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eröffnet von keuschy am 17.04.15 20:35
letzter Beitrag von lumi58 am 06.08.21 09:14

1. Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 17.04.15 20:35

Der erste Keuschheitsgürtel



Hallo liebe Leser
Ich selbst hätte mich bis vor kurzem noch als eine ganz gewöhnliche Frau bezeichnet, in deren Welt nicht viel Außergewöhnliches geschah. Ich lebte mein Leben, so wie es wahrscheinlich viele andere junge Frauen in meinem Alter auch taten. So wie es war, war es für mich normal und ich machte mir darüber auch keine großen Gedanken. Und wahrscheinlich hätte sich daran auch nicht viel geändert, wäre ich nicht zufällig auf einen Keuschheitsgürtel gestoßen. Dieser metallene Gürtel stellte mein bisheriges gewohntes Leben so völlig auf den Kopf. Hätte mir damals jemand erzählt, ich würde wegen diesem Gürtel in einem Latexfetisch verfallen, hätte ich denjenigen bestimmt ausgelacht und für verrückt erklärt. Dabei begann die ganze Geschichte doch eigentlich so völlig harmlos. Naja, genaugenommen sind es ja zwei (reine Fantasie-)Geschichten, die aber doch „irgendwie“ zusammengehören. Aber lest es doch einfach selbst, falls es euch interessieren sollte.






1
Doris Metzger, mahnte ich mich selbst. Komm jetzt endlich in die Gänge. Immer wieder hatte ich irgendwelche Ausreden, weshalb ich diese Arbeit nicht zu Ende bringen wollte. Aber heute musste es sein. Die Zeit wurde langsam knapp. In drei Tagen wollten die Handwerker erscheinen. Der Rest des Kellers musste nun endlich vollends entrümpelt werden. Meine Großmutter hatte mir dieses Haus und mehrere Grundstücke Drumherum vermacht.

Da sich alles im Stadtzentrum von Calw befand, brauchte ich nur eine kleine Parzelle verkaufen, um mir finanziell die Renovierung und Sanierung des Gebäudes locker leisten zu können Es war ein schmuckes altes Fachwerkhaus mit sehr viel Platz. Urkundlich wurde es als eines der ältesten Häuser hier im Ort erwähnt, aber die Substanz war noch völlig in Ordnung und ich mochte dieses alte Gemäuer. Nur die Kellerwände mussten eben saniert werden, bevor ich darin einziehen konnte.

Lauter nutzloses Zeug, das niemand mehr brauchte, hatte sich im Laufe der Jahre hier unten angesammelt. Ich wusste, dass dieses alte Gebäude schon seit unzähligen Generationen sich im Besitz meiner Familie befand. Wieso fiel diese Aufgabe nun ausgerechnet mir zu? Unzählige Vorbesitzer hatten ihren Krempel immer nur hier unten eingelagert und ausgerechnet an mir blieb es nun hängen, den ganzen Schrott wieder ans Tageslicht zu fördern und zu entsorgen.

Ich stöhnte auf. Mein Fitnessprogramm für den heutigen Tag stand fest. Kiste für Kiste schleppte ich nach oben. Alle waren gefüllt mit alten Klamotten, von denen nur noch die Motten etwas hatten. Trotzdem machte ich mir die Mühe und begutachtete jede einzelne Kiste, bevor sie endgültig in den Container wanderte. Wie ich vermutet hatte, brauchte ich für diese Aufgabe den ganzen Tag, bis der Keller endlich völlig entrümpelt war.

Nur noch eine letzte Kiste, musste ich nach oben tragen, dann hatte ich diese lästige Aufgabe endlich hinter mich gebracht. Sie war deutlich älter als die anderen. Neugierig öffnete ich den Deckel und schaute hinein. Zuerst sah ich nur zerfressene Leintücher und hievte die Kiste hoch, um sie zu dem anderen Gerümpel nach oben zu bringen. Ich hob die Kiste an und schleppte sie zur Kellertreppe.

Plötzlich fiel sie ohne Vorwarnung völlig auseinander und der Inhalt breitete sich vor meinen Füßen aus. Ausgerechnet diese letzte Kiste musste jetzt noch solche Probleme machen, dachte ich und fluchte über die Verzögerung meiner Arbeit. Erst jetzt bemerkte ich einen metallenen Gegenstand, der unter einem vergammelten Leintuch vorschimmerte. Neugierig wickelte ich das Tuch vorsichtig weg. Ich konnte nicht fassen, was ich gerade in meinen Händen hielt.

Noch nie zuvor hatte ich so etwas gesehen und dennoch wusste ich sofort, um was es sich dabei handelte. Noch immer konnte ich nicht fassen, was ich soeben gefunden hatte. Einen massiven altertümlichen Keuschheitsgürtel. Automatisch schossen mir die armen Frauen, die so etwas tragen mussten, durch den Sinn. Neugierig betrachtete ich dieses Metallding etwas genauer, Das Band, das der Trägerin um den Leib gelegt wurde, war an mehreren Stellen durch Scharniere beweglich gestaltet worden.

Zum Schließen musste man das eine Ende des Gürtels, an dem sich eine Aussparung befand, über einen Bügel der anderen Seite stülpen um den Gürtel zu verschließen. Jetzt konnte man das Teil, das durch die Beine der armen Trägerin geführt wurde, ebenfalls über diesen Bügel führen und den Gürtel mit einem Bügelschloss gegen unbefugtes Öffnen sichern. Ich schaute mich um und fand tatsächlich zwei alte Vorhängeschlösser.

Bei einem steckte sogar noch ein Schlüssel. Vorsichtig drehte ich daran. Das Schloss ließ sich tatsächlich öffnen. Das zweite Schloss war leider zerstört. Selbst ich als Laie konnte erkennen, dass das Schloss gewaltsam aufgebrochen wurde. Ohne zu denken nahm ich das funktionierende Schloss und verschloss damit den Keuschheitsgürtel. Fasziniert betrachtete ich ihn von allen Seiten und konnte nicht glauben, dass eine meiner Ahnen dieses Teil tatsächlich getragen haben sollte.

Meine Hände glitten über das gezagte Eisen, das von der Intimsten Stelle der Trägerin weggebogen war. Selbst wenn es einem Mann gelungen wäre, sein Glied zwischen diesen Schlitz zu bringen, hätte er sich bei jedem Stoß furchtbare Schmerzen zugezogen. Dann musste ich an die Trägerin denken. Wie musste sie sich in so einem Gürtel fühlen? Mich schüttelte es bei den Gedanken, in diesem Gürtel gefangen zu sein.

Ich konnte mich noch vage an eine Großtante von mir erinnern. Sie hatte noch ein Plumpsklo außerhalb der Wohnung. Ich mied diesen Ort immer so gut es ging. Es stank dort immer fürchterlich und fürs große Geschäft musste man Zeitungspapier benutzen, um sich zu säubern. Ich betrachtete die ovale Öffnung. Kannte die Trägerin schon Zeitungspapier oder musste sie diesen Gürtel schon zu Zeiten tragen, wo man von Hygiene noch gar nichts wusste?

Je mehr Fragen aufkamen, desto mehr interessierte mich dieses Ding. Schnell entsorgte ich den Rest der Kiste, nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass nichts Brauchbares oder Interessantes mehr darin zu finden war und beschäftigte mich danach wieder mit meinem Fund. Ich wickelte alles fein säuberlich in meine Jacke und brachte das Bündel in meinen Wagen. Jetzt konnten die Handwerker kommen, die Feuchtigkeitssperre im Keller einbringen und die maroden Steine im Fundament erneuern. Ich hatte meine Pflicht erfüllt. Erschöpft fuhr ich nach hause und freute mich auf die erfrischende Dusche

Fortsetzung folgt
Keuschy
2. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von christoph am 17.04.15 20:48

Tolle Geschichte ich hoffe das die abschnitte bei dieser Geschichte länger und in kürzern abstanden kommen.
Gruß christoph
3. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von xaser am 18.04.15 11:07

Eine super Geschichte,bitte schnell weiterschreiben.
4. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von oliviasklavin_tv am 19.04.15 19:14

Hallo keuschy,

der Einstieg ist ja gelungen. Macht hungrig auf mehr! Bin ja gespannt was noch so in dem Haus entdeckt wird, beim Einzug dann.
Bitte schnell mit weiterem "Lesestoff" versorgen.

Lg

Olivia
5. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von gummi-mike am 20.04.15 07:37

JA, bitte weiter schreiben. Der Anfang ist schön.
6. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 20.04.15 16:23

Hallo christoph, es kommt darauf an, was du unter „kürzere Abschnitte“ verstehst.

Hallo Xaser, danke für die Vorschusslorbeeren

Hallo oliviasklavin tv, dann hoffe ich dass du genügend Appetit mitbringst, denn in dieser Geschichte ist nicht nur „Hausmannskost“ vorhanden.

Hallo gummi-mike, würde mich freuen, wenn am Ende der Geschichte och ein ähnlicher Kommentar kommen würde










2
Die Dusche tat mir gut. Ich rubbelte mich ab und stieg wieder aus der Wanne. Mein Kellerfund fiel mir wieder ein. Wie hatten die Frauen sich damals gereinigt? Duschen, wie ich sie von der heutigen Zeit kannte, gab es damals definitiv noch nicht. Ich überlegte. Es gab Badezuber, fiel mir ein. Und Badehäuser. Aber konnte man dort mit einem Keuschheitsgürtel überhaupt erscheinen oder musste man es als Frau sogar? Ich hatte keinen blassen Schimmer.

Vor wenigen Stunden hatte ich mit Geschichte noch gar nichts am Hut, jetzt schwirrten tausende Fragen durch meinen Kopf. Und mich ritt plötzlich der Teufel. Ich zog mir eine dicke Strumpfhose an und lief ins Wohnzimmer. Dort hatte ich meine Fundstücke deponiert. Ich zerriss ein altes Leintuch und rieb damit über das alte Eisen. So entfernte ich zumindest den groben Rost, der sich im Laufe der Jahre darauf gebildet hatte. Mehrere Putzlappen hatte ich eingesaut, bis ich schließlich keine Rostspuren mehr auf den Stofffetzen erkennen konnte.

Endlich war das Metall sauber genug und ich konnte den Gürtel am eigenen Leibe testen. Wie musste es sich für eine Frau wohl anfühlen, ständig darin verschlossen zu sein? Noch hatte ich keine Vorstellung, aber ich wollte es unbedingt herausfinden. Ich erschauerte, als ich das kühle Metall in die Hände nahm. Aber dieses Schauern empfand ich seltsamer Weise nicht als unangenehm. Vorsichtig legte ich mir das Gebilde an meinem Körper und klappte die vorderen Enden bestimmungsgemäß zusammen.

Das leise quietschende Geräusch, das der Gürtel dabei von sich gab, heizte meine Fantasie mächtig an und ich konnte eine angenehme Erregung in mir spüren. Der Metallring umschlang nun meine Taille. Ich versuchte dieses Band nach unten zu streifen, musste aber erkennen, dass ich damit nie im Leben über meine Hüftknochen kam. Einmal verschlossen, gab es ohne Schlüssel für die Trägerin kein entrinnen mehr.

Mit einem ganz mulmigen Gefühl fasste ich mir zwischen meine Beine. Mit zittrigen Fingern bekam ich das Blech, welches mein Allerheiligstes abdecken sollte, zu fassen und zog daran solange, bis ich die Aussparung darin ebenfalls über den Verschlussbügel hängen konnte. Mein Keuschheitsgürtel war jetzt geschlossen, aber noch nicht gesichert. Neugierig testete ich die Funktion dieses Gürtels. Selbst mit meinem kleinen Finger konnte ich das gezackte Blech, das meinen Schambereich verdeckte, nicht überwinden.

Auch seitlich gestaltete es sich schwierig, mit den Fingern an die Stelle zu gelangen, an der eine Frau die Lust verspürte, die ihr derjenige, der im Besitz des Schlüssels war, nicht gönnen wollte. Aber ging es vielleicht trotzdem? Geschlechtsverkehr mit einem Mann konnte ich mit so einem Gürtel nicht mehr haben, aber vielleicht konnte eine Frau mit etwas Fantasie sich weiterhin Lust verschaffen, wenn sie es darauf anlegen wollte.

Vorsichtig öffnete ich den Gürtel wieder und legte ihn behutsam zur Seite. Erst jetzt fielen mir die beiden verschnörkelten Buchstaben auf, die an der Vorderseite des Gürtels angebracht waren. Ein E konnte ich erkennen. Da war ich mir ziemlich sicher. Beim anderen Buchstaben konnte es sich um ein C oder ein vielleicht auch um ein G handeln. So sicher war ich mir da nicht. Diese alte Schreibweise machte es schwierig, eine klare Aussage zu treffen.

Nur eines wusste ich bestimmt. Gleich morgen früh würde ich Kontakt mit unserem Heimatmuseum aufnehmen. Die kannten sich bestimmt mit diesen alten Zeichen aus und vielleicht konnten sie mir sogar noch etwas mehr zu meinem Fund berichten. EC oder EG. Bei meinen Ahnen musste es eine Frau geben auf die diese Initialen passten. Es war zwar Blöd von mir, aber ich dachte, ich könnte mit der Trägerin des Gürtels eine Art Verbindung aufnehmen, wenn ich den Gürtel tragen würde.

Wieso ich es tat, konnte ich mir selbst nicht erklären, aber wie in Trance griff ich nochmals nach dem Keuschheitsgürtel und legte ihn mir nochmals um meine Taille. Erneut zog ich das Blech zwischen meinen Beinen und hakte es im Band ein. Dieses Mal nahm ich das funktionierende Schloss und sicherte damit meinen Keuschheitsgürtel. Ein komisches flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Gleichzeitig spürte ich zwischen meinen Beinen eine prickelnde Erregung.


„Was wäre, wenn auf diesen Keuschheitsgürtel ein Fluch lastet? Womöglich könnte ich mich dann selbst nie wieder daraus befreien und müsste bis an mein Lebensende enthaltsam bleiben“ schoss es mir plötzlich in den Sinn. Ich musste über mich selbst lachen. Ich schaute mir wirklich zu viele Komödien an. So etwas gibt es in Wirklichkeit nicht, redete ich mir ein. Um es mir selbst zu beweisen, öffnete ich nochmals versuchsweise das Schloss. Natürlich ließ es sich problemlos öffnen.

Ich verschloss erneut meinen Gürtel und legte den Schlüssel neben das kaputte Schloss und ging zurück in mein Schlafzimmer. Für heute musste es reichen. Morgen würde ich aber auf jeden Fall weiterforschen. Ich zog mir noch meine Leggings über den Keuschheitsgürtel, um nicht meine Bettwäsche zu verschmutzen. Dann legte ich mich in mein Bett und knipste das Licht aus. Dieser Keuschheitsgürtel brannte sich in meine Gedanken ein. Ständig musste ich an ihn und dessen Trägerin denken.

Ich versuchte mir ständig, irgendwelche Szenarien auszumalen, wie es meiner Ahnin in diesem Foltergürtel ergangen sein musste. Wieso wurde diese arme Frau überhaupt in dieses Monstrum gesperrt? Was hatte sie angestellt, um so bestraft zu werden? Vielleicht wollte meine Ahnin sogar, dass dieser Gürtel irgendwann wieder gefunden wurde, um irgendeinen Fluch zu brechen? Immer mehr Fragen und Mutmaßungen und nicht eine einzige Antwort darauf.

Ich wälzte mich unruhig in meinem Bett hin und her. Obwohl ich müde war, konnte ich nicht richtig schlafen. Der Keuschheitsgürtel brachte meine Phantasie ins rotieren. Irgendwie fühlte ich mich gerade ein wenig wie eine Detektivin, die in einem Fall ermittelte, aber überhaupt nicht so richtig wusste, wie sie weiter kommen sollte. Und dass Schlimme an dieser Sache war, meine Neugierde wurde mit jeder neu gestellten Frage immer unerträglicher

Fortsetzung folgt
Keuschy
7. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Toree am 20.04.15 17:11

Hallo keuschy,
ist eine nette Geschichte, aber warum dann der Daumen nach unten

Toree
8. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von christoph am 20.04.15 17:12

Hallo Keuschy
Wenn es nach mir ging wäre jeden tag ein langer abschnitt genau richtig.
super Geschichte.
Gruß christoph
9. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Duncan am 20.04.15 17:45

Na hoffentlich gehts bald weiter. Bin neugierig geworden.
10. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Gummimike am 21.04.15 01:51

Toller Einstieg.
Irgendwie hab ich jedesmal erwartet wenn Doris sich den Altertümlichen KG anlegt das irgendwas mit dem Schloss passiert und der KG Verschlossen bleibt oder das die KG Teile sich auf Magische Weise verbinden.
Bin gespannt was sie so alles herausfindet.
11. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Rubberjesti am 26.04.15 09:09


Hallo keuschy,
Du bist super fleissig und megacreativ. In Deinem Kopf scheint ein schier nicht endenwollender Fundus an Ideen und Phantasien zu stecken. Schön, dass Du uns daran teil haben lässt. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte um Doris Metzger entwickeln wird.

Herzliche Grüße
Rubberjesti
12. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 28.04.15 22:56

Hallo Toree, vielleicht liegt es daran, dass ich die Geschichte schon kenne. Nein im Ernst, ich verwende diesen Daumen recht oft, habe es aber noch nie als „Wertung“ gesehen

Hallo Christoph, jeden Tag eine Folge werde ich wohl nicht ganz schaffen.

Hallo Duncan, Neugierde ist auch ein zentrales Thema in dieser Geschichte

Hallo Gummimike, deine Erwartungen können ja noch immer eintreten

Hallo Rubberjesti, ein kleines bisschen der Entwicklung kann ich ja schon einmal verraten.





3
Es war nicht die erholsame Nacht, wie ich sie mir nach diesen anstrengenden Tagen erhofft hatte. Ständig wurde ich wegen dem Keuschheitsgürtel, in dem ich mich gestern eingeschlossen hatte, wieder wach. Mal nahm ich im Halbschlaf den Gürtel war, dessen unnachgiebige Härte mir immer wieder deutlich machte, das ich gerade keine gewöhnliche Unterwäsche trug. Dann weckten mich wieder meine Finger, die unbewusst vergeblich versuchten, immer wieder das Blech zu überwinden.

Berührte ich mich an dieser Stelle sonst auch immer im Schlaf oder bemerkten sie unbewusst, dass ich gerade einen Keuschheitsgürtel trug. Noch etwas müde, gähnte ich herzhaft und streckte meine Glieder. Schon jetzt spürte ich den aufkommenden Muskelkater, vom vielen Kistenschleppen mehr als deutlich. Aber es half kein Selbstmitleid. Ich trottete ins Wohnzimmer und öffnete das Schloss. Dann packte ich alle Teile vorsichtig in Handtücher und verstaute sie in einen Karton.

Schnell machte ich mich noch etwas frisch und frühstückte eine Kleinigkeit. Danach suchte ich nach einer Kontaktperson für den Heimatverein. Ich wählte die Nummer. Am anderen Ende meldete sich eine Frauenstimme. Ich schilderte ihr mein Anliegen. Erklärte, dass ich in meinem Keller einen alten Fund gemacht hatte und nun etwas mehr über die alten Initialen erfahren wollte.

Da es sich nicht um alte Gebrauchsgegenstände aus Haus und Hof handelte, und ich auch nicht gerade den Eindruck hatte, dass mein Fund sich mit irgendeiner bäuerlichen Lebensweise in Verbindung bringen ließe, hörte sich die Frau am anderen Ende plötzlich nicht sehr interessiert. Warum ich ihr nicht sagen wollte, dass es sich um einen Keuschheitsgürtel handelte, weiß ich im Nachhinein auch nicht mehr.

Trotzdem blieb sie freundlich und gab mir die Nummer von einem Professor Gallert, der mir in meinem Fall aber eher weiterhelfen konnte. Ich bedankte mich bei der Frau und wählte die Nummer des Professors. Er hörte sich mein Anliegen an und fragte mich, ob es mir möglich wäre heute Mittag in die Kreisstatt zu kommen. Er hätte dann etwas Zeit und könnte meinen Fund einmal kurz persönlich in Augenschein nehmen.

Gleichzeitig meinte er aber, ich solle mir nicht allzu große Hoffnungen machen. Es käme relativ oft vor, dass Leute irgendwelche Funde machten, die sich im Nachhinein nur als etwas ältere Gebrauchsgegenstände herausstellten. Ein wenig Rost lässt vieles älter scheinen, als es in Wirklichkeit ist, erklärte er mir. Ich bedankte mich für seine Mühen und legte auf. Das war ein Tiefschlag. Sollte der Gürtel tatsächlich noch nicht so alt sein.

Jetzt ärgerte ich mich, den Plunder aus dem Keller entsorgt zu haben. Vielleicht hätte ich doch noch irgendwelche weitere Hinweise auf die Besitzerin gefunden. Meine anfängliche Euphorie war verschwunden. Wahrscheinlich hatte Herr Gallert aber recht. Vielleicht war es ein Karnevalsscherz von einen meiner Uropas und danach geriet der Gürtel in Vergessenheit. Und ich machte mich jetzt damit zum Affen, weil ich glaubte, wunder was entdeckt zu haben.

Nun war es aber zu spät. Auch wenn sich mein Fund als Flopp herausstellen sollte, so hatte ich es zu mindestens versucht. Punkt 13Uhr traf ich mich mit Professor Gallert in seinem Büro im Landesmuseum für Geschichte. Nach seinem Telefonat schämte ich mich jetzt fast noch mehr, ihm meine eigenartige Entdeckung zu offenbaren. Trotzdem es sich wahrscheinlich nur um Schrott handelte, zog er sich ein Paar weiße Handschuhe über und griff nach dem rostigen Keuschheitsgürtel.

Seine kleinen grünen Augen schienen den Gürtel regelrecht abzuscannen. In seinem Gesicht sah man keinerlei Regungen. Er hatte also recht. Es war kein besonderer Fund. Wortlos legte er den Gürtel wieder auf das Handtuch zurück. Er griff nach dem Schloss und begutachtete es auf dieselbe Weise. Auch dieses legte er vorsichtig an seinen Platz zurück und begutachtete das letzte Stück in meiner Sammlung.

Sein Gesicht war wie in Stein gemeißelt. Es zeigte nicht die geringste Regung. Nur seine Augen schienen jede einzelne Niete zu betrachten. Endlich legte er auch dieses Schloss wieder auf seinen Platz zurück und fragte mich, ohne eine Beurteilung der Stücke abzugeben, wo ich den Keuschheitsgürtel denn genau gefunden hätte? Ich erzählte ihm alles und wartete noch immer auf seine Reaktion.

Endlich kam Bewegung in seine Gesichtszüge und seine Stimme überschlug sich förmlich. Er meinte, ich hätte wahrscheinlich einen Sensationsfund gemacht. Er deutete auf die Verziehrungen, die sich in dem Blech oberhalb der Zacken befanden, und erklärte mir, dass es sich dabei um dass Familienwappen derer von Calw handeln musste. Bei der Trägerin musste es sich deshalb also um eine höhergestellte Person gehandelt haben.

Er bat mich, ihm meine Schätze auszuhändigen um sie restaurieren zu lassen. In diesem Zuge könnte man auch das ungefähre Alter der Teile bestimmen. Selbstverständlich willigte ich sofort ein. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Auf der einen Seite schämte ich mich, diese Schätze so achtlos einfach in die Hand genommen zu haben und dass ich sie sogar auf meinem Körper trug, während er sie als Profi mit Handschuhen anfasste. Andererseits war ich sehr stolz.

Ich hatte diese Sachen aus dem Keller meiner Großmutter entdeckt. Vielleicht stellte sich jetzt sogar heraus, dass eine Ahnin von mir als Herrin auf Burg Zwingenstein gelebt hatte. Professor Gallert stand auf und reichte mir seine Hand. Dann lud er mich zu einem Stammtisch ein. Alle 2 Wochen Dienstags trafen sich dort anscheinend ein paar Leute, die Interesse an der Geschichte der Burg Zwingenstein hatten. Vor wenigen Tagen hätte ich noch gefragt, was ich dort verloren hätte, nun war ich Feuer und Flamme.


Fortsetzung folgt
Keuschy

13. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Gummimike am 29.04.15 17:21

Du machst es aber sehr Spannend bis wir Erfahren wem der KG mal gehört hat und ob es Tatsächlich um eine Ahnin von Doris handelt. Wenigstens ist der KG schon mal echt Alt und war somit wohl Tatsächlich im Einsatz. Ob Doris noch weitere Schätze im Keller findet, jetzt wo sie Angefixt ist?
14. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von gummi-mike am 29.04.15 19:04

Ja, die Spannung steigt.
15. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 30.04.15 23:19

Hallo Gummimike, uff das wird schwierig werden. Der Keller wurde eigentlich schon leergeräumt. Mal sehen ob sie vielleicht doch noch was entdeckt

Hallo gummi-mike, um die Spannung ein wenig abzusenken, kommt ein kleiner Tipp, wer die Trägerin vielleicht hätte sein können.






4
Rückblende
Anno 1335 im Jahre des Herren


Elisabeth von Gründelbach hatte den 17. Winter hinter sich gebracht. Wie jeden Tag machte sie einen kleinen Umweg über die Küche, um sich einen kleinen Happen zu stibitzen. Frieda, die alte Küchenmagd machte es ihr auch nicht allzu schwer. Beschäftigt drehte sie sich meistens weg, wenn die junge Herrin auf Beutezug ging. Sie kannte das Mädchen schon, als es noch nicht einmal laufen konnte.

Sie mochte das Kind und legte das Naschwerk meistens schon so hin, dass die Jungfer es schnell unter ihrem Rock verschwinden lassen konnte. Elisabeth hatte sich mit ihren Aufgaben beeilt. Jetzt hatte sie etwas Zeit für sich. Fast jeden Tag kam sie zu dieser Stelle und setzte sich zwischen zwei Zinnen der Burgmauer.

Genüsslich biss sie in ihren gestohlenen Apfel und beobachtete das rege Treiben im Burghof. Diese Unterbrechung, weg von den anderen Frauen tat ihr gut. In ihrem Leib begann wieder einmal dieser unangenehme Schmerz, der sich bei ihr so regelmäßig wie die Mondwende einstellte. Immer wieder musste sie an diesen Tag denken, der ihr ihre schöne Kindheit so einfach stahl. Ohne Vorwarnung fing alles an. Ihr Körper begann plötzlich zu bluten.

Davor durfte sie sich noch mit Johannes, dem Pferdeknecht rumtollen. Sie vermisste die Ausflüge über die Wiesen, die er davor mit ihr unternommen hatte, noch immer. Wieso durfte sie plötzlich nicht mehr mit dem Braunen über die Weiden reiten? Ihre Frau Mutter verbot ihr damals, den Frauenbereich der Burg allein zu verlassen. Ständig musste eine ältere Frau sie jetzt begleiten. Das erste Mal war sie ihrer Anstandsdame einfach noch davongelaufen.

Sie war viel schneller und konnte die Alte mit Leichtigkeit hinter sich lassen. Doch der Hausherr, ihr Herr Vater war plötzlich auch viel strenger und verabreichte ihr dafür eine Strafe, die ihr das Sitzen in den nächsten Tagen zur Qual machte. Er verbot jetzt auch dem männlichen Gesinde unter Strafe, den Umgang mit ihr. Plötzlich verhielten sich alle auf einmal so seltsam? Sie durfte nur noch mit den Frauen im Hause reden.

Hatte sie Gott mit einer Krankheit bestraft? Und wieso hatte sie noch immer diese Sehnsucht nach Johannes. Sie bemerkte, wie sich ihr Körper immer mehr veränderte. Ihre Brust schwoll mit den Jahren immer mehr an und ihr Körper bekam die Rundungen eines Weibes. Und in ihrem Herzen brannte eine Sehnsucht, die sie nicht beschreiben konnte. Sie bemerkte die Blicke der Knechte, wenn sie am Sonntag nach der Messe durch die Kapelle schritt und fühlte sich gar nicht wohl dabei.

Viele Tage wareb seitdem durchs Land gezogen. Noch immer musste sie Gottes Strafe bei jeder Mondwende ertragen. Regelmäßig wurde sie damit an die Sünden von Eva erinnert, die sich von einer Schlange verführen ließ, was letztendlich zum Rauswurf aus dem Paradies führte. So hatten es ihr die älteren Frauen immer wieder erklärt. Sie streichelte über ihren krampfenden Leib. Weshalb jetzt alle Frauen für Evas schwere Sünde leiden mussten, war eben gottgewollt.

"Frauen sind nun mal labil, führen Mannsleute stets in Versuchung, sind zänkisch, herrisch und ständig bemüht, den Mann zu unterjochen und ihn jeder Lebensfreude zu berauben. Frauen sind aus dem Mann erschaffen worden und haben sich ihm deshalb zu unterwerfen. Von Natur aus minderwertig, sind sie dem Mann körperlich und geistig unterlegen.", so wurde es ihr beigebracht. Und für Elisabeth gab es nicht den geringsten Grund, an diesen Lehren zu zweifeln.

Ihr Körper hatte sich in der Zwischenzeit völlig verändert. Hatte jetzt die Wölbungen eines Weibes angenommen. Aber auch Johannes, den sie jetzt nur noch von weiten sehen durfte, hatte sich zu einem prächtigen Burschen entwickelt. Obwohl sie mittlerweile wusste, dass es ihre Bestimmung war, einen adligen Mann zu ehelichen, der Vorteile für die Familie brachte, musste sie doch immer noch ständig an den Pferdeknecht denken und sie bekam dann wieder so ein komisches Kribbeln in ihrem Leib zu spüren.

Der Burgherr hatte sich zwar schon lange darum gekümmert, sie angemessen unter die Haube zu bringen, aber die politischen Wirren der Zeit brachten einfach noch keine vorteilhaften Partien zustande, so dass die Jungfer immer älter wurde und nur die Kost auf der elterlichen Burg verschwendete. Endlich fand sich für sie doch noch eine lohnende Partie und die Unterhändler trafen sich in Straßburg, um die Mitgift auszuhandeln.

Wochen später besuchte ein Gesandter des Grafen von Calw die elterliche Burg und hielt offiziell um Elisabeths Hand an. Es gab ein riesiges Fest, an dem sich alle kurzweilig vergnügten. Am übernächsten Tag verabschiedete sich Elisabeth von ihren Eltern. In den Blicken des Burgherren konnte man Zufriedenheit erkennen, Frau Mutter zeigte keinerlei Regungen in ihrem Gesicht.

Nur ihr kleiner Bruder, der doch noch durch Gottes Gnaden gezeugt wurde und den Elizabeth in den letzten Jahren sehr in ihr Herz geschlossen hatte, quietschte laut vor Freude auf, als ihn Elisabeth zum letzen Mal in ihre Arme drückte. Das gesamte Gesinde hatte sich im Hof versammelt um Abschied zu nehmen. Mit Tränen in den Augen stieg Elisabeth auf den Kutschbock. Der Kutscher ließ die Peitsche knallen und die beiden Rappen zogen gemächlich an.

Polternd ratterten die Räder über das grobe Pflaster durch das Burgtor. Mit der kleinen Kutsche, in der sich ihre gesamte Aussteuer befand, einer Kammerzofe und zehn bewaffneten Knechten und ihrem Brautwerber, der neben der Kutsche einher ritt, begann für sie eine weite Reise ins Ungewisse. Sie wusste nur, dass sie einen Grafen ehelichen sollte, dessen Besitztümer sich im fernen Germanien befanden.

Mehr vermochte sie von ihrem zukünftigen Ehemann nicht zu sagen. Ein letztes Mal drehte sie sich um und sah zurück zu der Burg, die bis heute ihr zuhause war. Sie versuchte, so viele Details wie nur irgend möglich in ihrer Erinnerung aufzunehmen, denn sie wusste genau, sie würde ihr altes zuhause nie mehr wieder sehen. Und sie würde nie mehr ihren Johannes sehen

Fortsetzung folgt
Keuschy



16. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von christoph am 01.05.15 13:10

Hallo Keuschy
Klasse Geschichte. Nur mach die Geschichte nicht allzu lang den dann verliert man schnell das Interesse daran sie weiter zu verfolgen.
Dann mach lieber eine zweite Geschichte draus.
"Mein zweiter Keuschheitsgürtel"
Das ist meine Meinung sie muß nicht mit der Mehrheit über einstimmen.
Gruß christoph
17. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Trucker am 02.05.15 13:25

Na das ist mal ein Anfang. Mal sehen wo das hinführt.
18. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von gummi-mike am 02.05.15 14:55

Tolle Fortsetzung
19. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 03.05.15 18:54

Hallo christoph, ich weiß was du meinst und ich habe selbst lange überlegt, ob ich die Geschichte überhaupt einstellen soll. Jetzt habe ich mich dazu entschieden und zieh es auch durch. Wie in der Einleitung schon erwähnt, gehören beide Geschichten zusammen, es macht keinen Sinn sie in 2 Geschichten zu posten.

Hallo Trucker, wo das hinführt wird jetzt noch nicht verraten

Hallo gummi-mike, danke für die Blumen







5
Als ich wieder daheim war, schaltete ich meinen Rechner an und startete meine Suchmaschine. Das Wappen auf dem Keuschheitsgürtel sollte, wenn ich es richtig verstanden hatte, zu einem Grafen gehören, der hier auf der Burg Zwingenstein gelebt hatte. Dann wäre eine meiner Uromas tatsächlich eine Gräfin gewesen. Dieser Gedanke faszinierte mich. Auch wenn eigentlich nur immer die männliche Blutlinie weitergeführt wurde, so floss doch zumindest ein wenig adliges Blut in meinen Adern.

Ich musste an meine Kindheit zurückdenken. Wie oft musste ich mit meinen Eltern die Burg besuchen. Nie hatte ich mir deswegen Gedanken gemacht. Dafür gab ich mir auch keine Schuld. Doch jetzt, da ich wusste, wer dort oben gewohnt hatte, versuchte ich mir vorzustellen, wo genau dies hätte sein können. Aber das Einzige, was wirklich noch gut in meiner Erinnerung haftete, war der Kiosk mit seinem Eisstand.

Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass ich mich an nicht viel mehr erinnern konnte. Viel konnte mir das Internet auch nicht verraten. Eine innere Unruhe hatte mich befallen. Ich griff nach meiner Handtasche und verließ nochmals meine Wohnung. Ich stieg in meinen Wagen und fuhr los. Einen Weg, den ich kannte, aber schon lange nicht mehr gefahren war. An einem Rastplatz an der Nagold wenige Kilometer vor dem Fuße des Bergsporn, auf dem die Burg thronte, hielt ich an und stieg aus.

Ich hatte plötzlich das Bedürfnis, die Burg von der Ferne anzuschauen Zwischen den vorbeirasenden Autos, konnte man das Flüsschen plätschern hören. Ich betrachtete die Silhouette des alten Gemäuers. Der alte Bergfried hing in einer schwarzen Wolke. Ein Blitz zuckte vom Himmel und das Grollen des Donners kündigte ein nahendes Gewitter an. Ich stellte mir vor, wie düster die Ankunft für meine Vorfahrin sein musste. In einer Zeit, als hier alles noch völlig unzivilisiert war.

Hätte ich in dieser Zeit leben wollen? Ohne es zu wollen schüttelte ich den Kopf. Nein, die jetzige Zeit war in jedem Fall besser. Ich stieg wieder in den Wagen und steuerte meinem eigentlichen Ziel entgegen. Wenige Minuten später parkte ich meinen Wagen erneut. Der Parkplatz war menschenleer. Ich musste ein paar Meter laufen. Dann hatte ich mein Ziel erreicht. Ich stand vor dem riesigen Torhaus.

Das mächtige Eichenportal war verschlossen. Schon als ich noch als Kind hierher kam, war dies so. Die Besucher gingen immer durch eine Tür im Tor. Aber selbst diese Türe war heute verschlossen. Die kleine Hütte, in der eine Frau die Eintrittskarten verkaufte, war ebenfalls verriegelt. Nur ein kleines Schild daneben gab mir den Hinweis auf die nächsten Öffnungszeiten. Unverrichteter Dinge musste ich wieder umkehren und nach Hause fahren.

Erneut setzte ich mich daheim vor meinen Rechner. Es gab noch ein weiteres Thema das mir ständig im Kopf herumschwirrte. Dieser Keuschheitsgürtel, den ich gefunden hatte, wollte einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Ich gab meinen Suchbegriff ein und nach mehreren angeklickten Seiten, musste ich schlucken. Von antiken Gürteln war fast nichts im Netz zu finden. Ich hatte keine Idee, weshalb Frauen dieses Folterinstrument tragen mussten, fand aber auch keine brauchbaren Erklärungen im Internet.

Dafür gab es einige Hersteller, die moderne Keuschheitsgürtel anboten. Fasziniert überflog ich deren Angebote. Betrachtete fasziniert die Bilder ihrer Modelle. Meine Blicke hafteten sich förmlich auf die Abbildungen von den hochglanzpolierten Metallteilen Ich wollte einfach nicht glauben, was ich dort las und sah. Diese Metallgürtel sollten laut den Herstellern tatsächlich rund um die Uhr tragbar sein. Gegenüber meinem Fund wirkten diese Modelle richtig filigran.

Und das Metall war offensichtlich rostfrei und urinbeständig. Aber obwohl man den modernen Keuschheitsgürteln die moderne Metallbearbeitungsmethoden ansah, konnte man immer noch die ursprüngliche Form doch immer noch deutlich erkennen. In mir reifte eine Idee, die ich nicht mehr kontrollieren konnte. Ich wollte wissen, wie es für meine Ahnin sein musste, keusch gehalten zu werden.

Zwar wusste ich nicht weshalb sie dazu gezwungen wurde, einen Keuschheitsgürtel zu tragen, aber ich wollte zumindest erfahren, wie sie sich dabei gefühlt haben musste. Auch ich brauchte einen Keuschheitsgürtel. Noch ehe ich begriff, was ich eigentlich tat, hatte ich die Nummer eines Herstellers in meiner Nähe gewählt. Wie in Trance teilte ich meinem Gegenüber meinen Wunsch mit und machte einen Termin zum Vermessen meines Keuschheitsgürtels aus.

Mit zittrigen Händen beendete ich schließlich das Gespräch. Was war nur mit mir los? Ich war doch immer eine selbstbewusste junge Frau. Warum machte mich diese Sache jetzt plötzlich so nervös? Ich kannte mich selbst nicht mehr. Eine ganze Woche musste ich warten, bis ich zu meinen Termin beim Hersteller bekam. Eine Woche, die, wie ich schon jetzt vermutete, einfach nicht vorbeigehen wollte.

Fortsetzung folgt
Keuschy

20. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von AK am 06.05.15 00:32

Ich finde die Geschichte toll und bin gespannt wie es weiter geht.

Die Idee sie in zwei verschiedenen Zeiten spielen zu lassen finde ich super. Es macht mir persönlich auch nichts aus, wen eine Geschichte gewisse längen hat um die Geschichte auf zu bauen. Muss nicht immer gleich voll zur Sache gehen.

Danke fürs schreiben.
21. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 07.05.15 17:04

Hallo AK, danke für die aufmunternden Worte. Ist vielleicht gerade auch ein Trend unserer schnelllebigen Gesellschaft. Man nimmt sich für nichts mehr richtig Zeit. Nach Fastfood kommt jetzt eben auch noch Fastreading. Jedem wie es gefällt )






6
Rückblende
Anno 1335 im Jahre des Herren

Die Reise war anstrengend und es dauerte viele Tagesetappen, bis die kleine Gruppe die Wappen des Grafen zu Calw in der Ferne erkennen konnten. Hoch über dem Turm wehte das Banner in dem ein
Löwe, der über drei Bergkuppeln schritt, zu erkennen war. Elisabeth, die das erste Mal in ihrem Leben länger als einen Tagesritt von der elterlichen Burg entfernt war, kam trotz der strapaziösen Reise aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Sie hatte tausende Fragen an den Kaufmann Friedrich aus Freudenstadt gerichtet, seit sie sich auf diese Reise aufgemacht hatten. Der Kaufmann, der dem Grafen als ihr Brautwerber diente, versuchte, so gut es ging, ihr diese zu beantworten. Er hatte ihr alles, was er wusste erklärt. Doch nun war auch Elisabeth still. Sie konnte sich an dem mächtigen Gebäude gar nicht satt sehen. Allein der Bergfried schien ihr doppelt so hoch wie der auf der elterlichen Burg und ihr war, als berührte er fast die Wolken.

Am Palais konnte sie vier Stockwerke zählen und auch bei diesem Gebäude konnte ihr Vater nichts dagegen halten. Kein Zweifel, ihr zukünftiger Gemahl schien gut begütert zu sein. Elisabeth wurde immer nervöser. Sie sollte schon bald die Herrin über diesen riesigen Haushalt werden. Leise Bedenken beschlichen sie.

Schließlich kannte sie nicht die Sprache der Leute, die in diesen Landen wohnten und sie hatte gehört, dass es in den alemannischen Gebieten noch nicht einmal üblich war, französisch bei Hofe zu reden. Plötzlich fühlte sie sich allein und hilflos. Noch einmal hielt der Kutscher an einem wilden Fluss an, um den Pferden eine kleine Rast zu gönnen und Elisabeth wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht.

Einerseits war sie jetzt sehr gespannt, ihren zukünftigen Gemahl und ihr neues Heim kennen zu lernen, anderseits war sie froh, ihre kommenden Pflichten noch etwas von sich schieben zu können. Sie saß mit ihrer Zofe auf einer Leinendecke im Schatten der Bäume und beobachtete die Bauern, die auf mächtigen Baumstämmen, die zu Bündel vertäut waren, todesmutig den Strom herunter trieben.

Der Kaufmann erklärte der verblüfften Elisabeth, dass die Flößer auf diese Weise todesmutig die Baumstämme die Nagold hinab trieben, da es die Täler hinauf nur schmale Steige gab, die für den Transport der Stämme nichts taugten. Endlich war auch dies letzte Rast der Reise vorbei und der Tross machte sich auf seine letzte Etappe. In einer Stunde würden sie die Burg erreicht haben. Ihr Kommen schien schon angekündigt zu sein, denn die Bevölkerung, die auf den Feldern ihr Tagwerk verbrachte, jubelten ihr zu.

Elisabeth winkte freundlich zurück und fragte ihren Begleiter, was diese Worte bedeuteten. Friedrich von Freudenstadt übersetze es in „Lang lebe unsere neue Herrin“. Ein Fanfarenstoß hallte wie ein Donnerhall durch die Luft und wenig später konnte man drei Reiter ausmachen, die aus der Burg ritten und auf die Reisegruppe zugetrabt kamen. Längst hatte der Kutscher die Zügel angezogen und wartete auf die Ankunft der drei Reiter.

Vor der Kutsche brachten diese ihre schnaubenden Pferde zu stehen und einer der drei Edlen trieb sein Pferd noch langsam einige Meter vorwärts, bis er neben dem Kaufmann zum stehen kam Er war ein richtiger Hüne und an seiner bloßen Haut konnte man überall unzählige Narben sehen. Er musste schon viele Schlachten gestritten haben und manchen Turnier beigewohnt haben. Er zog aus seinem ledernen Harnisch, der mit vielen eisernen Platten beschlagen war, einen Beutel Münzen und überreichte sie dem Kaufmann Friedrich.

Obwohl ihr Reisebegleiter in derselben Sprache zu antworten schien, konnte sie zumindest die dankbaren Gesten erkennen. Der bullige Reiter gab ihm zum Schluss einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter, der den armen Mann fast vom Pferd stürzen ließ. Dann verzog sich der Brautwerber mit seinen Knechten. Elisabeth war nicht sehr wohl in ihrer Haut. Ihr Gatte schien ein rechter Haudegen zu sein, der seine Kräfte schlecht umgehen konnte

. Viel Zeit zu darüber nachzudenken hatte sie aber nicht, denn der zweite Reiter, erhob nun das Wort und begrüßte sie in ihrer Sprache. Sie war bei weiten nicht perfekt, aber man konnte seinen Worten folgen. Sie hatten nicht viele Gesellschaften auf der elterlichen Burg, aber auch so konnte sie erkennen, dass es ein höherer geistlicher Würdenträger sein musste.

Er begrüßte sie als neue Herrin in seiner Komtei und zum Schluss begrüßte sie der letzte Reiter. Er war kaum älter als sie und sie vermutete einen Abkömmling des Grafen. Er war gerade und hoch gewachsen. und die Kraft, die in seinem Leib steckte, konnte man unter seiner samtenen Tunika deutlich erkennen. Seine makellosen weißen Zähne blitzten in der Sonne. Unter seinem blauen Barret, das sein Haupt zierte, quoll eine Mähne aus blondem, lockigem Haar.

Er verneigte sich tief vor ihr und sie konnte förmlich seine Blicke spüren, die sie von oben bis unten musterten. Sie musste schlucken. Er beherrschte ihre Sprache perfekt. Elisabeth wollte nicht glauben, was sie eben zu hören bekam. Dieser hübsche Junker war der Graf Konrad von Calw. Ihr zukünftiger Gemahl und Eheherr.
Fortsetzung folgt
Keuschy

22. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 11.05.15 19:10

7
Ich konnte nicht sagen, wie ich die Zeit in dieser Woche rumgebracht hatte. Ich war nicht mehr Herr meiner Gedanken. Ständig musste ich an meinen Kellerfund denken. Was Professor Gallert wohl noch alles herausfinden konnte? Dachte ich nicht an meinen Keuschheitsgürtelfund, musste ich an meine anstehende Vermessung denken. Wurde ich nackt, in einer Werkstatt stehend vermessen? Gab es dort mehrere Arbeiter die mich sahen?

Würde mir mein Keuschheitsgürtel direkt an meinem Körper angemessen oder vielleicht sogar vor Ort angefertigt? Wie lange würde es dauern bis ich diese Prozedur hinter mir hatte? Warum hatte ich nicht einfach im Vorfeld gefragt. Nun war es zu spät und meine Gedanken beflügelten meine Fantasie. Völlig angespannt aber auch erleichtert, es endlich hinter mich zu bringen, fuhr ich mit einem flauen Gefühl im Bauch zur Vermessung meines eigenen Keuschheitsgürtels.

Wie musste es meiner Verwanden gegangen sein? Musste sie auch in die Schmiede, oder kam der Schmied zu ihr. Trugen alle Frauen ihres Standes einen Keuschheitsgürtel oder hatte sie etwas verbrochen, das ihr diesen Gürtel einbrachte? War ihr Mann eifersüchtig? Fragen über Fragen. Wie gerne hätte ich jetzt eine Zeitmaschine besessen und wäre in die Vergangenheit zurückgereist, um meine Verwandte zu besuchen.

Eine elektronische Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Sie haben ihr Ziel erreicht“ plauderte mein Navi. Mit zittrigen Beinen stieg ich aus meinen Wagen. Nie und nimmer hätte ich hinter der Fassade dieses Haus eine Werkstatt vermutet, in der Keuschheitsgürtel produziert wurden. Wie in Trance lief ich an die Tür und klingelte. Eine Frau mittleren Alters öffnete die Tür und bat mich hinein. Sie bot mir einen Kaffee an, den ich dankbar annahm.

Der Kaffee tat gut und Frau Hauber verwickelte mich nebenher in ein Gespräch. Erst als sie schließlich meinte, wenn ich wollte, könnten wir jetzt anfangen, merkte ich dass meine Nervosität fast gänzlich verflogen war. Ich nickte und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend gingen wir in einen kleinen Nebenraum. Sie bat mich, meine Kleidung auszuziehen und während ich ihrer Bitte nachkam fuhr sie ihren Computer hoch.

Das Zimmer war völlig unspektakulär. Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, in einem ganz normalen Zimmer zu meinem Keuschheitsgürtel zu kommen. Mit einem Maßband nahm sie von mir alle möglichen Maße und gab sie in ihren Rechner ein. Welches Modell möchten sie eigentlich, fragte sie mich am Ende ihrer Arbeit. Ich starrte sie nur an. „Wie Modell? Einen ganz normalen Keuschheitsgürtel eben“, gab ich zurück.

Frau Hauber lachte und meinte ich solle mich wieder anziehen. Nachdem ich meine Klamotten wieder an hatte, führte sie mich in eine Art Ausstellungsraum, in dem es dutzende Keuschheitsgürtel zu sehen gab. Sie ging auf einen Gürtel zu und zeigte auf die Ketten, die das vordere Schrittblech mit dem Taillengürtel verbanden. „ Dies ist ein sehr gängiges gut tragbares Modell, das gerne gekauft wird. Oder dieses hier.

Ein kunststoffbeschichtetes Drahtseil hält alles sicher an seinen Platz. Auch dieses Modell wird immer wieder gerne genommen“. „Haben sie auch ein Modell, das einem alten Keuschheitsgürtel noch ähnlicher sieht? fragte ich etwas unsicher. „Sie meinen sicher einen Gürtel mit durchgehendem Schrittblech? Sie meinen bestimmt dieses Modell“, meinte Frau Hauber und deutete auf ein weiteres Ausstellungsstück.

Dieser kam meinen Vorstellungen schon sehr nahe. Er war lange nicht so massiv wie mein Kellerfund, aber die Form ähnelte diesem schon sehr. „Genau so einen will ich“, hörte ich mich sagen und mein Herz hüpfte in mir vor Aufregung. Frau Hauber erklärte mir, dass dies kein Problem wäre. Bei diesem Modell bräuchte man zwar die längste Eingewöhnungszeit, dafür wäre dieses Modell aber auch am sicherten. Wieder lief mir ein Schauer über den Rücken.

Auch ich würde schon bald einen ausbruchsicheren Keuschheitsgürtel bekommen, wie ihn auch meine Ahnin tragen musste. Ich machte noch eine Anzahlung. „Dann sehen wir uns in vier Wochen zur Anprobe wieder“, lächelte mich Frau Hauber an und reichte mir ihre Hand zum Abschied. Bis in vier Wochen, gab ich zurück und lief mit gemischten Gefühlen zu meinem Wagen. Einen Monat sollte ich auf meinen Keuschheitsgürtel warten.

Wie sollte ich diese lange Zeit des Wartens nur Überstehen? Ob meine Ahnin auch solange auf ihren Gürtel warten musste. Bestimmt hatte sie sich aber nicht so sehr darauf gefreut, wie ich es tat.
Fortsetzung folgt.
Keuschy
23. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Dexter334 am 11.05.15 22:21

Die zweite Geschichte die parallel verläuft finde ich ehrlich gesagt nicht allzu interessant, die die in der heutigen Zeit spielt aber umso mehr.

Freue mich schon auf den nächsten Teil
24. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 05.06.15 20:34


Hallo Dexter334
Danke für deine ehrliche Meinung. Ich würde mich freuen, wenn ich am Ende der Geschichte nochmals etwas von dir hören würde. Es würde mich interessieren, ob du bis dahin immer noch der gleichen Meinung bist.



Da offensichtlich doch mehrere Leser kein großes an der parallelen Geschichte haben, werde ich ab jetzt immer zwei Teile auf einmal posten, so kann jeder für sich entscheiden, ob er nur eine oder beide Geschichten lesen möchte.





8
Rückblende
Anno 1335 im Jahre des Herren

Elisabeth war erleichtert. Sie wusste trotz ihrer Unerfahrenheit, wie gut sie es mit dieser Heirat getroffen hatte. Es bedeutete bestimmt eine Menge Arbeit, diesen Haushalt zu führen und sie wusste, sie würde sich nicht davor drücken können, sich diese Sprache anzueignen, aber sie war dankbar, dass nicht, wie zuerst vermutet, der alte Ritter ihr Gemahl werden sollte. So schlimm, wie sie es sich bei ihrer Abreise ihrer Heimat ausgemalt hatte, schien es nicht zu werden.

Ihr Vater hatte für sie einen galanten Gemahl mit guten Sitten auserwählt, so war ihr erster Eindruck. Mehr als sie sich erträumen durfte. Sie hatte auf der elterlichen Burg des Öfteren von den älteren Frauen aufgeschnappt, wie brutal die Mannsleute gegenüber Frauen sein konnten. Der alte Recke schien auch einer dieser Sorte zu sein. Unwillkürlich musste sie sich schütteln. Theoretisch hätte ihr Vater sie auch mit so einem Mann vermählen können, wenn es der Familie genutzt hätte.

Schnell ließ sie diesen Gedanken wieder fallen. Auf der Burg schien man von ihrer Ankunft schon erfahren zu haben. Überall herrschte geschäftiges Treiben. Langsam fuhr Elisabeths Kutsche auf das mächtige Torhaus zu. Sie betrachtete die Malereien, die auf dem Torhaus zu sehen waren. Sie erkannte darauf den heiligen Georg, der mit seiner Lanze den Drachen tötete. Die Zugbrücke lag über dem Graben und die riesigen Eichenholzportale waren weit geöffnet.

Zwei Torwächter nahmen Haltung an und grüßten freundlich, als der Zug das Tor passierte. Überall an der Burgmauer konnte man die primitiven Hütten der Bürger erkennen, Handwerker, die sich hier ansiedelten um in Schutze der Vorburg ihrer Arbeit auf der Burg nachzukommen. Alle Anwesenden unterbrachen ihr Tagwerk und jubelten ihrer neuen Herrin zu. Aus den alltäglichen Gerüchen, die von Mensch und Tier in der Luft lagen, konnte man nun immer deutlicher die feinen Gerüche aus der Burgküche erhaschen.

Es roch nach gesottenen und Schmalzgebäck. Ihr Bräutigam, der neben ihrer Kutsche einher ritt, erklärte ihr gerade, dass man ihr zu Ehren heute Abend ein Festbankett geben wollte. So einen Empfang hatte sie nicht erwartet. Sie wusste nicht, was sie entgegnen sollte. Die Strapazen der langen Reise steckten noch in ihren Gliedern, aber ein Fest und dann auch noch ihr zu ehren, gab es nicht alle Tage. Sie lächelte freundlich.

Insgeheim hoffte sie, dass es noch genügend Zeit gab, ihre erhitzten Wangen mit kühlem Wasser einzureiben, bevor die Feierlichkeiten begannen. Schon überlegte sie sich, welches ihrer noblen Kleider ihr besser zu Gesicht standen. Sie hatte ein grünes Leinenkleid mit Perlenstickereien an den Abschlüssen. Es war ihr Lieblingskleid, das sie immer zum Gang in die Burgkapelle trug. Oder sollte sie doch lieber das blaue Kleid aus Flandern nehmen, in dessen Webstruktur man die feinen Muster erkennen konnte.

Sie hatte auch noch ein Gewand aus früheren Jahren. Es war aus rotem Brokat, dieses schied aber leider aus. Ihre Leibesfülle hatte an ihrer Brust und um ihre Lenden beträchtlich zugenommen. Sie nahm sich vor, bei Gelegenheit den Stoff etwas auszulassen, und gegebenenfalls umzunähen, um das Kleid wieder nutzen zu können. Erneut musste die Kutsche ein weiteres Torhaus passieren. Jetzt hatten sie die Hauptburg erreicht.

Hier sollte jetzt ihre neue Heimat sein. Endlich erreichte die Kutsche den Eingang zum Palais und die Pferde blieben schnaubend stehen. Elisabeth blickte sich noch immer völlig erstaunt um. Sie wusste nicht wohin sie ihren Blick zuerst hin schweifen lassen sollte. Die steinernen Mauern waren so hoch, dass die Mittagssonne es nicht vermochte, auf das Pflaster zu strahlen. Noch nie hatte Elisabeth ein solch großes Gebäude gesehen.

Aus den Augenwinkeln nahm sie die Hand ihre Verlobten war, die er ihr reichte. Erst als sie aufstand, um sich von ihrem zukünftigen Gemahl von Kutschbock helfen zu lassen, bemerkte sie ihre Leibzofe, der es nicht besser als ihr zu gehen schien. Auch sie war von ihren Eindrücken völlig überwältigt. Elisabeth mahnte sie, zur Aufmerksamkeit. Vom Tadel betroffen, sprang diese sofort pflichtbewusst von der Kutsche und kümmerte sich um die persönlichen Sachen ihrer Herrin, die sie an sich nahm und ihr dann im gebührenden Abstand in den Palais folgte.

Über eine Wendeltreppe gelangen sie in den dritten Stock des Gebäudes. Dies sollte das neue Heim für sie und ihre Herrin werden. Die Magd staunte nicht schlecht. Sogar für sie gab es eine eigene kleine Kammer und eine eigene Lagerstätte wurde ihr zugewiesen. Der Bettkasten war mit frischem Stroh ausgestopft. Sie musste nicht, wie sie sie es gewohnt war, nur mit einer Decke auf dem bloßen Steinboden nächtigen.
Fortsetzung folgt.
Keuschy


25. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 05.06.15 20:35

9

Ich fuhr zum Gasthaus Krone. Heute war dieser Stammtisch, an denen sich die Freunde der Burg Zwingelstein regelmäßig trafen. Ich ging hinein und blickte mich suchend um. So wie es aussah, war ich die Erste, denn außer zwei älteren Herren befand sich niemand im Wirtssaal. Hatte ich mich im Datum geirrt? Enttäuscht drehte ich mich wieder um und wollte die Wirtschaft gerade wieder verlassen, als ich Professor Gallert geradezu in die Arme lief.

„Ah hallo Frau Metzger, schön dass sie gekommen sind. Ich habe noch etwas über ihren Gürtel herausgefunden, aber setzen wir uns erst einmal.“ Der Professor stellte mir die zwei Herren, die schon am Tisch saßen, vor. Links von mir saß ein pensionierter Lehrer mit Namen Gimpel. Sein Gegenüber war Pfarrer Klumms, aus der hiesigen Kirchengemeinde. Sein Name sagte mir noch etwas. Ich reichte Beiden meine Hand und setzte mich dann zögerlich.

Professor Gallert ergriff sofort das Wort und erklärte den Beiden meine Anwesenheit. Auch sie waren erstaunt, als sie von meinem Fund erfuhren. Nachdem die Bedienung die Bestellung unserer Getränke aufgenommen hatte, fuhr der Professor mit seinen Erläuterungen fort. Das Alter des Gürtels wurde auf etwa 1300- 1350 geschätzt. Pfarrer Klumms pfiff erstaunt durch seine Zähne. „Bis du dir da sicher Frank?

Aus dieser Zeit wurden hier in der Gegend noch nie Keuschheitsgürtel gefunden.“ Professor Gallert nickte. Ich habe eine Gaschromatographie und eine C14 Prüfung durchführen lassen, dieser Gürtel ist echt und stammt definitiv aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhundert. Herr Gimpel strahlte mich an. „Sie wissen ja gar nicht, was sie damit für die Geschichte dieser Gegend hier geleistet haben. Die ersten bekannten Keuschheitsgürtel überhaupt tauchten angeblich erstmals in Padua auf und wurden später als Florentiner Gürtel bekannt.

Sämtliche Funde von Keuschheitsgürteln aus dieser frühen Zeit fand man bisher ausnahmslos nur in der Gegend um Italien. Ihr sensationeller Fund belegt jetzt, dass man auch schon hier auf unserer Burg diese Keuschheitsgürtel schon gekannt haben musste. Den Stolz, der mich bei seinen Worten durchströmte, konnte ich nicht verbergen. Professor Gallert fuhr mit seinen Ausführungen fort. Er erzählte, dass der Gürtel mit brachialer Gewalt geöffnet worden sei.

Das aufgebrochene Schloss befand sich definitiv noch am Gürtel, wie man an den Kratzern und Deformationen auf der Metalloberfläche erkennen konnte. Er zog einige Fotografien aus seiner Aktentasche und erläuterte darauf seine These. Ich bekam eine Gänsehaut. Ich musste an meine Ahnin denken. Hatte der Burgherr vielleicht den Schlüssel verloren und selbst das Schloss geknackt, oder hatte sie einen heimlichen Liebhaber.

Nein, wenn dieser das Schloss zerstört hätte, wäre der Betrug sofort herausgekommen. Es musste eine andere Erklärung für die gewaltsame Öffnung des Keuschheitsgürtels geben. Nur welche? „Kann man irgendwie herausfinden, wem der Gürtel gehörte?“, fragte ich in die Runde. Herr Gimpel wiegte mit dem Kopf und überlegte. Wenn die Datierung des Gürtels stimmt, hätten wir ein Zeitfenster von etwa 50 Jahren.

Vielleicht ist den Chroniken im Stadtarchiv oder in den Kirchenbüchern etwas zu finden. Wir müssten nach Namen suchen, die mit E beginnen, mischte sich Herr Gallert in die Diskussion. Er deutete auf ein Foto meines Gürtels und zeigte auf das Wappen mit den Initialen. Entweder hatte der Burgherr seine Initialen verwendet oder es gab eine Frau, die diese Initialen trug. Wenn wir Namen finden, werden wir sie bestimmt der Trägerin zuordnen können.

Ich konnte meine Begeisterung fast nicht mehr zügeln. Bald schon würden die Chroniken mir den Namen meiner Verwanden preisgeben, die hier in dieser Gegend vielleicht sogar den ersten Keuschheitsgürtel überhaupt tragen musste. Trotzdem blieben noch immer so viele weitere Fragen offen. Warum musste sie diesen Gürtel überhaupt tragen? Offensichtlich war dieser Keuschheitsgürtel in dieser Gegend so noch gar nicht so bekannt gewesen.

Warum besaß dann meine Ahnin einen solchen? Wer hatte versucht, ihren Gürtel mit brachialer Gewalt zu öffnen und weshalb? Mir wurde schwindelig, wenn ich an die ganzen Fragen nur dachte. Es wurden immer mehr, dabei hatte ich noch nicht einmal die einfachste Frage beantwortet bekommen. Wer war meine Ahnin. Ich konnte nur hoffen, dass meine Mitstreiter in diesen Chroniken etwas fanden.

Es wurde noch ein lustiger Abend. Die drei Herren erzählten mir von ihren Entdeckungen, die sie im Laufe der Jahre zu der Geschichte der Burg schon herausgefunden hatten, erklärten aber einstimmig, dass diese Sache mit meinem Keuschheitsgürtel ihr bisher größter Fall werden würde. Wir stießen mit unseren Gläsern an und tranken auf die Entdeckung meines Keuschheitsgürtels. Alle vier am Tisch waren fest entschlossen, Licht in das Geheimnis meines Fundes zu bringen.

Die Zuversicht, das Rätsel des Keuschheitsgürtels zu lösen, breitete sich mit jedem Gläschen Wein weiter aus. Ich kam mir ein wenig vor, wie die weibliche Ausführung von Indiana Jones. Ich war die Jägerin des verlorenen Keuschheitsgürtels. Bald schon würde das Geheimnis meiner Ahnin gelüftet werden, da war ich mir ganz sicher.
Fortsetzung folgt
Keuschy



26. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 11.06.15 22:22

Ich finde deine Geschichte bisher sehr interessant.

Allerdings finde auch ich den spätmittelalterlichen Teil nicht so spannend, auch wenn die beiden Teile zusammenhängen. Mich interessiert aber Doris Entwicklung umsomehr.

Bitte mach weiter.
27. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 12.06.15 13:26

Hallo Bildersauger
Danke für die ehrlichen Worte. Noch habe ich die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, dass sich auch der mittelalterliche Teil noch spannender gestalten wird.





10
Rückblende
Anno 1335 im Jahre des Herren

Elisabeth war überwältigt. Sie saß in der großen Halle des Palais neben ihren Gatten und konnte nicht fassen, dass dies alles, ihr zu Ehren geschah. Musikleute spielten auf und Gaukler wirbelten Bälle durch die Luft, dass einem beim Zuschauen schwindelig wurde. Sie blickte auf die kunstvoll gehauenen Steinstützen, die die Decke stützten. Daheim war dies alles aus Holz. Hier war sogar der Boden mit Steinplatten ausgelegt.

Es war natürlich ein Zeichen von Wohlstand, aber es war auch einfacher. Man brauchte nicht ständig Stroh einstreuen, wie man es auf dem Lehmboden daheim machte. Mehrere Gänge Fleisch, Gemüse und Pasteten wurden schon aufgetischt und die Pagen, die das Essen aus der Küche in den Saal trugen, brachten ständig noch neue Speisen dazu. Die lange Reise lag in ihren Knochen und am liebsten hätte sie sich in ihr Lager zurückgezogen, doch sie wusste, dass sie heute noch die Ehe mit ihren Mann vollführen musste.

Und sie fürchtete sich davor. Sie hatte schon Wortfetzen von den Mägden der elterlichen Burg aufgeschnappt. Der Vollzug der ehelichen Pflichten war demnach ein Akt des Schmerz, mit dem Ziel, dem Eheherren Söhne zu schenken, damit die Blutlinie weitergeführt werden konnte. Ihr Hunger war längst gestillt. Nur ab und zu ließ sie sich das eine oder andere Stück geben, um etwas davon zu kosten. Sie stach mit ihrem Messer in ein Schmalzgebäck und kaute verhalten darauf herum.

Unauffällig betrachtete sie dabei ihren Gatten. Ihr erster Eindruck von einem kultivierten Gemahl war längst dahin. Eben griff er erneut in die Schüssel. Kurz darauf gruben sich seine funkelnden Zähne in das gebratene Fleischstück. Elisabeth sah, wie ihm das Fett über sein Kinn lief und von dort auf die Festtafel tropfte. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er sich an seinem Ärmel ab. Je mehr Wein er in sich schüttete, desto mehr kam das Tier aus ihm gekrochen.

Ihr Unbehagen wuchs mit jedem weiteren Krug den er trank, noch etwas weiter an. Sie hatte schon gehört, dass der Vollzug der Ehe schmerzhaft sein konnte. Sie warf einen Blick auf ihren Gemahl. Seine Zunge gehorchte nicht mehr seinem Willen. Er blickte sie an, fragte sie etwas, aber Elisabeth konnte es nicht verstehen. Er nutzte die Sprache der Barbaren. Lautes Gelächter ertönte. Plötzlich fühlte sie sich unter all diesen Menschen so entsetzlich einsam.

Ihr Gemahl stand auf, taumelte, stützte sich auf die Tafel und brüllte etwas in den Saal. Er erhob seinen Kelch, führte ihn ein letztes Mal an seinen Mund und wischte sich mit seinem Ärmel über sein Gesicht. Ein ohrenbetäubendes Gegröle setzte daraufhin ein. Als er nach ihrer Hand griff, wusste Elisabeth was jetzt kommen würde. Mit zittrigen Knien folgte sie ihrem schwankenden Gemahl in sein Schlafgemach.

Der junge Graf öffnete die Tür zu seiner Kammer und stolperte hinein. Zögernd folgte Elisabeth ihren Gemahl. Eine angezündete Kerze spendete etwas Licht. Elisabeth hatte jetzt Angst. Nur noch schwer konnte sie ihre Tränen zurückhalten. Schnell schlüpfte sie aus ihrem Kleid und huschte aufs Lager. Sie befürchtete, dass er ihr sonst womöglich die Kleider vom Leibe gerissen hätte. Nur mit ihrem Miederhemd bekleidet lag sie zitternd vor Angst auf dem Linnentuch und beobachtete, wie ihr Gatte gerade den zweiten Stiefel durch den Raum schleuderte.

Er blickte auf und ein Grinsen glitt in sein Gesicht, als er sie fast entblößt vor sich liegen sah. Ohne es zu wollen griffen ihre Finger in das Tuch und hielten es krampfhaft fest. Ihr Gatte taumelte ihr entgegen. Elisabeth schloss ihre Augen. Sie spürte, wie er sich neben sie legte und seine Hand ihren Körper berührte. Ohne es zu wollen wurde ihr Körper vor Anspannung steif. Ein dicker Klos bildete sich in ihrem Hals. Seine Hand griff nach dem Rocksaum.

Unsanft zog er ihn nach oben. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihren Oberschenkeln. Er hatte ihren Unterrock noch höher geschoben. Damit er nicht zerriss hob sie ihr Becken an und raffte ihre Unterwäsche soweit es ging, selbst nach oben. Sie zuckte zusammen. Er hatte seine Hand auf ihren Leib gelegt. Sie fröstelte. Es war eine laue Nacht, aber Elisabeth war es, als läge sie im Schnee. Ein ungutes Gefühl bildete sich in ihrem Unterleib.

Die alten Mägde hatten also recht. Sie schloss ihre Augen und biss sich auf ihre Lippen. Im Stillen betete sie zur Jungfrau Maria. Sie hörte ein Brummen von ihrem Ehegatten und blickte auf. Er hatte sich jetzt kniend zwischen ihre gespreizten Schenkel platziert. Sein Phallus ragte Steil von ihm ab. Mit diesem riesigen Schwert konnte er doch unmöglich in ihre kleine Scheide eindringen? Die Angst verkrampfte ihren Leib. Sie schloss ihre Augen und wartete auf die Schmerzen.

Sie spürte, wie sich sein Leib auf den Ihrigen legte. Spürte die Wärme, die in seinem Körper loderte und wartete ängstlich auf das Unvermeidliche.
Fortsetzung folgt
Keuschy

28. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 12.06.15 13:27

11
Vier Wochen waren vergangen, ohne dass es neue Erkenntnisse zu meinem Keuschheitsgürtelfundes gab. Dafür bekam ich eine Nachricht, dass ich meinen Gürtel anprobieren und abholen konnte. Die ganze Zeit hatte ich mich auf diesen Moment gefreut. Jetzt hatte ich ein beklemmendes Gefühl. Ich wusste nicht wieso, aber am liebsten hätte ich die ganze Sache einfach wieder abgeblasen. Mit einem unguten Gefühl klingelte ich bei Frau Hauber.

Sie schien meine Nervosität zu spüren und lud mich zuerst zu einer Tasse Kaffee ein, die ich dankbar annahm. Wir redeten über unverfängliche Dinge. Sie schaffte es tatsächlich, mir etwas von meiner Angst zu nehmen. Wenig später waren wir wieder in dem Raum, in den ich auch schon vermessen wurde. Frau Hauber zeigte mir meinen persönlichen Keuschheitsgürtel. Das polierte Blech strahlte mir entgegen. Vorsichtig nahm ich ihn in die Hand.

Gegen meinen ersten Gürtel, war dieser ein richtiges Fliegengewicht. Frau Hauber zeigte mir, wie ich am besten in den Gürtel kam. Sie erklärte mir auch, zumindest am Anfang wäre es einfacher, den Gürtel im Liegen anzuziehen. Sie sprach jetzt in einem fort. Zeigte mir dies, erklärte mir das, mir schwirrte der Kopf. Frau Hauber hatte es leicht. Sie vertrieb ja diese Gürtel und kannte sich damit aus. Ich musste an Herrn Gimpel denken.

Die ersten Gürtel wurden anscheinend in Italien hergestellt. Kannten die damaligen Trägerinnen auch schon die vielen Tipps und Knicks wie heute oder wurden diese einfach ihrem Schicksal überlassen? Nun kam auch für mich der Moment, mich in meinen Keuschheitsgürtel zu schließen. Noch etwas unbeholfen legte ich ihn mir an. Mit zittrigen Fingern drückte ich das Schloss meines Gürtels zu. Dieses Geräusch löste ein kribbeln in meinem Bauch aus.

Es hatte etwas Endgültiges. Ich versuchte mich ein wenig zu Bewegen. Es gelang mir besser, als ich vermutete. Mein erster Eindruck war, dass dieser Gürtel durchaus bequem und tragbar war. Nur an die Enge des Taillenbandes musste ich mich noch etwas gewöhnen. Ich fragte, ob es möglich wäre, meinen Gürtel gleich anzubehalten und Frau Hauber lächelte augenzwinkernd, dass dies jetzt mein Keuschheitsgürtel sei und ich ihn Tragen durfte, wann immer ich wollte.

Sie mahnte mich nur, es am Anfang nicht zu übertreiben. Ich sollte meinem Körper Zeit geben, sich daran zu gewöhnen. Ich bedankte mich nochmals und versprach, ihren Rat zu beherzigen. Schon auf der Heimfahrt wusste ich, was Frau Hauber gemeint hatte. Ich war froh, die Strecke bis zu mir nachhause unfallfrei geschafft zu haben. Schon nach kurzer Zeit machte mir mein Gürtel unmissverständlich deutlich, aus welchem Material er bestand.

Trotz der weichen Polsterung meines Autositzes wurde die Fahrt zunehmend zur Tortur. Vor wenigen Minuten empfand ich diesen Gürtel als äußerst bequem, nun drückte und zwickte er an allen Enden. Ich war froh, als ich meinen Wagen in meiner Einfahrt abstellte. Nun konnte ich es kaum noch erwarten, mich wieder aus meinem Gürtel zu befreien. Es war eine Wohltat, den Gürtel wieder los zu sein, gleichzeitig empfand ich es aber auch frustrierend.

Nur eine Stunde hatte ich es geschafft, den Gürtel anzubehalten. Dieser Luxus wurde meiner Ahnin bestimmt nicht gewährt. Ich spielte mit dem Schlüssel in meiner Hand. Bestimmt hatte sie den Ihrigen nie selbst in ihren Besitz gehabt. Frau Hauber hatte von einer langsamen Eingewöhnungszeit gesprochen. Nach einer Stunde Tragedauer wurde mir schon richtig bewusst, was sie damit gemeint hatte. Es war unmöglich, diesen Gürtel sofort ohne Unterbrechungen zu tragen.

Der Körper musste sich offensichtlich erst daran gewöhnen. Ich überlegte mir, wie ich weitermachen wollte. Ich hatte den Keuschheitsgürtel meiner Ahnin die ganze Nacht über ohne größere Probleme getragen. Dies wollte ich mit meinem Gürtel nun auch versuchen. Zusätzlich wollte ich ihn tagsüber in meiner Wohnung tragen, um mich möglichst schnell an ihn zu gewöhnen. Ich wollte, nein ich musste wissen, wie sich meine Ahnin unter ständigen Verschluss gefühlt haben musste.

Schlafen mit meinem Keuschheitsgürtel klappte eigentlich von Anfang an recht gut. Sah man einmal davon ab, dass ich immer wieder wegen meines Gürtels aus dem Schlaf gerissen wurde, hatte ich damit keine Probleme. Nur am Tage machte er mir große Schwierigkeiten. Gewohnte Bewegungsabläufe, die ich früher ohne Denken ausführte, wurden jetzt durch meinen Keuschheitsgürtel behindert. Bei jeder Bewegung drückte und zwackte es irgendwo.

Es war eine ständige Gratwanderung. Einerseits wollte ich den Ratschlag von Frau Hauber beherzigen und es mit der Tragedauer nicht übertreiben, anderseits trieb mich mein Ehrgeiz zu immer längeren Tragezeiten. Und mit der Zeit gewöhnte ich mich tatsächlich immer besser an das harte unnachgiebige Blech, mit dem ich mir freiwillig meinen Unterleib versiegelte.
Fortsetzung folgt
Keuschy

29. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 15.06.15 20:07

12
Rückblende
Anno 1335 im Jahre des Herren

Elisabeth wagte kaum zu atmen. Jeden Moment erwartete sie, dass er den Akt der Ehe beginnen würde. Sie sah in ihren Gedanken seinen riesigen Phallus. Nie würde er in sie ohne Schmerzen hineinpassen. Sie biss die Zähne zusammen, aber nichts geschah. Noch immer lag sie steif und völlig verkrampft in ihrem Lager. Sie wusste, dass sie keine Wahl hatte. Sie war eine Frau und es war ihre wichtigste Aufgabe, Kinder zu gebären. Trotzdem hatte sie Angst vor dem, was ihr jetzt bevorstand.

Niemand hatte sie darauf vorbereitet. Hatte Elisabeth jemanden danach gefragt, tadelte man sie und warf ihr sündige Gedanken vor. Und von einen auf dem anderen Tag gehörte dieser Akt plötzlich zu ihren ehelichen Pflichten. Sie horchte auf. Der Graf über ihr bewegte sich nicht mehr. Sein leises Atmen ging nun in ein lautes Schnarchen über. Elisabeth atmete durch. Dieses Mal hatte sie Glück. Er war auf ihr eingeschlafen. Längere Zeit lag sie noch wach, bevor auch sie dahin schlummerte und in einen traumlosen Schlaf fiel.

Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, hatte sich ihr Gemahl schon erhoben und sammelte gerade seine Sachen wieder ein, die er in der Nacht davor achtlos in seiner Kammer verteilt hatte. Man sah ihm die Wirkung des Weines noch immer an. Sein Kopf schien zu schmerzen und er schwankte noch etwas benommen auf seinen Beinen. „Verzeiht mir mein ungebührliches Verhalten von der letzten Nacht.

Ich war wohl dem Weine zu sehr angetan und vergaß wohl, mich bei der Menge zu mäßigen. Glaubet nicht, ich wäre dem Geist im Weine ständig verfallen. Solch feierliche Anlässe wie eure Vermählung mit mir, gibt es auf der Burg nicht alle Tage“ Elisabeth lächelte und gab zurück, es würde ihr nicht zustehen, das Verhalten ihres Gemahl s zu beurteilen, da er schließlich am besten wisse, was zu tun sei. Der Graf nickte und kam auf sie zu.

Ich habe ein kluges Weib bekommen. Dann wollen wir jetzt das versäumte nachholen, lächelte er und stieg wieder zu ihr in den Bettkasten. Elisabeth begann zu zittern obwohl es ihr nicht kalt war. Ihr Gemahl bemerkte ihre Unruhe und streichelte behutsam über ihr langes braunes Haar. Dabei redete er mit leisen Worten auf sie ein, dass sie sich vor ihm nicht zu fürchten brauchte. Im Gegensatz zu gestern Nacht streifte er ihr nun vorsichtig ihr Unterkleid nach oben.

Seine Hand fuhr dabei immer wieder über ihre Haut. Stück für Stück schob er den Stoff, der ihren Leib noch bedeckte weiter nach oben. Elisabeth spürte seine warmen Hände auf ihrem Bauch. Noch immer hatte sie Angst vor dem, was nun geschehen sollte. Er hatte ihre Brustkugeln freigesetzt. Berührte sie vorsichtig. Ein Schauer, den sie noch nie erlebt hatte, durchzuckte ihren Leib. Sie hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn ihr Gatte forderte sie auf, sich vollständig zu entblößen.

Widerwillig entledigte sie sich von ihrem Untergewand. Die Schamesröte stieg in ihr Gesicht. So, wie Gott sie erschuf, hatte sie noch nie ein Mann gesehen. Auch er hatte sich entkleidet und sie getraute sich einen flüchtigen Blick auf seinen Körper zu werfen. Schnell kroch sie neben ihn schmiegte sich an seinen Körper, um seinen lüsternen Blicken zu entgehen. Wieder begannen seine Hände sie zu liebkosen. Elisabeth musste sich eingestehen, dass seine warmen Hände auf ihrem Körper ihr gut gefielen.

Schon bald spürte sie ein neues, völlig eigenartiges Gefühl in ihrem Inneren. Sie konnte es nicht beschreiben, aber es gefiel ihr gar wohl. Sie war gar ein wenig enttäuscht, als ihr Gatte von ihr abließ und ihr die Beine öffnete. Gerne hätte sie noch seine liebkosenden Hände auf ihrer Haut gespürt, doch der schöne Teil war nun vorüber. Konrad hatte sich nun auf sie gelegt und griff nach unten. Sie bemerkte, wie etwas in sie eindringen wollte.

Ganz langsam spreizte sich ihre Öffnung, in der sich bis jetzt nur kurz einmal ein neugieriger Finger von ihr für einen kurzen Moment verirrt hatte. Stück für Stück schob sich nun sein riesiger Phallus in sie hinein. Sie stöhnte auf. Ein spitzer Schmerz durchfuhr sie. Sie krampfte ihre Finger in das Betttuch. Jetzt kam der Moment, vor dem sie sich immer gefürchtet hatte. Der Teil der dazu diente, Kinder zu zeugen. Der Teil des Aktes, der nur dem Manne Befriedigung schenken konnte.

Elisabeth war verwirrt. Vorsichtig bewegte sich ihr Gatte. Was sie jetzt spürte war nicht das, was die alten Frauen als Schmerz und Pein beschrieben. Sie fühlte eine Lust, die ihr wohl gefiel und sie lüstete nach mehr. Einfühlsam stieß Ihr Gemahl sein Schwert in ihre Scheide und schon bald hatte sie seinen Rhythmus gefunden. Ihre Körper verschmolzen zu einem und als Elisabeth ihre Gefühle nicht mehr in sich halten konnte, schrie sie sie laut aus sich heraus.

Kurze Zeit später lagen sie nebeneinander erschöpft in ihrem Lager. Sie seufzte leise. Diesen Tag würde sie niemals mehr vergessen.
Fortsetzung folgt
Keuschy


30. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 15.06.15 20:08

13
Ich hatte mich soweit an meinen Gürtel gewöhnt, dass ich ihn an einigen Tag schon rund um die Uhr tragen konnte. Nie hätte ich geglaubt, es tatsächlich so schnell zu schaffen. Vielleicht lag es daran dass ich die Schlüssel meines Keuschheitsgürtels selbst besaß und mich, wenn es vermeintlich eng wurde, jederzeit selbst wieder befreien konnte. Frau Hauber hatte mir doch genau dazu geraten. Es war trotz allem eine sehr harte Zeit, bis ich mich soweit daran gewöhnt hatte.

Ich konnte und wollte mir gar nicht vorstellen, wie meine Ahnin unter ihrem Gürtel zu leiden hatte. Keine Hygiene und dauerhaft verschlossen, musste es die Hölle für diese armen Frau gewesen sein. Ich musste immer wieder Zwangspausen einlegen und schaffte es nach Wochen immer noch nicht, den Gürtel dauerhaft zu tragen. Allerdings war ich auch ein wenig stolz, dass es mir gelang, die Tragezeit meines Keuschheitsgürtels permanent zu steigern.

Es waren zwei weitere Termine am Stammtisch verstrichen, ohne dass es neue Erkenntnisse gab, nun trafen wir uns wieder. Dieses Mal war ich noch nervöser als sonst. Ich hatte meinen Keuschheitsgürtel angelassen. Wagte mich damit zum Stammtisch. Pfarrer Klumms berichtete von seiner erfolglosen Suche. Die Kirchenbücher aus dieser Zeit wären nicht mehr in seiner Kirche aufbewahrt. „Soll das heißen, es gibt sie nicht mehr?“ fragte ich enttäuscht.

„Möglich, dass sie zerstört worden sind, es könnte aber sein, da in dieser Gegend der dreißigjährige Krieg nicht so sehr gewütet, dass die Kirchenbücher ins Landesarchiv gewandert sind. Frank Gallert hatte bei seinen Recherchen auch nichts Nennenswertes herausgefunden und nun ruhten alle Augen gespannt auf den pensionierten Lehrer. Er genoss sichtlich die erwartungsvollen Blicke. Ich habe was herausgefunden, teilte er mit.

Er nahm seinen Becher und setzte ihn an. Mach es nicht so spannend, mahnte ihn Herr Klumms. „Wenn ihr mich treibt, bestell ich mir jetzt einen Brotzeiteller und still erst einmal meinen Hunger, bevor ich euch verrate, dass ich herausgefunden habe. Er machte eine Kunstpause und erläuterte, dass es in dieser Zeit nachweislich zwei regierende Grafen gab. Ich habe den Stammbaum durchforstet. Es gab einen Grafen Gottfried von Calw und dessen Sohn Konrad.

Gottfrieds Gattin stammt aus einer Hochadelsfamilie aus dem schwäbischen Vaihingen an der Enz. Sie war Mechthild von Kaltenstein. Von Konrad konnte ich nur herausfinden, dass er eine Adlige aus Niederlothringen aus dem Hause Gründelbach geehelicht hatte. Wir wissen zwar noch nicht ihren Namen, aber zumindest schon einmal, wo sie herkam. Wenn wir Glück haben, erfahren wir vielleicht von der französischen Seite etwas mehr über diese Dame.

Ich habe schon eine Anfrage an das zuständige Department für Landeskunde in Paris geschickt. Ich war von diesen Neuigkeiten so nervös, dass ich begann, auf meinem Stuhl hin und her zu rutschen. Ein Fehler, den zum Glück niemand zu bemerken schien. Oder bildete ich es mir etwa nur ein? Ich war mir sicher, dass mein Keuschheitsgürtel auf dem ungepolsterten Stuhl zu hören war. Jetzt wagte ich es nicht mehr, mich unnötig zu bewegen.

Wenn ich Herrn Gimpel richtig verstanden hatte, konnte ich diese Mechthild ausschließen, da weder ihr Vorname noch der ihres Mannes zu den Initialen meines Keuschheitsgürtels passte. Immerhin wusste ich jetzt schon einmal, aus welcher Gegend meine Ahnin stammen musste. Leider gab es sonst keine Neuigkeiten mehr und nach zwei weiteren Gläser Cola fuhr ich wieder heim in meine Wohnung. Im Nachhinein ein Fehler.

Ich lag in meinem Bett und konnte nicht einschlafen. Das Koffein und die Gedanken an meine Ahnin ließen mir keine Ruhe. Um mich abzulenken, spielte ich mit meinen Brustwarzen. Sanft streichelte ich über meine Nippel, die sich sofort steif aufrichteten und streichelte meine Vorhöfe. Nachdem ich meine Brustwarzen verwöhnt hatte, knetete ich zusätzlich meine Brüste. Ohne dass es mir bewusst wurde glitt meine linke Hand zwischen meine Schenkel und wollte, wie schon so oft, meine Spalte verwöhnen.

Erst das harte undurchdringliche Blech, das mir eben wieder ins Bewusstsein kam, machte mir klar, dass ich noch immer meinen Keuschheitsgürtel trug. „Dies ist der Sinn dieses Gürtels“ sagte eine innere Stimme in mir und ich versuchte, ihr dies zu Glauben. Schließlich trug ich den Keuschheitsgürtel ja, im Gegensatz zu meiner Ahnin aus freien Stücken. Meine Finger liebkosten schon wieder meine Brüste.

Ich konnte die Feuchte, die sich in meinem Schritt bildete, deutlich spüren. Die Geilheit in mir wuchs stetig an. Und obwohl mein Intimbereich sicher verschlossen war, konnte ich mir die süße Lust, die ich mir sonst mit meinen Fingern bereitete, deutlich vorstellen. Meine Erregung wurde immer stärker. Ich stand auf und lief in mein Wohnzimmer. Dort lag der Schlüssel zu meinem Lustzentrum. Ohne zu zögern öffnete ich den Verschluss, streifte dass Metallhöschen ab und huschte zurück in mein Bett.

Fortsetzung folgt
Keuschy

31. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 15.06.15 21:36

Zitat
13
und lief in mein Wohnzimmer. Dort lag der Schlüssel zu meinem Lustzentrum. Ohne zu zögern öffnete ich den Verschluss, streifte dass Metallhöschen ab und huschte zurück in mein Bett.

Fortsetzung folgt
Keuschy



Dann wirds ja langsam Zeit, dass sie die Schlüssel abgibt. Aber an wen?
32. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Unkeusch am 16.06.15 00:26

Hallo Keuschy,

du hast ja fleißig geschrieben, sehr schön lesbar und sehr schlüssig.

Während ich so las, immerhin 3 Doppelfolgen, musste ich mir überlegen was ich dir denn als "Kundenreflexion" schreibe, so einen richtigen Aufhänger gibt´s nicht, weil eben schlüssig ... doch im letzten Absatz - aber das hat Bildersauger schon gefunden und ich hätte fast das Gleiche getippt.
33. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 17.06.15 21:03

34. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 17.06.15 21:03


Hallo Bildersauger das Problem mit dem „an wem?“ hat wohl so mancher KG-tragender Single. )


Hallo Unkeusch, wenn du auf der Suche nach „Aufhängern“ bist, einen kleinen Tipp. Vergleiche mal den Werdegang der beiden Frauen. Dort findest du vielleicht mehrere Parallelen unter anderem auch bei der Schlüsselverwahrung







14
Rückblende
Anno 1335 im Jahre des Herren

Elisabeth war völlig verwirrt. Sie konnte noch immer nicht verstehen, was da eben geschehen war. Sie hatte schon gelegentlich Worte über den Vollzug der Ehe aufgeschnappt. Manche waren furchterregend, manche zeugten davon, dass nicht nur die Mannsleute Kurzweil am Akt hatten. Aber das, was sie eben erlebt hatte, konnte man mit irdischen Worten gar nicht mehr beschreiben. Sie hatte noch immer das Gefühl, als würde sie wie so ein Engel, die sie von den Wandmalereien der Kirchen kannte, über dem Boden schweben.

Der kurze Schmerz den sie verspürte, als ihr Mann ihr ihre Unschuld raubte, verflog schnell und machte einem paradiesischen Gefühl in ihrem Leibe Platz, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Ihr Gatte hatte sich von ihr losgelöst und schlüpfte in seine Stiefel. Elisabeth betrachtete seinen breiten Rücken. Sie beobachtete das Muskelspiel, dass sich ihr bei jeder seiner Bewegungen darbot. Schon spürte sie wieder ein eigenartiges Gefühl in ihren Lenden.

Noch immer konnte sie nicht fassen, was hier eben mit ihr geschehen war. Sie schloss ihre Augen. Ihr Vater hatte eine wirklich gute Entscheidung bei der Wahl ihres Gattens getroffen. Sie streifte sich ihr Untergewand nach unten und verließ nun ebenfalls das gemeinsame Lager. Sie hoffte, dass ihr Herr sie möglichst bald wieder zu sich rufen würde. Sie wollte dieses seltsam schöne Gefühl gerne nochmals erleben.

Sie stieg die steinerne Tritte in ihre Kemenate hinauf und bemerkte dabei nicht die Kühle, die die Nacht auf den Steinplatte hinterlassen hatte. Sie schlüpfte in ihr Gewand und machte sich bereit für die Morgenmesse. Sie konnte den Worten des Burgkaplans nicht folgen, ständig drehten sich ihre Gedanken um ihren Gatten, der jetzt wieder neben ihr in der Burgkapelle saß. Sie nahm kaum die Worte des Burgkaplans wahr.

In ihre Gedanken war sie noch immer bei der vollzogenen Hochzeitsnacht. Sie bestaunte die geschnitzten Holzfiguren, die kunstvoll in die Kanzel geschnitzt waren, betrachtete das Kreuz Jesus auf dem Altar und blieb mit ihrem Blick an dem Bild an der Kuppel hängen. Auch ihr Tagwerk wollte ihr heute nicht so recht gelingen. Ständig glitten ihre Erinnerungen zu diesem wundersamen Morgen zurück.

Sobald sie auch nur an ihren Eheherren und an die gemeinsame Zeit, in der sie sich das Lager teilten dachte, spürte sie wieder diese wundersame kribbeln in ihrem Leibe. Sie sehnte sich nach seiner Anwesenheit, freute sich schon auf die untergehende Sonne und hoffte darauf, dass er sie wieder zu sich rufen würde. Doch diese Nacht kam ihr Herr in ihre Kammer um seinen Pflichten nachzukommen.

Schnell streife sich Elisabeth ihr Kleid ab, versteckte ihr Haar unter ihrer Nachthaube und raffte ihr Unterkleid bis zu ihren Brustkugeln nach oben. Ihr Gatte hatte sich ebenfalls seiner Gewandung entledigt. Erwartungsvoll legte sie sich rücklings in ihre Strohmatratze und öffnete leicht ihre Schenkel. Einladend präsentierte sie ihm ihren Garten der Lust. Für einen kurzen Moment dachte sie an ihre unreinen Tage.

Sie konnten doch nicht schon wieder einsetzten. Aber etwas Feuchtes lief an ihren Schenkeln hinab. Doch noch ehe sie richtig darüber nachdenken konnte, stieg aber schon ihr Gemahl auf sie. Schon spürte sie, wie er vorsichtig in sie hinein glitt. Elisabeth wusste nicht mehr wie ihr geschah. Mit jedem Stoß des Grafens, fühlte sie sich immer leichter. Sie hörte wie ihr Blut im Takt ihres Herzens durch ihre Ohren floss.

Längst konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und stöhnte im Rhythmus seines wippenden Beckens lustvoll auf. Sie krallte sich in seinen muskulösen Rücken und versuchte ihr Becken in Einklang mit seinen harten Stößen zu bringen. Elisabeth zuckte zusammen. Eben hatte der Graf seine Hände auf ihre Brüste gelegt, und damit dieses himmlische Gefühl in ihr um ein vielfaches verstärkt. Elisabeth konnte nicht begreifen, was hier gerade mit ihr geschah.

Sie hatte sich selbst auch schon an ihre Brust berührt, aber nie solche Gefühle dabei erlebt, wie gerade eben. Hatte ihr Gatte magische Hände? Sie hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Ihr war, als würde ihr Körper in einem reißenden Strom einfach mitgerissen werden. Das Stöhnen des Grafens drang an sie nur noch wie durch eine dichte Nebelwand an ihre Ohren. Sie blickte zu ihrem Herren. Sah seinen zufriedenen Ausdruck in seinen Gesichtszügen.

Erneut stöhnte auch sie lustvoll auf. Dieses herrliche Gefühl drohte sie fast umzubringen. Sie bemerkte, dass ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte, er sich einfach völlig verkrampfte… Elisabeth war ihren Gefühle nicht mehr gewachsen. Sie brüllte ihre Lust, die ihren Leib gefangen nahm, einfach aus sich heraus. Dann schloss sie selig ihre Augen.
Fortsetzung folgt.
Keuschy


35. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 17.06.15 21:04

15
Schnell legte ich mich in mein angewärmtes Bett. Jetzt hatte ich Lust. Lust es mir selbst zu besorgen. Zärtlich umschlossen meine Hände meine Brüste und knetete sie mit meinen Fingerspitzen zärtlich durch. Dabei rieben meine Handflächen vorsichtig über meine Vorhöfe und stimulierten nebenher meine erigierten Brustwarzen. Mit kleinen, kreisenden Bewegungen meiner Hände brachte ich mich selbst auf Touren.

Mit den Fingern meiner linken Hand zwirbelte ich meinen steifen Nippel. Meine rechte Hand streichelte abwärtsgleitend über meinen flachen, sonnengebräunten Bauch. Ich öffnete leicht meine Beine und ließ meine rechte Hand an meine Grotte gleiten, während meine linke Hand abwechselnd über meine Brüste strich. Leider hatte ich noch nicht den passenden Partner für mich gefunden, so dass ich mir eben so behelfen musste.

Die Zeit, in der ich mich an meinen Keuschheitsgürtel gewöhnte, forderte jetzt ihren Tribut. Normalerweise streichelte ich mich so, wie gerade tat, öfter in regelmäßigen Abständen, doch durch die Eingewöhnung an meinen Keuschheitsgürtel hatte ich dieses Bedürfnis völlig in mir verdrängt. Doch nun pochte wieder dieses Verlangen nach zärtlicher Lust in meinem Schoß, meldete sich in mir mit aller Macht zurück.

Viel zu lange hatte ich auf dieses Gefühl jetzt schon verzichtet. Mein Zeigefinger teilte meine Schamlippen auseinander. Rieb sie abwechselnd, bis ich an dieser Stelle immer feuchter wurde. Zwei, mit Lustschleim benetzten Finger, drangen in mich ein. Weiteten mich vorsichtig auseinander. Tiefer und tiefer arbeitete ich mich in mich in mein Inneres vor. Stöhnte auf. Ein vertrautes, angenehmes Gefühl breitete sich jetzt mehr und mehr in meinem Becken aus.

Immer wieder ließ ich meine Finger in mich hinein stoßen. Anfangs noch ganz langsam, doch mit der Zeit wurden die Bewegungen immer schneller. Brachten mich immer mehr aus Touren. Mein Atem wurde heftiger. Nun hatte sich ein dritter Finger dazugesellt. Unaufhörlich ließ ich meine Finger in meiner Spalte dieses lustvolle Spiel vollführen. Jeder Hub machte mich erregter. Trieb mich näher zu meinem ersehnten Höhepunkt.

Ich schloss meine Augen genoss meine aufwallende Geilheit und wurde mit jedem Augenblick immer erregter. Viel zu lange hatte ich auf dieses Wahnsinnsgefühl in meinen Lenden verzichtet. Jetzt kam ich diesen finalen Punkt immer näher. Immer schneller wurden die Bewegungen meiner Hände. Und plötzlich, ganz ohne Vorwarnung begann mein Körper unkontrolliert zu zucken und in meinem Kopf explodierte ein Feuerwerk.

Ein unbeschreibliches Gefühl durchzuckte meinen Körper. Brachte mir einen Höhepunkt, wie ich ihn schon lange nicht mehr erreicht hatte. Schwer atmend lag ich in meinem Bett und versuchte zu realisieren was hier eben geschah. Ich konnte meine eigenen Gefühle nicht mehr verstehen, konnte nicht begreifen, was eben in mir vorging. Ich hatte gerade eben einen sagenhaften Höhepunkt erlebt. Vielleicht sogar einen der besten, die ich je bekommen hatte.

Unzählige Male hatte ich mich in meinem Leben schon auf diese Weise vergnügt. Warum musste ich ausgerechnet jetzt Schuldgefühle bekommen? Warum hatte ich plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich tat nichts Unerlaubtes. Was war heute anders als die unzähligen Höhepunkte davor. Wieso hatte ich plötzlich diese blöden Schuldgefühle? Ich tat doch nichts Verbotenes. Noch lange lag ich völlig aufgewühlt unter meiner Decke und konnte einfach nicht mehr einschlafen.

Völlig zerknirscht verließ ich mein warmes Bett um mit einen Beruhigungstee zu kochen und stolperte dabei fast über meinen Keuschheitsgürtel. Ohne viel nachzudenken hob ich mein Nachthemd hoch und legte meinen Unterleib wieder in Eisen. Mit dem einrasten des Schlosses machte es auch in meinem Kopf klick. Meine innere Unruhe war wie weggeblasen. Langsam wurde mir unheimlich.

Es war für eine moderne Frau absolut nicht normal, freiwillig einen Keuschheitsgürtel zu tragen. Aber damit konnte ich leben. Ich wollte nachvollziehen, wie sich meine Ahnin in so einem Teil gefühlt haben musste. Doch nun schien die Sache etwas außer Kontrolle zu geraden. Ich hatte mir doch wirklich gerade eben ein schlechtes Gewissen eingeredet, weil ich mir selbst den Gürtel abgenommen hatte und mir danach selbst einen Höhepunkt bescherte.

Ich musste meine Gedanken sortieren. Einerseits musste sich meine sexuelle Energie durch meine Zwangspause, die ich durch die Eingewöhnungsphase meines Gürtels hatte, in mir enorm angestaut haben. Ich konnte mich jedenfalls nicht daran erinnern jemals davor einen so intensiven Höhepunkt erlebt zu haben. Anderseits war ich es gewohnt, mich in regelmäßigen Abständen selbst zu befriedigen. Wollte ich darauf wirklich verzichten?

Wieder geisterte mir meine Ahnin durch den Kopf. Wurde sie gefragt, was sie wollte. Ich hatte mich auf dieses Experiment Keuschhaltung eingelassen. Jetzt musste ich es auch durchziehen. Meine Finger streichelten unbewusst über meine verschlossene Intimzone. In mir reifte ein Entschluss. Ich nahm mir vor, für ein halbes Jahr keinen Orgasmus mehr zu bekommen. Um meinen Entschluss zu besiegeln, malte ich in meinen Kalender einen roten Kreis.

So lange wollte ich enthaltsam bleiben. Ich hatte mich soweit an meinen Keuschheitsgürtel gewöhnt, dass ich keine Probleme sah, diesen jetzt ständig zu tragen. Allerdings hatte ich mich dabei selbst völlig überschätzt. Immer wieder ertappte ich mich selbst dabei, wie ich mich einfach wieder aus meinem Keuschheitsgürtel befreite. Meist ohne wirklichen Grund, sondern einfach nur, weil ich manche Dinge auf diese Weise einfach schneller oder bequemer erledigen konnte, wenn ich meinen Keuschheitsgürtel nicht trug.

Schon bald musste ich mir eingestehen, dass ich eine konsequente Keuschhaltung nicht einhalten konnte, solange ich selbst jederzeit an die Schlüssel herankam. Dabei war es nicht einmal meine sexuelle Lust, die mich immer wieder zum Öffnen meines Gürtels verleitete, sondern ganz banale alltägliche Dinge, die mich zu einem verfrühten Aufschluss verführten. Ich war einfach schneller, wenn ich ohne meinen Keuschheitsgürtel duschte, und wenn ich spät dran war, nahm ich ihn mir eben kurz ab, um rechtzeitig aus dem Haus zu kommen.

Ich schloss mich auf, wenn meine Regel begann, um eine Binde zu benutzten und zwangsläufig auch, wenn ich auf die Toilette musste. Mir war klar, dass es, wäre ich konsequent verschlossen gewesen, auch irgendwie gegangen wäre, aber mein innerer Schweinhund war meistens schneller als mein Wille, dauerhaft verschlossen zu bleiben. Meist geschah es auch gar nicht richtig bewusst. Erst wenn ich mich wieder verschloss, wurde mir erst wieder klar, gegen meine Vorsätze verstoßen zu haben.

Ich überlegte lange hin und her. Es musste eine Lösung geben, wie ich nicht mehr so leicht an meine Schlüssel herankam. Nachdem ich mich im Internet schlau gemacht hatte, bestellte ich mir einen elektronischen Schlüsselsave. Mit diesem konnte ich meine Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel jetzt gut von mir selbst schützen. Der Tresor konnte, war er erst einmal programmiert, vor der eingestellten Zeit nicht mehr geöffnet werden.

Da die Zeitspanne aber maximal nur für eine Woche einstellbar war, bestellte ich auf den Rat des Verkäufers noch ein Zusatzmodul. Dieses aktivierte nach Ablauf der eingestellten Verschlusszeit, nach einer, von mir ebenfalls einstellbaren Zeitspanne, erneut die Verschlusszeit meines Safes. Auf diese Weise verlängerte sich die von mir einmal eingegebene Blockade automatisch immer wieder auf Neue.

Nur wenn ich die Taste des Zusatzmoduls nach Ablauf der Verschlusszeit und vor Ablauf der Zeit, in dem die Verschlusszeit neu aktiviert wurde, betätigte, konnte ich den Tresor öffnen. Auf diese Weise hatte ich nur einmal in der Woche die Chance, den Schlüsselsafe innerhalb einer kleinen Zeitspanne zu öffnen. Damit musste ich mein Problem eigentlich in den Griff bekommen. Nach dem das Gerät geliefert wurde, machte ich zuerst einen kleinen Trockenlauf, um zu testen, ob ich die Bedienung verstanden hatte und das Gerät auch wirklich funktionierte.

Ich stellte die Verschlusszeit auf eine Stunde und das Zeitfenster in dem ich den Tresor öffnen konnte, bevor er sich wieder für eine weitere Stunde sperrte, auf 10 Minuten. So testete ich, ob der Save wirklich nach einer Stunde öffnete und ob ich das Ding auch ein paar Minuten später wie eingestellt wieder öffnen konnte. Alle Funktionen schienen einwandfrei zu arbeiten. Ich hatte mich mittlerweile an das Tragen meines Gürtels gewöhnt, dass ich es wagen konnte, dieses Experiment zu beginnen.

Ich legte einen meiner beiden Schlüssel in den Tresor und stellte die längste Verschlusszeit so ein, dass sie mitten in der Nacht ablief. Als nächstes stellte ich die Zeit am Zusatzmodul ein. Jede Woche hatte ich nun theoretisch fünf Minuten Zeit um den Tresor wieder zu öffnen. Allerdings würde ich mir dafür einen Wecker stellen müssen, da ich normalerweise in der Zeit der Freigabe tief und fest schlief. Den zweiten Schlüssel packte ich in ein kleines Kästchen und wickelte es in ein Papier.

Dieses Päckchen wollte ich an unseren nächsten Stammtisch Herrn Klumms zur Aufbewahrung übergeben. Er wohnte nicht weit von mir entfernt und so hatte ich die Chance, im Notfall wieder an einen Schlüssel zu gelangen. Ich hoffte natürlich nicht, dass dieser eintreten würde, doch falls es dazu kam, hoffte ich auf seine Schweigepflicht, die er als Pfarrer hatte. Nun gab es für mich kein Zurück mehr. Ich hatte zwar immer noch die Chance, mich aus meinem Keuschheitsgürtel zu befreien, doch nun musste ich einen noch größeren Aufwand dafür betreiben, als zuvor.

Einfach mal kurz den Gürtel abnehmen, weil es dadurch für mich einfacher wurde, konnte ich nun durch meine Vorkehrungen nicht mehr so ohne weiteres. Allein der Gedanke daran ließ mich erschauern.
Fortsetzung folgt
Keuschy
36. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Wölchen am 18.06.15 05:00

tolle Geschichte mach weiter so.

mfg Wölchen
37. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Anarki am 21.06.15 20:56

Finde die beiden Erzählstränge gut, bin gespannt wie es weitergeht
38. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 21.06.15 22:32

Hallo Wölchen
Ich werde mir Mühe geben

Hallo Anarki
Freud mich, dass du mir mit deinem ersten Kommentar ein positives Feedback schreibst



16
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Elisabeth war glücklich. Fast jeden Tag durfte sie nun ihren Gatten in seiner Kammer besuchen gehen oder er kam persönlich in ihr Lager gestiegen. Es war die schönste Zeit, die sie erleben durfte. Selbst ihre Dienerin konnte ihre gute Laune, die sie danach immer hatte, nicht trüben. Ihre mahnenden Worte, es sei Sünde als Frau seine Lust, durch lautes Stöhnen und schreien, für jedermann kundzutun, zerschmolzen in ihrem Bewusstsein, wie die ersten Schneeflocken, die gerade durchs Fenster wirbelten.

Jetzt wurde es wieder Zeit, die bespannten Häute in die Mauerdurchlässe zu klemmen. Sie schirmten die Kälte ab, hinderten aber das wenige Sonnenlicht, in die Kammern zu dringen. So waren die Bewohner gezwungen, auf Tätigkeiten zu beschränken, die wenig Licht erforderten. Trotzdem mochte Elisabeth diese kalte Jahreszeit. In den eisigen Nächten, die jetzt in der Burg herrschten, verbrachte sie nun die ganzen Nächte im Lager ihres Gattens.

Oft lag sie wach, nur um den Klang seines Atems zu hören. Eng an in gepresst vergingen die Nächte viel zu schnell. Nur die Tage wollten nicht vergehen. Es gab nicht viel für Elisabeth zu tun und die Kammern ohne Sonnenlicht ließen ihre Laune nicht besser werden. Der Winter wollte dieses Jahr einfach kein Ende nehmen. Den Schnee, den die schwache Frühjahrsonne am Tage schmelzen ließ, hatte Gevatter Frost am nächsten Morgen einfach wieder hingeworfen.

Der Graf hatte sich mit den Jägern schon seit mehreren Tagen auf die Jagd begeben. Die Fleischvorräte gingen langsam zur Neige. Rastlos schritt Elisabeth in ihrer Kammer hin und her. Sie war diesen Müßiggang einfach überdrüssig. Daheim musste sie richtig mit anpacken und wie die Bediensteten arbeiten. Hier hatte sie nur ihre Handarbeiten, die sie tun konnte. Und selbst diese empfand Elisabeth in diesem Licht sehr ermüdend.

Einzig das Spinnrad konnte sie bedienen, ohne ihr Auge darauf zu richten. Aber jetzt hatte sie genug davon. Sie rief nach ihrer Zofe und befahl ihr, sich warm zu kleiden, um mit ihr im Hain nahe der Burg Brennholz sammeln zu gehen. Obwohl die Zofe schon in die Jahre gekommen war, schien auch ihr diese Abwechslung gelegen zu kommen. Geschwind entschwand sie um sich um ihre Beine eingefettete Lederhäute zu schnüren und sich den wärmenden Umhang überzuziehen.

So ausgestattet stapfen die beiden Frauen unbehelligt aus der Burg. Als sie den naheliegenden Wald erreicht hatten, war die Kälte des Winters aus ihrer Kleidung entwichen und machte einer erträglicheren Temperatur Platz. Sie begannen mit dem Sammeln von Totholz, dass der strenge Winter mit seinen Schneemassen von den Bäumen gebrochen hatte. Mitten in ihrer Arbeit zuckten beide Frauen vor Schreck zusammen.

Das markerschütternde Geräusch, das sie eben vernahmen, ließ ihr Blut in den Adern erfrieren. Meister Isegrims heulen hatte ihnen diesen Schrecken eingejagt. So nah an der Burg waren die Wölfe noch nie gewesen. Der Hunger musste sie in die Nähe der Menschen treiben. Elisabeth wusste, wie gefährlich Wölfe sein konnten und trat, nachdem sie sich von dem ersten Schrecken erholt hatte, sofort den Rückweg zur Burg an.

Von der eisigen Winterkälte war nun nichts mehr zu spüren. Das Heulen der Bestien wurde immer lauter. So schnell sie konnten, eilten die Frauen den Weg zurück. Doch es war zu spät. Vor ihnen tauchten plötzlich die Bestien auf. Damit war es nicht mehr möglich, unbeschadet die schützende Burgmauern zu erreichen. Panisch sahen sich die Frauen nach einem Ausweg um. Es gab nur eine Chance, die sie jetzt noch hatten.

Neben ihnen ragte ein kleiner Felsen aus dem Boden, der etwas höher wie die Frauen war. Wie abgesprochen rannten die Frauen auf den Stein zu. Während dem Laufen griffen sie nach zwei Holzstücken, die als Waffen dienen mussten. Elisabeth kletterte unterstützt von ihrer Zofe auf die Felsen und zog, als sie oben angelangt war, ihre Dienerin an den Händen bis auch sie oben angelangt war.

Keinen Augenblick zu früh, denn nun konnten sie das wütende Knurren unter ihnen deutlich vernehmen. Bedrohlich schlichen zwei dieser Kreaturen unter ihnen um den Felsen. Vorerst waren sie sicher, aber wie lange konnten sie auf diesem kalten Stein ausharren bis Hilfe nahte? Denn so wie es aussah, hatten die Bestien nicht vor, einfach weiterzuziehen. Immer wieder heulte eines der hungrigen Bestien auf und mit jedem Aufheulen schienen sich immer mehr Wölfe um Elisabeth und ihre Zofe dazu zu gesellen.

An eine Flucht war überhaupt nicht zu denken. Das hungrige Rudel wäre sofort über sie hergefallen, wenn sie versucht hätten, die Burg zu erreichen. Mit zunehmender Dauer wurden die Tiere immer aggressiver. Immer öfter versuchte jetzt einer der Graupelze durch einen Sprung nach oben, die Frauen zu erreichten. Gefährlich nahe gelangten sie an ihre Opfer heran. Voller Angst schlugen die beiden verängstigten Frauen auf die aufgerissenen Mäuler mit ihren Holzstücken ein.

Zwar konnten sie die Angreifer damit kurz in die Flucht schlagen, aber durch ihre Treffer heulten die Bestien so schrecklich auf, dass nun noch mehr Wölfe versuchten, sie anzugreifen. Die Lage wurde immer aussichtsloser. Ein Wolf bekam das Holzstück, mit dem Elisabeth auf die angreifenden Tiere einschlug zum Fassen und entriss ihr ihre Waffe. Ihre Zofe musste die Verteidigung nun alleine übernehmen und schlug nun nach allen Seiten verzweifelt um sich, bis sie sich völlig erschöpft niederkauerte.

Elisabeth riss ihr den Stock aus ihren zittrigen Händen und übernahm jetzt die ausweglose Verteidigung. Immer wütender schnappten die Mäuler nach ihren Opfern. Ein lauter Aufschrei ließ Elisabeth zusammenzucken. Ein Wolf hatte den Fuß ihrer Zofe in seinem Maul und versuchte, diese nach unten zu zerren. Ihre Finger klammerten sich so fest in eine Steinritze dass man die Knochen deutlich sehen konnte.

Ohnmächtig vor Angst beugte sich Elisabeth nach Vorn und schlug wie verrückt auf das Tier, bis er endlich wieder von ihr abließ. Einen kurzen Moment atmete Elisabeth durch. Lange genug um zu erkennen in was für einer Gefahr sie schwebten. Einer der Wölfe hatte es geschafft auf den Nachbarfelsen zu gelangen. Für einen kurzen Augenblick, hatte sie das Gefühl, er würde sie mit seinen honiggelben Augen durchbohren.

Der Abstand zwischen ihnen und den Wolf war so gering, dass der Wolf spielend zu ihnen rüber springen konnte. Selbst wenn sie versucht hätte, ihn abzuwehren, hätte der Schwung seines Körpers sie mit nach unten gerissen. Elisabeth wusste, dass ihr Ende nahte. Sie sank kraftlos auf die Knie und sprach ihr letztes Gebet. Als sie die Augen öffnete, sah sie, wie der Wolf zu Sprung ansetzte, hörte den entsetzten Aufschrei ihrer Zofe, die den Wolf nun ebenfalls gewahr nahm.

Sie sah wie der Wolf auf sie zusprang und schloss ihre Augen. Ein letztes Mal dachte sie an ihren Ehegatten. Doch nichts geschah. Ungläubig starrte Elisabeth auf die Stelle, wo sie die Bestie vermutete, sah aber nur ihre verstörte Zofe. Der Fels, auf dem sich der Wolf gerade noch befand, war ebenfalls leer. Sie hatte sich dies nicht eingebildet. Sie warf einen Blick auf die Meute unter ihr. Mehrere tote Wölfe lagen mit Pfeilen durchbohrt im Schnee.

Wieder surrte ein solches Geschoss heran und brachte einen weiteren Wolf zur Strecke. Die Bestien schienen die Gefahr zu spüren. Sie ließen von den Frauen ab und streunten nervös um ihre toten Kameraden. Erneut wurde ein Wolf Oper eines Pfeiles. Elisabeth sah sich nach dem Schützen um. Etwa 40 Fuß weit saß ein Reiter auf einem braunen Ross und schoss gerade eine weitere Bestie zu Tode.

Auch die restlichen Wölfe schienen ihn jetzt entdeckt zu haben. Wie auf Kommando kreisten die übriggebliebenen Bestien ihren unbekannten Erretter ein. Mit gesträubten Fell und gebleckten Zähnen wurde der Kreis immer enger gezogen. Drei weitere Wölfe mussten ihr Leben den tödlichen Pfeilen lassen. Dann stieg der Fremde von seinem Pferd und trieb es mit einem Hieb in die Flanke davon.

Die Wölfe schienen kurz zu überlegen, ob es sich lohnte, das Pferd zu verfolgen, doch der langsame Zweibeiner schien die leichtere Beute zu sein. Laut heulend griffen die Bestien den unbekannten Ritter an. Dieser hatte bereits sein Schwert gezogen und hielt in seiner Schildhand einen Dolch. Elisabeth wagte kaum hinschauen. Unendlich viele weiße Zähne wollten sich ihn das Fleisch des jungen Mannes beißen.

Schon setzte der erste Wolf zum Angriff an. Aber schon in der Luft versetzte ihn ein Schwerthieb eine tödliche Verletzung. Nun ging alles viel zu schnell. Fast gleichzeitig griff die Meute nun an. Elisabeth blieb schier das Herz stehen. Sie konnte den Fremden vor lauter Wölfen fast nicht mehr erkennen. Er konnte sich unmöglich gegen die Bestien behaupten. Kurz überlegte sie, ihm zu Hilfe zu eilen, aber sie hatte nicht den Mut, sich diesen Bestien zu stellen.

Stattdessen starrte sie gebannt auf den aussichtslosen Kampf gegen die Wolfsmeute. Doch je länger sie zusah, desto größer wuchs ihre Zuversicht, dass dieser ungleiche Kampf tatsächlich gewonnen werden konnte. Wolf um Wolf musste sterben und als der Fremde sein Schwert am letzten toten Wolfspelz reinigte, war der Schnee blutgetränkt. Er steckte sein Schwert in seine Scheide zurück, rief nach seinem Pferd und kam dann schweratmend auf die beiden Frauen zugestapft.

Er half ihnen von ihrem Fels zu klettern und als er sie auf sicheren Boden wusste, verbeugte er sich galant und stellte sich den Damen vor. So erfuhr sie, dass ihr Retter ein früherer Gefährte und Freund von ihrem Gatten war und gerade auf dem Weg auf einen Besuch zu seiner Burg gewesen sei.
Fortsetzung folgt
Keuschy

39. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 21.06.15 22:33

17
Nun wurde mir erst wirklich klar, was konsequente Keuschhaltung bedeutete. Jetzt konnte ich mir nach dem Duschen nicht mehr geschwind meinen Gürtel abnehmen und mich kurz trockenrubbeln. Mit einem Fön musste ich mir jetzt umständlich die Haut unter meinem Blech trocknen. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, welche Einschränkungen ich tatsächlich durch meinen Keuschheitsgürtel hinnehmen musste.

Nicht, dass sie nicht zu meistern gewesen wären, aber wenn ich die Chance eines sofortigen Aufschlusses gehabt hätte, wäre ich bestimmt des Öfteren dieser Versuchung erlegen. Jetzt brauchte ich beinahe doppelt so lange im Bad wie zuvor. Ich bemerkte, dass ich begann mich anders zu bewegen. Musste mich jetzt vollständig an meinen Gürtel anpassen. Zu allem Überfluss bekam ich jetzt auch noch einen Anruf von meiner Baustelle.

Ein Handwerker erklärte mir etwas von einer eingefallenen Kellerwand. Sofort eilte ich zu meinem Haus. Durch dieses Missgeschick würde ich wohl noch etwas länger in Miete wohnen müssen. Aber es half ja nichts. Bevor die Wassersperre nicht in die Kellerwände eingebracht war, wollte ich oberhalb noch nicht anfangen. Ich stieg in den Keller und sah mir den Schaden an. Einer der Handwerker erklärte mir aufgeregt, dass er nur die Dichtplatten in die Wand getrieben hatte, als sie plötzlich nachgab.

Er konnte ja nicht wissen, dass sich hinter der Wand ein Hohlraum befand, beteuerte er mir immer wieder. Die Kellerwand war tatsächlich gut zwei Meter breit eingestürzt. Ich warf einen Blick über die Trümmer. Es klaffte tatsächlich ein tiefes Loch auf der anderen Seite der Wand. Der Bauarbeiter hatte keine Schuld, aber was sollte ich jetzt machen. Ich wählte die Nummer meines Architekten und schilderte ihm mein Problem.

Er hatte leider diese Woche keine Zeit mehr und vertröstete mich auf die nächste Woche. Ich schickte die Handwerker heim. Meine Laune war im Keller. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich hatte ich mit meiner Stimmung nicht mehr vor, zum Stammtisch zu gehen, aber die Neugierde, etwas Neues über meine Ahnin zu erfahren, trieb mich schließlich doch in die Wirtschaft.

Friedrich Gimpel merkte als erster, dass ich heute nicht bei der Sache war, also fragte er solange nach bis ich den Dreien von dem Hohlraum in der Kellerwand und den Verzögerungen, die sich daraus begaben, berichtete. Er meinte darauf, dass es früher durchaus üblich war, die Keller in den Häusern zu erweitern, indem man einfach bei Bedarf einen neuen Raum in den Fels schlug. Manchmal teilten sich auf diese Weise mehrere Parteien einen solchen Raum.

Jeder hatte dann einen eigenen Zugang. Es soll heute sogar noch Ortschaften geben, die durch ein Labyrinth aus Gängen und Gewölben alle miteinander verbunden sind. Ich würde liebend gerne einmal einen Blick hineinwerfen, wenn sie nichts dagegen haben, beendete er seinen Vortrag. Auch die anderen Beiden waren sofort Feuer und Flamme und da es das Haus meiner Vorfahren war, wuchs auch in mir die Neugierde, was sich hinter dieser Wand denn nun verbarg.

Herr Klumms zog nun die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er zog einen Umschlag aus seiner Aktentasche, zog ein Blatt Papier daraus, faltete es langsam auseinander und legte es offen auf den Tisch, damit jeder einen Blick darauf werfen konnte. Es sah amtlich aus, war allerdings nicht in Deutsch verfasst so dass ich nur vermuten konnte, um was es sich handelte.

Pfarrer Klumms holte tief Luft und erklärte, dass Graf Konrad von Calw tatsächlich im Jahre 1335 eine Frau aus dem Hause Gründelbach geehelicht hatte. Die Frau die wir suchten, hieß Elisabeth. Es gab auf der französischen Seite ein Dokument, in dem hervorgeht, dass ein Adliger von Gründelbach mit dem Grafen zu Calw die Ehe aushandelte. Es ging wahrscheinlich um politische Interessen, die leider nicht näher erwähnt wurden.

Nur was der Landherr für seine Tochter bekam, war bis ins kleinste Detail aufgelistet. Elisabeth war für die damalige Zeit schon sehr alt, als sie ihren Gemahl zu sehen bekam. Nicht gerade üblich, für die damalige Zeit. „Vermutlich war sie potthässlich“, mutmaßte Herr Gimpel lachend. Ich fand seine Bemerkung überhaupt nicht witzig. Immerhin gehörte ich weitläufig zur Verwandtschaft. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und er entschuldigte sich sofort für seine Bemerkung.

Ich war ganz aus dem Häuschen. Elisabeth Gründelbach, oder besser Elisabeth Gräfin zu Calw war eine meiner Vorfahren. Jetzt war es amtlich. Elisabeth war die arme Frau, die den Keuschheitsgürtel, den ich im Keller gefunden hatte, tragen musste. „Ich habe hier noch eine beglaubigte Kopie des Dokumentes. Wieder legte Herr Klumms das Papier so auf den Tisch, dass jeder einen Blick darauf werfen konnte.

Die Schrift des Vertrages war ein einer wunderschönen Handschrift niedergeschrieben worden, doch konnte ich außer ein paar Buchstaben den Text leider nicht entziffern. Letztendlich war es mir auch egal. Ich wusste jetzt wer die Trägerin meines Kellerfundes war und jetzt nur noch darauf gespannt was sich wohl morgen noch hinter der eingestürzten Kellerwand verborgen hielt. Es wurde noch ein lustiger Abend und als ich gegen später nachhause lief, musste ich immer wieder daran denken, dass in mit adliges Blut floss.

Völlig in Gedanken zuckte ich erschreckt zusammen. „Keine Angst, der tut nichts, er ist nur noch etwas verspielt“, versuchte mir ein Hundehalter zu erklären, nachdem mir sein Hund angesprungen hatte und mich jetzt in Höhe meiner Knie anhechelte. Ich versuchte zu lächeln, dachte aber beim weiterlaufen, wie gefährlich es war, den Hund ohne Leine laufen zu lassen. Vermutlich hatte das Tier mit seinen nassen Pfoten meine Hose beschmutzt.

Aber egal, sie musste eh in die Wäsche. Ich musste unwillkürlich an den zweiten Satz denken, den wahrscheinlich auch jeder Hundebesitzer kannte: „Komisch, dass hat er aber sonst noch nie gemacht“. Ohne weitere Zwischenfälle kam ich nach Hause. Als ich endlich in meinem Bett lag fasste ich mir in meinen verschlossenen Schritt. Ich hatte mich freiwillig dazu entschlossen diesen Gürtel zu tragen.

Aber was vermochte in dem Kopf des Grafens rumgegeistert haben, seiner Frau so etwas anzutun. Trotz moderner Hygienestandards, die wir hatten, war es für mich eine immense Umstellung, seit ich meinen Keuschheitsgürtel ständig trug. Mein Gürtel wurde aus rostfreiem Stahl hergestellt. Ich erinnerte mich, wie Frau Hauber mir erklärte, dass es nur bei Edelstahl zu keinen Hautirritationen kommen konnte.

Wenn ich nur daran dachte, wie viele Urintropfen schon über mein Frontblech liefen, die ich nur mit Toilettenpapier auffangen konnte, bekam ich das kalte Grausen. Zu Elisabeth Zeiten gab es weder Edelstahl noch Toilettenpapier. Geschweigendem eine Dusche. Ich konnte nur erahnen, wie sich die arme Frau gefühlt haben musste.
Fortsetzung folgt
Keuschy


40. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Johni am 21.06.15 23:33

schöne Geschichte, nicht so triebgesteuert, wie viele andere Stories hier im Board.

Viele Grüße
41. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Skywolf am 22.06.15 04:27

Diese Geschichte mag ich sehr gerne. Zu häufig habe ich bei anderen Geschichten den Eindruck, dass der Gürtel, und nicht die Trägerin, die Hauptfigur ist.

Ich glaube, dass das hier nicht so ist, ist die große Stärke dieser Geschichte.

Insgeheim hoffe ich, dass das 6 Monats Experiment fehlschlägt, sie es nicht so lange aushält, und abbrechen muss. Dann davon lernt und wieder weiter macht.

Aber das ist Deine Geschichte, und ich warte gespannt, wann und wie es weitergeht.
42. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Wölchen am 22.06.15 08:37

Wau meine Vorschreiber hatten recht.Auch diese Fortsetzung war richtig gut.Besonders wie du sie schreibst.Man merckt richtig das es dir nicht allein um den KG geht sondern um die Person die ihn trägt.

Vielen Dank für deine Geschihte.

mfg Wölchen
43. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 25.06.15 22:34

Hallo Johni, Skywolf, Wölchen
Wie ihr richtig erkannt habt, wollte ich bei dieser Geschichte die Entwicklung einer KG-Trägerin beschreiben, die sich zuvor noch nie mit dieser Thematik befasst hatte. Ehrlich gesagt hat ein Museumsbesuch im Stadtmuseum (ehemaliges Spital in Rothenburg ob der Tauber) den Auslöser zu dieser Geschichte gegeben. Ich stand fasziniert vor einer Vitrine, in der ein altertümlicher Keuschheitsgürtel ausgestellt wurde. Als Erklärung standen die Ausführungen, die Josef Altenrieder in Kapitel in Kapitel 20 von sich geben wird. Diese Beschreibung, die ich bis Dato so noch nie gehört hatte, erschienen mir als plausibel für den Gebrauch und die Verbreitung der Keuschheitsgürtel und haben mich deshalb zu dieser Geschichte inspiriert. Mich beschäftigte allerdings auch, wie man auf diese Erklärung des Gebrauchs eines Keuschheitsgürtels überhaupt kommen konnte und wie man in der heutigen Zeit auf die Anwendungen von Damals eigentlich so detailliert Rückschlüsse ziehen kann. Aus diesen Fragen heraus entstand Doris, die die heutige Sichtweise der mittelalterlichen Keuschhaltung etwas erleuchten soll, wobei sie natürlich auch Gefallen an der moderneren Variante findet, während Elisabeth die wahre (Fantasie)Geschichte erzählt, um aufzuzeigen, dass es keine absolute Wahrheit gibt. Durch das wachsende Interesse an Keuschhaltung tauchen natürlich zwangsweise immer wieder neue Fragen auf. Ich dachte mir, in einem KG-Forum wäre es auch einmal interessant, etwas über dessen Geschichtliche Hintergründe in Form einer Geschichte zu lesen. Aber nun geht’s weiter







18
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Er besah sich die blutende Wunde der Zofe, die Gevatter Isegrim ihr zugezogen hatte und verband diese notdürftig. Elisabeth beobachtete ihn unterdessen genau. Auch er hatte, wie ihr Mann einen stattlichen Körper, und eine wallende gelockte Mähne. Bruchteile einer Sekunde stellte sie ihn sich ohne seine Gewandung vor. Dann sah sie, dass auch er eine kleine Verletzung davongetragen hatte. Auf seinen Handrücken hatte sie einen kleinen Riss in seiner Haut entdeckt.

Schnell griff sie nach ihrem Tuch und verband damit seine Verletzung. Erst als Elisabeth damit fertig war, wurde ihr klar, wie töricht sie sich gerade benommen hatte. Dieser kleine Riss, war kaum der der Rede wert, beachtet zu werden. Wieder verbeugte er sich tief und bedankte sich lächelt für diese Ehre, die sie ihm zukommen ließ. Er beteuerte ihr, dass diese Behandlung, mit der sie ihm bedachte, die Heilung bestimmt sehr beschleunigen würde und er ihren Verband bestimmt für immer aufbewahren wollte.

Das Lächeln, das sich bei seinen Worten in seinem Gesicht bildete, gefiel ihr gut. Sie spürte wie ihr die Röte des Schams ins Gesicht floss und wendete sich schnell ab. Als er sich wieder erhob, half er Elisabeth auf den Rücken seines Pferdes und hob danach die jammernde Zofe ebenfalls in den Sattel. Er nahm die Zügel in die Hand und führte sein Pferd langsam aus dem Wald hinaus.


Elisabeth erfuhr, dass ihr Retter ebenfalls aus edlem Geblüt stammte, allerdings der drittgeborene Sohn seiner Familie war und deshalb keine Aussicht auf ein Erbe des Vaters hatte. Er verdiente sich seinen Unterhalt als Ritter im baltischen Deutschordensheer. Waren sie nicht gerade im Feldlager gegen die Litauer, war sein Dasein durchaus erträglich und er wollte nicht mit seinem Schicksal hadern.

Langsam ging die Gruppe zur Burg zurück, doch für Elisabeth ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Gerne hätte sie sich noch länger mit ihrem Gast unterhalten doch ihr Gemahl war in der Zwischenzeit zurückgekehrt und empfing seinen alten Gefährten persönlich. Für Elisabeth hieß dies, sich wieder dem tristen Alltag hinzugeben. Es gehörte leider nicht zu ihren Aufgaben, sich um die Gäste ihres Mannes zu kümmern.

Sie brannte vor Neugierde, wollte noch mehr von ihrem Helden wissen, aber sie wusste, dass es den Frauen nicht gestattet war, den Zusammenkünften der Mannsbilder beizuwohnen. Traurig lief sie in ihre Gemächer. Wie gerne hätte sie noch mehr von seinen Worten gehört. Doch es sollte noch schlimmer für Elisabeth kommen. Sie hatte schon vermutet, dass ihr Gatte sie tadeln würde, wenn er von dem Vorfall von heute erfahren würde.

Tatsächlich tauchte er vor der Abendmette auf und erkundigte sich nach ihrem Befinden und mahnte sie in Zukunft vorsichtiger zu sein. Er gab ihr sein Messer mit dem hölzernen Heft und beschwor sie, es von nun an immer bei sich zu tragen. Elisabeth betrachtete die Klinge. Es war ein wertvolles Stück, das gut in der Hand lag. Stolz betrachtete sie ihr Geschenk.

Auf der einen Seite konnte sie das eingeschnitzte Familienwappen erkennen, auf der anderen Seite befanden sich die Initialen ihres Gattens. Elisabeth war froh so glimpflich davongekommen zu sein und obendrein auch noch Stolz auf das Geschenk, dass sie von ihren Eheherren bekommen hatte. Doch das was sie sich am allermeisten wünschte, bekam sie leider nicht. Ihr Gemahl suchte sie in den nächsten Nächten einfach nicht mehr auf.

Er rief sie auch nicht mehr in seine Gemächer. Jede Nacht wartete sie vergebens auf eine Aufforderung, zu ihm zu kommen. Von den Bediensteten erfuhr sie schließlich, dass er bis spät in die Nacht, mit seinem Gast zusammensaß und sich den Wein in großen Mengen schmecken ließ. Elisabeth sehnte sich nach seiner Nähe. Vermisste die Wärme seines Körpers. Wenn sie in der Dunkelheit auf ihn wartete, schien es in ihrem Körper zu brennen und jede Nacht, die sie allein in ihrem Lager verbringen musste, verstärkte diese Gefühl in ihren Lenden noch um ein weiteres.

Elisabeth konnte nicht begreifen, was in ihr vorging. Dieses Kribbeln wurde immer schlimmer. Ihre Hand glitt in ihren Schoss. Sie wollte dieses Brennen durch ihre Berührung zum erlöschen bringen, erreichte aber genau das Gegenteil. Wie bei einem Strohfeuer flammte dieses Gefühl in ihr um ein vielfaches auf. Elisabeth war nicht mehr Herr ihrer Sinne. Sie fuhr mit ihrem Finger vorsichtig durch ihren Garten der Lust.

Zum ersten Mal in ihrem Leben drang ihr Finger bewusst in sie hinein. Obwohl sie wusste, dass es Sünde war, glitt ihr Finger immer tiefer hinein und löste diese Gefühle in ihr aus, die sie schon so lange vermisst hatte. Sie würde es beichten müssen und die Pfaffen hatten dafür bestimmt wenig Verständnis, denn nun verstand sie plötzlich, was Pfaffen immer bei ihren Gottesdiensten immer wieder verteufelten.

Vorsichtig schob sie ihren Finger, in dem gleichen Rhythmus, wie es auch ihr Gemahl tat, immer wieder rein und raus und erhoffte sich so, zu diesem Gefühl zu gelangen, wie sie es von ihren Eheherren kannte und lieben lernte. Wie von selbst gesellte sich schon bald ein weiterer Finger dazu und brachte Elisabeth dieses Gefühl in ihren Unterleib, dass sie so sehr vermisst hatte. Leise stöhnte sie auf. Es schien zu funktionieren.

Sie brachte sich selbst in dieses himmlische Gefühl, dass ihr zuvor nur ihr Eheherr schenken konnte. Noch lange danach lag sie in ihrem Lager und musste daran denken, was sie getan hatte. Es war Sünde, sich selbst diese Freude beizubringen. Die Kirche hatte da eine klare Meinung. Der Beischlaf diente nur dazu, Kinder zu zeugen. Das unterschied die Gläubigen von den Tieren. Elisabeths Zofe hatte schon versucht, ihr klarzumachen, weniger Lust beim Akt mit ihrem Gemahl zu zeigen, da dies sich nicht schickte.

Elisabeth wollte eine gute Christin sein. Aber das, was sie eben getan hatte sprengte alle Regeln. Hatte sie der Teufel persönlich verführt? Gleich morgen wollte sie beichten, wollte sich wieder von ihren Sünden befreien.
Fortsetzung folgt
Keuschy

44. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 25.06.15 22:34

19
Mit festem Schuhwerk, Regenkleidung und einer Taschenlampe ausgestattet, trafen wir uns vor meinen Haus. Ich fand die Ausrüstung zwar etwas übertrieben, ließ mich von Professor Gallert aber überreden, da er meinte, dass man zuvor nie wissen könne, was einen wirklich erwarten würde. Auf diese Ankündigung hin hätte ich mich wieder einmal mehr, gerne aus meinem Keuschheitsgürtel befreit, hatte aber wegen dem unbarmherzigen Schlüsselsafe keine Chance mehr, so kurzfristig an meinen Schlüssel zu gelangen Mir blieb nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und diese Aktion einigermaßen hinter mich zu bringen.

Wir stiegen in den tiefen Gewölbekeller und kletterten über die Steine der eingestürzten Wand. Ich staunte nicht schlecht. Jetzt im Licht der Taschenlampe entdeckte ich einen weiteren in den Fels geschlagenen Raum. Er musste einem Vorgänger als Weinkeller gedient haben, denn es Stand noch immer ein altes Weinfass an der Wand. Sonst gab es nichts Spektakuläres zu entdecken. Herr Gimpel schlug mir vor, diesen Raum wieder als Lagerraum zu nutzen.

Der Keller war auf den ersten Blick trocken, und Platz konnte man immer brauchen. Wieso mir bei diesem Vorschlag spontan ein Verließ in den Sinn kam, konnte, ich nicht sagen, vermutlich war ich in letzter zu sehr auf das Mittelalter fixiert gewesen. Im Geiste stellte ich mir die karge Einrichtung vor und lief dabei unbewusst auf das alte Weinfass zu. Ich glaubte zwar nicht, dass es noch voll war, noch war ich erpicht, von diesem Wein zu versuchen, trotzdem klopfte ich mehrmals vorsichtig daran, um etwas über den Füllstand zu erfahren.

Völlig unerwartet fiel das hölzerne Fass krachend in sich zusammen. Vor Schreck sprang ich nach hinten in die Arme von Herrn Klumms, der ebenfalls auf das Fass zugelaufen kam. Noch immer vor Schreck erstarrt, hörte ich jetzt einen erstaunten Pfiff. Hinter dem Fass befand sich ein weiterer Durchgang, der seither verdeckt gewesen war. Schnell waren die Fassreste auf die Seite geräumt. Der Schein der Taschenlampen erhellte einen alten gemauerten Gang, der sich unendlich weit in die Erde hineinzufressen schien.

Herr Gallert war als erster in dem Gang verschwunden. Auch Herr Gimpel machte sich daran, dem Professor zu folgen. Nur Herr Klumms, meinte, er würde lieber hier auf uns warten. Ich fand seine Entscheidung nicht schlecht, denn jetzt hatten wir noch einen Außenposten, der zu Not Hilfe holen konnte, wenn etwas geschehen sollte. Auch mich reizte zu wissen, was sich am anderen Ende des Ganges befand und eilte meinen beiden Vorgängern in die Finsternis nach.

Ich konnte gerade so aufrecht den Gang entlang schreiten, während die Zwei vor mir gebückt laufen mussten. Ich lief den beiden Schatten vor mir hinterher. Jegliches Zeitgefühl ging mir verloren. Ich folgte nur dem Strahl der Taschenlampen. Der Gang schien nicht enden zu wollen. Längst waren meine Beine müde. Schon mehrmals hatte ich mir überlegt, mich etwas auszuruhen, aber ich wollte nicht zurückfallen.

Aufgeben und zurücklaufen, wollte ich nach dieser langen Strecke auch nicht. Die Hoffnung demnächst das Ende des Ganges zu erreichen wurde mit jedem weiteren Schritt von mir genährt, ging aber nicht in Erfüllung. Endlich schienen auch der Lehrer und der Professor aufzugeben. Keuchend ließen sie sich zu Boden gleiten. Frank Gallert schaute auf seine Uhr. Vier Stunden waren wir jetzt schon in diesem Gang unterwegs und hatten keine Ahnung, wo wir uns gerade befanden.

Wir hielten Kriegsrat, ob wir weitergehen wollten, oder umkehren sollten. Einstimmig entschieden wir, weiterzugehen. Herr Gimpel meinte, um Batterien zu sparen, sollten wir nur noch eine Lampe benutzen. Also knipste ich meine Taschenlampe aus und folgte dem kleinem Lichtstrahl, dass nun nur noch den unbekannten Weg erleuchtete. Nach weiteren unendlichen Schritten wurde der Gang merklich breiter. Meine Stimmung wurde schlagartig besser.

Wir mussten unser Ziel erreicht haben. „Vorsicht Stufen“ raunte Friedrich Gimpel zu mir. Tatsächlich ging es jetzt auf einer Wendeltreppe nach oben in einen weiteren Raum. Der Schein der Taschenlampe glitt über den Boden. Ein schriller Schrei hallte durch das Gemäuer. Ich hatte mich an Friedrich Gimpel geklammert und zitterte vor Angst. Direkt vor meinen Augen lagen zwei menschliche Skelette, die mir den Schreckensschrei entlockt hatten.

Blitze zuckten auf. Der Professor fotografierte den Fund von allen Seiten, achtete dabei aber peinlichst darauf, nichts zu verändern. Friedrich Gimpel hatte indessen einen weiteren Durchgang entdeckt, durch den wir nun weiter gingen. Erneut ging eine Wendeltreppe nach oben. Ich konnte kaum noch ein Bein vor das andere heben. Wie in Trance führte ich meine Schritte aus. War so in mich vertieft, dass ich nicht bemerkte, dass es plötzlich nicht mehr weiterging.

Unerwartet hörte die Treppe einfach auf. Auch ich würde wie dieses Skelett enden, wenn wir nicht bald einen Ausgang finden, schoss es mir in den Kopf. Herr Gallert deutete auf eine Nische in der Wand. Nur mit Licht konnte man erkennen, dass man sich hier durch zwängen konnte. Herr Gimpel folgte ihm auf den Fuß und auch ich machte mich daran, den beiden zu folgen. „Das darf nicht wahr, das gibt es doch nicht“, hörte ich Herrn Gimpels Stimme und beeilte mich, um zu sehen was die Beiden entdeckt hatten.

Obwohl es draußen schon dämmere, brauchten meine Augen eine kurze Zeit um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Herr Gallert fasste es in Worte, was ich selbst schon vermutete. Wir waren auf Burg Zwingenstein. In den Gemächern der Grafen. Ich blickte nochmals in den Kamin, aus dem ich eben gekrochen war. Wir hatten heute tatsächlich einen Geheimgang zur Burg entdeckt.

„Ich hoffe ihr habt heute nichts wichtiges mehr vor“, meinte Herr Gimpel und deutete auf die Bewegungsmelder an der Wand. Ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. In wenigen Minuten würden wir verhaftet und abgeführt. Mir wurde übel. Ein Gedanke bohrte sich in meinen Kopf. Wurde ich einer Leibesvisitation unterzogen, bevor sie mich einsperrten?
Fortsetzung folgt
Keuschy



45. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von pardofelis am 27.06.15 07:58

Hallo keuschy,

nun muss ich dir hier doch langsam mal ein großes Lob ausssprechen, ähh... ausschreiben.
Der Mittelalterbereich ist zwar etwas schwächer aber gehört halt dazu.
Und die Umschwünge im Neuzeitbereich sind irgendwie nachzuvollziehen und auch genial.
Bitte mach mit dieser "Doppelgeschichte" noch lange weiter.

großes Danke nochmals

p.s. Ist das Schlafgemach noch bewohnt? Und kommen jetzt neue Verwandschaftsverhältnisse
zum wirken?? Und waren die Skelette ein "Pärchen"?
46. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 29.06.15 22:41

Hallo pardofelis
Danke für dein Posting
Das Schlafgemach ist nicht mehr bewohnt. Ansonsten kannst du dich bestimmt gut in Doris hineinversetzen. Auch ihr werden diese Fragen sehr unter den Nägeln brennen.





20
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Elisabeth hatte gleich am nächsten Tag gebeichtet und sich damit 5 Rosenkränze zum Beten eingehandelt. Da sie der lateinischen Schrift mächtig war, musste sie zudem auch die in der Heiligen Schrift die Ferse über die weibliche Sünde im heiligen Jakobus 1,15-15 lesen und auswendig lernen. Dies konnte aber nicht verhindern, dass sie sich noch am gleichen Abend wieder untugendhaft berührte.

Der Teufel selbst musste sie verführt haben. Sie konnte sich nicht mehr dagegen erwehren. Wie von selbst glitten ihre Finger erneut in ihre Scham. Sie lernte jede Nacht immer besser die Stellen an ihrem Körper kennen, die ihr diese unwahrscheinliche Lust verschaffen konnten. Da ihr Gatte sich nicht besuchte, musste sie eben auf diese Weise das Feuer in ihren Lenden zum erlöschen bringen.

Ihr Fingerspiel wurde immer besser, bald entdeckte sie Stellen, die dieses Gefühl noch verstärkten, wenn man nur kurz darüber strich. Elisabeth wusste, sie würde für ihr tun im Höllenfeuer schmoren, aber sie konnte dieser Versuchung des Satans einfach nicht mehr widerstehen. Noch immer konnte sie es nicht lassen, ihre Stimme zu bändigen, wenn die große befriedigende Lust am Höhepunkt ihres Tuns sie überfiel.

Deshalb stopfte sie sich schon zu Beginn ihrs verbotenen Treibens den Mund mit einem Stück Tuch aus, um nicht noch die Bediensteten darauf aufmerksam werden zu lassen. Mehrere Nächte hatte Elisabeth sich damit das Einschlafen versüßt, lag auf ihrem Lager und ließ ihre Finger durch ihren Garten der Lust „lustwandeln“. Elisabeth lag wieder eine weitere Nacht auf ihrem Lager und gab sich ihrem sündigen Treiben hin.

Völlig mit sich selbst beschäftigt hatte sie nicht bemerkt, wie ihr Eheherr ihre Kammer betrat. Er hatte genug gesehen um Elisabeth für ihr unzüchtiges tun schwer zu tadeln. Er verbot ihr, sich nochmals so wenig sittsam zu berühren und befahl ihr gleich morgen zur Beichte zu gehen. Völlig erschrocken von dem unerwarteten Besuch bedeckte Elisabeth schnell wieder ihre Scham mit ihrem Unterkleid.

Noch immer wütete ihr Gatte wegen ihres Fehlverhaltens. Elisabeth saß nur da und fühlte sich schuldig. Nachdem der Graf wieder ruhiger wurde, stimmte Elisabeth kleinlaut ihrem Fehlverhalten zu und gelobte feierlich, sich in Zukunft nicht mehr den Ruf des Satans hinzugeben. Der Graf schien zufrieden. Er setzte sich neben sie auf ihr Lager und legte seinen Arm um sie. Mit leisen bedachten Worten erklärte er seiner Gattin, dass er nicht wolle, dass sie wegen ihrer fehlgeleiteten Lust im Höllenfeuer schmoren musste.

Elisabeth war froh, dass er ihr nicht mehr böse war und nahm sich fest vor in Zukunft dieser sündigen Versuchung nicht mehr nachzugeben. Dennoch war sie sehr enttäuscht, dass ich Gatte wieder von ihr abließ und aus ihrer Kammer stampfte. Noch lange lag sie wach, getraute sich aber nicht mehr, sich selbst zu berühren.

Graf Konrad zu Calw trottete in den Rittersaal zurück. Er hatte vor, sich bei seiner Frau zu befriedigen. Doch dann hatte er sie bei ihrem unzüchtigen Treiben erwischt. Wie besessen hatte sie sich an Stellen berührt, die er nicht hätte sehen dürfen. Er mochte sein Weib. Sie war anmutig und ihre Gestalt schmeichelte seinen Augen. Umso schlimmer haftete die Angst in ihm, sie im nächsten Leben an die Hölle abgeben zu müssen weil sie den wahren Glauben nicht richtig kannte.

Ihm war klar, dass aus dem Hause, aus dem sie abstammte, die Werte nicht im genügenden Maße vermittelt wurden und sie sich deshalb dieser Sünde hingab. Er nahm wieder Platz bei seinem Gast und füllte erneut seinen Becher mit Wein. Er machte sich Sorgen um sein Weib. Josef Altenrieder füllte ebenfalls seinen Kelch und betrachtete seinen Freud genau. Gerade wollte er noch einen Sohn zeugen gehen jetzt saß er wieder hier und leistete ihm erneut Gesellschaft.

Josef konnte seinen Freund gut verstehen. Auch er kannte das beschämende Gefühl, wenn die Manneskraft einfach nicht so wollte, wie man es bei einer Dame gerne wünschte, wenn man zuviel des Weines gekostet hatte. Er machte eine aufmunternde Bemerkung und versuchte damit Konrads Laune zu heben. Doch dieser winkte ab und erklärte erst nach mehreren Anläufen die unkeusche Tat seines Eheweibes. Josef von Altenrieder schüttelte ungläubig den Kopf.

Er hätte Konrads Weib als sittsamer eingeschätzt. Jetzt konnte er die Sorgen seines Freundes teilen. Nach längerem Nachdenken erhob er das Wort an den Grafen. Mein Feldmarschall schickte mich vor einem Jahr auf eine Mission nach Italien. Eine kleine Unpässlichkeit zwang mich, in einem Feldlager in der Nähe von Florenz mehrere Tage zu rasten. Dort hatte ich, er schnalzte mit der Zunge, auch Kontakt zu den leichten Frauen.

Dabei grinste er verstehend. Die besseren Lagerdirnen trugen dort Vorrichtungen aus Hartleder oder aus Eisen, die ihren Unterleib umschnürte. Damit konnten sie ihren Eingang der Lust zuverlässig abdecken. Mit diesen Gürteln schützen sie ihre Pforte zum Paradies. Dieser Leibgürtel war abschließbar und die leichten Frauen besaßen die Schlüssel, den sie in ihren Rocksäumen versteckten.

Sie entfernten sich diese Vorrichtung erst, wenn der vereinbarte Preis für die Dienste übergeben wurde. Auf diese Weise konnten die betrunkenen Soldaten nicht einfach über sie herfallen und sie um ihren Lohn bringen. Der Graf blickte kurz auf. Und was soll das mit meinem Weib zu schaffen haben, sie ist keine Dirne. „Natürlich nicht“, wiegelte Altenrieder schnell ab.

„Ich dachte nur, wenn eurer Weib so eine Vorrichtung tragen würde und ihr die Schlüssel bei euch hättet, wäre es für eure Gemahlin nicht mehr möglich, sich sündig zu berühren. Erneut blickte der Graf auf, doch dieses Mal zeigte er an den Worten seines Freundes großes Interesse. „Kannst du mir diese Vorrichtung etwas genauer beschreiben“, fragte er nach. Josef nickte. Dann schilderte er seinen Freud die Konstruktion, die die bessersituierten italienischen Lagerdirnen im Feldlager trugen.
Fortsetzung folgt
Keuschy


47. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 29.06.15 22:42

21
Der Verwalter der Burg sah zum Glück von einer Anzeige ab. Er kannte meine Begleiter von ihren früheren Recherchen auf der Burg und war ebenfalls von unserer Entdeckung überrascht, als wir ihn darüber berichteten. Professor Gallert besprach sich jetzt mit dem Verwalter über die Vorgehensweise wegen der Skelette hinter dem Kamin. Er meinte, dass die Toten wahrscheinlich schon länger dort liegen würden, die Kripo aber trotzdem verständigt werden müsse.

Er wies darauf hin, dass er aber gerne für weitere Nachforschungen Einblick in die Ergebnisse der Spurensicherung haben wollte, wenn sein Verdacht richtig sei und es sich tatsächlich um ältere Leiche handeln würde. Der Verwalter nickte. Gemeinsam verließen wir das historische Gemäuer. Dank der Frage von Herrn Gimpel nahm uns der Verwalter mit seinem Wagen wieder mit in die Stadt.

Nebenher telefonierte der Verwalter mit der katholischen Diözese, dem Besitzer dieser Burg und informierte seinen Chef über den Vorfall. Ich war erstaunt. Ich war bis jetzt der Meinung, die Burg hätte den Calwer Grafengeschlecht gehört. Der Verwalter lachte kurz über meine Frage und erklärte mir dann, dass diese Grafen tatsächlich bis zum Jahr 1336 im Besitz der Burg waren. Es gäbe aber eine Urkunde, die belegt, dass der Graf die Burg an das Kloster geschenkt hatte.

Wir horchten alle drei auf. Der Professor brachte unsere Gedanken auf den Punkt. Diese Schenkung lag in dem Zeitrahmen, wo Elisabeth auf der Burg wohnte. Stand diese Schenkung etwa auch im Zusammenhang mit ihr? Der Wagen hielt vor meinem Haus, wo uns Herr Klumms völlig aufgelöst vor Sorgen erleichtert empfing. Ihn hatten wir in der ganzen Aufregung völlig vergessen. Er hatte versucht, uns telefonisch zu erreichen, wir konnten ihn aber nicht empfangen und erklärten ihm jetzt mit knappen Worten unsere Entdeckungen.

Einen Tag nach der Entdeckung des Geheimganges beriefen wir einen außerordentlichen Stammtisch ein. Zum Einen mussten wir unseren Pfarrer über unsere Erlebnisse berichten, zum Anderen konnten wir durch die Fotografien, die Herr Gallert von dem Toten machte, die Skelette etwas genauer betrachten. Das erste Skelett lag auf dem Rücken. Es lag in einem Gegenstand, den wir als Messer deuteten.

Neben seiner rechten Hand lag eine mit Nägeln bestückte Holzkeule. Der andere Tote, lag auf dem Bauch. Um den Hals trug dieses Skelett eine Kette mit einem Schlüssel und eine weitere Kette mit einem silbernen Kreuz. Ein kleines Lederbündel lag daneben. Wir vermuteten, dass die beiden Männer einen Streit hatten, und es zu einem tödlichen Kampf kam. Ich war völlig aus dem Häuschen als Herr Gallert als letztes Bild die Vergrößerung des Messers zeigte.

Auf dem Griff konnte man deutlich das Wappen des Grafen zu Calw erkennen. Spontan fiel mir wieder mein zerstörtes Schloss von meinem Keuschheitsgürtelfund ein. War der Nebenbuhler über den Geheimgang zu Elisabeth gekommen und vom Grafen gestellt worden. Ich stellte meine Vermutung in den Raum. Kurzes Schweigen, dann meinte Herr Gimpel, es sind zwar nur Spekulationen, er aber glaube nicht an diese Theorie.

Er suchte das Bild mit dem ersten Skelett und deutete auf die Keule. „Das waren Waffen von einfachen Leuten. Hätte der Graf auf sein Opfer gewartet, hätte er bestimmt sein Schwert bei sich getragen.“ „Es könnte doch auch nach diesem Kampf einer mitgenommen haben“ wendete ich ein. „Theoretisch schon, aber mehrere Liebhaber gleichzeitig ist eher unwahrscheinlich und wenn ein zweiter schon das Schwert mitnahm, warum ließ er das Messer dann zurück?

Es wurde der Abend der Spekulationen. Jeder stellte seine Vermutungen über das Ableben dieser Männer auf, aber keine These konnte dem Scharfsinn der Anderen lange Bestehen. Als ich mich auf dem Heimweg machte, läuteten die Kirchturmglocken. „Mist“, dachte ich und begann zu rennen. Heute war ich die wöchentliche Aufschlussoption meines Schlüsselsafes. Fünf Minuten hatte ich noch Zeit die erneute Aktivierung für eine weitere Woche zu unterbrechen.

Ich verspürte das Bedürfnis mich aufzuschließen. Mich einfach einmal wieder wie eine normale Frau zu waschen. Mich bequem auf einen Stuhl zu setzten und mich auch ein wenig an einer Stelle zu streicheln, die mir gerade konsequent verwehrt wurde. Hektisch fischte ich die Hausschlüssel aus der Handtasche und versuchte den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Wieso musste ich ausgerechnet heute die Türe zweimal abschließen.

Ich schleuderte die Handtasche in eine Ecke und rannte so schnell ich konnte die Treppe hinauf in mein Gästezimmer. Völlig außer Atem betätigte ich die Taste, die die erneute Aktivierung der Verschlusszeit unterbrechen sollte. Mehrmals drückte ich verzweifelt auf den roten Kunststoff. Aber es war zu spät. Die Anzeige am Tresor zeigte 1:06Uhr. Wegen einer blöden Minute musste ich eine weitere Woche in meinem Keuschheitsgürtel schmoren, bis ich eine erneute Chance bekam, den Schlüsseltresor wieder zu öffnen.

Völlig zerknirscht ging ich ins Bad und machte mich fürs Bett fertig. Total frustriert lag ich unter meiner Bettdecke. Diese Woche musste ich irgendwie herumbringen. Aber nächste Woche würde ich den Tresor wieder öffnen. Ich musste einfach wenigstens für ein paar Tage wieder wie eine ganz normale Frau ohne meinen Keuschheitsgürtel sein. Am meisten ärgerte ich gerade über mich selbst. Was hatte mich nur dabei geritten, als ich den anderen Schlüssel an Pfarrer Klumms übergab.

Warum konnte ich nicht einfach nur sagen, er solle ihn für mich aufbewahren, bis ich es wieder zurückforderte? Nein, Doris Metzger musste es wieder unnötig verkomplizieren, indem sie zu ihm sagte, er solle das Päckchen für ein halbes Jahr für sie aufbewahren. Wenn sie das Päckchen zu einem früheren Zeitpunkt wieder zurückhaben wollte, sollte er, bevor er ihr das Päckchen wieder aushändigte, den beigefügten Umschlag öffnen.

Dort hatte sie auf ein kleines Blatt geschrieben, dass sie einen Keuschheitsgürtel trägt, und nun wieder an ihren Schlüssel heran musste. Ich fand die Lösung perfekt, als ich den Schlüssel abgegeben hatte. Zu perfekt, musste ich jetzt feststellen, denn obwohl ich nichts lieber wollte, als mich aus meinen Gürtel zu befreien, war ich doch noch meilenweit davon entfernt, mich bei Pfarrer Klumms zu outen.
Fortsetzung folgt
Keuschy



48. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 30.06.15 20:27

Jetzt wird es interessant. Wer könnten die beiden Skelette sein...? Etwa Elisabeths Mann und sein Freund?
49. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 05.07.15 20:37

22
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Elisabeth hatte den schweren Gang zum Hofkaplan hinter sich gebracht. Für die nächsten Wochen würde sie oft mit beten beschäftig sein, um sich von ihrem sündigen Tun wieder reinzuwaschen. Schlimmer fand sie gerade aber immer noch, dass ihr Ehegatte sie höchstpersönlich dabei ertappt hatte und sie streng tadelte. Sie wollte ihrem Mann doch gefallen, wollte ein gutes Weib für ihn sein. Was musste er nun von ihr denken. Sie machte sich Sorgen.

Er kam um mit ihr die Eheliche Pflichten wahrzunehmen, ging aber wieder unverrichteter Dinge, nachdem er sie bei ihrem unzüchtigen Treiben ertappt hatte. Sie hatte ihn enttäuscht. Würde er überhaupt wieder zu ihr ins Lager steigen? In ihren düsteren Gedanken versunken, hörte Elisabeth nicht, wie der Graf die Kemenate betrat. Er schickte ihre Leibzofe nach draußen. Elisabeth hatte Angst. Noch nie betrat der Graf am hellen Tag die Frauengemächer.

Sie ahnte, dass es etwas mit ihrem sündigen Vergehen zu tun haben musste. Bestimmt wollte er sie nun bestrafen. Elisabeth war es egal. Sie würde die Prügel ohne Klagen erleiden. Sie wollte nur, dass ihr Gatte ihr diese Taten nicht nachsah und alles wieder war wie zuvor. Sie sank auf ihre Knie und bettelte um Vergebung ihrer Taten. Zu ihrer Verwunderung zog der Graf sie wieder hoch und nahm sie in seine starken Arme.

Nach einer Weile ließ er wieder ab von ihr und sah ihr tief in die Augen. „Es ist nicht richtig was ihr da allein in eurem Lager treibt. Ich habe auch schon mit dem Pfaffen gesprochen. Er hat mir bestätigt, dass du zu schwach bist, um den Verlockungen des Teufels zu widerstehen. Deshalb habe ich beschlossen, dich vor der Versuchung zu beschützen. Du wirst dich morgen zum achten Glockengeläut mit deiner Zofe in meinen Gemächern einfinden, dort wirst du erfahren, wie es weitergeht.

Elisabeth sah, wie der Graf sich von ihr abwendete und durch die Tür verschwand. Er hatte sie nicht geschlagen. Hatte aber auch nicht vor, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Diese Ungewissheit, war für Elisabeth schlimmer, als hätte sie ihr Gemahl für ihre Sünden gezüchtigt. Den ganzen Tag musste Elisabeth jetzt daran denken, was ihr Gatte mit ihr vorhatte. Wollte er sie wegschicken? Womöglich in das neuerbaute Frauenkloster nach Marienberg? Allein der Gedanke machte sie krank.

Sie wollte nicht eine Dienerin Gottes werden. Wollte nicht hinter Klostermauern eingesperrt werden und den Rest ihrer Tage in Keuschheit verbringen. Elisabeth zuckte zusammen. Was war nur mit ihr los? Hatte jetzt der Teufel tatsächlich Besitzt von ihr genommen. Wie konnte sie es wagen, eigene Wünsche zu stellen. Was war bloß in sie gefahren, die Anweisungen ihres Gatten zu hinterfragen. Sie war nur eine Frau. Ihr stand es nicht zu sich gegen den Willen ihres Eheherren aufzubegehren.

Er allein wusste, was richtig war und Elisabeth würde es akzeptieren, egal wie schwer es ihr auch fiel. Auch wenn sie in der Nacht nicht richtig schlafen konnte, fand sie pünktlich zum Morgengeläut mit ihrer Zofe in den Räumen ihres Gemahles ein. Meister Holzschuh, der Gerber stand nervös in einer Ecke und wusste nicht so recht, zu wem er sich zuerst verbeugen sollte. Elisabeth hörte, wie der Graf dem Gerber Anweisungen gab, verstand aber die hiesige Sprache noch nicht, um zu erfahren, um was es hier ging.

Nachdem der Graf seine Anweisungen erteilt hatte, befahl er Elisabeth, sich in sein Lager zu legen. Elisabeth trottete hilflos, hinter die spanische Wand und legte sich in das Lager ihres Gemahles. Als er ihr die Anweisung gab, sich ihre Röcke nach oben zu raffen um ihrem Unterleib zu zeigen, hörte sie die empörte Stimme ihrer Zofe. Diese musste jetzt ihre Herrin an ihren Gliedmaßen ans Bett binden.

Zusätzlich musste sie einen weiteren Strick um den Leib werfen und ihre Herrin danach aufs Lager zu fesseln. Dabei entschuldigte sie sich ständig dafür, dies zu tun. Nachdem dies geschehen war und Elisabeth fest mit dem Lager ihres Gemahles gebunden war, bekam die Zofe weitere Anweisungen des Gerbers, die der Graf für sie aber übersetzten musste, Sie musste jetzt nasse Hautstreifen auf den blanken Leib ihrer Herrin zu legen und auf ihren Körper glattstreichen, so dass sich keine Luft dahinter bilden konnte.

Elisabeth empfand die feuchten kühlen Hautstreifen als unangenehm, wagte aber nicht aufzubegehren und ließ die Behandlung stillschweigend über sich ergehen. Weder sie noch ihre Zofe hatten eine Ahnung, weshalb dies hier geschah. Elisabeth konnte nur vermuten, dass dies etwas mit ihrem unkeuschen Verhalten zu tun haben musste. Schon bald hatte Elisabeths Dienerin den Unterleib ihrer Herrin vollständig mit den Häuten bedeckt und meldete dem Grafen, dass sie ihr Tun beendet hatte.

Der Graf wechselte mehrere Worte mit dem Gerber und meinte dann zur Zofe gewandt, sie solle sich jetzt wieder um ihre Herrin kümmern, verbot ihr aber unter schweren Strafe, Elisabeth zu befreien, bevor die Häute getrocknet waren. Elisabeth musste den ganzen Tag gefesselt im Bett verbringen. So sehr sie auch überlegte, sie wusste nicht, was der Graf damit bezweckte. Erst als die Sonne dem Mond Platz machte, das Tageslicht nicht mehr ausreichte, etwas zu sehen, waren die Häute soweit getrocknet, dass die Zofe es wagte, ihre Herrin wieder zu befreien.

Elisabeth blieb trotzdem reglos liegen. Ohne die Erlaubnis ihres Gattens wollte sie nicht die getrockneten Häute von sich abnehmen. Erst nachdem ihre Leibzofe den Grafen herbei rief und er ihr schließlich erlaubte, die getrocknete Haut abzunehmen, löste sie das Tagwerk wieder von sich ab. Vorsichtig legte sie die hartgewordene Haut auf die Seite. Sie hoffte, ihr Gemahl würde si e bei sich behalten, doch er befahl ihr, morgen früh mit ihrer Zofe zur gleichen Zeit wieder zu erscheinen und schickte sie dann in ihre Gemächer zurück.



Auch der nächste Tag verlief ähnlich wie der Tag davor. Bevor Elisabeth sich aber wieder auf die Schlafstätte liegen durfte, strich der Gerber den Rand der gehärteten Haut mit einer Paste ein und wies Elisabeth an, dieses Stück nun wieder dort zu tragen, wo sie es gestern abnahm. Elisabeth entfernte ihre Röcke und presste sich die harte Haut gegen ihre Scham. Dieses Mal musste sie sich bäuchlings auf das Lager legen, bevor ihre Zofe sie wieder darauf festband.

Abermals legte die Zofe die von dem Gerber vorbereiteten Hautstreifen auf den bloßen Hintern und strich sie vorsichtig auf Elisabeths Haut. Der Graf betonte dabei hinter dem Sichtschutz mehrmals, die Notwendigkeit die feuchten Streifen auch großzügig über die schon getrocknete Lederhaut zu streifen. Den Rest von diesem Tag musste Elisabeth nun auf dem Bauch liegend verbringen. Erst als man Kienspäne als Lichtquelle anzündete, wurde Elisabeth wieder befreit.

Sie musste nun dringend zu Abtritt, doch ihr Leib war dort unten nun völlig mit der gehärteten Haut bedeckt. Sie versuchte, das Gebilde abzustreifen, doch es schien an ihr zu kleben. Sie konnte sich diesem Ding einfach nicht mehr entledigen. Sie hörte, wie Meister Holzschuh dem Graf etwas zu erklären schien. Wenig später gab der Graf Elisabeths Zofe Anweisungen, wo und wie sie sie Häute an der Naht zwischen der heutigen und der gestrigen Form auftrennen musste.

Mit einigen Mühen gelang es er Bediensteten die Haut soweit aufzuschneiden, dass sie die Form soweit aufbiegen konnte, dass Elisabeth raus schlüpfen konnte und sich von der harten Haut endlich wieder befreien konnte. Elisabeth fragte ihren Gatten ob ihre Anwesenheit noch von Nöten war und als der Graf verneinte, machte sie sich eilends auf den Weg zur Burgmauer, um sich endlich zu erleichtern.
Fortsetzung folgt
Keuschy


50. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 05.07.15 20:37

Hallo Bildersauger
Ich glaube, Jetzt habe ich dich beim „nichtlesen“ erwischt. In Kapitel 18 schenkt der Graf Elisabeth dieses Messer
Ich habe es aber getestet, die beiden Geschichte lassen sich tatsächlich auch solo lesen




23
Die nächsten Tage verliefen wie Kaugummi. Nichts lief nach Plan. Meine Laune war am Tiefpunkt angelangt. Mich nervte mein Keuschheitsgürtel. Eigentlich bemerkte ich ihn beim Tragen fast gar nicht mehr, trotzdem wollte einfach nur wieder aus ihm raus. Wollte mich für ein paar Stunden wieder wie eine normale Frau fühlen. Wollte mich davon überzeugen dass mein Unterleib mehr als nur unnachgiebiger Stahl war.

Dazu kam, dass das Landesdenkmalamt die Bauarbeiten in meinem Keller eingestellt hatte und sich dafür selbst dort unten breit machte. Der ganze Gang wurde vermessen und jeder einzelne Stein dokumentiert. Zu allem Überfluss lud sich eine alte Freundin von mir einfach übers Wochenende zu mir ein. Eigentlich freute ich mich, sie wiederzusehen. Dummerweise saß ich aber bis nächsten Mittwoch in meinem Keuschheitsgürtel fest und überlegte mir, wie ich das Teil vor ihr verbergen konnte.

Wie hätte ich ihr erklären sollen dass ich mich freiwillig in diese Blechdose eingeschlossen hatte. Deshalb sah ich unserem Wiedersehen auch mit gemischten Gefühlen entgegen. Unter meiner Alltagskleidung konnte man meinen Gürtel nicht erkennen. Davon hatte ich mich mittlerweile durch stundenlanges betrachten meiner Spiegelbildes selbst überzeugt. Aber in meiner Wohnung musste ich mich umziehen, duschen und schlafen.

Genügend Gelegenheiten, um entdeckt zu werden. Aber was sollte ich tun? Den Safe konnte ich nicht öffnen, er war für mich zu massiv. Zu Pfarrer Klumms wollte ich nicht. Plötzlich fiel mir das zerstörte Schloss von Elisabeths Keuschheitsgürtel wieder ein. Hatte sie es damals vielleicht selbst zerstört um sich aus ihrem Keuschheitsgürtel zu befreien. Vielleicht hatte sich ihr Mann für eine längere Zeit auf Reisen begeben und sie rieb sich in der Zwischenzeit an ihrem Gürtel wund.

Vielleicht hatte sich dahinter alles entzündet und um ihr zu helfen musste das Schloss aufgebrochen werden. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich nur daran dachte, was die arme Frau erleiden musste. Ich hatte meine Hose geöffnet und betrachtete das Schloss meines Keuschheitsgürtels. Wie konnte man so etwas mit Gewalt öffnen. Mir fielen die alten Filme ein. Dort hatten sie immer mit ihren Pistolen auf die Schlösser geschossen.

Aber ich hatte keine Waffe und selbst wenn ich eine gehabt hätte, so hätte ich mich nicht getraut, darauf zu schießen. Ich brauchte Rat von einem Profi. Kurze Zeit später stöberte ich nervös durch einen Baumarkt. Ich nahm ein Schloss, das dem an meinem Gürtel ähnlich war und suchte nach einem Verkäufer. Diesem erklärte ich, ich hätte so ein Modell an einer alten Truhe hängen und den Schlüssel verloren und müsste das Schloss nun aufbrechen.

Der Verkäufer zeigte mir einen Bolzenschneider und erklärte mir anhand meines Schlosses, wie ich dieses Teil ansetzen musste, um den Bügel aufzuschneiden. Schlagartig kam mir die Beschreibung meines Keuschheitsgürtels wieder ins Bewusstsein. Ich erinnerte mich wieder, dass eben dies durch eine bauliche Konstruktion unmöglich gemacht wurde, so eine Zange überhaupt anzusetzen. Gibt es noch andere Möglichkeiten, so ein Schloss aufzubrechen? fragte ich nach.

„Sie können versuchen, das Schloss aufzubohren, aber dies ist nicht ganz so einfach. Kann ihnen ihr Freund oder vielleicht ein Nachbar nicht dabei helfen? Doch, danke für ihren Tipp, log ich und ging mit dem Schloss in der Hand zur Kasse. Ich sah ein, dass ich mein Vorhängeschloss an meinem Gürtel ohne Hilfe nicht gewaltsam öffnen konnte. Und fremde Hilfe konnte ich auch nicht in Anspruch nehmen, ohne meinem Helfer zu offenbaren, was ich da gerade trug.

Irgendwie musste ich eben doch die Zeit bis zur nächsten Tresoröffnung überbrücken. Zumindest hatte ich jetzt ein weiteres Schloss. Damit konnte ich variabler werden. Den Tresor wollte ich weiterhin nutzen. Aber nun hatte ich quasi je nach dem, welches Schloss ich benutze einen ultimativen Notschlüssel und einen, für den ich mir noch eine leichtere Hürde einfallen lassen musste.



Yvonne hatte sich überhaupt nicht verändert. Sie war noch immer dieses Energiebündel von früher. Kaum hatte sie die Koffer in meiner Wohnung abgestellt, begann sie sofort damit, mir mitzuteilen, was ich alles seit unserem letzen Treffen verpasst hatte. Ihr Mitteilungsbedürfnis reichte bis zum Abend. Ich verzog mich in die Küche um eine Kleinigkeit zu Kochen, während sich meine Freundin in mein Gästezimmer einquartierte.

Beim Essen erfuhr ich dann, dass Yvonne nun nicht, wie geplant, nur das Wochenende bleiben wollte, sondern erst das Wochenende darauf wieder abreisen wollte. Plötzlich hatte ich zwei Probleme. Es machte mir eigentlich nicht aus, wenn sie bei mir wohnte, aber damit hatte ich eine weitere Woche das Problem, in meinem Gürtel entdeckt zu werden und was ich noch viel schlimmer fand, den Schlüsseltresor hatte ich im Gästezimmer untergebracht, weil ich mir dachte, wenn ich nachts mein warmes Bett verlassen musste, um den Tresor zu öffnen, hätte ich eine weitere Hürde mich vor diesem halben Jahr wieder aufzuschließen.

Solange Yvonne aber dort schlief, konnte ich nicht mehr an den Save und musste zwangsläufig einen weiteren Zyklus warten, um aus meinem Gürtel zu gelangen. Meine Laune sackte noch tiefer als mir dies bewusst wurde. Zu allem Überfluss nötigte mich Ivonne nach dem Abendessen, mit ihr in die Disco zu gehen. Dies war gar nicht mein Ding. Die laute Musik, überall die vielen Leute und reden konnte man nur, indem man sich anschrie.

Ein gemütlicher Abend auf meinem Sofa wäre mir lieber gewesen, konnte mich gegen sie aber leider nicht durchsetzen. Obwohl es eigentlich noch viel zu früh war, rollte mein kleiner City-Flitzer kurze Zeit später auf dem Parkplatz vor der Disco aus. Passend gestylt betraten wir einige Minuten später diesen Tanztempel.
Fortsetzung folgt.
Keuschy



51. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 06.07.15 21:35

Ich habe ja nicht gesagt, daß ich den Teil nicht lese. Nur, daß ich ihn nicht so spannend finde...

Das es Elisabeths Messer war heisst ja nicht, daß sie es auch benutzt haben muß. 700 Jahre sind eine lange Zeit...
52. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 11.07.15 23:50

Hallo Bildersauger
Meine Anmerkung sollte kein Vorwurf sein.
Wegen der langen Zeit habe ich die Geschichte(n) auch so gestaltet. Auch wenn es auch bloß eine Fantasiegeschichte ist, wollte ich mit den Rückblenden darstellen, wie es (einer Meinung nach) war und was man in unserer heutigen Zeit hineininterpretierte





24
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren
Elisabeth hatte, seit sie von ihrem Eheherren ertappt wurde, trotz ihres schlechten Gewissens abermals unsittlich berührt. Und sie hatte wieder diese unbeschreibliche Lust empfunden. Sie wusste, sie würde dafür in der Hölle schmoren müssen, trotzdem konnte sie dieser Versuchung einfach nicht mehr widerstehen.

Wofür der Graf ihr die Häute auf ihren Unterleib trocknen ließ, hatte man ihr nicht gesagt. Für einen Moment, als dieses Gebilde fest um sie schmiegte und sie es nicht mehr entfernen konnte, hatte sie die Befürchtung, ihr Gemahl wollte ihr damit ihren Garten der Lust einzäunen, damit sie sich mit ihren Fingern nicht mehr berühren konnte. Doch als ihre Zofe den erhärteten Panzer wieder vom Leibe schnitt, waren all ihre Ängste und Bedenken wie der Schnee in der Frühlingssonne geschmolzen.

Ihr Gemahl würde schon wissen, wofür diese peinliche Prozedur gut war. Jetzt war alles wieder in Ordnung. Fast jede Nacht stieg der Graf zu ihr ins Lager und brachte ihr diese Freuden, die ihr sonst nicht erlaubt waren. Nur die wenigen Nächte, die sie ohne ihren Gemahl verbringen musste, kämpfte sie gegen die Versuchungen des Teufels vergeblich an. Währenddessen hatte der Gerber die erhärtete Haut an der Schnittstelle wieder zusammengefügt und sein Werk zum Krügermeister Schöll gebracht.

Diesem erklärte er mit kurzen Worten, was zu tun war und schob ihn ein paar Kupfermünzen zu. Sofort machte sich der Meister persönlich an die Arbeit und füllte den Hohlraum zwischen dem Lederpanzer mit seinem besten Lehm. Schicht für Schicht stampfte er vorsichtig zwischen die Häute und als er mit seinem Werk fertig war, brachte er es in den Ofen, damit er den Ton brennen konnte. Fünf Tage später stand ein verschmutzter kleiner Junge an der Hütte des Gerbers und gab Bescheid, dass der Krüger sein Werk vollbracht hatte und er den gebrannten Stein abholen konnte.

Sofort machte sich der Gerber auf den Weg um die Tonform zum Plattner zu bringen. Die Hammerschläge, die auf den Amboss prallten, waren schon von weiten zu hören. Eine enorme Hitze schlug ihm entgegen, als er die Schmiede betrat. Der Gerber hatte die restlichen verbrannten Häute von dem steinernen Klumpen entfernt und erklärte jetzt anhand einer Skizze, die der Gast des Grafen gezeichnet hatte, was der Graf von ihm verlangte.

Der Schmidt betrachtete die Zeichnungen und fuhr mit seinen mächtigen Pranken über die tönerne Form. „Kommt in zehn Tagen wieder“ brummte er zu Meister Holzschuh. Er herrschte seinen Lehrling an, den Blasebalg zu ziehen und warf ein Stück Metall in die Esse. Der Gerber hatte seine Werkstatt schon wieder verlassen, als der Plattner mit einer Zange nach dem glühendem Eisen griff und begann, es in die gewünschte Form zu schlagen.


Julius Donner saß beschäftigt vor der Schmiede in der warmen Frühlingssonne. Seine Finger schmerzten fürchterlich, doch er wagte nicht, den Sandstein aus der Hand zu legen. Immer wieder streifte er den Stein über die Metallstücke die sein Meister gestern geformt hatte. Mit jeder Bewegung schien das Metall an Glanz zu gewinnen. Julius hasste das Bliesen des Metalls, besonders heute. Dieses gezagte Blech, das aussah wie die Fänge eines Wolfes, machte es besonders schwierig, dem Stahl einen gleichmäßigen Glanz zu geben.

Er biss die Zähne zusammen und schaute zum Himmel. Bis zum Sonnenuntergang musste er fertig werden, wollte er nicht die Prügel seines Meisters spüren. Dieser war gerade sowieso bei schlechter Laune, denn er musste noch die Teile des Bügelschlosses formen, was ihm nicht so einfach von der Hand gehen wollte. Julius hatte nicht die geringste Ahnung, wofür der Graf diese Eisen brauchte und auch sein Lehrherr schien nicht wirklich zu wissen, was der Graf damit bezweckte, doch niemand wagte, danach zu fragen.

Meister Eichenstamm hatte den Auftrag des Grafens beendet. Er wartete auf Meister Holzschuh, der das Metallgebilde heute abholen wollte, doch stattdessen erschien der Graf höchst persönlich mit seinem Gast in seiner bescheidenen Werkstatt, um sein Werk zu begutachten. Den Rücken fast bis zum Boden geneigt, um seine Ehrerbietung zu zeigen, sah er aus den Augenwinkeln, wie der Gast des Grafen das Schloss öffnete, und das Metall von der Tonform entfernte.

Er drehte an den Gelenken und schloss das Gebilde ohne die Tonform wieder zusammen. Er wechselte mit dem Grafen einige Worte und der Graf nickte wohlwollend. Endlich wandte sich der Graf an seinen Plattner und lobte ihn für seine gelungene Arbeit. Allerdings wollte er noch auf der vorderen Eisenplatte sein Wappen und etwas Zierrat darauf sehen. Mühselig raffte sich der Schmied auf und erklärte seinem Herren, dass er diese Technik zwar kenne, aber nicht umsetzen könne, da er dafür eine schwefelige Säure, eine Tinte und eine Feder bräuchte.

Zudem, erklärte er weiterhin, bedarf es einer Hand, die diese Feder geschickt führen kann, wozu er leider nicht in der Lage sei. „Tinte und Feder besitzt der Pfaffe, er ist auch mit dem Umgang einer Feder vertraut. Seid ihr in der Lage, dem Pfaffen zu erklären was zu tun ist, um die Patte zu verzieren? „Ja Herr das kann ich wohl, wenn sich der Herr Kaplan von meiner Wenigkeit anweisen lässt“, versicherte der Schmidt huldvoll.

„So sei es“ meinte der Graf, entlohnte den Meister mit ein paar Kupfermünzen und verließ mit dem Onanierschutz in seiner Hand, wieder die Werkstatt. Zu seinem Freund Josef Altenrieder gewandt meinte er, ob er Lust habe, mit ihm einen Ausritt in die Stadt zu machen um etwas von dieser Tinktur zu beschaffen. Der Ritter zeigte eine weiße Zahnreihe und grinste. „Warum nicht, wenn es in der Stadt auch ein Frauenhaus gibt, habe ich nichts dagegen einzuwenden.


Elisabeth war enttäuscht, als sie erfuhr, dass ihr Gatte sich geziemte, mit seinem Besuch und Freund gen Calw zu reiten. Wie gerne hätte sie ihren Gemahl in die Stadt begleitet. Über ein Jahr lebte sie nun schon auf der Burg. Mehrmals durfte sie mit ihrem Gatten auf dem Pferdekarren ins Kloster nach Hirschau reisen. Es schickte sich für Damen nicht, hoch auf einem Ross zu sitzen und mit der Kutsche musste man die doppelte Reisezeit einplanen. Elisabeth war jedes Mal von dem Besuch des Klosters überwältigt.

Die riesigen Steingebäude, die sie nicht überblicken konnte, zeugten von dem enormen Einfluss und den Reichtum, den der Orden hatte. Sie konnte sich an den wundervollen Gemälden an den Wänden und auf den Deckengewölben der Kirche gar nicht sattsehen und freute sich jedes Mal von Neuem, wenn sie das Stift besuchen durfte. Immer wieder entdeckte sie Dinge, die sie bei ihrem letzten Besuch nicht bemerkt hatte.

Wenn sie ehrlich war, bekam sie vom Gottesdienst nur die Hälfte mit. Zu sehr war sie von der Vielzahl der neuen Dinge, die sie sah, abgelenkt. Auch wenn sie ihrem Gatten bei der jetzigen Reise nur zur Last gefallen wäre und sie sich stattdessen während seiner Abwesenheit um die Belange auf der Burg kümmern musste, sehnte sich Elisabeth danach, mehr von der Welt außerhalb der Burgmauern zu sehen.

Sie kannte diese Stadt selbst nur von der Ferne, wenn sie von der Mauer gen Osten sah. Die Hälfte der Stadt gehörte ihrem Gemahl und von den Steuern aus dem Leder und Tuchhandel füllte sich die Schatzkiste stetig an. Zu gerne hätte sie den Erzählungen der reisenden Handwerker gelauscht. und hätte sie so gerne einmal mit ihren eigenen Augen gesehen. Sie wusste nicht, welche Geschäfte ihr Gemahl in der Stadt nachgehen wollte, es stand ihr auch nicht zu, danach zu fragen.

Traurig blickte sie den beiden Reitern vom Fenster ihrer Kemenate nach, bis sie immer kleiner wurden und schließlich hinter dem Horizont verschwanden. Sie seufzte auf. Zwei weitere Nächte würde sie wieder nicht das Lager mit ihrem Gatten teilen können. Zwei weitere Nächte, denen sie wieder den Versuchungen des Teufels erliegen würde. Trotz der mahnenden Worte ihres Gattens und des Hofkaplans, würde sie wieder ihrem schwachen Willen erliegen.

Ihre Finger würden einmal mehr die Stellen berühren, die ihr dieses süße Gefühl in ihren Lenden bereitete. Auch wenn sie mittlerweile schon mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass eine anständige Frau dies nicht tun durfte, gelang es ihr einfach nicht, sich von dieser verbotene Lust abzuwenden. Sie wusste, dass sie sündigte und schwere Schuld auf sich lud, doch sie war eben nur ein Weib, zu schwach, um der Versuchung zu widerstehen.

Erst wenn sie in schwer atmend in ihrem Lager lag und dieses wundersame Gefühl in ihr wieder nachließ, schlichen sich die Schuldgefühle wieder an. Elisabeth war verzweifelt. Sie wusste, dass sie dafür in die Hölle kam. Sie wusste, dass sie als sittsame Frau nicht tun durfte und doch gelang es er nicht, sich wie eine ehrbare Frau zu benehmen. Elisabeth hatte sich natürlich ihre Gedanken gemacht, weshalb ihr ihre Zofe die Hautstreifen auf den Körper legte.

Da ihr Gemahl sich nicht dazu äußerte, wusste sie noch immer nicht, wofür dies gut sein sollte. Wäre ihr Gemahl nicht so gläubig gewesen, so hätte sie an einen heidnischen Brauch aus dieser Gegend vermutet. Ein Fruchtbarkeitsritual, oder wollte er ihr damit gar den Teufel aus ihrem Leib vertreiben? Kurz hatte sie die Befürchtung, sie müsse diese erhärtete Haut nun ständig auf sich tragen, damit sie der Versuchung des Teufels nicht mehr nachgeben konnte, denn durch die harte Haut konnte sie sich selbst nicht mehr erfühlen.

Doch wie hätte sie damit zum Abtritt gehen können? Ihre Ausscheidungen musste sie loswerden, um nicht zu erkranken. Sie war erleichtert, als man ihr diesen Unterleibspanzer wieder abnahm. Sie hatte zwar ihre Zofe zu dem Gerber geschickt, um zu erfahren, weshalb ihr Gatte ihn zu dieser Tat beauftragt hatte, doch durch die mangelnde Sprachkenntnisse ihrer Zofe erfuhr Elisabeth nicht, was ihr Gatte mit dieser Prozedur bezweckt hatte. Aber eigentlich war es Elisabeth gar nicht so wichtig zu wissen, was es damit auf sich hatte. Vielmehr grämte sie sich weitere Nächte ohne ihren Gatten verbringen zu müssen.
Fortsetzung folgt
Keuschy


53. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 11.07.15 23:51

25
Kurz mussten sich meine Augen an das blitzende Licht gewöhnen, dann machten Yvonne und ich uns auf die Suche nach einem gemütlichen Sitzplatz. Nachdem wir auch noch etwas zum Trinken hatten, zog mich meine Freundin sofort auf die Tanzfläche. Konnte es noch schlimmer kommen. Richtig abtanzen mit meinem Keuschheitsgürtel war nicht. Als bewegte ich mich monoton lustlos zur Musik. Yvonne schien dies überhaupt nicht zu stören. Sie war mittendrin im anbaggern.

Eben tanzte sie einen Kerl von der Seite an und flirtete mit ihm auf Teufel komm raus. Das war meine Freundin, wie ich sie kannte. Sie fackelte nicht lange und ließ nie etwas anbrennen. Es dauerte nicht lange und ich stand allein auf der Tanzfläche. Yvonne flirtete mit ihrer neuen Eroberung an der Bar und ließ sich gerade einen Drink spendieren. Ich schlenderte lustlos zu meinem Platz zurück. Dort war die Musik wenigstens nicht ganz so laut.

Wieso hatte ich mich nur wieder bereit erklärt, mit ihr hierherzukommen? Viel lieber wäre ich jetzt bei mir daheim gemütlich auf meinem Sofa gesessen und in meinem Buch weitergelesen. Sie brauchte mich bei ihren Eroberungen sowieso nicht. Ich saß nur da und beobachtete gelangweilt das
Geschehen auf der Tanzfläche und bemerkte gar nicht, wie Ivonne zu mir zurückgekehrt war. In ihrer Hand zog sie ihre neue Eroberung hinter sich her.

Sie stellte mir ihren Typen als Thomas vor und fragte mich, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn ich nachher seinen Kumpel Markus heimfahren könnte, das sie schon etwas früher gehen wollten. Dabei grinste sie vielsagend. Natürlich hatte ich was dagegen. Ich hatte keine Böcke, den Chauffeur für irgendwelche Typen zu spielen. „Ja, log ich stattdessen, „kein Problem, das mach ich doch gerne“. Zu allem Überfluss setzte sich dieser Markus nun auch noch neben mich.

„ Bis wann soll ich dich heimfahren?“ fragte ich ihm, nachdem meine Freundin mit ihrem Typ durch den Ausgang verschwand. „Sobald du willst, ich hatte ehrlich gesagt gar keine Lust überhaupt herzukommen“. Ich musste lachen. Markus sah mich verblüfft an. Ich erklärte ihm, dass ich auch nur wegen Yvonne hierher kam. „Und Beide sind jetzt weg“, lachte er nun auch. „Also wenn es dir nichts ausmacht, könntest du mich jetzt gerne heimfahren“, meinte Markus etwas verlegen.

Sofort stimmte ich zu. Ich sah plötzlich meinen gemütlichen Abend auf meinem Sofa wieder in greifbare Nähe rücken. Wir stiegen in meinen kleinen Cityflitzer und fuhren los. Er sagte mir, wohin ich fahren sollte, war ansonsten aber schweigsam wie ein Grab. Mir war es nicht unrecht. Er war nicht der Typ, den ich als meinen Traummann bezeichnet hätte. Mir gefielen mehr die südländischen Männer. Er war eher der nordische Typ, groß und blond.

Nicht dass er schlecht aussah, aber eben nur zweite Wahl. Und viel zu schüchtern. Wir erreichten seine Wohnung und er bedankte sich für fahren. Nicht einmal zu einem Kaffee getraute er mich einzuladen. Wahrscheinlich hätte ich diese Einladung auch gar nicht angenommen. Allerdings meldete sich ausgerechnet jetzt meine Blase. Ich fragte, ob ich kurz seine Toilette benutzen durfte. Er wurde sichtlich nervös und stammelte etwas von einer nichtaufgeräumten Wohnung. Der Druck meiner Blase wurde größer.

Bis nach Hause schaffte ich es nicht mehr und irgendwo im Dunkeln wollte ich mich nicht mit meinem Keuschheitsgürtel auch nicht entleeren. Ich stieg einfach mit ihm aus und wich ihm nicht mehr von der Seite. Endlich gab er nach und schloss die Haustüre auf und machte mir den Weg in seine Wohnung frei. Ich lief durch die beschriebene Tür und setzte mich auf die Toilette. Erst als ich mich entleert hatte, realisierte ich, was ich eben im vorbeigehen gesehen hatte.

Nun hatte mich dieser Markus doch neugierig gemacht. Ich wusch mir die Hände und ging zurück in seine Wohnung. War es nur Einbildung. Dort wo ich vor wenigen Minuten noch etwas zu sehen glaubte, war jetzt gähnende Leere. Zuerst dachte ich, ich hätte es mir nur eingebildet, doch dann wurde mir klar, warum er plötzlich so nervös wurde, nachdem ich zu ihm in die Wohnung wollte. Er hatte diesen Keuschheitsgürtel auf dem Stuhl bestimmt weggeräumt, während ich auf der Toilette saß.

Ich wusste selbst nicht was mich beflügelte, ihn direkt darauf anzusprechen, aber das Thema Keuschhaltung brannte seit meinem Keuschheitsgürtelfund nun mal unter meinen Fingernägeln. Zuerst wurde er knallrot, dann druckste er verlegen herum und schließlich gab er es zu, tatsächlich einen solchen zu besitzen. Ich drängte ihn, mir seinen Gürtel zu zeigen. Er zögerte, es war ihm sichtlich peinlich. Schließlich gab er auf mein Drängen endlich klein bei und brachte mir sein Schmuckstück.

Ich wusste mittlerweile, dass es diese Modelle auch für das männliche Geschlecht gab, hatte aber noch keine Gelegenheit, einen in live näher zu betrachten. Noch immer hatte sein Blutdruck gesundheitsschädliche Werte. „Oh du trägst auch ein Modell von „XXXX“ rutschte es mir unbeabsichtigt raus. Kaum hatte ich dies erwähnt, bemerkte ich meinen fatalen Fehler. „Wieso auch?“, fragte er mich.

Nun hatten sich die Vorzeichen schlagartig geändert. Jetzt war ich diejenige, welche eine feuerrote Farbe ins Gesicht bekam. Ich druckste herum, fand aber auf die Schnelle keine plausible Ausrede und gestand schließlich, selbst auch einen Keuschheitsgürtel zu tragen. Mit meinem Geständnis war das Eis zwischen uns schlagartig gebrochen. Markus erzählte mir, er sei aus Zufall beim stöbern im Netz auf Keuschheitsgürtel gestoßen und von deren Faszination nicht mehr weggekommen.

Ich war schon ein wenig stolz auf mich, als er mir berichtete, er hätte seinen Gürtel schon über drei Jahre und würde ihn manchmal sogar eine Woche ununterbrochen tragen. Er wollte mir einfach nicht glauben, wie konsequent ich meinen Einschluss betrieb. Wir redeten über diese Dinge, als würden wir uns schon Jahrelang kennen. Plötzlich gab es keine Peinlichkeiten zwischen uns mehr. Markus machte eine Flasche Wein auf und wir tauschten unser Erfahrungen gemütlich nebeneinander auf seinem Sofa aus.

War es der Wein, war es, weil Markus das gleiche Faible mit mir teilte, ich konnte es nicht sagen, aber irgendwann im Laufe des Abends zog ich mir meine Jeans aus, um in meinem Keuschheitsgürtel in seiner ganzen Funktion zu zeigen. An seinen Reaktionen konnte ich erkennen, wie sehr ihn dieser Anblick anturnte. Schon etwas ausgelassen, meinte ich ein wenig keck, es wäre bestimmt kein Fehler, wenn auch er seinen Gürtel tragen würde.

„Ich weiß nicht, ob ich den jetzt so ohne weiteres an bekomme“, stöhnte er. „Es käme auf den Versuch an“, hakte ich nach. Wenig später standen wir zusammen in seinem Badezimmer und versuchten gemeinsam sein erhitztes Gemüt mit einem kalten Waschlappen auf „Gürtelgröße“ zu bekommen. Wir alberten dabei wie zwei kleine Kinder. Selten hatte ich so viel Spaß gehabt. Markus entpuppte sich immer mehr als Spaßvogel, der sich auch selbst auf die Schippe nehmen konnte.

Als Markus schließlich auch in seinem Keuschheitsgürtel steckte, schnappte ich nach den Schlüsseln und meinte scherzhaft, die würde ich jetzt behalten und dafür sorgen, dass auch er seinen Gürtel von jetzt an konsequenter tragen würde. Er sah mich ungläubig an. Eigentlich mochte ich ihn. Hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich zwischen uns etwas entwickelt hätte. Durfte ich dann so forsch vorgehen. Wahrscheinlich war es besser behutsamer an die Sache ranzugehen.

„Heimfahren kann ich nach dem vielen Wein, den du mir eingeflößt hast, heute bestimmt nicht mehr. Also bleibt mir nichts anderes übrig als bei dir zu übernachten. Und solange ich dich sicher verschlossen weiß, kann ich bestimmt viel besser schlafen“, grinste ich.
Er tat empört und versuchte mir theatralisch, die Schlüssel wieder zu entwenden. Ich löste mich von ihm, sprang auf und rannte kreischend weg.

Ohne dass ich mich hätte umzusehen brauchte, spürte ich, dass er mir dicht auf den Fersen war. Völlig überdreht spielten wir in seiner Wohnung Fangen, bis er mich schließlich in seinem Wohnzimmer zu fassen bekam und mich vorsichtig, aber fest genug, um mich selbst nicht mehr zu befreien zu können, umklammerte. Für einen kleinen Moment löste er seine Umarmung um mich zu sich zu drehen. Die Stimmung schlug schlagartig um.

Eben war ich noch völlig ausgelassen, nun war ich ganz still. Ich sah nur seine tiefen blauen Augen, die mich magisch fixierten. Auch er war wie versteinert. Nur sein Kopf kam kaum merklich dem meinigen immer näher. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Wangen. Ich schloss meine Augen. Gleichzeitig öffnete ich etwas meine Lippen und wartete auf seine Berührung. Seine weichen Lippen pressten sich zaghaft auf meine. Sein schüchterner Kuss ließ mich erschauern.

Seine Arme hatten sich etwas gelockert, so dass ich meine wieder freibekam und ihn nun ebenfalls umarmte. Der zweite Kuss war nicht mehr so zaghaft und nach weiteren Küssen lagen wir engumschlungen auf dem Boden. Ich wusste nicht, wie mir gerade geschah. Markus streichelte sanft meinen Rücken und erzeugte in mir Reaktionen, die ich so zuvor noch nicht gekannt hatte. In mir kribbelte es, als würde in meinem Körper Brausepulver anstatt Blut fließen.

Er brachte mich mit seinen Berührungen total aus dem Häuschen. Ich war wie Wachs in seinen Händen und stöhnte unter seinen Zärtlichkeiten lustvoll auf. Einmal mehr verfluchte ich meinen Keuschheitsgürtel. Ich war so geil, ich wollte ihn jetzt in mir spüren. Wollte diese Lust, die gerade durch meinen Körper pulsierte, noch intensiver erleben. Wollte mit ihm intim werden, aber nun wurde mir der Sinn meines Keuschheitsgürtels zum ersten Mal wirklich bewusst.

So sehr ich es mir auch gewünscht hätte, mein Gürtel verhinderte unbarmherzig den Geschlechtsakt mit Markus. Seine Hände wurden mutiger. Wie zufällig kamen sie immer näher an meine Brüste. Ich drehte mich zu seinen Händen. Ein Blitz durchzuckte meinen Körper, als er sanft über meinen Busen streichelte. Ich konnte nicht glauben, dass mich eine einzige Berührung so erregen konnte und nun wurden seine Finger noch kecker.

Mehr und mehr brachten sie mich in Ekstase. Ich lag auf dem Rücken. Markus hatte es sich zwischen meinen Beinen bequem gemacht und streichelte nun mit sanften Bewegungen meine Brüste. Jetzt hätte ich gemordet, um an die Schlüssel meines Keuschheitsgürtels zu gelangen. Aber es hätte nichts genützt. Dank meiner Dummheit kam ich erst wieder in ein paar Tagen an meinen Schlüssel heran. Ungeachtet dessen, spielte Markus jetzt mit meinen erigierten Nippeln.

Ich stöhnte auf. Aber auch er schien Probleme zu bekommen. Sie Situation konnte ihn nicht kalt lassen. Aber auch er steckte gerade in seinem Keuschheitsgürtel fest. An seinem leidenden Gesichtsausdruck konnte ich erahnen, wie er gegen sein stählernes Gefängnis anzukämpfen hatte. Trotzdem tat er weiterhin alles, um meine Lust noch weiter ansteigen zu lassen. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Bauch.

Er hatte mir meine Bluse aufgeknöpft. Beim Öffnen meines BHs und ausziehen meiner Bluse half ich aktiv mit, denn ich vermisste schon für die wenigen Augenblicke, an denen er sich an dem Verschluss versuchte, seine weichen Finger auf meiner Haut. Nun konnte er sich wieder auf meine Brüste konzentrieren. Nebenher küsste er mich immer wieder auf meinen Bauch, während er meine Brüste sanft durchknetete.

Er brachte mich in den Wahnsinn. Ich hatte das Gefühl, nun auszulaufen. Wie durch einen Schleier bemerkte ich seine Zunge, die sich an meinem Bauchnabel zu schaffen machte. Längst hatte ich mich und meinen Körper nicht mehr unter meiner Kontrolle. Reagierte nur noch auf seine Behandlungen. Stöhnte auf und wälzte mich vor Lust auf dem Teppichboden. Nun zwirbelte er meine Brustwarzen. Dies war zu viel. Mein Körper verkrampfte sich. Nur für einen kurzen Augenblick.

Dann explodierte alles in mir. Wie eine riesige Welle entlud sich meine angestaute Lust und überspülte in einer gewaltigen Welle meinen Körper. Riss mich einfach mit sich. Ich lag zuckend da und stöhnte vor Glück. Dann schloss ich die Augen. Eine tiefe Befriedigung durchströmte mich. Ich atmete durch. Markus legte sich neben mich und streichelte wieder sanft meinen Rücken. Nie zuvor hatte ich so einen fantastischen Höhepunkt erlebt.

Immer wieder strichen seine Hände über meine erhitzte Haut. Ich konnte mich selbst nicht verstehen. Begriff immer noch nicht richtig, was hier gerade mit mir geschah. Vor wenigen Stunden hatte ich diesen Kerl noch nicht einmal gekannt, jetzt lag ich, bis auf meinen Keuschheitsgürtel, nackt in seiner Wohnung und hatte einen fantastischen Höhepunkt. Hätte mir dies heute Morgen jemand gesagt, ich hätte ihn ausgelacht und für verrückt erklärt.
Fortsetzung folgt
Keuschy

54. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von pardofelis am 12.07.15 21:27

Hallo Keuschy,

wieder wirklich schöne Fortsetzungen.
Da wird doch jetzt aber die Erweiterung des modernen
Gürtel passend zur Oberweite fällig.
Totale Entspannung ist ja wohl eigentlich nicht erwünscht, oder?

Danke schön, und ich bleibe dran.
55. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von colle am 14.07.15 15:11

Hallo,
Ich kann nur sagen tolle Story, Klasse geschrieben. Wobei mir die Gegenwart noch um einiges besser gefällt wie der Historische Rückblick. So ist aber denke ich für viele Geschmäcker was dabei.

Mach einfach weiter so
Grüße colle
56. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 14.07.15 20:33

Hallo Keuschy,

das weiss ich doch.

Ich muß Pardofelis zustimmen, da wird wohl weitere "Hardware" fällig...
57. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 27.07.15 23:01

Hallo pardofelis
Da muss ich dich leider enttäuschen. „Der erste Keuschheits-BH“ wird vielleicht die Fortsetzung zu dieser Geschichte. )

Hallo Colle
Das mit dem historischen Teil war wohl ein Experiment, das in die Hose ging. Nicht weiter schlimm. Durch den modernen Teil bleibt die Geschichte, so hoffe ich doch, spannend.

Hallo Bildersauger
Neue Hardware ja, aber in eine ganz andere Richtung







26
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren
Die Sonne erschien gerade am Horizont. Noch hatte sie nicht die die Kraft, die unangenehme Frische der letzten Nacht zu vertreiben. Johanna fröstelte und zog ihren Umhang fest an ihren Körper. Leise zog sie die Türe zu und huschte in die Haaggasse hinein. Sie atmete durch. Niemand hatte bemerkt, wie sie das Haus verlassen hatte. Noch stand die Sonne nicht hoch genug, um die enge Gasse zu erhellen. Trotzdem herrschte heute dort schon ein reges Treiben.

Alle die es sich leisten konnten den Müßiggang nachzugehen, versuchten einen Platz auf dem Markplatz zu ergattern. Zwei Gaukler hatten sich angekündigt und wollten ihre Künste dem Volke zur Schau stellen. Als Johanna den Platz erreicht hatte war der Platz schon dicht mit dem neugierigen Volke besetzt. Sie konnte nur von Weiten über die Köpfe ihrer Vorderleute einen der Fahrenden erkennen.

Er wirbelte geschickt vier kleine Bälle durch die Luft, so dass es den Anschein hatte, als würden sie von selbst fliegen. Auf einer Fiedel spielte der Zweite eine lustige Weise und brachte damit das Publikum dazu, im selben Takte sich zu bewegen. „Es ist ein Teufelswerk“, schimpfte eine ältere Frau neben ihr, die das Schauspiel ebenso beobachtete. „Der Teufel selbst hat ihm das beigebracht, um die rechtschaffenen Bürger von ihrem Tagwerk abzuhalten.“

Sie bekreuzigte sich und lief schnell weiter. Johanna sah noch, wie der Gaukler nun auf seinen Armen lief und damit dem Volke ein lautes Handgeklapper entlockte. Gerne hätte sie sich noch länger hier verweilt und den Künsten der Fahrenden zugeschaut, aber sie musste sich jetzt sputen. Bis zum Morgenmahl musste sie wieder erscheinen, damit ihr Vater nicht merkte, dass sie unerlaubt das Haus verlassen hatte. Sie empfand es gemein.

Die Burschen durften auf der Gasse spielen. Wieso war es den Mädchen nicht auch erlaubt. Sie kaufte sich einen Schmalzkringel, der so verführerisch duftete, dass sie ihn unbedingt verköstigen musste und machte sich auf den Weg nach Hause. Ihr Vater war Kaufmann und es war üblich, dass vornehmere Leute sein Haus besuchten, doch Johanna erkannte sofort, dass die Rösser, die vor dem Haus standen, nicht von gewöhnlichen Kaufleuten stammten.

Schnell schlüpfte sie durch die Türe und wollte sich zurück in ihre Kammer schleichen. „Da bist du ja, wo zum Himmels Willen warst du denn die ganze Zeit. Dein Vater hat dich schon überall suchen lassen. Er ist außer sich vor Wut.“ Johanna erschrak. Sie hatte nicht damit gerechnet, von der Hausmagd von hinten angesprochen zu werden. Erst jetzt wurde ihr die Bedeutung ihrer Worte bewusst.

Vater war zornig auf sie. Er würde sie wieder seinen ledernen Leibriemen auf ihrem Hintern spüren lassen. Schnell nahm sie ihren Umhang ab, hängte ihn hastig an einen Haken und eilte in die gute Stube. Zwei Gäste saßen auf der Ofenbank. Dies war Vaters Platz. Johanna konnte sich nicht erinnern, jemals eine andere Person dort sitzen gesehen zu haben. Sie verbeugte sich so tief sie konnte vor seinen Gästen und entschuldigte sich für ihre Abwesenheit.

Ihr Vater begann sie zu tadeln, aber einer der Gäste sagte etwas und ihr Vater verstummte sofort. Nun musste sich Johanna mit an den Tisch setzten. Sie starrte nur auf das Leinentischtuch. Sie wagte nicht, die Gäste ihres Vaters anzuschauen. Es waren keine gewöhnlichen Leute, aus Vaters Stand. Diese trugen Stickereien aus Silberfäden in ihren Gewändern und Johanna war, als trüge einer sogar das Wappen ihres Herren, den Grafen von Calw.

Dieser sprach sie jetzt auf Französisch an. Johanna war es sterbend schlecht. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Für eine Frau schickte es sich nicht, sich mit Männern zu unterhalten, die sie nicht kannte. Sie warf einen flehenden Blick zu ihrem Vater. Er nickte ihr aufmunternd zu. Johanna nahm ihren ganzen Mut zusammen und antwortete nun ebenfalls in der französischen Sprache. Nachdem der noble Herr keine Fragen mehr an sie hatte, wendete er sich wieder an ihren Vater.

Johanna glaubte, ihre Ohren hätten ihr einen Streich gespielt. Sie konnte nicht fassen was sie soeben gehört hatte. Sie sollte in den nächsten Tagen auf die Burg Zwingenstein ziehen und der Gräfin als Zofe dienen. Sie musste sich mit aller Gewalt dazu zwingen, nicht einfach aufzustehen und ihrer Freude in die Welt zu rufen. Sie, die Tochter des Weinkaufmannes sollte die Ehre bekommen, die Zofe einer Gräfin zu sein.

Das war weit mehr, als sie sich jemals zu träumen gewagt hätte. Sie freute sich schon auf die dummen Gesichter ihrer Freundinnen, wenn sie von dieser Neuigkeit erfuhren. Es hatte sich nun doch bezahlt gemacht, die französischen Worte zu erlernen. Wie viele Schläge hatte sie von ihrem Vater empfangen, damit sie ihr verrücktes Ansinnen, als Weib eine fremde Sprache zu erlernen wieder aufgab.

Nur durch die Sturheit, die sie von ihrem Vater selbst geerbt hatte, gelang es ihr schließlich doch noch, die Erlaubnis dazu von ihrem Vater zu erlangen. Nun sah sie sein Antlitz. Sie kannte in. Insgeheim rechnete er sicherlich schon, welche Vorteile er aus ihrer Anstellung ziehen konnte. Eine bürgerliche Tochter, die einer Gräfin dienen durfte, würde seinem Ansehen weit mehr steigern, als all die Fässer Wein, die er verkaufte.

Ein Platz im Rat war ihm damit so gut wie sicher. Die Fremden standen auf und verabschiedenden sich. Johanna konnte ihr Glück noch immer selbst nicht fassen. Sie hüpfte vor Freude in der Kammer auf und ab.



Zwei Tage später war Johanna auf dem Weg zur Burg des Grafens. Sie hatte ihr Bündel mit ihren wenigen Habseligkeiten geschnürt und stapfte frohgelaunt der Burg auf dem Felssporn entgegen. Noch einmal ließ sie ihren Blick über das kleine Städtchen unter sich schweifen. Hier wurde sie geboren, erlebte sie ihre Kindheit. Hier lebten noch ihr Vater und ihre Schwester. Sie hatte sich von ihnen Verabschiedet.

Es war ihre Familie, die dort unten lebte. Sie war ein Teil von ihnen und doch wusste sie, dass sie nun Welten trennten. Als eine Zofe der Gräfin musste sie immer für diese bereit stehen und Vater und Mutter war es verwehrt, sie auf der Burg zu besuchen. Aber dafür war Johanna nun in adlige Kreise eingetaucht. Nicht als einfache Dienerin oder Köchin, sondern als Zofe. Sie würde bestimmt auch gelegentlich die Räume ihrer neuen Herrin betreten dürfen und darauf freute sie sich am meisten.
Fortsetzung folgt
Keuschy

58. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 27.07.15 23:02

27
Ich wachte völlig verschwitzt auf. Für einen Moment dachte ich, in einer Sauna zu sein. Ich spürte Markus Arm, den er über mich gelegt hatte. Er lag neben mir und schien noch zu schlafen. Langsam kamen meine Lebensgeister wieder zurück. Markus hatte mir gestern trotz meines Keuschheitsgürtels einen wundervollen Höhepunkt geschenkt. Danach hatten wir beide noch ein Glas Wein getrunken.

Dieses Gläschen Wein war offensichtlich zu viel für mich. Wie durch einen Schleier konnte ich mich nur noch daran erinnern, wie er mich aufhob und in sein Schlafzimmer trug. Er legte mich in sein Bett und schlupfte neben mich. Wir kuschelten noch etwas, dann musste ich wohl eingeschlafen sein. Ich hatte noch immer nichts außer meinen Keuschheitsgürtel an. Trotzdem war mir gerade richtig warm. Mir war, als läge ich in einer Pfütze.

Meine Hände glitten über die Bettdecke und wollten sie etwas nach unten schieben. Etwas stimmte nicht. Es war etwas glattes, aber kein Stoff, das ich zwischen meinen Händen fühlte. Ich strich über das Leintuch. Selbst die Kissen waren mit diesem glatten Material überzogen. Überall wo ich lag, hatten sich feuchte Stellen gebildet. Aber komischerweise war es bis auf die Wärme nicht unangenehm.

Der Stoff saugte sich förmlich an manchen Stellen meines Körpers fest und streichelte dabei sanft meine Haut. Ich spürte erneut, wie sich in mir meine Erregung aufbaute. Sanft knetete ich meine Brüste so, dass meine erigierten Brustwarzen über die Bettdecke rieben. Nach eine kurzen Zeit lag ich stöhnend in Markus Bett. Automatisch versuchte meine rechte Hand an meinen Schritt zu gelangen, wo sie einmal mehr von meinem Keuschheitsgürtel abgewiesen wurde.


„Ich glaube, du trägst deinen Gürtel wirklich zurecht“, hörte ich plötzlich Markus Stimme lachend neben mir. Ertappt wie ein kleines Kind beim Süßigkeiten stehlen, zog ich sofort meine Hand wieder zurück. Bestimmt hatte ich jetzt eine rote Birne. Zum Glück ging er nicht näher auf seine Bemerkung ein. Stattdessen nahm er mich einfach in seine Arme und küsste mich innig. Obwohl es mir schon mehr als warm war, genoss ich die Berührung seiner Haut.

In meinem Körper kribbelte schon wieder das Verlangen nach mehr. Ich kannte mich selbst nicht mehr. Ich spürte seine Hände, die meinen Körper liebkosten und wollte, dass dies nie wieder aufhören sollte. Ich kannte Markus gerade einmal einen Tag, aber mir war, als wäre dies schon eine Ewigkeit. Er kannte von mir schon mehr Geheimnisse als meine beste Freundin. Ich war fix und fertig, als Markus seine Umarmung ein wenig lockerte und mich nach Frühstück befragte.

Sämtliche Hautporen von mir mussten geöffnet sein und auch hinter meinem Schrittblech war es feuchter als üblich. „Zuerst brauche ich aber eine Dusche“, stöhnte ich, ich bin völlig nassgeschwitzt. Markus lachte. „Das dachte ich mir schon. Wenn man das erste Mal in Latexwäsche schläft, schwitzt der Körper noch etwas mehr, das legt sich erst mit der Zeit. Komm, ich zeig dir mein Bad, dann kannst du dich erst einmal ausgiebig duschen.

Ich werden mich solange um unser Frühstück kümmern, meinte er und zog mit einem Ruck die Decke weg. Gerade war mir noch zu warm, jetzt fröstelte ich etwas. Er nahm meine Hand und zog mich sanft in Richtung Bad. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass auch er noch immer in seinem Keuschheitsgürtel festsaß. Ich überlegte, wo ich die Schlüssel zu seinem Gefängnis hatte. Sie mussten noch immer auf dem Teppich liegen „Kaffee oder Tee?“ Kaffee, murmelte ich und schloss die Türe hinter mir.

Jetzt freute ich mich wirklich auf den erfrischenden Schauer. Ich seifte mich ein. Dabei berührten meine Finger einmal mehr dieses unnachgiebige Blech, das meinen Unterleib versperrte. Ich war völlig von der Rolle. Ich wusste nicht mehr was ich wollte. Ein Teil von mir hätte am liebsten sofort diesen Gürtel entfernt, der andere Teil von wollte ihn nun doch noch ein wenig länger anbehalten. Schließlich war es dieser Gürtel, der mich mit Markus zusammen gebracht hatte.

Diese Beziehung, die gerade so wunderbar anlief. Wieso bekam ich plötzlich Gewissensbisse. Vor wenigen Stunden hätte ich noch meine Großmutter verkauft, um wieder freien Zugang zu meinem Unterleib zu bekommen und nun machte ich mir wieder Gedanken, weiterhin verschlossen zu bleiben. Ich konnte mich selbst nicht mehr verstehen. Ich stellte das Wasser wieder ab, rubbelte mich trocken und wickelte ein Handtuch über meine Brust.


Als ich die Türe öffnete schlug mir der Duft des aufgebrühten Kaffees entgegen. Nun merkte ich meinen Hunger. Schnell holte ich meine Klamotten aus dem Wohnzimmer und zog mich wieder an. Zwei kleine Schlüssel lagen noch da. Schnell griff ich danach und ließ sie in der Tasche meiner Jeans verschwinden. Dann machte ich mich auf den Weg in die Küche. Markus hatte sich auch etwas übergeworfen.

Allerding sahen die Sachen, die er da trug, etwas seltsam aus. Es hatte den Anschein, als wären sie viel zu eng für Ihn. Wie eine Folie schienen sie einen Körper zu umhüllen. Doch es war keine Folie, es war etwas schwarzes, glänzendes, das ich in seinem Bett schon gesehen hatte. Ehe ich ihn danach fragen konnte, erklärte er mir, dass er, dass es sich um Latexwäsche handeln würde und er süchtig nach diesem Material sei.

Neben seiner Leidenschaft zur Keuschhaltung, wäre dies seine zweite große Leidenschaft. Nun konnte ich mir unter dem Begriff Latex auch etwas vorstellen. Die Handschuhe in der Medizin waren aus diesem Zeug hergestellt und Kondome waren auch aus Latex, erinnerte ich mich wieder. Aber ich hatte noch nie gehört, dass es Kleidung aus diesem Material gab. Er erklärte mir, wie gerne er diese Kleidung trug und beschrieb mir die Gefühle, die er dabei empfand, wenn er es trug.

Überzeugen konnte er mich aber nicht. Ich musste wieder daran denken, wie verschwitzt ich aufgewacht bin. Schließlich bot er mir an, probeweise ein T-Shirt von ihm einmal zu testen. Erst als er mir erklärte, er könne diese Leidenschaft nicht aufgeben und würde sich freuen, wenn ich sie mit ihm teilen würde, ließ ich mich breitschlagen. Er stand auf um ein Latexshirt zu holen. Zögerlich knöpfte ich meine Bluse auf.

Ihm zuliebe wollte ich mir das Stück für eine Weile eben überziehen, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, was so geil daran sein sollte, wenn man in seinen Klamotten schwitzte. Ich dachte daran, wie ich meinen Keller leergeräumt hatte. Unter den Achseln und an meinem Bauch war mein Shirt völlig durchnässt gewesen. Aber angenehm war dies beileibe nicht. Ich fröstelte, als ich das Gummishirt überzog.

Die Berührungen auf meiner Haut waren unangenehm und kühl. Ich hatte den Drang, es sofort wieder auszuziehen. Nur weil Markus mich so lieb bat, behielt ich es an. Markus hatte, während ich mich duschte, Brötchen aufgebacken. Ich schnitt mir eines auf und beschmierte die Hälfte mit Marmelade. Nebenher machten wir Pläne, wie wir den restlichen Sonntag verbringen konnten. Plötzlich hatte ich ein eigenartiges Gefühl, dass sich nur schwer beschreiben ließ.

Auf diesem Latex hatte sich ein feuchter Film gebildet und gleichzeitig hatte sich dieses Material erwärmt. Nicht nur, dass dieses Material jetzt angenehm warm auf meiner Haut lag, mit jedem Atemzug von mir streichelte es nun zusätzlich sanft über meine Haut und ließ mich erschauern. Ich griff nach einem weiteren Brötchen. „Das Zeug ist ja Wahnsinn, brach es spontan aus mir heraus, als meine Brustwarzen plötzlich über das Gummi rubbelten.

Markus schien erleichtert, dass ich diesem Gummi nicht mehr abgeneigt war. Ich war sogar schon einen Schritt weiter wie er dachte. Für mich gab es an diesem Morgen nur noch ein Thema. Jetzt wollte ich von ihm alles über dieses wunderbare Material wissen.
Fortsetzung folgt
Keuschy


59. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von folssom am 28.07.15 21:35

Hallo keuschy,

Zitat

Das mit dem historischen Teil war wohl ein Experiment, das in die Hose ging.


Das sehe ich nicht so. Mir gefällt der historische Teil mindestens ebenso gut wie der moderne.

Auch das gleichzeitige veröffentlichen der beiden Handlungsstränge sehe ich sehr positiv.

Freundl. Gruß
60. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Mirona am 29.07.15 00:56

Ich war ein Weilchen nicht mehr im Forum und bin nun auf diese Story gestoßen. Also für mich gehört sie zu den interessantesten, die ich bislang gelesen habe. Gerade die Verknüpfung der beiden Zeitstränge machen doch einen besonderen Reiz aus - ich bin gespannt, wo sie denn "richtig" aufeinander treffen.

Nicht verstehen kann ich da so manche Kritik - ich bin eher dankbar, dass jemand sich die Mühe macht, solche Stories zu schreiben und zu posten.
61. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von SlaveDragon am 29.07.15 20:08

Hallo,

ich finde diese zweigleisige Geschichte auch gut. Der Gegenwartsteil wäre ohne den historischen Teil auch nur halb so interessant. Guter Mix, mehr davon bitte

Grüße
slaveDragon
62. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Lady Fun am 31.07.15 09:30

Mir gefällt diese Geschichte auch sehr gut - inhaltlich und vom Aufbau...
Toll geschrieben!
63. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 31.07.15 10:21

Hallo folsom
Bleibe trotzdem bei meiner Meinung mit der Hose. Klar, mir gefällt die Geschichte selbst, so wie sie ist, auch, sonst hätte ich sie ja nicht eingestellt. Nur würde ich den historischen Teil nicht mehr so informativ, sondern eher etwas frivoler gestalten, um vielleicht noch mehr Leser anzusprechen.



Hallo Mirona
Dann willkommen zurück. Zuerst einmal danke, für dein Posting. Vielleicht bin ich dagegen auch schon zu resistent, aber (negative)Kritik kann ich bisher in dieser Geschichte nicht erkennen. Den meisten Lesern gefällt lediglich der moderne Teil besser, da dieser eher auf die Neigungen der Leser eingeht.



Hallo SlaveDragon
Freut mich, wenn dir meine Geschichte gefällt, es gibt noch ein paar Folgen, aber Fortsetzungen in dieser Art sind keine geplant



Hallo Lady Fun
Auch dir ein herzliches Dankeschön für deine lobende Worte








28
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Der Graf war aus der Stadt zurückgekehrt. Er hatte seine Besorgungen zu seiner Zufriedenheit erledigt. Der Apotheker hatte die gesuchte Flüssigkeit und er fand auch noch Zeit 10 Ellen feinstes Tuch aus Flandern zu ersteigern. Damit wollte er der Gräfin eine Freude bereiten. Ihm wäre es lieber gewesen nach den Besorgungen wieder aus der Stadt zu reiten, doch seinem Freund zuliebe hatte er der Nächtigung im Frauenhaus zugestimmt.

Viel lieber wäre er neben seinem Weib gelegen, aber er wollte seinem Freund nicht vor den Kopf stoßen. Deshalb nächtigte auch er bei einer der Dirnen. Am frühen Morgen machte der Deutschordensritter noch einen Vorschlag, dem der Graf sofort sehr angetan war. Altenrieder meinte, es wäre von Vorteil, eine weitere Zofe, die nur die Aufgabe hatte, das Tragen des Schutzgürtels zu überwachen, einzustellen. Der alten Zofe konnte man vielleicht nicht trauen.

Der Graf erinnerte sich an den Weinhändler. Seine Tochter hatte vor Jahren für Unmut im Flecken gesorgt. Der Pfaffe gar selbst hatte damals eigens in diesem Fall bei ihm vorgesprochen. Die verwirrte Göre wollte doch tatsächlich die Lateinschule besuchen. Die Mutter war bei der Geburt ihrer Schwester gestorben und der Vater viel auf Reisen, so dass das Mädchen Zeit hatte, solche Flausen zu entwickeln. Die Schwester des Weinhändlers, die sich während der Abwesenheit des Vaters um sie kümmerte, konnte den verrückten Verstand des armen Mädchens auch nicht mehr gerade rücken.

Natürlich konnte er dies nicht gutheißen, dass ein Mädchen eine Lateinschule besuchen wollte und sprach ein Machtwort. Später erfuhr er aber, dass ein Durchreisender von ihrem Vater bezahlt wurde, um sie in der französischen Sprache zu unterrichten. Wenn diese Jungfer wider Erwarten wirklich etwas von dieser Sprache erlernen konnte, würde er jetzt damit einen doppelten Gewinn daraus schlagen, denn auf diese Weise konnte sie der Gräfin neben ihrer Aufgabeauch noch die hiesige Sprache beibringen.

Noch etwas müde vom Aufenthalt im Frauenhaus ritten die beiden Reiter nun wieder der Burg entgegen. Nachdem die Pferde versorgt waren, ließ der Burgherr sofort nach dem Plattner und nach dem Burgkaplan rufen. Als die beiden Verlangten wenige Minuten später beim Graf vorstellig wurden, erklärte er ihnen seine Wünsche. Als er ihnen seine Wünsche mitgeteilt hatte, mixte der Schmidt die die schweflige Tinktur mit etwas Tinte. Nun begann der Geistliche mit einer Feder das Wappen des Grafens auf das Frontschild zu zeichnen.

Ihn wunderte, dass er nicht die Initialen des Grafen darunterschreiben musste, wagte aber nicht, seinen Herren danach zu fragen. Zum Schluss musste er noch Blumenranken zur Zierde auf das polierte Metall zeichnen. Der Plattner erklärte dem Grafen, dass die schwefelige Tinte nun Zeit brauche, um dauerhaft in die Eisenlatte einzudringen, bevor er das Metall wieder blankreiben konnte. Er versprach das Werk morgen dem Grafen zu bringen, damit er es begutachten konnte.

Der Graf war äußerst zufrieden, als er den fertigen Sittsamkeitsgürtel für die Gräfin begutachten konnte. Auf der Platte, die nun den Eingang zum Garten der Lust seiner Gattin sicher abdecken sollte, thronte nun sein Wappen. Er hatte aber nicht gewagt, wie sonst, seinen Buchstaben unter sein Wappen zu setzen. So nah an einer unzüchtigen Stelle ziemte sich so etwas nicht. Darum hatte er die Buchstaben seiner Gattin verwendet.

Die dunklen Ranken auf dem blanken Eisen verliehen dem Metall ein nobles Aussehen, wie man es nur von den Prunkrüstungen und Waffen gewohnt war. Auf dem Vorhängeschloss, das diese eiserne Vorrichtung sicher versperren sollte, prangte nun ebenfalls in feinen kleinen schwarzen Rillen eingraviert, sein Wappen. Zwei passende Schlüssel gab es für dieses Schloss. Einen davon nahm er persönlich an sich.

Den anderen übergab er mit den nötigen Anweisungen an seinen Hofkaplan. Die neue Zofe war in der Zwischenzeit ebenfalls auf der Burg angekommen um ihren Dienst anzutreten. Kaum hatte sie das Burgtor passiert, wurde sie vom Grafen persönlich empfangen. Erneut besuchte er mit der neuen Bediensteten den Pfaffen. Auch dem Kaplan gab er die letzten Anweisungen. Er durfte den Schlüssel, den ihm der Graf übergeben hatte, einzig nur dieser Zofe überreichen.

Er zeigte ihr die Wege von der Kammer des Geistlichen, bis zu den Frauengemächern. Jetzt lernte Johanna auch ihre neue Herrin kennen. Ihr musste sie von nun an bedingungslos dienen. Der Graf erklärte der Zofe nun die Aufgaben, die sie nun jeden Tag zu erledigen hatte. Der Herr übergab ihr ein eisernes Gerät, dass sie nun ihrer zukünftigen Herrin um ihre bloßen Hüften legen musste.

Als nächstes musste sie zwischen die Schenkel fassen und einen beweglichen Bügel der nun zwischen ihren Beinen verlief, nach oben in eine Öse ziehen, wo sich schon die Enden der Eisen, die die Hüften der Gräfin umschlungen, zusammengebracht hatte. Als letztes hängte Johanna das Vorhängeschloss in diese Öse und drehte den Schlüssel zweimal herum. Für die Gräfin war es nun nicht mehr möglich, dieses Gebilde einfach abzustreifen.

Nun erklärte der Graf den beiden Weibsleuten den Sinn dieses ehernen Gürtels. Der Gräfin wurde mit Hilfe dieser Vorrichtung ein eigenmächtiges Berühren in diesem verdeckten Bereich unmöglich gemacht. Luft konnte durch die gezackte Öffnung strömen, aber selbst ein einzelner Finger wäre jetzt nicht mehr in der Lage, bis an den Garten der Lust zu gelangen. Dieser Gürtel würde von nun an die Gräfin vor sich selbst schützen, damit sie später nicht im Fegefeuer enden musste.

Auf Androhung der Stockstrafe wurde Johanna verboten, auf Verlangen der Gräfin den Verschluss vorzeitig zu öffnen. Jeden Tag zum Sonnenuntergang musste Johanna die Gräfin nun auf diese Weise verschließen, damit diese die Nacht unbeschadet überstehen konnte. Danach musste sie den Schlüssel dem Pfaffen übergeben. Erst am nächsten Morgen, wenn die Gräfin ihr Lager wieder verließ, durfte sie wieder den Schlüssel beim Kaplan holen um ihre Herrin wieder zu befreien.

Nur wenn Elisabeth den Graf besuchen durfte, oder der Graf in ihre Kammer kam, wurde ihr für die Dauer des Aufenthaltes ihres Gattens, dieses Schutz ihres Seelenheiles auch in der Nacht erspart.
Fortsetzung folgt
Keuschy
64. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 31.07.15 10:22

29
Markus schilderte mir seine Leidenschaft zu Latex und machte mich mit seinen euphorischen Erklärungen immer neugieriger. Er brachte mich tatsächlich dazu, dies nun ebenfalls zu erleben, wie es sich anfühlte, den ganzen Tag in Latex gekleidet zu sein. Markus lieh mir freundlicherweise eine seiner Latexmasken, die meinen Kopf umhüllte, mein Gesicht aber aussparte. Außerdem übergab er mir noch Oberschenkellange Strümpfe aus diesem wundervollen Material. So ausgestattet verbrachten wir den Tag in seiner Wohnung.

Dieses Gefühl, dass ich dabei erlebte, war unbeschreiblich. Der Sonntag ging viel zu schnell zu Ende und ich musste mich wieder schweren Herzens auf den Heimweg machen. Am liebsten hätte ich seine Latexsachen anbehalten, doch da war noch Yvonne, die gerade mit mir meine Wohnung teilte. Ich hatte schon genug Probleme damit, meinen Keuschheitsgürtel vor ihr zu verbergen. Nicht auszudenken, wenn sie mich damit entdeckt hätte.

Dummerweise konnte ich mich meines Gürtels die nächsten Tage noch nicht entledigen, aber ich konnte mich, auch wenn es mir schwer fiel, von den Latexsachen trennen, solange sie noch bei mir wohnte. Denn diese konnte ich auf keinen Fall vor ihr verbergen. Die Adressen und Telefonnummern hatten wir ausgetauscht. Leider hatte Markus morgen keine Zeit und den Tag darauf musste ich zu meinem Stammtisch, so dass wir uns leider erst am Mittwoch wieder treffen konnten.

Eigentlich wollte ich meinen Stammtisch Markus zuliebe sausen lassen, aber es gab offensichtlich neue Erkenntnisse, die meine Neugierde anheizten. Also wollte mich Markus am Mittwoch besuchen. Ich freute mich schon jetzt, ihn endlich wiederzusehen. Völlig überdreht kam ich nach Hause. Ich freute mich auf eine warme Dusche und auf mein Bett. Allerdings hatte ich nicht mehr an meine Freundin gedacht. Ich musste ihr haarklein erzählen, was passierte, als wir uns in der Disco trennten.

Wahrheitsgemäß berichtete ich, wie ich mit Markus zu ihm fuhr, und wir uns in seiner Wohnung näher kamen. Allerdings vergaß ich, von unseren Keuschheitsgürteln und dem Latex zu berichten. Ihre Geschichte war schneller erzählt. Es gab nur einen Quicky und als sie wieder in die Disko kam, war ich verschwunden. Endlich war auch ihr Mitteilungsbedürfnis erloschen und ich konnte mich endlich unter meine Dusche begeben.

Am Dienstagmorgen teilte Ivonne mir mit, sie müsse sich leider wieder von mir verabschieden. Einerseits bedauerte ich ihre Entscheidung, anderseits war ich froh, meine Wohnung wieder für mich zu haben. Es war schon ein komisches Gefühl, ständig diese Angst zu haben, von seiner besten Freundin in einem Keuschheitsgürtel erwischt zu werden. Die Zeit verflog wie im Flug und ehe ich mich versah, saß ich wieder in der gemütlichen Runde mit den drei Herren und wartete gespannt auf die Neuigkeiten, die Herr Gallert uns heute präsentieren wollte.

Er holte tief Luft und begann mit seinen Ausführungen. „Ich habe die Gerichtsmedizinischen Ergebnisse bekommen. Wie wir schon richtig vermutet haben, stammen die Toten etwa aus der Zeit, in der unser Graf Konrad mit seiner Gattin Elisabeth auf der Burg lebten. Es ist also durchaus möglich, dass dies mit unseren Fall zusammenhängt. Das Skelet mit den beiden Ketten wurde eindeutig von der Keule am Schädel getroffen.

Die Abdrücke der Nägel sind auf dem Knochen erkennbar. So wie die Knochen an den Unterarmen gebrochen sind, musste das Opfer versucht haben, sich mit seinen bloßen Händen zu verteidigen. Das Messer, in dem das zweite Skelet lag, gehörte offensichtlich dem Grafen, das Wappen lässt jedenfalls darauf schließen, aber beim Einstich wurde ein Knochen getroffen. So wie die Kerbe im Knochen verläuft, musste noch ein Dritter dem Kampf beigewohnt haben, denn von der Größe und Statur des Keulenopfers und dem Winkel des Messerstiches konnte dieser seinem Widersacher die Verletzung so nicht zugefügt haben.

Die Gerichtsmediziner gehen davon aus, dass der Messerstich von oben nach unten gestochen wurde. Die Höhe, in der die Verletzung angebracht wurde, lässt vermuten, dass es sich um eine kleinere Person gehandelt haben musste. „War der Mann, der mit der Keule getötet wurde nun der Graf?“wollte ich wissen. Der Professor sah mich vorwurfsvoll an, gab mir aber die gewünschte Antwort. „Ich glaube nicht.

Es gibt noch einige Gemälde auf der Burg, die den Grafen zeigen. Da die Bilder von verschiedenen Künstlern gezeichnet wurden, der Graf auf allen Bildern ähnlich aussieht, können wir davon ausgehen, dass es nicht der Graf war. Das Skelet des Grafen müsste größer und breiter gewesen sein. Den Grafen können wir zu 99Prozent als einen der Toten ausschließen. Die im Labor fanden außerdem noch heraus, dass sich in dem Lederbeutel des ersten Skeletes Weihrauch befand.

Zusammen mit den braunen Stofffetzen die man auf dem Skelet fand und dem Kreuz um den Hals kann man davon ausgehen, dass es sich bei dem Toten um einen Geistlichen handelte. Dies würde auch erklären, wieso man keine Waffe bei dem Toten fand. Ein weiteres wichtiges Indiz waren die Knochen. Beide Männer hatten in den Gelenken die gleichen Abnutzungserscheinungen. Beide hatten ungefähr das gleiche Alter.

Der mit der Keule hatte aber relativ poröse Knochen, was auf eine mangelnde einseitige Ernährung kommen könnte. Dies und die Waffe, die er bei sich trug, lassen den Schluss zu, dass es sich um einen einfachen Mann handeln musste. “ Herr Gallert hatte seine Infos von der Gerichtsmedizin weitergegeben. Obwohl wir jetzt einiges mehr wussten, brachte uns dies alles eigentlich keinen Schritt weiter.

Einer der Toten musste ein geistlicher gewesen sein. Der Andere ein einfacher Landsknecht. Aber wer war der Dritte im Bunde, der mit einem Messer des Grafen den Krieger erstach und vor allem warum? Wieder gerieten wir in die wildesten Spekulationen. Aber sobald einer von uns eine Theorie aufstellte, wurde sie von den anderen Dreien sofort wieder auseinander genommen. Nachdem uns keine plausiblen Ideen mehr einfielen, meinte ich mehr so aus Spaß, der Pfarrer hatte den Schlüssel meines Keuschheitsgürtels gefunden und wollte sehen ob er auch passe.

Natürlich erntete meine Theorie nur Spott und Häme. Aber eine Ahnung in mir trieb mich weiter. Ich stellte die Frage in den Raum, wofür ein Pfarrer einen Schlüssel zu einem Vorhängeschloss brauchte? Insgeheim dachte ich dabei an meinen Notschlüssel, den gerade Pfarrer Klumms besaß. Opferkasse, Kirchenschätze, alles was man wegschließen konnte, wurde angeführt. Aber ich ließ mich nicht beirren. Ich fragte Herrn Gallert, wo die gefundenen Gegenstände der Leichen nun hinkamen. Er zuckte mit den Schultern.

„Vermutlich gehen sie in den Besitz des Landesmuseums über“, meinte er nachdenklich. „Dann wäre es doch möglich, diesen Schlüssel an meinem gefundenen Schloss zu testen“. Nun lachten auch die anderen Beiden über meine Theorie. Nur weil ich nicht nachgab, versprach mir der Professor, er würde versuchen, ob man die beiden Exponate zusammenführen konnte und einen Schließversuch zu unternehmen. Viel Hoffnung machte er mir aber nicht.

Selbst wenn ich mit meiner Vermutung richtig gelegen wäre und dies der fehlende Schlüssel zu dem Schloss war, wäre es nicht garantiert, dass sich der Schlüssel durch die grobe Zerstörung des Schlosses überhaupt noch drehen ließ.
Fortsetzung folgt
Keuschy

65. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 09.08.15 08:07

30
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren
Elisabeth war entsetzt, als ihr Gatte den stählernen Gurt um sie legen ließ. Nur allzu gut konnte sie sich noch an ihre Furcht erinnern, die da war, als sie an dieser Stelle von den Häuten bedeckt wurde. Doch als ihr klar wurde, dass ihr Eheherr beschloss, sie müsse dieses Gebilde tragen, um später nicht in der Hölle schmoren zu müssen, war sie dankbar über seine Entscheidung. Metall war ein seltenes und daher teures Gut.

Ihr Gatte schien aber keine Kosten zu scheuen und verschwendete sein Vermögen, um sie von den Versuchungen des Teufels abzubringen. Sie sah ein, dass diese Maßnahme für sie nötig war. Selbst jetzt, da festes Eisen die verbotenen Stellen versperrte, versuchten ihre Hände es trotzdem ständig weiterhin, dieser Versuchung nachzugeben. Elisabeth bemerkte sogar, dass der Teufel sie im Schlafe verführen wollte, denn sie erwachte nun auch des Öfteren mitten in der Dunkelheit aus ihrem Schlafe, weil sie ihre Finger auf den gezackten Zähnen gewahrte.

Elisabeth machte der neuen Zofe, die sie nun jeden Tag zur Dämmerstunde in ihren ehernen Gürtel sperren musste, diese Aufgabe nicht unnötig schwer. Sie tat was die Bedienstete von ihr verlangte. Viel Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen, hatte sie ohnehin nicht. Der Graf hätte es erfahren und sie für ihr Mißverhalten bestraft. In ihrem Innersten war sie sogar dankbar, dass ihr Gemahl diese Lösung für ihr unkeusches Verhalten gefunden hatte.

Die ersten Wochen war es noch ungewohnt, in Eisen zu schlafen, doch vor der Morgenmesse wurde Elisabeth für den Tag wieder befreit, so dass sie sich schnell daran gewöhnen konnte. Eigentlich hatte sich alles zum Guten für Elisabeth gewendet. Ihre neue Zofe, konnte ihre Muttersprache. Wenn sie nicht damit beschäftigt war, die Braunfärbung, die sich durch das Tragen auf ihrem Gürtel ständig bildete, wieder weg zu reiben und ihn danach mit Öl zum Glänzen zu bringen, brachte sie ihr nun die hiesige Sprache bei. Die Zofe entpuppte sich dabei als ein angenehmer Partner zum Reden.

Nebenher hatte die Gräfin noch genügend Arbeit mit ihrem neuen Kleid, das sie aus dem Stoff, den ihr der Graf mitgebracht hatte, schneidern wollte. Sie hatte schon bestimmte Vorstellungen, wie es aussehen sollte, um damit ihren Gatten zu gefallen. Der Gast des Grafens hatte sich in der Zwischenzeit wieder empfohlen und war weiter in Richtung der freien Reichstatt gen Esslingen gereist um weitere Geschäfte für seinen Orden zu tätigen.

Elisabeth kam dies sehr entgegen, denn nun besuchte ihr Gatte wieder öfter ihr Lager. Auch er besaß einen Schlüssel, um ihre Schutzabdeckung aufzuschließen. Dies tat er jetzt immer, wenn er seinen ehelichen Pflichten nachkommen wollte. Nur während dieser Zeit durfte seine Gattin ohne ihren Schutz die Nacht verbringen, bis der Graf seinen Samen in ihren Schoß pflanzen konnte. Danach musste sie diese Stelle leider sofort wieder bedecken und das Schloss verschließen. Oft war der Graf für Elisabeths Empfinden viel zu schnell beim säen.

Sie fühlte dann noch immer ein Brennen in ihren Lenden, dass man mit Wasser nicht löschen konnte. Selbst ihre Finger, denen es zuvor immer gelang, diesen Flächenbrand bei ihren Schenkeln zu bändigen, waren jetzt leider zur Untätigkeit verbannt. Oft lag Elisabeth jetzt wach in ihrem Lager und wünschte, selbst einen Schlüssel zu diesem Schloss an ihrem Leibe zu besitzen. Mit der Zeit gewöhnte sie sich daran, das eherne Gebilde in der Nacht zu tragen, ohne davon noch im Schlafe geweckt zu werden.

Nur an den Zweck, den dieser Gürtel hatte, konnte sie sich auch nach nächtelangen Tragen noch immer nicht gewöhnen. Aber sie hatte ja keine andere Wahl. Sie hätte vielleicht die Zofe drängen können, ihr den Gürtel nicht zu verschließen, hätte der Graf dieses aber bemerkt, wären der Jungfer 50 Stockschläge gewiss gewesen. Und auch ihr hätte eine harte Strafe gedroht. Dies Wagnis war zu groß, da sie nicht wusste, wann der Graf zu ihr kam. Außerdem wollte sie ihrem Gatten ja eine gefällige Frau sein, auch wenn es ihr zunehmend schwerer fiel.
Fortsetzung folgt
Keuschy
66. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 09.08.15 08:08

31
Bevor ich mich am Sonntag von Markus verabschiedet hatte, trotze ich ihm noch das Versprechen ab, sich auch in seinen Keuschheitsgürtel zu verschließen, bis wir uns am Mittwoch wieder trafen. Seine Schlüssel musste er in einen Briefumschlag legen, den ich zuklebte und mit einen Stift so kennzeichnete, dass ich eine Manipulation daran bemerkt hätte. So kam er zwar jederzeit an seine Schlüssel heran, aber ich hätte es dann sofort bemerkt, ob er sein Versprechen mir gegenüber gehalten hatte oder nicht.

Ich muss zugeben, es erregte mich schon etwas, zu wissen, dass ich mehr oder weniger die Kontrolle über seine Kronjuwelen hatte. Ich war gespannt, ob er es durchstehen würde. Insgeheim hoffte ich, dass er es schaffen würde. In Gedanken malte ich mir schon aus, wie es wäre, wenn nur noch ich über seine Triebe bestimmen würden könnte. Und diese Gedanken machten mich sehr an. Markus erschien am Mittwoch pünktlich zur ausgemachten Uhrzeit.

Als er mich sah, begann er sofort zu grinsen und zeigte mir den präparierten Umschlag mit den Schlüsseln zu seinem Keuschheitsgürtel. Ein kurzer Blick genügte, um zu erkennen, dass er die ganze Zeit in seinem Gürtel schmorte. Ich bat ihn herein und zeigte ihm meine Wohnung. Er fand sie hübsch und gemütlich. Ich lachte und meinte scherzhaft, er brauche sich nicht mehr so sehr daran gewöhnen, weil schon bald ein Umzug geplant war.

Erstaunt sah er mich an. „Du hast doch hier genügend Platz, warum möchtest du hier raus?“ fragte er erstaunt. Ich erzählte ihm von dem schönen alten Haus, das ich geerbt hatte. Der Architekt meinte, laut den Zimmermannszeichen auf dem Balken, wäre das das Haus schon im Jahre 1338 erbaut worden und obwohl es schon mehrmals erweitert und umgebaut worden wäre, ist von dieser alten Bausubstanz noch recht viel sehr gut erhalten geblieben.

Zum Schluss fügte ich noch scherzhaft dazu, dass es sich für eine mit adligem Blute nicht schickte, in Miete zu wohnen. Erst hielt er alles für einen Scherz, bis ich ihm erzählte, dass meine Vorfahrin eine, wenn nicht sogar die Erste in dieser Gegend war, die einen Keuschheitsgürtel tragen musste. Gespannt hing er nun an meinen Lippen, als ich ihm erzählte, was ich mit den drei älteren Herren seit meinem Keuschheitsgürtelfund darüber alles in Erfahrung gebracht hatte.

Als ich ihm dann noch von dem entdeckten Geheimgang, der von meinem Keller bis zu der Burg Zwingelstein erzählte, in dem wir auch noch die sterblichen Überreste von Leuten aus der damaligen Zeit fanden, war er völlig sprachlos. Ich schaute auf die Uhr. Viel zu schnell verging die Zeit. Nun kamen wir wieder zur Gegenwart zurück. Markus wollte unbedingt meinen Schlüsseltresor sehen. Bereitwillig zeigte ich es ihm und erklärte ihm die Funktion.

Zum Schluss erklärte ich ihm, dass ich heute Nacht für wenige Minuten die Chance hatte, meinen Tresor zu öffnen. Heute wollte ich das Schloss meines Keuschheitsgürtels tauschen, da mir der Notschlüssel, den ich dem Pfarrer gab, im Nachhinein doch keine so gute Idee war. Markus fragte mich, wo ich meinen neuen Notschlüssel denn deponieren würde? Ich wusste es noch nicht. Es sollte aber ein Platz werden, zu dem ich leichter Zugriff hatte, damit ich in Zukunft bei Bedarf schneller wieder aus meinem Gürtel kommen konnte.

Dabei zwinkerte ich ihn auffordernd zu. Markus wollte nun wissen, ob er bleiben durfte, bis ich an meinen Schlüssel kam. Ich verneinte und erklärte ihm, dass ich mir meinen Wecker stellen würde, da die Öffnungszeit erst mitten in der Nacht war und ich dazwischen noch etwas schlafen wollte. Er schien enttäuscht, hakte aber nicht weiter nach. Wir kuschelten noch etwas auf meinem Sofa. Wieder einmal mehr verfluchte ich meine Konfirmandenblase.

Gerade wo es am schönsten war, musste ich auf die Toilette. Schnell löste ich mich von meinem Freund und huschte ins WC. Jetzt hatte ich einen Grund mehr, mich aus meinem Gürtel zu befreien. Es dauerte mir viel zu lange bis ich die letzten Tropfen von meinem Frontblech weggesaugt hatte und mich wieder zu meinem Sofa begeben konnte. Markus empfing mich mit seinen Küssen. Leider verging die Zeit viel zu schnell und ich musste Markus nach Hause schicken.

Ich musste morgen wieder früh raus und brauchte noch etwas Schlaf. Enttäuscht verabschiedete er sich von mir. Erst morgen Abend wollten wir uns wieder treffen. Noch wussten wir Beide nicht, wie wir diese lange Zeit überstehen sollten. Nachdem Markus gegangen war, legte ich mich in mein Bett. Lange fand ich noch keinen Schlaf. Ich sehnte mich nach seiner Nähe und nach seinen liebevollen Händen. Irgendwann musste ich doch weggeschlummert sein, denn ein hässliches Geräusch riss mich aus meinem Schlaf.

Mein Wecker. Schlaftrunken schaltete ich ihn ab und taumelte zu meinem Schlüsseltresor. Mehrmals drückte ich auf die Freigabetaste, ohne dass sich etwas tat. Erst als ich genauer hinschaute, fiel mir auf, dass ich viel zu spät dran war. Und nun fiel mir auch der Umschlag mit den Schlüsseln von Markus Keuschheitsgürtel, der auf dem Tresor lag, auf. „Bleib noch eine Woche für mich keusch“ hatte er auf den Umschlag geschrieben.

Langsam dämmerte mir, dass dieser Schuft was damit zu tun hatte, dass ich eine weitere Woche in meinem Gürtel schmoren musste. Kurz wurde ich wütend und malte mir in Gedanken aus, wie ich ihn in der Luft zerreißen wollte. Doch allmählich sickerte eine neue Erkenntnis in mein Bewusstsein. Er hatte mir die Schlüssel zu seinem Gürtel hiergelassen. So konnte auch er sich nicht mehr ohne mein Wissen befreien.

Obwohl ich mich auf meinen Aufschluss gefreut hatte, machte es mir nun doch nicht mehr so viel aus, eine weitere Woche in meinem Keuschheitsgürtel verbringen zu müssen. Mein neuer Freund hatte mir durch die Übergabe seiner Schlüssel signalisiert, seine Keuschhaltung nun ebenfalls konsequenter durchzuziehen. Wenn ich ihn dazu bringen konnte, seinen Gürtel, so wie ich, dauerhaft zu tragen, war es mir dieses Opfer wert.
Fortsetzung folgt
Keuschy



67. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 09.08.15 17:46

Da haben sich wohl zwei gefunden.

Bitte bald weitermachen.
68. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 13.08.15 21:48

32
Rückblende
Anno 1337 im Jahre des Herren

Johanna schrubbte wie jeden Morgen den stählernen Gürtel ihrer Herrin. Sie ließ sich heute wieder besonders viel Zeit bei ihrer Arbeit. Seit wenigen Tagen war die Gräfin jeden Morgen übler Laune. Von den anderen Dienstmägden hatte sie aufgeschnappt, dass dies womöglich ein Zeichen dafür war, dass die Frucht, die der Graf in sie gesät hatte, am aufgehen war. Johanna war das Gerede des Gesinde über die freudige Nachricht gleich.

Auch wenn der Graf einen Stammhalter erwartete und damit ein Fest einhergehen würde, machte sie sich ihre eigenen Gedanken. Wenn sich der Bauch der Gräfin weiter nach außen wölbte, verlor sie früher oder später ihre Aufgabe. Johanna hatte bisher der Gräfin ohne Beanstandungen gedient. Damit würde sie jederzeit eine neue Anstellung bekommen, bis sie unter die Haube kam. Wenn sich der Leib ihrer Herrin aber erst zu wölben begann, konnte die Gräfin ihren eisernen Gürtel nicht mehr tragen und damit war ihre Anwesenheit auf der Burg nicht mehr vonnöten.

Und diese Tatsache machte Johanna Sorgen. Sie freute sich zwar, ihren Vater und die jüngere Schwester wiederzusehen, aber sie hatte auch Angst. Ein Bote hatte die Nachricht vor einigen Tagen auf die Burg gebracht, dass ein großer Haufen Landsknechte, vom Badischen Marktgrafen, auch der Einäugige genannt, in Richtung der Burg geführt wurde. Johanna verstand sich nicht mit politischen Dingen, aber wenn das Heer hier vorbeizog, würde es unweigerlich zu Plünderungen und noch mehr kommen.

Falls dieses Heer tatsächlich hier vorbei kam, wäre sie auf der Burg sicherlich beschützter gewesen, als in ihrem Elternhaus. Aber selbst auf der Burg konnte man seit Empfang der Botschaft eine zunehmende Unruhe spüren. Der lange Winter war vorbei und die Vorräte dementsprechend geschrumpft. Der Graf schickte zwar seine Jäger aus, um Wildbrett heranzuschaffen, doch es war nicht genug, um die Speicher schnell genug zu füllen.

Johanna stand jeden Morgen auf den Weg zum Pfaffen auf der Schildmauer und blickte besorgt über die Zinnen. Immer mehr einfache Leute suchten nach einem Platze im Schutze der Burgmauer, hoffend, dass die Söldner nicht zu nahe die Burg streiften. Zwei weitere Tage zogen ins Land, als die Fanfare des Türmers erklang. Rauchwolken stiegen über der Stadt auf. Die Landsknechte des Einäugigen hatten die Ortschaft erreicht.

Die Plünderungen hatten begonnen. Wenig später konnte man von der Burg den Zug der flüchtenden Städter erkennen. Wie ein Lindwurm schlängelte sich die schutzsuchende Menschenmasse panisch in Richtung der Burg. Die angespannte Stimmung war nun auch auf der Burg zu spüren. Der Graf befahl die Tore der Vorburg zu öffnen und den flüchtenden Städtern Zuflucht zu gewähren.

Bald schon gab es keinen einzigen freien Platz mehr im äußeren Mauerring, der nicht von einem Flüchtenden und dessen Vieh eingenommen war.
Am nächsten Morgen war es Johanna nicht mehr erlaubt, die Mauer zu besteigen. Der Feind war am anrücken. Zur Mittagszeit machte die Kunde die Runde, dass der badische Marktgraft die Übergabe der Burg einforderte.

Mit diesem Handeln hatte offenbar niemand gerechnet. Von der Gräfin erfuhr Johanna, dass der Graf keine Hilfe von den Nachbarburgen erwarten konnte, da diese alle mit dem Marktgrafen im Bündnis standen. Wenn er rechtzeitig von der Bedrohung erfahren hätte, wäre noch Gelegenheit gewesen, Truppen von den Württembergern anzufordern, nun war der Belagerungskreis geschlossen und jeder verfügbare Mann wurde zur Verteidigung benötigt.

Vor den Mauern lagerte jetzt ein riesiges Heer, das die Bewohner nun völlig von der Außenwelt abgeschnitten hatte. Den ganzen Tag konnte man nun das ständige Schlagen der Äxte hören. Der Feind schlug im nahegelegenen Wald Holz, um Sturmleitern und Belagerungsgerät zu zimmern. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Söldner des Badeners gegen die Mauer Sturm liefen. Lange mussten die Burgbewohner nicht darauf warten.

Vier Tage vergingen, dann erschallte das Signal des Türmers unheilvoll über die Belagerten. Die Landsknechte der Marktgrafen griffen an. Der Kampf um die Burg hatte begonnen.
Fortsetzung folgt
Keuschy


69. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 13.08.15 21:49

33
Völlig aufgewühlt schleppte ich mich wieder zurück in mein Schlafzimmer. Mein Wecker zeigte sieben Uhr an. Markus musste heimlich, ohne dass ich es bemerkte, den Wecker verstellt haben. Nun war Zeit zum Aufstehen. Noch immer müde stellte ich mich unter meine Dusche. Automatisch streifen meine Finger einmal mehr über das glatte Blech, das mich von meinem Intimsten Bereich trennte. Eine weitere Woche war ich nun gezwungen, mich in Enthaltsamkeit zu üben.

Beim Einseifen streichelte ich mich, wie Markus es immer tat. Aber es stellten sich nicht die gewünschten Gefühle bei mir ein. Er brachte es fertig, mir nur mit seinen Händen einen Höhepunkt zu schenken, während mir das nicht einmal annähernd gelang. Meine Emotionen fuhren Achterbahn. Ich wusste nicht mehr was ich wollte. Einerseits war das Verlangen, endlich wieder aus meinem Keuschheitsgürtel zu gelangen und mich wie eine Frau fühlen zu dürfen, noch immer stark in mir, doch nun kam eine Gegenströmung dazu.

Markus wünschte sich von mir, dass ich weiterhin für ihn meinen Gürtel trug. Und er war bereit, seine Keuschheit in meine Hände zu legen. Für die nächsten sieben Tage wurde mir meine Entscheidung abgenommen, aber wie sollte es weitergehen. Markus Hände konnten zaubern. Ihnen gelang es, mich in Sphären zu katapultieren, die ich zuvor noch nicht gekannt hatte. Auch wenn wir uns erst wenige Tage kannten, so herrschte zwischen uns schon eine Vertrautheit, als kannten wir uns schon ewig.

Und ich wollte noch mehr. Viel mehr. Allein der Gedanke daran, mit ihm richtig intim zu werden, ließ mich angenehm erschauern. Wie musste es sich anfühlen wenn ich erst ohne meinen Gürtel neben ihm lag. Ich lief zu meinem Kleiderschrank und öffnete die Tür. Dieser Schuft, dachte ich mir, konnte ihm aber nicht wirklich böse sein. Auf meinen BHs lag ein neuer. Normalerweise kaufte ich mir meine Wäsche selbst.

Doch in diesem Fall konnte ich dieser Versuchung nicht widerstehen. Ich musste dieses Teil genauer umtersuchen Er unterschied sich so grundlegend von meinen anderen Büstenhebern. Wie magnetisch wurden meine Hände von dem schwarzen, glänzenden Teil angezogen. Vorsichtig zog ich ihn an. Ein angenehmes Prickeln bildete sich in meinen Lenden. Meine Finger strichen über meine Latexbespannten Brüste.

Ich konnte zusehen, wie meine Nippel größer wurden und gegen dieses nachgiebige Material bohrten. Ich musste mich beeilen. Gerne hätte ich noch länger an mir herumgespielt, aber meine Zeit wurde knapp. Ich musste zur Arbeit schnell zog ich mir den Rest meiner Klamotten über, stylte mich ausgehfertig und warf mir auf dem Weg ins Büro eine Kleinigkeit zwischen die Zähne. Die Arbeit im Büro zog sich wie Kaugummi. Ich konnte mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren.

Ständig glitten meine Gedanken zu Markus und zu seiner Latexleidenschaft ab. Innerhalb kürzester Zeit hatte er mich mit seinem Faible angesteckt. Der BH, den er mir geschenkt hatte erinnerte mich bei jedem Atemzug den ich tat, was ich gerade trug. Die warme Umhüllung meiner Brüste mit diesem herrlichen Material brachten meinen Körper mehr und mehr in Auffuhr. Mir war als pumpte ich mir selbst mit jedem Atemzug eine sexuelle Energie in mich hinein, die ich aber dummerweise nicht mehr ablassen konnte.

Solange ich meinen Keuschheitsgürtel nicht öffnen konnte, war ich selbst nicht in der Lage, dieses Ventil in mir zu öffnen. Markus konnte es. Seine Hände auf meiner Haut ließen mich vergessen, wie es gerade um mich stand. In seiner Nähe verschwand dieser enorme Druck, der mich meinen ließ, jeden Augenblick vor sexueller Lust platzen zu müssen. Das streicheln seiner Finger linderten diese sexuelle Anspannung auf ein erträgliches Maß.

Seine Nähe ließ mich vergessen, wie es wirklich um mich stand. Doch leider konnte ich nicht ständig bei ihm sein. Ich konnte keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Und nun auch noch dieses wahnsinnige Latex, dass ich auf meiner Haut spüren durfte. Wie sollte ich die nächsten sieben Tage nur überstehen. Pfarrer Klumms Anruf riss mich für einen Augenblick in die Realität zurück. Er wollte mir sagen, dass der nächste Stammtisch wohl ausfallen müsste, da Professor Gallert beruflich verreisen musste und der Gimpel sich gerade in Frankreich auf Spurensuche befand.

Dann erzählte er mir noch, dass er die Erlaubnis bekommen hatte, in den Archiven des Klosters Hirsau zu forschen. „Wenn die eine Schenkungsurkunde von der Burg aus genau unserer Zeit haben, finde ich vielleicht dort noch mehr Hinweise auf unseren Fall“, gab er sich zuversichtlich. „ Ach ja, das wichtigste hätte ich jetzt doch tatsächlich beinahe vergessen. Sie hatten mit ihrer Vermutung tatsächlich recht“ Ich überlegte fieberhaft. Mit welcher Vermutung.

Ich hatte schon hunderte Vermutungen, welche meinte er jetzt. „Machen sie es doch nicht so spannend und verraten sie mir doch endlich um was es geht,“ flehte ich in den Hörer. Der Pfarrer räusperte sich kurz, legte eine kleine Kunstpause ein und begann endlich mit seinen Ausführungen. „Sie hatten tatsächlich recht. Der Schlüssel, der bei der Leiche im Geheimgang gefunden wurde, passt tatsächlich in das zerstörte Schloss von dem Keuschheitsgürtel, den sie gefunden haben.

Das Museum hat dies soeben bestätigt.“ Durch seinen Anruf hatte er es geschafft, meine Gedanken von Markus loszureißen, doch dafür musste ich nun wieder ständig an meine Ahnin denken. Ich hatte mit meiner Vermutung Recht behalten. Die Leichen im Geheimgang hatten etwas mit meiner Ahnin zu schaffen gehabt. Aber was? Ich musste an die arme Trägerin des Keuschheitsgürtels denken. Elisabeths Gürtel war nicht aus Edelstahl.

Er musste auf ihrer Haut doch rosten. Ich musste daran denken, wie verrostet ich den Gürtel gefunden hatte. Selbst als ich ihn einigermaßen gereinigt hatte, hätte ich ihn niemals auf meiner blanken Haut spüren wollen. Was musste diese arme Frau für einen Horror erlebt haben. Das Kribbeln in mir wurde wieder stärker. Ich überlegte. Konnte es sein, dass meine Ahnin trotz ihrem primitiven Keuschheitsgürtels ähnliche Gefühle, wie ich sie gerade hatte, erlebte.

Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dafür war die Zeit im Mittelalter viel zu brutal. Frauen wurden in dieser Zeit doch noch wie Ware angesehen. Sie waren nur Spielball einer brutalen Männergesellschaft. Es zählte nur, was ihr Vater oder später ihr Ehemann wollte. Sie waren nur Gebärmaschinen. Liebe und Romantik kannte man in diesen Zeiten bestimmt noch nicht. Vielleicht aber doch.

War es möglich, dass Elisabeth mit ihrem Geliebten durch den Geheimgangs, mit Hilfe der Pastors flüchten wollten und ein Diener des Grafen es bemerkte und versuchte, sie aufzuhalten? Bei dem Gerangel kam der Pastor und der Diener ums Leben und das Liebespaar flüchtete kopflos in den Geheimgang. Und am Ende dieses Geheimganges, als sie sich sicher fühlten, hatte das Liebespaar letztendlich den Keuschheitsgürtel aufgebrochen und in dem Keller deponiert. Dort schlummerte er vor sich hin, bis ich ihn wieder fand.

Fortsetzung folgt.
Keuschy

70. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Zwerglein am 16.08.15 00:54

Eine sehr schöne Geschichte.

Die Story mit 2 Zeitfenstern auszukleiden gefällt mir ehrlich gesagt ganz gut.

Allein, wie Sie sich immer wieder vorstellt, wie es mit ihrer Ahnin war, oder es ihr ging, zu der damaligen Zeit, ist das Lesen schon wert.

Ich muss mich noch entschuldigen, das bei Kapitel 33 mein erster Kommentar kommt.
Aber ich war längere Zeit nicht hier, und seit dem gab es soviel neues, das ich mit dem Lesen nicht nachkomme.

Danke keuschy

-----
Gruß vom Zwerglein
71. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Lady Fun am 16.08.15 16:45

Ja, diese Geschichte ist wunderschön zu lesen..
Weiter so...
72. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 19.08.15 20:10

Hallo Zwerglein
Du musst dich doch nicht entschuldigen. Du hast einen Kommentar abgegeben und nur das zählt.
Durch deine längere Pause hast du jetzt dafür den Vorteil, viele Kapitel von den eingestellten hier Geschichten am Stück durchzulesen. Kenn ich, da kommt man nur noch ganz schlecht vom PC weg. )


Hallo Lady Fun
Freut mich, die lobenden Worte von dir zu hören







34
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Unzählige Angriffswellen konnten die Verteidiger der Burg zurückschlagen, doch die Kämpfe forderten ihren Tribut. Immer mehr tapfere Männer waren verwundet oder beim Schutz der Mauer ums Leben gekommen. Erneut konnte die Burgbesatzung einem weiteren Ansturm standhalten. Graf Konrad blickte schwer atmend auf die Reihen des Feindes. Er war zutiefst besorgt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Burg verloren war.

Er hatte schon Kunde von den Taten dieser Truppen vernommen. Nach der Schlacht war es besser gefallen zu sein, als lebend in die Hände des Gegners zu geraten. Er rieb das Blut von seiner Klinge und steckte sein Schwert in die Scheide zurück. Er musste eine Entscheidung treffen. Er sah nur eine Möglichkeit, lebend aus dieser Lage herauszukommen. Er musste seine Burg dem Bischof schenken. Der Einäugige würde es nicht wagen, die Kirche anzugreifen. Im Schutze der Kirche konnte er mit seiner Gattin, die vielleicht seinen Erben unter ihrem Herzen trug, retten.

Er eilte in das Zimmer des Hofkaplans und beauftragte diesem, sofort eine Schenkung der Burg an das Bistum zu veranlassen. Ungläubig sah der Geistliche seinen Gebieter an, folgte aber sofort seinen Anweisungen. Er schrieb die Worte des Grafen auf das Pergament und als er damit fertig war, setzte Konrad das gräfliche Siegel unter die Urkunde. Der Geistliche musste nun dem Grafen in seine Gemächer folgen. Er rief auch seine Gemahlin zu sich. Als endlich alle anwesend waren, gab er weitere Anweisungen.

Der Pater sollte durch einen Geheimgang aus der Burg flüchten und das aufgeschriebene Dokument auf dem schnellsten Wege dem Bischof zukommen lassen. Desweiteren sollten ihm seine Gemahlin und ihre Zofe begleiten. Der Graf wollte sie im Schutz der Klostermauern wissen. Dann drängte er zur Eile. Sofort machten sich der Geistliche und die Gräfin an die Vorbereitungen. Konrad übergab Elisabeth noch zwei volle Beutel Silbertaler zur Aufbewahrung, die sie sofort zwischen ihren Röcken verschwinden ließ.

Der Tag begann zu dämmern, als die Reisenden bereit zum Abschied waren. Ein letztes Mal fühlte Elisabeth die starken Arme ihres Gemahls, die sie fest an ihm zogen. Dann ertönte unheilvoll die Fanfare des Türmers. Ihr geliebter Eheherr stürmte davon. Eine neue Angriffswelle des Feindes stürmte heran. Elisabeth sah ihn angstvoll nach, dann stieg sie in den Kamin und tastete sich seitlich durch in einen schmalen Durchgang. Dahinter blieb sie kurz stehen.

Sie konnte ihre eigene Hand in der Dunkelheit nicht erkennen. Johanna kam mit einer Fackel in der Hand nach und schob ihre Herrin etwas zu Seite, damit auch sie und der Pfaffe passieren konnten. Er hatte Mühe, seinen fülligen Leib durch die Nische zu zwängen, doch schließlich gelang es ihm doch noch. Johanna leuchtete mit ihrer Fackel den Raum aus und suchte nach dem Weg. Keiner hatte bemerkt, wie den Dreien noch einer folgte. Es war Hieronymus, ein Diener des Grafen.

Mit einer Keule bewaffnet, tauchte er plötzlich hinter den Dreien auf. Der Burgkaplan reagierte am schnellten und beschimpfte den Mann als einen Feigling, der seinen Herren verriet. Doch der Diener konnte nicht an seiner Ehre gefasst werden. Er hatte Angst. Wollte nur seine eigene Haut retten. Abermals forderte der Geistliche ihn auf, seine Pflicht zu erfüllen und wieder hatte Hieronymus kein einsehen. Der Pfaffe wurde nun wütend.

Er hatte es eilig und es gehörte nun mal bei den Gemeinen zu den Pflichten, ihren Herren treu und ergeben zu dienen und sich nicht einfach aus dem Staube zu machen. Er versuchte sein Gegenüber zurückzuschieben, als dieser seine Keule anhob. Der Geistliche hob noch reflexartig seine Arme vor sich um sich vor dem niedersausenden Schlag zu schützen. Sein schmerzhafter Aufschrei zeugte, dass diese Handlung nichts nutzte.

Die Waffe hatte den schützenden Arm einfach zertrümmert. Erneut sauste die Keule auf den Geistlichen zu. Er versuchte noch dem Schlag auszuweichen, wurde aber am Kopf getroffen und taumelte bewusstlos zu Boden. Hieronymus sah zu der kreischenden Johanna. Erneut holte er mit seiner Keule aus um sie zum Schweigen zu bringen. Er spürte einen schmerzhaften Stich in seinem Rücken. Kraftlos sackte sein Waffenarm nach unten.

Es folgte ein weiterer Stich. Mit letzter Kraft drehte er sich um und sah mit getrübtem Blick seine Herrin. Dann fiel er nach hinten und verlor sein Bewusstsein. Elisabeth lief zu dem Hofkaplan. Er hatte aufgehört zu atmen. Sie griff nach dem Schriftstück und nahm es an sich. Sie musste nun diese Aufgabe übernehmen, und das Dokument dem Bischof zu überbringen. Auch Johanna hatte sich mittlerweile wieder beruhigt.

Ohne männlichen Schutz machten sich die beiden verängstigten Frauen nun alleine auf den Weg. Der Schein der Fackel malte gespenstische Schatten auf den schmalen Gang. Wie ein riesiges Maul eines Lindwurmes tat sich der Tunnel vor den beiden Frauen auf. Es war, als wollte sie dieser Gang sie für immer verschlingen und nie wieder freigeben.


Fortsetzung folgt
Keuschy



73. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 19.08.15 20:10

35
Endlich war Feierabend. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und stempelte aus. Auf den Weg zur Pforte kreisten meine Gedanken schon wieder um dieses Latex. Ich hatte beim Laufen das Gefühl, dass meine Brüste von meinem Latex-BH regelrecht massiert wurden. Wie sollte das noch mit mir enden? Vor wenigen Wochen noch wusste ich nicht, was Keuschhaltung wirklich bedeutete. Ich konnte mich zu jederzeit überall berühren und auch Handanlegen, wenn es mir danach war.


Ich tat es auch. Gelegentlich. Und danach war wieder für längere Zeit Sendepause. Aber was gerade mit mir passierte, konnte ich noch immer nicht richtig einordnen. Ich war eigentlich nur noch dauergeil. Ständig sehnte ich mich danach, dieses sexuelle Verlangen, dass in meinem Körper brodelte, zu bändigen. Jetzt sah ich meinen Freund stehen. Er winkte mir zu. Ich winkte zurück und lief ihm entgegen. Schon kochte die Lust in mir wieder über. Ich gab ihm zur Begrüßung einen Kuss.


Er sah mich musternd an. „Bist du mir sehr böse, weil ich deinen Aufschluss verhindert habe?“ fragte er etwas verlegen. Ich nahm ihn in den Arm und küsste ihn erneut um ihn Antwort schuldig zu bleiben. Ich konnte sie ihm nicht geben. Ich wusste ja selbst nicht mehr, wie ich drüber denken sollte. Ein Teil von mir wünschte sich noch immer sehnlichst, schnellstmöglich wieder den Keuschheitsgürtel zu entfernen und den sexuellen Frust in mir, in pure Lust und Befriedigung umzuwandeln.


Aber da war noch die andere Seite. Markus. Er war es, der mich weiterhin keusch sehen wollte. Ihm zuliebe war ich bereit, noch eine Weile unter dieser bittersüßen Lust zu leiden. War gewillt, für ihn noch eine Weile meinen Keuschheitsgürtel noch nicht abzulegen. Plötzlich schoss ein super Gedanke durch meinen Kopf. Markus steckte ja auch in einem Keuschheitsgürtel. Zwar noch nicht ganz solange wie ich, aber immerhin.


Bei nächster Gelegenheit wollte ich ihm dem Vorschlag unterbreiten, im zuliebe solange in meinem Keuschheitsgürtel schmoren zu wollen, wie er es für mich tat. Innerlich musste ich grinsen. Er war ein junger Mann. Seine Triebe waren hormongesteuert. Er hielt es bestimmt nicht sehr lange aus, ohne kommen zu wollen. Wenn ich nur daran dachte, wie es gerade um mich stand, hatte Markus nicht die geringste Chance, es für eine längere Zeit in seinem Gürtel auszuhalten.


Außerdem hatte ich noch einen kleinen Joker in der Hinterhand. Meine weiblichen Reize. Damit konnte ich seinen Hormonspiegel locker zum Überkochen bringen. Ich hakte mich bei ihm ein, und wir liefen gemeinsam zu seinem Wagen. Auf den Weg dorthin erläuterte ich ihm meinen Plan, weiterhin verschlossen zu bleiben, solange er es auch blieb. Zu meiner Überraschung ging er sofort auf meinen Vorschlag ein.


Ein innerer Triumph stelle sich sofort bei mir ein. Ich hatte ihn in meine Falle gelockt. Nun war er am Zug. Er musste sich jetzt von mir wünschen, dass ich meinen Keuschheitsgürtel wieder ablege, damit er selbst wieder zum Zuge kommen konnte. Und diese Zeitspanne war für mich absehbar. Die einzige Bedingung, die er mir stelle, er wollte gerne mein neues Domizil besichtigen. Vor allem der Geheimgang hatte es ihm offensichtlich angetan. Ich hatte nichts dagegen einzuwenden.

Vermutlich waren die Bauarbeiter und die Typen vom Denkmalamt längst verschwunden. Ich lotste Markus durch den Feierabendverkehr zu dem Haus meiner Großmutter. Auf dem Stellplatz vor meinem zukünftigen Haus stellte er seinen Wagen ab. Hand in Hand gingen wir beide ins Haus und stiegen gemeinsam die steilen Stiegen in den Gewölbekeller hinunter.
Markus stieß einen Pfiff der Begeisterung aus, als er das alte Gewölbe betrachtete.

Er war völlig aus dem Häuschen und meinte, dass dies der perfekte Keller für SM- Spiele sei. Hier könne man einen Flaschenzug platzieren, dort eine Kette einmauern So richtig schlau wurde ich nicht aus seinen Äußerungen und fragte nach. Markus erklärte mir etwas von einem Folterkeller, Prangern, Andreaskreuzen und Käfigen. Ich begriff ehrlich gesagt nicht wirklich, was er wollte. Es war ein uraltes Gewölbe, aber hier war nie und nimmer eine Folterkammer gewesen.

Da war ich mir ziemlich sicher. Warum wollte er hier unten so einen Ort des Grauens rekonstruieren. Und vor allem für wen? Ich hatte bestimmt nicht vor in meinem Keller ein Museum einzurichten. Markus war in der Zwischenzeit in den Nebenraum gestiegen und betrachtete fasziniert den Eingang des Fluchttunnels. „Glaubst du, dass dieser Tunnel jemals benutzt wurde?“ fragte er mich, als ich hinter ihn trat.

„Ich glaube schon“, gab ich zurück. „Meine Ahnin muss ihn benutzt haben, als sie mit ihrem Liebhaber von der Burg flüchtete. Hier im Keller hatten sie vermutlich dann das Schloss aufgebrochen und den Keuschheitsgürtel zurückgelassen“, teilte ich Markus meine Vermutung mit. „Dies würde zumindest erklären, wie der Keuschheitsgürtel in diesen Keller gekommen ist“, stimmte Markus meiner Theorie zu.

„Und das zweite Schloss kam von einem Besitzer dieses Hauses, der den Gürtel fand und damit seine eigene Frau verschloss“ mutmaßte er weiter.

Fortsetzung folgt
Keuschy




74. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von pardofelis am 20.08.15 21:11

Hi Keuschy,

Danke für deine steten Fortsetzungen.
Jetzt kommt auch irgendwie wieder Spannung in die "ältere" Episode.
Allerdings schlägt Markus sehr schnell heftige Töne an.
Ich hoffe er geht etwas "entspannter" zur Sache.
75. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 24.08.15 18:06

Hallo pardofelis
Was hast du gegen Markus heftige Töne? Liegt eben in seiner Natur. ;--))





36
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren
Die Fackel war längst erloschen. Auf allen vieren tasteten sich die beiden Frauen durch den finsteren Geheimgang. Johanna glaubte schon nicht mehr daran, jemals wieder die wärmende Sonne zu erblicken. Trotzdem kroch sie unermüdlich weiter. Ihre Knie waren längst wund und jede Bewegung schmerzte. Sie ertastete etwas, was sie die letzten Stunden, oder waren es gar schon Tage, nicht mehr mit ihren Händen erfühlt hatte. Holz. Und dieses Brett versperrte ihr den Weg.

Erfreut suchten ihre Finger nach dem Riegel der Tür. Vorsichtig öffnete sie die Türe einen kleinen Spalt und lauschte. Erst als sie sich sicher wähnte, stieß Johanna die Türe vollends auf. Grelles Licht brannte in ihren Augen. Noch ehe sie wieder etwas sehen konnte, stieg ihr ein kalter Rauch in die Nase. Noch vor kurzem hatte es hier gebrannt. Elisabeth schob ihre Dienerin nun ins Freie. Nachdem auch ihre Augen sich an das grelle Tageslicht gewöhnt hatten, musste sie sich zuerst einmal richtig ausstrecken.

Jetzt sah Elisabeth sich um. Sie hatte keinerlei Ahnung wo sie sich gerade befanden. Sie sah nur die vielen verkohlten Holzbalken, zwischen denen sie gerade standen. Überall lag Schutt und Asche. Sie standen mitten in einem völlig ausgebrannten Haus. Johanna kletterte schon über die Balken. Jetzt schrie sie entsetzt auf. Sie war aus den Trümmern auf die Gasse gelangt. Dieser Weg war ihr seit Kindesbeinen an vertraut gewesen.

Dort, wo sich ihre Herrin gerade noch aufhielt, stand noch vor wenigen Tagen das Haus ihres Vaters. Das ganze Dorf wurde zerstört. Selbst die kleine Kirche fiel dem Flammen zum Opfer. Völlig fassungslos sah Johanna auf die Trümmer. Nichts erinnerte mehr an die Häuser, die noch vor kurzem hier standen. Ein kalter Schauder durchfuhr sie. Sie musste diesen schrecklichen Ort so schnell als Möglich verlassen.

Sie kletterte nochmals zu Elisabeth und half ihr aus den Resten des Kellers zu steigen. Nun schien auch Elisabeth wie gelähmt, als sie die das Ausmaß der Zerstörung erkannte. Johanna fasste ihre Hand und zog ihre Herrin mit sich. Wer konnte schon wissen, welches Lichtscheue Gesindel sich hier in der Nähe noch herumtrieb. Johanna kannte den Weg ins Kloster. Einen halben Tag musste man ohne Pause marschieren, um an die Pforte zu gelangen.

Die Sonne stand noch nicht ganz am Firmament, sie konnten es noch vor Einbruch der Nacht schaffen, im Schutze des Klosters zu nächtigen. Auch Elisabeth hatte jetzt ihre Fassung wiedererlangt. Die beiden Frauen machten sich eiligst auf den Weg. Nach einem anstrengenden Fußmarsch erreichten sie am späten Nachmittag völlig erledigt die Klosterpforte. Johanna ließ mehrmals den Klopfer gegen das schwere Eichenportal schlagen.

Sie mussten eine geraume Zeit warten, bis sich eine Luke öffnete, und ein Mönch die Besucher kritisch musterte. Elisabeth verlangte sofort vom Abt empfangen zu werden und zog die Schenkungsurkunde aus ihren Röcken. Erstaunt nahm der Mönch das Pergament an sich. Hinter der Türe konnte man hören, wie er fortlief. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde die Pforte endlich geöffnet. Der Mönch, der sie zuvor schon begutachtete, führte die beiden Frauen nun in ein riesiges Gebäude.

An einem Tisch saß ein Mann, den Elisabeth schon einmal gesehen hatte. Es war der Geistliche, der sie bei ihrer Ankunft auf der Burg begrüßt hatte und die Trauung in der Burgkapelle leitete. Auch er schien sie wieder zu erkennen, denn er stand auf und machte eine knappe Verbeugung. Nun musste Elisabeth haarklein ihr Anliegen erzählen. Als sie zum Schluss kam und erklärte, der Graf würde Burg Zwingenstein dem Kloster schenken, in der Hoffnung seine Haut und die der Bewohner zu retten, da er hoffte, der Badener würde nicht wagen, Besitztümer der Kirche anzugreifen, rief der Abt nach einem Mönch.

Er gab ihm knappe Anweisungen und reichte ihm die Urkunde. Dann wendete er sich wieder seinem Besuch zu. Ich habe Pater Simon zu dem Angreifern geschickt, um den Aggressor von den neuen Besitzzuständen zu informieren. Bis euer Gemahl aus unserer Burg unbeschadet abziehen kann, darf ich euch als meine Gäste in meinen bescheidenen Mauern betrachten. Erneut rief er nach einem Mönch, der die beiden Frauen zu zwei kleinen Kammern führte. Die Einrichtung war karg, aber nachdem sie noch etwas gegessen hatten und sich um ihre Wunden gekümmert hatten, fielen sie erschöpft auf das einfache Strohlager und schliefen schon bald tief und fest.

Fortsetzung folgt
Keuschy



76. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 24.08.15 18:07

37
Nachdem Markus meinen Keller besichtigt hatte, lud er mich zum Essen ein. Er kannte ein gemütliches Lokal ganz in der Nähe. Beim Essen gestand er mir, wie sehr er unter seiner Geilheit, die durch seine erzwungene Keuschheit immer mehr anwuchs, zu leiden hatte und machte Andeutungen, dass er nachher mit mir wieder intim werden wollte und ich ihn aus seinem Gürtel befreien sollte.

Dazwischen gab er mir allerdings die falsche Antwort. Er gestand mir ebenfalls, dass er seit seinem Einschluss ständig an mich denken musste. Ein Zustand der mir sehr gut gefiel. Außerdem musste ich, dank ihm, ebenfalls noch in meinem Gürtel schmoren. Zwei Gründe, weshalb ich mich dafür entschied, ihm nicht aus seinem Metallkerker zu befreien. Stattdessen machte ich ihm den Vorschlag, zu seiner Wohnung zu fahren und es uns in seinen Latexsachen gemütlich zu machen.

Er versuchte mich zwar umzustimmen, aber ich blieb hart. Als ich ihm erklärte, dass seine ganzen Versuche mich umzustimmen nur seinen eigenen Einschluss verlängerten, stimmte er schließlich widerwillig zu. Man sah ihm deutlich an, dass er jetzt gerne eine Erleichterung zwischen seinen Beinen gehabt hätte. Mir wurde schlagartig klar, welche Macht ich durch den Besitz der Schlüssel zu seinem Keuschheitsgürtel, über Markus jetzt hatte.

Mein Kellerfund kam mir wieder in den Sinn. Was konnte der Graf für Gründe gehabt haben, den Unterleib meiner Ahnin in Eisen zu legen? Er konnte von ihr doch verlangen was er wollte. Männer waren zu dieser Zeit noch Halbgötter. Als Graf hatte er sogar noch mehr Rechte. Elisabeth musste im bestimmt bedingungslos gehorchen. Machtspielchen schloss ich bei dem Grafen aus. Vermutlich wollte er einfach nur sein Eigentum verschlossen wissen.

Eigentlich ein guter Gedanke, den ich gerne mit dem Adligen teilte. Obwohl ich nicht glaubte, dass Markus mich betrügen würde, war es doch beruhigend zu wissen, dass er die Voraussetzungen ohne meine Schlüssel gar nicht mehr hatte. Er konnte nicht einmal mehr selbst Hand bei sich anlegen. In diesem Fall hatte er als Mann mir gegenüber ganz klar einen riesigen Nachteil. Markus schaffte es, mich auch verschlossen zu einem Höhepunkt zu bringen.

Unendlich aufgeilen würde ich ihn schon auch können, aber einen Höhepunkt konnte er nur kriegen, wenn ich ihn aufschloss. Markus stellte seinen Wagen ab. Hand in Hand gingen wir in seine Wohnung. Ich suchte mir aus seinen Latexsachen einen Anzug aus, der mich komplett in dieses Material verhüllte. Nur mein Gesicht blieb ausgespart. Markus half mir beim Anziehen. Ich bemerkte wohl, dass in diese Situation nicht unberührt ließ und er dabei wieder gegen sein Genitalgefängnis anzukämpfen hatte.

Ich konnte ihn nur allzu gut verstehen. Mir erging es ähnlich, als ich ihm half, in seinen Gummianzug zu steigen. Ich streckte mich etwas und strich die letzten Falten meines Anzugs glatt. Markus schaltete den Fernseher ein und wird machten es uns auf seinem Sofa gemütlich. Ich fühlte mich pudelwohl in meiner zweiten Haut. Ich lehnte mich an seinen Körper. Obwohl es mein Vorschlag war, diese Liebeskomödie anzusehen, bekam ich nicht sehr viel davon mit.

Markus Wärme, die durch die Gummischichten in mich drang, raubte mir den Verstand. Ich begann mit meinen Fingern auf seinen wunderbaren Körper auf Wanderschaft zu gehen. Meine gummierten Hände strichen über seine latexbespannte Brust und entlockten ihm damit augenblicklich ein eindeutiges Stöhnen. In seinen flehenden Augen konnte ich erkennen, dass das, was ich gerade mit ihm tat, nicht ohne Auswirkungen bei ihm blieb.

Ich konnte zwar wegen seines Keuschheitsgürtels keine verräterische Beule entdecken, aber sein Stöhnen sprach Bände. Diese Mischung aus Lust und Frust heizten mich an, fortzufahren. Kurze Zeit später lag er, wimmernd vor Geilheit neben mir und bettelte darum, dass ich ihn endlich aus seinem Keuschheitsgürtel befreien sollte. Dank meiner eigenen Dauerkeuschheit konnte ich sehr gut nachvollziehen, wie rattig er sich jetzt fühlen musste.

Aber selbst wenn ich mich von ihm breitschlagen lassen hätte, und ihn tatsächlich aufschließen wollte, es hätte nicht funktioniert. So wie ich und Markus einträchtig nebeneinander lagen, so gesellten sich die Schlüssel zu unseren Keuschheitsgürteln vereint auf und im Tresor in meiner Wohnung. Markus wusste dies nicht und versuchte seinerseits nun mich mit seinen Händen in Ekstase zu streicheln.

Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl. Fast vollständig gummiert lagen wir nebeneinander auf dem Sofa und streichelten uns in eine qualvolle Lust, die wir dank unserer Keuschheitsgürtel nicht vollständig befriedigen konnten. So sehr wir es in diesem Augenblick auch gerne wollten, so gab es für uns nicht die geringste Chance auf eine Befreiung. Unsere Geschlechtsteile waren beide sicher durch unnachgiebiges Metall verschlossen.

Wir waren so scharf aufeinander und doch wussten wir Beide, dass wir die erhoffte Befriedigung heute nicht bekommen würden. Ich spürte wie mein Blut durch meinen Körper pulsierte, spürte dass ich vor lauter Erregung keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, spürte Markus fordernde Hände auf meinen Brüsten und hatte in diesem Augenblick nur noch einen einzigen Wunsch. Ich wollte, dass sich mein Keuschheitsgürtel in Luft auflöste und ich Markus tief in mir spüren konnte.
Fortsetzung folgt
Keuschy


77. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 30.08.15 14:47

38
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren
Am Morgen wurden Elisabeth und ihre Zofe in aller Frühe geweckt. Sie mussten die Morgenmesse sitzend aus der Seitenkapelle verfolgen, brauchten aber den Gottesdienst nicht wie die Mönche kniend auf dem kalten Steinboden zelebrieren. Die beiden Frauen waren über die Entscheidung des Klostervorstehers nicht böse. Durch das kriechen des Geheimganges schmerzten Ihre aufgeschürften Beine noch immer gewaltig.

Trotzdem war es noch immer anstrengend genug, die müden Augen geöffnet zu lassen. Der Tag begann viel zu früh und wollte einfach nicht enden. Sie warteten ungeduldig auf die Kunde des Mönches. Insgeheim betete Elisabeth, ihren Gatten wieder wohlbehalten in ihre Arme schließen zu können. Erst am Abend kehrte der Bote wieder in die Klostermauern zurück. Elisabeth war aufgeregt wie ein kleines Kind.

Doch noch immer musste sie sich gedulden, denn der Bote berichtete gerade den Abt über die Vorfälle. Endlich wurde auch Elisabeth zu dem obersten Mönch gerufen. Sie fand ihn betend in der Marienkapelle. Als er sie gewahr nahm stand er auf und kam ihr langsam entgegen. Elisabeth sah, wie der Prior nach den passenden Worten zu suchen schien. Endlich begann er mit seinen Ausführungen.

Mühselig erklärte er Elisabeth, dass beim Eintreffen seines Mönches die Truppen des Aggressors die Mauern der Burg überwunden hatten und es keine Hilfe für die Belagerten mehr gab. Er konnte nur erreichen, dass der Badener die Burg nicht schleifen ließ und unverrichteter Dinge abzog. Elisabeth wurde es schwindelig. Ihr Gatte hatte die Schlacht nicht überlegt. Erst das Riechsalz holte sie wieder von den Toten zurück.

Unter Tränen, die sie nun nicht mehr halten konnte, machte der Geistliche ihr klar, dass sie nun nichts mehr hatte, dass sie ihrem Kind im Leibe bieten konnte. Durch die Schenkung konnte sie nicht mehr auf die Burg zurückkehren. Sie hätte zu den Nonnen im Kloster Kirchberg gehen können, hätte dann aber ihr Kind weggeben müssen. Elisabeth wusste nicht mehr weiter. Da die beiden Frauen auf Dauer nicht bei den Mönchen bleiben konnten, entschloss sich Elisabeth zumindest bis zu der Niederkunft ihres Kindes bei den Nonnen zu bleiben.

Gleich am nächsten Tag schnürten sie ihre Bündel und machten sich auf den Wege zu dem Frauenkloster. Schon bald musste Elisabeth feststellen, wie hinderlich ihr Schutzgürtel auf der Wanderung wurde. Sie bereute, auf der Flucht von der Burg nicht den Schlüssel mitgenommen zu haben. Sollte sie nochmals zurück und den Schlüssel dem toten Pfaffen entreißen. Weder sie noch Johanna hatten dazu den Mut.

Allein der Gedanke einem Toten zu bestehlen, ließ beide Frauen verzagen. So kamen sie eben nur sehr langsam voran. Mehrere Tage waren sie nun schon unbehelligt unterwegs. Wie schon so oft hatten die beiden Frauen den Pfad verlassen, um die Nacht etwas abseits der Straße zu verbringen. Auch heute schlugen sie sich wieder in die Büsche um ihr Lager aufzuschlagen. Erschöpft ließ Elisabeth sich fallen.

Sie hob ihren Rock und betrachtete besorgt die wunde Haut, die sich an den Rändern des Gürtels bildete. Auch Johanna bemerkte die aufgescheuerte Stellen an den Oberschenkeln ihrer Herrin und machte sich daran, Heilkräuter zu sammeln. Elisabeth bedeckte ihre Beine wieder mit ihrem Kleid und schloss ihre Augen. Es tat gut, für ein eine Weile nur ruhig dazusitzen und einfach nur so dahinzu dösen. Sie hoffte darauf, im Nonnenkloster jemanden zu finden, der ihr den Metallpanzer aufbrechen konnte.

Elisabeth hörte Zweige knacken. Hatte Johanna die Heilkräuter schon alle zusammengetragen? Elisabeth schlug die Augen auf und erschrak. Zwei verlumpte Gestalten stürmten auf sie zu. Ehe sie richtig begriff, riss der Erste sie schon auf den Boden. Der Andere hatte seine Beinkleider fallen gelassen und spreize grob ihre Beine auseinander. Es kümmerte ihn nicht, dass sich die Frau vor ihm vergeblich versuchte, sich gegen sein Vorhaben zu wehren.

Das zahnlose Lachen sah für Elisabeth so aus, als würde der Leibhaftige persönlich vor ihr knien. Sie schloss vor Angst ihre Augen unfähig einen klaren Gedanken zu fassen und hoffte, dass sie das Kommende schnell hinter sich bringen konnte. Plötzlich hielt er verblüfft in seinem Vorhaben inne und blickte fragend zu seinen Kumpanen. Er deutete auf das Metall dass den Unterleib dieser Frau bedeckte und ein Eindringen seines Gliedes unmöglich machte.

So war es unmöglich, seine Begierde an dieser Dame zu stillen. „Jetzt brech das Schloss doch einfach auf“, hörte Elisabeth die Stimme hinter sich. Sie biss sich auf ihre Lippen und hoffte darauf, dass das Schloss stand halten würde. Noch beschützte sie ihr Panzer vor diesen Strauchdieben. Aber wie lange noch? „Versuchs mit einem Stein“ drängte sein Kumpan. Elisabeth wurde schlecht vor Angst. Wie durch einen Nebel hörte sie plötzlich Schreie.

Vorsichtig öffnete sie ihre Augen. Ihr vermeintlicher Peiniger lag blutüberströmt vor ihr. Sie hörte eine weitere Stimme. Ein Hüne von einem Mann stand am Rande des Unterholzes mit einer Axt in der Hand und schimpfte den Flüchtigen, der noch vor wenigen Augenblicken Elisabeth festgehalten hatte, hinterher. Jetzt trat der Fremde an Elisabeth heran und verbeugte sich schwerfällig. Er stellte sich als Jakob Hippler aus Freudental vor.

Er war ein Zimmermannsmeister auf Wanderschaft und unterwegs nach Besigheim. Er meinte, auf den Toten deutend, dass er wohl gerade noch rechtzeitig aufgetaucht sei, um schlimmeres zu verhindern. Nebenher bemerkte er, dass es für eine Dame viel zu gefährlich sei, alleine zu reisen und bot ihr an, sie bis zu ihrem Ziel zu begleiten. Elisabeth saß noch immer die Angst in den Gliedern und nahm daher sein Angebot dankend an.


Johanna hatte kein gutes Gefühl, als sie zum Lager zurück kam. Es war merklich stiller geworden. Die Vögel sangen merklich zurückhaltender und nun vernahm sie auch den Rauch, der in der Luft lag. Ihre Herrin hatte es seither immer vermieden, Feuer zu machen, um unbehelligt zu bleiben. Etwa konnte nicht stimmen. Leise schlich sich Johanna näher an ihre Lagerstätte ran. Sie staunte nicht schlecht, als sie den Besucher bemerkte.

Für eine Weile hielt sie sich noch bedeckt. Erst als sie sich sicher war, dass dieser Kerl keine bösen Absichten hegte, gab sie sich schließlich zu erkennen und kroch aus dem Unterholz. Elisabeth erklärte in kurzen Worten, was sich während ihrer Abwesenheit abgespielt hatte.

Fortsetzung folgt
Keuschy

78. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 30.08.15 14:48

39
Ein elektronisches Piepsen riss mich aus meinen Träumen. Verschlafen blickte ich mich um. Wo war ich? Kurz musste ich überlegen. Die Erkenntnis traf mich wie ein Keulenschlag. Neben mir lag Markus. Wir mussten gestern nach unserer stürmischen Nacht in Markus Wohnung auf seinem Sofa eingeschlafen sein. Wie spät war es jetzt? „Misst, wir haben verschlafen“, schoss es mir durch den Kopf.

Panisch rüttelte ich Markus wach. Heute war erst Mittwoch. Ich musste zur Arbeit. Schlaftrunken rappelte sich Markus auf. „Bleib ruhig, es ist noch genügend Zeit“, meinte er gähnend. Mein Wecker klingelt immer schon um sechs, wir haben also noch genügend Zeit. Erleichterung machte sich wieder in mir breit und sofort war auch wieder dieses andere, fast schon gewohnte Gefühl in mir da, dass mich von innen zu verbrennen drohte.

Dieses nicht mehr enden wollende kribbeln in meiner Spalte, welches mir immer mehr meinen Verstand zu rauben drohte. Heute Abend würde ich mich von meinem Gürtel wieder befreien. Ich konnte mein Verlangen nach einer Befriedigung einfach nicht mehr unterdrücken. Vielleicht hätte ich mein Ziel, ein halbes Jahr ununterbrochen in meinem Keuschheitsgürtel zu verbringen geschafft, wenn nicht Markus in meinem Leben aufgetaucht wäre.

Nun aber hatte ich meine Ambitionen, meine Lust vor mir wegzusperren, längst aufgegeben. Nur diesen einen Tag musste ich mich noch in Enthaltsamkeit üben, bis mir mein Schlüsseltresor die Schlüssel wieder ausspukte. Doch zuerst musste ich mich wieder aus meinem völlig verschwitzten Latexanzug befreien. Markus meinte, ich solle den Anzug einfach im Bad liegen lassen, er würde ihn naher reinigen und wieder einpudern. Schon wieder musste ich mit mir kämpfen.

Einerseits hätte ich gerne noch etwas Zeit in diesem Gummianzug verbracht, anderseits sehnte ich mich jetzt nach einer erfrischenden Dusche. Schweren Herzens schälte ich mich wieder aus meiner geliebten Gummihaut heraus und huschte unter die Dusche. Ich seifte mich ein. Schon vermisste ich dieses Latex auf meiner Haut. Ich schloss meine Augen und genoss das warme Wasser, das an meinen Körper herunterlief. Was war nur mit mir geschehen?

War ich eigentlich noch normal. Bevor ich den Keuschheitsgürtel meiner Ahnin fand, hatte ich weder von Keuschhaltung, noch von Latex eine Ahnung und nun kreisten mir diese beiden Themen ständig durch den Kopf. Ließen mich einfach nicht mehr los. Ich war ihrer Faszination völlig erlegen. Seit ich Markus kannte, stand mein Leben auf den Kopf. Nicht das jetzt Chaos herrschte, nein das war es nicht. Markus zeigte mir nur eine völlig andere Welt.

Eine Welt, die ich seither so einfach noch nicht kannte. Und diese Welt gefiel mir immer besser. Ich musste an die letzte Nacht zurückdenken. Wir lagen engumschlungen nebeneinander und streichelten uns gegenseitig in Ekstase. Dieses bittersüße Leiden, dass wir dabei durchlebten mussten, weil wir die am Ende doch so ersehnte Befriedigung nicht bekommen konnten, hatte durchaus Suchtpotential.

Resigniert stellte ich das Wasser ab und rubbelte mich trocken. Ich war völlig durch den Wind, wusste einfach selbst nicht mehr was ich eigentlich wollte. Ein Teil von mir wollte schon wieder in diese herrliche Latexhaut schlüpfen und diese Lust, die sich in mir anstaute, noch ein wenig weiter ansteigen zu lassen. Der andere Teil in mir wollte aber genau das Gegenteil. Er wollte lieber gleich als später aus meinen Keuschheitsgürtel wieder raus.

Wollte diese Lust hinter meinem Schrittblech erlösen, sie befreien und meinem Körper das zugestehen, nach dem er so sehr verlangte. Ich verließ das Bad und sah, dass Markus bereits das Frühstück für uns beide gerichtet hatte. Wir hatten noch Zeit und so setzte ich mich zu ihm an den Tisch. Ich schmierte mir ein Brot mit Marmelade und erzählte ihm nebenher, dass ich heute Nacht
wieder die Chance hatte, an meinen Schlüssel zu gelangen.

Dann könnten wir morgen Abend zum ersten Mal richtig intim werden, zwinkerte ich ihm zu. Doch die erwartete Reaktion blieb aus. Ich hatte sogar den Eindruck Markus war etwas enttäuscht, als er meine Ansage hörte. Ich hakte nach und tatsächlich hätte er mich lieber weiterhin verschlossen gewusst. Natürlich fragte ich ihn, ob er denn nicht mit mir schlafen wolle. Er erklärte mir mit seinen Worten, wie sehr es ihn reizte, räumte aber ein, dass er es aber gerne sehen würde, wenn wir beide noch eine Zeit lang verschlossen blieben.

Markus machte mir Mut, mein Experiment, ein halbes Jahr ununterbrochen meinen Keuschheitsgürtel zu tragen, durchzuziehen. Um mich dabei zu unterstützen versprach er, ebenso lange verschlossen bleiben zu wollen. Markus war wirklich anders, als meine Freunde, die ich davor hatte. Seine Vorgänger hatten mich immer gedrängt, endlich mit ihnen in die Kiste zu steigen und er ermutigte mich noch, gerade dies nicht zu tun, indem er mich aufforderte weiterhin keusch bleiben zu müssen.

In meiner Spalte rumorte es schon wieder gewaltig. Ich überlegte. Der Sex mit meinen Vorgängern war nicht schlecht, das konnte man so schon sagen, aber nach wenigen Augenblicken war der Höhepunkt vorbei. Mit Markus hatte ich noch nicht geschlafen. Nicht, dass ich es nicht gewollt hätte, im Gegenteil, aber es gab noch nicht die Gelegenheit. Trotzdem oder vielleicht auch gerade darum wuchs dieses Verlangen, ihn in mir zu spüren immer stärker in mir an.

Fortsetzung folgt
Keuschy

79. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Johni am 30.08.15 23:47

sehr schöne Geschichte.
80. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von folssom am 30.08.15 23:55


Zitat

sehr schöne Geschichte.

sehe ich genauso
81. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von bildersauger am 31.08.15 23:09

Ja, schöne Geschichte.

Ich habe das Gefühl, wir kommen langsam zum Ende der Geschichte. Wie schon mehrfach geschrieben, gut gemacht.
82. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von BadPicture am 01.09.15 19:30

Tolle Story. Bitte auf jeden Fall weiter schreiben.

83. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 04.09.15 17:02

Hallo Johni, folssom, bildersauger und bad picture,
Vielen Dank für das Einstellen eurer Kommentare. Da macht das Schreiben gleich wieder doppelt so viel Spaß.




40
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Jakob Hippler hatte sich den beiden Frauen angeschlossen und geleitete sie nun zum Kloster Marienberg. Auf dem Wege dorthin erfuhr er von dem Schicksal seiner Begleiterinnen. Nachdem Elisabeth immer mehr Probleme mit ihren Eisenpanzer zwischen ihren Beinen bekam und vor Schmerzen Kaum noch laufen konnte, erfuhr Jakob auch noch von dem Geheimnis des ehernen Tugendwächters.

Die Kräuter, die Johanna gesammelt hatte, um die aufgeschürfte Haut zu heilen, konnten ihre Heilkraft nicht richtig entfalten, da die Haut ständig weiter gemartert wurde. Als schließlich Elisabeth gar nicht mehr gehen konnte, bot er sich an, das Schloss gewaltsam zu öffnen. Sofort widersprach Johanna seinem Ansinnen. Es ziemte sich nicht, einer Dame unter die Röcke zu schauen. Schon gar nicht, wenn es sich um eine vom edlen Geblüt handelte.

Jakob lachte über diese Bemerkung der Zofe und meinte, er habe schon öfter die Gelegenheit bekommen, unter einen Weiberrock zu fassen, was Johanna noch mehr erzürnte. Er versuchte ihr klarzumachen, dass es für ihre Herrin besser sei, dieses Ungetüm zu entfernen, was Johanna auch noch einsah, aber sie würde es nicht zulassen, dass dieser ungehobelte Klotz von einem Mannsbild die Beine seiner Herrin sehen durfte.

Die beiden lieferten sich einen immer heftigeren Wortstreit, bis Elisabeth sich zwischen die beiden Streithähne stellte und sie zur Besonnenheit mahnte. Trotz ihres Machtwortes wollte immer noch keiner dem anderen das letzte Wort lassen. Elisabeth seufzte. „Wenn Johanna auf Anweisung des ehrbaren Meisters den Blick unter meine Röcke wirft und dieser ihr sagt, was zu tun sei, könnte meine Zofe mit Hilfe von Meister Hippler das Schloss vielleicht aufbrechen.

Sofort bildete sich erneut ein Hin und Her zwischen Elisabeths Zofe und Jakob Hippler. Erst als Elisabeth den Weg verließ und sich ins hohe Gras legte und dabei bemerkte, dass sie keinen Schritt mehr weiterginge, bevor ihr Gürtel geöffnet sei, verstummte allmählich das Gezanke der Beiden. Nach einer Weile folgten sie Elisabeth in die Büsche, wobei Jakob auf gebührenden Abstand stehen blieb, um nichts Unsittliches erhaschen zu können.

Die junge Gräfin raffte ihre Röcke und gewährte Johanna den Blick auf das Schloss. Jakob Hippler befragte diese nun nach dem Aussehen und Johanna eilte nun immer wieder zwischen Ihm und ihrer Herrin hin und her und zeichnete mit einem Stöckchen die Umrisse und Form des Schlosses in den Sand. Als Jakob genug wusste, kramte er aus seinem Bündel einen Hammer und ein Eisen mit einem Holzheft.

Er erklärte Johanna die Handhabe des Werkzeuges und zeigte ihr anhand der Sandskizze, wo sie das Werkzeug ansetzen musste. Johanna ging erneut zu ihrer Herrin und tat wie ihr geheißen wurde. Sie war nervös. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein Vorhängeschloss aufbrechen müssen. Zudem hatte sie Angst, ihre Herrin bei ihren Versuchen zu verletzen. Aufgeregt setzte sie das Eisen an und schlug mit dem Hammer in der anderen Hand zu.

Sie schrie schmerzhaft auf. Das Schlageisen rutschte ab und sie schlug sich den Hammer auf den Handrücken. Nachdem sie sich von ihrem ersten Schock erholt hatte, entschuldigte sie sich tausend Mal bei ihrer Herrin und erst als ihr diese mehrfach beteuerte, nichts gespürt zu haben und sie aufmunterte, es erneut zu versuchen, fuhr Johanna fort. Auch Jakob konnte es nicht lassen, seine Bemerkungen zu Johannas Missgeschick fallen zu lassen.

Mehrmals funkelte sie ihn deshalb böse an. Erst als ihre Herrin sie ermahnte, einen weiteren Versuch zu wagen, konzentrierte sich die Zofe wieder auf ihre Aufgabe. Dieses Mal traf der Hammer sein Ziel, doch Johanna musste noch mehrmals kräftig zuschlagen, bis der Bügel des Schlosses endlich aufsprang. Nicht ohne Stolz präsentierte sie das Vorhängeschloss indem sie es in die Luft hielt. Als sie es Jakob zeigte, konnte sie ihr zufriedenes Grinsen nicht mehr unterdrücken.

Sie hatte diesem eingebildeten Gimpel gezeigt, dass sie durchaus in der Lage war, auch ohne seine Hilfe klarzukommen. Täuschte sie sich, oder sah sie nun in seinen Augen so etwas wie Bewunderung. Sie hatte jetzt nicht die Zeit, darüber zu sinnieren, sie musste jetzt den Gürtel ihrer Herrin ablegen und ihre aufgescheuerte Haut mit ihrer Heilsalbe behandeln.


Ohne ihren ehernen Gürtel kam Elisabeth nun wieder besser voran und nach zwei weiteren Tagesmärschen standen die Drei an der Pforte des Nonnenklosters. Johanna hatte den schweren Türklopfer schon in der Hand, als Elisabeth sie wieder zurückrief. Sie verkündete den Beiden ihre Entscheidung, nicht in dieses Kloster einzutreten. Sie wollte ihr Kind nicht abgeben und das Leben einer Nonne aufnehmen.

Vielmehr hatte sie geplant, die elterlichen Besitztümer aufzusuchen und dort um Aufnahme bitten. Sie stellte es ihrer Dienerin frei, ob diese sie begleiten oder in ihrer Heimat bleiben wollten. Für Johanna gab es gar keine Frage, natürlich würde sie weiterhin ihrer Herrin dienen. Noch erfreuter war sie, als auch Jakob Hippler kundgab, ebenfalls ein Weggefährte bleiben zu wollen. Seit Johanna das Schloss aufgebrochen hatte, kam es ihr vor, als würde sie dieser grobschlächtige Kerl akzeptieren.

Anfangs hatte sie sich immer wieder mit ihm gezankt, denn er fand immer Widerworte, wenn sie etwas tat oder sagte. Nur weil seine Anwesenheit ihrer und ihrer Herrin Schutz diente, verkniff sie so manches böse Wort, dass sie ihm gerne an den Kopf geworfen hätte. Doch nun war er wie ausgewechselt. Er lobte ihre Kochkünste, half ihr beim Sammeln der Beeren und bot sich immer an, Brennholz zu sammeln und Wasser zu holen.

Johanna kam seine Hilfsbereitschaft sehr gelegen, denn sie musste sich um ihre Herrin kümmern. Das heranwachsende Kind in ihrem Leibe sorgte dafür, dass diese des Öfteren unpässlich wurde und verstärkt ihre Dienste benötigte. Mehrere Wochen wanderte die kleine Gruppe unbehelligt ihrem Ziel entgegen und erreichte schließlich die Grenzen der Besitztümer, deren von Gründelbach. Drei Tage später konnte Elisabeth den Bergfried der väterlichen Burg erblicken. Endlich waren die Strapazen zu Ende. Sie freute sich auf ein bequemeres Lager.

Fortsetzung folgt
Keuschy


84. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 04.09.15 17:02

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Der Tag wollte einfach nicht vergehen. Ich hatte keinen Blick für den herrlichen Tag. Meine Gedanken kreisten nur um eine einzige Frage. Sollte ich heute Abend meinen Schlüsseltresor öffnen oder nicht. Der Arbeitstag zog sich wie Kaugummi. Trotzdem war irgendwann doch zu Ende und ich konnte mich auf den Heimweg machen. Wieder stand Markus an der Pforte und um mich abzuholen. Wir stiegen in seinen Wagen und er fuhr nicht wie ich vermutete zu sich sondern steuerte sein Fahrzeug in Richtung Autobahn.

Ich sah ihn fragend an. Er grinste nur und meinte, ich solle mich einfach überraschen lassen. Wir fuhren in Richtung Karlsruhe, und obwohl ich ihn mehrmals fragte, wohin es denn nun ginge, verriet er mir kein Wort. Diese Geheimnistuerei gefiel mir überhaupt nicht. Was hatte er vor. In meinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren nur fand ich absolut keine vernünftige Erklärung. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir Karlsruhe erreicht.

Markus lenkte sein Fahrzeug durch ein Labyrinth von Straßen. Längst hatte ich die Orientierung verloren. Endlich fand er eine Parklücke und lief mit mir dann zu Fuß weiter. Vor einem Schaufenster blieben wie stehen. Die Auslage erregte mich und trotzdem wäre mir lieber gewesen, Markus wäre mit mir weiter gelaufen. Jeder der jetzt aus dem Fenster schaute, konnte erahnen, dass ich mich für diese sehr spezielle Art von Kleidung interessierte.

Ja ich mochte dieses glatte Material, dass die Puppen in diesem Schaufenster trugen. In Markus Wohnung hätte ich mich stundenlang mit Markus Sachen beschäftigen können. Aber hier, so öffentlich, war es mir schon etwas peinlich. Markus nahm meine Hand und zog mich sanft zum Eingang. Ich spürte, wie mir die Schamesröte ins Gesicht schoss. Er konnte doch nicht einfach mit mir jetzt hier reingehen.

Obwohl es mich irgendwo schon reizte, diesen Laden zu besichtigen, sträubte sich mein inneres Ich vor dieser unbekannten Situation. Tausend Gründe, dieses Geschäft nicht zu betreten, gingen mir schlagartig durch den Kopf. Was ich im Inneren dieses Ladens erwartet habe, konnte ich selbst nicht sagen. Ich hörte nur eine Türklingel und stand plötzlich zwischen vielen Regalen aus Latexbekleidung. Mein Herz schlug spürbar schneller, als eine Blicke über die Auslagen streifte.

Er gab nichts, was es nicht gab. Meine Bedenken und meine Schamgefühle waren plötzlich wie ausradiert. Wie in Trance ging ich durch die Kleiderständer und betrachtete die Kleider, die dort an den Bügeln hingen. Dabei streiften meine Hände immer wieder zwischen die vielen Latexschichten, um das eine oder andere Teil näher zu betrachten. Ich hatte die Verkäuferin, die sich mit Markus zu unterhalten schien, zuerst gar nicht bemerkt.

Es war mir nicht unrecht, so konnte ich mich weiterhin ungestört noch etwas umsehen. Kaufen würde ich von den Sachen eh nicht viel können. Die Preise waren gigantisch hoch. Ich musste an Markus Fundus, den er daheim hatte, denken. Er musste ein Vermögen dafür ausgegeben haben. Zufällig fiel mein Blick wieder auf meinen Freud. Er unterhielt sich mit dieser Verkäuferin, als würde er sie schon länger kennen.

Die vertrauten Blicke, die die Beiden sich zuwarfen, gefielen mir gar nicht. Obwohl ich mich gerne noch etwas umgesehen hätte, drängte mich eine innere Stimme, mich zu den zweien zu gesellen. Diese Entscheidung war richtig, denn mir war, als hätten die Zwei, als ich mich näherte, das Thema gewechselt. Die Verkäuferin stellte sich als Ursula vor und fragte mich, ob sie mir ganz unverbindlich etwas zeigen durfte.

Ich wollte gerade schon eine patzige Antwort geben, als Markus das Wort ergriff und mir erklärte, dass Ursula seine Habschwester sei und ihr dieser Laden gehörte. Sie trüge auch die Schuld, dass er dem Latex verfallen war. Ursula lachte und meinte, er wäre auch nicht ganz unschuldig gewesen. „Und ? Was möchtest du jetzt gerne ausprobieren, versuchte Ursula vom Thema abzulenken, denn man konnte sehen, dass diese Geschichte ihrem Bruder unangenehm war.

Keine Angst, Markus zahlt, hat er zumindest eben noch behauptet.“ Zur Bestätigung nickte er mir zu. „Aber das kann ich doch unmöglich annehmen“, stotterte ich verlegen. Noch bevor Markus antworten konnte, lachte Ursula und erklärte mir, dass Markus nur den Einkaufspreis zahlen würde und dieser deutlich geringer wäre. Dies waren die falschen Worte. Nun konnte mich nichts und niemand mehr halten. Erneut durchwühlte ich die Regale.

Doch nun mit dem Ziel, etwas für mich zu ergattern. Vielleicht konnte ich mir auch mehrere Teile zulegen, und diese aus eigener Tasche bezahlen. Beim stöbern durch die Regale wiederholte sich wieder die Szene mit Markus und seiner Halbschwester in meinem Kopf. Einerseits schämte ich mich ein wenig, ihm nicht vertraut zu haben, anderseits beruhigte ich es ungemein zu wissen, dass ich die alleinige Kontrolle über seine Sexualität besaß.

Ich mochte diesen verrückten Kerl immer mehr. Nicht nur weil auch er einen Keuschheitsgürtel trug und mit mir diesen herrlichen Latex-Fetisch teilte. Nein, da war noch viel mehr. Ich brauchte seine Nähe, wollte nicht mehr ohne ihn sein. Als ich wieder aus meinem Kaufrausch erwachte, hatte ich ein rotes Schnürkorsett, einen Ganzanzug mit Füßlingen und Handschuhen, und einer Kopfhaube und ein rotes Latexkleid in meinen Händen.

Ich befragte Markus, welches Stück ihm am besten gefallen würde. Er wiegte mit dem Kopf sah sich meine Sachen an und meinte schließlich, ich solle alles einpacken. Völlig aus dem Häuschen schmiss ich mich meinem Freund um den Hals und überhäufte ihn mit meinen Küssen. Es war mir egal, was Ursula darüber dachte. Insgeheim freute ich mich schon, die Sachen für Markus anzuziehen und für ihn eine kleine Modenschau zu veranstalten.

Ursula ergriff das Wort und meinte, es wäre bei meiner Figur besser das nächst kleinere Modell zu nehmen. Gekonnt maß sie mich aus und sah sich dann in ihrer Vermutung bestätigt. Die Formalitäten waren offensichtlich schon erledigt und so konnte ich meine Beute in einer riesigen Tüte verstauen. Wir verabschiedeten uns bei Ursula und Markus meinte, ob sie nicht Lust hätte mit uns noch eine Kleinigkeit beim Italiener zu Essen, doch sie winkte ab.

„Ein anders mal“ lachte sie, für heute hat sich noch ein guter Kunde angemeldet. Hand in Hand verließen Markus und ich mein neu entdecktes Gummiparadies. Vor der Tür rief seine Schwester Markus noch nach, er sollte sein Paket nicht vergessen. „Hab ich nicht, aber mein Wagen steht zu weit weg. Ich komme gleich nochmal vorbei“. Hast du dir auch etwas Neues gekauft?“ fragte ich neugierig, aber er schüttelte nur den Kopf.

So sehr ich es versuchte, nichts war aus ihm herauszubekommen. Wir erreichten unseren Parkplatz und stiegen in seinen Wagen. Erneut kurvte er durch die Straßen und blieb in zweiter Reihe vor meinem neuen Lieblingsgeschäft stehen. Er öffnete den Kofferraum und lief durch die Ladentür. Kurz darauf erschien seine Schwester und hielt ihm die Türe auf. Markus schleppte einen riesigen Karton in seinen Wagen und schlug schwer atmend den Kofferraumdeckel zu. Er stieg wieder ein und wir fuhren, Ursula noch einmal zum Abschied zuwinkend, los.


Der Italiener, zu dem mich Markus einlud war nicht schlecht, aber meine Gedanken waren die ganze Zeit bei meinen Gummiklamotten. Ich wollte sie auf meiner Haut spüren. Wollte wissen, wie sich dieses Material an mir anfühlen würde. Und ich wollte mich damit Markus präsentieren. Auch wenn ich mittlerweile wusste, dass er bei meinem Anblick unter seinem Keuschheitsgürtel zu leiden hatte.
Fortsetzung folgt
Keuschy


85. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 12.09.15 11:37

42
Rückblende
Anno 1336 im Jahre des Herren

Elisabeths Vater hatte während ihrer Abwesenheit das Fieber dahingerafft. Ihre Mutter war nun vorübergehend die neue Herrin der Burg. Diese nahm Elisabeth wieder auf und gewährte ihrer Tochter einen eigenen kleinen Raum. Sie trug einen Spross des Grafen von Calw in ihrem Leibe. Wenn es ein Sohn werden würde, hätte ihr kleiner Bruder, der sich schon bald selbst um die Regierungsgeschäfte ihrer Besitztümer kümmern konnte, als sein Mündel, ebenfalls Ansprüche auf die Besitztümer der Grafschaft gehabt.

Johanna wurde immer verschlossener, seit sie auf der Gründelbacher Burg ankamen. Elisabeth wusste, wo man Erklärung dafür suchen musste. Ihre Zofe hatte den Zimmermann in ihr Herz geschlossen. Schon auf der Reise konnte man erkennen, wie die zwei sich mehr und mehr wie zwei spielende Hunde verhielten. Sie klafften sich an, als ob sie sich im nächsten Augenblick an die Gurgel springen wollten, und im nächsten Augenblick berührten sie einander heimlich ihre Hände.

Elisabeth hatte es wohl bemerkt, aber sie hatte nichts gesagt. Sollte das junge Paar ein wenig glücklich sein. Sie wusste nur zu gut, wie schnell sich das Glück von einem Abwenden konnte. Sie Streichelte sich über ihren gewölbten Leib. Wenigsten durfte sie noch ein Kind von ihrem Liebsten empfangen. Sie überlegte. Hier auf der Burg gab es keine Arbeit für den Zimmermann. Er konnte nicht lange hier bleiben.

Plötzlich hatte sie einen Einfall. Sie besorgte sich Feder und Papier und begann zu schreiben. Als die Tinte trocken war versiegelte sie das Dokument und nahm von den Silberlingen ihres Gemahls, die sie noch immer in ihren Röcken versteckt hielt, zwanzig Stücke heraus und verteilte diese gleichmäßig in zwei Lederbeutel. Sie ging zu ihrem Bruder und bat ihm, ihr ein kleines Vorhängeschloss zu besorgen.

Erst jammerte dieser furchtbar über die Kosten, doch Elisabeth wusste, wie sie ihn umgarnen musste. Als sie alles beisammen hatte, rief nach ihrer Zofe. Mürrisch kam Johanna in Elisabeths Kammer. Mit ihrem Blick hätte sie die Milch sauer werden lassen können. Elisabeth sah ihrer Zofe in die Augen. Ich habe einen wichtigen Auftrag für dich. Ihr Blick wurde noch griesgrämiger, als er es schon war.

Erst als sie erfuhr, um welchen Auftrag es sich handelte, erhellte sich schlagartig ihr Gesicht. Elisabeth erklärte ihrer Zofe, sie hätte eine wichtige Nachricht für den Abt des Klosters Hirsau. Sie wäre geheim. Ihre Familie dürfe darüber nichts erfahren. Deshalb könne nur sie diese Botschaft ins Kloster bringen. Jakob Hippler wollte ebenfalls in diese Richtung, so dass ihr eine männliche Begleitung habt, deren ich vertrauen kann, die Gefahren dieser Reise von euch abzuhalten.

Allerdings bestehe ich darauf, dass ihr bis zur Ankunft ins Kloster meinen ehernen Leibgürtel tragen werdet. Ihr werdet mir auf die Bibel schwören, dass ihr diesen Gürtel nur zum Reinigen und wenn ihr eure Notdurft verrichtet, abzulegen werdet. Dieses Stahlgebilde meines Gattens bewahrte mich auf unserer Reise vor einer Schändung durch diese Wegelagerer. Auch wenn ich diesem Zimmermann nur gute Absichten unterstelle, ist es mir wohler, euch sicher vor fremden zugriffen verschlossen zu wissen.

Es macht mir schon genug Kummer, euch alleine, ohne eine Anstandsdame auf eine solche Reise zu schicken, so dass ihr meinem Ansinnen zustimmen müsst, bevor ich euch auf Reisen schicken kann. Könnt ihr meinen Bedingung gehorchen? Johannas Blick erhellte sich schlagartig, als sie von den Plänen ihrer Herrin erfuhr und konnte einen Aufschrei der Freude nicht unterdrücken. Sie musste sich zwingen, bei ihrer Herrin zu bleiben und nicht sofort zu Jakob zu laufen, um ihn von den Plänen der Gräfin zu berichten.

Stattdessen horchte sie den Anweisungen ihrer Herrin und schwor auf die Bibel, den Keuschheitsgürtel ihrer Herrin zu tragen, bis sie ihre Aufgabe erfüllt hatte und die Botschaft, sowie einen der Lederbeutel dem Abt übergab. Johanna hatte noch Fragen, wie sie wieder zurückkehren sollte und was es mit dem zweiten Beutel auf sich hatte, aber die Gräfin winkte ab und meinte, ihre Fragen würden alle bei ihrer Ankunft ins Kloster beantwortet werden.

Elisabeth öffnete die Truhe mit ihren Habseligkeiten und griff nach dem ehernen Leibpanzer. Ihr Ehegatte hatte ihn für sie anfertigen lassen. Sie spürte einen Tritt in ihrem Leibe. Wie sehr musste ihr Gatte sie geliebt haben, dass er ihr diesen Panzer für den Schutz ihrer Scham schenkte. Vier Pferde hätte man dafür bekommen. Ein riesiger Aufwand, auch für ihren Gatten. Diese Kosten scheute er nicht, um mit ihr im Himmel wieder beisammen sein zu können.

Elisabeth atmete durch. Sie würde jetzt auch ohne diesen Gürtel keusch leben, damit sie ihren Gatten irgendwann wiedersehen konnte. Was bedeutete schon das kurze Leben auf der Erde, wenn sie irgendwann mit ihrem Gatten zusammen für ewig durchs Paradies wandeln durfte. Sie überreichte Johanna ihren Leibpanzer. Elisabeth ließ sich auf ihre Truhe fallen und sah zu, wie Johanna ihre Röcke nach oben raffte und sie sich unter ihr Kinn klemmte.

Geschickt legte sie sich selbst in Eisen und hängte das neue Schloss in den Bügel ein. Nachdem sie es verschlossen hatte, versteckte sie den Schlüssel in einer Tasche unter ihrem Unterrock. Sie übergab Johanna die beiden Lederbeutel und das Schreiben. Auch dies verschwand unter dem Faltenspiel ihrer Gewandungen. Zum Schluss ließ sie ihre Zofe nochmals auf das Kruzifix an der Wand schwören, dass sie den Gürtel bis zur Ankunft im Kloster nur zur Verrichtung ihrer Notdurft und zum Reinigen ablegen durfte.

Johanna versprach, was ihre Herrin von ihr verlangte. In Gedanken war sie schon mit dem Zimmermann auf Wanderschaft. Doch dann schreckte sie auf. Wie sollte sie alleine zu ihrer Herrin zurückkehren? Elisabeth erklärte ihr nur, sie würde es zur passenden Zeit erfahren.
Fortsetzung folgt
Keuschy



86. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 12.09.15 11:38

43
Gesättigt fuhren wir nun zu meiner Wohnung. Es war etwas später geworden als geplant. „Darf ich heute bei dir Übernachten?“ fragte mich Markus beim aussteigen. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden. Mein Schlüsseltresor würde sich heute Nacht öffnen lassen, und ich besaß die Schlüssel zu seinem Keuschheitsgürtel. Das Ganze mit meinen neuen Latexsachen versprach ein vollkommener Abend zu werden. Ich nickte, drückte ihn einen leidenschaftlichen Kuss auf seine Lippen und zog ihn sanft zu meiner Wohnungstüre.


Er schien ähnlich wie ich zu denken, wenn ich sein Grinsen richtig deutete. Ich spürte nur allzu deutlich die Feuchte, die sich hinter meinem Schrittblech bildete. Markus setzte sich auf meine Couch und munterte mich auf, mit meiner Modenschau zu beginnen. Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Sofort entledigte ich mich meiner Kleidung, schnappte meine Einkaufstüte und verzog mich damit ins Schlafzimmer. Zuerst zog ich mir das rote Latexkleid über.

Der hautenge Schnitt modellierte meinen Körper. Ich strich über meine Brüste. Meine Brustwarzen versuchten sich sofort aufzurichten und bohrten sich tief in meine Latexhaut hinein. Ich betrachtete mich im Spiegel. Hätte ich meinen Keuschheitsgürtel nicht getragen, meine Finger wären garantiert in meiner Spalte gelandet. Meine Intimzone pochte vor Erregung. Aber es half alles nichts. Zwei Stunden musste ich mich noch zwangsläufig zurückhalten.

Zwei unendlich lange quälende Stunden, die meinem Verlangen nach Befriedigung ins Unendliche stiegen ließen. Aber die Zeit würde irgendwie verstreichen und dann durfte ich mich wieder voll und ganz wie eine Frau fühlen. Ich stolzierte ins Wohnzimmer zurück. An Markus lustvollem Stöhnen konnte ich hören, dass auch ihm sein Gürtel zu schaffen machte. Kurz überlegte ich, ob ich ihn jetzt schon aus seinem stählernen Gürtel befreien sollte, entschied mich aber dann doch dazu, noch zu warten.

Bestimmt war es ein tolles Gefühl, sich gegenseitig aufzuschließen, bevor wir dann endlich über uns herfallen konnten. Nachdem ich Markus erneut mit meinem neuen Kleid aufgegeilt hatte zog ich mich wieder in mein Schlafzimmer zurück. Vorsichtig zog ich es wieder aus und hing es auf einen Kleiderbügel. Der Ganzanzug reizte mich als nächstes. Es gestaltete sich schwieriger, wie ich dachte, sich in diese Latexhaut hineinzuzwängen, aber schließlich gelang es mir doch.

Frech stolzierte ich damit nun vor Markus Nase herum und machte dabei mehr als eindeutige Bewegungen. Sein qualvolles Stöhnen heizte mich immer weiter an. Für einen Moment dachte ich schon, übertrieben zu haben, denn ich entdeckte einen feuchten Fleck in seinem Schritt. Erst nachdem Markus mir beteuerte, dass dies nur von seinem Lustsaft kommen würde, fuhr ich fort ihn aufzugeilen.

Als ich mich wieder zurückziehen wollte um meinem Freud meine letzte Errungenschaft vorzuführen, meinte er ich solle mein Korsett bringen. Es wäre leichter, wenn er mir beim schnüren helfen würde. Ich tat, wie mir geheißen wurde und brachte das schwere Latexkorsett ins Wohnzimmer. Sofort stand Markus auf und trat hinter mich und legte es mir um meine Taille. Er griff um mich um mein Korsett vorne zuzuhaken. Dabei berührte er immer wieder zufällig meine Brüste und entfachte damit unbewusst die in mir zündelnde Lust zu einem Flächenbrand.

Ich stöhnte auf. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass ich dieses bittersüße Gefühl noch eine ganze Stunde auszuhalten hatte. Markus hatte begonnen, mich nun zu schnüren. Es war das erste Mal, dass ich ein Korsett trug. Es fühlte sich super an, wie es sich sanft um meinen Leib spannte. Ich konnte gar nicht verstehen, warum man dieses Kleidungsstück so verteufelte. Vielleicht lag es auch am Material. Ich konnte jedenfalls keine Beeinträchtigungen durch mein Korsett feststellen.

Doch ich hatte mich zu früh gefreut. War es am Anfang noch nicht so auffällig, erlaubte mir mein Korsett schon nach kurzer Zeit nicht mehr, wie gewohnt zu atmen. Mein Atem wurde mit jeder Schnürung immer flacher. Schon bald jammerte ich, dass es jetzt mehr als genug wäre und Markus mit dem Schnüren aufhören konnte. Er lachte nur und meinte, das Teil wäre noch nicht einmal zur Hälfte geschlossen und auch wenn es auf Anhieb auch nicht möglich sei, so müsse ich mich noch ein klein wenig gedulden.

Zug um Zug presste mich nun dieses Ding immer weiter zusammen. Immer deutlicher wurde mir nun bewusst, wie sich die armen Frauen früher gefühlt haben mussten. Endlich hatte Markus ein Einsehen mit mir und verknotete die Schnüre von meinem Korsett. Ich betrachtete mich im Spiegel. Das konnte nicht ich sein. Ich hatte, ohne anzugeben, eine gute Figur. Doch was ich jetzt im Spiegel sah, wollte ich einfach nicht glauben. Mein kleiner Bauchansatz war völlig verschwunden und meine Taille fast doppelt so schmal wie vorher.

Damit konnte ich locker eine kleinere Kleidergröße tragen. Doch das Beste war meine Oberweite. Dieses Korsett modellierte meine Brüste zu einem Blickfang für jeden Mann. Schon hatte ich meine Meinung von gerade wieder verworfen. Dieses Teil würde ich nun öfter anziehen. Die Einschränkungen waren es allemal wert. Auch Markus hatte Gefallen an meinem Korsett. Er meinte ich solle es am besten eine Weile anbehalten, um mich langsam daran zu gewöhnen. Einen Ratschlag, den ich gerne annahm, denn ich gewöhnte mich zunehmend besser an die enge Schnürung.

Wir tranken noch zusammen ein Gläschen Wein und endlich kam der von mir schon so lange herbeigesehnte Augenblick. Es war an der Zeit, meinen Schlüsseltresor zu öffnen. Ich ging mit Markus ins Gästezimmer und betätigte den Freigabeknopf. Die Türe ließ sich problemlos öffnen. Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit. Ich ließ den Schlüssel von meinem Keuschheitsgürtelschloss vor Markus Nase hin und her baumeln und fragte erwartungsvoll ob auch er bereit sei.

Nebenbei bemerkte ich, dass noch immer die Schlüssel zu seinem Keuschheitsgürtel auf dem Tresor lagen. Ich sah seinen verheißungsvollen Blick. Doch statt mir ins Schlafzimmer zu folgen, fragte er plötzlich, ob ich nicht wissen wollte, was sich in dem Karton befinden würde, schließlich wären alle Sachen darin alle für mich bestimmt. Dieser Schuft. Jetzt hatte er mich neugierig gemacht. Natürlich interessierte es mich. Allerdings stellte er eine Bedingung, bevor er bereit war, den Karton ins Haus zu holen.

Ich musste ihm im Gegenzug den Schlüssel zu meinem Keuschheitsgürtel aushändigen. Er meinte, es wäre nur fair, da ich die Schlüssel zu seinem Gürtel schließlich auch besaß. Ich konnte damit leben und streckte ihm den Schlüssel entgegen. Er griff danach und ließ ihn in seiner Tasche verschwinden. Danach stand er sofort auf und brachte den Karton in mein Wohnzimmer. Gespannt riss ich ihn auf. Zwei komplette Latexbettwäschesets kamen mir entgegen.

Ich entdeckte mehrere Nachthemden und eine unzählige Anzahl an BHs und Höschen. Alles in Latex. „Es ist mal so die grobe Grundausstattung“ meinte Markus, als ich mich wieder im zuwendete um mich für sein Geschenk zu bedanken. Und wie sieht es jetzt aus. Sollen wir beide jetzt nicht… Dabei lächelte ich vielsagend. Nebenher begann ich seinen Körper zu streicheln. „Nein“ drang Markus Stimme an meine Ohren.

ich brauchte kurz um das Gehörte zu verarbeiten. Ungläubig starrte ich ihn an. Wollte einfach nicht begreifen, warum er nicht mit mir schlafen wollte. Dass er mehr als scharf auf mich war, konnte ich heute schon öfter mehr als deutlich erkennen. Stattdessen nahm er mich in seinen Arm und meinte, ich würde mich noch ein wenig gedulden müssen. Markus meinte, er fände es toll, dass ich mich auf dieses Experiment, ein halbes Jahr ständig meinen Keuschheitsgürtel zu tragen, eingelassen hätte.

Und er würde mich jetzt dabei unterstützen, es durchzuziehen. Ich versuchte ihn mit allen Mitteln von diesem Vorhaben abzubringen und drohte ihm, er müsste dann ebenfalls solange in seinem Gürtel schmoren. Nichts half. Ich hatte Markus wirklich unterschätzt. Bis eben war ich der festen Überzeugung, dass meine weiblichen Reize und sein Hormonspiegel genügt hätten, um mich aus meinem Gürtel zu befreien.

Ein fataler Trugschluss. Um mich abzulenken, fragte mich Markus, was es Neues im Fall meines antiken Keuschheitsgürtels gab. Ich erzählte ihm, dass sich Pfarrer Klumms auf die Spur ins Kloster Hirsau begeben hätte und dort schon seit mehreren Wochen in den Archiven herumstöberte. Die Schenkungsurkunde an das Kloster war dem Archivar ein Begriff. Schnell hatte dieser das gewünschte Schriftstück gefunden und faltete es unter den Augen des Pfarrers ehrfürchtig auseinander.

Mehrmals las dieser die Schenkung durch. Nichts, was einen Hinweis auf ihren Fall hätte geben können. Wegen einer ausweglosen Belagerung übergab der Graf seine Burg in den Besitz der Kirche, um sie nicht in den Händen des Feindes zu wissen. Kein weiterer Hinweis, der sie weiterbrachte. Er bat um eine Kopie dieser Urkunde, die ihm auch gewährt wurde. Auch die Bitte, sich selbst im Archiv umzusehen wurde ihm erfüllt.

Mehrere Wochen verbrachte er in einem temperierten Keller im künstlichen Licht auf der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Er glaubte selbst nicht mehr an einen Erfolg, als er schließlich eine Notiz von einem Mönch in einem alten Kassenbuch entdeckte. Dieser hatte dort notiert, dass eine Gräfin Elisabeth zu Calw durch ihre Zofe Johanna, einer bürgerlichen Tochter eines Weinhändlers in Calw 10 Silberstücke für ihre unversehrte Rückkehr in die französische Heimat spenden ließ.

Völlig aus dem Häuschen, bat er den Archivar um eine Kopie dieser Seite. Dieser hatte nichts dagegen einzuwenden und hob das Buch vorsichtig an, um es zum Kopierer zu tragen. Trotzdem löste sich eine Seite aus dem Buch und schwebte zu Boden. Dachten zumindest die beiden Männer im Archiv. Auf den zweiten Blick bemerkten sie, dass sich dieses Pergament zwischen zwei Seiten befunden haben musste, und beim Anheben des Buches herausgefallen war.

Pfarrer Klumms hob das alte Pergament auf und warf einen flüchtigen Blick darauf. Die Unterschrift erregte seine Aufmerksamkeit. Elisabeth, Gräfin zu Calw. Er musste sich beherrschen, nicht den Archivar des Klosters vor Freude zu umarmen. Er hatte diesen Brief nur kurz überflogen. Aber ihm war sofort klar, dass sie mit diesem Schreiben an den Abt des Klosters einen weiteren Fall in der Geschichte der Burg Zwingenstein gelöst hatten.

Das Geheimnis des Gürtels wurde durch dieses Schreiben gelüftet. Er freute sich schon darauf, am nächsten Stammtisch über seinen Fund zu berichten.
Fortsetzung folgt
Keuschy
87. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von pardofelis am 12.09.15 22:18

Hi keuschy,

Danke schön, für beide Fortsetzungen.
Kommen jetzt wieder beide Teile zusammen

liebe Grüße
88. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 20.09.15 08:39

44
Rückblende
Anno 1337 im Jahre des Herren
Die Reise verlief ohne nennenswerte Geschehnisse und als sie vor der Pforte des Klosters Hirsau um Einlass baten, wurde Johannas Herz immer schwerer. Die Zeit sich von Jakob zu trennen, rückte unaufhaltsam näher. Sie musste wieder zurück zu ihrer Herrin reisen. Vermutlich würde sie ihn niemals wieder sehen. Der Gedanke daran schnürte ihr die Brust zusammen. Sie folgten dem Mönch, der sie durch den schon bekannten Kreuzgang zu dem Abt führte.

Die Kräuter und Blumen, die hier wuchsen verströmten einen berauschenden Duft, doch Johanna bekam nichts davon mit. Sie übergab dem Abt mit den besten Grüßen ihrer Herrin das Schreiben und ein Ledersäckchen und wartete, bis der Geistliche das Siegel brach und zu lesen begann. Es musste eine gute Nachricht sein, denn dem Abt glitt ein Lächeln in sein Gesicht. Nachdem der Geistliche alles gelesen hatte, faltete er das Pergament wieder zusammen.

Er bat die Beiden, ihm ins Refektorium zu folgen. Dort erfuhr Johanna erstmals von dem Plan ihrer Herrin. Sie hatte dem Kloster zehn Silberstücke gespendet um für ihre sichere Ankunft in ihrer elterlichen Heimat zu bedanken. Gleichzeitig wollte sie sich mit ihrer Spende bei der Kirche entschuldigen, dass sie nicht den Weg, den der Abt ihr vorgeschlagen hatte, eingegangen ist und nicht in den Nonnenorden eintrat.

Desweiteren machte sie den Abt den Vorschlag, den abgebrannten Ort Calw neu besiedeln zu lassen. Ihre Zofe und der Zimmermann, der sie begleitete, hätten nichts einzuwenden, mit eurer göttlichen Erlaubnis dort wieder anzusiedeln. Dies brächten dem Kloster gleich mehrere Vorteile. Der Fluchtweg eurer Burg könnte dann wieder vor fremden Augen verborgen werden. Und die Ansiedlung würde die Steuereinnahmen des Klosters wieder fließen lassen.

Dem Abt gefiel der Vorschlag. Auch Johanna musste sich beherrschen, um sittsam zu bleiben. Sie blieb ruhig stehen, obwohl sie ihrem Jakob am liebsten in die Arme gefallen wäre. Ihre Herrin hatte sie wieder aus ihren Diensten entlassen. Unter anderen Umständen wäre eine Welt zusammengebrochen, jetzt tat sich ihr der Himmel auf. Der Abt rief nach einem Mönch, übergab ihm das Schreiben und befahl ihm die 10 Silbermünzen der Klosterkasse zuzuführen.

Er erklärte knapp, woher dieses Geld stammte. Dann rief er nach einem weiteren Klosterbruder und wies ihn an, Johanna und den Zimmermann im Gästehaus unterzubringen und ihnen ein Abendmahl zu bringen. Der Mönch brachte die Gäste des Klosters in ein Gebäude mit einem langen Gang.
Zu beiden Seiten reihte sich eine Tür neben die andere. Der Mönch öffnete die Erste und zeigte Johanna ihre Bleibe für die Nacht.

Er mahnte sie, bevor er die Türe wieder schloss, die Nacht nicht mit unkeuschen Gedanken zu verbringen. Johanna hörte, wie sich die Schritte vor der Türe entfernten. Sie wusste nur dass ihr Jakob nicht die Kammer neben ihr bekam. Sie seufzte. Auch diese Nacht würde sie noch überstehen. Schon bald würde Sie für immer bei ihm sein. Johanna legte sich auf die die primitive Pritsche. Die Strohsäcke waren bequemer als der blanke Boden, auf denen sie auf ihrer Wanderschaft nächtigen mussten.

Dafür gab es mehr Ungeziefer, dass einen das Blut raubte. Johanna war müde, aber sie fand keinen Schlaf. Ständig wanderten ihre Gedanken zu ihren Jakob. Sie dachte an seine warmen Finger, die dieses prickeln in ihren Bauch erzeugen konnte, dass sie glauben wollte, in ihrem Leibe würden hunderte Schmetterlinge fliegen. Dann schweiften ihre Gedanken wieder zu der Botschaft ab, die ihre Herrin an den Klostervorsteher geschrieben hatte.

Sie hatte ihr den Leibgurt aus Eisen überlassen, den sie gerade selbst noch tragen musste, um ihr Versprechen einzuhalten. Er brachte bestimmt einige gute Münzen ein, wenn sie ihn an einen Schmied verkaufen würde. Ihre Herrin hatte ihr aber auch den Beutel mit den zehn Silbermünzen für ihre Dienste überlassen. Mehr als genug um mit ihrem Liebsten eine gemeinsame Zukunft aufzubauen.

Vielleicht würde sie diesen Gürtel, dem sie ihre Anstellung bei Hofe verdankte, auch behalten. Sie konnte ihn ja gelegentlich selbst wieder tragen, um ihren Liebsten damit zu necken. Ein Schutz auf Reisen war allemal. Wenn sie sich nur ausmalte, was geschehen wäre, hätte ihre Herrin diesen Gurt nicht getragen, als sie von den beiden Strauchdieben überfallen wurde. Nein, sie würde den Gürtel zum Andenken an ihre Herrin aufbewahren.

Und das aufgebrochene Schloss, das noch immer im Werkzeug ihres Liebsten lag, sollte ebenfalls als Erinnerungsstück dienen. Sie schloss ihre Augen. Bevor der Schlaf sie übermannte, musste sie an Elisabeth denken. Würde sie jemals wieder etwas über ihr Befinden erfahren. Gerne hätte sie sich um ihr Kind gekümmert. Wenn es ein Sohn würde, hatte er Anspruch auf diese Ländereien und würde sogar einmal ihr Herr werden.

Vielleicht würde er irgendwann mit seiner Mutter hierherkommen zurückkehren? Dann würde sie ihre Herrin bestimmt noch einmal sehen und könnte sich bei ihr für ihre großzügige Entlohnung bedanken. Ein Gedanke ließ sie zusammenzucken. Was, wenn das kleine Kind in ihrem Leibe ein Mädchen würde? Ihre Herrin wäre dann wieder auf die Großzügigkeit ihrer Familie angewiesen. Sie konnten sie jederzeit wieder mit einem anderen Adligen vermählen, wenn es der Familie Vorteile brachte.

Oder sie musste vielleicht doch noch in ein Kloster eintreten. Sie hoffte für Elisabeth, dass sie einen Sohn bekommen würde.
Fortsetzung folgt
Keuschy


89. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 20.09.15 08:40

45
Der Stammtisch saß vereint zusammen. Alle waren gespannt, was Herr Klumms entdeckt hatte. Am Telefon wollte er nichts verraten. Nun saßen wir andächtig da und lauschten seinen Worten. Erst erzählte er uns von seiner Recherche wegen der Schenkungsurkunde und erläuterte, dass der Graf tatsächlich die Burg an das Kloster überschrieben hatte um sie nicht in Feindeshand fallen zu lassen. Er reichte die Schenkungsurkunde herum. Ich war enttäuscht.

Nun hatten wir es zwar schriftlich, aber die Neuigkeit war es nicht, gewusst hatten wir dies schon, als wir den Geheimgang erkundeten. Nun erklärte der Pfarrer uns umständlich von der langwierigen Suche im Archiv und erst ein demonstratives Gähnen von Herrn Gimpel ließen ihn auf den Punkt kommen. Er zog eine Kopie aus seiner Aktenmappe und reichte sie herum. Im Gegensatz zu meinen Mitstreitern konnte ich damit nicht viel anfangen.

Herr Klumms schien es zu bemerken und übersetzte mit seinen Worten das Schriftstück vor mir. „Dies ist ein Auszug aus einem alten Kassenbuch. Hier wird die Zahlung einer Spende von 10 Silberstücken von Gräfin Elisabeth von Calw, für die glückliche Heimreise in die väterlichen Ländereien nach Frankreich, dokumentiert. Das Geld wurde von einer Zofe namens Johanna überbracht, die hier in Calw bei einem Weinhändler aufgewachsen war.


Herr Gimpel bemerkte, nachdem Herr Klumms mir das Schreiben übersetzt hatte, dass dies gar nichts beweisen würde. Diese Elisabeth hätte vor dem Graf nach Frankreich flüchten können, genauso gut hätte sie aber auch nur einen Besuch tätigen können und im Nachhinein ihre Zofe ins Kloster schicken können. Sofort gingen die Diskusionen wieder los. Erst mit der Zeit bemerkten wir, dass sich der Pfarrer daran nicht beteiligte, sonder nur amüsiert zuhörte.

„Hast du uns etwa noch etwas vorenthalten? Herr Gallert sah ihn fragend an. „Ihr lasst mich ja nicht zu Wort kommen“ spielte der Pfarrer den entrüsteten. Schließlich erzählte er von einem Pergament, das wohl ein Mönch in Gedanken achtlos zwischen die Seiten des Buches gelegt haben musste. Erneut griff er in seine Mappe und verteilte an uns Kopien seines Fundes. Es war eine schöne Handschrift, die ich vor mir liegen sah und wenn ich mich anstrengte, konnte ich auch einzelne Buchstaben erkennen.

Hilflos blickte ich zu Herrn Klumms. Er lächelte zurück und begann das Schriftstück vorzulesen.



Werter Abt von Hirsau

Ich habe mich entschieden, das Kind des Grafen, welches in meinem Leibe heranwächst, auf Burg Grüdelbach, dem Gut meines Vaters, auszutragen.

Der Herr hat meinen Gatten viel zu schnell zu sich gerufen und doch bin ich dankbar, für jeden Tag, den ich mit ihm verbringen durfte.

So Gott will, wird er mir einen Sohn schenken, der Anspruch auf die Ländereien des Grafens erheben darf. Bis dahin werde ich auf der elterlichen Burg verweilen.

Meine Zofe Johanna, Tochter des Weinhändlers vom Weiler Calw, schicke ich mit diesem Schreiben zu euer Hochwürden mit einer Spende von 10 Silberlingen, damit ihr um mein Seelenheil betet, denn ich hoffe, dass mit eurer Fürbitte auch ich später wieder bei meinem Gatten verweilen kann.

Desweiteren habe ich noch die Bitte an euch, meiner getreuen Zofe und ihren Begleiter Jakob Hippler, Zimmermann aus Freudental das Recht einzuräumen, das elterliche Anwesen meiner Zofe in Calw wieder aufzubauen und sich dort sesshaft zu machen.

Ich denke, einen Zimmermann ist für den Aufbau des Weilers sicherlich von Nöten und wenn das Haus wieder an Ort und Stelle steht, st der geheime Gang zu der eurigen Burg vor bösen Augen dann wieder besser geschützt.

Richtet meiner Zofe noch aus, sie solle den zweiten Beutel, den ich ihr gegeben habe, als Entlohnung für ihre Dienste betrachten und teilet ihr noch mit, dass ich den ehernen Panzer, den sie gerade unter ihren Röcken trägt, jetzt selbst nicht mehr benötige, da ich mich nun gottgefälliger Verhalten werde.

Elisabeth, Gräfin zu Calw



Für den ersten Moment konnte ich die Euphorie der anderen Dreien nicht Teilen. Dieses Schreiben belegte klar, dass es nicht meine Ahnin war, für die dieser Keuschheitsgürtel hergestellt wurde. Aber zumindest hatte meine Ur Ur Ur…. Großmutter auch diesen Gürtel getragen, wenn ich dieses Schreiben richtig verstand. Außerdem schloss sich jetzt schlagartig plötzlich ein anderer Kreis für mich. In den Holzbalken, die das Haus meiner Großmutter als das älteste im Ort datierte, befanden sich zwei Buchstaben J H.

Jakob Hippler, war eindeutig der Erbauer des Hauses, in das ich schon bald einziehen wollte. Jetzt hatte die Freude auch mich wieder erfasst. Auch wenn in meinen Adern nun doch kein adliges Blut floss, so hatte ich doch meinen Teil dazu beigetragen, etwas Licht in meine Heimatgeschichte zu bringen. Dass ich nebenher selbst zur Thematik Keuschhaltung kam, verschwieg ich indes. Frank Gallert bestellte eine Flasche Sekt.

Gemeinsam feierten wir die Auflösung meines Keuschheitsgürtelfundes. Auch wenn bei unserer Recherche noch manche Frage offen blieb, waren wir doch Stolz, das Rätsel des Keuschheitsgürtels einigermaßen schlüssig gelöst zu haben. Wir hatten zwar nicht herausbekommen, weshalb Elisabeth diesen Keuschheitsgürtel letztendlich tragen musste. Was sich hinter der Formulierung mit dem gottgefälligen Leben verbarg, konnten wir nur vermuten.

Aber immerhin hatte meine eigentliche Ahnin nachweislich auch diesen Keuschheitsgürtel getragen. Sicher wussten wir es nicht, aber wir vermuteten, dass der Keuschheitsgürtel aufgebrochen wurde, weil er durch Elisabeths Schwangerschaft immer enger wurde. Wieso Johanna ihn trug? Es gab mehrere Theorien, gesichert war nur, dass sie ihn getragen haben musste und ihn danach wahrscheinlich in dem Keller zum Geheimgang deponiert hatte. Dort fristete er sein Dasein, bis er in meine Hände fiel.

Fortsetzung folgt
Keuschy
90. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von keuschy am 26.09.15 12:54

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Einmal im Jahr besuchten Markus und ich nun in regelmäßigen Abständen die Burg Zwingenstein. Obwohl ich mittlerweile den Keuschheitsgürtel in der Vitrine im Schlaf beschreiben konnte, betrachtete ich ihn noch immer so andächtig, als sähe ich ihn heute zum ersten Male. Die Restauratoren hatten ganze Arbeit geleistet. Fast in seinem alten Glanz erstrahlte der Gürtel nun wieder den Besuchern entgegen.

Nun konnte man auch wieder das Wappen des Grafens zu Calw und die Initialen von Elisabeth erkennen. Und jetzt, wo man die Rostschichten wieder entfernt hatte, konnte man auch die Ranken, die kunstvoll das Schrittblech zierten, deutlich erkennen. Leider hatte man nur das unzerstörte Schloss ausgestellt, um bei dem Betrachter die Illusion einer hilflosen Trägerin besser zu vermitteln. Die meisten Besucher gingen an meinem Fund einfach achtlos vorbei.

Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Bevor ich diesen metallenen Gürtel zum ersten Mal in meinen Händen hielt, hätte ich mich wahrscheinlich nicht anders verhalten. Jetzt interessierte ich mich natürlich für diese Stücke. Viel ist in der Zwischenzeit passiert. Auch ich trage jetzt ständig ein ähnliches Konstrukt, wie dieses Ausstellungsstück. Ich hatte meine sexuelle Freiheit abgegeben. Zwar werde ich, wann immer ich Sex mit meinem Freund habe, aus meinem Gürtel bereit, muss ihn aber danach sofort wieder anlegen.

Einen Intimbereich, wie ihn die meisten Frauen für sich definieren würden, habe ich nicht mehr. Ich habe gelernt, mein tägliches Leben in meinem Keuschheitsgürtel verschlossen zu meistern. Zwar schließt mich Markus regelmäßig auf, um mich und meinen Gürtel zu reinigen, doch mit auf dem Rücken gefesselten Händen habe ich keine Gelegenheit mehr, mich selbst an meiner Intimsten Stelle zu berühren. Anfangs musste ich ihn noch lotsen.

Ihm erklären, wie er mich anfassen und meine Spalte reinigen musste. Es war ein seltsames Gefühl, von fremdem Händen gewachsen zu werden. In der Zwischenzeit habe ich mich fast daran gewöhnt mich selbst nicht mehr dort unten berühren zu dürfen. Fesseln oder ein unnachgiebiges Stück Blech verhindern dies zuverlässig. Nur einen kleinen Trost habe ich. Markus ergeht es nicht besser als mir, denn nur ich habe die Schlüssel zu seinem Keuschheitsgürtel.

Auch ihm ist es nicht mehr erlaubt, sich selbst zu berühren. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er vermutlich jetzt viel mehr daran zu knappern hat wie ich. Der fiese Schuft hatte gedacht, er könne mich betrügen. Eine Zeitlang ist es ihm sogar gelungen. Es hatte mir nicht alle Schlüssel gegeben und sich anfangs immer noch aufgeschlossen, um sich selbst heimlich zu befriedigen, während ich glaubte, er wäre tatsächlich enthaltsamer als ich.

Erst als sein Schloss hakte und ich es einfach gegen ein neues ersetzte bemerkte ich eine Veränderung. Plötzlich wurde er wie Wachs in meinen Händen. Schon bald beichtete er mir sein schändliches Treiben und gelobte Besserung. Ein Versprechen, dass er jetzt erfüllen musste, ob er wollte oder nicht. Richtig böse konnte ich ihm deswegen aber nicht sein, denn er brachte mich auf diese Weise dazu, meinen Plan, durchzuziehen und wirklich ein halbes Jahr am Stück enthaltsam zu bleiben.

Solange am Stück bleiben wir jetzt natürlich nicht mehr verschlossen. Aber im Nachhinein war es eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ein Lächeln glitt in mein Gesicht. Eben hatte eine Frau die Bemerkung fallen lassen, dass man, in diesem Fall wohl eher Frau, dieses metallene Monstrum unmöglich tragen konnte. Ich wusste es besser. Zumindest eine Nacht hatte ich diesen Keuschheitsgürtel persönlich getragen.

Wie lange ich meinen eigenen schon trug, konnte ich aus dem Stehgreif heraus gar nicht mehr sagen. Lange genug aber, um behaupten zu können, dass er so etwas wie eine zweite Haut für mich wurde. Neben meinem Keuschheitsgürtel stand ein kleines Schildchen. Monatelang hatten meine drei alten Herren und ich Spurensuche betrieben. Jede neue Erkenntnis wurde wie eine Sensation gefeiert.

Nun wurde mit fünf kurzen Sätzen das Schicksal der Trägerin angerissen und die Funktion des Exponates beschrieben. Ich wurde nachdenklich. Vielleicht würde auch mein Keuschheitsgürtel in tausend Jahren wieder entdeckt. Was würden die Menschen dann darüber denken. Hätten sie Mitleid für mich empfunden, wenn sie meinen Gürtel mit ihren High Tech Materialien verglichen? Bestimmt würde eine Spurensuche sich einfacher gestalten.

Der meiste Schriftverkehr fand ja jetzt im weltweiten Netz statt. Wort und Bild blieben für jedermann für ewig zugreifbar. Vielleicht würden irgendwelche Leute einmal mein Keuschheitsschicksal regergieren. Was würde man dann über mich denken? Ich wusste es nicht. Eigentlich war es mir auch egal. Ich griff nach Markus Hand. Bevor wir weitergingen, warf ich einen letzten Blick in die Vitrine.

Auch wenn Elisabeth keine Vorfahrin von mir war, beschlich mich trotzdem noch immer dieses erhabene Gefühl, etwas zur Aufklärung dieses Keuschheitsgürtelfundes beigetragen zu haben. Dieses Stück Metall hatte auf jeden Fall Schuld, dass ich mich plötzlich für Keuschhaltung interessierte und dadurch in letzter Konsequenz meinen Markus kennen lernte. Ein riesen Glück, denn durch ihn lernte ich auch mein geliebtes Latex kennen.

Hand in Hand liefen wir durch das historische Gemäuer. Am Kamin im Zimmer des Grafen sahen wir Beide uns wissend an. Wir würden nicht durch den Geheimgang gehen, aber trotzdem heute noch am anderen Ende des Geheimganges verweilen. Markus hatte seine Folterkammer bekommen und heute Abend würden wir beide für uns das finstere Mittelalter wieder zum Leben erwecken. Trotz der modernen Foltergerätschaften die nun in diesem mittelalterlichen Gewölbes standen, störte uns der Stilbruch nicht im Geringsten.

Heute war ich an der Reihe, den aktiven Part zu übernehmen. In Gedanken malte ich mir schon einmal aus, wie ich Markus an unseren Pranger kettete und ihn danach aus seinen Keuschheitsgürtel befreite. Ich würde ihm verbieten, eine Erektion zu bekommen. Eine Aufgabe, die er nicht erfüllen konnte, denn ich würde mich in meinem neuen Latexanzug vor ihm präsentieren. Natürlich würde ich ihn für seinen Ungehorsam bestrafen müssen…

E N D E



91. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von puter am 26.09.15 20:47

Schade,dass es am Ende ist. Eine der besten Geschichten, die ich gelesen habe. Ich gratuliere und danke dem Autor.
92. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von siggiaic1 am 30.01.16 14:34

Danke für diese super Geschichte.
Kann nicht mal sagen welche mir besser gefallen hat, die Vergangenheit oder die Gegenwart, aber die Idee das so aufzubauen hat mich begeistert.
Habe es sehr genossen
Gruss Siggi
93. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von Wölchen am 30.01.16 18:51

Schade,das eine solch schöne Geschichte endet.
Aber wir danken dir für die schönen und tollen Stunden die du uns beschert hast.

Vielen Dank.
94. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von pardofelis am 30.01.16 20:00

Hallo keuschy,

da ist doch im September mein liebster Teil einer jeden Geschichte an mir vorüber geschlüpft.
Ich bin untröstlich, dich so lange warten zu lassen.
Aber jetzt: Danke für diese Geschichte und die letzten 4 Bachstuben

Ich freu mich auf deine weiteren Geschichten. Bloß wieder zweigeteilt.?.?.?...ich weiß nicht...

Egal. Bitte überrasche mich wieder mit deinem Geschick mich weit weg zu träumen.

Danke und liebe Grüße
95. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von klein-eva am 03.02.16 11:50

die geschichte ist super

auch dass es eigentlich zwei geschichten waren, die beide in gewisserweise zusammenhängen hat mir sehr gefallen.
96. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von MartinII am 12.05.21 17:31

Ich muss es einfach schreiben: eine der schönsten Geschichten hier im Forum!!!
97. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von mak-71 am 20.07.21 18:09

Beim stöbern bin ich über diese famose Geschichte gestolpert.

Eine der besten Storys, die ich gelesen habe.

Danke fürs schreiben.
98. RE: Der erste Keuschheitsgürtel

geschrieben von lumi58 am 06.08.21 09:14

Tolle (doppelte) Geschichte. Danke dafür


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