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Thema:
eröffnet von Muwatalis am 01.01.10 20:34
letzter Beitrag von hink am 02.01.10 14:10

1. Werbung durch Kunstsponsoring!

geschrieben von Muwatalis am 01.01.10 20:34
Hallo Ihr Lieben!

Sehe gerade Don Giovanni auf 3 Sat!

Der "Vorhang" ist einem riesigen Feinstrumpfwerbeplakat nachempfunden!

Nun ist das Einzige, was fehlt, der Schriftzug des Herstellers!

So könnte also eine mögliche Einnahmequelle von Operhäusern und Theatern aussehen:

Bühnenvorhänge könnten als Werbefläche vermietet werden.
Bühnenbilder oder die Ränder der Bühnenbilder könnten mit Werbung versehen werden.
Werbeflyer könnten auf den Sitzen vor dem Einlass verteilt werden.

Ich denke mal in den Führungsetagen dieser Häuser war das bestimmt schon mal Thema.

Das hätte auf der Finanzseite vielleicht erst mal Vorteile, doch könnte das auf die Zuschauer abschreckend wirken!

Oper und Theater ist auch ein Rückzugsraum aus der Konsumgesellschaft, die den Alltag mit Stress anfüllt, obwohl es eigentlich auch dazu gehört, aber eher auf der geistig entspannenden und erhebenden Seite.

Ein Rückzugsraum vor der Überflutung mit Werbung, bisher jedenfalls.

Herzlichst allen ein gutes 2010 wünschend!

Muwatalis
2. RE: Werbung durch Kunstsponsoring!

geschrieben von Roger_Rabbit am 01.01.10 23:40
Lieber Muwi,

Nehme doch, was du willst. In den 50er Jahren war es Sarotti in den Kinofilmen. Oder 1-2-3 von Wim Wenders, wo es "nur" um Coca Cola ging, mit etwas Handlung nebenbei. Anderthalb Stunden Werbung zum Spottpreis, wo man für 30 Sekunden schon 5stellige Beträge zahlen muß.

Seit den 60er Jahren ist Martini und die Marke Austin Martin ganz dick im Werbegeschäft (James Bond). BMW sprang in den 90er Jahren mit auf den Zug.

Was du dir vorstellst ist ungefähr so wie die Nummerngirls. Sollen sie bei einer Oper oder einem Theaterstück über die Bühne laufen mit dem Schild: "Das Kleid ... wurde entworfen von ..."

Danke nein!

Irgendwo muß es doch noch einen werbefreien Raum geben. Wenn schon nicht im Kino oder Fernsehen, dann wenigstens bei solchen Veranstaltungen.
3. RE: Werbung durch Kunstsponsoring!

geschrieben von Bulli31 am 02.01.10 11:57
In diesem Zusammenhang fand ich eine Diskussion über Hemmschwellen bei den potentiellen Kunden der Opern- und Theaterhäuser interessant.

Es ging darum, dass das Edelambiente der Opern- und Theaterhäuser nicht mehr in die heutige Zeit passen würde und was man tun könnte, um das zu ändern, damit neue Kunden in die Häuser gelockt werden könnten.

Werbung wäre bestimmt eine Möglichkeit um neuen Kunden durch Präkarisierung des Ambientes den Eintritt zu erleichtern, würde aber sicherlich die verlässlichen alten Kunden abschrecken.

Allerdings möchte ich anmerken, dass ein Kaufhaus, ein Friseur wie auch eine IN-Kneipe ca. alle zwei bis drei Jahre Grundrenovieren müssen, damit die weibliche Kundschaft gerne kommt und ihre Männer mitschleift.
In dieser Hinsicht sind Opernhäuser und Theater sehr weit hinten dran. Dort wird alle 40 Jahre renoviert. Wenn überhaupt.
Ich glaube, dass sich die Verantwortlichen solchen Realitäten nicht verschließen können.
Gleichzeitig ist mir klar, dass man gerade bei teurem Edelambiente nicht so kurze Renovierungszyklen aufrecht erhalten kann. Eine Krux, an der Werbung nicht viel ändern wird.

Vielleicht sollte die bewährte Bühnentechnik auch im Foyer und dem Zuschauerraum anwenden.
Mit der neuen LED-Technik kann man einen weißen Anstrich je nach Zielgruppe in grün, blau, rosa bis hin zum klassischen warmem Elfenbein trimmen. Die Wände könnte man mit Motiven aus dem Bühnenstück behängen. Einfacherere Lampen mit je nach Zielgruppe auswechselbaren Papierlampenschirmen wären bestimmt auch nicht schlecht, um das Ambiente kundenorientiert zu ändern.


Auf der anderen Seite ... Starlight Express läuft seit Jahrzehnten fast unverändert und die Leute sehen es sich gerne an. Drei Vorstellungen pro Tag bringen Geld ins Haus.
Liegt´s vielleicht doch nur an den aufgeführten Stücken und den wenigen Vorstellungen pro Woche, dass sich Opern- und Theaterhäuser nicht lohnen?

4. RE: Werbung durch Kunstsponsoring!

geschrieben von hink am 02.01.10 14:10
Warum soll es Werbeunterbrechungen nur im Fernsehen geben?
Man muß da vielleicht etwas sensibler vorgehen.

Als Beispiel der Hamlet-Monolog:

"Ist das ein Dolch, den ich in der Hand halte? -- Jaaaa Edelstahl, V4A nur von WMF, heute im Sonderangebot..."

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