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Thema:
eröffnet von conny am 18.06.08 20:26
letzter Beitrag von viech am 10.07.08 11:19
1. cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 18.06.08 20:26 |
2. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von whipped scream am 19.06.08 01:30 |
3. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von cream am 19.06.08 09:40 |
4. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 19.06.08 23:18 |
Zitat Aber ganz so scharf läßt sich m. E. die Trennlinie zwischen Sklave und Cuckold nicht ziehen.
Zitat Man könnte ja das mit Cuckolds verbundene Rollenspiel als eine Art \"Straf\"-Verschärfung des Sklavendaseins sehen. Dazu muß man dem Sklaven keine Rollen geben oder nehmen, es wird einfach die Ohnmacht, die Rechtlosigkeit, die Erniedrigung auf den ultimativen Punkte gebracht.
Zitat Auch ist die Intensität des Rollenbildes \"Sklave\" Geschmackssache. Nicht jeder, bzw. so gut wie keiner ist ein 100-Prozent-Sklave Marke Cleopatra. Hier laufen alle möglichen Spielarten von Sklaven herum, wobei die Möchtegern-Pseudo-Wunschzettel-Typen ohnedies außen vor bleiben. Aber sonst ist hier alles an Sklavenabstufungen vertreten, denke ich.
Zitat Den allerwenigsten gelingt es, einen absoluten (was ist schon absolut?) Sklaven zu leben, aus welchen Gründen auch immer, aus wirtschaftlichen, also aus Erwerbsgründen, wegen der Kinder, wegen der Nachbarn oder der eigenen Familie, wegen Switcherei, wegen der mangelhaften Lärmdämmung, wegen der verschiedenen Fortgeschrittenheitsgrade oder weil sich alle zehn, fünfzehn Jahre die Polaritäten total drehen können.
5. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von whipped scream am 20.06.08 02:26 |
Zitat Hallo
Zitat Aber ganz so scharf läßt sich m. E. die Trennlinie zwischen Sklave und Cuckold nicht ziehen.
Die Bedeutung des Wortes "sklave" ist ziemlich genau definiert. siehe zB Zitat Wikipedia: "Sklaverei ist der Zustand, in dem Menschen ihrer persönlichen Freiheit beraubt und als Sache, Ware und Eigentum Anderer behandelt (zu Sklaven gemacht – versklavt) werden."
cuckold ist ebenso klar beschrieben. siehe zB oben.
Wer sich im BDSM/Fetisch-Kontext freiwillig versklaven lässt und dabei dem Ideal der tatsächlichen Wortdefinition entsprechen bzw. ihm möglichst nahe kommen will, kommt ab einem gewissen Punkt unweigerlich zum Schluß, dass eine gleichzeitige Existenz als sklave und cuckold nicht möglich ist, da es am Ende des Tages nur ein "entweder oder" gibt.
Lediglich am Weg dorthin ist ein "sowohl als auch" möglich.
Zitat
Zitat Man könnte ja das mit Cuckolds verbundene Rollenspiel als eine Art \"Straf\"-Verschärfung des Sklavendaseins sehen. Dazu muß man dem Sklaven keine Rollen geben oder nehmen, es wird einfach die Ohnmacht, die Rechtlosigkeit, die Erniedrigung auf den ultimativen Punkte gebracht.
Das ist ein Widerspruch. Wenn die Erniedrigung auf den ultimativen Punkt gebracht wird, ist es keine Erniedrigung mehr.
Ohnmächtiger als ohnmächtig, rechtloser als rechtlos geht nicht.
Eine Verschärfung funktioniert nur dann, wenn auch Rechte da sind, die noch weggenommen werden können.
Zitat
Zitat Auch ist die Intensität des Rollenbildes \"Sklave\" Geschmackssache. Nicht jeder, bzw. so gut wie keiner ist ein 100-Prozent-Sklave Marke Cleopatra. Hier laufen alle möglichen Spielarten von Sklaven herum, wobei die Möchtegern-Pseudo-Wunschzettel-Typen ohnedies außen vor bleiben. Aber sonst ist hier alles an Sklavenabstufungen vertreten, denke ich.
Natürlich ist es Geschmacks-, Neigungs- und Verabredungssache, wie das Rollenbild "sklave" gelebt wird, da wir hier von einer freiwilligen Form der Sklaverei reden - zum Glück.
Außerdem wird gerade im SM-Bereich das Wort "sklave" inflationär verwendet, jeder kann sich als "sklave" bezeichnen, wenn er glaubt, irgendwie sub, devot, masochistisch, etc zu sein. Einerseits ist das jedermanns gutes Recht, sich selbst zu bezeichnen oder bezeichnen zu lassen, wie es ihm Spass macht und deshalb völlig ok, andererseits führt es zur Verwirrung, weil jeder ein anderes sklavenbild im Kopf hat, was sehr oft mit der "offiziellen" Definition absolut nichts zu tun hat.
Zitat
Zitat Den allerwenigsten gelingt es, einen absoluten (was ist schon absolut?) Sklaven zu leben, aus welchen Gründen auch immer, aus wirtschaftlichen, also aus Erwerbsgründen, wegen der Kinder, wegen der Nachbarn oder der eigenen Familie, wegen Switcherei, wegen der mangelhaften Lärmdämmung, wegen der verschiedenen Fortgeschrittenheitsgrade oder weil sich alle zehn, fünfzehn Jahre die Polaritäten total drehen können.
Du vermischt Innen- und Aussenverhältnis, wie die meisten Menschen, die von 24/7 sprechen.
In der Realität gibt es viel mehr absolute sklaven, als allgemein angenommen wird.
Absoluter sklave sein, heißt nicht, den ganzen Tag angekettet im Kerker zu faulenzen oder ständig im Garten vor den Nachbarn herumzukriechen.
Das entspricht auch nicht dem tatsächlichen historischen Bild.
Da gab es durchaus auch gut gekleidete, wohlgenährte und gebildete sklaven mit Tätigkeiten wie etwa als lehrer, aufseher anderer sklaven, vermögens- und gutsverwalter, usw.
Im Innenverhältnis gegenüber der Herrschaft waren sie absolute sklaven, aber nicht nach aussen gegenüber anderen Menschen, für die oft gar nicht ersichtlich war, ob es sich um sklaven handelt oder nicht. Wozu auch?
6. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von cream am 20.06.08 10:07 |
7. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 20.06.08 18:55 |
Zitat Ich wundere mich ebenfalls, warum das Bild hier im Forum und auch allgemein nur auf das dominante weibliche Geschlecht fixiert ist. Es gibt meines Wissens auch nur die eine Begrifflichkeit, hier des Cuckold.
Was ist denn im umgekehrten Fall, ich bezeichne es mal als Cuntold oder Pussyold.
8. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 20.06.08 23:01 |
Zitat Nur noch eine kleine Frage: gut, es heißt DER Cuckold, aber grundsätzlich müßte doch dieses Rollenverhalten auch unter verkehrten Vorzeichen denkbar sein, also mit der Frau als planmäßig betrogener Partnerin, mit dem allmächtigen Mann, der buchstäblich neben ihr, womöglich noch mit ihrer Unterstützung, eine andere beglückt, um sich gleich danach von der eigenen Frau den Schw*nz sauberlecken zu lassen. Also rein physisch, technisch spräche nichts dagegen. Aber es ist nicht nur hier im Forum scheinbar kein Thema. Haben Frauen denn so ganz andere Phantasien, daß es keine gibt, die - analog zu den Männern - dieses entsagende, erniedrigende Betrogenwerden auch noch geil findet?
Aus irgendeinem mit - noch - nicht einsichtigen Grund dominieren hier zum Thema \"Cuckold\" die männlichen Phantasien zu 100 Prozent die Szene.
Zitat Ich wundere mich ebenfalls, warum das Bild hier im Forum und auch allgemein nur auf das dominante weibliche Geschlecht fixiert ist.
Hier sind doch einige Damen als KG Träger tituliert, als Sklavin, ist dort auch das Bedürfnis vorhanden, oder würde man sich dem hingeben, dass der Mann oder Dom es mit mehreren, oder z.B. mit jüngeren Frauen treibt?
9. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 20.06.08 23:26 |
Zitat Wenn schon von Harem die Rede ist, dann ist das doch eher in der Tradition der Frauen. Einen männlichen Odalisk gibt es in Reinform so nicht, es ist doch klassisch gesehen die Kadine, die dem Sultan neben anderen Damen zur Verfügung steht.
10. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von cream am 21.06.08 13:11 |
11. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 21.06.08 15:53 |
Zitat Soweit die Theorie, von der Du dann in der Folge ohnedies von selbst abkommst. Ist eben nur die Frage, was wir als prototypisch als Diskussionsgrundlage annehmen - die verschwindend kleine Minderheit, die am Ziel angekommen ist, oder die überwiegende Mehrheit, die am Weg ist und - objektiv betrachtet - dort nie ankommen wird.
Zitat Du hast es mit den absoluten Begriffen. Das ist aber weltfremd. In der menschlichen Realität ist so gut wie nichts absolut. Niemand ist absolut gut oder schlecht, gescheit oder blöd, und auch nicht absolut ohnmächtig und erniedrigt.
Wir bauen ja auch keine absolut starren Brücken. Denn wäre eine Brücke (lassen wir mal die Dehnungsfugen außer Ansatz) absolut starr, dann zerbräche sie schon unter der \"Last\" einer Münze, weil sie ja dann nicht in der Lage wäre, diese (wenn auch sehr kleine) Last durch Verformung (Durchbiegung) aufzunehmen. .
12. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von whipped scream am 21.06.08 17:44 |
Zitat Schließlich werden Brücken zunächst einmal gebaut, um einen Fluss zu überqueren, letztlich absolut und nicht nur bis zur Hälfte.
13. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 23.06.08 12:51 |
Zitat In der zwischenmenschlichen Realität, insbesondere der unüberschaubaren Masse selbsternannten Super-Sklaven, gibt es keine absolute Erniedrigung, die nicht noch gesteigert werden könnte. Und wenn es nur eine quantitative Steigerung wäre. Nur mal angenommen, es wäre möglich, jemand absolut zu erniedrigen, dann wäre die nächste - theoretisch unmögliche - Steigerung, dasselbe vor einem Zuschauer zu machen, dann vor zwei, dann vor drei, immer wäre es eine weitere, wenn auch nur tendenzielle Steigerung der Erniedrigung.
14. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 23.06.08 13:37 |
Zitat
Ich vermische kein Innen- und Außenverhältnis, diese vermischen sich von selbst, wenn z. B. Nachbarn oder Schwiegereltern (überraschend) zu Besuch kommen.
Zitat Ich glaube nicht, daß wir uns dem Problem auf diesem schmalen Grat exakt nähern können. Ein im Innenverhältnis absolut versklavter Mensch, der im Außenverhältnis relativ viel Einfluß und Macht und Verantwortung hat, ist, nimmt man alles in allem, auch nur ein Teilzeitsklave. Das ist nicht das, wovon wir reden.
Nehmen wir doch die Menschen, wie sie sind. Bleiben wir realistisch. Denn einen absoluten Sklaven könnte seine Herrschaft auch jederzeit töten, womit wir uns aber doch (hoffentlich) endgültig jedes denkbaren Vergleiches mit unserer besonderen Form der Erotik entziehen.
15. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 23.06.08 14:07 |
Zitat bist Du selbst bereit für einen Cuckold?
Zitat In welche der 3 Kategorien würdest Du dich in Deiner Phantasie einstufen?
16. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von conny am 04.07.08 23:02 |
Zitat Ich will es mal anders formulieren. Ist es nicht auch ein Ausbruch von einer Frau, die devote Neigung ihres Mannes zu kompensieren, in dem sie genau das macht, was ihr tagtäglich vorgeführt wird?
Ist eine gegenüber ihrem Partner dominante Frau nicht letztlich auch immer hochgradig devot?
Im Prinzip ist es doch so, dass zwei Personen sich in ein Rollenspiel begeben. Die Realität ist aber die, dass auch die ‚Herrin‘ devot ist.
Der devote Sklave braucht eine Herrin, die Herrin braucht einen Herrn. Gleiche Rechte für beide Seiten, im Prinzip ist Cuckold in einer solchen Beziehung unausweichlich.
Übrig bleibt irgendwann immer der dominante Bock, und das unterwürfige Element.
Eine Herrin sucht doch gerade in einer Cuckold Beziehung auch die Dominanz, nur von einem anderen Partner. Sich penetrierend hinzugeben ist immer devot.
Eine Cuckold Beziehung ist letztlich nur eine Verlagerung der Sinne, in dem auf einmal zwei devote Partner zum Vorschein kommen.
17. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von cream am 05.07.08 11:55 |
18. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von Heiko am 09.07.08 13:45 |
19. RE: cuckold oder odalisk? | geschrieben von viech am 10.07.08 11:19 |