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Thema:
eröffnet von Merlin_Uther am 11.06.08 23:14
letzter Beitrag von Merlin_Uther am 20.06.08 20:37

1. Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Merlin_Uther am 11.06.08 23:14

habt ihr mal von diversen Missgeschicken bei Fesselspielen gehört? Zum Beispiel liest man des öfteren im Internet, von "Opfern der Selbstbondage", sprich Leuten die sich selber gefesselt haben und sich später nicht mehr befreien konnten. Entweder sind sie verdurstet oder am Knebel erstickt.

Einmal habe ich in der SZ gelesen, dass ein Dom seine Freundin mit Hand- und Fußschellen gefesselt hat, aber gar keinen Schlüssel hatte, weder für Hände noch Füße. Deswegen musste der Top die Polizei rufen. Diese hatte aber nur den passenden Schlüssel für die Fußschellen. Die Handschellen mussten von der Feuerwehr aufgebogen werden!

Glücklicherweise nbin ich von derartigen Unglück verschont geblieben.
Sagt - was könnt ihr darüber erzählen?

Merlin
2. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von bluevelvet am 12.06.08 07:52

Aus dem Offtopic-Board hierhin verschoben. Auf Wunsch ist auch das Sklavenzüchtigungsboard möglich.

Bluevelvet

3. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von EXTREM-shop am 12.06.08 12:10

Autoerotische Spiel sind lt. einer Statistik ( Dunkelziffer ) hier in Deutschland 300 X / Jahr tödlich. Ich kann nur immer wieder mahnen.!! Es geht schneller als man in seiner Geilheit denkt.

Auch bei mir hat 2x der "Schutzengel" geholfen. Daher hoffe ich ihn jetzt nicht mehr bemühen zu müssen.

Joachim
4. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von m_MP am 12.06.08 16:34

Hallo Joachim,

Zitat
Autoerotische Spiel sind lt. einer Statistik ( Dunkelziffer ) hier in Deutschland 300 X / Jahr tödlich.


kannst Du bitte die Quelle bennen?

LG miriam_MP
5. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von EXTREM-shop am 12.06.08 17:02

Habe auf die Schnelle nur bei Wiki unter " autoerotischer Unfall" Zahlen gefunden.

Joachim
6. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von SmartMan am 12.06.08 17:04

>...Leuten die sich selber gefesselt haben und sich später nicht mehr befreien konnten<

Tja; so konnte Hans Meiser bereits vor etlichen Jahren in seiner Talkshow einen SM-Notdienst vorstellen, der mit Bolzenschneider und Eisensäge zum Einsatz ausrückte....

...insofern der Kunde denn zuvor noch irgendwie ans Telefon kam...
7. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Rokko am 12.06.08 19:13

Im Frühjahr konnte ich in der Zeitung von einem Unfall in einer Ostfriesischen Schule (ich glaube in oder bei Aurich) lesen:

Beim Verkehrsunterricht hatte die Lehrerin einer 3. Klasse einen echten Polizisten eingeladen, der über Verkehrsregeln und die Arbeit bei der Polizei referierte. Unter Gejohle der Klasse kettete er aus Spaß die Lehrerin mit seinen handschellen an der Heizung fest, um dann festzustellen, dass er die Schlüssel dazu auf dem weit entfernten revier liegen gelassen hatte. Es dauerte bis zum Mittag, bis die arme Frau wieder befreit werden konnte...
8. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Sir Dennis am 13.06.08 20:49

Also ich habe erst vor 3 Wochen einen Freund verloren der bei einem Autoerotischen unfall ums leben kam .

Seit dem denke ich auch um was ich tue!

9. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Praide am 14.06.08 00:13

Oh, Mann. Das ist übel

Mein Beileid.
10. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Sir Dennis am 14.06.08 17:49

für uns alle kam das sehr überraschend!!!

Er stand auf Breath control und lag eine Woche in seiner Wohnung bevor man ihn fand!
11. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von HarryTasker am 14.06.08 19:05

Zitat
für uns alle kam das sehr überraschend!!!
Er stand auf Breath control und lag eine Woche in seiner Wohnung bevor man ihn fand!


Nun...bitte verstehe mich da jetzt nicht falsch...natürlich ist es schade um deinen Freund.
Auch wenn ich ihn nicht kenne.
ABER...Breathplay...solo...sorry, ich will da nicht sagen das er es nicht besser verdient hat. Er hätte aber definitiv die Risiken besser abschätzen sollen. Manche Sachen macht man einfach nicht alleine, dazu gehören immer zwei. Und Breathplay ist definitiv eine der Sachen die man nicht alleine macht.

Ein Bekannter von mir ist auf ähnliche Art gestorben. Dabei war aber Breathplay nicht mit im Spiel, jedenfalls war es nicht geplant. Er hatte einen epileptischen Anfall und ist am erbrochenem erstickt. Im Resultat genauso uncool wie bei deinem Freund. Aber doch auch wieder etwas ganz anderes.
12. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Merlin_Uther am 14.06.08 19:25

Zitat
Also ich habe erst vor 3 Wochen einen Freund verloren der bei einem Autoerotischen unfall ums leben kam .

Seit dem denke ich auch um was ich tue!



Tut mir leid - mein Beileid. Aber ich muss HarryTasker beipflicten: Atemkontrolle Solo - wie macht man denn so was?
13. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von m_MP am 14.06.08 21:50

Hallöle,

Zitat
Atemkontrolle Solo - wie macht man denn so was?


Ich hoffe die Frage ist rethorisch gemeint, denn eine Anleitung wird es hier keinen Bestand haben.

LG miriam_MP - staff
14. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von HarryTasker am 14.06.08 22:42

Zitat
Ich hoffe die Frage ist rethorisch gemeint, denn eine Anleitung wird es hier keinen Bestand haben.


....ich denke das grundsätzliche "Wie" dürfte eh nicht schwer zu erraten sein.

Aber ich könnte mir vorstellen das die Frage von Merlin_Uther ein klein wenig falsch geschrieben wurde. Ein "Atemkontrolle Solo - WER macht denn so was?" erscheint mir ganz klar auch im Bereich des Möglichen zu liegen.
15. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Sir Dennis am 15.06.08 02:12

Ihr habt ja alle Recht mit dem was ihr da sagt....

Er stand auf solche spielchen und eigentlich noch auf viel mehr....

Ob es nun genau Breath control war weiss ich nicht jedenfalls fand man ihn eine Woche später im Wohnzimmer und sein Fernseher war an!...

Autoerotischer Unfall kann alles sein aber wir gehen von Breat control aus weil es zu ihm passt!

Über die Risiken brauchen wir nicht zu sprechen die weiss ich selber.. und das man das nie alleine machen sollte ist mir auch klar!
16. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von m_MP am 15.06.08 09:21

Zitat

Autoerotischer Unfall kann alles sein ...


Also, Du weisst die genaue Todesursache gar nicht? Es kann also theoretisch ein plötzliches "normales" Herzversagen gewesen sein?

Solche wilden Spekulationen und falsche Rückschlüsse sind genau das, was die Stimmung gegen BDSMer anheizt. Also bitte!

LG miriam_MP
17. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Switcher82 am 15.06.08 11:30

Ich fahre auch Motorrad und ich habe Freunde und Bekannte, die das ebenfalls tun. Auch in einem großen Motorradforum bin ich aktiver User und es ist immer wieder schwer zu hören oder dort zu lesen, dass jemand von uns gegangen ist. Ok, Motorradfahren ist ein gefährliches Hobby, oft kommt es zu Unfällen, wo der Verunglückte nicht einmal selbst schuld ist und auch keine Chance hatte etwas entgegenzusteuern, außer vorher daran denken einen Helm und eine Kombi mit Protektoren zu verwenden, was auch 99% der Leute machen.

Vielleicht trifft es mich hier um so schwerer, dass Jemand an Selfbondage-Spielchen gestorben ist. Im Bereich SM ist es doch so gut wie immer Eigenverschulden und Dummheit, wenn was passiert und Sicherheitsvorkehrungen können besser getroffen werden als beim Motorradfahren.

Vielleicht nimmt es den Kick der Sache ein "Sicherheitsventil" parat zu haben, wo man jederzeit eine Session beenden kann, aber wenn es um die Gesundheit und das Leben geht, dann sollte einem das schon wert sein. Wenn man dieses Ventil nicht möchte aber auch keinen Partner hat, dann sollte es einem das Geld wert sein eine Professionelle aufzusuchen, die das Spiel beaufsichtigt. Vielleicht wäre es ratsam eine Rubrik oder eine Unterrubrik bei den Kontakten einzrichten, wo es nur um Aufpasser geht. So, dass jemand, der eine Self-Bondage-Session startet das dem Aufpasser mitteilt und wenn nicht innerhalb der vereinbarten Zeit ein Anruf kommt sieht der nach. Wohnungsschlüssel müssten dafür deponiert oder ausgetauscht werden, zumindest für die Zeit der Session. Bei der Atemkontrolle hätte es nichts gebracht, aber bei so manchem, bei dem der Notfall einer nicht zu öffnenden Fesselung eintritt wahrscheinlich Lebensrettend.

Ich betreibe zwar kein Selfbondage, aber ich würde mich gerne für solche Zwecke zur Verfügung stellen.

Missgeschick, ich weiß nicht einmal ob es so eines war, gab es eigentlich nur eines. Sie ließ mich mit Händen und Füßen am Bett angekettet zappeln, kuschelte sich an mich und legte ihre Hand in meinen Schritt. Das Gefühl, dass sie eigentlich so nahe ist und dennoch unerreichbar ist irre, nur sie schlief ein und es war wirklich schwer sie wieder zu wecken. Schlimmstenfalls wäre ich bis am nächsten Morgen in dieser Lage gesteckt.
18. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Sir Dennis am 15.06.08 15:11

Zitat
Zitat

Autoerotischer Unfall kann alles sein ...


Also, Du weisst die genaue Todesursache gar nicht? Es kann also theoretisch ein plötzliches "normales" Herzversagen gewesen sein?

Solche wilden Spekulationen und falsche Rückschlüsse sind genau das, was die Stimmung gegen BDSMer anheizt. Also bitte!

LG miriam_MP


Miriam ich verstehe was du meinst! aber wie schließen Herzanfall aus!

denn , das einzige was die Polizei gesagt hat ist das es sich um einen Autoerotischen Unfall gehandelt hat. Wir alle wussten das er auf Gasmasken, Breath control und chloroform stand!

Wir haben alle nur eins und eins zusammen gezählt!

Ich will keine BDSmler schlecht machen dazu bin ich selber einer!

Lg
Sir Dennis
19. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von m_MP am 15.06.08 18:28

Hallo Sir Dennis,

Zitat

denn , das einzige was die Polizei gesagt hat ist das es sich um einen Autoerotischen Unfall gehandelt hat.


yep, das ist eine klare Aussage, da kann ich dann etwas damit anfangen. Danke für die Antwort.

LG miriam_MP

20. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Sir Dennis am 15.06.08 20:02

man hat ihn gefunden, Staatsanwaltschaft hat ermittelt und Polizei hat dann festgestellt das sich um einen Autoerotischen Unfall gehandelt hat.

Er lag eine Woche in seiner Woche erst dann hatte man was bemerkt!
21. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von HarryTasker am 15.06.08 20:09

...öhm...also...das haben wir ja nun verstanden.

Ich würde vorschlagen wir schliessen die Abteilung "Tod" nun, ich jedenfalls denke nicht das es zum Thema "Missgeschicke" passt.
Das wäre wohl in etwa so als wenn man das Loch in der Titanik als kleinen Kratzer bezeichnen würde.

Ausserdem...die Anmerkung sei gestattet...dieser Thread scheint mir hier etwas deplaziert. Ich habe noch nicht wirklich etwas von medizinischen Fesseln gelesen. Da es auch nicht um KG´s geht erscheint es mir nur sinnvoll diese Diskussion im OT weiterzuführen.
22. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Siro am 15.06.08 20:37

Drei Postings zwei Seiten?
23. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Gummimike am 15.06.08 21:17

Da ist wohl einiges gelöscht worden.
24. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Merlin_Uther am 15.06.08 21:51

Na ja, generell sollte bei solchen Themen auch klar sein, auf keinen Fall irgendwelche Dinge nachzumachen, die man in diversen Bondagestories lesen kann. Z. B hab ich mal eine Kurzgeschichte im Netz über eine Krankenschwester (Claudia hieß die Protagonistin, glaube ich) gelesen, die sich einen Artzt angeln wollte:

Sie hatte in Erfahrung gebracht, dass ihr Angebeteter auf Bondagespiele und ähnliches stand. Also beschloss, Caludia ihn im Ärtzezimmer zu überrraschen: Sie knebelte sich mit einem Ballknebel und zog sich eine Plastiktüte über den Kopf. Um atmen zu können steckte Claudia einen Aquariumsschlauch unter den Knebel, der auch unter der Tüte hervorragte. Dann fesselte sich sich mittesl eines Selbsbondageknotens in einen Hogtie. Wenn der Mann ihrer Träume das Ärtztezimmer betreten sollte, wollte Claudia den Konten fest ziehen und den Schaluch ausspucken, um ihrem Angebetetem vollkommen ausgeliefert zusein. Als er vor der Tür stand, tat sie es auch. Doch leider wurde der Arzt durch ein Handyklingeln aufgehalten, so dass er nicht indas Zimmer kam. Leider war nun der Hogtie von Claudia zu perfekt, um sich zu befreien oder auf sich aufmerksam zu machen. Sie wurde ohnmächtig. Aber sie kam dennoch wieder zu Bewußstsein. Der Artzt betrat noch rechzeitig das Zimmer und entfernte die Plastiktüte, den Rest ließ er übrigens dran. So endete die Geschichte dann doch glücklich.

Die Story ist ja ganz nett. Doch wäre die gute Claudia im realen Leben längst erstickt. Über einen Schlauch kann man nicht atmen, wenn man eine Platiktüte über dem Kopf hat. Das ausgeatmete CO2 kann nämlich nur über den Schlauch entweichen - ist ja auch logisch. Und CO2 ist nun mal schwerer als Luft. D. h. das CO2 sammelt sich im Schlauch an und ein Luftaustausch ist nicht mehr möglich.... Folgen sind bekannt.

Und deswegen: Vorsicht! Inspiriere dich niemals durch diverse Stories aus dem Netz.
25. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Black Panter am 15.06.08 22:16

Da ist wohl der bekannte nervöse Löschfinger

wieder unterwegs gewesen. Und das bei einem

so wichtigen Thema.

Kopfschüttelnde Grüße,

Black Panter
26. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von HarryTasker am 15.06.08 22:29

Zitat
Da ist wohl einiges gelöscht worden.


Nicht das ich wüsste.
Der Thread hat bei mir zwei Seiten...und alles was ich so an Postings gelesen habe scheint noch da zu sein.
27. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Black Panter am 15.06.08 23:19

Zwischenzeitlich waren einige Postings verschwunden.

Vielleicht ist es beim Verschieben passiert. Jetzt ist

alles wieder komplett.

Black Panter
28. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Johni am 15.06.08 23:34

Ich habe den Cache hier erneuert, dann war alles wieder da...
29. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von whipped scream am 16.06.08 03:51

Zitat
Die Story ist ja ganz nett. Doch wäre die gute Claudia im realen Leben längst erstickt. Über einen Schlauch kann man nicht atmen, wenn man eine Platiktüte über dem Kopf hat. Das ausgeatmete CO2 kann nämlich nur über den Schlauch entweichen - ist ja auch logisch. Und CO2 ist nun mal schwerer als Luft. D. h. das CO2 sammelt sich im Schlauch an und ein Luftaustausch ist nicht mehr möglich.... Folgen sind bekannt.

Und deswegen: Vorsicht! Inspiriere dich niemals durch diverse Stories aus dem Netz.


Nette Geschichte.

Aber das mit dem Schlauch ist mir nicht ganz klar. Sie bläst ja die verbrauchte Luft aus, das muß mal klappen. Und egal, was sich da nun immer Schlauch sammelt, der Schlauch kann gar nicht so dick sein, daß da mehr als ein Bruchteil von dem reinpaßt, was die Lunge an Frischluft aufnehmen kann, also wird das einfach miteingeatmet. Oder habe ich das falsch verstanden? Warum funzt das nur in der Theorie?
Gehst Du davon aus, daß der Schlauch überkopf rausführt? Oder unten bei der Öffnung des Plastiksackerls?
30. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von nowalic am 17.06.08 15:09

Hallo whipped scream,

denk doch mal nach: du atmest durch den Schlauch ein, bis deine Lunge voll ist. Danach atmest du durch den Schlauch das, was in deiner Lunge ist, wieder aus. Und jetzt kommt das Problem: eigentlich würdest du jetzt wieder einen "leeren" Schlauch benötigen, um frische Luft zu bekommen. Der aber ist voll mit CO2-angereicherter Ausatem-Luft. Du hattest ja keine andere Luft in der Lunge, um das CO2 hinaus zu blasen.
Und je öfter du diese Atemzüge wiederholst, um so höher wird der CO2-Anteil im Schlauch, den du beim Einatmen immer wieder als erstes in die Lungen ziehst. Und umso geringer wird logischerweise der Anteil sauerstoffhaltiger Luft im Lauf der Zeit.

Aber probier bitte nicht aus, ob meine Theorie wirklich stimmt
rät
nowalic
31. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Rayek am 17.06.08 15:49

Hallo novalic...

Aehm... habe ich schon ausprobiert -- nicht im BDSM, sondern beim Schnorcheln. Ich kann Dir versichern, ich war zu lange mit dem Gesicht unter Wasser, um auf irgend eine andere Art als durch den Schnorchel die Luft bekommen zu haben. Und auch die ausgeatmete Luft ist durch den Schnorchel gegangen (hatte kein 2-Wege Ventil wie beim Flaschentauchen). Auch ist der Schnorchel unten, das ´schwere´ CO2 duerfte also nicht raus gehen.

Meine Sub hat mir gerade bestaetigt, dass ich noch lebe.

Aber ich glaube, Du schaetzt da etwas falsch ein.

Kleiner Hinweis: Die Durchschnittsgeschwindigkeit eines O2 Molekuehls bei ´normaler´ Temperatur (300 K, ca. 27 Grad Celsius) betraegt:

v = sqrt(kB T/m) = 279 m/s

Das ist fast Schallgeschwindigkeit. Bei normalem Durchmesser eines Schlauches sollte sich also innerhalb von Sekundenbruchteilen ein normales Stickstoff-Sauerstoff-CO2 Gemisch herstellen. Anders sieht es in den winzigen Gefaessen in der Lunge aus, aber dafuer atmen wir ja ein und aus.

HINWEIS: Das ist keine Unbedenklichkeitsbescheinigung fuer Breathplay. So etwas kann es nicht geben. Breathplay ist immer gefaehrlich und alleine absolut unverantwortlich!

Gruss,

Rayek
32. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von SmartMan am 17.06.08 16:15

Upps; will gerade auf "Beitrag abschicken" klicken und sehe, daß Rayek fast zeitgleich mit mir postet. Nun schreibe ich meinen Text aber nicht nochmal um. Also somit nun teilweise doppeltgemoppelt.

*

Diese Problematik wird einem auch verdeutlicht wenn man sich mit dem Tauchsport auseinandersetzt. Was nowalic erläuterte, ist (bedingt) einer der Gründe, weshalb sich die Maximallänge eines Schnorchel nur in einem relativ geringem Maße bewegen darf, insofern er gleichzeitig für das Ein- und das Ausatmen zuständig ist.

Je flacher der Nutzer des Schnorchel atmet, um so geringer wird zudem der Frischluftanteil, den er aufnimmt (entgegen Atmen ohne Schnorchel). Da kommt die Schnorchellänge verstärkt zum tragen. Auslöser können Erregung und körperliche Anstrengung sein und die müssen als Eventualität auch bei der Schnorchellänge berücksichtigt werden.

Der Vollständigkeit halber: Beim Tauchsport kommt der Umstand dazu, daß, bedingt durch den Schnorchel, in der Lunge der Luftdruck gegeben ist, der ÜBER der Wasseroberfläche herrscht; jedoch der größere Wasserdruck somit versucht, den Brustkorb gen Körper zu drücken, in dem nicht der gleiche Druck gegenhält. Daher ist der Kraftaufwand beim Einatmen ein größerer, und mit zunehmender Tauchtiefe nimmt somit die Luftmenge, die man gegen den Wasserdruck noch einatmen kann, ab. Ein längerer Schnorchel als die handelsüblichen würde also gar nicht anwendbar sein, da, zusätzlich zu dem von nowalic erläuterten Punkt, die Lunge in solchen Tiefen gar nicht mehr oder nur noch minimal ausgedehnt werden könnte.

Was das nun noch mit SM zu tun hat? Nun; daher sind auch SM-Geschichten reine Phantasie, in denen Sklaven tief in einer Flüssigkeit fixiert sind und dort gefälligst mit einem Einrohr-Schnorchel klarkommen sollen, der keine Pressluft etc. bietet.

Zudem sieht man in einigen SM-Videos ja auch Unterwasserbondage. Und wer sich um ein reales Umsetzen dieser Spielart Gedanken macht, muß sich auch damit auseinandersetzen, damit "das Kind nicht in den Brunnen fällt"...
33. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Merlin_Uther am 17.06.08 21:59

Zitat
Hallo novalic...

Aehm... habe ich schon ausprobiert -- nicht im BDSM, sondern beim Schnorcheln. Ich kann Dir versichern, ich war zu lange mit dem Gesicht unter Wasser, um auf irgend eine andere Art als durch den Schnorchel die Luft bekommen zu haben. Und auch die ausgeatmete Luft ist durch den Schnorchel gegangen (hatte kein 2-Wege Ventil wie beim Flaschentauchen). Auch ist der Schnorchel unten, das ´schwere´ CO2 duerfte also nicht raus gehen.



Wenn ich noch was zu diesem Thema sagen dürfte: ich bin kein Schnorchler und habe es in der Praxis auch noch nicht ausprobiert (weder es auch nicht machen) - aber: laut den Inforamtionen, die ich in meinen medizinischen Lehrgängen erhalten habe, ist es längere Zeit nicht möglich, nur über einen Schlauch zu atmen - und dies ist vom physikalischem Herr sehr logisch. Wie will mam den dass CO2 aus dem Schlauch entweichen, wenn es schwerer als Luft ist?

Wie lang hast du den geschnorchelt Rayek?

Gruß
Merlin
34. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von HarryTasker am 18.06.08 07:33

Zitat
Wie will mam den dass CO2 aus dem Schlauch entweichen, wenn es schwerer als Luft ist?


Na...es ist ja nun nicht so das es schwer wie Blei ist. Atmet man aus dann ist da natürlich ein Luftstrom, dieser gleicht das "größere" Gewicht des CO2 aus und schiebt dieses aus dem Schnorchel.
Problematisch ist aber die Länge des Schnorchels. Ist der zu lang dann drückst du die ausgeatmete Luft nur etwas in dem Schnorchel hoch. Und atmest diese dann gleich wieder ein. Die frische Atemluft sitzt dabei wie ein Korken auf dem Luftstrom und erreicht dich gar nicht. Der Sauerstoffgehalt in der "Frischluft" wird immer geringer und macht dann Probleme.
Hätte man quasi zwei Schnorchel dann wäre das weniger das Problem, beim einen die Frischluft rein und beim anderen die gebrauchte Luft wieder heraus.
Stellt sich aber in der Praxis wohl doch etwas kompliziert dar, liesse sich aber wohl mit zwei Ventilen realisieren die Luftbewegungen in jeweils nur einer Richtung zulassen. Das eine nur "rein" (Frischluft) und das andere nur "raus" (verbrauchte Luft).
35. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Rayek am 19.06.08 15:22

So, nochmal

Ich bin Physiker, und behaupte darum einfach mal, dass ich mich ein wenig damit auskenne.

Dass CO2 schwerer als Luft ist, stimmt. Dass darum das CO2 immer unten ist und das O2 immer oben stimmt nicht. Gluecklicherweise, ansonsten waeren die Menschen in den Bergtaelern und auf dem Meer schon lange erstickt.

Gleichzeitig gibt es aber auch Todesfaelle, beispielsweise in Silos, in denen sich CO2 und andere Gase unten ansammeln und die Menschen nicht schnell genug wieder raus kommen.

Also was stimmt denn nun?

CO2 und Sauerstoff bilden keine klare Grenze, a la: Bis hier ist CO2, darueber ist Sauerstoff. Auch nicht in einem Schlauch.
Solange der Schlauch relativ kurz ist, und nicht zu duenn, stellt das atmen kein Problem dar. Schwierig wird es bei langen und/oder duennen Schlaeuchen, vor allem beim Ansaugen.

Denn, und hier kommt der Physikunterricht fuer heute: Es gibt kein Saugen.

Es gibt keine Dunkelheit, es gibt nur die Abwesenheit von Licht.
Es gibt keine Kaelte, es gibt nur die Abwesenheit von Waerme
Es gibt kein Saugen, es gibt nur die Abwesenheit von Druck.

Wenn ich einatme, dann gibt es keine mystische Kraft, die aus meinem Mund heraus die Luftmolekuele davor greift und in meine Lunge zieht. Statt dessen ist es die Luft dahinter, die die Molekuele in meine Lunge reindrueckt (was sie sonst nicht tun wuerde, weil die Luft von da einfach dagegen drueckt).

Nebenbei: Mal ein Vakuumbett ausprobiert? Das was ihr spuert, ist nicht die Kraft des Staubsaugers, sondern das Gewicht der Luft (der 100km Luft ueber Euch, auch wenn Ihr Euch in einem Haus aufhaltet).

Zurueck zum Schlauch: Wenn ich also jetzt an einem langen, duennen Schlauch ´sauge´, versucht meine Lunge, sich auszudehnen, also die Luft um meinen Brustkorb wegzudruecken. Normalerweise kein Problem, weil gleichzeitig Luft in meine Lunge stroemen und die Lunge dabei unterstuetzen wuerde. Aber ich haenge jetzt am Schlauch, und diese Luft muss also erstmal da durch flitzen. Und wenn Ihr Euch eine schmale, von Waenden eingefasste Strasse vorstellt, durch die Millionen von teurern und schnellen SLKs durchheizen, werdet Ihr Euch vorstellen koennen, was passiert: So schnell geht das doch nicht. Der Druck breitet sich deutlich langsamer aus. Und die Lunge muss die ganze Zeit alleine arbeiten.

Unter Wasser wird das sogar noch heftiger: Alle 10 Meter erhoeht sich der Druck um 1 bar. (Das Gewicht der 100km Luft ueber dem Meer ist das gleiche wie von 10m Wasser).
Wenn Ihr also in 10 Meter Wassertiefe einatmen wolltet ueber einen Schnorchel, wuerde, auch wenn der Schnorchel dick und breit waere, nur 1 bar Luft die Lunge unterstuetzen, gegen 2 bar Wasserdruck anzukaempfen. Das ist ebenso schwer, wie zu versuchen, einzuatmen waehrend man Mund und Nase zuhaelt. Es geht nicht, obwohl Luft kommen wuerde, wenn man es schaffte.

Also: Ich habe es ausprobiert, ein Schlauch, weniger als 20 cm lang und mit mindestens 1 cm Durchmesser ist ausreichend, um da durch 10-20 Minuten zu atmen. Vermutlich laenger (habe ich nicht ausprobiert, sollte sich aber einigermassen gefahrlos machen lassen. Notfalls eben mit einer Begleitperson, die einen auffangen kann.)

Und nun muss ich ins Bett.

Gute Nacht
36. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Rokko am 19.06.08 23:13

Ich hatte mal das "Vergnügen", nach einer Lungen-OP dieselbe wieder trainieren zu müssen. Die Therapeutin im Krankenhaus gab mir mehrmals täglich für je 10 Minuten ein Rohr, durch das ich atmen musste. Durchmesser 3 cm. Anfangs war dies Rohr 25 cm lang, es wurde dann im Laufe von 2 Wochen auf 1 m Länge erweitert. Selbstverständlich wird das co2 beim Ausatmen aus dem Rohrende rausgedrückt, so dass beim Einatmen wieder frische Luft nachströmen kann. Das klappt (mit sehr großer Anstrengung selbst bei einem Meter Länge noch, auch wenn ich davon sehr abraten kann. Aber vor einer CO2-Vergiftung braucht man sich dort nicht fürchten, wenn man kräftig atmet. Ist die bewegungsfreiheit beim Atmen eingeschränkt, ist das Rohr mit 1 m Länge zu lang, als dass das gesamte CO2 rausgedrückt werden kann, dann atmet man einen Teil davon wieder mit ein. Freiwillig sollte niemand ohne ärztliche Aufsicht über die Länge und den Durchmesser eines Schnorchels hinausgehen. zu eng sollte so ein Schlauch aber auch nicht sein, da sonst (wie schon erwähnt) die Luft zu schwer durchströmen kann.
37. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Bulli31 am 20.06.08 01:22

Vor mehr als zehn Jahren gab es mal einen Bericht über einen Verein, bei dem die Mitglieder das Lungenvolumen trainierten, indem sie durch soetwas wie Schnorchel atmeten.
Die "Sessions" gingen über Stunden. Anfänger fingen mit kurzen Rohren an und steigerten sich auf, wie ich mich entsinne, 0,3 oder 0,5 Liter Rohrinnenvolumen.
So, wie sich das anhörte, muss man, um längere Zeit ruhig durch ein Rohr atmen zu können, lange trainieren.

Warum das ganze? Keine Ahnung, was das bringen sollte.

38. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von whipped scream am 20.06.08 02:30

Zitat
Vor mehr als zehn Jahren gab es mal einen Bericht über einen Verein, bei dem die Mitglieder das Lungenvolumen trainierten, indem sie durch soetwas wie Schnorchel atmeten.
Die \"Sessions\" gingen über Stunden. Anfänger fingen mit kurzen Rohren an und steigerten sich auf, wie ich mich entsinne, 0,3 oder 0,5 Liter Rohrinnenvolumen.
So, wie sich das anhörte, muss man, um längere Zeit ruhig durch ein Rohr atmen zu können, lange trainieren.

Warum das ganze? Keine Ahnung, was das bringen sollte.



Vielleicht waren das Apnoe-Taucher, die versuchten, ihre Lungen an immer niedrigere Sauerstoffkonzentrationen zu gewöhnen.
39. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Merlin_Uther am 20.06.08 20:33

Zitat



Also: Ich habe es ausprobiert, ein Schlauch, weniger als 20 cm lang und mit mindestens 1 cm Durchmesser ist ausreichend, um da durch 10-20 Minuten zu atmen. Vermutlich laenger (habe ich nicht ausprobiert, sollte sich aber einigermassen gefahrlos machen lassen. Notfalls eben mit einer Begleitperson, die einen auffangen kann.)




Na also, widerspricht doch nicht meiner These: Schnorchel ist nur 20cm lang, hat mindestens eine 1cm Durchmesser, genügt um maximal 20 Minuten atmen zu können. Der Schlauch darf also nicht länger sein und auch nicht dünner.
40. RE: Missgeschicke beim Bondage

geschrieben von Merlin_Uther am 20.06.08 20:37

Zitat
Die Therapeutin im Krankenhaus gab mir mehrmals täglich für je 10 Minuten ein Rohr, durch das ich atmen musste. Durchmesser 3 cm. Anfangs war dies Rohr 25 cm lang, es wurde dann im Laufe von 2 Wochen auf 1 m Länge erweitert. Selbstverständlich wird das co2 beim Ausatmen aus dem Rohrende rausgedrückt, so dass beim Einatmen wieder frische Luft nachströmen kann. Das klappt (mit sehr großer Anstrengung selbst bei einem Meter Länge noch, auch wenn ich davon sehr abraten kann. Aber vor einer CO2-Vergiftung braucht man sich dort nicht fürchten, wenn man kräftig atmet. Ist die bewegungsfreiheit beim Atmen eingeschränkt, ist das Rohr mit 1 m Länge zu lang, als dass das gesamte CO2 rausgedrückt werden kann, dann atmet man einen Teil davon wieder mit ein.


Aber sicherlich warst du nicht mit deinem Kopf unter Wasser oder hast eine Luftdicht Plastiktüte über dem Kopf gehabt. Über die Nase konntes du bestimmt ganz normale Luft atmen.


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