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Thema:
eröffnet von beitlamed am 19.03.12 06:54
letzter Beitrag von beitlamed am 27.09.12 19:47

1. "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von beitlamed am 19.03.12 06:54

Es gibt auf Englisch, vom Militär her, dieses großartige kurze "Sir, yes, Sir!". Ich weiß nicht ob sie das wirklich sagen - es ist mir auch egal - aber es hat einfach so eine knackige-zackige Qualität.

Wenn man SM auf Deutsch schreibt, und besonders wenn es Femdom-SM ist, wäre das Äquivalent dazu "Herrin, ja, Herrin!"

Das ist wede knackig noch zackig. Das geht nicht von der Zunge. Das ist einfach zu lang!

Aber alle Alternativen haben Nachteile.



Wer eine Lösung kennt, möge bitte gaaaanz laut "Hier, beitlamed, hier!" rufen!
2. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von Wolfsgesicht am 19.03.12 11:47

hbh: HJH!
3. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von beitlamed am 19.03.12 12:34

Okay, darauf hab ich sogar eine Antwort aus gängigen Schreibtippbüchern: "Never ever use text language."

Trotzdem danke für den Hinweis. Ich werds vielleicht mal als Scherz einbauen.
4. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von Geliebte Schlossherrin am 19.03.12 12:53

Ich ruf die ganze Zeit schon laut: „Hier, beitlamed, hier!“ - doch ich werde nicht erhört, also schreib ich einfach mal.

Dieses dein Problemchen ist bekannt, du teilst es sogar mit Mark Twain, ich zittere ihn mal:

„ Meiner Ansicht nach muss die Beschreibung eines lauten, aufrührenden, ungestümen Vorganges im Deutschen unvermeidlich zahmer ausfallen als im Englischen. Unsere beschreibenden Wörter haben hier einen tiefen, starken volltönenden Klang, während ihre deutschen Entsprechungen mir dünn und sanft und kraftlos vorkommen. Sie wären wunderhübsch geeignet, Kinder damit in den Schlaf zu singen, oder aber ehrfurchtheischenden Ohren sind mir zur Schaustellung gewachsen und nicht zu höchster Nützlichkeit beim Analysieren von Klängen.
Würde jemand bei einer Begebenheit ums Leben zu kommen wünschen, die mit einem solchen zahmen Ausdruck „Schlacht“ belegt wird? Und würde sich nicht ein Schwindsüchtiger allzu sehr eingemummelt dünken, der sich anschickt, in Kragen und Siegelring in einen atmosphärischen Zustandes hinzutreten, zu dessen Bezeichnung das Vogelsangwort „Gewitter“ benutzt wird?
Oder man nehme das stärkste Wort, das die deutsche Sprache zum Einsatz für das Fremdwort „Explosion“ kennt – „Ausbruch“. Da ist unser Wort für Zahnbürste- toothbrush- kraftvoller. Mir scheint es wäre nicht das Schlechteste, wenn die Deutschen es zur Beschreibung besonders gewaltiger Explosionen importieren. Das Wort „Hölle“ sodann hat gleichfalls einen geradezu munteren, leichtherzigen und ganz und gar nicht eindrucksvollen Klang. Man kann sich kaum vorstellen, dass jemand, dem man auf deutsch rät, dorthin zu fahren, es nicht für unter seiner Würde betrachten, beleidigt zu sein.“

Japp, Herr Twain!

Das „ Japp“- find ich ja ganz zackig, wiederum vielleicht zu leger.
Ich bin nach wie vor glücklich, mit „ yes, mistress!“, vielleicht weil es sich so schön reimt.
Warum muss es denn zackig deutsch sein, ist das nicht gerade vollkommen out und eher die Anglizismen inn!?


Servus!- die Schlossherrin
5. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von beitlamed am 19.03.12 13:04

Na das ist ja allerliebst, Schlossherrin oh Schlossherrin! Das hab ich noch gar nicht gewusst, dass der Herr Twain sich darüber gedanklich verbreitert hat.

Komisch, wenn man bedenkt, dass Deutsch ja gerade bei den Amis als die genotypische Sprache der militärischen Zackigkeit gilt!

Also für SM-Sessions ist es mir ziemlich wurscht - wasauchimmer den Leutchen halt grade beliebt.

Aber ich schreib halt literarische Texte, und da finde ich eingemogelte Anglizismen ganz fürchterbar. Kommt natürlich auf das Ambiente des Textes an, im Großen und Ganzen eben...

Schlimm schlimm. Ich werde wohl mit "Herrin, ja Herrin" leben.

Das, oder ich revolutionäre eigenhändig die Gesetze deutschsprachigen SM-Schrifttums und begründe damit ein neues Genre!
6. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von bysad am 21.03.12 18:39

jaja, die schreckliche deutsche Sprache (O-Ton Twain)
Da hat er wohl in Berlin zu wenig "preußisch" gehört ). Hätte er 30 Jahre länger gelebt, hätte er die "Vorzüge" des Schrecklichen kennengelernt und sicher ganz anders geurteilt.

Warum denn keine Anglizismen, wenn dafurch doch ein typisches Verhalten aus dem englischen Sprachraum bschreiben wird?
Määm, ja Määm

Herrin, Ja Herrin ist doch ganz nett und eine Herausforderung an dein literarisches Talent, es knackig und zackig "klingen" zu lassen.
7. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von Bulli31 am 22.03.12 06:49

Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, ob die weiblichen Ausbilder in der Armee der USA wirklich noch mit "Sir, yes Sir" angeredet werden, oder ob sich das "Mam, yes mam" durchgesetzt hat.

Wie dem auch sei. Im deutschen "Herrin, ja Herrin" besteht noch die Möglichkeit Buchstaben auszulassen. Dazu würde sich meines Erachtens das ´i´ eignen, das dem Wort eine weiche Endung gibt.
Ein "Herr´n, ja Herr´n" beschleunigt die Aussprache, hört sich knackiger an, verliert aber die eindeutig weibliche Zuordnung.
Ob die/der Leserin/Leser so eine Auslassung versteht, das ist dann noch die Frage, denn sowas kann man nicht wirklich als gebräuchliche Schriftsprache bezeichnen. Ich denke, dass die Auslassund des i doch eher in der gesprochenen Sprache platz hat.

Die weibliche Erweiterung von deutschen Worten ist irgendwie recht hinderlich, wenn es kurz und knapp werden soll. Ich glaube, da muss man sich dann schon auf die geschlechtsneutrale angloamerikanische Sprache besinnen, wie z. B. "Boss, ja Boss".
Im Ursprung nicht eindeutig männlich und auch nicht eindeutig weiblich, leider aber hierzulande eher für Herren gebräuchlich.

8. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von beitlamed am 22.03.12 08:13

^ Das ist schon mal sehr schön weitergedacht, freu freu. Es ist mir noch nicht ganz lieb, aber ein Schritt weiter.

Also wir können die Aufgabenstellung so zusammenfassen: Gesucht ist ein deutsches Wort ohne englische Wurzel, das weiblich sein kann, Höherstellung zumindest nicht ausschließt und nur eine Silbe hat.

Das mit Buchstaben auslassen ist eine kreative Idee, funktioniert aber nicht, weil es den Lesefluss eher noch hemmt, dh es kommt eher noch langsamer rüber als "Herrin".

Jaja, die Leute, die die deutsche Sprache erfunden haben, haben perfiderweise nicht an Femdom gedacht...
9. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von ehesklave 12/3,5 am 30.03.12 08:27

Wie wäre es mit "Schatz". Das ist zwar ein wenig antiquiert, genügt aber Deinen Anforderungen.

Es impliziert allerdings auch eine Beziehung, die über eine reine SM-Session hinausgeht. Und ein kleines Bisschen erinnert es auch an Gollum, aber nur wenig.
10. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von whipped scream am 26.09.12 10:15

Zitat
Ich ruf die ganze Zeit schon laut: „Hier, beitlamed, hier!“ - doch ich werde nicht erhört, also schreib ich einfach mal.

Dieses dein Problemchen ist bekannt, du teilst es sogar mit Mark Twain, ich zittere ihn mal:

„ Meiner Ansicht nach muss die Beschreibung eines lauten, aufrührenden, ungestümen Vorganges im Deutschen unvermeidlich zahmer ausfallen als im Englischen. Unsere beschreibenden Wörter haben hier einen tiefen, starken volltönenden Klang, während ihre deutschen Entsprechungen mir dünn und sanft und kraftlos vorkommen. Sie wären wunderhübsch geeignet, Kinder damit in den Schlaf zu singen, oder aber ehrfurchtheischenden Ohren sind mir zur Schaustellung gewachsen und nicht zu höchster Nützlichkeit beim Analysieren von Klängen. [...]



No, Mistress!

Obwohl ich gerade Euch nur äußerst ungern widerspreche. Aber Twain sieht das sehr subjektiv. Es gibt auch andere Meinungen. Dietmar Wischmeyer zum Beispiel geht mir da als Zeuge:

http://www.youtube.de/?watch?v=ntBj21hULWE

(Textauszug: "Käschuäl wöar - dagegen klingt die deutsche Freizeitkleidung wie eine SS-Uniform")



whipped scream, der natürlich sonst immer "Yes, Mistress" sagen würde
11. RE: "Herrin, ja, Herrin!"

geschrieben von beitlamed am 27.09.12 19:47

Das Video ist großartic!

Ich sag ja gern Blauzahn.


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