Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Gummimike am 19.03.11 09:33
letzter Beitrag von treckerfahrn am 18.05.11 22:10

1. Softwareanfrage

geschrieben von Gummimike am 19.03.11 09:33

(c) Morpheus

Sehr geehrte Damen und Herren,

voriges Jahr bin ich von der Version ´Freundin 7.0´ auf ´Gattin 1.0´ umgestiegen.

Ich habe festgestellt, daß das Programm einen unerwarteten Kind-Prozeß gestartet hat und sehr viel Platz
und wichtige Ressourcen belegt. In der Produktanweisung wird ein solches Phänomen nicht erwähnt.

Außerdem installiert sich ´Gattin 1.0´ in allen anderen Programmen von selbst und startet in allen Systemen
automatisch, wodurch alle Aktivitäten der übrigen Systeme gestoppt werden. Die Anwendungen ´Bordell
10.3´, ´Umtrunk 2.5´ und ´Fußballsonntag 5.0´ funktionieren nicht mehr, und das System stürzt bei jedem Start
ab. Leider kann ich ´Gattin 1.0´ auch nicht minimieren, während ich meine bevorzugten Anwendungen benutzen
möchte.

Ich überlege ernsthaft, zum Programm ´Freundin 7.0´ zurückzugehen, aber bei Ausführen der UninstalI-Funktion
von ´Gattin 1.0´ erhalte ich stets die Aufforderung, zuerst das Programm ´Scheidung 1.0´ auszuführen.
Dieses Programm ist mir aber viel zu teuer. Können Sie mir helfen?

Danke, ein User

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jetzt das wirklich Geniale, die Antwort des Technischen Dienstes
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Antwort

Lieber User,

das ist ein sehr häufiger Beschwerdegrund bei den Usern. In den meisten Fällen liegt die Ursache aber bei
einem grundlegenden Verständnisfehler: Viele User steigen von ´Freundin 7.0 ´ auf ´Gattin 1.0´ um, weil sie
Zweites zur Gruppe der "Spiele & Anwendungen" zählen. ´Gattin 1.0´ ist aber ein BETRIEBSSYSTEM und
wurde entwickelt, um alle anderen Funktionen zu kontrollieren. Es ist unmöglich, von ´Gattin 1.0´ wieder auf
´Freundin 7.0´ zurückzugehen. Bei der Installation von ´Gattin 1.0´ werden versteckte Dateien installiert, die
ein Re-Load von ´Freundin 7.0´ unmöglich machen. Es ist nicht möglich, diese versteckten Dateien zu deinstallieren,
zu löschen, zu verschieben oder zu vernichten.

Einige User probierten die Installation von ´Freundin 8.0´ oder ´Gattin 2.0´ gekoppelt mit ´Scheidung 1.0´, aber
am Ende hatten sie mehr Probleme als vorher. Lesen Sie dazu in Ihrer Gebrauchsanweisung die Kapitel
"Warnungen", Alimente-Zahlungen - fortlaufende Wartungskosten von Kindern ab Version 1.0".
Ich empfehle Ihnen daher, bei ´Gattin 1.0´ zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Ich habe selber ´Gattin
1.0´ vor Jahren installiert und halte mich strikt an die Gebrauchsanweisung, vor allem in Bezug auf das Kapitel
"Gesellschaftsfehler".
Sie sollten die Verantwortung für alle Fehler und Probleme übernehmen, unabhängig davon, ob Sie schuld
sind oder nicht.

Die beste Lösung ist das häufige Ausführen des Befehls: C:\UM-ENTSCHULDIGUNG-BITTEN.exe.
Vermeiden Sie den Gebrauch der "ESC" Taste, da Sie öfter UM-ENTSCHULDIGUNG-BITTEN einschalten
müssten, damit ´Gattin 1.0´ wieder Normal funktioniert.

Das System funktioniert solange einwandfrei, wie Sie für die "Gesellschaftsfehler" uneingeschränkt haften! Alles
in allem ist ´Gattin 1.0´ ein sehr interessantes Programm - trotz der unverhältnismäßig hohen Betriebskosten.
Bedenken Sie auch die Möglichkeit, zusätzliche Software zu installieren, um die Leistungsfähigkeit von ´Gattin
1.0´ zu steigern. Ich empfehle Ihnen: ´Pralinen 2.1´ und ´Blumen 5.0´ in Deutsch.

Viel Glück!

Ihr Technischer Dienst


PS: Installieren Sie niemals ´Sekretärin im Minirock 3.3´! Dieses Programm verträgt sich nicht mit ´Gattin 1.0´
und könnte einen nicht wieder gutzumachenden Schaden im Betriebssystem verursachen.
2. RE: Softwareanfrage

geschrieben von folssom am 20.03.11 22:34

Endlich, nach fast einem Jahrzehnt im Netz ist dieser Spaß auch hier angekommen.
3. RE: Softwareanfrage

geschrieben von Bulli31 am 21.03.11 00:39

Der Text ist lustig.
Hört sich fast so an wie Data von Raumschiff Entendriss.

Entweder kannte ich den Text noch nicht, oder ich hatte ihn zwischenzeitlich vergessen.

Gibt es auch einen Text in der Art aus der Sicht der Frau?
So nach der Idee:

"Habe Freund23.0 zu Ehemann1.0 gemacht nachdem ich sicher war, dass er durch die Echtzeitsimulation Trottel23 überzeugt wurde Freund 2.0 zu sein."

usw. usf.

4. RE: Softwareanfrage

geschrieben von treckerfahrn am 18.05.11 22:10

Bei all der modernen computerisierten Technik sollte man jedoch nicht vergessen wie es überhaupt so weit gekommen ist und wo das Ganze seinen Anfang nahm:

Wir Heutigen schütteln den Kopf, wenn wir in alten Büchern lesen, dass die Frau „rätselvoll" oder gar „ein Geheimnis" sei. Für uns birgt ihr Körper keine Überraschungen mehr und wir bewegen uns mit einer Selbstverständlichkeit durch seine erogenen und nicht-erogenen Zonen, dass wir darüber häufig vergessen, wie viel Mut und Forscherdrang früherer Generationen nötig waren, um die uns so geläufigen Kenntnisse zusammenzutragen.
Die Entdeckungs-Geschichte der Zonen des weiblichen Körpers ist ein hohes Lied männlicher Wissbegierde. Sie liest sich - obwohl sie aus nüchternen wissenschaftlichen Fakten besteht -, spannender als so mancher langweilige Roman.
Die frühesten Kenntnisse verdankt die Welt den Griechen der klassischen Zeit. Von Plato wissen wir, dass er die Theorie aufstellte, die Frau sei keineswegs flach wie es die herrschende Lehre seiner Zeit behauptete. Sie sei im Gegenteil hier und da ganz schön rund, meinte er, ohne jedoch seinen goldrichtigen Gedanken durch praktische Erkundungen zu beweisen. So kam es, dass sein Frauenbild wieder in Vergessenheit geriet und das Christentum jede weitere Überlegung in dieser Richtung unterbinden konnte. Die Theorie von der flachen, scheibenförmigen Frau, von der jeder abstürzen müsse, der sich in verbotene Grenzbereiche wage, beherrschte das gesamte Mittelalter. Selbst die größten Gelehrten der Zeit glaubten an dieses Dogma, und es verwundert nicht, wenn selbst ein so aufgeschlossener Kirchenvater wie Max von Köln behauptete, dass die Frau im Gegensatz zum Manne keine Beine habe, da sie vom Nabel abwärts aus einer feurigen Lohe bestehe, die "jede Hand verbrenne, die sich dorthin wage".
Das wurde erst anders, als Luther auf dem Reichstag in Worms die Neuzeit ausrufen ließ. Überall in Europa regten sich nun kritische Geister, die nicht mehr gewillt waren, die überkommenen Lehrmeinungen weiterhin zu glauben. Das Zeitalter der Entdeckungen und Experimente brach an. Spanier und Holländer waren die kühnsten Forscher. 1504 veröffentlichte Don Bartel die erste brauchbare Beschreibung des weiblichen Halses; schon 1521 war der Oberkörper fast vollständig vermessen und ausgekundschaftet, 1540 stellte Karel Schnoutz die Theorie von den erogenen Zonen auf und gab damit wagemutigen Männern den Ansporn, sich weiter und immer weiter zu wagen.

Jubelnd konnte der Berliner Lothar Pinkas 1617 von seiner Entdeckung des Oberschenkels berichten, 1703 erreichte eine Ein-Mann-Expedition unter Leitung von Josef Puschkin das Knie, und 1902 konnte der berühmte Frauenkenner Eduard erklären, dass er alles über die Frauen wisse. Das freilich stimmte nicht ganz - die Achselhöhlen wurden erst durch den Amerikaner Kapps deckt, als seine Frau zufällig einen Koffer vom Schrank holte -, doch für unsere Generation trifft dieser Ausspruch zweifellos zu. Das ist nicht unser Verdienst, wir stehen auf den Schultern kühner Vorgänger. Wir haben allen Grund, ihnen ein dauerndes Andenken zu bewahren.


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