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Thema:
eröffnet von Yashkir am 09.04.08 15:38
letzter Beitrag von Yashkir am 03.12.12 09:34

1. Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 09.04.08 15:38

Die folgende, insgesamt zehn Teile umfassende Fortsetzungsgeschichte ist eine Hommage an die aus Comics bekannte süße Gwendoline und James Bond. Entsprechend fesselig, spionagetrillerig und mit einem Hauch lesbischer Erotik geht es zu. Ich wünsche viel Spaß!
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Erster Teil
"Wo soll´s denn hingehen, Süße?" fragte der Taxifahrer. Es war ein unangenehmer Muskelprotz, dem die Zigarette im Mundwinkel klebte. Wenigstens hatte er sie noch nicht entzündet. Aber ihm und seinem Wagen haftete dennoch dieser widerliche Geruch an. Und wie er sich nun nach hinten drehte und seinen haarigen Oberarm mit der Tätowierung ´Mutti´ präsentierte, rundete den eklen Gesamteindruck nur ab.
Von der Rückbank her funkelten ihm aus einem von langem dunklen Wuschelhaar umrahmten Gesichtchen zwei große zornige Äuglein entgegen. "Ich bin nicht süß!"
Keine Frage, Geromine war mit einem überaus niedlichen Antlitz ausgestattet - oder vielmehr geschlagen. Das wusste sie nur allzu genau, so sehr sie es auch zu leugnen versuchte. Noch schlimmer: Sie war zudem recht klein und hatte eine beinahe kindliche Stimme. Da half es auch nicht, dass sie sich eher jungenhaft kleidete; ihr Alter nahm ihr sowieso niemand ab.
Der Fahrer lächelte anzüglich. "Okay, also wohin nun?"
"Flughafen", presste sie hervor.
"Urlaub?" fragte er, nachdem er sich in den Verkehr eingegliedert hatte.
Offenbar konnte oder wollte er nicht kapieren, dass Geromine nicht der Sinn nach einem Gespräch stand. Mit ihm schon gar nicht! "Mjaja." Die Wahrheit ging nun wirklich niemanden an!
Doch wenn Geromine geglaubt hatte, das Gelaber mit kurz angebundenen Antworten abwürgen zu können, so wurde sie eines besseren belehrt. Unaufhörlich schwätzte der Fahrer weiter und versuchte ganz nebenbei, sie auszuhorchen. Was denn das Reiseziel sei und warum sie so wenig Gepäck habe! Indiskreter Laberlappen! Was ging ihn das an?
"Heh, zu welchem Flughafen bringen sie mich eigentlich!?" fragte Geromine, als sie bemerkte, dass sie eine falsche Autobahnabfahrt genommen hatten.
"Wirst du gleich sehen, Süße."
Oh nein! Nicht so ein hormongesteuerter Halbaffe! Nicht heute, mit dem Umschlag im Rucksack! Wenn sie nun den Flieger verpasste...! "Halten Sie sofort an! Ich kann Karate."
"Und wir bauen einen hübschen Unfall, ja? Sei brav, Kleines!"
So sehr sie der Kerl auch aufregte, blieb Geromine wohl nichts übrig, als abzuwarten, bis der Wagen hielt.
Als sie jedoch bald darauf eine wenig benutzte Landstraße befuhren, sah Geromine ihre Chance. Hier konnte man schlimmstenfalls in den Kornfeldern landen. Geromine warf sich nach vorn auf den Fahrer, umschlang mit beiden Armen seinen Hals und versuchte, ihn zu würgen. "Anhalten!"
"Spinnst du!?"
Nach kurzer Rangelei sprang das Auto über den Straßengraben und rumpelte quer durchs Getreide. Ähren stoben umher und behinderten die Sicht. Natürlich half alles Festhalten nichts. Schnell wurde Geromine emporgeworfen und mit dem Kopf gegen die Wagendecke gestoßen, dass sie loslassen musste. Einige Augenblicke lang wurde sie auf der Rückbank umhergerüttelt, dann auf dem Boden vor dieser. Endlich stand das Taxi still.
Das Geräusch des sich öffnenden Fahreranschnallgurtes brachte Geromine schlagartig zur Besinnung. Mitsamt ihrem Rucksack sprang sie rechts die Türe hinaus ins Feld und hastete davon. Entsetzt stellte sie fest, dass der Wagen fast genau zwischen ihr und der Straße stand, also lief sie erst einmal weiter von beidem fort. Um sich besser bewegen zu können, schnallte sie den Rucksack um.
Doch der Kraftklotz hatte kaum Mühe, sie und ihren kleine Last einzuholen und zu Fall zu bringen. Schon saß er auf ihrem Bauch und umschlang ihre Handgelenke mit einem Seil. Für den Moment musste Geromine Atem schöpfen und ihr Zappeln aufgeben. Der Kerl war einfach zu stark!
Mit einem zweiten Seil band er ihre Füße zusammen. Stramm, gewiss; aber so langsam kam ihr das doch alles etwas seltsam oder besser dilettantisch vor. Noch bevor sie aber recht darüber nachdenken konnte, ob sie nicht von der nur wenige hundert Schritt entfernten Straße jemanden herbeischreien könnte, stopfte ihr der Taxifahrer ein eilig zusammengerolltes Tuch aus seiner Hosentasche zwischen die Zähne. Die Enden verknotete er brutal fest in ihrem Nacken.
Dann warf er sich Geromine über die Schulter und kehrte mit ihr zum Auto zurück. Dort öffnete er als erstes den Kofferraum und warf sie unter den Blicken einiger gaffender Unfallbeobachter am Straßenrand hinein. Mit dumpfem Rumms wurde es dunkel um sie.
Erneut blieb Geromine keine Zeit, sich konstruktiv über ihre neue Lage zu wundern, denn der Wagen setzte sich alsbald wieder in Bewegung. Die Gefangene hatte alle Mühe, sich so gut als möglich abzustützen, um nicht allzu sehr herumgewirbelt und gegen Wände und Haube des Kofferraumes geschleudert zu werden.
2. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 09.04.08 21:50

hallo yashkir,

danke fürs weiterschreiben.


wie lange muß sie jetzt im kofferraum liegen?

was erwartet sie jetzt?
3. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 14.04.08 15:05

Die Fragen können beantwortet werden... Nur noch die passende Filmmusik eingelegt, und los gehts!
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Zweiter Teil
Dann - endlich! - ein letzter großer Holper, und das Taxi raste wieder über ebenen Untergrund. Dennoch traute sich Geromine erst ein Weilchen später, die verkeilte Stellung aufzugeben und zu verschnaufen.
Als sie sich etwas beruhigt hatte, schüttelte sie verwundert den Kopf. Wollte der Klotz sie eigentlich verulken? Problemlos führte sie die Hände zum Mund und zog das Knebeltuch heraus, dass es ihr einstweilen um den Hals hing. Anschließend winkelte sie die Beine weiter an, legte die Arme quer über die Oberschenkel und befreite auch ihre Füße.
Blieben die Handgelenke als einzige Herausforderung. Mit den Fingerkuppen vermochte Geromine zwar den Endknoten zu berühren, doch Halt fand sie keinen. So ging es nicht - nicht bei diesem Geschaukel.
Hatte dieser Mensch kein Werkzeug und keine Erste-Hilfe-Ausrüstung? Jedenfalls nicht im Kofferraum, stellte sie nach ausführlichem Umhertasten fest. An ihren Rucksack kam sie natürlich auch nicht heran.
Alles noch kein Grund, aufzugeben! Geromine begann, an ihren Handfesseln zu nagen. Immer wieder sorgten Kurven dafür dass ihre Zähne den Halt verloren oder Geromine sich leicht ins Gesicht schlug. Leider konnte sie ob der Dunkelheit nicht erkennen, ob sie Fortschritte machte und überhaupt immer an derselben Stelle herumkaute. Auch der hochsensible Tastsinn der Zunge half bei dem bald weiträumig speichelfeuchten Seil nicht viel weiter.
Wieder einmal hielt der Wagen. Wie die Male zuvor hielt Geromine inne und lauschte. Der Motor stoppte, die Türe schlug! Diesmal standen sie also nicht an einer Ampel oder aus ähnlichem Grund.
Eilig warf Geromine das unten gelöste Seil wieder über die Fußgelenke, um ihre bisherigen Befreiungserfolge zu vertuschen. Für das noch um den Hals hängende Knebeltuch langte die Zeit hingegen nicht mehr, denn schon öffnete sich die Haube des Kofferraumes.
"Nanu", murmelte der Fahrer nur etwas verwundert, als er Geromine sah. Doch ohne weiter darüber nachzudenken, packte er sie, hob sie heraus und stellte sie auf ihre Füße. Im nächsten Moment hatte er ihr Knie zwischen den Beinen, im übernächsten wand er sich schmerzerfüllt am Boden.
Ein Stückweit entfernt stand ein kleines Privatflugzeug. Sie waren auf einem winzigen Flugplatz!
Doch weiter konnte sich Geromine nicht umschauen, denn hinter ihr ertönte eine Frauenstimme: "Trottel! Sich von so einem süßen kleinen Mädchen austricksen zu lassen!"
"Ich bin nicht..." begann Geromine noch im Herumwirbeln. Der Anblick der vorgehaltenen Pistole ließ sie jedoch verstummen. Gehalten wurde die Waffe von einer sportlichen Latino-Frau, die höchstens zehn Jahre älter sein mochte als Geromine.
"Ich weiß schon, wer du bist, Prometheus, danke. Ins Flugzeug, los!" Sie kannte also Geromines Decknamen! Wusste sie folglich etwa auch von dem Umschlag?
Die Handfesseln würde Geromine jedenfalls wohl noch etwas behalten. Nach einem richtungsweisenden Schwenken der Waffe ging sie gehorsam voran.
Inzwischen hatte sich auch der Taxifahrer - oder was immer er war - aufgerappelt und folgte ebenfalls zum Flugzeug. Eine Tür war als Treppchen heruntergeklappt; diese stiegen sie hinauf. Drinnen gab es ein paar Sessel für Passagiere, zwei Tischchen, Fernseher und Barschränkchen, davon abgeteilt einen fensterlosen Bereich für Gepäck hinter einem offenen Vorhang. Zwei kleinere Türen führten wohl zur Toilette und am anderen Ende der Pilotenkanzel.
"Setz dich!" Die neuerlich winkende Bewegung der Pistole schloss ganz unzweideutig die bequemen Sitzplätze aus und wies vielmehr in die Gepäckkabine. Dort lag ein seltsamer gelber Stoff mit wulstigem Rand halbwegs rund ausgebreitet. "Ja, da drauf!"
Geromine gehorchte lieber und ließ sich nieder.
"So, pass gut auf!" forderte die Frau den Fahrer auf. "Wenn du jemanden fesselst, dürfen die Hände nicht überall drankommen. Am besten ist meistens nach hinten. Da du aber schon mal so angefangen hast...
Hände zwischen die Füße!" Dies galt wieder Geromine, der momentan gar nichts anderes übrig blieb, als darauf einzugehen. Offenkundig geübt, schlang ihr die Frau das mitgebrachte Seil um Hand- und Fußgelenke, dass alle Viere in eine Reihe gefesselt wurden. Leider hatte sie auch noch weiteres Material an Bord, direkt hier im Kabuff, denn mit zwei kürzeren Stricken befestigte sie nun noch Geromines Oberarme direkt über den Knien. Das würde kein gemütlicher Flug.
"Das Tuch ist sowieso etwas klein. Selbst als Ganzes kaum genug, so ein hübsches kleines Mäulchen zu stopfen." Noch während sie so dozierte, öffnete die Frau den Knoten in Geromines Nacken, um das Tuch zusammenzuknüllen und ihrer Gefangenen zur Gänze in den Rachen zu schieben.
Wie gerne hätte sich Geromine im Spiel von dieser sinnlich-dominanten Frau verpacken lassen! Bislang hatte sie für derlei noch keine bereitwillige Gefährtin gefunden. Und nun ausgerechnet eine echte Entführung!
Mit zwei breiten Paketklebestreifen wurden Geromines Lippen sorgsam verschlossen. "Na also!" kommentierte die mutmaßliche Agentin und klopfte kumpelhaft auf den Rucksack, als ahnte sie, was sie in dem mitgefesselten Behältnis zu erwarten habe. Aber sie öffnete ihn nicht.
Statt dessen zog sie den Wulst um Geromine empor, welcher sich nun als Krempe eines großen Postsackes erwies - voluminös genug, der zusammengekrümmten Geromine bis über den Kopf zu reichen. Schon wurde der Sack über ihr geschlossen und zusammengebunden, und es war wieder dunkel um Geromine.
"Hier ist dein Geld, und nun verschwinde!" hörte sie die Frau sagen. Danach wurde die Treppentüre zugezogen. Die Klappe zum Cockpit ging. Bald darauf setzten die Maschinen des Flugzeuges ein.
4. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Trucker am 14.04.08 16:25

Super geschrieben bitte schnell weiter so
5. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 14.04.08 21:18

hallo yashkir,

wie lange wird der flug jetzt dauern?
wann wird sie über ihr weiteres schicksal informiert?
6. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Der Interessierte am 15.04.08 02:09

Toller Einstieg, gutes Kopfkino.
Bin gespannt, wohin es geht...
Schreib schnell weiter!
7. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Zwerglein am 15.04.08 05:17

Das wird ein ungemütlicher Flug.

Besonders da die Postsäcke welche ich kenne nicht unbedingt sehr luftdurchlässig sind.

Aber bestimmt wurde dafür gesorgt das sie normal Atmen kann.

Jetzt kann ich nur noch auf den nächsten Teil warten.
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Gruß vom Zwerglein
8. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Hilfefunktion am 23.04.08 08:57

Sehr schön, gut geschrieben. Freue mich auf eine Fortsetzung.
9. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 23.04.08 15:08

Werte Fluggäste, wir begrüßen sie an Bord der U-69 auf dem Wege nach Unbekannt. Bitte schnallen Sie sich an und stellen sie das Rauchen ein. Wir starten... JETZT!
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Dritter Teil
Wieder wurde Geromine etwas durchgerüttelt, als das Flugzeug über das Rollfeld manövrierte, dann beschleunigte und schlussendlich abhob. Wie schwer ihr dabei der Rucksack vorkam, obgleich sie darin doch nur etwas Wäsche zum Wechseln, Geld und andere Kleinigkeiten sowie natürlich den Umschlag transportierte!
Gedämpft konnte sie die Stimme der Frau vernehmen, die wohl mit irgend jemandem per Funk sprach. Offenbar gab es niemanden sonst an Bord. Eigentlich eine romantische Vorstellung, wenn die Sache nicht so ernst gewesen wäre. Diese Frau hatte geheime Informationen. Alles konnte passieren! Gab es eine undichte Stelle?
Das würde Geromine nicht hier, gut zu einem Päckchen verschnürt herausfinden! So sehr sie sich aber mühte, diesmal würde sie nichts zu öffnen vermögen als eventuell ihre Schnürsenkel! Dafür wiederum gab es natürlich keinen Anlass. Ein verstecktes Fach in der Sohle hätte sie jetzt haben sollen! Ebenso Träumerei wie die Spekulationen darüber, was die Pilotin noch mit ihr anstellen mochte. Und doch blieb dies letztlich Geromines einziger Zeitvertreib.
Das Tuch in ihrem Mund zog anfangs jeden Tropfen Feuchtigkeit in sich auf, dass Geromines Rachen sich immer trockener anfühlte. Doch Stunden vergingen, dessen war sich die Entführte bald sicher. Nicht nur das Tuch war irgendwann vollgesogen, dass Geromine immer häufiger schlucken musste; auch die Blase meldete sich immer drängender. Eintönig verstrich die Zeit, nur begleitet vom ständigen Motorengeräusch.
In dieser Situation boten gelegentliche Luftlöcher eine beinahe willkommene Abwechslung. Leider spürte man sie am Boden sitzend weit stärker als in den bequemen Sesseln. Dies war Geromine schon beim Start aufgefallen und lag bestimmt nicht nur an der kleinen Maschine.
Dennoch ließ sie sich schließlich zur Seite umfallen, weil sie sich eine Entlastung ihres gebogenen Rückens erhoffte. Tatsächlich brachte der Versuch für eine Weile eine Linderung. Später versuchte sie, über den Rücken rollend auf die andere Seite zu wechseln. Wegen des Rucksackes gelang es ihr erst nach einigen Anläufen. Aber mit etwas Übung lernte sie sogar, sich auch wieder aufzusetzen. Jede Bewegung kam ihr jetzt recht!
Eine Ewigkeit später hörte Geromine wieder die Pilotin sprechen. Bald darauf setzte man zum Landeanflug an. Geromine spürte die sinkende Höhe deutlich im Körper. Das Fahrwerk fuhr aus und setze auf; sie rollten aus. Geromine wurde durchgeschüttelt wie heute früh im Kofferraum und fiel wieder auf die Seite.
Kurz darauf ging die Tür zur Kanzel. Nahende Schritte. Dann unvermittelt Ruhe. Stand die Pilotin direkt bei Geromine und betrachtete den Sack, in dem sie steckte?
"Na, geht´s dir gut?"
Jammernd und mit viel Gezappel versuchte die Gefangene, ihre Entführerin auf ihre Rückenschmerzen, ihren Durst und die volle Blase hinzuweisen, doch die meinte nur: "Dann ist ja gut!" War das ihr Ernst!?
Anscheinend, denn nach einem fast gehauchten: "Schön brav sein!" spürte Geromine, wie etwas über sie geworfen wurde. Vermutlich eine Decke oder etwas ähnliches. Dann hörte sie gedämpft das Zuziehen des Vorhanges. Gleich darauf wurde die Außentür geöffnet. Von der zu erwartenden frischen Luft kam leider erstmal nichts bis zu Geromine herüber.
Entfernte Stimmen, möglicherweise auf spanisch oder portugiesisch. Schwer zu deutende Geräusche. Sicherlich wurde aufgetankt und manches eventuell überprüft. Sollte es denn NOCH weiter gehen!?
Verzweifelt strampelte und kreischte sie, soweit dies ihre strenge Fesselung noch zuließ. Doch durch Knebel, Sack, Decke und Vorhang drang wohl allzu wenig nach draußen; jedenfalls kam niemand nachsehen. Selbst die Pilotin ließ noch ein Weilchen auf sich warten.
Oder ob es gar jemand anderes war, der irgendwann hereinkam und ungeachtet Geromines Rumoren das Außenschott schloss und seelenruhig aufs Klo ging? Eine Ablösung vielleicht? Warum überhaupt dieser Aufwand? Nur wegen des Umschlages? Dann musste der Inhalt noch wichtiger sein, als man ihr gesagt hatte!
Die Spülung ertönte, das Waschbecken, die Toilettentür... Schritte zogen an Geromines Verschlag vorüber. Noch einmal versuchte sie nach Kräften, auf sich aufmerksam zu machen. Die bereits verrutschte mutmaßliche Decke wurde fortgezogen - immerhin schon einmal eine Erleichterung, denn Geromine war es inzwischen sehr warm geworden.
"Was ist denn, meine Süße?" hörte sie die vertraute Stimme der Pilotin. "Musst du mal aufs Töpfchen?"
In der Hoffnung, dies sei durch den Sack hindurch zu erkennen, nickte Geromine möglichst heftig.
"So ein Pech, das geht gerade schlecht! Wir wollen doch nicht, dass unser kleines Geheimnis entdeckt wird! Und außerdem müssen wir noch ein gutes Stück hinter uns bringen." Sprach´s und verschwand wieder in die Kanzel.
Eigentlich zum Heulen, doch Geromine war dafür erst zu verdattert, dann zu zornig. Dem Miststück würde sie es noch zeigen! Irgendwann.
10. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 05.05.08 14:45

Vierter Teil
Ein neuerlicher, langer Flug begann.
Irgendwann schlief Geromine trotz aller Unbill ein. Allerdings wurde sie wegen Hungers und Blasendruckes immer wieder wach. Inzwischen hatte sie jedes Zeitgefühl verloren. Das Licht eines Fensters hätte sie durch die Maschen des Sackes sicher noch wahrgenommen, aber hier im Gepäckbereich konnte sie nicht einmal wissen, ob die Nacht schon hereingebrochen war.
Phasenweise spürte sie ihre Fesseln gar nicht mehr, dann wieder drückte und schmerzte es fast überall gleichzeitig. Wenigstens erzielte sie mit dem inzwischen überreichlich angesammelten Speichel winzige Erfolge beim Ablösen des Klebebandes. Auch die beinahe gymnastischen Bewegungen der Mundwinkel halfen ein wenig.
Allerdings hätte sich Geromine deutlich mehr angestrengt, wenn sie nach einer Befreiung vom Knebel weitergewusst hätte. An die Knoten der Oberarm-Knie-Fesselung wäre sie ja doch nicht herangekommen. Dazu die Fesseln an Händen und Füßen und der Sack... Aussichtslos. Und hier oben im Flugzeug hätte sie niemanden rufen können als die Pilotin zu dem Zwecke, wieder gründlich geknebelt zu werden.
Auf keinen Fall durfte sie zeigen, was sie alles konnte! Je mehr sie unterschätzt würde, desto leichter hätte sie es später bei einer besseren Gelegenheit.

Endlich, endlich ging die Maschine erneut nieder. Geromine rollte sich wieder auf jene Seite, auf welcher die Pilotin sie zuletzt gesehen hatte. Vielleicht konnte sie die Frau glauben machen, zu kaum einer Bewegung in der Lage gewesen zu sein.
Wieder nahten nach der Landung Schritte. Die Klappe nach draußen wurde geöffnet, wo die Pilotin mit einem Mann auf spanisch sprach. Geromine verstand nicht viel, konnte aber daraus schließen, dass draußen mindestens zwei Bewaffnete bereitstanden und dort noch etwas warten sollten. Fluchtversuche blieben also weiterhin sinnlos, zumal bei völlig unbekanntem Gelände.
Der Vorhang wurde nun gänzlich zur Seite geschoben, dann machte sich jemand an der Sackverschnürung zu schaffen. Unwillkürlich schnaufte Geromine sofort nach Luft, als sie ihren Kopf hinausstrecken konnte. Von draußen kam überraschende Helligkeit und Hitze herein, dass es unerwartet wenig erfrischte.
Fast freundlich, doch auch etwas spöttisch wurde Geromine von der Pilotin angelächelt. "So, meine Kleine, jetzt darfst du gleich erst einmal austreten."
Angesichts dieser Ankündigung verzichtete Geromine sogar auf den eigentlich fälligen bösen Blick. Ihre Beine wurden vollständig befreit, dass nur der Knebel und die Handfesseln des Taxifahrers übrig blieben.
Heilsamer Schmerz durchfuhr ihren Rücken, als sie mit Hilfe ihrer Entführerin aufstand und sich streckte. Noch etwas unbeholfen stakste sie zum Verschlag der Toilette, den die Pilotin ihr öffnete. Leider hatte jene offenkundig nicht vor, ihr noch mehr Bewegungsfreiheit zu schenken. Auch wendete sie sich nicht etwa diskret ab! So musste Geromine unter deren Blicken ihre Hose öffnen und hinabstreifen, was mit nach vorn gefesselten Händen zumindest nicht sonderlich schwierig war. Die Erwartung der Erleichterung überwog bei Geromine alle Scham und jeglichen Gedanken an irgendeine mögliche Erotik des Moments. Zitternd atmete sie durch und entspannte zusehends. Es dauerte mehrere Minuten, derweil die Pilotin geduldig lächelnd wartete. Sie zumindest hatte ihren Spaß - ganz offenkundig!
Doch auch in Geromines Mundraum hatte sich mittlerweile so viel Flüssigkeit angesammelt, dass etwas davon trotz gelegentlichen Schluckens an einer Stelle durch den Knebel sickerte. Als Geromine mit ihrer Verrichtung fertig war, zog die Pilotin daher das Klebeband von ihren Lippen. "Das brauchst du nicht mehr", erklärte sie und zeigte auf das winzige Waschbecken. "Spuck einfach alles da rein!"
Tatsächlich musste sich Geromine damit beeilen, da sie den Schwall ohne Klebeverschluss kaum mehr halten konnte. Mit einem Klatschen landete das durchnässte Tuch direkt auf dem Abfluss.
"Jetzt komm!"
"Wohin?"
"Ich werde dich jemandem vorstellen." Die Pilotin führte Geromine hinaus, wo wirklich zwei Latinos in schlichten Uniformen und mit Maschinenpistolen warteten.
Diese begleiteten sie nun über einen größeren Flugplatz mit angrenzenden Hallen und Wachtürmen zu einem Verwaltungsgebäude. Schwüle Wärme sprach wie die Leute für ein südliches Land, während die Tageszeit das größte Rätsel, vielleicht aber auch einen Lösungsansatz bot. Denn eigentlich musste es Geromines Empfinden nach längst Nacht in Europa sein. Dagegen sprach der Sonnenstand für Abend oder Morgen. Sollte sie so lange geschlafen haben?
Nein, alles - auch ein langer Schlaf - zeugte allzu deutlich davon, dass sie weit über Europas Grenzen hinaus waren.
11. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 05.05.08 22:06

hallo yashkir,

das würde mich auch brennend interessieren in welches land man sie gebracht hast. wird sie dort das schicksal einer sklavin erfahren.

menschenskind machst du es spannend jetzt. bitte weiterschreiben. danke
12. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 16.05.08 13:50

Und schon (verlegenhüstel) geht es weiter...!
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Fünfter Teil
Der gemeinsame Weg endete in einem hellen Büro. Hinter dem Schreibtisch, auf dem es trotz nur weniger Dinge unordentlich wirkte, saß ein untersetzter Südländer gehobenen Alters. "Ah, Frräulein Perrseus, willkommen!" grüßte er geradezu überschwenglich mit unüberhörbarem Akzent und hob dabei seine Arme, als wolle er Geromine entgegeneilen und ihre Hand schütteln oder sie wohlmöglich gar umarmen. Glücklicherweise unterließ er dies und blieb sitzen.
"Prometheus", korrigierte die Pilotin.
"Danke, V-70." Dem Tonfall zufolge handelte es sich eher um eine Zurechtweisung. Mit seiner freundlichen Maske wandte er sich wieder Geromine zu. "Was sind schon Namen! Ich sehe, Sie haben mirr etwas mitgebracht...!
Agentin V-70 befreite Geromine nun endlich auch von den Handfesseln, wenngleich dies wohl hauptsächlich der Abnahme des Rucksackes diente. Diesen übergab sie ihrem Vorgesetzten, welcher sogleich begierig darin herumwühlte. Nachdem er Unterwäsche, Socken und andere Kleinigkeiten achtlos auf dem Tisch verteilt hatte, stieß er auf den gesuchten Umschlag und holte daraus eine unbeschriftete CD hervor. Sogleich steckte er sie in seinen Computer und betrachtete den Inhalt.
"Schön, schön... Gute Arrbeit, V-70... Und Sie, liebe Prrometheus, verrraten mirr bitte nun noch den Schlüssel fürr diese Pläne."
"Ich weiß gar nicht, was auf der CD drauf ist", erklärte Geromine. "Ich bin nur eine Botin." Dies stimmte nur bedingt, da sie zumindest wusste, dass es sich um Pläne eines neuen U-Boot-Types handelte.
"Sicherr?"
"Ganz sicher!"
Das Lächeln des Mannes erstarb zu einem bedauernden Ausdruck. "Dann werrden Sie noch eine Weile unserrerr Gast sein, bis Ihnen mehrr dazu einfällt. Zeigen Sie ihrr ihrr Zimmerr, V-70!"

Geleitet durch die beiden Bewaffneten, folgte Geromine der Pilotin ins Kellergeschoss, wo sie sich in einem Umkleideraum mit Spinden und Regalen auszuziehen hatte. Unter den Blicken der Männer fiel ihr dies alles andere als leicht, brachte es auch eine nicht ganz unwillkommene Abkühlung. Durch die lange Reise und das hiesige Klima fühlte sie sich schmutzig, was mit diesen Beobachtern allerdings nur noch schlimmer wurde. Weit mehr hätte sie sich einen so unversteckt lüsternen Blick von der Pilotin gewünscht, die jedoch lediglich etwas hämisch lächelte.
Dann stand Geromine einige unendlich lang erscheinende Momente nackt vor ihren Entführern. Zu duschen gewährte man ihr nicht; statt dessen bekam sie aus einem Regal einen knallig orangenen Overall ohne jegliche Unterwäsche gereicht. Er erzeugte ein seltsames Gefühl auf der Haut - nicht unangenehm, nur ungewohnt. Vor allem aber wirkte sie damit nicht mehr so verlockend auf die beiden Barbaren, welch eine Erleichterung!
Nun wieder an alledem mäßig interessiert, beobachteten sie, wie V-70 aus einem anderen Fach irgendwelche Ketten hervorholte und Geromine wieder zu fesseln begann: Eine schlang sie ihr wie einen Gürtel um den Rumpf, schloss sie vorn und befestigte Geromines Handgelenke dort mittels zweier Ledermanschetten - alles zusammengehalten durch ein kleines Vorhängeschloss.
Mit der zweiten verband V-70 Manschetten an Geromines Fußgelenken, wodurch sich deren mögliche Schrittweite auf ein paar Handbreit verringerte.
"Mäulchen auf!" forderte die Agentin, als sie einen Ballknebel zückte.
"Wofür das denn jetzt! Hier hört mich doch eh niemand!"
"Damit das vorlaute Fräulein für das nächste Verhör reichlich Redelust ansammeln kann. Los, mach schon!"
Bevor V-70 noch ungehaltener würde, sperrte Geromine lieber ihre Lippen weit auseinander und bekam den Ball zwischen die Zähne geklemmt. Fest wurden die Lederriemen in ihrem Nacken verbunden.
Doch noch immer war die Frau nicht fertig. Sie legte Geromine auch noch ein Hundehalsband um! Anscheinend sollte sie mit Erniedrigungen weichgekocht werden. Wenn die hier nur wüssten! Setzte es Geromine doch viel mehr in ganz unpassend wohlige Erregung, als die Agentin sie an der Leine zur nächsten Türe hinauszog.
Mit Trippelschrittchen musste Geromine der Agentin folgen. Hinter einem kleinen menschenleeren Wachraum, in welchem die beiden Kerle zurückblieben, schloss sich ein größerer Bereich an. Dieser war durch Gitterwände in vier Zellen um einen Mittelgang herum eingeteilt. Außer den vier metallenen Bettgestellen mit dünnen Matratzen darauf gab es hier absolut nichts. Nicht einmal Nachttöpfe. Einen solchen hätte Geromine ohne Hilfe aber auch sowieso nicht verwenden können: Sie konnte unmöglich an den Reißverschluss auf dem Rücken ihres etwas zu großen Strampelanzuges herankommen.
In eine der Zellen zerrte V-70 ihre Gefangene hinein und wies auf die Pritsche. "Hinlegen!"
Kein guter Zeitpunkt zum Diskutieren. Geromine streckte sich rücklings auf der wackeligen Liege aus. Schon währenddesen nahm die Agentin die Leine immer kürzer und verknotete das freie Ende straff am Kopfende des Gestells. Dann ließ sie eine Handschelle um die Fußfessel-Kette einrasten. Das Gegenstück wurde seinerseits am Bett angebracht. Diese Frau riskierte wirklich nichts!
"Bis später!" verabschiedete sie sich, sperrte die Zellentür ab und schaltete im Hinausgehen noch die flimmerige Neonbeleuchtung ab.
Allein und im Halbdunkel lag Geromine auf ihrer Pritsche. Das war ja ein toller erster Auftrag! Missmutig schaute sie sich um, wobei sie auf dem Knebel herumkaute. Gewiss wäre ihr zu diesem noch etwas Besseres eingefallen, doch hatte dies weiterhin Zeit, bis sie außerhalb dieses Gefängnisses einmal allein sein würde. Schwaches Licht drang durch ein für Menschen viel zu kleines Butzenglasfensterchen in der Decke.
Immerhin war hier so ziemlich alles ein klein wenig besser als noch im Flugzeug. Lediglich der leere Magen machte sich verstärkt bemerkbar. Allein, Geromine blieb schon wieder nicht viel anderes übrig, als abzuwarten.
13. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 16.05.08 22:37

hallo yashir,

wie lange läßt man sie jetzt im ungewissen? wie lange läßt man sie in der zelle schmoren? wie wird die sache mit der notdurft geregelt?

fragen und fragen und die spannung steigt immer weiter und weiter
14. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 20.05.08 14:45

So viele hübsche Fragen...!
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Sechster Teil
Erst am nächsten Morgen gab es wieder Geräusche, die Geromine aus ihrem unregelmäßigen Wechsel zwischen Schlaf und Halbschlaf befreiten. Sofort unterließ die Gefangene die beruhigenden Streichelbewegungen ihrer Finger zwischen ihren Beinen. V-70 betrat die Zelle, sonst war niemand zu sehen.
"So, Püppchen... Ist dir noch etwas eingefallen?"
Geromine schüttelte den Kopf, denn eine ausgedachte Geschichte hätte ja auch nichts gebracht.
"Sehr schade, aber wie du willst. Dann bleibt es ungemütlich und bei einer Mahlzeit am Tag." Sie stellte zwei Näpfe auf den Boden, im einen Wasser, der andere mit Mais und undefinierbaren kleinen Fleischstückchen gefüllt. Die Verbindungen zum Bettgestell wurden gelöst, doch behielt V-70 die Halsleine in der Hand. Sie entfernte den speicheltriefenden Ballknebel. "Hau rein, Süße!"
Nach kurzem Zögern erwiderte Geromine unwirsch: "Ich muss aufs Klo!"
"Du bist süß, weißt du das?"
Natürich wusste Geromine das! Doch war sie dankbar, nicht weiter darüber reden zu müssen und von ihrer Kerkermeisterin zu der Toilette beim Wachraum geführt zu werden - wiederum an der Leine, versteht sich. Selbst die durch den Anzug nicht gerade wenig umständliche und ziemlich erniedrigende Sitzung war ihr lieber als ihre Niedlichkeit zum Gesprächsthema!
In die Zelle zurückgekehrt, begab sich Geromine notgedrungen auf die Knie nieder und beugte sich über die Näpfe. Es gelang ihr nicht, die Nase sauber und trocken zu behalten, zumal sie die nun auf der Pritsche sitzende Pilotin verunsicherte und ihr auch ganz bewusst wenig Leine gab.
Als Geromine fertig war, wischte sie ihr Gesicht an den Schultern ab, bevor V-70 es ihr wie einem kleinen Mädchen mit einem Taschentuch putzen konnte. Allerdings war die kleine Freude am Entzug dieser Demütigungsmöglichkeit nur ein Nebeneffekt. Vor allem wollte Geromine keine Gelegenheit auslassen, sich einzusauen und so die auffällige Farbe ihres Anzuges zu überdecken. Dies mochte ihr noch nutzen, so gering der Anfang auch war!
"Ferkelchen!" kommentierte V-70.
Hätte sie nicht wenigstens die Verkleinerungsform unterlassen können!? Geromine hasste solche Anspielungen auf ihre Niedlichkeit! Entsprechend zornig funkelte sie ihre Entführerin an, obgleich sie sich doch so sehr vorgenommen hatte, gelassen zu bleiben. Der einzige Erfolg blieb leider wie üblich, dass V-70 über sie lachte.
Schließlich wurde Geromine wieder sorgfältig geknebelt und wie zuvor mit Halsleine und Handschellen am Bett befestigt. Und erneut wurde sie alleingelassen.

Erst am Abend kam V-70 wieder, als es draußen schon dunkel war. Geromines aufflammende Hoffnung, heute doch noch etwas zu essen zu bekommen, erstarb beim Anblick ihrer leeren Hände.
"Du darfst einen Spaziergang machen."
Um diese Zeit? Aber es sollte Geromine recht sein, da ihr schon der Rücken vom langen Liegen wehtat.
Auch diesmal wurde nur die Schelle an der Fußverbindungskette entfernt und die Leine in die Hand genommen. Daran führte V-70 ihre Gefangene schweigend hinaus. Offenbar sollte dies mehr zu einem Gassigehen ausarten! Entsprechend blieb Geromine im Wachraum stehen und machte durch Brummeln und Bewegungen deutlich, wie sehr es sie nach einem langen Tag wieder nach der Toilette drängte.
"Wo nimmst du das nur alles her?" fragte V-70 lächelnd. Aber dann durfte Geromine doch austreten.

Der Flugplatz wurde stellenweise von Scheinwerfern erleuchtet. Vereinzelt kam auch noch das weit weniger intensive Licht aus den Fenstern der Gebäude hinzu. Hier und dort lief noch jemand herum, ein offener Geländewagen brauste vorüber. Mit einem ankommenden Flugzeug aber rechnete heute ganz offensichtlich niemand mehr.
Trotz aller Ruhe konnte Geromine auch hierin keine geeignete Gelegenheit für einen Fluchtversuch erkennen. Nicht, wenn V-70 sie nicht wenigstens für ein paar Minuten mal allein ließe. Und warum sollte sie das tun!
Immerhin lernte Geromine das Areal besser kennen. Jede Halle wurde registriert, jeder Wachturm beäugt. Schon nach kurzer Zeit entdeckte Geromine auch das Haupttor im alles umspannenden Maschendrahtzaun. Geschlossen natürlich, sowie von einem weiteren Wachturm flankiert. Vertrackt! Doch so weit war Geromine ohnehin noch nicht, sich darüber Gedanken machen zu müssen.
V-70 drehte immer wieder feixend ihren Kopf nach Geromine um. Keine Frage, dieser Ausflug bereitete ihr großen Spaß!
Bald aber befanden sie sich auf dem Rückweg. Heute würde nichts mehr zu machen sein - glaubte Geromine.
Eine ohrenbetäubende Explosion zerriss die nächtliche Stille. Eine etwas entferntere Flugzeughalle wurde von einer Stichflamme zerfetzt. Trümmer flogen umher. Beide Frauen zuckten erschrocken zusammen und starrten dann ungläubig auf das Inferno.
Zuerst fing sich V-70 und schaute hastig umher. In einem unscheinbaren Haken an der nächstgelegenen Hauswand fand sie das Gesuchte. Hastig zerrte sie ihre hilflose Gefangene an der Leine dort hinüber. Fast wäre das Mädchen über seine Fußfesseln gestürzt.
Die Schlaufe am Ende der Halsleine wurde über den Haken geworfen und hing somit in Geromines Augenhöhe. Schon wollte V-70 zum Ünglücksort hinüberrennen, da drehte sie noch einmal zu Geromine um und musterte sie prüfend. Kopfschüttelnd trat sie heran und nahm die Leine wieder herunter. Drei Handbreit von der Öse im Halsband entfernt schlang sie die Leine zu einem einfachen Knoten. Dieser wurde nun seinerseits über den Haken gehängt und dort festgezogen, damit Geromine erheblich weniger Spielraum als zuvor verblieb. Anschließend rannte V-70 davon und ließ ihre Gefangene im Halbdunkel allein zurück.
15. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 20.05.08 20:52

hallo yashkir,


wird sie jetzt die chance zur flucht ergreifen?
wird sie dann gelingen?

drücke die daumen daß die flucht gelingen möge
16. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Der Interessierte am 21.05.08 03:32

Hallo Yashkir,

ich finde es bis jetzt total spannend.

Vor allem die Art, wie du schreibst, gefällt mir; alles so kurz und knackig; nur die nötigsten Informationen! Die Geschichte liest sich wunderbar weg!

Wenn ich das richtig verstanden habe, war V-70 ob der Explosion auch sehr überrascht. Was ist da eigentlich passiert, geplant war es ja wohl nicht?

Ist damit die Zeit der Gefangenenhaltung von Geromine beendet?

Ich kann die nächste Fortsetzung kaum erwarten.
Schreib bitte bald weiter!

viele freundliche Grüße: Der Interessierte
17. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von bard am 21.05.08 13:14

Hallo Yashkir,

lasse Deine tolle Geschichte bitte bald weitergehen.

Beste Grüße, besten Dank

bard
18. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 28.05.08 12:18

Tja, ihr Lieben, Freiheit ist relativ... -grins- Aber dennoch legt Geromine jetzt richtig los. Gut festhalten; es geht weiter!
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Siebenter Teil
Für Geromine stand fest: Dies war die ersehnte Chance. Eine bessere würde sich kaum noch bieten. Die Hausecke verbaute ihr zwar etwas die Sicht auf das Inferno, doch bot sie ihr andererseits auch Deckung. Von den herumrennenden Leuten achtete natürlich niemand auf Geromine. Die meisten wussten sicherlich nicht einmal, dass es sie überhaupt gab, und die brennende Halle lag jenseits der Landebahn, fernab von Geromines schattigem Stellplatz.
Ja, sie kam sich fast ein wenig vor wie ein angebundenes Pferd. Beinahe schade, dass sie nicht bleiben konnte!
Gewiss, mit den vor dem Bauch befestigten Händen war nicht an den Haken in der Wand heranzukommen. Ebensowenig konnte sie sich wegen der gekürzten Leine zu den Händen hinabbeugen, um am Knebel oder Halsband zu hantieren. Sie schmunzelte. Das machte es etwas anstrengender, aber nicht unmöglich.
Langsam begann Geromine den Mund immer weiter aufzusperren und den Unterkiefer hinab und nach hinten zu verrenken. Der riesige Knebelball wollte nicht gleich hinter den Zahnreihen hervorkommen, dennoch wurde diese Hürde recht schnell genommen. Mit Hilfe der Zunge schob Geromine den Ball hinaus und rollte ihn über das Kinn, bis er ihr wie ein Schmuckstück um den Hals hing.
Nach dieser Anstrengung atmete Geromine erst einmal tief durch, denn für das nächste Kunststückchen würde sie weit mehr Ruhe und Konzentration benötigen. Ein letzter flüchtiger Blick zur Hausecke vergewisserte sie davon, vorerst nicht gestört zu werden.
Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit ganz dem Haken und dem Knoten daran. Nach hinreichender Prüfung nahm sie die Leine wenige Fingerbreit neben dem Knoten fest zwischen die Zähne und versuchte, sie so aufwärts zu ziehen, dass sie vom Haken rutschen würde. Leider war letzterer allzu sehr zur Wand hin gebogen und hing auch etwas arg hoch. Immer wieder stellte Geromine sich auf die Zehenspitzen. Aber alle Mühe fruchtete nicht.
Für einen Moment musste sie erst einmal wieder verschnaufen. Dann funkelte sie ihren Gegner ungebrochen an. ´Jetzt kriege ich dich´, dachte sie und schob abwechselnd mit Lippen und Zunge den Knoten am Hakenbogen entlang. Eine Minute später war sie frei. Nun ja, frei zumindest, diese Stelle zu verlassen, denn gegen ihre Ketten würde sie so schnell nichts unternehmen können.
Bevor sie die CD zurückerobern konnte, musste sich Geromine als allererstes einmal tarnen. Dieser Anzug war ja kilometerweit unübersehbar! Sich auf einem Berg Kohlen suhlen, wäre jetzt genau das rechte gewesen. Geromine zweifelte jedoch daran, auf diesem Gelände so etwas zu finden.
Gewiss gab es andere Möglichkeiten. Sollte sie mal eben zur Hausecke schleichen und nach dem Stand der Dinge bei der Unglücksstelle schauen? Besser keine Zeit verlieren!
Dort am Maschendrahtzaun, welcher bald hinter diesem Gebäude das Gelände begrenzte, gab es einen schmalen, ungeteerten Streifen, wo sie ihr auffälliges Gewand immerhin ein wenig mit Erde beschmutzen konnte. So schnell als möglich hoppelte Geromine im Schutze der Wand auf den Zaun zu.
Der eilige Blick um die Ecke ergab die erwartete Menschenleere hier an der Grenze. Ob es wohl irgendwo ein Loch darin gab? Ganz bestimmt gelänge es ihr nicht, zum Haupttor hinauszuspazieren!
Darüber konnte sie auch später nachdenken. Mit leisem Kettenrasseln huschte Geromine zum Sandstreifen hinüber. Dort warf sie sich sogleich zu Boden und rollte umher. Dank des feuchten Klimas haftete bald mehr am Anzug, als Geromine zu hoffen gewagt hätte.
Da hörte sie zwei entfernte Schüsse und gleich darauf einen nahenden Motor. Flach am Boden liegenbleibend, hob sie nur leicht den Kopf und konnte so beobachten, wie ein Geländewagen mit hoher Geschwindigkeit auf den Zaun zujagte. Augenblicke später krachte er hinein. Funken sprühten. Ein Glück, dass Geromine den Zaun nicht berührt hatte!
Der Wagen ließ sich nicht aufhalten und fuhr einfach hindurch, ein riesiges Loch hinterlassend, wobei links und rechts die Zaunteile erst Torflügeln ähnlich auseinanderstoben und sich dann ob der Wucht verdrehten. Wieder knallten Schüsse vom Landefeld her. Drei Männer und V-70 rannten vorüber und dem Jeep hinterher. Dieser verschwand soeben im Grün des nahen Dschungels. Bald darauf hatte der Wald auch die Verfolger verschluckt.
Aufgeregt sprangen Geromines Augen hin und her. Anscheinend kam erst einmal niemand mehr. Jetzt oder nie! Den Fesseln zum Trotz rappelte sich Geromine gewandt auf und eilte mit unglaublich schnellen Trippelschrittchen wie eine geübte Geischa zu dem entstandenen Durchgang. Dort musste sie darauf achten, sich nicht an den Trümmern zu verfangen. Ein paar Sprünge später hatte sie diese Hindernisse überwunden und schlug sich ebenfalls ins Dickicht.
Bald kamen noch zwei Autos, die sich an der Suche beteiligten. An einer Suche nicht nach ihr! Und noch einen Vorteil konnte Geromine für sich verbuchen: Die zu Fuß Suchenden hatten Taschenlampen dabei, dass Geromine sie sehr leicht orten und sich ihnen fernhalten konnte. Diese Flucht war ein Kinderspiel! Zumindest solange Geromine nicht vermisst wurde. Mit etwas Glück mochte es bis dahin noch Stunden dauern.
Lediglich in der Finsternis voranzukommen, die mit der wachsenden Entfernung zum Flugplatz zunahm, stellte ein kleines Problem dar. Sehr auf ihre Schritte bedacht, um nicht wegen der Fußfesseln über irgendwelche Wurzeln oder dergleichen zu fallen, bemerkte Geromine zu spät, wie die herumbaumelnde Leine im dichten Gesträuch hängenblieb. Der unvermutete Widerstand riss sie rücklings von den Beinen, und sie fiel flach auf den Rücken.
Oh, tat das weh! Die arme Wirbelsäule! Der arme Hals! Überhaupt alles! Arme Geromine!
Unglücklich, schmerzerfüllt und völlig erschöpft blieb sie liegen, sich etwas zu erholen. Es mochte sowieso klug sein, abzuwarten, bis sich die Jagd etwas entfernt hatte.
Hunger.
Durst!
Wenn sie nur noch einmal ihrem Chef gegenübertreten könnte - um ihn mal ordentlich zu würgen!

Fünf oder zehn Minuten später raffte sich Geromine mühsam wieder auf und trottete weiter. Die Leine hielt sie diesmal fest. Sie hatte kein spezielles Ziel, wusste sie doch nicht einmal, wo auf der Welt sie überhaupt gelandet war! Gut, der Urwald und die Halbaffen vom Flugplatz sprachen sehr für Mittel- oder Südamerika. Mehr Anhaltspunkte gab es nicht. Oder hatte sie irgendwo eine Flagge gesehen? Sie vermochte sich dessen zumindest nicht zu erinnern. Also einfach nur immer weiter vom Flugplatz fort!
Irgendwann konnte sie aber beim besten Willen nicht mehr voran und legte sich nieder. Wenigstens war der Boden einigermaßen weich. Das hatte auch ihren blanken Füßen wohlgetan. Von fremdartigem Gezirpe begleitet, sank sie rasch in tiefen Schlaf.
19. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 28.05.08 14:21

hallo yashkir,

das war nicht anderst zu erwarten. die chance wird sofort genutzt.

wird sie noch am gleichen ort sein wenn sie erwacht oder hat man sie wieder gefangen genommen?

die spannung steigt weiter und weiter.
20. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Zwerglein am 28.05.08 18:12

Mensch Yashkir , du machst es aber wieder spannend.

Die Flucht ist vorerst gelumgen.
Doch wie lange?
Wenn sie nach dem Aufwachen nicht im Kreis herumläuft, kann sie wahrscheinlich nur noch mit Hunden gefunden werden.
Allerdings ist auch ihre Flucht für sie gefährlich.
In einer Ihr unbekannten Gegend, nicht wissend wo es Nahrung oder Wasser gibt, kann sie in ihrem gefesselten zustand schnell entkräften.
Leider muss ich jetzt auf eine Fortsetzung warten.
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Gruß vom Zwerglein
21. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 10.06.08 14:41

Chrrrr... zzzzz... pfüchrzipüh...
Huch, da hat Geromine aber arg lang geschlafen! Rütteln wir sie also endlich wach:

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Achter Teil
Es war ein eigenartiges grünes Zwielicht, welches Geromine begrüße, als sie die Augen wieder öffnete. Die Sonnenstrahlen wurden von einem dichten Blätterdach aufgehalten und gestreut.
Die Leine und den herunterhängenden Knebel hätte Geromine nun mit ein paar Verrenkungen bestimmt abnehmen können. Erstere war ja nur mit einem Karabinerhaken befestigt, und die Schnalle vom Knebel hätte sie lediglich erst auf die Vorderseite des Halses zu drehen brauchen. Biegsam genug war Geromine ja. Vermutlich wäre sie sogar das Halsband auf dieselbe Weise losgeworden. Aber es hätte ihr doch irgendwie ein wenig leid getan, diese Dinge fortzuwerfen. Außerdem wollte sie lieber keine Spuren hinterlassen, die nicht einmal ein kräftiger Urwaldregen hätte verwischen können.
Geromine setzte ihren ungewissen Weg fort, bis sie an einen schlammigen schmalen Flusslauf kam. Trinken konnte man davon nicht, und diese ´Stämme´ im Wasser sahen allzu sehr nach Krokodilsrücken aus. Auch ungefesselt wäre es zu riskant gewesen, sich dem Ufer zu nähern. Aber sie konnte der Fließrichtung folgen und hoffen, auf eine Siedlung oder die Küste zu treffen.

Einige Zeit später kam sie an eine Steinbrücke. Oben musste es eine Straße geben! Freudig kletterte Geromine die Böschung hinauf, als ihr plötzlich eine Frau gegenüberstand. Und was für eine!
Sie war hochgewachsen und sportlich gebaut. Ihre helle Haut und die kurzgeschnittenen blonden Haare boten einen bemerkenswerten Kontrast zu dem enganliegenden schwarzen Sommerkleidchen, dessen Saum ihr kaum die halben Oberschenkel hinabreichte. Wie konnte sie in so einem Fummel eine so große Kraft und Selbstsicherheit ausstrahlen!? Und wie konnte sie sich auf ihren Absätzen halten? Diese waren zwar offenbar nicht übermäßig hoch, aber das Gelände doch ausgesprochen unwegsam.
Die Frau lächelte freundlich und strahlte dabei doch eine ungeheure Dominanz aus. Oder war Geromine einfach nur so überrascht? Jedenfalls starrte sie tief beeindruckt zu dieser Traumfrau hinauf und brachte kein Wort hervor.
Auch jene musterte ihr Gegenüber sehr ausführlich von Kopf bis Fuß. Auf dem Knebel oder möglicherweise dem Halsband ruhte ihr Blick sogar etwas länger. Dann fiel das zugleich überlegen und sanft wirkende Lächeln plötzlich von ihr ab, und erst jetzt kam es Geromine im Nachhinein seltsam unpassend vor.
Ob sie überfallen worden sei, fragte die Frau teilnahmsvoll auf spanisch. Geromine nickte und gab holperig zu verstehen, ihr Spanisch sei leider nicht besonders gut, und sie sei in Deutschland entführt und hierher verschleppt worden. Das stimmte ja sogar.
"Oh, dann können wir gerne deutsch sprechen", gab die Frau zurück. "Ich habe in Stockholm Sprachen studiert. Ja, wie furchtbar! Ein Glück, dass ich gerade eine Fahrpause eingelegt und die Vögel beobachtet habe!" Sie hob kurz die Hand mit dem Feldstecher, welcher Geromine bis eben gar nicht aufgefallen war. "Oben steht mein Wagen. Ich kann dich in die nächste Stadt bringen.
Lass mich dir das abnehmen...!" Damit ergriff sie die Leine, welche Geromine ihr in ihrer Überraschung auch widerstandslos überließ. Völlig verzaubert ließ sie sich daran hinaufführen. Wenn das ein Traum war, wollte sie niemals aufwachen!
"Ich bin übrigens Greta und mache hier Urlaub. Und du?"
"Äh. Geromine..." Ihr fehlten noch völlig die Worte.
Still lächelnd zog Greta ihren Fahrgast zum Auto. Ein Volvo, in diesem Land! Apropos... "Wo sind wir eigentlich?"
"Die Stadt ist nicht weit."
"Ich meine, in welchem Land?"
"Das weißt du gar nicht!? Warte, ich nehme dir diesen interessanten Schmuck ab." Damit trat sie hinter Geromine und öffnete die Schnalle des Knebels. "Und die Leine natürlich."
Natürlich.
Interessant? Wie meinte sie das? Geromine wurde es heiß und kalt. Ob diese Greta sich wohlmöglich für Fesselspiele begeistern könnte? Aber selbst wenn - warum sollte sie an Geromine etwas finden? Völlig in Gedanken versunken, bemerkte Geromine nicht einmal, dass Greta nicht auch das Halsband entfernt hatte, und ließ sich zur Beifahrertür schieben. Diese wurde ihr geöffnet.
"Leider habe ich kein Werkzeug dabei, um dich auch von den Ketten zu befreien", erklärte Greta und drückte Geromine sanft aber bestimmt auf die Schulter, dass diese einstieg. "Schön anschnallen!" Damit zog Greta den Dreipunktgurt über Geromines Körper und Arme und ließ ihn einrasten. Die Tür schlug zu.
Gleich darauf warf Greta Knebel und Leine nicht etwa fort, sondern in den Kofferraum. Dann stieg auch sie ein. "So, es kann losgehen..." Sie schloss die Zentralverriegelung und erklärte auf Geromines erschrockenes Zucken und ihren mulmig-fragenden Blick hin: "Man weiß nie bei den Männern hier... Ist sicherer."
Unwillkürlich musste Geromine dabei an den Chef von V-70 denken - und daran, wie er die CD in den Rechner schob. Die hatte sie völlig vergessen! "Ich... Ich muss nochmal zurück..."
Greta startete den Motor. "Wieso? Wohin denn?"
"Man hat mir was gestohlen..."
"Sei vernünftig! Gerade bist du denen entkommen. Willst du gefesselt zurücklaufen und dich wieder einfangen lassen?" Dem konnte Geromine nichts entgegensetzen. Greta schmunzelte nachsichtig und hatte offenbar vor, sich jetzt ganz auf die Straße zu konzentrieren. "Mach dir keine Sorgen!"
Das sagte sich so leicht! Minutenlang grübelte Geromine, wie sie die CD wohl zurückbekäme. Da sie dabei jedoch nicht recht weiterwusste, beobachtete sie ihre beeindruckende Fahrerin. Wie klein sie sich gegen diese vorkam! Und was sie für eine Ausstrahlung hatte! Dieses zufriedene Lächeln...!
Es gab Leute, die meinten, Geromine würde alles zu negativ und pessimistisch sehen und sich nicht entspannen können. In den Armen dieser Frau würde sie es vielleicht schaffen. Aber irgend etwas stimmte nicht an diesem Lächeln. Greta schien regelrecht aufgekratzt! Wie eine Katze mit Vögelchen im Mund. Konnte sie zu denen gehören!? Sie sah nicht so aus, aber was wusste Geromine schon über Greta! Hier stimmte etwas nicht.
Misstrauisch geworden, fragte sie: "Du bringst deinen Wagen aus Schweden in den Urlaub mit?"
"Das ist ein Leihwagen."
Ganz gewiss war Geromine keine Kennerin von Autos! Aber zumindest kannte sie die verbreiteten Firmen. Ein Volvo als Leihwagen? In Lateinamerika? In diesem gepflegten Zustand!?
Da stießen Geromines Blicke auf eine winzige Signatur in der oberen Ecke der Windschutzscheibe. Spezielles Sicherheitsglas, so weit verstand sie die Inschrift. "Du lügst mich an!"
"Hey, ich bringe dich gerade auf den Weg nach Hause!"
"Halt an! Du verschweigst mir etwas!" Geromine versuchte, an den Verschluss des Anschnallgurtes zu kommen. "Anhalten, anhalten, anhalten!"
Urplötzlich hielt der Wagen. Wortlos, doch sichtlich verärgert öffnete Greta das Handschuhfach und zauberte ein Gebilde aus wirren Lederriemen daraus hervor. Auch ein Ball war daran befestigt - ein richtiges Knebelgeschirr! Unter anderen Umständen wäre Geromine begeistert gewesen, aber so... "Nein, nein!"
"Doch, doch." Greta blieb beunruhigend ruhig. Mit flinken Fingern faltete sie das Geschirr auseinander und wollte es Geromine über den Kopf streifen. Doch die schüttelte sich allzu wild. "Wenn du nicht brav bist, verpacke ich dich noch zusätzlich mit Seilen. Also stillhalten und Mund auf; ich will dir nicht wehtun."
Einen Moment lang zögerte Geromine verblüfft, dann aber ließ sie sich von dem auffordernden, jedoch nicht unfreundlichen Blick Gretas überreden und gehorchte.
Tatsächlich legte ihr Greta den Knebel ebenso sanft wie unnachgiebig an. Fest und gerade noch angenehm eng saßen die Riemen, dass Geromine kaum mehr den Kiefer rühren konnte. Ohne freie Hände war bei diesem Knebel wirklich nichts mehr auszurichten.
Nachdem Greta ihr großäugiges verstummtes Opfer befriedigt lächelnd begutachtet hatte, startete sie erneut den Motor, und sie fuhren die Straße durch den dunklen Dschungel weiter.
22. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 19.06.08 13:45

Neunter Teil
Noch einmal hatte Greta ihrer Gefangenen versichert, ihr nichts Böses, sondern ihr heim nach Europa helfen zu wollen. Zwar bestand kein Zweifel mehr daran, dass sie im weitesten Sinne eine Kollegin war und Geromine mancherlei verheimlichte. Dennoch spürte die verhinderte Botin, wie ehrlich Greta es mit diesen Punkten meinte. Ob sie Geromine gar ein wenig mochte? Jedenfalls lächelte sie die ganze Zeit so selbstzufrieden, während derer draußen das Grün vorübersauste.

Nach kaum einer Stunde ließ Greta ihre Seitenscheibe herabfahren und holte unter dem Sitz ein Blaulicht hervor, welches sie während der Fahrt auf dem Wagendach plazierte. Derweil sich das Fenster wieder schloss, klebte Greta irgendeinen Zettel an die Windschutzscheibe vor Geromine, der wohl ebenfalls dafür gedacht war, sie als Polizistin oder so etwas auszuweisen.
Kurz darauf wurde der Urwald plötzlich lichter, und erste Häuser zeigten sich. Eine Siedlung, die sich bald als kleine Stadt entpuppte!
Vereinzelt schauten Leute neugierig auf den Beifahrersitz, aber niemand machte Anstalten, zu Hilfe zu eilen oder welche zu rufen. Selbst ein Polizist glotzte dem Auto nur untätig nach.
In einer stillen Seitengasse hielt Greta den Wagen an. Eine Handtasche aus dem Handschuhfach bergend, erklärte sie: Ich werde dir erstmal was Vernünftiges zum Anziehen besorgen. Größe... 36?"
Geromine nickte.
"Gut. Lauf nicht weg, dann bist du bald wieder zuhause." Sanft strichen ihre Fingerkuppen über Geromines Wange und auch den dortigen Knebelriemen. Dann stieg sie aus und verriegelte die Türen wieder. Mit einem fröhlichen Winken ließ sie ihre verzauberte Gefangene allein zurück.
Erst einige Augenblicke nachdem Greta ihr Sichtfeld verlassen hatte, kam Geromine wieder halbwegs zu Verstand und etwas in Bewegung. Mit den Händen an den Schnappverschluss des Gurtes zu kommen und diesen zu öffnen, würde kein Problem sein. Dann würde man weitersehen.
Doch gerade, als sie sich etwas nach links verdrehte, stand wie aus dem Nichts auf der Fahrerseite ein rundlicher Mann beim Wagen. Den kurzen Hosen und dem kurzärmeligen, schockierend bunten Polo-Hemd zufolge ein Tourist, der sich nun ein wenig vorbeugte und dümmlich grinsend mit den Fingern hereinwinkte, als sei er Oliver Hardy persönlich. Noch bevor sich Geromine jedoch Gedanken darüber machen konnte, was wohl in diesem Kerl vorging, schoss er mit der umgehängten Fotokamera ein Bild von ihr!
Damit nicht genug, nutzte er das Gerät auch noch auf eine ganz untouristische Weise, da es offenbar irgendwelche Signale von sich gab, welche nun die Zentralverriegelung öffneten! Unbeschwert stieg er ein, sich neben Geromine auf dem Fahrersitz niederlassend. In schlimmstem Kaugummi-Englisch stellte er sich als Gary aus Dallas vor, begleitet von völlig unpassenden Floskeln über ihre Frisur und das Wetter, welche Geromine eher auf einer Stehparty erwartet hätte. Nebenbei brach er mit einem Taschenmesser etwas aus der Verkleidung der Autoelektronik heraus und startete darunter irgendwie den Motor.
Endlich war Geromine nicht mehr von ihrer Überraschung gelähmt: Panisch schrie sie in den Knebel und versuchte, sich vom Anschnallgurt zu befreien. Doch Gary hielt ihre gefesselten Hände fest, riss den Umhängegurt seiner Kamera ab und führte die Enden zum einen um Geromines Handfesseln, zum anderen hinüber zu dem Türgriff auf ihrer Seite. So stramm wie möglich zog er den Gurt dort fest, dass Geromine nach rechts verdreht sitzen musste und nicht mehr an den Anschnallschnapper herankam. Andererseits konnte sie auch nicht zur Tür greifen, solange sie gefesselt und angeschnallt blieb.
Da sie zu strampeln begann, nutzte der Nordamerikaner den verbliebenen Rest des Fotogurtes, ihr rechtes Bein oberhalb des Knies an den Türgriff zu fixieren. In dieser Haltung konnte sie wirklich nur noch eines tun: Mit dem linken Knie zu ihrem Gegner und der Gangschaltung hinüberstoßen, wenn auch wegen der Kette an den Fußgelenken nicht sehr weit.
Nach kurzem Überlegen griff jener zum Handschuhfach und fand dort tatsächlich ein Seil vor, mit welchem er Geromines Beine nun von den Knien abwärts bis zu den Füßen eng zusammenschnürte.
Irgendeine schwer verständliche Belehrung ließ sie sich bereits etwas beruhigen, als er sie abschließend auf englisch ´Süße´ oder wohl eher gar ´Süßchen´ nannte. Sogleich war ihr Kampfgeist wieder vom Zorne geweckt. Zwar vermochte sie keine hilfreiche Regung mehr auszuführen, dafür funkelte sie ihren neuesten Entführer böse an.
Leider ließ dieser sich dadurch so wenig aus der Ruhe bringen wie sonst jemand draußen und steuerte den Wagen aus der Gasse hinaus durch den Ort. Voller Verzweiflung schaute Geromine nach Greta aus. Die wäre ihr allemal lieber gewesen als dieser Ekelbrocken! Aber die Schwedin war nirgends zu entdecken.
Wieder wurde Geromine durch die Straßen kutschiert, bis sie zu dem kleinen Hafen des Ortes kamen. An einigen der größeren Schiffe wehten blau-weiß-blaue Fahnen. Genaueres konnte Geromine nicht erkennen, trotzdem grenzte dies die Frage nach dem Land schon sehr ein.
Allerdings hatte sie nun andere Probleme! Gary fuhr bis an einen Landungssteg heran. Unvermittelt fragte er, wo die CD sei. Geromine schaute ihn nur überrumpelt an, dann schüttelte sie den Kopf und zuckte die Achseln.
Er wusste wohl nicht recht, ob er ihr diese Unwissenheit glauben sollte. Nach kurzem Überlegen schaute er noch einmal gründlich ins Handschuhfach, wurde jedoch nicht fündig. Sonst lag nichts offen im Wagen herum.
Nachdem Gary noch einmal Geromine abschätzend gemustert hatte, die ihm nur mit einer Unschuldsmine begegnen konnte, befreite er sie von allen Fesseln und Gurten mit Ausnahme der Manschetten und Ketten, des Knebels und des Halsbandes. Dann stieg er aus und zerrte Geromine am Oberarm den Steg entlang, wobei sie heftigen Widerstand leistete. Vergeblich; selbst das erhoffte Aufsehen blieb gewissermaßen vollständig aus, da nur wenige das Geschehen beobachteten - und dies tatenlos.
Über eine kleine Landungsbrücke gelangten Entführer und Entführte auf eine kleine Yacht, wo bereits ein anderer Mann wartete, der wie ein Matrose wirkte. Geromine wurde ein sehr kurzer Strick am Halsband befestigt. Das andere Ende kam an einen Metallgriff an der Reling, dass sie dort halb kniend und halb sitzend verharren musste.
Die beiden Männer liefen zum Auto zurück und durchsuchten es.
Fieberhaft überlegte Geromine, was sie tun könnte. Vielleicht würde sie ihr Halsband wieder zu befreien wissen, doch was dann? Von den Einheimischen war wohl keine Hilfe zu erwarten, und die beiden Kerle mochten jeden Moment zurück sein, wenn sie nichts fanden. Oder sollte...? Eine vage Ahnung beschlich Geromine so langsam - zu langsam, um zu einem klaren Gedanken zu werden, da die Amerikaner bereits zurückkamen.
Tatsächlich hatte der Dicke eine CD dabei - IHRE CD! Also war es wirklich Greta gewesen, die auf dem Flugplatz das Chaos veranstaltet hatte! Mehr noch als verblüfft war Geromine beeindruckt. Was für eine Frau!
Aber ob sie sich überhaupt je wiedersehen würden? Momentan sah es wahrhaft nicht danach aus! Die Männer lösten die Vertäuung und bereiteten das Schiff zum Ablegen vor. Schon Minuten später brausten sie ungehindert zur Hafenausfahrt hinaus.
23. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Herrin_nadine am 19.06.08 20:53

hallo yashkir,


ist das gemein. ihre flucht wurde vereitelt. gehört der entführer zur bande?

war das alles abgekartet um ihr zu beweisen, daß jeder fluchtversuch sinnlos ist?

was kommt jetzt alles auf sie zu?
24. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 11.07.08 13:42

Verzeiht die lange Wartezeit. Ein Unfall vor knapp drei Wochen hat bei mir alles etwas durcheinandergebracht.
Nun also endlichendlichendlich DAS FURIOSE FINALE!

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Zehnter Teil
Langsam verschwand nicht nur der Ort, sondern die gesamte Küste aus Geromines Blickfeld. Wer sollte sie auf dem offenen Meer noch finden!? Da sie für die beiden Nordamerikaner wie auf einem Präsentierteller hockte, war momentan auch jeder Befreiungsversuch sinnlos. Mit den Ketten war auch nicht ans Schwimmen zu denken. Und selbst ohne diese wäre sie nun nicht mehr sicher gewesen, ob sie es bis zum rettenden Ufer schaffen würde.
Vielleicht eine Stunde nach der Abfahrt hatte dieser Muskel-Johnny das Ruder übernommen. Nun kam Gary mit einem Werkzeugkasten in der einen und einem bunten Stofffetzen in der anderen Hand heran. Letzteren warf Gary zu ihren Füßen, dass er sich entfaltete, in zwei Teile trennte und als Bikini entpuppte.
Naserümpfend musste Geromine sich anhören, wie der Dicke in seinem schlechten Englisch erklärte, sie solle sich doch ruhig etwas Hübscheres und Bequemeres anziehen. Dafür wolle er es ihr auch angenehmer machen und die Ketten abnehmen. Auf keinen fall erwog Geromine auch nur für einen winzigen Moment, sich vor den Männern zu entblößen! Im Anzug fühlte sie sich allemal wohler und sicherer als in einem so kleinen Badefummel.
Aber offensichtlich wurde sie gar nicht gefragt, denn Gary begann bereits an ihr herumzufingern. Zunächst befestigte er eine dünne, recht lange Kette mit kleinen Schlösschen an den Schnallen von Knebel und Halsband, dass diese zugleich vor dem Öffnen gesichert waren. Das andere Ende wurde ans Bordgeländer geschlossen. Dann zückte er ein Messer und schnitt der schreckerstarrten Geromine den Anzug in Streifen. Nur einzelne Fetzen hingen ihr am Schluss noch über die Schulter, die Füße und die Bauchkette. Wenigstens ihre Scham konnte Geromine dürftig mit den vorne gefesselten Händen verdecken; an die Brüste kam sie nicht heran.
Für einige langgedehnte Momente betrachtete Gary sein Opfer beglückt lächelnd. Anscheinend lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Doch zum Glück fiel er nicht über Geromine her, sondern machte seine Ankündigung wahr und knipste die Ketten aus der mittelamerikanischen Basis auf.
Nun also nur noch geknebelt und mit dem Halsband ans Schiff gefesselt, konnte Geromine sich wenigstens mit dem bisschen Stoff bekleiden, welchen man ihr gab. Was blieb ihr anderes übrig! Eilig schlüpfte sie erst in das Badehöschen, dann legte sie das Bikinioberteil an - unentwegt vom lüsternen Gary beobachtet. Sie hätte von ihm nicht gedacht, dass ihm auch das Betrachten einer sich anziehenden Frau solche Gier ins Gesicht schreiben könnte.
Noch als sie fertig im Bikini vor ihm stand, betastete er sie mit seinen Blicken am gesamten Körper. Immerhin nur damit! Auf ihre Zeichen hin, er möge sie doch auch von Halsband und Knebel befreien, winkte er jedoch ab und zog sich bald darauf noch immer feixend zurück.

Nun konnte sich Geromine also mit einem Radius von etwa drei Metern recht frei auf dem hinteren Deck bewegen. Leider gab es hier nichts Interessantes, das sich zu erreichen lohnte. Gewiss ein paar Stunden musste sie sich hier langweilen und in der Sonne braten. Hoffentlich hielt ihre Haut das aus!
Hin und wieder tauchten Gary oder sein Helfer auf, um sie zu begutachten oder gleich irgendwo wieder zu verschwinden. Einmal nahm man ihr zwecks Fütterung sogar kurzfristig den Knebel ab. Erleichtern hingegen musste sie sich in einen bereitgestellten Eimer.
Geromine kam sich langsam vor wie eine Kriegsbeute oder ein Ausstellungsstück - am treffendsten wohl beides zugleich.

Bald war es Abend, und der Himmel bekam eine rötliche Färbung. Noch immer war kein Land in Sicht. Zudem begann Geromine etwas zu frieren. Zusammengerollt kauerte sie an der Bordwand, als sie unvermittelt ein dumpfes Geräusch wie von einem Aufschlag gegen den Rumpf hörte. Ob man einen größeren Fisch gerammt hatte? Eher schon ein Fass oder eine Kiste, dem Klang nach. Aber war es nicht von hier hinten gekommen?
Neugierig und zugleich vorsichtig lugte Geromine über die Reling. Tatsächlich, da war etwas Dunkles am Heck! Hatte es sich festgebissen? Unvermutet kam es an die durchwühlte Wasseroberfläche. Ein winziges Unterwasserfahrzeug!
Oben sprang ein Verdeck fort, und aus dem Inneren schälte sich eine Gestalt mit glänzend schwarzer Haut. Greta in einem Taucheranzug! Gischtumtobt und dennoch sicher in jeder ihrer Bewegungen.
Nun blickte sie empor und entdeckte Geromines obere, durch einen Riemen des Knebelgeschirrs zweigeteilte Gesichtshälfte. Als käme sie zu Freunden zu Besuch und habe deren vorwitziges kleines Töchterlein beim Versteckspiel entdeckt, schmunzelte die Schwedin und winkte fröhlich herauf.
Ausgerechnet jetzt hörte man von achtern die Stimme des Matrosen. Erschrocken fuhr Geromine herum. Er fragte, was sie denn da beobachte. Dabei klang er zunächst recht belustigt. Offenbar handelte es sich eher um eine rhetorische Erkundigung, da er noch kein Misstrauen hegte.
Da erspähte er im ferneren Fahrwasser den Deckel des U-Bötchens. Sofort stand er kerzengerade, einen Moment später kam er mit großen Schritten heran. Eilig machte Geromine Platz. Sie hoffte, den Mann damit vom Heck ablenken zu können. Leider ließ er sich nicht beirren und schaute hinten angekommen hinunter. Sofort zog er seine Pistole.
In heller Angst um ihre potentielle Retterin stürmte Geromine auf ihn zu. Die erwarteten Schüsse blieben jedoch aus. Statt dessen schien er etwas zu suchen. Schon wurde Geromine verunsichert langsamer, doch genau in diesem Moment nahm er sie im Augenwinkel wahr, drehte herum und richtete die Waffe auf sie.
Er schrie sie an, fragte irgend etwas, das sie wegen seines Dialektes und der Lautstärke nicht genau verstand. Allerdings hätte sie ohnehin nicht antworten wollen und ob des Knebels auch nur sehr eingeschränkt können.
Da bemerkte Geromine eine Bewegung an der gegenüberliegenden Reling. Greta kletterte soeben an Bord!
Der Mann hatte Geromines Blick bemerkt und wirbelte herum, die Pistole im Anschlag. Greta war noch nicht soweit!
Beherzt trat Geromine dem Gegner in die Kniekehle, dass sein erster Schuss fernab vom Ziel in die Luft ging. Doch er war zu kräftig, um von der kleinen Frau zufallgebracht zu werden. In seiner Wut wandte er sich Geromine zu und wollte sie niederschlagen.
Schon hob sich sein massiger Arm mit dem Pistolenkolben als Hiebwaffe. Schon duckte Geromine sich und versuchte, den Kopf mit den Händen zu schützen.
Da knallte etwas. Der Muskelberg verkrampfte, verzog das Gesicht vor Schmerz. Dass er abdrückte, merkte der Mann vermutlich selbst nicht mehr, da er nun nach vorne kippte - direkt auf Geromine zu! Seitlich konnte sie zugleich auch noch den Dicken heranbrausen sehen, der ein paarmal dorthin schoss, wo Greta gerade sein musste. Weiteres bekam Geromine nicht mehr mit, da sein toter Kumpan über ihr zusammenbrach.
Weitere Schüsse knallten, dann war Ruhe.
Verzweifelt mühte sich Geromine, die Leiche fortzurollen, als diese sich unvermutet von selbst zu bewegen schien.
Über ihnen tauchte Greta auf. "Dich darf man nicht unterschätzen; das habe ich gleich gemerkt!" Diese Begrüßung ließ Geromine nur verdattert fragend zu Greta aufblicken. "Du hattest dich im Dschungel immerhin von deinem Knebel befreit." Lächelnd beugte sie sich herab und raunte: "Aber das scheint dir ja zu gefallen, das Gefesseltwerden..."
Ertappt! Verlegen senkte Geromine ihr Köpfchen und schaute zugleich mit einem durch und durch niedlichen Augenaufschlag zu Greta empor.
"Gut, meine Süße, das kannst du gern haben..."

Eine halbe Stunde später stand Greta am Steuerrad. Ihre neue Freundin Geromine hatte sie mit deren Einverständnis und aller Sorgfalt nahebei an einen Stuhl gebunden.
Zwar hatte Geromine die CD zurückerhalten, doch konnte sie nicht ausschließen, dass es nicht inzwischen eine Kopie in Gretas Händen gab. Aber diese Frage sollte ihr jetzt gleichgültig sein. Spionage war eben ein schmutziges Geschäft, bei dem es keine ´Guten´, sondern nur eigene Interessen gab. Da spielte es auch keine Rolle, ob die Texaner echt oder gefälscht gewesen waren. Vielleicht sollte sie sich eine friedlichere Anstellung suchen.
Etwas ganz anderes beschäftigte Geromine hingegen viel mehr: "Wie hast du mich gefunden?"
Ein breites Lächeln nahm von Gretas Antlitz Besitz. "Natürlich habe ich einen Peilsender im Auto! Das empfiehlt sich so bei Dingen von Wert..."
"Aber..." versuchte Geromine einzuwenden, dies genüge doch nicht, auch das Schiff aufzuspüren.
"Lass mich ausreden!" unterbrach Greta und blickte schnippisch lächelnd auf ihre Gefangene. "Ich glaube, ich muss dich doch wieder knebeln, bevor ich dir das Geheimnis verrate."
Ein wohliges Gefühl breitete sich in Geromine aus. Ihre Brustwarzen schienen sich durch den Bikini bohren zu wollen.
Liebevoll zärtlich legte Greta ihr wieder das Knebelgeschirr an. Dann endlich erklärte sie: "Wie gesagt, bei etwas Wertvollem ist ein Sender nützlich... Ein zweiter ist hier drin." Damit tippte sie auf den großen Knebelball zwischen Geromines Lippen.
Was für eine Frau! Ehrfürchtig beobachtete Geromine die große Blonde, wie sie wieder das Ruder ergriff und das Schiff auf Kurs brachte, hart achtern einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter sich lassend... Das blendete nicht so, und sie mussten ja sowieso in die andere Richtung.
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Und damit verlassen wir Geromine und ihre neue Freundin für heute. Gewiss sehen wir sie eines Tages wieder.
25. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von peru am 11.07.08 18:37

Hallo Yashkir

einfach toll deine Geschichte, mach bitte weiter so
gruss peru
26. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von AK am 03.12.12 01:51

Super Geschichte. Die verdient mal wieder einen push aus den tiefen dieses Forums auf die erste Seite
27. RE: Die Abenteuer der süßen Geromine

geschrieben von Yashkir am 03.12.12 09:34

Und super Idee! (grins) Danke, AK!
Kennst du auch schon die Fortsetzung? Es gab damals nämlich von mir noch so eine Serie mit unserer Heldin: "Neue Abenteuer der süßen Geromine".
http://www.kgforum.org/display_5_2407_80413.html
Viel Spaß!


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