der Sie sich befinden. Aber ich verspreche Ihnen, dass Sie einige wirklich einmalige Tage in meiner Heimat verbringen werden, wir haben nur sehr selten Gäste und es wird Ihnen wirklich eine große Ehre zuteil.“

Er redet drum herum. Warum kann oder will er nicht sagen wo es hin geht? Aber wie kann man einem Mann mit so schönen Augen nicht vertrauen? Denke ich mir als ich an meinem Fleisch herumsäbele.

„Schmeckt es Ihnen nicht?“
„Doch es ist alles sehr lecker, aber das Korsett schränkt meinen Appetit doch sehr ein. Ich bin froh wenn ich es endlich wieder los bin, und dann nie wieder in so einen Panzer.“
„Sie sollten trotz des Korsetts ordentlich essen. Und so schlimm ist ein Korsett doch nicht? Bedenken Sie auch hier gab es einmal eine Zeit in der fast jede Frau ein Korsett getragen und ertragen hat. Und nebenbei bemerkt, auch viele Männer, insbesondere Offiziere, trugen damals ein Korsett. Sicher das Korsett das Sie Tragen ist natürlich nicht nach Maß gearbeitet, ein Korsett sollte immer nach Maß gearbeitet sein. Aber Ihre bezaubernde Figur ist wirklich der meiner ehemaligen Verlobten sehr ähnlich.“
Das verblüffte mich etwas, seine gute Haltung und schlanke Figur war mir schon die ganze Zeit aufgefallen, nicht zu vergleichen mit den Säcken von Männern die in Deutschland üblicherweise durch die Gegend schwabbeln. War er etwa auch so ein Offizier und trug ein Korsett? Aber Fragen konnte ich nicht, das wäre zu peinlich gewesen.
„Nun ich bin jedenfalls froh, dass die Frauen bei uns emanzipiert sind und keine Korsetts mehr tragen müssen.“

Wir unterhalten uns über meine Arbeit, was wirklich eins der langweiligsten Themen ist die ich kenne, ‚Anwaltsgehilfin’ in einer Großkanzlei. Was ist das schon? – Da hätte ich mir auch das Abitur sparen können. Gut manch mal gibt es interessante Fälle, aber ich bin eher dafür da, dass die Herren Anwälte nicht mal wieder einen Termin versäumen, und setze in der Ablage bald selber Staub an. Er sagt, dass er noch nicht Arbeite, sondern zuletzt auf Studienreise gewesen sei. Aber mehr als dass er zuletzt in Paris war und seine ehemalige Verlobte von dort stammt bekomme ich nicht heraus, noch nicht einmal sein genaues Studienfach, er hat ‚verschiedenes’ studiert.

„Nun für ein Dessert ist immer Platz.“, sagt er lächelnd, als ich meine Dessertschüssel auskratze. Aber das war wirklich lecker, und mir ist mittlerweile egal ob ich etwas falsch mache oder nicht.
„Für etwas süßes bin ich immer zu haben.“
„Ich hoffe es hat Ihnen geschmeckt, ich habe noch eine kleine Überraschung für Sie vorbereitet. Ihre Handschuhe können Sie nun wieder anziehen.“
27. Der Wunderkoffer - (26) Ein Ball für zwei

geschrieben von ManFromThePast am 13.11.05 18:02

(26) Ein Ball für zwei

Nun zieht er selber kurze weiße Handschuhe an. Er hilft mir beim Aufstehen und führt mich an der Hand in einen Ballsaal.
„Leider kommt die Musik vom Band, in der Kürze der Zeit war nichts anderes zu arrangieren. Darf ich trotzdem bitten?“
„Ich kann nicht, ich meine ich hab lange nicht mehr getanzt.“
„Wenn Sie schon einmal getanzt haben ist das doch kein Problem, das ist wie Reiten, das verlernt man nicht so schnell. Und Sie werden ja geführt, Sie müssen nur meiner Führung folgen. Haben Sie vertrauen.“

Er nickt in Richtung des ‚DJ’ und ein Wiener Walzer beginnt. Er verbeugt sich vor mir. Muss ich jetzt einen Knicks machen? Egal, er lächelt. Los geht’s, er fasst mich in Tanzhaltung. Wir wiegen ein und schwups wirbeln wir im Saal herum. Mal geht es rechtsrum, mal linksrum, er führt mich in Schritte die ich nie zuvor gemacht hatte, und langsam wird mir schwindelig, ich schlingere. Er bremst und hält mich fest im Arm.
„Schwindelig?“
„Ja, ein bisschen. Außerdem stört mich dieses dämliche Schrittband etwas.“
„Von dem Schrittband sind Sie ja dann bald erlöst. Und das Schwindelgefühl vergeht mit der Übung. Geht’s wieder?“
„Ich glaube, ja.“
Und schwups werde ich weitergewirbelt.

„Was ist das für ein Tanz?“
„Eine Polka.“
„Ich glaube das kann ich nicht.“
„Das ist ganz einfach, kommen Sie ich zeige es Ihnen. Wech-sel-schritt Hopp, Wech-sel-schritt Hopp“
Er zeigt es mir ein paar mal, ich mache mit, er gibt dem ‚DJ’ ein Zeichen und los geht’s. Nach einer Weile bin ich völlig außer Atem.
„Ich kann nicht mehr.“
„Dann machen wir erst mal Pause.“

Wir gehen zu einem der Tische, auf ihm stehen zwei Gläser und in einem Kühler eine Flasche Champagner. Er öffnet die Flasche, aber es gibt keinen Knall sondern nur ein ganz leichtes Zischen. Er schenkt uns beiden ein. Als ich mir meine Handschuhe ausziehen will, sagt er:
„Die Handschuhe können Sie zum Trinken anbehalten, nur zum Essen zieht man sie aus.“
„Ach so.“
Wir stoßen an.
„So lange kann es noch nicht her sein das Sie getanzt haben?“
„Na ja, das ist schon ein paar Jahre her, am Anfang der Oberstufe hatte ich einen Tanzkurs besucht, aber die Jungs wollten nicht weitermachen. Eigentlich wollte mein nun Ex-Freund mit mir einen Tanzkurs besuchen, wenn das Abendkleid passt, aber wir sind ja jetzt auseinander.“
Der Champagner steigt mir in den Kopf.
„Das tut mir leid, geht es wieder?“
„Was?“
„Ich meine wollen wir weitertanzen?“
„Ach so, klar.“

Er spricht kurz mit dem ‚DJ’. Weiter geht’s mit einem Cha-Cha-Cha. Er tanzt und führt mich wirklich super. Den folgenden Tango musste er mir erklären, weil ich mich nicht mehr genau erinnern konnte. Dann folgt ein Foxtrott. Langsam komme ich wieder außer Atem.
„So langsam geht mir die Puste aus.“
„Sollen wir wieder eine Pause machen?“
„Nein geht schon wieder, ich bin halt aus der Übung, und dann noch das Korsett.“ Er lächelt.
„Vielleicht etwas langsameres?“
Er spricht kurz mit dem ‚DJ’. Als nächstes kommt eine Rumba und dann ein langsamer Walzer, so können wir etwas ausruhen. Aber dann kommen zwei schnelle Tänze und ich bitte darum, dass wir wieder eine Pause machen.

Wir sitzen wieder am Tisch und trinken Champagner.
„Wieso lies sich eigentlich der Gürtel am Anfang problemlos aufschließen und dann plötzlich nicht mehr?“
„Wie meinen Sie das? Der Gürtel lässt sich nur aufschließen wenn Sie das Halsband angelegt haben und umgekehrt.“
„Am Anfang, als ich den Gürtel noch nicht getragen habe, ließ er sich problemlos aufschließen. Auch das erste mal als ich ihn angelegt hatte konnte ich in sofort wieder aufschließen, dann plötzlich nicht mehr, und der Gürtel entwickelte Eigenleben.“
„Aha, vermutlich waren die Batterien leer, so lange der Gürtel nicht angezogen ist lässt er sich ohnehin aufschließen, ist er erst mal angelegt nicht mehr. Aber die Batterien halten nicht ewig, sie müssen sich durch die Lagerung entladen haben. Wenn Sie den Gürtel tragen werden sie durch Ihre Körperwärme wieder aufgeladen. Sie haben sozusagen Pech gehabt. Aber wir haben das jetzt geändert, so dass sich nie wieder jemand versehentlich in einen Gürtel einsperren kann.“

„Möchten Sie noch ein bisschen Tanzen?“
„Natürlich!“
Also tanzen wir noch ein paar Tänze, langsam kommt die Erinnerung auch wieder und es geht immer besser. Wir enden mit einem Wiener Walzer.
„Das war es leider für heute, aber bei unserem Ball haben Sie dann viel Gelegenheit zum Tanzen.“
„Meinen Sie? Eigentlich kann ich ja gar nicht gut tanzen und ich bin ziemlich aus der Übung.“
„Keine Angst, das war doch heute schon sehr gut.“
Er ist offensichtlich ein hoffnungsloser Schmeichler.

Der Wagen fährt uns zurück. Er bringt mich noch bis in meine Wohnung.
„Sie kommen zurecht?“
„Ja, ich habe ja Übung.“
„Hier haben ich noch eine Creme für Sie, damit die Striemen schneller verschwinden. Wann soll ich morgen vorbeikommen, um Sie zu züchtigen?“
Das hatte ich in den hintersten Winkel meines Gedächtnisses verdrängt. Das war wirklich Zuckerbrot und Peitsche. Sollte ich nicht doch lieber mit meiner Mutter sprechen, damit sie mich schlägt wenn das nicht vermeidbar war? Vor ihr muss ich mich zumindest nicht erniedrigen. Aber wie soll ich ihr das mit dem Gürtel erklären, insbesondere das ich ihr bislang nichts davon erzählt habe, außerdem habe ich ihr noch nicht gesagt, dass ich nicht mehr mit Bastel zusammen bin.
„Wann passt es Ihnen am Besten?“
„Wann immer Sie wollen, ich kann Morgens vor Ihrer Arbeit kommen, oder wenn Sie Abends zurückkommen.“
„Dann kommen Sie bitte Abends, ich muss tagsüber so viel Sitzen. Ist Ihnen 18 Uhr recht?“

Als er weg ist, höre ich den Anrufbeantworter ab, der vor sich hin Blinkt:
‚Hallo Monika, hier Sebastian. Was ist eigentlich bei dir los? Erst tagelang kein Lebenszeichen von dir, dann ist dieser seltsame Anruf auf meinem Anrufbeantworter, als ich ihn abfrage. Und wer war dieser komische Typ, der dran war als ich bei dir angerufen hatte? Ich dachte schon es sei sonst was passiert, rase drei Stunden vom Hotel zu dir zurück. Und bei dir ist dann niemand da, nicht mal ein Zettel. Nur auf meinen Anrufbeantworter hast du gesprochen, wie ich dann Zuhause gesehen habe. Ich mache mich jetzt wieder auf den Rückweg zu meiner ‚Baustelle’. Warst du inzwischen wenigstens mal beim Arzt mit dem Gürtel? Wenn etwas ist, ruf mich auf dem Handy an, ich bin für dich da. Aber noch mal will ich nicht umsonst sechs Stunden durch die Gegend fahren. Ich bin erst am Wochenende wieder Zuhause. - BEEP’
28. Der Wunderkoffer - (27) Erneut gezüchtigt

geschrieben von ManFromThePast am 15.11.05 17:52

(27) Erneut gezüchtigt

Also Bastel fällt ja wohl aus, wenn ich ihn anrufe wird er mir sicherlich abraten mit dem Typen mitzufahren, aber selber keine andere Lösung parat haben. Mit wem kann ich also über die Sache reden? Was kann ich machen um mich abzusichern? Für alle Fälle kann ich mein Handy mitnehmen, für was habe ich sonst Internationales Rooming beantragt?

Auch den heutigen Tag musste ich in einem engen Rock und in Schuhen mit mörderischen Absätzen verbringen. Ich hatte eigentlich gehofft, dass es mit diesem Teil der Strafe vorbei ist, aber nein. Mein Vorgesetzter meckerte auch schon, dass es zwar schön sei, wenn ich mich jetzt endlich schick kleide, allerdings soll die Arbeitsleistung nicht darunter leiden - Männer! Ich hätte ihn erschlagen können, stattdessen habe ich meinen Urlaubsantrag ausgefüllt und ihm vorgelegt. Natürlich hat er gemeckert warum ich schon wieder Urlaub haben wollte, und auch noch so kurzfristig, ich sei doch noch in der Probezeit. Aber nach etwas Bearbeitung ließ er sich dann doch breitschlagen, das hat also geklappt.

Zuhause warte ich nun auf meinen ‚Henker’. Ich weiß nicht was schlimmer ist, die Schläge oder das Warten darauf. Es klingelt pünktlich um 18 Uhr, er ist es.
„Schönen guten Abend, ich hoffe Sie haben den Tag gut verlebt. Eine kleine Aufmerksamkeit.“
Er überreicht mir einen großen Strauß Blumen.
„Danke für die Blumen, aber gut verlebt? - nein, den ganzen Tag musste ich an die Schläge denken, und kann man diesen schrecklichen Kleiderzwang nicht ausschalten?“
Und den ganzen Tag musste ich an seine schönen Augen denken.
„Oh, das tut mir leid. Die Kleidungsauswahl kann man leider nur begrenzt beeinflussen, so wie gestern Abend. Es gab einmal das Problem mit einem Mann der zu nachgiebig war, am Ende ist die Frau nur noch auf seiner Nase herumgetanzt. Statt der Strafen gab es große Versöhnungen, statt der vorgeschriebenen Kleidung zog sie an was ihr grade passte. Als das Pärchen dann zu uns kam, gab es für beide ein böses Erwachen. In der Folge wurde die Programmierung der Gürtel geändert. Für manche ist es halt leichter wenn sie wissen, dass sie müssen.“

„Ich hole erst mal eine Vase, setzen Sie sich bitte schon mal ins Wohnzimmer.“
Ich komme mit den Blumen in einer Vase ins Wohnzimmer, stelle sie auf den Tisch und knie mich vor ihm hin.
„Oh, das ist nicht mehr nötig. Es sei denn, Sie haben etwas neues ausgefressen, was Sie beichten müssen. Gibt es da etwas?“
„Nein, aber lassen Sie uns die Angelegenheit schnell hinter uns bringen, dann wird mein Kopf endlich wieder Frei.“
„Gut, wenn Sie es wünschen.“

In der Küche hatte ich schon alles wie gestern vorbereitet. Ich ziehe meinen Rock aus und lege mich mit dem Bauch auf dem Küchentisch. Er schließt meine Handgelenke in die Schellen, dann meine Füße und schließlich wieder den Riemen um meine Taille.
„Möchten Sie wieder den Knebel haben?“
„Ja“ nicke ich, und öffne meinen Mund erwartungsvoll. Er schiebt den Knebel in meinen Mund, Klick. Ich bin schon wieder ganz feucht. Er zieht seine Handschuhe an, streicht über meinen Po.
„Die Striemen von Gestern haben sich schön abgezeichnet. Ach so, hätte ich fasst vergessen.“
Er tippt auf der Fernbedienung herum.

„Jetzt kann es losgehen, heute sind es ja nur acht Schläge, sind Sie bereit?“
Ich nicke. Er gibt mir leichte Klapse mit der Hand wechselseitig auf die Pobacken, das ist aber durch die Striemen von gestern schon unangenehm. Plötzlich beißt sich wieder die Gerte in meinen Hintern. Er setzt die Schläge übereinander vier auf jede Backe, nun bin ich wohl hinten kariert. Durch die Striemen vom Vortag waren die acht Schläge heute schlimmer als die sechzehn gestern, trotzdem wurde ich noch heißer. Ich winde mich, ich schreie in dem Knebel. Als er fertig ist winde ich mich noch immer und denke nur ‚Nimm mich, nimm mich jetzt!’ Ich bin wirklich völlig durchgeknallt!

„Ist ja schon vorbei, es muss sehr weh getan haben, so wie Sie sich winden, es tut mir leid dass ich Sie schlagen musste. Sie werden es sich kaum vorstellen können, bei uns gibt es einige Ehemänner, die nehmen ihre Frau direkt nach dem sie gezüchtigt worden ist, sozusagen zur Versöhnung.
Angesichts dessen, dass Sie wieder für eine Stunde hier gefesselt liegen habe ich mir gedacht ich unterhalte Sie ein bisschen. Ich habe ein Buch mit Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe mitgebracht, ich hoffe Sie mögen ihn?“
Lieber wäre mir wenn er den Gürtel aufmachen würde und wie einer der Ehemänner die Gelegenheit nutzen würde.
„Ich nicke“
Er liest mir ‚The Pit and the Pendulum’ auf englisch vor und dann als noch etwas Zeit ist ‚The Tell-Tale Heart’. Sehr morbide, erst schlägt er mich, dann liest er mir etwas über einen Mann der zu Tode gefoltert werden soll vor, und dann über einen erfolgreichen Mord. So perfekt seine englische Vortragskunst war, so schlecht ist leider mein Schulenglisch und ich verstehe nur die Hälfte. Aber trotzdem toll, dass er mich zumindest unterhalten wollte.

Er löst meine Fesseln.
„Danke. Auch danke für das schöne Vorlesen, leider ist mein Schulenglisch nicht so gut das ich alles verstanden habe, aber Sie haben wirklich toll vorgelesen.“
„Oh das tut mir aber leid, ich dachte in Deutschland können alle Englisch?“
„Doch ich kann Englisch, ich hatte sogar immer recht gute Noten, aber in der Schule lernt man es halt nicht so richtig.“
„Was machen Sie dann in der Schule als richtig lernen?“
„Die Lehrer waren halt nicht so toll, und in der Schulzeit hat man ja auch vieles andere zu tun. Vielleicht komme ich ja mal nach England oder Amerika und kann die Sprache richtig praktizieren, da lernt man dann ganz anders.“
„Sicherlich ist eine Sprache vor Ort zu lernen das beste. Ich hatte auch im Rahmen meiner Bildungsreise ein Semester in London verbracht.“

„Meine Aufgabe für heute hier ist erfüllt, Zeit für mich zu gehen. Haben Sie Urlaub bekommen?“
„Ja das hat geklappt, ich kann also mitkommen.“ (Und einen Plan B habe ich immer noch nicht.)
„Prima, haben Sie eigentlich übermorgen Abend schon etwas vor?“
„Vorhaben? Ich muss doch ‚dank’ dem Gürtel schon um neun im Bett sein, nein ich habe noch nichts vor.“
„Das ist gut, dann sind Sie übermorgen Abend eingeladen, ich nehme das Abendkleid mit und gebe es in die Reinigung. Ich komme dann wieder morgen Abend um 18 Uhr, um Sie zu züchtigen, wenn es Ihnen recht ist?“
„Ja, es muss wohl sein.“
Das ich morgen schon wieder geschlagen würde hatte ich schon verdrängt. Nun ist er wieder weg. Der Fernseher im Wohnzimmer dudelt wieder vor sich hin. Ich liege auf der Couch auf dem Bauch in Tränen aufgelöst - er ist so nett zu mir und trotzdem schlägt er mich. Und überhaupt dieses Gefühl der Dauergeilheit in dem Gürtel und keine Befriedigung seit Tagen.
29. Der Wunderkoffer - (28) Die letzten Hiebe

geschrieben von ManFromThePast am 17.11.05 19:45

(2 Die letzten Hiebe

Und heute sind schon wieder acht Schläge fällig, denke ich mir während ich auf ihn warte. Ist er nun mein Märchenprinz oder doch ein Sklavenhändler der sich nur verstellt? Eigentlich bin ich froh wenn er da ist, auch wenn er ein etwas seltsamer Kauz ist, jedenfalls deprimiert es mich immer wenn er wieder weg ist, ich weiß auch nicht. Acht Schläge muss ich noch ertragen, und dann wird mich in meinem Leben niemand mehr schlagen, basta. Bald ist der Gürtel ab, und die paar Tage bis dahin werde ich noch dem Gürtel folgen können ohne mir neue Schläge einzuhandeln. Es war ja eigentlich nur meine eigene Dummheit, die mir die Schläge eingebracht hat. Aber kann ich ihm wirklich trauen? Zumindest ist es angenehm wenn er um mich herum ist, unter anderen Umständen wäre vielleicht mehr drin, aber die Sache mit dem Gürtel? Kommt der Gürtel wirklich ab, oder belügt er mich? Ich weiß noch nicht einmal wie ich ihn erreiche, wenn er nicht kommt. Gestern habe ich wieder vergessen ihn zu Fragen in welchem Hotel er wohnt, das darf ich heute in keinem Fall vergessen!

Aber ich habe einen Plan. Heute will ich ihn mal überraschen, ich habe gekocht. Na ja, was man halt in der kurzen Zeit nach der Arbeit Einkaufen und zubereiten kann. Ich bin auch nicht die große Köchin, eher die ‚Fertigköchin’. Es gibt einen Beutel gemischten Salat, den ich mit Tomaten und Radieschen etwas aufgepeppt habe und so eine große Lasagne aus dem Kühlregal, dazu einen Rotwein und nachher Tiramisu. OK, der gute Wille zählt. Die Lasagne muss er einschalten wenn ich gefesselt bin, oder wir essen erst später. Ich könnte auch noch eine Dose Tomatensuppe vorher machen. Beim Essen kann ich dann sicherlich endlich aus ihm herausquetschen wo es hingehen soll, Männer sind ja einfach.

Wieder pünktlich um 18 Uhr klingelt es, ich hätte die Uhr nach ihm stellen können. Diesmal hat er eine Schachtel Pralinen vom Konditor mitgebracht. Er verwöhnt mich, will er vielleicht doch etwas von mir? Aber er ist nicht alleine gekommen!

„Eine kleine Aufmerksamkeit.“
„Vielen Dank, das wäre doch nicht nötig gewesen.“
„Darf ich vorstellen: Valentina Achmatova.“
Sie macht einen Knicks.
„Sie ist Schneiderin und wird Ihre Maße nehmen.“
Ich bin immer noch einigermaßen verblüfft, immerhin ist es wohl nicht seine Frau.
„Sehr erfreut, mein Name ist Monika Kröger.“
Sie ist bestimmt schon 60 Jahre alt, ihre schwarzen Haare sind hinten zu einen strengen Knoten gebunden. Sie ist schlank aber ich mit meinem Korsett habe die deutlich bessere Figur. Sie trägt ein einfaches braunes Kleid aus einem Stoff der viel zu schwer für diese Jahreszeit ist.
„Sie spricht leider kein Deutsch.“
Er sagt noch etwas zu ihr in einer fremden Sprache und nennt meinem Namen, wir schütteln uns die Hände er hat mich ihr offensichtlich vorgestellt.

„Ich schlage vor, wir kümmern uns zunächst um Ihre Bestrafung.“
„Sie schaut doch nicht etwa zu?“
„Nein, sie kann so lange im Wohnzimmer warten. Ihren Gürtel werde ich dann nach Ihrer Bestrafung aufschließbar machen. Sie wird Ihnen dann bei allem weiteren behilflich sein.“
„Eigentlich hatte ich den Abend etwas anders geplant, ich wollte etwas Kochen und Sie zum Essen einladen. Sie hätten dann nur noch die Lasagne einschalten müssen, während ich noch gefesselt bin, aber das Essen reicht auch für drei. Wozu muss sie eigentlich Maß nehmen?“
„Ich kann Sie doch nicht bei uns in schlecht sitzender Kleidung herumlaufen lassen. Außerdem brauchen Sie noch ein Ballkleid, und das muss ja nun wirklich passen. Die Schneiderin werde ich zurückfahren lassen. nach dem sie hier ihre Arbeit hier erledigt hat, dann können wir ja immer noch essen.“
„Wozu brauch ich das alles? In dem Koffer war doch ein Ballkleid?“
„Sie können doch nicht zwei mal in dem gleichen Ballkleid herumlaufen, keine Wiederrede oder falsche Bescheidenheit. Sie haben genug ertragen, ich weiß was ich meinem Gast schuldig bin, und etwas Luxus darf ja auch mal sein. Glauben Sie, dass es heute ohne Fesseln geht, es sind ja nur acht Schläge?“
„Wir können es versuchen.“

Der Küchentisch mit den Fesseln war eigentlich vorbereitet, nun ziehe ich den Rock aus und lege mich mit dem Bauch auf ihn, ohne dass er mich Fesselt. Er tippt auf seiner Fernbedienung. Schon beim ersten Schlag schreie ich, er setzt noch einen zweiten.
„Das geht so nicht, Sie schreien ja die ganze Nachbarschaft zusammen.“
Er nimmt den Knebel.
„Es tut miff..“
Er hat den Knebel wieder in meinen Mund gesteckt. Er drückt mich auf den Tisch und schlingt wieder den Gurt um meine Taille, er ruft etwas, die Schneiderin kommt aus dem Wohnzimmer, er sagt noch etwas zu ihr. Sie nimmt nun meine Hände und hält mich fest. Dann sagt sie etwas zu mir, in ihrer Sprache. Am Tonfall erkenne ich, dass es wohl beruhigende Worten sind. Ich bin ziemlich empört, dass sie nun doch zuschaut, wäre dieser dämliche Knebel nicht in meinem Mund würde ich Ihm erst mal die Leviten lesen. Nun schlagen in schneller Folge zwei Schläge auf meine andere Pobacke ein und dann noch mal je zwei Schläge, er setzte sie immer Kreuzweise, wie wenn er auf meinem Hintern einen Lottoschein ausfüllen würde...
30. Der Wunderkoffer - (29) Vermessen

geschrieben von ManFromThePast am 19.11.05 20:29

(29) Vermessen

„Das war doch nicht so schlimm, oder?“
Er macht meine Taille wieder los, tippt auf der Fernbedienung. Ich stehe auf, ziehe meinen Rock wieder an, und setze das sauerste Gesicht auf, das ich zu bieten habe. Aber er scheint mich nicht zu bemerken.
„Miteinander reden können sie ja ohnehin nicht, da stört der Knebel auch nicht. Bitte geben Sie Valentina das Halsband und den Schlüssel damit sie Ihren Gürtel öffnen kann.“
Ich verschränke meine Arme, blicke nach unten und Stampfe mit dem Fuß auf. Ohne das Ding in meinem Mund würde der jetzt was zu hören bekommen...
„Was ist denn? Der Knebel lässt sich erst in einer Stunde öffnen, Valentina will Sie vermessen also auf.“
Ich stampfe noch mal auf zeige auf meine Augen, die Frau und auf die Gerte. Ist der so schwer von Begriff?
„Ach so! Valentina ist bei uns aufgewachsen, hat Kinder die sie erzogen hat, und ist ihren Enkelkindern sicherlich eine liebevolle Großmutter. Glauben Sie wirklich ein paar Hiebe sind für sie etwas besonderes? Wenn Sie so weitergezappelt hätten, wären Sie Gefahr gelaufen, gleich wieder eine neue Strafe vom Gürtel verpasst zu bekommen. Und das wollen wir doch im jedem Fall vermeiden?“

Er spricht mit ihr. Sie kommt zu mir, umarmt mich, redet sanft auf mich ein. Dabei spüre ich, dass sie auch etwas Hartes unter ihrer Kleidung trägt. Vielleicht eins dieser elastischen Mieder, die für ältere Damen immer in Katalogen abgebildet sind?
Er übersetzt, „Sie sagt: ‚Kind du musst nicht traurig sein, der Schmerz vergeht, und du bist jetzt wieder ein liebes Mädchen. Es ist ja alles Vorbei.’“
Sie spricht mit Ihm.
„Sie sagt, Sie seien wie ihre ‚Anita’. Sie war danach auch immer trotzig, aber dann kam sie und wollte wieder Kuscheln. Inzwischen ist sie verheiratet und hat selber Kinder. Aber nun genug geschmollt, es ist Zeit das Sie sich von Frau Achmatova vermessen lassen.“

Ich bin immer noch empört, aber offensichtlich war es für sie wirklich nicht so ungewöhnlich. Wir gehen ins Schlafzimmer und ich gebe ihr die Sachen. Sie öffnet zunächst meine Schuhe, entfernt die Strapsstrümpfe und knöpft meine Bluse auf. KLICK, sie hat mir das Halsband angelegt. Sie scheint ziemlich geschwätzig zu sein, denn während sie mir nun den Gürtel aufschließt und die weitere Zeit erzählt sie pausenlos. Sie hat vermutlich vergessen, dass ich nichts verstehe und der Knebel in meinem Mund scheint sie auch nicht zu stören.

Dass sie mir nun den Gürtel abnimmt ist mir besonders peinlich denn ich war bei der Aktion vorhin mal wieder feucht im Schritt geworden, und an dem Gürtel ist ja der Eindringling. Nun schnürt sie mir das Korsett auf. Und ich stehe nur noch mit Knebel, Halsband und Unterhemd vor ihr. Mit Gesten deutet sie ‚waschen’ an, ich verstehe und wir gehen gemeinsam in das Badezimmer. Dort läuft bereits Wasser in die Badewanne, und das Badewasser duftet gut, aber nach keinem meiner Badezusätze. Er muss seltsamerweise einen eigenen Badezusatz mitgebracht haben. Ich entledige mich noch des Unterhemds und steige in die Wanne, während sie sich um die Reinigung des Gürtels kümmert.

Das Bad ist angenehm entspannend, ich hätte nicht gedacht, dass ich vorzeitig aus dem Gürtel komme. Ich überlege, dass ich mich eigentlich ja jetzt befriedigen könnte, aber vor einer anderen Frau? Egal, sie schaut ja nicht und ich habe einen Knebel im Mund, zumindest etwas streicheln. Während ich in Gedanken versunken bin spüre ich plötzlich einen Schwamm an meiner Schulter, ich schrecke auf. Sie kniet neben mir und reinigt mich mit dem Schwamm. Ich ziehe meine Hand aus meinen Schritt zurück, aber sie redet sanft auf mich ein und führt meine Hand zurück in den Schritt. Es herrscht wohl einvernehmen zwischen uns Frauen. Ich überlege ob sie wohl auch in so einem gemeinen Gürtel steckt der ihre Sexualität unterdrückt? Aber sie ist ja bestimmt schon 60 Jahre alt, da ist ‚Keuschhaltung’ sicher nicht mehr nötig. Während ich mich weiterstreichele, fährt sie mit dem Schwamm zart um meine Brüste, streicht meine Arme ab und widmet sich wieder leicht massierend meinem Brüsten. Als ich komme lächelt sie mich an, und widmet sich dann dem Rest meines Körpers.

Ich rasiere noch schnell meinen Intimbereich, damit ich nachher glatt unter dem Gürtel bin. Das war ein wunderbares Bad, denke ich während ich abgetrocknet werde. Sie drapiert das Badehandtuch, wie ein kurzes Kleid, um meinen Körper und wir gehen zusammen wieder in das Schlafzimmer.

Nun stehe ich nackt im Zimmer und werde buchstäblich von Kopf bis Fuß genau vermessen. Alle Maße schreibt sie in ein kleines Büchlein. Mein Rumpf wird kreuz und quer vermessen. Wie viele Maße kann man von einem Körper aufschreiben? Selbst meine Beine und Füße, sowie meine Arme, Hände und Finger vermisst sie genaustens.

Dann ist meine Freiheit wieder vorbei, sie hilft mir beim Einkleiden und schnürt mich in das andere Korsett. Sie geht beim Schnüren so zügig und alltäglich zur Sache, als wenn sie grade mal ein paar Schuhe zubinden würde. Immer wieder zieht sie das Unterhemd unter dem Korsett glatt. Mit der Creme die er mir gegeben hatte behandelt sie meinen Po. Und schon werde ich wieder in diesen schrecklichen Gürtel gesteckt, das Einführen des Eindringlings und das Schließen erledige ich aber selber, auch wenn das einen kleinen Kampf erforderte sie davon abzuwimmeln. Wieder dieser unerträgliche KLICK der mich gefangen hält.

Ich schaue in den Spiegel, an der Tragezeit hat sich nichts großartiges geändert, ich bin weiterhin bis Samstag verschlossen, immerhin habe ich jetzt zwischendurch baden können und durfte mich befriedigen. Das Korsett hat sie nicht ganz zugeschnürt, hinten ist noch eine fingerbreite Lücke.

Sie schließt das Halsband auf, und vermisst nun noch meinen Hals und Kopf, sowie nochmals die Schultern. Was die wohl mit all den Maßen will denke ich mir, damit könnte man einen maßgeschneiderten Gummiganzanzug anfertigen und mich zur Gummisklavin machen. Für normale Kleidung sind doch meist nur ein paar Maße angegeben. Sie hat mehrere Seiten in ihrem Büchlein beschrieben

Nun zieht sie mir die Strapsstrümpfe an, einen engen Unterrock, ein elegantes Kleid und die Pumps mit den mörderisch hohen Absätzen, das war wohl vorhin offensichtlich seine Auswahl für den Abend und ich bin etwas säuerlich.

Sie packt ihre Utensilien wieder in ihre Tasche, packt aber auch das andere Korsett mit ein. Ich protestiere etwas, aber wir können uns ja nicht verständigen. Nun gehen wir ins Wohnzimmer wo er gewartet hat, beide reden kurz miteinander.
„Um das Korsett brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, das nimmt Valentina zum Reinigen mit. Ich bringe sie noch an den Wagen, damit sie wieder ins Hotel kann, und komme dann gleich zurück.“

An der Tür macht sie noch einen Knicks, als sie sich verabschiedet. Wenn ich nur irgendetwas von dem verstanden hätte was sie die ganze Zeit geplaudert hat, denke ich mir. Dann gehe ich in die Küche und schalte die Lasagne ein.
31. Der Wunderkoffer - (30) Der Italiener aus dem Kühlregal

geschrieben von ManFromThePast am 21.11.05 18:56

(30) Der Italiener aus dem Kühlregal

Ich räume die Fesseln vom Küchentisch und decke ihn ein, sogar zwei Kerzen stelle ich auf. Nach etwa zehn Minuten kommt er zurück. Endlich nimmt er mir den Knebel ab.

„Warum haben Sie die Frau zuschauen lassen? Ich habe doch gesagt, ich möchte das nicht.“
„Sie kam nicht zum zuschauen, sondern sollte Sie nur festhalten, damit Sie nicht so zappeln. Wäre es Ihnen lieber gewesen wenn Sie eine Stunde an dem Tisch gefesselt gewesen wären? Oder noch schlimmer wenn der Gürtel eine neue härtere Strafe festgesetzt hätte weil Sie während Ihrer Strafe renitent geworden sind? Damit wäre doch niemanden Geholfen gewesen.“
„Ich finde schon, dass Sie mein Vertrauen gebrochen haben, warum haben Sie mich nicht gefragt?“
„Zum Diskutieren war wirklich keine Zeit, wir haben Glück gehabt, dass der Gürtel Ihre Renitenz nicht bemerkt hat. Für die Durchführung der Strafe gibt es nur ein enges Zeitfenster. Die Frau soll lernen die Strafe ruhig zu erdulden, ist sie zu aktiv oder wird die Strafe zu lange unterbrochen, geht der Gürtel davon aus, dass die Frau weiterhin ungehorsam ist. Und die Folgen sind dann unangenehm. Deshalb hatte ich Sie auch vorher immer vorsichtshalber gefesselt.“

„Für was braucht sie all die Maße?“
„Ach Schneiderinnen, die messen lieber ein mal zuviel als ein mal zuwenig, es soll ja schließlich auch passen. Mit all den Maßen wird dann eine Schneiderpuppe bei uns eingestellt, so dass passende Kleidung für Sie vorbereitet ist, wenn wir ankommen.“
„Ist das nicht alles ein bisschen aufwendig für die paar Tage?“
„Nein, Sie wollen ja sicherlich auch mein Land sehen, und dazu müssen Sie anständig gekleidet sein. Gäste sind bei uns wie gesagt eine Seltenheit, und ich kann Sie ja nicht in fremden Sachen rumlaufen lassen, die dann wohlmöglich auch noch schlecht sitzen. Das würde dann auf mich zurückfallen, und man würde sagen ich kümmere mich nicht anständig um Sie.“
„Für mich ist doch so ein Aufwand wirklich nicht nötig.“
„Sie werden mit der gleichen Hochachtung behandelt wie jeder Gast bei uns, keine Wiederrede.“

„Aber zu einem anderen Thema: Erinnern sie sich noch was ich zum Ablauf der Strafe gesagt habe, haben Sie da nicht etwas vergessen?“
Ich denke nach.
„Danke, die Strafe habe ich ja nun hoffentlich endlich ein für alle mal hinter mir. Wie geht man bei Ihnen nur mit Frauen um? Und Sie glauben das hätte Ihre Verlobte freiwillig mitgemacht?“
„Ich habe die Regeln nicht gemacht, aber ich muss mich leider an sie halten. Glauben Sie es ist mir leicht gefallen meiner Verlobten zu erklären was sie erwartet? Aber so ist es nun mal, und ich denke es ist besser so, als wenn sie dann erst in meinem Land vor vollendete Tatsachen gestellt worden wäre. So konnte sie eine freie Entscheidung treffen. Es wäre mir allerdings lieber gewesen sie hätte es einfach offen gesagt, dann würden Sie jetzt nicht in Ihrem Gürtel stecken und das alles unfreiwillig erdulden müssen.“

Ich mache eine Dose Tomatensuppe warm. Nach dem wir diese gegessen haben ist die Lasagne durch. Ihn scheint es nicht zu stören oder nicht aufzufallen, dass ich ihn mit Fertigkost bekoche.
„Leider konnte ich nicht so richtig selber für Sie Kochen, die Zeit nach der Arbeit war einfach zu knapp. Ich musste ja erst einkaufen, und dann musste ich damit rechnen wieder für eine Stunde gefesselt zu sein. Um neun werde ich ja dann auch noch ins Bett geschickt.“
„Das macht doch überhaupt nichts, der gute Wille zählt, und das Essern war doch wirklich gut. Bei uns ist das übrigens in gewisser Weise nicht viel anders. Es ist eher unüblich, dass eine Frau extra für Ihren Mann kocht.“
„So nun kommt das Tiramisu – das ist nun wirklich selbst gemacht.“

„Sie haben mir immer noch nicht verraten, wo es eigentlich hin geht?“
„Ich sagte Ihnen doch bereits, dass ich nicht darüber reden darf. Selbst meiner Verlobten durfte ich das nicht sagen – ein Punkt über den es übrigens immer wieder Streit gab. Können Frauen nicht einfach Vertrauen haben?“
„Ich vertraue Ihnen ja, selbst obwohl Sie mich vorhin schwer enttäuscht haben. Aber was soll ich meiner Mutter sagen wo ich hin fahre? Es muss doch irgendjemand wissen wo ich stecke, falls hier etwas passiert.“
„Wenn ich Ihnen einen Ort nennen würde wo es angeblich hin geht, woher wollen Sie dann wissen, dass ich die Wahrheit sage? Sie müssen mir so oder so Vertrauen. Wenn ich irgend etwas Unlauteres im Schilde führen würde, glauben Sie nicht, es wäre dann wesentlich einfacher für mich gewesen Sie z.B. auf der Autofahrt vorgestern zu betäuben und zu entführen? Glauben Sie wenn Sie mit einem X-Beliebigen Menschen in Ihrer Wohnung sitzen, und sei es selbst Ihre beste Freundin, es ist wirklich sicher? Kann ich sicher sein das Sie nicht plötzlich das Messer, mit dem Sie die Lasagne geschnitten haben, nehmen und mir zwischen die Rippen stechen? Ich vertraue Ihnen, und alles was ich Ihnen anbieten kann ist das Sie mir vertrauen.
Falls Sie dringend erreichbar sein müssen, kann ich Ihnen zusätzlich anbieten, einen Web-eMail-Account abzufragen. Ihrer Mutter können Sie ja z.B. sagen, Sie machen eine ‚Last-Minute’ Reise und wissen noch nicht wo hin es geht. So falsch ist das ja dann nicht.“
Ich grummele etwas, aber was soll ich sagen. Ich habe wirklich keine andere Möglichkeit als ihm zu vertrauen. Aber wie soll ich ihm vertrauen wenn er mich so schwer enttäuscht wie vorhin?

„Ich muss die Köchin wirklich loben, insbesondere das Tiramisu war natürlich wirklich lecker.“
Er ist Charmant wie immer, nicht so ein Stoffel wie Sebastian.
„Danke.“
„Ich schlage vor, morgen komme ich dann wieder um 18 Uhr und bringe dann auch das gereinigte Abendkleid mit. Sie sollten schon eine Kleinigkeit gegessen haben, am besten schon Mittags. Es ist Zeit für mich aufzubrechen, kann ich jetzt noch irgendetwas für Sie tun?“
„Nichts was mir einfällt. Wo geht es eigentlich morgen hin?“
„Das ist eine Überraschung. Mögen Sie keine Überraschungen?“
„Das kommt auf die Überraschung an. Apropos Überraschungen, wie erreiche ich Sie eigentlich wenn irgendetwas passiert?“
„Oh, natürlich, hatte ich das nicht gesagt? Ich bin im ‚Capitol’ abgestiegen, dort können Sie mich jederzeit erreichen oder eine Nachricht hinterlassen, vorgestellt hatte ich mich aber? ‚Victor LeMark’?“
„Vorgestellt hatten Sie sich, vielleicht hatte ich dabei auch nur überhört in welchem Hotel Sie wohnen.“
Er verabschiedet sich und geht. Ich räume auf und wasche ab, der große Erfolg war die Aktion ja nicht. Ich muss langsam etwas unternehmen.

Gut, es ist Zeit das ich meine Mutter anrufe, sie muss ja wissen das ich weg bin.
„Kröger“
„Hier auch, Hallo Mammi.“
„Monika kleines, du hast dich aber lange nicht mehr gemeldet, wie geht es dir?“
„Nicht so gut, ich bin nicht mehr mit Sebastian zusammen.“
Erst tröstet sie mich ein bisschen, dann geht wieder die alte Leier los, in meinem Alter war sie schon verheiratet. Das kann ich grade jetzt brauchen... Manchmal denke ich mir, so alt ist meine Mutter doch gar nicht, dass sie so verknackste Ansichten hat, sie hat halt früh geheiratet. Es ist wohl der schlechte Einfluss meines Vaters, er ist neun Jahre älter als sie. Gut, keine meiner Beziehungen hat lange gehalten, das mit Sebastian war bisher die Längste. Ich dachte wirklich, dass er vielleicht der richtige ist, aber das ist ja heutzutage alles nicht mehr so einfach.
„Wenn du nicht mehr mit Sebastian zusammen bist, kommst du dann am Sonntag wieder zum Essen vorbei?“
„Nein, ich habe mir eine Woche Urlaub genommen, am Freitag will ich weg. Zum Flughafen und dann per Last-Minute irgendwo hin. Ich brauche erst mal einfach etwas Abstand.“
„Und wo soll’s hin gehen?“
„Das weiß ich doch noch nicht, mal schauen was es gibt.“
„Also Last-Minute wäre nichts für mich, da weiß man ja nicht was man einpacken soll. Ruf aber mal an, wenn du da bist.“
„Ja mache ich, oder ich schicke dir einfach eine eMail, falls ich an einem Internet-Café vorbei komme, Tschüss.“
Es geht natürlich noch eine Weile weiter, aber das ist erst mal überstanden. Noch nicht mal meiner Mutter kann ich das von dem Gürtel erzählen, und sie fragen was sie machen würde.

Gut, ich rufe Katarina an, wir hatten zwar Krach, aber Sie wird mir bestimmt helfen. Ich muss ihr ja nicht alles erzählen. Misst nur der Anrufbeantworter dran! Inzwischen ist schon wieder Bettzeit für mich, noch nicht mal zum Fernsehschauen bin ich heute gekommen denke ich mir. Und noch nicht einmal die Nachrichten habe ich gesehen. Ich werde die lästigen Schuhe los, muss aber kurz darauf wieder die lästigen Bettstiefel anlegen. Wenn das so weiter gehen würde, könnte ich bald keine richtigen Schuhe mehr anziehen, sondern nur noch welche mit hohen Absätzen. Glücklicherweise bin ich den Kram bald los, denke ich mir.

Das Schnurlose Telefon habe ich mit ins Bett genommen.
„Ja“
„Hallo Kati, hier Monika.“
„Hallo, von dir habe ich ja lange nichts mehr gehört, was macht Bastel?“
Nun muss ich ihr groß und Breit erklären, dass ich mit Bastel streit hatte und wir im Moment nicht mehr zusammen sind. Sie will vorbei kommen und mich trösten, aber ich kann sie abwimmeln – so wie ich bin kann ich sie ja schlecht empfangen.
„Du, ich habe da so einen Typen kennen gelernt, aber noch kein Wort zu den Anderen, die Sache ist noch nicht ganz spruchreif.“
„Was du hast schon einen Neuen? So schnell geht es doch sonst nicht bei dir?“
Nun will sie natürlich alles über ihn wissen. Ich erzähle alles wie er aussieht, dass er mich zu einem ganz besonderen Abendessen eingeladen hat, und dass er scheinbar Steinreich ist. Aber auch, dass er sich seltsam verhält – wie ein Prominenter oder so. Dass wir zu dem Abendessen durch einen Hintereingang gegangen sind, als ob er sich verstecken müsste, oder nicht mit mir gesehen werden will.
„Ach Männer mit Geld sind entweder alle verheiratet oder haben einen Knacks. Ich hatte da mal eine kurze Episode mit so einen Typen, der war ganz pervers, der stand auf Reitklamotten...“
Sie erzählt mir von einem, den sie mal beim Reiten kennen gelernt hatte, hatte sie mir noch nie erzählt war wohl wirklich nur eine kurze Episode. Der kam beim ‚Reiten’ nur wenn sie sich Reithosen angezogen hat, am besten noch frisch mit Stallgeruch. Er wichste sich dann an den Ledereinsätzen, nun ja jedem Tierchen sein Pläsierchen.. Ich erzähle weiter von Herrn LeMark. Von der Geschichte mit dem Gürtel, der Gerte und allem erzähle ich ihr natürlich kein Wort – kann ich das je jemanden erzählen?
„..nur ich weiß noch nicht einmal wo er her kommt, das will er mir noch nicht verraten. Ich weiß nur, dass er im ‚Capitol’ abgestiegen ist. Und er hat mich zu einem Urlaub eingeladen, schon am Freitag soll ich mitkommen. Ich weiß nicht, was würdest du machen?“
„Soso ‚Capitol’ der muss wirklich Geld haben, weißt du was da einen Nacht kostet? Wir müssen erst mal mehr über den Typen rausfinden, dann sehen wir weiter! Selbst kannst du beim Hotel ja nicht aktiv werden, um rauszufinden wo er her kommt. Aber ich habe eine Idee, lass mich mal machen. Wie heißt der Typ noch mal?“
Das war ja einfacher als ich dachte, es geht noch eine Weile weiter. Unseren Streit hat sie mit keinem Wort erwähnt, sie will mich morgen auf der Arbeit anrufen, wenn sie etwas heraus gefunden hat.
32. Der Wunderkoffer - (31) Fast ein neues Kleid

geschrieben von ManFromThePast am 23.11.05 19:09

(31) Fast ein neues Kleid

Heute musste ich wenigstens nicht mehr in diesen mörderischen Schuhen herumstöckeln, sondern durfte wieder normale Pumps tragen. Noch am Morgen ruft mich Kati an, sie hat es irgendwie geschafft und vom Hotel die Adresse von Herrn LeMark bekommen. Paris! – ich hätte es mir fast denken können. Eine Großkanzlei hat auch Vorteile, ich rufe einfach bei unserem Partner in Paris an. Mit meinem bisschen Französisch komme ich nicht weit, wir verständigen uns dann auf englisch. Die Dame dort, schaut zunächst Online im Telefonbuch nach, er existiert dort tatsächlich, sie gibt mir die Nummer. Dann fragt sie mich ob ich mehr Informationen benötige und sie eine Detektei einschalten soll. Das lass ich erst mal. Auf das, mit dem im Telefonbuch nachschauen, hätte ich natürlich auch selber kommen können und ich ärgere mich. Nun zumindest eine Spur.

Später gehe ich dann aufs Klo und nehme mein Handy mit. Privatgespräche sind bei uns unerwünscht, und eine Festnetznummer könnte er ja gegebenenfalls lokalisieren. Auch die offene Nutzung des Handys ist unerwünscht, insbesondere wenn man ständig angerufen wird. Aber auf dem Klo sieht mich ja keiner. Ich wähle die Pariser Nummer, dort ist ein Anrufbeantworter, auf Französisch eindeutig die Stimme von Herrn LeMark, das stimmt also.

Nun sitze ich wieder Zuhause und warte. Ich habe noch kurz mit Kati gesprochen, und von meinem Anruf in Paris erzählt. Wir sind noch etwas unschlüssig, zumindest sind die Angaben die er im Hotel gemacht hat wohl richtig. Sie erzählt das sie mit einem angestellten im Hotel etwas geflirtet hat, und er meinte Herr LeMark sei Franzose. Ich soll heute Abend in jedem Fall das Handy mitnehmen, sie will mich so um zehn anrufen. Wo es wohl hingeht? Hat er irgendwo einen Ball ausfindig gemacht? Pünktlich wie immer klingelt es. Wie bei unserm Abendessen ist er wieder perfekt mit einem Smoking gekleidet. Er bringt das frisch gewaschene Kleid mit, und er ist wieder nicht alleine, sondern hat die Schneiderin im Schlepptau.

„Guten Abend, wir haben wenig Zeit. Sie sollten gleich damit beginnen sich umzuziehen und zu Schminken, Valentina wird ihnen dabei behilflich sein.“
„Guten Abend. Wo geht es denn nun heute hin?“
„Das ist immer noch eine Überraschung.“
Warum lassen mich die Männer immer schmoren? Nun hätte er es aber sagen können. Früher habe ich ja Überraschungen geliebt, aber seit der unliebsamen Überraschung mit dem Gürtel bin ich doch etwas misstrauischer geworden. Wieder tippt er etwas mit der Fernbedienung.
„Damit sie sich umziehen können und nicht schon um neun im Bett sein müssen.“

Ich gehe mit der Schneiderin ins Schlafzimmer zum Unziehen. Nach dem ich meine Oberbekleidung abgelegt habe legt sie mir zu meiner Überraschung wieder das Halsband an und schließt mich auf. Damit, dass ich so schnell wieder aus dem Gürtel komme, hatte ich gar nicht gerechnet. Offensichtlich hat er mit seiner Fernbedienung mehr Kontrolle als er zugibt, OK ich hatte nicht gefragt. Aus ihrem mitgebrachten Koffer zaubert sie eine Badehaube. Wieder ist im Bad das Wasser schon am laufen, aber als ich mich diesmal wieder streicheln will zieht sie schnell meine Hand weg und schüttelt den Kopf. Nicht mal ein klein wenig Spaß gönnt sie mir. Sie hat es auch offensichtlich sehr eilig, ich werde schnell abgeschrubbt statt wie gestern sanft gestreichelt, dann abgerubbelt und schon geht’s wieder ins Schlafzimmer.

Eine weitere Überraschung: aus ihrem Koffer zaubert sie eine Silikonbrusthebe und legt sie mir unter die Brüste. Sie ist wieder am Quasseln, das scheint wohl ihre Angewohnheit zu sein. Ich ahne aber was sie mir erzählt, ‚Frau darf auch mal ein bisschen Mogeln wenn sie einen Mann erobern will’. Dann holt sie ein Unterhemd hervor, das eigentlich nur ein Schlauch ist und zieht es mir über. Auch das Korsett, das sie gestern zum Reinigen mitgenommen hat, nimmt sie aus ihrem Koffer und legt es mir um. So kurz war also Heute mein freier Atem, und sie ist schon dabei mich fleißig zu schnüren. Immer wieder macht sie kleine Pausen (nicht mit dem Reden) und zieht das Unterhemd glatt.

Für das Schnüren braucht sie heute länger als Gestern, sie macht zwischendrin zwei längere Pausen in denen ich mich auf das Bett legen soll. Als sie mit der Arbeit fertig ist komme ich mir enger geschnürt vor als sonst. Aber das liegt wohl an den Brusteinlagen, die mir jetzt noch prominentere Brüste schaffen, als nur der Push-Up Effekt des Korsetts. Hinten ist im Spiegel, wie gestern auch, noch ein Spalt zu sehen, sonst hatte ich das Korsett immer ganz geschlossen.

Sie hilft mir beim Anziehen der Strümpfe. Nun reicht sie mir wieder in den Gürtel, ich ziehen ihn lieber selbst an, KLICK. Sie nimmt mir das Halsband ab. Und heute durfte ich mich noch nicht mal befriedigen denke ich. Dann fällt mir ein, vermutlich hat er heute nicht den Chip ausgeschaltet, der meine Erregung kontrolliert. So hat sie mich wohl vorhin vor Schmerzen bewahrt, als sie meine Hand so vehement zurückgezogen hat. Wer hat sich nur dieses System ausgedacht um Frauen so gemein zu unterdrücken? Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur eine einzige Frau so etwas freiwillig anzieht. Wenn das bei meinem ‚Prinzen’ die Voraussetzung für eine Heirat ist, kann er sich abschminken, dass er jemals eine Frau abbekommt.

Das sich irgendetwas an dem Kleid verändert hatte, habe ich schon vorhin gesehen, aber mir in der Eile nicht genau angeschaut. Beim Anziehen sehe ich es ist fast ein neues Kleid. Sie hat die Schulterpartie völlig verändert. Statt der kurzen Ärmel ist es jetzt oben mit einem breiten Band eingefasst, der über meine Schultern geht und der mit mehren Schleifen besetzt ist. Das Kleid lässt sich nicht schließen, sie muss es enger gemacht haben. In der Tat hatte es beim letzten Tragen etwas Luft und saß nicht so gut. Sie zieht mir das Kleid wieder aus und schnürt mich noch etwas enger. Jetzt lässt sich das Kleid schließen und sitzt wie angegossen. Und noch eine Veränderung: um die Taille liegt ein Band das sie hinten gebunden hat - auf meinem Po befindet sich jetzt eine große Schleife.

Sie macht mir das Haar. Dazu dreht sie es jeweils seitlich ein und arbeitet dabei ein Band in der gleichen Farbe wie um meine Taille ein. Dann nimmt sie beide Bänder und bindet sie mir hinten mit einer Schleife zusammen, den Rest lässt sie offen fallen, schlicht aber schön. Schade, dass ich nicht beim Frisör war, dazu hatte ich leider keine Zeit. Überhaupt war ich, seit ich in dem Gürtel stecke, nicht mehr beim Frisör – die Spitzen könnten mal wieder geschnitten werden. Nun werde ich geschminkt, wobei sie mich bis in den Ausschnitt schminkt. Alles sehr weich und dezent. Auch ein neues paar Handschuhe hat sie in ihrem Koffer, diesmal gehen sie weit über meinen Ellbogen fast bis an meine Schulter. Nun noch der Schmuck und die Schuhe, und ich bin fertig hergerichtet für den Abend.

„Sie sehen wirklich bezaubernd aus“, sagt er als wir ins Wohnzimmer kommen.
„Es ist ja ein schönes Kleid, aber ich weis nicht, diese Schleife auf dem Po?“
„Meine Idee, ich dachte den sollte man etwas dekorieren, nach dem er die letzten Tage gezüchtigt wurde. Sie müssen nur die Bänder beim Setzen beiseite nehmen.“
Na toll, er verspottet mich auch noch. Frau Achmatova sagt etwas zu ihm und sie diskutieren kurz, er lächelt.
„Valentina hat Ihnen Komplimente gemacht. Sie sagte Sie seien die ganze Zeit brav gewesen und würden sich leicht wie Butter (sagt man das bei Ihnen?) schnüren lassen.“
Na ja, ‚brav’ war ich ja nur, weil sie mich daran gehindert hat ‚nicht brav’ zu sein.

Er schaut auf seine Uhr und sagt: „Wir sind gut in der Zeit, müssen aber langsam aufbrechen.“
Also gehen wir. Ich packe noch das Handy in eine schwarze Handtasche, die leider nicht sehr gut zu dem Kleid passt. Meine Handtaschenkollektion ist ohnehin bescheiden und das ist die eleganteste. Unten wartet bereits die Limousine. Wir fahren in die Tiefgarage eines Hotels. Wieder ein Abendessen, oder doch ein Ball?
„Ich muss noch schnell Valentina auf ihr Zimmer bringen.“
Er und Frau Achmatova steigen aus, ‚findet sie das nicht alleine?’ denke ich mir. Kurze Zeit später kommt er zurück und weiter geht es.
33. Der Wunderkoffer - (32) Ein Opernabend

geschrieben von ManFromThePast am 25.11.05 21:44

(32) Ein Opernabend

Nach einiger Fahrt landen wir wieder in einer Tiefgarage, dort werden wir von einem Herren empfangen. Er führt uns durch einen Gang zu einem Fahrstuhl, oben angekommen geht es weiter durch einige Gänge. Zum Teil herrscht rege Betriebsamkeit, wir sind offensichtlich in einem Theater gelandet. Ich höre es drei mal klingeln. Wir werden durch eine Tür in einen kleinen Gang gebracht. Und durch noch eine Tür, in einem Raum mit vier Stühlen und einem Vorhang, aha eine Loge. Der Mann schiebt den Vorhang noch zur Seite, dann verabschiedet er sich.

Die Musiker stimmen ihre Instrumente.

„Sie sollten jetzt Ihr Handy ausschalten, es wäre peinlich wenn es während der Vorstellung klingeln würde.“
Ich schalte mein Handy aus, und stecke es zurück in meine Handtasche. Schade das keine passende Handtasche bei dem Kleid dabei war.
„Ich hoffe Sie mögen Opern?“
„Ich weiß nicht, ich war noch nie in einer.“
„Oh, wie schade, wo Sie doch ein Opernhaus in der Stadt haben, dann ist das also Ihre Erste. Heute Abend gibt es ‚Die Entführung aus dem Serail’. Ein Singspiel von Wolfgang Amadeus Mozart, sicherlich nicht das Schlechteste zum Anfang.“

Im Saal beginnt man zu Applaudieren auch mein Begleiter klatscht. Unten im Scheinwerferlicht verbeugt sich der Dirigent, er dreht sich zu den Musikern hebt den Taktstock und die Musik fängt an zu Spielen. Nach einiger Zeit öffnet sich der Vorhang und das Stück beginnt...

Es ist Pause, und ich kann mir das Publikum anschauen. Ich bin in meinem Abendkleid und vor allem mit den Handschuhen hoffnungslos Overdressed. Irgendwie ist es schon gut, dass wir etwas abgeschirmt sind. In dem kleinen Gang vor unserer Loge steht ein Tischchen mit einer Platte belegter Schnittchen, einer Flasche Champagner in einem Sektkühler und daneben zwei Gläser. Er schenkt uns ein, und reicht mir ein Glas.

„Und wie gefällt Ihnen Ihre erste Oper bisher?“
„Sehr schön, die singen ja sogar auf Deutsch, und man kann alles verstehen. Ich dachte Opern sind immer Italienisch.“
Er lächelt.
„Nein Opern sind in vielen Sprachen geschrieben worden.“
„Und wie gefällt es Ihnen?“
„Die Musik ist fantastisch, aber die Inszenierung kann man sich einfach nicht anschauen. Ich mag diese ‚Modernisierungen’ nicht, denn man muss ein Kunstwerk immer in seiner Zeit sehen. Man übermalt ja auch nicht einfach die ‚Mona Lisa’ mit kurzen Haaren und ‚Bauchfrei’, nur weil sich der Geschmack der Zeit geändert hat. Bassa Selim ist nicht Osama bin Laden, sein Landhaus ist kein Terroristencamp. Der Regisseur hat nur auf den billigen Effekt gesetzt und das Stück nicht verstanden. Am besten ist man macht einfach die Augen zu und lauscht nur der Musik.“
Er scheint etwas sauer zu sein.
„Was ist eigentlich die Bastonade?“
Er lächelte.
„Oh, das müssten Sie eigentlich wissen. Es ist eine Bezeichnung für die Prügelstrafe, im orientalischen Raum allerdings meist auf die Fußsolen ausgeführt. Das wäre das richtige für schlechte Regisseure.“

Weiter geht es mit dem zweiten Akt, dann kommt die zweite Pause.

„Typisch Männer, können nicht glauben, dass ihnen die Frauen treu sind. Dabei hätte doch Constanze allen Grund dem Druck von diesem Bassa nachzugeben. Welche Perspektive hat sie denn sonst? Sie muss ja damit rechnen den Rest ihres Lebens im Harem zu verbringen, und so ganz ohne Sex? Und der Mann scheint ja wirklich etwas von der Liebe zu verstehen. Trotzdem ist sie ihrem Geliebten treu. Und diese Sklavenaufseher ist ein Typ, nein. Der glaubt mit seiner Sklavin alles machen zu können, aber die zeigt ihm die Krallen, richtig so!“, sage ich.
„Nun vielleicht sind die Männer ja in dieser Hinsicht das schwächere Geschlecht. Constanze war treu, war es auch Belmonte? Und Pedrillo hat er nur seine Blonde oder schaut er jedem Haremmädchen hinterher? Nun was würden Sie machen wenn Sie von Piraten geraubt würden und in die Sklaverei verkauft. Würden Sie sich fügen oder eher sterben?“
„Aber es gibt doch keine Piraten mehr und auch keine Sklaverei.“
„Täuschen Sie sich nicht, beides gibt es heute noch, allerdings nicht romantisch verbrämt, sondern sehr hart für die Sklaven und die Opfer der Piraten.“

„Sind Sie ein Sklavenhändler?“
Verdammt wie konnte mir das herausrutschen. Er lacht laut.
„Nein, wie kommen Sie darauf? Weil Sie sich im Hochzeitsgürtel eingeschlossen haben? Aber wenn ich vor hundert Jahren gelebt hätte wäre ich vielleicht ein Werber auf Frauenfang!“
Er grinst mich böse an, dann macht er ein ernstes Gesicht.
„Früher gab es in meinem Land viel zuwenig Frauen, und folgerichtig Leute die Frauen heranschafften. In der Regel wurden sie mit Eheschließungsverträgen und einen großen Brautgeld ihren Eltern förmlich abgekauft. Aus dieser Zeit stammt übrigens auch unsere Tradition mit dem Gürtel für Frauen, so hat alles seine Ursprünge. Die Mütter steckten dabei ihre Töchter in das vom Werber mitgebrachte Korsett und einen Keuschheitsgürtel, so dass sie die Reise ‚unberührt’ überstehen konnten – es waren halt andere Zeiten. Dabei wurde dann manchmal auch nicht gerade zimperlich mit den jungen Frauen umgegangen, um sie gefügig zu machen. Heute haben wir wesentlich mehr Frauen als Männer in unserm Land, und Werber gibt es nicht mehr. Sie brauchen also keine Angst zu haben versklavt zu werden. Ihnen wird der Chip entfernt und Sie kommen zurück nach Hause, mein Ehrenwort.“

Nun wenn ich schon mal dumme Fragen stelle dann richtig.
„Aber Sie müssen sehr reich sein, von was Leben Sie? Sie sagten Sie seien so eine Art Student. Aber das alles - der Fahrer, die Schneiderin, die Kleidung im dem Koffer, der Schmuck den ich trage, alles was sie für mich machen, das kostet viel Geld. Ganz zu schweigen von dem Gürtel und der Technik, die in ihm steckt. Ich habe mit verschiedenen Herstellern von Keuschheitsgürteln gesprochen. Die Antworten lagen zwischen ‚glaube ich nicht, das ist nur ein Märchen, das sie mir da erzählen’ und ‚ist theoretisch möglich, aber niemand würde sich das leisten können.’ Und Sie können es sich leisten um Ihre künftige Frau da rein zu stecken.“
„Auch wenn es für Sie so scheint, ich habe kein persönliches Vermögen. Aber mir stehen, wie jedem anderem in meinem Land, alle die Ressourcen zur Verfügung die ich wirklich brauche. Das ist in meinem Heimatland anders als in Ihrem Land. Uns ist ein Fehler mit dem Gürtel passiert, das tut mir leid, das hätte nie passieren dürfen. Es ist nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich Sie nicht gefunden hätte. Wir versuchen alles damit die Zeit, die Sie noch unfreiwillig in dem Gürtel verbringen müssen, Ihnen so angenehm wie möglich wird. Daher stehen mir auch alle Mittel zur Verfügung, die dazu nötig sind. Ich bin nicht reich, aber mein Land ist in Ihrem Sinne durchaus vermögend. Das ist aber ehr unbedeutend für uns, wichtiger ist uns ein Reichtum des Einzelnen an Wissen und Fähigkeiten, der unser Land als ganzes voranbringt.“
„Von so einem Land habe ich noch nie etwas gehört. Es muss schon ein seltsames Land sein, aus dem Sie kommen, das klingt irgendwie nach Kommunismus? Aber kommunistische Länder gibt es ja fast nicht mehr. Und ich dachte Sie seien Franzose?“
„Wenige Menschen haben von meinem Land jemals etwas gehört, und so soll es bleiben. Sie haben die seltene Ehre es besuchen zu dürfen. Aber wir hoffen, dass Sie danach nicht mit andern Menschen über mein Land reden, und es damit wie wir vor falscher Neugier schützen werden. Mit dem Kommunismus, den Sie vielleicht noch erlebt haben, hat es nicht viel zu tun. Auch wenn mein Land ähnliche Wurzeln im Frühkapitalismus hat. Aber ich habe Ihnen eigentlich schon viel mehr erzählt, als ich Ihnen hier sagen darf, doch ich vertraue Ihnen.“

Es klingelt und unser Gespräch wird vom dritten Akt beendet.
34. Der Wunderkoffer - (33) Noch ein kleiner Imbiss

geschrieben von ManFromThePast am 27.11.05 19:32

(33) Noch ein kleiner Imbiss

Die Oper endet mit tosendem Applaus. Das hätte ich nicht gedacht, dass die ‚Entführung’ misslingt und dass dieser Diener so ein Hasenfuss ist. Die Helden in diesem Stück sind ganz klar die Frauen. Und natürlich auch der Bassa – ist er nicht eigentlich ein böser Sklavenhalter, der einen Harem hat? Aber am Schluss ist er der menschlichste Mensch, der verzeiht obwohl ihm viel böses wiederfahren ist. Der die Frau die er liebt frei lässt, weil sie einen anderen mehr liebt. Eigentlich ein Mann zum verlieben, wie meinen Prinzen.

„So, nun habe ich noch einen kleinen Imbiss geplant“, sagt er als wir wieder im Wagen sitzen.
„Eigentlich habe ich keinen Hunger, Sie wissen ja so ein Korsett wirkt auch als Appetitzügler.“
„Ich hoffe Valentina hat Sie heute nicht zu eng geschnürt, geht es?“
Oh, er hat meinen Busen wohl doch bemerkt. Ich kann ihm aber jetzt schlecht etwas von der Einlage erzählen die mir die Frau unter den Busen geschoben hat.
„Ach an das Korsett habe ich mich eigentlich schon gewöhnt, manchmal vergesse ich fasst, dass ich eins anhabe. Gut heute habe ich es irgendwie mehr gespürt als sonst, aber es ging, machen Sie sich keine Sorgen.“

Unsere Fahrt endet zu meiner Überraschung tatsächlich bei einer Pommesbude mit angebautem Zelt. Das ist einigermaßen ein Kontrast zur Oper, und ich sehe ihn mit fragendem Blick an.
„Nun, bei uns gibt es keine Pommesbuden. Und morgen geht es dann ja wieder zurück in meine Heimat. Zur Feier des Tages haben Sie die freie Wahl.“
„Ich nehme Pommes, eine Currywurst und eine Cola.“
„Für mich das gleiche.“, grinst er.
Und selbst der Fahrer ist diesmal mit von der Partie, er stellt sich an den Nebentisch.

Das muss ein Anblick sein! Wir stehen an einem Tisch bei einer Imbissbude, er im Smoking, ich im Abendkleid, etwas verrückt ist er schon. Dann macht der Fahrer auch noch ein Bild von uns beiden.
„Meinen Sie nicht, wir sind etwas unpassend angezogen?“
„Wieso? – das ist die beste Pommesbude in der Stadt.“
„Ich meine insgesamt, ich habe mich in dem Abendkleid heute Abend etwas overdressed gefühlt.“
„Unsere Kleidung war angemessen, man sollte seine eigenen Standards nicht aufgeben, nur um sich einer seichten Mittelmäßigkeit anzupassen. Im Gegenteil man muss die Standards puschen, wenn man nicht will, dass diese Welt in Mittelmäßigkeit versinkt. OK jetzt werden Sie sagen ‚aber Aristoteles hat gesagt’.“
„Wer ist Aristoteles?“
„Oh, nur so ein Philosoph. Ich hoffe es hat Ihnen heute trotzdem gefallen?“
„Natürlich, eine tolle Oper, und das Kleid ist ein Traum.“

„Wie funktioniert es eigentlich mit dem Chip, am Anfang war Sex kein Problem, und nun darf ich mich noch nicht mal streicheln.“
„Der Chip misst Ihre Erregung. Wenn die Erregung ein bestimmtes Level überschreitet werden Sie bestraft, wenn das nicht freigegeben wurde. Und vor dem Sex oder wenn Sie belohnt werden sollen, teilt der Mann es dem Gürtel mit und dieser lässt dann den Chip Sie für einige Zeit freigeben. Wenn Sie am Anfang Sex haben konnten war der Chip vermutlich noch nicht Implantiert. Das passiert erst nach einer Woche, so lange hat die Frau Zeit sich zu entscheiden, danach wird sie mit dem Gürtel ‚verheiratet’, wie wir es nennen, dann gibt es eigentlich kein zurück mehr.“

„Sie meinen wäre ich eher auf die Idee gekommen wie ich mich befreien kann, statt Sex zu haben, wäre ich erfolgreich gewesen?“
„Ja, das wäre problemlos möglich gewesen, dann hätte ich den Gürtel und alles andere einfach mitnehmen können. Und Ihnen währen die Unannehmlichkeiten mit dem Chip erspart geblieben. Ich hoffe der Sex hat wenigstens Spaß gemacht?“
„Na ja, Bastel ist nicht, ich meine war nicht, der große Liebhaber. Und wie ist der Chip überhaupt in mich gekommen?“
„Wie soll er in Sie gekommen sein? Er war in der Sonde die Sie in sich tragen, diese öffnet sich und der Chip wird implantiert. Wie das genau vor sich geht hat man uns nicht erklärt. Aber wie haben Sie sich eigentlich befreit?“
„Das war ganz einfach, ich habe das Halsband um mein Bein statt um meinen Hals gelegt und es dann abgestreift, als der Gürtel ab war.“
„Das war wirklich eine pfiffige Idee. Frauen sollte man nicht alleine lassen, sonst kommen sie auf die besten Ideen.“
„Ja, zum Beispiel sich nicht mehr unterdrücken zu lassen.“
„Ja richtig, zum Beispiel auf diese Idee. Das sie etwas, das sie für eine vermeintliche Unterdrückung halten abschaffen, zu wollen, aber nachher stehen sie vor einem Scherbenhaufen, weil sie die Konsequenzen vorher nicht bedacht haben.“
„Wie meinen Sie das, sie finden es gut, dass man Frauen unterdrückt?“
„Ich sagte vermeintliche Unterdrückung, aber das führt jetzt zu nichts. Ich diskutiere gerne mit Ihnen darüber, aber nicht mehr heute, wir haben morgen eine lange Reise vor uns.“

Er bringt mich nach Hause, dann tippt er etwas auf seiner Fernbedienung.
„So, Morgen haben Sie die freie Wahl, was Sie aus dem Koffer anziehen wollen.“
„Es geht also doch, das habe ich mir schon gedacht! Und öffnen kann man das Teil auch nach belieben?“
„Das mit der Kleidung, es geht nur einmal die Woche. Und man kann die Abendkleidung ändern, aber auch das ist Quotiert. Den Gürtel öffnen? Ja das geht, aber nur mit dem richtigen Entsperrungscode und dann nur von der dazugehörigen Person. Ihr Freund hätte den Gürtel z.B. also nicht öffnen können.“

„Was kann denn der Gürtel noch alles?“
„Sie kontrollieren, Ihre Körperfunktionen überwachen, Sie bestrafen oder belohnen, Ihnen das Tragen angenehmer oder unangenehmer machen, Stoffe an Ihre Schleimhaut abgeben und so zum Beispiel ‚die Pille’ ersetzen, Strafen überwachen, und nicht zuletzt Sie Keusch halten. Ich hoffe mir ist auf die schnelle alles eingefallen, ich wurde ja geschult meine Verlobte aufzuklären. Warum haben Sie nicht früher gefragt?“
„Und DAS haben Sie alles Ihrer Verlobten erzählt?“
„Natürlich, sie musste ja wissen was auf sie zu kommt, und das wollen.“
„Ich kann ihnen versichern DAS will keine Frau, wenn Sie weiter mit dem Ding rumlaufen und Frauen da rein stecken wollen, werden Sie nie ‚die Richtige’ finden.“
„Wenn eine Frau richtig liebt...“
„Unsinn!“
„Aber jedes Jahr gibt es drei bis vier Frauen, hier im Ausland, die für ihren Mann den Gürtel freiwillig anziehen und dann mit ihrem Mann mit in mein Land kommen.“
„Dann hat man sie entweder gekauft, belogen, oder sie sind einfach verrückt. Keine normale Frau macht so etwas mit, Basta!“
„Gut die neuen Gürtel gibt es seit vielleicht zehn Jahren, die Sache mit dem Chip wurde meines Wissens vor vier Jahren eingeführt. Früher war es nur ein einfacher Gürtel aus Metall ohne all die Funktionen. Es ist sicherlich nicht einfacher geworden, für die Frauen, sich für den Gürtel zu entscheiden, aber es passiert. Bei uns werden Sie Frauen kennen lernen, die sich entschieden haben mit ihrem Verlobten mitzugehen, die können Sie ja dann befragen was sie bewogen hat
Ach ja, das habe ich vergessen. Er hat noch diese Mobilfunkfunktion mit der wir Sie finden konnten – aber das war wohl stark umstritten wegen der Funkwellen, und wird nur aktiv wenn der Gürtel nicht an Ihrem Körper ist. Glücklicherweise ist diese Funktion nicht weggefallen, sonst hätten wir Sie wohl nie finden können. Wir hatten die Suche nach dem Gürtel eigentlich schon aufgegeben, als plötzlich die Signale kamen.“

„Kann ich heute sonst noch etwas für Sie tun bevor ich gehe?“
„Nein, inzwischen bin ich auch wirklich müde, ich bin das späte Schlafengehen auch durch den Gürtel nicht mehr gewohnt.“
„Bis wann Arbeiten Sie morgen?“
„Bis halb vier. Ich habe 38,5 Stunden Woche.“
„Gut ich komme dann um vier und hole Sie ab, reicht das für Sie?“
„Ja gut, dann bis morgen.“

Der Anrufbeantworter blinkt, Kati hat zwei mal angerufen, was denn los sei. Verdammt das habe ich völlig vergessen, ich schalte mein Handy sofort wieder ein. Auch hier hat sie mehrere Nachrichten hinterlassen. Ich rufe sie noch schnell an, klingele sie wohl aus dem Bett und beruhige sie – etwas angesäuert ist sie schon. Dann erzähle ich ihr noch ein bisschen von dem Abend, das ich in der Oper war und das Handy ausschallten musste. Sie findet, dass er sicherlich irgendeinen Spleen hat, er aber doch sympathisch und harmlos ist. Er sei vielleicht einfach nur zu reich, das steigt halt irgendwann in den Kopf. Ich soll einfach genießen, dass ich mal einen reichen Verehrer habe, da fällt sicher etwas ab, selbst wenn es nur eine kurze Episode ist.

Ich hätte ihr sofort am Anfang die Wahrheit sagen sollen. Für sie ist es nach meiner Beschreibung nur ein schnuckeliger reicher Typ, der mich ständig einlädt, sogar extra eine Schneiderin engagiert hat und halt immer etwas Geheimnisvoll tut. Von dem Gürtel und den Schlägen und dem seltsamen Land und allem weiß sie nichts. Folglich kann sie mir auch keinen vernünftigeren Rat geben, und ich bin nach wie vor auf mich alleine gestellt. Jetzt kann ich ihr auch nicht mehr die Wahrheit sagen, ich muss mich bis morgen um vier selbst entscheiden. Wir vereinbaren, dass ich während meiner Reise mit ihr in Kontakt trete und sie Alarm schlägt wenn ich mich nicht melde, zumindest eine Adresse von ihm hat sie ja im Zweifelsfall als ersten Anhaltspunkt.

Erschöpft kleide ich mich aus, und falle fasst ins Bett, beinah hätte ich die Bettstiefel vergessen so müde bin ich. Wo ist eigentlich der Schlüssel zu dem Gürtel geblieben? Verflixt den muss die Frau eingesteckt und mitgenommen haben.
35. Der Wunderkoffer - (34) Die Abreise

geschrieben von ManFromThePast am 29.11.05 17:58

(34) Die Abreise

Am Morgen habe ich versucht die Einlagen unter meinem Busen zu entfernen – kein drankommen. So muss ich mit ausgepolstertem Busen zur Arbeit. Ich habe mich dann für eine einfache Bluse entschieden und den Lederrock. Die Bluse spannt, der Rock sitzt viel zu locker, es ist schrecklich. Also habe ich ein Kleid angezogen und einen Gürtel drüber – heute habe ich noch eine Taille und die will ich noch mal Zeigen. Auf der Arbeit haben dann meine Kolleginnen natürlich getuschelt, und die Kollegen fast Unfälle gebaut, als sie meinen Busen gesehen haben. Nun ihr habt heute den Spaß zum letzten mal! Nach meinem Urlaub ist es aus mit der sexy Figur, und ich kann endlich wieder Hosen anziehen.

In der Mittagspause habe ich etwas im Textbuch der Oper, das im Programmheft abgedruckt war, herumgelesen.

‚Wer ein Liebchen hat gefunden,
die es treu und redlich meint,
lohn’ es ihr durch tausend Küsse,
mach’ ihr all das Leben süße,
sei ihr Tröster, sei ihr Freund.

Doch sie treu sich zu erhalten,
schließ’ er Liebchen sorglich ein:
denn die losen Dinger haschen
jeden Schmetterling und naschen
gar zu gern vom fremden Wein.

Sonderlich beim Mondenscheine,
Freunde, nehmt sie wohl in acht!
Oft lauscht da ein junges Herrchen,
kirrt und lockt das kleine Närrchen,
und dann Treue, gute Nacht.’

Na wenn die Oper nicht wirklich passend war was dann? Aber der Aufpasser Osmin ist auch wirklich ein schlimmer Typ. Ich hoffe mal mein ‚Prinz’ ist wirklich kein ‚Sklavenhändler’. Denn ich gebe mich nachher voll in seine schönen Hände, aber bin ich nicht eigentlich schon darin gefangen? Soll ich wirklich mit? Aber was soll ich sonst machen? Ich habe ja noch Zeit, ich kann mich bis um vier noch entscheiden.

Ich eile mich nach Hause zu kommen. Er sitzt im dem Café, wo wir uns zuerst gesehen haben.
„Eigentlich würde ich Sie gerne zu einem Kaffee einladen, aber wir müssen uns etwas Sputen.“
„Das macht doch nichts. Wo geht es eigentlich hin?“
Er lacht, „Sie versuchen es wohl immer wieder?“
Er zahlt und wir gehen gemeinsam in meine Wohnung.

„Soll ich ihnen beim Packen helfen?“
„Ich habe heute Morgen schon einen Koffer mit Urlaubskleidung gepackt.“
„Oh, das ist eigentlich nicht nötig, bei uns bekommen Sie ja alles was Sie brauchen gestellt, nur für die Rückreise sollten Sie etwas einpacken, aber egal. Wir müssen allerdings die beiden Koffer packen und mitnehmen, selbstverständlich werden Sie für den Inhalt entschädigt.“
Schade denke ich mir, vorbei ist es mit den schönen Sachen, insbesondere dem Abendkleid und dem Schmuck. Aber protestieren will ich jetzt nicht. Wir packen, also alles wieder in die Koffer.
„Haben Sie alles eingepackt was Sie privat brauchen? Nehmen Sie z.B. regelmäßig Medikamente ein?“
„Ich nehme nur die Pille.“
„Die sollten Sie dann einpacken, wann müssen Sie die immer nehmen?“
„Ich nehme sie immer morgens, warum wollen Sie das wissen?“
„Ich kenne mich damit nicht aus, muss aber auch ein bisschen planen können. Gibt es sonst etwas das sie regelmäßig benötigen, z.B. Spielen Sie ein Instrument, muss ich dafür Instrumentalunterricht organisieren. Oder trainieren Sie irgendeine Sportart für die Sie regelmäßige Übung brauchen? Wir wollen ja nicht das Sie bei uns aus dem Takt kommen.“
„Nein ich spiele kein Instrument. Sport? Ja, bevor ich in dem Gürtel ‚steckengeblieben’ bin, habe ich jeden Tag meine Runden als Joggerin gedreht, aber das ist ja seit Wochen aus.“

„Gut, es ist Zeit aufzubrechen.“
„Was ist, wenn ich nicht mitkomme?“
„Dann bleiben Sie hier, es ist Ihre Entscheidung.“, er schaut auf seine Uhr, „Wenn Sie mitkommen wollen müssen wir nun gehen.“
„Und was wird aus mir wenn ich nicht mitkomme?“
„Das weiß ich nicht, das ist dann Ihr Problem. Alle Hilfe die ich Ihnen anbieten kann ist jetzt mit mir mitzukommen und sich den Chip bei uns entfernen zu lassen. Wenn Sie diese Hilfe nicht wollen sind Sie nun auf sich gestellt.“
„Wie könnte ich Sie erreichen wenn ich mehr Bedenkzeit benötige?“
„Überhaupt nicht, ist das Ihnen nicht klar? Ich schlage vor ich trage erst mal den großen Koffer runter, und Sie entscheiden sich bis ich zurück bin.“

Er trägt erst den großen Koffer in den Wagen. Dann holt er mich ab.
„Und wie haben Sie sich entschieden?“
„Ich komme mit, ich habe ja wohl keine andere Wahl.“
Er schüttelt den Kopf.
„Das darf ich keinem bei uns erzählen, was denken Sie was für einen Aufwand wir getrieben haben um Ihnen zu helfen? Gut, kommen Sie.“
Er nimmt die anderen Koffer, ich schließe ab und ich gehe mit ihm herunter und zum Wagen.

Im Wagen denke ich dann ‚Herd aus? Wasserhahn zu? Licht aus? Tür abgeschlossen? hab ich nichts vergessen?’ Wir fahren los. Ich bin ziemlich Müde, war doch etwas lang der gestrige Tag.
Dann fällt mir ein: „Wir müssen zurück, ich habe meinen Reisepass vergessen, brauche ich keinen Reisepass?“
„Nein haben Sie keine Angst, das ist nicht notwendig, wir machen das schon.“
Ich schlafe in seinen Armen ein.

- Ende des ersten Kapitels -
36. Der Wunderkoffer - Intermedium I

geschrieben von ManFromThePast am 02.05.06 01:46

Intermedium I

Es klingelt, unten steht Bastel mit seiner neuen Freundin und kommt herauf. Seine Freundin ist ein wahres Busenwunder.
„Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht für dich“, sagt Bastel. „Zuerst die Gute: wir haben den Eigentümer des Gürtels gefunden, er hat uns einen üppigen Finderlohn gezahlt, ist das nicht Toll?“
Ich küsse Bastel, seine Freundin lacht Laut.
„Und nun die Schlechte: der Mann mit dem Gürtel hat gesagt alles was in dem Gürtel steckt gehört ihm nun auch. Wir haben aber noch einen guten Preis für dich bekommen, und gleich in neue Titten investiert.“
Er gibt mir ein Fläschchen mit einer giftgrünen Flüssigkeit: „Hier Trink!“
Ich schüttele den Kopf, er tippt etwas auf der Fernbedienung, wellen von Schmerz wogen durch meinen Schritt.
„Sklaven haben zu gehorchen, Trink!“
Ich gehorche und trinke die Flüssigkeit aus, mir wird schwindelig.
„Nun bist du willenlos, zieh dich aus!“
Ich will etwas sagen, doch ich kann nicht sprechen. Ich lasse alle Hüllen fallen, Sebastian schließt mir das Halsband mit einer Kette um den Hals, seine Freundin lacht wieder.
„Komm mit.“
An der Kette führt er mich nun nackt herunter zu seinem Wagen. Die Nachbarn schauen, aber als ich sie hilfesuchend anblicke drehen sie sich einfach weg. Im Wagen muss ich nun in einen Hundetransportbehälter steigen, nun gibt er mir eine leuchtend blaue Flüssigkeit.
„Trink!“
Ich trinke sie aus und schlafe ein.

Von Schmerzen in meinem Schritt werde ich geweckt. Ich sitze in einem kleinen Käfig und kann gegenüber auf eine Front mit weiteren Käfigen blicken. Nebeneinander, übereinander, in den meisten der kleinen Käfigen sitzt jeweils eine Frau, in einigen sind Männer eingesperrt. Ein Transporter kommt vor meinen Käfig gefahren. Ein Mann öffnet die Käfigtür.
„Heraus faules Sklavenluder!“
Er zehrt mich an der Kette aus meinem Käfig in den Transporter, darin befinden sich noch einige weitere nackte Frauen. Meine Kette wird am Halsband einer anderen Frau befestigt und wir fahren los.

Wie eine Perlenkette werden wir aus dem Wagen gezehrt.
„So das ist der letzte Teil der Lieferung, lauter hübsche Blümchen“ höre ich einen Mann sagen der an einem Tisch sitzt.
Nun wird jeweils eine Frau von ihrem Halsband und Keuschheitsgürtel befreit, genau gemustert und abgeführt. Seltsamerweise bin ich die einzige die ein Korsett trägt. Ewigkeiten später bin ich als letzte an der Reihe.
„Na da ist ja auch unser süßes zweites Bienchen.“
Man entfernt das Halsband, und ich werde endlich von dem Keuschheitsgürtel befreit. Der Mann greift mir in den Schritt, reibt leicht, ich muss leise Stöhnen.
„Schon schön Geil, die wird gut fliegen lernen.“
Ich werde abgeführt.

Mein Korsett wird aufgeschnürt, endlich wieder frei Atmen. Ich soll mich baden, zwei Frauen, die in dem Zimmer angekettet sind, helfen mir dabei und trocknen mich ab. Ich werde in einem Raum voller Technik geführt. Die Freiheit meiner Taille währt nicht lange, ich muss mich auf einen Tisch legen, ein Korsett wird mir angelegt. Die Schnüre werden an der Seite über Rollen geführt. Das Korsett wird nun enger und enger, es schmerzt, ich bekomme keine Luft mehr. Endlich wird es nicht mehr enger, ein Mann prüft das Korsett.
„Passt! Ist doch noch eine hübsche Wespentaille geworden.“
Er schneidet die Schnüre durch, und sie verschwinden mit einem Zischen ohne dass sich mein Korsett lockert.

„So nun die Schale.“ Ich werde zu einem anderen Tisch getragen, mit einer art anatomischer Halbschale für den Rumpf. Ich muss meine Arme in zwei Löcher stecken, unten für die Hände ist es ziemlich eng. Eine zweite Halbschale wird aufgesetzt. In die Schalen fließt eine warme Masse und füllt den Zwischenraum zu meiner Haut vollständig aus. Über meine Beine werden Strümpfe gestreift, und ich bekomme High-Heels mit extremen Absatz angezogen. Nach einiger Zeit werde ich hochgehoben und auf meine Beine gesetzt. Zu meiner Verblüffung habe ich nun 6 Beine, denn meine Arme stecken in Schalen die wie Beine geformt sind, darunter ist ein zweites paar Beine, das sich mit meinen ‚Armbeinen’ mitbewegt. Meine echten Beine kann ich durch die Schale nur noch eingeschränkt bewegen, so dass ich mich nun auf allen ‚vieren’ oder besser auf allen ‚sechsen’ fortbewegen muss. Jedes Bein steckt in High-Heels und Strümpfen. Riemchen sorgen dafür das ich die Schuhe nicht verliere. Dann bekomme ich ein seltsames gestreiftes Leibchen angezogen. Es hat Strapse für jedes meiner Beine, daran werden die Strümpfe eingehängt.

„Und nun der Rüssel, den Mund schön aufmachen.“
Eine Maske wird über mein Gesicht geschoben. Ein langer Knebel steckt nun in meinen Mund. Er fühlt sich komisch an, über meiner Zunge ist eine art Rinne aus einem weichen Material. Meine Nase und der Knebel setzen sich außen fort im einem langen Rüssel. Mein Kinn ist frei von der Maske. Ich muss ziemlich albern aussehen.
„So jetzt bekommt unser Bienchen seine Flügel.“
Etwas schweres wird auf meinem Rücken gesetzt, und festgeschraubt. Dann werden Schläuche an meiner Gesichtsmaske befestigt.

Ich erschrecke als zwei Dildos in mich gesteckt werden.
„Das sind die Aggregate, deine Flügel werden mit sexueller Erregung angetrieben, je erregter du bist um so höher fliegst du. Aber komm ja nicht auf die Idee ‚zu kommen’, das würde dir überhaupt nicht gut bekommen – du wirst lernen müssen deine Erregung zu kontrollieren. Probieren wir doch gleich mal aus ob du fliegen kannst.“
Die Dildos in mir beginnen zu vibrieren, langsam werde ich erregt und ich merke, dass die Flügel auf meinem Rücken begonnen haben zu arbeiten. Ich hebe ab, steige immer höher.
„So nun rege dich ab damit du wieder runter kommst.“
Abregen ist leicht gesagt, bald werde ich kommen, gleich, ja. Plötzlich bekomme ich einen Elektroschock in den Schritt und die Dildos hören auf zu vibrieren.
„Abregen habe ich gesagt, wir werden dich wohl auch erst mal an die Leine legen müssen damit du übst dich zu beherrschen. Steuern kannst du übrigens in dem du dein Gewicht verlagerst.“
Ich sinke langsam zu Boden.

Ich werde eine Weile in ein Übungszimmer gesperrt. Um meine Wespentaille wurde ein Seil gelegt, so dass ich maximal etwa einen Meter aufsteigen kann. Die Dildos in mir vibrieren unaufhörlich, durch einen Lautsprecher ertönen Kommandos: ‚hoch’, ‚runter’, ‚rechts’, ‚vor’ usw., immer wenn ich nicht reagiere oder nicht reagieren kann bekomme ich einen Elektroschock in den Schritt verpasst. Insbesondere ‚runter’ ist schwer durchzuführen da die Dildos unaufhörlich in mir weiter arbeiten. Es ist schrecklich, als ich einmal fasst gekommen war, wurde ich mit vielen Schocks abgekühlt, die Vibration wurde aber nur in den Pausen ausgestellt. Ich muss mehrere Übungseinheiten über mich ergehen lassen bis ich mit der Steuerung halbwegs zurecht komme.

Dann werde ich in eine Kiste gepackt und abtransportiert. In einer sonderbaren Halle wird meine Kiste wieder geöffnet. Es sieht aus wie eine große Blumenwiese von unten, Brauner Boden, darüber grün und ganz oben Blau. In der Ferne schwebt eine große Biene durch die Blumenwiese und landet schließlich auf einer Blume.

Neben mir ist ein Mann auf der Hebebühne eines Wagens.
„So deine Aufgabe ist fortan, von Blume zu Blume zu Fliegen. Erst fliegst du zu einer männlichen Blüte, und sammelst den Pollen ein indem du mit deiner Zunge den Samenstängel bearbeitest bis er seinen Pollen abgegeben hat. Dann fliegst du zu einer weiblichen Blüte, und bearbeitest mit deinem Rüssel ihren Blütenkelch, damit sie dir ihren Nektar abgibt. Dabei überträgst du dann auch den Pollen. Ach ja, künftig lebst du von einem Gemisch des gesammelten Nektars und einer Nährflüssigkeit, je fleißiger du Nektar sammelst, je eher bist du satt. Probieren wir es ein mal.“

Die Vibratoren in mir beginnen zu arbeiten, und langsam hebe ich ab. Ich steige immer höher bis ich schließlich die Blüten erreiche. Dort zeigt sich mir ein seltsamer Anblick, in den Blüten sind Nackte Männer und Frauen ausgebreitet und unbeweglich festgemacht. In den blauen Blüten sind jeweils Männer, in den andern Blüten Frauen.
„Lande dort vorne“
Der Mann auf der Hebebühne deutet auf eine blaue Blüte. Ich schwebe zu ihr.
„Andersrum, du musst mit deinen Beinen über seinen Rumpf landen, damit du an seinen Samenstängel kommst.“
Ich fliege eine Schleife und senke mich langsam über dem Mann. Als ich gelandet bin hören die Vibrationen auf.
„So nun musst du den Samenstängel in den Mund nehmen und ihn bearbeiten bis er seine Pollen abgibt.“
„Tiefer rein, der Stängel muss in die Schiene damit die Spitze in das Reservoir abspritzt.“
Ich arbeite weiter, irgendwann gibt es wilde Zuckungen, und der ‚Samenstängel’ beginnt schlaff zu werden. Die Dildos beginnen wieder zu vibrieren.

„Gut gemacht, nun zu einer weiblichen Blüte.“
Ich hebe ab und fliege zu einer andersfarbigen Blüte, es gibt hier deutlich mehr weibliche Blüten als männliche Blüten.
„Auch über ihren Rumpf landen, dann kannst du sie mit deiner Zunge stimulieren.“
Ich lande wie gewünscht. Wieder hören die Vibrationen auf.
„So nun benutze deine Zunge bis sie schön feucht ist, und dann dringst du mit deinem Rüssel in sie ein.“
Sie kam zum ersten mal als ich sie noch mit meiner Zunge bearbeitete, dann drang ich mit diesem Unding in sie ein.
„Mund zu und schön Saugen“
Ein seltsamer Geschmack drang in meinen Mund etwas süßlich, etwas säuerlich.
„Fertig, versuch sie mit deiner Zunge zur reizen, vielleicht hat sie ja noch etwas Nektar für dich.“
Nun kam sie ein zweites mal – das ist irgendwie unfair, sie kommt zwei mal und ich darf nicht kommen, gemein!
„Schön saugen. Und wenn du fertig bist, drückst du mit deiner Zunge in das Reservoir am Ende der Rinne, um sie zu bestäuben.“
Dann setzen die Vibrationen wieder ein.

„Heute wirst du noch zwei männliche und zwei weibliche Blumen bearbeiten, ab Morgen hast du vier Schichten zu je sechs Blumen. Zähle gut mit und lande wenn du mit der Schicht fertig bist auf dem Boden, sonst darfst du auf einer Blume schlafen.“
Der Mann fuhr mit seiner Hebebühne runter, während ich wieder abhob und zu einer blauen Blume flog.

Nach dem ich noch eine weitere Blume bearbeitet habe kam die andere Biene auf mich zugeflogen, kreiste um mich, zappelte mit den Vorderbeinen als wenn sie mir etwas Zeigen wollte. Dann flog sie davon und ich ihr hinterher. Auf der einen Seite der Halle war eine große verglaste Kammer, und sie flog auf sie zu. In der Kammer sah ich einige arabisch gekleidete Männer sitzen, die zu dem in der Mitte sitzenden Mann applaudierten. ‚Der hat mir den Unsinn wohl eingebrockt’ dachte ich mir als ich wieder abdrehte. Irgendwie kam mir das Gesicht bekannt vor, aber ich muss noch zwei Blumen bearbeiten, und jetzt dringend landen denn ich bin von dem langen Flug schon ziemlich erregt. Dann passiert es ich steige höher und höher, verliere die Kontrolle über meine Erregung, endlich komme ich! Aber nun stürze ich ab, ich stürze tiefer und tiefer, alles dreht sich um mich.

Ich wachte auf. ‚Bienchen und Blümchen’, was ein kruder Traum dachte ich. Und von einer Wespentaille kann ich nun auch wirklich nur noch träumen. Ja, damals als mich Piraten auf einer Reise verschleppt hatten, hatte ich noch eine Taille, wenn auch nicht ganz freiwillig. Aber jetzt!

Nach dem mich die Piraten auf dem Sklavenmarkt an Pascha Selim verkauft hatten, kam ich erst einmal in seinem Harem. Dort wurde ich von der obersten Haremsdame für zu dünn befunden und erst einmal in einem Mastkäfig gesteckt, um ‚die richtigen Polster anzusetzen’. Es war schrecklich, ich konnte mich kaum bewegen, und wenn ich das viele Essen verweigern wollte wurde ich mit Schlägen auf meine Fußsohlen davon überzeugt weiter zu essen. In der gleichen Zeit verheilten die Wunden um meine Scham. Dort hatte man Stifte eingesetzt an denen später ein Schamgitter verriegelt wurde. Der einzige Weg zu ‚Lust’ im Harem war für uns Frauen der Pascha Selim, denn alle anhimmelten. Wann würde er mich aussuchen?

Eines Tages wurde ich ausgesucht, aber nicht für sein Bett sondern für sein ‚Konferenzzimmer’. Dort sollte ich nun künftig, wohlgepolstert wie ich war, einen bequemen Hocker abgeben. Ich wurde mit Lederriemen kompakt gefesselt, meine Handgelenke an meine Fesseln, meine Oberarme an meine Oberschenke. Dann bekam ich eine der dicken schwarzen Ledermasken aufgesetzt wie sie alle Frauen im ‚Konferenzzimmer’ trugen, und den Knebel in den Mund geschoben den ich die meiste Zeit des Tages tragen musste. Schließlich wurde ich in eine Lederverkleidete enge Kiste gesteckt die den Rahmen des Hockers bildete. Über meinem Rücken wurde als Sitzfläche ein dünnes Lederpolster angebracht. Aus dem Hocker ragte nur mein Ledermaskierter Kopf hervor. Auch mein Hintern war zugänglich, in ihm steckte aber glücklicherweise nur die meiste Zeit ein Stöpsel.

Als einer der beiden Hocker ging es mir im ‚Konferenzzimmer’ noch verhältnismäßig gut, auch der ‚Tisch’ und die ‚stummen Diener’ hatten ein eher ruhiges Leben. Schlimmer waren da die Sessel dran, aus ihnen ragte jeweils ein Kopf mit Blick zur Lehne. Wenn wieder mal eine ‚Konferenz’ abgehalten wurde waren diese meist als erste besetzt, und die Herren schwangen ihre langen Gewänder über den Kopf nach vorne wenn sie sich setzten.

Nun war schon einige Tage alles ruhig im ‚Konferenzzimmer’, war Pascha Selim wieder mal auf Einkaufsbummel? Würde ich als Sessel irgendwann abgelöst? Würde mich der Pascha dann in sein Zimmer rufen und ich nach Ewigkeiten wieder einmal befriedigt werden? Hocker zu sein ist schon eine langweilige Angelegenheit, ich döste wieder ein.
37. Der Wunderkoffer - Kapitel 2 - (1) Guten Morgen

geschrieben von ManFromThePast am 16.05.06 03:25

Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle möchte ich noch einmal in Erinnerung rufen, dass Kommentare, Fragen, Lob und Tadel (oder was ihr hierzu sonst noch schreiben möchtet) im Geschichtenthread unerwünscht sind, hingegen im extra angelegten Kommentarthread sehr erwünscht.


Kapitel 2 – Wie eine Insel in der Zeit



(1) Guten Morgen

Ich wurde sanft wachgerüttelt.
„Guten Morgen Mademoiselle. Ich bin Verena, Ihre Leibdienerin.“
Ich war ganz perplex – ich war doch nur für einen Moment auf der Autofahrt eingenickt. Nun lag ich in einem Himmelbett. Ein großes Zimmer wurde von der Sonne in ein gleißendes Licht getaucht. Im Licht stand Verena, deren Umrisse ich nur blinzelnd wahrnahm, und machte einen Knicks. Was sagte sie? Sie sei meine ‚Leibdienerin’?
„Bitte Wach. Heute langer Tag.“
Offensichtlich hatte ich die ganze Fahrt verschlafen und man mich ins Bett gebracht. Wer hatte mich für die Nacht umgezogen? – meine ‚Leibdienerin’? Egal, ich war da und man würde mir endlich diesen Chip und Gürtel entfernen. Und ich würde aus diesem Korsett raus kommen, das mich in dem Moment wieder besonders drückte.

„Guten Morgen, Verena?“
„Ich anziehen Mademoiselle.“
Sie trug ein bodenlanges schwarzes Dienstmädchenkleid, vorne mit einer weißen Schürze, dazu das passende Käpchen, und weiße Handschuhe. Fast als ob man sie aus einem Bilderbuch ausgeschnitten hatte. War ich in einem Hotel? Ich räkelte mich im Bett, dabei gab es aber eine Überraschung, der Reif, der mich zu kleinen Schritten und zum Rocktragen zwang, war nicht mehr an meinem Gürtel. Außerdem hatte ich offenbar ohne diese schrecklichen Bettstiefel geschlafen, ich konnte meine Füße frei bewegen. Seltsam ich trug Strümpfe und Handschuhe, als wenn es hier besonders kalt werden würde, und man das sogar im Bett brauchen würde. Dann betastete ich den Gürtel, wo vorher die Streben begannen waren jetzt kleine Löcher, man musste das Gängelband also irgendwie abgenommen haben. Hatte man mir den Gürtel abgenommen während ich schlief, oder war das sogar ein anderer Gürtel?

Sie machte noch einen Knicks, schob meine Decke zur Seite. Langsam verspürte ich auch einen Druck auf der Blase.
„Bitte Wach, ich anziehen Mademoiselle.“
Sie half mir an der Bettkante aufzusitzen, und schob Pantoffeln auf meine Füße. Dann half sie mir einen Morgenmantel anzuziehen.

„Ich muss mal, wo finde ich eine Toilette?“
„Bitte langsam Mademoiselle, ich spreche nicht gut Deutsch.“
„Toilette? Klo? Pippi?“
„Ja Mademoiselle, jetzt Baden.“
Egal ob sie mich versteht, wo ein Bad ist gibt es auch ein Klo dachte ich mir. Sie führte mich zu einer der fünf Türen meines Zimmers und öffnete die Tür. Es war das Badezimmer, und was für ein nobles Badezimmer. Rund herum und der Boden edle Kacheln, alles in schwarz und weiß gehalten, der Waschtisch und die Wanne mit schwarzen Stein eingefasst. Es gab sogar zwei verschiedene Arten von Klos, mir würde jetzt schon eins reichen dachte ich. Das Badewasser war bereits eingelassen und duftete.
„Ich Mademoiselle jetzt ausziehen.“
„Ja, gleich, ich muss erst mal aufs Klo.“
Mit Mühe drängte ich sie wieder zur Tür hinaus und setzte mich endlich aufs Klo. Wir waren Nachmittags losgefahren, und ich war eingeschlafen. Nun war es Morgen, aber es ran nur ein kleines Bächlein durch den Gürtel. Zum Baden musste ich aus dem raus, ich würde also sicherlich wieder aufgeschlossen werden. Nach dem ich die Klospülung betätigt hatte holte ich Verena, die musste wissen wo der Schlüssel war.

„Verena, wissen Sie wo der Schlüssel ist, damit ich mich Baden kann?“
„Ja Mademoiselle, jetzt Baden.“
Na viel verstand sie ja nicht, aber sie hatte den Schlüssel. Sie legte mir, wie selbstverständlich, das Halsband um und öffnete meinen Gürtel. Sie wollte ihn mir abnehmen, aber das machte ich lieber selber. Ich betrachtete den Gürtel, er war wie immer, nur fehlte dieses Gestell unten dran mit dem Reif. Prima dachte ich mir, zumindest dieses Hindernis bin ich schon mal los. Verena schnürte mich langsam auf. Als sie mir das Korsett abnahm stelle ich fest, dass es nicht mehr das Korsett war in dem ich losgefahren bin. Es war keins der drei Korsetts aus dem Koffer. Man hatte sich also während ich geschlafen hatte nicht nur an dem Gürtel zu schaffen gemacht, sondern mich auch noch in ein anderes Korsett geschnürt. Das ich bei dieser Aktion nicht wach geworden bin, und was fällt denen überhaupt ein? Ich beschloss Herrn LeMark nachher zur Rede zu stellen.

Nun freute ich mich aber erst mal auf ein entspannendes Bad, und stieg in die Wanne. Verena begann mich sanft mit einem Schwamm zu bearbeiten während ich entspannt in der Wanne lag. Dann wanderte meine Hand in den Schritt.
„Nicht, Strafe!“, schrie Verena als sie mein tun bemerkte, zog meine Hand weg, und fügte hinzu: „Mademoiselle.“
„Das Mademoiselle können Sie weg lassen, ich bin die ‚Monika’“
„Ja Mademoiselle Monika.“
Nun viel verstand sie wohl nicht, aber das Wort ‚Strafe’ kannte sie schon. Das war wohl bezeichnend für dieses Land. Ich war heidenfroh, dass ich diesen Chip bald los sein, und dieser Spuk ein Ende finden würde. Statt mich mit meiner Hand zu entspannen, entspannte ich mich nun halt etwas in den Händen von Verena. Sie rubbelte zärtlich meinen Körper trocken. Besonders vorsichtig war sie mit meinem Schritt, den sie vorher mit einem interessierten Blick betrachtet hatte. Eigentlich hätte ich das ja lieber selbst gemacht, aber Verena lies sich das Badetuch nicht aus den Händen nehmen. Nach dem sie mir wieder in einen Morgenmantel geholfen hatte, führte sie mich durch eine Tür in das direkt neben dem Bad liegende Zimmer.
38. Der Wunderkoffer - (2) Halt!

geschrieben von ManFromThePast am 18.05.06 21:59

(2) Halt!

Das Zimmer war rund herum mit Schränken und Regalen versehen. Es gab einige Kleiderpuppen, verschiedene Liegen oder Gestelle und einen Schminktisch. An einem Stück der Wand war eine Stange wie eine Ballettstange befestigt. In einem Schuhregal standen einige altertümliche Schuhe und Stiefel. Verena zog mir meinen Morgenmantel aus, holte aus einer Schublade ein Unterhemd und zog es mir an. Dann führte sie mich zu einer art Trapez das in der Mitte des Zimmers hing. Ich dachte mir: ‚hmm, das kennst du aus den Korsettgeschichten, das Teil wird zum Schnüren verwendet.’

„Bitte gut festhalten Mademoiselle Monika.“
Sie deutete auf eine art Handschuhe, die an dem Trapez festgemacht waren. Ich überlegte mir ob ich an diesem Ding wirklich hängen will, ich hatte da ja schon einiges gelesen. Nun, ich bin ja Gast und will nicht unhöflich sein. Niemand wollte mir bisher schaden, das macht man hier halt wohl einfach so. Ich schlüpfte also mit Verenas Hilfe in die Dinger. Mit einem Klettverschluss machte sie die Handschuhe fest, nun kam ich von dieser Stange nicht mehr los. Sie zog an einem Seil und das Trapez ging nach oben. Sie zog es aber nur so weit, bis meine Hände auf Höhe meiner Nasenspitze waren. Und nicht bis ich auf meinen Zehenspitzen stand, wie ich das immer gelesen hatte. Dann macht sie das Seil fest. Gut - Entwarnung, dachte ich erleichtert. Ich hatte ja so fiese Geschichten gelesen, wo die Frau durch das Trapez gezwungen wird auf ihren Zehenspitzen zu stehen, und durch ihre Streckung dann sehr viel enger geschnürt werden kann.

Aus einer Schublade holte sie ein schönes cremefarbenes Korsett, das mit viel Spitze verziert war. ‚Schon wieder ein neues Korsett? Das Alte hätte es doch auch noch getan.’, dachte ich mir. Sie legte es mir um und begann mich zu schnüren. Nach einiger Zeit legte sie eine Pause ein. Dann rückte sie mir das Korsett zurecht, und zog das Unterhemd glatt. Weiter ging es mit dem Schnüren, langsam wurde es eng. Sie legte eine weitere Pause ein.
„Mademoiselle Monika, geht es Ihnen gut?“
„Ja Verena, das ‚Mademoiselle’ können Sie aber weglassen. Ist es schon eng genug, dass der Gürtel wieder passt?“
„Ja Mademoiselle Monika, ich mache weiter, gut festhalten.“
Irgendwie scheint sie nicht viel mehr als ‚Ja Mademoiselle’ und ein paar Sätze gelernt zu haben, ‚Ja’ bedeutete bei ihr jedenfalls wohl nicht, dass sie verstanden hat was ich meine. Sie schnürte weiter.

„Halt Stopp, das ist bestimmt kein Korsett für mich, das wird doch viel zu eng geschnürt!“
„Ja Mademoiselle Monika, gut eng geschnürt. Heute ist Anprobe?“
Der Sprachschatz war ja wirklich nicht berauschend und ich musste ihr irgendwie klar machen, dass ich keine von den Damen aus ihrem Land war, die es vielleicht wirklich gewohnt waren eng geschnürt zu werden. Ich war nur eine ganz normale Frau, und das war das 21ste Jahrhundert und nicht das 19te. Ich begann zu Zappeln.
„Bitte Mademoiselle Monika, brav.“
Super - Worte wie ‚strafe’ ‚brav’ und ‚eng geschnürt’ gehörten hier wohl zum Grundwortschatz einer Frau, aber sie verstand noch nicht einmal, dass sie nicht mehr Mademoiselle sagen sollte.
„Halt das geht nicht mehr enger, was soll das, ich will sofort mit Herrn LeMark sprechen.“
„Gleich fertig, Mademoiselle Monika. Gleich Anprobe.“
„Verena hören Sie auf! Das tut weh, ich bin doch nicht von hier. Holen sie sofort Herrn LeMark, sonst Strafe!“, ich hoffte das hilft.
Sie machte einen Knicks.
„Ja Mademoiselle Monika, wenn Verena nicht brav strafe. Bitte brav Mademoiselle Monika, gut eng geschnürt für Anprobe.“
Sie schnürte mich noch etwas enger, dann war sie wohl zufrieden, und machte in meinem Rücken eine Schleife.

„Mademoiselle Monika, geht es Ihnen gut?“
„Ihnen geht es gleich Schlecht, wenn Sie nicht sofort Herrn LeMark holen. Verstehen Sie? H_e_r_r_n_L_e_M_a_r_k.“, ich zappelte herum.
„Ja Herr LeMark, Mademoiselle Monika. Gleich, Hochzeitsgürtel.“
Langsam wurde ich wahnsinnig. Sie ging ins Badezimmer, reinigte den Gürtel, kam zurück und begann ihn mir wieder anzuziehen. Ich versuchte sie zu treten, dabei flog einer meiner Pantoffel durch die Gegend. Ich zappelte noch mehr.
„Holen Sie sofort Herrn LeMark!“
„Ja Mademoiselle Monika, erst Hochzeitsgürtel, dann anziehen, dann Herrn LeMark.“
Ich stampfte auf.
„Sofort Verena! Sofort Herrn LeMark!“
KLICK, sie hatte den Gürtel trotz meines Widerstandes um und in mich bekommen, ich zappelte immer noch am dem Trapez. Der Gürtel zog sich wie immer zu.
„Sofort will ich Herrn LeMark sprechen!“
Verena schaute mich ziemlich betrübt an als ich weiterzappelte. Sie legte mir den Morgenmantel über die Schultern, aber ich schüttelte ihn ab. Ihr Gesicht wurde noch blasser.
„Ja Mademoiselle Monika, Herr LeMark.“
Sie machte einen Knicks und ging.
39. Der Wunderkoffer - (3) Hässliches Entlein

geschrieben von ManFromThePast am 25.05.06 20:56

(3) Hässliches Entlein

Nach einer Weile kam sie mit Herrn LeMark zurück. Er war vornehm gekleidet, wie wenn er gleich in die Oper oder auf einen Ball gehen würde, sogar Handschuhe und einen Hut trug er. Ich hing immer noch an dem Trapez, in dem zu engen Korsett und dem Gürtel. Herr LeMark schien ziemlich verärgert zu sein, er schimpfte unterwegs lautstark mit Verena in seiner Sprache. Richtig dachte ich, obwohl ich kein Wort verstand, wie kann sie mich einfach in ein so enges Korsett stecken.

„Herr LeMark was soll das, Verena hat mich in ein viel zu enges Korsett geschnürt.“
„Guten Morgen, Frau Kröger. Ich muss mich entschuldigen, Verena versteht nur sehr wenig Deutsch, sie lernt es erst seit vier Tagen. Wo gibt es ein Problem? Verena sagte sie würden wild um sich schlagen.“
Er sprach auch noch etwas zu Verena, die löste das Seil, und ließ das Trapez etwas herunter. Sie holte mir den Pantoffel den ich durch die Gegend geschleudert hatte und zog ihn mir wieder an. Danach löste sie den Klettverschluss der Handschuhe und ich war wieder frei.

„Das ist das falsche Korsett, Verena hat mich viel zu eng geschnürt.“ Ich fasste mich in die Taille, es fühlte sich nicht nur innen, sondern auch außen eng an.
„Es ist bei uns nicht schicklich, wenn eine Frau einen Mann in Ihrer Unterwäsche empfängt.“
Er sprach kurz mit ihr, sie half mir wieder in den Morgenmantel, dann schloss sie mein Halsband auf.
„Haben Sie denn schmerzen?“
„Nein, aber das ist zu eng, es drückt, das ist kein Korsett aus dem Koffern.“
„Sie haben gleich Anprobe für Ihr Ballkleid. Es ist schon das richtige Korsett, es ist auch nicht zu eng geschnürt. Das Maß für Ihre Taille habe ich nach Rücksprache und auf Empfehlung mit der Schneiderin festgelegt. Es ist nur so eng wie Ihr Nachtkorsett, und auch nur ein Zoll enger als das Korsett das Sie in der Oper getragen haben, beziehungsweise etwa zwei Zoll enger als sie bisher gewohnt waren. Wir wollten Sie ja nicht überfordern.“
„Sie können doch nicht einfach anfangen mich enger schnüren zu lassen. Was soll das? Außerdem ist das mit Sicherheit mehr als zwei cm enger. Ich bin doch eine ganz normale Frau. Das können sie vielleicht mit Ihrer Braut treiben, aber nicht mit mir. Und was war mit dem Korsett in der Oper? Habe ich richtig verstanden, dass es enger war?“
„Haben sie das überhaupt nicht mitbekommen? Die Schneiderin hatte das Kleid und Ihr Korsett abgeändert, in der Oper waren Sie ein Zoll enger geschnürt als vorher. Ihr Korsett hat jetzt 22 Zoll, das sind zwei Zoll enger als die Korsetts, die ich für die Vorbereitung meiner ehemaligen Verlobten habe anfertigen lassen. Oder in Ihrem Maß zwei Zoll sind etwa fünf Zentimeter, es gibt einen Unterschied zwischen Zoll und Zentimeter. Ansonsten scheinen Sie sich ja gut schnüren zu lassen wie Frau Achmatova sagte. Es ist bei uns üblich, dass die Frauen sich für einen Ball besonders eng schnüren. Sie haben zwar für eine Ausländerin bereits eine hübsche Taille, aber Sie wollen doch nicht auf dem Ball das ‚Hässliche Entlein’ sein über das man lacht.“

„Das können Sie doch nicht so einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden, und es ist mir egal ob man über mich lacht weil ich keine Wespentaille habe. Ich bin schließlich eine ganz normale Frau von Heute. Wir leben nicht mehr im neunzehnten Jahrhundert.“
„Als ich Sie eingeladen habe, hatte ich darauf hingewiesen, dass Sie sich während Ihres Aufenthalts an die Sitten und Gebräuche meines Landes anpassen müssen.“
„Ja aber doch nicht enger Schnüren.“
„Das gehört nun mal für einen Ball zu unseren Sitten. Eine eng geschnürte Taille ist der Stolz einer Frau. Es ist ja jetzt nur für eine Stunde zur Anprobe. Sie werden täglich etwas mehr üben und bis zum Ball halten Sie es dann sicher den ganzen Abend in dem Korsett aus.
Wenn Sie allerdings nicht bereit sind sich den Sitten meines Landes anzupassen, und das heißt insbesondere auch die landestypische Kleidung zu tragen, kann ich Ihnen nur anbieten, dass Sie hier in dem Zimmer eine Woche bis zu Ihrer Operation bleiben. Dann holen wir das alte Korsett aus dem Koffer. Wir haben für Sie in Ihrer Bibliothek einige deutschsprachige Bücher zusammengetragen, für Unterhaltung ist also auch gesorgt. Nur das Zimmer verlassen und mein Land sehen können Sie in dieser auffälligen Kleidung natürlich nicht.“
„Ich will mich ja gerne etwas anpassen, aber doch nicht enger schnüren lassen.“
„Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wenn Sie keine Schmerzen haben, bleiben Sie jetzt erst mal eine Stunde für die Anprobe in dem Korsett, so wie Sie sind. Ich komme dann zum Frühstück wieder. Dann müssen Sie sich entscheiden wie es weitergehen soll. Verena wird Sie davor schon mal in ein Sportkorsett schnüren, das dann nicht so eng ist. Nach dem Frühstück haben Sie erst mal Reit- und Tanzunterricht.“
Offensichtlich wollte er mir ja im meinem ‚Urlaub’ etwas bieten, aber er konnte doch nicht einfach so über meinen Kopf hinweg entscheiden. Eine Glocke läutete und Verena verschwand aus dem Ankleidezimmer.
„Ich habe Reit- und Tanzunterricht?“
„In meinem Land ist nicht alles zuasphaltiert, wenn Sie die schönsten Stellen sehen wollen, sollten Sie sich schon auf einem Pferd halten können. Sie hatten ja schon mal Reitunterricht, nicht? Und beim Ball wollen Sie sicherlich nicht nur herumsitzen, da müssen Sie schon vorher etwas üben.“

„Ich weiß nicht, das ist zu eng.“
„Auf alle Fälle werde ich nicht zulassen, dass Sie durch Ihr Auftreten die Bewohner meines Landes beleidigen. Sie werden sich anpassen oder auf Ihrem Zimmer bleiben. Sie können sich natürlich auch gleich entscheiden, dann kann ich den Empfang für Heute Abend absagen. Es ist schade, ich wollte Ihnen auch ein wenig mein Land zeigen. Aber ich kann Sie auch verstehen - Sie sind ja nur Hier weil sie am Montag in einer Woche diesen Chip entfernt bekommen. Wenn Sie die seltene Ehre die Ihnen als Gast in unserem Land zuteil wird nicht annehmen wollen, gut dann sage ich alles ab.“
„Was erst Montag in einer Woche? Und so lange muss ich im Gürtel und allem bleiben?“
„Ja, Montag in einer Woche wird Ihnen der Chip entfernt, der Tag nach dem Ball. Es scheint alles nicht so einfach mit dem Chip zu sein, und die Experten wollen mir nichts sagen – das sei alles streng Vertraulich. Ihre Frauenärztin ist eingeweiht und wird Sie bald aufklären. Soll ich nun alles Absagen? Verena wird sich dann natürlich weiterhin in der Zeit um Sie kümmern.“
„Und Sie? Sehe ich Sie dann nicht mehr?“
„Ich nehme mir, wie gesagt, gerne für Sie Zeit – wenn Sie bereit sind sich etwas anzupassen. Das gilt insbesondere für Ihr Verhalten und Ihre Kleidung. Es wäre mir eine Ehre Ihnen mein Land zu zeigen. Aber Frauen haben sich hier anzupassen, das war Ihnen doch vorher wohl klar, nicht? Doch wenn ich nicht als ‚Fremdenführer’ einen guten Grund habe, wäre es bei uns unschicklich für mich Sie aufzusuchen, ich kann Sie unmöglich hier im Zimmer betreuen. Falls Ihnen dann die Anwesenheit von Verena nicht reicht müssen wir für Sie eine Gesellschaftsdame finden.
Ich muss nun wieder an meine Arbeit, es ist viel liegengeblieben während ich nach Ihnen gesucht habe, und nun hat man mich voll eingespannt. Und Sie haben jetzt Ihre Anprobe. Wie verbleiben wir also?“
„Gut, ich bleibe zur Anprobe in dem Korsett, eine Stunde halte ich das noch aus. Aber dann komme ich gleich da raus? Beim Frühstück kann ich mich dann entscheiden?“
„Beim Frühstück können Sie sich entscheiden. Ich gehe jetzt, die Damen warten sicherlich schon vor der Tür mit Ihrer Kleidung.“
40. Der Wunderkoffer - (4) Eine erste Anprobe

geschrieben von ManFromThePast am 01.06.06 23:56

(4) Eine erste Anprobe

Beim Gehen sprach er noch kurz mit Verena, die mit einem Tross von vier Frauen herein kam. Alle gekleidet in altertümlich wirkenden bodenlangen Kleidern, alle hatten eine beachtlich schmale Taille und ein fettes Hinterteil. Alle trugen Handschuhe - so kalt war es doch noch nicht oder war ich hier in einer anderen Klimazone gelandet? Und alle trugen ein Hüttchen. Hatte ich vielleicht eine Zeitreise hinter mir, wie in einer dieser Fernsehserien, wo sie eine andere Zeit nachstellen? Verena stellte mir die Damen vor, die jeweils einen Knicks machten. Frau Achmatova war auch dabei und begrüßte mich herzlich, und Quasselte auf mich ein. Natürlich verstand ich kein Wort von ihr, aber das störte sie nach wie vor nicht. Mit dabei hatten die Damen einen vollbehangenen fahrbaren Kleiderständer und einen Wagen voller Kisten.

Zum Schluss stellte sich eine ältere Dame selbst vor:
„Guten Morgen, ich bin Ilse Wagner, Putzmacherin. Was stellen Sie denn an mein Kindchen? Und hat Ihre Mutter Ihnen nicht beigebracht, dass ein braves Mädchen einen Knicks macht wenn es jemanden vorgestellt wird? Haben Sie sich wenigstens bei Herrn LeMark entschuldigt?“
Ich dachte mir gut, zumindest die Putzfrau spricht deutsch, das ist bei uns anders.
„Entschuldigt? Für was denn? Ach, Guten Morgen, endlich jemand der mich versteht, Sie sprechen Deutsch?“
„Natürlich, ich bin eine Berlinerin! So, setzen Sie sich erst mal hin, damit Verena Ihr Haar machen kann, so geht das wirklich nicht.“
Ich setzte mich an den Schminktisch, der Spiegel war allerdings zugeklappt. Sie sprach kurz mit Verena in ihrer Sprache, und diese fing an mein Haar zu einem Dutt zusammenzufassen.

„Sie hat uns erzählt, dass Sie sich gegen das Schnüren wiedersetzt haben. Das macht doch aber ein braves Mädchen nicht.“
„Ich bin ja auch kein Mädchen mehr, und Sie leben hier?“
„Seit über vierzig Jahren. Sie sind doch noch nicht verheiratet? Wie alt sind sie denn mein Kind?“
„Na ja, ich hab noch nicht den richtigen gefunden, aber der wird sich schon noch finden, das hat ja noch Zeit. Ich bin Zweiundzwanzig – also wahrlich kein Kind mehr.“
„Also doch! – Bei uns sind Sie ein Mädchen, und im heiratsfähigem Alter. Wir sprechen erst ab 25 – als alte Jungfer, oder nach der Heirat von Frauen. Wissen Sie was bei uns mit bösen Mädchen passiert?“
„Ich schätze mal hier werden sie verprügelt.“
„Sie sind ziemlich vorlaut! Sie sind hier Gast, das ist eine Ehre die nur sehr wenigen Menschen zu Teil wird. Alleine an Ihrer Garderobe haben jetzt rund ein Dutzend Frauen vier Tage gearbeitet. Sie werden hier behandelt, wie wenn wir eine Königin zu Gast hätten, und wie danken Sie es? Sie verhalten sich wie eine Rotzgöre! Wenn Sie eine meiner Töchter wären - dann würde ich! Und schauen Sie sich mal an, Sie stehen hier herum und nörgeln. Sie sind ungeschminkt, Ihre Haare sind nicht gemacht, Sie haben noch nicht einmal etwas an, und so haben Sie Herrn LeMark empfangen? Schämen Sie sich nicht? Haben Sie überhaupt keinen Anstand? Aber wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren, fangen wir endlich mit der Anprobe an.“

Na das hatte gesessen! Ich hatte aber auch nicht verlangt, dass man so einen Aufwand für mich treiben würde. Irgendwie beschämte mich mein Verhalten nun doch schon etwas. Frau Achmatova kontrollierte den Sitz des Korsetts und schnürte es noch geringfügig nach. Die Putzfrau übersetzte:
„Valentina ist mit dem Sitz zufrieden. Gibt es irgendwelche Druckstellen?“
„Ja es drückt überall, es ist viel zu eng.“
„Ich habe nicht gefragt, ob Sie meinen, dass es zu eng ist, sondern ob es irgendwelche Stellen gibt die weh tun?“
„Na direkt weh tut nichts, es ist nur viel zu eng für mich.“
„Na dann ist ja gut, genau so soll es sein, das gehört zum Ballgefühl dazu.“
Ich wollte nicht schon wieder etwas sagen, aber ich glaube mein Gesicht sagte alles. Die beiden Frauen sprachen miteinander, dann drückten sie jeweils mit beiden Händen das Korsett an meiner Taille zusammen.
„Da ist noch viel Platz, wenn Sie wollen können wir das Korsett ändern, ein Zoll enger ist mindestens noch problemlos möglich.“
„Nein doch nicht noch enger, es ist doch schon zu eng.“ Die scheinen alle hier etwas durchgeknallt zu sein.
„Nun wie Sie es wünschen. Bei uns wollen alle Mädchen auf einem Ball möglichst attraktiv sein, damit sie von einem Mann zur Frau erwählt werden. Sie wollen doch auch einmal erwählt werden mein Kind?“
„Was meinen Sie mit erwählt werden? Zum Tanzen aufgefordert?“
Sie lachte.
„Erwählt werden? – Na Heiraten, Kinder kriegen.“
„Ja irgend wann einmal, wenn ich den richtigen finde, werde ich vielleicht Heiraten. Ich bin doch noch jung und will erst mal was erleben.“

Dann wurde ich von Verena zum Stuhl geführt und bekam zunächst weiße Strümpfe angezogen. Ich musste verschiedene Schuhe und Stiefel anprobieren, und die Putzfrau erklärte jeweils wofür die Schuhe gut waren. Es gab Laufschuhe (auch Stiefeletten bezeichnete sie als Laufschuhe), Pantoffeln, Tanzschuhe und auch ein paar Reitstiefel. Die Absätze waren glücklicherweise moderat, und hatten mehr Fläche als die Schuhe aus dem Koffern. Wozu ich aber gleich zwei paar Tanzschuhe hatte erschloss sich mir nicht. Auf meinen Protest, dass die Schuhe zu eng seien wurden sie jeweils abgetastet, und für passend erklärt. Die Putzfrau meinte dazu, dass hier die Frauen schlanke Füße hätten und die Schuhe ja auch noch eingelaufen werden müssen.
41. Der Wunderkoffer - (5) Kleider, Kleider, Kleider

geschrieben von ManFromThePast am 09.06.06 02:21

(5) Kleider, Kleider, Kleider

Ein paar Tanzschuhe durfte ich dann gleich anbehalten, denn nun war mein Ballkleid an der Reihe. Das heißt, es war noch nicht an der Reihe, denn erst mal kam die dazu gehörige Unterwäsche. Es begann mit einem Reifrock, das heißt es war eigentlich nur ein Drahtgestell, mit Bändern verbunden. Dann kam ein Unterrock. Als nächstes bekam ich etwas auf meinen Po gebunden, dann ein weiterer Unterrock. Nun bekam ich das Kleid angezogen, indem die Einzelteile auf meinem Körper zusammengesetzt wurden. Einiges wurde mit Stecknadeln fixiert und mit Kreide wurden Markierungen gemacht.

„Und Sie sind sich sicher, dass Sie nicht enger geschnürt werden wollen? Jetzt kann man das Ballkleid noch ändern, später ist das viel aufwendiger“, fragte die Putzfrau.
„Ich bin sicher, dass ich nicht so eng geschnürt sein will wie im Moment, geschweige denn enger.“
Sie öffnete den Spiegel des Schminktisches.
„Schauen Sie sich doch mal an. Mit so einer Taille können Sie herumlaufen wenn Sie 50 sind und vier Kinder hatten. Aber ein Mädchen, das zu einer jungen Dame wird läuft doch nicht so schlampig geschnürt herum, schon gar nicht auf dem Opernball. Die Schneiderin hat Ihnen extra leichte Puffärmel angesetzt damit Ihre breite Taille etwas kaschiert wird, aber ein bisschen selber mitarbeiten müssen Sie schon. Zumindest ein Zoll enger?“
Im Spiegel sah ich mich in diesem wunderschönen Kleid, das hatte etwas von ‚im Winde verweht’. War es der Anblick oder meine eng geschnürte Taille, die meine Sinne benebelten? Fast hätte ich Ja gesagt: ‚schnüren Sie mich so eng sie wollen wenn ich so toll aussehe.’ Sie schloss den Spiegel wieder, dann kam langsam mein Verstand zurück.
„Damit Sie nicht so eitel werden, normalerweise sehen sich die Mädchen erst am Ballabend in Ihrem Kleid. Sonst träumen die jungen Dinger zu sehr. Und?“
„Nein, es geht einfach nicht, ich bin das auch nicht gewohnt.“
„Sie jammern wie ein Mann, den man in ein Korsett gesteckt hat. Gut wenn sie durchaus nicht wollen. Vielleicht hätte sich ja hier sogar ein Kavalier gefunden, der Sie erwählt. Ich wollte nur Ihr Bestes. Herr LeMark hätte Sie bis zum Ball lieber mal unter meine Fittiche geben sollen. Ihnen hätte ich das Jammern schon abgewöhnt, man muss die jungen Dinger nur etwas an die Kandare nehmen und dann geht das schon. Meine Töchter habe ich ja auch alle unter die Haube bekommen.
Sehen Sie, die Natur hat Ihnen ein hübsches Gesicht geschenkt, aber das ist bei uns nicht alles. Bei uns schauen die Männer auf die Taille, denn die zeigt den Charakter einer Frau, ob sie Schlampig oder Diszipliniert ist. Eine hübsche Taille bekommt man nicht geschenkt, die muss man sich erarbeiten. Sie können jetzt bis zum Ball keine Wunder mehr vollbringen, aber Ihren guten Willen zeigen.“

Was war das bloß für eine dumme alte Ziege? War sie neidisch oder was?
„Ich hab das alles hier ja weder verlangt noch bestellt. Ich will einfach nur raus aus diesem Gürtel, endlich wieder frei sein, mehr nicht.“
„So junge Dinger wie Sie können doch noch gar nicht wissen. was sie wirklich wollen. Aber nein, ich mische mich jetzt nicht mehr ein, manchen ist halt nicht zu helfen. Machen wir endlich weiter, wir haben nicht den ganzen Tag zum vertrödeln und Sie müssen bald zu Ihrem Unterricht.“

Nun wurde mir das Ballkleid ausgezogen und ich mit dem gleichen Unterbau das nächste Kleid gesteckt. Es war in einem hellen rosa mit einem weißem Muster und offensichtlich schon fast fertig – auf mir wurde jedenfalls nichts mehr zusammengesteckt. Eine der Damen zupfte und zerrte ein bisschen, steckte ein paar Stecknadeln in das Kleid, und war dann wohl zufrieden. Die Damen diskutierten untereinander.
„Ist das etwa noch ein Ballkleid? Kann ich es mal im Spiegel sehen?“
„Nein, es ist ein einfacheres Abendkleid. Und Ihre Kleidung ist dazu dar, dass Sie hübsch anzusehen sind,“ die Putzfrau schaute mit einem bösen Blick auf meine Taille, „nun zumindest so weit es geht, und nicht damit Sie darin eitel werden. Sie dürfen sich in dem Kleid sehen wenn es fertig ist.“
Irgendwie wurde ich hier wie eine Kleiderpuppe behandelt. Was soll das? Ich gehe doch auch nicht in einen Laden, die Verkäuferin kleidet mich ein, und ich darf dann nicht sehen was ich da kaufen soll.

Ich wurde wieder ausgezogen, diesmal auch der Unterbau mit den Unterröcken und dem Gestell.
„Wir müssen Sie jetzt in Ihr Tageskorsett schnüren, wenn Sie sich bitte bereit machen.“
Ich wurde wieder an dieses Trapez geführt, ich steckte meine Hände in die Handschuhe und das Trapez wurde hochgezogen. Dann wurde, ehe ich mich versah, vor all den Frauen mein Gürtel geöffnet und ich schämte mich furchtbar – schließlich steckte ja dieser Eindringling in mir.
„Wollen Sie nicht raus gehen während ich hier so nackt herumstehe?“
„Sie brauchen sich nicht zu schämen, das gehört zu unserem Beruf. Und so einen Gürtel trägt jede von uns. Nur sollten Sie sich enthaaren lassen.“
Was hat, das ich hier entblößt herumstehe, mit dem Beruf einer Putzfrau zu tun, frage ich mich, während mir endlich dieses enge Korsett aufgeschnürt wird. Aber meine Freiheit währte nur ein paar Sekunden, und schon wurde ich nun von Frau Achmatova in das nächste Korsett geschnürt, diesmal aber nicht so eng.

„Das ist das Tageskorsett, ein Zoll weiter als das Abendkorsett. Nun machen Sie kein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, wie ich hörte hat Herr LeMark heute für Sie ein Picknick geplant, wäre doch schade wenn es Regnet nur weil sie ein böses Gesicht machen. Lächeln Sie mein Kind, das ist Ihre Aufgabe.“
Die Frau redete einen solchen Stuss zusammen das ich Lächeln musste.
„So ist brav, denken Sie an all die schönen Kleider. Und von Ihnen wird nicht mehr erwartet, als dass Sie ein hübsches Gesicht machen.“
Nun kam wieder der Gürtel dran und mir verging das Lächeln wieder, vor all den Frauen wurde der Eindringling in mich gesteckt.
„Immer dran denken: Lächeln, egal was passiert, sonst müssen wir noch Lachgas einsetzen. Ja so ist das schön.“
Das war alles so völlig absurd, dass ich mir das Lachen kaum verkneifen konnte. Frau Achmatova drückte nun wieder an mir herum.
„Drückt irgendwas?“
„Ja, Frau Achmatova.“
Die Putzfrau lachte, dann übersetzte sie es und alle lachten.
„Schön, nehmen Sie es mit Humor – das ist richtig so. Und gleich fühlen Sie sich viel wohler. Stellen Sie sich einfach vor, Sie sind Grace Kelly und haben eine Woche Abenteuerurlaub als Fürstin von Monaco gewonnen.“
42. Der Wunderkoffer - (6) Verstehen Sie Spaß?

geschrieben von ManFromThePast am 16.06.06 02:41

(6) Verstehen Sie Spaß?

Als nächstes zog man mir ein paar der Schnürstiefel an, dann wurden drei Unterröcke über mich gestülpt und dazwischen so eine komische kleine Rolle auf meinem Hintern platziert. Man steckte mich nun in ein ‚Tageskleid’, es war wohl schon fertig und die Damenriege hatte nichts auszusetzen. Mit viel Mühe wurden zu enge Handschuhe über meine Hände gestreift – die hatten sich offensichtlich vermessen. Zuletzt wurde mir ein Hut aufgesetzt. Dann durfte ich mich sogar im Spiegel sehen – also hatte ich etwas auszusetzen.

„Also dieser Kragen, und das sieht hinten etwas komisch aus, so einen fetten Hintern habe ich doch gar nicht.“
„Der ‚Cul de Paris’? Das soll so sein, das hat man hier so.“
Ich wedelte und versuchte mehr von meinem Hinterteil im Spiegel zu sehen.
„So einen fetten Hintern und dann noch diese Raffung und Schleifen drauf, so kann ich doch nicht herumlaufen.“
„Doch, doch mein Kind, das ist alles richtig so. Sie sehen süß in dem Kleid aus.“
Die Putzfrau schloss den Spiegel und redete mit den anderen. Sie diskutierten und lachten.
„Mademoiselle Monika, suß“ sagte Verena in ihrem gebrochenen Deutsch.
„Süß heißt das Verena!“ korrigierte sie die Putzfrau.
„Süß,“ wiederholte Verena und machte einen Knicks, „entschuldigen Sie Bitte, Frau Wagner.“
Die Putzfrau nickte. „Alle finden Sie süß in dem Kleid, mein Kind. Machen Sie sich keine Sorgen, alles ist so wie es seien sollte.“

„Und wie hat Ihnen der Hut gefallen?“
„Ich weiß nicht, ich bin keine Hutträgerin. Diese Kleidung und alles, das ist wirklich schon sehr sonderbar. Bin ich hier vielleicht bei ‚Verstehen Sie Spaß’ gelandet?“
„Spaß verstehen wir hier schon unter uns Frauen, mein Kind. Aber wir haben besonders dezente Kleidung für Sie ausgesucht, was soll da spaßiges dran sein?“
„Das ist alles so seltsam.“ Ich fasste mit meinen behandschuhten Händen auf diese Wulst auf meinem Hintern, der sich noch größer anfühlte als im Spiegel zu sehen war. „Und das fühlt sich sonderbar an. Herr LeMark hat gesagt, ich kann mich beim Frühstück entscheiden ob ich nicht lieber die ganze Zeit hier im Zimmer bleiben will.“
„Was hat Herr LeMark gesagt? Einmal Hüh, einmal Hott! Erst macht er alle verrückt, dass man Sie wie einen königlichen Gast behandeln soll, und dann will er alles Rückgängig machen? Ich war ja von Anfang an dagegen, und habe gesagt das klappt doch nie. Wissen Sie, dass für Sie Heute Abend ein Empfang mit dem Fürstenpaar und den Honoratioren vorgesehen ist? Wie stellen Sie und Herr LeMark sich das eigentlich vor? Und der ganze Aufwand der für Sie getrieben worden ist!
Gut, die Kleidung und alles ist erst einmal ungewohnt für Sie. Aber daran gewöhnt man sich doch schnell. Da müssen Sie jetzt durch, wir Ausländerrinnen mussten da alle mal durch. Was denken Sie wie Herr LeMark dasteht, wenn Sie sagen: April – April, alles für die Katz? Wir Deutschen sind doch Zäh, wir schaffen das schon.“
„Es ist mir egal wie Herr LeMark dasteht. Das hätte er mir vorher erst mal alles erzählen sollen, dann hätte ich mich gleich entscheiden können, aber mich so vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wie stehe ich denn nun da?“
„Sie stehen da wie ein kleines nörgelndes Kind, dem es an Achtung und Erziehung fehlt. Seien Sie froh, dass die anderen Damen Sie nicht verstehen. Für Sie muss man sich ja als Deutsche schämen. Wir machen nun mit der Anprobe weiter, an der Kleidung ist nichts komisches. Und nachher werden Sie brav und respektvoll machen, was man von einem guten Gast erwartet, und nicht alles hinschmeißen! Sie schaffen das schon.“

Das Spiel mit der Anprobe wiederholte sich nun noch mit einem weiteren ‚Tageskleid’, einem ‚Reisekleid’, einigen Blusen, Röcken, Jäckchen und was sich noch auf dem Kleiderständer und in den Schachteln fand. Alles auf ‚Ano Damals’ gemacht – seltsames Zeug. Ich fragte mich wie lange diese Anprobe noch dauern würde. Herr LeMark hatte etwas von einer Stunde gesagt, aber es kam mir wesentlich länger vor. Die Frauen hatten offensichtlich alle Zeit der Welt, diskutierten, schwatzten, lachten, während ich wie eine Kleiderpuppe herumstand weil ich ihre Sprache nicht verstand. Glücklicherweise trug ich ja nun ein nicht mehr so enges Korsett, sonst hätte ich das sicherlich nicht ausgehalten.

Die Putzfrau war mir gegenüber nun recht zugeknöpft. Die ganze Zeit musste ich darüber nachdenken was ich denn nun tun soll, im Zimmer bleiben oder in diesem seltsamen Zeug herumlaufen. Irgendwie war ich hin und her gerissen. Dieses seltsame Land wollte ich schon sehen, aber musste ich dazu in dieser Kleidung herum laufen? Und Herr LeMark hätte mir ja auch wirklich früher erzählen können was hier auf mich wartet. Andererseits, wenn ich in einem der Länder gelandet wäre wo die Frauen noch Vermummt herumlaufen müssen, hätte ich dort wohl auch deren ‚landesübliche’ Kleidung tragen müssen. Aber nichts sagen, und einen dann vor vollendete Tatsachen stellen ist auch nicht die feine englische Art. Das wird nachher sicherlich eine hitzige Debatte mit diesem Typen werden.

Zum Schluss wurde ich in ein weiteres Korsett geschnürt, das aus einem Netzmaterial gemacht war. Bekam eine Bluse, eine Reithose, und Reitstiefel angezogen. Darüber dann ein Jäckchen und ein langer Rock, der irgendwie viel zu lang ausgefallen war. Fast wie eine Schleppe nur am falschen Platz und mit einem Schlitz der auch irgendwie verrutscht war. Ich bekam jedenfalls ein Ende davon in die Hand gedrückt einen Zylinderhut aufgesetzt und durfte mich wieder im Spiegel bewundern.
„Der Rock ist doch viel zu lang, und irgendwie verdreht.“
„Das ist doch kein Problem, Sie können ihn doch bis zum Reiten in die Hand nehmen.“
„Naja bis zum Reiten wird’s schon gehen, oder soll ich nicht besser einen anderen anziehen bis der gekürzt ist?“
„Nein, der gehört so schon zum Jäckchen. So jetzt wird es erst mal Zeit für uns zu Gehen. Das war es erst mal mit der Anprobe, Herr LeMark wird schon mit dem Frühstück auf Sie warten. Kopf hoch Sie schaffen das alles schon, und wir sehen uns ja bald wieder.“

Während die Frauen schon am packen und gehen waren, sprach die Putzfrau noch mit Verena. Diese verhielt sich sonderbar – machte mehrere Knickse während des Gesprächs. Die Frauen bauten sich auf sagten etwas in der Landessprache und machten einen Knicks.
„Das heißt bei uns auf Wiedersehen. Möchten Sie es nicht auch mal mit einen Knicks probieren?“
Gut, ich machte den Damen die Freude, und die Putzfrau lächelte wieder.
„Brav.“
Dann zogen Sie ab, ich wollte ihnen in das Zimmer nachgehen aber Verena hielt mich auf.
„Mademoiselle Monika, erst schminken.“
Gut erst einmal zu sitzen, nach der ganzen Anstrengung der Anprobe. Verena schminkte mich, recht schnell und sehr dezent. Dann steckte sie noch ein paar Ohrringe, in Form von silbernen Stiften mit einem kleinen weißen Stein an der Spitze, an meine Ohren, die bei jeder Bewegung meines Kopfes durch die Gegend baumelten. Nun ging Sie voran und öffnete die Tür.

Im Zimmer wartete schon Herr LeMark, er hatte einen Wagen vollgepackt mit Frühstück dabei.
„Noch einmal Guten Morgen. Ich hoffe Sie haben alles gut überstanden.
Normalerweise isst man bei uns gemeinsam im Speisesaal. Aber ich dachte es ist für die ersten Tage erst einmal besser wenn Sie im Zimmer speisen, bis Sie sich etwas vertrauter bei uns bewegen können. Ich weiß es ist erst einmal alles ein bisschen viel für Sie. Deshalb hat die Schlossküche ein Frühstück für Sie zusammengestellt, aber wir wussten nicht ob sie lieber Angelsächsisch oder Kontinental frühstücken? Keine Angst Sie müssen nicht alles aufessen. Ich selber habe schon gefrühstückt aber ich werde noch eine Kleinigkeit essen um Ihnen Gesellschaft zu leisten. Dann können wir besser miteinander reden.“
43. Der Wunderkoffer - (7) Ein Frühstück liegt schwer im Magen

geschrieben von ManFromThePast am 23.06.06 03:21

(7) Ein Frühstück liegt schwer im Magen

„Also viel essen kann ich ja nicht. Die Kleidung in die man mich gesteckt hat ist wirklich sonderbar, wie für einen Kostümfilm. Muss ich wirklich so rumlaufen?“
„Hier laufen alle so rum, da ist nichts sonderbares dran. Und wenn sie keinen Anstoß erwecken wollen müssen Sie schon die Kleidung tragen, die hier alle Frauen tragen. Daran kann ich leider nichts ändern. Gut wenn Sie schon mit der Kleidung beginnen, können wir gleich zur Gretchenfrage kommen. Sie wollten sich bis zum Frühstück entscheiden ob Sie unsere Kleidung tragen, oder lieber während Ihres ganzen Aufenthalts hier im Zimmer bleiben wollen?“

„Ich würde ja schon diese Kleidung tragen, aber man müsste daran ein paar Kleinigkeiten ändern, das habe ich auch schon dieser Putzfrau gesagt.“
„Welcher Putzfrau?“
„Na der Putzfrau, die bei den Schneiderrinnen dabei war, diese Berlinerin die alles übersetzt hat.“
Herr LeMark lachte. „Ach Frau Wagner. Das ist keine Putzfrau, sondern eine Putzmacherin. Die putzt nicht die Böden, sondern Ihren Kopf. Sie macht Ihre Hüte! Ich hoffe Sie haben nicht Putzfrau zu Ihr gesagt.“
„Ach so. Nein natürlich nicht. Aber ein bisschen Verschoben war die Alte schon. Sie hat mich wie ein Kind behandelt, und wollte mich ständig noch enger schnüren lassen.“
„Also Verschoben ist Frau Wagner wirklich nicht, es ist eigentlich eine ganz patente Frau. Sie hat halt vielleicht eine etwas direkte Art, aber Verschoben, nein. Und das mit dem Kind, rechtlich gesehen ist das bei uns eigentlich schon richtig, aber als Gast und Ausländerin sollte man Sie natürlich schon wie eine Frau behandeln. Aber wir schweifen ab, wie haben Sie sich nun entschieden?“
„Ja also, wie gesagt die Kleidung, dieser seltsame Hintern, der muss weg. Und enger als jetzt möchte ich auch nicht geschnürt werden. Das ist ohnehin jetzt schon zu eng, ich kann ja gar nichts mehr essen.“
„Mit dem Hintern werden Sie leben müssen, das hat man hier so. Zur Taille, ich kann noch einmal mit Frau Wagner reden, ob man daran etwas ändern kann. Aber allzu große Hoffnungen möchte ich Ihnen da nicht machen, gehen Sie lieber einmal davon aus, dass es bei der vorgesehenen Weite bleibt. Wie entscheiden Sie sich also unter diesen Voraussetzungen?“

„Ich weiß nicht.“
Herr LeMark stöhnte: „Entscheiden Sie sich ganz einfach, Zimmer verlassen: ‚Ja’ oder ‚Nein’“
„Sie müssen ja auch nicht das Korsett ertragen, und diesen dämlichen Gürtel, und alles.“
„Ich weiß wie Sie sich fühlen, es ist alles etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell an alles. Sie müssen nur eine einfache Entscheidung treffen: ‚Ja’ oder ‚Nein’“
„Die Putz, äh Frau Wagner war ziemlich erbost als ich sagte das ich vielleicht die Kleidung nicht anziehe und hier im Zimmer bleibe.“
„Gut also dann ‚Nein’!
Das Frau Wagner erbost war kann ich verstehen, Sie wissen offensichtlich gar nicht welcher Aufwand für Sie getrieben worden ist, und welche Ehre Ihnen zuteil geworden wäre. Sie war übrigens von Anfang an dagegen. Ihr wäre es lieber gewesen Sie bis zur Operation in ein Krankenzimmer einzusperren, am besten noch ans Bett gefesselt damit Sie keinen Schaden anrichten können. Eine normale Ausländerin von Heute kann nicht in einer Woche lernen sich anständig auf dem Opernball zu benehmen, meinte Sie. Das sei höchstens möglich wenn sie von Haus aus eine wirklich sehr gute Erziehung und viel Bildung mitbringt. Gut ich muss mich jetzt darum kümmern den Empfang für Heute Abend abzusagen.“
„Halt! ‚Nein’ habe ich doch gar nicht gesagt. Was hat die Frau überhaupt an meiner Erziehung zu kritisieren, meine Eltern waren immer sehr streng. Also gut ‚JA’ ich versuche es.“
„Nein, ein bisschen Nass geht nicht, wie sie bei Ihnen sagen, ich möchte ein klares ‚Ja’ oder ‚Nein’. Entweder wir ziehen das bis zu Ende durch, oder wir lassen es.“
„Also gut ‚Ja’“, sagte ich kleinlaut.

Herr LeMark lies Luft ab. „So, das wäre also geklärt. Heute steht noch viel auf dem Programm. Zunächst haben Sie Unterricht, dann gehen Sie zu Ihrer Frauenärztin und im Anschluss habe ich ein Picknick vorgesehen wenn es Ihnen recht ist. Am Nachmittag haben Sie dann noch einmal Unterricht und am Abend dann der Empfang.“
„Ich dachte ich sehe auch etwas von Ihrem Land?“
„Nun wir Picknicken nicht hier im Zimmer, und Morgen hat uns eine meiner Schwestern eingeladen, das ist in einem Nachbartal. Außerdem habe ich ein breites Kulturprogramm geplant, Sie werden also viel sehen.“
„Sie haben Geschwister?“
„Ja, zwei Schwestern und einen Bruder.“
„Eine große Familie, das hatten Sie noch gar nicht erzählt.“
„Es ist doch normal, dass man Geschwister hat?
Wo waren wir stehen geblieben? Also nach dem Frühstück wird Sie dann Verena zum Reitunterricht bringen, passend gekleidet sind Sie ja schon. Ach ja eins ist wichtig: Sie dürfen nur in Begleitung das Zimmer verlassen. Also es wird jeweils entweder Verena, Frau Wagner oder meine Wenigkeit Ihnen Gesellschaft leisten, so können Sie uns auch nicht verloren gehen.“ Er lächelte. „So aber nun müssen wir uns mit dem Frühstück sputen.“

Nach dem wir mit dem Frühstück fertig waren räumte Verena die Reste wieder auf den Wagen.
„So, ich habe einige Ansichtskarten mitgebracht für Ihre Legende, wo Sie Ihren Urlaub verbracht haben. Ich habe einen kleinen, weniger bekannten, Ort an der französischen Atlantikküste ausgesucht, dort sind Sie im Moment offiziell. Sie können die Karten an Ihre Freunde und Verwandten schicken damit diese sich keine Sorgen machen.“
Er gab mir einen Füller.
„Wir sind doch hier nicht an der französischen Atlantikküste? Oder?“
„Nein natürlich nicht, aber wir dachten es ist einfacher für Sie wenn Sie eine Geschichte erzählen können wo Sie waren. Die Karten werden dann von dort abgeschickt. Übermorgen haben Sie dann auch Gelegenheit eMails zu verschicken.“
„Muss ich die Karten gleich Schreiben?“
„Nein, das hat bis morgen, bevor wir zu meiner Schwester fahren, Zeit. Haben Sie schon Ihr Arbeitszimmer gesehen?“
„Arbeitszimmer?“
„Kommen Sie einmal mit, dort können wir dann auch die Ansichtskarten erst einmal ablegen, bis Sie Zeit finden.“
Er führte mich durch eine der Türen in eine kleine Bibliothek mit einem Schreibtisch, die Regale waren gefüllt mit Hunderten von gebundenen Büchern. Und durch das dortige Fenster hatte man einen wunderbaren Ausblick auf einen Wasserfall.
„Schöne Aussicht.“
„Unsere herrliche Landschaft werden Sie noch ausgiebig genießen können. Aber erst einmal haben Sie nun Reitunterricht.“

Zurück im Zimmer sprach Verena Herrn LeMark in der örtlichen Sprache an. Das einzige was ich verstand war das mehrmals zwischen beiden der Name von Frau Wagner fiel. Am Anfang und am Ende des Gesprächs machte Verena einen Knicks. Herr LeMark blickte wechselseitig zu mir und zu Verena, und verzog dabei das Gesicht.
Er wandte sich an mich: „Haben Sie mir etwas zu sagen?“
„Was denn?“
„Hat Frau Wagner nicht mit Ihnen gesprochen?“
„Doch wie ein Wasserfall.“
„Ich meine, hat Frau Wagner Ihnen nicht etwas aufgetragen?“
„Aufgetragen? Nicht das ich wüsste.“
„Also Sie wollen mir nichts sagen? Etwas Beichten vielleicht?“
„Nein, was denn?“
„Das muss schon von Ihnen kommen.“
Herr LeMark schüttelte den Kopf und sprach mit Verena. Nach etwas Hin und Her Kniete sich Verena vor Herrn LeMark mit gesenktem Kopf und sprach mit Ihm.
„Na gut dann halt so“, murmelte Herr LeMark.

Verena ging durch eine Tür aus dem Raum.
Nach einiger Zeit sagte Herr LeMark: „Gut, kommen Sie jetzt mit in Verenas Zimmer.“
Er ging durch die Tür voraus, ich blieb im Türrahmen stehen. In dem kleinen fensterlosen Zimmer, befand sich neben einem Bett, einem Schrank, einem Stuhl, einer Kommode mit einem Spiegel, ein Gestell ähnlich wie das in dem Ankleidezimmer. Auf dem Gestell war Verena wie ich damals auf dem Küchentisch. Lose Lederriemen waren neben ihren Beinen zu sehen. Ihr Rock war auf ihren Rücken hochgerafft, und gab ihren nackten Hintern frei. Auch sie trug angestrapste Strümpfe, Schnürstiefel, und durch die Spalte ihres Hintern verlief ein weißer Keuschheitsgürtel, wie der den ich trug. In ihrer Hand hielt sie einen Rohrstock bereit den Herr LeMark an sich nahm. Mit Kraft schlug er auf ihren Hintern, Verena gab keinen Laut von sich. „Eins“, sagte Herr LeMark. Ich verließ fluchtartig den Türrahmen. „Zwei“, hörte ich von drinnen nach dem Schlag des Rohrstocks.
„Halt wo sind Sie?“
Herr LeMark kam an die Tür.
„Sie können doch nicht einfach verschwinden wenn Ihre Leibdienerin Ihre Strafe entgegennimmt!“
„Das muss ich mir ja wohl nicht mit ansehen, was soll das?“
„Das müssen Sie sich sehr wohl ansehen, es ist Ihre Leibdienerin die Ihre Strafe erhält. Haben Sie denn überhaupt kein Mitgefühl, wenn Verena schon so leiden muss?“
Er schüttelte den Kopf und zog mich in der einen Hand, den Rohrstock in der andern, zurück zur Tür.
„So hier bleiben Sie und schauen sich den Rest der Strafe an.“
Als er mich los lies flüchtete ich wieder. Er zog mich zurück an die Tür.
„Es sind nur noch zwei Schläge, aber wenn Sie nicht hier stehen bleiben und zuschauen muss ich die Strafe verdoppeln.“ Er wurde recht laut „Glauben Sie das macht mir Spaß oder was? Es ist schließlich Ihre Leibdienerin, sie gehört zu Ihnen, schauen Sie sich gefälligst Ihre Strafe an.“
Er ging wieder zu Verena, drehte sich um und schaute ob ich nun in der Tür stehen geblieben bin. Er schlug wieder zu. „Drei“, ich drehte meinen Kopf weg. „Vier.“
„Das nächste mal schauen Sie gefälligst zu. Ich will jetzt Verena nicht noch mehr unnötige Schmerzen zufügen, nur damit Sie es lernen. Denken Sie darüber nach, es ist Ihre Leibdienerin, ihre Schmerzen – das ist auch Ihr Schmerz.“

Die ganze Sache hatte mich verstört.
„Ich will nicht mehr. Der scheiß Gürtel soll endlich ab, ich will nach Hause!“, schrie ich.
Verena hatte während der Schläge keinen Mucks von sich gegeben, nun kam sie aus der Tür, machte vor Herrn LeMark einen Knicks und sprach mit ihm.
„Verena bringt Sie jetzt zu Ihrem Reitunterricht“, sagte Herr LeMark in einem etwas gereiztem Ton.
„Ich will nicht, ich bleibe hier und warte bis der Gürtel endlich ab ist.“
„Sie gehen jetzt zu Ihrem Reitunterricht. Sie haben sich vorhin entschieden, und bei uns steht man zu seiner Entscheidung, basta.“
Verena hatte aus dem Ankleidezimmer den Zylinder, eine Gerte und ein paar Reithandschuhe geholt, die sie nun versuchte gegen meinen Widerstand über meine Hände zu bringen.
„Bitte Mademoiselle Monika, brav.“
„Machen Sie jetzt Verena nicht noch mehr Schwierigkeiten, ziehen Sie endlich die Handschuhe an und gehen Sie.“
Ich gab den Widerstand auf, Verena streifte die Handschuhe über meine Hände und setzte mir dann den Zylinder auf den sie schließlich mit einer Hutnadel befestigte.
„So und nun lassen Sie sich von Verena in die Reithalle führen, Frau Wagner wartet bestimmt schon auf Sie.“
44. Der Wunderkoffer - (8) Von Frauen und Pferden

geschrieben von ManFromThePast am 14.07.06 04:16

( Von Frauen und Pferden

Verena hatte eine lange Gerte in der einen Hand, mit der anderen Hand nahm sie mich und zog mich hinter sich her. Ich war noch immer ganz perplex.
„Bitte Mademoiselle Monika.“
Sie führte mich durch lange Korridore und über Treppen. In einer Halle trafen wir auf zwei Frauen. Verena und die Frauen machten einen Knicks und sprachen kurz miteinander.
„Bitte Knicks Mademoiselle Monika.“
Ich rührte mich nicht, meine Gedanken waren ohnehin ganz wo anders. Mir war im Moment alles ziemlich egal, nur raus aus diesem dämlichen Gürtel und dann weg von hier. Verena sprach noch kurz mit den Frauen, die lächelten, schüttelten die Köpfe und gingen weiter. Nun zog mich Verena wieder hinter sich her, es ging durch einen Innenhof, dann waren wir in der Reithalle angekommen.

„Da sind Sie ja endlich, wo haben Sie denn gesteckt!“, begrüßte mich Frau Wagner etwas aggressiv, während Verena einen Knicks machte.
„Was ist hier eigentlich los? Herr LeMark hat mich gezwungen zuzuschauen während er Verena verprügelt hat, sind hier alle Krank oder was?“
Verena hatte mir in der Zwischenzeit die Gerte in die Hand gedrückt, und war verschwunden.
„Herr LeMark hat sicherlich seine Gründe gehabt. Bei uns würde kein Mann eine Frau ohne Grund schlagen, schon gar nicht Herr LeMark. Wir haben da eine sehr gute Kontrolle. Außerdem ist Verena Ihre Leibdienerin, selbstverständlich müssen Sie dabei sein wenn sie gezüchtigt wird, so ist das, mein Kind.“
„Was soll er denn für einen Grund gehabt haben, er hat das gleiche perverse Spielchen mit ihr abgezogen, das ich auch machen musste, erst hinknien, und dann gab es Schläge.“
„Ja so ist das, er wird mit Sicherheit seine Gründe gehabt haben. Aber Sie sind jetzt für Ihren Reitunterricht hier. Sie haben schon mal geritten?“
„Ja als Kind, aber ich will jetzt nicht reiten, ich will nur noch den Gürtel los werden, und dann weg hier.“

„Reiten steht auf Ihrem Stundenplan, und Reiten werden Sie jetzt, basta. Kindern darf man ihre Launen nicht durchgehen lassen.“
„Noch mal: ich bin kein Kind mehr.“
„Sie sind ein Kind, sie verhalten sich wie ein Kind, und ich werde Sie folglich wie ein Kind behandeln. Wir werden hier noch ein paar Tage miteinander auskommen müssen, und es ist besser für Sie wenn Sie für die Zeit folgen, wie ein Kind nun mal den Erwachsenen zu folgen hat. Wenn Sie folgen, werden wir gut miteinander auskommen, ansonsten werden Sie lernen zu folgen. Ich habe mir die Sache nicht ausgesucht. Leider haben wir keinen Reitlehrer der Deutsch spricht, deshalb werde ich für ihn übersetzen müssen, eigentlich habe ich besseres zu tun.“
„Ich will doch auch gar nicht reiten.“
„Sie können sich aussuchen ob Ihr Pferd, oder erst Sie die Gerte zu spüren bekommen. Und ich kann Ihnen versichern, nach ein paar Schlägen sitzt es sich recht unangenehm auf dem Pferd, aber auf dem Pferd sitzen Sie früher oder später.“
„Zum letzten mal, ich will jetzt nicht reiten, ich will..“
„Kind, Kind!“
Sie nahm mir die Gerte aus der Hand und rief etwas zu zwei Männern die in der Nähe standen. Diese nahmen meine Hände und zogen mich hinter sich her in eine Sattelkammer wo sie mich über einen Sattel zogen, der auf einem Bock lag, und über dem sie mich dann festhielten. Frau Wagner zog meinen Rock hoch.
„Halt Stop, ich reite!“
„Na warum nicht gleich so.“
Sie lies den Rock fallen und sagte etwas zu den Männern. Die lachten und ließen mich los.
„Ich hoffe Sie sind jetzt nicht jede Stunde so bockig. Sollte es noch einmal so weit kommen werde ich nicht halt machen. Kommen sie jetzt.“

„Wo kann ich den Rock ablegen?“
„Wozu wollen Sie den Rock ausziehen?“
„Zum Reiten?“
Sie lachte.
„Das ist Ihr Reitkostüm, ohne Rock wären doch Ihre Beine sichtbar.
Ach so, ich verstehe, es ist für mich schon so lange her. Bei uns reiten selbstverständlich alle Mädchen und Frauen im Damensattel. Das ist vielleicht für Sie weniger reizvoll, aber mit dem Gürtel mit Sicherheit angenehmer. Stellen Sie sich vor Sie müssten wie ein Mann auf dem Sattel sitzen – der Gürtel würde furchtbar drücken und scheuern. Nicht dass der Gürtel im Damensattel außerordentlich angenehm wäre. Aber sollten Sie wieder einmal ungehorsam sein, lasse ich Sie vielleicht einmal eine Runde im Herrensattel reiten.
Das ist Ihr Reitlehrer Ivan Dannowski. Machen Sie einen Knicks.“
„Diese ständige Knickserei bei Ihnen geht mir auch ziemlich auf den Wecker, kommen Sie sich nicht ziemlich bescheuert vor?“
„Ich will von Ihnen keine weiteren Widerworte hören mein Kind, oder ich lasse Ihr Pferd mit einem Herrensattel satteln, nach der Stunde werden Sie dann zwar wohl kaum noch laufen können, aber mit Sicherheit gelernt haben mir nicht zu wiedersprechen.“
Das war wirklich total durchgedreht, Sie drohte mir damit, auf einem normalen Sattel reiten zu müssen, als ob das eine Strafe sei. Ich bin noch nie auf einem anderen Sattel gesessen, andererseits machte mir der Gürtel in meinem Schritt ehrlichgesagt auch etwas Angst, was ist wenn sie recht hat? Ich probierte das lieber nicht aus, fügte mich und machte einen Knicks.
„Sie beginnen zu lernen mein Kind. Zwei mal sind Sie jetzt davon gekommen, beim nächsten Zeichen von ungehorsam wird das nicht mehr so einfach sein.“

Sie führten mich zu meinem Pferd „Natzuka“, und ich bekam zum ersten mal einen echten Damensattel zu Gesicht. Vorher hatte ich so etwas nur einmal in einem von den alten Schwarzweißfilmen im Fernsehen gesehen, Miss Marple glaube ich war es. Der Reitlehrer erzählte etwas und Frau Wagner übersetzte.
„Wenn Sie nun aufsitzen steigen Sie mit Ihrem linken Bein in den Steigbügel und klemmen es unter das untere Horn. Ihr rechtes Bein schwingen Sie über das obere Horn und lassen es auch an der linken Seite herunter. Mit etwas Druck haben Sie einen sehr guten Halt und können sogar über Hindernisse springen. Der Schlitz im Rock ist für das Horn, ansonsten lassen sie den Rock einfach herunterfallen, damit Ihre Beine bedeckt sind. Versuchen Sie es nun einmal.“
Er half mir beim Aufsitzen.
„Nein nicht schief sitzen, schön Grade, Sie wollen Ihrem Pferd doch nicht schaden. So jetzt ist es gut.“
Ich musste Auf- und Absitzen üben, dann gab er mir die lange Gerte.
„Sie geben Ihrem Pferd die Hilfen mit Ihrem linken Bein, auf der rechten Seite müssen Sie die Hilfen mit der Gerte geben. Aber nicht diese Stunde, jetzt reiten Sie erst mal an der Longe damit Sie erst einmal lernen sich richtig auf dem Pferd zu halten.“
„Und die Zügel?“
„Die bekommen Sie diese Stunde noch nicht in die Hand, halten Sie sich am Knauf fest wenn Sie Angst bekommen. Im Damensattel wird immer mit Kandare geritten, und Sie wollen Ihrem Pferd doch nicht weh tun? Gewöhnen Sie sich erst mal an die richtige Haltung im Damensattel, nächste Stunde sehen wir dann weiter.“

Nun folgte eine ziemlich langweilige Stunde an der Longe, in der meisten Zeit nur im Schritt. Immer wieder wurde ich ermahnt mich grade zu halten.
„Keinen hässlichen Buckel. [...] Lassen Sie den Knauf los, und schön fest mit den Schenkeln halten. [...] Grade halten...“
Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Peitschenschnalzer, mir und nicht dem Pferd galten. Jedes mal, wenn es kurz hinter meinen Schulterblättern zischte, folgte eine Ermahnung mich grade zu halten. Aber das war schwierig, der Stab in meinem Gürtel begann mit den Bewegungen des Pferdes langsam ein Eigenleben zu entwickeln, und ich wurde zunehmend erregter. Frau Wagner sah das mir wohl am Gesicht an, und lies stoppen.
„Mein Kind, unter uns. Da Sie einen Hochzeitsgürtel tragen, sollten Sie beim Reiten immer auch Ihren Beckenboden anspannen, damit Sie nicht unruhig werden. Manchmal ist man im Gedanken, wird erregt, kann es nicht mehr unterdrücken, und dann folgt die Strafe. Es sind schon Frauen dabei vom Pferd gefallen, wenn sie sich nicht beherrschen konnten. Also immer alles schön fest halten, die Männer freut es dann auch. – Bei manchen Männern glaube ich fast, dass sie ihre Frauen nur aus dem Grund reiten lassen, damit sie gut trainiert sind. Insbesondere wenn sie ihre Frauen besonders kurz halten, die armen Dinger.
So nun weiter, alles schön anspannen und an etwas anderes Denken, das hilft.“

Am Ende der Stunde bekam ich dann doch noch die Zügel in die Hand, und sollte lernen minimale Signale zu geben.
„So nun ganz Sachte, stellen Sie sich vor Sie hätten so eine Kandare im Mund. Obwohl es für Sie sicherlich durchaus ganz gut wäre, wenn man Sie mal richtig an die Kandare nehmen würde, aber Sie sind hier ja Gast. Ein minimaler Zug reicht schon, ziehen Sie nie zu fest, sonst beißt die Kandare gemein in die Maulwinkel.“
Auch wie man mit der Gerte Signale gibt sollte ich probieren. Bei meinem Reitunterricht früher war die Gerte eigentlich mehr Dekoration. Hier brauchte man sie, da an der rechten Seite ja kein Schenkel war.
„Sie führen das Pferd mit minimalen Signalen und es wird Ihnen gehorsam folgen. Seien Sie nie zu rau, behandeln Sie Ihr Pferd nie schlechter als Sie selbst behandelt werden wollen, und Sie kommen gut miteinander aus. [...] Ihre Signale müssen sachte, aber klar sein. Ihr Pferd muss immer wissen, was Sie wollen und es wird Ihrer Führung folgen. Sind Sie unklar, zu grob oder zu schüchtern in Ihrer Führung, weis das Pferd nicht was sie wollen, und sie werden nicht gut miteinander auskommen.“
Nach dem ich noch etwas ‚Lenken’ üben durfte, war die Stunde endlich vorbei, und ich durfte Absitzen.

„So ich hoffe es hat Ihnen Spaß gemacht, nun ist es Zeit für Ihren Tanzunterricht.“
„Ich will...“
„Ruhig, Sie sind jetzt still. Sie reden ab sofort nur noch wenn Sie angesprochen werden. Wollen Sie eine Frage stellen, machen Sie einen Knicks und bitten eine Frage stellen zu dürfen.“
„Aber...“
„Kein Aber! Sie sind ab sofort brav und gehorsam, oder ich bringe es Ihnen bei! Und ich kann Ihnen versichern Sie wollen das nicht von mir beigebracht bekommen.“
„Aber...“
Sie nahm mir die Gerte aus der Hand, und knallte damit auf den Boden.
„Haben wir uns verstanden?“
„Ja.“
„Knicks!“
Ich machte einen Knicks.
„So, es geht doch alles, wenn man nur will. Und nun gehen wir Sie für die Tanzstunde umziehen.“
45. Der Wunderkoffer - (9) Die Tanzstunde

geschrieben von ManFromThePast am 30.07.06 05:01

(9) Die Tanzstunde

Wie vorher schon Verena, nahm mich Frau Wagner an die Hand und führte mich nun zurück auf mein Zimmer. Ich war etwas ungeduldig, nun noch diese Tanzstunde hinter mich bringen, und ich kann endlich mit einem Arzt sprechen. Der wird ja hoffentlich nicht so verrückt sein, wie der Rest hier.
„Ziehen Sie nicht so, eine Dame rennt nicht, mein Kind. Kleinere Schritte!“
Frau Wagner hatte die Gerte nach wie vor in der Hand – ich musste ja diesen dämlichen zu langen Rock halten, also muckte ich lieber nicht auf. Unterwegs trafen wir in einem Gang auf eine Frau, diese machte einen tiefen Knicks und sprach Frau Wagner an. Die deutete darauf hin auch einen Knicks an, und antwortete. Auch ich machte vorsichtshalber einen Knicks, nicht dass die Putzfrau, äh Putzmacherin, schon wieder ausrastet. Als wir weitergingen versuchte sie mir Grußformeln in der Landessprache beizubringen.

Zurück in meinen Räumen brachte sie mich ins Umkleidezimmer. Verena war nicht da, also half sie mir beim Ausziehen. Dann schloss sie mir wieder das Halsband um, öffnete den Keuschheitsgürtel und das Sportkorsett. Jeder schien hier für das Teil einen Schlüssel zu haben, nur ich nicht. Und sie ging mit dem Gürtel um, als sei es ein ganz normales Kleidungsstück.
„So, nehmen Sie jetzt den Hochzeitsgürtel und machen ihn im Bad sauber. Dann machen Sie sich auch ein wenig frisch, sie wollen ja beim Tanzen nicht riechen. Nicht war?“
Ich wollte zwar im Grunde jetzt überhaupt nicht tanzen, aber das spielte ja wie beim Reiten für Frau Wagner sicherlich keine Rolle. Also machte ich was sie sagte, bevor sie wieder laut wurde.

Zurück im Ankleidezimmer bekam ich ein neues Unterhemd, dann musste ich wieder meine Hände in die Manschetten an der Stange stecken. Sie zog sie wieder auf Nasenhöhe, und ich fragte mich wozu das gut sein soll, denn strecken, wie ich es gelesen hatte, musste ich mich dabei nicht.
„Sie lernen die ersten Tage in normaler Tageskleidung das Tanzen, dies macht es für Sie hoffentlich einfacher. Also schnüre ich Sie jetzt nur in ihr Tageskorsett. Oder wollen Sie enger geschnürt werden?“
„Nein, bitte nicht enger schnüren.“, sagte ich etwas entnervt.
„Das habe ich mir fast gedacht. Meine Mädchen hätten an Ihrer Stelle jetzt darum gebettelt schon das Abendkorsett für den Ball tragen zu dürfen. Gut, also wollen wir Sie mal nicht überfordern, mein Kind.“

Tageskorsett hin oder her, es war trotzdem eng, und ich hatte das ungute Gefühl, dass sie mich insgeheim schon enger geschnürt hatte, als eigentlich vorgesehen. Frau Wagner machte mir wieder den Gürtel um. Sie drückte den Eindringling so selbstverständlich in mich, als wäre es nichts, und Klick – ich war wieder verschlossen, ohne dass ich Gegenwehr leistete. Sie machte mich von der Stange los und entfernte mein Halsband. Nun half sie mir beim Anstrapsen der Strümpfe und beim Anziehen von ein paar Stiefelletten. Die Stiefelletten waren nicht zum schnüren, sondern hatten Knöpfe, die sie mit einem komischen Metallteil in die Knopflöcher verfrachtete. Ich wurde wieder mit Unterröcken, und diesem Ding auf dem Po eingekleidet. Dann bekam ich eine cremefarbene Bluse, die hinten geknöpft wurde und einen engen Stehkragen hatte, sowie einen bodenlangen Rock, angezogen. Ein Jäckchen passend zum Rock und ein Hut rundeten das ganze ab. Dann arbeitete sie mir, Stück für Stück, viel zu enge dünne weiße Lederhandschuhe über meine Hände, und knöpfte die Öffnung der Handschuhe an den Handgelenken wieder mit so einem Metallteil zu. Die Handschuhe endeten weit unter den Ärmeln meiner Bluse, und ohne die Öffnung an den Handgelenken hätte sie die Handschuhe sicherlich überhaupt nicht über meine Hände bekommen.
„Die sind zu eng, ich kann ja meine Finger gar nicht richtig bewegen.“
„Das ist schon richtig so, die müssen wie eine zweite Haut sitzen. Neue Handschuhe sind immer etwas steif. Setzen sie sich.“

Ich setzte mich an den Schminktisch. Sie öffnete den Haarknoten den Verena am Morgen gemacht hatte, und begann meine Haare zu kämmen.
„Ach was soll ich jetzt nur mit Ihren Haaren anfangen. Mit so kurzen Haaren kann ich doch keine vernünftige Frisur machen. Zum Tanzen muss man doch eine hübsche Frisur haben.“
Ich sparte mir die Diskussion, bei der Frau würde ich sicherlich auch mit guten Argumenten auf keinen grünen Zweig kommen. Sie flechtete mein Haar vor sich hin, bis sie zufrieden war, der Spiegel war zugeklappt und bleib zugeklappt. Dann erneuerte sie leicht mein Make-up. Sie öffnete eine Schublade in die ich einen Blick erhaschen konnte. Diese Mengen an Schmuck in einer Schublade hatte ich bisher nur beim Juwelier gesehen. Ich bekam neue Ohrringe, dann steckte sie mir eine Kamee an meinen Stehkragen. Und sie befestigte ein wunderschönes Armband über dem Handschuh. Zum Schluss setzte sie mir noch einen Hut auf, den sie mit einer Hutnadel befestigte.
„Gut stehen Sie auf, lassen Sie sich einmal ansehen. Drehen Sie sich einmal um. Ja ich glaube das geht so.“
„Darf ich mich auch einmal im Spiegel sehen?“
„Wozu? Das macht Sie nur Eitel. Auf mein Kind zum Tanzunterricht.“

Wieder ging es durch Korridore und über Treppen. Beim Laufen hatte ich das unangenehme Gefühl von meinem Hintern und meinem Kleid verfolgt zu werden. Schließlich kamen wir in einen großen Saal. An beiden Seiten des Saals waren Stühle aufgereiht. Auf der einen Seite jeweils zwei in großen Fensternischen, auf der anderen Seite genau so, nur waren die Fenster durch Spiegel ersetzt. Nun konnte ich mich doch in einem Spiegel sehen. Aber war es wirklich ich? Ein sonderbare Anblick, ja es war mein Gesicht, aber der Rest war aus einer anderen Zeit. Ein Mann in einem Frack und eine Frau in einem Abendkleid wartete dort schon auf uns am Ende des Saals. Sie nahm meinen Hut ab.

„Ist das der Ballsaal?“
„Sie meinen für den Opernball? Nein, dazu wird das Opernhaus immer umgebaut, das ist nur ein Schlosssaal. Aber auch hier gibt es manchmal kleinere Bälle, wenn jemand etwas zu Feiern hat.
So, ich möchte Sie nun Ihrem Tanzlehrer vorstellen: Ivan Achmatov. Er ist übrigens der Mann Ihrer Korsettmacherin.“
„Bonjour Madame Wagner.“
Er küsste ihre Hand.
„Machen Sie einen Knicks! Glücklicherweise spricht er auch Französisch und wird Sie daher auf Französisch unterrichten, dann brauche ich nicht zu übersetzen. Ich warte dann nur noch bis Verena wieder kommt, Sie wird sie dann weiter begleiten.“

„Bonjour Mademoiselle Kröger.“
Er küsste auch meine Hand, und redete dann weiter. Aber viel mehr als ein paar Bruchstücke verstand ich nicht.
„Ich kann aber kein Französisch. Je ne pas parle français.“
Er und Frau Wagner sahen sich fragend an.
„Ich dachte Sie haben Französisch in der Schule gelernt?“, sagte Frau Wagner.
„Ja, aber das ist ja schon ein paar Jahre her, das meiste habe ich schon wieder vergessen.“
„Aber Sie hatten doch immer gute Noten?“
„Woher wissen Sie denn das?“
„Wir haben selbstverständlich ein paar Erkundigungen über Sie eingeholt, aber das tut jetzt hier nichts zur Sache. Sie haben Herrn Achmatov nicht verstanden?“
„Kaum. Aber wieso haben..“
„Ruhig! Was machen wir denn jetzt? Ich kann ja auch kein Französisch.“
Dann diskutierte sie mit Herrn Achmatov.

„Gut, er wird Sie in unserer Sprache unterrichten, und ich werde wieder übersetzen. Das war Zeitlich bei mir eigentlich nicht eingeplant, und wirft jetzt unseren ganzen Wochenplan durcheinander. Wo soll ich denn jetzt immer jemanden hernehmen, der für Sie übersetzt?“
„Ich will aber doch gar nicht..“
„Ruhig, davon will ich nichts mehr hören, ich dachte das haben wir vorhin geklärt. Sie haben Ihren Stundenplan zu erfüllen, basta. Versuchen Sie ein paar Worte unserer Sprache aufzuschnappen, für das Tanzen braucht man ja nicht viele Worte. Sie müssen nur die Schritte lernen und dann der Führung des Mannes folgen. Der Mann führt Sie durch kleine Signale die Sie erkennen und umsetzen müssen. Jetzt lernen Sie erst einmal die Grundschritte unserer Tänze. Das hat Ihnen Herr Achmatov vorhin versucht auf Französisch zu erklären.“
„So ähnlich wie bei einem Pferd?“
Sie lächelte und sprach mit Herrn Achmatov.
„Er sagt, Sie haben es verstanden – beim Tanzen ist die Frau wie das Pferd, und der Mann hält die Zügel in der Hand. Die Frau wird vom Mann, der dabei in den Hintergrund tritt, präsentiert wie ein gut dressiertes Pferd, das gelernt hat zu folgen.“
„Na toll, ich bin aber kein Pferd und will auch keins werden.“
„Er hat ja auch nicht gesagt die Frau ist ein Pferd, sondern wie ein Pferd, das ist ein Vergleich, mein Kind. Wenn ein Mann zu Ihnen sagt ‚Sie duften wie eine Rose’, meint er ja auch nicht sie seien eine. Und auch wenn ich bei unseren Handwerkern sicherlich auch Zaumzeug für sie anfertigen lassen könnte, würden Sie auf dem Ball dann sicherlich sehr komisch beim Tanzen aussehen.“

Sie konnte sich vor lachen nicht mehr halten, dann griff sie sich in die Taille, schnappte nach Luft und stöhnte. Herr Achmatov griff beherzt zu und stützte sie.
„Puh, hätte ich geahnt, dass Sie mich so zum Lachen bringen, hätte ich mich heute Morgen nicht so eng schnüren lassen.“
„Ich dachte schon, gleich fallen Sie in Ohnmacht.“
„Puh, nein, das darf man bei uns nicht, in Ohnmacht fallen ist nicht schicklich. Man muss sich beherrschen und sich notfalls diskret in den Frauensalon zurückziehen, bevor es zu spät ist. Ohnmacht wäre, bei uns, ein Zeichen schlechter Erziehung.“

Sie hatte sich wieder gefangen. Die Dame, von der ich dachte sie sei die Tanzpartnerin des Tanzlehrers, hatte mittlerweile an einem Flügel platz genommen. Herr Achmatov erzählte etwas, als er fertig war übersetzte Frau Wagner.
„So gut, fangen wir an. Bei uns tanzt man viele Tänze die Sie nicht kennen werden. Sie müssen also viel lernen. Und bei uns geht man, im wahrsten Sinne des Wortes, sehr höflich miteinander um. Am Anfang steht sich der Herr und die Dame gegenüber. Vielleicht hat der Herr auch zuvor die Dame an den Platz geführt, aber das denken wir uns jetzt einmal. Der Herr verbeugt sich und die Dame macht einen Knicks.“
Er begann sich zu verbeugen und die Dame am Klavier begann sofort zu spielen, aber er winkte ihr ab und sagte etwas.

Frau Wagner übersetzte wieder:
„Wir simulieren das erst mal ohne Musik. Wenn im Raum der Fürst oder die Fürstin anwesend ist, gibt es zusätzlich am Anfang eine Verbeugung, beziehungsweise einen Knicks, zu den Hoheiten, aber das lassen wir jetzt erst mal weg. Also erst einen Knicks, und dann fasst Sie der Herr zur Tanzhaltung.“
Er verbeugte sich und ich machte einen Knicks.
„Nein gleichzeitig, noch mal!“, sagte Frau Wagner.
Nun machte ich den Knicks während seiner Verbeugung. Dann streckte er mir langsam den rechten Arm entgegen, aber er machte keine Anstallten mir entgegen zu kommen und die Tanzhaltung einzunehmen, also kam ich ihm entgegen, und legte meinen linken Arm auf seine Schulter.
„Halt Stop, keine Walzerhaltung, bei uns tanzt man viele Tänze nebeneinander, und die Dame wird an einer Hand geführt. Der Herr bietet dazu seine Hand der Dame an, und die legt ihre Hand in seine.“

Sie diskutierten miteinander.
„Gut, wir machen Ihnen mal vor um was es geht.“
Er führte Frau Wagner an meinen Platz, sie standen aber nebeneinander in Richtung Klavierspielerin. Die Sie fing an zu spielen, Er verbeugte sich zur Ihr, gleichzeitig machte Frau Wagner einen Tiefen Knicks in Ihre Richtung.
„Stellen Sie sich vor, die Klavierspielerin wäre die Fürstin, natürlich verbeugt man sich zuerst zu ihr. Dann dreht man sich zueinander und verbeugt sich voreinander.“
Er lies ihre Hand los, sie drehten sich zueinander, er machte eine Verbeugung zu ihr, während sie einen Knicks zu ihm machte.
„Dann reicht der Herr der Dame die Hand und das Paar richtet sich in Tanzrichtung aus.“
Mit einer großen Geste reichte er ihr seine Hand, sie legte dann ihre Hand auf seine Handfläche. Dann drehten sie sich wieder in Richtung Klavier, mit der Musik führte er Frau Wagner um mich herum und stellte sie neben mir ab, er verbeugte sich wieder und sie machte einen Knicks.
„So, das machen Sie jetzt auch, zwei Verbeugungen und dann lassen Sie sich führen, und zum Schluss wieder einen Knicks.“
Auf einen Blick von ihm zur Klavierspielerin begann sie zu spielen. Ich machte was mir aufgetragen wurde. Nach den Knicksen führte er mich in einigen Bögen durch den Saal um schließlich wieder bei Frau Wagner zu enden.

„Gut, nun lernen Sie die Grundschritte, damit Sie sich mit den Tanzschritten fortbewegen können.“
Er zeigte mir verschiedene Schritte die Frau Wagner kommentierte. Nichts davon kannte ich von dem, was ich bisher im Gesellschaftstanz gemacht hatte, einiges war eher etwas dem Ballett ähnlich. Dann versuchte ich die Schritte nachzumachen, was gar nicht so einfach war. Herr Achmatov begann mit Frau Wagner zu Diskutieren.
„Ja, er hat wirklich recht. Mit dem Kleid ist es schwierig zu sehen ob Sie die Schritte richtig machen. Bei uns lernen die Kinder schon früh tanzen, und da haben die Mädchen noch keine bodenlange Kleider. Wir werden für den Tanzunterricht noch einen kurzem Rock, wie für ein kleines Mädchen, für Sie anfertigen lassen müssen.“
„Ich..“
„Möchten Sie schon wieder diskutieren?“, sagte Frau Wagner mit einem scharfen Ton.
„Nein, Ich..“
„Dann ist ja gut, weiter.“
Es hatte wirklich keinen Sinn. Und wenn ich dann irgendwann mal irgendjemand davon würde überzeugen können, mit dem Unsinn aufzuhören und mich einfach nur möglichst bald von dem Gürtel zu befreien, werden dann alle nur nörgeln: „Warum haben Sie das nicht eher gesagt?“
46. Der Wunderkoffer - (10) Meine Frauenärztin

geschrieben von ManFromThePast am 05.10.06 23:04

(10) Meine Frauenärztin

Die Tanzstunde war anstrengend und recht nervig. Immer dieses hin und her zwischen Herrn Achmatov und Frau Wagner. Und dann die schwierigen Schritte, gut das ich einen langen Rock trug und man nicht so genau sehen konnte, was ich falsch machte. Zwischenzeitlich hatte sich Verena in den Saal geschlichen. Sie muss schon eine ganze Weile still auf einem Stuhl gesessen haben. Ich hatte sie erst bemerkt als Frau Wagner mit ihr sprach.

„So, nun ist Ihre erste Tanzstunde vorbei. Wir bedanken uns zum Schluss immer mit einem Knicks zu dem Tanzlehrer und der Klavierspielerin.“
Ich hatte schon so viele Knickse gemacht, die beiden zum Schluss konnten auch nicht mehr schaden. Ich machte sie also, wie gefordert, zusammen mit Frau Wagner.
„Haben Sie sich schon bei Herrn LeMark entschuldigt?“
„Für was?“
„Nun für Ihr auftreten heute Morgen?“
„Ich denke er wird das schon verstehen, aber er sollte sich entschuldigen, dass er Verena geschlagen hat.“
„Das wird er mit Sicherheit nicht machen, er tut was er muss. Sie sollten sich entschuldigen, um die Sache aus der Welt zu schaffen, ich hoffe wir verstehen uns mein Kind.
Ich darf mich jetzt zunächst von Ihnen verabschieden, Verena wird Sie zu Ihrer Frauenärztin begleiten.“

Oje, wenn jetzt Verena übersetzen muss geht das sicherlich schief, dachte ich mir, als sie mich wieder durch das Haus und dann durch einen Hof führte. Wir waren wohl durch den Hintereingang in ein Krankenhaus gegangen, es roch jedenfalls etwas nach Krankenhaus. Verena führte mich statt zu der Rezeption einer Arztpraxis jedoch direkt in ein Umkleidezimmer, dort bekam ich von ihr ein einfaches „Untersuchungskleid“ angezogen, wie sie es nannte. Nun zumindest meinen ausgestopften Hintern war ich für einige Zeit los. Weiter ging es in ein leeres Wartezimmer, wo wir zusammen ein paar Minuten warteten.

Dann kam eine Frau in das Wartezimmer. Sie hatte ein einfaches dunkelbraunes Kleid an, ihr Hintern war nicht ganz so auffällig aufgepolstert, wie bei den anderen Frauen denen ich bislang hier begegnet war.
„Guten Tag, Sie sind sicherlich Frau Kröger. Mein Name ist Elisabeth Nagy. Ich bin hier Ihre Frauenärztin.“
„Guten Tag.“, ich stand zusammen mit Verena auf und machte instinktiv wie sie einen Knicks.
„Das ist brav, aber wenn wir alleine sind, brauchen Sie vor mir nicht zu Knicksen. An das dauernde Geknickse hier, habe ich mich bislang nie so richtig gewöhnen können.“
„Sie sind nicht von Hier?“
„Nein, ich komme aus Wien, das heißt eigentlich aus Salzburg, aber ich habe lange Zeit in Wien gelebt und dort auch studiert. So, kommen Sie bitte mit, damit ich Sie untersuchen kann. Verena wartet hier so lange auf Sie.“
Ich ging mit ihr mit.
„Ich hoffe es gefällt Ihnen hier bei uns.“
„Gefallen? Ich bereue es schon jetzt, dass ich hier her gekommen bin. Hier sind ja alle verrückt.“

Frau Nagy führte mich in ein großes Untersuchungszimmer. Das Zimmer war bis auf einen alten Schreibtisch eigentlich sehr modern eingerichtet. Sie deutete auf einen Stuhl.
„Bitte setzen sie sich doch.
Verrückt? Ach so, vermutlich die Kleidung, die ist in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig.“
„Auch die Kleidung. Wie können sie nur hier alle so herumlaufen? Ich komme mir ja vor, als wäre ich hier mitten in die Dreharbeiten zu einem Kinofilm hereingerutscht. Irgend so ein Historienschinken – „Vom Winde verweht – Teil 3“, oder so.
Aber vor allem die Leute scheinen hier alle etwas durchgedreht zu sein.“
„Alle sind durchgedreht?“
„Ja zum Beispiel diese Wagner. Sie behandelt mich wie ein Kind, vorhin wollte sie mich sogar mit der Gerte schlagen wenn ich nicht reite. Und ständig hat sie etwas an meiner Taille auszusetzen. Das ist doch meine Sache.“
„Frau Wagner Sie schlagen? Ach sie hat sicherlich nur gescherzt, sie würde nie, ich meine das ist hier nicht so einfach. Sie sind hier Gast, und Gäste schlägt man nicht, Sie sind ihr schließlich nicht unterworfen. Frau Wagner ist eine andere Generation, noch ganz die alte Schule, vielleicht manchmal etwas sehr fordernd, aber man kann viel von ihr lernen. Sie hat sich sehr für Sie eingesetzt. Nein sie würde nie die Regeln brechen, sie würde Sie nie schlagen ohne das Sie das wollen.“
„Doch, hätte ich nicht nachgegeben und gesagt, dass ich reite, hätte sie mich geschlagen. Und ständig dieses ‚mein Kind’, ich bin eine erwachsene Frau, vielleicht hat sie Alzheimer und hält mich für ihre Tochter. Und ständig dieses Geknickse, das ich machen soll wenn es nach ihr ginge.“
„Das Geknickse gehört hier leider zur Höflichkeit, wie in Deutschland vielleicht das Händeschütteln, es hat keine tiefere Bedeutung. Und Sie wollen sicherlich nicht unhöflich sein. Frau Wagner steht natürlich sehr in der Verantwortung, dass Sie hier nicht enttäuschen und einen guten Eindruck machen. Sie meinte eine Deutsche schafft das schon, dass sie nach einer Woche an unserem Opernball teilnehmen kann. Für sie ist das jetzt wohl so etwas wie alter Nationalstolz. Wir Ausländer haben hier immer einen etwas schweren Stand und müssen beweisen, dass wir mit den Einheimischen mithalten können. Nein sie ist sicher nicht verrückt. Sie hat vermutlich nur ein Problem, dass alles nicht ganz so einfach ist wie sie sich es vorgestellt hat. Wer ist Ihnen denn noch verrückt vorgekommen?“

„Alle! – Anwesende natürlich ausgenommen. Zum Beispiel Herr LeMark, erst verhält er sich wie der netteste Mensch der Welt, und dann scheint er plötzlich durchzudrehen. Er hat heute Morgen einfach Verena geschlagen.“
„Herr LeMark hat Ihre Leibdienerin einfach geschlagen? Hier schlägt kein Mann eine Frau ohne guten Grund und schon gar nicht Herr LeMark. Er ist auch eigentlich nicht für Verena zuständig. Es muss schon einen sehr guten Grund geben, wenn er das macht, das läuft bei uns alles sehr formal ab.“
„Formal? Dieses Demutsspielchen, das ist ja wohl eine Farce? Und überhaupt Leibdienerin - wozu habe ich eine Leibdienerin? Und dann versteht sie mich nicht, ich kenne noch nicht einmal ihren Nachnahmen, aber habe sie nicht davon abbringen können, mich Mademoiselle zu nennen.“
„Nun ja sie hat erst seit ein paar Tagen für Sie deutsch gelernt. Aber als Ihre Dienerin muss sie Siezen, das ist halt so.“

„Hat hier jede Frau eine Dienerin?“
Sie lachte, „Das wäre schön. Nein natürlich nicht, dann hätte ja auch jede Dienerin eine Dienerin und so weiter. Wenn eine Frau bei uns eine Dienerin braucht, dann bekommt sie eine, zum Beispiel wenn sie hochschwanger ist, oder beruflich so eingebunden ist, dass es notwendig wird. Aber das ist eher die Ausnahme. Man hat Ihnen als Gast eine Dienerin zugeteilt, das ist ja sicherlich sinnvoll. Wie sollen Sie sich sonst hier in der kurzen Zeit zurechtfinden?“
„Wozu muss ich mich hier zurechtfinden? Ich will einfach nur dieses Ding aus mir raus haben, und dann nichts wie weg hier.“
„Sie wollen doch auch auf den Opernball?“
„Das ist mir egal, am liebsten wäre mir, sie machen mir jetzt sofort dieses Ding raus, und dann fahre ich nach Hause. “
„Ist es hier wirklich so schlimm, das Sie sofort weg müssen?“
„Ja – können Sie das Ding nicht sofort raus machen, dann kann ich wieder nach Hause.“
„Leider lässt sich der Chip nicht so einfach entfernen, er ist ja eigentlich dafür da dass er sich nicht entfernen lässt. Wir müssen nun etwas tricksen und das dauert seine Zeit. Und das entfernen dann ist eine echte Operation, auch wenn wir minimalinversiv vorgehen, der Chip verankert sich recht fest. Das werde ich Ihnen später alles genau erklären ich muss Sie nun zunächst erst einmal untersuchen. Bitte setzen Sie sich auf die Liege.“

Sie fragte mich noch ob ich Vorerkrankungen hätte was ich verneinte und dann hat sie zunächst meine Blutdruck gemessen.
„Ihr Blutdruck ist etwas hoch, das kann aber auch an der Situation liegen. Hat man in der Vergangenheit bei Ihnen schon einen erhöhten Blutdruck festgestellt?“
„Nein, das war immer alles normal, vielleicht durch das Korsett? Und da wollte Frau Wagner noch das ich noch enger geschnürt werde, nein.“
Sie warf einen kurzen Blick auf meine Taille.
„Nein am Korsett liegt das nicht, da müssten Sie schon viel enger geschnürt sein.“
„Vielleicht liegt es wirklich an der ganzen Aufregung. Frau Wagner sagt ich mache mich lächerlich mit so einer Taille.“
„Nun, das ist bei uns nicht grade eine Hochzeitstaille, aber Sie sind ja schließlich hier nicht auf Männerfang. Wichtig ist das Sie sich wohl fühlen. Nun piekst es gleich etwas.“
Sie nahm mir Blut ab. Dann musste ich mich auf den Gynäkologenstuhl legen. Durch die langen Schlitze des Kleides wurde mein Unterleib fast von selbst freigelegt. Die am Korsett angestrapsten Strümpfe hatte ich beim Umkleiden anbehalten, genau so wie die Handschuhe, sehr seltsam für einen Besuch beim Frauenarzt.
„Erschrecken Sie nicht, das ist gleich etwas kalt.“
Sie machte einen der Riemen der Beinausleger um meinen Oberschenkel fest. Die Riemen hatten mich schon erschreckt als ich in das Zimmer kam, bisher hatte noch kein Frauenarzt bei mir so etwas benutzt.
„Ist das nötig?“
„Ja leider, die Riemen ersetzen die Signale des Halsbands, das Sie ja schon kennen. Sonst könnte ich Ihren Gürtel gar nicht öffnen.“
Sie schloss den anderen Riemen, und ich kam mir nun irgendwie ausgeliefert vor. Nicht das ich sonst diesen Stuhl beim Frauenarzt mochte, aber nun festgeschnallt – ein seltsames Gefühl.

„So, da wollen wir mal schauen, was Ihr Gürtel sagt.“
Es Piepste, neben dem Stuhl war ein Flachbildschirm, eine Tastatur und Maus mit der Sie eine Weile hantierte.
„So weit alles in Ordnung. Sie bekommen bald Ihre Regel, glücklicherweise nehmen Sie ja die Pille. Wir möchten, dass Sie die Pille durchgehend weiternehmen und so Ihre Regel schieben.“
Dann öffnete Sie den Gürtel und entfernte Ihn vorsichtig. Sie schaute und tastete mich ab, dann wischte sie leicht über meine Haarstummel.
„Das ist alles recht stoppelig. Spätestens vor der Operation müssen wir Sie aus hygienischen Gründen rasieren. Bei uns sind alle Frauen enthaart, wenn Sie möchten kann ich Sie auch epilieren lassen, dann sparen wir uns das rasieren später.“
„Tut das weh?“
„Nein, das wird bei uns mit einem Gel gemacht, man spürt so gut wie nichts und hat dann seine Ruhe. Ich finde Sie sollten das einfach mitnehmen, kostet Sie ja nichts, soll ich einen Termin ausmachen?“
„Ich weis nicht, tut es wirklich nicht weh? Na ja, gut.“

Sie stand auf und ging an ihren Schreibtisch. Der Schreibtisch war genau gegenüber dem Stuhl an dem ich breitbeinig festgeschnallt war, und sie konnte genau auf mich blicken, was mein seltsames Gefühl noch verstärkte. Warum lies sie mich so sitzen?
„Ich kümmere mich erst mal um den Termin, vielleicht haben Sie Glück und das lässt sich gleich im Anschluss erledigen, dann muss ich Ihnen nicht erst wieder den Gürtel ummachen.“
Sie telefonierte, ich verstand natürlich kein Wort, aber an Ihrem Gesichtsausdruck konnte ich sehen das es wohl geklappt hat.
„Wenn es Ihnen unangenehm ist können Sie sich mit Ihrem Untersuchungskleid bedecken.“, sagte sie als sie meinen Gesichtsausdruck sah.
Sie telefonierte weiter.
„Das klappt auch, Herr LeMark verschiebt das Picknick um eine halbe Stunde. Er sagt übrigens, dass Verena heute morgen nicht davon abzubringen war, und es etwas unklar ist wer für Sie verantwortlich ist.“
Sie telefonierte noch einmal, dann kam Sie wieder zu mir.
47. Der Wunderkoffer - (11) Ein bisschen Schwanger

geschrieben von ManFromThePast am 12.10.06 16:15

(11) Ein bisschen Schwanger

Aus einer Tube verteilte sie ein Gel in meiner Scham.
„So der Termin ist bestätigt, gleich im Anschluss werden Sie Ihren Pelz los. Ich möchte nun schauen, wie gut sich der Chip in Ihnen verankert hat.“
Sanft führte Sie ein angewärmtes Spekulum ein und spreizte es. Dann betrachtete sie mich durch dieses komische Mikroskop.
„So weit sieht es aus, als ob sich der Chip perfekt verankert hätte. Eigentlich schade, dass er raus soll. Ich muss nun ein Endoskop benutzen um mir die Sache etwas genauer zu betrachten, ich hoffe es ist Ihnen nicht unangenehm.“
Sie tippte etwas auf der Tastatur, und es piepste wieder, dann drehte sie den Monitor etwas.
„Wenn Sie möchten können Sie mitschauen.“
Auf dem Monitor konnte ich mich nun quasi von Innen sehen, wobei nicht viel zu erkennen war – erst silbern, dann rosa halt. Schließlich war eine große silberne Kuppel zu sehen.
„Das ist jetzt vielleicht etwas unangenehm.“
Mit einem Instrument versuchte sie die Kuppel von der Haut anzuheben, was ihr nicht gelang.
„Der Chip hat sich wirklich perfekt verklebt, das wird nicht einfach werden.“
Sie zog das Endoskop aus mir heraus, drehte das Spekulum wieder zu und zog es auch heraus.
„Das mit dem Halsband kennen Sie ja.“
Sie machte mir ein Halsband um, und öffnete die Riemen an meinen Oberschenkeln.
„Den Gürtel wird man nicht so einfach los? Ich meine, ohne Sicherung?“
„Ich hätte einfach die Riemen auf machen können, aber ohne das Halsband würde sich der Chip in Ihnen innerhalb kürzester Zeit melden. Und das wollen Sie sicherlich nicht noch einmal erleben, deshalb muss der raus. Setzen wir uns doch an den Schreibtisch, da haben wir es bequemer.“

„Ja, wie gesagt, der Chip hat sich in Ihnen perfekt verankert.“
„Na Toll, kann ich mir dafür was kaufen? Ist das nun gut oder schlecht? Bekommen Sie ihn nun raus?“
„Das ist wie gesagt nicht so einfach, wir denken: ja.“
„Sie Denken?“
„Ich will Ihnen das erklären. Es gibt ohnehin verschiedene Möglichkeiten für Sie, und wir wollen gemeinsam den richtigen Weg finden.“
„Und was kann ich dabei machen?“
„Erst einmal zuhören.“
Sie zeichnete ein Schema auf einen Bogen Papier.
„Hier sitzt Ihr Chip, genau da wo er hingehört.“
„Wo er nicht hin gehört!“
„Ja, aber wenn Sie den Hochzeitsgürtel bewusst und freiwillig angelegt hätten, würde er genau dort hin gehören, aber das ist irrelevant. Er ist nun mal dort. Der Chip hat sich, als er sich in Sie eingepflanzt hat, mit einem Gewebekleber perfekt mit der umgebenden Schleimhaut verbunden, und eine Verbindung zu Ihrem Blutkreislauf hergestellt.“
Sie zeichnete Kringel an die Kuppel, und einen Strich, das Ding sah jetzt aus wie eine Reißzwecke.

„Es gibt nun drei Möglichkeiten:
Die einfachste Lösung: Sie tragen den Gürtel weiterhin. Wir können das Halsband gegebenenfalls durch ein unauffälliges Armband ersetzen. Nach zehn Jahren lässt sich der Chip ausschalten, glücklicherweise wurde diese Sicherung eingebaut. Na ja, eigentlich war es wohl für technische Neuerungen gedacht.“
„Weitertragen? Zehn Jahre? Sie spinnen wohl!“
„Sie sollten das nicht von vorne herein verwerfen, es wäre die sicherste Lösung, und man gewöhnt sich an vieles.“
„Nie!“

„Die zweite Lösung mit der unsere Wissenschaftler dann gekommen sind, ich persönlich würde davon abraten: der Chip schaltet sich während einer Schwangerschaft ab, man wollte den Fötus nicht durch den Chip gefährden. Wir gaukeln dem Chip durch Medikamente eine permanente Schwangerschaft vor, und Sie müssen den Gürtel nicht tragen. Nach zehn Jahren lässt sich der Chip dann abschalten. Aber wie gesagt ich würde dringend davon abraten, schon alleine die Nebenwirkungen, und unabsehbaren Folgen auf Ihre Gesundheit schließen für mich diese Option eigentlich völlig aus.“

„Das Ding muss raus, ich denke Sie können ihn entfernen?“
„Ja, der zweite Weg hat uns der Lösung letztlich näher gebracht. Wie gesagt der Chip schaltet sich während der Schwangerschaft aus. Wir möchten nun während Ihres Aufenthaltes hier dem Chip vorgaukeln Sie währen Schwanger, der Chip sollte sich abschalten und wir können ihn entfernen.“
„Schwanger?“
„Natürlich nicht richtig Schwanger, sozusagen ein bisschen Schwanger. Mit dem Hochzeitsgürtel tragen Sie ja eine art „Zäpfchen“ in sich. Durch die Sonde können wir Medikamente in minimaler Dosis direkt an Ihre Schleimhaut abgeben, das ist direkter und verträglicher als wenn die Stoffe erst den Weg durch Ihren Verdauungstrakt nehmen müssten. So funktionierte das ja auch mit dem Serotonin, das in der Nähe des Partners ausgeschüttet wurde. Manchmal gibt es Entzugserscheinungen wenn es dann hier abgesetzt wird, oft werden die Frauen eine Zeit lang reizbarer. Zusätzlich zu den Medikamenten, die Sie über den Gürtel erhalten, nehmen Sie wie gesagt die Pille weiter, um Ihre Regel schieben. Wir schätzen das Risiko und die Nebenwirkungen durch den kurzen Zeitraum als relativ gering ein. Sie werden vermutlich auch nicht laktieren wenn die Medikamente wieder abgesetzt sind.“
„Laktieren?“
„Milch – wie gesagt das ist eher unwahrscheinlich. Aber der kurzzeitige Eingriff in Ihren Hormonhaushalt ist nicht ganz ohne Risiko, das kann durchaus langwierige Folgen haben. Sie sollten sich auch in der Folge in ärztliche Beobachtung begeben. Möglicherweise kann es auch psychische Auswirkungen von plötzlicher Gewichtszunahme bis zu einer Scheinschwangerschaft geben.“

„Ich bin quasi ein Versuchskaninchen?“
„Ich will da nichts beschönigen. Wir konnten das aus naheliegenden Gründen vorher an niemand anderem testen. Sie sind ein Einzelfall. Deshalb sollten Sie sich auch gut überlegen ob nicht doch die erste Lösung für Sie in Frage kommt.“
„Den Gürtel anbehalten? Nein da brauche ich nicht zu überlegen, das Ding muss raus.“
„Ja ich verstehe Sie schon. Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass das Entfernen des Chips ein durchaus kleiner chirurgischer Eingriff ist, der wie jede Operation nicht ohne Risiko ist. Es können immer Komplikationen auftreten. An dieser Stelle ist die Gewebewand nicht besonders dick und wir müssen Gewebe unter dem Chip entfernen um ihn zu beseitigen. Es besteht die Gefahr das dabei die Gewebewand perforiert wird oder vernarbt. Nach der Operation sollten Sie für mindestens zwei Wochen keinen Sex haben.“
„Zwei Wochen? Was denken Sie wie lange ich schon wegen diesem Mistding keinen richtigen Sex mehr hatte. Es muss raus, machen Sie was notwendig ist. Ich kann ja noch nicht mal selber, ich meine wer denkt sich so etwas aus?“
„Na so lange ist Ihr letzter Orgasmus ja nicht her, der Chip führt da sehr genau Buch. Manche Frauen hier müssen da mehr ertragen. Und wenn die Männer mal wieder meinem, sie müssen Rekorde im Keuschhalten ihrer Frauen aufstellen, greifen wir Frauenärztinnen auch schon mal ein.“
„Sie meinen mit einer Frau?“
Sie lachte.
„Nein für diesen Zweck haben wir ein Gerät, das die Frau nach ihren Wünschen steuern kann, um sich zu befriedigen. Wir sind dann natürlich nicht dabei. Eigentlich haben es die Männer für einen anderen Zweck erfunden, aber wir haben es etwas umfunktioniert. Hin und wieder muss man die Regeln hier einfach etwas umdeuten, und die Sache ist halb so schlimm.“
„Sie meinen ich könnte?“
„Nun jetzt grade nicht, das hätte ich eher wissen müssen. Mit dem Gel spüren Sie erst mal eine Weile nichts. Aber wir sehen uns ja jetzt häufiger, sagen Sie mir einfach am Anfang bescheid. Außerdem haben Sie ja gleich noch einen anderen Termin.“

„Ich gehe mal davon aus, dass Sie den Chip entfernt haben wollen? Überlegen Sie es sich gut, bei uns gilt eine einmal getroffene Entscheidung unwiderruflich, hat man hier einmal Ja, oder Nein gesagt, gibt es in aller Regel kein zurück. Ein Wort ist ein Wort!“
„Da brauche ich nicht zu überlegen, das Ding muss raus!“
„Gut, ich werde alles vorbereiten. Wir kontrollieren dann regelmäßig wie Ihr Chip reagiert.“
Verena kam in den Raum, machte einen Knicks. Frau Nagy sprach mit ihr und gab ihr meinen Gürtel in die Hand.
„Verena wird Sie nun zum Epilierraum führen, wir sehen uns ja bald wieder.“
Während Verena zum Gehen wieder einen Knicks machte und ich auch leicht in die Knie ging, schüttelte Frau Nagy den Kopf und winkte mit der Hand ab.
48. Der Wunderkoffer - (12) Landpartie

geschrieben von ManFromThePast am 27.10.06 04:07

(12) Landpartie

War das peinlich, hätte man nicht zumindest etwas um den Gürtel wickeln können? Ich folgte Verena, glücklicherweise ging es nur einige Zimmer weiter, in einen kleinen Raum. Dort wartete schon eine Frau auf uns. Nach dem üblichen Geknickse half mir Verena mich bis auf das Halsband vollständig auszuziehen. Dann musste ich mich mit dem Bauch auf eine Liege legen, die wie eine Massageliege war, mit einem Loch für das Gesicht. Man legte noch ein Handtuch über meinen Kopf, dann fing die Frau an mich mit einem kühlen Gel und einem Apparat von den Achseln bis zu den Beinen zu enthaaren. Manchmal ziepte es schon etwas, als sie das Gel nach einiger Zeit wieder entfernte. Ich wurde noch einmal abgerubbelt, dann musste ich mich umdrehen und ich wurde auch vorne enthaart. Es war schon ein komisches Gefühl überall mit diesem Gel behandelt zu werden, und meine Haut fühlte sich taub an wo das Gel aufgetragen wurde.

Verena duschte mich danach mit einer Dusche in dem Raum vorsichtig ab, damit meine Haare nicht nass wurden. Die Frau hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, kein Härchen war mehr zu sehen. Nach dem ich abgetrocknet war begann wieder die leidige Prozedur mit dem Einkleiden und dem Einschnüren in das Korsett. Diesmal ohne das Trapez, denn in diesem Raum war keins vorhanden. Und das schlimmste von allem, mir wurde wieder dieser verdammte Gürtel angelegt. Ich bekam wieder die Kleidung mit dem aufgeplusterten Hintern angezogen, die ich schon zum Tanzen an hatte. Verena richtete meine Haare und Schminke, dann zog sie mich mit „Schnell Mademoiselle Monika, Picknick.“ hinter sich her.

Eigentlich hatte ich es nicht anders erwartet, in einem Hof stand eine weiße offene Kutsche mit zwei weißen Pferden für uns bereit, fast wie eine Hochzeitskutsche. Herrn LeMark wartete schon auf uns. Er half mir auch beim Einsteigen in die Kutsche, in der zu meiner Überraschung bereits Frau Nagy mit einem Sonnenschirm saß. Das ich sie so schnell weidersehen würde hatte ich eigentlich nicht erwartet. Sie hatte sich in der Zwischenzeit umgezogen, ihre Taille war deutlich enger geworden.
„Herr LeMark hat mich zum Picknick eingeladen. Und hat es weh getan?“
„Es hat ganz schön geziept.“
„Na, ich hoffe Sie fühlen sich wenigstens wie neu geboren. Jetzt können Sie auch mal einfach einen kurzen Rock tragen.“
Ich setzte mich neben Sie in Fahrtrichtung und Herr LeMark setzte sich uns gegenüber.
„Ich trage selten Röcke. Wie lange hält das eigentlich an?“
„Oh das ist permanent, ich dachte das wäre Ihnen klar. Sie brauchen allerdings noch mindestens eine Behandlung damit wirklich alle Haare in der richtigen Wachstumsphase erwischt werden. Ich habe schon einen weiteren Termin ausgemacht.“
Der Kutscher half Verena auf den Kutschbock.
„Es wächst nichts mehr nach?“
„Fast nichts mehr, es dauert seine Zeit um auch die letzten Reste zu erwischen.“
„Na ja, auch gut.“
Frau Nagy reiche mir einen Sonnenschirm.
„Den werden Sie brauchen, sonst verbrennen Sie sich noch Ihr hübsches Gesicht.“

Los ging die Fahrt. Bisher hatte ich ja noch nicht viel von diesem seltsamen Land gesehen – ein paar Zimmer, Gänge, Hinterhöfe, ein flüchtiger Blick aus dem Fenster in meinen Räumen. Nun ging es durch ein großes Tor in die Stadt. Die Pferde trotteten auf eine breite, mit Kopfsteinpflaster gepflasterte Straße hinaus. Statt eines Bürgersteiges hatten die großen Häuserblöcke durchgängige Arkaden. Ich konnte keine Werbeschilder oder Schaufenster entdecken die auf Geschäfte oder Lokale hingewiesen hätten. Es waren kaum Menschen unterwegs, eine Frau mit einem Baby auf dem Arm machte einen Knicks als Frau Nagy ihr zuwinkte. Langsam und klappernd zogen die Pferde die Kutsche durch die Straßen.

Es gab keine Autos, kein Verkehr, nur einmal kam uns eine geschlossene Kutsche entgegen.
„Gibt es hier keine Autos?“, fragte ich Frau Nagy.
„Doch natürlich, für Notfälle haben wir Krankenwagen und wenn schwere oder sperrige Dinge transportiert werden müssen erledigt das ein Laster. Aber meistens legen die Menschen hier ihre Wege zu Fuß, auf dem Pferd oder in der Kutsche zurück.“
„Aber es gibt hier scheinbar nicht so viele Menschen?“
„Zur Zeit sind die meisten zu Tisch, und viele Leute Wohnen auch dort wo sie Arbeiten. Auf den Straßen werden Sie deshalb nicht viele zu Gesicht bekommen.“
„Wie viele Menschen gibt es denn hier?“
Frau Nagy blickte fragend zu Herrn LeMark, der nickte.
„Das ganze Land hat nicht einmal dreißigtausend Einwohner, so viele wie bei Ihnen vielleicht in einer Kleinstadt.“

Bald verließen wir die Stadt, die Pferde wurden schneller. Das Sitzen wurde langsam ziemlich unbequem. Durch das Polster an meinem Hintern konnte ich mich nicht an die Rückenlehne anlehnen sondern musste in einem gewissen Abstand davon sitzen. Zudem zwang mir das Korsett eine sehr grade Haltung auf.
„Diese Kleider sind weder zum gehen noch zum Sitzen geeignet, wie halten Sie das nur aus?“
„Man gewöhnt sich mit der Zeit daran.“
„Aber warum laufen die Frauen hier in so unbequemer Kleidung herum? Hat das irgendwelche religiösen Gründe, wie bei diesen verrückten Amerikanern, die in speziellen Gemeinden auf dem Land wie vor hundert Jahren leben?“
Frau Nagy blickte wieder zu Herrn LeMark diesmal mischte er sich direkt ein.
„Nein das hat keine religiösen Gründe. Und nicht nur die Frauen laufen hier in ‚unbequemer’ Kleidung herum, auch die Kleidung der Männer ist hier anders, falls Sie das noch nicht bemerkt haben.“
„Ich finde, die Männer sind bei uns viel eleganter Gekleidet als im Ausland, das entschädigt doch etwas für die Unannehmlichkeiten unserer Kleidung“, sagte Frau Nagy.
„Danke, die Kleidung unser Frauen ist doch auch viel schöner, als die Kleidung in der man bei Ihnen herumläuft, das müssen Sie doch wirklich zugeben Frau Kröger.“
„Das ist sicherlich Geschmackssache, Sie müssen das ja nicht tragen. Ich finde es schrecklich unbequem, und viel zu Heiß in der Kleidung. Ich kann nicht verstehen warum alle hier so rumlaufen?“
„Ich habe auch einen Besuch in unserem Museum eingeplant, da werden Sie mehr über unsere Geschichte erfahren. Mit der Kleidung, ja, das hängt sehr mit unserer Geschichte zusammen. Wir liegen hier recht abseits und isoliert so das der Import von Waren aufwendig ist. Man hatte sich eines Tages entschieden nicht mehr der Putzsucht der Frauen zu folgen und die jährlich wechselnde Mode nicht mehr mitzumachen.“
„Aber so lief man doch vor hundert Jahren rum, die Entwicklung ist weitergegangen, kann man sich nicht zumindest etwas anpassen?“
„Unsere Kleidung entstammt der Zeit vor über hundertfünfzig Jahren“, korrigierte Herr LeMark, „und wo wollen Sie mit dem ‚etwas anpassen’ anfangen und wo aufhören? Alle 5 Jahre, alle 10 Jahre, oder alle 20 Jahre wenn in der Mode wieder alles zurückgekehrt ist?“
„Ich weis nicht, die Mode hier ist jedenfalls nicht zurückgekehrt und schrecklich unbequem. Ich kann kaum noch sitzen.“
„Wir sind ja bald da, genießen Sie einfach die Landschaft.“

Die Landschaft war wirklich wunderbar. Die Stadt hatten wir im Tal schon lange hinter uns gelassen und nun schlängelten wir uns einen Berg hinauf. Wohin man auch Blickte rundherum Berge. Einige Zeit später hielt die Kutsche an einer Bergwiese. Herr LeMark half uns beiden beim Aussteigen.
49. Der Wunderkoffer - (13) Ein Picknick

geschrieben von ManFromThePast am 01.12.06 04:30

(13) Ein Picknick

Der Picknickplatz hatte, abgesehen von der fantastischen Aussicht, etwas von einer alten Autobahnraststätte. Es gab einige hölzerne Tische, und an beiden Seiten der Tische jeweils eine hölzerne Bank. Im Gegensatz zu einer Autobahnraststätte waren die Bänke jedoch mit aufwendigen Schnitzereien verziert. Verena und der Kutscher holten aus einer kleinen Hütte Polster für die Bänke, während wir ein Stück auf einem Feldweg spazieren gingen.

„Das ist wirklich eine wunderbare Aussicht.“
„Ja, die Landschaft ist wirklich schön hier oben. Aber auch an die Schönheit gewöhnt man sich mit der Zeit, immer nur Berge. Vielleicht muss man von Zeit zu Zeit einfach die Augen schließen und wenn man sie wieder öffnet sich umschauen, als ob man alles zum ersten mal sehen würde.“
Sie schloss die Augen, atmete tief aus und ein, und als sie die Augen wieder öffnete kam ein sanftes Lächeln in ihr Gesicht.
„Wirklich wunderschön, immer wieder.“
Alle waren für einen Moment still. Verena und der Kutscher hatten in der Zwischenzeit zwei Tische mit Tischdecken versehen und das Essen aus den mitgebrachten Körben auf den Tischen aufgebaut.
„Wir sind nicht nur wegen der schönen Aussicht gekommen. Sie sind sicherlich schon hungrig.“
Ich fasste mir mit beiden Händen auf Bauch und Taille.
„Nun den Umständen entsprechend. Ich kann ja nicht so viel.“
Frau Nagy flüsterte mir ins Ohr: „Mit der Taille zu Kokettieren wird hier nicht gern gesehen. Die Frauen sind hier nun mal alle geschnürt. Es ist..“
„Aber,..“ flüsterte ich zurück.
Frau Nagy hielt einen Finger an ihren Mund „Pst.“
Herr LeMark führte uns an einen der beiden Tische. Verena und der Kutscher hatten inzwischen am Nebentisch platzgenommen und unterhielten sich angeregt.

Frau Nagy musste mir beim Ausziehen der Handschuhe helfen, die Dinger waren so eng, dass man sie kaum von den Händen bekam. Der Tisch war mit allerlei Leckereien gedeckt, ich entschied mich für eine Hähnchenkeule und etwas Salat.
„Greifen Sie nur zu, damit Sie bei Kräften bleiben, Sie haben noch einen anstrengenden Tag vor sich.“
„Der Tag war schon anstrengend.
Wie sind Sie eigentlich hier her gekommen, Frau Nagy?“
„Nun ich habe meinen Mann während meines Studiums kennen gelernt und bin mit ihm hierher mitgekommen, wie das so ist.“
„Und Sie haben alles gewusst was Sie hier erwartet?“
„Nein natürlich nicht mein Mann war ein großer Geheimniskrämer.“
„Wir dürfen nichts erzählen, das ist uns verboten. Und das ist wirklich ein großes Problem, meine ehemalige Verlobte war immer so neugierig und ich durfte nichts sagen. Das gab dann immer Ärger.“, sagte Herr LeMark.

„Ich hab gehört, dass Sie Pech hatten, und dass es Probleme mit Ihrer Verlobten gab?“ fragte Frau Nagy.
„Nun das kann man so sagen, ohne die Probleme säßen wir ja jetzt nicht hier zusammen. Meine Verlobte ist mit den Koffern einfach abgereist und hat sie dann ‚verloren’. Es wäre besser gewesen sie hätte einfach offen gesagt ‚ich will nicht’ und basta.
Aber ich habe gehört, dass auch andere Männer Probleme mit ihren Verlobten haben. Das Korsett wird noch akzeptiert, wir suchen ja auch entsprechend. Wenn der Gürtel ins Spiel kommt ist es dann aus.“
„Nun ehrlichgesagt, ich weis nicht ob ich den neuen Hochzeitsgürtel akzeptiert hätte. Der wurde erst nach dem ich hier her kam eingeführt. In Österreich hatte ich noch einen von den alten Gürteln getragen, und es hat meinen Mann damals viel Überredungskunst gekostet mich in den hineinzubringen. Das war auch erst einige Monate vor unserer Abreise. Es war ja auch unpraktisch, ich hatte ja noch meinen Facharzt gemacht. Und dabei in so etwas herumzulaufen ist nicht einfach.“
„Sie haben freiwillig Korsetts und einen Keuschheitsgürtel angezogen, schon in Österreich?“
„Natürlich sonst hätte mich mein Mann nicht mitnehmen können.“
„Ja das ist so, die Frau muss freiwillig Korsett und Gürtel anlegen. Und wir dürfen dabei nichts über den Gürtel verheimlichen, wir werden ja geschult, die Frau muss wissen was da auf sie zu kommt.“
„Und Sie haben das wirklich Freiwillig gemacht?“
„Nun etwas gemogelt hat mein Mann schon. Er hatte ‚vergessen’ zu erwähnen das ich den Gürtel nicht nur für die Reise tragen würde. Korsetts habe ich schon vorher hin und wieder getragen, das war o.k. für mich. Ich war da in so einem ‚K&K’ Verein. Wir haben historische Kostüme angefertigt und haben Bälle und Auftritte darin gemacht. Dort habe ich übrigens auch meinen Mann kennen gelernt.“
„Ja historische Vereine sind eine beliebte Adresse für die passende Frau, ich habe meine ehemalige Verlobte in einer Barock-Tanzgruppe kennen gelernt.“

„Manchmal glaube ich die Herren hier gehen richtig systematisch auf die Jagd.“
„Im Prinzip ja – es ist halt wirklich schwierig die passende Frau zu finden. Wir bekommen auch schon etwas Hilfe bei der Suche. Es soll ja nicht nur die richtige Frau fürs Leben sein, sie muss ja auch hierher passen. Und dann auch nach Möglichkeit eine von den Berufsausbildungen haben, die wir hier dringend benötigen. Und dann muss sie noch alles akzeptieren. Früher war das sicherlich alles viel einfacher.“
„Sie meinen als man die Frauen einfach gekauft und hier her verfrachtet hat? – die Zeiten sind ja glücklicherweise entgültig vorbei!“
„Ich sage ja nur, dass es einfacher war, nicht das ich mir die Zeiten zurückwünschen würde. Es ist ja auch schon lang her, das waren andere Zeiten. Oder wir sollten einfach unter uns bleiben. Mit dem alten Gürtel war es vielleicht auch einfacher. Aber so wie es jetzt ist, muss es einfach schief gehen. Man lernt eine Frau im Ausland kennen und lieben, und dann muss man sie mit den Regeln für hier konfrontieren, ohne ihr wirklich etwas über uns sagen zu können. Und damit geht dann allzu oft alles in die Brüche. Vielleicht sollte man den Frauen einfach nichts sagen und sie dann erst hier mit Korsett und Gürtel konfrontieren. Die werden sich dann schon fügen, zurück geht ja dann nicht mehr.“
„Na, na. Das Grundprinzip bei uns ist doch Einverständnis, was wollen Sie machen wenn die Frauen ‚nein’ sagen?“

„Kann man das ganze nicht einfach abschaffen und hier alles etwas Modernisieren?“
Beide lachten, Herr LeMark ergriff das Wort.
„Es ist hier so wie es ist. Warum sollten wir etwas verändern?“
„Weil es Probleme gibt?“
„Die Probleme kommen nur von Außen, es sind Probleme der Gesellschaften im Ausland. Wenn wir hier etwas verändern würden hätten wir sicherlich mehr neue Probleme als wir lösen würden. Unsere Gesellschaft würde zerbrechen, niemand hier würde das wollen.“
„Auch nicht die Frauen?“
„Auch nicht die Frauen.“
„Nun wenn die Frauen hier auch ohne Korsett und Gürtel einen Mann finden würden wären sie sicherlich nicht abgeneigt die Dinger los zu werden. Besonders schlimm ist es ja seit es die neuen Gürtel gibt. Früher hatten wir immer noch unsere kleinen Freiheiten, aber jetzt. Auch in meiner Praxis haben sich die Frauen verändert, sie sind ihrem Mann höriger, und nicht unbedingt glücklicher.“
„Hier wird doch keine Frau gezwungen ein Korsett und den Gürtel zu tragen.“
„Das ist doch nur Theorie,“ wandte Frau Nagy ein. „Ja, theoretisch könnten sie bei der Mädchenweihe nein sagen, aber wer schafft das schon in dem alter und bei all dem sozialen Druck der auf sie ausgeübt wird. Natürlich würde ich alles tun um ihnen zu helfen damit durchzukommen wenn meine Kleinen sagen würden ‚ich will nicht’. Aber die sind doch jetzt schon ganz wild darauf ein Korsett zu bekommen wie die Mama, und die großen Damen zu spielen.“

„Sie haben Kinder?“ fragte ich.
„Ja natürlich, ich bin ja schließlich Verheiratet. Meine beiden Mädchen sind jetzt acht, mein Sohn ist grade vier geworden.“
„Und planen Sie schon Ihr nächstes Kind, oder sind Ihnen drei genug?“ Fragte Herr LeMark.
„Nun eins wollen wir schon noch haben, mal schauen.
Und bei Ihnen? Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter, nach dem Ihre Verlobung geplatzt ist?“
„Ich hoffe ich darf noch einmal ins Ausland um nach einer Braut zu suchen, vielleicht macht man ja auch hier eine Ausnahme für mich, ansonsten muss ich halt alleine bleiben. Alles etwas verfahren - so ist das halt. Das habe ich alles diesem dämlichen Hochzeitsgürtel zu verdanken.“
„Sie sind also doch für die Abschaffung?“ stichelte Frau Nagy.
„Nein, der neue Gürtel wurde ja auch nicht ohne Grund eingeführt. Man sollte halt erst hier damit anfangen, das wäre einfacher.“
„Und warum wurde der Gürtel eingeführt? Waren die Frauen zu untreu?“
„Das ist jetzt zu kompliziert für ein Picknick. Möchten Sie noch ein Hähnchenschenkel?“
„Nein Danke. Ich möchte das aber schon erfahren, warum müssen die Frauen hier einen Keuschheitsgürtel tragen?“
„Das hat im wesentlichen historische Gründe, wir besuchen ja noch das Museum, dort werden Sie dann mehr erfahren.“

„Und Sie – sind Sie schon verheiratet?“ lenkte Frau Nagy vom Thema ab.
„Nein, ich bin jetzt wieder Single, glaube ich jedenfalls. Ich habe mich grade von meinem Freund getrennt.“ Ich lachte: „Das ist fast wie bei Herrn LeMark und seiner Verlobten, der Gürtel stand zwischen uns.“
„Das rengt sich doch bestimmt wieder ein, wenn Sie das Ding erst einmal wieder los sind.“
„Ich weis nicht, von meinen Freund hätte ich einfach mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen erwartet. Ich glaube nicht, dass sich das wieder einrenkt, ich weis auch nicht ob er wirklich der richtige war.“
„Das wird schon wieder, und ansonsten haben noch andere Mütter hübsche Söhne.
Was machen Sie beruflich?“
„Ich bin Anwaltsgehilfin in einer Großkanzlei.“
„Arbeiten Sie gerne mit Menschen?“
„Ich würde schon gerne mit Menschen arbeiten, aber im Moment sind es hauptsächlich staubige Aktenberge mit denen ich zu tun habe.“
„Aber Sie mögen Ihren Beruf?“
„Doch ja, eigentlich schon. Ich hatte in einer kleinen Kanzlei angefangen, da war alles familiärer, und ich hatte mehr Verantwortung. Am liebsten hätte ich ja studiert, aber mein Vater meinte ich solle erst mal einen Beruf lernen, und meine Mutter sieht mich wohl ohnehin als zukünftige Hausfrau und Mutter. Aber vielleicht studiere ich doch noch.“
„Wollen Sie Jura studieren?“
„Wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, ja vielleicht. Vielleicht auch was künstlerisches oder Germanistik oder so – Gelesen habe ich eigentlich immer gern. Ich könnte sicherlich viele Dinge machen wenn ich Zeit und Geld dazu hätte.“

„Wollen wir noch etwas spazieren gehen bevor es zurück ins Schloss geht?“ fragte Herr LeMark.
Frau Nagy reichte mir getränkte Tücher zum Reinigen meiner Hände, bevor sie wieder in die Handschuhe gepellt wurden.
Wir drei waren sicherlich ein Anblick wie aus einem Film nach einem Roman der Austen Schwestern. Zwei Frauen mit eng geschnürter Taille, die in altertümlicher Kleidung mit Sonnenschirmen in einer Berglandschaft spazieren gingen. In der Mitte ein Mann in Anzug und Zylinder. Nur ein Keuschheitsgürtel kam in deren Romanen so weit ich mich erinnerte nicht vor.
Als wir zurückkamen hatten Verena und der Kutscher das Picknick abgebaut. Herr LeMark half uns wieder in die Kutsche und hinab ging es in die Stadt.
50. Der Wunderkoffer - (14) Schlimmer als in der Schule

geschrieben von ManFromThePast am 22.02.07 19:06

(14) Schlimmer als in der Schule

Herr LeMark half uns beim Aussteigen aus der Kutsche.
„Das war schön, aber ich habe zu tun. Wir sehen uns ja noch.“ Sagte Frau Nagy und eilte davon.
„So nun müssen wir uns etwas beeilen, wir sind auch schon spät dran.“
Verena nahm mich bei der Hand. Zusammen mit Herrn LeMark ging es wieder durch die Korridore des Schlosses, die Gänge waren verwirrend, aber es kam mir irgendwie auch bekannt vor.
„Da darf ich nicht mit hinein, Verena wird sich um Sie kümmern, bis gleich dann.“

Verena führte mich mit dem Wort ‚Damensalon’ in einen großen Raum. Der Eingangsbereich war so gebaut, dass man auch bei offener Tür keinen direkten Einblick in den Salon nehmen konnte. In diesem rosa Salon gab es überall Schminktische, Waschbecken, Sofas, Liegen. Von dem Raum gingen etliche Türen ab.

Ich dachte mir prima gerettet und sagte: „Verena, ich muss mal, Toilette, Klo?“
Sie hatte mich wohl verstanden und führte mich zu einer geräumigen Toilette. Ich musste erst Verena aus dem Klo verscheuchen, die mir wohl helfen wollte. Sich mit dem Kleid und der Unterkleidung auf den Pott zu setzen war wirklich nicht einfach. Der Keuschheitsgürtel hatte zumindest den Vorteil, dass man keinen Slip anhatte, das wäre noch mehr Gewurschtel gewesen, bei all dem Stoff. Nach dem ich mich endlich erleichtert und umständlich abgetupft hatte, kam ich wieder heraus. Verena zog mir die Stiefelletten aus, und Tanzschuhe an, dann führte sie mich zu einer weiteren, mit einen Sichtschutz verblendeten, Tür, dahinter befand sich der mir altbekannte Ballsaal.

Vor der Tür warte schon Herr LeMark auf mich und bot mir seinen Arm an. Wir gingen ein paar Schritte, blieben stehen und er flüsterte: ‚Jetzt knicksen’, während er sich verbeugte machte ich meinen Knicks. Alle blickten auf uns, die Herren verbeugten sich, die Damen knicksten ebenfalls. Im Saal waren neben dem Tanzlehrer und der Pianistin noch acht Paare, etwa in meinem Alter oder etwas jünger. Ein Teil der Herren hatte einen Frack, die anderen Anzüge an. Die Frauen trugen alle hübsche weiße Abendkleider mit Reifröcken, es fehlte ihnen eigentlich nur der Schleier zur Braut. Ihre Taillen waren beeindruckend eng geschnürt – ich dachte mir: wie halten die das bloß aus? In meinem einfachen Kleid kam Ich mir etwas unpassend gekleidet vor, und mit meiner Taille fand ich mich jetzt irgendwie fast dick, obwohl ich doch wirklich schon eng genug geschnürt worden war.

„Schon wieder Tanzen?“ fragte ich Herrn LeMark.
„Wir haben leider nur wenig Zeit bis zum Ball, und Sie wollen es doch bis dahin noch recht gut lernen, nicht? Wie sagt man bei Ihnen so schön: ‚Übung macht den Meister’. Deshalb dürfen Sie jetzt mit einer Gruppe unserer Debütantinnen üben.“
„Soll ich etwa auch eine Debütantin sein?“
„Nein natürlich nicht, das ist nur für die jungen Damen von uns. Sie üben nur einige Tänze mit, das geht nur in der Gruppe vernünftig.“
„Und das sind alles Hochzeitspaare?“
„Wie kommen Sie denn da drauf? Wegen den weißen Kleidern? Nein, es sind Debütantinnen. Das heißt, die jungen Damen werden auf dem Opernball der Gesellschaft vorgestellt. Es finden sich natürlich dabei auch immer wieder Paare zusammen. Auf dem Opernball direkt als Debütantin erwählt zu werden, ist natürlich bei uns ein Mädchentraum. Aber meistens ist es dann doch nicht so.“

Am Morgen hatte ich noch alleine Schritte üben können, nun musste ich mit den anderen Paaren zusammen tanzen. Es wurden Formationen getanzt mit vier Paaren bei denen sich jeweils zwei Paare gegenüber standen, oder alle Paare in zwei Reihen. Und dann gab es auch Tänze wo die Frauen auf der einen die Männer auf der andern Seite standen. Solange mich Herr LeMark führte ging es einigermaßen, schwieriger wurde es wenn ich mit der Dame gegenüber den Platz wechseln musste, oder bei den Tänzen mit Damen- und Herrenseite.

Herr LeMark übersetzte die Anweisungen des Tanzlehrers und sagte jeweils was ich machen sollte. Auch die anderen Paare halfen mir ‚mit Händen und Füßen’ so gut es ging. Trotzdem ging vieles schief. Mein Tanzpartner munterte mich mit Worten wie ‚das geht doch schon ganz gut’, ‚prima’ oder auch ‚nur Mut das klappt schon noch’ immer wieder auf. Aber ich war grottenschlecht! – Wie sollte das nur in den wenigen Tagen klappen, wenn ich mich nicht völlig blamieren sollte?

Zum Glück hat niemand gelacht wenn ich alles durcheinander brachte. Die Paare waren auch mehr mit sich beschäftigt, sie unterhielten sich sogar zum Teil noch beim Tanzen.
„Die können so schwierige Sachen tanzen und sich gleichzeitig noch unterhalten, ich würde da durcheinanderkommen.“
„Das macht die Übung, es gehört zum geselligen Tanzen dazu. Man will ja schließlich die Gelegenheit auch nutzen um den Tanzpartner etwas kennen zu lernen, vielleicht gefällt man ja. ‚Ball’ und ‚Balzen’ liegen bei uns nah beieinander, besonders bei den jungen Frauen.“ Er grinste.

Ich war froh als die Stunde endlich vorbei war. Zusammen mit den anderen Frauen ging ich zurück in den Frauensalon. Von dem Geschwätz der anderen Frauen verstand ich natürlich kein Wort, aber offensichtlich stöhnten und lachten sie darüber wie eng ihr Korsett sei. Die Frauen halfen sich beim Wechseln ihrer Schuhe, eine wollte mir wohl auch helfen aber wir konnten uns nicht so recht verständigen. Drei der Frauen kleideten sich mit Unterstützung der anderen in einem Nebenzimmer um. Ich stand einen Augenblick ziemlich verlassen in dem Raum, bis Verena etwas gehetzt auftauchte. Dann half sie mir beim Umziehen der Schuhe.

Auf dem Gang trafen wir wieder auf Herrn LeMark, dieser führte mich zusammen mit Verena wieder zurück in mein Zimmer. Auf dem Weg diskutierten wir etwas über die vergangene Tanzstunde.
„Das klappt doch nie, das ist alles so kompliziert.“
„Machen Sie sich keine Sorgen, das wird schon noch werden. Die anderen haben einfach halt schon viel länger geübt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, sagt man bei Ihnen so schön, man muss üben, üben, üben.“
„Ich kann ja noch nicht einmal die Schritte. Ich dachte auf dem Ball wird Walzer und so was getanzt.“
„Es wird natürlich auch Walzer getanzt, aber viele unserer Tänze sind älter und es wird viel Wert auf geselligen Tanz gelegt. Ein Ball hat ja im wesentlichen eine soziale Funktion.“
„Das schaffe ich nie in der kurzen Zeit.“
„Es ging doch schon ganz gut fürs erste mal. Morgen ist es bestimmt auch schon viel besser.“
„Ich Denke, am einfachsten ist es, ich lasse den Ball einfach sausen.“
„Sie machen sich zu viele Gedanken. Auf dem Ball tanzen Sie nur, was Sie gut können. Es gibt ja auch einfache Sachen, und mehr als nur Walzer und Polka werden Sie bis dahin mit Sicherheit schon gut können, es wird garantiert ein unvergesslicher Abend. Sie dürfen nicht so schnell aufgeben.“

In meinem Umkleidezimmer half mir dann Verena beim Umziehen. Ich war etwas überrascht als ich schon wieder in das Sportkorsett geschnürt wurde und das Reitkleid anziehen sollte. Mit Verena konnte man nicht gut diskutieren: „Ja Mademoiselle, jetzt Reitunterricht“ war immer wieder ihre Antwort. Als ich aus dem Umkleidezimmer kam beschwerte ich mich bei Herrn LeMark, der auf mich wartete.
„Ich soll schon wieder Reiten? Ich habe doch erst heute Morgen geritten.“
„Sie wollen doch bald ausreiten können? Bis dahin müssen Sie gelernt haben sich sicher auf dem Pferd zu halten.“
„Wie soll das weitergehen? Immerzu Tanzen und Reiten?“
„Wenn immer möglich, haben wir für Sie jeweils Vor- und Nachmittags Tanz- und Reitunterricht eingeplant. Wir haben ja leider nur eine Woche Zeit. Ich hoffe das ist nicht zu anstrengend für Sie – bei uns ist es üblich sehr intensiv zu lernen. Aber wir haben noch viele andere Dinge für Sie als Abwechslung geplant, die Unterhaltung soll ja auch nicht zu kurz kommen.“
„Ich dachte ich mache hier Urlaub, aber das ist ja schlimmer als in der Schule, richtig Stress.“
„Geben Sie halt Ihr bestes, und wenn Sie feststellen es wird für Sie zuviel, sagen Sie einfach ‚Stop ich brauche eine Pause.’ Wir wollen Sie ja nicht überfordern, aber doch gemeinsam das im Rahmen der Möglichkeiten für Sie beste Ergebnis erreichen, nicht? Und Sie sollen ja auch etwas von hier mitnehmen.“
„Eigentlich bin ich ja hier um etwas loszuwerden, mitnehmen werde ich bestimmt einen dicken Muskelkater.“
„Es wird schon nicht so schlimm werden. Und Morgen können Sie dann etwas kürzer treten.“

Verena und Herr LeMark begleiteten mich zu meinem Reitunterricht. Diesmal übersetzte Herr LeMark. Und diesmal hatte ich nicht das Gefühl, dass die Peitsche mir galt, die hinter dem Pferd gelegentlich knallte. Auch hier kehrte sich der Schmeichler hervor, und lobte was ich schon alles gelernt hätte.
„Das ist doch schon prima, nur noch etwas aufrechter.“ „Gut machen Sie das, aber Vertrauen Sie einfach ihrem Pferd, lassen Sie sich noch etwas mehr auf es ein, ‚Natzuka’ ist eine treue Seele.“ Oder „Wunderbar, Wenn Sie so weitermachen können wir bald ausreiten.“
Ich hatte beim Reiten immer noch Probleme das Ding in mir ruhig zu stellen, oder es zumindest zu ignorieren. Mit Herrn LeMark konnte ich ja schlecht darüber reden. Und ich war dann froh als auch diese Stunde vorbei war.

Herr LeMark verabschiedete sich:
„Das war wirklich schon sehr gut, bald können wir gemeinsam ausreiten. Ich muss mich jetzt zunächst verabschieden. Wir sehen uns ja später noch beim Empfang. Verena wird Sie nun auf Ihr Zimmer zurückführen. Falls Sie etwas Zeit haben denken Sie vielleicht an die Postkarten? Die sollten bis Morgen früh fertig sein, damit Sie noch ankommen bevor Sie wieder bei sich Zuhause zurück sind.“
„Wie ist das mit den eMails? Ein Internet-Café gibt es ja hier wohl eher nicht.“
„Das ist kein Problem, das machen wir in unserer Bibliothek. Aber dafür haben wir heute leider keine Zeit mehr, ich denke morgen daran es einzuplanen.“

Verena führte mich zurück in mein Zimmer wo mich, zu meiner Überraschung, eine der Schneiderinnen von Heute Morgen, deren Namen ich in dem ganzen Stress bereits wieder vergessen hatte, und Frau Nagy erwarteten.
„Hallo Frau Nagy, so sieht man sich wieder...“
„Ja, man hat mich eingeteilt, dass ich für Sie übersetze. Sie können ja kein Französisch, das hat die Planung etwas durcheinandergeworfen. Und Frau Wagner möchte den Kreis der ‚Vertrauten’ klein halten. Ich werde wohl noch öfter ran müssen, ich hoffe es ist Ihnen nicht unangenehm. Aber ich hätte mich ohnehin um das Einsetzen der Medikamente kümmern müssen. Jetzt helfe ich Ihnen halt noch beim Etiketteunterricht.“
„Etiketteunterricht?“
„Hat Ihnen Herr LeMark nichts gesagt?“
„Nein, und was ist das jetzt schon wieder? Sie sollen mir Etiketteunterricht geben?“
Sie lachte: „Da würden Sie ja die Richtige als Lehrerin haben. Nein ich soll nur übersetzen. Das Rumgeknickse soll Ihnen Frau Tolnai beibringen, mich können Sie damit jagen. Aber erst mal müssen Sie sich umziehen.“
„Schon wieder! Ich weis gar nicht mehr wie oft ich mich heute schon umgezogen habe.“
„Das kann ich Ihnen leider nicht ersparen.“

Also schon wieder in das Umkleidezimmer, und langsam wurde mir klar warum ich eins hatte, scheinbar hielt sich hier eine Frau die meiste Zeit des Tages auf. Wieder ausziehen, wieder die Hände an das Trapez. Während ich aufgeschnürt wurde verschwand Frau Nagy mit dem Keuschheitsgürtel im Bad. Verena und die Frau an deren Namen ich mich immer noch nicht erinnern konnte schnürten mich wieder in ein Korsett, das immer enger wurde.

„Halt Stop, das wird zu eng.“
„Gut eng geschnürt“ sagte Verena in ihrem gebrochenen Deutsch.
„Frau Nagy, helfen Sie mir, die Spinnen schon wieder!“
Sie kam aus den Badezimmer mit dem Gürtel in der Hand. Und diskutierte mit den beiden Frauen.
„Keine Panik! Die beiden sind auch schon mit dem Schnüren fertig. Das hat Ihnen wohl auch keiner vorher gesagt? Sie sollen im Reifrock üben, damit Sie sich für den Empfang Heute Abend schon etwas daran gewöhnen können. Das Abendkleid mit dem Reifrock ist für Ihr Abendkorsett geschneidert. Aber Sie müssen das nur eine Stunde lang aushalten. Dann wird Ihr Korsett wieder gelockert, und Sie haben erst mal bis zum Empfang Pause. Sie können sich dann, mit dem gelockerten Korsett, sogar etwas hinlegen wenn Sie wollen.
Ist das für Sie OK? Beim Empfang müssen Sie Ihr Abendkleid aber dann ohnehin tragen.“
„Ich weis nicht.“
„Ansonsten müssten Sie jetzt erst mal in Tageskleidung ohne Reifrock üben, dann schnüren wir Sie erst mal in ein anderes Korsett. Aber es ist besser wenn Sie mit Reifrock üben, ohne Übung ist das Ding schon ein Hindernis an sich, und Sie wollen sicherlich nicht damit vor dem Fürstenpaar stolpern.“
„Vielleicht geht es. Heute Morgen ging es ja auch. Für eine Stunde werde ich das Notfalls schon aushalten. Und wie lange ist dann dieser dämliche Empfang?“
„Das stand nicht auf der Einladung, ich glaube üblicherweise dauert das aber nicht so lange, vielleicht eine halbe Stunde oder 45 Minuten. Mein Mann und ich sind auch eingeladen.“
„Geht es vielleicht etwas weniger eng?“
Sie diskutierte mit der Schneiderin, die maß nach.
„Nein, leider nicht, das Kleid sollte jetzt grade so zugehen. Falls es nicht zugeht, müssen wir Sie sogar noch nachschnüren. Sollen die Beiden Sie jetzt wieder aufschnüren? Dann muss es erst mal ohne Reifrock gehen. Allerdings werden Sie Heute Abend in jedem Fall das Korsett ertragen müssen – Nackt können Sie ja schlecht zum Empfang gehen.“
„Na gut, lassen wir es so, aber nur für eine Stunde.“

„Gut, ich habe die Sonde an Ihrem Gürtel ausgetauscht, jetzt enthält sie die notwendigen Stoffe um dem Chip eine Schwangerschaft vorzutäuschen.“
Sagte Frau Nagy als sie das Teil des Gürtels vorsichtig in mich einführte.
„Ich werde aber nicht wirklich Schwanger, hoffe ich?“
Sie lachte.
„Dazu gehören auch bei uns immer noch zwei. Nein, aber wie gesagt können vielleicht entsprechende Symptome als Nebenwirkung auftreten. Wir haben es jedoch sehr gering dosiert.“
Etwas mulmig war mir schon, als sich der Gürtel wieder um mich schloss.
51. Der Wunderkoffer - (15) Das Abendkleid

geschrieben von ManFromThePast am 14.04.07 00:44

(15) Das Abendkleid

Ich wurde wieder von dem Trapez los gemacht. Mit meinen Händen fühlte ich meine Taille: ‚Puh war das eng’.
„Kann ich mich mal sehen?“
„Na Klar!“ Sagte Frau Nagy und öffnete den Spiegel. „Ich finde, als Ausländerin können Sie durchaus stolz auf Ihre Taille sein.“
Ich drehte mich etwas vor dem Spiegel, es sah wirklich gut aus, wenn es nicht so verdammt eng wäre.
„Ach ja, falls Sie noch mal aufs Klo müssen, das wäre jetzt die Gelegenheit.“
„Wäre es nicht einfacher gewesen, noch mal aufs Klo zu gehen, bevor Sie mir wieder den Gürtel verpasst haben?“
„Da haben Sie eigentlich recht, da denkt man gar nicht mehr dran.“
„Ich kann jetzt aber nicht. Mit dem Gürtel kann ich nur, wenn ich wirklich unbedingt muss, sonst verkrampft sich alles.“

Ich musste mich setzen und bekam feine Strümpfe angestrapst, die mit einem Blumenmuster durchwirkt waren und als Abschluss einen breiten Spitzenrand hatten, sowie das elegantere Paar der ‚Tanzschuhe’ angezogen. Dann musste ich wieder aufstehen und wie einer Kleiderpuppe stülpte man mir Schichtenweise Röcke über den Kopf. Zunächst ein dickerer recht einfacher Unterrock, der nur bis zu den Knien ging. Nun musste ich in dieses Gitter von Reifrock steigen, der wie ein Lampion hochgezogen und auf meinem Keuschheitsgürtel befestigt wurde. Über den Reifrock kam ein zweiter Unterrock, dann wurde ein Gestell aufgesetzt, das meinen Hintern weiter aufpolsterte und dann noch ein weiterer Unterrock.

Man gab mir ein paar lange weiße Lederhandschuhe, die weit über die Ellbogen gingen, in die Hand, die ich anziehen sollte. Als ich versuchte sie einfach am Ende hoch zu ziehen schrieen alle, Frau Nagy klärte mich schließlich auf:
„Sie können an Glacehandschuhen nicht einfach herumzerren, die sind sehr empfindlich und lassen sich leicht überdehnen und dann sind sie kaputt. Warten Sie wir helfen Ihnen.“ Sie sagte etwas zu der Schneiderin. Und jede arbeitete langsam an einem Arm den Handschuh nach oben.
„Sehen Sie, man muss den Handschuh vorsichtig den Arm hoch streichen, mit der Hand immer mit leichtem Druck das Leder etwas weiter nach oben arbeiten. Dann sitzt der Handschuh wie eine zweite Haut.“
Nun knetete Sie langsam meine Finger in die Handschuhe, strich das restliche Material nach oben und schloss mit einer art Stricknadel die drei Knöpfe an meinem Handgelenk. Die Handschuhe reichten nun fast bis zur Mitte meiner Oberarme.
„Sehen Sie so einfach ist das, nur immer schön vorsichtig und die Handschuhe leiern nicht aus.“
Ich wäre froh gewesen wenn die Handschuhe etwas ausgeleiert wären, die Dinger waren so verdammt eng, dass ich kaum die Finger oder den Ellbogen bewegen konnte als ich es versuchte. Sie lachte.
„An die Abendhandschuhe muss man sich erst etwas gewöhnen. Sie sollten Ihre Hände nicht zu heftig bewegen, sonst können die Handschuhe reißen. Wenn die erst einmal etwas eingetragen sind, werden auch die Nähte weicher. Aber vor allen Dingen müssen Sie aufpassen, was Sie mit Ihren Handschuhen berühren, sonst waren Sie mal weiß.“

Nun war das Abendkleid an der Reihe, es war das blassrosa Kleid, das ich schon am Vormittag probiert hatte. Zwei Frauen bugsierten die Stoffmassen über meinen Kopf. Ich hatte Glück, es ließ sich sofort mit den Haken im Rücken schließen, ohne dass ich noch enger hätte geschnürt werden müssen. Als dann die Schneiderin alles zurechtgezupft hatte, und mit ihrem Werk offensichtlich zufrieden war, durfte ich mich dann schließlich von allen Seiten im Spiegel betrachten.

Es war sicherlich ein tolles Kleid und ich fühlte mich schon ein bisschen wie eine Prinzessin, auch wenn Kleider eigentlich nicht mein Ding waren. Ich hätte vielleicht eine andere Farbe gewählt, das rosa war schon sehr Mädchenhaft. Der Ausschnitt hätte tiefer sitzen und meine Brüste, die mir das Korsett verschaffte, besser zur Geltung bringen können. Aber dort war dummerweise viel zu weit oben ein Stoffteil eingelassen der den Blick versperrte. Ansonsten war das einfarbige Oberteil geschickt geschnitten – Raffungen liefen so, vom Sattel zu den Schultern, dass meine Taille noch viel schmaler wirkte als sie durch das enggeschnürte Korsett in Wirklichkeit war. Zudem hatte es noch kleine Puffärmel aus dem selben weiß-rosa gemusterten Stoff wie der Rockteil. Zwischen den Handschuhen und den Ärmeln war keine Handbreit mehr die Haut meiner Arme zu sehen. Der Rock verlief vorne fast glatt nach unten, und ließ mir wenig Spiel zum gehen ohne an den Reifrock anzustoßen, hinten war er üppig in Falten gelegt und hatte eine kurze Schleppe. Das ‚Heck’ hätte weniger ‚ausladend’ seien können: man hätte fast ein Glas auf meinem ‚Steiß’ abstellen können! Der Stoff sah aus wie Wildseide, ‚dank’ den Handschuhen konnte ich ihn aber nicht anfassen, so ein Kleid war bestimmt verdammt teuer.

„Und zufrieden?“
„Sieht ja von vorne sehr schön aus, endlich mal etwas ohne diese lästigen Stehkragen, wobei das Dekolleté ruhig mutiger sein könnte. Aber dieses Hinterteil? Sieht das nicht ziemlich albern aus? Vorne brav und hinten, als ob ich ein Pferd wäre!“
„Warten Sie erst einmal ab was für ein ‚Spaß’ das ist, wenn Sie sich setzen wollen. Aber das hat man hier halt so.“
„Ich weis...“, sagte ich leicht genervt, „...man gewöhnt sich schon dran“
„Richtig!“ Sie schaute mich kurz an. „Ich glaube auf das Nachschminken können wir im Moment verzichten. Lassen Sie uns gehen, Frau Tolnai wartet schon auf uns mit Ihrem Unterricht. Jetzt müssen Sie aufpassen, dass Sie mit Ihrem ‚Hinterteil’ nichts abräumen.“

Sie hob die Schleppe auf und steckte mir eine darin eingearbeitete Schlaufe über einen Finger.
„So geht das leichter. Sie müssen ja nicht den ganzen Weg ‚Nachtgespenst’ spielen. Am Besten halten Sie die Schleppe aber mit der Hand fest, Sie werden sehen so eine Schleppe geht ziemlich auf die Arme.“
„Das kenne ich schon vom Reitrock.“
„Beim Reitrock ist das ja nicht so schlimm, den macht man an der Seite fest und Ruhe ist. Aber eine Schleppe müssen Sie immer tragen oder hinter sich her schleifen. Die zwei Knappen, die einem die Schleppe hinterher tragen, gibt es leider nur in Märchenfilmen.“
52. Der Wunderkoffer - (16) Etikette

geschrieben von ManFromThePast am 25.05.07 04:19

(16) Etikette

Es ging wieder durch die endlosen Flure, unterwegs musste ich nicht nur die Schleppe tragen, sondern auch den Reifrock festhalten, damit er nicht zuviel hin und her schwang. Eigentlich hätte ja auch Verena, die uns begleitete, meine Schleppe tragen können – für was hat man denn sonst eine Leibdienerin? Wir endeten diesmal in einen Ballettsaal, mit Spiegeln und einer Stange an der Wand, in dem uns bereits Frau Tolnai erwartete. Sie stellte sich auf Französisch vor, so viel verstand ich noch. Frau Nagy flüsterte neben mir ‚tiefer Knicks’. Nach dem wir beide einen Knicks gemacht hatten, sprachen die beiden in der Landessprache miteinander.
„Es hat sie niemand informiert, dass ich übersetzen muss“, sagte sie leise zu mir.

Zunächst wollte Frau Tolnai sehen wie ich ‚mit Schleppe’ gehe. Ständig hatte sie etwas auszusetzen und zu korrigieren. Ich sollte kleinere Schritte machen, mich ruhig halten, ‚schweben’. Sie hatte einen Stock in der Hand mit dem sie auf den Boden klopfte, nach dem sie etwas erklärt hatte. Ich sollte dann wohl loslaufen, aber Frau Nagy musste ja erst leise fertig übersetzen, was ich machen sollte. Wenn ich etwas falsch machte schlug sie mehrmals schnell mit dem Stock auf dem Boden, als Zeichen dass ich aufhören sollte.

Schließlich kam sie zu mir und klopfte leicht mit dem Stock auf meine Schultern. Ich hatte fast schon Angst, dass sie mich gleich schlagen würde, aber Frau Nagy übersetzte:
„Ihr gefällt Ihre Haltung nicht. Sie fragt ob Sie denn kein Ballett gemacht hätten?“
„Ja, als Kind, das ist aber schon lange her.“

Sie gab ihren Stock Frau Nagy und korrigierte meine Haltung nun mit den Händen, Frau Nagy übersetzte jeweils was Frau Tolnai sagte. Sie hob mit einem Finger unter meinem Kinn meinen Kopf, die Berührung mit dem feinen Leder ihrer Handschuhe fühlte sich komisch an.
„Kopf hoch, auf dem Boden gibt es nichts zu sehen...“
Sie ging um mich herum und strich meine Wirbelsäule bis zu meinem Hals entlang.
„Sie sollen einen graden Rücken machen.“
Dann zog sie mit beiden Händen meine Schultern nach hinten unten.
„Sie müssen Ihre Schultern zurücknehmen und dabei nach unten drücken. Und immer an den ‚stolzen’ Kopf einer Frau denken.“
Sie ging weiter um mich herum und öffnete meine Hände, die sich inzwischen schon zu Fäusten geballt hatten. Frau Nagy übersetzte amüsiert:
„Wollen Sie zu einem Boxkampf gehen oder gar jemanden erschlagen? So was macht doch eine Frau nicht. Zeigen Sie schöne plastische Hände.“
Sie machte es mir vor, dann fuhr sie mit ihren Händen an meinen Armen entlang, was sich sehr seltsam anfühlte, dar meine Arme durch die engen Handschuhe leicht taub, aber irgendwie auch kribbelig, waren.
„Sie sollen die Arme schön rund machen.“
Sie machte es wieder vor. Dann gab Frau Nagy ihr ihren Stock zurück.
„Sie Fragt ob Sie die Korrekturen verstanden haben?“
„Ja, alles soll ‚schön’ sein.“
Frau Nagy flüsterte: „Sie müssen hier einen Knicks machen, wenn Sie als Schülerin etwas gesagt haben.“

Nun ging es wieder ans Gehen, genau genommen wurde jetzt ‚Schreiten’ geübt. Frau Tolnai hob ihre Röcke an um vorzumachen wie ich gehen sollte. Dann schlug sie für jeden Schritt, den ich machen sollte, mit dem Stock und kommandierte. Mehrmals wurde ich ermahnt, dass ich doch an meine Haltung denken sollte.
„Bei uns ist jede Frau wie eine kleine Prinzessin wenn Sie ein Abendkleid trägt. Sie muss sich aber auch dabei wie eine Prinzessin halten und bewegen.“
Ich wunderte mich die ganze Zeit. Was ich unter dem Reifrock mit meinen Beinen machte konnte ohnehin keiner sehen. Und wie sollte ich ständig daran denken meine Haltung zu korrigieren und gleichzeitig ‚elegant’ schreiten? Frau Tolnai stützte ihre Stirn in ihre aufgefächerte Hand, schüttelte leicht mit ihrem Kopf, fuhr dann mit der Hand über das Gesicht um schließlich mit zwei Fingern ihr Kinn zu stützen. Dann diskutierte Sie mit Frau Nagy eine Weile.

„Frau Tolnai ist nicht sehr zufrieden, aber ich glaube heute erwartet von Ihnen noch niemand dass Sie perfekt auftreten. Wir müssen mit den ‚Verbeugungen’ weitermachen, sonnst kommen wir nicht voran. Es beginnt mit dem Hofknicks für heute Abend.“
Frau Tolnai legte den Stock auf den Boden, steckte ihre Röcke hoch, damit ich ihre Beine sehen konnte und sie ihre Arme frei hatte.
„Man steht mit beiden Beinen nebeneinander etwas nach außen gedreht da. Das rechte Bein geht erst nach vorne und macht dann einen halben Kreis nach hinten.“ Frau Nagy kicherte, „Bei meinen Töchtern heißt das ‚Kratzfüßchen’, seit ich ihnen die Geschichte von dem Sumsemann erzählt habe, der sein Beinchen sucht.“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund. „Entschuldigung. Dann, wie man steht, mit den Beinen grade nach unten, der Oberkörper beugt sich dabei nach vorne. So nun Sie.“
Ich mache das nach, war ja nicht so schwer, aber die beiden hatten ständig etwas zu bemängeln: „Der Oberschenkel des vorderen Fußes soll parallel zum Boden sein.“ „Grader Rücken, mit dem Becken beugen!“ „Nicht dabei wackeln.“ „Die Hände halten den Rock.“

Wir waren noch mitten in der Knickserei, da kam auch schon Frau Wagner, die mich abholen wollte. Sie machte einen tiefen Knicks vor Frau Tolnai, die strebte ihr entgegen und hob sie mit ihrer Hand aus ihrem Knicks. Beide redeten miteinander. Frau Wagner trug bereits ein sehr elegantes schwarzes Abendkleid sowie lange weiße Lederhandschuhe wie ich. Ihre Taille war deutlich enger geschnürt als zuvor und ihr Ausschnitt war auch deutlich tiefer als meiner.
„Eigentlich wollte ich sie abholen, aber ich höre, dass alles noch nicht so gut klappt wie es sollte.“
Bevor ich etwas sagen konnte griff Frau Nagy ein, sie machte einen Knicks vor Frau Wagner und sagte: „Ich finde sie macht es schon sehr gut für den Anfang.“
„Wir werden wohl bis zum Empfang doch noch etwas üben müssen.“
„Meinen Sie nicht, dass sie sich jetzt etwas ausruhen sollte?“
„Danke für Ihre Hilfe Frau Nagy, Sie können jetzt gehen und sich selber umziehen.“
„Aber..“, weiter kam sie nicht.
„Danke,“ sagte Frau Wagner sehr betont, „Sie können jetzt gehen, wir kommen hier gut zurecht.“
Frau Nagy machte noch eine Geste des Bedauerns zu mir, verabschiedete sich von den Damen und machte einen Knicks. Dann verlies sie zusammen mit Verena den Saal.

„So dann wollen wir mal sehen was Sie gelernt haben, machen Sie einen Hofknicks.“
„Frau Nagy hat gesagt, dass ich mich vor dem Empfang noch etwas ausruhen kann und in der Zeit das enge Korsett gelockert wird.“
„Frau Tolnai hat gesagt, dass Sie noch üben müssen, außerdem sind Sie noch nicht geschminkt, ich glaube nicht, dass noch Zeit für eine Ruhepause ist.“
„Ich möchte mich jetzt ausruhen, ich halte das Korsett bald nicht mehr aus.“
„Wir möchten so vieles im Leben, aber das Müssen kommt vor dem Wollen. Sie müssen jetzt lernen mein Kind, das Korsett werden Sie schon aushalten.“
„Ich gehe jetzt.“ Ich drückte symbolisch in meine Taille. „Das drückt.“
„Sie gehen nirgendwohin. Wenn Sie meine Tochter wären würde ich Sie jetzt erst einmal zur Strafe enger Schnüren, damit Sie sich nicht grundlos beklagen müssen und lernen was es wirklich heißt ein wirklich enges Korsett zu ertragen. Ich verstehe Sie nicht, meine Töchter haben sich jedenfalls nie beschwert.“
„Sie haben mir gar nichts zu sagen und bestrafen dürfen Sie mich schon gar nicht, das hat mir Frau Nagy gesagt.“
„So, hat das die Frau Doktor gesagt? Zunächst, was ich darf und was ich mache sind zweierlei Dinge. In gewisser Weise hat Frau Nagy sicherlich schon recht. Herr LeMark ist für Ihre ‚Unterhaltung’ verantwortlich und ich bin eigentlich nur dafür zuständig, dass Sie sich beim Ball nicht Blamieren. Damit, dass wir auch noch einen Vormund brauchen würden, der Sie erzieht hat keiner gerechnet. Herr LeMark hat Sie als wesentlich Einsichtiger und Erwachsener beschrieben. Aber das lässt sich ganz schnell klären wenn Sie es wünschen. Und jetzt üben wir den Hofknicks.“

„Ich mache jetzt gar nichts mehr.“
„Na gut.“ Frau Wagner holte eine der mir wohlbekannten Fernbedienungen heraus und tippte darauf herum. Ein leichter Elektroschock bohrte sich in meine Scharm. „Ihr Gürtel ist jetzt im Mahnmodus.“ Sie tippte weiter auf der Fernbedienung herum und biss sich leicht auf die Lippen. „Sie werden jetzt die nächste viertel Stunde von Ihrem Gürtel jede Minute ermahnt gehorsam zu sein. Ein Knopfdruck genügt und Sie sind in der nächsthöheren Mahnstufe und die Zeit beginnt von neuem zu laufen, das ist dann schon recht unangenehm.
Und damit Sie sich nicht beschweren können, leide ich jetzt mit Ihnen mit. Mein Mann, der mich für diese ‚Untat’ bestrafen könnte, ist vor mehr als einem Jahr gestorben, so bin ich hier mein eigener Richter und habe zur Strafe gleich die nächsthöhere Stufe eingestellt. Und nun machen Sie es uns beiden nicht so schwer, üben wir weiter den Knicks.“
„Sie Spinnen wohl, ich werde überhaupt nichts...“
Sie hatte wieder auf der Fernbedienung getippt und ich bekam einen etwas stärkeren Elektroschock.
„Wenn Sie möchten, kann ich Sie auch den ganzen Abend an der kurzen Leine halten. Seien Sie sicher ich sitze am längeren Hebel. Beim nächsten Knopfdruck werden Sie, wie ich, alle 30 Sekunden ermahnt.“

Die Frau spinnte ganz offensichtlich. Ich machte dann lieber den geforderten Knicks so gut ich konnte.
„War das gut so?“
„So ist es brav, das wird schon werden. Aber als Mädchen halten Sie sich zurück und reden nur wenn Sie gefragt werden. Sie antworten dann kurz und höflich und machen wenn Sie fertig sind einen kleinen Knicks. Den Hofknicks üben wir gleich noch mal.“
Ich machte also noch einen Knicks und schaute sie erwartungsvoll an.
„Sie müssen beim Hofknicks heute Abend..“ Sie machte eine kurze Pause und biss sich auf die Lippen „..Heute Abend so lange unten bleiben bis Sie entweder angesprochen werden oder die Fürsten Platz genommen haben und der Zeremonienmeister das Signal zum Erheben gegeben hat. Sie machen den Knicks wenn die Fürstin an ihnen vorbeigeht, wir üben das nun Frau Tolnai spielt die Fürstin.“
Sie sprach kurz mit ihr, inzwischen hatte ich auch einen weiteren kleinen Elektroschock bekommen. Nur noch dreizehn dachte ich mir.
„Wir stehen Heute Abend nebeneinander, so dass Sie keine Angst haben müssen etwas falsch zu machen.“
Frau Tolnai klopfte drei mal mit ihrem Stock, dann schritt sie langsam an uns vorbei. Ich machte meinen Knicks zusammen mit Frau Wagner und schielte zu ihr um nichts falsch zu machen. Frau Tolnai klopfte wieder drei mal und ich erhob mich gleichzeitig mit Frau Wagner wieder.
„Sehen Sie, es geht doch alles wenn man nur möchte.“

„Wir üben den Abend am Besten von Anfang an. Ich werde Sie auf den Empfang begleiten, Sie gehen mit einem kleinen Abstand hinter mir. Zeigen Sie wie Sie gehen.“
Ich ging so würdevoll wie möglich. Beide unterhielten sich.
„Ja Frau Tolnai hat recht, Ihre Haltung lässt etwas zu wünschen übrig. Sie möchte Ihnen sogar noch Ballettunterricht geben, aber dazu bleibt uns bis zum Ball leider keine Zeit mehr. Sie sind nicht Rotkäppchen, halten Sie Ihre Hüfte beim Schreiten ruhig. Und machen Sie sich lang in Ihrem Korsett. Sie halten Ihren Körper selbst und überlassen das nicht Ihrem Korsett, ansonsten ist es kein Wunder wenn es drückt. Kopf hoch, Schultern zurück, grader Rücken. Also gehen Sie noch einmal.“
Als ich beim Schreiten wieder von einem dieser Bisse getroffen wurde, war ich beim Zählen durcheinander gekommen, wie viele waren es noch?
„Ja schon besser, Sie dürfen sich nicht davon ablenken lassen, dass es irgendwo zwickt, das haben Sie zu ertragen.“
„Ich habe...“
Sie nahm die Fernbedienung wieder in die Hand.
„Wenn Sie etwas sagen wollen machen Sie hier vorher einen Knicks.“
Ich knickste und sagte: „Entschuldigung, ich habe nur angefangen laut zu Denken, ich wollte nichts sagen.“
„Nun gut. Egal ob ein Steinchen in Ihrem Schuh ist, Ihr Korsett Sie fast umbringt, die Stäbchen in Ihrem Kragen Sie piesacken oder Sie wie jetzt ständig ermahnt werden – als Frau haben Sie immer eine ordentliche würdevolle Haltung zu bewahren. Würdevoll, aber nicht eitel.“

„Wir gehen also zusammen in den Saal, dort werde ich Sie einigen Leuten vorstellen. Sie machen dann jeweils einen kleinen Knicks – haben Sie den schon geübt?“
„Ich kann knicksen.“
„Also nein? Denken Sie daran, dass Sie einen kleinen Knicks machen wenn Sie geantwortet haben, ich möchte Sie nicht schon wieder ermahnen müssen. Und denken Sie daran, dass Sie nicht die Einzige sind, die hier unter den Ermahnungen leiden muss. Haben Sie mich verstanden?“
„Ja, es tut mir leid.“ Ich machte einen Knicks.
„Und wenn Sie vorgestellt wurden, sagen Sie jeweils wie erfreut Sie sind oder so ähnlich, Ihnen fällt dann schon etwas ein. Die Gäste, die heute Abend eingeladen worden sind, sprechen fast alle deutsch, ansonsten stelle ich Sie auf englisch vor. Ein paar Worte Englisch für eine Vorstellung werden Sie ja noch können?“
„I am pleased to meet you. Reicht das?” Ich machte vorsorglich einen Knicks.

„Es wird schon werden. So und nun etwas ganz wichtiges, und das schreiben Sie sich für Ihren ganzen Aufenthalt bei uns hinter die Ohren: Sie werden heute Abend vorgestellt als ein besonderer Gast für unseren Opernball, dafür sind Sie hier, zu nichts anderem. Kein Wort zu niemand zu Ihrem Gürtel und dem Chip.“
„Aber...“
Frau Wagner fuhr mir ins Wort.
„Sie sind offiziell hier um den Opernball zu besuchen. Erfährt jemand, dass Sie hier sind, um den Chip wieder zu entfernen, den Sie sich nur durch Ihre Spielerei fahrlässig eingepflanzt haben, gibt es für Sie die größten Schwierigkeiten und wir werden den Chip dann mit Sicherheit nicht entfernen. Haben wir uns verstanden? – Zu Keinem hier während Ihres Aufenthaltes ein Wort.“
„Ich muss doch mit meiner Ärztin darüber reden können?“
„Sie können mit Frau Nagy oder mit Herrn LeMark darüber reden beide sind natürlich eingeweiht, oder mit mir wenn Sie möchten. Aber Sie reden mit keinem Anderen darüber. Wenn jemand Anderer in der Nähe ist, außer uns drei in den Fall Eingeweihten, haben Sie darüber zu schweigen, Basta. Ich glaube ich habe mich klar ausgedrückt. So, wir üben jetzt das Vorstellen.“

Ich wurde nun neben Frau Tolnai diversen Stühlen im Raum vorgestellt und ich sollte jeweils erfreut sein diese kennen zu lernen. Aber am liebsten hätte ich mich einfach auf einen der Stühle gesetzt, so erschöpft und auch entnervt war ich inzwischen. Dann übten wir das kommen in den Raum, das Aufstellen zum Hofknicks, wie ich ein Glas zu halten habe und den Umgang mit dem Fächer. Glücklicherweise hatten die ‚Ermahnungen’ des Gürtels irgendwann aufgehört und ich gab Frau Wagner vorsichtshalber keinen Grund diese Qual zu Verlängern. Das Korsett war mittlerweile Qual genug, außerdem hatte die Kleidung auch ein enormes Gewicht.

Als wir mit allem endlich fertig waren war Frau Tolnai zwar nach Frau Wagners Worten mit mir immer noch nicht so recht zufrieden, aber für den Abend musste es reichen. Wir verabschiedeten uns von Frau Tolnai mal wieder mit einem tiefen Knicks, wie konnte es anders sein?
„Wir müssen Sie vor dem Empfang noch Nachschminken, so können Sie unmöglich gehen. Hat Frau Nagy nicht zumindest etwas auf Ihr Äußeres geachtet?“
„Frau Nagy nahm vermutlich an, dass ich nach der Ruhepause nachgeschminkt würde.“
„Ausruhen können Sie sich nach dem Empfang.“

Wir gingen zurück auf mein Zimmer, Verena war immer noch verschwunden. Frau Wagner schminkte mich nach, dabei ‚durfte’ ich auch zum ersten mal mit dem Reifrock sitzen. Es war nicht ganz so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dann bekam ich noch Schmuck aus einer der Schubladen angelegt, an jede Hand ein Armband, eine Kette und andere Ohrringe.

„So nun aber auf, es ist höchste Zeit für den Empfang.“
Das war es wohl gewesen mit ‚ausruhen’ und ‚aufschnüren’ vor dem Empfang – nichts!
„Ich muss mal.“
„Haben Sie das nicht erledigt bevor Sie den Reifrock angezogen haben? Hat sich Frau Nagy um überhaupt nichts gekümmert? Sie hat doch selber Mädchen.“
„Ich konnte nicht.“
„Nun können wir auch nicht, wir müssen gehen.“
„Ich mache mir aber bald in die Hose.“
Frau Wagner blickte mich an, lächelte.
„In die ‚Hose’ werden Sie sich schwerlich machen können. Na gut, wir wollen ja nicht das Sie auf dem Empfang eine Pfütze hinterlassen, aber machen Sie schnell.“
„Und wie geht der Rock auf?“

„Sie wissen überhaupt nichts? Warten Sie, ich helfe Ihnen.“
„Ich kann schon alleine aufs Klo gehen, ich muss nur den Rock los werden.“
„Ich kann Sie auch wie ein kleines Kind auf den Topf setzen, das braucht Ihnen noch nicht einmal peinlich zu sein, zu Zweit geht es schneller und einfacher. Aber ich Zeige ihnen wie Sie alleine aufs Klo gehen können. Erst einmal die Hände her.“
Sie entfernte die Armreife, knöpfte meine Handschuhe an den Handgelenken auf, zog sie etwas runter. Ich musste die Hände jeweils durch das Loch stecken, dann rollte sie den Handteil des Handschuhs auf.
„Damit Sie ihre Handschuhe nicht dreckig machen. So und auf dem Klo ziehen Sie Ihren Reifrock mit beiden Händen so lange hoch bis Sie den unteren Reif in den Händen halten. In das Körbchen packen Sie dann allen Stoff der darüber liegt. Etwas schwierig ist, den Schamrock hochzustreifen und dabei das ganze noch zu halten. In einem engen Klo wie Ihrem setzen Sie sich am besten umgekehrt auf die Schüssel. Verstanden, oder soll ich Ihnen nicht doch lieber helfen?“
„Nein Danke es geht schon. Also erst den Reifrock hoch?“
„Mit dem Reifrock ein Körbchen machen und alles hineinlegen, dann den Schamrock hochstreifen und sich auf die Schüssel setzen.“

Nach einigen Versuchen hatte ich es irgendwie dann tatsächlich alleine auf dem Klo geschafft, nach dem ich erst einmal verstanden hatte was sie meinte. Es war mit dem Reifrock so ähnlich wie ein Regenschirm der sich im Wind umstülpte. Zu zweit wäre es vielleicht doch einfacher gewesen, aber das wäre mir wirklich zu Peinlich. Und dann kam gar nicht so viel heraus in der Aufregung.
„Sie haben sich aber Zeit gelassen.“
Sie rückte meine Kleidung zurecht und half mir wieder in die Handteile der Handschuhe, die sie dann wieder mit dieser komischen Stricknadel zuknöpfte. Danach streifte Sie mir wieder die Armreife über.
„Es ist wirklich nicht so einfach.“
„Man gewöhnt sich daran. Wenn wir zu spät zu Ihrem Empfang kommen ist die Hölle los. Sie hätten sich lieber helfen lassen sollen wenn Sie nicht zurecht kommen. Nun aber auf.“
53. Der Wunderkoffer - (17) Der Empfang

geschrieben von ManFromThePast am 19.10.07 01:29

(17) Der Empfang

Wir machten uns also auf den Weg zu diesem blöden Empfang, unterwegs textete mich Frau Wagner noch voll:
„Also, Sie halten sich beim Empfang immer in meiner unmittelbaren Nähe auf. Ich möchte Sie zum Vorstellen immer einen Schritt rechts hinter mir haben. Und denken Sie daran: immer wenn ich Sie jemanden vorstelle, machen Sie einen Knicks und sagen wie erfreut Sie sind.“
„Ja, das haben wir ja alles ausgiebig geübt.“
„Und ich möchte, dass Sie beim Ball nach jedem Tanz jeweils sofort wieder zu mir zurück kommen. Falls Sie der Herr nicht ohnehin von Sich aus zu mir zurück führt, erfinden Sie irgend etwas, das den Herren dezent darauf hinweist, dass er Sie zu mir zurückbringen soll.“
„Ja, das können wir ja bis dahin genau klären. Bis zum Ball sind ja noch ein paar Tage hin, ich möchte jetzt erst einmal den Empfang hinter mir haben damit ich endlich aus diesem engen Korsett komme.“
„Ich meine den Ball, der sich jetzt an den Empfang anschließt. Also wer auf dem Ball mit Ihnen welche Tänze tanzt ist schon ...“
Ich blieb stehen und sagte laut „Ball!?“
„Ja, im Anschluss an den Empfang ist ein polnischer Ball.“
„Das hat mir keiner gesagt, ich kann doch überhaupt noch nicht richtig Tanzen. Und in diesem engen Korsett halte ich es auch nicht länger aus, ich gehe nicht zu diesem blöden Empfang.“

Frau Wagner holte die Fernbedienung aus ihrer Tasche, steckte sie aber nach einem kurzen Moment wieder ein.
„Nein, ich glaube mit Ihnen hat es wirklich keinen Sinn, sie verstehen nichts. Wir gehen zurück und ich sorge dafür das Sie morgen wieder nach Hause fahren.“
Frau Wagner machte sich auf den Weg zurück zu meinem Zimmer
„Ja weg mit dem dämlichen Gürtel und gleich zurück nach Hause, auf Ihre Empfänge und Bälle kann ich gerne verzichten!“
„Ich war ohnehin von Anfang an dagegen den Gürtel zu entfernen. Wir werden für eine Treuhänderin sorgen, bis Sie einen Ehemann haben, der dann den Schlüssel übernimmt. Vielleicht nimmt sich Ihre Mutter der Kontrolle über Ihren Gürtel an, bis Sie verheiratet sind. Wir können natürlich auch gerne unter unseren ausländischen Geschäftspartnern nach einen passenden Mann für Sie suchen. Viele werden sicherlich eine treue und gehorsame Ehefrau zu schätzen wissen.“

Ich dachte jetzt spinnt die total.
„Vergessen Sie das, der Gürtel kommt ab!“
Sie blieb stehen.
„Ist Ihnen das nicht klar geworden? Ohne unsere Hilfe gibt es keine Möglichkeit den Gürtel zu entfernen, auch Ihr kleiner Ausbruchsversuch den Sie gemacht haben ist mittlerweile nicht mehr möglich. Und die Fürstin wird kaum davon begeistert sein, dass Sie als Ehrengast nicht zu ihrem Empfang gekommen sind. Der Empfang wird für Sie gegeben, das ist doch kein Spaß bei dem man sagt: ‚heute habe ich keine Lust’.“
„Und wie lang dauert das Ganze?“
„Der Empfang und der Ball, alles in allem vielleicht zwei Stunden. Aber es hat keinen Sinn mit Ihnen, ich hatte Ihnen schon einmal gesagt Sie müssen sich entscheiden – entweder machen Sie ohne Widerspruch genau das was man von Ihnen erwartet oder wir lassen es sein. Es ist alles genau geplant wir spielen hier keine Spielchen.“
„Dann gehen wir halt, verdammt noch mal, zu dem Empfang. Wenn ich umkippe ist das aber dann nicht meine Schuld!“
Ich ging wieder in die andere Richtung. Frau Wagner stöhnte und schüttelte den Kopf.
„Nun gut, ich will aber die restliche Zeit die Sie bei uns verbringen keinen einzigen Widerspruch mehr von Ihnen hören, das ist die entgültig letzte Chance, die ich Ihnen gebe. Und ‚umkippen’ werden Sie auch nicht, Sie werden sich beherrschen.“
Auf den restlichen Weg sagte sie kein Wort mehr, nur hin und wieder schüttelte sie den Kopf.

Wir kamen wieder in die Nähe des mir wohlbekannten Saals, gingen aber an den Eingängen vorbei in einen kleineren Saal. Als wir durch die Tür traten klopfte ein Mann ein mal mit einem Stock auf und verkündete unsere Namen. Wir blieben stehen, Frau Wagner machte einen Knicks und ich machte es ihr nach. Im Saal hatten sich die Frauen auf der rechten Seite aufgereiht, die Männer bildeten dem gegenüber auf der linken Seite eine Reihe. Am Ende des Spaliers stand ein niedriges Podest. Ohne etwas zu sagen, oder mich irgendjemanden vorzustellen, ging Frau Wagner rasch an den Anfang der Frauenreihe. Dabei nickte sie den Frauen an denen sie vorbeiging jeweils zu, die Frauen deuteten im Gegenzug einen Knicks an. Ich trottete ihr hinterher, wusste aber nicht so recht, ob ich auch nicken, knicksen oder was auch immer machen sollte. Nach dem ich ihr eher wie ein Dackel hinterhergelaufen war, fragte ich mich wo ich mich hinstellen sollte. Frau Wagner nahm meinen Arm, schob mich, und flüsterte: „Ganz nach vorne, Sie sind schließlich der Ehrengast und Sie knicksen wenn die Fürstin Sie vorstellt.“

Kaum stand ich an meinem Platz, klopfte der Mann am Eingang auch schon drei mal und kündigte offensichtlich den Fürst und die Fürstin an. Da waren wir ja grade noch rechtzeitig gekommen. Sie traten herein, beide nicht mehr die jüngsten, führte der Fürst seine Frau an der Hand in den Saal. Sie schritten so den Raum ab, die Fürstin auf der Frauenseite, der Fürst auf der Herrenseite. Als das Paar vorbeiging, machten die Frauen jeweils einen tiefen Knicks und verhaarten darin, während die Herren sich verbeugten. Als die Fürstin zu uns kam wurde ich unsicher, wann durfte ich wieder aufstehen? Sollte ich die Fürstin anschauen oder zu Boden blicken? Als sie nun an Frau Wagner vorbeigegangen war machte ich den eingeübten Hofknicks und schaute zu Boden. Ich kniete ziemlich wackelig und hatte Angst umzufallen. Dann hörte ich ein dreimaliges Klopfen und dann ein Geraschel. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich die Damen aus ihrem Knicks erhoben. Also wieder aufstehen, fast wäre ich dabei wirklich umgefallen so aufgeregt war ich mittlerweile.

Das Fürstenpaar stand nun auf dem niedrigen Podest. Die Fürstin blickte immer wieder auf einen Zettel, zu meiner Überraschung sprach sie Deutsch:
„Meine lieben Gäste, verehrter Rat. Ich freue mich Sie zu diesem kleinen Empfang begrüßen zu dürfen, um eine seltene Gelegenheit zu nutzen. Hierbei möchte ich insbesondere auch unsere kleine deutschsprachige Gemeinde die heute eingeladen ist, unter uns erwähnen. Wir alle empfangen immer gerne Gäste in unserem Herzen und in unserer Mitte, aber Ausländer sind bei uns doch besondere und seltene Gäste. Ich freue mich daher ganz besonders Heute Frau ‚Monika Kröger’ aus Deutschland unter uns Begrüßen zu können.“
Frau Wagner zischte leise „Knicks“. Und ich machte wie eingeübt einen Hofknicks, es gab Applaus der sicherlich nicht meinem wackeligen Knicks galt. Frau Wagner zischte wieder leise „Nein, wieder Hoch“.
Die Fürstin fuhr fort:
„Einzelnen unter Ihnen wurde Frau Kröger ja bereits schon vorgestellt; und Sie haben sie sicherlich bereits als besonders liebenswerte Persönlichkeit kennen gelernt. Wir wagen damit ein Experiment: mit großem Bedacht möchten wir uns für einzelne ausgewählte Menschen aus dem Volk anderer Länder öffnen. Wir haben die Hoffnung, dass aus Gästen, wenn Sie erst einmal unser wunderbares Land kennen gelernt haben, gute Freunde werden. Frau Kröger hatte den großen Wunsch einmal an unserem Opernball teilzunehmen. Dieser Wunsch soll ihr nun mit unser aller Unterstützung erfüllt werden.“
Es gab wieder Applaus, dann fuhr sie in ihrer Sprache, nun ohne auf ihren Zettel zu schauen, noch eine Weile fort. Am Ende gab es nochmals Applaus, die Reihen lösten sich auf und es bildeten sich kleine Grüppchen die miteinander Sprachen.

In einer Ecke des Raums spielte nun leise ein Streichquartett. Frau Wagner nahm mich nun ins Schlepptau, ging jeweils zu einem dieser Grüppchen und stellte mich den einzelnen Leuten vor. Einige, vor allem ältere Damen, kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dann gab es einige die wohl nur geladen waren weil sie Deutschlehrer waren oder Kinder mit deutschsprachigen Elternteilen. Und ich lernte einige ‚Honoratioren’ kennen die zum ‚Rat’ gehörten und kein Deutsch sprachen, denen musste ich dann auf Englisch sagen wie erfreut ich war sie kennen zu lernen. Die Namen würde ich mir ohnehin nicht merken können, wozu auch? Die meisten waren wohl als Paar geladen worden, einige wenige hatten erwachsene Kinder mitgebracht, überwiegend waren es aber ältere Leute.

Während ich den Grüppchen vorgestellt wurde gingen einzelne Personen, Paare oder Familien zum Fürstenpaar und sprachen eine Weile mit ihm, wobei dort die Damen immer wieder knicksten, und die Herren sich verbeugten. Mir wurde fast schwindelig von den vielen Namen und den ständigen knicksen ‚sehr erfreut’ hier ‚hoch erfreut’ dort. ‚Ach wie interessant Sie arbeiten in einer Anwaltskanzlei – da haben Sie es aber sicherlich mit interessanten Fällen zu tun.’ ‚Ach bei uns wird es ihnen sicherlich sehr gefallen.’ ‚Unser Opernball wird sicherlich für Sie ein unvergessliches Erlebnis sein, davon können Sie mal Ihren Kindern erzählen.’ Wenn ich den Leuten hier mal erzählen dürfte, wie sehr mir der dämliche Opernball nun an meinem Allerwertesten vorbeigeht und warum ich eigentlich hier bin dachte ich mir dabei. Aber ich sollte ja höflich sein und Interesse heucheln, nun gut auch das würde ich hinter mich bringen. Ich lernte eine Schwester von Herrn LeMark kennen die aber kein Deutsch sprach, den Mann von Frau Nagy der wiederum ein vorzügliches Deutsch sprach und in Österreich einige Semester studiert hatte wie er sagte, sowie eine Tochter von Frau Wagner nebst Mann und Enkeltochter. Diese wiederum war sehr aufgeregt, auf einen Empfang der Fürstin kommen zu dürfen.

Dann führte mich Frau Wagner zum Fürstenpaar. Ich machte einen Hofknicks, wie ich es gelernt hatte, aber Frau Wagner führte mich sofort mit ihrer Hand wieder hoch.
„Ich darf Sie bei uns nochmals herzlich willkommen heißen,“ sagte die Fürstin nach dem Sie nochmals auf ihren Zettel geblickt hatte. „Ich hoffe unser Land gefällt Ihnen?“
„Danke, es ist sicherlich schön. Ich habe noch nicht allzu viel von Ihrem Land gesehen. Sie sprechen Deutsch?“
„Kleinen Knicks“ zischte Frau Wagner von der Seite. Dann sprach sie zur Fürstin.
„Ich spreche ein wenig Deutsch, verstehe mehr.“ Sagte die Fürstin, dann sprach sie in der Landessprache weiter.
Frau Wagner übersetzte dann: „Sie sagt, dass als Kind Deutsch und andere Sprachen lernen musste. Und später als Fürstin weitere Sprachen um all die Menschen in ihrem Land zu verstehen. Die Sprache sei der Schlüssel zum Herzen der Menschen.“
Ehe ich antworten konnte sprach sie weiter mit Frau Wagner die aber dann nicht weiter übersetzte sondern sich mit der Fürstin unterhielt. Am Schluss sagte Frau Wagner nur: „Die Fürstin wünscht Ihnen noch einen schönen Aufenthalt und einen unvergesslichen Opernball.“ „Machen Sie einen kleinen Knicks und bedanken Sie sich,“ sagte Frau Wagner leise.

Nach dem ich mich bedankt hatte ging es weiter mit der Vorstellungsrunde.
„Ach ja, den Hofknicks machen wir nur am Anfang zu ersten Begrüßung, dann reicht ein einfacher Knicks. Nicht übertreiben, sonst glaubt man noch Sie seien Eitel.“ Sagte Frau Wagner beim gehen.
„Haben wir die ganze Überrei vorhin also nur für einen einzigen Knicks gemacht?“
„Den Hofknicks brauchen Sie immer wenn Sie dem Fürst oder der Fürstin begegnen, spätestens also wieder beim Opernball.“
„Also zwei mal! Zwei mal brauche ich ihn und dafür das ganze Üben?“
„Es war wichtig das sie den Knicks einigermaßen beherrschen sonst hält man Sie noch für ein Trampel.“
Ich konnte eigentlich nur noch den Kopf schütteln. Ich wurde noch einigen Leuten vorgestellt dann hörte das Streichquartett auf zu spielen.

Die Türen zum Nachtbarsaal, dem Ballsaal in dem ich Heute schon zwei mal Tanzen geübt hatte wurden geöffnet. Dann kam Herr LeMark zu uns und fragte Frau Wagner:
„Darf ich Ihnen Frau Kröger für die Polonaise entführen?“
„Aber selbstverständlich, gerne Herr LeMark“, sagte Frau Wagner.
„Aber ich kann doch gar nicht ...“
„Mein Kind es ist ganz einfach und ohnehin alles abgesprochen. Denken Sie daran was Sie mir vorhin versprochen haben. Sie werden nur Tänze tanzen die Sie können. Sie müssen jetzt für die Polonaise einfach nur elegant schreiten und genau das machen was die Vorderfrau ihrer Vorderfrau macht. Und wir haben es so eingerichtet, dass das Frau Nagy sein wird. Orientieren Sie sich immer an Ihr. Also ganz einfach.“
„Verlassen Sie sich auf mich ich werde Sie führen, es ist wirklich ganz einfach“, sagte Herr LeMark.
In Nachbarsaal spielte bereits ein kleines Orchester und die Paare begannen sich aufzureihen. Ganz am Anfang stand nun das Fürstenpaar.
„Und wenn...“
Herr LeMark nahm mich bei der Hand.
„Kommen Sie wir müssen uns einreihen.“
54. Der Wunderkoffer - (18) Polnischer Ball

geschrieben von ManFromThePast am 26.10.07 19:04

(1 Polnischer Ball

„Warum hat mir keiner gesagt, dass auch noch ein Ball ist? Ich kann doch noch gar nicht genug tanzen für einen Ball.“
„Keiner hat Ihnen gesagt, dass sich an den Empfang ein Ball anschließt? Das ist sicher einfach vergessen worden. Es ist auch nur ein ‚Polnischer Ball’. Und Sie tanzen ohnehin nur die Tänze mit, die Sie schon können, alles ganz einfach.“
„Ich höre immer nur ‚daran gewöhnen Sie sich schon’, und ‚alles ganz einfach’. Ich mag ja hin und wieder Überraschungen. Aber ich bin hier Diejenige, die immer alles zuletzt erfährt. Am liebsten würde ich gleich zurück auf mein Zimmer.“
„Das wäre sehr unhöflich, das alles ist ja extra für Sie organisiert worden.“
„Und warum ist das eigentlich ein polnischer Ball, wenn hier lauter Deutschsprachige geladen sind?“
„Ehrlich gesagt weis ich auch nicht, warum das ‚Polnischer Ball’ heißt. Der Begriff hat sich bei uns für freiere, kleinere Bälle eingebürgert. Vielleicht nennt man ihn so, weil viel ‚Polka’ getanzt wird? Aber die ‚Polka’ kommt ja eigentlich aus Böhmen und nicht aus Polen. Oder vielleicht weil der Ball mit einer Polonaise eröffnet wird?
So, nun immer auf Frau Nagy achten.“

Es ging los, allerdings nicht mit den Hände auf dem Rücken des Vordermanns, wie ich das von ‚Polonaisen’ zu Fasching kannte, sondern in der Hand von Herrn LeMark schreitend in Figuren durch den Ballsaal. Mal spaltete sich die Reihe in zwei auf, mal wurden Schnecken gelaufen, mal bildeten die Paare Torbögen. Es war alles nicht sonderlich schwer und Frau Nagy war immer eine gute Orientierung. Aber es war trotzdem gut, dass die nicht auch noch auf die Idee gekommen sind mich als Ehrengast voraus laufen zu lassen.

Herr LeMark brachte mich am Schluss zu Frau Wagner zurück die am Rand stand und nicht mittanzte, überhaupt waren offensichtlich ein paar Frauen zuviel geladen. Eigentlich wollte ich mich bei Ihm über Frau Wagner beschweren, die Dame konnte man ja eigentlich keinem Zumuten. Aber es war vielleicht doch nicht der passende Moment. Wir schauten uns den nächsten Tanz an, den ich nicht kannte. Frau Wagner meinte es sei ein ‚Rheinländer’. Herr LeMark tanzte sehr gut mit der Enkeltochter von Frau Wagner, die er wohl aufgefordert hatte.

Dann kam der Mann von Frau Nagy und fragte Frau Wagner:
„Darf ich die nächste Polka mit Frau Kröger tanzen?“
„Aber mit dem größten Vergnügen Herr Nagy, Frau Kröger wird sich sicherlich freuen.“
Ich wollte etwas sagen, war aber zu verblüfft, als er mir einfach seine Hand reichte. Er hatte mich überhaupt nicht aufgefordert, sondern nur Frau Wagner gefragt und die hatte mich ausgeliehen wie einen Regenschirm. Er hatte mich schon zu einer passenden Stelle geführt und wir hatten die Tanzhaltung eingenommen als ich in Fragte:
„Und was wäre wenn ich überhaupt nicht tanzen wollte?“
„Aber Sie sind doch zum Tanzen hier, und es ist alles abgesprochen. Ich wurde gebeten die erste Polka mit Ihnen zu Tanzen, da bin ich! Ich hoffe doch sie wollen Tanzen?“
Scheinbar ist noch nicht einmal er von seiner Frau informiert worden warum ich wirklich hier bin.
„Ja, ist schon gut, ich bin nur etwas verblüfft. Ihre Frau wusste scheinbar nicht, dass im Anschluss an den Empfang noch ein Ball ist?“
„Vielleicht hat sie die Einladung nicht genau gelesen. Ich habe das auch erst bemerkt als Herr LeMark mich wegen des Tanzes ansprach. Aber bei uns ist man immer auf Tanzen eingerichtet. Es gibt hier viele Gelegenheiten, es wäre schon wirklich ungewöhnlich wenn man diese ausgelassen hätte.“
Ansonsten war dann der Tanz zu flott um sich weiter unterhalten zu können. Herr Nagy führte mich auch noch zu allem Überfluss in Figuren die ich noch nicht kannte und ich musste improvisieren, aber es ging irgendwie. Schließlich führte er mich zu Frau Wagner zurück. Der schnelle Tanz brachte mich in dem engen Korsett ganz schön außer Atem.

Auch der nächste Tänzer, er unterrichtete Deutsch und hatte irgendwelche deutschen Ahnen ‚entführte mich für einen Walzer’ – mit der freundlichen Genehmigung von Frau Wagner, ohne mich aufzufordern. Zumindest tanzte er nur Figuren die ich kannte, vielleicht war er auch schon gewarnt worden einfach zu bleiben. Zum Schluss, als er mich zurückgebracht hatte, bedankte er sich höflich bei Frau Wagner, dass er mit mir tanzen durfte.

„Und Sie Frau Wagner? Tanzen überhaupt nicht?“
„Früher gerne, aber da mein Mann erst vor kurzem gestorben ist, schickt sich das nicht.“
„Ich meine, schließlich fragt man Sie, ob man mit mir Tanzen darf. Warum schnappen Sie sich nicht einfach den Herren, wenn ich eh nicht aufgefordert werde?“
„Ach so, das meinen Sie. Das ist hier halt so mein Kind, das gebietet die Höflichkeit. Wenn Sie verheiratet wären würde man auch Ihren Mann fragen ob er einen Tanz mit Ihnen gestattet. Und als Fräulein würde man ggf. Ihren Vater oder Ihre Mutter fragen die über Sie wachen. Ich stehe hier sozusagen als Elternersatz.“
„Höflichkeit? Ich werde überhaupt nicht gefragt ob ich tanzen will?“
„Das setzt man einfach voraus, wenn Sie als junge Dame zu einem Ball gehen. Und auf einem Ball geht es ja für die unverheirateten Frauen nicht nur ums tanzen, sondern es ist für sie die Gelegenheit sich zu präsentieren und unverheiratete Männer kennen zu lernen. Und hier spätestens sollte ihnen klar werden warum man nicht die Mädchen, sondern die Eltern, fragt.“
„Aber Herr Nagy ist doch verheiratet?“
„Nun man tanzt nicht immer nur mit unverheirateten Männern. Sonst würde vielleicht manches Mädchen auffällig lange am Rand stehen, ein verheirateter Tanzpartner ist besser als kein Tanzpartner. Und außerdem sind Sie ja nicht zum Heiraten hier, oder?“
Irgendwie fiel mir da ein Stein vom Herzen.
„Gott behüte, nein.“
„Ich meine, ich habe auch alle meine Töchter gut unter die Haube bekommen. Wenn Sie möchten, kann ich mich für Sie nach einem Kandidaten umhören, auch wenn das in der Kürze der Zeit etwas schwierig werden dürfte. Als Ausländerin sind Sie hier grundsätzlich durchaus sehr begehrt.“
„Nein, wirklich nicht.“
Das Gespräch wurde von einem Herren unterbrochen, der mich zu einer weiteren Polka von Frau Wagner entlieh. Mein Tanzpartner hatte zwei Semester in Heidelberg Medizin studiert, aber sein Deutsch war nicht das beste.

Als ich zurückgebracht wurde war Frau Wagner im Gespräch mit einigen Damen, Unhöflicherweise sprachen Sie kein Deutsch, so dass ich nichts verstand. Aber Frau Wagner forderte mich auf mich einmal zu drehen und mein Kleid zu zeigen. Das war offensichtlich das Gesprächsthema. Zwischenzeitlich tat mir der Arm schon vom ‚Schleppe tragen’ weh, dummes Kleid – hoffentlich war der Abend bald vorbei. Als die Damen weitergezogen waren gesellte sich Herr LeMark zu uns, eigentlich erwartete ich, dass er noch einmal mit mir tanzen würde. In Anwesenheit von Frau Wagner konnte ich mich ja jetzt schlecht beschweren.
„Haben Sie schon die Karten an Ihre Freunde und Verwandten geschrieben, dass ich sie auf den Weg bringen kann?“
„Karten? Ach ja die Karten. Ich bin noch überhaupt nicht dazu gekommen, ich musste ja ‚Knickse machen’ üben“, sagte ich etwas pampig.
„Bitte schreiben Sie die Karten gleich im Anschluss oder morgen in aller Frühe, sonst kommen sie nicht mehr vor Ihnen bei sich Zuhause an. Ich bringe sie dann morgen nach dem Frühstück auf den Weg.“
„Ja mach ich schon noch wenn ich endlich Zeit dazu habe. Was ich etwas suboptimal finde ist, dass ich den ganzen Tag nicht wusste, was als nächstes kam und was ich noch vor mir hatte. Ich bin immer die letzte die irgendetwas erfährt.“

Wir wurden wieder von einem meiner ‚Tanzpartner’ unterbrochen. Lustigerweise war er wohl etwas davon überfordert ob er Frau Wagner oder Herrn LeMark fragen sollte, ob er mit mir tanzen durfte. Er blickte erst zwischen den beiden hin und her, dann fragte er schließlich mit Blick auf Herrn LeMark. Frau Wagner antwortete und verlieh mich mal wieder ‚gerne’ für einen Tanz. Den letzten Tanz dieses Abends, einen Walzer tanzte ich dann mit diesem jungen Mann. Er hatte deutsch gelernt weil er sich auf sein Studium vorbereitete und dabei bald auch nach Deutschland reisen würde.

Als er mich zu den Beiden zurückgebracht hatte wurde von dem Fürsten das Büfett eröffnet ohne dass ich noch einmal die Gelegenheit hatte mit Herrn LeMark zu tanzen.
„Wir haben das besprochen was Sie vorhin kritisiert haben,“ sagte Herr LeMark, „ab morgen bekommen Sie einen Terminplan für den Tag, damit Sie Ihre Energie besser verteilen können, und nicht so überrascht sind.“
Energie würde ich wohl brauchen um einen weiteren Tag mit Frau Wagner durchzustehen.
„Das jetzt auch noch ein Essen ist hat mir auch niemand gesagt.“
Ich drückte symbolisch in meine Taille.
„Ich habe auch überhaupt keinen Platz für etwas zu Essen.“
„Mein Kind, Sie haben noch nicht zu Abend gegessen, denken Sie wir lassen Sie verhungern?“ Mischte sich Frau Wagner ein.
„Und erinnern Sie sich daran, dass Sie mir versprochen haben sich nicht mehr ständig zu beklagen. Denken Sie ‚Irma’, meine Enkeltochter würde sich beklagen? Vergleichen Sie mal ihre Taillen.“
Dabei fiel mir auf: Wo war Sie eigentlich geblieben? Ich hatte sie nach dem vierten oder fünften Tanz nicht mehr gesehen.
55. Der Wunderkoffer - (19) Büfett

geschrieben von ManFromThePast am 09.11.07 01:52

(19) Büfett

Das Büfett war während des kleinen Balls in dem Saal aufgebaut worden, in dem zuvor der Empfang war. Nun stand dort eine Reihe großer Tische die zusammen eine U-Form bildeten und die festlich gedeckt waren. Auf dem Podest war eine kleine Gruppe von Musikern die bereits leise spielten. Frau Wagner führte mich zu meinem Platz, fast in der Mitte der Tafel. Wir standen hinter unseren Stühlen. Frau Wagner flüsterte: „Erst setzen wenn das Fürstenpaar sitzt.“ Langsam fanden alle ihren Platz und standen hinter ihren Stühlen. Als erstes nahm dann die Fürstin platz. Ihr Mann half ihr indem er hinter ihr ihren Stuhl ranrückte, dann setzte auch er sich. Als wäre ein Kommando: ‚setzen’ erteilt worden traten nun alle Damen vor ihre Stühle und fast hinter jedem Stuhl fand sich ein hilfreicher Mann. Herr LeMark rückte meinem Stuhl hinter mir ran, den ich sonst wohl einfach mit meinem ‚Hinterbau’ umgeworfen hätte, und Herr Nagy war Frau Wagner behilflich.

Ich saß an der Tafel wie auf einem Präsentierteller, zwischen mir und dem Fürstenpaar war nur noch Frau Wagner. Wie sollte ich so essen, wenn mir jeder auf die Finger schauen würde ob ich auch ja alles richtig mache? Neben mir saß Herr LeMark mit seiner Schwester, die, wie ich erfuhr, eine Kammerdienerin der Fürstin war. Weiter außen dann Frau Nagy mit ihrem Mann, und daneben die Tochter von Frau Wagner und deren Mann.

Frau Wagner half mir die Armbänder an meinen Händen abzumachen, die Handschuhe aufzuknöpfen und den Handteil einzurollen. Nun tauchte auch wieder ‚Irma’, die Enkeltochter von Frau Wagner, auf. Sie hatte von ihrem Abendkleid in ein schwarzes Dienstmädchenkleid mit einer großen weißen Schürze gewechselt. Nun war sie, mit einer Reihe anderer junger Frauen, für unsere Bedienung zuständig. ‚Büfett’ war dann auch eigentlich der falsche Begriff. Es gab zwar ein Büfett, mit aufgebauten Speisen und ein paar Köchen dahinter, man konnte aber nicht einfach aufstehen und sich etwas holen, sondern man äußerte seine Wünsche aus einer Karte und das wurde dann von den ‚fleißigen Bienchen’ gebracht.

„Da ist ja auch unser kleiner Trotzkopf ‚Anastasia’.“ Sagte Frau Wagner.
Die junge Frau, die uns bediente, machte einen Knicks und sprach kurz in der Landessprache mit Frau Wagner.
„Das ist ‚Irmas’ Schwester ‚Anastasia’“ sagte Frau Wagner zu mir, „sie war heute ihre Mutter gegenüber ungehorsam, deshalb durfte Sie nicht zu dem Empfang kommen. Sie ist halt immer schon ein kleiner Wildfang gewesen.“
„Und bist du jetzt wieder lieb?“ sagte Frau Wagner zu ihr.
„Ja, Großmutter, ich bin immer lieb.“ Sagte Anastasia und machte einen Knicks.
„Na dann bediene uns jetzt schön und alles wird bestimmt wieder gut.“
Frau Wagner sagte noch etwas in der Landessprache zu ihr, Anastasia machte einen Knicks und ging zum Büfett.
„Ihre Enkeltöchter gehören zu den Dienstmädchen hier am Hof?“ Fragte ich Frau Wagner.
„Nein, das sind die diesjährigen Debütantinnen die sich hier ihre Sporen verdienen können. Wenn sie halt nicht so Aufsässig wäre, so macht sie mir echte Sorgen. Aber ich glaube nicht zum Empfang kommen zu dürfen war der Schuss vor den Bug den sie brauchte. Sie braucht auch eine feste Hand.“

Es begann damit, dass für uns alle eine Suppe gebracht wurde. Meine Befürchtungen, dass mir beim Essen jeder auf die Finger schauen würde, bewahrheiten sich nicht denn die meisten waren in Gespräche verwickelt. Das Gespräch in meiner Nähe war aber etwas schleppend. Ich wusste nicht so genau was ich sagen durfte und was nicht. Also sprachen wir wieder über das Land das ja so schön sei, und das man sich als Ausländerin doch recht schnell an alles gewöhnen könne, auch wenn dabei Frau Nagy wiedersprach:
„Das Eingewöhnen dauert für die Frauen aus dem Ausland schon eine Weile. Sie müssen ja auch viel lernen und sich umgewöhnen – die Sprache, die Sitten, die Kleidung. Das alles lernt man nicht von Heute auf Morgen.“
„Elisabeth, Sie haben sich aber doch recht schnell bei uns eingelebt?“ sagte Herr Nagy.
„Bei mir war das ja auch etwas anderes. Ich war ja zumindest schon etwas an die Kleidung gewöhnt, und ich glaube mit mir war man auch nicht ganz so streng weil man mich als Ärztin brauchte. Einige meiner Patientinnen haben es da wirklich schwerer.“
„Und freuen Sie sich schon auf den Opernball?“ fragte mich Herr Nagy.
„Aber sicher, und bis dahin werde ich mich sicherlich schon an alles hier gewöhnt haben.“ Sagte ich leicht sarkastisch.

Der zweite Gang war für mich ein Stück Sauerbraten mit einem kleinen Klos und etwas Rotkraut. Den hatte wohl Frau Wagner oder Herr LeMark für mich bestellt, denn es gab kein Einheitsessen sondern wohl drei oder vier Gerichte zur Wahl. Unser Essen wurde uns stets, mit vielen Knicksen, von der scheinbar etwas überforderten Anastasia gebracht. Ihre Schwester bediente die Nagys und ihre Eltern.
Die Fürstin sprach zu mir und Frau Wagner übersetzte:
„Eine deutsche Spezialität. Extra zu Ihren Ehren, damit Sie sich etwas heimisch fühlten.“
„Ja, wie Zuhause.“ Sagte ich ohne meinen sarkastischen Unterton zu verlieren. ‚Sauerbraten’ hatte tatsächlich einen Beigeschmack von ‚Zuhause’ für mich, denn den gab es oft, wenn ich bei meinen Eltern am Sonntag zum Mittagessen antanzen musste. Persönlich aß ich eher lieber Italienisch oder was vom Chinesen in der Mittagspause.

Frau Wagner sprach die meiste Zeit mit der Fürstin ohne zu übersetzen. Und auf der anderen Seite musste Herr LeMark den Smaltalk seiner Schwester übersetzen. Sie sprach davon welche große Ehre es sei der Fürstin dienen zu dürfen, wie schön der Opernball ist und das dort viele Verlobungen geschlossen würden was wohl hier der Traum jedes Mädchens sei und von ihrer Schwester die ich morgen besuchen würde. Herr Nagy saß fast schon zu weit weg um sich mit ihm zu unterhalten.

Als Dessert gab es für mich ein schmales Stück ‚Schwarzwälder Kirschtorte’, ich wusste zwar nicht wo ich es noch hinpacken sollte, mit meinem engen Korsett, aber Frau Wagner kannte kein erbarmen.
„Hier isst man, was auf den Tisch kommt, und was man auf dem Teller hat isst man auf!“
Frau Wagner war schlimmer als mein Vater, der bei solchen Gelegenheiten immer von den armen Kindern in Afrika erzählte.
„Aber ich habe doch gar nichts bestellt, bei mir passt nichts mehr rein.“
„Das Stückchen Torte passt sicherlich noch rein, ansonsten bleiben Sie sitzen bis wieder Platz ist.“
Herr LeMark wollte sich einmischen: „Wenn sie doch nicht mehr kann.“
„Lieber Herr LeMark, die Erziehung von Fräulein Kröger ist meine Aufgabe, mischen Sie sich da bitte nicht ein, es ist schwer genug. Sie kann dieses kleine Stückchen Torte sehr wohl noch essen.“
Um des lieben Friedens willen nahm ich dann meine Kuchengabel, und begann zu essen.

Als alle mit ihrem Dessert fertig waren hörte die Musik auf, das Fürstenpaar verabschiedete sich und stand auf. Wie auf Kommando erhoben sich auch alle anderen und machten einen Knicks oder verbeugten sich. Aus dem Nachbarsaal erklang wieder Musik.

„Der offizielle Teil ist nun vorbei,“ sagte Frau Wagner, „möchten Sie noch etwas Tanzen oder nun lieber zurück auf Ihr Zimmer?“
Ich blickte zu Herrn LeMark, der hatte ja nur einmal mit mir getanzt, aber selbst schuld dachte ich.
„Ich würde natürlich gerne jetzt noch einmal mit Ihnen Tanzen, aber ich muss endlich raus aus diesem Korsett.“
Herr LeMark blickte recht erstaunt.
„Das tut mir leid, aber wir haben ja noch Gelegenheit miteinander zu tanzen, ruhen Sie sich erst einmal von den Strapazen des heutigen Tages aus.“

Frau Wagner verabschiedete sich, zischte dabei ein paar mal ‚Knicks’ zu mir und nahm mich dann wieder ins Schlepptau zurück in mein Zimmer. Unterwegs schimpfte dann Frau Wagner mit mir.
„So etwas macht eine junge Dame doch nicht.“
„Was habe ich denn schon wieder falsch gemacht?“
„Eine junge Dame fordert keinen Mann zum Tanzen auf und bringt ihn so auch noch in Verlegenheit.“
„Wieso? Wen habe ich jetzt schon wieder in Verlegenheit gebracht?“
„Herrn LeMark natürlich.“
„Ich denke Herr LeMark sieht das viel Moderner als Sie.“
„Bei uns tanzt ein Herr nicht zwei mal an einem Abend mit einer Dame, es sei denn die beiden sind zumindest miteinander verlobt, oder die Dame gehört zur Familie. Sie haben da Herrn LeMark ganz schön in Verlegenheit gebracht.“
56. Der Wunderkoffer - (20) Bereit für die Nacht

geschrieben von ManFromThePast am 01.12.07 03:45

(20) Bereit für die Nacht

In meinem Zimmer wartete Verena bereits auf uns.
„So, das wäre auch geschafft, nun komme ich aber endlich aus diesem Korsett.“
„Ja natürlich, sobald Sie Ihre Hausaufgaben erledigt haben.“
In diesem Moment fühlte sich mein Korsett noch viel enger an und mir blieb fast der Atem weg. Was will sie denn nun noch? Mein Bett hatte ich am Morgen nicht gemacht, das hatte Verena besorgt, sollte ich jetzt noch in die Küche spülen gehen oder was?
„Hausaufgaben?“
„Ja, Herr LeMark hatte Sie ja noch gebeten Ihre Postkarten an ‚die Lieben daheim’ zu schreiben. Und wie heißt es doch so schön: ‚was du Heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen.’ Ich Helfe Ihnen jetzt noch beim Kartenschreiben, dann haben Sie das schon einmal erledigt. Und danach kommen Sie aus dem Abendkorsett und wir bereiten Sie für die Nacht vor. Aber die Handschuhe können Sie schon einmal ausziehen.“
Frau Wagner begann damit mir die Armreife abzunehmen.
„Hat das Kartenschreiben denn nicht Zeit bis morgen Früh?“
„Ich möchte, dass Sie das jetzt erledigen. Und je eher Sie damit fertig sind, um so eher sind Sie von Ihrem Abendkorsett befreit.“
Frau Wagner knöpfte mir die Handschuhe auf und begann sie Stück für Stück von oben nach unten von meinen Armen zu streifen. Die Handschuhe saßen den ganzen Abend eng wie eine zweite Haut und es war jetzt schon ein seltsames Gefühl als die Handschuhe entfernt wurden.
„Ich glaube, dass die Postkarten bereits in Ihrem Arbeitszimmer liegen.“

Frau Wagner reichte Verena die Handschuhe und ging voraus in mein Arbeitszimmer. Ich folgte ihr, es hatte wohl wenig Sinn mit ihr zu diskutieren. Sie nahm die Postkarten vom Schreibtisch und betrachtete sie.
„Wirklich schöne Karten, das weite weite Meer! Setzen Sie sich.“
Ich setzte mich an den Schreibtisch, sie rückte dabei den Stuhl heran. Dann nahm ich den Füller und dachte kurz nach, an wen sollte ich eigentlich eine Karte schreiben? Eine Karte für meine Eltern, eine für Kati, an Bastel würde ich keine Karte schreiben – der kann mir gestohlen bleiben, und eine Karte an die Firma – das war bei uns in der Firma üblich. Schließlich begann ich:
‚Hallo ihr Daheim,
bin gut angekommen.
Liebe Grüße,
Monika’
Ich trug noch die Adresse meiner Eltern ein, fertig nächste Karte.

Frau Wagner nahm die Karte.
„Ist das alles, wollen Sie nicht etwas mehr schreiben? Ich wäre als Mutter schon enttäuscht wenn ich von meiner Tochter einen Einzeiler erhalten würde. Das ist ja noch nicht einmal ein richtiger Satz, das können Sie sicherlich besser.“
„Was soll ich denn schreiben? Wir sind ja hier nicht am Meer, das Ganze ist eh absurd.“
„Sie können viel schreiben, sogar ohne das Sie lügen müssen. Schreiben Sie zum Beispiel dass die Reise anstrengend war, dass Sie ein schönes kleines Zimmer haben, vielleicht dass Sie gut zu Abend gegessen haben oder netten Kontakt zu einer älteren deutschen Dame gefunden haben. Sie können auch schreiben dass man hier reiten kann oder dass Sie am Abend getanzt haben.“
Kurzzeitig flackerte Widerstand in mir auf, ich könnte ja auch schreiben: ‚bin hier in der Hand einer Wahnsinnigen, mit meinem letzten Atemhauch sende ich euch noch ein paar verzweifelte letzte Worte’, aber ich kam schnell zur Besinnung, dass mir das wohl nicht gut bekommen würde. Dann flackerte ein andere Gedanke auf, was ist wenn ich nicht zurückkommen würde? Meine letzte Nachricht würde dann aus Frankreich gekommen sein. Aber was sollte ich jetzt machen?
„Falls Sie etwas zu Ihrer Legende, wo Sie sind, schreiben möchten: Sie haben ein hübsches Zimmer in einer kleinen Pension mit direktem Blick aufs Meer. Aber was Sie Zuhause dann von Ihrem Urlaub berichten können hat Ihnen alles sicherlich schon Herr LeMark erzählt.“
„So ganz konkret nicht. Aber gut ich schreibe eine neue Karte, wenn Sie meinen.“

Ich nahm also eine neue Karte, griff die Anregungen von Frau Wagner auf und schrieb etwas mehr. An die Firma schrieb ich nur die üblichen Grüße und dass ich hoffe mich gut zu erholen – die Karten landeten ohnehin alle an einer großen Pinwand. Die Karte an Kati wurde schneller voll, ich musste ja irgendwas zu Herrn LeMark erfinden. Am Ende meines ‚Urlaubs’ würde ich ja ohne ihn zurückkommen, also deutete ich an, dass es wohl nicht die große Liebe fürs Leben sein wird, ich aber hoffe eine schöne Zeit zu haben. Frau Wagner las alle drei Karten und war bei der Karte an Kati doch etwas verwundert.
„Haben Sie sich etwa in Herrn LeMark verliebt?“
„Verliebt? Nein, ich glaube eher nicht. Hätte ich Herrn LeMark unter anderen Umständen kennen gelernt, wäre er ein normaler Mann, ich meine aus einem normalen äh, ich meine aus Deutschland – Sie wissen schon. Hätte ich mich vielleicht durchaus verlieben können. Aber das geht ja alles hier nicht.“
„Gehen würde das schon. Sie beide als Paar kann ich mir durchaus gut vorstellen. Das wäre auch eine gute Lösung für alle. Sie müssten natürlich noch viel lernen aber das können Sie wenn Sie nur wollen, das weis ich!“
„Nein, nein. Hier, das ist nichts für mich, Danke. Das mit Herrn LeMark habe ich meiner Freundin doch nur geschrieben weil ich ihr erzählt habe, dass ich einen Mann kennen gelernt habe mit dem ich in Urlaub fahre. Ich muss doch irgendwas schreiben.“
„Ach so, es klang nur so. Ich habe beim Lesen auf den Karten nichts entdeckt was man nicht schreiben könnte, die können wir so lassen. Kleben Sie noch jeweils eine Marke drauf und wir hätten den Teil erledigt.“
Auf dem Schreibtisch lag auch noch ein Markenblock, von dem ich Marken abriss und auf die Postkarten klebte. Es war dieser unangenehme Geschmack beim Ablecken der Briefmarken den ich nicht mochte.
„Sie hätten auch den Schwamm nehmen können. Gut, bereiten wir Sie für die Nacht vor.“
Mist, den Schwamm für die Briefmarken hatte ich übersehen.

Frau Wagner nahm die Karten an sich und ging wieder voraus. Sie legte die Karten auf den Tisch in meinem Zimmer und ging weiter in das Ankleidezimmer in dem Verena schon auf uns wartete. Zunächst nahm sie den restlichen Schmuck ab und ich wurde von dem Kleid und dem ganzen Unterbau befreit. Ich konnte mich kurz mit meinem Abendkorsett im Spiegel betrachten während die beiden Frauen meine Kleidung verstauten. Ich hatte wirklich eine fantastische Taille. Dann legte man mir wieder das Halsband um, damit man den Keuschheitsgürtel öffnen konnte. Ich musste mich wieder an das Trapez stellen und meine Hände wurden wieder mit den Klettverschlüssen fest gemacht. Verena verschwand mit dem Gürtel im Bad während Frau Wagner langsam mein Korsett lockerte.

„So jetzt können Sie wieder richtig durchatmen. War es wirklich so schlimm?“
„Ja, aber ich habs überlebt. Muss das wirklich so eng sein?“
Frau Wagner antwortete nicht. Beim Atmen taten mir nun die unteren Rippenbögen etwas weh. Sie holte ein anderes Korsett und schloss es um mich.
„Das Nachtkorsett wird jetzt sicher viel angenehmer für Sie sein.“
Das war es dann auch schon wieder mit dem ‚richtig durchatmen’, langsam schnürte sie das Korsett enger. Verena war inzwischen mit dem gereinigten Gürtel aus dem Bad gekommen und half Frau Wagner beim Schnüren. Als sie scheinbar zufrieden waren legten sie ein Maßband um meine Taille, schnürten mich noch etwas enger und verknoteten dann die Korsettschnur in meinem Rücken. Das Korsett war eng aber nicht so eng wie das Abendkorsett zuvor. Nun kam der unangenehmste Teil, der Gürtel wurde wieder angelegt und Verena hatte ihn wohl mit sehr kaltem Wasser gewaschen.
„Mmm.“
Die Sonde des Gürtels war jedenfalls recht kalt als sie wieder in mich eingeführt wurde und ich zappelte am Trapez herum.
„Immer ruhig mit den jungen Stuten, es hilft ja nichts der Gürtel muss wieder dran.“
„Der ist Kalt.“
Frau Wagner schimpfte oder diskutierte mit Verena in der Landessprache.
„Ja, es dauert hier im Schloss um diese Uhrzeit etwas länger bis warmes Wasser kommt. Bei uns ist das nicht so, das müsste man vielleicht Sanieren.“
Die Sonde war eingeführt, der Gürtel war geschlossen und dieser hatte sich schon wieder um mich zugezogen. Die Kälte in mir spürte ich noch eine Weile nach, Verena hat bestimmt nur kaltes Wasser verwendet.

Dann wurde ich wieder von dem Trapez abgemacht und das Halsband entfernt. Wir gingen ins Bad und ich durfte eine „Katzenwäsche“ machen, das Wasser wurde aber nach kurzer Zeit warm, vielleicht weil es vorher schon gelaufen war. Dann sollte ich mich eincremen.
„Richtig ordentlich eincremen, das Gesicht, den Hals, das Decolleté und die Arme. Sie wollen Ihre schone zarte Haut ja möglichst lange erhalten, und das erfordert Pflege. Soll Ihnen Verena helfen?“
„Nein das kann ich alleine!“
Als ich mit dem eincremen Fertig war gingen wir wieder in das Ankleidezimmer, ich musste mich auf eine Liege legen und Verena massierte die Creme ein. Dann bekam ich wieder Strümpfe angezogen und angestrapst. Diesmal waren es dickere weiße Strümpfe.
„Gehen wir noch wo hin?“
„Nein, wir kleiden Sie jetzt für die Nacht ein und dann können Sie schlafen oder noch etwas lesen wenn Sie wollten.“
Wieder wurden lange enge weiße Lederhandschuhe über meine Arme ‚massiert’.
„Was soll ich denn jetzt mit Handschuhen wenn ich schlafen will?“
„Das ist gut für die Haut, warten Sie es ab, wenn Sie zurück Zuhause sind haben Sie wunderbar zarte Hände.“
Die Handschuhe wurden zugeknöpft und ich bekam noch ein langes weißes Nachthemd mit vielen Rüschen an. Dann durfte ich noch mal alleine aufs Klo, das hätte ich vielleicht machen sollen als der Gürtel ab war, so richtig Sauber fühlte ich mich mit dem Gürtel nie. Nur gut, dass der Spuk bald vorbei sein sollte.

Ich entschloss mich direkt ins Bett zu gehen und nicht noch vorher etwas in ‚einem guten Buch’ zu lesen wie Frau Wagner empfahl, der Tag hatte mich ganz schön gerädert. Zum Glück zog man mir im Bett nicht diese schrecklichen Bettstiefel an, die war ich wohl entgültig los. Aber ich bekam eine Schlafmaske aufgesetzt die durch einen Gummi gehalten war.
„Nun gute Nacht, und träumen Sie etwas schönes. Morgen müssen Sie wieder früh raus.“ Sagte Frau Wagner noch bevor sie ging.
Ich lies den Tag noch einmal Revue passieren bevor ich einschlief – was eine verrückte Welt!
57. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von Linux am 20.02.11 14:13

Tolle Storie
58. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von DKeusch am 26.12.15 19:58

Zitat
Tolle Storie


Dem kann ich mich nur anschließen!!!
Leider gehts es nicht mehr weiter...
59. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von sub-u. am 27.12.15 23:06

Großartig, DKeusch!

Dein erster Beitrag hier bezieht sich auf einen Kommentar aus 02/2011, welcher einem letzten Strory Teil aus 11/2007 gewidmet war.

Sei nicht böse, aber vorab eine Vorstellung im Board wäre vielleicht nicht verkehrt.........

Weiterhin gute Unterhaltung hier.....
60. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von sub-u. am 27.12.15 23:09

.... der Autor war übrigens am 26.08.2011, also vor über 7 Jahren hier online......
61. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von folssom am 28.12.15 01:46

[quote]
... der Autor war übrigens am 26.08.2011, also vor über 7 Jahren hier online......
[/quot
es war der 26.11.2008
62. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von danijelle am 28.12.15 08:21


was willst mir damit sagen Sarah?, soll ich die Story rauskicken oder persönlich bei Ihm vorbeischauen, ihn ausfindig machen, gleich verhaften, verurteilen zu mindestens 7 Seiten Fortsetzung? Mach ich alles gerne für dich, aber sag an:........

Lg Dani
P.S. außerdem hast dich verrechnet, bin schon erschrocken - 2011 schon wieder 7 Jahre her, Nein Veto: max. 4,33 Jahre war er nicht mehr hier. (Bin so stark im Rechnen, incroyable)
63. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von BadPicture am 28.12.15 14:17

Trotzdem Vielen Dank fürs hochholen der Story.
Ich habe schon viele alte Geschichten gelesen, aber die hatte ich noch nicht in den Tiefen des Boards entdeckt.
64. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von folssom am 28.12.15 23:29

Hey Dani,

Zitat

was willst mir damit sagen Sarah?, soll ich die Story rauskicken oder persönlich bei Ihm vorbeischauen, ihn ausfindig machen, gleich verhaften, verurteilen zu mindestens 7 Seiten Fortsetzung? Mach ich alles gerne für dich, aber sag an:........


Nichts von alledem sondern und da bin ich auch schon beim 2. Satz deines postings:

Zitat

P.S. außerdem hast dich verrechnet, bin schon erschrocken - 2011 schon wieder 7 Jahre her, Nein Veto: max. 4,33 Jahre war er nicht mehr hier. (Bin so stark im Rechnen, incroyable)


Nicht ich habe mich verrechnet sondern der vorherige Schreiber sub-u. Ich wollte ihm nur eine kleine Hilfe geben und habe das richtige Datum nachgereicht.
Und siehe da, bei Berücksichtigung dieses Datums geht auch die Rechnung auf.

Lg Sarah
65. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von danijelle am 29.12.15 11:08



@sarah:
wer lesen kann ist klar im Vorteil, dein Posting war das erste Posting auf Seite 4, und somit etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Ich hätte nur <-- Seite 3 lesen müssen, bevor ich losplapper.

Lg Dani
P.s. Aber gut, zu 7 Seiten Fortsetzung sollte er schon verurteilt werden, denn Strafe muss sein oder?
66. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von Single am 29.12.15 23:18

ManFromThePast - Nomen est Omen, vielleicht nicht nur in der Hinsicht, dass seine Beiträge lang zurückliegen. Er könnte seinen Usernamen auch auf Grund seines Alters gewählt haben. Also ich fürchte, dass er nicht mehr zu Danijelles Verhandlung kommen wird.

Personaler sagen gern, jeder sei ersetzbar. Mozarts Requiem wurde von einem seiner Schüler vollendet, und vielleicht kann auch jemand die Wunderkoffer-Story weiterschreiben. Aber auch den Personalern muss klar sein: Es wird nie einen zweiten Mozart geben.
67. RE: Der Wunderkoffer

geschrieben von danijelle am 30.12.15 07:59


Autsch ja,, hab ich gar nicht gesehen: "ManFromThePast" - der aus der Vergangenheit. Aber gut in diesem Thread hab ich scheinbar einiges nicht gesehen.

Lg Dani
P.S. Mist jetzt sind bloß leider die ganze 170421 Zeugeneinladungen schon raus.


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