Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Julichen2 am 25.04.14 16:43
letzter Beitrag von Wölchen am 11.05.14 14:54

1. Entfrusten

geschrieben von Julichen2 am 25.04.14 16:43

Es gibt Tage an denen läuft eigentlich alles schief.

Falls sich jemand gewundert hat warum ich Probezeit nicht weiter geschrieben habe, so folgt hier die Erklärung.

Ich werde es irgendwann weiterschreiben, aber zur Zeit ist dies nur ein kleiner Bericht über meinen Frust.
Und zum Trost, nach einmal entfrusten kommt hier auch keine Fortsetzung mehr.

Ich stehe nun einmal auf Eisen. Ein Halsreif der sich langsam erwärmt bedeutet für mich einen Treueschwur für meinen Partner.
Handreifen sind ein Versprechen dass ich mich unterwerfe. Die Fußreifen ein Zubehör das ich eindeutig meinem Partner zuordnet.
Und das wichtigste ist der Keuschheitsgürtel, mit dem ich meine Unabhängigkeit aufgebe.
Denn für mich ist dies der größte Treuebeweis den ich erbringen kann. Ich gebe unheimlich viel auf, wenn ich meinem Partner den Schlüssel zu meiner Lust gebe.
Wenn ich mit einem Partner so weit bin dass ich für Ihn einen Keuschheitsgürtel Trage gebe ich ihm mehr als nur meinen Wohnungsschlüssel. Ich gebe all meinen Stolz in seine Hände.

Und so geschah es auch mit Martin.

Denn ich dachte ich habe endlich den richtigen gefunden. Denjenigen der mich so nimmt wie ich bin. Mit meiner Vorliebe für Eisen, denn Seil ist zwar angenehm, aber nichts kann Eisen ersetzen. Das Anfangs so kalt ist und sich so nach und nach erwärmt.

Mit Ende 30 verschwinden auch langsam die Optionen. Und ich war froh dass sich Martin für mich interessierte. Viel anzubieten hatte ich ja nicht. Ein blöder Job der nicht viel einbrachte und eine kleine Tochter, wobei klein mit fast 10 Jahren auch nicht mehr so richtig galt. Dazu das Trauma das meine zweite Tochter gestorben war.

Während ich so langsam wieder Fuß fasste im Leben dachte ich das Martin für mich der absolute Glücksgriff war.
Ich hatte mich eines Abends in einen Chat verirrt und irgendwie war ich an Ihn geraten. Wir texteten lange, bis in die frühen Morgenstunden und am Ende ließ ich mich überreden und verriet ihm meine Telefonnummer.

Denn So weit lebten wir nicht auseinander. Er in Köln und ich in Remscheid.
Ich dachte mehr als ein Krößchen wird das eh nicht.

Ich hatte mich getäuscht, wie mir das öfters passiert. Auf der Arbeit dachte ich noch an den Chat und erwartete nichts mehr. Nur kurz nachdem ich wieder in meine Wohnung kam, klingelte schon das Telefon. Nach einigen Minuten hatte ich mich schon wieder so festgequatscht, das meine Kleine nölig wurde. Nach einer kurzen Unterbrechung hing ich dan wieder am Telefon.

Ich bestätigte Ihm noch einmal das ich auf Eisen stand und nach einer Weile führte ich blöde Kuh es ihm auch am Rechner vor.
Ich legte mir also die volle Montur an. Handreifen, Fußreifen, Halsreif und den Keuschheitsgürtel. Am Ende des Gesprächs kniete ich vor dem Rechner und versprach Ihm einen Schlüssel für den KG zu schicken und den anderen ein zu frieren.

So weit so gut, ich hatte also einen neuen DOM, was ich erst einmal richtig gut fand, denn wir telefonierten täglich und ich fuhr jedes Wochenende zu ihm.

Er führte ein Ritual ein, dass ich jedes mal zu befolgen hatte, wenn ich ihn besuchte, aber es störte mich nicht wirklich.
Ich musste ihm beweisen dass ich all die Eisen trug die für mich selbstverständlich waren, um Ihm zu gehören. Mir machte es Spaß vor ihm zu knien und all die Sachen zu zeigen die ich für Ihn trug.
Ich wäre auch mit Ihm zum SMutzig Stammtisch in Köln gegangen wenn er das gewollt hätte. Denn ich war damals richtig stolz zu Ihm zu gehören.

Und dann kam so langsam die Veränderung. Ich begriff es zu Anfang nicht. Nur ich rutschte von Freundin auf Spielzeug ab.
Die Frau die gelegentlich da ist um Druck ab zu lassen ohne in ein gewisses Etablissement zu gehen.

Ich hatte Ihm fast alles gegeben. Vor allem den Schlüssel zu meinem KG. Und es war alles andere als toll dass ich den nur am Wochenende öffnen lassen konnte.

Wolke 7 war noch mein Traumland als ich dann das Wochenende vor Rosenmontag nach Köln fuhr. Ich dachte alles ist gut, mein Herr liebt mich und wir haben tolle Tage zusammen, weil ich es immer genossen habe wenn er mich nahm, wenn ich vom KG befreit war.

Und dann lernte ich sein wahres Gesicht kennen.

Das werde ich hier nicht ausbreiten, nur er hat mich damals so verletzt, dass ich daran jetzt noch zu knabbern habe.
Vertrauen in Männer ist für mich zur Zeit alles andere als einfach und meine Bi Neigung gewinnt gerade sehr.

Das war jetzt nur zum Dampf ablassen und ich schätze das Johnny das auch nicht lange stehen lässt.

LG
Jule

PS: Köln will ich die nächste Zeit nicht besuchen
2. RE: Entfrusten

geschrieben von ChrisAusgburg am 25.04.14 17:12

Manchmal ist es sehr wichtig genau das zu tun, Frust ablassen. Den genau solche Zeilen unterscheiden einen doch fühlenden uns sensiblen Menschen von einem klotz.

Ich finds gut.
3. RE: Entfrusten

geschrieben von gerne Untertan am 25.04.14 18:08

Hallo Julinchen2

ich kann Dir das sehr gut nachfühlen. Meine Königin hat mich vor 4 Wochen außer Dienst gestellt. Nichts hat darauf hingedeutet. Das trifft dann umsomehr. Auch ich hatte ihr alles anvertraut....Und ich leide immer noch sehr unter dem Verlust.
Ich denke es tut Dir gut wenn Du Dir das von der Seele schreiben kannst...
Kopf hoch, es wird schon irgendwie weitergehn...
4. RE: Entfrusten

geschrieben von keuschy am 26.04.14 13:23

Hallo Julinchen2
Zuerst einmal meine Hochachtung, dass du deine negativen Erlebnisse auf diese Weise, der Öffentlichkeit preisgibst. Es ist für mich sehr gut nachvollziehbar, wie besch.. du dich gerade fühlen musst. Die Situation einen passenden Partner zu finden ist an sich schon nicht einfach. Wenn du deinen vermeintlichen Prinz triffst, der auch noch deine Leidenschaften für Stahl teilt, muss es dir wie ein Sechser im Lotto vorgekommen sein. Und wie du selbst so schön beschrieben hast, hast du dich für ihn aufgeben und dich an ihn verschenkt. Dieser Trottel, sag ich mal so, war nur auf ein oberflächliches Vergnügen aus und hat vermutlich nicht einmal im Ansatz erkannt, was du ihm wirklich zu bieten hattest. Er sah in dir nur ein devotes Gegenstück zu seinen Neigungen und hat dabei deinen Wert als Mensch gar nicht wahrgenommen. Ich weiß, es einfach zu schreiben, dass das Leben weitergeht, wenn man selbst in einem Tief steckt, aber auch für dich läuft irgendwo ein passender Partner herum. Ich kann dir nicht versprechen, dass du ihn auch findest, aber solange du nur den Kopf in den Sand steckst und in deinem Schneckenhaus diesem Kerl nachtrauerst, wirst du ihn bestimmt nicht finden. Ich wünsch dir alle Kraft, um deine Entfrustungsaktionen schnell hinter dich zu bringen.
Keuschy
5. RE: Entfrusten

geschrieben von Janet_ro am 03.05.14 19:51

Liebe Jule,

es ist gut das Du Deinen Frust raus läßt und es sogar sehr gut das Du es kannst. Solche Erfahrungen schmerzen zutiefst und lassen uns an uns, am Leben und am Sein zweifeln, gelegentlich auch verzweifeln.

Du sagst Du rutschtest "von Freundin zu Spielzeug" herab. Jule, dieser Typ hat Dich nicht verdient, wer nur ein Spielzeug will soll sich im Sexshop danach umtun.

Ich wünsche Dir das es Dir bald wieder richtig gut geht, es gibt nicht nur eine Wolke sieben.

liebe Grüße von JJ
6. RE: Entfrusten

geschrieben von SteveN am 04.05.14 08:47

Hallo Julichen !

Ja der Frust muß raus !
Sonst explodiert man, erst innerlich dann auch äußer-
lich. Und in den Medien heißt es dann wieder lapidar,
daß in Remscheid jemand Amok gelaufen wäre.

Viele Grüße SteveN

Aber nicht nach Köln zu kommen, kann ich so nicht
nachvollziehen. Köln ist doch eine schöne Stadt. Mußt
doch einfach nur in den Müngstener bzw. die neue
S-Bahn einsteigen und in Ohligs Hbf umsteigen ... ... ...
7. RE: Entfrusten

geschrieben von prallbeutel am 04.05.14 19:10

Hier bewahrheitet sich mal wieder (das Vorurteil?), dass viele Frauen eher dazu neigen, Sexualität und Liebe miteinander zu verbinden, während so manche Männer dies eher voneinander trennen.

Das große gegenseitige Vertrauen, das in einer SM-Beziehung nötig ist, kann kaum nach ein paar Telefonaten und Treffen aufgebaut sein. Traurig, aber wahr.

Liebe Julichen2, ich wünsche dir trotz dieser Erfahrung, dass eines Tages der Richtige kommt. Lass dir deinen Mut nicht nehmen. Wenn du vom Schicksal erneut eine rosarote Brille geschenkt bekommst, freue dich, nimm sie aber auch einfach mal für einen kurzen Moment ab. Danach darfst du sie gegebenenfalls gerne wieder auf dein Näschen setzen.
8. RE: Entfrusten

geschrieben von Arschibald am 11.05.14 14:18


Zitat

Ich weiß, es einfach zu schreiben, dass das Leben weitergeht, wenn man selbst in einem Tief steckt, aber auch für dich läuft irgendwo ein passender Partner herum. Ich kann dir nicht versprechen, dass du ihn auch findest, aber solange du nur den Kopf in den Sand steckst und in deinem Schneckenhaus diesem Kerl nachtrauerst, wirst du ihn bestimmt nicht finden. Ich wünsch dir alle Kraft, um deine Entfrustungsaktionen schnell hinter dich zu bringen. Keuschy


Dem kann ich mich nur anschließen.
9. RE: Entfrusten

geschrieben von Wölchen am 11.05.14 14:54

Ich schließe mich den oberen Schreibern an.Wünsche dir viel Glück für deine Zukunft.Es ist hart wenn man jemand völlig vertraut und der dan ein das Messer im Rücken rumdreht.Las dich nicht unterkriegen.Niem deine Tochter und Unternehme was mit ihr wo ihr beide viel Spaß habt.Den nichts heilt das Herz so sehr wie die reine Liebe und das unbeschwerte Lachen eines Kindes.Besonders wenn es die eigene Tochter ist.
mfg Wölchen


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