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eröffnet von Bulli31 am 01.05.09 01:12
letzter Beitrag von Gummimike am 10.05.09 06:56

1. Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Bulli31 am 01.05.09 01:12

Hallo alle zusammen!

Heute versuche ich mich mal an einer Fortsetzungsgeschichte.
Sie basiert auf einer Halbschlafphantasie aus Februar 2006. Sie sollte damals noch vor dem Valentinstag erscheinen.
Mehrmals wurde die Geschichte bereits umgeschrieben. Bevor sie noch langatmiger wird, stelle ich sie schnell im Forum ein.

Eigentlich sollte die Erzählung enden, wenn die Hauptpersonen außerhalb des Cafés sind, weil damit die Hauptpersonen der Geschichte den Ort der Geschehnisse verlassen. Während des Schreibens ergab es sich, dass eine andere Person zur Hauptperson avancierte. Aus der Klemme kam ich nicht mehr heraus. So wurde ein anderes Ende notwendig, gegen das ich mich allerdings lange stemmte. Naja, lest es einfach.

Gegenüber "Pandemie" wollte ich den Erzählfluss mit weniger harten Fakten gestalten, was ich vor allem durch das Weglassen von Informationstransport in der direkten Rede zu erreichen suchte. Glaube ich.

Gedacht ist die Geschichte für entschleunigte, phantasievolle LeserInnen.

Ich hoffe, dass sie gefällt.

Bulli

PS: Kommentare, ohne Bezug auf Fehler, sind in diesem Thread erwünscht.

PPS: Es sind massig Rechtschreib- und Grammatikfehler in der Geschichte. Wer welche findet, darf sie mir per PN schicken, damit ich zur Änderung schreiten kann. Auf Wunsch wird dem letzten Kapitel eine Hall of Fame der Korrekturleser angehängt. Änderungen werden erst um ca. 00:00 Uhr eingefügt.




Zwei Männer im Café
oder
Coming out, aus Versehen, aber heftig


Mit einem eleganten Schwung wendet sich die groß gewachsene Bedienung den beiden Männern zu. "Was darf ich ihnen bringen, meine Herren?"
Die Frau beugt sich zu ihnen herunter.
Das Tablett in ihrer Hand mit der Flasche darauf kippt immer weiter. Gekonnt greift sie die Flasche mit ihrer in einem kurzen weissen Baumwollhandschuh steckenden Hand, noch bevor die Flasche sich in Bewegung setzen kann.

Andreas: "Zwei Muntermacher für uns beide. Schnaps, wenn´s möglich ist. Unser Weltenbummler hier scheint ein wenig müde zu sein. Oder willst du etwas anderes, Ralph?"

Ralph ist ein wenig überrumpelt. Er fragt sich "Sieht man den fehlenden Schlaf denn so deutlich?"

Die Bedienung überspielt die Pause: "Oh, sie sind unterwegs gewesen. Haben sie ein schlimmes Jetlag?"

Ralph lächelte. "Nein, eigentlich war ich zu hause. Ich habe nur ein CB-3000-Lag."

Er bereute seinen Satz sofort, aber nun war es passiert. Zu hause konnte er so sprechen, aber hier, in der Öffentlichkeit, wollte er das eigentlich nicht. Es geht ja nicht nur um ihn, sondern auch um seine Keyholderin, die er damit outet.

Mit der wagen Hoffnung, dass niemand die Bedeutung erkennen kann, versucht Ralph den Satz mit einem gewinnenden Lächeln Richtung Bedienung zu überspielen.

Andreas Gesicht sprach allerdings Bände. Er war verdutzt, fing sich aber schnell und meinte "Tja, was soll ich sagen, ich habe heute ein leichtes The Shut-Lag."

Ralph wendet sich Andreas zu. Ungläubig taxiert er ihn.

Bisher hatten sie nicht gewusst, dass sie so etwas verbindet.

Die Bedienung durchschneidet die Stille: "Na, ein Schnaps wäre möglich, aber für Männer wie euch, ...

Fortsetzung folgt
I
2. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Gummimike am 01.05.09 17:56

Ah Schlaflos durch KG!!!
Das man das auch als Lag bezeichnen kann ist mir neu.
Was bietet denn die Bedienung an?
3. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Robert35 am 01.05.09 18:59

Sicher weiß sie etwas mit dem Begriff etwas anzufangen und wird den beiden Schnaps verbieten..., vielleicht kennt sie ja auch die Keyholderin - was haben sich die beiden Männer gegenseitig mitzuteilen - interessanter Beginn...

Devote Grüße
Robert
4. Zwei Männer im Café - 2

geschrieben von Bulli31 am 01.05.09 21:48

Zwei Männer im Café - Teil 2

Die Bedienung durchschneidet die Stille: "Na, ein Schnaps wäre möglich, aber für Männer wie euch, die am KG-Lag leiden, habe ich genau das richtige Herrengedeck."
Sie schmunzelt. "Wollt ihr euch überraschen lassen?"
Die Bedienung schaut von einem zum anderen.

Verdattert darüber, dass die Bedienung sich auskennt, nicken beide Männer nur kurz.

"Ihr müsstet jetzt mal eure Gesichter sehen." lacht die Frau und weg ist sie.

Andreas, aber besonders Ralf, schauen verlegen auf den Tisch.

Einige Minuten später meint Ralph "Wusste ich gar nicht von dir."

Ein paar Sekunden vergehen "Ich von dir auch nicht" flüstert Andreas.

"Hmm." meint Ralph und zupft nervös an den Fransen seines Schals.

"Jepp." entgegnet Andreas, während er versucht gleichgültig durch den Aschenbecher zu starren.

Ralph ärgert sich. "Das war ja wohl voll daneben Ralphi", spricht er zu sich selbst.

"Wie lange schon?" fragt Andreas.

"Du, sollten wir das Thema nicht einfach ..." Ralph macht eine Pause, "alles in allem zwei Jahre".

"Alles mit dem CB3k?"

"Nee." versucht Ralph das Gespräch abzuwürgen.

"Besser als ein voller, ne?" Andreas kann es nicht lassen.

"Jau." Ralph hofft, dass die Bedienung bald kommt. Er blickt aus dem Fenster und versucht möglichst interessiert auszusehen, während er auf die Häuserfassade gegenüber sieht.

Nach einigen Minuten kommt die Bedienung endlich und unterbricht das faszinierende Studium von Fassaden und Aschenbechern.

"So, ihr beiden KG-Lag geplagten. Euch kann jetzt geholfen werden."
Sie stellt das Tablett auf den Tisch und setzt sich auf den Stuhl zwischen den beiden.

"Rutscht mal ein bisschen näher. Ich beiße nicht."

Zaghaft rutscht Andreas, dann auch Ralph ein paar Millimeter auf die Bedienung zu.

"Näher! Kommt Männer, das könnt ihr doch wohl." Die Stühle rutschen wieder ein wenig. "Oder seid ihr Memmen?" Die letzten Zentimeter winkt sie sie mit kleinen Gesten heran.

"Gut." Erleichtert legt die Bedienung die Arme um den Nacken der Männer und greift sich mit ihren behandschuhten Fingern je eine Ohrmuschel.

"Das ... hat ... aber ... lange ... gedauert." Bei jedem Wort ruckt sie zaghaft an der jeweiligen Ohrmuschel. Sie lächelt.

Die beiden Männer versuchen das Gesicht der Frau zu lesen. Das entwaffnende Lächeln der Bedienung beruhigt sie.
Dann schauen sich die beiden Männer das erste Mal seit fast einer Ewigkeit erstmals wieder gegenseitig in die Augen. "In was sind wir da bloß hinein geraten", scheinen sie zu denken.

Fortsetzung folgt
III

Hallo, ihr zwei!
@Gummimike: Ja, ja. Ich meine natürlich Lag. Danke. Ralph ist eben ein Weltenbummler. Da Andreas nichts vom KG wusste, nahm er an, dass Ralph mal wieder unterwegs war. Dank Handy kann man ja reisen, ohne, dass der Anrufer etwas von Zeitverschiebung registriert.
@Robert: . Die Unterhaltung der Männer ... wenn Sport, Beruf und Sex nicht wären, bleibt nicht mehr viel.
5. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Zauberdrachen am 01.05.09 23:24

Bedienung mit behandschuhten Händen? Was ist das für für eine Kneipe? Da muss ich hin, andererseits-Baumwollhandschuhe ?
Bulli31, ich bin gespannt, was die Dame zu bieten hat.

LG Zauberdrachen
6. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Gummimike am 02.05.09 03:41

Zitat
@Gummimike: Ja, ja. Ich meine natürlich Lag.

Kein Grund Frech zu werden Bulli.
Was hat die Bedienung bloß vor und wozu braucht Sie dabei Baumwollhandschuhe??
Kaffee mit Milch??
Wieso zwickt Sie an den Ohren der beiden??
Man diese Spannung!!
7. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Siro am 02.05.09 12:21

Der Anfang macht Hunger auf mehr. Lass uns nicht all zu lange warten.
8. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Robert35 am 02.05.09 13:23

Was ist auf dem Tablett und wie kann den Beiden geholfen werden, Fragen über Fragen, denn was meine "Vorschreiber" an Fragen hatten kommt noch dazu, bin gespannt wie es weitergeht.

Devote Grüße
Robert
9. Zwei Männer im Café - Teil 3

geschrieben von Bulli31 am 02.05.09 22:16

"So, ihr Lieben. Habt ihr Lust auf ein kleines müdigkeitsbekämpfendes Spielchen?" Sie blickt abwechselnd Ralph und Andreas an.

"Hallloooo?" Sie ruckt wieder leicht an Ohrmuscheln der Männer. "Sagt doch was! Nicht so schüchtern!"

Ein wissendes Lächeln umspielt ihren Mund. Sie sieht, dass keiner der Männer zuerst antworten und jeder dem anderen das erste Wort lassen will. Beherzt kneift sie mit ihren Fingernägeln in die empfindlichen Ohren zwischen ihren Fingern.

"Ja, selbstverständlich."
"Bitte fangen sie an." stammeln die beiden gleichzeitig.

"Das ist schön" schmunzelt sie, ein Lachen bekämpfend. "Eigentlich heißt das ´Ja, ich habe Lust auf ein müdigkeitsbekämpfendes Spielchen´, aber ich bin heute mal nicht so. Eure Öhrchen sind so süß und unschuldig."

Die lächelnd vorgetragene Maßregelung verunsichert die beiden Gäste in ihren Armen.

Vor den dreien stehen auf dem Tablett zwei Espresso, zwei Tassen Kaffee und zwei große Becher aus weißem Glas mit Deckel.
Nichts verrät, was in diesen Bechern sein könnte. Sie unterscheiden sich nur durch die Farbe des Aufdrucks. Auf dem einen Becher prangt der Schriftzug des Cafés in Golddruck, auf dem Anderen in blauer Farbe.

Die Bedienung nickt Richtung Tablett und erleutert die erste Runde im Spiel.

"Ihr trinkt jetzt jeder einen Espresso. Aber nicht herunterschlucken!" Sie nickt, bis die Männer ihr bedeuten, verstanden zu haben.

"Ha, ein wenig Espresso. Das soll wach machen," denken die beiden.

Ralph fällt erst jetzt auf, dass die Haare der Frau leicht im Takt wippen.
Andreas wird vom Muster auf ihrer Iris in den Bann gezogen.

"Keine Sorge, der Espresso ist nicht heiß." versichert die Bedienung.

Keiner der beiden rührt sich.

"Na, los! Worauf wartet ihr? Ein bisschen Dalli!" Der Unterton, als sie das sagt, lässt keinen Widerspruch zu. Ein deutliches Zwicken in den Ohrmuscheln unterstreicht ihre Anordnung.

Schnell greifen die beiden zu den kleinen Tässchen und trinken den Inhalt.

"Im Mund behalten! Nicht schlucken!" ermahnt die Bedienung die beiden nochmal und zwickt kurz in ihre Ohren, damit die beiden das auch verstehen.

Die Tassen waren noch nicht ganz zurückgestellt, schon bewegten sich Ralph und Andreas unruhig auf den Stühlen. Sie reißen die Augen auf, brummen und quieken unverständliches Zeug.

Ihr fällt es schwer die Ohren zwischen den Fingern zu behalten. Sie verstärkt den Griff.

"Ruhig! Aber, aber! Wer will denn wegen so ein wenig Tabasco und sonstigen Pülverchen im Espresso so ungemütlich werden."

Sie lässt den beiden noch ein wenig Zeit, um sich langsam an die Situation zu gewöhnen, aber irgendwann wird es ihr zu bunt.

"So! Ruhe jetzt! Aufhören zu zappeln!" Sie zwickt wieder in die Ohrmuscheln.
Diesmal jedoch gnadenlos.
"Gerade hinsetzen und Ruhe geben!"

Die knappen Anweisungen haben Erfolg. Die beiden Männer bemühen sich. Tränen rollen unwillkürlich. Ralph läuft ein Tropfen der Höllenflüssigkeit aus dem Mundwinkel.

"Ist ja gleich vorbei. Dauert nicht mehr lange." Sie lächelt geheimnisvoll. Mit dem Daumengelenk und dem Handballen streichelt sie die beiden hinter dem Ohr, die Ohrmuscheln unentrinnbar zwischen ihren Zeigefingern und Daumen inhaftiert.

Es ist kaum jemand im Café. Die wenigen Gäste sitzen in sichtgeschützten Sitzgruppen an den Fenstern, um das rege Treiben auf der Straße zu beobachten oder sich angeregt zu unterhalten. Das Murmeln und die sanfte Hintergrundmusik tun ihr übriges, so dass kein Gast von dem ungewöhnlichen Spiel der drei notiz nimmt.

Andreas glaubt, er hätte den Tabasco-Espresso schon minutenlang im Mund, als ...

Fortsetzung folgt
II

@Zauberdrachen: . . Kneipe? Wie primitiv! Nein, hier handelt es sich um ein Café. Man bestellt hauptsächlich Kaffee, Tee, Teilchen und Kuchen. Man sitzt in einem vier Meter hohen hellen Raum mit Stuckdecke, hohen Fenstern, Teppichboden, und kleinen gemütlichen Sesseln aus den 50ern, die nur immer wieder neu aufgepolstert und bezogen werden. Die akustische Untermalung wird durch klassische Musik oder geigenlastige Caféhausmusik erreicht, wenn überhaupt Musik läuft. Ein solches Café ist normalerweise eine Domäne der Frauen. Männer sind selten bis gar nicht zu sehen. Dort geht man hin, wenn frau beim Shoppen eine Pause braucht, die Beine nicht mehr mitmachen, um alte Bekannte zu treffen. Früher ging man auch da hin, um mit den wohlerzogenen Kindern die guten Umgangsformen in anderer Umgebung zu üben und zu präsentieren. . . . Baumwollhandschuhe, dazu muss ich vielleicht etwas erklären. Etwa zu der Zeit der ersten Idee wurde die Neufassung der Arbeitnehmerschutzrichtlinie der EU diskutiert. Es ging bei Bedienungen u. a. um Sonnenschutzbekleidung, die zur Verfügung gestellt werden müsse. Aber das ist nicht der einzige Grund. Lass dich überraschen.
@Gummimike: . . Nein, nein, so sollte das nicht rüberkommen. . . Baumwollhandschuhe. Bedenke das gediegene Ambiente und stelle dir die restliche Uniform vor, die zu solchen schönen weißen baumwollenen Handschuhen passen würde. Ein schwarzer knielanger Rock mit einem neckischen weißen Rüschenschürzchen und eine weiße Bluse. Gehört für mich zu solch einem Ambiente. . . Dabei fällt mir auf, dass ich der Bedienung weder Alter noch Figur gegeben habe. Für mich ist sie 30 bis 40 Jahre alt und hat eine für Cafés typische normale Figur. Man sieht keinen Bauchansatz ... vielleicht weil sie ein Taillienkorselett drunter trägt? Ups, jetzt habe ich die Phantasie der Leser doch eingeschränkt ... oder nur eine falsche Fährte gelegt?
@Siro: . . . Nein, ich habe nicht vor euch lange warten zu lassen. Aber gerade schwirren in meinem Kopf so viele Ideen, dass ich fast versucht bin das übernächste Kapitel zu kippen. Dann wird´s aber lange dauern.
@Robert: . . . Ich hoffe, ich habe mit dem neuen Kapitel noch etwas Platz für weitere Fragen und Vermutungen gelassen.
10. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Zauberdrachen am 02.05.09 23:11

So ein Cafe mit Stil und Stehgeiger habe ich zuletzt während der Wende in Schwerin erlebt. War echt ein tolles Ambiente, allerdings mit dem diskreten Charm des Morbiden.

Bulli, wechsel doch nicht immer die Zeiten, mal Gegenwart, dann wieder Vergangenheit, das macht mich ganz raschelig .

Bin gespannt, wie es weitergeht.

LG Zauberdrachen
11. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Siro am 03.05.09 10:54

Bulli. Ich pflege jeweils zu sagen: Gut Ding will Weile haben.

Auf eine weitere gelungene Fortsetzung warten wir doch gerne.
12. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Gummimike am 03.05.09 11:42

Dann ist es ja gut Bulli.
Aua wie gemein Tabasco im Espresso und womöglich auch noch Chilli.
Das muß ja höllisch brennen.Vertreibt aber bestimmt etwaige Müdigkeit.
Die Milch dient bestimmt zum löschen des Brennens.
13. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von sub-u. am 03.05.09 12:12

Hey Bulli !

Starke Story. Kompliment !

@ all: Mir ging gerade so durch den Sinn, wer ggf. noch verschlossen ist im Bereich der Freunde, Familie, Nachbarn, Arbeitskollegen........ !

Könnte es mir bei einigen schon vorstellen....


vG und einen schönen sonntag !
14. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Robert35 am 03.05.09 15:14

Wie gemein - Tabasco im Kaffee, kommt jetzt Abführmittel in der Milch?
Weiter so und Danke

Devote Grüße
Robert
15. Zwei Männer im Café - Teil 4

geschrieben von Bulli31 am 03.05.09 21:20

Andreas glaubt, er hätte den Tabasco-Espresso schon minutenlang im Mund, als endlich die erlösenden Worte gesprochen werden.

"So, Jungs nun heraus mit dem Zeug. Zurück in die Tassen," sagt wie beschwingt. "Aber bitte unauffällig!" mahnt sie.

Beide müssen sich sehr anstrengen, um die Tassen ruhig zum Mund zu führen. Langsam lassen sie das Tabasco-Espresso-Gemisch zurück fließen.

"Sehr schön, ihr beiden. Es ist ja fast alles wieder da. Brav wart ihr."

Die Männer stellen die Tässchen mit lautem Klappern ab.

"War der Espresso zu warm?"
Sie reibt ihre Jungs wieder ganz sanft mit dem Daumengelenk hinterm Ohr. Ein leicht spöttisches Lächeln umspielt ihren Mund.

"Nein, die Temperatur war sehr angenehm." versichert Ralph, dem seine Ohrmuschel schon deutliche Signale der Überbeanspruchung sendet, während er sein Gesicht säubert.

Andreas versucht sich mit leichtem Hecheln Linderung im brennenden Mund zu verschaffen und nickt nur kurz.

"Na, das wird jetzt anders," verkündet die Bedienung mit einem geheimnisvollen Unterton. "Den Espresso habe ich extra mit Eiswasser verlängert, damit er kalt wurde."

"Bitte nehmt so viel Kaffee wie ihr könnt aus den Kaffeetassen in euren Mund." Sie gibt ihrer Stimme einen geschäftsmäßigen Touch: "Ich versichere, es ist nur Kaffee."
Prüfend sehen sich Ralph und Andreas in die Augen, als sie zu den Tassen greifen.
Der Kaffee ist immer noch sehr warm.
Sofort brennt jedem von ihnen der ganze Mund, aber jetzt stärker als vorher. Die Schärfe aus den Ölen und zerriebenen Körnern, die sich im gesamten Mund angehaftet hatten, wird durch die Wärme erst richtig aktiviert.

"Na, nicht so heftig. Ihr schlagt ja mit dem Kopf wie wilde Pferde!" bringt die Bedienung gedämpft lachend hervor. Sie hat Mühe die Ohren der beiden unter Kontrolle zu halten.

Die Hände der beiden krampfen um den Henkel der Tassen. In dieser Situation denkt keiner von ihnen daran die Tassen zurück auf das Tablett zu stellen.

"Wer von euch zuerst den Kaffee herunterschluckt muss den Kaffepott mit Golddruck leeren." Ihre Stimme wird wieder weicher. "Ich kann euch garantieren, dass in so einen Becher viel Kaffee hinein passt und dass der Kaffee durch den Deckel wenig abkühlt." Bemerkt sie süffisant.

Sie fasst noch einmal nach, um ihren Griff zu verbessern. Ihre Konzentration lässt nach. Ihre eigenen Bedürfnisse drängen immer weiter nach vorne. Sie fühlt sich berauscht und sehnt sich nach mehr.

"Der von euch, der sich beherrschen kann, der bekommt den blauen Becher mit wunderbar kühlende, die Schärfe lindernde Milch." Die letzten Worte säuselte sie so verführerisch, dass beide, Ralph und Andreas, nur noch an eine kühle Milch denken wollen.

Die Zeit verrinnt, während sich die beiden immer mehr beruhigen.

Sie weiß irgendwo weit hinten, dass die Runde zwei eigentlich schon hätte beendet sein müssen, aber sie will diese Runde noch nicht abbrechen. So setzt sie einen nach.

"Wer den heißen Kaffee haben will, trinke den ersten Schluck." Sie blickt von einem zum anderen. Ein in einem Anflug von Schüchternheit unterdrücktes Lächeln huscht über ihr errötetes Gesicht.

"Die zwei sind aber auch so nett anzusehen, wie sie sich quälen." denkt sie, als sie die schmerzgeplagten Grimassen gerade wieder gierig in sich aufsaugt.

So langsam zeigt die Aktion bei ihr die volle Wirkung.
Die beiden Männer sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht bemerken, wie unruhig die Bedienung schon vor einigen Minuten auf ihrem Stuhl geworden ist. Mit langsamen Bewegungen kippt und dreht sich ihr Becken. Sie drückt und zieht gegen den Widerstand der Sitzfläche.

Zur Kühlung ihres weiter errötenden Gesichtes, wirft sie ihren Kopf in den Nacken und schüttelt die Haare nach hinten. Lächelnd über die Kühle nimmt sie beide wieder unter genaue Beobachtung.

Normalerweise wäre den Herren in ihren Händen diese Bewegung nicht entgangen, aber immer noch kämpfen sie um das wohltuende Glas Milch und haben für die dominante Dame in ihrer Mitte nicht allzuviel Aufmerksamkeit übrig.

Ein paar Augenblicke später beschließt sie die Situation zu forcieren. Diese beiden Unbekannten ...

Fortsetzung folgt
I

@all: . . . Falls ihr Sätze findet, die keine Ereignisse aus der Vergangenheit beschreiben, aber dennoch in der Vergangenheitsform geschrieben sind, bitte meldet sie per PN.
@Zauberdrachen: . . . Ob morbid oder nicht, das liegt im Auge des Betrachters. Auf jeden Fall verlässlich, altbekannt und konstant. Egal, wie das persönliche Leben so spielt, das Café bietet altbekanntes Ambiente. Vielleicht muss man da hinein gewachsen sein, um die Konstanz zu schätzen. Ein Café ist mir bekannt, das mal den Besitzer gewechselt hat. Er renovierte erstmal kräftig. Die treuen Gäste blieben weg und neue kamen keine. Glücklicherweise waren die alten Möbel eingelagert worden. Neuer Kram raus, alter Kram rein und die Bude lief wieder. . . . Die ganze Geschichte startete ursprünglich in der Vergangenheit. Aus irgendwelchen Gründen habe ich später nur noch in der Gegenwart geschrieben. So musste ich mich beim Korrigieren für eine Zeit entscheiden. Offensichtlich sind nicht alle Zeugnisse der Vergangenheitsform verschwunden. In der überarbeiteten Version von Teil 3 dürfte alles in der Gegenwart sein. Allerdings biege ich mir die Zeiten häufig im Kopf so zurecht, dass ich falsche Zeiten überlese. Wie gesagt. Fehler per PN. Am Besten mit Zitaten.
@Siro: . . . Hoffentlich findet ihr auch die noch kommenden Fortsetzungen gelungen.
@Gummimike: . . . Ups, ist das mit der M***** so offensichtlich? Ich glaube, an der Stelle muss ich die Geschichte ein wenig geheimnisvoller machen.
@sub-u. . . . Danke sehr.
@Robert: . . . Da schaun´ wir mal. Danke.
16. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Gummimike am 03.05.09 22:13

Offensichtlich nicht Bulli nur kenn ich aus eigener Erfahrung die Wirkung von Chilli und weiß daher das Milch das beste mittel ist das brennen zu lindern.
Wer von den beiden wird wohl die Milch und wer darf(muß) den Kaffe trinken und was hat die bedienung vor um das ganze zu Forcieren?
17. Zwei Männer im Café - Teil 5

geschrieben von Bulli31 am 04.05.09 20:32

Ein paar Augenblicke später beschließt sie die Situation zu forcieren. Diese beiden Unbekannten so gut im Griff zu haben muss sie auskosten.

Unvermittelt vergräbt sie ihre Fingernägel in die Ohrmuscheln. Oh! Die schmerzverzerrten Gesichter tun ihr gut.
Ihr breites süffisantes Lächeln versucht sie zu unterdrücken, als die zwei sie verdutzt anschauen.
Schnell zieht und dreht sie an den Ohren, damit die beiden sie nicht mal mehr aus den Augenwinkeln betrachten können.

Ihre Köpfe sind jetzt von ihr weg gedreht und eine wenig ein wenig Richtung Decke geneigt.

Ralph hat plötzlich sehr damit zu kämpfen, den Kaffee daran zu hindern seine Kehle hinab zu rinnen.

Er braucht nicht lange zu kämpfen, denn von Andreas hörte er laute Schluckgeräusche und Husten.

Der Gute war nicht so erfolgreich. Er hatte schon etwas in die Luftröhre bekommen und konnte nur noch mit schnellen lauten Schlucken die braune Flüssigkeit in Sicherheit bringen, bevor der Husten begann.

Ein wenig entteuscht über die ungewollt schnelle Entscheidung, lockert die Bedienung ihre Griffe und beginnt beide mit ihren Daumengelenken hinter den Ohren zu streicheln. Sie will noch nicht loslassen. "Es war doch gerade so schön", denkt sie.

Unter großer Selbstbeherrschung sagt sie: "Ralph, du kannst den Kaffee jetzt auch herunter schlucken. Ihr habt nun eine Minute, um die Milch und den heißen Kaffee auszutrinken."

"Eine Minute. Das wird eine Ewigkeit." Sie beherrscht sich, dies laut auszusprechen.
Mit langsamen, kreisenden Bewegungen des Daumengelenks massiert sie die zwei hinter den Ohren. Ihr Becken kreist auch. Im Takt mit den Daumen.

Diesen Andreas beobachtet sie besonders. Er muss den von ihr als "heiß" dargestellten Kaffee trinken. Wie er skeptisch den Becher nimmt, zuerst auf Distanz hält, sich dennoch annähert, sich vor dem vermeidlich heißen Inhalt fürchtet, einen ganz kleinen Schluck mit viel Luft hineinschlürft, dann überrascht erst zu Ralph und dann zu ihr sieht. Wie sich sein Gesicht verlegen wegdreht, als er ihr breites Grinsen bemerkt.

Er hätte ihr besser zuhören sollen. Sie sagte niemals, dass sie einen richtig heißen Kaffee eingefüllt hätte. Aber angenehm warm war er nun mal auch nicht.

Ihr Becken bewegt sich fast schon von alleine.

Tanja, eine andere Bedienung, huscht gerade an der Dreiergruppe - dem etwas anderem Sandwich mit Dame - vorbei. "Moment, Tanja, kannst du meinem Mann ganz dringend sagen, dass er die gesicherte X-Lage vorbereiten soll? Ich werde ihn in Kürze kontrollieren. Ach, noch etwas. Sag ihm bitte, dass er die neue rosa Schachtel öffnen darf. Er weiß dann schon."

"Jawohl, Chefin, mache ich sofort." Tanjas Schritte entfernten sich Richtung Büro.

Immer noch hält die Chefin die Ohren der beiden Männer zwischen ihren Fingern. Die streichelnden Bewegungen mit dem Daumen werden immer mechanischer, während sie sich mit geschlossenen Augen die vergangenen Minuten mit diesen beiden Männern in Erinnerung ruft.

Irgendwo in ihr weiß sie, dass sie ihre leicht verschwitzten Haare und die Bewegungen ihres Beckens nicht mehr verbergen kann. Aber, für einen langen Augenblick ist ihr das herzlich egal.

Als sie die Augen wieder öffnet, bemerkt sie, wie die beiden Männer sie aus den Augenwinkeln betrachten.

Ein wenig verlegen lächelt sie erst den einen, dann den anderen an.
"Ihr habt einen wirklich guten Wettbewerb ausgetragen. Euer Engagement in der Herausforderung war herrlich anzuschauen. Dafür möchte ich euch danken."
Kaum zu spüren, fast schon ein Hauchen, drückt sie einen Kuss auf die Wange zu ihrer Linken und einen auf die Wange zu ihrer Rechten.

Sie entlässt die Ohren aus dem sicheren Griff, nur um ihre Arme um die Schultern der beiden zu legen und beide ein wenig näher an sich heran zu ziehen.

Als sie das Tablett sieht, erfriert ihr Lächeln ein wenig. "Austrinken, Jungs!" sagt sie mit übertrieben vorwurfsvollem Ton. "Die Minute ist fast vorbei! Wenn ihr die Milch und den Kaffee nicht bald leer bekommt, machen wir das gleiche noch einmal. Diesmal aber mit dem anderen Ohr." Sie grinst verschmitzt.

"Also mir würde das nichts ausmachen." versichert sie und unterstreicht diese Aussge mit einem unterdrückten hellen Lachen. Dabei blickt sie beide abwechselnd an.

"Oh, nein! Vielen Herzlichen Dank. Für heute bin ich wach genug," stammelt Andreas mit belegter Stimme und versucht sich durch einen Blick zu Ralf dessen Zustimmung zu sichern, während er den Rest heißen Kaffees in großen Schlucken zu bewältigen versucht. Sein Mund brennt noch immer wie Feuer.

Ralf bemüht sich den Schluck Milch, mit dem er seinen Mund gerade ein wenig spülen wollte, schnell herunterzuwürgen, um zu versichern, dass auch er nach dieser Erfahrung keine Müdigkeit mehr verspüren würde.

"Ach, meine Männer. Ich wusste doch, dass diese bewährte Behandlungsmethode auch euch munter machen wird," lacht die Bedienung.

Sie nickt jedem freundlich zu, bevor sie ...

Fortsetzung folgt
I

@all: . . . Und schon haben wir Bergfest gefeiert.
@Gummimike: . . . Der neue Teil hilft für die Beantwortung der Fragen.
18. RE: Zwei Männer im Café - Teil 6

geschrieben von Bulli31 am 05.05.09 21:46

Sie nickt jedem noch einmal freundlich zu, bevor sie beim Aufstehen sagt: "So, Jungs. Nun muss ich mal nach meinem Mann sehen. Ich schicke euch Tanja zum Abkassieren vorbei." Sie wuschelt beiden noch kurz durch die Haare, bevor sie leichten Schrittes Richtung Theke geht.

Andreas und Ralph schauen ihr nach.
Sie beobachten ein kurzes Gespräch mit der anderen Bedienung. Bevor die Chefin in den hinteren Räumen verschwindet, nickt sie noch einmal in die Richtung der zwei und diese winken zurück.

Schweigend warten die beiden, bis Tanja an ihren Tisch kommt. Bei Andreas ist es eher ein Hecheln.

"Ein Kaffeebecher und eine Milch war das. Der Rest geht aufs Haus, sagt die Chefin." Aus ihrer Tasche holt sie ein paar Pflaster.

Fragend schauen sie die beiden Männer an.

"Für ihre Ohren. Die sehen ein wenig mitgenommen aus," erklärt Tanja.

Erst jetzt schauen sich die beiden Männer das malträtierte Ohr des anderen an. Erstaunt sehen sie die rote angeschwollene Haut.
"Au weia, das wird ein paar Tage zu sehen sein," bemerkt Andreas.

Schon hat Tanja das erste Pflaster positioniert und drückt es an.

"Tsssst" entfährt es Ralph.

"Nun seien sie mal nicht so wehleidig, Herr Blondschopf," mahnt Tanja in theatralischem Ton. "Das ist doch nur gut für sie."

Schon hat sie mit dem nächsten Pflaster das Ohr von Andreas versorgt.

Sie sammelt das Geld ein und verabschiedet sich: "Es war schön, sie als neue Gäste hier bewirten zu dürfen. Bitte beehren sie uns bald wieder."

"Ja, aber das nächste Mal kommen wir gleich ausgeschlafen hierher," Ralph schaut dabei kurz hinüber zu Andreas, der etwas unsicher seine Zustimmung lächelt, während er sich die Haare kämmt.

Ralph sieht wieder der Bedienung in die Augen und grinst geheimnisvoll.

Tanja kann mit dieser Antwort nichts anfangen, lächelt aber unverbindlich, während sie noch einmal nickt und sich dann anderen Tischen zuwendet.

Bald verlassen die beiden Männer das Café.


Unschlüssig bleiben Ralph und Andreas ...

Fortsetzung folgt
19. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Gummimike am 05.05.09 23:50

Jetzt bin ich aber gespannt wie die beiden die Malträtierten ohren ihren Herrinen erklären wollen?
Oder sind die beiden Freiwillig verschlossen?
Die Chefin kann sich erstmal mit ihrem Gatten vergnügen nachdem die Hallowachaktion sie auch angemacht hat.
20. Zwei Männer im Café - Teil 7

geschrieben von Bulli31 am 06.05.09 21:11

Unschlüssig bleiben Ralph und Andreas auf dem Bürgersteig vor dem Café stehen und schauen von außen hinein. Die Scheiben spiegeln den wolkenlosen Himmel und die Häuser zu sehr, als dass sie wirklich etwas hätten erkennen können.
Ralph blickt auf den Boden, während er sich sein Ohr vorsichtig reibt.
"Na dann." sagt er und schaut Andreas unsicher an.
"Ist doch eigentlich ganz nett, der Laden" meint Andreas.
"Ich bin auf jeden Fall hellwach." sagt Ralph.
Beide lachen leise.

"Sag´ mal, woher kennst du sie eigentlich?"
"Ich kenne sie nicht. Nie gesehen. Ist sie nicht eine von deinen Bekannten?"
"Nö. Sicher nicht," lacht Andreas gezwungen. "An so eine Frau würde ich mich erinnern."
"Ist ja komisch. Ich dachte," meint Ralph nachdenklich.
"Hmm."

Mit sich selbst beschäftigt stehen sie noch eine Weile da und versuchen zu verarbeiten, was gerade im Café passiert ist. Irgendwann besinnt sich Ralph auf den eigentlichen Grund ihres Treffens.

"Hast du dir schon ein Geschenk zum Valentinstag ausgedacht?"
"Nein. Ich glaube, wenn ich die Geschichte von gerade eben in mein Tagebuch schreibe, wird meine Liebste mit einem Geschenk in üblicher Größe nicht zufrieden sein."
"Ja, bei mir vermutlich auch. Bereust du´s?"
"Nö."
"Jepp."

"In welche Richtung glaubst du, steht das ideale Valentinstagsgeschenk?"
"Da lang."
"Na dann ... dann suche ich mal dem idealen Geschenk für meine, äh, Keyholderin."
Beide sind mit dem Gefühl das auszusprechen noch nicht vertraut.
Unsicher lächeln sie.
"Als ob es das ideale Geschenk gäbe," versucht Andreas die Situation zu überspielen.
Das Lächeln wird breiter.
"Na, dann probieren wir mal unser Bestes. "


Hätten die beiden versucht in die Fenster eine Etage höher zu sehen, dann wäre ihnen vielleicht das bodenlange Fenster mit dem ein wenig geöffneten Vorhang aufgefallen.

Fortsetzung folgt


@all: Ja, ein kurzes Intermezzo, aber beim Walzer gibt es ja auch nicht nur Drehungen, sondern auch mal einen Wiegeschritt.
@Gummimike: . . Einige deiner Fragen sind hiermit dann beantwortet. Ein paar spare ich noch für die letzten beiden Kapitel.
21. Zwei Männer im Café - Teil 8

geschrieben von Bulli31 am 08.05.09 22:21

Zwei Männer im Café - Teil 8

Hinter diesem befinden sich gerade die Cafebesitzerin und ihr Mann.

Nachdem die Chefin den Gastraum verlassen hatte, steuerte sie schnellen Schrittes in die Umkleide. Dort erst merkte sie, dass ihre Handschuhe kleine rote Flecken von den Ohren der beiden Männer davon getragen hatten. Ungläubig kopfschüttelnd warf sie sie in die Wäsche. "Ich sollte mich besser unter Kontrolle haben," schalt sie sich.

Unter den Baumwollhandschuhen kamen dünne schwarze OP-Handschuhe zum Vorschein, die bei ihr schon lange zur Berufskleidung gehören. Diese musste sie natürlich jetzt auf Löcher untersuchen. Eigentlich hatte sie keine Lust, wollte sie doch so schnell wie möglich zu ihrem Mann. Auf heißen Kohlen sitzend, kam ihr die negativ verlaufende Wasserprobe wie eine Ewigkeit vor. Noch tropfnass flogen die Handschuhe in den Müll. Nun ging alles schnell.

"Mein Mann wird schon längst für mich bereit sein, während meine eigene Lust mit jeder Sekunde abkühlt," ärgerte sie sich.

Im Laufen zog sie neue schwarze dünne Latexhandschuhe an und mit schnellen Schritten ging es die Treppe hinauf.

Im Schlafzimmer ist alles so, wie sie es befohlen hatte. Durch den etwas geöffneten Vorhang fällt ein warmer Sonnenstrahl.
Er hatte sich selber nackt bis auf den Keuschheitsgürtel an die Pfosten des Bettes gefesselt. Vom vorderen Schrittblech seines im Sonnenlicht silbern blinkenden Keuschheitsgürtels reckt sich ein Gummidildo fordernd in die Höhe.

"Hallo, mein Schatz," säuselt sie "Deine kleine Hexe ist daaa." Sie bleibt in der Tür stehen, lehnt sich gegen Türrahmen, noch mit der Klinke in der Hand und sucht Augenkontakt mit ihm. Sie weiß, dass er ihrem Blick erwidern wird. So auch jetzt.

Sie nimmt sich Zeit. Es braucht ein wenig, bis sie sich in die Situation hinein begeben will. Sie lächelt schüchtern.

Sein Puls rast. Seit er den Befehl erhielt sich vorzubereiten, herrscht in ihm Ausnahmezustand. In ihrem Gesicht versucht er zu lesen, ob alles, was sie sieht, ihren Wünschen entspricht.

Die Größe des Gummipenis irritiert sie. "Dabei hatte ich doch extra die Maße am Original genommen und entsprechend geordert," denkt sie sich. Sie löst ihren Blick von seinen Augen, um noch einmal das Gummiding anzusehen.

Als sie wieder seinen Blick sucht, bemerkt sie, dass er sie entspannt anlächelt. Zumindest so entspannt, wie es ihm gerade möglich ist.

Sie konzentriert sich auf sein Gesicht. "Es sieht so friedlich aus," denkt sie und lächelt verschmitzt.
Langsam drückt sie sich vom Türrahmen ab, bis sie gerade steht. Tief atmet sie ein. Ihre Schultern gehen zurück. Das Kinn nach hinten. Der Alltag liegt jetzt hinter ihr. Es bildet sich ein gutes Gefühl. "Jetzt bin ich bereit," denkt sie.

Sie betritt den Raum. Selbstbewusstsein und Stärke strahlt sie aus. Sie schließt die Tür hinter sich, ohne Ihren Blick von seinem abzuwenden.

Mit geübten Fingern löst sie die Schürze und wirft sie auf einen Stuhl neben dem Schminktisch. Der Reißverschluss ist schnell geöffnet und schon ensteigt sie dem Rock.

Jetzt kann er nicht mehr ihrem Blick erwidern. Er beobachtet den sinnlichen Tanz ihrer schwarz behandschuhten Finger über die Knopfleiste der weißen Bluse.

Sein Blick folgt ihren Händen, wie sie schwungvoll die Bluse von den Schultern hinabgleiten lassen, das Kleidungsstück elegant durch die Luft wirbeln, die weiße Hülle über dem Stuhl kurz zur Ruhe kommen lassen, um sie mit dem Öffnen der Hand der schnöden Anziehungskraft zu übergeben, der sich die Bluse aufblähend entgegenstellt.

Sie bemerkte seinen abschweifenden Blick, darum bleibt sie unbeweglich in ihrer Position. Sie senkt lediglich ihren Kopf leicht nach unten und zur Seite.

Das reicht auch diesmal, um seinen Blick wieder in ihre Augen zu lenken. Sie kennt ihn.

Er erliegt diesem leicht schüchternen Blick, so dass er kaum bemerkt, wie sie mit ihren Händen ausgiebig den Sitz ihres schwarzen Spitzen-BHs korrigiert, das Bündchen ihrer schrittoffenen Strumpfhose in Strumpf/Straps-Optik prüft und das darüber liegende Höschen in die richtige Position zupft.

Aus einer Schublade entnimmt sie hochglänzende schwarze Latexhandschuhe mit kurzen spitzen Hartgummispikes auf Fingern und Handfläche.

Beide sehen sich immer noch in die Augen.

Sie hebt ihre Hände bis zum Kinn, als sie den ersten Spikehandschuh genüsslich lächelnd über ihre bereits schwarz behandschuhten Finger zieht.

Jetzt erst wechselt sein Blick auf ihre Hände. Seine Augen weiten sich, als er die Handschuhe erkennt.

Sie saugt den Anblick in sich auf und zieht den zweiten Handschuh noch viel langsamer über ihre Hand, als den ersten.

Freudig lächelnd beobachtet sie seinen Gesichtsausdruck und tritt von der Seite an das Bett. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, kniet sie sich auf die Matraze.

Aber er hat nur noch Augen für das, was die Handschuhe machen.

Sie mag seinen wechselnden Gesichtsausdruck, wenn er sich nicht sicher ist, wo es hin gehen wird.
Sie mag seine Mimik.
Sie weiß, sie braucht seine Mimik.
Sie will jede in sich aufsaugen.
Auch jetzt.

Mit einem Zeigefinger berührt sie die Spitze des Gummidildos, wohlwissend, dass er dem Handschuh mit seinen Blicken folgt.

Zuerst dachte er, es wäre ein Scherz, dass er sein Valentinstagsgeschenk schon heute auspacken sollte. "Was soll´s. Ein über eine Botin ausgerichteter Befehl ist so gut wie ein direkter Befehl," akzeptierte er die Situation.
Er war so überrascht und sprachlos, als er den Deckel der Schachtel abgehoben hatte. Seit Jahren wünschte er sich schon, dass seine Frau wieder eine natürlichere Ordnung unterhalb der Gürtellinie bevorzugt und auch benutzt. Jetzt verstand er auch, warum sie seinen Kleinen mehrmals ausgepackt und nach dem Stimulieren vermessen hatte. Drei Mal insgesamt. Es war fürchterlich für ihn so kurz vor der Erlösung zu stehen und dann doch nur wieder große Eisbeutel zu spüren.

Das Geschenk hatte er dann aber freudig erregt aus der Schachtel entnommen. Trotz des massiven Gummis, behandelte er die fliederfarbene realitätsangelehnte Nachbildung wie ein rohes Ei, erinnert er sich, während er sieht, wie die Spikes an ihrem Zeigefinger den Gummidildo berühren.

Die Spikes ihres Fingers kratzen leicht über die Gummieichel. "Und da freut sich ja jemand ganz besonders auf mich." säuselt sie lächelnd und lässt ihre ganze Handfläche mit den Spikes am Schaft des Gummipenis hoch und herunter fahren.
"Valentinstag ist zwar erst in ein paar Tagen, aber der Kleine soll dich heute schon erfreuen," säuselt sie. "Möchtest du, dass ich gut zu ihm bin?"

Er nickt, nur schweigend. Sein Gesicht leicht Schmerzverzerrt, aus Mitgefühl für die Gummiattrappe.

Die Installation des Gummiteils war sehr einfach, das muss er zugeben, aber als er da so lag und an sich herunter schaute, noch bevor sie herein kam, sah das Teil ja wirklich verboten aus. Wie ein Empire-State-Building in einer Einfamilienhausssiedlung. "Wenn das Ding die Maße vom Original hat, dann kommt es auf dem Frontcover tronend viel positiver zur Geltung," erinnert er sich vor ein paar Minuten noch gedacht und dabei gegrinst zu haben.

Ihre Hand hat er fest im Blick.

Mit ihrem Spike bewehrten Zeigefinger auf der Gummieichel drückt sie den ganzen Schaft mit Leichtigkeit zur Seite. Die Spikes sind merklich in das weiche Gummi eingesunken. Langsam lässt sie die Finger kratzend von der Eichel rutschen. Die Nachbildung schnellt zurück, dass es nur so wackelt.

"Huiiii!" entfährt es ihr entspannt lächelnd.

Der Gummiersatz ist zwar nicht ganz das, was er wollte, aber nach der Behandlung mit den Spikes gerade, wäre das Original mit Sicherheit zusammen gefallen. Da ist er sich sicher. "Da habe ich aber Glück gehabt," denkt er und fühlt sich als Gewinner.

Er spürt deutlich, dass sich das Original gerade reckt und streckt. Auch er lächelt breit.

Seine Augen folgen immer noch ihrer Hand. Mit ihrem Zeigefinger fährt sie ...

Fortsetzung folgt
II

@all: . . Der letzte Teil kommt morgen oder Übermorgen abend.

22. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Zauberdrachen am 08.05.09 23:25

Mann, Bulli, Du hast vielleicht Nerven. Nicht mal eine hauchzarte Andeutung, was jetzt passsieren könnte.

Lass uns nicht zu lange warten. Ich habe überhaupt keinen Plan, wie es weitergehen könnte.

LG Zauberdrachen
23. Zwei Männer im Café - Teil 9 - und Ende

geschrieben von Bulli31 am 09.05.09 20:29

Zwei Männer im Café - Teil 9 - und Ende

Seine Augen folgen ihrer Hand. Die Gummieichel scheint es ihr angetan zu haben.

Mit ihrem Zeigefinger fährt sie langsam von der Gummieichel den Schaft hinunter, das vordere Schild bis zum Hüftgurtverschluss entlang und umkreist den runden Verschluss des Keuschheitsgürtels wieder und wieder.
Das Penisrohr in seinem KG wird immer enger. Er schließt seine Augen. Er ahnt, was kommen wird und schwankt zwischen Furcht und Lust.

Er will nicht hinsehen, wenn es passiert.

Aber es passiert nicht. Der spikebewehrte Finger fährt nicht weiter hoch, nicht über seinen Bauch, nicht über seine Brust, nicht über seinen Hals.

Fordernd sieht er sie an und drängt ihr seinen Körper entgegen.

Sie beobachtet sein Mienenspiel. Freude, Furcht, Hoffnung, Flehen. Alles, was sie braucht. Sie fixiert seine Augen, als sie sich weiter zur Mitte des Bettes bewegt. Wie ein Raubtier auf Beutezug. Er ist fest in ihrem Blick.
Bald liegen ihre Beine rechts und links neben seinem Körper. Sie setzt sich auf seinen Bauch und spürt seine Atmung. Mit leichten Bewegungen des Beckens und ihrer Oberschenkel steigert sie den Reiz des Rhythmus. Sie lächelt, als sie die Augen schließt.

Langsam und leise gesteht sie: "Ich hatte eben eine schöne Begegnung mit zwei KG-Trägern. Die sahen so süß aus, als sie sich vor Schmerz wanden."

Dann beugt sie sich lächelnd vor, stützt sich rechts und links neben seinen Kopf auf, nähert sich seinem Gesicht, wirft ihm einen intensiven Blick zu und flüstert geheimnisvoll "Aber an dich kommt keiner heran."

Sie lächelt diabolisch, während sie sich zurücklehnt und dabei ihre bespiketen Hände genüsslich von seinen Schultern abwärts über seine Haut zieht.

Zischende Atmung und ein Stöhnen erfüllen den Raum. Begleitet von dem Knarren der Lederfesseln im Duett mit den sich fest ziehenden Seilknoten.

Er versucht nicht zu schreien.
Er weiß, dass sie nicht auf Schreie steht.
Er ist sich sicher, dass dies nur das Vorspiel ist.
Er vermutet, dass das Valentinstagsgeschenk irgendwann später zum Einsatz kommen wird.
Er hofft, dass er ihren Ritt dann noch genießen kann.
Er ergiebt sich der Tatsache, dass er den heutigen Nachmittag noch lange spüren wird.

Aber jetzt,
jetzt genießt er einfach nur SIE ... sie ist einfach umwerfend.

Ihr Herz hüpft vor Freude. Es pocht bis in ihrem Hals. Sie wirft ihren Kopf nach hinten. Ihre Beine haben ihn fest im Griff, während ihre intime Zone von seinem aufbäumenden Körper, seiner ihr beim wilden herumwerfen der Hüfte entgegendrücken Bauch-Seitenmuskulatur massiert wird. Mit den Armen seitlich in der Luft, balanciert sie seine Bewegungen aus und fühlt sich frei.

Sie rotiert ihr Becken auf seiner noch lange zuckenden Bauchmuskulatur.

Sie spürt das Schloss vom Keuschheitsgürtel ganz deutlich durch ihren Slip. Langsam schüttelt sie ihren nach hinten gebogenen Kopf, während sie gedankenverloren die durch Freudentränen verschwommene Zimmerdecke anstarrt.

Ihrem weit geöffneten Mund entfährt ein ehrliches langgezogenes "Haaamm, du tust guuut."


Nach diesem Vorspiel sollten wir die beiden Turteltäubchen bei ihrem gegenseitigen Ausnutzen der Wünsche des anderen alleine lassen und uns diskret zurück ziehen. Ich glaube, dass wenigstens sie an diesem Nachmittag einen Orgasmus bekommt.


Draußen, in der großen Einkaufspassage, machen zwei Männer mit Pflaster an den Ohren das, wozu sie sich verabredet hatten. Sie suchen nach Valentinstagsgeschenken für ihre Frauen.

Entschuldigung!
Für ihre Keyholderinnen, natürlich.


Ende


@Zauberdrachen: . . Ein bisschen Spannung muss doch sein.
24. RE: Zwei Männer im Café - oder - Coming out, aus Versehen, aber heftig

geschrieben von Gummimike am 10.05.09 06:56

Eigentlich schade das Schluß ist.
jetzt werden wir nie Erfahren welche Ausrede die beiden bei Ihren KH für die Verletzten Ohren hatten und ob die KH die auch geglaubt haben.
Schöne Geschichte Bulli.


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