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Thema:
eröffnet von dolorossa am 05.09.13 20:48
letzter Beitrag von Wolfsgesicht am 19.09.13 01:41

1. Rollenspiele

geschrieben von dolorossa am 05.09.13 20:48

Eigentlich passt dieses Thema in ziemlich viele Unterrubriken; ich hoffe, dass sich hier auch Leute beteiligen, die kein S-Fix oder andere Fixierungen benutzen.

Nun also die Frage:
Mögt ihr bzw. macht ihr Rollenspiele?

Ich habe es einmal probiert und war ziemlich frustriert, weil der Spielpartner seine Rolle nicht besonders überzeugend rüberbrachte und zudem versuchte, sich immer daran zu orientieren, wie es denn "wirklich" wäre, wenn ein Arzt und eine aufmüpfige Patientin zusammenstoßen. Mich hat das ziemlich abgetörnt.
Ich kann den Wunsch nachvollziehen, sich quasi an einer Art Drehbuch orientieren zu wollen, aber wenn dann die Beteiligten nur den Text ablesen (bildlich gesprochen), ohne wirklich in die Rolle reinzukommen, wird es nur verkrampft.
Da bevorzuge ich doch das ehrliche "Wir treffen uns, weil ich will, dass du fies zu bist und weil du fies zu mir sein willst".

Wie ist eure Erfahrung?
2. RE: Rollenspiele

geschrieben von Mahatma am 05.09.13 22:44

Ich mag es auch nicht so geschauspielert, auch Kostüme finde ich eher abtörnend. Das sonstige Ambiente (Räumlichkeiten, Utensilien ) ist mir aber durchaus wichtig.
Mir reicht es wenn das ungefähre Thema angesprochen wird (Gefängnis, Psychiatrie usw.) und da irgendetwas draus entsteht.
3. RE: Rollenspiele

geschrieben von RicoSubVonLadyS am 06.09.13 20:38

Na ja ich kann hier nur als Pet meine Meinung sagen öhm schreiben. Pet Play ist auch ein Rollen Spiel, und da es bei mir so Real wie möglich sein sollte trage ich dabei Pfoten Schuhe und bin Nackt. Nun lange Rede kurzer Sinn, wenn wir das machen das ich Ihr Hund sein soll, mache ich mich so weit Fertig, Frauchen zieht mir nur die Pfoten an und dann gehe ich einfach in einen anderen Raum wo ich Allein sein kann. Da entspanne ich mich und versuche die von mir gewollte Rolle ein zu Nehmen. Das kann mal 5 Minuten dauern mal 10 je nach dem, diese Zeit Verbringe ich schon auf 4 Pfoten. Wenn ich dann mal so weit Belle ich, Frauchen holt mich dann an der Leine zu sich. Aber für mich ist diese Phase der Eingewöhnung und in die Rolle kommen sehr wichtig. Weil ich dadurch auch Abschalte und den Kopf frei Kriegen kann. Bei Rollen spielen ist das Abschalten besonders wichtig, sonst geht es nicht so gut von Anleine. Nach Dreh Buch ist Doof. Dieses Entspannen hilft ungemein sich zu Entspannen und um in die rolle zu Finden, um halt Ab zu schalten. Diese Zeit ist für mich sehr Wichtig. Versucht es doch mal so, muss ja nicht nur als Pet so sein. Geht bestimmt auch in allen anderen Situationen wo man etwa anderes ist,s ein will.

Gruß PetSlaveRico
4. RE: Rollenspiele

geschrieben von Holla1 am 06.09.13 21:05

Ich schlüpfe nicht gerne in andere Rollen oder verkleide mich. Ich bin wie ich bin

Ich seh es ähnlich wie Mahatma, dass das Drum Herum durchaus einen besonderen Reiz hat. Auch bei einer Bondage leg ich großen Wert auf Realitätsnähe. Nichts ist so abturnend wie ein mit einem Karbiner verschlossener Käfig. Ein Burgverlies bei dem die Tür richtig zu ist und man die Schritte verhallen hört ist da etwas ganz anderes...
5. RE: Rollenspiele

geschrieben von Psycho am 08.09.13 23:03

Ich kenn das von nem Knastevent her und das war sehr interessant! Natürlich ohne Drehbuch, die Persoenen fühlen sich hier in ihre Rolle hienein und agieren spontan.

psycho
6. RE: Rollenspiele

geschrieben von Rubberjesti am 09.09.13 16:43


Realitätsnähe finde ich auch wichtig, sehr wichtig sogar. Daher mag ich bei Bondagespielen, wenn die Fesseln besonders fest sitzen und ich sie daher besonders ut spüren kann. Ein besonderer Kick sind bei Manschetten und Halsband beispielsweise das Klicken des Schlosses. Auch für mich gehört das Entspannen und Abschalten dazu. Beim Rollenspiel oder jedem anderen bspw. Bondagspiel ist es wichtig, dass das Kopfkino anspringen kann. Dies geht ja dann wohl kaum, wenn man noch an den letzten erledigten oder den ersten unerledigten Job vom nächsten Tag im Büro denkt...
Hilfreich ist, mit seinem Gegenüber die "Filme" zu besprechen die im eigenen Hirn ablaufen und ggf. zu erklären, was und warum dies so ist. Dazu sollte man idealerweise auf einer Wellenlänge funken...
Letztendlich empfinde ich jede Session als Rollenspiel, oder sehe ich das falsch, dolorossa?

Herzliche Grüße
Rubberjesti
7. RE: Rollenspiele

geschrieben von dolorossa am 11.09.13 20:27

Zitat

Letztendlich empfinde ich jede Session als Rollenspiel, oder sehe ich das falsch, dolorossa?



Wenn du es so empfindest, ist es nicht die Frage, ob das falsch oder richtig ist

Ich habe schon viele Sessions erlebt, die für mich KEIN Rollenspiel waren - wobei ich, je länger ich über dieses Thema nachdenke, immer weniger weiß, was eigentlich ein "Rollenspiel" ist.

Rollenspiel ist für mich in erster Linie diese klassischen "nachgespielten" Situationen wie z.B. LehrerIn/SchülerIn oder ÄrztIn/PatientIn. Diese Situationen sind es, bei denen sich mir die Nackenhaare aufstellen und ich denke: Bloß nicht! Ich habe mal Schülerin gespielt bei einem "Lehrer", der sich beim Aufschreiben der Aufgabe an die Tafel mehrere Rechtschreibfehler geleistet hat. Sorry, das kickt mich sofort im hohen Bogen aus der Rolle. Oder eine gespielte Gefängnisszene, wo die Zellentür nur angelehnt bleibt. Jemand, der den strengen Polizisten spielt, aber total wuschig, chaotisch und in der Rolle nicht ernst zu nehmen ... Ein Horrorszenario des Rollenspiels!

Ich bevorzuge dagegen folgende Szenarien: Top trifft sich mit Sub, weil Sub sich gerne irgendwie von Top ärgern lassen will und weil Top Lust hat, Sub zu ärgern. So einfach ist das. Natürlich bediene ich mich dabei sehr gerne diverser Hilfmittel, wie sie auch im echten Leben benutzt werden, z.B. einer Magensonde, um ein anschauliches Beispiel zu liefern. Daraus aber zu konstruieren, dass ich jetzt eine medizinische Behandlung nachspiele, wäre falsch. Ich lasse mir von meinem Spielpartner eine Magensonde legen, weil wir beide das gut finden. Dazu brauche ich nicht in eine Rolle zu schlüpfen. Ich muss höchstens mal einen Teil von mir, der ansonsten nie raus darf, mal ans Ruder lassen Ganz radikal gedacht kann man somit auch Pet-Play als Nicht-Rollenspiel definieren: Den Hund rauslassen kann nur, wer den Hund in sich hat. Ich habe selbst schon ab und zu mal Hündin sein dürfen - und ja, ich WAR es, ich habe es nicht gespielt.

Halt, höre ich da schon den Einspruch, dir wird da ja wohl kaum ein Fell und Schlappohren gewachsen sein ... Stimmt, Einspruch stattgegeben. Was ich meine: Ich hatte nicht das Gefühl, eine Rolle zu spielen, sondern eher das Gefühl: ach, so fühlt es sich an, ein Hund zu sein.

Aber vermutlich ist genau das der Knackpunkt: Gehe ich so in der Rolle auf, dass ich vergesse, dass es eine Rolle ist, oder reflektiere ich in meiner Rolle noch darüber, dass ich mir ja gerade eine Rolle übergestreift habe?
Ein guter Schauspieler verkörpert seiner Rolle so gut, ist so eins mit ihr, dass er irgendwann dieser Charakter IST. Bestes Beispiel für mich ist immer noch Dustin Hoffman in "Rain Man".

Beim SM und allem, was dazu gehört, ist es ähnlich. Richtig tief, richtig berührend, richtig innig wird ein Spiel dann, wenn beide ganz in dem, was sie tun und erleben, aufgehen. Für mich ist dabei so eine Rolle wie "Patientin" oder "Schülerin" eher im Weg - je enger definiert diese Rolle, desto eher. Sorry, ich bin leider nicht Dustin Hoffman.
8. RE: Rollenspiele

geschrieben von Wolfsgesicht am 17.09.13 17:06

Hallo rote Dolores,
wenn ich deine Anmerkungen über Rollenspiele im Sinne einer Negativliste lese, ergibt sich automatisch die Frage nach einer Positivliste. Komischerweise nennen die Leute, die sich Lederröcke und Pseudoschwerter umschnallen, komische Kappen aufsetzen und aus Kuhhörnern trinken, solches Tun Reenactment. Von was, bitte schön, und wieso "Re"? Egal, wenn´s scheh macht..
Bei unserer eher empfindsamen Gefühlslage ist m.E. das "Re", das Wiedererleben, eine notwendige Vorraussetzung für ein lustvolles oder schmerzlustiges Erleben, und nicht ein Verstellen in eine Rolle auf Deubel komm raus, nur weil die Dorfdomina sowas auch macht.

Wer also als Kind z.B. beim Arzt von der Arzthelferin mal am Behandlungsstuhl an Armen, Beinen, Brust und Kopf festgeschnallt wurde, weil ihm die Rachenmandeln gekappt werden sollten, oder wer als Indianer von den Cowboys an den Pfahl gefesselt und geknebelt wurde, und bei ähnlichen Szenen bei der Lektüre Karl Mays eine gewisse Errregung verspürte, oder wer, durch Trennung von Eltern oder ähnliches als Bettnässer wieder Windeln tragen musste, wer ein Korsett tragen musste, der wird später in ähnlichen Handlungen eher Lust empfinden als jemand, der beim fi**en in Fesseln einfach nur eine ungemein schöne Geilheit durch Hilflosigkeit, durch das bewegungslose Austoben empfindet.
9. RE: Rollenspiele

geschrieben von dolorossa am 17.09.13 19:57

Zitat

Wer also als Kind z.B. beim Arzt von der Arzthelferin mal am Behandlungsstuhl an Armen, Beinen, Brust und Kopf festgeschnallt wurde, weil ihm die Rachenmandeln gekappt werden sollten, oder wer als Indianer von den Cowboys an den Pfahl gefesselt und geknebelt wurde, und bei ähnlichen Szenen bei der Lektüre Karl Mays eine gewisse Errregung verspürte, oder wer, durch Trennung von Eltern oder ähnliches als Bettnässer wieder Windeln tragen musste, wer ein Korsett tragen musste, der wird später in ähnlichen Handlungen eher Lust empfinden als jemand, der beim fi**en in Fesseln einfach nur eine ungemein schöne Geilheit durch Hilflosigkeit, durch das bewegungslose Austoben empfindet.


Hallo Wolfsgesicht,
tut mir leid, aber dieser Erklärungsversuch ist mir zu kurz gefasst und zu platt. Ich wurde als Kind nirgendwo angschnallt, wurde nicht zur Bettnässerin, weder, weil meine Eltern sich nicht scheiden ließen noch aus anderen Gründen, und trotzdem empfinde ich beim Fixiert-Werden ein tiefes Wohlbehagen und Aufgehoben-Sein wie sonst selten im Leben.

Für das Phänomen SM mitsamt seiner Randbereiche gibt es definitiv keine fundierte wissenschaftliche Erklärung. So gesehen könntest du mit deiner Eins-zu-Eins-Erklärung (ich wurde als Kind geschlagen, ergo stehe ich jetzt auf Spanking) natürlich doch recht haben - aber was ist mit all denjenigen, die als Kind geschlagen wurden und als Erwachsene NICHT auf Spanking stehen? Oder mit denen, die als Kinder Bettnässer waren und als Erwachsene trotzdem keine Windelfetisch entwickeln?

Ich frage mich allerdings, was das mit meiner Ausgangsfrage zu tun hat: Wie haltet ihr es mit dem Rollenspiel? Interessant dabei ist, dass Diskussionen immer wieder in die Frage nach dem Warum abgleiten - vielleicht gerade, WEIL sie noch nicht beantwortet ist.
10. RE: Rollenspiele

geschrieben von RicoSubVonLadyS am 17.09.13 21:26

Zitat

Ich hatte nicht das Gefühl, eine Rolle zu spielen, sondern eher das Gefühl: ach, so fühlt es sich an, ein Hund zu sein.
Das kenne ich aus eigener Erfahrung, das ging so weit das ich die Sprache nicht mehr Verstanden habe. Ich habe nur ein gebrable gehört mehr nicht.
Hm Pet Play ist kein Rollen Spiel oh ha da tu ich mich schwer mit, deinem Argument zu Folgen, Na ja du beginnst als Spiel, als rollen Spiel und wenn du dich so Tief in die Rolle Versetzt ist es dennoch ein Rollen Spiel. Du magst empfinden wie ein Hund oder kannst es nach fühlen, aber du bist dennoch in einer von dir Gewählten Rolle. Ergo stellt das ein Rollen Spiel dar. Auch wenn du dich darin manchmal Verlierst, wie ich auch. Auch wenn jedes bisschen Aufmerksamkeit was du als Hund erhältst, wie ein Explosion für dich ist. Vergiss nicht du bist und bleibst ein Mensch. Ja ich weiß ich wieder Spreche mir hier Grade selber. Aber wenn man sich derart in einer Rolle Verzieht in Ihr Aufgeht das ist für mich der Himmel auf Erden. Man könnte auch sagen in mir Leben Hund und Mensch, genau wie meiner Geschichte. Ups.... jetzt habe ich doch glatt die Vorlage zu dieser Story verraten.

Gruß PetSlaveRico
11. RE: Rollenspiele

geschrieben von Wolfsgesicht am 19.09.13 01:41

Zitat

Ich frage mich allerdings, was das mit meiner Ausgangsfrage zu tun hat: Wie haltet ihr es mit dem Rollenspiel? Interessant dabei ist, dass Diskussionen immer wieder in die Frage nach dem Warum abgleiten - vielleicht gerade, WEIL sie noch nicht beantwortet ist.


. Gibt wohl nicht für jeden dieselbe Antwort. Ich finde es langweilig bis überflüssig, wenn es nicht auf eine bestimmte Ader trifft. Nur weil es "in" zu sein scheint...Oder es typische Rollenklischees gibt.. Nö.


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