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eröffnet von TARL am 09.12.06 21:40
letzter Beitrag von TARL am 23.05.12 08:57

1. Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 09.12.06 21:40

Hallo Leute,

da meine "Zeitreise" in den Mitgliederbereich verschoben wurde eine andere von mir, die mit Sicherheit hier stehen bleiben wird.




Meg - als Sträfling in den Kolonien


Einführung

In dieser Geschichte gehe ich zurück zum Anfang des 19. Jahrhunderts.
Die englische Krone forcierte den Auf- und Ausbau ihrer größten Kolonie Australien.

Riesige Mengen an Material, Menschen, Waffen und aller erdenklichen Güter wurden dorthin transportiert. Ganze Konvois von dickbauchigen großen Schiffen begaben sich auf die lange gefährliche Reise.

Der Bedarf an Arbeitskräften war gewaltig und die Verluste an Menschen auf der Überfahrt hoch. Auf den völlig überladenen Schiffen herrschten fürchterliche hygienische Verhältnisse und Platzmangel.
Durch Krankheiten, Seuchen, die in der britischen Marine typische brutale Behandlung und Streiterein starben auf jedem dieser Schiffe eine Vielzahl von Menschen.

Um den Bedarf trotzdem decken zu können beschloss die englische Regierung, verurteilte Verbrecher dorthin als Arbeitskräfte zu deportieren.
Verurteilt zu 7 Jahren oder 14 Jahren Zwangsarbeit erhielten diese Menschen danach die Möglichkeit nach England zurückkehren zu dürfen, oder in Australien als freie Siedler zu bleiben.
Von dieser Regelung ausgenommen waren nur zu lebenslänglich verurteilte Schwerverbrecher. Diese mussten bis zum Ende als Gefangene im Auftrag der Krone dort schuften.

Im Laufe der Zeit machte sich in der Kolonie der akute Mangel an Frauen bemerkbar. Aus diesem Grunde wurden zunehmend auch Frauen zur Zwangsarbeit in den Kolonien verurteilt.

Und diese Geschichte handelt von Meg.
Meg war ein Mädchen aus einfachem Hause und lebte von Kindheit an in einem Slumviertel von London.
Im Alter von 12 Jahren verlor sie ihre Mutter durch TBC. Ohne Vater und sonstige Familie musste sie sich selber ernähren. Dieses tat sie mit kleinen Diebstählen und Hehlerei.
Mit 14 wurde sie erwischt und für 4 Jahre in ein Spinnhaus geschickt.
Nach ihrer Entlassung kam sie bei einer Freundin unter, die sie im Spinnhaus kennen gelernt hatte.
Dort lernte sie auch zum ersten Male die Liebe und den Sex mit Männern kennen.
Von ihrer Freundin sanft an die Sache herangeführt fand sie Gefallen daran. Es machte ihr Freude mit Männern zu schlafen und dafür von ihnen auch noch entlohnt zu werden.

Im Laufe der nächsten Jahre reifte sie zu einer sehr hübschen Dirne heran. Hochgewachsen und kräftig gebaut, mit vollen Brüsten , strammen Schenkeln, wundervollen langen Haaren und einem süßen Schmollmund verdrehte sie jedem Freier den Kopf.

Eines Tages, sie hatte gerade wieder einen Freier glücklich gemacht, verlor dieser seine Geldbörse beim gehen. Halbnackt wie sie war, wollte sie ihm nicht mehr hinterherlaufen, um sie ihm zurückzugeben.

Als er nach einiger Zeit nicht wiederkam, nahm sie das Geld an sich.

In der Hoffnung, dass auch andere Kunden nicht wiederkamen, sorgte sie in Zukunft dafür, dass immer öfter Geldbörsen rausfielen und bei ihr liegen blieben.

Durch diese zusätzlichen Einnahmen führte sie bald ein recht angenehmes Dasein.

Eines Tages aber war es soweit. In aller Herrgottsfrüh wurde sie von finsterdreinblickenden Polizisten in ihrem Bett verhaftet.

Sie zerrten Meg aus dem Bett, legten ihr Handschellen an und schleppten sie aus dem Haus. In ihrem weißen Nachthemd und barfuss musste sie in eine Gefängnisdroschke steigen. Bewacht von 2 Polizisten wurde sie in den berüchtigten Tower von London gebracht.

Dort angekommen verbrachte man Meg in eines der unzähligen nasskalten Verliese, legte ihr einen eisernen Ring, der mittels einer alten rostigen Kette an der Wand befestigt war, um ihr Fußgelenk und ließ sie dort auf ihre Verhandlung warten.

Monate vergingen während sich Meg dort unten auf verfaultem Stroh liegend mit den Ratten um das kärgliche Mahl stritt.
Eines Tages war es dann soweit.
Zwei Wärter kamen zu ihr, lösten ihr die Fußkette, legten ihr Handfesseln an und führten sie zum Richter.

In einem großen hohen Raum im Tower stand sie vor dem Richterstuhl. Streng blickte der alte Herr mit der weißen Perücke von seinem hohen Podest auf sie herab.

Flankiert von den zwei Wärtern nahm die völlig verwahrloste ( ihre Nachthemd war verdreckt und eingerissen, die Haare verfilzt und sie überall beschmutzt) Meg das Urteil entgegen.

Im Namen seiner Majestät wurde Meg wegen Hurerei und schwerem Diebstahl zu 14 Jahren Sträflings -und Zwangsarbeit in den Kolonien verurteilt.


Und hier beginnt ihre Leidensgeschichte...

Natürlich erst im nächsten Teil!
2. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 09.12.06 21:56

ich drück dir die daumen daß die story hier stehen bleiben kann.

tarl gratualtion zu deiner beförderrung zum storywriter.
3. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 09.12.06 23:30

danke nadine

axo...hmmm... ich denk schon, dass die hier bleiben kann - ist eine meiner sensiblerer *ggg*
4. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 10.12.06 13:25

Danke für die neue Geschichte.
Ansonsten kann ich mich "Herrin Nadine" nur anschließen. Einen schönen Advent und das Zwerglein grüßt.
5. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Rainman am 10.12.06 15:43

Hi Tarl, mal wieder eine Story die harmlos anfängt und im letzten Teil dann wieder ins "nirwana" verschoben wird


Mfg Rainman.
6. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 10.12.06 16:31

nee nee.. rainman..die bleibt hier .. ist relativ harmlos!

danke zwerglein
7. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Rainman am 11.12.06 12:47

Na, ich lass mich mal überraschen.

Vielleicht sollte ich mal einen Antrag für das "geheime" Forum stellen!



Mfg Rainman.
8. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von wncicero am 11.12.06 20:58

Hallo Tarl

Du machst es mal wieder spannend. Deine Geschichte mit auch dem historischen Hintergrund fängt wie immer
sehr spannend an.

Ich hoffe für uns und für dich, dass sie nicht so ein abruptes Ende nimmt wie „Zeitreise“.

Viele Grüße wncicero
9. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 12.12.06 07:38

moinsen wncicero,

nur damit keiner was falsch versteht - die "zeitreise" geht weiter - nur halt im mitgliederbereich - meld dich da an und alles ist in butter! )

ansonsten mal zu "meg" - hier kommt teil2!
10. Meg - Sträfling in den Kolonien 2

geschrieben von TARL am 12.12.06 07:41

2

Völlig überrascht stand sie da, konnte das harte Urteil nicht begreifen.
Momente später besann sie sich und flehte den Richter an, das Urteil zu überdenken.

Unbeeindruckt von ihren Bitten deutete er eine entlassende Handbewegung an und rief laut nach dem nächsten Fall.

Sofort wurde sie von den beiden Wärtern unter den Armen gefasst und hinausgeführt.

Statt wieder in ihr Verlies gingen sie mit ihr durch verschiedene lange Gänge zum Waschraum. Dort angekommen übergab man sie an zwei stämmige Frauen. Während diese beiden Meg hineinholten, bezogen die Wärter Posten vor der Tür.

Im Waschraum entfernte eine der Frauen die Handfesseln. Auf deren Geheiß musste sich Meg auskleiden. Nur mit den Fetzen ihres Nachthemdes bekleidet ging das sehr schnell. Sie musste in einen großen Zuber steigen, wurde mit kaltem Themsewasser übergossen und abgeschrubbt. Nach einem abschließenden erneuten Schwall Wasser drückte ihr eine der Waschfrauen ein dunkelgraues Kleid in die Hand.
Meg zog das Kleid wortlos an. Es war grob gewebt, bis zum Hals hochgeschlossen, reichte ihr bis zu den Knöcheln, Ellenbogen und hatte Knöpfe auf dem Rücken runter bis zur Hüfte. Auf der Brust und auf dem Rücken befanden sich weiße Aufnäher. Diese trugen die Zahl 701-237.
Mit dem Hinweis, dass dieses ihre Gefangenennummer sei und sie bei Aufforderungen zu nennen wäre legten sie ihr wieder die Handfesseln an und riefen die Wärter.
In Begleitung der Wärter ging es erneut durch verschiedene Gänge des riesigen Towers zur Schmiede.
Dort, im Schein von Fackeln und eines großen Schmiedefeuers musste sie sich auf einen flachen Hocker setzen. Ein kleiner Amboss stand davor. Auf diesen legte sie ihre Beine.
Einer der anwesenden Schmiedegehilfen schob ihr Kleid einige Zentimeter nach oben. Prüfend ihre Knöchel betrachtend schätzte er deren Umfang.
Alsbald griff er aus einer großen Kiste ein paar stabile Fußeisen mit daran bereits angeschmiedeter Kette heraus. Ohne viel Umstände und wortlos legte er die ihr um und klappte sie zusammen. Laut fluchend nahm er sie wieder ab und warf sie beiseite. Erneut kramte er in der Kiste herum. Nach einiger Zeit des Suchens zog er ein anderes Paar aus dem Gewirr von Schellen, Ketten und Ringen.

Durch ihre Zeit auf der Strasse und im Spinnhaus abgehärtet, verfolgte Meg die ganze Prozedur schweigend und teilnahmslos. Ihr war klar, dass Widerstand keine Aussicht auf Erfolg haben würde. Aus diesem Grunde harrte sie ergeben ihrem Schicksal und dem Kommenden. Das zweite Paar Fußfesseln passte besser. Eng umschlossen die Ringe ihre Gelenke. Die zusammengeklappte Seite der Eisen hatte in jeder Hälfte ein fingergroßes Loch. Einen fast ebenso dicken Bolzen mit breiter abgeflachter Seite schob der Gehilfe von unten durch. Mehrere wuchtige Hammerschläge auf das herausragende Ende vernieteten beide Schellen dauerhaft miteinander.
Nach Ende dieser Arbeit musste Meg sich erheben, die Beine probehalber spreizen, danach einige Schritte gehen. Die Ringe saßen fest, drehten sich bei jeder Bewegung leicht mit. Die 50cm lange massive Kette zwischen beiden Beinen erlaubte kurze Schritte. Zusätzlich war in der Mitte der Kette noch ein großer Ring eingearbeitet, dessen Bedeutung Meg bald erfahren würde.

Erneut musste sie auf dem Hocker Platz nehmen und ihr wurden die Handfesseln abgenommen. Auf die Frage des Gehilfen, ob sie Links- oder Rechtshänderin sei, antwortete sie wahrheitsgemäß Rechtshänderin.
Nach dieser Auskunft musste sie ihre linke Hand auf den Amboss legen. Um ihr Handgelenk wurde ebenfalls eine stabile Manschette geschmiedet. An dieser saß jedoch keine Kette, sondern nur ein großer runder Ring.

So ausstaffiert tippelte sie unbeholfen, flankiert von den beiden Wärtern, aus der Schmiede.

Diese verbrachten sie von dort in eine große Sammelzelle. In dieser standen, saßen oder lagen bereits etwa 20 Frauen. Alle trugen ein Kleid mit Nummern und Ketten wie Meg.
Ohne weiter gefesselt zu werden konnte sich Meg frei bewegen. Während der folgenden Tage, angefüllt mit Gesprächen über die bevorstehende Reise, den schlimmen Bedingungen an Bord und der Ungewissheit über das Leben in der Kolonie, wurden immer neue Frauen in die Zelle gebracht.
Einige weinten, einige schimpften, einige schwiegen und einige suchten Kontakt zu anderen. Mit jedem weiteren Neuzugang wurde es enger. Anfangs noch neugierig oder mitleidig wurden später hinzukommende Frauen mit Flüchen und Beschimpfungen begrüßt. Besonders nachts zum Schlafen setzte ein regelrechter Kampf um die Plätze an den kühlen, feuchten Wänden ein. Immer öfter kam es zu Rauferein zwischen den Frauen und damit verbunden zu Blessuren. Auch bei den Essensausgaben war Streit an der Tagesordnung. Die stärkeren nahmen den schwächeren ihre Portionen ab.

Mehr als einmal am Tage kamen die Wärter an die große Gittertür, angelockt vom Gekreische der sich raufenden Weiber. Lachend wetteten sie auf die eine oder andere und nur selten griffen sie ein, mit Peitschen Hiebe verteilend.

Auch Meg war einige Male an derlei Rauferein beteiligt. Dank ihrer harten Ausbildung im Spinnhaus konnte sie sich jedoch gut behaupten. Bald schon ließen sie die anderen in Ruhe und suchten sich lieber schwächere.

Endlich, die Zelle war mit 60 Frauen so überfüllt, dass sie zum schlafen Kopf an Kopf liegen mussten und der Gang zum Eimer ein Hindernislauf wurde, war es soweit.

Gegen Abend erschienen etliche Wärter und Polizisten. Immer 10 Frauen mussten aus der Zelle in den Gang treten und sich in einer Reihe hintereinander aufstellen. Auch Meg war in dieser ersten 10ner Gruppe.

Der ersten Frau wurde am Ring zwischen ihren Fußeisen das Ende einer 8m langen Kette angeschlossen, nacheinander den anderen dort durchgefädelt und hinten bei der letzten und zehnten wieder mit einem Schloss gesichert.
Auf einen Befehl hin setzte sich die Gruppe in Bewegung. Stolpernd, schimpfend, diese Art der Fortbewegung nicht gewohnt und jede nur etwa 70 cm vor der anderen ging es klirrend und rasselnd durch die Gänge des Tower. Über Treppen , sich immer wieder verheddernd, erreichten sie den Innenhof. Dort mussten sie auf die anderen warten. Nach etwa einer Stunde waren alle 60 Frauen in 6 Reihen versammelt. Flankiert von einem Dutzend bewaffneter Polizisten ging es in der inzwischen angebrochenen Nacht durch die Gassen von London runter zum Hafen.
Durch das Klirren der Ketten auf dem Pflaster war der Zug weithin zu hören. Etliche Fenster öffneten sich, höhnische Worte, Spott, Fäkalien und anderes regnete auf die frustrierten Frauen herab.
Wie viele andere hielt Meg den Kopf gesenkt. Die Rufe und alles andere ignorierend, konzentrierte sie sich auf das Laufen mit den Ketten. Immer wieder kam eine der Frauen ins straucheln, riss eine weitere mit um. Johlend erfreuten sich Gaffer am Elend der Weiber.

Endlich hatten sie den Hafen erreicht. Vor einem großen Dreimaster wurde angehalten. Nachdem ihnen die lange Kette abgenommen worden war, zog Megs Gruppe als erste über den schmalen Laufsteg aufs Schiff. Eine gespenstige Szenerie, gefesselte Weiber, umgeben von verwegen aussehenden Matrosen und strammen Marinesoldaten, beleuchtet von etlichen Sturmlaternen, verschwanden unter Deck.

Über eine steile schmale Treppe im vorderen Teil des Schiffes ging es ins Innere. Ein Deck tiefer wurde ein am Boden befestigtes schweres Gitter aufgeklappt, eine Leiter angelegt. Mit größter Mühe und rückwärts stieg eine nach der anderen ins Halbdunkel hinab.
Stickige, faulige Luft, raue dicke Balken und Planken als Boden, überall dicht an dicht Ringe in den Boden eingelassen und nur einer Laterne in der Mitte, war der Kielraum der schlimmste Ort an Bord. Eine nach der anderen musste vortreten, sich über einen der Ringe stellen. Mit großen Vorhängeschlössern wurden die Ketten der Weiber an die Bodenringe geschlossen. Nach und nach füllte sich der Kielraum bis alle 60 Frauen schließlich da waren.
Ein grobschlächtiger Kerl, der Bootsmaat, mit einer “Katze” am Gürtel baute sich an der Leiter auf.

“Willkommen an Bord der Sturmmöwe. Die nächsten Monate wird dies euer Platz an Bord sein. Essen 2mal am Tag, für eure Notdurft stehen dort 2Eimer - lasst sie durchgehen. Bei gutem Wetter darf jeden Tag eine von euch auf Deck, Reinigungsarbeiten verrichten und die Eimer leeren. Wer krank wird, meldet das sofort. Wer seekrank wird, hat Pech. Wer verreckt, geht über Bord. Verhaltet euch ruhig und macht mir keinen Ärger, sonst bekommt ihr die Katze. Gute Nacht, wir laufen morgen früh aus.”

Sprach´s und stieg die Leiter hinauf. Diese wurde sodann hinaufgezogen und das Gitter krachend auf die Öffnung geworfen.

Während einige weinten oder miteinander sprachen, streckte sich Meg lang auf den Planken aus und versuchte zu schlafen. Gedanken an eine kommende üble Zeit hielten sie aber noch lange wach.
11. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 13.12.06 10:53

Jetzt geht es einer ungewissen Zukunft entgegen. Was die wohl alles bringen wird? Es wird eine lange Überfahrt für die 60 Frauen werden.Werden sie es überstehen, oder werden einige durchdrehen?
Es grüßt das Zwerglein und wünscht schöne Feiertage
12. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 13.12.06 13:34

tarl was soll ich noch groß sagen, ich kenne die story halt. stell sie ruhig hier rein, haben die anderen auch das vergnügen wie ich sie lesen.
bei dieser geschichte sind die chancen sehr groß daß sie hier bleibt und nicht verschoben wird.
13. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 13.12.06 13:44

*feix* nadine - meine gute.
das ist perfekt, da ich glaube gelesen zu haben, dass du dir nen x-usb-stick besorgst/hast.

hiermit darfst gern meine fsk-jugendschutztestleserin sein...

*piiiiieeeeeeppppppp*...letzter satz zensiert

14. Meg - Sträfling in den Kolonien Teil 3

geschrieben von TARL am 17.12.06 15:24

3

Nach einer unruhigen Nacht wurde Meg wie auch die anderen Frauen von Lärm an Deck geweckt. Wortfetzen und das Getrappel vieler Füße war unten im Schiff zu hören und nach einiger Zeit drangen auch Musik und lautes Geschrei durch die Bordwand. Während die Stimmen und Musik immer leiser wurden spürte Meg leichtes Wiegen und Bewegung. Sie hatten abgelegt!

Die ersten Tage vergingen recht eintönig. Ruhige See sorgte dafür, dass fast niemand seekrank wurde. Jede Frau hatte sich ihren Platz geschaffen. Bedingt durch die Enge und die Anordnung der Fesseln lagen sie in Reihen dicht nebeneinander.
Bewegung war nur so möglich, dass sie aufstanden und von einem Bein aufs andere traten. Die kurzen Ketten erlaubten allenfalls ganz kleine Schrittchen nach vorn, seitwärts oder hinten.
Die Tage vergingen mit Gesprächen über ihr neues Leben in den Kolonien. Keine der Frauen kannte jemanden, der von dort zurückgekehrt war. Alle hatten nur schlimme Dinge über die Lebensbedingungen, dass Wetter und giftige Tiere gehört. Manche wollten aber auch gehört haben, dass Grundbesitzer sich unter den Häftlingen Partnerinnen ausgesucht hatten. Diese würden dann als freie Frauen in schönen Häusern leben und eine unbeschwerte Zeit genießen. Derlei Hoffnungen beschäftigten auch Meg. Sich ihrer Reize bewusst würde sie schon einem Mann den Kopf verdrehen.

Wie angekündigt durfte täglich eine der Frauen auf Deck. Morgens nach dem Essen, welches aus Pökelfleisch, Brot, Wasser, einer Zitrone und gelegentlich einer dünnen Suppe bestand, wurde ihre Kette aufgeschlossen. Bewaffnet mit den Eimern musste sie auf Deck. Abends kehrte sie dann zurück und wurde wieder an ihrem Platz angekettet.
Mit englischer Gründlichkeit ging der Bootsmaat dabei systematisch die Reihen der Gefangenen ab. Meg war nach einer Woche dran. Wie sie bereits von den anderen vor ihr erfahren hatte, bestand die Arbeit darin, nach der Reinigung der Eimer mit einem Lappen und einer Bürste das Deck zu scheuern.
Geblendet von hellen Sonnenlicht atmete sie nach Betreten des Decks in vollen Zügen die frische Seeluft. Die Luft im Kielraum war durch die Enge, die schlechte Belüftung und die vielen Menschen sehr schlecht.
Ein Matrose drückte ihr Eimer, Bürste und Lappen in die Hand, führte sie zum Bug und befahl ihr anzufangen. Auf allen vieren, von anzüglichen und spöttischen Kommentaren der Mannschaft begleitet, begann sie zu arbeiten. Der Tag war sonnig und warm, eine frische Brise füllte die Segel und verschaffte der Sturmmöwe gute Fahrt.
Die Monate der Untätigkeit im Kerker und unter Deck, das dicke unbequeme Kleid sowie die Wärme machten Meg zu schaffen. Bald schon schwitzte sie heftig und hatte erste Blasen an den Fingern.
Sich die verklebten Haare aus dem Gesicht wischend, richtete sie sich auf. Fasziniert betrachtete sie die im Wind leise knatternden Segel und dann das leicht gekräuselte Meer. Nie zuvor war sie auf einem Schiff oder auf dem Meer gewesen. Mit offenen Augen träumend saß sie da, mit verschränkten Armen, die Scheuerbürste im Schoß, die nackten gefesselten Beine von sich gestreckt und einem träumerischen Lächeln auf den Lippen.
Ohne dass sie es bemerkt hatte, war der Bootsmaat an sie herangetreten. Einen Moment hatte er sich die träumende Meg angeschaut und zog dann leise die neunschwänzige Katze aus dem Gürtel.
Ein Schlag traf Megs Schulter. Er war nicht stark und wurde zusätzlich durch den Stoff ihres Kleides gedämpft. Trotzdem spürte sie ihn deutlich und zuckte zusammen. Von einer Sekunde zur anderen war sie wieder in der Realität.
“237, du bist hier zum arbeiten, nicht zum träumen.”
Wortlos und schnell ging sie wieder auf ihre Knie und schrubbt weiter, den Blick auf die Planken gerichtet.
Gegen Nachmittag hatte sie es geschafft. Völlig fertig, verschwitzt und mit Blasen an den Fingern musste sie wieder unter Deck.
Müde erzählte sie ihren Mitgefangenen vom Tag. Obwohl bereits die anderen ähnliches berichtet hatten, hörten alle zu. Es war eine willkommene Abwechslung in der Eintönigkeit.

Nach etwa zwei Wochen gerieten sie in einen Sturm. Anfangs nahm das Schwanken nur etwas zu. Schon bald jedoch wurde es schlimmer. Das Schiff rollt von einer Seite auf die andere. Viele der Mädchen und Frauen wurden seekrank. Diese lagen mit grünen und gelben Gesichtern auf den Planken, stöhnten leise vor sich hin, übergaben sich immer wieder. Meg überstand es sehr gut. Ihre robuste Natur hat sie auch mit einem stabilen Magen versehen. Sie saß auf dem Boden, die Beine weitmöglichst gespreizt, die Hände abgestützt. Die Bewegungen des Schiffs ausgleichend, versuchte sie so das Gleichgewicht zu halten. Die auf dem Boden liegenden seekranken Frauen wurden durch das stampfen des Schiffs hin- und her geschleudert und der Lärm der tosenden Elemente verursachte bei vielen Todesangst. Einige beteten, andere weinten und etliche schrien ihre Angst hinaus.
Während auf Deck die Mannschaft mit dem Sturm kämpfte, floss durch undichte Luken Wasser ins Schiff. Der Kielraum mit seinen daraufgenagelten Planken lag um einiges tiefer als der Rest der unteren Räume. Bereits nach kurzer Zeit drang Wasser von unten durch die Ritzen und begann zu steigen. Die Gefangenen mussten aufstehen um nicht nass zu werden. Zu zweien oder dreien klammerten sie sich aneinander. Schon bald stand das Wasser kniehoch im Raum. Beschmutzt und verängstigt lauschten alle auf das Tosen um sie herum.
Nach einem besonders schweren Brecher neigte sich das Schiff sehr stark. Viele verloren den Halt, rutschten auf dem glatten Boden weg und stürzten in die stinkende Brühe. Aus der Halterung gerissen fiel die Lampe herunter und erlosch.
Panik brach aus. Gellende Schreie und Tumult überall. Um sich schlagende Frauen versuchten in der Dunkelheit auf die Beine und aus dem Wasser zu kommen. Gegenseitig rissen sie sich dabei immer wieder um. Die neben ihr angekettete Frau fest umklammernd, stand Meg mit geschlossenen Augen zitternd da und hoffte auf das Ende des Sturms.

Allmählich wurde es ruhiger, die Bewegungen des Schiffes sanfter, der Sturm war überstanden.

Die Mannschaft pumpte das eingedrungene Wasser aus dem Schiff und beseitigte erste Schäden an Takelage und Aufbauten.
Endlich kam auch der Bootsmaat runter zu den Frauen. Eine neue Lampe aufhängend besah er sich seine Fracht. Mit finsteren Blicken ging er von einer zur anderen und verließ schnell wieder den Raum.

Die Panik während des Sturms hatte schlimme Folgen gehabt. Fast alle waren seekrank geworden. Beschmutzt und verängstigt saßen sie apathisch rum. Schlimmer waren jedoch die Folgen bei denjenigen, die in ihrer Todesangst versucht hatten, sich zu befreien. Blindlings hatten einige versucht sich von den Ketten loszureißen und dabei ihre Fußgelenke schwer verletzt. Hautabschürfungen und Fleischwunden waren die Folge, bluteten stark und hinterließen rote Flecken auf dem Boden.
Nach kurzer Zeit kehrte der Bootsmaat mit dem Schiffsarzt zurück. Routiniert und schnell versorgte der die Wunden. Nach einer Desinfektion und etwas Salbe auf die tieferen Wunden drückte er jeder ein Stück Verbandsmaterial in die Hand. Bei einer der Frauen zeigte er kurz, wie der Verband angelegt und unter die Eisen geschoben werden musste. Alle anderen durften dasselbe bei sich oder der Nachbarin tun. Eilig ging der Arzt wieder, während der Bootsmaat 5 Frauen auswählte.
Diese durften auf Deck um bei den Reinigungs- und Aufräumarbeiten zu helfen.

Die nächsten Wochen vergingen bei ruhiger See. Offensichtlich war die Reise der Sturmmöwe unter einem guten Stern. Zwei leichtere Unwetter überstand das Schiff unbeschadet und kam schnell voran.
Auch fast alle Sträflinge hatten sich von ihrem Schrecken gut erholt. Lediglich 4 Frauen waren durch die Folgen der Verletzungen an Blutvergiftung und Wundbrand gestorben.

Eines Tages war es dann soweit. Deutlicher Lärm auf Deck machte die Frauen aufmerksam. Und als vorne und hinten das Geräusch der beiden fallenden Anker zu vernehmen war, war ihnen klar, sie hatten die Kolonie erreicht.
Das bestätigte ihnen am Abend der Bootsmaat. Sich mitten unter die Frauen stellend verkündete er:
“Wir haben Anker geworfen. Morgen beginnen wir mit der Entladung des Schiffes. Im Laufe des Tages werdet ihr von Bord gebracht. Die Kolonie erwartet euch schon sehnlichst.”

Nach dieser nüchternen kurzen Rede verschwand er wieder und bald darauf vernahmen die Mädchen und Frauen die Gesänge und den Lärm der die glückliche Ankunft feiernden Besatzung auf Deck.

Am nächsten Morgen erhielten die Frauen noch mal ihr Essen. Deutlich war den beiden Matrosen der Kater der durchfeierten Nacht anzusehen. Mürrisch verteilten sie das Essen und verschwanden schnell wieder.
Gegen Mittag kamen der Bootsmaat und zwei weitere Matrosen herunter. Alle drei trugen in jeder Hand ein Bündel Ketten. Nacheinander öffnete der Bootsmaat die Schlösser der Fußketten. Aber nur für kurze Zeit. Jede der mitgebrachten Ketten war etwa 6m lang. In kurzen Abständen wurden immer 10 Frauen an eine solche Kette gestellt und die Schlösser mit der Kette und dem Ring an den Händen verbunden und verschlossen.
So mussten die Frauen auf Deck und über eine Strickleiter dicht an dicht in ein neben dem Schiff liegendes kleines Ruderboot.
Mit einiger Mühe gelang das auch nach einer gewissen Zeit. Sobald eine Gruppe im Boot war, legte es ab und die darin befindlichen 6 Matrosen ruderten dem Strand entgegen.

Meg war in der zweiten Gruppe. Durch die sanfte Dünung strebte ihr Boot schnell dem Ufer entgegen.
Fasziniert und etwas ängstlich sah sie dem näher kommenden fremden Land entgegen.
In ihrem dunklen, schweren, hochgeschlossenen Kleid begann sie bereits noch im Boot zu schwitzen. Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel auf eine flache Küste mit kleinen Büschen und grünem Gras. Auf dem breiten Sandstrand erkannte sie an den dunklen Kleidern die erste Gruppe im Sand sitzen, umgeben von mehreren Soldaten in merkwürdigen Uniformen, mit breiten Hüten auf den Köpfen und Pferde an den Zügeln haltend.

Knirschend bohrte sich der Kiel des Bootes in den Ufersand. Von barschen Worten der Matrosen angetrieben kletterten sie Frauen eine nach der anderen über Bord und stiegen ins knietiefe warme Wasser. Mühsam und durch die Ketten an den Füßen behindert, stolperte die Reihe ans Ufer. Neben der ersten Gruppe in den Sand sinkend, betrachtete Meg interessiert die Männer.

Sie sah wettergegerbte kantige Gesichter, verwaschene Reste von Uniformen, die in keinem Vergleich zu den gepflegten Sachen der Marinesoldaten an Bord standen. Wie auch die anderen wurde Meg mit kalten abschätzenden Augen gemustert.
Etwa 3 Stunden mussten sie am Strand warten, bis auch die letzte Gruppe an Land war. Während sich die Matrosen und die Reiter noch zuwinkten, erscholl ein lauter Befehl.
“Hoch mit Euch, Immer zwei Ketten nebeneinander aufstellen.”

Die Reiter bestiegen ihre Pferde, kreisten die Gruppe ein. Einer der Reiter zeigte in Richtung der Dünen.
“Vorwärts!”

Schwitzend, fast Körper an Körper mit der vor- und hinter ihr gehenden Frau zusammengekettet, zog Meg einem ungewissen Ziel entgegen.
15. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 17.12.06 21:01

das wird sie die ganze zeit beschäftigen, die ungewisse zukunft. so wie sie jetzt behandelt werden, wird es kein zuckerschlecken werden.
sind sie gewappnet für die kommenden strapazen fragen sie sich immer wieder. wir werden es mitverfolgen ob sie es sind.
16. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 18.12.06 02:55

Das wird für die Gruppe hart werden. Jetzt stampfen sie Angekettet, Hungrig und Durstig, durch die Dünen einer ungewissen Zukunft entgegen.

Es grüßt das Zwerglein und wünscht schöne Festtage.
17. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von SteveN am 18.12.06 12:13

Hallo Tarl !

Nun ist Meg mit ihren Leidensgenossinnen in der ´Neuen
Welt´ angekommen. Es ist eine ungewisse Zukunft.
Die Frauen werden in alle Winde zerstreut, zu
Arbeitseinsätzen herangezogen.
Trifft es Meg gut an oder ganz besonders schlecht ?

Viele Grüße SteveN
18. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Harun al-Rashid am 18.12.06 12:44

Die Geschichte ist bisher gut, interessant und realistisch geschrieben. Aufwendig und mutig finde ich, dass Du nicht wie andere Autoren ins seichte Fantasy- oder ins SF-Milieu ausweichst, wo man sich allerlei phantastische Übertreibungen ausdenken darf / kann, ohne dass jemand kritisch hinterfragt: Ja, ist denn schon Weihnachten?

Die historische Milieuschilderung setzt dagegen Wissen und Liebe zur (historischen) Wahrheit voraus, die den meisten Fantasten abgehen.

Eigentlich überflüssig zu erwähnen, wie wohltuend es für mich als Leser ist, nicht schon im zweiten oder dritten Absatz den gefesselten Sub von der ach wie zufällig kennengelernten fremden Femdom über den Holzbock gelegt zu bekommen. :-D

Eine (kritische) Anmerkung: Wurde der Tower im frühen 19. Jahrhundert noch als Gefängnis genutzt? Und wenn ja, kamen Leute aus der Unterschicht gleich in den Tower?
19. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 19.12.06 18:59

hallo harun,

nun ja, er wurde noch genutzt, aber unterschichtler kamen eigentlich nicht in den tower.

was aber geschichtlich korrekt ist, dass für kurze zeit vor der abreise dort die deportierten "gesammelt" wurden.
das hatte den hintergrund, dass nicht nur unterschichtler, sondern auch "unliebsame" personen, die "gast" im tower waren verschickt worden und in anderen gefängnissen die gefahr einer flucht (bestechung u.ä.) größer war.

fazit: ich hab es halt alles ein bissel vermanscht, aber denke, dass ich einen halbwegs roten faden drin hab. erwarte aber bitte von den folgenden teilen nicht allzuviel im bezug auf historische feinheiten, da ich wohl langsam in meinen metalllastigen frauenfesselfetisch abgleiten werde.

hab halt mein halbwissen aus kreuzworträtseln und dem gelegentlichen kurzen blick in ein buch (JAAAAA - dass sind die komischen dinger aus dünngeschnittenen blättchen mit ekliger druckerschwärze und meist so dick, dass sie in kein cd-laufwerk passen)

beste grüße TARL, der gleich den nächsten teil dranhängt
20. Meg - Sträfling in den Kolonien Teil 4

geschrieben von TARL am 19.12.06 19:02

4

Mühsam krabbelten sie die recht steilen Dünen hoch und Meg reckte ihren Hals.
Langsam durch den Sand tapsend bot sich ihr eine faszinierende Landschaft.

An den scheinbar endlosen Sandstrand schloss eine weite flache Ebene an. Unterbrochen von sandigen Flecken war sie überzogen von fremdartigen Kräutern und hellem Gras. Nicht tief grün und saftig wie zu Hause in England, sondern blasgrün, teilweise gelblich. Nur ganz vereinzelt erkannte sie ein paar Büsche. In weiter Entfernung sah sie eine Bergkette, im Licht der vom klaren, fast wolkenlosen Himmel strahlenden Sonne, blau leuchtend. Ein sanfter Wind vom Meer strich über das trockene Land und linderte die Temperaturen. Vor sich in Richtung der Berge nahm sie deutlich einen ebenfalls in hellen Farben schimmernden Wald war.

Der an der Spitze reitende Soldat deutete unbestimmt in diese Richtung.
“Dorthin! Beeilung!”
Mehrfach erschallten anfeuernde und drängende Rufe. Offensichtlich hatten es die Reiter eilig zu ihrem Ziel zu gelangen.
Ohne sich um die Rufe zu kümmern oder das Tempo zu erhöhen, schlenderten die Frauen dahin.

Nach etwa einer Stunde berieten sich der Anführer und ein weiterer Soldat. Mit immer finstereren Gesichtern hatten sie die Sträflinge bedacht, drohende Warnungen ausgestoßen. Alles hatte nichts geholfen. Mit der ungefesselten Hand ihre Röcke etwas hochhaltend schlenderten die Frauen leise miteinander schwatzend dahin. Alle waren froh, die Seereise überstanden zu haben und wieder festen warmen Boden unter den Füßen zu spüren.

Mit einem lauten “Halt” brachte der Anführer plötzlich die Gesellschaft zum Stehen.

Kurze schnelle Worte zu den anderen Männern und dann zu den Frauen.
Alle 6 Ketten mussten nebeneinander Aufstellung nehmen. Umgehend ritten je zwei Mann zu diesen.
An den Sätteln der Pferde hatte alle lange zusammengewundene Seile. Während einer der beiden das Seil am Sattel befestigte, stieg der andere ab und näherte sich mit dem anderen Ende der jeweils als ersten an der Kette gefesselten Frau.
Er zog das Seil durch den Ring der Handfessel, zu seinem Pferd und befestigte es auch am Sattel. Nach wenigen Minuten waren alle Ketten durch die Seile mit jeweils zwei Pferden verbunden und die Reiter saßen wieder auf ihren Tieren.

Ein kurzes knappes “Weiter!” vom Anführer und die Soldaten setzten ihre Tiere in Bewegung. In ruhigem Schritt trabten sie los und umgehend spannte sich die Seile.
Sofort war es mit dem Spaziergang und der Schwatzerei vorbei.

Beide Hände um die Kette gelegt, versuchten die Frauen mit dem Schritt der Pferde mitzuhalten. Die Augen auf den Boden oder den Rücken des Vordermanns gerichtet, bedingt durch die kurzen Ketten zwischen den Füßen schnelle Schritte machend, hasteten sie hinterher.
Immer wieder verhedderte sich eine mit ihrem langen Rock in der Kette, stolperte, drohte zu stürzen.
Die Folge waren kurze Rucke am Seil und schmerzerfüllte Rufe.

Nur selten sah sich einer der Reiter um, grinste schadenfroh ohne anzuhalten.

Zügig ging es stundenlang voran und die Bäume rückten immer näher.
Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht und der Trupp hielt an einer Strasse an, wobei es das Wort Strasse nicht ganz traf.

Radspuren im Gras verliefen parallel zur inzwischen weit entfernten Küste und dem endlosen Waldgürtel von Horizont zu Horizont.

Schweißüberströmt und keuchend fielen die Frauen ins Gras.
Meg wischte sich mit ihrer freien Hand die verklebten langen Haare aus dem staubverkrusteten Gesicht, sah sich um.

Vor sich, unmittelbar neben der Strasse standen einige flache Gebäude. Aus Baumstämmen erbaut mit flachem Dach und kleinen Fensteröffnungen umschlossen drei lange Gebäude einen Platz. Die Seite zur Strasse wurde begrenzt durch einen einfachen 2m hohen Bretterzaun und einem einfachen Holztor.
Neben diesem Tor stand ein ebenfalls aus Stämmen errichteter offener Aussichtsturm.
Etwas abseits erkannte sie ein weiteres Gebäude, in der selben Art erbaut, daneben ein großes Gatter mit etlichen Pferden.
Ein auf dem Turm stehender Soldat grüßte die Gruppe, rief etwas in den Innenhof.
Das Tor wurde geöffnet, die Frauen mussten sich aufrappeln und hinein.

In der Mitte des recht kleinen Hofes wurde erneut gehalten.
Während einige der Soldaten durch die Reihen der Frauen gingen und sie von den Ketten lösten, hielt der Anführer eine Ansprache:

“Alle zuhören! Ihr seid hier in der Sträflings-Verteilstation und werdet die nächsten Tage hier bleiben. Das Schiff, mit dem ihr gekommen seid, segelt jetzt gerade nach Sydney. Diese Stadt ist der zentrale Stützpunkt hier und liegt etwa einen Tagesritt entfernt. Dort befindet sich unsere Garnison, alle wichtigen Versorgungslager und ist der Haupttreffpunkt der Siedler, Neuankömmlinge und Schiffe. Nur von dort gibt es eine Verbindung zur Heimat.
Ihr seid alles verurteilte Verbrecherinnen und habt eure Strafe erhalten. Fluchtversuche sind sinnlos. In diesem Land gibt es auf Tausenden von Meilen außer unseren Siedlern keine Menschen, jede Menge wilde Tiere und keine Möglichkeit das Land zu verlassen. Schlagt euch also Gedanken an Flucht aus dem Kopf.”
“Diejenigen von euch, die zu 7 oder 14 Jahren verurteilt wurden, erhalten nach Verbüßung ihrer Strafe die Möglichkeit, in die Heimat zurück zukehren oder hier als freie Siedler zu leben. Die Lebenslänglichen unter euch werden für die Krone und unser geliebtes Königreich den Rest ihres erbärmlichen Lebens dem Aufbau dieser schönen Kolonie widmen.”

Während er weitersprach, verteilten Soldaten Krüge und Eimer mit frischem Wasser, dass aus einem in der Mitte des Platzes stehendem Brunnen geholt wurde.
Gierig ließ auch Meg das kühle wohlschmeckende Nass durch ihre trockene Kehle laufen und lauschte aufmerksam den weiteren Ausführungen des Offiziers.

“Der Bedarf an Menschen bei uns ist groß, die Aufgaben vielfältig und die Warteliste für Sträflinge als Hilfskräfte lang. In den nächsten zwei Wochen bleibt ihr hier. Es werden Siedler auf dem Rückweg von Sydney kommen, wo sie für den Aufbau dringend benötigte Waren abholen. Unter euch werden sie sich welche aussuchen, die sie dann mitnehmen. Diese Leute sind dann für unbestimmte Zeit, jedoch maximal für die Dauer eurer Strafe, eure Herren. Sie müssen für euch sorgen und euch Arbeit geben. Ihr habt die Pflicht, ihren Anweisungen bedingungslos Folge zu leisten.”
“Sie haben das Recht, euch euer Leben zu erleichtern, euch aber auch für Verfehlungen zu bestrafen.”

Eure Aufgaben werden vielfältig sein. Unserer jungen Kolonie fehlt es an allem. Manche von euch werden den Siedlern bei der Schafzucht helfen, manche auf den Maisfeldern, manche beim Holzeinschlag und vielen anderen Dingen. Diejenigen von Euch, und das werden die meisten sein, die in 14 Tagen nicht von den Siedlern ausgewählt wurden, gehen in die Minen.”

Zu den blau schimmernden Bergen deutend, fuhr er fort:

“In den Bergen betreiben einige Unternehmen im Auftrag der Krone verschiedene Bergwerke. Sie sind reich an Kohle, Eisenerz und sogar Edelsteinen. Dorthin werden die meisten von euch gehen.”

“Wie ihr gemerkt habt, ist das Klima hier anders als zu Hause. Auch im Winter ist es hier nicht sonderlich kalt. Schnee gibt es in dieser Gegend keinen. Eure Kleider sind somit etwas ungeeignet. Im linken Haus auf dem Tisch findet ihr Nähzeug und drei Scheren. Ihr dürft eure Kleider ändern, kürzen, abnähen wie ihr möchtet. Einzig eure Nummern müssen sichtbar bleiben.”
“Tagsüber dürft ihr euch in den Gebäuden und auf dem Hof frei bewegen, nachts werdet ihr aus Sicherheitsgründen gefesselt. Solltet ihr Probleme haben, dort der Turm ist immer besetzt, wendet euch an den Posten. Verpflegung gibt es morgens und abends, Wasser habt ihr im Brunnen. Das war alles. Wegtreten!”

Ohne noch auf die eilig gerufenen Fragen mancher Frauen zu reagieren, verließen die Männer den Hof, schlossen das Tor und überließen die Frauen unter den Blicken des Turmpostens sich selber.

Meg steuerte sofort auf den Brunnen zu. Eine mit Wasser gefühlte Pferdetränke davor war genau das, was sie gesucht hatte. Ihren Rock hochraffend setzte sie sich auf den Rand und stellte ihre Beine ins Wasser. Aufstöhnend genoss sie die lindernde Kühle des Wassers. Der schnelle und lange Marsch hatte sie sehr mitgenommen. Nach den Monaten im Kerker und an Bord war sie soviel Bewegung nicht mehr gewöhnt. Ihre Fußsohlen brannten und die Haut an den Gelenken war durch die Eisen wundgescheuert.
Mit geschlossenen Augen dachte Meg über das eben gehörte nach.
Der Gedanke an die Arbeit in einem Bergwerk machte sie frösteln. Inständig hoffte sie, von einem Siedler ausgesucht zu werden.
Nach einiger Zeit stieg sie wieder aus dem Trog und begann die Umgebung zu erkunden. Im umbauten Innenhof herrschte Windstille und sie spürte die Wärme deutlich. Zielstrebig ging sie zum linken Gebäude. Dort lag das Nähzeug. Sie würde sich zuerst einmal einen Schlafplatz suchen und dann ihr Kleid kürzen. Möglicherweise machte sich das auch bei dem Eindruck bemerkbar, den sie damit bei den kommenden Siedlern hinterließ.

Überrascht schaute sie sich in dem Gebäude um. In der Mitte standen lange Tische und Holzbänke zum sitzen, in einem Wandregal verschiedene Teller und Tassen. Der glatte Boden bestand aus gestampftem Lehm. An den Wänden auf jeder Seite der Bänke 15 Doppelstockbetten. Gezimmert aus Holz waren sie stabil und groß. Jedes verfügte über ein strohgefülltes Kissen und eine Decke. Zu den oberen Betten gelangte man über mehrere Stufen, die am Bettende angebracht waren.

Ganz hinten rechts im Raum ergatterte Meg eines der unteren Betten. Nach den Monaten auf verfaultem Stroh im Kerker und verunreinigten Planken im Schiff schien ihr das hier wie ein Wunder.
Wollig seufzend ließ sie sich in ihr Bett fallen und schloss die Augen.
Erschöpft von den Strapazen des Tages und mit den Gedanken in ihrem schönen früheren Lotterbett schlief sie ein.
21. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 19.12.06 20:16

Jetzt sind sie also in der Sträflings-Verteilstation angekommen. Wird Meg jetzt von einem Siedler zum arbeiten ausgewählt? Oder kann sie sich glücklich schätzen eine der wenigen Frauen zu sein, die als Partnerin von einem Grundbesitzer ausgesucht werden? Ich wünschte mir, das sie sich so ihr Leben erleichtern kann und nicht ins Bergwerk muss.



Es grüßt das Zwerglein und wünscht schöne Festtage.
22. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 19.12.06 21:01

nach der enge, liegen wie die ölsardinen in der dose" im schiff, kommt ihnen dieser raum riesig vor.

ich drück ihr die daumen, daß sie von einem siedler genommen wird.
23. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von angie_ am 20.12.06 16:12

Sehr schöne Geschichte, bin schon gespannt auf den nächsten Teil

Viele Grüße,

Angie
24. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 21.12.06 07:31

nach den vielen netten worten will ich euch auch nicht so lange warten lassen!
25. Meg - Sträfling in den Kolonien Teil 5

geschrieben von TARL am 21.12.06 07:33

5

Von lautem Stimmengewirr wurde sie plötzlich wieder wach. Verschlafen richtete sie sich auf, sah sich um.
Einige Frauen standen und saßen am Tisch, einige nackt, ihre Kleider vor sich liegend oder in den Händen haltend. Lautstark diskutierten sie über Zuschnitte, Abnehmen, Raffen, Aufsetzen, Versetzen und Säume.
Andere saßen oder lagen in ihren Betten und schauten nur zu.
Erschreckt krabbelte Meg aus ihrem Bett, wie lange sie wohl geschlafen hatte?
Ein Blick durch eine der Fensteröffnungen zeigte ihr, dass es noch hell war. Sie wollte doch auch noch ihr Kleid ändern.
Suchend sah sie sich um, nahm eine Schere vom Tisch. Grübelnd zog sie sich ihr Kleid über den Kopf, breitete es vor sich aus. Prüfend betrachtete sie es von vorn und hinten, nicht auf die Zurufe und Ratschläge einiger anderer hörend.
Wie Gott sie geschaffen hatte und gedankenverloren lief sie zur Tür, trat auf den Hof. Die schon tiefstehende Sonne ließ das Haus lange Schatten werfen. Trotzdem war es auch im Schatten noch angenehm warm. Meg stellte für sich fest, hier würde sie nicht frieren.
Sie ging zurück ins Haus, ergriff ihr Kleid und setzte entschlossen die Schere an.

Nach wenigen Minuten war sie fertig und ein Berg von dunklen Stoffstücken lag am Boden. Ohne weitere Umstände streifte sie ihr Kleid über, lächelte und nickte zufrieden.

Anerkennendes Gemurmel und Kichern der jüngeren, missbilligendes Brummeln von den älteren Frauen erscholl.
Gutgelaunt lief Meg noch mal zum Brunnen um sich zu erfrischen. Während sie sich das kühle Wasser über die Haut laufen ließ, erschienen zwei Soldaten. Laut brüllten die über den Hof, scheuchten die Frauen ins Haus.
Als eine der letzten ging Meg an den beiden vorbei. Beide Soldaten tauschten Blicke miteinander und grinsten , dabei die wohlgefällige Gestalt betrachtend.

Meg, von den Strahlen der untergehenden Sonne beleuchtet, sah ausnehmend hübsch aus. Das Kleid bedeckte nur noch ihren Hintern, endete gut zwei Hände breit über den Knien. Ohne Ärmel, am Rücken und vorn weit und kreisrund ausgeschnitten, verbarg es nicht mehr länger Teile ihrer Schultern und die Ansätze ihrer Brüste den Blicken. Ihre durch die lange Zeit im Kerker weiße Haut stand in einem starken Kontrast zum dunklen Stoff. Die makellosen nackten Beine, dunklen Eisen an ihren Gelenken und schönen langen Haare rundeten das Bild ab, während letzte glitzernde Wassertropfen an ihr abperlten.

Die beiden Soldaten betraten als letzte das Haus und schickten die Frauen in ihre Betten. Mit kurzen Worten wiesen sie sie an, sich so hineinzulegen, dass die Arme, an denen die Ringe angeschmiedet waren, aus dem Bett hingen.
Wenige Minuten später waren alle an ihrem Platz. Gewissenhaft zählten die beiden Soldaten je eine Reihe Betten durch und nickten sich zu. Die Anzahl der Sträflinge stimmt. Beide gingen zur hinteren Längsseite des Raumes.
Dort an der Wand lagen zwei große Haufen Ketten, die Enden verschwanden in einem Loch. Offensichtlich waren sie an der Außenwand des Gebäudes befestigt.
Jeder der beiden Soldaten nahm ein Kettenende, ging an einer Bettenreihe entlang. An den oberen Betten beginnend fädelte er die Kette durch die Ringe der Handfesseln, erst oben, dann unten, dann wieder oben usw.
Schnell hatten die Mädchen die Art der Fesselung begriffen, halfen mit, indem sie selber stückweise die Kette nachzogen.
Nach einiger Zeit waren alle versorgt, in lockeren Bögen zog sich die Kette quer durch den ganzen Raum bis zur Tür. Auch bei der anderen Bettreihe dasselbe Bild.
Durch ein Loch in der Wand, dicht neben der Tür, stopften die Soldaten die letzten Meter der Ketten, gingen hinaus, verschlossen die Tür und sicherten die Enden mit einem Vorhängeschloss an einem großen Ring.
Derart gefesselt verbrachten die Frauen die Nacht. Meg störte das nicht. Im Kerker und auf den Schiff schlimmeres gewöhnt, genoss sie den Luxus eines richtigen Bettes.

Am Morgen wurde die Tür geöffnet, die Ketten gelöst, das Essen auf den Tisch gestellt. Selbstständig zogen die Frauen die Ketten aus den Ringen, legten sie wieder an die hintere Wand, verbrachten ihre Zeit mit reden, schlafen, sonnen und herumlaufen.
Gegen Mittag erschien der erste Siedler. Durch den Zaun war er frühzeitig zu sehen. Auf dem Bock eines hochbeladenen Planwagens, gezogen von zwei Pferden, saß er neben einer adrett gekleideten Frau, seiner Frau.

In Begleitung des Offiziers und zweier Soldaten betraten er und seine Frau den Hof.
Die Sträflinge nahmen in einer langen Reihe Aufstellung. Das Siedlerpaar schritt die Reihe ab, begutachtete die Frauen.
Meg standen in der Mitte neben einer drallen Blonden, die ihr Kleid ebenfalls aufreizend kurz geschnitten hatte. Vor beiden blieb der Siedler stehen, lächelte, betrachtete wohlgefällig die körperlichen Vorzüge der beiden.
Seine Frau sah das, schob missbilligend ihre Unterlippe vor, zog ihren Mann weiter.
Nach eingehender Prüfung und erregter Diskussionen entschied sich der Siedler nach dem Willen seiner Frau für eine ältere unauffällige Gefangene.
Nachdem er dem Offizier den Empfang quittiert hatte, gingen die beiden, gefolgt von der Gefangenen zu ihrem Wagen, stiegen auf, fuhren los, verschwanden.

Der Rest dieses und der folgenden Tage verliefen ähnlich. Hin und wieder erschienen Siedler, mit Planwagen, Ochsenkarren, alle hoch beladen mit den in dieser Gegend so dringend benötigten Dingen.
Alle waren in Begleitung ihrer Partnerinnen. Die beschwerliche Reise nach Sydney nutzten alle gemeinsam, denn es war eine willkommene Abwechslung zum beschwerlichen Leben in der Einsamkeit und Wildnis.

Schnell merkte Meg, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Während sie die Männer gern mitgenommen hätten, sorgten ihre Gattinnen dafür, dass dieses nicht geschah, nahmen ältere oder hässliche Frauen mit. Besorgt registrierte sie die immer kleiner werdende Zahl der Sträflinge. Nach fast 2 Wochen waren von den ehemals 56 Frauen nur noch 30 da, denen bald der Weg in die Minen bevorstand.

Eines Morgens hielt der Offizier eine kurze Ansprache an die verbliebenen.
“Mal herhören! Morgen kommen die letzten beiden Siedler, die noch jemanden benötigen. Gegen Abend wird dann auch eine Abordnung der Bergwerksgesellschaft erscheinen. Alle, die morgen Abend noch hier sind, werden in die Minen gehen. Ich kenne die beiden Siedler schon lange. Einer ist ein wirklich netter Kerl. Der andere hat schlechte Erfahrungen mit Sträflingen gemacht, ist nicht zimperlich. Wer zu ihm kommt, na ja, wenn ich die Wahl hätte, ich würde wahrscheinlich die Minen vorziehen. Genießt den Tag noch einmal, es wird euer letzter hier sein. Wegtreten!”

Besorgt hatte Meg zugehört, spürte Angst in sich aufsteigen. Wohin würde sie das Schicksal verschlagen?
Endlos langsam verstrichen die Stunden.
Der morgige Tag würde die Entscheidung bringen!
26. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 21.12.06 17:11

Jetzt wird es eng für Meg.
Wird unter den letzten Siedlern auch ein Junggeselle sein?
Denn damit würde ihre Change steigen nicht in die Miene zu müssen.
Ich hoffe für sie, das es Ihr gelingt einen Siedler zu überzeugen, das sie die richtige ist.
Bin schon auf den nächsten Teil gespannt!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Es grüßt das Zwerglein und wünscht schöne Festtage

27. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von wncicero am 21.12.06 19:23

Hallo Tarl

Bei dir geht es ja mal wieder deftig heftig weiter. Du hast wie meistens in deinen Geschichten eine permanente
Spannungssteigerung, du ziehst die Daumenschrauben von Kapitel zu Kapitel immer weiter an. Die kleine
Ruhepause im Lager ist wahrscheinlich nur der Aufgalopp für eine weitere Steigerung der Leiden, die die arme
Meg noch vor sich hat.
Fiesling oder Mine? Was kann für sie schlimmer werden?
Dass es schlimm wird, dass die Zeiten des Zuckerschleckens jetzt endgültig für sie vorbei sind, lass es uns bald
wissen.
Oder gibt es doch noch eine Weihnachtsüberraschung?

Viele Grüße und ein frohes Fest wncicero
28. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 24.12.06 10:14

naja... wncicero... ich will mal nicht so sein... weil heute heilig abend ist!
29. Meg - Sträfling in den Kolonien Teil 6

geschrieben von TARL am 24.12.06 10:16

6

Am frühen Morgen des folgenden Tages näherte sich wieder ein hochbeladener Wagen, hielt vor dem Lager.
Wie schon so oft in den letzten Tagen betrat auch dieser Siedler in Begleitung seiner Frau den Hof und besichtigte die Sträflinge. Nach geraumer Zeit und einigen Diskussionen wurden Papiere unterschrieben und der Offizier trat vor die Frauen. Auf seine Liste schauend verkündete er: “701-237, raustreten und Mr. und Ms. Mind folgen!”

Erleichtert atmete Meg auf. Das Glück war ihr hold, Mr. Mind hatte sich für sie entschieden. Lächelnd ging sie zu den beiden, machte artig einen Knicks. Während sie Ms. Mind kühl betrachtete, nickte er ihr freundlich zu. “Komm mit, Mädchen.”

Am Wagen angekommen half er seiner Frau auf den Kutschbock, danach Meg auf das Steigbrett am hinteren Ende des Wagens. Sich festhaltend konnte Meg recht bequem darauf sitzen und war froh, nicht Laufen zu müssen. In gemütlichem Tempo ging es der weit entfernten Farm der Mind´s entgegen.

Zwei Tage später hatten sie die Farm erreicht. Eine prächtige Farm mit allem was man sich vorstellen konnte und brauchte. Ein großes weitläufiges Wohnhaus, Lagergebäude, Scheune, Pferdestall, Keller, Schafställe, Brunnen, ein kleiner von einer Quelle gespeister Teich, in der Nähe ein großer Wald. Rund herum Felder, auf denen Mais und Weizen wuchsen, Koppeln mit vielen Schafen.

Begrüßt wurden sie von einem jungen starken Mann, dem Sohn der Minds. Dieser zeigte Meg auch alles, betrachtete sie dabei immer wieder neugierig. Meg bekam einem kleinen Nebenraum im Wohnhaus zugewiesen. Mit einem richtigen Bett, ein wenig Einrichtung und anderen Dingen versehen war es für Meg fast ein Wunder und sie war froh, dass sie es so glücklich getroffen hatte.

In den folgenden Wochen lernte Meg verschiedenste Dinge und Aufgaben richtig zu meistern. Sie musste bei der Aussaat helfen, die Tiere versorgen, für Ordnung im Haus sorgen. Während sie ihre neuen , nennen wir sie Besitzer, mit Herr oder Frau Mind ansprach, riefen die drei Meg mit ihrem Namen. Sie saß mit ihnen gemeinsam am Tisch, erzählte von der fremden Heimat und von sich, erfuhr viele Dinge über die Minds und das Leben auf der Farm und wären nicht die Ketten an Megs Gelenken gewesen, jeder Besucher hätte sie für die Tochter gehalten.

Im Laufe der Wochen bemerkte Meg das deutliche Interesse der beiden Minds. Vater wie Sohn lachten und scherzten oft mit ihr, halfen ihr sogar manchmal, wenn sie merkten, das bestimmte Arbeiten zu schwer für sie waren, machten anzügliche Bemerkungen. Mit Berechnung und Kalkül nutzte Meg die Wirkung ihrer körperlichen Qualitäten, zeigte hier und da dem alten Mind mal etwas Bein, ließ sich von ihm heimlich am Teich beim Baden beobachten, duldete die eine oder andere zufällige Berührung.
Als Familienoberhaupt war der alte Herr Mind uneingeschränkter Chef auf der Farm. Aus diesem Grunde machte Meg auch ihm schöne Augen, beachtete seinen Sohn nicht, hielt ihn sich auf Distanz. Durch diese Reaktion kühlte das Verhältnis zwischen den beiden langsam ab, ganz zu Schweigen von Frau Mind. Auch ihr entging die aufkeimende Romanze zwischen Meg und ihrem Mann nicht.

Eines Tages war es dann soweit. Meg kam mit einem frischgeboren Lämmchen über den Schultern von der Weide, zeigte es stolz und glücklich den Minds. Mit ihrer inzwischen sonnengebräunten Haut, den schönen langen Haaren und dem sich an sie schmiegenden leise mähenden Lämmchen wirkte sie göttlich. Mit glänzenden Augen betrachteten sie Vater und Sohn und später am Abend besuchte sie der Vater in ihrem Zimmer. Gern und willig gab sich ihm Meg hin, genoss die Liebe eines Mannes nach den langen Monaten der Abstinenz.

Durch Zufall beobachtete Frau Mind eines Tages die beiden am Teich, sah ihren Mann mit der Gefangenen engumschlungen am Ufer liegen, sich wild lieben. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren war geworden, Hass und ohnmächtige Wut flammten in ihr auf.
Gegen Abend, als die Familie wieder zum Essen versammelt war, rief sie Meg in die Küche.
“Ich hab euch heute gesehen, unten am Teich. Du Hure wirst es eines Tages bereuen, dass du mir meinen Mann genommen hast, unsere Familie zerstört hast. Ich verfluche den Tag, an dem mein Mann dich aufgenommen hat. Du wirst es aber noch spüren, du Miststück. Jetzt scher dich aus meinen Augen!” fauchte sie Meg mit hasserfülltem Blick an.
In die Augen der gehörnten Frau blickend erkannte Meg den schlimmen Fehler, den sie begangen hatte, sah eine Todfeindin vor sich, spürte Angst in sich aufsteigen, ging hastig hinaus.

Von Stund an sagte Frau Mind außer dienstlichen Anweisungen nichts mehr zu Meg, nannte sie in Anwesenheit ihres Mannes nur “Du da”, rief sie sonst nur noch mit “237”. Auch ihr Sohn tat es ihr gleich, hatte von seiner Mutter alles erfahren. Aus Solidarität mit ihr und gekränktem Stolz, dass Meg ihn verschmähte, wurde auch er kalt und ablehnend.

Das Leben wurde härter für Meg, Mutter und Sohn halfen ihr nicht mehr, duldeten sie nicht mehr in ihrer Nähe. Einsam verbrachte Meg lange Stunden. Nur der alte Herr Mind blieb nett und freundlich, war verliebt. Nachts alleine in ihrem Bett verfluchte sich Meg selber ob ihrer Leichtsinnigkeit und Geilheit, genoss andererseits die Momente mit ihm, wenn er sie besuchte und liebte.

Wenige Wochen später passierte das furchtbare Unglück. Herr Mind war mit Meg unten am Teich, sie liebten sich wieder innig, wälzten sich im Gras. Während des Liebesspiels rutschte ihm sein Ehering vom Finger, kullerte in ein Loch. Schimpfend fingerte er in dem Loch herum, suchte den Ring. Was er nicht bemerkte, war das kleine feine Spinnennetz, das im Loch zu sehen war. Endlich hatte er den Ring ertastet, zog ihn heraus, spürte in diesem Moment einen feinen Stich im Zeigefinger. Noch während er den Ring überstreifte und sich die offene Hose zuknöpfte überkamen ihn Schwindelgefühle und Schweißausbrüche. Er brach zusammen. Meg schob ihm seine Jacke unter den Kopf, drückte ihm ein Tuch mit kaltem Wasser auf die Stirn, schrie verzweifelt nach Hilfe. Der Biss der kleinen unscheinbaren Trichterspinne hatte aber zuviel Gift gehabt. Wenige Minuten später starb Herr Mind unter fürchterlichen Krämpfen in den Armen seiner Geliebten.

So schnell es die kurzen Ketten an ihren Beinen gestatteten lief Meg zur Farm zurück, schrie schon von Weitem aus Leibeskräften nach Hilfe. Mutter und Sohn kamen angelaufen, fragten nach dem Grund der Schreierei. Unter Tränen sprudelte Meg heraus, erzählte vom Spinnenbiss, dass Herr Mind tot am Teich läge.
Stumm und steif stand Frau Mind da, starrte Meg nur an. Ihr Sohn sprang auf sein Pferd, gab ihm die Sporen, stürmte zum Teich. Weinend kniete Meg mit gesenktem Kopf im Staub, während Frau Mind schweigend auf die Rückkehr des Sohnes wartete.

Eine Stunde später kam dieser zurück, die Leiche des Vaters vor sich auf dem Rücken des Pferdes. Mit tränengeröteten Augen sah er seine Mutter an, schüttelte stumm den Kopf.
Tief atmete sie durch, sah mit blankem Hass auf Meg herab. “Komm mit, Schlampe!”
Langsam erhob sich Meg, trottete mit gesenktem Kopf hinter ihr her. An ihrem Zimmer angekommen, schickte sie Meg mit einer herrischen Handbewegung hinein, verschloss die Tür von außen mit dem schweren Balken, der seid ihrer Ankunft unbenutzt neben der Tür an der Wand gelehnt hatte.
Den Rest des Tages, die Nacht und auch den ganzen folgenden Tag über musste sie dort verbringen. Niemand kam, sie erhielt nichts zu essen und zu trinken. Gelegentlich vernahm sie gedämpfte Geräusche von draußen, konnte aber nichts sehen. Das einzige kleine Fenster war nach hinten hinaus, gestattete nur einen Blick über die Maisfelder bis hin zu Wald.

Die beiden Minds waren während dieser Zeit stark beschäftigt. Feierlich und traurig beerdigten sie ihren Vater bzw. Mann auf dem kleinen flachen Hügel neben dem Haus. Während ihr Sohn ein paar Worte sprach, vergoss seine Mutter Tränen, legte einen frischen Strauß Wiesenblumen auf sein Grab.

Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen sprachen beide über die Zukunft. Jetzt war er der Herr im Haus. Voller Wut und Hass gaben sie Meg die Schuld am Tod des geliebten Menschen. Trotz aller Trauer mussten die Tagesaufgaben erfüllt werden. Ohne Meg zu Hilfe zu holen erledigten sie die beiden. Am späten Nachmittag begab sich der Sohn in die kleine Schmiede, die neben der Scheune stand. Mit kräftigen Schlägen begann er mehrere Stücken flaches Eisen zu formen und zu bearbeiten und einige Zeit später nickte er zufrieden. Seine Mutter rufend zeigte er ihr die Stücke, fand dafür bei ihr Zustimmung.

Seine Mutter ging zu Megs Zimmer, öffnete es, rief sie heraus.
Gemeinsam ging sie mit ihr zur Schmiede. Mit bösem Blick hielt sie Megs Arm auf dem Amboss fest, währenddessen ihr Sohn Meg den neu hergestellten Ring um ihr bisher freies rechtes Handgelenk legte und mit drei kräftigen Schlägen den Verbindungsniet breitschlug. Eng saß und schwer wog die Fessel an ihrem Gelenk. Sie war nicht so professionell gefertigt wie die anderen in London, erfüllte aber ihren Zweck. Anschließend zwangen sie Meg´s Kopf auf den Amboss, legten ihr den zweiten angefertigten Ring um den Hals. Grob gearbeitet und mit seinen 6cm Breite und 1cm Stärke war er eigentlich viel zu schwer und groß. Trotzdem nickten sich Mutter und Sohn zufrieden zu. Genau so hatten sie es sich vorgenommen. Zusätzlich hing von dem schweren Halsring eine recht dicke Kette von einem Meter Länge herab, am Ende mit einer großen Öse versehen.

Die ganze Zeit über hatte niemand ein Wort gesprochen, schweigend wurde das Werk vollbracht. Frau Mind packte die Öse des Rings, zog kräftig daran, zerrte Meg hinter sich her. Ächzend erhob sich Meg, stolperte ihr nach. Das Gewicht und der kräftige Zug verursachte ihr Schmerzen.
“Bitte Frau Mind, warum tun sie das. Das ist doch nicht nötig. Ich will doch gar nicht fliehen. Machen sie das bitte wieder ab.” flehte sie.
Wortlos steuerten sie auf das Lagerhaus zu, betraten es. Etwa in der Mitte des geräumigen Gebäudes blieben sie vor dem gut 3m hohen Baumstumpf stehen, den Herr Mind hatte stehen lassen. Von aller Rinde befreit war er dick und glatt, am oberen und unteren Ende versehen mit Ringen und Haken. Diese waren tief ins Holz geschlagen, dienten zum Aufhängen von Jagdbeute wie Känguruhs oder anderen Tieren. Hier wurden die Tiere ausgeweidet und zerlegt.

“Zieh dein Kleid aus, Hure!” fauchte Frau Mind Meg an. Ängstlich kam diese dem Befehl nach, stand Sekunden später nackt vor den beiden.
Ihr Sohn schob eine Kiste an den Stamm, befahl Meg darauf zu steigen, die Arme über den Kopf zu heben. Schnell stieg er zu ihr auf die Kiste, hängte die Ringe an ihren Handeisen über einen der Haken, stieg wieder herab. Mit leicht gespannten über den Kopf erhobenen Armen stand Meg am Stamm, den Blick auf den Stamm gerichtet, ihre Rückseite abgewandt.

“Von jetzt an wirst du den Moment verdammen, an dem du mich mit meinem Mann betrogen hast.” sagte Frau Mind zu ihr.
Im selben Moment stöhnte Meg auf. Herr Mind hatte ihr die Kiste unter den Füßen weggezogen, ihr Körper sackte ruckartig nach unten. Nur noch von den Fesseln an ihren Händen gehalten hing sie da, strampelte mit den Füßen einige Zentimeter über dem Boden in der Luft, suchte verzweifelt Halt. Frau Mind stand dicht vor ihr, sah ihr seitlich am Stamm vorbei in die Augen, lächelte.

Der erste von ihrem Sohn ausgeführte Peitschenhieb traf sie mitten auf dem Rücken, hinterließ einen sofort anschwellenden blutigen Striemen. Laut gellte Megs Schmerzensschrei durch das Lagergebäude.

Es sollten noch viele weitere folgen.
30. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 25.12.06 00:10

da tut mir jetzt die arme leid. der stahlharte wind der jetzt hier pfeift.

sie wird, so befürchte ich es, keine schöne minute mehr haben. leider.
31. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von wncicero am 26.12.06 13:43

Hallo Tarl

Du bist ja mehr als gemein. Du lässt das arme Mädchen von Himmel in die Hölle wandern, du schürst Hoffnung
und verbreitest blankes Entsetzen. Wie soll das nur weitergehen?
Ich weiß, du bist kein Freund von Happyends, aber hier, im freien Australien, so weit weg von der heimatlichen
Justiz, sollte doch noch eine Option für Meg übrig bleiben.
Oder geht hier ihr Leidensweg erst richtig los. Die schweren Ketten lassen nichts gutes Erahnen.
Halt uns auf dem Laufenden.
Und schreib so spannend weiter wie bisher ( und wie in deinen Geschichten, die ich bisher von dir gelesen habe).

Viele Grüße wncicero
32. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Logan am 27.12.06 09:24

Hallo Tarl

wiedermal eine schöne Geschichte Die Du dir da ausgedacht hast.

Bin gespannt was noch kommt

MFG

Logan
33. Meg - Sträfling in den Kolonien Teil 7

geschrieben von TARL am 28.12.06 00:07

Teil 7

Die Züchtigung dauerte lange. Meg hatte jedes Zeitgefühl verloren. In unregelmäßigen Abständen, mit langen Pausen zwischendurch, traf sie Schlag auf Schlag. Zu Beginn hatte sie verzweifelt versucht, sich auf den nächsten vorzubereiten. Zitternd spannte sie jeden Muskel an, biss die Zähne zusammen und presste die Lippen aufeinander. Nur an den Eisen um ihre Handgelenke hängend, von ihrem eigenen Gewicht gestreckt, vermochte sie es nur einige Sekunden. Entkräftet musste sie aufgeben, entspannte sich, holte mühsam Luft.
In diesem Moment traf sie der beißende dünne Riemen erneut.
Aufschreiend wand und zerrte sie an ihren Fesseln, dadurch die Schmerzen ungewollt weiter verschlimmernd. Förmliche Sprünge machte sie bei den ersten Hieben. Schon bald jedoch waren ihre Kräfte am Ende. Die lauten gellenden Schreie, von Frau Mind mit bösem Lächeln und höhnischen Worten begleitet, gingen schnell in gequältes Aufstöhnen und Röcheln über. Jeder Hieb traf ihre nackte Rückseite, setzte sich als Schmerzimpuls in ihrem gesamten Körper fort, explodierte förmlich in ihrem Kopf. Ihr gesamtes Denken war auf den nächsten gerichtet, sie war unfähig, an etwas anderes zu denken.

Immer wieder verlor Meg ihr Bewusstsein, sackte sie ohnmächtig in ihren Fesseln zusammen. Durch kaltes Wasser und Ohrfeigen ins Gesicht holten sie die beiden Minds jedoch schnell wieder zurück und begannen die Züchtigung erneut.

Nach einer Ewigkeit war es überstanden. Dem Tode nahe war sie erneut ohnmächtig zusammengesackt, hing leblos am Pfahl.
Auf die Anweisung seiner Mutter hin hob der junge Herr Mind Meg hoch, während diese die schlaffen, an den Handgelenken blutig gescheuerten Hände Meg´s von den Haken löste. Wie einen Sack Getreide lies er sie zu Boden fallen.
Mit einem alten Vorhängeschloss sicherte er die kurze Halskette an einem der dicht über dem Boden befindlichen Ringe am Pfahl. Nach einem letzten verächtlichen Blick auf das ohnmächtig und blutüberströmt am Boden liegende Mädchen verlies er zusammen mit seiner Mutter das Lager.

Stunden waren vergangen, als Meg endlich aus ihrer Ohnmacht erwachte. Stöhnend versuchte sie sich aufzurichten. Von wahnsinnigen Schmerzen und starkem Durst geplagt schaffte sie es nach mehreren vergeblichen Versuchen schließlich, auf alle viere zu kommen. Aus verweinten Augen im durch die Ohrfeigen verschwollenen Gesicht sah sie sich um, begriff erst jetzt wieder langsam wo sie sich befand. Die kurze Kette hinderte sie am Aufstehen, zwang sie in einer knienden Stellung zu bleiben. Dicht neben sich sah sie einen Krug und eine Schüssel. Schwankend kroch sie auf allen vieren darauf zu, griff danach. Gierig trank sie das trübe Wasser und ihr war in diesem Moment egal, dass in ihm sogar etwas Gras und Dreck schwamm, da es aus der Viehtränke statt aus dem Brunnen geschöpft war.
Nachdem sie ihren größten Durst gestillt hatte machte sie sich über das Essen her. Es waren zwar nur die Reste des Abendessens der Mind´s, einige halbabgenagte Geflügelknochen und etwas kalte Bohnen, trotzdem verzerrte Meg alles, leckte zitternd sogar die Schüssel aus.

Später dann, bei dem Versuch eine halbwegs schmerzfreie Liegeposition zu finden, berührte sie unabsichtlich mit ihrer zerschlagenen Rückseite den Pfahl. Ein brennender Schmerz durchzuckte sie und aufstöhnend sank sie erneut in Ohnmacht.
Übergangslos war Meg aus der Ohnmacht in todähnlichen Schlaf gefallen. Geweckt wurde sie von einem Zerren und Ziehen am Hals.
Der junge Herr Mind hatte bereits die Kette gelöst und stand, grinsend daran ruckend, neben ihr.
“Hoch mit dir, Dirne. Die Arbeit ruft.”

Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sich Meg hoch, tapste schwankend hinter dem unbarmherzig ziehenden Herrn Mind her. Neben der Tür sah sie ihr zusammengeknülltes Kleid liegen, versuchte davor stehen zubleiben. Ein kräftiger Ruck am Hals zwang sie jedoch weiterzulaufen.

Draußen war die Sonne gerade aufgegangen und in ihren warmen Strahlen steuerte Herr Mind mit seiner nackten Gefangenen auf den Brunnen und Waschplatz zu. Statt jedoch dort anzuhalten ging er dicht an ihm vorbei zur nahegelegenen Viehtränke. Erst vor dieser blieb er stehen, ließ die Kette los, sah Meg an.
“Sauf dich satt Dirne und warte hier auf mich.”

Angewidert, aber durstig, schöpfte Meg das trübe, von Pferde- und Schafmäulern verdreckte Wasser mit den Händen, schlürfte es in sich hinein. Vorsichtig und manchmal vor Schmerzen aufstöhnend kühlte sie auch die wunden Stellen an ihren Handgelenken, benetzte ihre zerschlagenen Seiten und Schultern an den Stellen, die sie erreichen konnte. Trotz einem anfangs schmerzhaften Brennen half es ihr und linderte die Folgen der Züchtigung.
Während sie derart beschäftigt war, hatte Herr Mind ein Fuhrwerk bereitgemacht und eines der Pferde angespannt. Schnell hatte er noch einige Sachen aufgeladen und seine Mutter war auch bereits beim Fuhrwerk angelangt. Da ihr Mann tot war musste sie ja jetzt bei manchen Dingen auf den Feldern mithelfen.
Laut schallte ihre Stimme durch die morgendliche Stille.
“Komm her Dirne, eil dich sonst helf ich mit der Peitsche nach.”
In der Hoffnung, die Mind´s durch Gehorsam besänftigen zu können und aus Furcht vor erneuten Schlägen lief Meg so schnell es ihre Fußfesseln gestatteten zum Wagen. Schmerzhaft schlug ihr dabei die schwere vom Hals hängende Kette gegen ihre nackten Brüste und Kniescheiben.

Am Wagen angekommen schaute sie Frau Mind an, fragte mit unterwürfiger Stimme: “Frau Mind, was ist mit meinem Kleid, darf ich es mir noch schnell holen?”
Böse funkelte diese Meg an: “Du hast mit meinem Gatten nackt rumgehurt, dann kannst du jetzt auch nackt arbeiten.”
Diese Worte trafen. Schuldbewusst senkte Meg den Kopf und wartete auf das nun kommende. Innerlich bereute sie bereits jetzt schon bitterlich, dass sie sich dem alten Herrn Mind hingegeben hatte. Sie hatte in ihrem Leben schon große Fehler gemacht. Dieser schien jedoch ihr größter gewesen zu sein.

Mit finsterer Miene kam der junge Herr Mind zu den beiden Frauen, packte Meg an den Armen, drückte sie zusammen. Seine Mutter ergriff währenddessen die Halskette und zog deren Ende durch die beiden Ringe an ihren Handfesseln. Anschließend zog er sie hinter den Wagen, schloss das Ende der Kette mit einem alten Vorhängeschloss dort an.
Nachdem er seiner Mutter auf den Bock geholfen hatte sprang er ebenfalls hoch, nahm die Zügel in die Hand, schnalzte mit der Zunge und langsam setzte sich das Fuhrwerk in Bewegung. Ein kräftiger Ruck ging durch das Gefährt, setzte sich über die kurze Kette fort, zwang Meg loszulaufen.
In nicht einmal einem Meter Abstand vom Wagen, nur die Bordwand vor Augen umklammerte sie mit den gefesselten Händen die Kette und versuchte damit die Zugkräfte von ihrem Genick zu nehmen. Mit kurzen schnellen Schritte, die Weite der Fußketten voll ausnutzend stolperte Meg hinterher. Auf diese Art konnte sie das langsame gemächliche Tempo mithalten. Zu ihrem Glück ließen die Mind´s das Pferd gemächlich vor sich hin trotten. Offensichtlich hatten sie es nicht eilig. Trotzdem war Meg voller Angst und Schmerz. Ein auch nur geringfügig höheres Tempo konnte sie auf Grund der Fesselungen unmöglich mithalten und würde stürzen. Die Furcht davor, in diesem Fall zu stürzen und mitgeschleift zu werden quälte sie. Da sie auch nicht sehen konnte, was vor ihnen lag bestand die Gefahr, dass sie über einen Stein stolperte oder sich ihre Fußkette in einem Ast verhedderte. Immer wieder versuchte sie nach unten zu blicken, den Weg zu erkunden.
Schon nach wenigen hundert Metern schmerzte auch ihre Rückseite. Durch die nach vorn gestreckten Hände spannte sich die Haut auf Schultern und Rücken, öffneten sich die frischen von der Peitsche verursachten Striemen. Zusammen mit dem von den Hufen und Rädern aufgewirbelten Staub war dieses eine zusätzliche Qual. Keuchend und hustend, mit zusammengebissenen Zähnen stolperte Meg hinter dem Wagen her, unfähig an etwas anderes Denken zu können als daran, Schritt zu halten und nicht zu stürzen.

Nach gut einer Stunde erreichten sie ihr Ziel, ein mit Mais bebautes Feld am Rande der Ranch. Neben einem alten Eukalyptusbaum hielt Herr Mind das Gespann an.
Keuchend brach Meg in die Knie, war am Ende ihrer Kräfte. Ohne sich zunächst weiter um sie zu kümmern spannten die Mind´s das Pferd aus, pflockten es unweit des Baumes an. Erst danach löste Herr Mind Megs Kette vom Wagen. Völlig erschöpft blieb diese an Ort und Stelle liegen.
Geschäftig luden die beiden den Wagen ab. Frau Mind stand auf dem Wagen, reichte ihrem Sohn Jutesäcke für die Kolben.
Alsbald waren sie fertig, warfen auch Meg einen Sack zu. Diese rappelte sich hoch, stellte sich neben die beiden anderen. Auf die althergebrachte Art begannen sie das Feld zu ernten. Mit einer Hand brachen sie die Kolben ab, stopfen sie in die Säcke. Abgeerntete Maisstengel traten sie einfach um, sie würden verrotten und als Dünger dienen. Sobald ein Sack gefüllt war, wurde er zum Wagen geschleift, daneben abgestellt und mit einem neuen die Arbeit fortgesetzt.
Zur Mittagszeit hörten die Minds auf, setzten sich in den Schatten des Baumes. Vom Wagen holte sie sich Wasser und Essen. Auch Meg hörte mit der Arbeit auf, stand hilflos und verloren etwas abseits. Sehnsüchtig schaute sie auf das schöne Mittagessen, den sie wusste ja, dass Frau Mind eine großartige Köchin war. Keiner von den beiden machte jedoch Anstalten ihr etwas zu geben, sprach nicht mit ihr, würdigte sie keines Blickes. Auch ein starker Durst plagte Meg und verzweifelt sah sie sich um.
In ihrer Not griff sie sich einen Maiskolben, begann ihn zu essen. Mit einem zweiten in der Hand ging sie zum angepflockten Pferd, das gerade wieder seine Nase in einem Eimer hatte. Vorsichtig zog sie dessen Kopf beiseite, hob den Eimer an und trank. Tränen schossen ihr in die Augen, den im Hintergrund hörte sie Frau Mind bei diesem Anblick lachen.

Neben dem Pferd streckte Meg sich im Grase aus, weinte still in sich hinein.
Ein sengender Schmerz auf ihrem Rücken riss sie hoch. Offensichtlich war sie eingeschlafen und der junge Herr Mind hatte sie mit einem neuerlichen Peitschenhieb geweckt.
“Weiter, Dirne.” war das einzige, was er sagte.
Gegen Abend beendeten die Minds und auch Meg ihr Tagewerk, schleppten die letzten Säcke zum Wagen. Gemeinsam mit Frau Mind hob Meg die großen vollen Säcke hoch, während er sie oben verstaute. Als der letzte Sack verladen war, rüsteten sie zum Aufbruch.
Mit Entsetzen dachte Meg an den Rückweg. Körperlich am Ende würde sie den Marsch nicht überstehen. Flehend sah sie Frau Mind an: “Bitte liebe Frau Mind, ich schaff den Weg nicht zurückzulaufen. Ich kann nicht mehr. Bitte lassen sie mich auf dem Wagen mitfahren. Ich werde auch alles dafür tun.”

Böse grinste sie die Frau an: ”Natürlich wirst du alles tun was wir wollen Dirne. Aber keine Sorge, du brauchst den Weg nicht zurückzulaufen.”

Erleichtert atmete Meg auf, sah jedoch mit einem unguten Gefühl die Frau weiter lächeln. Bald wusste sie auch warum.
Als alles bereit war zur Abfahrt, kam Herr Mind zu Meg, griff nach der Kette. Bereitwillig und ohne Widerstand hielt ihm diese ihre Hände hin, so das er die Kette wieder einfädeln konnte.
Statt sie jedoch zum Wagen zu bringen zog er sie zum Baum, bückte sich. Bevor sie begriffen hatte was geschah, nahm er ein anderes Kettenende, welches bisher im Gras gelegen hatte und schloss es an das kurze Stück an Meg´s Hals. Einen Eimer Wasser ließ er dicht neben dem Stamm stehen, stieg wortlos auf den Bock des Wagens während Frau Mind ihr noch einen kleinen Beutel vor die Füße warf, der die kläglichen Reste des Mittagsmahls enthielt.

Entsetzt und stumm stand Meg da, an einen Baum angekettet und nackt, mitten in der Wildnis, sah dem sich entfernenden Wagen nach, weinte erst leise, dann laut und ungehemmt.

Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte machte sie sich über die angefangenen Essensreste her, trank das diesmal zumindest saubere frische Wasser im Eimer. Prüfend betrachtete sie ihre Lage. Die um den Baum geschlungene Kette gestattete ihr einen Radius von etwa 3 Meter. In diesem Abstand konnte sie den Baum umrunden, mit den hintereinander aufgefädelten Händen die Kette hinter sich herschleppend. Aufgrund ihres schlechten Zustandes legte sie sich ins Gras, schlief bald ein. Gegen Morgen, noch vor Sonnenaufgang weckte sie die Kälte. Frierend und zitternd lief sie im Kreis um den Baum um sich aufzuwärmen. Auch die Wunden auf ihrem Rücken brannten schlimm. Dreck und Schweiß waren in die eingedrungen, die durch die Arbeit immer wieder aufrissen, manchmal sogar leicht bluteten. Nach Sonnenaufgang sah sie irgendwann den Wagen mit den Minds kommen.
Wortlos luden diese wieder ab, lösten Megs Fesseln, gingen gemeinsam an die Arbeit auf dem riesigen Feld. Auch am Abend das gleiche. Meg wurde an den Baum gekettet, zerschunden, mutterseelenallein in der Wildnis zurückgelassen mit den Nahrungsresten der verbitterten Familie , die ihr die Schuld am Tod des Familienoberhauptes gaben.

Auch die folgenden Tage blieben so. Meg jedoch verfiel täglich mehr. Durch die Unterernährung magerte sie ab, litt durchs dreckige Wasser an Durchfall und Magenschmerzen. Am schlimmsten jedoch war, obwohl sie von den Minds nicht mehr gepeitscht wurde, ihr Rücken. Die offenen Striemen hatten sich entzündet, eiterten. Von Tag zu Tag verlor Meg mehr ihres Lebenswillens, litt höllische Qualen. Sogar den Minds schien der Anblick nicht zu gefallen, tat das sich quälende Mädchen leid. Trotzdem halfen sie ihr nicht, trieben sie jedoch auch nicht mehr zur Arbeit an, verrichteten stumm ihr Tagwerk.

An diesem Abend, an dem Meg vom Wundfieber geschüttelt, teilnahmslos am Baum saß, geschah es. Mit fieberglänzenden Augen verfolgte sie die schlängelnden Bewegung einer Schlange, die sich auf der Suche nach Nahrung dem Baum näherte, an den Meg gekettet war. Bei diesem Anblick erinnerte sie sich an den netten alten Herrn Mind. Oft hatte er von Australien geschwärmt, Meg viel gezeigt. Auch diese Schlange war ihnen einmal begegnet. Deutlich erinnerte sie sich an seine Worte: “Nimm dich in Acht vor dieser Schlange, Mädchen. Die Ureinwohner nennen sie Brown Snake. Sie ist angriffslustig und ihr Biss für einen Menschen absolut tödlich.”

Diese Worte setzten sich in Meg fest, dröhnten im Kopf wie ein Echo immer wieder, immer lauter.
Ächzend erhob sie sich, kroch auf allen Vieren auf die Schlange zu, die züngelnd den Boden absuchte. Endlich war die Schlange in den Bereich von Meg´s Ketten gekommen. Langsam senkte das arme Mädchen ihr Gesicht der Schlange entgegen, immer näher, immer dichter. Züngelnd krümmte sich die Brown Snake zusammen, bereit zur Verteidigung.
Noch einmal holte Meg tief Luft, sah die Schlange dicht vor sich, schloss die Augen, und machte die entscheidende hastig Kopfbewegung genau auf die Schlange zu.
Mit ihren geschlossenen Augen sah sie nicht das zweimalige blitzschnelle Vorschnellen des schmalen braunen Köpfchens, spürte die Bisse in Wange und Nase mit ihren abgestumpften Nerven kaum.
Schnell richtete sie sich auf, öffnete die Augen, sah die Schlange im Gras verschwinden.
Sie sank ins Gras, wartete. Bereits nach sehr kurzer Zeit wirkte das tödliche Gift denn Megs ausgemergelter geschwächter Körper hatte dem nichts entgegenzusetzen.
Ihr Körper begann sich zu verkrampfen, ihre Glieder zuckten, die Ketten an ihren Glieder klirrten.
Mit einem Blick auf die letzten Strahlen der untergehenden Sonne entrang sich ihrer Brust ein wilder Schrei und ihre Augen brachen.


Ende
34. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 28.12.06 00:34

ich glaube der schlangenbiss hat sie von ihren leiden erlöst.

ich hätte ihr aber ein anderes ende gewünscht. daß ihr urteil aufgehoben wurde und sie dann von den behörden ihre freilassung angeordnet worden wäre, man hätte sie gesucht und sie wieder in der heimat freigelassen.

bei der famillie wäre sie nicht mehr glücklich geworden. ich kann der familie nur meine mißachtung entgegenbringen, weil man so mit einem menschen oder sklaven nicht umgeht.

tarl ich habe diese story gern gelesen. danke dir.
35. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 28.12.06 00:43

Tarl du bist ein Sadist!!!!!!

So ein ENDE habe ich mir für Meg nicht gewünscht.

Ich dachte immer da hat sie es besser als im Bergwerk. Und jetzt sowas.

Trotzdem Danke für die schöne Geschichte.

Es grüßt das Zwerglein und wünscht einen guten Rutsch.
36. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Logan am 28.12.06 11:33

Hallo Tarl,

also hat die Schlange sie von ihrem Leiden erlöst und sie von der Grausamkeit der Minds befreit.

Ich hatte auch gern ein anderen ende gehabt aber das liegt bei dem Autor. vielleicht das sie rechtzeichtig gerettet wird oder so ähnlich

Warum müssen Fast alle deine Geschichten böse und traurig enden?
Kannst du nicht mal wieder eine Geschichte mit Happy End schreiben!

MFG

Logan
37. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Tagträumerin2204 am 28.12.06 21:12

Hallo Tarl!

Auch wenn mir Happy End fast immer besser gefallen, finde ich dieses Ende doch passend.
Sie ist selbstbestimmt gestorben, hat ihr Leiden beendet.

Die Geschichte war wie alle Geschichten, die ich bisher von dir kenne, super spannend bis zum Schluss. Weiter so!
38. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Titanic500 am 05.01.07 11:52

Gratulation, lieber TARL! Hast dich wirklich zu einem meiner Lieblingsautoren entwickelt!

Kleiner Tipp: In Ausnahmefällen vielleicht doch mal ein HAPPY END wählen. Das würde in deinen Storys die Spannung erhöhen, da man bei dir eigentlich immer weiß, wie es enden wird.

Oder wie siehst du das?
39. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 05.01.07 13:55

*schmunzel*

ja nee iss klar michi...

aber du musst zugeben - ich hab zumindest verschiedene todesformen

aber mal im ernst - ich bin grad dabei eine geradezu widerlich harmlose und praktisch gewaltfreie geschichte am zusammenbasteln - ob was drauss wird und ich diesen üblen hübschen happy-end-schmuse-kuschelstil hinkriege, wird sich in den nächsten wochen zeigen...

... oder sollt ich die weiber doch lieber wieder abmurksen... grübel ....
40. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Logan am 12.01.07 23:35

Zitat


aber mal im ernst - ich bin grad dabei eine geradezu widerlich harmlose und praktisch gewaltfreie geschichte am zusammenbasteln - ob was drauss wird und ich diesen üblen hübschen happy-end-schmuse-kuschelstil hinkriege, wird sich in den nächsten wochen zeigen...



Hallo Tarl,

da machst du einen Neugierig auf die Geschichte und wie sie wird.

Gruß

Logan
41. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 13.01.07 08:38

moinsen Logan,

ist bereits in arbeit und die ersten beiden teile stehen schon drin! )

scroll ein bissel tiefer und du findest TTT.

gruß TARL

p.s. und wie von dir gewünscht bisher völlig gewaltfrei und ohne tote!
42. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Charly am 21.01.07 23:26

Hallo Tarl,

ziemlich trauriges Ende deiner Geschichte und auch etwas schnell. Leider, finde in der Story war noch viel mehr drin.

Hab dir den ein oder anderen Gedanken geklaut (nimms bitte nicht übel) und selber zum schreiben angefangen. Wenn du willst, kannst du ja mal bei "Celina" reinschauen. Ich schreib aber keine zweite Geschichte "Meg"!

Ich würde mich freuen, wenn du zu deinem letzten Teil eine Alternative schreiben würdest und die Story weiterführst.

Wie siehts aus??


Gruß, Charly
43. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 28.01.07 10:36

hallo charly,

hmm... also ich würde ungern ein alternativ-happy-end schreiben wollen.

ein solches hatte ich auf wunsch etlicher leser schon einmal für meine "daphne" geschrieben (story ist hier auch noch irgendwo).

nachdem ich das gemacht hatte, habe ich mir aber vorgenommen, dass etwas derartiges einmalig bleibt.

ich mache dir aber einen vorschlag: deine "Celina" ist eine sehr ansprechende geschichte und ich weiß somit, dass du gut schreibst. also gebe ich dir hiermit die erlaubnis (wenn du möchtest und lust hast), einen entsprechenden happy-end-teil für "meg" zu schreiben und unter deinem namen hier zu posten!
Hau in die Tasten!

beste grüße TARL
44. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Charly am 28.01.07 11:25

Hallo Tarl,


danke für dein Vertrauen, aber ich werde nicht in deiner Geschichte herumpfuschen. Ich will da nichts kaputtmachen, ist mir letzte Nacht sowieso an anderer Stelle zu gründlich passiert. Die erforderlichen Konsequenzen daraus ziehe ich heute noch.


Viele Grüße, Charly
45. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 28.01.07 12:18

hey - charly ... das hat nichts mit rumpfuschen zu tun.
glaub mir ruhig - ich überlege mir sowas schon vorher, bevor ich jemanden auffordere, weiterzuschreiben!

schade eigentlich, ich hät sicher auch meinen spaß daran gehabt zu lesen, was andere aus der geschichte gemacht hätten...

und was das kaputtmachen betrifft - ich weiß zwar nicht worum es geht, aber ich kann dir nur sagen - wenn du in meinem anderen stammforum lesen würdest was ich da manchmal verzapfe... *feix*

aber auch von sowas geht die welt nicht unter!!!!

ich wünsch dir ein schönes WE!

gruß TARL
46. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Charly am 03.05.07 19:57

Hallo TARL - und alle Leser.

nach dem du mich ja regelrecht aufgefordert hast,
ein anderes Ende zu schreiben, hab ich mich hingesetzt
und was verbrochen. Du hast es gelesen und dann
die Freigabe zur Veröffentlichung gegeben.

Also gehe ich das Wagnis ein, sage aber gleich,
dass ich TARL´s Qualität nicht erreichen kann.


Zuerst die Änderung:

Mit ihren geschlossenen Augen sah sie nicht das zweimalige blitzschnelle Vorschnellen des schmalen braunen Köpfchens, spürte die Bisse in Wange und Nase mit ihren abgestumpften Nerven kaum.
Schnell richtete sie sich auf, öffnete die Augen, sah die Schlange im Gras verschwinden.
Sie sank ins Gras, wartete. Bereits nach sehr kurzer Zeit wirkte das tödliche Gift denn Megs ausgemergelter geschwächter Körper hatte dem nichts entgegenzusetzen.
Ihr Körper begann sich zu verkrampfen, ihre Glieder zuckten, die Ketten an ihren Glieder klirrten.
Mit einem Blick auf die letzten Strahlen der untergehenden Sonne entrang sich ihrer Brust ein wilder Schrei und ihre Augen brachen.


Ende


Mit Genehmigung von TARL habe ich mich drangesetzt, für Meg ein anderes
Ende zu schreiben. Wie für andere auch, war das obige Ende für mich zu hart
und zu plötzlich. Aus diesem Grund ein Versuch von mir, der vorab von TARL
genehmigt wurde. Ich weiß, dass ich dabei seinen Stil nicht treffen kann und
auch die Qualität seines Stils nicht erreichen kann.

Den o.g. Bereich aus Teil 7 würde ich streichen und einen neuen Teil anfügen.
Dieser folgt als Teil 8 im nächsten Post.


Viele Grüße - Charly
47. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Charly am 03.05.07 19:59

Und nun das neue Ende - frei nach Charly.



Teil 8:

Mit geschlossenen Augen sah sie nicht das Vorschnellen des schmalen braunen
Köpfchens, jedoch schrak sie zusammen, als ein Schuss ertönte und die Kugel
gefährlich nahe an ihrem Gesicht vorbeiflog. Vergeblich wartete sie auf den Biss
des gefährlichen Tieres, aber dieser blieb aus. Zitternd öffnete sie die Augen und
sah das Tier mit zerschmettertem Kopf direkt vor sich liegen. Müde hob sie die
Augen und sah sich um. In einiger Entfernung war ein Wagen zu sehen, auf dem
ein Mann und eine Frau saßen. Der Mann legte das Gewehr auf die Seite, beide
sprangen vom Wagen und liefen zu ihr. Erschüttert sahen sie auf die ausgemergelte
und geschundene nackte Frau, die sie mit leerem Blick ansah. „Das ist das Feld der
Minds. Sie müssen die Frau hier angekettet haben. Aber so, bringen sie sie um.
Die Kette muss runter,“ murmelte der Mann. „Wir nehmen sie mit“, sagte seine Frau.
Mit einem schweren Hammer aus dem Werkzeugkasten des Wagens zerschlug er
die Kette, während die Frau Meg in einem Mantel wickelte. Dann trugen sie sie
zu Wagen und legten sie auf die Ladefläche.

Als sie bei ihrer Farm ankamen, wurde Meg erst einmal zu Bett gebracht und
mit einer leichten Suppe versorgt. Das Fieber war weiter gestiegen und sie war
nicht mehr ansprechbar. Die nächsten fünf Tage kämpften die beiden um ihr
Leben, aber es sah nicht gut aus. Ihre Fieberträume ließen sie sehr oft unruhig
werden. Auch die Wunden hatten sich entzündet und eiterten. Hier würden
große Narben zurückbleiben, die sie für immer entstellen würden. Auch wenn
sie ein Sträfling war, die beiden kümmerten sich mit all ihrer Kraft und versuchten
Megs Leben zu retten.

Meg war eine Woche auf der Farm der Holtons, als der junge Herr Mind
erschien. Es gab einige böse Worte und Herr Holton wies ihn von Hof.
Diese Gefahr war vorerst gebannt und Herr Holton nahm Kontakt mit den
Behörden auf und ließ Meg seinem Hof zuweisen.

Sie erholte sich, aber auch wieder nicht. Ihr Körper überwand die Verletzungen
und die Unterernährung, aber der psychische Schaden war nicht überwindbar.
Aus einer Frau, die bewusst ihren Körper für ihre Zwecke einsetzen konnte,
war ein Mensch geworden, der nur selten lichte Momente hatte. Ihr Geist war
auch durch die seelische Misshandlung und die Ängste verwirrt geworden.
Ein scharfer Blick, ein lautes Wort genügte, um sie vor Angst erzittern zu lassen.
Sie brachte dann kein Wort mehr heraus und verkroch sich wie ein geprügelter
Hund in eine Zimmerecke. Die Holtons hofften darauf, dass sich dieser Zustand
im Lauf der Zeit bessern würde, aber dies war ein Trugschluss.

Als 14 ½ Jahre vorbei waren, hatte sich an Megs Zustand nichts verändert. Sie war
körperlich gesund, aber geistig völlig verwirrt. Es kam der Tag, an dem sie ihre
Rückreise nach England antreten musste, da die Behörden eine verwirrte Frau in
den Kolonien nicht duldeten. Als das Schiff ablegte, wussten die Holtons, sie würden
Meg nie wiedersehen.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt.
Zwei Wochen nach Auslaufen des Schiffes erkrankte Meg an Typhus. Nach wenigen
Tagen starb sie. Als Sträfling blieb ihr ein christliches Begräbnis versagt und ihr
mit einer Eisenkugel beschwerte Körper wurde in den Abendstunden über Bord
geworfen und versank in den Fluten. Megs Leben war nicht vom Glück gezeichnet
gewesen.

ENDE


Und ich bin jetzt gespannt, was kommt

48. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Herrin_nadine am 03.05.07 22:27

charly ich finde es gut daß diese geschichte ein ende bekommen hat.
muß es unbedingt solch ein schreckliches ende sein?
nach all den torturen hat meg ein anderes ende verdient. warum wurde ihr geist nicht klar und sie durfte bis zum ihrem natürlichen ableben im alter auf der farm der holtons leben wo sie auch ein christliches begräbnis bekommen hätte.


trotzdem möchte ich dir zu dieser tollen geschichte herzlich gratulieren.
ich freue mich schon auf deine nächste geschichte. hast du da schon was am köcheln?
49. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Charly am 03.05.07 22:58

Hallo Herrin_nadine,

ich habe nur ein neues Ende beigesteuert. Die Story ist
und bleibt von TARL. Sie ist auch absolut genial geschrieben,
nur sein Ende war mir zu kurz und hart gewesen.

Danach dachte ich lange nach, wie ein Schluß zu finden ist,
der zur Story passt und nicht gerade im krassen Gegensatz
zu TARL´s Schreibweise lag. Gut, er wollte seine Heldin
sterben lassen, wollte ihr eben das Happy-End versagen.
Ich habe das akzeptiert. Damit war die Typhuserkrankung
unausweichlich. Wenn sie geblieben wäre, wäre es eben
etwas anderes gewesen. So war sie nur wenige Tage krank
und danach erlöst.

Ich habe auch einfach berücksichtigt, dass diese Torturen
bleibende Spuren hinterlassen. Und irgendwie hat mir dann dieses
Ende gefallen. Ja, ja, der Charly ist nicht immer lieb und nett.
50. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Zwerglein am 04.05.07 15:23

Zitat

muß es unbedingt solch ein schreckliches ende sein?

Herrin Nadine es ist Tarls Geschichte und er wollte seine Heldin Sterben lassen.

Zum schrecklichen Ende möchte ich sagen: wenn ich sterben soll, wäre mir ein schnelles Ende,

wie durch Tarls Schlangenbiss lieber als noch Jahrelang mit geistiger Verwirrtheit dahinzuvegetieren.

Da es Tarls Story ist, blieb Charly nichts anderes übrig als sie auch sterben zu lassen.

Ob es jetzt Typhus, oder ein Herzinfarkt ist, sei dahingestellt. Er hätte das Schiff auch untergehen lassen können,

dann wäre sie eben ertrunken.

Charly dir Danke ich für das andere Ende und Tarl für die Freigabe.
-----
-----
Gruß vom Zwerglein.
51. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von Charly am 04.05.07 15:34

Hallo Herrin_nadine und Zwerglein,

ihr beide wart treue Leser dieser Story, wie ich auch.
Wir wissen alle, das TARL immer für eine Überaschung
gut ist. Die in dieser Story war das Ende.

Wie du sagst, Zwerglein, ich hätte auch das Schiff untergehen
lassen können - war sogar mein erster Gedanke. Hab aber dann
Abstand davon genommen. Ich wollte doch kein Massensterben,
nur weil die Heldin abdanken muß.

Es ist meines Wissens nun mal so gewesen, dass Sträflinge in
der damaligen Zeit, in solchen Situationen kein christliches
Begräbnis bekamen. Und Typhus an Bord war immer eines der
großen Schreckgespenster. Da reagierte jeder Kapitän heftig.

Nun ja, ich hätte Meg auch ein Happy-End gewünscht, so mit
"Ehemann und Kinder" und "sie lebten glücklich, ...", aber das
hätte jetzt auch wirklich nicht mehr hineingepasst. Klang mir
alles ein bisschen seifig und da hab ich eben drauf verzichtet.

Und immerhin hab ich ihr über ein Jahrzehnt geschenkt, in dem sie
relativ sicher und in Ruhe leben konnte. Die Holtons haben sicher
immer auf sie aufgepasst, eben weil sie geistig verwirrt war.
Das war sicher ein besseres Leben, wie das, was sie davor hatte.
Also ein Happy-End ohne Happy-End.

Viele Grüße - Charly
52. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 04.05.07 20:45

hmmm... nun ja Charly... recht nett... aber meinetwegen hättest sie auch retten können... ist ja dein ende dieses machwerks... aber so ist es auch schön... zumindest für mich *feix* )

beste grüße und danke für deine mühe Charly

TARL
53. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von wncicero am 04.05.07 21:09

Hallo Zusammen

Es ist schön, wenn sich Charly hier die Mühe gemacht hat, ein halbwegs gutes Ende
herbeizuführen. Es ist verständlich, dass man die arme Meg nicht einfach so den Gewalten
der Natur aussetzen möchte. Es ist schön, dass sie gerettet wurde. Es ist treffend für eine
Geschichte von TARL, dass sie trotzdem untergeht (im wahrsten Sinne des Wortes).

Trotz allem vermisse ich in letzter Zeit diese schwarze Seele von TARL hier. Es gibt, meiner
Meinung nach, kaum einen, der solche defätistischen Geschichten schreibt wie er. Und alle
mit einem kaum zu überbietenden Spannungsbogen.

Ich finde es trotz allem lobenswert, das du, Charly, ein Ende gefunden hast, das diese
Unwägbarkeiten von TARL und einem freundlichen Finale miteinander verbinden konntes,
das aber trotzdem die Intention des Hauptschreibers mit einbindet.

Meine Hochachtung.

Noch ganz kurz an TARL persönlich
Falls du das hier liest, schreib mir bitte die Adresse als PN, wo du ansonsten deine Storys
postest. Du weißt, ich bin ein großer Fan von dir.

Viele Grüße wncicero
54. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von LarsFrederick am 04.05.07 21:19

Zitat


Noch ganz kurz an TARL persönlich
Falls du das hier liest, schreib mir bitte die Adresse als PN, wo du ansonsten deine Storys
postest. Du weißt, ich bin ein großer Fan von dir.

Viele Grüße wncicero


Das würde dir im Moment auch nicht weiterhelfen, wncicero. TARL ist derzeit leider ... zurückhaltend.
55. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TomTomTom am 07.04.12 15:19

Ich kann mich mit dem tragischen Ende gut anfreunden. Das Leben ist ja schließlich kein Wunschkonzert oder ein Hollywood-Film mit künstlichem Happy-End. Nein, das würde die Story eher stören. Ist aber nur meine Meinung.

Gruß

Tom
56. RE: Meg - Sträfling in den Kolonien

geschrieben von TARL am 23.05.12 08:57

Danke Tom, sehe ich genauso.

bg Tarl


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