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eröffnet von Stutenbox am 16.10.10 12:27
letzter Beitrag von kochy25 am 09.03.11 20:50

1. Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 16.10.10 12:27

Gefährliches Spiel



(1)


Mehr als zehn Jahre war ich nicht mehr im ‚salta et labora’ gewesen. Doch an diesem Frühlingsabend war die Luft so lau, daß es mir urplötzlich in den Sinn gekommen war, als ich nicht weit davon den Ring entlanggefahren war. In meiner Unizeit hatte es viele laue Abende gegeben, an denen der Laden das einzig denkbare Ziel gewesen war: Eintritt nur mit Studentenausweis, erträgliche Preise, gute Musik und genau die richtige Mischung aus Tanzen und Trinken.

Ehe ich lange darüber nachgedacht hatte, war ich schon auf den altbekannten Weg einbogen.

Keine zehn Minuten später stand ich am Eingang. Die Einlaßkontrolle war kein Problem, weil der gelangweilte Kommilitone an der Tür meinen hingehaltenen Gastdozentenausweis erst gar nicht groß ansah. Vermutlich sah er nur das Unisiegel, und das genügte ihm. Ein fluoreszierender Stempel auf die rechte Hand, und ich war drin.

Die Atmosphäre haute mich um.

Schlagartig war ich an die fünfzehn Jahre zurückversetzt. So gut wie nichts hatte sich verändert. Möglicherweise ein paar Kleinigkeiten an der Tonanlage, vielleicht auch ein bißchen was an der Beleuchtung, aber sonst – alles, wie ich es in Erinnerung gehabt hatte: eine mächtige Inseltheke, die den Raum beherrschte, davor die Tanzfläche, außenrum die Sitznischen mit Tischen. Und eine Menge junges Volk.

Die Herren Studenten nahm ich kaum wahr, auch daran hatte sich nichts geändert. Ihre Kommilitoninnen dafür um so mehr. Allerdings sah ich sie jetzt mit anderen Augen. Es waren durchweg Girls zwischen achtzehn und vielleicht fünfundzwanzig und dementsprechend knackig. Sofort wußte ich wieder, weshalb ich schon immer eine Schwäche für Studentinnen gehabt hatte.

Schlimmer noch: Mittlerweile war offenbar eine neue Generation erstklassiger Exemplare herangewachsen. Noch schlanker, noch selbstbewußter, noch schlagfertiger als alles, was ich in Erinnerung hatte.

Eine Weile strich ich durch das Lokal, ohne mich auf eine bestimmte Kandidatin festzulegen, und bald spürte ich wieder das alte Gefühl: Ich war auf der Pirsch, und ich mochte erst einmal gar nicht daran denken, daß ich am Ende vielleicht doch wieder mit leeren Armen nach Hause gehen würde.

Hasenjagd war nie meine Sache gewesen, obwohl ich daran natürlicherweise nicht mehr und nicht weniger Interesse hatte als jeder andere Mann. Nur hatte ich irgendwie nie die Mittel gehabt, die heißen Feger reihenweise an Land zu ziehen, so wie andere es mit jeder noch so billigen Masche schafften. Wann immer es auf die Reise nach Jerusalem ging, konnte ich damit rechnen, am Ende der arme Tropf zu sein, der sich noch immer ratlos nach einem nicht vorhandenen Stuhl umsah, wenn alle anderen schon zufrieden grinsend saßen.

Das hieß nicht, daß ich nicht hin und wieder bei Frauen zum Zug gekommen wäre. Doch es waren eher Zufallstreffer, die man am Rande mitnehmen konnte, nicht die grandiose Beute, für die die Anschaffung eines Trophäenschrankes geboten gewesen wäre. Und vor allem nichts langfristiges.

Nach einer ganzen Weile, die Musik war gerade rockiger geworden und hatte meine moderat angeknackste Stimmung wieder ein Stück weit gehoben, fragte ich die erste der jungen Grazien, ob sie mit mir tanzen wolle. Sie schüttelte nur den Kopf.

Das war nicht leicht zu schlucken, gleich als Auftakt, doch nach einer Weile machte ich mich mit wiederaufgefülltem Selbstbewußtsein an die nächste ran. Die befleißigte sich wenigstens einer gesprochenen Antwort:

„Heute nicht!“

Ja, klar, dann würde ich eben die eine Woche warten, bis sie in der richtigen Stimmung für mich sein würde, oder drei Jahre oder bis zum Sankt Nimmerleinstag.

Offenbar hatte sich auch in diesem Punkt nichts geändert.

Ich nahm mir vor, wenigstens noch einen dritten Versuch zu wagen, doch auf einmal schien mir keines der vor meinen Augen grasenden Schmalrehchen mehr perfekt, und so tat ich, was ich immer getan hatte: Ich zog mich erst einmal auf einen bloßen Beobachtungsposten zurück.

Der Tresen war genau richtig, die hohen Holzstühle zwar nicht gerade bequem, doch immerhin konnte ich Tanzfläche und Nischen von meiner Position an der Seite recht gut überblicken. Ich bestellte einen Daiquiri, bekam ihn und fühlte mich gleich wieder ein ganzes Level unbesiegbarer.

Das Zusehen machte Laune. Gut gewachsene Studentinnen sind klasse anzusehen, wenn sie sich beim Tanzen bewegen, wenn sie mit der Hand das Haar zurückstreifen, wenn sie sich zum Ohr ihres Begleiters vorbeugen, um gegen die Musik anzuschreien, und die Schwerkraft erste Anhaltspunkte über die Anatomie in Blusen, Tops und T-Shirts zeichnet. Sie lachen gerne und lassen einem Mann rasch vergessen, daß angeblich nur dumm gut …

Ich bestellte den zweiten Daiquiri, saugte genüßlich am Strohhalm und konzentrierte mich allmählich auf drei oder vier bestimmte Objekte, bei denen ich es eventuell versuchen konnte. Nach und nach fielen sie alle weg, wegen Begleitung, Verschwinden, albernem Lachen, doch-nicht-so-gut oder irgendwas.

Also das dritte Glas.

Schön langsam mußte ich anfangen zu rechnen, denn ich wollte den Wagen nicht stehenlassen, und wenn ich eines fürs Leben brauchte, dann meinen Turbo. Allerdings tat auch der wenige Alkohol, den ich schon intus hatte, bereits seine Wirkung, und durch meine Adern floß in wohltuender Wärme eine fühlbare Dosis vollkommen unbegründeter Zuversicht, daß mit einem der Mädels an diesem Abend alles paletti gehen würde.

Als ich gerade den vierten Daiquiri geordert hatte, wurde ich auf eine Unterhaltung in meinem Rücken aufmerksam, die vermutlich schon eine ganze Weile vor sich hin plätscherte:

„Schlecht,“ sagte eine männliche Stimme.

„Macht nichts,“ gab eine weibliche sanft zurück, in einem Tonfall, der nicht mehr und nicht weniger besagte als: „Dann ist es nicht mehr zu verhindern, daß heute die Welt für mich untergeht.“

Tapfere Mädchen, die auch angesichts der niederschmetterndsten Enttäuschung die Zähne zusammenbeißen, haben mich schon immer zu Tränen gerührt. So richtete ich meine Aufmerksamkeit ein bißchen mehr auf dieses Gespräch, das mich nichts anging, und bekam mit, daß die Zwangslage wohl ziemlich akut war.

„Ich würde schon, aber ich hab echt nicht den Platz. Außerdem hab ich morgen früh diese Statistikklausur, die ist eh so abgefahren.“

Wie kalt und vor allem wie grenzenlos bescheuert diese jungen Kerls sein konnten. Dieses Stimmchen war derart entzückend – konnte dieser Idiot denn wirklich nicht hören, daß da eine junge Frau in Not war? Hatte er kein Herz?

„Ich kann ja mal meine Freundin fragen, ob sie was weiß …“

„Nee laß nur, ich muß es eben woanders versuchen. Notfalls muß ich eben im Bahnhof schlafen.“

„Der ist ab Mitternacht abgesperrt,“ warf ich spontan ein, indem ich mich auf dem Barstuhl umdrehte. „Da wirst du kein …“ Zwei blonde Brüste ließen mich verstummen. Ich meine, die Augen waren blond, nein grün, und sie sahen mich an, wie die Augen einer Ertrinkenden, und ich war ihre letzte Rettung, und das blonde Haar fiel ihr ins Gesicht, und sie führte es zurück, ganz sanft und wundervoll, und ich wollte etwas sagen, etwas sagen, und die Brüste, nein, die Augen, ich, ich, ich …

„… kein Glück haben?“ vollendete sie mit einem umwerfenden Augenaufschlag, der mich ins Zentrum traf.

„Ja, kein Glück. Ähm. Abgesperrt. Der Bahnhof.“

Ich muß sie angesehen haben wie ein Mühlrad, aber sie war nicht böse, sondern es schien sie sogar ein wenig zu erheitern, daß ich mich so hart tat. Auf einmal lächelte sie. Sie lächelte mich an.

„Ich hab nämlich keinen Platz zum Schlafen,“ sagte sie dann treuherzig.

„Für die Nacht,“ ergänzte ich intelligent.

„Ja,“ erwiderte sie, und sah noch einmal so herzzerreißend entzückend zu mir auf, „für die Nacht.“

Ein paarmal ging es so hin und her, und es stellte sich heraus, daß sie an einer Zulassungsarbeit bastelte, für die sie Befragungen an weit voneinander entfernten Orten durchführen mußte. Nun war sie an diesem Tag in der festen Überzeugung angereist, ein Quartier für mindestens zwei Wochen zu haben, doch die Adresse hatte es nicht gegeben, oder der Kerl, bei dem sie unterkommen sollte, war verreist oder irgendwas in der Art. Sie sagte es vermutlich genauer, doch ich war so intensiv damit beschäftigt, die Bewegungen der beiden kräftigen Hamster zu studieren, die unter ihrem Top synchronturnten, daß ich mich vermutlich nicht so stark wie angemessen auf ihre Worte konzentrierte.

Bis ich mich schließlich sagen hörte:

„Bei mir würde es eigentlich schon gehen.“

„Aber du schreibst morgen Klausur, stimmt’s?“

„Nein, nein, nicht morgen. Ich meine, keine Klausur. Du könntest schon mitkommen.“

„Und deine Freundin hat nichts dagegen?“

„Ja, ähm, nein.“

„Du bist Klasse!“, rief sie begeistert aus, und ehe ich mich versah, hatte sie mir einen Kuß auf die Wange gedrückt. Noch ehe ich etwas sagen konnte, fügte sie schon hinzu:

„Du mußt auch keine Angst haben – mir geht es nur um die Unterkunft. Wirklich. Verstehst du: kein Sex. Nur Übernachten.“

Sie wandte sich in ihrer Freude sogar an zwei oder drei Nebenstehende, selbst an das Mädchen hinter dem Tresen, und beteuerte immer wieder überschwenglich: „Kein Sex, kein Sex!“

So einen richtigen Grund zur Freude konnte ich darin nicht sehen, auch wenn ich noch keine konkreten Pläne für etwaige Höhepunkte des späteren Abends gemacht hatte. Ich wollte mir das nicht anmerken lassen, trotzdem muß ich wohl ziemlich bedröppelt dreingeschaut haben. Denn plötzlich schlug ihre übermütige Stimmung um:

„Wir können aber auch noch bleiben, wenn dir das lieber ist.“

Ich hatte gar nicht angedeutet, gleich gehen zu wollen, trotzdem erwiderte ich ohne groß nachzudenken:

„Nein, nein, wenn du willst, können wir fahren. Mag sowieso nichts mehr trinken.“

So blieb mein letzter Daiquiri unangetastet, und wir machten uns – sobald ich bezahlt hatte, und zwar für sie gleich mit – auf den Weg zu meinem Wagen.



2. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von TVZofeSusi am 17.10.10 06:04

Ein schöner Anfang, bin schon gespannt wie es weitergeht. So ganz ohne Sex ja dann vermutlich doch nicht
3. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von bound65 am 17.10.10 09:25

ich bin gespannt wie es weiter geht!! sehr schöner anfang!
4. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Switscher1978 am 17.10.10 12:22

Hallo
Eine Schöne Geschichte die alle möglichkeiten offen lässt...
Ich bin Gespannt wie es weitergeht
5. Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 17.10.10 21:44

(2)



Vom ersten Augenblick an achtete ich bewußt darauf, sie nicht zu berühren. Ich wollte den Zauber der Situation nicht zerstören.

Eigentlich war ich nie auf Blond geflogen, doch das war auf einmal vollkommen unwichtig. Sie war so scheu, so natürlich, so zart, und bewegte sich doch so ungeahnt sexy, daß ich sie am liebsten sofort in die Büsche gezerrt hätte. Schon einfach neben ihr zu gehen, in sittsamem Abstand, war so aufregend wie noch etwas, und ich mußte mich regelrecht zwingen, nicht ständig nur an das eine zu denken, das der Abend eventuell noch bringen konnte.

Ich schwebte auf Wolken.

Jedes Wort, das sie sagte, ließ mich innerlich vibrieren, nicht nur, weil sie es sagte, sondern mehr noch durch die Art, wie sie es sagte. Sie gab mir das Gefühl, momentan für sie der wichtigste Mann weit und breit zu sein. Nicht einfach jemand, an dem ein Mädchen wie sie achtlos vorbeiging, ohne ihn auch nur zu bemerken. Irgendwie schien sie mich toll zu finden. Und das fand ich wiederum noch viel toller.

Als sie neben mich in den Wagen stieg, klaffte ihr Mantel für einen Moment auseinander und gab den Blick auf zwei hinreißende Schenkel frei, die im Mondlicht schneeweiß schimmerten und meine Phantasie endgültig in die Einbahnstraße schickten.

Ich schnallte mich an. Und dann gleich wieder ab, weil sie mit der Gurtschnalle nicht zurechtkam und mich entzückend hilflos bat, ihr damit zu helfen. Was ich liebend gerne tat. Während ich mich halb über sie, halb um sie herum beugte, konnte ich ihren Duft atmen, und das kriegte mich komplett kirre. Sofort mußte ich mich selbst wieder angurten, damit ich wenigstens einen kleinen Vorwand hatte, meinen werdenden Ständer unauffällig ein wenig zur Seite zu drücken, so daß er sich nicht gar zu unangenehm am Stoff von Hose und Unterhose verfing. Als ich losfuhr, stand mein Bester bereits in Paradehaltung.

Sie bemerkte zum Glück nichts.

Es war damals gerade ziemlich lange her, daß ich das letzte Mal echten Sex mit einer echten Frau gehabt hatte. Wie das Leben so spielt, lag rein zufällig auch das letzte Mal masturbieren schon länger zurück, so daß ich einfach nur so scharf war wie eine frisch abgezogene Rasierklinge.

Und dann dieses Traumgeschoß!

Ihre Eltern hatten sie offenbar nie davor gewarnt, daß kein Mädchen einem Mann mit bösen Absichten noch entrinnen kann, wenn es erst einmal allein mit ihm im Auto sitzt. Ein Unhold muß sein Fahrzeug nur geradewegs auf einen verlassenen Parkplatz lenken oder gleich aus der Stadt hinaus in einen einsamen Waldweg, und nichts kann sie mehr retten. Natürlich wollte ich weder das eine noch das andere, schließlich war ich kein krimineller Vergewaltiger.

Außerdem besaß ich ein Bett, das für Liebesspiele aller Art weitaus mehr Platz und Komfort bot als jedes Auto unter dem Standard eines besseren Rolls Royce. Und wenn die Kleine mir in diesem Bett so viel Spaß machte, wie ich erhoffte, dann würde ich ihr später einmal schon beibringen, nicht mehr mir nichts, dir nichts zu fremden Männern ins Auto zu steigen.

Doch das war der Zeit weit voraus. Erst einmal mußte ich sie wirklich bei mir zu Hause haben, dann mochte sich alles andere finden.

Fürs erste nahm ich mir vor, all meine Konzentration darauf zu richten, daß ich weder anzügliche Bemerkungen noch eindeutige Komplimente vom Stapel ließ, so sehr sie mir auch auf der Zunge lagen. Es war schwer, bei ihrem Anblick nicht unentwegt auszusprechen, was meine Augen sahen und mein teilweise abgeschaltetes Gehirn kaum glauben mochte. So viel zauberhaftes Gesicht, so viel atemberaubend perfekte Figur! Ein entsetzter Rückzieher ihrerseits wäre wirklich das letzte gewesen, was ich in meinem Zustand hätte verkraften können.

Irgend etwas muß dennoch schiefgelaufen sein in meinem Rausch der Gefühle. Denn wir waren noch nicht weit gekommen, als ich mich hitzig mit ihr über die verwirrende Selbstverständlichkeit diskutieren hörte, mit der heute selbst ausnehmend kultivierte Frauen tabulos ihre Reize zur Schau stellen, sich teuren Intimschmuck einsetzen lassen und ihre Scham unter Schmerzen auch vom feinsten Härchen befreien.

Nur mit knapper Not vermochte ich mich von der Frage abzuhalten, ob ich das auch bei ihr voraussetzen konnte.

Doch auch so plauderte ich in einem fort. Sie war eine jener berückenden Zuhörerinnen, die mir vollkommen beiläufig einen schier endlosen Redefluß entlocken konnten, welchen ich dann kaum noch zu stoppen vermochte. Selbst den kleinsten Moment des Schweigens hätte ich als unhöflichen Akt angesehen, obgleich ich mir keineswegs sicher war, daß mein Redeschwall sie tatsächlich bis ins letzte Detail fesselte. Doch ich plapperte und plapperte, während sie wenig mehr von sich gab als ein paar Stichworte sowie hin und wieder eine knappe Frage, die mich dann sofort wieder zum ungehemmten Weiterplappern anregte.

So verging die Fahrt für mich wie im Fluge, obwohl sie nicht viel weniger als eine Stunde gedauert haben dürfte. Schon als ich beim Einsteigen ihrer Beine ansichtig geworden war, hatte ich mich spontan für den längsten und umständlichsten Weg zu mir nach Hause entschieden, der mir nur eingefallen war. Ich wollte die Nähe dieses himmlischen Wesens in der Abgeschlossenheit meines Wagens unbedingt noch eine Weile genießen. Falls ich am Ende einmal mehr leer ausgehen sollte, würde ich wenigstens auf den Genuß zurückblicken können, meine Phantasie für eine Weile auf grüner Weide spazierengeführt zu haben. Welch ein Glück immerhin, daß wir schon mal am falschen, weil weit von meinem Zuhause entfernten Ende der Stadt losgefahren waren.

„Werden wir auch bestimmt niemanden stören?“ fragte das blonde Herzchen irgendwann fast schüchtern.

„Ich lebe allein, … zur Zeit.“

„Es ist bestimmt ein sehr kleines Appartement?“

„Ein Haus. Im Wald. Mit allerhand Grund dabei.“

„Dann mußt du reich sein.“ Ihre Stimme klang erschreckt.

„Naja, ich komme schon zurecht.“

Mir schien es, als ob sie plötzlich eine gewisse Beklommenheit erfaßt hätte. Klar, als arme Studentin hatte sie vermutlich kaum jemals mit Menschen Kontakt, deren finanzielle Probleme eher theoretischer Natur waren. Jetzt war es wichtig, erst gar keine irritierende Distanz zwischen uns entstehen zu lassen. So fragte ich betont beiläufig:

„Hast du denn ein Appartement?“

„Das könnte ich mir niemals leisten.“

„Wie wohnst du dann?“

„Wir teilen uns zu dritt eine Art Loft. Sehr klein aber.“

„Klingt doch gut.“

„Zum Wohnen ist es nicht ideal. Wenigstens sind wir ungestört.“

„Wer ist denn wir?“

„Du bist aber neugierig?“

„Komm schon. Immerhin werden wir beide ja sozusagen auch zusammenwohnen. Wenn auch nur für heute nacht.“

Einen Augenblick lang musterte sie mich. Zu gerne hätte ich dabei den Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen, doch leider lenkte mich der Verkehr genau im falschen Moment vom wesentlichen ab. Dann sagte sie mit einem eigenartig lauernden Unterton, der mir kurz die Nackenhaare zu Berge stehen ließ:

„Zwei Mitbewohnerinnen und ich.“

Mitbewohnerinnen waren weiblich. Also interessierten sie mich prinzipiell. Vor allem wenn sie möglicherweise hübsch waren. Tja, und falls Blondie auch nur im geringsten ein Anhaltspunkt war …

„Du mußt dir meinetwegen keine Umstände machen,“ unterbrach sie meine abschweifenden Gedanken. „Ich schlafe natürlich auf der Couch.“

„Kommt ja gar nicht in Frage,“ entgegnete ich. Fairerweise hätte ich zugeben müssen, daß ich gar keine klassische Couch besaß. Aber was konnte es schaden, zwischendurch auch mal den Kavalier der alten Schule zu markieren?

Wie es schien, war sie wirklich beeindruckt. Sie fuhr sich mit einer Hand durch das blonde Haar und behielt am Ende eine Strähne zwischen den Fingerspitzen.

„Du bist so anders als andere Männer!“

„Ist das gut oder schlecht?“ Ich preßte die Antwort hinaus, weil mir bei ihrem Satz ums Haar die Luft weggeblieben wäre.

„Weiß nicht, ich kenne dich ja kaum.“

„Was möchtest du denn wissen?“

Erst nachdem ich das gesagt hatte, fiel mir auf, daß es ja auch die Möglichkeit gab, daß sie überhaupt nichts über mich wissen wollte. Rein theoretisch. Aber das kam bei ihr natürlich nicht wirklich in Betracht.

„Na, du hast ein Haus und solch ein Auto. Welcher Student hat das schon?“

Ich lachte. Hatte sie mich also tatsächlich noch für einen Studenten gehalten. Einen ewigen vielleicht.

„Nein, nein,“ erwiderte ich dann. „Mein Studium habe ich hinter mir. Schon einige Jahre.“

„Und was tust du jetzt?“

Sie verdrehte sich ein wenig auf dem Sitz, und es war ein Jammer, daß ich nicht hinsehen konnte.

„Geld verdienen,“ sagte ich lachend. Sie sollte nicht glauben, daß ich nur in Discos herumlungerte und Mädchen wie sie abzuschleppen versuchte.

„Dann mußt du sicher früh raus.“

„Nein, ich bin selbständig. Sozusagen mein eigener Chef.“

„Muß man da nicht schrecklich viel arbeiten.“

Viel arbeiten hätte einerseits nicht schlecht geklungen. Andererseits witterte ich eine Gelegenheit, ihr auf ganz andere Art zu imponieren.

„Wenn man was draufhat, nicht unbedingt. Ich hab von Anfang an ganz gut verdient, nach dem Studium.“

„So viel?“

„Naja, auch geerbt. Von einer entfernten Tante.“

„Entfernte Tante?“ Sie kicherte. „Wer hat sie denn entfernt?“

„Nein, ich meine: Großtante oder so. Weiß es selbst nicht so genau.“

„Aber sie hat dir was vererbt?“

„Sie hatte wohl niemanden. Nur das Haus. Und einiges an Wertpapieren. Eigentlich hab ich sie gar nicht gekannt.“

„Hach, das müßte mir auch mal passieren.“

Sie war schon herrlich naiv. Doch das störte mich nicht. Eigentlich störte mich gar nichts an ihr.

Höchstens daß ich noch keine Ahnung hatte, wie und wann ich das Ruder herumreißen sollte. Im Moment war ich noch der selbstlose Gönner, der einem armen versprengten Reh Zuflucht bot. Das war ich wirklich. Mir lief förmlich das Herz über vor selbstlosen Gefühlen, weil ich endlich einmal Gelegenheit hatte, meinem natürlichen Beschützerinstinkt mit etwas Großem Genüge zu tun. Vielleicht zum ersten Mal überhaupt.

Moderne Frauen pfeifen auf den Beschützerinstinkt. Und sie pfeifen auf einen Beschützer.

Andererseits verstand ich mich mit Blondie fabelhaft. Es wäre ein Jammer gewesen, wenn da nicht mehr passiert wäre, zumal sie schlicht eine Augenweide war für jeden Mann, dessen männliche Gene ihm den Blick für die Schönsten der Schönen gegeben haben. Und den Blick für eine reife Frucht natürlich, die nur gepflückt werden muß.

„Hör mal,“ sagte sie unvermittelt, „wenn ich wirklich bei dir übernachten darf, wäre es vielleicht gut, meine Sachen mitzunehmen.“

„Deine Sachen?“

„Ja, das Gepäck. Nachthemd und so.“

Klar, sie war ja auf der Durchreise. Und auf das Nachthemd war ich schon gespannt, kaum daß sie es überhaupt erwähnt hatte. Also fragte ich bloß:

„Wo ist denn das Nachth…, ähm, also die Sachen, wo sind die denn?“

„In einem Schließfach am Bahnhof.“

„Der ist nicht weit.“

„Toll. Fahren wir hin!“

Das taten wir, und wenig später holte sie ein Köfferchen, eine Reisetasche, einen Aktenkoffer, einen Laptop und noch allerlei Kleinkram aus einem der Schließfächer. Zum Glück für mich aus einem in der obersten Reihe: Nicht nur, daß sie auf Zehenspitzen balancieren mußte, um auch die hinteren Stücke zu erreichen, sie mußte sich auch noch so weit nach oben recken, daß ihre fabelhaften Brüste unter dem glattstreckten Top für eine ganze Weile in Topform zur Besichtigung einluden. Schlagartig spürte ich wieder, daß wir uns ausgezeichnet verstanden.

Sobald alles herausgeholt war, blickte sie ein wenig ratlos von einem Gepäckstück zum andern. Ich erkannte sofort, daß es der rechte Zeitpunkt für einen Mann von Welt war, ihr entschlossen beizuspringen. Es war mir ohnehin gar nicht unrecht, daß ich mich zu dem Zeug hinunterbücken konnte. Erstens weil ich dadurch meinen spürbar roten Kopf ein Weilchen kaschieren konnte; zweitens weil es eine gute Möglichkeit war, über die Ausbuchtung in meiner Hose hinwegzutäuschen; und drittens, weil ich unauffällig an ihren tadellosen Beinen Richtung Rocksaum nach oben spitzen konnte.

Vor allem wegen dieser Möglichkeit nahm ich sehr bedächtig ein Gepäckstück nach dem anderen auf, linste dabei immer wieder verstohlen zur Seite und konnte mich gar nicht sattsehen.

„Das da auch noch,“ sagte sie zwei- oder dreimal ruhig, als ich mit dem Aufladen nicht mehr so gut vorankam, weil mir die freien Hände und Schultern ausgegangen waren. Ihre Bemerkung war nicht besonders helle, denn in dem kahlen Gang zwischen den stählernen Schließfachwänden hätte man nicht einmal eine Briefmarke übersehen können. Doch immerhin half sie mir dann beim Aufnehmen der letzten Teile, hängte mir den schweren Laptop-Koffer an seiner langen Schlaufe um den Hals und klemmte mir am Ende sogar noch das Schminktäschchen unters Kinn. Dann fragte sie freundlich:

„Geht das so?“

Ich bejahte mit zusammengebissenen Zähnen und wollte nicken. Das hatte leider zur Folge, daß mir das Schminktäschchen herausrutschte und zu Boden plumpste. Sie ging anmutig neben mir in die Knie und hob es auf. Kopfschüttelnd wischte sie mit spitzen Fingern darüber und sagte dann in leicht verärgertem Tonfall:

„Paß doch auf!“

Sie schob mir das Ding wieder unters Kinn, machte auf dem Absatz kehrt und ging mit leeren Händen voraus. Als ich mich daraufhin verdattert in Bewegung setzte und noch hastig hervorpreßte, wir könnten doch einen Gepäckwagen suchen, zwitschterte sie bloß fröhlich zurück:

„Ach, den brauchen wir nicht. So ist es doch viel einfacher.“

Frauen können manchmal furchtbar gedankenlos sein.

Ich stolperte so gut es ging weiter und tröstete mich damit, eingehend ihr entzückendes Hinterteil zu studieren, das sich bei ihren forschen Schritten keck und herausfordernd unter dem Mantel abzeichnete. Allerdings fiel ich mit meinen unbeholfenen Versuchen, alles auf einmal zu tragen, nach und nach ziemlich hinter sie zurück. Bis sie schließlich innehielt, sich energisch umdrehte und mir ungeduldig zurief:

„Kommst du?“

„Jaja, sofort, geht schon irgendwie,“ ächzte ich hilfeheischend.

„Prima,“ quittierte sie trocken und wandte sich in einer eleganten Bewegung zum Weitergehen, „aber nun sieh zu, daß du dich ein wenig beeilst.“

So ein Früchtchen! Doch solange ich einigermaßen den Anschluß hielt, entschädigte ihr Anblick für vieles. Den Rest konnte sie ja in der Nacht gutmachen. Falls alles so lief, wie ich mir das mittlerweile ausmalte.


6. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von folssom am 17.10.10 22:37

Hallo Stutenbox,

ein kleiner geiler Macho, der unter der Gepäcklast seiner bezaubernden Bekanntschaft fast zusammenbricht: das "Gefährliche Spiel" kann beginnen oder hat es gar schon begonnen?

Vieles deutet darauf hin.

Gruß

PS.: Bei der Anrede hatte ich gewisse Probleme. Da dein Name mehrere Interpretationen zulässt, würd ich es begrüßen, wenn du dich im Thread "Ich bin neu hier" kurz vorstellst.
7. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Micum am 18.10.10 11:09

Hallo Stutenbox.

Eine gelungene Geschichte bis jetzt. Gefällt mir wirklich sehr gut.

Bin schon gespannt, was unser Macho noch erleben darf (oder ertragen muss?).
Ich denke, es wird noch eine sehr interessante Story werden.

MfG
8. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Nordlaender am 21.10.10 18:15

Tolle Geschichte.

Bin gespannt, wie es weiter geht.

Gruß

Nordländer
9. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von PA-Master am 21.10.10 18:42

Super tolle Geschichte, bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
10. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von stiller172 am 22.10.10 10:01

Hallo Stutenbox,

wenn das so weiter geht -- und ich bin mir sicher, dass das im Sinne aller bisherigen und zukünftiger Leser wäre -- dann wird das eine ganz ausserordentlich gute Geschichte.
Also bitte, bitte enntäusche uns nicht.

ImNamen der Forums Lesergemeinde Stiller
11. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 22.10.10 14:04

(3)






Sie wartete bereits am Auto, als ich schließlich ächzend dort ankam.

„Da bist du ja endlich,“ trällerte sie fröhlich.

„Ja,“ entgegnete ich zähneknirschend, „die Teile sind so gerutscht und ich …“

„Ach was, du hast wahrscheinlich nur getrödelt.“

Erst wollte ich sie dafür barsch zurechtweisen. Glücklicherweise fiel mir rechtzeitig ein, was ich noch mit ihr vorhatte. Sollte ich mir etwa wegen so einer Kleinigkeit die Aussicht auf eine heiße Sexnacht vermasseln, auf die ich ohnehin schon viel zu lange warten mußte? Also fragte ich stattdessen keuchend:

„Magst du mir mal kurz ein oder zwei Teile abnehmen, damit ich den Kofferraum aufschließen kann?“

„Das schaffst du schon,“ gab sie aufmunternd zurück, und mehr hatte sie dazu offenbar nicht zu sagen.

Ich schaffte es tatsächlich, auch ohne daß sie einen Finger rührte, und endlich konnte ich die Kofferraumklappe wieder zuschlagen. Fragend sah ich sie an.

„Jetzt hast du dir aber eine Belohnung verdient,“ verkündete sie strahlend.

Genau, was ich erhofft hatte.

„Ich habe nicht mehr viel Geld. Aber ich möchte dich wenigstens auf etwas Kleines einladen für all das, was du für mich tust.“

„Ach was,“ gab ich zurück, „das geht schon in Ordnung.“

„Nein, geht es nicht. Du bist so selbstlos und so anständig, welcher andere Mann hätte mir schon so ritterlich aus der Patsche geholfen?“

Absolut jeder, dachte ich im stillen. Jeder Mann, der einen durchschnittlich geschulten Blick für Hinterteile hat und gerade so zum Platzen geladen ist wie ich. Aber so direkt sagte ich das nicht. Sondern lieber nur:

„War doch klar.“

Daß es plötzlich nicht mehr sofort zu mir nach Hause gehen sollte, war mir nicht recht. Sobald ich meine Beute wieder im Wagen hatte, war jede Unterbrechung ein unnötiges Risiko. Wie oft kam gerade bei den besten Gelegenheiten im letzten Moment noch etwas dazwischen? Aber das konnte ich ihr natürlich nicht gut sagen.

„Wenn du unbedingt willst,“ fuhr ich nach kurzem Überlegen fort, „ich wüßte da ein Nachtcafé, das praktisch auf dem Weg zu mir liegt.“

Das war gelogen, aber sie kannte sich ja nicht aus. Folglich konnte ich ihr erzählen, was mir gerade in den Kram paßte. Sollte sie später tatsächlich noch auf dumme Ideen kommen – speziell auf die eine, doch nicht bei mir übernachten zu wollen –, dann mußte ich nur daran ‚erinnern’, daß wir doch ohnehin schon ‚fast da’ waren.

Taktik ist manchmal alles.

Andererseits hatte ein Umweg auch Vorteile. Denn bis dahin hatte ich jede Minute genossen, die ich mit ihr im Wagen allein gewesen war. Mit ihrem frischen Duft, diesem hinreißenden Stimmchen und diesen studierten langen Beinen, die ich meinerseits schon so gründlich studiert hatte. Früher oder später mußte sich so viel Nähe auszahlen.

Sie war mit meinem Vorschlag einverstanden, und so betraten wir wenig später das besagte Lokal, ein speziell zu später Stunde attraktives Café mit zahlreichen abgeteilten Nischen auf mehreren Ebenen einer aufwendigen Balkenkonstruktion in einem saalartigen Raum – daß man sich eigentlich in einem nüchternen Betonbau befand, wurde einem höchstens beim Blick an die Decke bewußt. Das Café war leidlich gut besucht, und wir fanden ein leeres Tischchen, an dem wir uns niederlassen konnten. Da die Bedienung auf sich warten ließ, sah ich die Chance, rasch noch eine Kleinigkeit zu erledigen:

„Bestellst du schon mal, falls jemand kommt? Ich geh mir nur eben die Hände waschen.“

Sie nickte lächelnd, und im Weggehen beschloß ich klopfenden Herzens, mir nicht mehr Zeit zu lassen als nötig, damit mir dieser Spitzenfang nicht noch im letzten Augenblick vom Haken hüpfen konnte. So zog ich auf der Toilette nur schnell eine Packung Kondome, wusch mir alibimäßig die Hände und ging hast-du-nicht-gesehen wieder nach draußen.

Am Tisch erwarteten mich bereits zwei hohe Gläser mit klarem Inhalt. Mein blonder Engel erhob sich feierlich, hielt mir lächelnd eines der Gläser entgegen und hielt das zweite in einer entzückend naiven Geste vor den eigenen Leib gedrückt, und zwar ausgerechnet zwischen zwei freundlich atmende Klassebrüste, die ich für den Rest des Abends nicht aus den Augen zu lassen gedachte.

„Meinem Retter,“ rief sie mir herausfordernd zu, als sie ihr Glas schließlich zum Anstoßen hob, „auf ex!“

Ich wollte noch etwas erwidern, ließ es aber lieber sein, um sie nicht zu lange warten zu lassen. So kam es, daß ich den Inhalt meines Glases wohl ein wenig überstürzt kippte, und erst, als es heftig in meiner Kehle brannte, begriff ich, daß die klare Flüssigkeit keinesfalls Leitungswasser gewesen war.

„Haaaahh!“ keuchte ich denn auch, als ich das Glas wieder absetzte. „Was war denn das?“

„Zu stark für dich?“

„Quatsch. Nur Schwächlinge kennen ein ‚zu stark’.“

Sie lächelte ein Lächeln, das sich unmittelbar an meinen Weichteilen zu schaffen machte und schlagartig dafür sorgte, daß ein zentraler Teil der Weichteile hart zu werden begann.

„Eine Tradition aus meiner Heimat,“ sagte sie, die Augen schüchtern niederschlagend. „Der Retter des schwachen Weibes erhält ein Glas vom Besten, was das Haus zu bieten hat.“

„Deine Heimat? Woher stammst du denn?“

„Kasachstan.“

„Dafür …“

„… dafür spreche ich sehr gut deutsch, ich weiß. Ich bin hier geboren. Meine Eltern haben Kasachstan verlassen, damals, als so viele das Land verlassen haben. Nicht viel später kam ich zur Welt.“

Für ein paar Augenblicke war ich der Überzeugung, daß unsere diplomatischen Beziehungen zu Kasachstan in ihrer Bedeutung für das Verständnis unter den Völkern bei weitem unterschätzt wurden. Als nächstes empfand ich eine ausgeprägte Dankbarkeit ihren Eltern gegenüber, weil sie ihrer Tochter ein Leben in Mitteleuropa ermöglicht hatten.

Sehr vernünftig!

Hier war sie eindeutig am besten aufgehoben, das konnte ich ohne Zögern bestätigen. Und deshalb hätte ich am liebsten offiziell meine Bereitschaft erklärt, ganz allein die weitere Betreuung der armen verlorenen Tochter im kalten, fremden Land zu übernehmen. Sie sollte sich hier doch gut einleben können und sich auf keinen Fall unerwünscht fühlen.

Mittlerweile wurde mir allerdings ein bißchen warm, was ich zu gerne allein ihrer Nähe zugeschrieben hätte. Doch es war wohl eher die ordentliche Portion Alkohol, die ich da gerade zu mir genommen hatte.

„Was war denn nun drin in dem Glas?“

„Gin-Tonic. Magst du das nicht?“

„Doch, doch. Aber von Tonic war nichts zu schmecken.“

„Oh,“ erwiderte sie mit entzückendem Erschrecken, „ich dachte, das heißt einfach so. Was ist Tonic überhaupt? Vielleicht das in der Flasche hier?“

„Ja,“ bestätigte ich gequält lächelnd, „hier steht ‚Tonic Water’. Könnte man eventuell mit Tonic-Wasser übersetzen.“

„Oh, ich bin so dumm,“ sagte sie, indem sie aufs berückendste die flache Hand vor den Mund schlug. „Dann bist du jetzt betrunken, oder?“

„Tja, so ganz noch nicht Aber …“

„Wo ist dein Autoschlüssel,“ fragte sie gespielt aufgebracht, indem sie mich freundschaftlich in die Seite knuffte. Sie konnte sich das Lachen kaum verbeißen.

„Den kriegst du nicht,“ antwortete ich lockend, indem ich ihn um den Zeigefinger kreisen ließ, „ich rücke ihn nicht ra-ha-haus.“

„O doch!“

Sie grapschte verspielt nach dem Schlüssel wie eine junge Hündin nach ihrem Lieblingsspielzeug in Herrchens Hand, und dabei kam sie mir unversehens so nahe, daß ich überdeutlich ihre wogenden Brüste an meinem Körper fühlen konnte. Vermutlich schenkte ich den beiden Dingern eine Spur zu viel Aufmerksamkeit. Denn ich bemerkte zwar sofort, daß sich da etwas wunderbar Weiches und wundervoll Federndes gegen meinen Körper drückte. Doch daß sie sich tatsächlich des Autoschlüssels bemächtigt hatte, bemerkte ich erst, als es zu spät war.

Ich schalt sie sofort:

„Der gehört mir! Gib ihn auf der Stelle zurück!“

Freilich waren wir beide so aufgedreht, daß ich die Forderung wohl nicht ganz so ernsthaft herausbrachte und sie sie nicht ganz so ernst nahm, wie es vielleicht angebracht gewesen wäre. Jedenfalls machte sie erst einmal keinerlei Anstalten, den Schlüssel herauszurücken. Das war ungünstig. Denn leider fiel mir auf die Schnelle auch kein lockerer Spruch ein, mit dem ich sie überzeugend zur Herausgabe bewegen konnte. Ja, es schien mir sogar klüger, erst einmal so zu tun, als würde ich gar nicht darauf beharren wollen. Sonst würde ich mir meine Chancen bei ihr vielleicht im letzten Moment doch noch verscherzen.

Und verglichen mit den Chancen, die ich offenkundig bei ihr hatte, war ein dummer Autoschlüssel wirklich nicht der Rede wert.





12. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Micum am 24.10.10 13:35

Hallo Stutenbox.

Eine gelungene Fortsetzung.
Jetzt stellen sich für mich bloß die Fragen: Wie groß sind seine Chancen wirklich? Weiß er worauf er sich einlässt?

MfG
13. Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 24.10.10 13:41

(4)




Als wir das Café verließen, war die Sache mit dem Schlüssel immer noch nicht geklärt. Ich hatte rasch unsere Zeche bezahlt – „zwei dreifache Gin-Tonic für Sie, ein Glas für Ihre Tochter“, wie die verwirrte Bedienung fälschlicherweise aufgezählt hatte –, und war schon ziemlich in der Stimmung, den Arm um meinen blonden Engel zu legen. Noch wagte ich es allerdings nicht so ganz, zumal sie selbst keine Anstalten machte, mir das entscheidende Stückchen entgegenzukommen.

So sagte ich betont beiläufig:

„Gibst du mir mal eben den Autoschlüssel?“

„Nein,“ erwiderte sie knapp. Und als ich anhob, zu widersprechen: „Du kannst nicht mehr fahren.“

Selbst unter dem leichten Alkoholeinfluß, den ich nicht gut leugnen konnte, nahm ich wahr, daß ihr Tonfall eine Spur zu bestimmt war. Immerhin kannten wir uns erst ein paar Stunden, es war mein Wagen und wenige Minuten zuvor hatte ich sogar noch für den kleinen Zwischenstop bezahlt, den wir auf ihren Wunsch hin eingelegt hatten.

Also beharrte ich:

„Nun komm schon!“

„Wir nehmen ein Taxi.“

Der Satz kam ruhig und abgeklärt. Duldete schlicht keinen Widerspruch. Das warf mich für einen Augenblick aus der Bahn.

Kann sein, daß ich dadurch eine Sekunde zu lange mit einer Antwort zögerte. Kann sein, daß ich rasch abwägte, auf welche Vorzüge es bei einem gutgewachsenen Blondchen wie ihr tatsächlich ankommt. Kann auch sein, daß ich es schlicht als unmännlich ansah, ihr den Schlüssel gewaltsam zu entreißen, wenn sie sich allein mit guten Worten nun mal nicht umstimmen ließ.

Jedenfalls tapste ich wenig später hinter ihr her wie ein einfältiger Jungbär hinter dem Muttertier und wußte immer weniger, wie mir geschah. Da war ein beklommenes Gefühl in der Magengrube, das mir nicht gefiel, aber so richtig wurde ich mir dessen gar nicht bewußt. Eher war ich auf eine vage Art sauer, möglicherweise sogar auf mich selbst.

„Ist doch idiotisch,“ maulte ich, als ich wieder zu ihr aufgeschlossen hatte. „Ich könnte ohne weiteres noch fahren.“

Ihre Antwort kam so unverhofft, daß ich im ersten Moment glaubte, mich verhört haben:

„Halt den Mund!“ sagte sie nur, und fand es nicht einmal nötig, mich dabei auch nur anzusehen.

So lange grübelte ich darüber, ob sie diese drei Worte tatsächlich gesagt hatte, daß es schließlich albern gewesen wäre, überhaupt noch etwas zu erwidern. Es ist möglich, daß ich ein- oder zweimal mit offenem Mund nach Luft schnappte wie ein Stichling an Land, doch mehr brachte ich nicht hervor. Und vor allem nichts, was sie einer Antwort gewürdigt hätte.

Als ich mich endlich ein wenig gefangen hatte, fiel mein Blick auf ihren Busen, der gerade einen aufregenden Kampf gegen ihr knappes rotes Top bestritt, was sich im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung besonders reizvoll abzeichnete. Und im gleichen Moment entschied ich, daß man bei einem jungen Ding wie ihr die Ansprüche an gutes Benehmen nicht allzu hoch stecken durfte. Sie würde es schon noch lernen.

Im Grunde spielte es folglich überhaupt keine Rolle, ob ich mich gegen ihre unbedachte Maßregelung verwahrte oder nicht. Falls sie die Worte überhaupt so gesagt hatte – und das war keineswegs sicher –, dann hatte sie sie in ihrer jugendlichen Unbekümmertheit garantiert nicht so gemeint.



*




14. Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 29.10.10 09:02


Fünf Minuten später saßen wir tatsächlich in einem Taxi. Sie hatte mich aufgefordert, eines anzuhalten, und als es mir beim ersten Mal nicht gleich gelungen war, hatte sie mich mit einer spöttischen Bemerkung aufgezogen, die eine schlagfertige Antwort geradezu herausgefordert hatte. Leider war mir wieder keine einzige eingefallen.

Auch das zweite und das dritte Taxi waren mit eingeschalteter Reklame durchgefahren, und da war es ihr wohl genug gewesen:

„So wird das nie was!“ hatte sie tadelnd gesagt, war selbst an den Straßenrand getreten und hatte nach dem nächsten Taxi Ausschau gehalten. Das war auch keine Minute später in Sicht gekommen. Sie hatte nur kurz ihr rechtes Bein mit dem süßen Stiefelchen einen Schritt vorgesetzt, so daß der offene Mantel auseinandergeklafft war, hatte die schmale Hand emporgehoben und energisch gerufen:

„Taxi!“

Das Quietschen der Reifen habe ich bis heute im Ohr.

Sie hatte mich dann zur Beifahrertür dirigiert – weil ich dem Fahrer den Weg weisen sollte – und war selbst hinten eingestiegen. Als ich schon saß und gerade das Ziel nennen wollte, fragte sie spitz:

„Und was ist mit meinen Gepäck?“

Das hatte ich total vergessen.

„O ich …“, sagte ich völlig perplex.

Als ich mich anschickte auszusteigen, wandte sie sich mit mitleidsvoller Stimme an den Fahrer:

„Er ist nämlich ein bißchen … Sie wissen schon.“ Dabei machte sie eine Wischerbewegung vor dem zur Grimasse verzogenen Gesicht. „Man muß ihm immer genau sagen, was er zu tun hat.“

Das war arg. Aber ganz Unrecht hatte sie natürlich nicht. Immerhin hätte ich mich grade ums Haar blamiert und ihr wichtiges Gepäck, das wir eine halbe Stunde zuvor extra geholt hatten, einfach irgendwo auf der Strecke vergessen. Zähneknirschend hielt ich lieber den Mund.

Der Fahrer lenkte das Taxi die wenigen Schritte hinter mir her zu meinem Wagen und öffnete dann die Fahrertür, um mir beim Umladen zu helfen. Sie aber rief ihn zurück:

„Lassen Sie nur, es ist nicht viel.“

Viel war es wirklich nicht, doch gegen ein bißchen Unterstützung hätte ich trotzdem nichts einzuwenden gehabt.

Der Taxifahrer schien es genauso zu sehen:

„Aber zu zweit geht es schneller.“

Darauf sie:

„Es ist besser, er macht es allein. Sonst lernt er wieder nichts daraus.“

Der Fahrer gab nach und schlug seine Tür wieder zu. Ich kam mir ein bißchen affig vor, weil ich mir vorstellen konnte, was der Taxifahrer jetzt über mich dachte. So nahm ich mir vor, derartig dumme Fehler für den Rest des Abends unbedingt zu vermeiden.

Schließlich hatte ich es geschafft und hätte wieder zu ihr ins Taxi steigen können. Vorsichtshalber sah ich aber noch zweimal nach, ob ich nicht etwas im Kofferraum meines Wagens übersehen hatte. Auch den Kofferraumdeckel des Taxis öffnete ich noch einmal, um mich zu vergewissern, daß ich alles hineingelegt hatte. Es schien alles da zu sein. Gut, daß ich nachgesehen hatte. Sicher ist sicher.

Und eine Blamage war wirklich mehr als genug.

Nun konnte ich wieder ins Taxi steigen. Kaum saß ich drin, hörte ich sie spitz fragen:

„Was hat denn schon wieder so lange gedauert?“

Sie war zur linken Seite der hinteren Sitzbank durchgerutscht, so daß sie nun hinter dem Fahrer saß. Das hatte zur Folge, daß er sie nicht sehen konnte und ich mich – wenn ich sie nur ansehen wollte – auf meinem Sitz ziemlich unsouverän nach hinten drehen mußte, was ich allerdings auch sofort tat. Denn natürlich wollte ich meine entzückende Beute am liebsten dauernd ansehen. Zu gerne hätte ich aus Vorfreude schon mal einen ausgelassenen Freudentanz hingelegt. Natürlich nicht im Taxi.

„Gerade heute,“ begann sie da unvermittelt, kaum daß wir losgefahren waren, „muß ein Mädchen unter allen Umständen als Jungfrau in die Ehe gehen.“

Das klang, als hätten wir schon die ganze Zeit darüber gesprochen gehabt, was aber gar nicht der Fall war. So brauchte ich denn auch eine Weile, um mich von meiner Verblüffung halbwegs zu erholen. Dann erwiderte ich hastig:

„Natürlich, das ist … schon wichtig.“

„Ich würde mich keinem Mann jemals hingeben, solange ich nicht mit ihm verheiratet bin.“

Ich mußte den Fahrer nicht ansehen, um zu wissen, daß er die Ohren auf Aufnahme geschaltet hatte. Ums Haar wäre mir trotzdem die Frage herausgerutscht, ob sie selbst ihrem hohen Anspruch überhaupt noch gerecht werden konnte. Denn wenn das der Fall war – dann würde sie in Kürze tatsächlich die erste Jungfrau sein, die ich geknackt hatte.

Als ich in Gedanken schon begann, mir das ein wenig auszumalen, fing ich ihren Blick auf, der ebenso verschmitzt wie verschwörerisch war. Und ich sah, daß sie mir zuzwinkerte, während sie sich schelmisch lächelnd auf die Unterlippe biß.

Jetzt erst begriff ich: Sie wollte den Kerl aufziehen, dem mit Sicherheit nicht entgangen war, welch ein Klasseweib er da gerade aufgeladen hatte. Das Aufziehen ging natürlich am besten, wenn ich möglichst überzeugend mitmachte. Also holte ich tief Luft und sagte:

„Manche Männer sind aber auch zu unverschämt. Sie denken nur an sich.“

„Ja, nicht wahr,“ erwiderte sie mit der Originalstimme des heiligen Unschuldslämmchens. „Dabei ist es doch wundervoll, sich füreinander aufzusparen und dann gemeinsam das erste Mal die Wonnen der Liebe zu erleben.“

Das mußte sie aus einem Groschenroman haben, und mir fiel kein Klischee ein, das es auch nur ansatzweise damit aufnehmen konnte. Also sagte ich nur phantasielos:

„Ist ja auch viel schöner.“

„Natürlich muß man sich beherrschen können,“ dozierte sie weiter, „gerade der Mann. Er ist es, der seine Triebe im Griff haben muß. Aber das ist leicht, wenn er weiß, daß er nach Jahren des Werbens in der Hochzeitsnacht seine jungfräuliche Braut überall küssen darf.“

Nun übertrieb sie wirklich. Aber der Fahrer stieg darauf ein. Seine Miene spiegelte Unglauben wider, vielleicht sogar Entsetzen, obwohl er vorgab, vollständig taub zu sein und nichts anderes in der Welt wahrzunehmen als seine Fahrerei und den Weg, den er gerade zu nehmen hatte.

„Manche Männer wollen ein Mädchen heutzutage schon am ersten Abend küssen. Das ist die Verderbnis der ungezügelten Fleischeslust!“

Der Fahrer sah starr geradeaus. Offenbar war er im Begriff, loszuprusten. Was er mittlerweile über mich dachte, hätte ich erst gar nicht erfahren wollen.

Dabei konnte er noch nicht einmal sehen, wie entzückend sie jetzt ihre Schultern hin und her warf, um mir herausfordernd die vom Mantel halb verdeckte, wippende Pracht ihres Klassebusens zu präsentieren. Grinsend, doch in um so ernsterem Tonfall fügte sie hinzu:

„Die Frau muß dem Mann von Anfang an jede körperliche Annäherung untersagen. Das lehrt ihn Disziplin und die nötige Selbstbeherrschung. Gewährt sie ihm auch nur die kleinste Vergünstigung, so wird er bald immer mehr von ihr fordern, bis er ihren hehren Leib am Ende monatlich zu besudeln trachtet.“

„Davon habe ich auch schon gehört,“ warf ich ein, um diesen aberwitzigen Vortrag wenigstens für eine Sekunde zu unterbrechen. „Aber natürlich kann ich es gar nicht glauben.“

„Nur wenn die Frau den Mann von Beginn an zur Selbstkasteiung anhält, wird er lernen, seine infernalische Triebhaftigkeit zu bezwingen und ihr jenen Respekt zu erweisen, den er ihr als Überbringerin des Lebens schuldet.“

Sie war wie ein Tonband aus der Hölle. Wo hatte sie nur all diesen verqueren Schwachsinn aufgeschnappt?

„Trotzdem gestatten manche Frauen, die ich kenne, Männern unter bestimmten Umständen den Handkuß.“

„Nein, wirklich?“, erwiderte ich.

„Doch! Und stellen Sie sich vor: sogar wenn sie mit einem Mann nicht verheiratet sind. Also ich würde so etwas niemals dulden. Deshalb bin ich ja so froh, daß ich Sie kennengelernt habe. Sie wissen, daß Sie einem sittsamen Mädchen den gebotenen Respekt zu erweisen haben, damit es seine Reinheit bis zur Hochzeitsnacht bewahren kann. Nicht wahr?“

„Aber natürlich, wofür halten Sie mich denn?“, gab ich zurück. „Ein Handkuß, … also … das wäre doch wollüstig!“

So froh ich war, daß mir auch einmal ein knackiges Wort eingefallen war, so unangenehm traf es mich, daß ich mich damit vor dem Fahrer wie ein kastrierter Idiot gebärden mußte. Aber ich wollte ihr Spiel lieber nicht ruinieren. Sie hatte sich so hineingesteigert, daß sie jetzt die richtigen Stichworte von mir schon regelrecht zu erwarten schien. Also gab ich ihr lieber, was sie wollte, um sie nicht ausgerechnet jetzt noch zu verärgern. Es waren nicht einmal mehr zwei Kilometer zu mir nach Hause.

Aber wir hielten gerade an einer roten Ampel. Und sie hatte noch nicht genug:

„Eine Frau kann Sex haben, wann immer sie will. Der Mann hat nur dann Sex, wenn die Frau es erlaubt.“

Wieder biß sie sich schelmisch auf die Lippen, wieder wackelte sie aufreizend mit ihrem Dekolleté. War das etwa schon eine halbe Erlaubnis?

Dann sagte sie, den Kopf leicht in den Nacken legend:

„Keine Frau von Anstand darf sich ihrem Mann jemals im Zustand der Nacktheit zeigen. Die Beiwohnung darf ausschließlich im ehelichen Bett stattfinden. Selbstverständlich bei völliger Dunkelheit.“

„Da kann man sich beim Küssen aber heftig die Nasen stoßen,“ gab ich belustigt zu bedenken.

„Jeder Zungenkuß ist natürlich ebenfalls verboten.“ Sie leckte sich vielsagend über ihre schimmernden Lippen: „Sonst würde der Mann sehr schnell jede Achtung vor seiner Ehefrau verlieren.“

„Das wollte ich damit …“

„Der Mann darf einer Frau Geschenke machen, um von ihr die Erlaubnis zur Beiwohnung zu erbitten. Aber er muß geduldig warten, ob sein Werben erhört wird. Nur wenn sie ihm die Beiwohnung ausdrücklich gestattet, darf er sich ihr nähern. Es wird für ihn eine hohe Ehre sein, und von der Erinnerung daran wird er lange ehrfurchtsvoll zehren können. Deshalb wird er sie nach vollzogener Beiwohnung natürlich nochmals fürstlich beschenken.“

Mir blieb allmählich die Luft weg und mein Mund wollte bei so viel gequirltem Unsinn unbedingt offenbleiben. Ich mußte ihn willentlich schließen, um nicht das Bild eines Vollidioten abzugeben.

„Jede Wollust ist verderblich,“ rief mein blonder Engel jetzt leidenschaftlich aus, „die körperliche Vereinigung muß allein dem Zeugen von Kindern vorbehalten sein.“

„Gewiß,“ pflichtete ich hölzern bei. „Welcher Mann könnte schon eine Frau respektieren, die sich ihm zu einem anderen Zweck als dem der Zeugung hingibt?“

Jetzt strahlte sie über das ganze Gesicht. Offenbar hatte ich endlich den richtigen Ton getroffen.

„Oh, ich bin so glücklich, daß Sie den wahren Platz des Mannes kennen. Ich könnte niemals beruhigt unter Ihrem Dach schlafen, wenn ich fürchten müßte, Sie könnten sich an meiner Unschuld vergehen.“

Sie konnte sich das Lachen jetzt kaum noch verbeißen, und so war es eine glückliche Fügung, daß wir fast am Ziel waren. Der Fahrer hatte trotz aller Ablenkung die richtige Ausfallstraße gefunden, und nun mußte ich ihm nur noch zeigen, wo der Waldweg abging, an dem Tante das Haus hatte errichten lassen. Er setzte uns ab, und von da an war ich mit meinem bezaubernden Engel allein.






15. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Micum am 29.10.10 10:43

Hallo Stutenbox.

Na der Dialog in dem Taxi ist Dir wirklich gelungen! Selten so gelacht. Ob sich seine Wünsche doch noch erfüllen oder meint sie das gesagte ernst?

Ich befürchte schon. Mal sehen.

Freu mich schon auf die Fortsetzung.

MfG
16. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von folssom am 29.10.10 23:10

Hallo Stutenbox,

da scheint er sich ja nicht nur eine äußert attraktive sondern zugleich auch clevere und wortgewandte junge Dame aufgegabelt zu haben.

Du verstehst es vortrefflich, die Spannung mit jeder Fortsetzung deiner Geschichte zu steigern.

Freundl. Gruß
17. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 30.10.10 19:24

(5)




Als ich wenig später die Haustür hinter mir schloß, war sie erst einmal verschwunden. Auf dem Weg zum Haus hatten wir zuerst noch viel gelacht darüber, wie wir den Fahrer aufgezogen hatten und was er nun wohl seinen Kollegen erzählen würde. Aber dann hatte ich ihre Sachen reinschaffen müssen, und diesmal war ich lieber zweimal gelaufen, während sie schon ins Haus gegangen war, um sich, wie sie gesagt hatte „ein wenig umzusehen“.

Endgültig zurück im Haus konnte ich sie erst einmal nicht finden. Zunächst suchte ich sie in den unteren Zimmern, dann rief ich nach ihr. Keine Antwort. Ich suchte sie weiter, rief noch einmal nach ihr. Wieder, richtig: keine Antwort. Erst nach einer ziemlichen Weile kam sie die Treppe heruntergeschwebt, und sie sah wundervoll aus in diesem kurzen Rock mit diesen ellenlangen studentischen Beinen. Allerdings verlor sie kein einziges Wort darüber, warum es so lange gedauert hatte, was sie schon besichtigt hatte oder warum sie auf meine Rufe nicht geantwortet hatte.

Es gab wohl nichts zu sagen.

Stattdessen streifte sie den Mantel ab, faltete ihn beiläufig zusammen und legte ihn mir im Vorübergehen auf den Arm:

„Hängst du ihn bitte gleich über einen Bügel, er ist sehr empfindlich.“

Auf eine Antwort wartete sie erst gar nicht, sondern warf nacheinander prüfende Blicke in die offenen Türen zum Wäscheraum und zur Küche.

„Da ist grade nicht aufgeräumt,“ sagte ich entschuldigend, weil ich ihren mißmutigen Blick aufschnappte.

„Das sehe ich“, erwiderte sie nur.

Naja, es war wohl wirklich nicht die intelligenteste Bemerkung des Tages gewesen, die mir da über die Lippen gekommen war. Beim nächsten Mal besser machen.

„Hast du auch nichts vergessen,“ fragte sie argwöhnisch, indem sie ungeduldig mit kreisendem Zeigefinger auf die Ansammlung ihres Gepäcks wies. Es war drollig anzusehen, wie ihr Kopf unwillkürlich die Kreisbewegung des Fingers aufnahm.

„Nein, nein,“ erwiderte ich eifrig, „ich hab extra zweimal nachgesehen.“

„Das war klug von dir,“ antwortete sie milde lächelnd, „du lernst schnell.“

Für einen Moment herrschte danach verlegenes Schweigen. Vermutlich wäre es an mir gewesen, den nächsten Schritt zu wagen. Doch ich war seltsam verunsichert, weil ich nicht recht wußte, wie ich es anfangen sollte. Und natürlich auch, weil ich bei ihr in der kurzen Zeit nun doch schon ein paarmal ins Fettnäpfchen getreten war.

So besann ich mich auf meine Rolle als Gastgeber und fragte betont weltmännisch:

„Soll ich dir erst mal dein Zimmer zeigen?“

„Das wäre schön. Ich bin ja so erledigt.“

Ich führte sie nach oben in eines der Gästezimmer, und was soll ich sagen: Ich erwischte ausgerechnet dasjenige mit dem größten, stabilsten und einladendsten Bett. Schon erstaunlich, wie das Leben manchmal so spielt.

„Bring mir doch gleich meine Sachen,“ flötete sie dann, „ich will sehen, ob auch wirklich nichts fehlt.“

Ich erfüllte ihr den Wunsch nicht bloß – nein, ich legte auch noch anständig Tempo dabei vor. Je eher ich fertig war, desto eher konnten wir uns dem eigentlichen Inhalt des Abends widmen.

„Bist du so lieb und läßt mich allein?“ fragte sie ein wenig ungeduldig, als ich die letzte Tasche abgestellt hatte. Es klang verheißungsvoll in meinen Ohren, ins Deutsche übersetzt etwa wie: ‚Laß mich noch kurz allein, ich möchte nur rasch die Reizwäsche anziehen.’

„Klar, klar,“ sagte ich daher. „Du kommst doch dann noch runter?“

„Mal sehen,“ gab sie spitz zurück, aber das meinte sie nicht so. Natürlich würde sie kommen.



*






18. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 06.11.10 23:26

Weil ich so gar keine Vorstellung hatte, wie es nun weitergehen konnte, machte ich mich erst einmal daran, hastig etwas Ordnung zu schaffen. Die Putzfrau kam nur zweimal im Monat, und das Haus war wirklich nicht für Besuch vorbereitet. Wie hätte ich auch ahnen sollen, daß mir das Schicksal unversehens einen blonden Engel der Premiumklasse frei Haus liefern würde.

Ich räumte weg und putzte, so gut es eben ging, wobei ich ständig nach oben lauschte, ob vielleicht Schritte von der Treppe her zu vernehmen waren. Das war nicht der Fall, und so konnte ich wenigstens in der Küche und im Wohnzimmer die gröbsten Spuren meines Alleinlebens beseitigen. Anschließend stellte ich schon mal zwei mächtige Weingläser bereit, die beim Aneinanderstoßen einen wunderbaren Klang ergaben. Solche exklusiven – und teuren – Stücke hatte sie vermutlich nie zuvor in der Hand gehabt. Den Gedanken, daß sie vielleicht doch nicht mehr herunterkommen würde, schob ich so gut es ging beiseite.

Während ich so vor mich hinräumte, gingen mir diese absurden Sprüche durch den Kopf, die sie im Taxi von sich gegeben hatte. Mir fiel der Bräutigam ein, der ‚nach Jahren des Werbens in der Hochzeitsnacht seine jungfräuliche Braut überall küssen’ durfte. Der arme Kerl! Ich kannte die Kleine erst zwei oder drei Stunden und wußte schon, daß ich sie auf keinen Fall ohne angemessene Samenspende wieder auf die böse, kalte Welt da draußen loslassen durfte.

Wobei ‚kalt’ nicht ganz stimmte, denn es war eine laue Sommernacht, die zu allem geeignet war, bloß nicht dazu, sie mit Schlafen zu vergeuden. Im Haus war es vergleichsweise kühl, obwohl den ganzen Tag die Sonne geschienen hatte: Zu dieser Jahreszeit hatte der Wald sein Gutes, denn wie hoch die Sonne auch am Himmel stand, die Bäume ringsum spendeten immer hinreichend Schatten.

Trotz der späten Stunde herrschte da draußen zwischen den Bäumen ordentlich Betrieb. Wenigstens im Kleinen. Durch das Panoramafenster im Wohnzimmer konnte ich die Glühwürmchen sehen, die nicht müde wurden, einander zuzublinken, daß sie zur Paarung bereit waren. Das war ich auch.

In manchen Monaten umtanzten die Glühwürmchen das Haus im Wald wie eine lebendige Festbeleuchtung. Sie gehörten zum Haus wie dessen Erker oder der Geruch nach gutem, altem Holz, und so hatte ich schon ein paarmal nachgelesen, was es über sie zu wissen gab. Viel hatte ich nicht im Kopf behalten, aber der Name des Stoffes, der sie leuchten ließ, war mir in Erinnerung geblieben: Luciferin. Irgendwas Teuflisches also.

Und noch etwas fiel mir jetzt ein: Unter den unzähligen Leuchtkäferarten gab es eine mit einem lateinisch klingenden Namen, die anders war als alle anderen. Die Weibchen dieser speziellen Art waren in der Lage, die Paarungssignale einer anderen, verwandten Art gezielt nachzuahmen. Was sie auch taten. Allerdings nicht etwa, um sich mit den angelockten Männchen zu paaren, sondern um dieselben ratzeputz zu verspeisen.

Ziemlich gruselig.

Menschliche Weibchen hatten auch so ihre Signale, um zu verkünden, daß sie zur Paarung bereit waren. Leider waren die für einen Mann wie mich sehr schwer zu verstehen, so daß ich die Einführung eines verbindlichen Blinksignals jederzeit befürwortet hätte.

Wenn ich nur daran dachte, welch abstruse Worte die Kleine im Taxi herausgekramt hatte: Fleischeslust, die Wonnen der Liebe, Kasteiung, Triebhaftigkeit – alles Begriffe aus einer anderen, aus einer schrecklich verklemmten Welt. Sie paßten überhaupt nicht zu ihr. Ich meine, das Thema war schon richtig, aber statt dieser altbackenen Ausdrücke hätten sich von den Lippen einer verführerischen jungen Frau andere Worte viel besser gemacht: ‚Gefalle ich dir nicht?“, ‚Mach mich heiß’ oder einfach ‚Ich will dich jetzt!’.

Naja, zum Glück sprach wenigstens ihr Körper eine andere Sprache.

Und die verstand ich sogar ausgezeichnet.

Also rasch noch das passende Ambiente geschafft, damit sie sich vollkommen entspannen konnte. Kerzenlicht paßte immer, allerdings entschied ich mich für die Kerze in der Tischlaterne: Wenn wir später überstürzt das Zimmer verlassen mußten, konnten wir sie bedenkenlos brennen lassen.

Es war einer dieser Anlässe, für die das alte Gebälk des Hauses förmlich geschaffen war. An die achtzig Jahre war das Haus alt, und seine Renovierung hatte mich etwas mehr gekostet, als für einen Neubau fällig geworden wäre. Doch jeder einzelne Tausender war bestens angelegt: An der Fassade blitzte das Fachwerk wieder in altem Glanz, im Inneren gab es jede Menge freistehende Balken und sichtbare Verstrebungen. Das dunkle Holz bot einen herrlichen Kontrast zu den weiß gekalkten Wänden. Dazu Dielenböden in fast allen Räumen und einzelne Durchbrüche, die die strenge Etagengliederung speziell in den größeren Räumen weitgehend aufhoben.

Ein Traum aus ‚Schöner wohnen’, einerseits. Andererseits mußte ich zuweilen notgedrungen mit dieser emotionalen Schwäche für alte Häuser klarkommen, die gerade unter jungen Frauen nicht selten anzutreffen ist. Vielleicht brachte die heimelige Atmosphäre sie einfach in die richtige Stimmung, konkrete Maßnahmen zur Familiengründung zu ergreifen.

Ganz so weit wollte ich natürlich nicht gleich gehen, doch für die allerersten Schritte in diese Richtung war ich jederzeit zu haben. Vorausgesetzt die Kandidatin hatte lange Beine, keine falschen Hemmungen und diesen entzückenden Sprachfehler, der es ihr in gewissen Situationen vollkommen unmöglich machte, nein zu sagen.

Was diesen Abend betraf, war ich zuversichtlich.

Sobald alles so weit vorbereitet war, ging ich in den Keller, um eine Flasche Wein zu holen. Ich entschied mich für einen meiner ältesten und teuersten Château Lafite. Erstens war die Flasche von einer dicken Staubschicht überzogen, was ihr ein ebenso nobles wie romantisches Flair verlieh. Zweitens sind erfahrungsgemäß die meisten Frauen im Gegensatz zu mir für Rotwein zu begeistern. Als ich die Kellertreppe hochgegangen war und oben das Licht ausknipsen wollte, stand sie schon da.

„Du lebst wirklich allein hier?“

Offenbar hatte sie sich frisch gemacht im Badezimmer und vermutlich sogar ihr herrliches Haar gebürstet. Sie verschränkte die Hände im Nacken und dehnte sich genüßlich, ohne zu bedenken, wie prachtvoll das ihren exquisiten Vorbau zur Geltung brachte. Ich hatte das Gefühl, jeden Moment rückwärts die Treppe hinunterzufallen.

„Keine Freundin? Keine Frau, die verreist ist?“

„Nein, wirklich nicht.“

„Du belügst mich doch nicht?“

„Nein.“

„Zeig mir deine Hand!“

Ich reichte ihr rasch und bereitwillig die rechte, und schon fühlte ich ihre feingliedrigen Finger daran, ganz leicht feucht und sehr, sehr weich. Sie drehte prüfend die Handfläche nach oben, nach unten, schnappte sich einzeln den Ringfinger und spreizte ein bißchen roh die übrigen Finger weg. Dann die gleiche Prozedur an der linken Hand.

„In Ordnung!“, sagte sie huldvoll nickend und gab mir auch meine linke Hand gnädig zurück, „aber die Fingernägel solltest du einmal bürsten“. Dann spitzte sie leicht die Lippen und ließ demonstrativ ihren Blick schweifen:

„Das ist ein großes Haus.“

„Wie gesagt: geerbt.“

„Zeigst du es mir?“

Sie konnte erfrischend direkt sein. Doch eine Führung durchs Haus konnte sich auch als gute Gelegenheit erweisen, ihr hie und da unverfänglich näherzukommen. Hauptsache, die Führung endete in einem Raum mit Bett. Doch wo anfangen?

„Willst du den Keller auch sehen?“

Sie lächelte spöttisch:

„Da kommst du doch eben her. Wird schon alles in Ordnung sein da unten. Oder hast du da vielleicht gerade deine nackten Sklavinnen angekettet?“

Donnerwetter! Sie konnte wirklich das Tempo ändern, daß einem die Luft wegblieb. Schon wieder war ich um eine schlagfertige Antwort verlegen und preßte nur ein ärmliches:

„Iwo, für wen hältst du mich denn?“

hervor.

Kaum hatte ich das gesagt, ärgerte ich mich schon darüber. Wieso mußte ich Idiot ausgerechnet beim Thema Sex abwiegeln, wenn sie mir schon mit ihrem unbekümmerten Drauflosplappern eine solche Vorlage gab?

Nun, jedenfalls hatte ich mich mit meiner bescheuerten Antwort selbst aus der Bahn geworfen und ich unterließ es nun tunlichst, meinerseits irgendwelche delikaten Anspielungen zu wagen. Die hätte ich aber gebraucht, um mit meinen Verführungsplänen zügig voranzukommen. Es war höchste Zeit.

Immerhin zeigte sie bemerkenswertes Interesse an dem Haus. Sie ließ sich alles ausgiebig zeigen, drängte sich auch selbst mal in diesen oder jenen Winkel und stellte viele Fragen zu praktischen Details.

„Hast du gar keine Angst, überfallen zu werden, in einem so abgelegenen Haus?“, fragte sie mit ängstlichem Unterton.

„Angst? Was ist das?“, prahlte ich. „Außerdem habe ich die Alarmanlage.“

„Ist bestimmt waaaaahnsinnig kompliziert.“

„Überhaupt nicht. Geht alles automatisch.“

„Dann ist sie immer … äh, wie sagt man …?“

„… aktiv? Nein. Sieh mal, hier im Flur gibt es diese Steuereinheit, da kann ich sie jederzeit scharf- oder ausschalten.“

„Scharf?“

Frauen und Technik! Mir war klar, daß sie von solchen Dingen besser die Finger ließ. Aber da sie es so genau wissen wollte, konnte ich es ihr ebensogut erklären. Verstehen würde sie es sowieso nicht.

„Du drückst diesen Knopf – Ein! – oder diesen Knopf – Aus!“

Um die Knöpfe zu drücken, hatte ich eng um sie herumfassen müssen, weil sie mir in typisch weiblicher Gedankenlosigkeit genau im Weg gestanden war. Meine Nähe schien ihr aber diesmal nicht viel auszumachen, denn sie drehte nur den Kopf nach mir und zeigte mir lächelnd ihre blitzsauberen Zähne.

„Und was ist nun scharf?“

Möglicherweise hatte ich mich doch etwas zu eng an sie gedrückt, und sie hatte schon einmal in voller Härte zu spüren bekommen, worauf ihr Schoß sich noch dreieinhalb bis vier Minuten lang freuen durfte. Doch piano, piano!

„Ich, ähm, naja, also, die Anlage eben. Wenn sie eingeschaltet ist.“

„Aber müßte da nicht irgendwas blinken oder leuchten oder so?“, fragte sie in einem jähen Anfall von Erkenntnis.

„Schon. Du mußt natürlich den Code eingeben, damit die Anlage anspricht. Ich komme jetzt gerade schlecht ran. Drück du doch mal …“

Ich drückte unterdessen schon mal ihre Taille, die ich ersatzweise gefaßt hatte, weil sie wirklich genau vor den Knöpfen stand. Ob ich auch schon mal ein paar andere Knöpfe drücken sollte?

„Hier diese?“, fragte sie, und sah mich wieder so schelmisch über die halbentblößte Schulter hinweg an.

„Ja,“ erwiderte ich und rückte ihr vorsichtshalber noch etwas enger auf die Pelle, damit ich ihr in etwaigen Notfällen ohne Verzögerung beistehen konnte. „Drück einfach 5 – 7 – 4 – 3 – 6. Ja, genau so. Siehst du, ist doch ganz einfach.“

„Und jetzt sind wir sicher?“

„Ganz sicher. Möchtest du gleich ein wenig …“

Sie entwandt sich mir geschickt, und ihr verführerisches Lächeln ließ keinen Zweifel daran, welches Spiel wir gerade spielten. Ich hatte nichts dagegen, denn je mehr ich mich auf ihre Art einließ, in Fahrt zu kommen, desto eher konnten wir uns endlich der Hauptattraktion des Abends zuwenden.

Außerdem amüsierte mich diese typisch weibliche Neugier. Frauen müssen immer ganz genau wissen, was sich hinter fremden Fenstern abspielt, ob die Fenster nun zu einem Königshaus gehören oder wie bei mir zu einem idyllischen Haus im Wald.

Als letztes betraten wir das Schlafzimmer. Mein Schlafzimmer. Sie lobte das große Bett und äußerte sich sehr wohlwollend über meine Vorliebe fürs Puristische. Gleich auf eine kleine Nummer bleiben wollte sie trotzdem nicht.



*






19. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Herrin_nadine am 07.11.10 00:06

hallo stutenbox,

diesesmal war die länge der fortsetzung richtig lange und nach meinem geschmack. vielen dank fürs schreiben
20. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von folssom am 07.11.10 00:54

Zitat

Gleich auf eine kleine Nummer bleiben wollte sie trotzdem nicht.


Warum auch, bei solch einem Macho, cleveres Mädel.

PS.: Zumindest hat aufgrund der Länge deiner letzten Fortsetzung wenigstens eine Lady Befriedigung empfunden.

21. Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 14.11.10 12:46

Minuten später saßen wir dann doch noch im Wohnzimmer. Den Wein, den ich mit großem Brimborium entkorkt und zum Atmen in eine teure Kristallkaraffe gegeben hatte, ließ sie mich einschenken, doch sie nippte kaum davon. Stattdessen bat sie mich, ihr doch ein schönes Glas Mineralwasser zu bringen. Das tat ich, jedoch schickte sie mich umgehend zurück, weil sie ihr Mineralwasser lieber ohne Kohlensäure haben wollte. Als ich ihr das brachte, war sie ziemlich pikiert wegen eines unschönen Flecks an ihrem Glas, den sie mittlerweile entdeckt hatte. Also mußte ich ein weiteres Mal in die Küche und zurück. Dann endlich hatte ich sie fürs erste versorgt.

Bei ihr zurück hätte ich mich am liebsten gleich neben sie gesetzt und mit der Handarbeit begonnen, doch noch schien mir das zu plump. Also nahm ich stattdessen wieder ihr gegenüber Platz und war auf einmal so verlegen, daß ich kaum wußte, wohin mit meinen Händen. Verdammt nochmal, wie schafften das eigentlich andere Männer? Andere hatten offenbar nie Probleme, wenigstens schon mal die Hand in die Bluse zu kriegen.

Glücklicherweise hatte ich fürs erste wenigstens das Glas mit dem ungeliebten Rotwein zum Festhalten. Das hatte ich auch nötig.

Manche Frauen waren deutlich unkomplizierter, wenn die Situation erst einmal so erfreulich weit fortgeschritten war. Sie aber schien durchaus nicht die Absicht zu haben, mir auch nur einen Quadratzentimeter Haut kampflos preiszugeben.

Fast zwangsläufig war sie es daher, die schließlich ein Gespräch in Gang brachte. Sie ließ mich noch mehr über das Haus erzählen, das wichtigste aus meinem Lebenslauf, auch allerhand über meinen Beruf. Als das Gespräch auf meine Unabhängigkeit kam, witterte ich die Gelegenheit, endlich mal so richtig aufzutrumpfen. Dazu mußte ich gar nicht sehr übertreiben, weil ich erstens erkleckliche Rücklagen hatte und weil zweitens die anwenderbezogene Software, die ich teils für finanzkräftige Kunden nach Maß schneiderte, teils über verschiedene Internetplattformen direkt vertreiben ließ, einen angenehm gleichmäßigen Geldstrom auf meine Konten bewirkte.

„Normalerweise kann ich an jedem Ort der Welt arbeiten. Und zu jeder Zeit, die ich will.“

„Beneidenswert!“, stieß sie hervor, und ich meinte zum ersten Mal so etwas wie Bewunderung in ihren Augen zu lesen.

So berichtete ich ein Detail nach dem anderen über mich, erfuhr aber über sie so gut wie nichts. Sie sagte, daß sie BWL und Psychologie studierte und momentan an einer Zulassungsarbeit saß. Aber das war ja ziemlich genau das, was ich schon über sie wußte. Nicht einmal ihr Alter wollte sie mir verraten, doch als ich sie vorsichtshalber auf achtzehn schätzte, lächelte sie.

Schließlich kam ich auf die gloriose Idee, Musik aufzulegen. Ich dachte erst an Klassik, doch nach dem Reinfall mit dem Rotwein entschied ich mich doch für ein paar stimmungsvolle Rockballaden. Sobald die CD lief, trat ich hinter sie und beugte mich zu ihr hinab.

Sie duftete hin – rei – ßend.

Es war kein Parfüm. Es war ihr eigener Duft. Der Duft ihres Körpers. Und er war unwiderstehlich.

Aber sie rührte sich nicht. Sie ließ es zu, daß ich über sie gebeugt dastand, daß ich den Duft ihres Haares atmete, doch sie machte keinerlei Anstalten, mich ihrerseits zu berühren oder sich zu einem ersten innigen Kuß zu mir umzudrehen.

So richtete ich mich irgendwann wieder auf und brach die Attacke unvermittelt ab. Es fiel mir schwer, mir den Anschein von Gleichgültigkeit zu geben, denn natürlich war mir der Fehlschlag alles andere als gleichgültig. Sie ließ sich aber nichts anmerken, und so gelang es mir einigermaßen, meine Enttäuschung zu überspielen.

„Gibt es eigentlich in Kasachstan viele blonde Mädchen?“, fragte ich, weil mir trotz fieberhaften Überlegens keine weltmännischere Frage eingefallen war.

„Weiß nicht. Ich war da noch nie. Brauchst du noch welche?“

„Nein, nein. Ich meine, … ich … du bist ja …“

Es war so unfair. Wie sollte man als Mann ein halbwegs gepflegtes Gespräch führen, wenn ausgerechnet beim Anblick der atemberaubendsten Frau die ganze unwichtige restliche Welt schlagartig zu existieren aufhörte?

Außerdem: Wozu noch lange reden? Ein paar entschlossene Griffe hätten doch mehr als genug gesagt.

Aber das wagte ich nicht.

Noch nicht.

*





22. Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 19.11.10 00:08

Sie hatte diese Probleme nicht. Was immer sie tat, wirkte natürlich, spontan und vollkommen ungezwungen. So wie jetzt, als sie sich unvermittelt erhob und neugierig begann, meine CDs und DVDs durchzusehen.

Bis sie auf etwas Interessantes stieß.

„’Die Geschichte der Null’“, las sie vor. „Ist das was Mathematisches?“

Ja, klar, gab es in Kasachstan überhaupt Kinos? War da das Fernsehen schon erfunden?

Ich hüstelte nervös. Ein Auflachen unterdrückte ich lieber, damit sie mir nicht einschnappte. Aber daß sie so naiv sein konnte, fand ich denn doch zu komisch. So dauerte es ein paar Augenblicke, bis ich stockend zu antworten vermochte:

„Nicht direkt. Ähm. Ist so’n alter Film. Kennst du wahrscheinlich nicht.“

Sie nickte verständnisvoll. Dann rief sie aus:

„Da ist ja eine Frau drauf.“

„Ja? Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“

Lange besah sie das Cover, bis sie versonnen vor sich hin sagte:

„Die hat gar nichts an.“

Der Klang ihrer Stimme verhieß nichts Gutes. Ich hatte schon viel zu viele Frauen kennengelernt, die paradoxerweise auf andere Frauen, speziell auf nackte, gar nicht gut zu sprechen waren. Und die nicht einmal den Unterschied zwischen Porno und Erotikfilm kannten. Also wiegelte ich vorsichtshalber ab:

„Das sieht wohl nur so aus.“

„Man sieht ihre Brüste.“

„Kann gar nicht sein.“

Corinne Clery hätte meine Worte nicht hören dürfen, denn für ihre hinreißende Darstellung der O würde ich die kleine Pariserin in Wirklichkeit bis zu meinem Dahinscheiden aus tiefstem Herzen verehren. Doch Blondie ließ sich nicht von ihrem Kurs abbringen:

„Nein, sie hat nichts an. Sieh doch selbst.“

„Oh ja, jetzt fällt es mir ein: Sie ist ein Waisenkind, das mit seinen Eltern auf der Flucht ist. Die Eltern sind arm, sehr arm, und sie haben alles verloren. Zuletzt auch noch die Kleider ihrer Tochter.“

Autsch! Ich hatte schon das Gefühl, etwas zu dick aufgetragen zu haben. Doch mein blonder Engel erwiderte in aller Unschuld:

„Ach! Fast wie bei mir. Nur das mit den Kleidern nicht.“

Schade, dachte ich, aber das können wir doch rasch in Ordnung bringen. Und sagte listig:

„Kleider sind gar nicht so wichtig.“

„Was hat sie denn da um den Hals?“

„Ach das …“

Einen Sklavenring, wäre die korrekte Antwort gewesen. Aber das war ein Stichwort, das mir bei so einem unschuldigen jungen Ding zu riskant schien. Also sagte ich lieber:

„Ist wahrscheinlich nur so ein Schmuckstück.“

„Ob mir das stehen würde?“

Sie sagte das genau in dem Moment, in dem ich von hinten an sie herangetreten war. Ich mußte unbedingt die DVD-Hülle sicherstellen, ehe sie mich mit ihrer endlosen Fragerei so weit in die Enge getrieben hatte, daß mir vielleicht wirklich keine Ausrede mehr einfiel.

„Oh, ganz sicher,“ erwiderte ich, indem ich mit spitzen Fingern eine Linie um ihren bildschönen Hals zog, dort, wo der Sklavenkragen in etwa zu liegen gekommen wäre. Sie drehte den Kopf zu mir, lächelte heiß und entwand sich mir ein weiteres Mal.

Wenigstens hatte ich jetzt die DVD.



*














23. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Sklave_amano am 19.11.10 11:36

klasse geschrieben .... vielen Dank schon mal dafür ...

Freue mich schon über die fortsetzung des ganzen
24. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von folssom am 20.11.10 20:30

Um für Klarheit zu sorgen rate ich:

DVD einlegen und dann "Inaugenscheinnahme durch abspielen"
25. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 24.11.10 16:34

Ihre Figur war ein Traum. Rank und schlank, alles in perfekter Balance. Michelangelo hätte seine Freude an ihr gehabt.

Die kleinen, feinen Ausbuchtungen vorne wie hinten beeindruckten mich schon in Ruhestellung über alle Maßen. Doch sie bewegte sich auch noch geschmeidig wie eine junge Katze, und mit jeder Bewegung offenbarten sich neue aufregende Ansichten. Ihre Arme waren auffallend schmal, so daß ich ein ums andere Mal registrieren konnte, wie mein Beschützerreflex ansprang und ich das heftige Bedürfnis verspürte, ihr eine starke Schulter zu sein, an die sie sich schutzsuchend anlehnen konnte. Auch ihre Taille war schmal. So schmal, als habe die Natur ein Ausrufezeichen setzen wollen, um darauf aufmerksam zu machen, daß darunter umwerfende Hüften zu einem Becken ausluden, welches an Weiblichkeit nicht das geringste zu wünschen übrig ließ.

Und dann diese Beine.

Wow!

Ihre schiere Länge hätte zu dem Trugschluß verleiten können, daß sie unmittelbar unter den Schultern beginnen mußten. Das war glücklicherweise nicht der Fall. Bei diesem Prachtkind war alles am richtigen Platz, da war ich nahezu sicher. Um die erforderliche letzte Gewißheit zu erlangen, mußte ich natürlich erst gewisse verborgenere Partien dieses märchenhaften Körpers hautnah in Augenschein nehmen. Was momentan leider noch durch einige vollkommen überflüssige Kleidungsstücke verhindert wurde.

Als sie mir jetzt vom Fenster her zulächelte, hatte sie für einen Moment etwas von der sehr jungen Cameron Diaz, über die ich ein paar Wochen zuvor einen hochinteressanten Aufsatz in der französischen Ausgabe des Fachmagazins Playboy gelesen hatte. Es war ein sehr informativer Artikel gewesen, gewissenhaft recherchiert und kompetent geschrieben. Praktischerweise ergänzt durch einzelne Hochglanzbilder, die dem Leser eine sehr viel tiefergehende Vorstellung von Gedanken, Träumen und Persönlichkeit dieser bemerkenswerten jungen Frau aus der kalifornischen Provinz vermittelten, als es bloßer trockener Text vermocht hätte. Eines jener Bilder war sogar so großformatig angelegt gewesen, daß man es zum Betrachten umständlich aus der Zeitschrift herausklappen mußte.

Mein blonder Engel hätte sich auf einem solchen Hochglanzfaltbild bestimmt auch hervorragend gemacht.

Ich sah die Kleine an und fühlte dieses vertraute Kribbeln in meinen Fingern, die endlich etwas Handfestes zum Greifen haben wollten. Weiche Haut, duftendes Haar, feste Pobacken. Ich liebte den Griff auf beide Hälften des Sitzfleisches, mit dem man ein Becken so machtvoll an sich heranziehen konnte, daß sich das resultierende leichte Zurückfedern als harmonischer Übergang zu rhythmischen Hüftbewegungen geradezu anbot. Es war an der Zeit, diesen und andere wichtige Griffe an meiner reizenden Besucherin praktisch auszuprobieren.

Die Art, wie sie sich durch den Raum bewegte, hatte etwas schwerelos Schlenderndes und war zugleich verlockendes Anpreisen auf höchstem Niveau. Jahre zuvor hatte ich einmal bei einem Kunden aus der Industrie das Vorturnen mehrerer Dutzend bestens gewachsener junger Damen miterleben dürfen. Es war um Engagements als Messehosteß gegangen, einen Knochenjob, aber spitzenmäßig bezahlt und offenbar sehr attraktiv für die Elite der lokalen Stöckelschuhgazellen. Die meisten Kandidatinnen hatten bereits Erfahrungen in ähnlichen Jobs gesammelt, die eine oder andere eventuell auch in gewissen Etablissements mit geschlossener Gesellschaft.

Dementsprechend rasch war ich bei jener Grazienschau nicht mehr in der Verfassung gewesen, mich ohne Erregung öffentlichen Ärgernisses von meinem Stuhl zu erheben. Die perfekte Mischung aus professionellem Laufsteggehabe und kompromißlosem Zurschaustellen weiblicher Attribute hatte meinen Herzschlag schockierend in die Höhe getrieben und mich binnen kürzester Zeit für horizontale Vergnügungen ganz bestimmter Art einsatzbereit gemacht.

Und genau diese Mischung erlebte ich nun wieder bei Blondie.

Auch sie schwebte durch den Raum wie von unsichtbaren Fäden getragen. Manchmal schien es mir, als berührte sie nicht einmal mehr den Boden. Jeden Augenblick rechnete ich damit, daß sich hinter ihrem Rücken imposante weiße Engelsflügel entfalten würden.

Im Vergleich zu den Grazien jenes Schaulaufens hatte sie freilich einen geradezu unschätzbaren Vorzug: Diesen blonden Engel hatte ich schon so gut wie im Bett. Ich mußte nur noch herausfinden, wie ich den unvermeidlichen Sturmangriff am überzeugendsten kaschieren konnte.

Unversehens kam mir der Zufall zu Hilfe.

„Hach!“, japste sie plötzlich und sank unvermittelt in die Knie.

Sie befand sich ausgerechnet am anderen Ende des Raumes, doch da es sich offenkundig um einen Notfall handelte, war ich ihr mit wenigen entschlossenen Schritten beigesprungen. Sofort kniete ich neben ihr nieder und fragte besorgt:

„Was ist denn los?“

„Ach, wahrscheinlich nichts, … ich … ahhh!“

„Wo tut’s denn weh?“

„Hier… ahhh … autsch …“

Sie wies auf ihren Knöchel.

Es war ein ganz und gar entzückender Knöchel, den ich unbedingt eingehend untersuchen mußte. Natürlich kam ich meiner Pflicht sofort mit größter Sorgfalt nach.

„Man sieht gar nichts.“

„Vielleicht schaust du nicht richtig.“

„Eigentlich kenne ich mich mit sowas aus.“

„Glaubst du, das Bein kann gerettet werden?“

Ich lachte.

„Wäre echt schade drum. Bist du umgeknickt?“

„Weiß nicht, … da am Teppich, irgendwie …“

„Ja, da ist diese Kante. Ist man schnell dran hängengeblieben. Kannst du aufstehen?“

Sie konnte, und angeschmiegt an meine starke Schulter schaffte sie es unter tapferem Seufzen auf die Ledersitzecke. Leider hatte es sich bei der überstürzten Rettungsaktion nicht vermeiden lassen, daß meine Hände auch kurz über ihre Brüste, über ihre Schenkel und besonders sanft durch ihre Leisten geglitten waren. Völlig unbeabsichtigt, versteht sich.

Wir lagerten den verwundeten Knöchel auf dem lehnenlosen Zusatzelement, und als ich ihren Fuß noch einmal abtastete, jaulte sie auf:

„… nicht so fest …“

Ihr Atem ging auf einmal schwer, und ihr prachtvoller Busen machte getreulich jeden Atemzug mit. Mir wurde ganz anders, als ich gewahr wurde, daß sie mir plötzlich sehr, sehr tief in die Augen sah.

Ich kniete vor dem Polster, auf das ihr Fuß gebettet lag, und sah sie gebannt an. Ihre Zehen regten sich sachte in den schmalen Riemenschuhen, und da verlor ich wohl die Kontrolle. Ehe ich wußte, was ich tat, hatte ich mich schon nach vorne gebeugt, ihren Fuß samt Schuh zwischen beide Hände genommen und einen hungrigen Kuß auf ihren entblößten unteren Spann gedrückt.

Darüber erschrak ich selbst dermaßen, daß ich plötzlich fühlte, wie ich errötete. Ich wagte nicht einmal aufzusehen und küßte den Fuß in einer jähen Anwandlung ein zweites Mal und ein drittes Mal. Und dann gleich noch einmal.

Es war der erste Fuß, dem diese hohe Ehre zuteil wurde. Kann sein, daß ich schon irgendwann vorher während dieses oder jenes Liebesspiels beim Erforschen eines Frauenkörpers auch einem Fuß einen flüchtigen Kuß verabreicht hatte. Doch nie war es zu einer vergleichbaren Zeremonie wie diesmal gekommen. Und während sich meine Lippen noch sehnsüchtig auf die zarte Haut dieses niedlichen kleinen Gebildes drückten, empfand ich plötzlich eine veritable Angst, mein blonder Engel könne mich zu Unrecht für einen armseligen Fußfetischisten halten.

Scheu blickte ich zu ihr auf.

Sie erwiderte meinen Blick lange und fragte dann sanft:

„Ist es das, was du gemeint hast?“

„Was?“

„Daß du dich mit sowas auskennst.“

Ich schluckte. Senkte den Blick. Und sah wacker wieder zu ihr auf.

Ihr Blick war noch berückender geworden. Sie hatte den Kopf nach vorne geneigt und sah mich unter der goldenen Haube ihrer Haarpracht hervor so sinnlich an, daß ich auf einmal das unwiderstehliche Gefühl hatte, mit Blicken entkleidet zu werden. Das war mir nie zuvor passiert, und ich muß zugeben, daß es mich auf Anhieb enorm einschüchterte.

Ob Frauen das gleiche demütigende Prickeln empfanden, wenn sie das tausendste Mal in der Öffentlichkeit von ihrem Gegenüber mit Blicken bis auf die sich nackt aufrichtenden Brustwarzen freigelegt wurden?

Ihr Füßchen regte sich vor meinen faszinierten Augen keck und unschuldig wie die erwachende Geliebte in den ersten Sonnenstrahlen des frühen Morgens.

Ohne es zu wollen, stöhnte ich auf.

Aus purer Verlegenheit preßte ich ein weiteres Mal meine Lippen auf ihren süßen kleinen Fuß. Sie ließ es anmutig geschehen. Ich bebte vor Lust. Und urplötzlich übermannte mich das Gefühl, daß dieses hinreißende junge Weib schon viel, viel mehr über Sex wieder vergessen hatte, als ich jemals darüber lernen würde.




26. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Herrin_nadine am 24.11.10 20:45

hallo stutenbox,


wird sie es noch lernen?

danke für den geilen lesestoff.
27. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 03.12.10 20:47

6



Sie sah mich dann geraume Zeit an, und mir wurde zunehmend unwohl dabei. Ihre Blicke schienen mir derart durchdringend, daß ich mich vollkommen durchschaut fühlte, und möglicherweise war ich das sogar. So traf es mich wie ein Keulenschlag, als sie mit ihrer feminin samtigen Stimme auf einmal sagte:

„Du hast lange keine Frau gehabt, nicht wahr!“

Es war eine Feststellung, keine Frage, doch ich versuchte auszuweichen:

„Ach, ich, das würde ich so nicht …“

„Wie lange?“

„Also, ich, das möchte ich nicht …“

„Antworte!“

Etwas Schneidendes lag in ihrer Stimme. Das war immer noch dieses becircende Stimmchen, das mich den ganzen Abend lang auf Wolke sieben gehalten hatte. Doch da war auch ein unüberhörbarer Unterton, der mir ganz ohne Worte zu verstehen gab: ‚Entweder du redest jetzt, oder du kannst dir für den Rest der Nacht jeden Gedanken an Sex abschminken’.

Das wollte ich auf keinen Fall.

„Ein halbes Jahr“, stieß ich heiser hervor, „nein, nein: über ein Jahr!“

Ohne ersichtlichen Grund hatte mich auf einmal die Vorstellung gepackt, daß sie in meinen Gedanken lesen konnte wie in einer Speisekarte und daß sie meine Lüge mit dem halben Jahr sofort durchschaut hatte. Wenn sie mich nun ausgerechnet deswegen aufs Abstellgleis geschoben hätte – nicht auszudenken! Dann lieber die Wahrheit gesagt, auch wenn mich die als Liebhaber in einem ziemlich miesen Licht erscheinen ließ.

„Na also, war doch gar nicht so schwer.“

Ihre Worte waren wie ein begütigendes Streicheln über meinen Nacken, mit dem ich mich sehr wohl gefühlt hätte, wäre da nicht die beunruhigende Ahnung gewesen, ihr auf eine seltsame Weise ausgeliefert zu sein.

Zaghaft schüttelte ich den Kopf.

„Dann onanierst du viel, oder?“

Ich war fassungslos, wie unbekümmert sie das schändliche Wort aussprach, ganz abgesehen davon, daß sie die hochnotpeinliche Befragung mit äußerster Selbstverständlichkeit durchführte. Es war wirklich, als gäbe es für sie nichts Normaleres auf der Welt.

Trotzdem protestierte ich jetzt:

„Darüber will ich nicht … nicht … Wie kannst du nur so etwas fragen?“

„Gib Antwort!“, sagte sie völlig ruhig. „Auf der Stelle!“

Ich kann nicht sagen, weshalb ich sie an diesem Punkt nicht rigoros zurechtwies oder sie gleich aus dem Haus warf. Oder nein: Einen Punkt weiß ich schon, eigentlich zwei. Insgesamt sogar drei. Wenn man ihre Rückseite dazurechnet, vier beziehungsweise fünf.

Denn mittlerweile saß sie nicht mehr so reglos da wie zu Beginn. Sie bewegte sich vielmehr auf eine kaum wahrnehmbare, sinnliche Art, der ich nichts entgegenzusetzen hatte. Es war wie das lautlose Gleiten einer Anakonda, die sich ihrem Opfer nähert, bis dem kein Ausweg zur Flucht mehr bleibt. Und die es dann erbarmungslos bei lebendigem Leib verspeist.

„Ja, sicher. Macht doch jeder.“

Ohne es zu wollen, sah ich zu Boden wie ein ertappter Fünftkläßler. Ich fühlte, daß ich errötete. Doch im nächsten Moment hörte ich sie sagen:

„Na, da muß man doch was tun. Komm mal her zu mir!“

Ich war jetzt vollkommen von der Rolle und hätte dringend jemanden gebraucht wie einen Regisseur oder einen Verkehrspolizisten oder auch bloß ein billiges Navigationssystem, um mich wieder in der Welt zurechtzufinden. Doch ich war auf mich allein gestellt. Weil mein Gehirn trotz allen Bemühens keinen einzigen verwertbaren Gegenvorschlag zu unterbreiten vermochte, tat ich wie mechanisch, wozu sie mich aufgefordert hatte. Als ich mich erhoben hatte und vielleicht eine Armlänge von ihr entfernt stand, fühlte ich mich einfach nur unendlich hilflos.

Sie lächelte mich von unten heraus an, wissend und herausfordernd, und sie bewegte sich noch immer in dieser schlangengleichen Art, die mich so einschüchterte. Der Ausschnitt ihres Tops gewährte von oben jeden Einblick, den sich ein Mann wünschen kann. Ich wußte mit absoluter Sicherheit, daß ich ihr keinen Wunsch abschlagen würde. Keinen einzigen.

„Nimm mal die Hände in den Nacken“, forderte sie mich auf, „beide!“

Vor Verlegenheit bebend biß ich mir auf die Lippen, versuchte mir eine Antwort auszudenken, mit der ich mich verweigern konnte, ohne sie zu verärgern. Dann tat ich widerstrebend, was sie verlangt hatte. Von da an wurde es besser.

Sie ließ ihre flache Hand an meiner Hose aufwärtsgleiten, sachte und mit Bedacht, und sie sprach dabei leise Worte, die ich schon gar nicht mehr mitbekam. Dann das gleiche am anderen Bein. Ich atmete heftig, ja keuchte, obwohl ich doch nur dastand.

Es war eine bizarre Situation. Mit fügsam erhobenen Armen stand ich vor einem Mädchen, einer jungen Frau, die ich noch am Morgen nicht gekannt hatte. Ich hatte sie mitgenommen, weil sie kein Obdach gehabt hatte und nicht einmal die Mittel, sich für die Nacht einfach ein Zimmer zu nehmen. Trotzdem harrte ich jetzt bebend vor ihr aus, ließ gefügig meinen Intimbereich inspizieren und brachte selbst nicht mehr zustande als ein bißchen lüsternes Keuchen. Wie ein Tölpel nahm ich es hin, daß sie mich immer wieder aus dem Nichts mit kleinen Neckereien verspottete. Und statt ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen, wagte ich nicht einmal, mit der Hand meinem eigenen Ständer behilflich zu sein, der seit einer kleinen Ewigkeit vergebens versuchte, sich gegen die hinderliche Hose durchzusetzen.

„Oh weh“, hörte ich da wieder die Stimme meines blonden Engels, „das ist ja noch viel schlimmer, als ich dachte. Du möchtest jetzt wirklich sehr gerne, nicht wahr?“

Ich schluckte hart. Und nickte.

Es war beschämend, das vor ihr einfach zuzugeben, vor allem wo sie schon wußte, daß ich so lange nicht zum Schuß gekommen war. Doch ihre Hand lag schon fast an der richtigen Stelle, sie mußte nur noch eine Handbreit zur Mitte rutschen.

Aber das tat sie nicht.

Ohne es zu wollen, hatte ich mittlerweile die Augen geschlossen. Genießen läßt sich mit geschlossenen Augen einfach viel intensiver. Beschämt registrierte ich, daß mein Becken nicht regungslos blieb. Trotzdem war ich nicht fähig, damit aufzuhören.

Bis ich irgendwann spürte, daß ihre Hand nicht mehr da war.

Ich schlug die Augen auf. Enttäuscht. Und schluckte vor Verlegenheit.

Sie sah zu mir auf mit einem Blick, der Steine durchdrungen hätte: sanft, fürsorglich, begütigend, aber auch wissend und ein unübersehbares bißchen arrogant.

„Ich sage dir, was wir tun werden“, hauchte sie, und der Anblick ihrer vollen Lippen war eine Offenbarung.

Ich fühlte, daß ich nickte.

Es geschah wie von selbst, ich hatte erst gar nicht über ihre Worte nachgedacht. In meinem Kopf flackerten die Bilder durcheinander. Ich sah uns beide am Bahnhof, wo ich tolpatschig ihr Gepäck geschleppt hatte, sah uns plaudernd in der Studentendisko, ich sah ihren verzweifelten Blick, als sie von ihrem Mißgeschick mit der Unterkunft berichtet hatte, und ich sah dieses wissende Lächeln, das jetzt über ihr Gesicht glitt, jetzt, da sie sich so vollkommen unbekümmert unweit meines Geschlechts zu schaffen gemacht hatte.

War das wirklich immer ein und dasselbe Mädchen?

Hatte ich etwas verpaßt?

Und was genau mochte sie vorhaben, wenn sie so ohne jede Hemmung auf das eine Ziel lossteuerte, das eigentlich mein Ziel gewesen war? Würde sie schon bald zuvorkommend die Lippen über meine Eichel legen und es damit dann gut sein lassen? Oder doch gleich echten, klassischen Sex nur für die eine Nacht, die sie unter meinem Dach schlief? Sozusagen Vorkasse in Naturalien für eine Übernachtung mit Frühstück.

Oder war alles nur ein schrecklicher Irrtum, eines dieser herzlosen Spiele, das Frauen zur Selbstbestätigung spielen, wenn sie wittern, daß ein Mann bedingungslos scharf auf sie ist?

Dann, ich glaubte meinen Ohren nicht mehr trauen zu können, vernahm ich wieder dieses Stimmchen, schmeichelnd, lockend, mit aller Süße der blutjungen Frau:

„Ich wette, ein großer Junge wie du hat hier irgendwo seine Spielsachen versteckt.“

„Spielsachen?“, wiederholte ich heiser.

„Tu nicht so, du weißt, was ich meine.“

Das wußte ich genau. Aber ich konnte nicht glauben, daß sie es wußte.

Ich meine, auf meiner Stirn war kein Aufkleber angebracht, der verriet: „Spielt gerne mit Stricken!“, oder: „Besitzer mehrerer Kopfgeschirre“. Wieso also konnte sie so sicher sein, daß sie damit bei mir ins Schwarze treffen würde?

Ich hatte die Spielsachen grundsätzlich nur hinter verschlossener Tür benutzt, im Verborgenen, und die wenigen Versuche, sie bei der einen oder anderen Bettgenossin ins Spiel zu bringen, waren allesamt schon im Ansatz kläglich gescheitert. Sie konnte es also nicht wissen.

Und doch wußte sie es.

„Na, nun lauf schon“, spornte sie mich an, „lauf und bring sie mir!“

Sie sagte das exakt in dem Tonfall, in dem eine Hundehalterin gesagt hätte: „Na, nun bring schön das Balli, bring es zu Frauchen!“

Was mich freilich nicht davon abhielt, noch kurz in Frauchens Gesicht zu schauen, um mich zu vergewissern, daß sie das ernst meinte. Aber dann war ich auch schon fort. Ich ging in mein Schlafzimmer, nein, ich sauste dorthin, und auf dem ganzen kurzen Weg zerbrach ich mir den summenden und brummenden Kopf, was ich denn nun Schönes apportieren sollte.

Oben fühlte ich mich vom ersten Moment an seltsam unter Druck. Drunten wartete jetzt eine lebenslustige junge Frau auf mich, die ich sozusagen schon fest eingeplant gehabt hatte für die traditionellen Reize der Nacht, die sich aber nun verblüffenderweise auch noch aufgeschlossen gab, was meine ganz speziellen Vorlieben anging.

Allerdings: So viel hatte sie ja gar nicht gesagt, und wenn ich nun das Falsche anbrachte, dann vermasselte ich mir das schöne Abenteuer vielleicht wirklich auf den allerletzten Drücker.

Ich sah die Sachen durch, die mir als erstes unterkamen, eine Menge Stricke, Dildos, Handschellen, Knebel, und ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Erst packte ich ein Taillenkorsett und ein Halsband mit Leine, dann legte ich sie wieder weg und kramte stattdessen ein paar Stricke zusammen. Dann auf einmal überkam mich die schiere Panik, daß es sich da unten eine junge Frau noch anders überlegen könnte, bloß weil ich hier so lange unschlüssig herumtrödelte. Also packte ich entschlossen eine der Kisten, ohne noch lange nachzudenken, und hastete damit so schnell es ging wieder die steile Treppe hinunter.

Sie hatte sich nichts anders überlegt. Nicht einmal von der Stelle gerührt hatte sie sich. Sie saß da noch immer vor ihrem nicht prickelnden Mineralwasser, hatte lässig ein Bein über das andere geschlagen und sah einfach nur umwerfend aus.

„Ziemlich unordentlich“, bemerkte sie spitz, als ich die Kiste vor sie hinstellte. Ich hatte das wohl nicht sonderlich elegant getan, doch ich war einfach komplett in Auflösung.

„Ich hab es nur eben so …“ druckste ich heraus.

„Aha!“, rief sie da schon aus und hielt eines meiner Kopfgeschirre in die Luft. „Wer das wohl zuletzt getragen hat?“

Schon wieder fühlte ich, daß ich rot wurde, denn ich wußte aus absolut sicherer Quelle, daß der Ballknebel noch in keinen anderen Mund als meinen eigenen gezurrt worden war.

„Und du bist sicher, daß du keine niedlichen kleinen Freundinnen hast, die du hin und wieder zu Paketchen verschnürst und aufs Bett fesselst?“

„Nein!“, rief ich empört aus. Und ergänzte, sobald ich meine Antwort kurz überdacht hatte, so nonchalant ich konnte: „Zur Zeit eigentlich nicht.“

Wortlos lächelnd schüttelte sie ihr Köpfchen, als hätte sie meine frisierte Wahrheit sofort als solche erkannt, und wandte sich wieder den Spielsachen zu. Sie hielt sich ein Paar Handschellen neben die Handgelenke, betastete feinfühlig den Stoff einer Augenbinde und besah sich den Verschlußriemen eines Ballknebels so eingehend, als müsse sie das Ding umgehend nachbauen. Den Knebel hielt sie mir schließlich entgegen und sagte triumphierend:

„Den hier!“

Ich betrachtete das aufreizend baumelnde Stück, sah sie an und fragte dann geistreich:

„Den hier?“

„Ein Spiel. Wird dir gefallen.“

„Damit?“

Ich wies auf den Knebel, dessen knalliges Rot reizvoll mit der Farbe ihrer Haut und ihrer Haare kontrastierte.

„Ich gehe jetzt nach oben. Allein.“

Ich nickte verständnislos und ließ sie reden:

„In ein paar Minuten kommst du nach. Du überraschst mich, ich stoße dich zurück, und dann ziehst du mir den hier zwischen die Zähne. Klar?“

Den hier.

Ich warf einen verdutzten Blick auf ihre herrlichen Lippen und konnte auf einmal gar nicht glauben, daß sie das ernst meinte. So hörte ich nur mit halbem Ohr hin, als sie schmeichelnd hinzufügte:

„Aber warte unbedingt auf dein Stichwort.“

„Welches Stichwort?“

„Dein Stichwort heißt: Knebel!“




28. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Herrin_nadine am 04.12.10 00:50

hallo stutenbox,


passiert dann auf das stichwort das man wollte?

danke fürs tippseln und freue mich auf weiteres lesefutter von dir.

29. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 10.12.10 18:43

7


Kurz darauf war sie verschwunden. Endlich hatte ich Gelegenheit, meinem Ständer in der Hose so viel Platz zu schaffen, daß er sich aufrichten konnte. Eine Wohltat! Längst überfällig, aber unter den Augen meiner Besucherin wäre es mir viel zu peinlich gewesen, mir durch einen raschen Griff Erleichterung zu verschaffen.

Dann wußte ich erst einmal nicht recht weiter. Den Knebel hatte ich noch in der Hand, aber der allein war natürlich noch nichts. Was sollte ich dazu nehmen?

Mit einem ganzen Arm voll Spielzeug mochte ich nicht bei ihr auftauchen, das hätte vielleicht albern gewirkt. Von den härteren Sachen wollte ich für den Anfang lieber nichts nehmen, weil das einfach nicht zu dieser goldlockigen sanften Fee gepaßt hätte, die ich mir da schwuppdiwupp geangelt hatte. Und die Stricke wollte ich erst recht nicht nehmen, weil ich schon bei mir selbst immer elend lange brauchte, bis alle Knoten gut saßen und nichts drückte – gerade beim ersten Mal wollte ich ihre Geduld nicht überstrapazieren.

Also entschied ich mich für je ein Paar Hand- und Fußschellen, beide mit kurzer, aber nicht zu kurzer Verbindungskette. Sie ließen sich gut in meine Hosentaschen stecken, zusammen mit dem Knebel, und nun konnte es eigentlich losgehen.

Hatte ich lange genug gewartet? Mußte ich überhaupt warten, oder hatte sie gewollt, daß ich ihr sozusagen auf dem Fuß folgte?

Oh, ich war so unsicher, und ich wollte es nicht vermasseln, ganz egal, ob es nur für diese eine Nacht war oder ob sie eventuell meine ständige Gespielin werden würde, was ich plötzlich inständig hoffte. Es war mir ein Rätsel, wie sie so sicher sein konnte in diesen Dingen. Hatte sie ältere Brüder und schon als Kind mitbekommen, daß Jungs mit dem Heranwachsen spezielle Wünsche entwickeln konnten? Oder war etwas von der ewigen Weisheit des Weibes in ihre Gene gebrannt, das ihr sagte, welche Sehnsüchte sie einem Mann erfüllen sollte, damit sie ihn am leichtesten um den Finger wickeln konnte?

Mir war klar, daß sie nicht wirklich noch Jungfrau war. Ein junges Ding, das sich an der Uni einschreiben wollte, mußte heutzutage zwei Dokumente vorlegen: erstens das Zeugnis der Hochschulreife einer weiterführenden Schule; zweitens das von zwei fachkundigen Zeugen beglaubigte Testat, daß ihr Hymen den Weg alles Irdischen gegangen war. Auf das Zeugnis der Hochschulreife konnte in Härtefällen verzichtet werden.

Jungfrauen hingegen waren nach § 5 Absatz 1 der Hochschulordnung für den Unibetrieb überhaupt nicht zugelassen. Welcher Student hätte sich sonst schon noch auf Seminare oder Vorlesungen konzentrieren wollen? Welcher wissenschaftliche Stoff hätte interessant, wichtig, weltbewegend genug sein können, solange sich zarter Stoff über noch zarteren Knien bauschte. Über den Knien einer Jungfrau!

Kein Student von Ehre hätte es auch nur eine Vorlesung lang hinnehmen dürfen, daß gleich neben ihm, bebend vor heißem Verlangen, eine unberührte junge Frau auf ihrem wollüstig prickelnden kleinen Hinterteil umherrutschte und sich ohnmächtig schmachtend danach verzehrte, endlich wie all ihre längst in die Gesellschaft der Sextreibenden eingeführten Freundinnen der ewigen Bestimmung des Weibes überantwortet zu werden.

Wäre jemals – vermutlich entsprungen aus einem geheimen Kryokonservierungsexperiment – eine jungfräuliche Studentin an einer Hochschule enttarnt worden, so hätte man sie gemäß den geltenden EU-Rahmenricht¬linien für Jungfrauen und solche, die es einmal gewesen sind, ins Museum stecken müssen. Bloß daß der Platz für ein solches Exponat vermutlich auf unabsehbare Zeit verwaist geblieben wäre.

Aber jetzt mußte ich los. Während ich die Treppe hinaufstieg, pochte mein Puls, als würde ein eingebauter Wichtel mit seinem Silberhämmerchen rhythmisch von innen gegen meine Schläfen schlagen. Ich war so aufgeregt, daß ich am ganzen Leib zu zittern meinte. Oben angekommen, hätte ich ums Haar auch noch angeklopft.

Immerhin kam mir noch rechtzeitig in den Sinn, daß höfliches Anklopfen nicht zu dem Unhold gepaßt hätte, den ich jetzt zu spielen hatte. Aber sollte ich brüsk die Tür aufreißen oder sie diebisch geräuschlos aufdrücken?

Ich entschied mich halbherzig für letzteres. Und wurde mit einem Bild für Götter belohnt.

Da saß sie voll Unschuld an dem kleinen Schreibtisch und tat, als würde sie arbeiten. Die Schreibtischlampe ließ rund um ihr Haupt ihr seidig fallendes Haar golden erstrahlen wie einen Heiligenschein. Sie war mit dem Rücken zur Tür gewandt, so daß sie gut vorgeben konnte, mich noch gar nicht bemerkt zu haben und einfach auf ihre Arbeit konzentriert zu sein. Vor ihr ein paar ihrer Utensilien: ein Schreibblock, ein Stiftmäppchen mit zwei, drei herausspitzenden Stiften, ein Kamm, ihr Handy samt knallbunt leuchtendem Logo, ein Laptop und ein Lippenstift.

Außer der Schreibtischlampe brannte kein Licht.

Sie schrieb kurz, dann sprach sie ein paar Worte vernehmlich vor sich hin und schrieb erneut. Als sie sich mit einer sanften Handbewegung das Haar aus dem Gesicht strich, das natürlich sofort wieder nach vorne fiel, hätte ich sie am liebsten auf der Stelle vernascht. Unter dem hochgehaltenen Arm erblickte ich ihren Busen im Profil und stöhnte lautlos in mich hinein. Da war nichts zu wenig und nichts zu viel, alles erstklassig geformt und ausgestattet mit jeder Menge erotischer Spannkraft. Ihre Beine waren unter der Schreibtischplatte gut sichtbar für mich angewinkelt, und es waren Beine, für die Völker vergangener Epochen blutige Kriege geführt hätten.

*





30. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von dragonia am 11.12.10 23:17

spannung pur! freue mich schon auf weiterleden...
31. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Liebes_Diener am 12.12.10 17:39

Wow, ich bin begeistert. Die Geschichte entwickelt sich so phantastisch.
DIESE FRAU!!! steigeert so behutsam, soo berechnend und sooo konsequent IHREN Machtanspruch in emotionalen, psychischen und physischen Bereichen seiner Wahrnehmung, dass man mitleidet und beneidet
32. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Stutenbox am 24.12.10 18:51

So vorsichtig wie möglich schlich ich die wenigen Schritte in ihren Rücken und überlegte schon, wie ich das mit dem Knebel anstellen sollte. Hinter ihr angekommen, folgte ich meiner ersten Eingebung, beugte mich über sie und griff beherzt nach ihren Brüsten.

Wie in Panik schrie sie auf:

„Halt! Nein! Was tun Sie hier? Lassen Sie mich! Lassen Sie …“

Sie war also schon wieder vom ‚du’ zum ‚Sie’ gewechselt, wie schon beim Verwirrspiel mit dem Taxifahrer. Das war ein deutliches Zeichen, daß ich auf dem richtigen Weg war. Es gefiel ihr. Zeit für mich, ein paar markige Worte zu plazieren:

„Komm her, du Luder, darauf hast du doch bloß gewartet!“

Diesen Satz hatte ich irgendwo aufgeschnappt, und für die Situation war er mir passend erschienen. Im Geiste kramte ich bereits weiter in der Mottenkiste. Ich kramte nach noch mehr Sprüchen, die in Filmen oder Büchern bei Vergewaltigungen verwendet werden, zumeist von Männern, die vollkommen überzeugt davon waren, daß sich jede schöne Frau nach nichts anderem verzehren konnte, als von echten Kerlen wie ihnen mal richtig rangenommen zu werden.

„Nein! Hilfe! Hiiiiiiiiiiilfeeeeee!“

Sie machte das täuschend echt. Hätte es Nachbarn gegeben, so hätte ich mir wirklich Sorgen machen müssen. Doch bis zum nächsten bewohnten Gebäude waren es hunderte von Metern, fast ein Kilometer, also bestand keine Gefahr eines riskanten Mißverständnisses.

„Hör auf, dich zu sträuben, ich krieg dich ja doch!“

Längst waren meine Hände widerwillig von ihren traumhaften Brüsten geglitten und hatten sich darangemacht, ihren gesamten Leib zu erforschen. Das war gar nicht so leicht in meiner etwas unbeholfenen Stellung, doch als eine meiner Hände die nackte Haut ihres Schenkels touchierte und die Kleine prompt zusammenzuckte, ließ ich die Hand spontan noch eine Winzigkeit höher gleiten, so daß ihr ungeschützter Rocksaum wunderbar hochgeschoben wurde.

Da wußte ich, daß wir uns verstanden.

„Sie gemeiner Kerl“, rief sie empört. „Und ich habe Ihnen blind vertraut!“

Diese kleine Furie ging wirklich in ihrer Rolle auf. Wenn man einmal davon absieht, daß ihre lasziven Bewegungen genau das Gegenteil dessen kund taten, was ihr schöner Mund hinausschrie:

„Das dürfen Sie nicht! Lassen Sie miiiich!“

Natürlich hörte ich ihr Geschrei, doch es war wie das Tosen eines Wasserfalls, das niemand beachtet, wenn die Wasser in rauschenden Kaskaden herniederstürzen, zu Gischt zerstieben und unten in einem Meer von Weiß vergehen, während unaufhörlich Wassermassen nachdrängen und nichts und niemand den Lauf der Natur aufhalten kann.

Den Lauf meiner Natur hätte längst nichts mehr aufgehalten. Mich störte nur, daß es wesentlich schwieriger war als vermutet, dieses zierliche junge Ding zu bändigen, das sich so geschmeidig wehrte und eine solche Kraft zu entwickeln vermochte, daß ich alle Mühe hatte, es im Zaum zu halten.

Schließlich entschied ich mich, sie besser gleich aufs Bett zu zerren, denn mit den Armen allein bekam ich sie einfach nicht unter Kontrolle, und ihr mit einer Hand den Knebel umschnallen zu wollen, war dadurch von vornherein aussichtslos.

Zu meinem Glück war sie nicht schlau genug, sich richtig schwer zu machen. Dann nämlich wäre es bei ihrer Behendigkeit verdammt schwierig gewesen, sie gegen ihren Widerstand auch nur aufs Bett zu zerren. So aber gelang es mir rasch, und jäh plumpsten wir gemeinsam auf die große Matratze. Ich zog sie keuchend, nach Luft schnappend weiter in die Mitte des Bettes, auf daß sie sich nicht einfach herunterrollen könne, und dabei atmete ich unversehens ganz aus der Nähe ihren betörenden Duft. Allein schon dieser Duft ließ mich so ziemlich alles einschließlich meines Namens, meiner Steueridentifikationsnummer und meines Heimatlandes vergessen: Ich wollte jetzt nur noch mit dieser hinreißenden Frau eins werden.

Sie aber schrie:

„Sie Schuft! Sie Schuft! Sie elender Schuft!“ Dabei arbeiteten ihre Schenkel heftig gegen die Einengung an, und ich malte mir schon aus, wie diese grandiosen Schenkel erst an mir arbeiten würden, wenn wir jetzt gleich zur Sache kommen würden.

„Hör auf damit“, raunzte ich sie an. „Du entkommst mir doch nicht.“

Kaum hatte ich das gesagt, da wirbelten ihre Arme plötzlich wie in wilder Aufruhr um mich, und ehe ich mich versah, hatte mich ihre Hand ordentlich an der linken Wange erwischt. Ein heftiges Brennen ließ darauf schließen, daß sie ausgesprochen scharfe Fingernägel hatte.

Das Brennen war richtig unangenehm, und da sie einfach nicht aufhören wollte, mich mit den Händen zu schlagen, zu boxen und bisweilen sogar zu kratzen, packte ich ihre Handgelenke und preßte ihre Arme zu beiden Seiten ihres Kopfes auf das seidene Laken. Dann meine Knie auf ihre zarten Arme, und schon war Schluß mit Kratzen und Schlagen. Dafür erhielt ich urplötzlich einen gewaltigen Stoß in meinen Rücken, und ehe ich begriff, daß der nur von ihren Knien und Oberschenkeln gekommen sein konnte, war ich schon gegen das Kopfende des Bettes geknallt. Unwillkürlich stieß ich einen kleinen Schmerzensschrei aus, aber schon im nächsten Augenblick rollte sie sich in ihrem Ungeschick unter mir in eine so ungünstige Lage, daß ich sie rasch wieder unter Kontrolle hatte.

„Du Biest!“, stieß ich hervor, und weil mir der Satz aus tausend miesen Krimis gerade in den Sinn kam: „Das wirst du mir büßen!“

„Nein, ich will nicht! Lassen Sie mich frei!“

Das Toben ihrer festen Brüste unter mir war eine Wonne. Die Aussicht, diesen hinreißenden Frauenleib in Kürze vollends in Besitz nehmen zu können, sogar erst recht. Vielleicht wußte ich auch deshalb schon gar nicht mehr so ganz, was ich tat:

„Nun hör schon auf, dich zu sträuben!“ Damit versetzte ich ihr eine erste kleine Ohrfeige, und – weil ich über mich selbst erschrocken war – ungewollt gleich noch eine zweite auf die andere Wange.

„Du wirst jetzt endlich tun, was ich will“, herrschte ich sie an, „oder es wird dir furchtbar leid tun.“

Da standen plötzlich Tränen in ihren Augen:

„Gnade“, flehte sie, „ich bin doch noch unberührt. So haben Sie doch Erbarmen!“

Sie schluchzte laut und herzzerreißend. Wenn ich es nicht besser gewußt hätte, wäre ich bombensicher darauf reingefallen. Wie kommt es bloß, daß Frauen wie auf Knopfdruck losheulen können, wenn sie etwas erreichen wollen, und daß es dann auch noch so unglaublich echt wirken kann?

„Wirst du nun wohl aufhören, dich zu widersetzen, Früchtchen? Oder muß ich dir den Hintern versohlen, bis du endlich nachgibst?“

„Sie dürfen das nicht!“, rief sie unter Tränen, „warum hilft mir denn niemand, buhuhuhuuuhh …“

Das kam so glaubwürdig rüber, daß ich sie am liebsten tröstend in den Arm genommen hätte. Dabei wußte ich doch, daß sie nur spielte. Gleichzeitig wand und drehte sich ihr kleiner Leib so lustvoll und verlangend unter mir, daß ich es kaum noch abwarten konnte, endlich voll heißer Lust in sie zu dringen.

Und immer wieder dieser Duft. Dabei trug sie nicht einmal Parfüm, jedenfalls keines, das ich bewußt wahrgenommen hätte. Es war jedesmal, als tauchte ich ein in eine himmlische Wolke, alles war wundervoll, alles war leicht, und die Welt war in Ordnung bis in die kleinste Kleinigkeit, nur weil ich in ihrer Nähe sein durfte.

Abgesehen davon vielleicht, daß ich mich im Moment noch keuchend abmühen mußte, sie endgültig in meiner Nähe zu halten. Ihr Widerstand war wirklich nicht von schlechten Eltern, gerade wenn man berücksichtigte, daß er gar nicht echt war. So legte ich jetzt beschwichtigend einen Zeigefinger auf ihre hinreißenden Lippen:

„Willst du dich endlich fügen, du kleine Kratzbürste?“

Sie sah mich von unten heraus durchdringend an und gab erst einmal kein Wort von sich. Der leicht verschleierte Blick ihrer feurigen Augen war pure Leidenschaft und ich hätte auf der Stelle darin versinken mögen. Was kann es Schöneres für einen Mann geben, als ein junges Weib, das sich ihm aus ganzer Seele hingibt?

„Auuuu!“, schrie ich urplötzlich schmerzerfüllt auf.

Absolut unvermittelt hatte sie zugebissen, völlig überraschend und gnadenlos fest, und ihre scharfen weißen Zähnchen hielten meinen Finger noch immer gepackt. Sie biß viel, viel zu fest zu, ähnlich, wie es kleine Kinder tun. Offenbar hatte sie keinerlei Vorstellung, welche Schmerzen sie mir damit zufügte. In Panik versuchte ich, meinen Finger zwischen ihren Zähnen herauszureißen, doch das gelang mir nicht, und es tat tatsächlich irrsinnig weh. Wie von Sinnen riß ich den ganzen Arm hin und her, wurde diese zupackenden Zähne aber trotzdem nicht los. Ohne noch zu wissen, was mit mir geschah, hatte ich die Kleine plötzlich am Hals gepackt, stieß mich von ihr weg, drückte wohl auch irgendwie zu, und endlich, endlich, endlich gaben ihre Zähne meinen armen Finger wieder frei.

„Bist du verrückt geworden“, schnauzte ich sie an, und es war gar nicht mehr bloß Spiel.

„Lassen Sie mich frei“, rief sie, doch ein höchst zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, und ihr Leib verstärkte wieder diese hinreißenden Bewegungen, die mich einfach nur an eines denken ließen.

„Das hättest du nicht tun dürfen!“, maulte ich, noch nicht wirklich besänftigt. „Jetzt bekommst du es richtig besorgt, du Schlampe!“

Voll Inbrunst hatte ich die abgegriffenen Worte ausgestoßen, sie waren wie maßgeschneidert für den vorläufigen Höhepunkt unserer improvisierten Aufführung. Doch dann blieb ich für Augenblicke völlig unpassend an meinem eigenen Text hängen: Wie konnten Männer bloß Frauen ‚Schlampe’ nennen, obgleich deren Anmut sie mehr zu betören vermochte als irgend etwas anderes? So sehr, daß sie die ‚Schlampe’ im Zweifelsfall mit allen Mitteln zum Sex zu bewegen versuchten.

„Nein, bitte“, rief sie da urplötzlich in entsetztem Tonfall, „bitte nicht den Knebel!“

Das war Unsinn, denn ich hatte den Knebel noch gar nicht aus der Tasche gezogen. Sie aber wurde immer hektischer, in ihrem Mienenspiel, ihrem Keuchen, auch in ihren Abwehrbewegungen:

„Hah, hah, bitte nicht, … ich habe Angst, daran zu ersticken!“

Sie stieß das alles zwischen zusammengepreßten Zähnen heraus, und ihre großen Augen sahen mich unverwandt an, als ob sie mir etwas sagen wollte. Dann rief sie wieder eindringlich:

„Bitte nicht den Kneee-bel!“




33. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von Unicorn am 17.01.11 20:06

wie wird es weitergehen, bin schon sehr gespannt.
34. RE: Gefährliches Spiel

geschrieben von kochy25 am 09.03.11 20:50

ich ahne wohin das führt - hat sie in der kammer eine kamera versteckt und erpresst ihn hinterher mit dem "vergewaltigungsvideo"?

Wann gehts weiter


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