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Thema:
eröffnet von hajo am 03.05.10 08:00
letzter Beitrag von hajo am 28.06.10 07:39

1. Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von hajo am 03.05.10 08:00

Wer weiß, wohin das führt?

Es ist noch sehr früh am Morgen. Die Dämmerung hat schon eingesetzt und unser Held der Geschichte liegt noch schlafend auf einer Bank im Park. Bald wird ihn die Kälte wecken und er wird sich fragen, was er hier macht. Aber noch ist es nicht soweit und wir haben noch etwas Zeit um uns vorzustellen.

Ich für meinen Teil bin der Schreiber, ihr seid die Entscheider. Was ich tun muss, ist ganz klar. Ich muss zusehen, dass ich die Entscheidungen die ihr trefft, gut und schnell umsetze und ich muss es schaffen, euer Interesse wach zu halten und euch zu überraschen, selbst wenn eure Entscheidung umgesetzt wurde. Was müsst ihr tun? Nun, ihr wählt eine von verschiedenen Möglichkeiten aus, die immer am Ende eines Lebensabschnitts/Kapitel unseres Helden stehen. Diese Wahlmöglichkeiten sind mit einer Zahl versehen und ihr antwortet einfach auf das Kapitel mit der Zahl eurer Wahl, natürlich dürft ihr auch noch mehr, als nur eine Zahl schreiben, diese sollte aber immer am Anfang eurer Antwort stehen. Die Antworten werden nur innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Veröffentlichung des Abschnittes berücksichtigt. Ach, nur so nebenbei. Es ist hier alles Möglich!
So jetzt aber genug des Plausches. Unser Held wacht gerade auf!

Fröstelnd zieht er die Decke an sich heran. Es knisterte und irgendwie wird es nicht wärmer. Er schlägt die Augen auf und stellt fest, dass die Decke nur aus einer Zeitung besteht. Verwirrt blickt er sich um. Er liegt in einem Park. Er setzt sich auf und lässt seinen Blick umherschweifen. Der Rasen ist mit Raureif bedeckt und seine Atemfeuchtigkeit erzeugt weiße Wolken beim ausatmen.
>Ich muss mich bewegen, damit ich warm werde<, schießt es ihm durch den Kopf. Er steht auf und reibt sich die Arme. Bekleidet ist er mit einer Lederjacke und einer Lederhose, beide haben die Farbe schwarz. Er trägt Stiefel, die etwas klobig wirken. >Vielleicht sind es Motorradstiefel<, denkt er sich, aber es ist weder ein Helm, noch das Motorrad zu sehen.
Der Weg, an dem die Bank steht, geht nach rechts, offenbar aus dem Park heraus, und nach links, eher in den Park hinein. Er entscheidet sich nach rechts zu gehen. Er sucht jetzt einen Ort, wo er sich aufwärmen kann. Nach dreihundert Metern erreicht er die Parkgrenze. Als er das Tor des Parks durchschreitet, steht er auf dem Gehweg einer großen Straße. Die verschiedensten Geschäfte bauen sich vor ihm auf. Offenbar liegt der Park in der Stadtmitte, jetzt ist er in einer Einkaufsstraße.
Sein Magen meldet sich bei ihm. Er hat Hunger und ihm ist immer noch kalt. Unser Held blickt sich um. Es ist nichts los hier. Keine Autos, keine Passanten. Vermutlich ist es noch zu früh. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße stehen Hinweisschilder. Vielleicht können sie helfen. Er beginnt sie zu lesen. Nach rechts geht es zum Hauptbahnhof und zur Stadtmitte, nach links geht es zu den Fernstraßen und zu einigen Hotels. Er will sich gerade für einen Weg entscheiden, als ihn jemand von der Seite anspricht.
„Na, so alleine hier auf der Straße. Normalerweise trifft man um diese Zeit niemanden hier. Du schaust ziemlich mitgenommen und durchgefroren aus. Komm, ich lade dich zu einem Kaffee ein!“
Er blickt einer Frau mittleren Alters ins Gesicht. Sie sieht nicht schlecht aus, ist aber etwas nuttig angezogen, für seine Begriffe jedenfalls. Hohe Stiefel, Lederrock und eine weiße Plüschteddyjacke.
„Ich wollte gerade in Richtung Bahnhof gehen, um dort die Bahnhofsmission zu suchen. Ich weiß nämlich nicht wie ich hierhergekommen bin, vielleicht kann man da mir helfen.“
„Also, der Bahnhof ist noch eine gute viertel Stunde von hier, in meiner Wohnung sind wir in nur zwei Minuten und der Kaffee ist besser. Na, wie stehst, kommst du?“

Nun sind die Entscheider gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Der Held geht zum Bahnhof und versucht dort Hilfe zu bekommen.
2. Er geht mit der Dame mit in ihre Wohnung.
3. Er versucht sie zu überreden, mit ihm in ein Hotel zu gehen.
2. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Hardy14812 am 03.05.10 17:03

huhu gute Idee... ich wähle natürlich 2

LG
Hardy
3. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Franny am 03.05.10 17:13

Nummer 1


Lass dich nie von fremden Frauen ansprechen
4. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von AnnaTV am 03.05.10 19:03

Na Na Franny,
nicht jede fremde Frau meint es böse wenn sie hilfe anbietet. Manchmal wird Vertrauen auch belohnt. Ich bin für die Nummer 2, denn Bahnhoefe und deren ´Missionen´ sind immer so ein wenig schmuddelig im Image.

Liebe Grüße
5. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 03.05.10 22:37

Ich stimme auch für Nr. 2!
Mal sehen, was weiter kommt.
6. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von LELALA73 am 03.05.10 23:22

Ich bin für Nr. 2
7. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von gummitom am 04.05.10 06:54

Auch ich tendiere zur Nr 2

LG
Tom
8. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von gummitom am 04.05.10 06:55

Auch ich tendiere zur Nr 2

LG
Tom
9. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 04.05.10 11:46

ich bin auch für nummer 2

gruß DWT-sophi
10. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 2.2.3(1/6/0)

geschrieben von hajo am 06.05.10 06:14

Wer weiß, wohin das führt? Teil 2.2.3(1/6/0)

Danke für Euer reges Interesse an der Geschichte. Ich gebe mein Bestes, damit die Geschichte gut wird.
Hier noch ein Hinweis zur Kapitelnummerierung:
Teil 2.2.3(1/6/0): Teil 2 - 2. Möglichkeit von 3 (Anzahl der gewerteten Stimmen pro Möglichkeit 1*1/ 6*2 / 0*3)
Und jetzt geht es weiter….

„Okay, wenn dein Kaffee wirklich besser ist, dann komme ich mit dir. Wo geht es lang?“
„Hier, links entlang!“, sagt sie und unser Held folgt ihr. Sie scheint das Laufen in hohen Schuhen gewöhnt zu sein, denn sie läuft in ihren hochhackigen Stiefel sehr sicher und wie unser Held feststellt, auch sehr sexy. Er fragt sich, wie alt sie wohl genau sein möge, dabei fällt ihm auf, dass er nicht weiß, wie alt er selbst ist.
„Nenn mich einfach Chantal“, unterbricht sie das Schweigen, „Wie darf ich dich nennen?“
Unser Held zögert, nicht weil er seinen Namen nicht sagen will, sondern weil er ihn nicht weiß.
„Wenn du ihn mir nicht sagen willst, dann nenne ich dich einfach Marc. Ich hoffe du bist einverstanden?“
Er nickt und unser Held, der jetzt Marc genannt wird, ist im Innern etwas durcheinander, denn er hat festgestellt, dass er sich an rein gar nichts mehr erinnern kann, weder an seinen Namen, noch wo er herkommt oder was er überhaupt hier macht. Nichts, völlige leere in dem Teil seines Gehirns, in der sich seine Erinnerungen befinden sollten.
„So, gleich sind wir da. Nur noch kurz über die Straße und dann links in die Seitengasse hinein. Eine Plaudertasche bist du ja nicht gerade, Marc. Ist nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Ist mal ganz gut mit einem Mann zusammen zu sein, der einem nicht das Ohr abquatscht.“
Der nicht vorhandene Verkehr erlaubt ihnen gemütlich die Straße zu überqueren. Chantal nimmt ihn spontan an der Hand und zieht ihn dann in eine kleine und enge Seitenstraße hinein. Marc, so heißt ja jetzt unser Held, widerfährt ein leicht unsicheres Gefühl. Die Straße oder besser Gasse macht keinen gepflegten Eindruck. Papierfetzen, leere Dosen und Flaschen, umgeworfene Mülltonnen bestimmten das Bild. Chantal schien seine Unsicherheit zu spüren.
„Hier sieht es immer so aus, aber die Miete meiner Wohnung ist dafür sehr günstig.“
Schweigend folgt ihr unser Held und nach fast 200 Metern kommen sie auf der rechten Seite an eine Treppe, die in eine Kellerwohnung führt. Chantal geht sie hinab, Marc zögert etwas, folgt ihr aber dann schließlich.
„So, willkommen in meinem Reich. Nur keine Angst, komm schon!“, fordert sie ihn auf.
Marc streckt seinen Kopf in den Flur und blickt sich um. Das Licht, welches Chantal gerade eingeschaltet hat, bringt nicht viel Helligkeit, zudem ist es auch noch rot und taucht den Flur in ein schummriges Licht. An der Garderobe, an die gerade Chantal ihre Plüschjacke gehängt hat, befinden sich nur noch ein Lackmantel und eine kurze Lederjacke.
„Normalerweise zieren sich meine Gäste nicht so, wenn sie zu mir kommen. Also gut! Ich bin das was man eine Nutte nennt und das ist hier nicht nur meine Wohnung, sondern auch mein Arbeitsplatz. Aber jetzt bin ich sozusagen außerdienst und will, vermutlich genau wie du, jetzt nur in Ruhe einen Kaffee trinken und ja, dieser Dienst ist kostenlos für dich. Gespräch mit inbegriffen, wenn du es willst.“
Marc betritt den Flur.
„Na, komm mit in die Küche, ich beiße dich schon nicht. Außer du willst es und bezahlst dafür!“
Sie lacht und Marc merkt, dass der letzte Satz nur scherzhaft gemeint war. Er kommt in die Küche. Sie ist etwas spartanisch Eingerichtet, aber gemütlich. Ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen steht an der Wand, gegenüber befindet sich eine kleine Küchenzeile mit einem Herd, einem Kühlschrank und einer Spülmaschine. Chantal befüllt gerade die Kaffeemaschine mit Wasser und setzt eine Filtertüte in den dafür vorgesehenen Halter. Nun schüttet sie Kaffeepulver in die Tüte und schalte die Maschine an. Nach kurzer Zeit fängt die Maschine an zu gurgeln und es breitet sich ein wunderbarer Kaffeeduft in der Küche aus.
Unser Held fühlt sich davon gleich deutlich besser und die anfängliche Unsicherheit ist verschwunden. Seine Anspannung löst sich und jetzt merkt er, dass er ganz dringend mal wohin müsste.
„Wo fin…“, beginnt er gerade die obligatorische Frage, doch Chantal unterbricht ihn.
„Aus der Tür, dann rechts und die letzte Tür links!“
Er steht auf und bevor er aus der Tür ist, ruft sie ihm noch nach:
„Und setz dich bitte!“
Marc geht den Flur hinunter und öffnet die letzte Tür auf der linken Seite. Er betritt das Badezimmer und schaut sich um. Es ist nicht gerade klein. Verschiedene Schränke stehen an den Wänden, die Toilette steht im genau gegenüber.

Nun sind die Entscheider gefragt. Hier die Möglichkeiten:
1. Marc durchsucht das Badezimmer, geht dann auf die Toilette, wäscht sich die Hände und begibt sich danach wieder zurück in die Küche.
2. Marc geht auf die Toilette, wäscht sich die Hände und geht zurück in die Küche, ohne die Schränke zu durchsuchen.
3. Marc dreht um, verlässt heimlich die Wohnung und pinkelt an eine Hauswand.
11. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 06.05.10 11:46

Du darfst mit Nummer 2 weiter machen, Marc ist
schließlich ein höflicherm wohlerzuogener junger
Mann!
12. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 06.05.10 12:03

ich bin für nummer 2

ps ich würds genauso machen

gruß dwt sophi
13. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 06.05.10 14:15

Och nööö Nadienchen!

Warum immer gleich Haue?
14. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von LELALA73 am 06.05.10 14:55

Hallo

Ich wäre auch für Nr. 2
15. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von AnnaTV am 06.05.10 18:48

ich bin auch fuer die nummer 2, denn hilfsbereitschaft die einem entgegengebracht wird darf man nicht mit so einer schnueffelei vergelten sonst sind wir bald alle auf uns allein gestellt und niemand ist mehr bereit einem zu helfen.

liebe gruesse
16. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Franny am 06.05.10 19:00

Nummer 1


Wenn schon, denn schon
17. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Franny am 06.05.10 19:01

Zitat
Na Na Franny,
nicht jede fremde Frau meint es böse wenn sie hilfe anbietet. Manchmal wird Vertrauen auch belohnt. Ich bin für die Nummer 2, denn Bahnhoefe und deren ´Missionen´ sind immer so ein wenig schmuddelig im Image.

Liebe Grüße



Und wenn es aber eine böse Hexe ist
18. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Unkeusch am 06.05.10 19:47

Ganz klar: Nummer 3 ... das ist so schön potentialträchtig. Chanti läuft ihm dann nach und auf der Straße werden sie ... ahm ...



Halt ...
Korrektur ...

... Nummer 2!

Formal ist das jetzt die "Ich komme in Frieden" Ausgangsstellung. Mal sehen wie die sich entwickelt. Ganz klar: Marc wird verdächtigt, gewühlt zu haben und jetzt redet er sich irgendwie raus?
19. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Hardy14812 am 07.05.10 08:57

ich bin artig,..... die Nr. 2

Grüße
Hardy
20. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Gummimike am 07.05.10 09:54

Ihr seid ja sowas von Berechenbar.
Ich bin für 3
21. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Franny am 07.05.10 09:56

Mke, nun sei doch nicht so
22. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von stiller172 am 07.05.10 18:47

Für mich Diskussions los die Nummer 1;

vielleicht findet er im Schrank noch getragene und wohlig riechende Höschen oder -- für Strumpfliebhaber, -- Strümpfe der Dame. Dann lässt ihn während des Kafe Trinkens der Gedanke nicht mehr los, ob die Nutte zwischen den Beinen auch so gut riecht wie ihre Höschen.
23. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 07.05.10 19:41

shit ich hab falsch gewählt ich nehme doch nummer 1
24. Wer weiß, wohin das führt? Teil 3.2.3(4/5/2)

geschrieben von hajo am 10.05.10 06:44

Wer weiß, wohin das führt? Teil 3.2.3(4/5/2)

Tja, leider gab es eine Patt-Situation, da jemand seine Stimme nachträglich verändert hat. Da ich ja allen Gerecht werden will, zähle ich die geänderte Stimme sowohl in ihrem ursprünglichen Votum, als auch in ihrem aktuellen. Dann komme ich zu obigem Ergebnis.

Marc geht zur Toilette, zieht seine Hose herunter und setzt sich auf die Klobrille. Er atmet leise, aber hörbar auf, als sich der Druck in seiner Blase in einem Strahl in die Kloschüssel entlädt. Verschiedene Dinge gehen ihm nicht aus dem Kopf. Wer war er? Wo war sein zu Hause?
„Mist!“, sagt er vor sich hin, „daran hätte ich denken müssen!“
Er greift in seine Hosentaschen, diese sind aber leer. Dann durchsucht er seine Jacke, aber immer das Gleiche, alle Taschen sind leer. Er sieht links neben sich einen kleinen Stoß mit Zeitungen. Verschiedene Modemagazine, nichts besonderes. Er nimmt die erste von dem Stapel, sie trägt den Titel >Modetrends< und hat die Ausgabenummer 23 vom Monat April 2021. Marc blättert sie durch und schaut sich die bunten Hochglanzbilder an. Die angeblich berühmten Models in der Zeitschrift sagen ihm nichts. Unser Held stöhnt etwas vor sich hin. Er weiß praktisch nichts über sich. Zwar heißt er jetzt Marc, aber das das ein wirklicher Name ist, wäre wie ein Sechser im Lotto.
Er steht auf und zieht sich wieder die Hose hoch. Er geht zum Waschbecken und wäscht sich die Hände. Das Gesicht, welches ihn im Spiegel anschaut, ist ihm fremd. Er trocknet seine Hände mit einem Handtuch ab und geht aus dem Badezimmer. Die Tür des Zimmers gegenüber ist einen Spalt geöffnet und Marc wirft einen kurzen Blick hinein. Es ist Chantal´s Schlafzimmer. Ein breites Bett, einige Schränke, nichts Auffälliges. Er hört das Klappern von Geschirr aus der Küche und der Kaffeeduft, welcher jetzt auch den Flur überflutet hat, lässt sein Hungergefühl erwachen.
Als er in die Küche zurückgekehrt ist, stehen schon Tassen und Teller auf dem Tisch. Mit dem Kaffeeduft hat sich jetzt noch der Geruch von getoastetem Weißbrot gemischt. Marc spürt, wie seine Speicheldrüsen im Mund aktiv werden.
„Ah, das bist du ja wieder. Setz dich doch!“, fordert Chantal ihn mit einem leichten Lächeln auf. Marc nimmt auf dem vorderen der beiden Stühle Platz. Als er sich etwas auf dem Stuhl dreht, erzeugt das Leder seiner Hose ein quietschendes Geräusch auf dem Holzstuhl.
„Kaffee mit Milch und Zucker?“, fragt ihn Chantal.
„Ich trinke immer schwarz!“, kommt es ihm wie von selbst über seine Lippen.
„Was?!“, fragt sie ihn, als sie seinen erstaunten Gesichtsausdruck bemerkt.
„Ach nichts“, weicht er ihr aus.
„Sehr mitteilsam bist du ja nicht gerade. Deinen Namen sagst du nicht und sonst redest du auch wirklich nur das Notwendigste. Toast?“
„Ja, sehr gerne. Mit Marmelade bitte.“
„Da ist er wieder, dein >Huch, was habe ich denn jetzt gesagt<-Ausdruck in deinem Gesicht. Was hast du für ein Problem? Ich habe bis heute Abend Zeit und ich kann zuhören.“
„Was soll ich dir groß erzählen. Ich weiß nicht einmal mehr meinen Namen. Das Einzige, was ich jetzt von mir mit Sicherheit weiß ist, dass ich gerne Marmeladenbrötchen esse und meinen Kaffee schwarz trinke!“
„Das klingt zwar jetzt ein bisschen blöd, aber deine Erinnerungen scheinen doch langsam wiederzukehren. Vielleicht brauchst du einfach nur Zeit, um dich wieder an alles zu erinnern. Hast du schon mal in deine Brieftasche gesehen?“
„Wenn ich eine hätte, dann sicherlich. Aber alle meine Taschen sind leer. Entweder ist mir alles im Park, wo ich die Nacht offenbar auf einer Bank verbracht habe, geklaut worden oder ich hatte nie etwas bei mir.“
Chantal geht zu ihm und fährt mit ihren Händen durch sein Haar.
„Hey, was soll das?“
Er ergreift ihre beiden Handgelenke und hält sie fest.
„Ich will doch nur einmal deinen Kopf nach Verletzungen abtasten! Lass los, du tust mir weh!“
Marc öffnet seine Hände. Ohne dass es ihm bewusst war, hatte er fest zugegriffen.
„Tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun!“, entschuldigt er sich bei ihr.
„Darf ich jetzt weitermachen?“
Marc nickt und Chantal tastet mit ihren Händen seinen Kopf ab. Sie steht dicht vor ihm, er berührt das Leder ihres Rockes mit seiner Nase. Er nimmt des Duft des Leders war, der vermischt ist mit einem leichten Parfümgeruch. Er spürt wie es ihn erregt. Ihre Berührungen in seinem Haar geniest er. Marc schließt seine Augen. Chantal´s Worte reißen ihn in die Wirklichkeit zurück.
„Also Kopfverletzungen hast du keine. Zieh mal deine Jacke aus.“
„Da habe ich schon nachgeschaut“, bemerkt Marc.
„Egal, gib sie mir! Ich habe Erfahrung im durchsuchen von Kleidung. Oft sind meine Freier so betrunken, dass ich mir selbst meine Gage nehmen muss“
Sie hält auffordernd ihre ausgestreckte Hand ihm hin. Er zieht die Jacke aus und gibt sie ihr. Sie durchsucht die Taschen und tastet dann noch das Innenfutter ab.
„Da schein etwas zu sein, ich kann es fühlen.“
Sie greift in die linke Innentasche.
„Dachte ich es mir doch. Bei dieser Tasche ist das Innenfutter beschädigt!“
Sie greift tiefer hinein und fingert einen Zettel heraus.
„Willst du ihn öffnen oder soll ich es für dich machen?“, fragt sie ihn stolz.

Nun sind wieder die Entscheider gefragt. Hier die Möglichkeiten:
1. Marc lässt Chantal den Zettel vorlesen, denn schließlich hat sie ihn gefunden.
2. Marc liest ihn sich erst einmal selbst durch. Wer weiß, was auf dem Zettel steht.
3. Marc steht auf und umarmt Chantal, um sich bei ihr zu bedanken.
4. Marc lässt sich den Zettel geben, und liest ihn später, nach dem Frühstück.
5. Marc lässt sich den Zettel geben und verlässt dann sofort Chantal´s Wohnung, um den Inhalt des Papiers in Ruhe alleine zu lesen.
25. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von LELALA73 am 10.05.10 07:38

Hallo

Ich bin für Nr 1
26. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 10.05.10 11:32

Diesmal so viele Möglichkeiten aber ich wähle auch
Nr. 1!

Ein Nachteil hat deine Geschichte, die Fortsetzung
ist immer sooooo kurz.
Diese Bemerkung sagen wohl alle diejenigen Leser,
den deine kleine Geschichte gefällt.
Mach bitte weiter!
27. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 10.05.10 14:37

hallo hajo,

mir ist es auch so ergangen wie @drachenwind. mein kopfkino ist gar nicht zum rotieren gekommen.

ich wäre für die möglichkeit 1, das erhöht die spannung.
28. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 10.05.10 15:38

ich bin für nummer 1
29. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von ArtiCd am 10.05.10 16:44

Ich bin auch für 1.
30. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Jo-Jo am 10.05.10 20:46

ich schließe mich an und nehme auch die 1
31. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Stormanimal am 10.05.10 21:26

Die 1 bitte.
32. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 4.1.6(7/0/0)

geschrieben von hajo am 12.05.10 06:41

Wer weiß, wohin das führt? Teil 4.1.6(7/0/0)

„Nein, mach du das doch“, bittet Marc Chantal. Sie öffnet den Zettel, der mehrfach gefaltet ist, und ruft erstaunt:
„Wow, da ist ja ein Schlüssel mit eingepackt!“
In der Hand hält sie einen kleinen Schlüssel, auf dem die Nummer 724 eingeprägt ist. Dann dreht sie den Zettel zu Marc. Er ist völlig leer.
„So ein Mist, ich hatte mir mehr erhofft. Vielleicht einen Namen.“
„Gefällt dir etwa dein Name nicht mehr?“, fragt ihn Chantal mit einem etwas verschmitzten Lächeln. Marc denkt, dass sie sehr nett ist und ihren Optimismus findet er inspirierend. Insgeheim wundert er sich, dass sie als Prostituierte arbeitet.
„Komm, lass uns jetzt zunächst einmal Kaffee trinken und etwas essen. Dann überlegen wir wie es weitergehen soll.“
Und wieder ist es Chantal, die ihn aus seinen negativen Gedanken herausreißt.
„Ja, du hast recht. Trinken wir einen Kaffee zusammen!“, erwidert er.
Sie setzt sich ihm gegenüber an den Tisch und gießt im heißen, dampfenden Kaffee in die Tasse. In ihren Kaffee gibt sie einen kleinen Schuss Milch. Marc setzt die Tasse an seinen Mund und trinkt einen Schluck.
„HMMM, tut das gut!“, entfährt es ihm. Er greift nach einer Toastscheibe und bestreicht diese mit Marmelade. Es kracht, als er in die hellbraune Weißbrotschnitte beißt. Er fühlt sich jetzt besser.
„Warum lebt eine Frau, wie du, in so einer Umgebung?“, fragt er sie spontan, selbst etwas überrascht über die sehr direkte Art seiner Frage. Auch der Tonfall seiner Frage wäre eher in einem Verhörraum zuhause gewesen, als an einem Frühstückstisch.
„Also ich nehme die Frage mal als Kompliment auf“, antwortet Chantal sehr gelassen. Sie scheint sich nicht an dem Ton und der direkten Art zu stören, mit dem Marc seine Frage an sie gerichtet hatte.
„Da gib es eine ganze Menge von Gründen, sage wir einfach, ich bin jetzt hier und das bedeutet für dich, dass du hier im warmen sitzen und mit mir Kaffee trinken kannst. Ich bin mit meinem Leben zufrieden, so wie es jetzt ist.“
„Ich wollte dir nicht zu nahe treten, tut mir leid!“
Marc spürt, dass es Chantal schwer fällt, seine Frage zu beantworten. Entweder hatte sie es in der Vergangenheit sehr schwer und die Lebenssituation, in der sie sich jetzt befand, stellte eine Verbesserung dar oder es gab noch andere Gründe, über sie sie nicht sprechen konnte oder wollte.
„Ist schon gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin es nur nicht gewohnt, über mich zu erzählen. Meine Freier interessiert das nicht sonderlich und jeder von ihnen erwartet immer eine andere Chantal. Mal soll es eine einfühlsame sein, dann wieder eine strenge, besonders oft wird die dumme und naive Chantal gewünscht, die bewundernd aufblickt zu dem Mann, der sie für einige Stunden gemietet hat, weil er sonst keine Frau haben kann.“
„Also ich bevorzuge die Chantal, die mir jetzt gerade gegenübersitzt und ich hoffe, dass es die echte Chantal ist.“
Marc spürte eine starke Sympathie für sie. Es klang zwar sehr abgeklärt, wie sie das sagte, aber er hatte genau hingehört. Ihre Stimme hatte beim sprechen leicht gezittert, ein eindeutiger Hinweis für ihn, dass es für sie nicht so einfach war, ständig in die Rolle zu schlüpfen, die man von ihr erwartete. Er konnte sich gut vorstellen, dass dabei ihre eigene Persönlichkeit zu kurz kommt und auf Dauer gesehen auf der Strecke bleiben würde.
Die eigene Persönlichkeit, das war auch das, nachdem er suchte. Wer war er. Er hatte bemerkt, dass er sehr direkte und präzise Frage stellen konnte. Vielleicht war er ein Detektiv oder gar ein Polizist, vielleicht aber auch ein Geldeintreiber oder einer, der abkömmliche Kautionsnehmer jagt. Vielleicht war er aber auch nur ein Mann, der für sich immer den Dingen auf den Grund gehen wollte.
„Ich würde vorschlagen, wir frühstücken jetzt in Ruhe zu ende. Dann ziehe ich mir etwas Praktisches an, damit ich dir helfen kann, nach dem Schloss für den Schlüssel zu suchen.“
„Ja, das machen wir so!“, stimmt Marc ihr zu.
Während sie frühstücken, zählt Chantal alle ihr bekannten Orte auf, wo es Schließfächer gibt. Da ist zunächst der Bahnhof, der Flughafen und dann gibt es noch die verschiedenen Hotels, die Schließfächer ihren Gästen anbieten. Die Banken konnten sie aufgrund des relativ einfachen Schlüsselaufbaus außer Acht lassen.
„Vielleicht sollte wir noch die Spinde in den Schulen abklappern“, meint Chantal.
„Meinst du?“, fragt Marc etwas irritiert zurück. Aber als er der Person ihm gegenüber in das Gesicht blickt, fängt er auch an zu lachen. „Aber ich gebe dir recht. Wir müssen da unbedingt zuerst hin, denn ich kann mich jetzt ziemlich deutlich an mein Pausenbrot erinnern, dass ich in einem der Spinde aus Angst, dass sie mir jemand klaut, eingeschlossen habe.“
„Na gut, dann will ich nicht länger zwischen dir und deinem Brot stehen. Ich ziehe mich jetzt um und dann gehen wir. Du kannst dir schon mal überlegen, in welcher Schule wir mit der Suchen anfangen. Wenn ich dich so anschaue, dann denke ich, wir suchen zuerst an einer höheren Mädchenschule nach deinem Brot.“
Sie lachen beide und Chantal verlässt die Küche. Marc blickt ihr nach und denkt, dass sie etwas Besonderes hat und ihm gefällt. Er schaut etwas gedankenverloren in seine noch halbvolle Tasse. Er nimmt einen Schluck und stellt die Tasse dann wieder auf den Tisch. Er greift nach dem Milchbeutel und lässt einen Tropfen der Milch in seinen Kaffee fallen. Ein weißer Punkt entsteht in der Mitte der dunklen, fast schwarzen, Kaffeeoberfläche, der langsam zerfließt und versucht den Becherrand zu erreichen. Marc´s Blick wirkt geistesabwesend und ist starr in die Tasse gerichtet. Er glaubt ein Gesicht zu erkennen, dass fast konturenlos auf der Oberfläche des Kaffees erschient. Es weckt Erinnerungen an jemanden, nur kann Marc, trotz aller Anstrengungen, das Gesicht nicht zuordnen.
„So, ich wäre dann soweit!“
Chantal ist die Küche herein gekommen und sieht Marc vor seiner Tasse sitzen. Er scheint sie nicht zu hören. Sie legt ihm ihre Hand auf die Schulter.
„Hallo, nicht einschl…“
Sie kann ihren Satz nicht beenden, den Marc ist aufgesprungen und hat sie mit dem Arm gegen die Küchenwand gedrückt. Sein Blick ist seltsam leer.
„Stopp, Marc. Ich bin es, Chantal!“
Marc sieht in Chantals Augen und er erkennt Angst in ihnen.
„Warum stehe ich plötzlich vor ihr und halte sie gegen die Wand gedrückt?“, denkt er. Er lässt Chantal sofort los.
„Ähh, tut mir leid. Ich weiß nicht, was ich da tue“, stottert er.
„Ich hätte dich nicht anfassen dürfen, du warst in Gedanken. Es ist ja nichts passiert. Komm lass uns jetzt gehen!“


Nun sind wieder die Entscheider (bis 16.05.2010 23:59 Uhr) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Marc nimmt Chantal in die Arme und entschuldigt sich.
2. Marc geht mit Chantal zum Bahnhof, um sich dort die Schließfächer anzuschauen.
3. Marc geht mit Chantal zum Flughafen, um sich dort die Schließfächer anzuschauen.
4. Marc geht mit Chantal zu den Hotels, um sich dort die Schließfächer anzuschauen.
5. Marc geht ohne Chantal auf die Suche nach dem Schließfach, da er Angst hat, ihr wehzutun.
33. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Stormanimal am 12.05.10 07:49

Vorab: Tolle Geschichte, macht Lust auf mehr.
Mir persönlich würde eine der Varianten 1-4 behagen. Nr.5 würde ich ausschließen wollen.
34. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 12.05.10 12:37

hallo hajo,

diesesmal tu ich mir schwer. irgendwie fühle ich mich der nummer 5 hingezogen. das erhöht irgendwie die spannung und den überraschungseffekt bei chantal. wird er das schließfach finden oder nicht?
35. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 12.05.10 16:52

ich bin für nummer 1
36. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Franny am 12.05.10 17:23

Nr. 5
37. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 12.05.10 21:03

Also ichfinde Nr. 1 und 2 passen zusammen.
Mal sehen, was weiter kommt.
38. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Jo-Jo am 13.05.10 00:40

wenn möglich erst 1 dann 2
39. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von LELALA73 am 14.05.10 00:45

Ich bin für Nr. 2
aber vielleicht passiert vorher ja noch Nr. 1?
40. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von oliviasklavin_tv am 14.05.10 16:13

Also ich finde auch das 1 und 2 zusammen passen! Irgendwie macht das mehr her!

Viele Grüße
Olivia
41. Wer weiß, wohin das führt? Teil 5.1.5 (6/5/1/1/2)

geschrieben von hajo am 18.05.10 07:05

Wer weiß, wohin das führt? Teil 5.1.5 (6/5/1/1/2)

„Es ist doch etwas passiert. Irgendetwas stimmt nicht mit mir und ich weiß nicht was es ist. Ich glaube ich sollte alleine das Schließfach suchen, ich möchte vermeiden, dass sich das hier wiederholt!“
Marc ist sichtlich geschockt über seine Reaktion, doch Chantal scheint das nicht so ernst zu nehmen.
„Jetzt mach dir mal keinen Kopf darüber“, sagt sie mit einem Lächeln auf den Lippen, „das ist noch harmlos. Ich habe schon Schlimmeres mit dem einen oder anderen Freier erlebt.“
Jetzt ist Marc geschockt über Chantal´s Reaktion. Wie locker sie Gewalt wegsteckt, das macht ihn betroffen.
„Ich bin kein Freier von dir und das eben war nicht in Ordnung. Es tut mir sehr leid und es ist auch nicht richtig, dass dich ein anderer schlägt oder dir Gewalt in sonst einer Form antut. Ich denke, ich werde meine Suche ohne dich fortsetzen.“
Marc dreht sich von Chantal weg und will zur Tür gehen. Er spürt ihre Hand auf seiner Schulter.
„Moment, vielleicht habe ich da auch noch etwas dazu zu sagen!“
Sie drängt sich an ihm vorbei und stellt sich vor ihn. Jetzt legt sie ihm beide Hände auf seine Schultern und sieht ihm in die Augen.
„Also, das was du eben gesagt hast, ist das netteste, was ich in der letzten Zeit von einem Mann gehört habe und ich glaube dir, dass es dir leid tut. Du stehst unter einem ziemlichen Stress, du hast dein Gedächtnis verloren, da kann man schon mal etwas überreagieren und so wie ich das sehe, stehst du nicht sehr auf Gewalt. Ich finde, wir sollten es sinngemäß nach einem alten chinesischen Sprichwort halten: Wer eines anderen Leben rettet, ist für ihn verantwortlich. Ich habe dich sozusagen vor dem Hungertot bewahrt, jetzt muss ich dir auch weiter helfen. Du hast kein Recht es mir zu verwehren, also gewöhne dich an meinen Anblick!“
In Marc´s Gesicht kommt ein Lächeln zum Vorschein. Er legt seine Hände um ihre Hüften.
„Also wenn ich dein Seelenheil damit gefährde, dann muss ich dich halt mitnehmen, aber nur, weil es die Chinesen so wollen!“
Sie stellt sich etwas auf die ihre Zehenspitzen und haucht im einen Kuss auf die Wange. Marc ist von dieser Geste berührt und weiß nicht so recht, wie er sich jetzt verhalten soll. Er blickt in Chantal´s Gesicht, aus dem jegliche Schminke verschwunden ist. Das Puppenhafte ist aus ihrem Gesicht verschwunden und eine Frau mittleren Alters schaut ihn an. Kleine Fältchen sind schon um die Augen zu erkennen, aber das stört Marc nicht. Ihr ebenmäßiges Gesicht, das von langen brünetten Haaren umrahmt ist, findet Marc sehr schön und er erkennt, dass ihm jetzt nicht mehr die leicht nuttig aussehende Dame gegenüber steht, sondern eine Frau, die weiß was sie will und eine gewisse Stärke ausstrahlt.
„Nach dem das jetzt geklärt ist, dann können wir ja gehen. Und da ich gerade so schön am bestimmen bin, schlage ich vor, zuerst am Bahnhof nach deinem Schließfach zu suchen.“
„Yes, Mam!“, kommt es spontan über Marcs Lippen.
„Na, bitte. Geht doch!“, wirft Chantal spitzbübisch hinterher.
Sie greift sich eine Lederjacke und sie verlassen die Wohnung. Draußen scheint mittlerweile die Sonne und die Gasse sieht nicht mehr so trostlos aus, wie am frühen Morgen. An der Straßenecke angekommen, biegen sie links ab, in Richtung Bahnhof. Auf der Straße ist mittlerweile etwas Leben eingekehrt. Autos fahren, vereinzelt kann man Menschen auf den Gehsteigen sehen. Sie gehen in Richtung Stadtmitte und je näher sie den Stadtkern kommen, desto belebter werden die Straßen.
Chantal bewegt sich sehr sicher durch die Stadt, sie scheint sich hier bestens auszukennen. Marc geht etwas hinter ihr, er schaut ständig nach rechts oder links, um sich zu orientieren. Er hat die Hoffnung, vielleicht doch das eine oder das andere wieder zu erkennen. Aber es kommt ihm so vor, als ob er hier zum ersten Mal entlang geht.
„Die nächste links, dann sind wir am Ziel!“
Sie biegen links ab und Marc sieht den Bahnhof vor sich. Das graue Gebäude erhebt sich mächtig aus einem Gewirr von Straßen und Parkplätzen. Obwohl es noch früh ist, wieseln die Menschen schon eilig um das Gebäude, betreten es oder strömen aus ihm heraus.
„Kommst du?“, fragt Chantal Marc, der ohne es zu bemerken stehen geblieben ist.
„Ja, ja, ich komme!“
Marc folgt ihr und sie treten durch das Bahnhofsportal. Chantal ist ganz aufgeregt. Offensichtlich sieht sie das Ganze als Schatzsuche und es scheint ihr Spaß zu machen.
„Los, komm hier entlang! Dort hinten sind die Schließfächer.“
Chantal nimmt Marc an der Hand und zieht ihn mit sich mit. Er hätte sich gerne noch etwas umgeschaut, aber er lässt sich durch Chantal Enthusiasmus mitreißen. Sie betreten den Raum mit den Schließfächern, einige Leute sind damit beschäftigt Koffer oder Taschen in die Fächer hineinzuschieben oder aus ihnen herauszuholen.
„Komm lass uns den Schlüssel einfach mal probieren!“, fordert Chantal Marc auf.
„Moment, warte! Wir sehen uns erst einmal einen Schlüssel bei einem leeren Fach an. Da drüben steht einer offen.“
Sie gehen zu dem Fach. Zwei Euro braucht man, um das Fach zu schließen. Marc greift in seine Taschen.
„Kannst du mir mal mit zwei Euro aushelfen? Ich bin nämlich pleite“, fragt er sie.
„Na, mal sehen. Wenn wir uns über den Zinssatz einigen können“, grinst sie ihm frech an.
Marc muss lachen. Chantal´s Humor gefällt ihm. Er nimmt das Geldstück an sich, dass sie ihm vor die Nase gehalten hat. Er wirft es in den Geldschlitz und schließt das Fach. Marc zieht den Schlüssel ab und vergleicht ihn mit dem, den Chantal in seiner Jacke gefunden hatte.
„Und, was ist?“, fragt Chantal ungeduldig.
„Er passt! Hersteller und Bauform sind identisch. Jetzt müssen wir nur noch das passende Schloss zu dem Schlüssel finden.“
Chantal ist ganz aufgeregt.
„Los, gib mir den Schlüssel. Ich suche schon mal, während du dich um die Rückzahlung deines Kleinkredites kümmerst.“
„Warte, lass uns gemeinsam gehen!“
Marc öffnet das Fach und holt sich das Geldstück wieder.
„Hiermit zahle ich den Kredit vorzeitig zurück. Jetzt lass uns das Fach mit der Nummer 0287 suchen!“
„Das Fach hier hat die Nummer 0021, dann müssen wir da lang!“
Chantal zieht Marc nach rechts. Sie gehen an langen Reihen von Fächern vorbei. Dann bleibt Chantal plötzlich stehen.
„Der hier hat die Nummer 0270.“
Sie zieht Marc in die Reihe hinein und kurz darauf stehen sie vor dem Spind 0287. Marc will gerade Chantal den Schlüssel geben, als er am anderen Ende der Reihe einen Polizisten sieht, der zu ihnen blickt.


Nun sind wieder die Entscheider (bis 23.05.2010 23:59 Uhr) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Marc nimmt Chantal in die Arme und küsst sie leidenschaftlich, um nicht vom dem Polizisten erkannt zu werden.
2. Marc gibt Chantal den Schlüssel, damit sie das Schließfach öffnen kann.
3. Marc öffnet das Schließfach selbst.
4. Marc dreht sich von dem Polizisten weg und lässt Chantal das Schließfach öffnen.
5. Marc verlässt mit Chantal zügig den Ort ohne das Schließfach zu öffnen und kommt später wieder.
42. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 18.05.10 12:25

hallo hajo,

ich würde da für die möglichkeit nummer 5 plädieren. da kannst du noch etwas vor der öffnung des schließfaches einbauen und die spannung erhöhen.
43. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 18.05.10 15:28

nummer 1
44. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 18.05.10 16:38

Ich bin ein romantischer Typ und wähle Nummer 1, gefolgt
von Nummer 2! Sonst ist der Bahnhofsbesuch völlig sinlos
nur weil ein Bulle mal um die Gegen linst oder hast du was
anderes im Sinn?.
45. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Jo-Jo am 18.05.10 22:05

Nummer 1 bitte.
46. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 6.1.5 (3/1/0/0/1)

geschrieben von hajo am 25.05.10 07:14

Wer weiß, wohin das führt? Teil 6.1.5 (3/1/0/0/1)

„Du hast den Polizisten am anderen Ende der Schließ…“
Weiter kommt Chantal nicht, denn Marc drückte sie gegen das Schließfach und presste seine Lippen auf die ihren. Chantal wehrt sich nicht, sondern sie lässt es geschehen. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtet Marc den Polizisten, der gerade Anstalten macht, weiterzugehen. Jetzt drückt Chantal Marc von sich weg. Marc will gerade einen Erklärungsversuch starten, doch Chantal ist schneller.
„Also entweder gibst du mir jetzt fünfzig Euro, dann kannst du diesen lausigen Kuss nochmals wiederholen oder du tust es richtig!“
Er ist überrascht und seine Gesichtsfarbe tendiert jetzt gegen Rot. Doch er fasst Mut und nimmt Chantal in den Arm und küsst sie. Sie erwidert seinen Kuss.
„Du kannst deine 50 Euro gehalten, der Kuss war ganz okay.“
Sie lächelt ihn an und Marc grinst etwas unbeholfen zurück. Er hält ihr den Schlüssel für das Schließfach vor die Nase.
„Na, bist du nicht neugierig?“, fragt er sie.
„Na gib schon her. Ich schau mal für dich da rein.“
Sie nimmt den Schlüssel und führt ihn in das Schloss ein. Sie dreht den Schlüssel um und sie können hören, wie das Geldstück nach unten in das Ausgabefach fällt. Chantal öffnet jetzt die Türe. Ein silberner Aktenkoffer aus Aluminium kommt zum Vorschein.
„Komm, nimm ihn heraus und lass uns an einen ruhigeren Ort gehen“, fordert Marc sie auf.
„Gut, wie du meinst, Marc. Wollen wir in meine Wohnung zurückkehren? Dort wird uns bestimmt niemand stören.“
„Ja, guter Vorschlag. Also dann mal los!“
„Also den Vorschlag in ihre Wohnung zu gehen, halte ich für gut. Allerdings bleibt der Koffer hier!“
Unbemerkt war ein großer hagerer Mann hinter die beiden getreten. Er musste wohl mindestens zwei Meter groß sein, denn er überragte Marc um mehr als einen Kopf. Er trug einen Trenchcoat und unter seiner grauen Hose lugten grellgelbe Sportschuhe hervor. Seine Hände steckten in den Taschen seines Mantels.
„Soso, Marc ist jetzt dein Name. Wissen sie, mein liebes Fräulein, ich kenne ihren Marc noch, da hieß er noch Richard und davor Jack und davor und so weiter und so weiter. Na, dann will ich auch bei Marc bleiben. Also Marc, wenn du mir den Koffer überlässt, dann könnt ihr beide gehen. Es wir euch kein Haar gekrümmt. Also tu dir und deiner neuen Freundin einen Gefallen und gib mir den Koffer. Du kannst damit eh nichts anfangen. Wenn ich ihn mir mit Gewalt nehmen muss, dann werde ich deiner Freundin vorher ein bisschen was über dich erzählen. Vielleicht ist sie dann nicht mehr deine Freundin. Also, her mit dem Koffer!“
„Wer sind sie? Kenne wir uns?“, fragt Marc die lange Gestalt.
„Man, Marc, dir gehen wohl wirklich langsam die Ideen aus, was? Du hast ja schon einiges verdrehtes gerissen, aber das ist jetzt wirklich der Tiefpunkt deiner Karriere. Gedächtnisverlust, na klar, das erklärt auch, wie du es geschafft hast, dir eine Freundin zu angeln. Tja, die alte Geschichte vom armen Mann, der sein Gedächtnis verloren hat und mit dem dann eine Frau Mitleid hat und ihm hilft!“
Der hagere Mann klatscht kurz in die Hände, dann verschwinden sie sofort wieder in seine Taschen so, als ob sich etwas Wichtiges darin befinden würde. Vielleicht eine Waffe, denkt Marc.
„Bravo, eine wirklich tolle Vorstellung die du da wieder einmal gibst, mein lieber Marc oder wäre es dir recht, wenn ich doch einen anderen Namen nehme?“
Chantal schaut Marc fragend an.
„Ich kenne den Mann nicht, oder nicht mehr. Ich kann mich wirklich nicht an ihn erinnern. Wenn er den Koffer unbedingt haben will, dann sollten wir ihm das Teil geben. Also, wenn wir dir den Koffer geben, dann können wir gehen?“
„Du hast mein Wort!“, erwidert der Fremde, „Also, wenn ich dich nicht kennen würde, dann könnte ich es dir fast abnehmen, das mit deinem verlorenen Gedächtnis. Jetzt gib mir den Koffer!“
„Nun mal nicht so schnell!“, schaltet sich Chantal ein, „Wer sind sie und was wissen sie über Marc?“
„Ich bin hier nicht von Bedeutung, aber was deinen neuen Freund angeht, dann sei vor ihm auf der Hut. Am besten ist, du gehst jetzt einfach und lässt uns das uns beide das Ganze unter uns ausmachen. Ich möchte nicht, dass dein schöner Körper irgendwelchen Schaden erleidet.“
Der Mann bewegt jetzt seine linke Hand in der Tasche seines Trenchcoats, offensichtlich hat er doch eine Waffe in der Hand.
„Also, nun geh schon. Ich möchte hier niemanden Verletzen oder gar töten, insbesondere keine unschuldigen Personen.


Nun sind wieder die Entscheider (bis 26.05.2010 23:59 Uhr) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Marc gibt dem Fremden den Koffer.
2. Marc versucht noch mehr von dem Fremden über sich zu erfahren.
3. Chantal nimmt den Koffer an sich und flieht nach Hause, wohin ihr Marc folgen kann.
4. Chantal geht einfach und lässt die beiden Männer das Ganze unter sich austragen.
5. Marc versucht den Fremden zu überwältigen.
6. Chantal versucht den Fremden zu überwältigen.
7. Chantal geht und holt den Polizisten zu Hilfe.
47. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 25.05.10 09:58

Ä bisschen kurz dat janze!

Also meine Meinung bin ich los geworden. Da wieder diese
Ausschließlichkeit unzureichend ist, habe ich folgende Wahl
getroffen:

Da ich wissen will, was im Koffer drin ist würde ich sagen,

erst die 7 gefolgt von der 3.

Der böse Bube soll trotz und gerade wegen seiner Länge so
nicht so ungeschoren davon kommen aber vorher überwältigt
er den Polizisten. Chantal nimmt dann alles in ihre eigenen
kleinen, aber äußerst kraftvollen Händen und verpasst den
bösen Buben vielleicht ein Feilchen oder sie landet mit ihren
zarten Füßchen einen Volltreffer mitten ins Gemäch. Der
Möglichkeiten gibt es viele!
Kurz gesagt, viel Spaß beim Schreiben und vielleicht etwas
länger....
48. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von SteveN am 25.05.10 11:11

Hallo Hajo !

Da passe ich einmal kurz nicht auf und schon hast
du eine neue Geschichte angefangen und schon so
weit!!!

Marc scheint es schlimm erwischt zu haben. Er hat
eine Amnesie, kann sich an nichts erinnern. Ich denke
mal Chantal macht den Polizisten auf sich aufmerksam
(Nr.7) anschließend gehen sie wieder in ihre
Wohnung.

Bleibt Marcs Gedächtnis ausgelöscht oder kommen
einige/mehrere Erinnerungsfetzen zurück ?

Viele Grüße SteveN


49. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 25.05.10 12:27

nr 3!!
50. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von SlaveDragon am 25.05.10 12:28

nachdem Marc vorher so ausgesprungen ist beim Frühstück, scheint er das Kämpfen gewohnt zu sein.

Ich stimme für 5. - denn der Lange hat die Hände in den Taschen, was ihn im Nahkampf wertvolle Zeit kostet. Und eine Knarre kann man in einer Manteltasche nicht ewig weit und nicht schnell und präzise genug drehen. KO schagen und ohne Aufsehen mit dem Koffer den Bahnhof verlassen.

MfG
slaveDragon
51. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Jo-Jo am 26.05.10 00:52

mit der Reihenfolge 2,5,3 könnte ich mich anfreunden
52. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 7.3.7 (0/1/3/0/2/0/2)

geschrieben von hajo am 27.05.10 05:58

Wer weiß, wohin das führt? Teil 7.3.7 (0/1/3/0/2/0/2)

„Gut, ich möchte mich hier nicht einmischen. Ihr scheint euch zu kennen und eine gemeinsame Vergangenheit zu haben. Ich kenne Marc erst seit wenigen Stunden und habe schon mehr Probleme am Hals, als ich brauchen kann.
Also Marc, es war nett dich kennen zu lernen, aber du musst schon deine Probleme selber lösen. Vielleicht sehen wir uns mal in einer engen Seitenstraße wieder und vielleicht nehmt ihr, um euren Streit zu schlichten, die Hilfe des Polizisten in Anspruch, der gerade dort um die Ecke kommt.“
Chantal deutet hinter den beiden den Gang entlang. Marc und der Fremde drehen sich kurz um, das genügt. Chantal nimmt den Koffer und rennt in entgegengesetzter Richtung davon.
Als der Fremde sich wieder herum dreht, sieht er Marc durchdringend an und flucht laut: „Du Idiot!“ Dann läuft hinter Chantal her. Marc versucht noch den Hageren an seinem Trenchcoat zu fassen, aber sein Griff geht ins Leere, zu schnell sind die Bewegungen des Mannes.

Obwohl Chantal bereits über 10 Meter Vorsprung hat, ist der Hagere ihr dich auf den Fersen. Chantal ist gerade um die Ecke verschwunden und der Fremde will ihr folgen, als unvermittelt der Polizist in sein Blickfeld gerät. Aber zu spät, der Fremde stößt mit dem Polizisten zusammen. Beide landen auf dem Boden.
„Oh, das tut mir aber sehr leid“, beginnt der Hagere sich bei dem Uniformträger zu entschuldigen.
„Ich bin zu spät und wollte dringend noch meinen Zug erreichen, da habe ich nicht richtig aufgepasst.“
„Nicht passiert“, wiegelt der Polizist ab, „aber zu den Zügen geht es in die andere Richtung!“
„Na, da sehen sie mal, wie ich in Eile bin. Da habe ich doch tatsächlich auch noch die falsche Richtung eingeschlagen. Vielen Dank für ihre Hilfe!“
Der Hagere ist in der Zwischenzeit wieder auf den Beinen, genau wie der Polizist.
„Na, dann mal los!“, fordert ihn der Polizist auf weiterzugehen.
Der Hagere geht los in Richtung der Gleisanlage.
„Aber passen sie in Zukunft etwas besser auf!“, ruft ihm der Polizist nach.
Der Trenchcoatträger dreht nach einer Weile um, nachdem der Polizist außer Sicht ist. Er kehrt zu den Schließfächern zurück, aber außer dem offenen Fach findet er nichts mehr vor. Marc war verschwunden, ebenso wie Chantal und der Koffer.
„Mist!“, kommt es ihm über die Lippen. Der Fremde holt ein Taschentuch aus seiner rechten Manteltasche und nimmt sich das liegengebliebene Geldstück aus dem Rückgabefach des Schlosses. Er achtet sehr genau darauf, das Geldstück nur am Rand anzufassen.
Dann holt aus der rechten Innentasche seines Mantels ein Gerät hervor. Er drückt eine Taste und eine Klappe öffnet sich. Er legt das Geldstück hinein und schließt sie wieder. Dann drückt er noch weitere Tasten am dem Gerät. Nach kurzer Zeit erscheint das Bild von Marc auf dem Display, dann, nachdem er eine weitere Taste gedrückt hat, das Bild von Chantal.
„Tja, mein lieber Marc oder wer auch immer du jetzt bist. Du warst schon einmal besser!“
Er drückt eine weitere Taste am Gerät und eine Adresse wird angezeigt.

Marc hat das Bahnhofsgebäude schon seit einigen Minuten verlassen. Nachdem er einige Sekunden ratlos sich umgeschaut hatte, fragte er einen Passanten nach dem Park. Von dort aus, so denkt er, findet er den Weg zurück in Chantal´s Wohnung. Er macht sich Gedanken über den Hageren. Der scheint ihn zu kennen, aber Marc kennt ihn nicht. Der Mann scheint aber gefährlich zu sein. Marc dreht sich um, aber er wird nicht verfolgt. Er hat den Fremden abgeschüttelt.
Er macht sich auf den Weg zum Park. Es dauert einige Zeit bis er dort ankommt, aber der Park ist nicht der, zu dem er wollte. Dieser Park sieht ganz anders aus. Marc dreht sich, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er sucht nach Passanten, die er fragen kann, aber keine in Sichtweite. Er hört Kinderschreie, vielleicht ist ein Spielplatz in der Nähe. Wo Kinder sind, da sind auch Mütter nicht weit, denkt er sich und geht in Richtung der Geräusche.
Er nähert sich den Kinderschreien und erblickt einen Spielplatz, der von Bäumen umringt, vor ihm liegt. Wie erwartet sitzen einige Frauen auf Bänken und beobachten die Kinder, einigen von ihnen lesen und wieder einige reden miteinander. Er geht zur nächstgelegenen Person.
„Entschuldigen sie bitte. Ich glaube ich habe mich verlaufen. Ich suche einen Park hier in dieser Stadt, aber dieser hier ist es nicht. Gibt es noch einen in der Nähe des Bahnhofes?“
Die Frau mustert ihn von oben nach unten.
„Ja, es gibt da noch einen Park in genau entgegengesetzter Richtung“, antwortet sie etwas unfreundlich, „dort sind sie bestimmt auch besser aufgehoben. Ich finde den Südpark sollte man schließen. Da laufen nur so Leute rum, wie sie einer sind. Also meine Kinder dürfen da nicht hin und wenn sie mich fragen, dann…“
„Danke“, sagt Marc und macht kehrt.
„Junger Mann, das ist aber nicht nett mich einfach zu unterbrechen!“, ruft sie ihm nach.
Aber das hört Marc schon nicht mehr. Etwas sagt ihm, dass er jetzt sehr schnell zu Chantal´s Wohnung gelangen muss. Dass sie auf ihn dort wartet, daran hat er keinen Zweifel. >Vielleicht sehen wir uns mal in einer engen Seitenstraße wieder< hatte sie gesagt. Für ihn ein deutlicher Hinweis auf den Treffpunkt.
Er läuft aus dem Park und überquert die Straße. Er hastet wieder am Bahnhof vorbei und nach wenigen Metern sieht er ein Schild, auf dem Südpark steht. Jetzt ist er sich sicher, den Park zu finden. Er folgt den Schildern und nach einigen Minuten steht er vor dem Eingangstor des Parks. Er erkennt es wieder, dort sprach ihn Chantal an. Er weiß jetzt genau wo er ist und läuft in Richtung der kleinen dunklen Gasse. Er muss beim überqueren der Straße aufpassen, denn im Gegensatz zum Morgen, fahren nun die Autos Stoßstange an Stoßstange.
Er versucht die mehrspurige Straße zu überqueren. Einige Auto hupen, als er den Mittelstreifen erreicht. Die Rushhour hat begonnen, die Fahrzeuge strömen in Massen stadteinwärts. Die beiden Fahrstreifen, die er gerade überquert hat, waren im Vergleich zu den Fahrspuren, die jetzt vor ihm lagen, fast unbefahren.
„Du Vollidiot, nimm die Fußgängerampel!“, ruft einer aus einem Auto ihm zu.
Jetzt steht er in der Mitte der Straße. Er unternimmt mehrfach den Versuch die andere Straßenseite zu erreichen, aber er bricht jedes Mal wieder ab. Es ist kein Durchkommen. Zu dicht und zu schnell fahren die Fahrzeuge auf der Fahrbahn. Er muss den passenden Zeitpunkt abwarten, damit er die Straße überqueren kann.
Marc kann schon in die Gasse hineinsehen. Er sieht den Hageren, wie er vor Chantal´s Wohnung steht.


Nun sind wieder die Entscheider (bis 29.05.2010 23:59 Uhr) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Marc läuft spontan über die Straße.
2. Er ruft laut nach dem Hageren, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
3. Marc kehrt um und versucht über die rund 50 Meter entfernte Fußgängerampel die Straße zu überqueren.
4. Marc bringt sich in Sicherheit.
5. Marc wartet ab, was der Hagere tut.
53. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 27.05.10 10:43

Mmmmm, ich wähle Nr. 1
54. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Jo-Jo am 27.05.10 23:53

auch die 1
55. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von DWT-Sophi am 28.05.10 01:24

bin auch für 1
56. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Alexa am 29.05.10 18:01

hallo bin für 3
57. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 8.1.5 (3/0/1/0/0)

geschrieben von hajo am 30.05.10 11:10

Wer weiß, wohin das führt? Teil 8.1.5 (3/0/1/0/0)

Marc fragt sich in diesem Moment nicht, wie es der Hagere geschafft hat, Chantal´s Wohnung ausfindig zu machen. Er weiß, dass er jetzt handeln muss, denn er spürt die Gefahr, die von dem Trenchcoatträger ausgeht.
Zum Fußgängerüberweg zu gehen, dafür ist keine Zeit mehr, auch würde er den Hageren dabei aus den Augen verlieren. Da ist eine kleine Lücke, in dem andauernden Strom der Fahrzeuge. Marc läuft los. Ein Auto hupt, Marc sieht den Fahrer mit hochrotem Kopf hinter der Windschutzscheibe des Fahrzeugs. Jetzt steht er in der Mitte der beiden Fahrspuren. Vor ihm und hinter ihm ein nicht abreisen wollender Strom von Metall, dass sich mit atemberaubender Geschwindigkeit an ihm vorbeibewegt.
Marc läuft wieder los. Er hofft darauf, dass das auf ihn zukommende Fahrzeug etwas abbremsen wird, um ihm die Fahrbahnüberquerung zu ermöglichen. Er spürt einen Schlag an seinen Beinen. Sie werden ihm weggedrückt und er wird schlägt mit voller Wucht auf der Motorhaube des Fahrzeuges auf. Er hört wie Bremsen quietschen und der Gestank von verbranntem Gummi liegt in der Luft. Er hört noch mehrfach, wie Autos zusammenstoßen. Er selbst wird durch die Luft geschleudert, dann wird es schwarz vor seinen Augen. Bewegungslos bleibt er am Straßenrand liegen.

Der Hagere ist auf den Lärm, den das Chaos auf der Straße verursacht hat, kurz aufmerksam worden. Er blickt in Richtung der Straße, von wo aus er die Quelle der Geräusche vermutet. Er sieht aber nichts weiter, was ihn beunruhigen sollte. Er wendet sich dann wieder der Suche nach der Adresse zu, die auf dem Display seines Gerätes neben dem Bild von Chantal angezeigt wird.
Er vergleicht die Hausnummer, die verwaschen und kaum noch lesbar an der Hauswand prangert, mit dem Eintrag in seinem Gerät. Er nickt und betritt den Flur des Hauses über die Treppe. Es gibt zwar einige Briefkästen neben der Eingangstür, aber auf keinem steht ein Name. Das Ganze sieht unbewohnt für ihn aus, da fast jeder Kasten von Werbematerialien überquillt. Er schaut sich um, eine alte Holztreppe für in die oberen Etagen, im Parterre gibt es zwei Wohnungen, aber die sind ohne Haustür, scheinbar lebt dort keiner mehr. Der Hagere sieht etwas ratlos aus.

Jetzt ist der Fremde aus dem Bahnhof die Treppe nach oben in das sich über ihrer Kellerwohnung befindliche und verlassene Mietshaus gegangen. Sie nimmt sich schnell eine Jacke und verlässt vorsichtig die Kellerwohnung. Sie muss aufpassen, dass der Fremde sie nicht sieht. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis er die Kellerwohnung entdeckt.
Sie tritt jetzt aus ihrer Tür und blickt die seitlich zum Haus empor führende Treppe hoch. Keine Spur vom Fremden. Sie läuft jetzt schnell die Treppe von Ihrer Wohnung hoch auf die Straße und dann ungebremst weiter zur Straßenkreuzung. Sie hört die Sirene eines Krankenwagens schnell näherkommen. Vor ihr, auf der Straße, ist ein Menschenauflauf. Sie drängen sich um einen Punkt auf dem Gehsteig. Chantal will sich gerade dort vorbeidrängeln, als sich eine Lücke in der Menschentraube öffnet. Sie blickt instinktiv in diese Lücke und sieht die zwei Beine eines offensichtlich dort liegenden Menschen. Die Beine stecken in einer Lederhose und die Füße in klobigen Stiefeln.
„Marc“, schießt es ihr durch den Kopf. Sie kann es kaum glauben, aber der Mensch, der da liegt, könnte Marc sein. Sie muss darüber Gewissheit haben. Die bahnt sich einen Weg durch die Menge und sieht dann, aus der zweiten Reihe, Marc bewusstlos auf den Bordstein liegen. Um den Kopf hat sich bereits eine Blutlache gebildet, ein Mann kniet neben ihm. Offenbar leistet er Marc erste Hilfe. Sie sieht im Hintergrund einen Mann mit einem Koffer. Er trägt eine Weste mit der Aufschrift Notarzt auf der linken Seite.
„Bitte lassen sie mich sofort durch. Ich bin Arzt!“, hört sie ihn laut rufen. Die Menge tritt zur Seite, er stellt seinen Koffer ab und kniet neben Marc. Er tastet ihn ab und spricht offenbar durch ein Mikrofon, dass er an seiner Jacke trägt, mit jemandem. Kurz danach kommen zwei Sanitäter mit einer Trage und einer Vorrichtung, die Marc um den Hals gelegt wird, offenbar dient sie zur Stabilisierung seiner Halswirbelsäule. Sie heben ihn dann auf die Trage und transportieren ihn weg.
Chantal kann nicht sehen, wohin sie ihn bringen. Als sie sich durch die Menschenmenge in die Richtung schiebt, wohin Marc gebracht worden war, sieht sie gerade den Krankenwagen davon eilen.

Der Hagere kommt von ersten Stock des Hauses wieder herunter in das Erdgeschoß. Auch oben fand er alle Wohnungen verlassen vor. Er tritt aus dem Haus und geht die Treppe hinunter zur Straße. Er will schon wieder die Richtung verschwinden, von der er gekommen war, als er die Treppe sieht, die zu Chantal´s Kellerwohnung führt. Er blickt die Treppe hinab und sieht ihre Eingangstür, in Hintergrund hört er das Geheul von Sirenen. Ein kleiner Briefkasten hängt links an der Wand. Aus diesem quillt nicht ein Wust von Reklameblättchen heraus. Beim näheren hinsehen kann er einen Aufkleber erkennen, der darum bittet, auf das Einwerfen von Reklame zu verzichten. Er geht die Treppe hinunter und steht nun vor Chantal´s Türe. Er probiert, ob sie offen ist. Er holt etwas aus seiner Tasche, um die verschlossene Tür zu öffnen. Nach wenigen Sekunden hat er sich Zutritt zur Wohnung verschafft.

Es kommt gerade die Polizei am Unfallort an. Der Fahrer des Fahrzeuges, das Marc angefahren hatte, läuft völlig aufgelöst zu den gerade austeigenden Polizisten. Er fuchtelt wild mit den Armen, was er sagt, kann Chantal nicht verstehen. Sie nähert sich den Beamten. Einer von den beiden kennt sie von der Streife her. Sie trinken früh morgens ab und zu mal einen Kaffee zusammen in seinem Streifenwagen, den sie aus einem McDonalds in der Nähe des Bahnhofs holt.
Er ist einer von denen, die sich kümmern und die noch den Menschen sehen. Sie vertraut ihm und deshalb nähert sie sich ihm. Er sieht sie. Er überlässt seinem Kollegen die Befragung des Unfallfahrers und nähert sich Chantal.
„Hallo Chantal. Was gibt es?“, will er wissen.
„Hallo Richard. Danke dass du Zeit für mich hast. Weißt du, was mit dem Verletzen ist und wohin man ihn gebracht hat?“
„Ihn hat es ziemlich übel erwischt. Verdacht auf Halswirbelbruch und innere Verletzungen. Sie meinen er wird es kaum schaffen. Sie haben ihn in die Uni-Klinik gebracht, aber mehr weiß ich jetzt auch nicht. Einer deiner Kunden?“
„Nein, aber ich kenne ihn flüchtig.“
Sie steht mit dem Polizisten vor einem stehenden Auto. Sie sieht in der Scheibe des Autos ihr Spiegelbild und etwas weiter hinter ihr den Kopf des Hageren, der sich aus der Menge heraushebt.


Nun sind wieder die Entscheider (bis 01.06.2010 23:59 Uhr) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Chantal verlässt schnellsten den Unfallort und versucht den Hageren abzuschütteln.
2. Chantal hofft, dass der Hagere sie nicht gesehen hat und wartet ab.
3. Chantal bitte den Polizisten darum, sie in die Uni-Klinik zu fahren.
4. Chantal geht auf den Hageren zu und erklärt ihm alles, dann will sie wieder ihre eigenen Wege gehen.
5. Ich mag keine Geschichten, bei denen ich mit entscheiden muss. Bitte einstellen.
6. Ich mag keine Geschichten, bei denen ich mit entscheiden muss. Bitte ohne weitere Befragung weiterschreiben.
58. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von stiller172 am 30.05.10 13:33

Wieso sollte
"...1. Chantal den Unfallort schnellstens verlassen und versuchen den Hageren abzuschütteln...."?? und noch viel weniger
2. "...abwarten...."??
Dann doch eher
3. ".... in die Uniklinik gefahren werden....", falls es in dieser Stadt überhaupt eine gibt.

Ja und auch vier und fünf kämen bestens dann nicht in Frage, wenn Hajo sich endlich bewusst werden würde, dass ich sehr gerne an einer Geschichte über das Thema Keuschhaltung mitschreiben würde. Aber so wie es bis jetzt läuft, wird das eine vielleicht gerade noch passable FSK 10 Geschichte.
59. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Jo-Jo am 30.05.10 16:41

die Idee mit den Auswählen finde ich gut,
ich hätte gerne die 3
60. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 30.05.10 18:41

Nr. 3 ist richtig!
61. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 30.05.10 20:21

hallo hajo,

von der geschichte her wäre ich auch für die möglichkeit sich von der polizei in die klinik fahren zu lassen.

ich wäre auch für die möglichkeit 6. hajo du bist der autor und das ist deine geschichte, also solltest du sie so weiterschreiben wie du es dir ausgedacht hast. ich habe lieber die überraschung was du als nächstes uns presentierst als abzuwarten wie du die möglichkeit austattest.

62. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Chris25 am 30.05.10 21:40

bin für die 3
63. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 9.3.6 (0/0/5/0/0/1)

geschrieben von hajo am 02.06.10 07:07

Wer weiß, wohin das führt? Teil 9.3.6 (0/0/5/0/0/1)

„Richard, kannst du mich zur Klinik fahren?“
„Das ist im Moment schlecht möglich, Chantal. Ich bin heute den ganzen Vormittag beschäftigt.“
Richard spürt, dass nicht nur die Sorge um den Verunglückten Chantal belastet.
„Ist etwas, kann ich dir noch irgendwie helfen?“, fragt er besorgt.
„Siehst du den großen dünnen Mann hinter mir?“
„Ja klar, ist ja wohl nicht zu übersehen. Ragt ja wie ein Leuchtturm aus der Menge. Ich könnte ihn mal zu dem Unfall befragen, falls du etwas Zeit brauchst und dir ein Taxi suchen willst.“
„Danke, Richard. Der nächste Kaffee geht auf mich!“
Sie fasst ihm kurz an den Arm und geht in Richtung Taxistand. Sie blickt sich noch einmal um und sieht, wie der Polizist in Richtung des Hageren geht. Jetzt hat sie ein Taxi erreicht und steigt in den Wagen.
„Zur Uni-Klinik bitte! Unfallstation“, sagt sie zu dem Fahrer. Der schaltet das Taximeter ein und fährt los. Der Taxifahrer blickt in den Rückspiegel.
„Wow, was ist denn dann hinten los?“, fährt es ihm erstaunt über die Lippen. Er wird langsamer, Chantal dreht sich um und blickt durch die Heckscheibe des Wagens. Sie sieht helle Lichtblitze und hört eine laute Explosion. Ein Wagen wird durch die Luft geschleudert und landet krachend auf der Straße.
„Los, fahren sie schnell weg von hier!“, fordert Chantal den Taxifahrer auf. Der scheint es auch mit der Angst zu tun bekommen und beschleunigt den Wagen wieder.

Der Hagere verlässt den Unfallort. Wild laufen die Menschen durcheinander. Offenbar scheint niemand das ganze Chaos mit ihm in Verbindung zu bringen. Er hofft, dass keiner bei dieser Aktion, als er den Tank des Wagens in die Luft gejagt hatte, verletzt oder gar getötet worden ist, aber das war die einzige Möglichkeit den Polizisten von sich abzulenken. Er geht jetzt erst einmal in die entgegengesetzte Richtung von Chantal, weg von diesem Menschenauflauf hier. Er braucht jetzt ein stilles Plätzchen, um Kontakt mit der Zentrale aufzunehmen und sich neue Instruktionen zu verschaffen. Das das mit Marc passiert war, konnte niemand vorhersehen und die Zentrale musste unbedingt davon in Kenntnis gesetzt werden. Er konnte Marc noch nie so richtig leiden. Als man ihn ihm zuteilte, hatte er sich zunächst zu Wehr gesetzt, aber letztendlich konnte man sich einer Anweisung der Zentrale nicht verweigern.

Die weitere Fahrt mit dem Taxi verlief ruhig, lediglich einige Rettungsfahrzeuge und Polizeiautos kamen ihnen entgegen. Chantal ist völlig durch den Wind und verunsichert. In was ist sie da nur hineingeraten und wer ist Marc? Diese und andere Fragen gehen ihr durch den Kopf. Sie weiß, dass der Hagere jetzt hinter ihr her ist, denn sie hat den Koffer an sich genommen. Den Koffer hat sie in ihrer Wohnung gut versteckt, dort ist er sicher aufbewahrt. Sie ist sich nicht mehr sicher, ob sie noch zur Klinik fahren soll. Vielleicht kommt der Hagere auch dorthin. Aber sie entschließt sich dann doch, die Fahrt fortzusetzen. Sie hat einen Vorsprung und bis der Hagere durch das Chaos in der Stadt zur Klinik kommt, dauert es bestimmt noch eine ganze Weile. Es ist noch etwas Zeit für einen kurzen Krankenbesuch bei Marc, denkt sie.
Das Taxi fährt am Eingang der Unfallstation auf den Gelände der Uni-Klinik vor. Chantal bezahlt den Fahrer und steigt aus. Sie betritt das Gebäude und geht an den Informationsschalter. Sie will wissen wo man Marc hingebracht hat und wie es ihm geht. Doch das Ganze ist schwieriger, als zunächst gedacht. In der letzten Stunde sind alleine schon vier schwerverletzte männliche Unfallopfer in die Klinik gebracht worden.
„Ist er mit dem Rettungshubschrauber oder mit dem Krankenwagen gekommen?“, fragt die Schwester am Empfang.
„Mit dem Krankenwagen, ungefähr vor 15-20 Minuten.“
„Der Einzige, der mit einem Krankenwagen in diesem Zeitraum hierhergebracht wurde, liegt gerade im OP. Aber mehr darf ich ihnen so nicht sagen. Sind sie mit dem Patienten verwand?“
„Er ist mein Mann!“, lügt ihr Chantal vor.
„Einen Moment bitte“, die Frau beginnt zu telefonieren. Nach einem kurzen Gespräch legt sie auf und wendet sich wieder Chantal zu.
„Gehen sie bitte in der ersten Stock und nehmen sie auf einem der Stühle vor Zimmer 132 platzt. Es kommt dann jemand.“
Chantal hat die veränderte Stimmlage der Schwester wahrgenommen. Zu Beginn hatte sie noch eine freundlich, reservierte Art, jetzt schwingt Mitgefühl in ihrer Stimme mit. Vermutlich ist Marc tot. Nach oben will sie nun nicht mehr gehen. Sie macht Anstalten auf die Treppe zuzugehen, blickt dabei kurz zum Empfang zurück, die Schwester dort schreibt gerade etwas. Chantal geht an der Treppe vorbei und sucht sich einen Nebenausgang, um das Gebäude zu verlassen.

Die Anweisungen der Zentrale sind kurz und knapp. Auftrag ausführen und alle Spuren verwischen, auch wenn das heißen sollte, dass er Marc beseitigen muss. Zunächst muss er aber den Koffer finden, denn ohne ihn kann er seinen Auftrag nicht ausführen. Die letzte Person, die den Koffer in Händen hatte, war die Frau. Die muss er jetzt finden. In der Wohnung war sie nicht mehr gewesen, soviel stand fest. Aus Erfahrung weiß er, dass sie hier ihr Revier hat. Er hat viele Informationen über sie. Er kennt ihre Wohnung, weiß von ihrem speziellen Beruf, dem sie nachgeht. Er will mit dem Bild, was er von ihr hat nach, ihr suchen. Um seinen Kollegen will er sich später kümmern, aber etwas sagt ihm, wenn er die Frau gefunden hat, dann hat er auch ihn.
Er steckt das Sprechgerät, mit dem er Kontakt zur Zentrale aufgenommen hatte, wieder zurück in eine seiner Taschen. In der Zentrale konnte sich auch niemand erklären, wie das mit Marc passiert ist. Gedächtnisverlust, so etwas war noch nie vorgekommen. Ob er weitere Unterstützung brauchen würde, hatten sie ihn gefragt. Aber er wollte das alleine Regeln, jetzt, wo er die Möglichkeit hat, seinen ungeliebten Kollegen loszuwerden. Er braucht nur noch diesen Auftrag. Wenn er ihn erfolgreich ausführt, steigt er auf und hat sein Ziel erreicht. Dann werden für ihn Personen tätig, die seine speziellen Wünsche erfüllen. Darauf hat er jetzt schon fast 10 Jahre hingearbeitet und das will er sich jetzt nicht, kurz vor dem erreichen seines Zieles, durch einen wie Marc kaputt machen lassen. Marc ist in seinen Augen schwach, er zeigt Gewissen und das ist keine Eigenschaft, die einem bei diesem Job hilft.
Der Hagere geht wieder zurückauf die belebteren Straßen. Mit Chantal´s Bild will er bevorzugte Aufenthaltsorte von ihr ausfindig machen. Vielleicht hat sie eine Lieblingskneipe oder ein Frühstückskaffee, wo sie sich regelmäßig aufhält. Auf jeden Fall will er aber ihre Wohnung nicht ganz aus den Augen verlieren. Vielleicht kommt sie ja zurück.

Chantal sitzt wieder in einem Taxi und fährt in Richtung Stadtmitte. Sie will sich zunächst aus dem Auto heraus einen Überblick verschaffen, aber so genau weiß sie nicht, was sie jetzt machen soll.
Im Radio hört sie die neuesten Informationen über die Autoexplosion. Es gab einige leichtverletzte, niemand wurde getötet. Es gibt noch keine weiteren Erkenntnisse, warum der Wagen explodierte, die Untersuchungen laufen noch.
In Gedankenversunken blick Chantal aus dem Fenster des Taxis. Die Häuser fliegen an ihr vorbei, sie fragt sich, wie der Tag wohl verlaufen wäre, wenn sie Marc nicht am Park angesprochen hätte.


Nun sind wieder die Entscheider (bis 04.06.2010 23:59 Uhr) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Chantal kehrt in ihre Wohnung zurück und wartet auf den Hageren um ihn den Koffer zu übergeben.
2. Chantal kehrt in ihre Wohnung zurück und wartet auf den Hageren um ihm eine Falle zu stellen. Vielleicht gelingt es ihr, ihn zu betäuben und dann mit ihrem Equipment, den sie für unartige Kunden hat, zu fesseln.
3. Chantal kehrt zum Krankenhaus zurück, um sich von Marc zu verabschieden.
4. Chantal verlässt die Stadt.
5. Chantal fährt zum Polizeipräsidium und wendet sich an Richard, den Polizisten.
6. Ich mag keine Geschichten, bei denen ich mit entscheiden muss. Bitte einstellen.
7. Ich mag keine Geschichten, bei denen ich mit entscheiden muss. Bitte ohne weitere Befragung weiterschreiben.
64. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 02.06.10 12:47

hallo hajo,


du hast das sehr gut beschrieben das durcheinander bei dem unfall.

ich bin für die möglichkeit 7
65. Wer weiß, wohin das führt? Teil 10.7.7 (0/0/0/0/0/0/1)

geschrieben von hajo am 05.06.10 14:34

Wer weiß, wohin das führt? Teil 10.7.7 (0/0/0/0/0/0/1)

Chantal über legt was sie jetzt tun soll. Marc ist tot und der Hagere ist vermutlich hinter ihr her. Sie will die ganze Sache offensiv angehen, so wie sie es immer macht. Sie sagt dem Taxifahrer, dass er sie in ihre Wohnung bringen soll. Er soll sie einige Straßen vorher absetzen. Sie kennt eine kleine Gasse, über die sie von hinten zu ihrer Wohnung gelangen kann. Sie glaubt nicht, dass der Hagere so schnell wieder zu ihrer Wohnung zurückkehrt.
Sie steigt aus dem Taxi aus und verschwindet in einer kleinen Seitenstraße. Die Häuser sind schon älter und damals baute man sie mit einem kleinen Abstand nebeneinander. Oft sind diese kleinen Wege durch einen Zaun versperrt, aber Chantal kennt sich aus, sie weiß, welche Bretter lose sind und wo man durch die Zäune durchschlüpfen kann. Minuten später steht sie vor ihrer Wohnung. Sie schaut sich um, aber sie kann niemanden entdecken.
Sie betritt ihre Wohnung mit der Absicht, dem Hageren dort eine Falle zustellen. Sie versucht noch Richard über ihr Handy zu erreichen, doch es geht nur die Mailbox dran. Sie spricht nichts darauf und legt wieder auf. Sie geht in ihr Schlafzimmer. Dort ist noch eine Tür, sie ist nur durch den Schrank zu erreichen. Diese Tür geht in einen fensterlosen Raum, der für spezielle Kunden reserviert ist. Sie schaltet die Beleuchtung ein, das rötliche Licht flutet das Zimmer. Sie geht an einer Liege vorbei, an der verschiedene Gurte angebracht sind. Neben der Liege steht noch eine Art Rollstuhl, der ebenfalls mit Gurten ausgestattet ist. Sie steht jetzt vor einem Schrank, den sie öffnet. Der Schrank ist gefüllt mit verschiedenen Fesselutensilien, wie Seile, Gürtel, Gurte und Klebeband. Sie greift sich die Rolle Klebeband. Der Koffer steht noch so da, wie sie ihn in den Schrank gestellt hatte. Dann verlässt sie den Raum wieder und geht durch das Schlafzimmer in das Bad. Aus einem der Schränke holt sie sich ein starkes Schlafmittel. Sie geht damit in die Küche und öffnet das Röllchen mit den Tabletten. Sie schüttet alle Tabletten in eine Tasse und zerkleinert sie. Dann befüllt sie die Kaffeemaschine und bereitet eine Kanne Kaffee zu. Nach einer knappen viertel Stunde ist der Kaffee fertig. Sie füllt sich einen Kaffeebecher mit Kaffee und gibt die zerkleinerten Schlaftabletten in die Kanne. Sie rührt den Kaffee gut um und nimmt sich eine zweite Tasse. Dort hinein gießt sie etwas von dem gepanschten Kaffee und probiert ihn.
„Na, geht doch!“, sagt sie vor sich hin und spukt den Inhalt ihres Mundes in die Spüle. Sie leert den restlichen Kaffee der Tasse in das Spülbecken und stellt sie in die Spülmaschine. Es dämmert bereits draußen. Chantal macht jetzt in der ganzen Wohnung Licht.
„So, die Falle steht, jetzt fehlt nur noch die Person, die da rein tappen soll.“
Sie spricht mit sich selbst, um sich etwas Mut zu machen, denn wohl ist ihr bei der Sache nicht. Der Hagere hat ihr Angst gemacht und diese Angst ist noch nicht verschwunden. Sie setzt sich auf einen Stuhl und wartet. Sie rechnet damit, dass der Hagere die Wohnung im Auge behält und die hellerleuchteten Fenster sieht. Das wird ihn anlocken, denkt sie.
Die Sache mit Marc macht ihr zu schaffen. Er schien ganz nett zu sein, aber er hatte offenbar auch eine Vergangenheit und die war mit sehr vielen Fragezeichen versehen.
Chantal hat Hunger, sie holt sich aus dem Schrank ein paar Schokoladenkekse. Sie isst gerne Schokoladenkekse und trinkt eine Tasse Kaffee dazu. Langsam wird ihr bewusst, dass sie den ganzen Tag schon nichts gegessen hat. Sie genießt die süße Schokolade mit dem leicht bitteren Geschmack des Kaffee´s. Die Zeit vergeht nur sehr langsam, sie wartet auf das Unbekannte und sie hat Angst.


Nun sind wieder die Entscheider (bis 10.06.2010 23:59 Uhr - ich bin jetzt eine Woche unterwegs) gefragt. Hier die Möglichkeiten:

1. Bitte nach dem nächsten Teil wieder Optionen, wie es weiter gehen soll, angeben.
2. Ich mag keine Geschichten, bei denen ich mit entscheiden muss. Bitte einstellen.
3. Ich mag keine Geschichten, bei denen ich mit entscheiden muss. Bitte ohne Befragung weiterschreiben.
66. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 05.06.10 14:43

Also ich bevorzugen die Nr. 4

4. ist egal, du bist der Autor und bestimmst, wie es weier geht
67. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 05.06.10 14:43

Also ich bevorzugen die Nr. 4

4. ist egal, du bist der Autor und bestimmst, wie es weier geht
68. Wer weiß, wohin das führt? Teil 11.4.3 (0/0/0)

geschrieben von hajo am 14.06.10 18:30

Wer weiß, wohin das führt? Teil 11.4.3 (0/0/0)

Chantal wird ungeduldig. Sie wartet nun schon seit über einer Stunde und nichts ist geschehen. Plötzlich steht der Hagere in der Tür. Sie hat in nicht kommen gehört, er steht jetzt einfach so vor ihr.
„Willst du mir nicht den Koffer geben?“, fragt er sie direkt.
„Ja, das werde ich, aber erst später. Ich möchte mehr über Marc erfahren, wer er war und was er mit ihnen zu tun hat.“
„Wer er war?“, fragt der Lange verwundert nach.
„Er ist tot. Der Unfall heute Mittag, ein Auto hat ihn angefahren. Er ist in der Klinik seinen Verletzungen erlegen.“
Der Mann scheint etwas geschockt. Mit dieser Nachricht scheint er nicht gerechnet zu haben.
„Sie wissen schon, dass ich mir den Koffer einfach nehmen kann?“
„Wenn sie das könnten, dann wären sie nicht hier“, kontert Chantal. Sie weiß, dass sie hoch pokert, aber sie sieht sonst keine Möglichkeit zu erfahren, was sie wissen will.
„Sie können mir jetzt in 10 Minuten bei einem Kaffee erzählen, was hier abgeht und bekommen dann den Koffer von mir, oder sie fangen an mich zu schlagen oder sonst irgendwie zu bedrohen und nach vielleicht einer ungemütlichen halben Stunde für jeden von uns, sage ich ihnen dann eventuell wo der Koffer ist.“
Sie blickt ihm dabei frech, mit ihrem besten Pokerface das sie hat, in sein Gesicht. Der Hagere schweigt und für einen Moment denkt sie das Spiel verloren zu haben, dann aber nickt der Mann ihr zu und setzt sich auf den noch freien Stuhl.
„Nun, was wollen sie wissen?“, fragt er.
„Wer ist Marc und was hat er mit ihnen zu tun?“
„Nun, Marc und ich sind sozusagen Kollegen. Das sollte mein letzter Auftrag sein, dann hätte ich es geschafft und wäre aufgestiegen.“
Chantal gießt dem Fremden Kaffee in die Tasse, die sie ihm hingestellt hat. Er nimmt einen der Kekse, beißt hinein und trinkt einen Schluck Kaffee dazu.
„Aufgestiegen, wohin und was war euer Auftrag?“, fragt sie nach.
„Nun, wir gehören einer Organisation an, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gewissen Personen, die ganz oben in der Hierarchie stehen, Wünsche zu erfüllen, egal wie speziell oder fremdartig sie auch erscheinen mögen. Alle haben einmal klein angefangen in dieser Organisation und jeder steigt, nachdem er eine gewisse Anzahl von Aufträgen ausgeführt hat, auf. Dann werden auch ihm seine Wünsche erfüllt. Diese Organisation ist sehr mächtig und diese Macht geht weit über ihr Vorstellungsvermögen hinaus. Tja und so wie es aussieht stehe ich nun kurz vor der Vollendung meines letzten Auftrages. Marc oder wie sie ihn auch immer nennen, war mir als neuer Kollege zugeteilt. Er war immer schon ein bisschen schwierig, aber jetzt kam noch die Sache mit seinem verlorenen Gedächtnis hinzu. Er hätte beinahe alles vermasselt. Aber nun, da ich höre dass er tot ist, ist eines meiner Probleme schon gelöst. Sonst noch Fragen?“
Er fragt das mit einer nicht zu überhörender Überheblichkeit in seiner Stimme. Chantal nickt.
„Was sind denn das für Wünsche, die sie den Aufgestiegenen erfüllen sollen?“
Sie gießt im noch Kaffee nach.
„Es geht hauptsächlich um Macht und die Befriedigung ihrer sexuellen Neigungen und Vorlieben, Rache ist auch ein oft geäußerter Wunsch. Kurzum, alles was man sich legal nicht beschaffen kann.“
„Und was ist ihr Auftrag jetzt?“
„Tja, da kommen wir zu einem Punkt, den sie bestimmt nicht so prickelnd finden werden. Ich weiß nicht für wen ich den Auftrag ausführe, ich weiß nur was ich zu tun habe. Zum einen brauche ich den Koffer und dann brauche ich sie!“
„Mich?“, fragt Chantal fassungslos zurück.
„Ja, sie will mein Auftraggeber haben und Marc sollte sie ködern. Es war kein Zufall, dass er im Park um diese Uhrzeit war. Wir wussten genau, wo und wann wir sie finden würden.“
„Das verstehe ich jetzt aber nicht. Ich wusste es selber nicht so genau, dass ich um diese Zeit an diesem Ort war. Mein letzter Freier war ein Arschloch und ich habe ihm den Laufpass gegeben. Normalerweise wäre ich erst gut eine Stunde später dort vorbei gekommen.“
„So, nun kürzen wir das Ganze mal ein bisschen ab. Also geben sie mir den Koffer und seien sie kooperativ, dann brauche ich keine Gewalt anzuwenden. Nun, werden sie sich kooperativ verhalten?“
Chantal bekommt es jetzt mit der Angst zu tun. Was hat das alles mit ihr zu tun? Sie hofft, dass das Schlafmittel im Kaffee jetzt bald Wirkung zeigt.
„Aber wie ich schon sagte, die Organisation ist sehr mächtig und stattet ihre Diener, so werden wir genannt, sehr gut aus. Immer nur das Neueste, immer nur das Beste an Ausrüstung. Er greift in seine Tasche und holt ein Medikamenten-Röllchen hervor.
„So wie das hier. Man nimmt eine Tablette hiervon und der Körper ist für Stunden immun gegen alle bekannten Arten von Giften und Betäubungsmitteln.“
Chantal wird kreidebleich. Ihr ist soeben bewusst geworden, dass sie das Spiel verloren hat.
„Glaubten sie wirklich, dass ich ihnen das alles erzählt hätte, wenn ich mir nicht absolut sicher gewesen wäre, den Auftrag auszuführen.“
Er zieht ein weiteres Päckchen hervor.
„Das ist ein Mittelchen, wenn ich es ihnen injiziere, dann werden sie mir sagen, wo sich der Koffer befindet. Es ist ihre Entscheidung.“
69. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 15.06.10 12:45

hallo hajo, ich kann nur sagen genial geschrieben. danke
70. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 12

geschrieben von hajo am 21.06.10 07:17

Wer weiß, wohin das führt? Teil 12

Chantal fängt an zu schwitzen. Ihr Plan ist fehlgeschlagen, dass erkennt sie jetzt. Sie hat den Hageren unterschätzt und fragt sich, ob sie aufgeben soll. Was hat er mit ihr vor? Er will jetzt nicht mehr nur den Koffer von ihr, so wie im Bahnhof, jetzt will er auch noch sie. Doch wenn das schon immer der Plan gewesen sein soll, dann hatte sie der Hagere im Bahnhof damit angelogen, dass er nur den Koffer haben wolle. Trauen kann sie ihm nicht. Sie sitzt in der Patsche, das ist ihr jetzt klar.
„Gut, ich gebe ihnen den Koffer, sie haben gewonnen.“
Chantal steht auf und der Hager erhebt sich ebenso.
„Nach ihnen!“ Er macht eine einladende Handbewegung, als er das zu ihr sagt. Chantal geht an ihm vorbei, der Fremde folgt ihr dicht. Sie glaubt seinen Atem in ihrem Nacken zu spüren. Sie geht in ihr Schlafzimmer und öffnet den Schrank. Als sie die Kleider etwas zu Seite schiebt und die versteckte Tür öffnet, hört sie den Hageren hinter sich.
„Also da wäre ich nie drauf gekommen!“, sagt er erstaunt, offenbar mehr zu sich selbst, als zu ihr. Die Tür geht nach innen, in den Raum, auf. Da der Schrank keinen Platz für zwei Personen bietet, ist der Fremde gezwungen, Chantal in den Raum gehen zu lassen, ohne dass er vorher einen Blick hineinwerfen kann.
Sie schaltet das Licht an. Das rötliche Licht wirkt jetzt eher etwas gespenstisch, als anregend und geheimnisvoll. Sie überlegt fieberhaft, was sie jetzt tun soll. Ihre letzte Chance ist ein Elektroschocker für Notfälle, den sie links neben der Tür deponiert hat. Sie ergreift ihn, als sie den Lichtschalter betätigt. Sie geht weiter in den Raum hinein, der Hagere folgt ihr.
Plötzlich dreht sie sich um und stößt mit dem Schocker zu. Sie presst die Spitze des Gerätes gegen seinen Trenchcoat und drückt den Auslöser. Ein brummen und knistern ist zuhören. Sie schaut dem Fremden in sein Gesicht. Doch sie sieht keinerlei Veränderungen darin, keinen Schmerz, nichts. Der Fremde schlägt ihr den Schocker aus der Hand und lacht leise.
„Also eines muss man dir lassen, du bist sehr einfallsreich und gibst nicht so schnell auf. Vielleicht ist das der Grund, warum dich mein Auftraggeber geordert hat!“
Ungläubig starrt Chantal den Mann an. Sie kann sich nicht erklären, warum er noch aufrecht stehen kann. Der Elektroschock müsste ihn niedergestreckt haben.
„Wie schon gesagt, wir sind sehr gut ausgerüstet. Zum Beispiel der Mantel hier, sieht aus wie ein ganz normaler Trenchcoat, aber er ist komplett aus einem nichtleitenden Material und somit ist er so zusagen Schocker fest. Los, gib mir jetzt den Koffer. Meine Geduld ist nicht grenzenlos.“
Chantal hat aufgegeben. Sie öffnet den Schrank, indem sich der Koffer befindet und händigt ihn dem Hageren aus.
„Danke, meine Liebe. Ich denke, das war alles sehr anstrengend für sie. Legen sie sich doch ein bisschen hier auf die Liege und ruhe sich etwas aus. Ich werde in der Zwischenzeit einmal mit meinem Auftraggeber sprechen.“
Chantal rinnen Tränen die Wangen herunter. Sie klettert auf die Liege und legt sich hin. Sie weiß, was jetzt kommt, denn sie hat es schon viele Male bei ihren Kunden gemacht. Der Fremde schnallt zunächst ihre Handgelenke mit den Riemen fest. Das Leder knarrt, als er die Gurte schließt. Dann macht er dasselbe mit ihrem Fußgelenken.
„Also die Einrichtungen hier finde ich toll, so schön hilfreich! Ich lasse sie jetzt ein bisschen alleine. Ich denke in einer halben Stunde werde ich sie wieder hier in ihrem Etablissement besuchen. Also genießen sie die Ruhe, es ist vielleicht ihre letzte Chance dazu.“
Der Hagere dreht sich um und verlässt der Raum. Er schaltet das Licht aus.
„Bitte lassen sie das Licht an!“, ruft ihm Chantal hinterher. Der dreht sich um und schaltet das Licht wieder an. Er geht zu dem Schrank, indem sich der Koffer befunden hatte.
„Da hatte ich doch was gesehen?“, murmelt er vor sich hin. Chantal kann nicht sehen, was er macht. Aber als sie den Knebel in seiner Hand sieht, wird sie panisch. Sie will schreien, doch der Fremde steckt ihr sofort den Knebel in den Mund und verschließt ihn hinter ihrem Kopf.
„So, meine Liebe. Jetzt reden sie nur noch, wenn ich sie dazu auffordere!“
Chantal´s Schreie werden jetzt nur noch als dumpfe Laute wahrgenommen. Der Fremde wendet sich von ihr ab und verlässt den Raum. Das Licht schaltet er wieder aus.
Dunkelheit umhüllt Chantal. Der Fremde scheint das Wort Gnade nicht zu kennen, denn sonst hätte er das Licht angelassen, um Chantal nicht unnötig zu ängstigen.
71. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von SteveN am 21.06.10 10:18

Hallo Hajo !

Jetzt liegt Chantal selber mal auf ihrer "Einrichtung".
Da war sie ja richtig baff als der Elektroschocker
keine Reaktion zeigte. Schade daß es hier kein Bild
von ihrem erstaunten Gesicht gibt ... ... ...

Viele Grüße SteveN


72. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von Herrin_nadine am 21.06.10 13:40

hallo hajo,


wird chantal jetzt selber versklavt? darf sie ihre eigenen methoden selber am eigenen leib testen?

danke fürs schreiben
73. RE: Wer weiß, wohin das führt?

geschrieben von drachenwind am 21.06.10 13:56

Zitat
hallo hajo,


wird chantal jetzt selber versklavt? darf sie ihre eigenen methoden selber am eigenen leib testen?

danke fürs schreiben


Herrin_nadine, dass sollte eigentlich jeder sogenannte Dom ausprobieren bevor er auf einen Sub losgelassen wird.
74. RE: Wer weiß, wohin das führt? Teil 13

geschrieben von hajo am 28.06.10 07:39

Wer weiß, wohin das führt? Teil 13

Sie liegt auf der Pritsche und versucht sich zu befreien, dich das Einzige was sie erreicht sind die knarrenden Geräusche der Lederfesseln, die ihre Hand- und Fußgelenke unnachgiebig festhalten. Die Aktionen strengen sie an und ihre Atemfrequenz erhöht sich. Der Knebel in ihrem Mund hindert sie daran, frei zu Atmen. Sie saugt gierig die Luft durch ihre Nase. Sie bekommt nicht genug, Panik steigt in ihn auf. Sie muss wieder zur Ruhe kommen und die Befreiungsversuche einstellen. Die Dunkelheit mach ihr zu schaffen.

Der Fremde geht mit dem Koffer in die Küche. Er ist zufrieden mit sich, denn er ist davon überzeugt, dass er jetzt seinen Auftrag erledigen kann. Er stellt sich vor, was er in der seiner neuen Position von den anderen, die dann noch seinen Job machen, fordern soll. Er hat gespürt, dass es ihm etwas gegeben hatte, als er die Frau auf der Pritsche festgurtete. Vielleicht wäre dass etwas für ihn.
Es war sehr hart für ihn gewesen, in der Hierarchie dahin zu kommen, wo er sich jetzt befand. Die Wünsche seiner Auftraggeber zu erfüllen, war nie einfach gewesen. Mord gehörte da fast noch zu den einfachsten Aufgaben, schwieriger waren die Entführungen oder der Diebstahl von etwas.
Er stellt den Koffer vor sich auf den Küchentisch. Er öffnet ihn. Er sieht eine Schaltafel vor sich mit einer Vielzahl von Drehschaltern und Kontrollleuchten. Er nimmt diverse Einstellungen vor.

Chantal hat sich wieder etwas beruhigt. Die absolute Dunkelheit ist für sie kaum zu ertragen. Schon als Kind hatte sie Panikattacken, wenn es um sie herum ganz dunkel wurde. Es begann, als sie ein Kind war. Der schwarze Mann kam immer wenn es dunkel war, später wusste sie, wer der schwarze Mann war, aber niemand hatte ihr geglaubt.
Sie hört Geräusche, dumpfe Stimmen durch die dünnen Wände, vermutlich kommen sie aus der Küche. Geschirr scheint zu Bruch zu gehen. Jetzt ist es wieder still, dann ein Knall, vermutlich ein Schuss. Etwas Schweres fällt auf den Boden. Wieder Stille, dann ein rufen. Chantal hat Angst. Schritte nähern sich. Sie will schreien, doch wieder kommt nur ein leises dumpfes Geräusch aus ihrem Mund. Jemand scheint die Schranktür zu öffnen. Jetzt hört sie, wie sich jemand an der Innentür zu schaffen macht. Sie öffnet sich jetzt. Etwas Licht fällt in den Raum, indem sie liegt. Sie sieht eine Gestalt in der Tür. Sie kann nicht erkennen, wer die Person ist, die sich da nähert, das Licht im Hintergrund blendet sie. Der Hagere kann es nicht sein. Die Person die sich nähert ist etwas breiter und kleiner in der Gestalt.
„Gott sei Dank, du lebst! Als ich deine Nummer auf meinem Handy sah, bin ich sofort gekommen“, hört sie die vertraute Stimme von Richard. Sie spürt seine Hände an dem Knebel, der fest ihren Mund umschließt. Ein wenig später kann sie wieder frei Atmen. Dann, wieder ein wenig später sind ihre Hände und auch ihre Füße frei. Richard hilft ihr von der Pritsche herunter. Er nimmt die zitternde Chantal in den Arm.
„Komm, lass uns hier rausgehen“, sagt er nach einer Weile. Er will sie an der Küche vorbei nach draußen führen. Dort steht sein Wagen. Chantal sieht in der Küche den leblosen Körper des Hageren. Sein Trenchcoat ist vorne voller Blut. In der Hand hält er eine Waffe. Seine Augen sind weit aufgerissen und blicken starr auf den Boden.
„Weißt du, wer das ist?“, fragt sie Richard. Chantal schüttelt den Kopf.
„Komm, lass uns gehen. Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“
„Sicher, aber da wir hier nicht in einem romantischen Film sind, musst du auf der Couch schlafen!“
Chantal kann sich ein kleines Lächeln abgewinnen, sie weiß aber, dass Richard auf der Couch schlafen wird, denn er ist ein wirklich guter Freund, nur das mit dem Freund weiß jetzt nicht mehr so genau. Vielleicht ist da auch mehr.

Die ist das Ende der Geschichte. Sie ist zugegebenermaßen etwas kurz, aber ich benötige etwas Zeit für meine neue Story. Ursprünglich war sie ja als Mitmachgeschichte geplant, aber das hat wohl nicht so ganz funktioniert. Trotzdem hoffe ich es hat ein bisschen Spaß gemacht, sie zu lesen.

Gruß

Hajo


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