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Thema:
eröffnet von Keuscher_boy am 19.10.11 16:46
letzter Beitrag von Bulli31 am 20.10.11 18:46

1. Flüssiges Latex

geschrieben von Keuscher_boy am 19.10.11 16:46

Hallo an alle Latexfreunde,

was haltet ihr davon seinen körper mit Flüssigem Latex ala Brand X Latex & Co. zu bemahlen und dass dann über einen längeren zeitraum am körper zu lassen?
2. RE: Flüssiges Latex

geschrieben von Ted1405 am 19.10.11 17:12

Nujo ... halten tu´ ich davon nun erst mal nicht viel, aber ich vermute einmal, das war nicht die Intension Deiner Frage.

Also ... Flüssiglatex wird bekanntlich ja auch fürs Bodypainting verwendet. Die Verträglichkeit von Flüssiglatex ist in der Regel gut, allerdings sollte im Vorfeld erst einmal sichergestellt werden, daß auch bei längerem Kontakt keine Latexallergie gegeben ist. Dies bitte auch mit zeitlichem Abstand nochmals testen, da sich eine solche Allergie manchmal auch erst beim Erstkontakt ausbildet und somit erst beim zweiten Mal seine Auswirkungen zeigt.

Was Du bei Deinem Vorhaben bedenken solltest ist:

- es wird kein günstiges Vergnügen
Ich schätze, um den ganzen Körper damit einzustreichen braucht es schon mindestens zwei bis drei Liter.

- es wird nicht unbedingt hübsch aussehen
Eine Fläche ist kaum so glatt zu bekommen, wie es bei gekaufter Kleidung der Fall ist. Je nach dem, wie es aufgetragen wird, variiert z.B. die Stärke oder es bleiben z.B. Spuren vom Pinsel/Schwamm sichtbar

- es wird keinen "Zusammenzieheffekt" geben
Da das Latex ja direkt aufgetragen wird, ist es nach dem Trocknen nicht gedehnt und will sich auch nicht weiter zusammenziehen.

und last, but not least:
Leg´ Babypuder bereit. Das getrocknete Flüssiglatex haftet sehr schnell an sich selbst. Wenn es sich also z.B. irgendwo aufrollt, lässt sich dieser Wulst nur noch mit der Schere beseitigen.
Deshalb sollte es, sobald es getrocknet ist, einmal mit Babypuder abgepudert werden. Dann verklebt das Latex nicht mehr mit sich selbst.
3. RE: Flüssiges Latex

geschrieben von Ted1405 am 19.10.11 17:15

Achso ... ganz vergessen:

und falls Du Dir wegen der "Hautatmung" Gedanken machst - die kannst Du getrost verwerfen: daß man erstickt/stirbt, wenn die Haut über längere Zeit "nicht atmen" kann, ist schon seit einigen Jahren als purer Mythos entlarvt worden.
4. RE: Flüssiges Latex

geschrieben von Bulli31 am 20.10.11 18:46

Hallo Keuscher_boy,

in den 90ern ist ein berliner Künstler mit dem bemalen von Damen mit Latexfarbe vor Kameras in Nachmittags-Talkshows und in den Spätabendsendungen aufgetreten.
Damals gab es hier in Deutschland einen solchen Hype, dass nicht nur alle Sexshops mit Lieferanten aus Flensburg, sondern auch die größeren Bastelgeschäfte das Flüssiglatex in diversen Farben auf Lager hatten.
Seit mindestens fünf Jahren ist der Trend einfach nicht mehr da, weil keine neuen Impulse kommen und das Ergebnis doch zu wünschen übrig lässt. Hinzu kommt, dass das Flüssiglatex nach einem Jahr anfängt zu verklumpen.

Nach meiner Erfahrung sieht auf den Körper gemaltes Latex bei der Passform nur so lange gut aus, so lange es noch am Körper klebt. Sobald es einmal abgenommen wurde, wird es lappig daran herab hängen. Das Latex hat keine Spannkraft, wie Ted1405 schon erwähnte.
Und bei jeder Bewegung löst sich an jeder Hautfalte immer ein bisschen mehr ab.

Ich gehe davon aus, dass das Latex bis es einigermaßen Stabil ist schon etlichte Stunden braucht. Ich würde mit 8 Stunden rechnen, bis so ein Körperüberzug fertig ist.
Wenn das Model dann noch nicht durch das Stillstehen und durch die strengens einzuhaltende Unbeweglichkeit kolabiert ist ... die Verdunstungskälte bei der Trocknung überstand ... die schwache Hitze durch einen Fön um die Trocknung zu beschleunigen verdaute ... dann noch die unterbundene Transpiration ertrug ... das schlaucht. Ich glaube nicht, dass danach dann noch viel Spaß läuft.

Dann schon lieber schnell in ein gekauftes maßgeschneidertes Outfit aus geklebtem Latex schlüpfen und Spaß haben.

Es sei denn, die Herstellung der Hautabformung mit Latexmilch macht euch Spaß.

Das Flüssiglatex sollte IMHO frei von Ammoniak sein. Dieser Stoff reizt den Rachen (Halsschmerzen, Schluckbeschwerden) und wurde nach meiner Erinnerung durch die Haut vom Körper aufgenommen ... was IMHO bedeutete, dass der Atem nach Ammoniak roch.

Der o. e. Künstler hat sich auf kleinere Kleidungsstücke konzentriert, wo das Problem der fehlenden Spannkraft nicht so sehr auftritt. Beispielsweise armfreie Tops und Miniröcke. Er hat auch gleich Reißverschlüsse mit eingearbeitet, damit die Sachen nicht schon beim Ausziehen zerreißen. Flüssiges Latex erreicht keine großartige Festigkeit. Zumindest, wenn man nur zwei Stunden einplant und weit über 20 hauchdünne Schichten auftragen muss (sonst gibt´s Probleme mit der Trocknung). Somit finde ich einen Reißverschluss notwendig.

Ich hatte mich mal an einen selbst gemachten Handschuh gewagt. Ist aber daneben gegangen. Das war eine viel zu komplizierte Form ... ich hatte zu dicke Anstriche übereinander gemacht und stillhalten konnte ich meine Hand auch nicht.

Eine Zeit später machte der Künstler dann mit einem Outfit für Yvonnen Catterfeld oder Jeanette Biedermann von sich reden. Für sie hatte er einen Catsuit aus Nylon (Strumpfhose als Ganzkörperanzug) partiell mit schwarzem Latex bestrichen. Aber immer nur so wenig, dass genügend unbestrichenes Nylon mit genügend Spannkraft übrig blieb, um die bestrichenen Flächen an den Körper zu drücken.
Der Anzug wurde ohne Unterwäsche getragen. Ein schönes Teil. Leider habe ich selbst nach längerem Suchen vor ein paar Jahren kein Bild davon im Internet gefunden. Das Outfit soll einen vierstelligen DM-Betrag gekostet haben.

In irgendeiner Sendung machte er dann live mit der gleichen Technik ein vergleichsweise preisgünstigeres Outfit. Nylon Catsuit und Farbe für nicht mal 60 DM ... oder 80 DM ... meine Erinnerungsfähigkeit.

Ich halte diese Art der Arbeit für die beste Entwicklung der Technik, da das Material Nylon die sehr anfällige Schicht aus Flüssiglatex gegen zerreißen schützt, dem Körper genügend Platz zum transpirieren lässt und somit ein Kreislaufkollaps nicht so schnell zur Bedrohung wird. Du musst davon ausgehen, dass flüssiges Latex recht schnell ein bisschen fest wird. Bis es dann aber ganz durchgetrocknet ist vergehen Stunden.

Außerdem, wie oben schon erwähnt zieht die Spannkraft im Nylon die bestrichenen Flächen an den Körper heran. Und last but noch least werden durch den Nylon-Anzug einige Unebenheiten einfach überspannt, beispielsweise unter der Brust, wo man bei direktem malen auf der Haut mit Latex in jede Einkerbung muss. An jeder nachgemalten Einkerbung bewirkt beim erneuten anziehen, dass das Kleidungsstück mindestens eine Nummer zu groß aussieht. Darum finde ich das Überspannen solcher Bereiche mit Lycra, Nylon usw besser.

Ah, ja. Brand X kennt diese Technik mit dem bemalen von Stoff offensichtlich auch, denn in den Instructions geben sie im letzten Absatz Tipps zur Verarbeitung von Latex mit Stoffen.

Aber auch bei dieser Technik hat man das Problem, dass die Oberfläche durch den Schaumstoffpinsel sehr unruhig wird.

Flüssiglatex wie von Brand X gibt es in D-Land beispielsweise bei JaLaTex. Deren Website scheint häufiger mal down zu sein. Also mehrmals versuchen.


Eine bessere Oberfläche verspricht das Sprühen von Flüssiglatex auf den Körper. Bisher geht das anscheinend nur als dünne Schicht. So dünn, dass man daraus kein wiederverwendbares Kleidungsstück erhält.

Der User xrated hatte in der Vergangenheit ein paar Links zu Beispielbildern gelegt. Durchsuch mal mit der Forumeigenen Suche die Themen hier im Forum nach den Zeichenketten www.surrealcapes.net oder pics.photofantasies.com

Flüssiges Latex für die Spritzpistole gibts z. B. bei www.gummishop.com oder www.rubberangel.com.
Inzwischen gibt es auch semiprofessionelle Farbspritzpistolen für dickflüssige Wandfarben für schmales Geld, so dass IMHO auch normales Flüssiglatex verarbeitbar sein müsste.

Den Namen des o. g. Künstlers kann ich jetzt nicht mehr nennen.



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