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Thema:
eröffnet von pfeffer am 04.01.16 00:21
letzter Beitrag von Gewindelt am 05.04.24 12:16

1. Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 04.01.16 00:21

Es folgt Geschichte Nr. 2.

Einige Hinweise vorneweg: Alle Personen, die in dieser Geschichte vorkommen, sind volljährig. Diese Geschichte ist im ersten Teil recht harmlos. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ist der erste Teil der Geschichte (ca. 60 Seiten) weitestgehend fertig. Nach diesem ersten Teil endet die Geschichte im Moment mit einem Cliffhanger.
Fortsetzungen liefere ich so schnell ich kann. Leider komme ich nur unregelmäßig zum Schreiben und Korrigieren, weshalb zwischen den Fortsetzungen einige Zeit vergehen kann.

Bitte verbreitet diese Geschichte nicht ungefragt weiter.

Viel Spaß beim Lesen!
2. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 04.01.16 00:23

Teil 1 - Die Tante

"Jetzt bist du offiziell käuflich "

Diese SMS habe ich gerade von einer Freundin erhalten. 'Haha, wie lustig!' denke ich mir und schicke ein Smiley mit herausgestreckter Zunge zurück. Ja, ich bin käuflich. Ganz so schlimm wie es klingt ist es nicht. Aber jetzt, da ich im Taxi auf dem Weg zu Tante Augusta sitze, kommen alle Zweifel in mir wieder hoch. Sind 500 Euro wirklich genug um mir das anzutun?

Die 500 Euro stammen aus der Geldbörse meiner Tante. In meinen Kindheitserinnerungen eine furchteinflößende Gestalt, die vollkommen anders aussah als die anderen Erwachsenen. 'Böse Hexe', dachte ich mir damals, als sie sich im Haus meiner Eltern an den Kaffeetisch setzte. Jahre später, als ich schon lange beschlossen hatte den Märchenbüchern entwachsen zu sein, begann ihre Erscheinung mich zu faszinieren. Sie wirkte wie aus der Zeit gefallen, eine Art historische Fantasiegestalt. Vor zwei Jahren verstarb leider ihre Haushälterin bei einem Verkehrsunfall. Tante Augusta war selbst vor mehr als 30 Jahren in einen schweren Unfall verwickelt. Seit dem kann sie eines ihrer Beine nur eingeschränkt bewegen. Ihre Haushälterin war stets ihre wichtigste Stütze, die sie bei jedem Besuch begleitet hat. Mit ihrem Tod brach der Kontakt zwischen meiner Familie und Tante Augusta ab. Meine Eltern nehmen an, dass Tante Augusta ohne Hilfe an ihre Wohnung gefesselt ist. Ich erinnere mich noch gut an die Gespräche zwischen meinen Eltern zum Thema Augusta. Beide waren sich im Prinzip einig, dass wir etwas unternehmen mussten um ihr zu helfen. Im Prinzip.

Letztlich geschah gar nichts zu ihrer Unterstützung. Meine Eltern waren vollauf mit sich selbst beschäftigt. Ihre Ehe ging in die Brüche und kurz nach meinem 18. Geburtstag ließen sie sich scheiden. Kein Wunder, dass Tante Augusta da in Vergessenheit geraten war.

Vielleicht ist es meinen Eltern auch ganz recht, dass der Kontakt eingeschlafen ist. Wie bereits erwähnt, ist meine Tante eine außergewöhnliche Erscheinung. Altmodische Klamotten – das ist meine erste Erinnerung an sie. Sie trug meistens Kleider. Und wenn sie sich doch mal für eine Hose entschieden hatte, dann wurde diese in einen eleganten Hosenanzug integriert. Wegen ihrer Verletzung war sie auf einen Gehstock angewiesen. Trotz dieses Handicaps verstand sie es immer eine Aura der Eleganz auszustrahlen. Nur wenn sie glaubte unbeobachtet zu sein, gestand sie sich die Schwäche ein beim Hinsetzen oder Aufstehen das Gesicht zu verziehen, wenn sie ihr krankes Bein belasten musste. Ansonsten ließ sie sich nichts anmerken. Wäre der Stock und der leicht hinkende Gang nicht, niemand würde bei ihr eine Behinderung vermuten.
Mit dieser Disziplin hat sie sich auch eine unglaublich schlanke Figur bewahrt, die sie durch ihre Garderobe stilvoll zu betonen versteht. Die Konsequenz die sie ausstrahlt, wirkt auf viele Menschen arrogant. In der Vergangenheit wurde dieser Eindruck noch durch ihre Haushälterin verstärkt. Passend zum historisch anmutenden Outfit meiner Tante trug sie immer eine Art Uniform. Schwarzes Kleid, weiße Schürze. Oft genug erregte sie sogar noch mehr Aufsehen als meine Tante. Dazu kam auch noch ihr Verhalten. Sie bediente meine Tante mit einer Untertänigkeit, die ich nur aus Filmen kannte, in denen Könige und Prinzessinnen von ihren Untergebenen auf Händen getragen wurden.

Im Nachhinein habe ich den Eindruck, dass meine Eltern sich oft in Gegenwart meiner Tante und ihrer Haushälterin geschämt haben. Meine Tante lebt in einer abgelegenen Kleinstadt. Sie ist älter als meine Mutter und wurde von den Großeltern adoptiert. Laut meiner Mutter war Augusta immer schon "seltsam". Sie soll schon als Jugendliche altmodische Kleider gesammelt haben. Meine Mutter fand das Verhalten ihrer Stiefschwester peinlich und hat es meinen Großeltern nie verziehen, dass sie Augusta in ihrer Leidenschaft nicht bremsten. In meiner Gegenwart nennt meine Mutter Augusta immer "deine Stieftante". Sie vergießt den "Stief" Zusatz niemals. Offenbar ist es ihr wichtig, dass sie mit ihrer "merkwürdigen" Schwester nicht direkt verwandt ist.
Ich finde das Verhalten meiner Mutter ist ziemlich unfair. Was ist schon dabei, wenn jemand einen ungewöhnlichen Geschmack hat? Seit einigen Jahren nenne ich Augusta demonstrativ einfach nur "meine Tante". Schließlich hat sie es trotz ihres Faibles und ihrer Behinderung geschafft ihr Leben zu meistern. Sie hat Jura studiert und wurde eine erfolgreiche Anwältin. Inzwischen wird sie wegen ihrem Bein wohl im Ruhestand sein. Verheiratet war sie nie.

Vor einigen Wochen hat sie bei uns angerufen. Obwohl geschieden leben meine Eltern immer noch unter dem selben Dach. Hoffentlich nicht mehr für lange, jeden Tag ihre Streitereien mit anhören zu müssen ist fürchterlich. Ausziehen steht ganz oben auf meiner Wunschliste.
Meine Mutter nahm das Telefonat entgegen. Sie war vollkommen überrascht, schließlich hatte sie mit ihrer Stiefschwester seit einer Ewigkeit kein Wort mehr gewechselt. Tante Augusta bat meine Mutter für eine Wochen zu ihr zu kommen. Sie ist Mitglied eines Clubs, der eine wichtige Versammlung in ihrem Haus abhalten möchte. Um ihr Haus auf Vordermann zu bringen, benötigt sie Hilfe. Meine Mutter lehnte sofort ab, schlug jedoch vor, dass ich stattdessen für ein paar Tage vorbeikommen sollte. Zuerst lehnte ich auch sofort ab. Ich habe gerade mein Abitur bestanden. Wir leben in Hamburg, hier tobt das Leben! Ich will feiern und den Prüfungsstress vergessen! Meine Tante erklärte dann, dass sie mich bezahlen würde. Zuerst wollte ich auch das ablehnen, aber dann tat sie mir leid. Meine Mutter war am Telefon ziemlich schroff. Sie hatte den Kopf voll mit ihrer Scheidung und versuchte nicht mal Mitgefühl mit meiner Tante zu heucheln. Also willigte ich nach einigem Zögern schließlich doch ein.
Eigentlich finde ich die Idee Tante Augusta zu besuchen spannend. Sie und ihre Haushälterin umgab immer etwas geheimnisvolles. Ich hätte gerne ein paar Fragen zu ihrer Kleidung gestellt, aber irgendwie kam ich nie an sie heran. Rückblickend glaube ich, dass meine Familie versucht hat Tante Augusta zu isolieren. Nun hatte ich die Gelegenheit sie wirklich kennenzulernen – aber ausgerechnet jetzt wollte ich Partys feiern und nicht arbeiten!


**

Teil 2 - Ankunft

200 Euro Anzahlung, 300 Euro wenn ich ihr tatsächlich für zwei Wochen behilflich bin. Ist es das wirklich wert? Zwei Wochen Putzen und leben in einer Kleinstadt, statt Feiern in einer Metropole? Langeweile statt Spaß? Ich kann meine Zweifel nicht ablegen, obwohl es jetzt ohnehin für einen Rückzieher zu spät ist. Von Hamburg aus bin ich einige hundert Kilometer mit der Bahn in die Kleinstadt gereist, in der meine Tante wohnt. Mit einem Taxi bin ich dann vom Bahnhof aus zu ihrem Haus gefahren. Jetzt stehe ich vor der Eingangspforte. Bevor ich die Klingel drücke, werfe ich einen ersten Blick auf mein neues Heim für die nächsten zwei Wochen. Das Haus ist imposant, eher eine Villa. Es sieht alt aus, aber nicht ungepflegt. Wenn man genauer hinschaut, wirkt der Garten vor dem Haus etwas schlampig und hastig hergerichtet. So als ob jemand hier am Werk war der keine Zeit hatte. Oder eine Person, die sich nicht richtig bewegen kann.

Es vergehen mehrere Minuten nach dem ich die Klingel gedrückt habe ehe sich die Haustür öffnet. Im Türrahmen erscheint Tante Augusta, ganz so, wie ich sie in Erinnerung habe. Schlichtes aber sehr elegantes Kleid, Gehstock, souveräner Gesichtsausdruck, der bei meinen Anblick aber in ein Lächeln umschlägt.

"Katharina, schön das du da bist!"
"Hallo Tante!", erwidere ich, öffne die Pforte und gehe mit meinem Rollkoffer im Schlepptau auf sie zu. Wir umarmen uns zur Begrüßung. Es ist keine innige Umarmung wie zwischen zwei vertrauten Menschen, aber ich glaube doch in diesem Moment zu spüren, dass sich Tante Augusta sehr über mein Kommen freut.
Nach der Begrüßung führt sie mich ins Foyer. Ein schwerer roter Läufer fängt zuerst meinen Blick ein. Er verleiht dem imposanten Empfangsraum eine warme Atmosphäre die durch viel dunkles Holz noch verstärkt wird. Dieser Stil, der sich durch das gesamte Haus zieht, passt hervorragend zur Kleidung meiner Tante. Antik und sehr elegant. Vom Foyer aus gelangt man zu einigen weiteren Räumen im Erdgeschoss und zu einer großen Wendeltreppe die in die oberen Stockwerke und den Keller führt. Tribut an ihr verletztes Bein: Die Treppe ist mit einem Treppenlift ausgestattet.

"Herzlich willkommen! Du glaubst gar nicht was es für eine Erleichterung ist zu wissen das du da bist. Ohne dich wäre ich jetzt aufgeschmissen."
"Danke. Aufgeschmissen glaube ich gerne. Das Haus sieht von innen ja noch größer aus als von außen."
"Stimmt. Es wäre vernünftig gewesen wenn ich nach dem Tod meiner lieben Dien... Haushälterin Magdalena in ein kleineres Haus gezogen wäre. Aber ich denke wenn es um Stil geht sollte der Mensch niemals Kompromisse machen!"
Ich muss schmunzeln. Sie hat sich kein bisschen verändert.
"Ich habe mir Mühe gegeben das alte Zimmer von Magdalena herzurichten. Es ist schon seit einigen Jahren verwaist, aber ich habe immer darauf Acht gegeben es in Ordnung zu halten. Immer in Hoffnung, dass es eines Tages wieder bewohnt wird. Komm bitte mit, es ist ganz oben."
Das Zimmer der toten Haushälterin? Für einen Moment wird mir etwas mulmig zumute, aber sie ist nicht im Haus gestorben sondern bei einem Verkehrsunfall. Als wir im zweiten Stock angekommen sind und in ihrem Zimmer stehen, sind meine Zweifel verschwunden. Das Zimmer ist sehr geräumig und wie der Rest des Hauses mit antikem Charme eingerichtet. Ein großes, ganz in weiß bezogenes Bett dominiert das Zimmer. Daneben gibt es etliche massive Holzschränke, einen Schminktisch und einen Schreibtisch, vor dem ein schöner Holzstuhl steht.
Die altmodische Atmosphäre in diesem Raum ist fremd für mich, aber ich fühle mich nicht unwohl. Ganz im Gegenteil.

Das Zimmer liegt an einem kleinen Gang. Direkt gegenüber habe ich mein eigenes Bad mit Badewanne. Daneben ist eine verschlossene Tür, der ich aber keine Beachtung schenke.
Der antike Charme hat allerdings auch einen Nachteil, den ich beim zweiten Blick durchs Zimmer erkenne. Es gibt zwar elektrisches Licht durch Lampen an der Decke, aber es gibt keine Steckdose. Darauf angesprochen meint Tante Augusta: "Es ist ein altes Haus, früher hatte man eben nicht in jeder Besenkammer fünf Steckdosen und Internet. Magdalena hat es nie gestört. Es gibt Steckdosen in anderen Räumen und einen Fernseher im Wohnzimmer."
Ich erinnere mich an einen Artikel in unserer Tageszeitung. Der Selbstversuch – eine Woche ohne Facebook.
"Das ist etwas ungewohnt, aber es wird schon gehen. Es ist bestimmt ganz gut wenn ich mein Smartphone seltener in die Hand nehme."
"Ganz richtig! Wirklich verrückt mit anzusehen wie die Jugend von heute an diesen Dingern hängt. Die meisten jungen Leute könnten bestimmt nicht mal drei Tage darauf verzichten. Dabei wissen sie gar nicht mehr, was ihnen alles entgeht. Der Mensch braucht ruhige Momente um zu sich selbst zu finden."
Einen Augenblick lang bleibe ich unschlüssig vor meiner Tante stehen. Drei Tage ohne Handy? Könnte ich das durchhalten? Warum eigentlich nicht? Ich greife in die Hosentasche meiner Jeans, hole mein Telefon hervor, schalte es aus und halte es ihr hin.
"Vielleicht sollte ich das einfach mal probieren. Bitte pass für mich darauf auf, in den nächsten drei Tagen brauche ich es nicht."
Es ist nur ein kleines elektronisches Gerät, doch als ich es ihr übergebe läuft ein leichter Schauer durch meinen Körper. Ich bin einfach ohne zu Überlegen meinem Gefühl gefolgt und habe mich freiwillig von diesem Teil getrennt, das eigentlich so wichtig für mich ist. Selbst hier, in dieser Kleinstadt ist mein Telefon meine permanente Verbindung zur Außenwelt. Ohne diese Verbindung und meine virtuelle Identität bin ich nur hier, im Haus meiner Tante. Es fühlt sich komisch und spannend zugleich an.
Meine Tante schaut mich überrascht mit großen Augen an, zögert einen Augenblick und nimmt mir dann das Telefon mit einem Lächeln aus der Hand.

"In einigen Schränken liegen noch Sachen von Magdalena. Ich bin nie dazu gekommen sie auszusortieren und offen gesagt will ich das auch gar nicht. Es hängen so viele Erinnerungen daran."
Sie deutet auf einen der großen Holzschränke.
"Dieser hier ist leer. Den kannst du für deine Sachen nehmen."
"Danke, der ist mehr als groß genug", sage ich und stelle meinen Rollkoffer vor den Schrank.

In den nächsten zwei Stunden führt Tante Augusta mich durch alle Stockwerke, den Keller ausgenommen. Das Haus ist in der Tat riesig. Meine Tante hat ihr eigenes kleines Reich mit Schlafzimmer, Ankleidezimmer, riesigem Bad und begehbarem Kleiderschrank. Es gibt im Haus außerdem eine kleine Bibliothek, ein Salon mit schweren Polstermöbeln, ein Esszimmer mit einem gewaltigen Tisch, direkt daneben eine große Küche mit Vorratskammer und ein hübsches Wohnzimmer mit dem angekündigten Fernseher.
Einige Türen sind verschlossen. Nach dem wir wieder an einer dieser Türen vorbeigekommen sind, frage ich meine Tante was sich dahinter verbirgt. Sie zögert einen Moment, geht dann weiter und sagt ohne mich anzuschauen: "Das ist nicht für dich."
Ich lasse es dabei bewenden und folge ihr weiter durch das Haus.

Als wir schließlich fertig sind hat die Abenddämmerung bereits begonnen.
"Es ist Zeit zum Abendessen", erklärt meine Tante. "Ich zeige dir die Küche."
Ihrem Wortlaut entnehme ich zuerst, dass ich für sie kochen soll. Das ich gleich anfangen soll zu arbeiten überrascht mich, es stört mich aber auch nicht. Schließlich hat sie mich dafür bezahlt. Meine Vermutung erweist sich jedoch nur als halb richtig. Wir kochen zusammen, dabei zeigt sie mir wie der Herd zu bedienen ist und wo ich alle Küchenutensilien finde. Zum Einstand gibt es Hühnersuppe. Ein einfaches Gericht, trotzdem bin ich dankbar das sie mir hilft.
Wir essen im Esszimmer. Als wir gemeinsam den Tisch decken wirken unsere zwei Gedecke ziemlich verloren auf dem großen Tisch. Ich trage die Suppe herein und schöpfe uns beiden auf. Ihr natürlich zuerst. Beim Essen unterhalten wir uns über die Familie. Schon vor dem Essen ist mir aufgefallen, dass meine Tante alles andere als eine verdatterte Greisin ist. Jetzt beim Essen und dem Gespräch bestätigt sich mein Eindruck, dass sie zumindest geistig topfit ist. Vor meiner Abreise hatte mich meine Mutter noch instruiert ich sollte mir die Telefonnummern von allen Ärzten in der Nähe besorgen. Sie hat wohl erwartet, dass ich hier eine bettlägrige gebrochene alte Frau vorfinde. Das Gegenteil ist der Fall. Ohne ihr Handicap wäre Tante Augusta wahrscheinlich fitter als meine Eltern, trotz ihres höheren Alters.
Ich genieße ihre Gesellschaft. Wir unterhalten uns so lange, dass ich darüber die Zeit vergesse. Irgendwann schaut sie auf ihre Uhr und stellt fest: "21:30 Uhr, es ist Zeit abzuräumen und dann die Schlafenszeit einzuläuten."
Sofort springe ich von meinem Platz auf.
"Ich mache den Abwasch", verkünde ich. Zuhause hätte ich mich nicht freiwillig dazu gemeldet, aber jetzt habe ich das Bedürfnis mich für den schönen Abend zu revanchieren. Meine Tante quittiert meinen Arbeitswillen mit einem Lächeln, steht dann ebenfalls auf und verschwindet durch die Tür.

Der Abwasch ist fast fertig, da erscheint Tante Augusta wieder in der Küche.
"Das hast du fein gemacht", sagt sie. "Ich werde mich jetzt zurückziehen. Du kennst den Weg zu deinem Zimmer. Ich wünsche dir eine gute Nacht."
"Danke, schlaf auch gut", erwidere ich und hänge das Geschirrhandtuch an die Trockenstange.

Ein Augenblick später stehe ich in meinem Zimmer. Normalerweise würde ich jetzt auf mein Handy gucken, Musik und den Laptop anmachen. Das einzige was ich jetzt anschalten kann ist das elektrische Licht. Nachdem ich die Lampe angemacht habe, stehe ich ratlos im Raum. Was mache ich jetzt bloß? Mein Blick fällt auf den Rollkoffer. Ich öffne den leeren Kleiderschrank und fange an meine Sachen einzuräumen. Da es nichts gibt, was mich ablenken könnte, gebe ich mir größte Mühe alles ordentlich zusammengelegt in den Fächern zu deponieren. Neben meinem Bett steht ein großer alter Wecker aus Metall mit zwei Glocken auf dem Gehäuse auf dem Nachttisch. So stelle ich zu meiner eigenen Überraschung fest, dass ich mehr als eine halbe Stunde damit zugebracht habe meine Kleidung in den Schrank zu sortieren. Seltsam. Zuhause hätte ich das bestimmt nicht so sorgfältig gemacht. Aber hier, in diesem Haus, erscheint es mir das richtige zu sein. Tante Augusta würde mir sicher zustimmen.

Mangels einer weiteren Aufgabe entscheide ich mich fürs Bett. Während ich mich ausziehe, entdecke ich an dem Bett etwas seltsames. Das Bett ist aus dunklem Holz gefertigt. Am Bettgestell sind mehrere Metallringe angebracht, die sehr stabil aussehen. Insgesamt zähle ich zehn Stück. Beim näheren Hinsehen stelle ich fest, dass die Ringe durch kleine Metallplatten mit dem Bett verbunden sind. Vielleicht eine Vorrichtung um das Bett besser transportieren zu können? Ich kann mir keinen Reim darauf machen, lasse die Ringe schließlich Ringe sein und schlafe ein.
3. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 04.01.16 00:25

Teil 3 - Erster Tag

"Guten Morgen!" Tante Augusta steht vor meinem Bett. Mit halb geschlossenen Augen blinzle ich zum Wecker. 8:00 Uhr.
"Auf geht’s. Ein guter Tag beginnt immer in den Morgenstunden", erklärt mir meine Tante. "Besonders wenn es viel zu tun gibt. Und wie du weißt empfange ich bald wichtigen Besuch."
Jetzt weiß ich warum ich gestern meine Zweifel hatte. Ich hasse es früh aufzustehen. Unmenschlich! Ich hätte 5000 Euro verlangen müssen.

Ein heiße Dusche wäscht meinen morgendlichen Unmut davon. Nachdem ich mich angezogen und etwas zurechtgemacht habe, sieht die Welt schon viel besser aus. Unten in der Küche wartet meine Tante mit einem Becher Kaffee auf mich. Das Frühstück muss ich mir allerdings selbst machen. Während ich ein selbst geschmiertes Brot esse, reicht mir meine Tante einen Zettel. Wie bei einem Stundenplan sind dort die nächsten Tage aufgezeichnet. Unter den Tagen stehen verschiedene Aufgaben. In den nächsten zwei Tagen steht putzen im Erdgeschoss auf dem Programm.
Auf dem Stundenplan sehe ich, dass dort nicht nur steht was ich putzen soll sondern auch wie. Zum Start kommt der Staubwedel zum Einsatz. Später soll ich auch noch staubsaugen und sogar die Teppiche im Garten ausklopfen.
"Würde es nicht schneller gehen wenn ich statt dem Staubwedel einfach überall Staubsaugen würde? Wenn ich mich auf einen Stuhl stelle, dann könnte ich auch Spinnweben und solches Zeug einfach wegstaubsaugen."
"Nein", antwortet Tante Augusta sofort. "Wenn du mit dem Staubsauger hantierst während du auf einem Stuhl stehst brichst du dir am Ende noch die Knochen. Ich möchte nicht, dass du hastig durch die Räume flitzt und alles "wegstaubsaugst". Halte dich einfach an die Vorgaben, arbeite gründlich und konzentriert."
"In Ordnung", sage ich und denke mir, wenn sie mich bezahlt, dann kann sie auch festlegen wie ich arbeite.

Mit dem zusammengefalteten Stundenplan in der Hosentasche mache ich mich an die Arbeit. Schon nach kurzer Zeit wird mir klar, dass ich für dieses riesige Haus eine halbe Ewigkeit brauchen werde. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass seit dem Tod von Magdalena an schwer zu erreichenden Ecken viel hartnäckiger Dreck liegen geblieben ist. Eigentlich habe ich erwartet, dass ich das Anwesen meiner Tante nur auf Hochglanz poliere für ihren wichtigen Besuch. Für die übliche Reinigung hat sie bestimmt eine Putzfrau. Beim Blick unter ihre Schränke sieht es jedoch gar nicht danach aus. Ich nehme mir vor, meine Tante bei nächster Gelegenheit danach zu fragen.

Die nächste Gelegenheit ist das Mittagessen. Als ich in die Küche komme, nach dem sie mich gerufen hat, verzieht sie das Gesicht. Beim Putzen habe ich es nicht vermeiden können meine Kleidung einzusauen. Sowohl meine Jeans als auch mein Top sind ziemlich übel zugerichtet.
"Katharina, bitte zieh dir etwas sauberes an. So zu kochen wäre äußerst unappetitlich."
Da ich ihr nur zustimmen kann, gehe ich schnell nach oben und ziehe frische Klamotten an.

Zurück in der Küche stelle ich meiner Tante die Frage nach der offensichtlich nicht vorhandenen Putzfrau. Zuerst zögert sie, doch dann sagt sie schließlich:
"Ich habe leider sehr, sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Bevor Magdalena zu mir gekommen ist, hatte ich viel Pech mit den Menschen, die ich angestellt habe um mir zu helfen. Magdalena war die ganz große Ausnahme, ein echter Schatz. Jetzt, wo sie fort ist, habe ich einfach nicht mehr genug Vertrauen um noch einmal jemand Fremdes einzustellen."
Tante Augusta wirkt für eine Weile so sehr geknickt, dass ich es bereue, die Frage überhaupt gestellt zu haben. Gerne hätte ich weiter nachgehakt welche schlechten Erfahrungen sie gemacht hat, aber da dieses Teil offenbar einer offenen Wunde gleicht, verzichte ich darauf.
Im Gegensatz zu gestern Abend bleibt Tante Augusta auch beim Essen ziemlich still. Als wir fertig sind, mache ich wieder unaufgefordert den Abwasch damit sie sich zurückziehen kann. Danach mache ich mich gleich wieder an die Putzarbeit.

Vor dem Abendessen muss ich mich wieder umziehen. Jetzt habe ich nur noch eine einzige frische Hose im Schrank.
"Tante Augusta, hast du vielleicht einen Kittel für mich? Ich fürchte ich habe vergessen richtige Arbeitskleidung einzupacken."
"Einen Kittel nicht", antwortet sie, während wir Kartoffeln schälen. "Aber du kannst eine der Schürzen von Magdalena tragen. Sie liegen oben in einem der großen Schränke. Es ist der mit der Aufschrift 'Dienstkleidung A'."

Nachdem Abendessen und dem Abwasch, den ich wieder alleine übernommen habe, stehe ich alleine in meinem Zimmer. Das die großen Schränke beschriftet sind, ist mir gar nicht aufgefallen. Jetzt, wo meine Tante mich darauf hingewiesen hat, sehe ich kleine Schilder, die mit einer schwungvollen Handschrift beschrieben worden sind. Die meisten Schränke sind einfach nur durchnummeriert. Ich versuche die zwei, die mir am nächsten stehen zu öffnen. Beide sind verschlossen. Ich gehe weiter zum Schrank mit dem Schild 'Dienstkleidung A'. Dieser lässt sich öffnen. Was ich hinter den zwei Flügeltüren sehe, verschlägt mir die Sprache. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Magdalenas Uniform immer komisch war, aber ich konnte sie früher niemals aus der Nähe begutachten. Jetzt liegen vor mir im Schrank einige ungewöhnliche Uniformteile. Sämtliche Stücke sind aus einer Art Plastik gefertigt. Dieses Material lässt sich fast wie normaler Stoff zusammenknüllen und wieder auseinanderziehen. Dabei glänzt er im Licht der Deckenleuchte matt und wirkt sehr stabil. Aus dem Schrank hole ich verschiedene Kleidungsstücke und breite sie auf meinem Bett aus. Es gibt zwei verschiedene Arten von Schürzen. Eine kurze, die unter dem Bauch endet, und eine lange, die mir von den Oberschenkeln bis über den Busen reicht. Außerdem gibt es kurze Kleider aus diesem Material, oder besser: Kleidchen. Schwarz, mit weißen Rüschen erinnern mich diese Teile an ein Dienstmädchenoutfit. An meinem Körper würde der Rock weit oberhalb von meinem Knie enden. Das Kleidchen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einige reichen bis zum Hals, andere lassen den Ausschnitt frei. Außerdem gibt es eine weiße Rüschen-Kopfhaube und lange Handschuhe, die mir bis über den Ellenbogen reichen, in weiß und schwarz. Die Kleidchen gibt es in zwei verschiedenen Größen. Die kleinere der beiden Größen ist so klein und eng, dass ich mich unmöglich hineinzwängen könnte. Aber es gibt noch eine weitere Größe, in die ich hineinpassen würde. Allerdings stelle ich bei näherer Betrachtung des Schrankinhaltes fest, dass es lediglich zwei Uniformen in der großen Größe gibt. Außerdem glänzen die weiter geschnittenen Kleidchen viel weniger. Sie sehen aus als seien sie viel älter als ihre engeren Gegenstücke.
In der kleinen Größe sind weitaus mehr Teile vorhanden. Was für ein verrücktes Outfit! Für eine Weile stehe ich einfach nur von den auf meinem Bett ausgebreiteten Sachen. Soll ich sie anprobieren? Ich bin neugierig und abgestoßen zugleich. Das Material und die Aufmachung sind faszinierend, aber was würde meine Tante dazu sagen? Sie hat nur gesagt, dass ich die Schürze tragen kann. Außerdem haben diese Teile etwas anrüchiges, ja sogar verbotenes an sich. Schließlich überwiegen meine Zweifel und ich räume alles wieder ordentlich in den Schrank.


**

Teil 4 - Zweiter Tag

Am nächsten Morgen habe ich mir den Wecker gestellt. Als meine Tante in meinem Zimmer auftaucht, habe ich mich gerade angezogen und suche mir aus dem Schrank mit der Dienstkleidung eine große Schürze heraus.
"Du bist alleine aufgestanden und hast die Schürzen gefunden. Sehr fein!"
Alleine aufstehen und einen Schrank öffnen. Eigentlich keine große Sache, aber das Lob freut mich trotzdem.
"Du wirst sehen, so eine Schürze ist äußerst nützlich. Magdalena hat meistens eine Uniform getragen, je nach Anlass und Aufgabe."
Meine Tante nimmt mir die Schürze aus der Hand, legt sie mir um, weist mich dann mit einer Handbewegung an ihr den Rücken zuzudrehen und verknotet die losen Enden der Bänder zu einer hübschen Schleife. Ich drehe mich herum und betrachte mich im Spiegel des Schminktisches. Die Schürze in Kombination mit meiner Alltagskleidung sieht ein bisschen komisch aus, aber das hält meine Tante nicht davon ab im Hintergrund unentwegt zu Lächeln.
"Ich habe nicht erwartet, dass jemand noch einmal diese Sachen tragen würde", sagt sie leise. "Du siehst toll aus."
"Vielen Dank", erwidere ich und lächle ebenfalls.

Beim Frühstückmachen hält sich meine Tante auffällig zurück. Die meiste Arbeit erledige ich alleine. Im Anschluss widme ich mich wieder der Putzarbeit. Die Schürze verhindert effektiv, dass mein Oberteil verdreckt. Das gilt jedoch nicht für meine Hose, mit der ich oft auf dem Boden herumkrabbeln muss um unter den Schränken zu putzen. Kurz vor dem Mittagessen muss ich dann feststellen, dass sich die Schürze mit etwas Wasser und Seife zwar vom leichten Dreck schnell reinigen lässt, das gilt aber aber natürlich nicht für meine Jeans. Da diese Hose die letzte saubere war, die ich dabei habe, bleibt mir nichts anderes übrig als sie zum Mittagessen anzubehalten. Tante Augusta entgeht das natürlich nicht.
"Die Hose sieht arg mitgenommen aus. Zieh vor dem Kochen saubere Kleidung an", sagt sie freundlich aber bestimmt als ich in die Küche komme.
"Ich ähm... hab leider nur noch diese Hose."
"Das ist aber ungünstig. So kannst du jedenfalls kein Essen zubereiten. Wenn du sonst nichts dabei hast, dann findest du oben im Kleiderschrank mit der Dienstkleidung ein Dienstkleidchen von Magdalena."
"Ähm..." Diese komischen Kleidchen soll ich hier im Haus tragen? "Die habe ich gestern schon gefunden. Kann ich die wirklich tragen? Ich meine, die sehen etwas unkonventionell aus."
Augusta lächelt.
"Gut erkannt. Die gesamte Dienstkleidung in diesem Schrank ist aus sehr strapazierfähigem Latex. Die Vorteile dieses Materials hast du schon mit der Schürze kennengelernt. Unkonventionell mag stimmen. Normalerweise ist Arbeitskleidung potthässlich. In diesem Fall ist sie jedoch nicht nur strapazierfähig sondern auch schön. Ich lege überall wert auf Stil, auch bei der Arbeitskleidung meiner Haushaltshilfe."
Die Erklärung meiner Tante hat mich überrascht. So etwas habe ich noch nie gehört. Ich gebe mich mit ihrer Erläuterung zufrieden und gehe nach oben.

Vor dem Kleiderschrank angekommen suche ich mir ein passendes Kleidchen heraus. Ich wähle eines ohne Ausschnitt. Für einen kurzen Moment überlege ich, ob ich die Haube ebenfalls aufsetzen sollte. Aber diese Idee verwerfe ich wieder und tausche meine Alltagskleidung gegen das Kleidchen. Wie schon gestern Abend festgestellt, ist der Rock ziemlich kurz. Wenn ich mich weit genug herunterbücke, könnte man vielleicht sogar mein Höschen sehen. Unanständig. In meiner Heimatstadt würde ich so nicht vor die Tür gehen. Aber hier sieht mich nur meine Tante. Zu meiner eigenen Überraschung fühle ich mich in dem Kleidchen nicht unwohl. Ich binde mir noch die Schürze um und posiere dann vor dem Spiegel des Schminktisches. Das Kleidchen sitzt relativ locker. Es müsste enger sitzen, dann würde es besser aussehen, denke ich mir. Mein Blick wandert zum Schrank und den darin befindlichen engeren Kleidchen. Leider sind die viel zu eng. Verdammt! Bevor ich mich in meinem eigenen Spiegelbild verlieren kann, höre ich wie meine Tante von unten ruft ob alles in Ordnung sei. Sofort laufe ich die Treppe hinunter zurück in die Küche.

Als meine Tante mich sieht, klatscht sie in die Hände.
"Mensch, das passt dir ausgezeichnet! Du hast ganz ähnliche Maße wie Magdalena."
"Vielen Dank!", freue ich mich aufrichtig über das Lob.
Wie schon beim Frühstück mache ich diesmal auch die meiste Arbeit alleine. Später, beim Essen, eröffnet mir Tante Augusta das sie Nachmittags noch einmal weg muss.
"Wo geht es denn hin, wenn ich fragen darf?"
"Nur ein Haustermin bei einem Klienten."
"Was?" Ich lasse vor Überraschung fast den Löffel fallen.
"Klientin, du weißt doch, dass ich Anwältin bin. Inzwischen arbeite ich nicht mehr so viel, aber in den Ruhestand habe ich mich noch lange nicht verabschiedet."
Die nächste Überraschung. Wenn das meine Eltern wüssten...
"Soll ich dich begleiten?", frage ich vorsichtig und schaue auf ihren Gehstock, der an ihrem Stuhl lehnt.
"Nein, später vielleicht aber dieser Termin wäre wirklich langweilig für dich. Ich fahre schnell mit dem Auto, dann bin ich heute am frühen Abend wieder zurück."
Auch das sie selbst noch Auto fährt, überrascht mich. Ich habe angenommen, dass sich hinter dem großen Garagentor neben dem Haus alles mögliche verbirgt, aber ganz bestimmt kein Auto. Tante Augusta sieht mir meine Überraschung an, lächelt verschmitzt und sagt nur: "Automatik".

Einige Stunden später habe ich das Haus für mich alleine. Während ich in einer der Räume den Boden aufwische, fällt mir ein, dass es eine gute Idee wäre Putzhandschuhe zu tragen um meine Hände zu schützen. Putzhandschuhe finde ich in Form der langen Latex-Handschuhe, die oben im Dienstkleidungs-Schrank liegen. Die sehen zwar anders aus als normale Putzhandschuhe aber erfüllen ihren Zweck. Und passen optisch ganz hervorragend zu meiner restlichen Kleidung. Bevor ich die Handschuhe heraussuche, fällt mein Blick auf eine der Kopfhauben. Ich nehme sie aus dem Schrank und platziere sie auf meinen Haaren. Ich brauche einen Moment bevor ich meine Frisur vor dem Schminkspiegel so geordnet habe das die Kopfhaube gut sitzt und aussieht. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so was tragen würde. Aber da ich ohnehin schon die Uniform trage, warum dann nicht gleich das ganze Programm? Inzwischen bin ich mir sicher, dass Tante Augusta sich darüber freuen wird. Ausgestattet mit Handschuhen und Kopfhaube mache ich mich schließlich wieder an die Arbeit.

Um 18:30 Uhr ist Tante Augusta immer noch nicht zurück. Ob ihr etwas passiert ist? Bis jetzt haben wir genau um Punkt 18:30 Uhr Abendessen gemacht, dass wir dann um 19:00 Uhr im Esszimmer eingenommen haben. Um mich von meinen Sorgen abzulenken, beschließe ich das Abendessen alleine vorzubereiten. Wie am ersten Abend mache ich Hühnersuppe. Ich koche aus dem Gedächtnis und zu meiner Überraschung stelle ich beim Abschmecken fest, dass mir das Essen nicht total missraten ist.
Kurz vor 19:00 Uhr fällt mir ein Stein vom Herzen als ich höre wie jemand die Wohnungstür öffnet. Ich laufe gleich ins Foyer und sehe zu meiner Freude Tante Augusta.
"Tut mir leid, mein Kind. Es hat länger gedauert als gedacht. Moment -"
Sie reckt ihre Nase in die Luft.
"Hast du schon angefangen zu Kochen?"
"Ja", sage ich sofort, voller Hoffnung das ich keinen Fehler gemacht habe.
"Ausgezeichnet!", sagt meine Tante sofort. "Du hast mitgedacht, sehr brav!"
Wieder ein Lob. Es sind nur ein paar Worte aber sie heben sofort meine Stimmung noch weiter. Wenn mir meine Mutter zuhause ein kurzes "Danke!", zuruft nachdem ich den Müll raus gebracht habe, dann denke ich vor allem daran das dies hoffentlich der letzte Gefallen rund um den Haushalt ist um den sie mich an diesem Tag bitten wird. Ich kann es mir nicht erklären, aber hier, bei Tante Augusta, ist das anders. Ihr Lob klingt anders und die Tatsache das ich bei der Arbeit eine Uniform trage, macht die Sache irgendwie... aufregend.

Bevor ich zurück in die Küche gehe, helfe ich meiner Tante noch aus ihrem Mantel, den ich dann an die Garderobe hänge. Diesmal betritt Tante Augusta die Küche gar nicht, sondern nimmt gleich im Esszimmer Platz. Ganz selbstverständlich bediene ich sie. Als ich mich selbst zum Essen hinsetze, ziehe ich die Handschuhe aus. Jetzt macht meine Tante große Augen.
"Katharina, Mensch, dass habe ich eben gerade ob der Überraschung wegen dem Essen gar nicht mehr wahrgenommen! Du trägst die Kopfhaube und die Handschuhe!"
"Ja, die Handschuhe sind sehr praktisch bei der Hausarbeit und die Kopfhaube, naja, ich habe mir gedacht, wenn ich schon die Uniform trage, dann auch gleich richtig."
"Ach ist das schön! Du siehst traumhaft aus! Wenn die Nachbarn wüssten, was ich für eine tolle Hausdie... Haushälterin habe, dann würden sie vor Neid platzen!"
Wir müssen beide schmunzeln.
"Die Sachen sind sehr ungewöhnlich. Ich habe so was vorher noch nie gesehen. Dieses Material fühlt sich so... interessant an. Ich glaube, ich kann mich daran wirklich gewöhnen."
"Da bist du ganz wie Magdalena. In ein paar Tagen wirst du die Uniform gar nicht mehr ablegen wollen."

Da ich auch den Abwasch alleine mache, ist dieses Abendessen die erste Mahlzeit um die ich mich komplett alleine kümmere. Als ich wieder alleine in meinem Zimmer bin, geht mir diese Tatsache durch den Kopf. Tante Augusta hat keinen Finger gerührt, ich habe sie bedient. Ich ziehe mich aus und lege mich ins Bett. Beim Abendessen war ich ihre... Dienerin? Tante Augusta hat sich versprochen, als sie mich gelobt hat. Für eine Sekunde dachte ich, sie wollte mich Hausdienerin nennen. Aber das kann nicht sein. Oder? Es fällt mir schwer meine Gedanken zu ordnen. Plötzlich fühle ich mich, als ob mir etwas fehlt. Ich richte mich im Bett auf und sehe die Uniform, die ordentlich gefaltet auf dem Holzstuhl vor dem Schreibtisch liegt.
Wie ferngesteuert steige ich aus dem Bett und lege die Uniform wieder an. Ein wohliger Schauer strömt durch meinen Körper, als ich mich in der Uniform wieder ins Bett lege. Mit meinen Fingern erkunde ich meinen in Latex verhüllten Oberkörper. Es passiert alles unbewusst. Ich muss leise stöhnen. Meine Hand wandert unter den Rock.


**

Teil 5 - Dritter Tag

"Guten Morgen, Katharina."
Vor meinem Bett steht Tante Augusta. Der Blick auf den Wecker verrät mir, dass es schon 8:30 Uhr ist. "Es freut mich wirklich sehr, dass dir die Uniform so gut gefällt, dass du gleich darin geschlafen hast. Aber da du noch eine Menge zu tun hast, wäre es trotzdem gut wenn du rechtzeitig aufstehen würdest."
Ihre Stimme ist ernst aber keineswegs unfreundlich. An ihrem Gesichtsausdruck erkenne ich, dass sie mir diesen Patzer nicht übel nehmen wird. Ich nehme mir ganz fest vor auf keinen Fall wieder zu verschlafen.

Wie schon gestern Abend bin ich für das Essen alleine verantwortlich. Nach dem Frühstück steht Gartenarbeit auf dem Stundenplan. Eigentlich wollte ich meine Tante heute morgen fragen ob ich meine Hosen waschen kann, doch daran habe ich nicht mehr gedacht. Im Moment habe ich nur die Dienstuniform zum anziehen. Ich bin ziemlich erleichtert als ich sehe, dass alle Gartenarbeit an diesem Tag hinter dem Haus und nicht vor dem Haus an der Straße stattfindet.
Während ich im Garten Unkraut jäte, fällt mir auf, dass meine Tante ständig nach mir schaut. Mitunter vergehen keine 10 Minuten, bevor sie wieder ihren Kopf aus dem Fenster reckt. Zuerst denke ich, dass sie kontrollieren möchte ob ich auch fleißig arbeite. Aber am Mittagstisch verliert sie kein Wort über meine Arbeit, weshalb ich sie auf ihr Verhalten anspreche.
"Du musst übrigens keine Angst haben, dass ich im Garten verunglücke", sage ich.
Tante Augusta zögert mit ihrer Antwort, schließlich legt sie ihr Besteck beiseite und sagt mit ernster Miene: "Eigentlich wollte ich dich damit nicht behelligen aber da du mir eine so große Hilfe bist, will ich dir erzählen warum ich ständig zwanghaft nach dir sehe wenn du im Garten bist. Und auch warum ich niemand Fremdes eingestellt habe, seit Magdalena von uns gegangen ist.

Vor Magdalena hatte ich mehrere Haushälterinnen. Die erste hat mich bestohlen, weshalb ich sie entlassen musste. Ihre Nachfolgerin war kühl und wenig motiviert aber trotzdem insgesamt zuverlässig. Nachdem sie einige Jahre für mich gearbeitet hatte, hat sie gekündigt. Sie wollte mit ihrem Freund in eine andere Stadt ziehen. Ich habe lange gebraucht um eine Nachfolgerin zu finden. Diesmal hatte ich großes Glück und fand Magdalena. Sie konnte erst am Montag ihre Stelle antreten, der Monat endete leider schon am Freitag. Dazwischen lag das Wochenende. Ausgerechnet in dieser Zeit erwischte mich die Grippe. Ich bat meine Haushälterin noch das Wochenende bei mir zu bleiben. Sie war einverstanden, allerdings musste ich ihr dafür 400 Mark im voraus bezahlen. An jenem Freitag sagte sie mir sie wolle noch etwas im Garten arbeiten. Ich lag in meinem Schlafzimmer und hörte wie sie die Tür zum Hinterausgang in den Garten schloss. Zur Mittagszeit wartete ich vergeblich auf mein Essen, weshalb ich nach ihr schauen wollte. Ich habe damals noch keinen Gehstock benutzt und war durch die Grippe und mein verletztes Bein ziemlich unsicher beim Laufen. Dann passierte es. Ich stürzte die Treppe hinab und verletzte mich an der Hüfte schwer. Ich konnte nicht mehr aufstehen und blieb hilflos auf dem Boden liegen. Nicht mal an mein Telefon bin ich noch gekommen. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib während ich mir vor lauter Schmerzen am liebsten meine eigene Beine ausgerissen hätte. Ich dachte schon ich müsste auf dem Boden verenden, als zum Glück am Sonntagnachmittag Magdalena, früher als erwartet, zu mir kam. Sie hörte meine Schreie und holte Hilfe. Später fand ich heraus, dass sich meine Haushälterin am Freitag mit den 400 Mark einfach aus dem Staub gemacht hatte.

Wenn du nun im Garten arbeitest, dann habe ich immer noch Angst das du einfach verschwinden könntest. Ich weiß, dass es irrational ist, aber ich kann es nicht ändern."
Augusta sieht sehr bedrückt aus. Ich spüre, dass dieses Erlebnis für sie traumatisch war. In diesem Moment tut sie mir unendlich leid. Zuerst der unglückliche Unfall und danach auch noch der schwere Sturz.
"Ich verspreche dir, dass ich nicht einfach verschwinden werde", sage ich mit fester Stimme. "Gibt es denn gar keine Möglichkeit deine Angst zu lindern?"
"Magdalena hat damals einen Weg gefunden aber das will ich nicht von dir verlangen."
"Um was geht es denn? Ich bin mir sicher, dass ich das auch machen kann."
Meine Tante schaut mich einen Augenblick lang an als ob sie mich mustern würde. Dann steht sie langsam auf und sagt: "Du würdest mir damit einen großen Gefallen tun Katharina. Aber wenn du nicht möchtest, was ich dir gleich vorschlage, dann fühle ich dich ganz frei mir das zu sagen. Ich werde es dir nicht übelnehmen."
Ich nicke und folge ihr in Richtung Tür zum Garten. Neben der Tür hängt ein Holzkasten an der Wand, den Augusta öffnet. In dem Holzkasten hängen an kleinen Haken zwei Metallringe, zwei Vorhängeschlösser und zwei Metallglocken, die jeweils etwa so groß wie die Hälfte meines Daumens sind. Meine Tante nimmt einen der Metallringe aus dem Schrank. Der Ring verfügt über ein Scharnier und lässt sich auseinanderklappen.
"Damit ich hören kann, dass sie noch da ist, hat sich Magdalena diese Ringe einfallen lassen. Sie hat sie an den Fußgelenken getragen. Mit den Vorhängeschlössern werden sie verschlossen, damit sie sich nicht unbeabsichtigt bei der Arbeit öffnen. Dann wird an jeden Ring noch eine Glocke gehängt."
Um es mir zu demonstrieren nimmt sie eine der Glocken, öffnet den kleinen Karabinerhaken der oben an der Glocke angebracht ist und hakt den Karabiner an einer Öse ein, die sich an dem Metallring befindet. Anschließend wackelt sie ein wenig mit dem Ring, woraufhin die Glocke zu hören ist.
"Interessant", sage ich. Mir fallen besonders die Vorhängeschlösser zum Verschließen der Ringe auf. Wenn ich die Ringe tragen würde, könnte ich sie selbst nicht mehr abnehmen. Nur noch den Haken der Glocken könnte ich öffnen. Ich vermute, dass es für meine Tante beruhigend ist zu wissen das ihre Haushälterin zumindest die Ringe selbst nicht mehr abnehmen kann.
"Also das ist ja nicht besonders arg. Wenn es dir hilft, dann trage ich die Ringe gerne", sage ich schließlich.
"Du weißt gar nicht, was du mir damit für eine Freude machst! Du musst dir auch keine Sorgen um die Ringe machen. Sie sind sehr robust und können sogar nass werden. Hochwertiger Edelstahl!"
Tante Augusta strahlt mich an.
"Allerdings solltest du die Glocken nur im Garten tragen. Ich glaube im Haus wäre es auf Dauer unangenehm immerzu Gebimmel im Ohr zu haben. Wenn du in den Garten gehst, hakst du die Glocken ein, wenn du wieder ins Haus gehst, nimmst du die Glocken ab und legst sie in das Schränkchen."
"Kein Problem", antworte ich. "Da ich nach dem Abwasch sowieso wieder in den Garten gehe, kann ich die Ringe gleich anlegen."
"Ja, genau", bestätigt meine Tante und reicht mir den ersten Ring. Ich schließe ihn um mein Fußgelenk, stecke das Vorhängeschloss in die dafür vorgesehenen Ösen und lasse es einrasten.
"So richtig?"
"Ja, du machst das genau richtig", erwidert sie und reicht mir den zweiten Ring. Nachdem beide Ringe verschlossen sind, kehren wir zum Esstisch zurück.

Später, nach dem Abwasch, mache ich mich wieder an die Gartenarbeit. Wie besprochen hänge ich vorher die Glocken an die Fußringe. Bei jedem Schritt höre ich helles Gebimmel. Sehr ungewohnt aber es stört mich nicht. Während ich mich um die Beete meiner Tante kümmere, halte ich vorsichtig Ausschau nach ihr. Tatsächlich, sie blickt nicht mehr ständig aus dem Fenster. Es hat funktioniert!

Am Abend stelle ich fest, dass mir etwas fehlt. Und zwar eine Armbanduhr. Das Mittagessen konnte ich pünktlich zubereiten weil ich zu diesem Zeitpunkt bei meiner Arbeit eine große Standuhr im Wohnzimmer durch die Scheibe im Blick hatte. Jetzt arbeite ich an einer anderen Ecke des Gartens, leider ohne Uhr im Blickfeld. Als ich auf gut Glück ins Haus zurückgehe, ist es gerade 18:25 Uhr. Da ist gerade nochmal gut gegangen. Nachdem ich die Glocken in dem Schränkchen verstaut habe, bereite ich das Abendessen zu. Inzwischen erscheint es mir ganz natürlich, dass ich mich darum alleine kümmere.
Beim Abendessen freue ich mich über ein weiteres Lob: "Mit jeder Mahlzeit kochst du besser, Katharina. Es schmeckt wirklich gut."
"Vielen Dank, das ehrt mich wirklich sehr!"
"Wenn du mal ein paar neue Rezepte ausprobieren willst, dann bedien dich bei den Kochbüchern in der Küche. Dann musst du auch nicht um Punkt 18:30 mit der Küchenarbeit anfangen sondern kannst es entsprechend eher machen. Hauptsache das Essen ist um 19:00 Uhr fertig."
"Natürlich", antworte ich.
"Du warst in den letzten Tagen so fleißig, da fällt es mir umso leichter dir dein Telefon wiederzugeben."
Ich schaue meine Tante einen Augenblick lang verwirrt an, ehe ich begreife: Vor drei Tagen habe ich ihr mein Smartphone gegeben. Zuletzt hatte ich es vollkommen vergessen.
"Bitteschön", sagt meine Tante und drückt mir das Gerät in die Hand.
"Danke."
Meine Uniform hat keine Taschen, deshalb lege ich es auf den großen Esstisch.

Als ich nach dem Abwasch wieder in meinem Zimmer bin, liegt vor mir auf dem Bett das Telefon. Zuerst erscheint es mir wie ein Eindringling. Innerhalb von ein paar Tagen habe ich mich ganz in die verrückte Welt meiner Tante eingelebt. Jetzt liegt vor mir das Tor in die Welt da draußen, die überhaupt nicht mit der Welt meiner Tante zusammenpasst.
Trotzdem schalte ich das Telefon ein. Sobald auf dem Bildschirm die Icons der Apps aufflimmern ist meine Neugierde geweckt. Nur ein kurzer Blick zu Facebook. Etliche Nachrichten warten auf mich. Emma wurde beim Fremdgehen mit ihrem Ex von ihrem Freund auf frischer Tat ertappt. Ihr Freund hat dann versucht sie mit seiner Ex zu betrügen, was aber im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose gegangen ist. So lautet zumindest das Gerücht. Ich kenne Emma nur sehr flüchtig, trotzdem nimmt mich diese Sache sofort gefangen. Ich streife meine Uniform achtlos ab, lasse sie auf den Boden fallen und lege mich in Unterwäsche aufs Bett. Wegen meiner mehrtägigen Abwesenheit in allen sozialen Netzwerken werde ich jetzt von Freunden und Bekannten mit Nachrichten bombardiert. Mein Sichtfeld verengt sich auf den Bildschirm des Telefons. Wie im Akkord tippe ich Zeichen und vergesse alles um mich herum. Ein Blick zum Wecker. Mitternacht. Eine Stunde kann ich noch. Dann ist es plötzlich schon zwei Uhr. Gleich kann ich schon mal den Wecker stellen, nur erst mal Mike antworten. Meine ehemaligen Klassenkameraden haben jetzt fast alle frei und nutzen ihre Freiheit exzessiv bis tief in die Nacht. Verbunden im virtuellen Raum tue ich es ihnen gleich und verliere jedes Zeitgefühl. Sechs Uhr Morgens zeigt der Wecker erbarmungslos. Scheiße! Bis ich mich von allen verabschiedet habe, ist es halb Sieben. Jetzt hasse ich mich selbst dafür, dass ich die ganze Nacht verplappert habe. Ich bin unglaublich müde. Mit letzter Kraft schaffe ich es noch das Smartphone auf den Nachttisch zu legen.
4. RE: Tante Augusta

geschrieben von Der L. am 04.01.16 07:46

Sehr schöne Story, danke!
Und bitte schnell mehr davon!

5. RE: Tante Augusta

geschrieben von Der L. am 04.01.16 07:49

Sorry für den Doppelpost, Beiträge auf dem Smartphone zu tippen ist wohl nicht so einfach.
Da man seine eigenen Beiträge nicht löschen oder ändern kann, wäre es schön, wenn das ein Admin erledigen könnte...
Danke!
6. RE: Tante Augusta

geschrieben von Nimrot am 04.01.16 09:15

Hallo pfeffer

Ein sehr interessanter und viel versperchender Anfang für eine Geschichte und macht Lust auf mehr.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil was sich wohl noch so in den verschlossenen Schränken und Räumen verbirgt.

MfG
Nimrot
7. RE: Tante Augusta

geschrieben von Gummimike am 04.01.16 12:00

Tante Augusta hat es ja Faustdick hinter den Ohren.
Dienstkleidung aus Latex und dazu die ringe am Bett und das ständige Verplappern sind doch Zeichen das sie ein faible für eine DS Beziehung hat.
Magdalena war bestimmt ihre Dienerin. Ob die nichte magdalenas stelle einnimmt?
Was kommt wohl für eine Strafe auf Katharina zu? Sie hätte lieber wach bleiben sollen wenn sie schon die ganze Nacht durchemacht hat.
8. RE: Tante Augusta

geschrieben von Ramona Slut am 04.01.16 13:50

Mal wieder eine vielversprechende Geschichte.

Bin ja mal gespannt wie und was es weitergeht.
9. RE: Tante Augusta

geschrieben von danijelle am 04.01.16 14:16


da hab ich richtig Lust auf mehr. Großes Lob!

Danijelle
10. RE: Tante Augusta

geschrieben von hotkissessc am 04.01.16 17:49

Wow - bisher super Geschichte. Hoffentlich geht es noch ganz lange so weiter
11. RE: Tante Augusta

geschrieben von kochy25 am 04.01.16 19:21

Da bin ich mal gespannt wann sie von ihrer Tante beim fingern erwischt wird und in einen KG gesperrt wird. Zudem handy - wozu das alles.
12. RE: Tante Augusta

geschrieben von mi.mo am 04.01.16 20:20

Ja mei,

selten eine so schöne, gut strukturierte Geschichte gelesen, voller Gefühl, Konsequenz,
von einem Menschen geschrieben, ich hoffe es geht bald weiter, da Du schriebst die Geschichte ist fertig...

Es ist wundervoll, einen solche schönen Schreibstill zu lesen...

Weiter so, Mut und lass die Leser net so lang warten...

"I wünsch Dir a schönes, neues Jahr 2016, mögen sich all deine Wünsche erfüllen!"

Grüß di, mi.mo
13. RE: Tante Augusta

geschrieben von winni62 am 04.01.16 21:23

sehr schön!
macht Lust auf mehr
14. RE: Tante Augusta

geschrieben von seidendessous am 04.01.16 23:13

wirklich schön! ----- freu mich aufs weiterlesen!
15. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 04.01.16 23:41

Vielen Dank für so viel Lob!

Zitat
(...) ich hoffe es geht bald weiter, da Du schriebst die Geschichte ist fertig...


Nicht ganz. Teile dieser Geschichte habe ich selbst seit Jahren nicht mehr gelesen, weshalb ich vor dem Veröffentlichen noch korrigiere. Dabei fallen mir immer wieder Details auf, mit denen ich nicht zufrieden bin und so fange ich quasi in letzter Minute immer wieder an den eigentlich fertigen Text noch einmal zu verändern.

Genug Pedanterie, weiter gehts!

Teil 6 - Vierter Tag

Ganz weit weg ruft eine Stimme: "Katharina, aufstehen!"
Ich schlafe tief und diese Störung passt mir gar nicht! "Geh weg!", rufe ich im Traum. Aber die Stimme spricht weiter. Sie ist freundlich aber penetrant. "Verpiss dich!", rufe ich ihr schließlich entnervt zu und dann ist endlich ruhe. Irgendwann scheint mir die Sonne direkt ins Gesicht. Wie unangenehm. Ich schrecke hoch und schaue zum Wecker. 11:35 Uhr.

Unbeholfen krieche ich fluchend aus dem Bett und stolpere über die Uniform, die ich gestern einfach auf dem Boden liegen gelassen habe. Ich springe kurz in die Dusche, schlüpfe dann in meine Uniform und hetze die Treppe herunter. In ihrem Arbeitszimmer finde ich meine Tante.
"Es tut mir so leid!", platzt es sofort aus mir heraus.
"Heute morgen warst du aber weniger freundlich."
"Das war ein Versehen! Verdammt, es tut mir wirklich leid!"
Sie mustert mich einen Moment lang, dann wendet sie sich wieder ihrem Schreibtisch zu und sagt leise aber entschlossen: "Zieh bitte die Uniform aus. Ich habe deine Hosen gewaschen. Sie liegen in Küche. Da findest du auch die Schlüssel für die Fußringe."
Ungläubig starre ich meine Tante an. Will sie mich rauswerfen?
"Aber", bringe ich hervor, ehe ich unterbrochen werde.
"Keine Angst, ich setze dich nicht vor die Tür", erklärt Tante Augusta. "Ich möchte nur nicht, dass du die Uniform von Magdalena länger trägst. Magdalena hat mir viele Jahre gedient. Sie hat mir in all diesen Jahren niemals 'Verpiss dich!' zugerufen. Ich möchte deswegen nicht, dass du die gleiche Uniform wie sie trägst. Diese Uniform hat etwas besseres verdient."

Ich bin am Boden zerstört, damit habe ich nicht gerechnet. In meiner Ohnmacht kann ich nicht verhindern, dass meine Augen rot werden. Ich spüre in diesem Moment, dass es ihr nicht nur um die Uniform geht. Sie hat Vertrauen in mich gesetzt und wie ihre schlechten Haushälterinnen vor Magdalena habe auch ich sie schwer enttäuscht.
"Selbst mit Tränen erreichst du gar nichts Katharina", sagt meine Tante teilnahmslos. "Was dir fehlt, ist Disziplin. Und jetzt zieh dich endlich um."
Ihre harten Worte lassen meine Tränen verschwinden. Ich ärgere mich über mich selbst. Wie konnte ich nur so die Kontrolle verlieren? Die Welt meiner Tante ist voller spannender Überraschungen. Ich will diese Uniform nicht ablegen. Ich will diese Welt noch besser kennenlernen und nicht daraus verbannt werden. Ich habe das Gefühl an einer Weggabelung zu stehen. Wenn ich die Welt meiner Tante jetzt verlasse, verpasse ich eine einmalige Chance. Zuerst langsam, dann immer schneller werden die Schritte mit denen ich das Arbeitszimmer verlasse. Ich laufe nach oben, in mein Zimmer. Da liegt das verdammte Telefon. Ich nehme es vom Nachttisch und laufe wieder nach unten in die Küche. Aus der Vorratskammer hole ich einen Müllsack und werfe das Telefon hinein. Mein Blick trifft auf meine Jeans, die auf einem Küchenstuhl liegen. Obenauf befinden sich zwei kleine Schlüssel. Wenn ich keine Hosen mehr habe, dann muss meine Tante mich die Uniform tragen lassen! Aber was ziehe ich dann an wenn ich in die Stadt will? Egal! Ich habe aufgehört nachzudenken, greife mir den Stapel und werfe ihn mitsamt der Schlüssel in den Müllsack. Der Ärger über mich selbst ist in Wut umgeschlagen. Ich laufe aus dem Haus direkt auf den Bürgersteig. Tante Augusta wohnt in einer sehr ruhigen Nebenstraße. Außer mir ist niemand zu sehen. In meiner Latexuniform renne ich mit dem Müllsack in der Hand die Straße herunter. Dann sehe ich, wonach ich gesucht habe. An einer Bushaltestelle steht ein öffentlicher Mülleimer. Ich quetsche den Müllsack hinein und renne zum Haus von Tante Augusta zurück. Inzwischen ist die Haustür zugefallen, also muss ich klingeln. Nicht die beste Idee meiner Tante in dieser Situation noch mehr Umstände zu machen aber ich bin wild entschlossen mich in ihrer Welt mit aller Macht festzukrallen.

Als Tante Augusta endlich öffnet, ist sie total überrascht mich in meiner Uniform vor der Tür zu sehen.
"Was hast du denn auf der Straße gemacht?"
"Ich habe mein Telefon und meine Jeans an der Bushaltestelle weggeschmissen."
Meine Tante schaut mich mit weit aufgerissenen Augen an. Wortlos tritt sie schließlich beiseite damit ich durch die Tür gehen kann. Als sie die Tür geschlossen hat, wende ich mich ihr zu.
"Ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich habe gestern die ganze Nacht mit meinem Smartphone gespielt. Da habe ich ganz und gar die Kontrolle verloren und dich deswegen heute Morgen angeschnauzt. Ich weiß, dass ich dich schwer enttäuscht habe aber ich bitte dich, mir eine zweite Chance zu geben. Diese Uniform und das alles, es ist so neu für mich, ich weiß nicht warum aber es ist spannend und fühlt sich so... richtig an."
"Hast du auch die Schlüssel für die Fußringe weggeworfen?"
Ich schaue meine Tante verdattert an. Daran habe ich gar nicht gedacht.
"Ja, die sind auch weg", sage ich schließlich.
"Für diese Schlösser", sie deutet auf meine Füße, "gibt es nur einen Schlüssel. Es sind außerdem trotz ihrer kompakten Größe sehr robuste Sicherheitsschlösser. Die werden sich nicht mehr so einfach öffnen lassen."
Ich schaue auf meine Füße. Jetzt bin ich in den Fußringen gefangen.
"Es tut mir leid das ich die Schlüssel einfach weggeschmissen habe. Aber die Ringe behindern mich nicht bei der Arbeit. Also kann ich sie doch für eine Weile tragen."
Jetzt ist meine Tante wieder an der Reihe mich perplex anzublicken.
"Ich habe nicht mit so viel Entschlossenheit gerechnet", sagt sie schließlich. "Na gut, ich werde dir vielleicht eine zweite Chance geben. Das liegt ganz bei dir. Ich gebe dir die Aufgabe, heute Nachmittag ein Regelwerk, Programm oder wie auch immer du es nennen willst auszuarbeiten das sicherstellt, dass so etwas wie heute morgen nicht noch einmal passiert. Du kannst dafür die Bibliothek nutzen."
"Vielen Dank! Ich werde mein Bestes geben!"

Die Bibliothek ist für ein Privathaushalt beeindruckend. Ich setze mich an den großen Schreibtisch, der in der Mitte des Raumes steht, und versuche mich zu beruhigen. Langsam ebbt meine Wut ab und ich kann wieder klare Gedanken fassen. Ich brauche einen Moment um zu verarbeiten was eben gerade passiert ist. Ich habe meine Tante angebettelt in dieser seltsamen Uniform für sie arbeiten zu dürfen. Mein Blick wandert zu meinen Füßen. Mit aller Kraft zerre ich an den Ringen. Sie sitzen bombenfest an ihrem Platz. Wie soll ich die jemals wieder aufkriegen? Eigentlich müsste ich jetzt panisch werden. Aber zu meiner eigenen Überraschung macht mir der Gedanke die Ringe nicht mehr öffnen zu können keine Angst. Die Ringe werden erst zum Problem, wenn ich nicht mehr bei meiner Tante bin. In 10 Tagen. Ich schiebe diesen Gedanken beiseite und widme mich meiner Aufgabe.

Quer durch alle Themengebiete blättere ich durch verschiedene Bücher. Natürlich finde ich die Antwort auf mein Problem hier nicht. Was mir jedoch ins Auge fällt, sind die vielen Tabellen, Listen und Gesetzestexte. Das ist die Lösung!
Ich muss meinen ganzen Tagesablauf wie in einer der Tabellen ordnen. Dann habe ich feste Zeiten, an denen ich mich orientieren kann. Ich greife nach Stift und Papier, die auf dem Schreibtisch liegen, und beginne einen Tagesplan anzufertigen. Ganz oben auf das Blatt schreibe ich: Aufstehen 7 Uhr. Ich überlege für einen Moment, streiche die Zeile durch und schreibe: Aufstehen 6 Uhr. Ein Kribbeln macht sich in meinem Körper breit. Mit vor Aufregung zitternder Hand schreibe ich den Tagesplan fertig. Als ich den ersten Entwurf zu Papier gebracht habe, ändere ich noch einige Punkte und lege das Blatt schließlich beiseite.
Ein Plan, der meinen Tagesablauf regelt. Das ist ein erster Schritt. Aber wie verhindere ich, dass ich wieder wie mit dem Smartphone die Kontrolle verliere. Wenn auch nicht auf Papier, so hatte ich doch bisher auch eine Art Tagesplan. Nur viel lockerer – Aufstehen um 8 Uhr.

Nach einer Weile fällt mir auch dazu die Lösung ein: Kontrolle und Strafe! Idealerweise verhindert die Kontrolle das es zu einem Problem kommt. Und wenn es doch ein Problem gibt, dann folgt eine Strafe, die mich hoffentlich dazu bringt keine Fehler mehr zu machen. Aber was sollte verboten sein? Zeitverschwendung? Viel zu allgemein. Schließlich komme ich auf die Idee eine Liste anzufertigen von Dingen, über die ich frei verfügen darf. Der erste Punkt: Kleidung.
Bevor ich weiterschreibe zögere ich für einen Moment. Im Moment habe ich keine Hosen mehr. Ich muss entweder in Unterwäsche herumlaufen oder in meiner Uniform. Was wäre, wenn ich meine normale Kleidung nicht zur freien Verfügung hätte? Meine Tante könnte meine Sachen in Verwahrung nehmen. Wenn ich dann normale Kleidung anziehen wollte, müsste ich sie um Erlaubnis fragen. Das Kribbeln wird stärker.
Ich streiche 'Kleidung' durch und schreibe stattdessen: 'Von Augusta H. genehmigte Dienstkleidung'. Außerdem Papier, Stifte, Pflegemittel und Kosmetik. Dann schreibe ich noch 'Unterwäsche' dazu. Ganz zum Schluss setze ich über die Liste die Regel: 'Alle Neuanschaffungen müssen von Augusta H. genehmigt werden.'

Nun folgen die Strafen. Ziemlich ratlos sitze ich eine Weile vor einem neuen Zettel. Durch meinen Kopf schwirren die Strafen die ich schon aus Filmen, Büchern oder Geschichten kenne. Der Rohrstock zum Beispiel. Würde ich das wollen? Mir den Hintern versohlen zu lassen wäre pervers. Meine Freundinnen würden durchdrehen wenn sie wüssten was ich gerade denke. Beim Gedanken daran, dass ich mein Telefon einschließlich Facebook gerade entsorgt habe, muss ich grinsen. Die Zeit bei meiner Tante ist tausendmal spannender als jeder Chat über die außerpartnerschaftlichen Abenteuer von Emma.
Aber zurück zu den Strafen. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Zweifel bekomme ich am Rohrstock. Zugegebenermaßen wüsste ich gerne wie sich so etwas anfühlt aber wie soll ich das meiner Tante erzählen? Sie mag verrückte Ideen haben, aber so verrückt? Ich verwerfe den Rohrstock schließlich und suche nach Alternativen. Viele meiner Ideen erregen mich. Zuerst versuche ich die Erregung zu ignorieren aber sie wird immer stärker. Schließlich fange ich an mich unbewusst zu streicheln. Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück. Dabei kommt mir der Gedanke: Wie wäre es, wenn ich mich selbst an meinen empfindlichsten Stellen nicht mehr berühren könnte? Aufregend. Aber wie sollte ich das anstellen? Dazu bräuchte ich Unterwäsche aus Metall aber so was gab es nur im Mittelalter.

Nach einigem Nachdenken entscheide ich mich für einen weniger drastischen Strafkatalog. Zum Schluss schreibe ich alles noch einmal sauber ab und um Punkt 17 Uhr mache ich mich auf den Weg zu Tante Augusta.


**

Teil 7 - Die Regeln

Ich finde meine Tante in ihrem Arbeitszimmer. Als ich hereinkomme, blickt sie von ihrem Aktenstudium auf und weist mir den Stuhl gegenüber ihrem Schreibtisch zu.
"Und, was hast du dir ausgedacht?"
Zögerlich breite ich mehrere Blätter Papier vor ihr aus.
"Ich weiß nicht ob meine Ideen so gut sind. Wenn ich es nochmal überarbeiten oder anders machen soll, dann mache ich mich gleich an die Arbeit."
"Na na, nicht so schnell. Zeig mir doch erst mal was du zu Papier gebracht hast."
"Also gut. Als erstes brauche ich einen Tagesplan, der klar regelt was ich wann zu erledigen habe. Dazu habe ich folgendes aufgeschrieben:"

06:00 – Aufstehen
06:00 – 06:40 Körperpflege und Anlegen der Uniform
06:40 – 08:00 Hausarbeit
08:00 – 08:30 Zubereiten und Servieren des Frühstücks.
08:30 – 09:30 Frühstück
09:30 – 10:00 Abdecken, Spülen und Säubern der Küche
10:00 – 12:00 Hausarbeit
12:00 – 13:00 Zubereiten und Servieren des Mittagessens
13:00 – 14:00 Mittagessen
14:00 – 14:30 Abdecken, Spülen und Säubern der Küche
14:30 – 18:00 Hausarbeit
18:00 – 19:00 Zubereiten und Servieren des Abendessens
19:00 – 20:00 Abendessen
20:00 – 20:30 Abdecken, Spülen und Säubern der Küche
20:30 – 22:00 Freizeit
22:00 – 06:00 Bettruhe (Licht aus)

"Der nächste Punkt ist Kontrolle. Wenn ich Dinge wie ein Smartphone gar nicht zur Verfügung habe, dann ist das Risiko das ich einen Fehler mache geringer. Deshalb habe ich eine Liste der Dinge erstellt, über die ich frei verfügen darf."

Inventarliste
Jede Neuanschaffung muss von Augusta H. genehmigt werden

1. Dienstuniform
2. Papier & Stifte
3. Kosmetik & Pflegeprodukte
4. Unterwäsche

Wenn ich einen Fehler mache oder gegen den Tagesplan oder die Inventarliste verstoße, folgen für mich diese Strafen:

Strafkatalog

Erläuterung:
Die Zeit im Karzer wird in der Freizeit verbüßt.

§ 1 Dienstplan
(1) Verspätungen bis 15 Minuten werden bestraft durch den Ausschluss vom Essen. Katharina wird dann nach dem Essen die kalten Reste verspeisen. Dazu kommen 30 Minuten im Karzer.
(2) Verspätungen über 15 Minuten werden zusätzlich dadurch bestraft das Katharina am nächsten Morgen nur kalt duschen darf. Dazu kommen 60 Minuten im Karzer.
(3) Bei Verspätungen über eine Stunde wird die Freizeit für diesen Tag gestrichen und durch Hausarbeit ersetzt. Die anschließende Nacht ist im Karzer zu verbringen.

§ 2 Inventarliste
(1) Befindet sich ein Gegenstand im Besitz der Katharina der nicht auf der Inventarliste aufgeführt wird, dann wird dieses Fehlverhalten durch 60 Minuten im Karzer und eine kalte Dusche geahndet.
(2) Wurde der Gegenstand versteckt dann ist dies durch eine Nacht im Karzer mit anschließender kalter Dusche zu bestrafen.

§ 3 Ungehorsam
(1) Weigert sich Katharina einer Anweisung von Augusta H. Folge zu leisten, so ist dies mit einer Nacht im Karzer mit anschließender kalter Dusche zu bestrafen.
(2) Weigert sie sich mehr als einmal binnen 24 Stunden, so sind drei Nächte im Karzer die Strafe. Dazu ist auch an drei Tagen die Freizeit im Karzer zu verbringen.

"Ich bin wirklich beeindruckt", sagt meine Tante nachdem ich ihr die drei Blätter erläutert habe. "Das du mit so einer Konsequenz an die Sache herangehst, habe ich nicht erwartet. Bist du dir sicher, dass du deine Zeit hier wirklich so verbringen möchtest?"
"Eigentlich müsste ich Zweifel haben. Wenn ich einen Moment darüber nachdenke: Klar habe ich meine Zweifel. Aber das ist mir nicht wichtig. Für mich zählt nur, dass ich dein Vertrauen wiedergewinnen und meinen Fehler wiedergutmachen kann."
"Ein sehr lobenswerter Ansatz. Was meinst du eigentlich mit Karzer?"
"In dem Punkt bin ich auf deine Hilfe angewiesen. Ich habe mir gedacht, dass ich einige Zeit in einer verschlossenen Kammer zubringe. Gibt es so einen Raum im Haus?"
"Ja, durchaus. Im Keller gäbe es da eine Möglichkeit."
"Prima!", sage ich sofort.
"Nun gut, mit diesem Plan gebe ich dir eine zweite Chance. Allerdings habe ich noch eine wichtige Frage: Wer kann deine Regeln verändern?"
"Verändern? Wie?"
"Na, es ist doch denkbar, dass wir in den nächsten Tagen merken das einige Regeln ergänzt oder geändert werden müssen."
"Natürlich..." sage ich und denke: Vernünftig wäre es, wenn die Regeln nur mit beiderseitigem Einverständnis geändert werden können. Oder aber nur Tante Augusta wäre dafür zuständig. Viel spannender!
"Ich denke es ist am besten wenn du allein die Regeln nach Bedarf änderst", sage ich.
"Damit bin ich einverstanden. Ich werde die Blätter abtippen und dir eine Kopie geben. Aber zunächst einmal gehen wir in den Keller um deinen Karzer zu begutachten."

Ich folge meiner Tante in den Keller, der sich hinter einen massiven eisenbeschlagenen Holztür befindet. Dafür, dass die Tür aussieht als würde sie eine Tonne wiegen, lässt sie sich überraschend leicht öffnen. Hinter der Tür führt eine breite Steintreppe in den Keller hinab. Der Keller besteht aus einem langen Gang, der von einer einsamen Lampe spärlich ausgeleuchtet wird. Im Gang befinden sich mehrere Türen. Wir wenden uns der Tür zu, die der Treppe am nächsten ist. Hinter einer klapprigen alten Holztür betreten wir einen kleinen Raum, der mit allerlei Gerümpel vollgestellt ist. Meine Tante weist mich an, einige Kisten in den Gang zu räumen. Unter den Kisten kommt ein großer Käfig zum Vorschein! Der Käfig ist ganz aus Metall gefertigt. Fingerdicke Gitterstäbe halten zwei Metallplatten die Boden und Decke bilden. An der Front befindet sich eine Tür, an der Platz für ein starkes Vorhängeschloss wäre. Der Käfig ist so niedrig, dass ich darin nicht einmal knien kann. Nur halb zusammengerollt würde ich liegend darin Platz finden. Warum steht dieses Ungetüm im Keller meiner Tante? Bevor ich mich dazu durchringen kann ihr diese Frage zu stellen, wendet sie sich an mich:
"Entspricht das deiner Vorstellung von einem Karzer?"
"Heftig... aber ja, ich denke es wäre wirklich eine Strafe längere Zeit darin verbringen zu müssen."

Nach der Karzerbesichtigung wird es Zeit fürs Abendessen. Dieses mal behalte ich ständig die Uhr im Blick. Ganz genau um 18:58 Uhr steht das Abendessen fertig auf dem Tisch. Tante Augusta würdigt mein punktgenaues Servieren mit keinem einzigen Wort. Stattdessen kommt sie auf etwas anderes zu sprechen: "Sag mal Katharina, ist es nicht ein bisschen komisch, dass du mich duzt?"
Ich überlege für einen Moment und stimme ihr dann zu.
"Ja du... äh sie haben recht. Sie ist weitaus angemessener."
"Schön, dass wir einer Meinung sind. Damit du es dir besser merken kannst, werde ich dir für jedes Mal Duzen einen Schlag mit einem Holzlöffel auf die Finger geben."
Mir bleibt mein Bissen fast im Halse stecken. Das entgeht meiner Tante nicht, die sofort nachhakt.
"Hältst du die Strafe für zu heftig?"
"Nein", erwidere ich sofort. "Ich bin nur überrascht. Vorhin habe ich in der Bibliothek lange überlegt ob ich Rohrstockhiebe oder so etwas als Strafe vorschlagen sollte. Das habe ich aber verworfen weil ich dachte, dass sie mich dann für... etwas pervers halten."
"Pervers ist nur ein Etikett, dass die Gesellschaft Menschen aufdrückt die Ideen haben, vor der die Mehrheit Angst hat. Merk dir das. Ich denke nicht in solchen Kategorien. Wenn du kein Problem mit einem Klaps auf dem Po als Strafe hast, dann werden wir das früher oder später sicher in deinen Strafkatalog mit aufnehmen."

Nach dem Essen hole ich aus der Küche einen Holzlöffel, den ich meiner Tante überreiche.
"Ich habe sie eben beim Essen noch einmal geduzt", erkläre ich und halte ihr meine ausgestreckten Finger hin.
"Es freut mich wirklich, dass du so auf die Regeln bedacht bist. Von mir aus hätte ich das nie geahndet, da wir zu dem Zeitpunkt ja noch die Regel selbst besprochen haben. Aber wenn du mich darum bittest, werde ich dir den Gefallen tun."
Mit diesen Worten lässt sie den Holzlöffel auf meine Finger niedersausen. Der Schmerz ist viel intensiver als erwartet. Ich zucke zusammen und stöhne laut. Aber der Schmerz verfliegt schnell und ich bin stolz darauf meiner Tante wieder ein wenig Anerkennung abgetrotzt zu haben.

Nach dem Abwasch suche ich meine Tante noch einmal im Wohnzimmer auf, wo sie sich inzwischen mit einem Buch auf dem Sofa niedergelassen hat. Ich ziehe meinen Rollkoffer hinter mir her.
"Entschuldigung das ich noch einmal störe. Ich bringe hier meine private Kleidung, abgesehen von meiner Unterwäsche. In dem Koffer ist auch meine Geldbörse."
"Gut, das du selbst daran gedacht hast", sagt meine Tante als sie von ihrem Buch aufschaut. Stell den Koffer in mein Arbeitszimmer."
"Sofort. Ich wünsche ihnen eine gute Nacht."
Tante Augusta antwortet mir nicht und widmet sich wieder ihrem Buch.

Als ich einige Stunden später in meinem Bett liege, kann ich gar nicht fassen was ich heute erlebt habe. Auch wenn meine Tante längst nicht mehr so herzlich ist wie noch am Anfang meines Besuches fühle ich mich trotzdem wie eine Siegerin. Ich habe es wirklich geschafft eine zweite Chance zu bekommen. Diese Chance werde ich nutzen! Bevor ich es vergesse, stelle ich mir den großen Wecker auf dem Nachttisch auf fünf vor Sechs. Dann schalte ich das Licht aus und lege mich wieder ins Bett.
16. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 04.01.16 23:43

Teil 8 - Fünfter Tag

Am nächsten Morgen klingelt wie geplant der Wecker. Alles läuft wie am Schnürchen. Leider habe ich immer noch keine Armbanduhr, weshalb ich mich an den Uhren orientieren muss die im Haus hängen. Trotzdem schaffe ich es jede Aufgabe rechtzeitig zu beenden.
Nach dem Mittagessen ruft mich meine Tante in ihr Arbeitszimmer.
"Katharina, du wirst heute für mich einkaufen gehen."
"Ich... aber..." ich werde kreidebleich. "Aber ich habe doch meine Hosen weggeworfen."
"Das hast du dir selbst zuzuschreiben."
"Was soll ich denn anziehen?"
"Du hast zwei Möglichkeiten. Erstens: Du wickelst dir ein Handtuch um die Hüften, ziehst eines deiner Oberteile an und gehst so eine Hose kaufen. Oder Zweitens: Du trägst etwas von Magdalenas Garderobe. Wenn du dich aber für Magdalenas Sachen entscheidest, dann musst du dich auch komplett aus ihrem Bestand einkleiden und darfst die Sachen nicht mit deiner Privatkleidung kombinieren."
"Was hat Magdalena denn so getragen?"
"Strenge Kleidung mit antikem Charme, ganz nach meinem Geschmack."
"Na gut, ich werde mich aus Magdalenas Schränken einkleiden."
"Freut mich das zu hören, folge mir."
Meine Tante holt ein Schlüsselbund aus ihrem Schreibtisch und führt mich nach oben in mein Zimmer.

Tante Augusta läuft vor den Schränken auf und ab, ehe sie gefunden hat wonach sie sucht.
"Hier, Nummer 3", sagt sie, steckt einen Schlüssel vom Schlüsselbund ins Schloss und öffnet die Tür.
"Da kannst du dich bedienen. Bedenke allerdings, dass ich es nicht dulde wenn du schlampig gekleidet das Zimmer verlässt."
Unter ihren Augen beginne ich den Inhalt des Schrankes unter die Lupe zu nehmen. Zuerst fallen mir einige weiße Blusen auf, von denen ich eine aus dem Schrank nehme. Als nächstes fällt mein Blick auf einen langen, dünnen Rock in dunkelrot, der unten mit einer Rüschenkante verziert ist. Ich lege beide Teile auf mein Bett.
"Jetzt fehlen noch Schuhe und das Korsett", sagt meine Tante.
"Korsett?"
"Du wirst doch wissen was ein Korsett ist?", fragt sie. "Ich trage meistens eines."
"Natürlich. Ich habe nur noch nie ein Korsett anprobiert."
Bevor wir zum Korsett kommen, probiere ich erst einmal Schuhe von Magdalena an. Tante Augusta reicht mir ein paar schwarze Stiefeletten mit 10cm Absätzen. Leider gelingt es mir nicht meine Füße in die Schuhe zu zwängen.
"Schade", sagt meine Tante. "Magdalenas Schuhe sind alle Maßanfertigungen. Wenn dir dieser nicht passt, dann wird dir keiner passen."
Auch die Anprobe des Korsetts verläuft unbefriedigend. Nachdem ich meine Uniform abgelegt habe, stehe ich in Unterwäsche vor meiner Tante. Mit geübten Handgriffen legt sie mir das Korsett um. Es ist ganz in schwarz gehalten, so wie die Stiefeletten, und reicht mir bis zum unteren Brustansatz. Bevor sie mit dem Schnüren beginnt, verwendet sie etliche Minuten darauf das Korsett richtig an meinem Oberkörper zu platzieren. Als es dann ans Schnüren geht, bleibt mir im ersten Augenblick fast die Luft weg. Das Korsett ist viel enger als ich gedacht habe. Als ich jedoch die erste Überraschung verwunden habe, gefällt mir das Gefühl eingeschnürt zu sein. Dazu kommt auch noch mein unglaubliches Spiegelbild. Ich habe immer gerne Sport gemacht und deswegen ohnehin eine schlanke Figur. Das Korsett verleiht mir nun eine schmalere Taille, was meinen Busen und meinen Po betont. Wunderschön!
"Nein." Die Stimme meiner Tante reißt mich aus meinem Tagtraum. "So geht das nicht. Deine Maße sind zwar denen von Magdalena recht ähnlich aber leider nicht ähnlich genug."
"Es fühlt sich aber ganz gut an", sage ich vorsichtig.
"Das mag sein, du trägst es auch erst für einen kurzen Moment. In einigen Stunden kann das ganz anders aussehen", sagt sie, öffnet die Schnürung und nimmt mir das Korsett ab.
"Anstatt zum Einkaufen müsste ich dich eigentlich zur Schneiderin schicken", sagt meine Tante während sich ihre Stirn in Falten legt.
"Mir gefällt das Korsett. Wenn das möglich wäre, könnte ich mir doch ein eigenes kaufen."
"Ha! Ach Kind", meint meine Tante und schmunzelt. "In meinem Haus werden nur hochwertige Maßanfertigungen getragen. Wenn du der Schneiderin sagst, dass ich dich schicke, wird sie dir zwar einen großzügigen Rabatt einräumen aber einige hundert Euro werden dennoch fällig."
Jetzt komme ich selbst ins Grübeln. Ich würde zu gerne wissen, wie es sich anfühlt ein Korsett über mehrere Stunden zu tragen. Außerdem gehören Korsetts zu der Welt meiner Tante wie der Schnee zum Skiurlaub. Wenn ich wirklich in ihre Welt eintauchen will, dann brauche ich ein Korsett.
"Ich könnte das Korsett doch von meinem Lohn bezahlen", schlage ich vor.
"Wie? Bist du dir da sicher? Auch wenn sich die Schneiderin beeilt, wird sie einige Tage brauchen. Du könntest das Korsett hier dann nur noch für wenige Tage tragen. Willst du dafür so viel Geld ausgeben?"
"Ich kann das Korsett doch mit nach Hause nehmen, oder? Es gibt bestimmt noch genug Anlässe bei denen ich es tragen könnte."
"Nun gut, dann werde ich dir die vollen 500 Euro mitgeben. Wenn du dir schon ein Korsett anschaffst, dann solltest du dir auch gleich Stiefeletten anfertigen lassen. Mit etwas Glück wird die Schneiderin dir beim Preis soweit entgegen kommen, dass das Geld für beides reicht. Dann siehst du wirklich vorzeigbar aus."


**

Teil 9 - Bei der Schneiderin

Kurze Zeit später laufe ich die kleine Nebenstraße entlang, an der das Haus meiner Tante liegt. Vor mir sehe ich die Bushaltestelle, bei der ich gestern mein Telefon, die Hosen und die Schlüssel für die Fußringe entsorgt habe. Ein Teil des Wartehäuschens ist verglast. Das Glas muss gerade erst gereinigt worden sein. Die Scheiben glänzen in der Sonne. Während ich auf die Station zugehe, kann ich in der Reflexion der Scheibe mein eigenes Spiegelbild beobachten. Mit einigem Murren hat mich meine Tante mit der weißen Bluse und dem roten Rock aus dem Haus gelassen. Dazu hat sie mir aus meinem eigenen Reisegepäck schwarze Ballerinas gegeben. In einer schmalen schwarzen Handtasche trage ich 500 Euro, verstaut in einem kleinen Stoffsäckchen.
Kurz bevor ich die Haltestelle erreiche, gehe ich langsamer um mich einen Moment länger in der polierten Scheibe betrachten zu können. Solche Kleidung habe ich noch nie in der Öffentlichkeit getragen. Ich sehe zwar nicht so ungewöhnlich aus wie meine Tante aber doch ganz anders als ich es gewohnt bin. Wäre ich jetzt in meiner Heimatstadt Hamburg, dann hätte ich wirklich Angst davor das mich jemand aus meinem Freundeskreis sieht. Aber hier kennt mich zum Glück niemand.
Etwas mulmig ist mir trotzdem zumute. Ich sehe aus, wie aus der Zeit gefallen. Ganz nach dem Geschmack meiner Tante. Dabei wurde sie vor meinem Aufbruch nicht müde zu betonen das es eigentlich unmöglich ist mich ohne Korsett vor die Tür zu lassen. Die Bluse sah im Kleiderschrank noch ganz normal aus. Als ich sie angezogen habe, musste ich feststellen, dass sie sehr körperbetont sitzt. Wenn ich darunter ein Korsett tragen würde, sähe meine Figur noch besser aus. Auch der Rock ist sehr eng. Er reicht mir bis übers Knie. Auf der Rückseite hat er einen Schlitz. Beim Anziehen habe ich dem zuerst keine Beachtung geschenkt. Erst als ich auf der Treppe gemerkt habe, dass ich nur kleine Schritte machen kann, habe ich mich umgedreht und festgestellt, dass der Schlitz ein geschlossener Reißverschluss ist. Ich habe versucht noch auf der Treppe den Reißverschluss zu öffnen aber es ging nicht. Da ich meine Tante nicht länger aufhalten wollte, bin ich einfach so losgegangen. Jetzt, nach etwa 100m Fußweg, habe ich mich mit dem Rock arrangiert. Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir sogar das Gefühl im Rock eingezwängt zu sein.

An der Bushaltestelle angekommen werfe ich einen Blick in den Mülleimer. Verdammt! Der Eimer ist leer – bis auf meinen Müllsack! Ich habe es heute zwar kurz bereut, dass ich meine Hosen weggeworfen habe aber inzwischen habe ich mich an meine neue Kleidung gewöhnt. Ich glaube Tante Augusta würde sich nicht darüber freuen, wenn ich mit meinen Hosen und meinem Smartphone zurückkomme. Die Sachen müssen endgültig weg! Außerdem liegen in dem Sack auch die Schlüssel für meine Fußringe. Ich senke den Blick zu meinen Füßen. Die Ballerinas trage ich ohne Söckchen. Die Fußringe schimmern matt im Sonnenlicht. Sie sind auffällig. Im Haus meiner Tante habe ich noch überlegt ob ich dicke Socken anziehen sollte um die Ringe darin zu verstecken aber Wintersocken mit Ballerinas hätten auch äußerst merkwürdig ausgesehen.
Es wäre klug zumindest die Schlüssel aus dem Sack zu holen. Aber etwas hält mich zurück. Ich spüre wie ein intensives Kribbeln durch meinen Körper läuft. Es ist unvernünftig aber der Gedanke die Ringe nicht mehr öffnen zu können ist unglaublich erregend. Ich hole den Müllsack aus dem Eimer. Irgendwo in der Stadt muss ich ihn ein für alle mal entsorgen.

Der Kern der Kleinstadt besteht aus einer malerischen Altstadt. Ein echtes Postkartenmotiv. Eigentlich müsste dieser Ort ein Touristenmagnet sein, doch auf meinem Weg zur Schneiderin sehe ich keine einzige Person die wie ein Tourist aussieht. Die Menschen, an denen ich vorbeigehe, wirken alle so als ob sie in der Kleinstadt wohnen würden. Sie tragen weder Stadtpläne noch Fotoapparate mit sich herum und gehen zielgerichtet ihrer Wege. Neben den fehlenden Touristen erstaunt mich auch die Reaktion einiger Passanten. Nachdem sie mich im Vorübergehen gemustert haben, nicken sie mir kurz zu, oft verbunden mit einem Lächeln. Ein kurzes warmes Lächeln, dass zwei Bekannte austauschen wenn sie aneinander vorbeigehen. Dabei kenne ich hier außer meiner Tante niemanden.
Irritiert flüchte ich so schnell es mir der Rock gestattet in eine Seitenstraße. Jetzt achte ich vor allem darauf den Passanten auszuweichen und weniger auf die Wegbeschreibung meiner Tante.
Endlich stehe ich in einer kleinen Nebenstraße, in der niemand zu sehen ist. An einer Hausfassade sehe ich eine große schwarze Mülltonne. Ich gehe auf die Tonne zu, öffne den Deckel und will gerade den Beutel hineinwerfen, da höre ich plötzlich hinter mir eine Frauenstimme.
"He du, dass ist keine öffentliche Mülltonne!"
"Entschuldigung", sage ich sofort und drehe mich mit dem Beutel in der Hand um.
Vor mir steht eine Frau, die ich etwas jünger als meine Tante einschätze. Was sich jedoch überhaupt nicht von meiner Tante unterscheidet, ist ihre Kleidung. Ein äußerst elegantes Kleid, das aus dem vorletzten Jahrhundert stammen könnte, fällt mir als erstes auf. Dann sehe ich ihre unglaublich schmale Taille. Ich richte meinen Blick nach oben, wo ich ein Schild entdecke.

'Schneidermeisterin Rosaria von dem Bache'

Verdammt, ich bin am Ziel. Sofort rechne ich eins und eins zusammen. Vor mir muss die Schneiderin meiner Tante stehen. Ratlos, wie ich den Fehler mit der Mülltonne wieder wettmachen soll, bleibe ich stumm vor ihr stehen.
"Das ist aber ein schöner Rock", sagt sie nach dem wir uns beide schweigend gemustert haben. "Vor einigen Jahren habe ich einige Röcke genäht, die sahen ganz ähnlich aus."
Bevor ich den Mut aufbringen kann ihr zu sagen, dass ich von meiner Tante komme und Magdalenas Kleidung trage, spricht sie schon weiter:
"Ich wollte dir keinen Schrecken einjagen", sagt sie mit einem Lächeln. "Nur keine Angst, ich werde wegen der Sache mit der Mülltonne nicht den Wachtmeister rufen."
"Nein, Verzeihung", bringe ich zögerlich hervor. "Ich bin die Nichte von Augusta H., sie schickt mich zu ihnen."
"Die Nichte von Augusta? Hach, ist das eine Freude! Du siehst aber fesch aus meine Kleine! Wo habe ich nur meine Manieren? Wir müssen uns nicht auf der Straße unterhalten. Folge mir ins Geschäft!"

Das Geschäft erinnert mich sofort an das Haus meiner Tante. Es ist in einem Haus untergebracht, dass sicher mehr als hundert Jahre alt ist. Im Inneren finden sich einige Möbelstücke, die das gleiche Alter haben könnten. Abgesehen von einem imposanten Tresen ist der Raum mit einem großen Sofa, Tisch, Stühlen und etlichen großen Schränken ausgestattet. Die Einrichtung ist antik und penibel gepflegt. Wir nehmen beide auf dem ausladenden Sofa Platz.
"Dann mal raus mit der Sprache, was führt dich zu mir?"
"Ich möchte ein Korsett kaufen. Und wenn 500 Euro dafür reichen, dann auch noch Stiefeletten."
"Da bist du an der richtigen Adresse. Aber warum trägst du einen Müllsack mit dir herum, den du in fremden Mülleimern deponieren willst?"
Ich beiße mir auf die Lippe. Fieberhaft versuche ich mir eine plausible Geschichte auszudenken. Wenn ich ihr die Wahrheit sage, muss sie mich für verrückt halten. Oder?
"Nun mal raus mit der Sprache", sagt die Schneiderin schließlich mit einem Lächeln.
"Ich... also..." beginne ich stotternd.
"Rede einfach frei von der Leber weg. Wenn du mir sagst warum du den Sack hier wegwerfen wolltest, dann entsorge ich ihn gerne für dich."
"Na gut", sage ich schließlich und atme tief durch. Weil sie mit meiner Tante gut bekannt ist, wird sie hoffentlich nicht vollkommen ausflippen. "In dem Sack sind mein Smartphone, meine Hosen und die Schlüssel für meine Fußringe."
"Fußringe?"
"Diese hier", sage ich und hebe eines meiner Beine an.
Während mich Frau von dem Bache mit großen Augen anschaut, fahre ich fort. Zuerst stockend und zögerlich, dann immer freier erzähle ich ihr was ich im Wesentlichen in den letzten Tagen erlebt habe.
"Und deswegen habe ich dann wutentbrannt die Sachen in die Mülltonne geworfen. Ich habe gehofft, dass die Tonne inzwischen geleert worden ist, aber leider lag mein Sack immer noch da. Ich weiß, dass das ziemlich verrückt ist aber das Smartphone hat mich schon einmal in Schwierigkeiten gebracht und Hosen sind bei Tante Augusta irgendwie... fehl am Platz. Deswegen müssen die Sachen jetzt weg!"

"Beeindruckend, wirklich beeindruckend", murmelt die Schneiderin. "Dabei bist du doch nur für zwei Wochen hier und die erste Woche ist fast vorüber. In Hamburg brauchst du doch wieder ein Telefon und du musst die Fußringe öffnen."
"Ich weiß", erwidere ich sofort. "Es ist total verrückt aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich will nur meiner Tante helfen. Und... ach, es ist alles so ungewohnt und spannend. Diese Kleidung, die Regeln, ich will das alles besser kennenlernen. Das Telefon stört dabei nur. Es ist sowieso ein altes Modell, nach dem Sommer würde ich ohnehin bei der Vertragsverlängerung ein neues bekommen. Um den Rest kümmere ich mich wenn es soweit ist."
"Na gut, dann werde ich die Sachen für dich entsorgen", sagt sie. Ich reiche ihr den Beutel, sie steht auf, verschwindet für einen Moment durch die Tür hinter dem Tresen in einem anderen Raum und kehrt ohne Sack wieder zu mir zurück.
"Den wirst du nie wieder sehen."
"Vielen Dank!", sage ich mit einem Lächeln.
"Zurück zu deinem eigentlichen Anliegen. Mir gefällt, dass du bereit bist Opfer zu bringen, deswegen werde ich dir beim Preis so weit wie möglich entgegen kommen. Da du bald wieder abreisen willst, werde ich mich beeilen. Aber sag mal, weshalb willst du denn schon so bald wieder weg? Wenn es bei deiner Tante so spannend ist, warum bleibst du dann nicht länger?"
Auf diese naheliegende Idee bin ich selbst noch gar nicht kommen. Jetzt elektrisiert mich der Gedanke. Könnte ich vier Wochen bleiben? Vielleicht sogar acht? Drei Monate? Drei Monate lang den strengen Regeln unterworfen sein? Meine Tante würde immer festlegen was ich darf und was nicht. Das Kribbeln meldet sich zurück.
"Ich habe gerade mein Abitur bestanden und weiß noch nicht, was ich danach machen möchte" erkläre ich. "Wegen der Auseinandersetzung mit Tante Augusta habe ich noch gar nicht darüber nachgedacht. Aber sie haben natürlich recht. Es wäre toll, wenn ich etwas länger bleiben könnte. Nur, würde meine Tante das überhaupt wollen? Ich habe sie doch gerade so schwer enttäuscht."
Die Schneiderin antwortet daraufhin: "Wenn du dich wirklich anstrengst und ihr zeigst, dass sie sich auf dich verlassen kann, dann wird sie bestimmt zustimmen. Ich kenne Augusta eine halbe Ewigkeit. Trotz all der Schicksalsschläge hat sie sich ein großes Herz bewahrt."
"Danke für die Ermunterung. Wenn ich wieder daheim bin, dann werde ich sie gleich fragen ob ich noch einmal zwei Wochen dranhängen kann."
Besser, ich fange erst einmal mit einem überschaubaren Zeitraum an.

"Sehr gut. Beeilen werde ich mich trotzdem. Schließlich braucht jede gute Hausdienerin ein Korsett!"
"Hausdienerin?", wiederhole ich leise.
"Ja, stört es dich so genannt zu werden?"
"Es ist... ungewohnt."
"Wie würdest du deine Tätigkeit denn selbst bezeichnen?"
"Aushilfs-Haushälterin, denke ich."
"Nein, das bist du ganz bestimmt nicht. Offen gesagt bist du auch noch keine qualifizierte Hausdienerin aber du bist auf einem guten Weg. Was dich von einer Haushälterin unterscheidet, ist die totale Hingabe. Du hast mir doch von den Regeln erzählt. Es gibt keinen echten Feierabend."

Ich möchte etwas sagen. Widersprechen. Es ist ein Reflex. Dienerin – das klingt anrüchig.
Aber sie hat recht. Ich bin die Hausdienerin meiner Tante, ganz ohne echten Feierabend. Die Regeln gelten immer, 24 Stunden, 7 Tage die Woche.
"Ich glaube sie haben recht. Ich bin wohl eher eine Hausdienerin", sage ich leise.
"Das solltest du mit stolz sagen! Hingabe, Disziplin, und der Wille sich für etwas ganz klar zu entscheiden. Das sind Tugenden, die vielen Menschen fehlen. Du hast sie. Darauf kannst du stolz sein."
Einen Moment lang schaue ich die Schneiderin mit großen Augen an. Dann sage ich laut und deutlich:
"Na gut. Ich bin eine Hausdienerin!"
"So gefällst du mir schon besser", sagt die Schneiderin und lächelt mich an.
"Hast du von deiner Tante schon etwas Training erhalten?"
"Training?"
"Nun, eine gute Hausdienerin wird man nicht über Nacht. Wie bei jeder Tätigkeit ist auch dafür eine fundierte Ausbildung nötig. In ein paar Wochen kannst du diese Ausbildung natürlich nicht absolvieren. Aber die Zeit genügt für einen Schnupperkurs, den du bei mir machen könntest. Was meinst du?"
"Sehr gerne! Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal lernen will wie man andere Menschen bedient aber ich glaube bei Ihnen und meiner Tante könnte das wirklich spannend werden."
"Dann musst du nur noch deine Tante um Erlaubnis fragen."
"Natürlich, gleich wenn ich zurück bin!"
"So ist's fein. Nun aber wirklich zum Korsett. Hast du schon ein paar Vorstellungen wie es aussehen soll? Wenn du es mit nach Hamburg nimmst, soll es dir auch gefallen."
"Ich habe leider gar keine Erfahrung mit Korsetts. Können sie mir vielleicht einige Modelle aus dem Lager zeigen?"
"Lager? Hier wird alles ganz nach Kundenwunsch gefertigt. Aber gut, ich werde dir einmal zeigen was sich für eine Hausdienerin eignet."
Aus einem der Schränke holt sie ein großes in Leder eingebundenes Buch und setzt sich wieder zu mir aufs Sofa. Sie blättert in dem Buch herum, ehe sie gefunden hat was sie sucht.
"Hier, so ähnlich könnte es ausschauen."
Die Schneiderin deutet auf eine Abbildung. Das Bild zeigt ein schlichtes schwarzes Unterbrustkorsett aus Leder.
"Das ist kein gewöhnliches Leder", erklärt sie. "Ich habe das Glück einem besonderen Kreis von Menschen anzugehören, die Geld, Erfahrung und Fachtkenntnisse in ungewöhnliche Hobbies investieren. Dieses Leder ist das Resultat jahrzehntelanger Entwicklung. Wie von Leder zu erwarten ist es äußerst robust, es ist jedoch außerdem auch wasserfest und bedingt atmungsaktiv. Es ist möglich das Korsett über längere Zeiträume ununterbrochen zu tragen. Duschen ist kein Problem!"
Frau von dem Bache strahlt mich stolz an. Vorhin habe ich im Haus meiner Tante das alte Korsett von Magdalena nur kurz getragen. Es hat mir gefallen eingeschnürt zu sein. Wie würde es sich wohl anfühlen stundenlang ein Korsett zu tragen? Die Schneiderin fährt fort:
"Als Hausdienerin musst du im Korsett nicht nur gut aussehen. Du musst auch hart arbeiten können. Um Eleganz und Fleiß zu vereinen, braucht es eine Menge Training. Dieses Training wird dir viel abverlangen und du wirst schneller als du denkst an deine Grenzen stoßen. Damit du in einem angemessenen Zeitraum Fortschritte erzielst, ist es wichtig, dass du das Korsett auch dann trägst, wenn du keine Lust hast zu trainieren. Dazu empfiehlt es sich die Hakenleiste vorne verschließbar und die Schnüre auf der Rückseite als flexible Stahlseile auszuführen. Die können dann auch verschlossen werden."
Ein verschlossenes Korsett? Die Idee zieht mich sofort in ihren Bann.
"Wenn ich trainiere, dann sollte ich es auch richtig machen. Ich nehme das verschlossene Korsett. Vielleicht wäre Tante Augusta bereit die Schlüssel zu verwalten?"
"Ich bin mir sicher, dass sie das für dich gerne machen wird. Ich werde dann gleich Maß nehmen. Zuvor kommen wir aber zu den Stiefeletten. Ich gehe davon aus, dass du das Korsett und die Schuhe bei der Arbeit tragen wirst. Früher habe ich oft Sachen für Magdalena angefertigt, daher weiß ich, dass Augusta viel für hohe Absätze übrig hat. Eine richtige Hausdienerin hat mehrere Paar Schuhe, die sie je nach Anlass trägt. Da du nur einige Wochen bleiben willst, macht es natürlich keinen Sinn dich vollständig mit allen Varianten auszustatten. Wir werden also bei einem Paar bleiben. Trägst du oft Schuhe mit Absätzen?"
"Nicht so oft. Eigentlich nur wenn ich mit Freunden ausgehe."
"Wie hoch sind die Absätze?"
"So um die 5cm im Schnitt. Glaub ich. Bei einem Paar sind es wohl 10 cm, aber die habe ich nur einmal getragen."
Die Schneiderin schüttelt mit dem Kopf.
"Das genügt nicht. Du weißt ja, dass Augusta wert auf Eleganz legt. Ich werde dir ein Paar Stiefeletten mit 10 cm Absätzen von meinem Schuhmacher anfertigen lassen. Ohne Training wirst du in diesen Schuhen keine gute Figur machen. Genau wie beim Korsett sollten wir die Schuhe deswegen mit Schlössern ausstatten, damit du sie auch immer brav anbehälst."
"Einverstanden", erwidere ich sofort.
"Dann sind wir uns einig. Als nächstes gehen wir nach hinten damit ich deine Maße nehmen kann."

Als wir beide vom Sofa aufgestanden sind, deutet Frau von dem Bache auf eine große Holztür hinter dem Kassentresen.
"Geh bitte vor, die Tür ist offen."
Ich nicke und gehe auf die Tür zu. Bei meinen ersten Schritten werde ich sofort an den verschlossenen Schlitz an meinem Rock erinnert. Allzu große Schritte kann ich damit nicht machen. Aber als ich mich wieder an die kleine Einschränkung gewöhnt habe, macht mir das Gehen keine Probleme.
Nachdem ich, gefolgt von der Schneiderin, durch die Tür gegangen bin, stehe ich in einer Schneiderwerkstatt. Ebenso wie der Verkaufsraum ist auch die Werkstatt antik eingerichtet. Ganz und gar verweigert sich die Herrin des Hauses der modernen Zeit aber nicht. Auf einem hübschen Schreibtisch aus dunklem Holz liegt neben einem edlen Füller in schwarz auch ein Laptop mit angeschlossenem Drucker.

Während ich mir ihre Werkstatt anschaue, läuft die Schneiderin einmal im Kreis um mich herum und fixiert dabei meinen Rock.
"Ich erinnere mich noch gut an den Rock, den du gerade trägst", sagt sie, nachdem sie mich einmal umrundet hat.
"Er fühlt sich toll an", antworte ich. "Zuerst war ich wegen der Optik ein bisschen skeptisch aber inzwischen finde ich ihn rundum gelungen."
"Danke, freut mich das er dir gefällt. Hast du das Schloss am Rockschlitz selber zugemacht?"
"Schloss? Äh... nein. Der Schlitz war schon so als ich den Rock angezogen habe. Ich war in Zeitnot und habe das erst bemerkt als ich schon fast aus dem Haus war."
"Und gefällt es dir das der Rock dich einengt? Magdalena mochte das sehr."
Jetzt werde ich ein klein wenig rot.
"Es ist... spannend. Irgendwie aufregend das ich mich nicht mehr so frei bewegen kann."
Sie lächelt mich an.
"Kein Grund sich dafür zu schämen. Wie gesagt, Magdalena hatte auch ihre Freude daran und ihr seit nicht die einzigen."
"Was meinen sie damit, Magdalena hatte ihre Freude daran? Ich habe gedacht, dass der verschlossene Schlitz irgendwie ein Stilelement aus der Vergangenheit ist oder so ähnlich."
Die Schneiderin schmunzelt.
"Weit mehr als das. Magdalena mochte es, wenn ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde. Deswegen haben Augusta und sie den Rock bei mir so bestellt. Die meisten meiner Kundinnen haben besondere Wünsche, die ihnen kein normales Kaufhaus erfüllt. Es gibt also wirklich keinen Grund sich für das was du magst zu schämen."
Leichter gesagt als getan, denke ich mir. Der nächste Schritt hilft mir auch nicht dabei, dass dezente Rot um meine Wangen wieder loszuwerden.
"Zieh dich bitte aus, damit ich Maß nehmen kann", sagt die Schneiderin.
Ich lege Rock, Bluse und Ballerinas ab.
"Alles", sagt sie als ich glaube fertig zu sein und nickt mir aufmunternd zu.
Zögerlich trenne ich mich von meinem BH und dem Höschen. Ich schaue auf die Fußringe.
"Die kann ich nicht abnehmen."
"Ich weiß, das macht nichts", sagt die Schneiderin und deutet auf den gestutzten Busch zwischen meinen Beinen. "Dafür sollten wir dir den da abnehmen. Die meisten meiner Kundinnen haben sich am Körper permanent enthaaren lassen, vom Kopf natürlich abgesehen."
"Es macht mir nichts aus zur Rasierer zu greifen. Ich hänge aber auch nicht an den Haaren auf meiner Scham", sage ich und zeige auf die Haare zwischen meinen Beinen. "Aber gleich permanent enthaaren?"
"Ja, dann musst du dich nie wieder rasieren. Ich habe es machen lassen und bin sehr zufrieden. Es gibt hier in der Nähe einen Schönheitssalon. Meine Tochter arbeitet dort. Haarentfernung zählt zu den Spezialitäten des Geschäfts."
Mir die Beine zu rasieren zählt nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Deswegen lasse ich mich gerne überreden.
"Ok, ich bin überzeugt", sage ich. "Aber was kostet das? Ich wollte mein Geld doch in das Korsett und die Schuhe investieren."
"Keine Sorge. Ich übernehme das. Betrachte es als Begrüßungsgeschenk meiner Schneiderei. Ich werde bei meiner Tochter einen Termin für dich machen."
"Vielen Dank", erwidere ich.
"Gern geschehen", sagt sie und nimmt sich ein großes Maßband vom Tisch. "Dann wollen wir mal anfangen."

Frau von dem Bache ist äußerst gründlich. Ihr Maßband legt sie nicht nur an meinem Oberkörper und meinen Füßen an. Jede Stelle meines Körpers wird penibel genau vermessen. Als sie zum Schluß sogar zwischen meinen Beinen mit dem Maßband hantiert, will ich einen Schritt zurückweichen aber die Schneiderin greift mit beiden Händen um meine Hüfte und hält mich fest.
"Bleib bitte ruhig stehen Katharina, sonst muss ich dich fixieren."
"Fixieren?", wiederhole ich und schaue sie mit großen Augen an.
"Ja. Du weißt nicht, was ich meine, oder?"
Ich schüttle mit dem Kopf. Frau von dem Bache geht daraufhin zu einem großen Schrank, aus dem sie zwei merkwürdige Bretter herausholt. Die Bretter sehen sehr robust aus. Mir fallen sofort die großen runden Löcher darin auf. In eines der Bretter sind drei Löcher gesägt worden, in dem anderen zwei. Beim ersten Brett sind die Löcher unterschiedlich groß. Es gibt zwei kleine Löcher jeweils am Rand des Bretts und ein ziemlich breites in der Mitte. Beim zweiten Brett sind beide Löcher gleich groß.
Die Schneiderin nimmt sich eines der Bretter, öffnet einen Verschluss, der am Ende des Bretts angebracht ist und klappt es dann der Länge nach auseinander. Sofort wird mir klar, wie diese Bretter funktionieren. Wie ein Pranger!
"Damit könnte ich dich fixieren, damit du beim Maßnehmen still hältst", erklärt sie. "Aber wir sind fast fertig und haben dafür leider keine Zeit mehr."
Der Anblick dieser Bretter hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Als die Schneiderin mir sagt, dass wir keine Zeit haben um mich zu fixieren, lasse ich für einen Moment lang unbewusst die Mundwinkel sinken. Sofort als ich mir dessen bewusst werde, zwinge ich mich zu einem möglichst neutralen Gesichtsausdruck. Die Schneiderin scheint nicht gemerkt zu haben, dass ich einen traurigen Blick auf ihre Fesselinstrumente geworfen habe und räumt die Bretter in den Schrank zurück.

Kurz darauf ist das Maßnehmen abgeschlossen. Frau von dem Bache hat alle Daten in ein kleines rotes Notizbuch geschrieben, dass sie nun auf den Tisch mit dem Laptop legt. Ich will mich gerade wieder anziehen, als sie mich zurückhält.
"Halt, einen Moment noch."
Ich lege mein Höschen aus der Hand und drehe mich zu ihr.
"Ja?"
"Du hast mir vorhin gesagt, dass du den Rock mit seinem verschlossenen Schlitz spannend findest. So ein Rock ist nicht die einzige Möglichkeit die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Vielleicht hast du Lust, noch etwas anderes auszuprobieren?"
Ich fühle mich ertappt. Zwar hat mir die Schneiderin inzwischen mehrmals gesagt ich solle mich nicht für das schämen was ich mag aber binnen einer Stunde lässt sich die reflexhafte Abneigung gegen alles vermeintlich Unanständige natürlich nicht ablegen. Ich möchte 'Ja!' sagen aber stattdessen bringe ich nur zögerlich hervor:
"Welche Möglichkeiten gibt es denn noch?"

"Würde man alle Varianten aufzählen, könnte man damit ein Buch füllen. Du als Anfängerin könntest zunächst einmal ganz harmlos anfangen", sagt sie und geht wieder auf einen der Schränke im Raum zu. Sie öffnet eine Schublade und nimmt einen Stoffbeutel heraus. Aus diesem Beutel holt sie dann zwei Metallringe, die innen mit schwarzem Gummi ausgekleidet sind.
"Das hier sind Schenkelbänder", erklärt sie und geht vor mir in die Hocke. Sie klappt einen der Ringe auseinander und legt ihn mir um den Oberschenkel. Als sie den Ring zusammendrückt, höre ich ein leises 'Klick'. Dann greift sie zum zweiten Ring, klappt diesen ebenfalls auseinander und deutet auf das schwarze Gummi im Inneren des Metallbandes.
"Genau wie das Leder, dass bei der Herstellung deines Korsetts verwendet wird, ist auch dieses Gummi kein gewöhnliches Material. Wenn es mit deiner Haut in Kontakt kommt, wird es durch die Körpertemperatur aufgewärmt. Dadurch dehnt es sich aus und wird deinen Oberschenkel binnen Minuten fest umschließen. Abstreifen kannst du den Ring dann nicht mehr. Wenn du ihn ablegen willst, brauchst dazu diesen hier."
Aus dem Beutel holt seinen einen Schlüssel, den sie an der Außenseite des Metallbandes in ein kleines Loch steckt. Sie dreht den Schlüssel herum und sofort springt der Ring auf.
"Die Schenkelbänder verhindern, dass du deine Beine öffnen kannst. Dazu werden die beiden Metallbänder mit einer Kette verbunden. Hast du Lust das einmal auszuprobieren?"
Kurz zögere ich noch, dann überwinde ich meine Scham und antworte: "Ja... gerne."
Die Schneiderin legt mir die beiden Ringe um die Oberschenkel. Wie angekündigt spüre ich wie sich das Gummi ausdehnt.
"Und? Wie fühlt sich das an?", fragt sie.
"Es drückt ein klein wenig aber das ist nicht unangenehm. Ich spüre die Ringe kaum."
"Ausgezeichnet. Viele meiner Kundinnen tragen solche Ringe über einen langen Zeitraum. Der Clou ist natürlich die Verbindungskette."
Frau von dem Bache beginnt in dem Beutel zu wühlen und holt schließlich eine kurze Kette mit zwei münzgroßen Scheiben hervor. Die zwei Scheiben verbindet sie durch sanften Druck mit den Schenkelbändern. Wieder ist zweimal ein kurzes 'Klick' zu hören.
"Die Kette ist durch Schlösser mit den Schenkelbändern verbunden. Die Schlösser lassen sich mit dem Schlüssel öffnen, der auch die Bänder selbst öffnet. Laufe mal ein paar Schritte."
Ich gehe einmal in der Werkstatt auf und ab. Einen Spagat kann ich mit der Kette natürlich nicht mehr machen aber beim normalen Gehen ist sie keine Einschränkung.
"Ich habe mit der Kette mehr Bewegungsfreiheit als mit dem Rock", sage ich schließlich.
"Ganz genau. Für den Anfang habe ich eine lange Kette gewählt."
"Tragen die meisten Leute so lange Ketten?"
"Oh nein. Normalerweise sind die Ketten viel kürzer."
"Wäre es dann nicht besser wenn ich... also damit ich auch wirklich weiß wie sich das anfühlt... Ich meine, sollte ich nicht auch eine kürzere...?"
Die Schneiderin fängt an zu lachen und tätschelt dann meine Haare.
"Fang erstmal mit der langen Kette an. Trage die Bänder für einige Tage so wie sie jetzt sind. Wenn du dann immer noch die kurze Kette ausprobieren willst, helfe ich dir gerne dabei."
"Mehrere Tage?"
"Ganz genau. Möchtest du das nicht?"
"Doch, doch", erwidere ich sofort.
"Na bitte, dann sind wir uns einig. Ich werde den Schlüssel hierbehalten damit du nicht schummelst. Außerdem werde ich dir noch einige Höschen mitgeben, die du im Schritt auf- und zuknöpfen kannst. Normale Höschen kannst du wegen der Kette zwischen den Bändern nicht mehr tragen. Und jetzt husch, husch! Zieh dich an!"
17. RE: Tante Augusta

geschrieben von seidendessous am 05.01.16 01:00

enfach nur SEHR GUT!
18. RE: Tante Augusta

geschrieben von franz152 am 05.01.16 08:39

ich finde die geschichte super

freue mich schon auf eine fortsetzung
19. RE: Tante Augusta

geschrieben von mi.mo am 05.01.16 11:41

"Bitte" Mehr davon, es ist die beste Geschichte welche ich je gelesen haben...

Voller Gefühl, einfach wundervoll geschrieben...

Grüß di, mi.mo
20. RE: Tante Augusta

geschrieben von Latexdolljaci am 05.01.16 11:54

Liest sich sehr gut und ist spannend warte schon auf den nächsten Teil.
21. RE: Tante Augusta

geschrieben von ABDL-Lover am 05.01.16 12:06

Hallo, was für eine Super geschichte freue mich auf eine Fortsetzung.
22. RE: Tante Augusta

geschrieben von Gumi am 05.01.16 12:06

Lese auch mit Begeisterung, frage mich wann ein Gummihöschen und evtl. Windeln zum Einsatz kommen.
23. RE: Tante Augusta

geschrieben von goya am 05.01.16 12:38

Wau, da bleibt einem die Luft weg...
Super Geschichte, bin gespannt was sie noch alles erwartet.
Bitte lass´ uns nicht solange warten....
24. RE: Tante Augusta

geschrieben von spock am 05.01.16 15:21

zugabe zugabe zugabe...
25. RE: Tante Augusta

geschrieben von airforceone am 05.01.16 17:05

gut gemachte geschichte die noch ausgefallen werden kann und darf wieder einer der geschichten die dieses forum prägen klasse und super gut zu lesen eine gute bereicherung
26. RE: Tante Augusta

geschrieben von danijelle am 05.01.16 17:25




Das Ding hier wird unsere Einschaltquoten in neue Dimensionen heben!

Danijelle
27. RE: Tante Augusta

geschrieben von hotkissessc am 05.01.16 17:54

Wow - die Geschichte wird immer besser. Bin mal gespannt wie lange Katharina bei ihrer Tante bleiben darf. Und vorallem bin ich gespannt wie die Tante auf Katharinas neuen Schmuck reagiert.

Bitte lass uns nicht länger zappeln und mache qeiter...
28. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 05.01.16 21:58

Was für eine Resonanz! Vielen Dank! Ich habe erwartet, dass diese Geschichte wegen der vergleichsweise harmlosen Handlung eher wenig Beachtung finden würde. So kann man sich täuschen.

Ich möchte keine falschen Hoffnungen wecken, deshalb eine kleine Warnung: Wie schon erwähnt, ist die Geschichte im Moment nur etwa 60 Seiten lang, von denen ich jetzt die Hälfte veröffentlicht habe. Die 60 Seiten bilden eine abgeschlossene Episode, mit einem Finale am Ende und der Möglichkeit zur Fortsetzung. Diese Fortsetzung gibt es bis jetzt aber noch nicht.

An Gumi: Windeln kommen in der Geschichte bis jetzt nicht vor.


Teil 10 - Zurück bei Tante Augusta

Nachdem ich mich von der Schneiderin verabschiedet habe, mache ich mich auf den Heimweg. Beim Gehen bestätigt sich meine Vermutung: Die Kette zwischen den Schenkelbändern ist so weit, dass ich die Einschränkung wegen dem engen Rock gar nicht spüre. Außerdem habe ich erwartet, dass ich von der Kette ein Rasseln oder so etwas hören würde. Aber selbst als ich in einer menschenleeren Seitenstraße aus dem Stand in die Luft springe, höre ich nichts.

Wenig später stehe ich wieder vor Tante Augusta. Sie empfängt mich an der Haustür, zu der sie mir keinen Schlüssel mitgegeben hat und weist mich an ihr ins Wohnzimmer zu folgen. Dort setzt sie sich auf einen Sessel.
"Wie war es nun bei der Schneiderin? Bekommst du ein Korsett?"
Da sie mir keinen Platz angeboten hat, bleibe ich vor ihr stehen.
"Ja, Frau von dem Bache war sehr freundlich. Sie wird für mich ein Korsett und Stiefeletten anfertigen. Beides abschließbar."
Meine Tante reißt ihre Augen auf.
"Abschließbar?"
"Ja. Sie hat mir erklärt, dass ich das Tragen der Sachen trainieren muss. Damit ich das auch durchziehe, sollen an beiden Teilen Schlösser angebracht werden. Sie können dann den Schlüssel für mich verwalten."
Meine Tante starrt mich weiter überrascht an. Nachdem ich lange genug vergebens auf eine Antwort gewartet habe, fahre ich fort:
"Außerdem hat die Schneiderin mir angeboten das ich bei ihr einen Schnupperkurs als Hausdienerin machen kann. Natürlich nur mit ihrer Erlaubnis, liebe Tante. Und ich würde gerne noch zwei Wochen länger bleiben, damit ich alles besser kennenlernen kann."
Jetzt verändert sich der Gesichtsausdruck von Tante Augusta. Sie schließt ihre Augen und schüttelt mit dem Kopf.
"Das hast du alles alleine mit Rosaria besprochen? Nein, auf gar keinen Fall. Ich kann nicht glauben was Rosaria dir da für einen Floh in den Kopf gesetzt hat. Diese abschließbaren Sachen sind nichts für dich und du willst insgesamt vier Wochen hier bleiben? Du musst dich um deine Zukunft kümmern! Kommt gar nicht in Frage
Ich starre meine Tante entsetzt an. Mit dieser Reaktion habe ich nicht gerechnet. Zustimmung, Zweifel oder eine freundliche Ablehnung, das habe ich erwartet. Aber diese Abfuhr trifft mich wie ein Schlag.
"Warum denn?", antworte ich, nachdem ich die Sätze meiner Tante verdaut habe. Meine Tonlage ist hart. Ich fühle mich ungerecht behandelt.
"Warum, warum!?" Meine Tante fängt an mit beiden Händen zu gestikulieren. Ihre Reaktion erscheint mir vollkommen irrational zu sein. Sie setzt mehrmals zu einem Satz an, kommt jedoch nicht über das erste Wort hinaus.
"Sag mir wenigstens warum!" Über meine Ärger vergesse ich meine selbst auferlegte Höflichkeit.
"Es geht nicht. Das ist unmöglich. Ganz und gar unmöglich! Und jetzt geh auf dein Zimmer. Sofort!"
Nach kurzem Zögern verzichte ich auf eine vernünftige Antwort und gehe wutentbrannt nach oben. Dort angekommen werfe ich mich aufs Bett. Als ich von der Schneiderin zurückgekommen bin, war ich in aller Bescheidenheit ein bisschen stolz. Tante Augusta war das Korsett doch so wichtig und die Schneiderin hat sich bereit erklärt Korsett und Stiefeletten für mich anzufertigen. Statt eines Lobes bekomme ich nun eine schroffe Ablehnung zu hören, nur weil ich an den Teilen Schlösser haben möchte? Und warum regt sie sich so darüber auf, dass ich länger bleiben möchte?
In meiner Wut überlege ich zuerst ob ich meine Tante nicht einfach sitzen lassen sollte. Vielleicht wäre die Schneiderin bereit mich aufzunehmen? Dann könnte ich die Welt der Hausdienerinnen und Korsetts mit ihrer Hilfe kennenlernen! Nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht habe, fällt der Wecker schließlich meine vorläufige Entscheidung. Es ist kurz vor 18:00 Uhr, Zeit fürs Abendessen.

Mein Ärger ist noch längst nicht verflogen, ganz im Gegenteil. In dieser Situation wäre es wohl nur allzu logisch wenn ich streiken würde. Kein Abendessen für die undankbare Tante! Aber trotz aller Enttäuschung treibt mich mein Pflichtbewusstsein an die Arbeit.
Nachdem ich meine Uniform angelegt und im Spiegel meine Haare gerichtet habe, begebe ich mich in die Küche und beginne meine Arbeit. Während ich koche kommt mir die Idee als Rache das Essen zu versalzen oder Stücke von scharfen Chilischoten im Kartoffelbrei zu verrühren. Aber diese Rachefantasien verwerfe ich schnell wieder.

Kurz vor 19:00 Uhr serviere ich das Abendessen. Ich habe es ohne Leidenschaft aber auch ohne versteckte Gemeinheiten zubereitet und genauso serviere ich es auch. Tante Augusta hat bereits am Tisch Platz genommen. Ich schöpfe ihr auf. Normalerweise würde ich nun selbst Platz nehmen und mit ihr gemeinsam essen. Ich schaue zu meiner Tante. Sie würdigt mich keines Blickes und schiebt sich eine kleine Portion Kartoffelbrei auf die Gabel.
Ohne weiter darüber nachzudenken drehe ich mich um und gehe in die Küche. Hier warte ich bis 20:00 Uhr. Ich gehe zurück ins Esszimmer. Tante Augusta hat ihren Platz verlassen und ist nirgendwo zu sehen. Ich räume das Geschirr ab und gehe nach dem Spülen zurück nach oben auf mein Zimmer. Nach Essen ist mir nicht zumute.

Ich fühle mich seltsam leer als ich gegen 22:00 Uhr im Bett liege. Ich will die verrückte Welt meiner Tante besser kennenlernen. Sie sollte dabei mein Tourguide und meine Lehrerin sein. Dieser Wunsch wurde heute Abend beerdigt. Aber ich tröste mich damit, dass ich dank ihr wenigstens die Schneiderin Rosaria kennengelernt habe, die hoffentlich bereit ist die Rolle zu übernehmen, die ich eigentlich meiner Tante zugedacht hatte.
Trotz meiner Enttäuschung beschließe ich wie vereinbart meiner Tante für die vereinbarte Zeit zu helfen. Ich glaube eine richtige Hausdienerin würde es so machen. Danach werde ich die Schneiderin Rosaria bitten mir mehr von ihrer Welt zu zeigen. Ich stelle den Wecker auf 6 Uhr und ziehe die Bettdecke über meinen Kopf.


**

Teil 11 - Sechster Tag

Am nächsten Morgen werde ich von einigen Sonnenstrahlen geweckt, die durchs Fenster direkt auf mein Gesicht fallen. Noch etwas verschlafen reibe ich mir die Augen und fahre dann erschrocken hoch. Mein Blick fällt auf den Wecker. Kurz nach Sieben! Wie konnte das passieren? Ich will schon aus dem Bett stürzen, als ich auf dem Schreibtisch ein Tablett entdecke. Verwirrt stelle ich fest, dass auf dem Tablett eine kleine Porzellankanne neben einer Tasse steht. Außerdem liegt ein Croissant auf einer Servierte daneben.
Ich steige aus dem Bett, gehe auf das Tablett zu und entdecke einen Umschlag, der neben der Tasse liegt. Aus dem Umschlag hole ich einen kurzen Brief.

"Liebe Katharina,

du bist sicher wütend und enttäuscht. Ich muss zu meiner Schande eingestehen, dass ich mich wie ein Trampel aufgeführt habe und möchte mich bei dir entschuldigen. Für mein Verhalten bin ich dir außerdem eine Erklärung schuldig. Ich habe deinen Wecker ausgestellt und dir zum Wachwerden diesen kleinen Frühstücksgruß dagelassen. Wenn du ausgeschlafen hast, dann würde ich mich freuen wenn du zu mir kommst damit wir uns unterhalten können.

Liebe Grüße
deine Tante Augusta",

Gestern die rüde Abfuhr, heute die Entschuldigung. Die Zeilen meiner Tante sind für mich so überraschend, dass ich mir ohne einen klaren Gedanken fassen zu können das Uniformkleidchen überstreife und mich auf die Suche nach ihr mache.

"Guten Morgen!", begrüßt sie mich sofort als ich sie im Arbeitszimmer treffe. Bevor ich ihren Gruß erwidern kann, sagt sie schnell:
"Setz dich gleich ins Esszimmer, ich komme sofort!"
Sie schiebt mich sanft aber bestimmt aus ihrem Arbeitszimmer und verschwindet in Richtung Küche. Ich gehe ins Esszimmer und setze mich an den Esstisch. Wenige Minuten später folgt mir Tante Augusta mit einem Servierwagen auf dem eine Kanne und zwei Tassen stehen. Sie stellt für jeden eine Tasse auf den Tisch und schenkt dann Milchkaffee aus der Kanne ein.
"Ich hoffe du hast gut geschlafen?"
"Ja, danke der Nachfrage. Ich hoffe sie auch", antworte ich zögerlich.
"Vergiss das mit dem Siezen mal für einen Moment", sagt sie und setzt sich ebenfalls.
"Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Gestern habe ich mich unmöglich verhalten. Dein Wunsch vier Wochen bei mir bleiben zu wollen ist ein wunderbares Geschenk für mich."
Ich starre meine Tante mit offenem Mund an. Dr. Jekyll und Mr. Hyde kommen mir in den Sinn und die Situation wird langsam unheimlich...
"Ich komme nicht mehr mit", sage ich schließlich leise.
"Das habe ich mir schon gedacht. Gestern habe ich fürchterlich reagiert. Ich bin dir eine Erklärung schuldig. Als Mensch neige ich dazu alles in meiner Umgebung kontrollieren zu wollen. Ich hatte diesen Charakterzug schon immer aber ich habe die meiste Zeit meines Lebens alles getan um nicht als Kontrollfreak wahrgenommen zu werden.

Deine Mutter hat dir bestimmt erzählt, dass ich mich schon als junge Frau für alte Kleider interessiert habe. Ich habe mich auch für Korsetts begeistert und dieses Interesse hat dazu geführt, dass ich als Studentin mit einem besonderen Kreis von Menschen in Kontakt gekommen bin. In diesem Kreis wurde jedoch noch mehr als nur die Liebe zum Korsett gepflegt. Er war auch Treffpunkt und Kontaktbörse für Menschen, die sich mit Dominanz und Unterwerfung beschäftigen. Ich habe Menschen kennengelernt, die sich einem Partner vollkommen ausgeliefert haben. Dieses Thema hat mich fasziniert aber ich habe diese Faszination stets wie ein Geheimnis gehütet. Ich habe gedacht, dass ich meinen Willen andere Menschen total zu kontrollieren selbst nicht beherrschen könnte und das ich früher oder später zwangsläufig zu weit gehen würde. Also blieb ich eine passive Beobachterin. Über viele Jahre lernte ich mehr und mehr, ohne mich jedoch jemals bereit zu fühlen tatsächlich meine Leidenschaft auszuleben.

Das änderte sich als Magdalena zu mir kam. Die Initiative ging dabei zuerst von ihr aus.
An einem Abend sahen wir gemeinsam fern. Ein Boulevardmagazin brachte einen kurzen Einspieler zu irgendeinem Straßenfest für Schwule und Lesben. Dazu wurde eine Frau gezeigt, die komplett in Latex gekleidet war. Magdalena sagte bei diesem Anblick, dass solche Kleidung bei der Hausarbeit sehr praktisch wäre. Ohne darüber nachzudenken stimmte ich ihr zu. Am nächsten Tag kamen wir wieder darauf zu sprechen. Das Ergebnis war, dass Magdalena eine Dienstmädchenuniform aus Latex kaufte. Zuerst dachte ich, dass sei nur ein Scherz von ihr aber fortan trug sie häufig Latex bei der Arbeit.
Wenig später lieh sie sich eines meiner Korsetts aus. Sie fand sofort gefallen daran und wollte immer öfter meine Korsetts tragen. Eines Tages knüpfte ich meine Leihgaben an eine Bedingung. Wenn sie das Korsett tragen wollte, dann musste sie sich von mir einkleiden lassen. Sie war einverstanden. Dann bat sie immer öfter darum von mir eingekleidet zu werden. Dafür brauchte sie natürlich eigene Kleider und so kam der Kontakt mit der Schneiderin Rosaria zustande, die ich bereits aus dem Korsett-Kreis flüchtig kannte. Über Rosaria lernten wir dann verschiedene Fesselinstrumente kennen und Stück für Stück verwandelte sich Magdalena von einer Haushälterin in eine Hausdienerin. Sie ist voll und ganz in ihrer neuen Rolle aufgegangen und das gab mir die nötige Sicherheit um meine eigene Leidenschaft – Kontrolle und letztlich auch Dominanz – mit ihr auszuleben.

Diese Entwicklung vollzog sich über viele Jahre. Verschließbare Korsetts hat Magdalena erst nach mehr als zwei Jahren getragen. Gestern habe ich dann die Fassung verloren weil ich mich übergangen gefühlt habe. Stiefeletten und Korsett mit Schlössern, die Verlängerung deines Aufenthaltes, all das hast du mit Rosaria ausgeheckt, ohne meine Beteiligung.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich dich beschützen muss. Die Entwicklung, die Magdalena in mehreren Jahren durchgemacht hat, machst du in einigen Tagen. Ich wollte dir mit meinem Verhalten auch einen Schrecken einjagen damit du diese Sachen so schnell wie möglich wieder vergisst.
Ich habe gestern Nacht lange darüber nachgedacht und musste schließlich an meine eigene Vergangenheit denken. Gerade als junge Frau haben mich viele Leute oft für verrückt erklärt weil ich alte Kleider und Korsetts mochte. Sie konnten meine Begeisterung nicht nachvollziehen und folglich auch nicht meine Entscheidung akzeptieren diese Kleidung zu tragen. Genauso konnte ich deine so schnell entfachte Begeisterung gestern nicht akzeptieren. Aber du bist erwachsen und kannst eigene Entscheidungen fällen.

Wenn du trotz meinem unmöglichen Verhalten immer noch deinen Aufenthalt verlängern möchtest, dann wäre es mir eine riesige Freude dein Geschenk anzunehmen."

Der Kaffee und die Worte meiner Tante lassen mich hellwach werden. Gestern habe ich noch geglaubt ich würde nach den zwei Wochen wohl nie wieder ein Wort mit meiner Tante sprechen. Jetzt fühle ich mich erleichtert. Eigentlich müsste ich mich auch freuen aber in diesem Moment überwiegen meine Zweifel.
Ich fixiere meine Kaffeetasse und sage leise: "Es ist toll das du es dir anders überlegt hast aber das ist ein ganz schön schneller Wechsel. Gestern diese heftige Abfuhr und eine Nacht später schließt du mich wieder in die Arme. Ich möchte wirklich gerne weitermachen und länger bei dir bleiben aber jetzt habe ich auch Angst davor, dass du in ein paar Tagen doch wieder deine Meinung änderst."
"Du hast jedes Recht der Welt an meiner Zusage Zweifel zu haben. Ich habe mich wirklich total dumm verhalten. Rückblickend muss ich gestehen, dass ich mich schon falsch verhalten habe als du wegen deinem Handy verschlafen hast. Meine harsche Reaktion war sicher der Startpunkt für diese ganze Misere. Ach Katharina, ich wünschte ich könnte die Uhr zurückdrehen. Was mir bleibt, ist dir ganz fest zu versprechen, dass du die vollen vier Wochen bei mir bleiben kannst, egal was passiert. Es wird das beste sein, wenn wir wieder ganz von vorne anfangen. Lass uns all die Regeln in den Papierkorb werfen. Bleiben wir einfach Nichte und Stieftante. Ich werde dir alles zeigen was du zum Thema Korsett und Co wissen möchtest, den Rest vergessen wir. Was meinst du?"
Meine Tante lächelt mich an. Es ist nicht das souveräne Lächeln, dass ich von ihr kenne. Ich glaube in ihrem Gesichtsausdruck eine Spur von Angst zu entdecken. Angst davor mich zu verlieren? Sie wirkt plötzlich verletzlich. Eine Seite die sie sonst sorgsam vor anderen Menschen versteckt.
Gestern hatte ich das Gefühl meiner Tante hilflos ausgeliefert zu sein. Heute haben sich die Rollen vertauscht. Wenn ich meine Koffer packe, wird niemand mehr da sein der ihr hilft. Wir haben beide gemerkt, dass ich es bin die in Wahrheit in diesem Moment am längeren Hebel sitzt. Als mir dies bewusst wird, lösen sich meine Zweifel in Luft auf. Die Entscheidung, was als nächstes passiert, liegt bei mir!

"Nein, auf gar keinen Fall", sage ich entschlossen.
Meine Tante senkt ihren Blick. Bevor sie etwas sagen kann, fahre ich fort:
"Ich will deine Welt kennenlernen und zwar ganz. Keine light-Version, kein Zuschauen aus sicherer Entfernung. Ich weiß, dass es verrückt ist aber ich möchte unbedingt weitermachen wie bisher und noch mehr irre Sachen erleben. Ich bleibe, aber nur unter der Bedingung, dass alle Regeln in Kraft bleiben!"
Sie braucht einen Augenblick um meine Worte zu verarbeiten, dann fällt sie mir um den Hals.
"Das ist das beste Geschenk seit einer Ewigkeit!", ruft sie und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich muss dich aber warnen", fügt sie anschließend hinzu. "Ich habe dir gerade erklärt, dass es mir ein echtes Vergnügen ist meine Bedienstete zu kontrollieren. Wenn du also tatsächlich möchtest, dass wir alle Regeln beibehalten, dann werde ich das auch tatsächlich durchziehen. Mit allen Strafen!"
"Früher oder später werde ich das natürlich bereuen aber ohne Strafen werde ich niemals wissen wie es ist eine Hausdienerin zu sein. Ja, ich will alle Regeln beibehalten."
"Vielleicht erinnerst du dich daran, dass wir darüber gesprochen haben Rohrstock und Gerte als Erziehungsinstrumente bei den Strafen mit einzubeziehen. Außerdem haben wir besprochen, dass ich die Regeln alleine ändern oder ergänzen kann. Sollen wir das auch weiterhin so handhaben?"
"In beiden Fällen: Ja."
"Du hast mich gerade zu einer wirklichen glücklichen Frau gemacht, Katharina."

Binnen weniger Minuten hat meine Tante ihre Fassung wiedergewonnen. Sie sitzt wieder kerzengerade auf ihrem Stuhl, ein souveränes Lächeln auf den Lippen. Allerdings fehlt ihr die Kälte, die sie gestern ausgestrahlt hat.

"Steh bitte auf", sagt sie ohne ihr Lächeln abzulegen.
Ich stehe auf.
"Nun hebe bitte den Rock des Dienstkleidchens an."
Nach kurzem Zögern komme ich ihrer Anweisung nach.
"Habe ich mich doch nicht verguckt", sagt sie. "Schenkelbänder!"
"Die sind von der Schneiderin", erkläre ich. "Sie hat mir angeboten diese Teile für einige Tage auszuprobieren."
"Das habe ich mir schon gedacht. Wahrscheinlich hat sie auch die Schlüssel behalten?"
Ich nicke.
"Schenkelbänder sind etwas wunderbares. Eine echte Zierde für jede Hausdienerin. Ich freue mich, dass du sie ausprobieren möchtest. Drücken die Ringe?"
"Fast gar nicht. Eben gerade habe ich sogar vergessen, dass ich die Bänder trage. Außerdem ist die Kette so lang, dass sie mich beim normalen Gehen nicht behindert."
"Ja, dass ist mir auch schon aufgefallen. Langfristig solltest du eine kürzere Kette tragen. Wie schon gesagt finde ich es toll, dass du die Bänder trägst. Aber das ist doch ein Verstoß gegen die Inventarliste, richtig?"
Ich schaue meine Tante verdutzt an.
"Strenggenommen kannst du über die Schenkelbänder natürlich nicht frei verfügen. Sie sind schließlich verschlossen. Aber in den Regeln steht auch, dass ich jede Neuanschaffung genehmigen muss. Und auch wenn du die Bänder von der Schneiderin nur geliehen hast, ist es doch eine Neuanschaffung im Sinne der Regeln. Ansonsten könntest du dir einfach ein Handy leihen und so die Regeln umgehen. Sind wir uns einig?"
Die Juristin spricht aus meiner Tante. Eine unfaire Anschuldigung könnte man meinen. Die Schenkelbänder sind weder eine Erleichterung noch ein Vorteil, ganz im Gegenteil. Und sie gefallen meiner Tante! Auch wenn es etwas unerwartet war, stimme ich meiner Tante dennoch zu. In der Erwartung meiner ersten richtigen Strafe spüre ich ein wohlbekanntes Kribbeln...
"D... Sie haben recht." Im letzten Moment korrigiere ich das "Du", zu einem "Sie",.
"Prima. Da du die Schenkelbänder unter dem Rock getragen hast, waren sie versteckt. Laut Strafkatalog wird das mit einer Nacht im Karzer bestraft. Ich will dir zugute halten, dass du dir wohl möglich über die Regeln nicht ganz im klaren warst. Deswegen werde ich es dieses mal bei einer Verwarnung belassen."
Die Gnade meiner Tante ist eine Enttäuschung für mich. Ich sollte froh darüber sein aber ich brenne darauf zu erfahren wie es ist im Käfig eingeschlossen zu sein! Ohne weiter darüber nachzudenken sage ich:
"Vielen Dank für die Nachsicht. Aber ich glaube das es für mich besser wäre, wenn ich die volle Strafe erhalte. Ich habe noch viel zu lernen und diese Lektion wird mir dabei eine große Hilfe sein."
Meine Tante strahlt mich an.
"Wunderbar Katharina! Das ist genau die Einstellung, die ich bei meiner Hausdienerin sehen möchte! Ich werde deinem Wunsch teilweise entsprechen. Du sollst nach dem Abendessen deine Freizeit im Karzer verbringen."
"Danke für ihre Unterstützung", erwidere ich.
"Es ist mir ein Vergnügen. Und nun husch, husch an die Arbeit!"

Bevor ich mit der Hausarbeit beginne, lege ich meine vollständige Uniform an. Als ich meiner Tante dann auf dem Weg zur Küche begegne, nickt sie mir mit einem Lächeln zu.
"Schön, dass du selbst an deine Uniform gedacht hast. Ich erwarte das du in Zukunft im Haus immer diese Uniform trägst und zwar vollständig. Außerdem erwarte ich, dass du die Uniform stets sauber hältst. Besonders beim Kochen und Essen."
Inzwischen habe ich mich so sehr an die Uniform gewöhnt das ich gar nicht mehr auf die Idee käme ohne sie zu arbeiten.

Der Rest des Tages verläuft für mich wie am Schnürchen. Ich gebe mir größte Mühe alle Anweisungen von Tante Augusta ohne Fehler zu befolgen. Beim Essen unterhalten wir uns wieder wie vor einigen Tagen prächtig. Der große Moment kommt dann nach dem Spülen im Anschluss an das Abendessen. Mein erster Aufenthalt im Karzer! Ich bin aufgeregt wie vor einer Achterbahnfahrt.

"Katharina, geh schon einmal vor in den Keller", weist mich meine Tante an, als ich mich nach der Küchenarbeit bei ihr im Arbeitszimmer melde.
Kurz darauf stehe ich im Keller vor dem Käfig, der mein Gefängnis für die Karzerhaft sein wird. Ein monströses Stahlungetüm, aus dem wohl selbst der stärkste Mann nicht ausbrechen könnte – wenn er denn überhaupt hineinpassen würde. Bevor ich mir darüber weiter den Kopf zerbrechen kann, erscheint meine Tante im Keller.
"Bist du bereit?"
Ich nicke.
"Ich habe dir das hier mitgebracht", sagt meine Tante und drückt mir ein Kopfkissen in die Hand. Angesichts des Stahlkäfigs bin ich froh über diese kleine Erleichterung.
"Am besten du steigst mit den Beinen zuerst ein", schlägt Augusta vor und deutet auf die offene Käfigtür. Ich lasse mich nicht zweimal bitten und steige wie empfohlen mit den Beinen zuerst in den Käfig. Schnell stoße ich dabei mit den Füßen an die rückwärtigen Gitterstäbe. Nur mit angewinkelten Knien kann ich meinen Kopf durch die Käfigtür ziehen. Als das endlich geschafft ist, ziehe ich hinter mir die Tür zu.
"90 Minuten musst du durchhalten, Katharina", erklärt meine Tante und holt ein massives Vorhängeschloss aus einer kleinen Tasche die sie mitgebracht hat. Mit dem Schloss verriegelt sie die Tür.
"Ich werde jetzt nach oben gehen. Die Kellertür lasse ich offen. Wenn du Hilfe brauchst, dann ruf einfach nach mir. Ansonsten sehen wir uns in eineinhalb Stunden."
"Ist gut", erwidere ich. "Bis in eineinhalb Stunden!"

Meine Tante verlässt den kleinen Raum, in dem der Käfig steht, und geht nach oben ins Erdgeschoss. Ich bleibe alleine zurück. Mit aller Kraft, die ich in meinem engen Gefängnis aufbringen kann, stemme ich mich mit den Füßen und den Händen gegen die Gitterstäbe, die mich umgeben. Ich muss mich versichern, dass ich wirklich gefangen bin und tatsächlich – die Stäbe geben keinen Millimeter nach. Unglaublich, es ist wirklich passiert. Meine Tante hält mich in ihrem Keller gefangen weil ich eine Regel missachtet habe. Das ist es, was ich wollte. Kein bloßes Spiel, dass ich mit einem Fingerschnippen beenden kann wenn ich keine Lust mehr habe. Das wäre langweilig. Ich bin wirklich eine Hausdienerin die echte Strafen zu fürchten hat wenn sie Fehler macht.

Soweit es mir möglich ist wälze ich mich im Käfig umher und versuche eine bequeme Position zu finden. Aber egal was ich auch versuche, wirklich bequem wird es nie. Zum Glück hat mir Tante Augusta ein Kopfkissen gegeben. Ohne das Kissen müsste ich meinen Kopf auf die blanke Metallplatte legen die den Boden des Käfigs bildet.
Auch wenn der Käfig unbequem ist, glaube ich doch, dass ich sogar eine ganze Nacht hier verbringen könnte. Die einzige weitere Annehmlichkeit die ich dazu bräuchte wäre etwas zu trinken. Die schwerste Strafe, die mein selbstgeschriebenes Regelwerk vorsieht, sind mehrere Nächte im Karzer hintereinander. Wie wäre es wohl, wenn ich die meisten Nächte im Käfig verbringen müsste? Wenn Schlafen in einem normalen Bett ein Privileg wäre, dass ich mir durch fehlerfreie Arbeit erst verdienen müsste? Tante Augusta kann die Regeln nach belieben ergänzen. Wenn sie so eine Regel einführen würde, dann müsste ich mich als brave Hausdienerin fügen. Als ich diesen Gedanken weiterspinne, wandern meine Hände zwischen meine Beine. Ich fange an mich zu streicheln. Das Latex der Dienstuniform fühlt sich toll an. Vor dem Höhepunkt kommt mir plötzlich eine neue Idee.
Halt! rufe ich mir in Gedanken selbst zu. Es sollte mir nicht gestattet sein mich während meiner Karzerzeit zu streicheln. Lust ist etwas, dass ich mir auch durch tadellose Arbeit verdienen sollte. Je mehr ich versuche es mir selbst zu verbieten um so erregter werde ich. Ich kann nicht die nötige Disziplin aufbringen um aufzuhören – getrieben von einem ungeheuren Verlangen streichle ich mich weiter und weiter. Ich möchte stöhnen, meine Lust herausschreien aber Tante Augusta darf natürlich von all dem nichts mitbekommen. Und das macht es nur noch aufregender! Vergeblich presse ich meine Lippen zusammen. Als der erste Höhepunkt mich überrollt, komme ich mit einem spitzen Schrei.
Nach meinem ersten Höhepunkt streichle ich mich weiter. Entrückt, in meiner eigenen Fantasie, höre ich Tante Augusta erst als sie gerade die Kellertreppe hinabsteigt.

"Katharina! Ist alles in Ordnung?"
Um Himmels Willen, sie hat meinen Schrei gehört! Ihre Stimme klingt besorgt und am Geräusch ihrer Schritte kann ich erkennen, dass sie versucht trotz ihres verletzten Beines so schnell wie möglich die Treppenstufen hinabzusteigen.
"Ja", antworte ich sofort mit lauter Stimme. "Es ist alles in Ordnung!"
Bevor ich noch mehr sagen kann hat meine Tante schon den kleinen Raum erreicht in dem mein Käfig steht. Sie öffnet ihren Mund, schließt ihn dann gleich wieder und mustert mich dann für einen Moment. Ich bin ziemlich verschwitzt.
"Ähm..." angestrengt suche ich nach einer Möglichkeit um mit einer plausiblen Erklärung den Verdacht, den meine Tante in diesem Moment vielleicht hegt, zu entkräften.
"Da war eine Spinne", sage ich schließlich. "Eine richtig große. Ich habe nicht aufgepasst und plötzlich saß sie auf meiner Nase. Tut mir leid, dass ich so panisch reagiert habe."
"Mir war gar nicht klar, dass du Angst vor Spinnen hast", erwidert meine Tante.
"Hab ich normalerweise auch nicht. Ich war nur so überrascht."
Einen Moment lang bleibt Augusta wortlos vor meinem Käfig stehen und überlegt. Dann sagt sie schließlich: "Hier im Keller oder bei der Hausarbeit kann es immer wieder vorkommen, dass dir eine Spinne ins Gesicht hüpft. Bei der Arbeit brauche ich höchste Konzentration, da wäre es wirklich schade wenn ein unnötiger Schrei mich aus dem Arbeitsfluss bringt. Aber für dieses Problem gibt es eine Lösung. Ich bin gleich wieder zurück."

Meine Tante geht zurück ins Erdgeschoss. Während sie weg ist, hadere ich damit das ich sie angelogen habe. Aber was wäre die Alternative gewesen? Normalerweise ist es fürchterlich peinlich beim Masturbieren erwischt zu werden. Aber muss mir das auch bei meiner Tante peinlich sein? Sollte ich ihr die Wahrheit sagen, wenn sie zurückkommt?

Ich kann mich nicht zu einer Entscheidung durchringen bis sie schließlich wieder vor meinem Käfig steht. Sie beugt sich langsam zu mir herunter und reicht mir eine schwarze Kugel aus Gummi, die etwas kleiner ist als ein Golfball. Die Oberfläche der Kugel ist glatt – bis auf zwei kleine Löcher deren Zweck ich nicht erkennen kann.
"So eine Kugel hat Magdalena für einige Zeit manchmal bei der Arbeit im Mund getragen. Ich habe sie mit größer Sorgfalt gereinigt. Von dir erwarte ich nun, dass du diese Kugel während du im Käfig bist ebenfalls im Mund trägst. Du wirst feststellen, dass sie dich am Sprechen und folglich auch am Schreien hindert. So kann ich mir sicher sein, dass du mich nur rufst wenn du tatsächlich in Not bist."
"Danke, dass wird mir dabei helfen sie nicht zu stören."
"Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Und nun wünsche ich dir eine lehrreiche Reststrafe. Du hast noch eine halbe Stunde."

Meine Tante wendet sich von mir ab und geht wieder nach oben. Ich bleibe alleine mit der Kugel in meiner Hand zurück. Die Kugel glänzt matt im fahlen Licht der Kellerlampe. Sie sieht aus als sei sie aus Gummi gemacht. Dabei ist lässt sich die Oberfläche kaum eindrücken und sie ist schwerer als ich es von einem Gummiball erwarten würde.
Nachdem ich die Kugel begutachtet habe, schiebe ich sie mir in den Mund. Sie füllt meinen Mund nicht komplett aus aber sie groß genug um mich effektiv am Sprechen zu hindern. Jetzt bin ich geknebelt.
Mein Schrei hat mir einen Knebel eingebracht. Was hätte Augusta wohl getan, wenn ich ihr die Wahrheit gesagt hätte? Hätte sie mir die Hände gefesselt damit ich mich nicht mehr berühren kann? Ich spüre wie das Kribbeln zurückkehrt. Dieses Mal will ich stark bleiben! Für einen Abend habe ich meiner Tante schon genug Scherereien bereitet. Ich strecke beide Hände aus dem Käfig. Bis zum Ende der Strafe werde ich meine Hände nicht wieder an meinen Körper lassen!
Mit allem, was ich an Selbstdisziplin aufbieten kann, gelingt es mir meinen eigenen Vorsatz einzuhalten.

Die letzte halbe Stunde im Käfig vergeht wie im Flug. Ich bin so sehr damit beschäftigt mich an meine neue Situation zu gewöhnen das ich mein Zeitgefühl verliere. Als Tante Augusta wieder vor meinem Käfig steht, denke ich, dass sie nur nachschauen möchte ob ich mit der Kugel zurechtkomme.
Um ihr zu zeigen das alles bestens ist, nicke ich und zeige ihr einen Daumen nach oben. Meine Tante, die gekommen ist um mich zu befreien, hat mit dieser Reaktion nicht gerechnet.
"Was ist denn Katharina?"
Ich nehme die Kugel aus meinem Mund und sage:
"Es ist alles ok. Die Kugel stört überhaupt nicht."
Meine Tante fängt an zu lachen.
"Das freut mich. Ich bin gekommen um dich rauszulassen. Die Zeit ist um."
"Schon?", frage ich, ohne darüber nachzudenken.
"Ja, volle 90 Minuten", sagt sie und schließt die Käfigtür auf.
Mit der Kugel in der Hand krabble ich aus dem Käfig.
"Und? Wie war deine erste Käfighaft?"
"Unbequem", antworte ich. "Aber das muss natürlich so sein, sonst wäre es keine Strafe. Aber es ist alles in allem gut auszuhalten."
"Beruhigend das zu hören. Damit hast du dein Tagespensum geschafft. Es ist Schlafenszeit junge Dame!"

Auf der Treppe nach oben verabschiede ich mich von Tante Augusta und wünsche ihr eine gute Nacht. Anschließend mache ich mich auf den Weg ganz nach oben zu meinem Zimmer. Bevor ich mich schlafen lege, will ich jedoch noch kurz duschen. Zum einen weil ich verschwitzt bin und zum anderen weil das Regelwerk als Teil der Strafe eine kalte Dusche vorsieht.
Nachdem ich mich ausgezogen habe, stelle ich mich unter die Duschbrause und drehe den Hahn für kaltes Wasser voll auf. Es fühlt sich an als würde ein Regen aus Eiskristallen auf meinen nackten Körper stürzen. Ekelhaft!
So schnell ich kann seife ich mich ein. Langsam gewöhne ich mich etwas an das eiskalte Wasser aber es bleibt unangenehm. Wenn ich nicht verschwitzt wäre, hätte ich diese Dusche besser am Morgen genommen, denn jetzt bin ich wach.
Nach dem Duschen reinige ich noch die schwarze Knebelkugel und lege sie auf meinen Schreibtisch. Dann stelle ich mir den Wecker und schlüpfe ins Bett. Die warme Bettdecke fühlt sich nach der eiskalten Dusche großartig an und lässt mich bald wieder schläfrig werden. Der Wechsel von der kalten Dusche zu meinem kuscheligen Bett erinnert mich an die Achterbahnfahrt die ich in den letzten Tagen mitgemacht habe. Froh darüber, dass sich alles zum Guten gewendet hat, schließe ich die Augen.
29. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 05.01.16 22:00

Teil 12 - Siebter Tag

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 6 Uhr. Ich werfe einen Blick auf meinen Schreibtisch. Anders als gestern steht dort heute kein Frühstücksgruß meiner Tante. Ein ganz klein bisschen ist es schade. Wer wird nicht gerne mit frischem Kaffee am Bett geweckt? Aber so weiß ich wenigstens, dass meine Tante in der Nacht keinen erneuten Sinneswandel hatte und das heißt: Heute wird in diesem Haus nur eine Person bedient – und das ist meine Tante Augusta.

Zügig mache ich mich wie gewohnt frisch. Als ich eine halbe Stunde später gewaschen, dezent geschminkt und mit meiner vollständigen Latex-Dienstuniform vor dem Spiegel stehe um zu kontrollieren ob auch alles sauber und ordentlich ist, fällt mein Blick auf die schwarze Kugel mit der ich gestern Abend im Käfig geknebelt war.
Tante Augusta hat gesagt, dass Magdalena die Kugel auch manchmal bei der Arbeit getragen hat. Die Kugel hat mich gestern nicht gestört und sie gefällt meiner Tante. Warum sollte ich sie also nicht auch bei der Arbeit tragen? Kurzentschlossen nehme ich die Kugel vom Schreibtisch, stecke sie mir in den Mund und beginne mit der Hausarbeit.

Kurz vor 8 Uhr laufe ich meiner Tante über den Weg. Die ganze Zeit über habe ich die Kugel im Mund behalten. Augusta grüßt mich mit einem "Guten Morgen!" Ich will ihren Gruß erwidern, vergesse dabei die Kugel und bringe nur ein unverständliches "Mhm Mhmn!" hervor. Sofort öffne ich meinen Mund, nehme die Kugel heraus und will ihr ordentlich "Guten Morgen", sagen aber bevor ich auch nur den ersten Buchstaben hervorbringen kann, fällt mir meine Tante ins Wort.
"Du trägst ja die Kugel im Mund! Großartig!", sagt sie und strahlt mich an.
"Ja. Ich habe mir gedacht, wenn Magdalena das gemacht hat, dann kann ich das auch."
"Ich bin begeistert", sagt Augusta. "Magdalena hat mir einmal erklärt, dass ihr ein Knebel dabei geholfen hat sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Je weniger Freiheiten eine Hausdienerin hat, desto geringer ist die Gefahr das sie sich ablenken lässt. Wenn ich dich anspreche während du einen Knebel trägst, dann behalte ihn ruhig im Mund solange du mir auch ohne Worte antworten kannst. Ein Nicken für Ja, Kopfschütteln für Nein und eine Verbeugung als Begrüßung."
"Das klingt interessant", erwidere ich. "Ich will versuchen den Knebel ab jetzt so oft wie möglich zu tragen damit ich nicht abgelenkt werde!"
"Brav", sagt meine Tante und tätschelt mir den Kopf. "Ist das Frühstück gleich fertig?"
Ich stecke mir die Kugel wieder in den Mund, nicke und gehe zurück in die Küche.

Für den Rest des Tages behalte ich die Kugel wie angekündigt im Mund. Nur beim Essen und um zwischendurch etwas zu trinken nehme ich sie heraus.

Am Nachmittag, als ich gerade mit dem Spülen fertig bin, ruft mich meine Tante zu sich in ihr Arbeitszimmer.
"Gerade habe ich mit Rosaria telefoniert. Sie hat mir gesagt, dass du dich bei ihrer Tochter im Schönheitssalon einer Haarentfernung unterziehen möchtest."
Meine Tante schaut mich eindringlich an. Ist sie damit nicht einverstanden?
"Das stimmt. Bei all dem Trubel habe ich ganz vergessen ihnen davon zu erzählen."
"Allerdings. Dein Körper ist natürlich kein Gegenstand wie die Schenkelbänder und weil wir bisher keine Regel dazu eingeführt haben, hast du natürlich auch keine Regel verletzt. Dennoch erscheint es mir im Hinblick auf unsere sonstigen Regeln nur folgerichtig wenn ich in Zukunft bei allen Veränderungen an deinem Körper, wie zum Beispiel deiner Frisur, dass letzte Wort habe."
"Sie haben recht. Ich weiß, dass ihnen Kontrolle wichtig ist. Deswegen möchte ich mich dafür entschuldigen das ich sie nicht informiert habe", sage ich mit bedrückter Miene. Mist, wieder habe ich etwas falsch gemacht!
"Lass den Kopf nicht hängen, Katharina. Ich freue mich, dass du dich für eine Haarentfernung entschieden hast. Eine Hausdienerin soll vor allem ihren Herrinnen und Herren dienen. Je weniger Zeit sie für die eigene Körperpflege aufwenden muss, um so besser. Rosaria hat von ihrer Tochter erfahren, dass eine andere Kundin für heute Nachmittag ihren Termin überraschend abgesagt hat. Du wirst diesen Glücksfall nutzen und dich in einer halben Stunde beim Schönheitssalon einfinden."


**

Teil 13 - Schönheitssalon & Sophie

Eine halbe Stunde ist nicht viel Zeit um sich nach dem Geschmack meiner Tante anzukleiden. Wenn in dieses enge Zeitfenster auch noch der Fußweg zum Schönheitssalon gequetscht werden muss, wird es richtig hektisch. Heute verfluche ich den engen Rock mit dem verschlossenen Rockschlitz. Auf meine Frage hin ob sie den Schlitz öffnen könnte, hat meine Tante einfach nur "Nein", gesagt und mich aus der Tür geschoben.

Etliche Minuten zu spät erreiche ich schließlich den Schönheitssalon. Auch dieses Geschäft befindet sich in einem alten Gebäude, dass mit viel Liebe zum Detail restauriert wurde. Im Gegensatz zum Geschäft der Schneiderin entspricht die Inneneinrichtung im Salon jedoch dem, was man heutzutage erwarten würde.
Sophie, die Tochter der Schneiderin, empfängt mich an der Ladentür. Wie ihre Mutter und meine Tante hat auch sie ein Faible für ungewöhnliche Kleidung. Ihr Stil ist jedoch anders. "Gothic", denke ich sofort. Ganz in schwarz gekleidet, blass geschminkt. In der Nasenscheidenwand trägt sie einen silbernen Ring. Auch beide Ohren sind mehrfach gepierct.

"Hi! Du musst Katharina sein!", begrüßt sie mich.
"Hallo! Ja, wir haben einen Termin."
"Genau. Meine Mutter hat mir schon alles erzählt", sagt sie und bittet mich mit einer Handbewegung einzutreten.
"Wir haben das Geschäft heute den ganzen Nachmittag für uns."

Bevor es los geht, führt mich Sophie im Geschäft herum. Kaum zu glauben das es außer Sophie und mir weder weitere Kundinnen noch weitere Mitarbeiterinnen zu geben scheint. Der Salon besteht aus mehreren Räumen. Einer dient offenbar als Friseursalon, ein anderer ist komplett gefliest und erinnert mich an eine Arztpraxis.
"Hier mache ich Piercings und Tattoos", erklärt Sophie.
"Das ist ja ein umfangreiches Angebot. Machst du das alles alleine? Haareschneiden und Piercings sind doch ganz unterschiedliche Sachen."
"Stimmt. Also ich bin gelernte Friseurin. Das Piercen und Tätowieren lerne ich gerade. Ich arbeite aber nicht alleine hier. Die Eignerin ist Frau Schneider, eine lokale Berühmtheit hier in der Stadt. Sie ist weit über Siebzig und hat praktisch jedem hier irgendwann mal die Haare geschnitten. Frau Schneider arbeitet jedoch nur noch selten. In ein paar Jahren wird sie ganz in den Ruhestand gehen und dann werde ich das Geschäft mit der Hilfe meiner Mutter übernehmen."
"Beeindruckend", sage ich. Sophie müsste etwa in dem gleichen Alter wie ich sein.
"Danke", erwidert sie und führt mich in den nächsten Raum. Ein heftiger Kontrast zu den Fliesen im Raum nebenan. Die Wände sind holzvertäfelt. Mitten im Raum steht eine große weiße Badewanne aus Metall. Auf zwei kleinen Holztischen stehen Kerzen und Räucherstäbchen.
"Unser kleiner Wellnessbereich", erklärt Sophie. "Hier werden wir uns heute aufhalten. Bevor wir anfangen, musst du dich zunächst einmal ausziehen."

Ich erwarte das Sophie den Raum verlässt oder sich zumindest umdreht. Nichts dergleichen passiert. Sie steht vor mir und lächelt mich an.
"Keine falsche Scheu", sagt sie schließlich.
Mich nackt auszuziehen ist zwar etwas peinlich aber nicht der Grund für mein Zögern. Ich weiß nicht, wie Sophie auf die Schenkelbänder reagiert, die ich immer noch fest verschlossen an meinen Beinen trage.
"Was ist denn?", sagt sie, als ich auch nach einer Minute immer noch keine Anstalten mache mich auszuziehen.
"Tut mir leid das ich dir solche Umstände mache. Es ist nur... Naja, sieh am besten selbst", sage ich und hebe meinen Rock an.
Sophie schaut mich verdutzt an und fängt dann an zu lachen.
"Deswegen machst du dir sorgen? Ich weiß, dass meine Mutter dir die Dinger verpasst hat. Deswegen brauchst du dich nicht schämen. Viele Kundinnen meiner Mutter sind auch bei mir häufig zu Gast. Glaub mir, deine Schenkelbänder gehören zu den harmlosesten Sachen die ich in letzter Zeit gesehen habe."
Genauso verdutzt schaue ich jetzt Sophie an.
"Was für verrückte Sachen tragen denn deine andere Kundinnen?"
"Wenn du wirklich als Hausdienerin eine Zeit lang bei deiner Tante bleibst, dann wirst du vieles davon kennenlernen", sagt Sophie und grinst mich an.
Ich werde rot.
"Woher weißt du das mit der Hausdienerin?"
"Meine Mutter hat mir alles erzählt. Du brauchst dich wirklich nicht zu schämen. Ich finde es toll, dass du deiner Tante hilfst. Ich kenne sie schon eine Ewigkeit. Früher habe ich meine Mutter oft begleitet wenn sie sich getroffen haben. Ich kannte auch Magdalena gut. Tauschen möchte ich mit dir nicht aber es ist schön das du etwas gefunden hast was dir gefällt. Schau mich an, ich gehöre auch nicht zum Mainstream."
"Es ist so ungewohnt ganz frei über solche Sachen zu sprechen. Ich glaube ich werde eine Zeit lang brauchen bis ich mich daran gewöhnt habe."
"Ich gehe jede Wette ein, dass du dich schneller daran gewöhnst als du denkst. Wie wäre es, wenn du jemanden triffst der so ähnliche Vorlieben hat wie du?"
"Sehr gerne!", sage ich sofort.
"Dann solltest du meine Freundin Laura treffen. Wir gehen morgen Nachmittag baden. Hast du da Zeit?"
"Ich ähm... muss meine Tante fragen."
"Oh natürlich, daran habe ich nicht gedacht. Wenn sie es dir erlaubt, dann sei morgen um 14:00 Uhr beim verfallenen Bootshaus. Deine Tante kann dir eine Wegbeschreibung geben."
"Danke für die Einladung!"
"Gerne! Und jetzt runter mit den Klamotten."

Nachdem ich mich ausgezogen habe, setzt mir Sophie eine Plastikhaube auf den Kopf und verstaut meine Haare darin. Dann zieht sie sich selbst einen Plastikkittel, eine Haube für die Haare und Plastikhandschuhe an. Als nächstes holt sie aus ihrer Kitteltasche einen Schlüssel hervor und öffnet damit die Schenkelbänder.
"Meine Mutter hat mir den Schlüssel gegeben. Nach dem wir hier fertig sind, lege ich dir die Bänder wieder an", erklärt sie.
"Was ist mit den Fußringen?", frage ich und zeige auf die Metallringe, die ich fest verschlossen um meine Fußgelenke trage.
"Das ist kein Problem", erwidert Sophie. "Zwischen den Ringen und der Haut ist genug Platz um auch an der Stelle das Mittel aufzutragen."

Nachdem sie mich vorbereitet hat, beginnt Sophie mich von Kopf bis Fuß mit einer farb- und geruchslosen Lotion einzureiben. Die Lotion nimmt sie aus einer weißen Flasche auf der ein roter Pinguin abgebildet ist. Darunter steht in geschwungener Schrift: "Dr. Herzhafts Elixier",
Merkwürdiger Name. Die Flasche sieht nicht so aus, als könnte man sie irgendwo in einem gewöhnlichen Laden kaufen.
"Was ist das?", frage ich und deute auf die Flasche.
"Ein besonderes Mittel. Meine Mutter hat dir bestimmt von dem Kreis erzählt, der sich mit Korsetts und dem ganzen Fetischkram beschäftigt. Dieses Mittel wurde von denen entwickelt. Es ist unglaublich effektiv und hat keine bekannten Nebenwirkungen. Ich bekomme es direkt von meiner Mutter für besondere Kundinnen. Sie hat mir gesagt, dass die Herstellung ein Vermögen kostet."
"Wie wirkungsvoll ist es denn? Wie lange hält die Wirkung an?"
"3 Jahre garantiert Dr. Herzhaft mindestens. Meistens hält es viel länger", sagt Sophie. "Deswegen solltest du auf gar keinen Fall deine Kopfhaube anfassen."
"3 Jahre lang?", wiederhole ich.
"Ja", bestätigt Sophie. "Ist das ein Problem für dich?"
Damit habe ich nicht gerechnet. Für einen Moment zögere ich. Eine Entscheidung fürs mehrere Jahre muss grundsätzlich gut überlegt sein. Aber auf der anderen Seite – würde ich mir jemals im Sommer meine blanken Beine anschauen und denken: Mensch, jetzt hätte ich aber gerne Haare auf den Schienbeinen?
"Nein, kein Problem", sage ich.

Nachdem Sophie die Lotion vom Hals bis zum Fuß auf meinem gesamten Körper verteilt hat, lässt sie mir ein warmes Wannenbad ein. Als die Wanne vollgelaufen ist, lässt sie mich in die Wanne einsteigen und erklärt mir, dass ich nun eine Stunde warten muss. Um meine Augen vor dem Mittel zu schützen, legt sie mir ein Tuch aufs Gesicht.

Blind, ohne Beschäftigung und ohne jeden Reiz döse ich eine halbe Ewigkeit vor mich hin. Ein Wannenbad ist angenehm aber nach einer Weile wird mir langweilig. Ich bin wirklich froh als Sophie mich nach einer Stunde aus der Wanne steigen lässt. Als sie mir das Tuch vom Gesicht nimmt, sehe ich das Wannenwasser. Zwischen den Resten der Lotion schwimmen jede Menge Härchen.
"Es ist vollbracht", sagt Sophie und dreht mich zu einem Spiegel der neben der Wanne an der Wand angebracht ist. Tatsächlich bin ich vom Kopf abgesehen nun komplett haarlos. Die akkurat gestutzten Haare auf meiner Scham sind verschwunden. Anders als beim Rasieren sind keine roten Stellen und Pickelchen zurückgeblieben. Meine Haut sieht überall makellos aus. Ungewohnt aber schön.
"Vielen Dank. Das sieht toll aus", sage ich.

Nachdem sie mir die Schenkelbänder wieder angelegt hat, kann ich mich wieder anziehen. Ich verabschiede mich und begebe mich auf den Heimweg.
30. RE: Tante Augusta

geschrieben von pardofelis am 05.01.16 22:38

Hallo Pfeffer,

Danke fürs strebsame Weiterschreiben.
Für Katharina entwickelt es sich allerdings sehr schnell.
Ich hoffe sie landet nicht bei Goethe:
"Herr und Meister, hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los."

Ich verbleibe gespannt wartend
31. RE: Tante Augusta

geschrieben von goya am 05.01.16 23:03

Wau....
Wird immer besser....
Vielen Dank dafür, dass Du so fleißig postest...
32. Super Geschichte

geschrieben von TV_Andreage am 06.01.16 01:23

Hallo Pfeffer,

ich habe schon lange nicht mehr eine solche anregende Geschichte gelesen. Danke für die Geschichte und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Ich muss, wie bestimmt einige andere Leser hier, zugeben, das man gerne in der "Haut" der Nichte sein würde.

Danke für die tolle Geschichte,ich freue mich auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße

Andrea(s)
33. RE: Tante Augusta

geschrieben von mi.mo am 06.01.16 01:50

Wunderbar...

Weiter so...

Wie phantasievoll...

Danke für die Geschichte !!!
34. RE: Tante Augusta

geschrieben von tatiana.m am 06.01.16 08:41

Hallo Pfeffer,

vielen, vielen Dank für die tolle Geschichte.

"Ich habe erwartet, dass diese Geschichte wegen der vergleichsweise harmlosen Handlung eher wenig Beachtung finden würde."

Hihi. Weil wir alle so hemmungslos romantisch sind. Bissl heile Welt darf doch sein. Sonst hätte ja auch Rosamunde P. im zweiten nicht solche Quoten.
Da fällt mir ein, ich sah schon lange "Pretty Woman" nicht mehr. Schluchz.

Und das Katharina sofort alles will ist auch erklärlich. Es hat halt "PENG" gemacht. Sie hat ihre Bestimmung gefunden. Und kann diese ausleben. Dieses Privileg ist selten.

So, jetzt muss ich los - neue Tempo-Box besorgen.

Vielen Dank

das miststück

35. RE: Tante Augusta

geschrieben von danijelle am 06.01.16 09:43

Hallo Pfeffer,

mmh ja, denn ab "zurück bei Tante Augusta" weis ich was du meinst mit:
Zitat

Was für eine Resonanz! Vielen Dank! Ich habe erwartet, dass diese Geschichte wegen der vergleichsweise harmlosen Handlung eher wenig Beachtung finden würde. So kann man sich täuschen.


ich finde ab diesem Teil, nimmst du zuviel Power raus. Wie soll ich sagen: "du ver- oder überschreibst dich(Fachjargon) - leise Kritik übt, ganz leise...

Aber natürlich trotzdem Klasse

Lg danijelle
36. RE: Tante Augusta

geschrieben von Der L. am 06.01.16 09:59

Einfach nur eine tolle Geschichte! Bitte schreib schnell weiter!!!
37. RE: Tante Augusta

geschrieben von M.J. am 06.01.16 10:20

Ich hoffe, Du willst uns Leser mit dem Tempo rausnehmen nur noch mehr auf die Folter spannen!

Bitte gib wieder etwas mehr Gas, bei der sensationell endgoilen Story!!!

M.J.
38. RE: Tante Augusta

geschrieben von mabeu1 am 06.01.16 14:11

Bisher eine tolle Geschichte,
nur schade das Sie bei Ihren Wannenbad nicht komplett in die Wanne gerutscht ist und dabei die Badehaube abgesteift hat. wäre doch viel besser für eine Hausdienerin in Zukunft.
39. RE: Tante Augusta

geschrieben von ABDL-Lover am 06.01.16 14:14

Stimmt Sie könnte dann ja eine teuschend echt aussehende Latexgesichtsmaske tragen+Perrücke
40. RE: Tante Augusta

geschrieben von SeMoO am 06.01.16 15:41

Warum immer so extrem? Ihr habt ja die Geschichte mit Gina, die zur Sexpuppe wird. Die ist wohl hart genug. Bzw. ist die nach nem prima Start inzwischen kaputt...
Diese Geschichte hier lebt von dem Hin und Her der Entwicklung und hat mit Kontrolle, Restriktionen und dessen Ausleben ganz andere Grundlagen.
So wie es begonnen hat und hoffentlich weitergeht, finde ich die Storry grandios.
41. RE: Tante Augusta

geschrieben von ABDL-Lover am 06.01.16 15:48

Hallo SeMoO, wir lassen uns vom Autor einfach mal überraschen wie es weitergeht. Ich hoffe das Bald eine Fortsetzung von Der Haus am See eine Utopie geschichte gibt und das Irgendwie hoffentlich die München-Trilogie fortgesetzt wird meiner Meinung nach sind dies Meisterwerke die es als Buch geben müsste. Gruß Lars
42. RE: Tante Augusta

geschrieben von Nora29 am 06.01.16 17:19

Wow!!!

Nach dem Ende der Geschichte Sandras neues Leben, habe ich eine ewigkeit gewartet und gesucht. Keine Geschichte sagte mir zu. Aber was du hier ablieferst ist göttlich. Grosses dankeschön und bitte bald weiter

Gruss

Nora
43. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 07.01.16 00:43

Vielen Dank für die vielen Kommentare!

An pardofelis: Der Zauberlehrling findet sich in vielen meiner Geschichten wieder. Den Konflikt zwischen Wunsch und Wirklichkeit finde ich sehr interessant. Gerade beim Thema BDSM.

An danijelle: Den Teil „Zurück bei Tante Augusta“ halte ich selbst für schwach. Der schnelle Wechsel von Tante Augustas Stimmung ist schlecht beschrieben. Beim Nachlesen vor der Veröffentlichung habe ich überlegt, diesen Teil noch einmal neu zu schreiben. Aber dann hätte es eine längere Pause gegeben, was mir auch nicht recht ist.

Ich nehme aber an, dass dein Kommentar gar nicht darauf abzielt. Zu viel Power raus genommen – Ich vermute, dir gefällt der Bruch in Tante Augustas Souveränität nicht?

Bei dieser Gelegenheit: Immer her mit konstruktiver Kritik

An Nora29: „Sandras neues Leben“ habe ich auch vor einiger Zeit gelesen. Alleine schon mit Blick auf den schieren Umfang der Geschichte kann man vor dem Autor nur den Hut ziehen.

An tatiana.m: Taschentücher bereithalten, es geht weiter. Viel Spaß wünscht Rosamunde Pfeffer
44. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 07.01.16 00:44

Teil 14 - Inspektion

Tante Augusta führt mich nach meiner Rückkehr direkt in die Wohnstube.
"Wie war es bei Sophie? Hat alles geklappt?"
"Ja. Beine rasieren kann ich mir für einige Zeit sparen."
"Vorzüglich! Nun, ich möchte nicht das du dich bedrängt fühlst aber ich brenne vor Neugierde. Wärst du bereit mir das Ergebnis zu zeigen?"
"Natürlich", sage ich und lege ohne zu Zögern meine Kleidung ab.
"Ma-kel-los", sagt Tante Augusta. "Sophie ist wirklich einer Meisterin ihres Faches. Du musst wissen, die Anwendung dieses Mittels von Dr. Herzhaft mag einfach aussehen aber die Prozedur hat ihre Tücken. Wenn das Mittel zu dünn oder zu dick aufgetragen wird, dann bleibt es wirkungslos."
Ich drehe mich um die eigene Achse.
"Nicht ein einziges Härchen ist mehr zu sehen", stellt Tante Augusta fest.

Nachdem ich mich gerade vor Sophie mit den angelegten Schenkelbändern entblößt habe, fällt es mir leicht das gleiche vor meiner Tante zu tun. Nach all dem was ich bis jetzt erlebt habe, was ist da schon ein bisschen nackte Haut im Haus meiner Tante?

"Sophie hat mich für morgen um 14:00 Uhr zum Baden beim verfallenen Bootshaus eingeladen. Sie möchte mir bei dabei ihre Freundin Laura vorstellen. Darf ich bitte?"
"Laura? Ich kenne sie gut, ebenso wie Sophie. Die beiden sind wirklich nett. Ich bin gespannt, was Laura dir erzählen und zeigen wird. Du hast meine Erlaubnis."
"Ich bräuchte morgen dann einen Bikini aus meinem Reisegepäck."
"Hast du Sophie darum gebeten morgen die Schlüssel für die Schenkelbänder zum Baden mitzubringen?"
"Nein", sage ich.
"Dann wird die Kette zwischen deinen Schenkelbändern verhindern das du das Bikinihöschen überhaupt tragen kannst."
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Die Schneiderin Rosaria hat mir nach dem Anlegen der Schenkelbänder Höschen mitgegeben, die sich im Schritt aufknöpfen lassen.
"Du wirst also nackt baden", erklärt Tante Augusta. "Aber mach dir darüber keine Sorgen. Am alten Bootshaus werdet ihr alleine sein. Und verglichen mit Laura wirst du selbst mit deinen Bändern geradezu aufdringlich normal aussehen."

Ich hätte gerne erfahren was an Lauras Aussehen so ungewöhnlich ist aber meine Tante beschied mich einfach damit, dass sie mir die Überraschung nicht verderben möchte. Also bleibt mir nichts anderes übrig als bis zum nächsten Tag zu warten.


**

Teil 15 - Baden & Laura

Der nächste Vormittag verläuft ohne das etwas besonderes passiert. Nach dem vorgezogenen Mittagsimbiss ziehe ich mir den engen roten Rock, die weiße Bluse und schwarzen Ballerinas an. Nachdem ich nun schon mehrmals diese Kombination getragen habe, würde ich mich über etwas Abwechslung freuen aber das behalte ich für mich.

Mithilfe der Wegbeschreibung meiner Tante komme ich nach etwa 15 Minuten Fußmarsch beim verfallenen Bootshaus an und finde wie erwartet ein halb eingestürztes Holzhaus an einem See. Sophie steht vor dem Haus an der kleinen Sandstraße die von der Stadt aus hierher führt und begrüßt mich.
"Hallo Katharina! Toll das es geklappt hat!"
"Hallo! Ja, meine Tante hat gleich ja gesagt. Sie hat gemeint, es wäre interessant für mich Laura zu treffen. Sie wollte mir aber nicht sagen warum genau. Ich vermute mal, du wirst mir auch nichts weiter verraten?"
"Nö. Das ist aber auch gar nicht nötig", sagt sie und deutet auf einen schwarzen Minivan, der im gemächlichen Tempo auf uns zufährt. Als der Wagen neben uns auf der Sandstraße hält, versuche ich durch die Scheiben ins Innere zu blicken. Die Scheiben sehen ganz normal aus aber selbst als ich wenige Meter vor ihnen stehe, erkenne ich im Inneren nur vage Konturen.
Nachdem der Fahrer den Motor ausgestellt hat, öffnet sich die Wagentür. Was ich nun zu Gesicht bekomme, ist wirklich eine Überraschung. Aus dem Fahrzeug steigt eine Nonne!
Sie trägt ein bodenlanges schwarzes Gewand und einen Schleier, der nur ihr Gesicht freilässt. Um ihre Mundwinkel herum hat sie einige feine Falten. Sie ist augenscheinlich etwas älter, ich schätze jenseits der Fünfzig.
Mit beherztem Schwung steigt sie aus dem Auto, wobei ich leise ein metallisches Klirren höre. Sie hat eine rundliche Figur und lächelt uns beide an.
"Guten Tag!", begrüßt sie uns und reicht Sophie und mir die Hand.
"Ich bin Schwester Elsa", sagt sie an mich gewendet.
"Katharina", bringe ich nach einer kurzen Pause hervor. Ich habe noch nie in meinem Leben mit einer Nonne gesprochen!
"Wie lange kann Laura bleiben?", fragt Sophie Elsa.
"Die Oberin hat ihr eine Stunde gegeben. Als Novizin wird ihr leider nicht viel Freizeit gewährt."
"Schade, dass es wieder nur so kurz ist."
"Ich hole sie dann in einer Stunde wieder ab", sagt die Nonne und öffnet die Seitentür des Vans.
Hinter der Tür kommt eine weitere Nonne zum Vorschein. Anders als Elsa sieht diese zweite Nonne allerdings ziemlich ungewöhnlich aus. Während Elsa einen schwarzen Schleier trägt, ist ihr Schleier weiß. Außerdem ist ihr Gesicht komplett von einem schwarzen Tuch verdeckt. Sie trägt auch kein einfaches Gewand wie Elsa sondern einen schwarzen Umhang, der ihren gesamten Körper verhüllt.
"Hallo Laura!", sagt Sophie, umfasst die zweite Nonne an den Schultern und hilft ihr auszusteigen. Wieder höre ich metallisches Klirren, ansonsten gibt die Angesprochene keinen Ton von sich.
"Also dann, bis in einer Stunde", sagt Elsa als die verhüllte Nonne neben dem Auto steht und steigt zurück in den Wagen. Zum Abschied drückt sie Sophie noch ein Schlüsselbund in die Hand.

Nachdem der Minivan davongefahren ist, wendet sich Sophie an Laura:
"Soll ich dir hier an der Straße aus den Sachen helfen? Oder wollen wir erst mal zum Bootshaus?"
Als Antwort nickt die verhüllte Gestalt oder zumindest vermute ich, dass ihre kaum wahrnehmbare Kopfbewegung ein Nicken darstellen soll. Daraufhin legt Sophie ihren Arm um Lauras Schulter und führt sie von der Straße weg in Richtung See.
Wir folgen einem Weg, der größtenteils aus gesprungenen Gehwegplatten besteht. Die Bewegungen der Nonne wirken seltsam starr. Ihr Kopf bleibt stets in der gleichen Position. Irgendetwas unter ihrem Umhang muss sie daran hindern sich frei zu bewegen. Sophie bleibt dicht bei ihrer Freundin und hilft ihr dabei den Stolperfallen auf dem verwahrlosten Plattenweg auszuweichen.
Der Weg führt uns zu einer Badestelle, die aus einigen Metern Sandstrand besteht und an einem beschaulichen See liegt. Zur Straße hin verdecken dichte Sträucher die Sicht. Außer uns ist niemand sonst zu sehen oder zu hören. Wir sind wirklich ungestört.

Sophie stellt sich vor ihre Freundin und nimmt ihr das schwarze Tuch ab, dass ihr Gesicht verdeckt. Darunter kommt ein Paar Augen zum Vorschein, dass mich neugierig anschaut. Der Rest des Gesichts ist hinter einer schwarzen Ledermaske verborgen, die der Trägerin bis über die Nase reicht.
Als nächstes wird Laura von dem weißen Schleier befreit. Jetzt erkenne ich, dass die Maske nicht nur Mund und Nase verdeckt. Sie reicht den Hals hinab und hindert sie daran ihren Kopf frei zu bewegen. Als ich auf der Rückseite Schnüre sehe, denke ich sofort an ein Korsett für den Hals.
Die Schnüre auf der Rückseite des Halskorsetts sind mit einem Vorhängeschloss gesichert, dass Sophie mit einem der Schlüssel vom Schlüsselbund öffnet. Anschließend zieht sie die robusten Schnüre auseinander und zieht Laura das Ledergebilde dann über den Kopf.
Unter dem Halskorsett kommt das schmale Gesicht einer jungen Frau zum Vorschein. Ich schätze, dass sie etwa in meinem Alter ist. Jetzt weiß ich auch, warum sie bis jetzt stumm geblieben ist: Verborgen unter dem Halskorsett trägt sie einen Knebel! Eine rote Kugel presst ihre Lippen auseinander. Gehalten wird sie von einem breiten Lederband, dass hinter ihrem Kopf mit einem weiteren Vorhängeschloss gesichert ist. Sophie öffnet auch dieses Schloss und nimmt Laura den Knebel aus dem Mund.
Angesichts all dieser Fesselungen erwarte ich, dass Laura mich mit gedämpfter Stimme begrüßt. Wer an einem schönen Sommertag gezwungen wird wie ein Paket verschnürt herumzulaufen kann doch nur niedergeschlagen sein. Oder?
Ich liege vollkommen falsch.

"Hi! Ich bin Laura! Schön dich zu sehen! Sophie hat mir von dir erzählt!"
Sie spricht schnell und strahlt mich dabei an.
"Hallo", erwidere ich und kann dabei meine Überraschung nicht verbergen.
"Ich würde dir die Hand reichen, wenn ich könnte", sagt Laura und schaut über die Schulter zu Sophie, die sich an ihrem Umhang zu schaffen macht.
"Einen Moment noch", höre ich Sophie hinter Lauras Rücken sagen.
"Auch wenn du dich beeilst wird sich daran heute leider nichts mehr ändern, Sophie", erwidert Laura.

Als Sophie den Verschluss des Umhangs schließlich geöffnet hat, kommt darunter ein zweiter schwarzer Umhang zum Vorschein, der enger anliegt als der erste und wieder ihren ganzen Körper verdeckt.
"Zwei Umhänge?", fragt Sophie.
"Ja. Ich habe leider Mist gebaut und mir eine neue Strafe eingehandelt", antwortet Laura.
"Musst du den Monohandschuh tragen?", fragt wieder Sophie.
Laura nickt. "Die Oberin hat neue Sachen aus einem wasserabweisenden Leder von der Schneiderin bekommen. Darunter auch dieses schöne Stück."
Sie beugt sich nach vorne und hebt ihre offensichtlich gefesselten Arme unter dem Umhang an.
Sophie macht sich daran den zweiten Umhang zu öffnen und sagt: "Das ist doch wirklich gemein das du den Handschuh am See tragen musst."
"Ist schon ok", antwortet Laura. "Ich habe mir die Strafe selbst eingebrockt. Es wäre unfair den anderen Schwestern gegenüber wenn die Oberin mir die Strafe erlassen hätte."
"Ich weiß ja das du keine Extrawurst möchtest", sagt Sophie. "Aber müsst ihr eure Regeln wirklich so streng auslegen? Du bist doch die einzige Novizin im Kloster. Da könnte eure Oberin doch eine Ausnahme machen wenn du Schwimmen möchtest."
"Dann würden andere Schwestern vielleicht auch Ausnahmen verlangen und über kurz oder lang wären unsere Regeln und Traditionen verwässert. Dafür bin ich nicht Novizin geworden." sagt Laura nun in ernstem Tonfall.
"Du bist echt verrückt", erwidert Sophie mit einem Lachen und öffnet den Verschluss am zweiten Umhang, der daraufhin zu Boden fällt.

Unter dem Umhang ist Laura nackt – von den Fesseln abgesehen, die nun zum Vorschein kommen. Ihre Arme und Hände sind auf ihrem Rücken in einem schwarzen Lederschlauch gefangen. Zwei breite Ledergurte sind in einem X über ihren Oberkörper gebunden und verhindern, dass sie den Monohandschuh ablegen kann. An ihren Füßen trägt sie schwarze Stiefeletten mit beeindruckenden Absätzen. Außerdem sind ihre Füße mit breiten Metallschellen gefesselt, die mit einer langen Kette verbunden sind.
Noch seltsamer ist das komische Höschen von Laura. Um ihre Hüften trägt sie einen mehrere Zentimeter breiten Metallreif. Daran ist ein Metallband befestigt, dass zwischen ihren Beinen entlanggeführt ist und den Blick auf ihre Scham versperrt.

"Das ist doch wirklich verrückt, oder was meinst du Katharina?", fragt mich Sophie.
"So etwas habe ich noch gesehen. Irgendwie schon verrückt... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", bringe ich nach kurzem Zögern hervor.
"Keine falsche Zurückhaltung", wirft Laura mit einem Lächeln ein. "Ist mir schon klar, dass ich mit diesen Sachen nicht gerade den Geschmack der breiten Masse treffe. Aber Sophie hat mir verraten, dass du selbst auch nicht einfach nur für ein paar Tage bei deiner Tante Augusta zu Gast bist."
Ich werde rot und werfe Sophie einen missbilligenden Blick zu. Auch wenn mich hier niemand kennt, gefällt mir der Gedanke gar nicht, dass anscheinend bald die halbe Stadt weiß, was ich für meine Tante tue.
Sophie reagiert sofort und hebt in einer abwehrenden Geste ihre Hände in die Höhe.
"Keine Angst Katharina, Laura ist verschwiegen wie ein Grab."
Die bekräftigt Sophies Aussage und nickt, ehe Sophie fortfährt:
"Ich dachte nur es ist interessant für dich jemanden in unserem Alter kennenzulernen der ähnliche Vorlieben hat wie du. Wie du siehst, entspricht Lauras Leben auch nicht dem Mainstream und wenn sie sich vor einer fremden Person entblößen soll, dachte ich, ist es nur fair wenn sie auch weiß mit wem sie es zu tun hat."
"Außerdem", fügt Laura an, "musst du dir in unserem Städtchen keine großen Sorgen machen. Auf den ersten Blick sieht hier zwar alles recht spießig aus aber ich kann dir verraten: Hinter der höchst anständigen Fassade lauern finstere Abgründe!"

Die beiden stehen vor mir und lächeln mich aufmunternd an. Nachdem der erste Schreck verflogen ist, kommt mir meine Reaktion reichlich albern vor. Welches Interesse hätte eine gefesselte Nonne daran meinen Ruf in einer Kleinstadt zu schädigen?
"Tut mir leid", sage ich schließlich. "Ich habe überreagiert. Alles was ich in der letzten Woche kennengelernt habe, ist immer noch ungewohnt für mich."
"Mach dir nix draus", erwidert Laura. "Ich kenne all diese Sachen schon viel länger als du und öfter als es mir lieb ist, ist es mir immer noch peinlich. Hauptsache wir können hier, unter uns Verrückten, ganz offen miteinander sein."
"Schön gesagt", meint Sophie. "Bevor wir weiter reden, sollten wir es uns gemütlich machen!"

Gesagt, getan. Während Laura zuschaut breiten Sophie und ich drei große Badehandtücher am Ufer des Sees aus. Anschließend befreit sie ihre Freundin noch von ihren Stiefeletten und hilft ihr dabei, sich auf eines der Tücher zu legen. Danach zieht sich Sophie aus. Sie trägt unter ihrer Kleidung einen einfachen schwarzen Bikini.
Dank der Schenkelbänder muss ich auf einen Bikini verzichten und lege mich notgedrungen nackt neben Sophie und Laura auf eines der Badehandtücher. Die Schenkelbänder wecken sofort Lauras Aufmerksamkeit. Ich erzähle ihr, wie ich zu den Bändern gekommen bin. Auch zu den Fußringen, an denen ich bei der Gartenarbeit Glöckchen trage, fragt sie mich aus.
Nachdem ich sie in meine dunklen Geheimnisse eingeweiht habe, bin ich mit meinen Fragen an der Reihe.

"Lebst du wirklich in einem Kloster?", frage ich.
"Ja und nein. Damit du verstehst was ich meine, müssen wir einen Blick hinter die anständige Fassade unserer kleinen Stadt werfen", erklärt Laura.
"Ich hoffe du hast nichts gegen eine kurze Lektion in Stadtgeschichte. Was ich dir jetzt erzähle, ist ein gut gehütetes Geheimnis. Heute müssen wir es eigentlich nicht mehr geheim halten aber um Scherereien zu vermeiden, ist es besser, wenn gewisse Dinge nicht über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt werden.
Die Geschichte beginnt mit Johanna, Baroness von Welckenfels, geboren 1805. Sie war die Tochter des Stadtherren. Als junge Frau entwickelte Johanna ein lebhaftes Interesse an Dominanz und Fesselspielen. Ihre beste Freundin entstammte dem gehobenen Bürgertum der Stadt und teilte ihre Leidenschaft. Die Baroness trainierte ihre willige Freundin mit strengen Mitteln als unterwürfige Dienerin. Im Laufe der Zeit gewannen die beiden in der Stadt und im Umland weitere Personen für ihren Kreis, die die gleichen Interessen hatten.
Nach einer Weile wurde das Treiben der Gruppe in der Öffentlichkeit bekannt. Daraus wurde ein handfester Skandal. Kirche und Bürgertum verlangten von Johannas Vater, dass er dem unsittlichen Treiben seiner Tochter ein Ende machte. Der Baron von Welckenfels war jedoch für seine Zeit ein äußerst liberaler Mann. Als willensstarker Freigeist hatte er trotz des heftigen Widerstands seines Vaters eine Lehre zum Bildhauer absolviert und war zwei Jahrzehnte später als hochgeachteter Kunsthändler zu einem beträchtlichen Vermögen gekommen.
Der Baron war es also gewohnt aus den strengen Konventionen seiner Zeit auszubrechen und dachte folgerichtig gar nicht daran seiner Tochter einen gewöhnlichen Lebenswandel aufzuzwingen. Handeln musste er trotzdem, schließlich konnte er seinen Herrschaftsanspruch nicht aufrecht erhalten wenn das Bürgertum und die Kirche gegen ihn aufbegehrten. Also suchten er und seine Tochter nach einer Möglichkeit die es ihr ermöglichen sollte weiter ihrer Leidenschaft nachzugehen ohne dabei die Öffentlichkeit gegen sich aufzubringen.
Die rettende Idee kam schließlich von einer ehemaligen Nonne, die sich dem Kreis von Johanna angeschlossen hatte. Die Gruppe brauchte einen öffentlich akzeptierten Deckmantel. Dazu erwarb Johannas Vater das aufgegebene Kloster Marienfeste am Stadtrand. Marienfeste stand zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 20 Jahre lang leer und war dem Verfall preisgegeben. Vergeblich hatte die Kirche vor Ort versucht bei der Bevölkerung Geld zu sammeln um das viele Jahrhunderte alte Kloster zumindest als Denkmal zu erhalten. Nun trat der Baron als Retter des Klosters in Erscheinung.
Seinen Kauf knüpfte er an Bedingungen. Die Kirche würde die Neugründung des Klosters unter der Regie seiner Tochter akzeptieren und fortan keine unbequemen Fragen stellen. Der zuständige Bischof und der örtliche Pfarrer waren nach großzügigen Spenden bereit ihren Segen zu geben und so entstand das Kloster Marienfeste, in dem ich heute lebe."

"Ich kann kaum glauben, dass das wahr ist. Aber wenn ich dich so anschaue, muss es wahr sein", sage ich und mustere Laura. "Sind alle anderen Nonnen auch so wie du gefesselt?"
"Mehr oder weniger sind wir alle gefesselt", sagt Laura und hebt eines ihrer Beine an.
"Alle Schwestern tragen solche Fußketten. Bei den Schwestern, die sich nach ihrer Zeit als Novizin dafür entschieden haben im Kloster zu bleiben, werden die Metallschellen permanent verschlossen."
"Permanent!? Und was ist mit diesem Metallhöschen?", frage ich.
"Das ist mein Keuschheitsgürtel", erklärt Laura. "Der wird nicht permanent verschlossen. Das wäre wirklich verrückt", sagt sie und lacht.
"Musst du den Gürtel immer tragen?"
"Es gibt im Kloster ein Rangsystem. Als Novizin stehe ich ganz unten in der Hierarchie und muss fast immer den Keuschheitsgürtel tragen. In den oberen Rängen gibt es zwei Schwestern die wir Schlüsselherinnen nennen. Sie tragen selbst keine Keuschheitsvorrichtungen und nur wenige Fesseln. Sie haben die Aufsicht über die anderen Schwestern. Sie sorgen dafür, dass wir die Regeln befolgen und verwalten die Schlüssel zu unseren Fesseln und Keuschheitsgürteln. Schwester Elsa, die du vorhin kurz kennengelernt hast, ist eine von ihnen. Die Oberin ist die andere Schlüsselherrin."
Lauras Beschreibung sorgt dafür, dass mir mehr als einmal ein wohliger Schauer über den Rücken läuft. Seit ich bei Tante Augusta bin, dreht sich in meinem Leben alles um Kontrolle. Die Kontrolle über so etwas intimes wie die eigene Sexualität aufzugeben ist angsteinflößend und erregend zugleich. Bis jetzt habe ich angenommen, dass diese verrückte Fantasie unmöglich umzusetzen wäre. Aber nun liegt vor mir der lebende Beweis! Würde ich mich auch in so einen Gürtel einschließen lassen, wenn ich die Wahl hätte? Der Gedanke ist wahnsinnig aufregend aber will ich das wirklich? Fürs erste muss ich mehr über den Gürtel erfahren!

"Tut es weh den Gürtel zu tragen?"
"Nachdem ich mich daran gewöhnt habe nicht", erklärt Laura. "Wenn du möchtest, kannst du so einen Gürtel mal ausprobieren. Du kannst mich im Kloster besuchen."
"Das geht? Wenn meine Tante es erlaubt, dann komme ich sehr gerne!"
"Deine Tante wird garantiert nichts dagegen haben. Ich werde die Oberin bitten bei euch anzurufen. Vielleicht kannst du sogar über Nacht bleiben", sagt Laura.
"Vorsicht", wirft Sophie mit einem Lachen ein. "Wenn du nicht aufpasst, werden sie dich gleich dabehalten."
"Quatsch", erwidert Laura und streckt ihrer Freundin die Zunge raus. "Jag ihr keinen Schrecken ein. Du kannst auch kommen, wenn du willst."
"Ne", antwortet Sophie. "Ich mag zwar alte Gebäude aber eine Nacht in deinem Kloster verbringen? Das ist mir zu unheimlich."
"Angsthase", kontert Laura.

Das Sophie Lauras Einladung ausschlägt, trübt meine Neugierde nicht im geringsten. Gerne hätte ich noch mehr über den Keuschheitsgürtel und das Kloster erfahren, doch in der restlichen Zeit tauschen vor allem Sophie und Laura Neuigkeiten aus. So erfahre ich immerhin, dass die beiden früher Nachbarinnen waren. Laura hat im Kloster weder ein Telefon noch Internet zur freien Verfügung, weshalb sie auf Sophie angewiesen ist um zu erfahren was ihr alter Freundeskreis in der Zwischenzeit erlebt hat.
Die Stunde, die Laura von der Oberin gewährt wurde, vergeht wie im Flug. Bald macht sich Sophie daran ihrer Freundin wieder in das Halskorsett und die Umhänge zu helfen. Als alles an Ort und Stelle ist, haben Sophie und ich uns auch wieder angezogen. Wir führen Laura zurück an die Straße, wo Schwester Elsa mit dem Minivan bereits auf uns wartet. Zum Abschied nehmen wir beide Laura kurz in den Arm, die gefesselt und geknebelt nicht mehr tun kann als uns stumm durch das schwarze Tuch vor ihrem Gesicht anzuschauen.

Als der Minivan in einer kleinen Staubwolke davonfährt, stehen Sophie und ich an der Straße und schauen dem Wagen hinterher.
"Laura war eine der besten Schülerinnen an unserer Schule", sagt Sophie unvermittelt ohne ihren Blick von dem Wagen abzuwenden. "Sie war ein Ass im Turnverein und bei den meisten Mitschülern beliebt. Bevor sie ins Kloster gegangen ist, hat sie noch ihr Abitur an der Berufsschule gemacht."
Sophie seufzt und wendet sich ab.
"Ich finde es toll wenn Menschen etwas Neues und Ungewöhnliches ausprobieren und ich werde immer zu Laura halten, egal was noch passiert. Aber ihre Entscheidung ins Kloster zu gehen werde ich nie nachvollziehen können."

Kann ich Lauras Entscheidung nachvollziehen? Vor einer Woche hätte ich entschieden "nein!" gesagt. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.
45. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 07.01.16 00:46

Teil 16 - Neunter Tag

Am Abend nach meinem Badeausflug war Tante Augusta lange bei einem Klienten, weshalb ich ihr erst beim Frühstück von meinem Erlebnissen berichten kann. Ich spare nichts aus und berichte ihr auch davon, dass Laura mich in die Geschichte der Baroness Johanna eingeweiht hat. Außerdem erzähle ihr von Lauras Einladung.
"Eine hervorragende Idee!", sagt meine Tante daraufhin. "Die Erlaubnis gebe ich dir gerne. Zuvor muss ich dich aber um einen Gefallen bitten.
Laura hat dir von der Baroness erzählt. Sie hat seinerzeit nicht nur das Kloster gegründet. Nach dem Kloster hat sie das Institut für Dienerschaft ins Leben gerufen. Ebenso wie beim Kloster verbarg sich hinter dieser Einrichtung auch mehr als der Name vermuten ließ. Dort wurde kein gewöhnliches Personal ausgebildet sondern Hausdiener und -dienerinnen zur totalen Hingabe erzogen. Für die nötige Ausrüstung war unter anderem eine Schneiderei zuständig, deren Tradition heute von Rosaria von dem Bache fortgeführt wird.
Das Institut musste leider 1920 seine Pforten schließen, doch aus ihm ging der Korsett & Fetisch Kreis in unserer Stadt hervor, dem ich heute angehöre. Unsere Vereinigung trägt den Namen "Kreis der edlen Johanna",. Einige Mitglieder werden in wenigen Tagen bei mir zu Gast sein, dass ist auch der Grund, warum ich dich ursprünglich zu mir gebeten habe.
Nun zu dem Gefallen, um den ich dich bitte: Wärst du bereit, meine Gäste in deiner Dienstuniform zu bewirten? Es werden etwa 10 Personen sein. Sie gehören alle zum Kreis und ich kann dir versichern, dass sie ohne Ausnahme vertrauenswürdig sind."

Am Esstisch sitzend schaue ich an mir herab auf meine Uniform. Ich habe mich schon vor meiner Tante, der Schneiderin, Sophie und Laura entblößt. Menschen die ich kaum oder gar nicht kannte. Mit der Uniform bin ich zwar nicht nackt aber unter dem Röckchen kann man leicht die Kette zu meinen Schenkelbändern sehen und die Uniform selbst ist natürlich auch ein höchst ungewöhnlicher Aufzug.
Auch wenn es mir peinlich sein wird mich vor fremden Leuten in meiner Uniform zu präsentieren so ist diese Bitte doch der nächste logische Schritt für eine Dienerin. Das Bedienen von Gästen meiner Hausherrin darf kein Problem für mich sein, wenn ich wirklich eine Hausdienerin sein will.
"Ich werde ihnen sehr gerne helfen und versuchen ihre Gäste zu ihrer vollsten Zufriedenheit zu bedienen", sage ich schließlich.
Als sie meine Antwort hört, strahlt meine Tante mich mit einem Lächeln an.
"Du bist ein echtes Goldstück Katharina", sagt sie. "Als Vorbereitung werde ich dich zu Rosaria schicken. Sie hat das Korsett und die Stiefeletten in Rekordzeit fertiggestellt. Du wirst die Sachen heute Nachmittag abholen. Bei dieser Gelegenheit wird sie dir ein paar grundlegende Sachen beibringen die dir beim Bedienen meiner Gäste helfen werden."


**

Teil 17 - Korsett & Tipps bei der Schneiderin Rosaria

Am Nachmittag des gleichen Tages stehe ich in der Werkstatt der Schneiderin. Nach einer herzlichen Begrüßung hat sie mich gleich nach hinten geführt und gebeten mich bis auf die Unterwäsche auszuziehen.
"Wir beginnen mit dem Korsett", erklärt die Schneiderin. "Ich hoffe du bist mit meiner Arbeit zufrieden."
Mit diesen Worten nimmt sie aus einem Karton das schwarze Lederkorsett und legt es vor mir auf einen Tisch.
"Wie besprochen sind die Schnüre aus flexiblen dünnen Stahlseilen gefertigt worden, die sich mit keiner Schere durchschneiden lassen. Die Schnüre werden auf der Rückseite in einem Schloss zusammengeführt."
Rosaria deutet auf eine quadratische Metallplatte, in der die Schnüre verschwinden. Die Platte hebt sich von dem Korsett kaum ab und würde unter meinem Uniformkleidchen oder einer Bluse nicht weiter auffallen.
"Diese Platte ist weit mehr als nur ein simples Schloss", fährt die Schneiderin fort. "Normalerweise würde man so eine Vorrichtung nicht gleich beim ersten Korsett verwenden aber ich glaube, dass du jetzt schon dafür bereit bist."

Aus einer Schachtel, die direkt neben der Verpackung des Korsetts auf dem Tisch liegt, nimmt die Schneiderin einen Transponder, der in etwa so groß ist wie der Funkschlüssel eines Autos. Nach einem Tastendruck gibt die Metallplatte einen kurzen Piepton von sich. Danach löst Rosaria die Metallplatte vom Korsett. Unter der Platte kommt etwas zum Vorschein, was mich zuerst an einen Taschenrechner erinnert. Einige Tasten, darunter die Zahlen von 0-9, und ein schmales LCD-Feld.
"Dieses Wunderwerk ist eine kleine Maschine, die dir beim Korsettraining hilft", sagt Rosaria und schaut auf ihre Armbanduhr. Anschließend drückt sie einige Tasten und richtet ihren Blick dann wieder auf ihre Uhr.
"Einen Moment -", sagt sie noch, ehe das Korsett plötzlich zum Leben erwacht! Es ist ein leises Surren zu hören und wie von Geisterhand werden die Schnüre in den kleinen Kasten gezogen, der unter der Metallplatte zum Vorschein gekommen ist. Als das Surren aufgehört hat, drückt sie wieder mehrere Tasten, blickt auf ihre Armbanduhr und wenige Sekunden später sind mehrere metallische Klicks zu hören. Jetzt dreht Rosaria das Korsett auf die Vorderseite. Dort sind fünf Verschlüsse angebracht, die alle geöffnet sind.
"Ist das nicht beeindruckend?", fragt Rosaria und schaut mich erwartungsvoll an.
"Allerdings", antworte ich. "Es lässt sich auf Knopfdruck öffnen, schließen und schnüren!"
"Oh, es kann weit mehr als das", erwidert Rosaria und dreht das Korsett wieder auf die Rückseite.
"Mit diesem kleinen Computer lässt sich genau festlegen, wann das Korsett wie eng geschnürt wird und wann es geöffnet wird. Ich habe mithilfe deiner Tante einen Zeitplan für dich ausgearbeitet. Er beginnt um 06:30 Uhr. Wie ein Wecker wird es dir mit einem Piepton anzeigen wann du das Korsett spätestens anlegen musst. Wenn du das Korsett angelegt und alle fünf Verschlüsse an der Vorderseite verriegelt hast, wird es von der Maschine auf eine Taillenweite von 72 cm geschnürt. Bei dieser Weite bleibt es bis zum Beginn des Abendessens um 19:00 Uhr. Dann wird die Taillenweite langsam auf 70 cm reduziert. Um 21:30 Uhr öffnen sich dann die Frontverschlüsse und die Verschnürung damit du das Korsett bis zum nächsten Morgen ablegen kannst.
Für den Anfang haben wir eine sehr moderate Schnürung gewählt. Bei deiner schlanken Statur wirst du dich schnell an die 72 cm gewöhnen und das Korsett wird dich bei der Arbeit kaum einschränken.
Nun wollen wir mal sehen, ob auch alles passt", sagt Rosaria und hält mir das Korsett hin. "Bitte leg es selbst an."
Ich nehme ihr das Korsett aus der Hand und lege es um meine Taille. Dann verschließe ich die Frontleiste und beginne dazu mit dem obersten Verschluss. Das funktioniert ganz einfach – auf der einen Seite ist ein Metallzapfen, auf der anderen Seite eine kleine Platte mit einer Öffnung für den Zapfen. Als ich beides zusammenstecke wird der Verschluss mit einem Klick verriegelt.
Als ich alle fünf Verschlüsse geschlossen habe, passiert wider erwarten – nichts.
"Nun bleibt dir ein Moment, um den Sitz des Korsetts zu korrigieren, bevor der Apparat seine Arbeit beginnt", erklärt Rosaria und zieht das Korsett ein kleines Stück nach oben. Nach etwa einer Minute höre ich wieder ein leises Surren und spüre, wie das Korsett enger wird.
"Die Maschine schnürt dich nicht ruckartig ein. Du musst beim Schnüren darauf achten, dass das Korsett gut sitzt. Wenn es an einer bestimmten Stelle besonders stark drückt oder beim Schnüren sogar weh tut, musst du das deiner Tante sagen. Sie kann dich jederzeit befreien", sagt die Schneiderin.

Beim Schnüren spüre ich, wie sich ein sanfter Druck um meinen Bauch herum gleichmäßig ausbreitet. Nach etwa zwei Minuten hört das Surren auf. Ich erwarte zuerst, dass die Maschine nur eine Pause macht, damit ich den Sitz des Korsett erneut kontrollieren kann.
"Es fühlt sich gut an", sage ich der Schneiderin. "Wir können weitermachen."
Die fängt daraufhin an zu lachen und meint: "Das war schon alles, weiter werden wir es für den Anfang nicht schnüren."
"Genügt das denn zum Trainieren? Es fühlt sich nicht besonders eng an."
"Nur nicht übermütig werden", beschwichtigt mich Rosaria mit einem Lächeln. "Du wirst das Korsett auf dem Rückweg nach Hause tragen. Dann wirst du es im Beisein deiner Tante ablegen und deine Taille auf Druckstellen kontrollieren. Wenn es Probleme gibt, werde ich das Korsett nacharbeiten. Als nächstes kommen wir zu den Schuhen."

Die Schneiderin führt mich zu einem Holzstuhl auf dem ich Platz nehme. Aus einer Ecke holt sie dann einen weiteren Karton, den sie neben mir auf den Boden stellt.
"Auch deine Schuhe sind mit Schlössern ausgestattet", erklärt sie und nimmt zwei schlichte Stiefeletten aus schwarzem Leder aus dem Karton.
"Die Schlösser an den Stiefeln werden ebenfalls von dem kleinen Computer auf der Rückseite des Korsetts gesteuert. Ich rechne damit, dass dir die hohen Absätze weit mehr Probleme bereiten werden als das Korsett. Wir wollen nicht, dass du dich verletzt, deshalb beschränken wir das Training mit den Schuhen auf den Vormittag. Du wirst die Schuhe zusammen mit dem Korsett um 06:30 Uhr anlegen. Um 12:00 Uhr, also unmittelbar bevor du mit dem Mittagessen beginnst, werden sich die Schuhe automatisch öffnen."

Rosaria geht vor mir auf die Knie und streift mir die erste Stiefelette über den rechten Fuß. Genau wie beim Korsett wird der Schuh nicht mit simplen Schnürbändern zugebunden sondern mit flexiblen Stahlseilen. Als der Schuh zugebunden ist, legt die Schneiderin ein breites Lederband über die Schnürleiste und verriegelt es mit einem Verschluss, der genauso funktioniert wie seine Gegenstücke an der Vorderseite des Korsetts. Anschließend hilft sie mir dabei die zweite Stiefelette auf die gleiche Weise anzuziehen und fordert ich dann auf vom Stuhl aufzustehen und einige Schritte zu gehen.

Auf den ersten Metern gebe ich in meinen neuen Schuhen kein elegantes Bild ab. Meine letzten Gehversuche in solchen Absätzen liegen schon einige Zeit zurück. Nachdem ich unbeholfen und langsam bis zur Wand gelaufen, sagt die Schneiderin:
"Am Anfang sind diese Stiefeletten immer gewöhnungsbedürftig. Aber ich kann dir verraten, dass du dich besser schlägst als einige andere Kundinnen. Wenn du fleißig übst, wirst du dich in deinen neuen Schuhen bald beinahe so flink wie in flachen Schuhen bewegen können."
"Danke für die Aufmunterung", erwidere ich. "Meinen sie ich könnte die Schuhe am Wochenende tragen, wenn ich die Gäste meiner Tante bediene?"
"Das wäre großartig", antwortet Rosaria sofort. "Damit würdest du deiner Tante eine riesige Freude bereiten. Und die Gäste würden Augen machen, dass kann ich dir versprechen!"
"Ich werde bis zum Wochenende so oft wie möglich trainieren", sage ich mit fester Stimme.
"Dein Arbeitseifer ist ganz wunderbar Katharina. Zum Glück hast du dich für die Schlösser am Korsett und an den Stiefeletten entschieden. Es ist nur menschlich, dass wir es manchmal mit unseren selbstgesetzten, ehrgeizigen Zielen nicht mehr ganz so genau nehmen, wenn es wirklich unangenehm wird. Dank der Schlösser hast du dir selbst jede Erleichterung verwehrt. Mit dieser Hilfe und deiner Motivation kannst du schnell so manche andere Hausdienerin in den Schatten stellen."
"Hauptsache meine Tante und ihre Gäste sind zufrieden. In der Zeit, in der ich hier bin, möchte ich ihr so viel wie möglich helfen."
"Ich möchte dich nur ungern dabei bremsen aber bitte behalte dabei auch stets deine eigene Gesundheit im Blick. Ich kann gut nachvollziehen, dass du in den nächsten Wochen so viel wie möglich kennenlernen möchtest und dabei manche Herausforderung meistern willst aber du wirst deiner Tante keine Hilfe sein wenn du beim Training zu Schaden kommst."

Wieder und wieder ermahnt mich die Schneiderin zur Vorsicht. Ihre Sorge um mich wirkt inzwischen zwar etwas übertrieben aber gleichzeitig fühle ich mich dadurch auch sicher. Mit den verschließbaren Stiefeletten und dem Korsett habe ich mich ihr und meiner Tante wieder ein Stück weiter ausgeliefert. Das Gefühl immer mehr die Kontrolle über mein eigenes Leben aufzugeben ist unglaublich aufregend. Das alles ist nur möglich, weil ich meiner Tante und Rosaria vertrauen kann.


Die Schneiderin lässt mich noch einige male in ihrer Werkstatt auf und ablaufen um den Sitz der Schuhe zu prüfen. Abgesehen von den ungewohnten Absätzen passt alles perfekt. Die Stiefeletten sitzen wie angegossen an meinen Füßen und mit jedem zurückgelegten Meter wird mein Gang ein klein wenig sicherer. Ein hübscher Anblick ist es zwar immer noch nicht aber ich bin mir sicher, dass ich mit reichlich Training auch diese Hürde nehmen werde.

Nachdem sie sich vergewissert hat, dass Schuhe und Korsett tadellos passen, kommen wir zum nächsten Punkt: Die Vorbereitung auf die Gäste meiner Tante.
Dazu schiebt die Schneiderin den Holzstuhl, auf dem ich zur Schuhanprobe Platz genommen habe, vor ihren Schreibtisch und setzt sich auf den Stuhl.
"Stell dich bitte rechts neben mich, Katharina."
Als ich rechts neben ihr stehe, fährt sie fort:
"Du weißt inzwischen ja, um was für Leute es sich bei den Gästen deiner Tante handelt. Sämtliche eingeladenen Personen gehören zum Kreis der edlen Johanna und alle teilen ein lebhaftes Interesse an Fetisch, Dominanz und allen verwandten Themen. Deine Tante wurde nicht zufällig als Gastgeberin ausgewählt. Wie du weißt, gehöre ich ebenfalls zum Kreis der edlen Johanna. In diesem Jahr ist der Posten der stellvertretenden Vorsitzenden neu zu vergeben. Die erste Person, die sich auf diesen Posten beworben hat, ist die Direktorin des besten Hotels am Ort: Frau Eliza Steinrose. Weil ich fest davon überzeugt bin, dass du deiner Tante wirklich bestmöglich helfen möchtest, werde ich dir nun einige vertrauliche Dinge erzählen.
Eliza ist seit über 30 Jahren Mitglied in unserem Kreis und hat als Mitglied viel geleistet. Niemand aus unserer Gruppe hat eine so ausgeprägte Leidenschaft für Dominanz wie sie. Man könnte ihren Charakter durchaus unter vier Augen als extrem bezeichnen. Hinzu kommt leider, dass Eliza Niederlagen nur schwer verkraften kann und sich mit Widerworten jeder Art schwer tut. Kurzum, einige Mitglieder, ich eingeschlossen, möchten nicht, dass sie in den Vorstand gewählt wird. Als Gegenkandidatin haben wir deine Tante nominiert.

Eliza hat sofort den Kampf angenommen und zu den vielen kleinen Spitzen, die sie auf ihre Konkurrentin abgefeuert hat, zählt die Idee die Wahlversammlung bei deiner Tante abzuhalten, was wir leider nicht verhindern konnten. Eliza möchte damit deine Tante diskreditieren. Sie weiß, dass Augusta nach dem Tod Magdalenas keine neue Hausdienerin oder Haushaltshilfe gefunden hat und das sie wegen ihrer Verletzung ihr Haus nur schwer alleine putzen kann. Außerdem hat sie ohne Magdalena niemanden mehr gehabt, mit dem sie ihre Leidenschaft für Dominanz ausleben konnte. Offiziell verlangen die Regeln unseres Kreises zwar nicht, dass Vorstandsmitglieder über Diener oder dergleichen verfügen müssen aber eine Dienerin im Haus macht immer einen guten Eindruck."

"Und diese Dienerin bin ich", sage ich als die Schneiderin ihren Satz beendet hat.
"Ganz genau", fährt Rosaria fort. "Ich kann dir versichern, dass deine Tante nicht einmal im Traum zu hoffen gewagt hätte, dass du diese Rolle einnehmen könntest. Da du aber Stück für Stück immer weiter die Position einer Dienerin übernommen hast, ist Augusta nun in der glücklichen Lage Eliza gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Wenn du dich wirklich anstrengst und die Gäste deiner Tante beeindruckst, dann wird Elizas Plan Augusta vorzuführen nach hinten losgehen."
"Den Gefallen tue ich meiner Tante gerne", sage ich entschlossen. "Aber warum erfahre ich von der ganzen Sache erst jetzt? Wenn es so wichtig ist, wäre es doch gut gewesen, wenn ich die letzten Tage intensiv für die Vorbereitungen genutzt hätte."
"Nun, dass ist die Schuld deiner Tante. Augusta wollte dich zuerst gar nicht darum bitten ihre Gäste zu bedienen. Sie war sich nicht sicher, ob du bereit bist in deiner Uniform fremde Menschen zu bedienen. Sie wollte dir mit dieser Bitte keinen Schrecken einjagen und außerdem solltest du nicht den Eindruck gewinnen, dass wir dich nur als Mittel zum Zweck benutzen. Zum Glück konnte ich sie überreden dich dennoch zu fragen."
"Mittel zum Zweck bin ich diesem Fall schon", sage ich. "Aber für einen guten Zweck und deshalb mache ich es gerne! Wie kann ich meiner Tante am besten helfen?"
"Zunächst einmal werde ich dir gleich ein paar grundlegende Dinge beibringen, die jede gute Hausdienerin wissen muss. Präge dir alles gut ein. Die Gäste wissen, dass du erst seit kurzer Zeit bei deiner Tante bist. Sie erwarten keine perfekte Dienerin. Wenn du dich anstrengst und ihnen zeigst, dass du Augusta und ihren Gästen wirklich dienen möchtest, wirst du alle Anwesenden auf deiner Seite haben – abgesehen von Eliza. Sie ist schon unter normalen Umständen nicht zufrieden zu stellen. In dieser Situation wird sie dir das Leben so schwer wie möglich machen. Verlasse dich darauf, dass sie alle anderen Gäste selbst auf den allerkleinsten Fehler aufmerksam machen wird. Du darfst dich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen! Eine Hausdienerin übt sich stets in Zurückhaltung und wird niemals ausfallend!"
"Verstanden", sage ich.

"Gut", erwidert Rosaria und steht von ihrem Stuhl auf. "Erste Lektion: Die Begrüßung. Du wirst alle Gäste mit einem Knicks begrüßen. Da du deine Schenkelbänder tragen wirst, gehst du dazu einfach nur in die Knie. Wir proben das einmal."
Die Schneiderin stellt sich vor mir auf und schaut mich erwartungsvoll an. Ich senke meine Knie gen Boden und sage: "Guten Tag, Frau von dem Bache."
"Sehr gut", sagt die Schneiderin sofort. "Du hast gleich daran gedacht mich mit Namen zu begrüßen. Sehr aufmerksam von dir! Einen Tipp gebe ich dir noch, den du generell beherzigen solltest wenn du mit den Gästen sprichst. Schaue ihnen nicht direkt in die Augen. Stattdessen solltest du deinen Blick stets leicht gesenkt halten."
"Danke, dass merke ich mir."
"Die Begrüßung wird im Flur von Augustas Haus stattfinden. Wir haben zwar Sommer aber es durchaus möglich, dass einige der etwas älteren Gäste mit einer leichten Jacke erscheinen. Sollte das der Fall sein, wirst du ihnen die Sachen abnehmen und zur Garderobe bringen. Danach führst du die Gäste in den Salon. Während die Gäste nach und nach eintreffen, wirst du im Salon zwischendurch Getränke servieren. Um 13:00 Uhr wirst du als nächstes im Esszimmer das Essen servieren.
Das Essen ist simpel gehalten, eigentlich nur ein Imbiss, und wird von einem Caterer unseres Vertrauens vorher zu Augusta geliefert. Du musst lediglich vorher den Tisch decken und dann einige Platten und Töpfe zum Tisch bringen. Beim Essen wirst du dich außerdem um die Getränke kümmern.
Im Anschluss an das Essen wird sich der Kreis nach einer kurzen Pause zur Diskussion und der anschließenden Wahl zurückziehen. Danach gibt es noch einen kurzen Umtrunk und damit ist die Sache beendet."
Die Schneiderin reicht mir ein kleines Notizbuch.
"Hier habe ich den Ablauf für dich noch einmal aufgeschrieben."
"Danke. So was habe ich noch nie gemacht. Ich werde vorher alles noch einmal ganz genau durchgehen. Hoffentlich wird das kein Reinfall."
"Selbst wenn", sagt Rosaria mit einem Lächeln. "Niemand erwartet von dir ein Wunder. Es ist unglaublich, dass du dich nach so kurzer Zeit überhaupt dazu bereit erklärt hast. Egal was an diesem Tag passiert, Augusta und ich werden zu dir halten."


Wenig später bin ich auf dem Rückweg zu Tante Augusta. Unter meiner Bluse trage ich das verschlossene Korsett. Auch die Stiefeletten habe ich gleich anbehalten.

Für den Heimweg zu meiner Tante brauche ich deutlich länger als auf dem Hinweg zur Schneiderin. Die Schuhe sind wirklich eine Herausforderung und als ich endlich vor der Haustür stehe, drücken die Stiefeletten an meinen Füßen.
Nachdem ich an der Tür geklingelt habe, wird diese sofort geöffnet. Im Türrahmen steht Tante Augusta. In der Hand hält sie ihren Autoschlüssel.
"Hallo Katharina! Schön das du wieder da bist. Es tut mir leid, dass ich dich einfach so stehen lassen muss aber es gibt einen Notfall bei einem Klienten. Ich werde vor 22 Uhr nicht zurück sein, warte nicht mit dem Essen auf mich. Bis später!"
Mit diesen Worten marschiert sie auf ihren Stock gestützt zügig zur Garage. Mir bleibt nur ihr "Bis später und viel Erfolg!" hinterherzurufen ehe ich ins Haus gehe und hinter mir die Tür schließe.

Mein Weg führt mich direkt in mein Zimmer, wo ich mich auf meinen Stuhl fallen lasse. Endlich sitzen! Aus einer Papiertüte hole ich die kleine Schachtel mit dem Transponder hervor, mit dem sich die Stiefeletten und das Korsett öffnen lassen. Eigentlich sollte ich den Transponder meiner Tante übergeben, doch damit muss ich leider noch etwas warten. Rosaria hat mir eingebläut unbedingt die Schuhe und das Korsett gleich nach meiner Ankunft abzulegen und meine Haut auf Druckstellen zu kontrollieren. Da meine Tante unterwegs ist, muss ich dass nun alleine machen.
In der Schachtel finde ich neben dem Transponder eine kurze Anleitung. Der kleine Apparat ist mit mehreren Knöpfen ausgestattet, mit denen sich dass Korsett und die Stiefeletten separat öffnen und schließen lassen.
Ich drücke die Taste, die mit einem "S", markiert ist und höre zweimal ein leises "Klick",. Ich beuge mich zu meinen Füßen herunter und spüre dabei das Korsett. Im Gegensatz zu den Stiefeletten drückt es kaum. Nur wenn ich mich bücken will, merke ich wie es meine Bewegungsfreiheit einschränkt.
Um mir das Ausziehen der Schuhe zu erleichtern, nehme ich wieder den Transponder zur Hand und drücke die mit "K", markierte Taste. Wieder höre ich ein Klicken, gefolgt von einem leisen Surren. Dann spüre ich, wie das Korsett um meine Hüften lockerer wird. Nachdem das Surren aufgehört hat, öffne ich die Frontverschlüsse und lege das Korsett auf mein Bett. Danach ziehe ich die Schuhe aus und stelle mich vor den Spiegel des Schminktisches. Ich drehe mich um meine eigene Achse und begutachte im Spiegel meinen Oberkörper.
Es ist nichts zu sehen, nicht einmal rote Stellen. Die nächsten Tage muss ich mit Hochdruck arbeiten um das Haus meiner Tante auf die Wahlversammlung vorzubereiten. Deswegen sollte ich eigentlich froh sein, dass das Korsett mich so wenig einschränkt. Aber ein Korsett das ich kaum spüre, verfehlt doch seinen Zweck! Ich nehme mir vor, meine Tante darauf anzusprechen.
Auch an meinen Füßen entdecke ich keine Druckstellen. Zum Glück und gleichzeitig – leider. Ich bin mir sicher, dass das Arbeiten in den Schuhen wirklich unangenehm werden wird, bis ich mich an die Absätze gewöhnt habe. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich nicht darauf jeden Abend mit schmerzenden Füßen ins Bett zu gehen aber auf der anderen Seite ist es aufregend zu wissen, dass ich dem nicht entfliehen kann. Die Schuhe werden jeden Morgen verschlossen und ich kann nichts dagegen tun!

Der Trainingsplan, den Rosaria zusammen mit meiner Tante für mich entworfen hat, sieht vor, dass ich bis zum Abend das Korsett tragen soll. Bevor ich das Korsett wieder anlege, werfe ich noch einen Blick auf die Anleitung für den Transponder. Neben den Knöpfen für das Korsett und die Schuhe gibt es auch einen mit "P", beschrifteten Knopf. Damit lässt sich das Programm ausstellen. Wenn das Programm deaktiviert ist, werden die Schlösser nicht mehr automatisch geöffnet. Die Anleitung warnt außerdem davor, dass sich die Schlösser nach dem automatischen Öffnen jederzeit wieder von Hand schließen lassen. Automatisch werden sie sich dann erst wieder zum nächsten im Programm eingetragenen Zeitpunkt öffnen, wenn es denn aktiv ist. Ansonsten müssen die Verschlüsse mit dem Transponder geöffnet werden.

Auf der letzten Seite der Anleitung entdecke ich einen Index. Auf der ersten Seite meiner Anleitung steht "B 2 Kt",. Auf dem Index stehen mehr als 30 verschiedene Kürzel. Angefangen ganz oben mit "B 1 Se", bis zum Beispiel "E 4 Sk Kg", in der Mitte. Die kryptischen Abkürzungen werden zum Ende der Liste hin immer länger. Es muss also eine ganze Menge Varianten von dem kleinen Computer geben, der die Verschlüsse steuert. Weil auf meiner eigenen Anleitung "Kt", steht, nehme ich an, dass damit das Korsett gemeint ist. Aus den übrigen Abkürzungen kann ich mir keinen Reim machen und lege deshalb die Anleitung zusammen mit dem Transponder zurück in die Schachtel.

Es ist noch vor 18:00 Uhr. Wie im Trainingsplan festgehalten, mache ich mich daran wieder das Korsett anzulegen. Jetzt muss ich es mit meiner Dienstuniform kombinieren. Wie mache ich das? Sollte ich das Korsett über der Uniform tragen? Es sieht schön aus und ich vermute, dass meiner Tante das gefallen würde. Also ziehe ich mir ein Uniformkleidchen über und lege mir dann das Korsett an. Genau wie bei der Schneiderin fängt das Korsett an mich behutsam einzuschnüren, nachdem ich die Frontverschlüsse geschlossen habe.
Als das Schnüren fertig ist, betrachte ich das Ergebnis im Spiegel. Das schwarze Leder passt super zum gleichfarbigen Latex der Dienstuniform. Allerdings sieht das Kleidchen zusammen mit dem Korsett nicht besonders gut aus. Während sich das Korsett um meine Hüften schmiegt, wirkt die Uniform mit ihrer lockeren Passform nun beinahe wie ein Sack.
Bei diesem Anblick fallen mir sofort die engeren Dienstkleidchen wieder ein, die im Schrank neben der Uniform liegen, die ich jetzt trage. Ich habe sie gar nicht anprobiert, weil sie so eng aussahen. Jetzt bin ich entschlossen es zu probieren!

Nachdem ich mich wieder aus dem Korsett und der weiten Uniform befreit habe, mache ich mich daran eines der engen Kleidchen überzustreifen. Schnell merke ich, dass ich mit 'Überstreifen' hier nicht sehr weit komme. Ich brauche meine ganze Kraft um mich in dieses Kleidchen zu zwängen. Während ich an dem Latex zerre, erwarte ich jeden Moment, dass das Material angesichts meiner Kraftanstrengung reißt.
Als das Kleidchen endlich angezogen ist, beuge ich mich nach vorne und zur Seite. Es fühlt sich eng an, jedoch nicht so eng wie erwartet. Nur ein bisschen enger als das Korsett. Selbst als ich mich hinknie und nach vorne beuge gibt das Latex immer noch nicht nach. Egal was ich anstelle, das Kleidchen reißt nicht.
Zufrieden lege ich mir das Korsett wieder an. Nachdem die Maschine mich eingeschnürt hat, schaue ich mir das Ergebnis im Spiegel an. Viel Besser! Das Kleidchen liegt eng an meinem Körper an, genau wie das Korsett. Oben herum drückt das Kleidchen meinen kleinen Busen etwas nach oben und verleiht mir so ein schönes Dekollete. Unten herum fällt der Rock noch eine Spur kürzer aus, weshalb man nun immer die Kette zu meinen Schenkelbändern sieht, wenn ich nicht gerade die Beine spreize.

Fertig angezogen nehme ich mir noch die schwarze Gummikugel vom Schreibtisch, stecke sie mir in den Mund und bringe dann die Schachtel mit dem Transponder und der Anleitung in Tante Augustas Arbeitszimmer. Danach mache ich mich an die Arbeit. Als ich mich um 19 Uhr in die Küche setze um mir ein Brot zu machen, höre ich ein leises Surren. Das Korsett schnürt mich weiter ein. Der ganze Vorgang verläuft sehr gemächlich und dauert etliche Minuten. Als die Maschine fertig ist, spüre ich wie das Korsett ein wenig enger geworden ist. Unangenehm ist es immer noch nicht. Auch als ich mich nach meinem kurzen Abendbrot wieder an die Arbeit mache, schränkt mich das enger geschnürte Korsett nicht stärker ein als vorher.

Um vor dem großen Treffen möglichst viel zu schaffen, mache ich erst um 21:25 Uhr Feierabend und gehe auf mein Zimmer. Oben angekommen setze ich mich auf mein Bett und warte gespannt darauf, dass sich das Korsett automatisch öffnet. Pünktlich um 21:30 Uhr erwacht die Maschine auf der Rückseite des Korsetts wieder zum Leben, löst die Schnürung langsam und öffnet danach die Frontverschlüsse. Ich lege das Korsett ab und ziehe die Dienstuniform aus, wobei mir das Kleidchen erwartungsgemäß einige Probleme macht. Nach dem Duschen lege ich mich ins Bett.
46. RE: Tante Augusta

geschrieben von goya am 07.01.16 04:02

Danke, Danke, Danke.....
Das Beste seit langem!!!!!!
47. RE: Tante Augusta

geschrieben von Nora29 am 07.01.16 06:22

Fantastisch! Jetzt dauert es bestimmt bis es weiter geht:/
Aber gut ding will weile haben
Freu mich schon auf die fortsetzung. Hoffe wir bekommen was schönes zum Wochenende.

Lieber Gruss

Nora
48. RE: Tante Augusta

geschrieben von Wölchen am 07.01.16 08:58

tolle Geschichte.Freu mich auch schon auf die Fortsetzungen.
Und bist du schnell beim schreiben.Wenn ich daran denke wie lange ich für meine Teile brauche.
Mann o Meter.

alles gute und viel Glück.
mfg Wölchen
49. RE: Tante Augusta

geschrieben von mi.mo am 07.01.16 11:48

Leute lest mal...
Es hat geschrieben das er 60 Seiten der Geschichte fertig hat...

Danke für diese schöne, wundervolle Geschichte...

Freue mich wenn es weiter geht, "Bitte" lass und net so lang warten...

Grüß di, mi.mo
50. RE: Tante Augusta

geschrieben von Latexdolljaci am 07.01.16 13:54

Sehr schöne Geschichte, da möchte man gerne tauschen.
51. RE: Tante Augusta

geschrieben von pardofelis am 07.01.16 19:11

Hi pfeffer,

Danke für einfach gute, anregende Entspannung.
Und auch dafür, das Katharina
Zitat: "....„Mittel zum Zweck bin ich diesem Fall schon,“.... "
bei allem schön realistisch bleibt.

Ach so, leider schaffe ich es nicht jeden Tag zwei solch hervorragende Kapitel zu lesen.
Und dafür möchte ich mir Zeit nehmen. Also gibt es von mir leider auch nur seltener Komentare.
Bitte fühle dich davon nie herabgesetzt!

viele Grüße
52. RE: Tante Augusta

geschrieben von Katsumoto am 07.01.16 20:17

Ebenfalls eine wunderbare Geschichte!
53. RE: Tante Augusta

geschrieben von danijelle am 08.01.16 11:29

Hallo Pfeffer,

gibts so ein Korsett? nee oder? Ist Fiktion gell, du willst die alte Dani aufs Korn nehmen gibs zu!

Aber egal, Kurve wieder gekratzt, gute Fortsetzung

Lg
dani
54. RE: Tante Augusta

geschrieben von Trucker am 08.01.16 12:55

Wow was für eine super Geschichte. So richtig spannend und gut zu kesen. Warte gespannt auf den nächsten Teil.
55. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 09.01.16 05:37

An Wölchen: Leider bin ich beim Schreiben wahrscheinlich genauso schnell oder langsam wie du. Ich veröffentliche eine Geschichte, die eigentlich schon fertig ist. Vor dem Veröffentlichen bessere ich beim betreffenden Teil dann noch ein paar Details aus und bei der Gelegenheit baue ich dann auch gleich wieder ein paar neue Fehler in den Text ein. Kann nur hoffen, dass ich bald die Möglichkeit bekomme meine eigenen Beiträge zu editieren.

An pardofelis: Vielen Dank und keine Hektik! Zum Wochenende hin habe ich es leider nicht mehr geschafft täglich Fortsetzungen zu veröffentlichen.

An danijelle: Klar gibt’s das! Ich rolle es zusammen, kleb ne Briefmarke drauf und schicks dir per PN!


Teil 18 - Zehnter Tag: Vorbereitungen

Das Anlegen des Korsetts und der Stiefeletten am nächsten Morgen verläuft problemlos und ich kann pünktlich mit meiner Arbeit beginnen. Tante Augusta sehe ich erst, als sie sich an den Frühstückstisch setzt. Als ich mit dem Brötchenkorb in der Hand auf sie zugehe, lässt sie ihre Morgenzeitung auf den Tisch fallen.
"Katharina! Guten Morgen! Du siehst umwerfend aus!"
Ich nehme den Gummiball aus dem Mund und versuche einen Knicks.
"Guten Morgen und vielen Dank."
"Das Korsett steht dir ausgezeichnet. Und die Stiefeletten erst! Hach, du siehst jeden Tag ein Stück mehr wie eine richtige Hausdienerin aus. Komm, setz dich an den Tisch und erzähle mir wie es bei Rosaria war."

Ich setze mich und beginne mit der gestrigen Anprobe. Danach komme ich zur bevorstehenden Veranstaltung.
"Frau von dem Bache hat mir erzählt, dass sie für einen Vorstandsposten im Kreis der edlen Johanna kandidieren. Ich werde alles tun was ich kann, um sie zu unterstützen."
"Vielen Dank, Katharina", erwidert Augusta. "Zuerst hatte ich große Zweifel, ob ich dich darum bitten sollte. Aber Rosaria hatte recht und zum Glück hat sie mich überredet. Aber nun noch einmal ganz ohne Formalien und Siezen. Vor dir liegt ein großer Schritt, ich hoffe du bist dir dessen bewusst. Ich möchte nicht, dass dieser besondere Tag für dich zu einem Alptraum wird. Auch wenn alles schief läuft, und du jedem Vorstandsmitglied einen Eiskübel vor die Füße wirfst, werde ich immer zu dir halten."
"Danke. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich nervös. Aber ich bin nicht nur auf eine schlechte Art nervös, wie vor einer Klausur. Der Tag wird eine echte Herausforderung und ich bin wirklich gespannt was alles passieren wird."
"Alleine dein Anblick wird schon eine Hilfe sein", sagt Augusta. "Eliza wird sich schwarz ärgern, wenn sie dich sieht. Übrigens, du hast das engere Dienstkleidchen angelegt. Mein Kompliment, sehr chic!"
"Mit dem Korsett sieht das engere Kleidchen viel besser aus", erwidere ich. "Aber das Anziehen ist ganz schön aufwendig."
"Ich bin überrascht, dass du es überhaupt geschafft hast. Ich werde dir später Talkumpuder in die Küche stellen. Du nimmst es bitte nach oben mit auf dein Zimmer. Damit wird das Anziehen einfacher von der Hand gehen."

"Da wäre noch etwas", sage ich. "Über dem engen Kleidchen sitzt das Korsett so locker, dass ich es kaum spüre."
"Es sieht in der Tat locker aus. Wenn du das wirklich möchtest, werde ich die Schnürung enger einstellen."
"Ja, bitte. Für den Anfang aber auch nicht zu eng, damit ich vor dem Treffen noch möglichst viel schaffen kann."
"Natürlich", sagt Augusta, steht auf und holt aus ihrem Arbeitszimmer den Transponder. Damit löst sie die Metallplatte, die den kleinen Computer auf der Rückseite des Korsetts verdeckt und macht sich daran die Einstellungen zu verändern.
Nach einigen Tastendrücken, die ich in meinem Rücken spüre, verriegelt sie die Metallplatte wieder über dem Computer. Einen Augenblick später höre ich wieder das inzwischen bekannte Surren. Als das Schnüren beendet ist, spüre ich das Korsett. Es ist ein Druck, der sich um meine Hüften herum gleichmäßig verteilt. Ständig präsent aber nicht unangenehm.
"Das sind jetzt 68 cm", erklärt Augusta. "Abends wird das Korsett dann auf 66 cm geschnürt."
"Danke. Das fühlt sich viel besser an. Jetzt merke ich, dass ich ein Korsett trage."
"Und es sieht besser aus", ergänzt meine Tante.


In den nächsten Tagen konzentriere ich mich ganz auf die Vorbereitungen für das anstehende Treffen. Während mich das Korsett bei der Arbeit kaum einschränkt, habe ich mühe damit mich an die Stiefeletten zu gewöhnen. Aber auch die ungewohnten Absätze machen mir von Tag zu Tag weniger Schwierigkeiten und als das Treffen unmittelbar bevorsteht, kann ich mich in den Stiefeletten einigermaßen sicher bewegen.
56. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 09.01.16 05:39

Teil 19 - Tag Vierzehn: Der große Tag

Der dunkle Glockenschlag der Haustürklingel lässt mich zusammenzucken. Im Durchgang zum Salon erscheint Tante Augustas Kopf.
"Du schaffst das", raunt sie mir zu.
Ich zwinge mich zu einem Lächeln und mache einige Schritte auf die Tür zu. Die Tür öffnet sich ohne zu Quietschen. Einer von den geschätzt tausend Punkten auf meinem Arbeitsplan war das Ölen sämtlicher Türen.
Hinter der Tür kommt ein elegant gekleideter Herr zum Vorschein, der älter ist als meine Tante. Er trägt einen Stresemann. Das graue Haar ist streng gescheitelt und akkurat gestutzt. Er passt vom Äußeren her perfekt zu meiner Tante und ist einer der Gäste, die ich mit Namen begrüße werde. Ich mache einen Knicks und sage:
"Guten Tag Herr Baron von Welckenfels. Bitte treten sie ein."
"Sehr freundlich, vielen Dank", sagt er, lächelt mich an und geht an mir vorbei. Im Flur sieht er sofort Augusta, die im Durchgang zum Salon steht.
"Augusta, meine Teure! Schön dich wiederzusehen!"
Die Begrüßung der beiden fällt viel herzlicher aus als es ihre Garderobe vermuten lässt. Sie umarmen sich.

Der Baron wendet sich zu mir um.
"Und du musst Katharina sein. Rosaria hat nicht übertrieben. Keine zwei Wochen bist du bei Augusta und schon bereit an diesem Tag so eine wichtige Aufgabe zu übernehmen. Junge Dame, du hast meine Hochachtung!"
"Vielen Dank, Herr Baron", bedanke ich mich. Mir fällt ein kleiner Stein vom Herzen. Der erste Gast ist bis jetzt zufrieden. Es bleibt allerdings bei einem kleinen Stein, schließlich ist das erst der Anfang.

Auch die nächsten Gäste haben nichts an meinem Empfang auszusetzen. Ganz im Gegenteil. Niemand versäumt es, mich für meine Einsatzbereitschaft, meinen Mut oder meine Uniform zu loben. Manchmal auch für alles auf einmal.
Wenn die Türklingel für einige Minuten ruhe gibt, serviere ich im Salon Getränke. In meiner Freizeit habe ich mich in Tante Augustas Privatbibliothek schlau gemacht um auch bei dieser Aufgabe einen guten Eindruck zu hinterlassen. Ich serviere eine Wasserflasche auf einem Silbertablett, dazu halte ich penibel gereinigte Gläser bereit. Beim Einschenken gebe ich mir größte Mühe nichts zu verschütten, was mir – vorherige Übung sei Dank – trotz meiner Nervosität auch gelingt.

Als fast alle Gäste eingetroffen sind, erscheint die Person, von der ich kein Lob erwarte: Eliza Steinrose. Nachdem ich sie brav mit ihrem Namen und einem Knicks begrüßt habe, wendet sie sich gleich meiner Tante zu.
"Augusta, dass wäre doch nicht nötig gewesen! Hast du extra eine Schauspielerin angeheuert um die Haushälterin zu mimen?"
"Ganz und gar nicht Eliza", erwidert meine Tante mit entschlossener Miene. "Das ist Katharina. Sie ist meine Stief-Nichte und hat sich bereit erklärt uns heute zu umsorgen."
"Wie? Du hast deine Angehörige überredet hier Dienerin zu spielen? Mit ihrem kurzen Röckchen soll sie wohl die Männer becircen um dir deren Stimmen zu sichern."
Hinter Augusta tritt der Baron von Welckenfels hervor.
"Dem Charme dieser mutigen und überaus fleißigen Dienerin erliege ich gerne", erklärt der Baron mit fester Stimme. "Das geht jedoch nicht nur mir und den anderen Herren so, sondern auch den Damen. Augusta hat es verstanden, diese junge Dame behutsam an unsere Ideen heranzuführen. Dafür war weit mehr nötig als nur eine geübte Hand am Rohrstock sondern echte Führungsqualitäten und Menschenkenntnis. Es würde mich doch wundern, wenn das keinen Einfluss auf die Wahl hätte."
Eliza winkt ab.
"Die Kleine ist hübsch anzuschauen, mehr nicht. Sie hat keine Ausbildung und wird folglich als Dienerin-Darstellerin versagen. Sie ist nicht mehr als Dekoration. Fräulein Blickfang wird Augusta nur Stimmen kosten, wenn sie sich bei der ersten Gelegenheit blamiert."
Mit diesen Worten geht sie am Baron vorbei und begrüßt die übrigen Anwesenden im Salon. Als ich mich wieder der Tür zuwenden will, raunt mir meine Tante von hinten zu:
"Das hast du gut gemacht. Nicht provozieren lassen!"


In den nächsten Minuten treffen auch die letzten Gäste ein. Der Altersdurchschnitt der wahlberechtigten Mitglieder des Kreises der edlen Johanna liegt jenseits der 40. Es sind genau fünf Männer und fünf Frauen anwesend, darunter auch die Schneiderin Rosaria.
Als alle Gäste im Foyer versammelt sind, bittet Augusta die Anwesenden ins Esszimmer um einen Imbiss einzunehmen. Mein Stichwort. Ich begebe mich sofort in die Küche, wo schon alles vorbereitet ist. Als ich mit der ersten Platte in den Händen das Esszimmer betrete, sehe ich, dass Eliza sich nicht an den für sie vorgesehenen Platz gesetzt hat. Um ihr die Möglichkeit zu nehmen mich beim Servieren zu stören, habe ich für alle Gäste Pappschilder mit ihrem Namen gebastelt. Eliza sollte eigentlich in der Mitte der langen Tischseite sitzen, auf beiden Seiten eingerahmt von anderen Gästen. Nun hat sie sich ans Kopfende des Tisches gesetzt. Am anderen Kopfende sitzt meine Tante.
Bevor ich die Platte auf dem Tisch abgesetzt habe, wendet sich Eliza an mich:
"Junge Frau, falls sie auch nach diesem Job noch irgendwo anders kellnern wollen, dann gebe ich ihnen einen Rat mit: Wenn sie Plätze zuweisen, dann informieren sie sich vorher ob es feste oder ungeschriebene Regeln gibt welche Person wo sitzt. Bei uns sitzen Kandidaten für eine Wahl am Kopfende des Tisches. Verstanden?"
Verdattert bleibe ich vor ihr stehen. Ich habe mir so viel Mühe gegeben keinen Fehler zu machen. Also habe ich erwartet, dass Rosaria versuchen würde mich mit unfairen Mitteln wie Beinstellen aus dem Konzept zu bringen. Jetzt habe ich mir schon einen richtigen Fehler geleistet noch bevor ich die erste Platte zum Tisch bringen konnte.
Als ich einen Moment später meine Fassung wiedergewonnen habe, stelle ich die Platte an dem vorgesehen Platz auf dem Tisch ab und gehe auf Eliza zu. Mit gesenktem Blick sage ich:
"Es tut mir leid, Frau Steinrose. Ich hätte mich vorher informieren müssen. Vielen Dank für die Korrektur."
Eliza schaut mich an. Zuerst ungläubig, dann missmutig. Es wäre ihr sicher lieber gewesen wenn ich etwas wie "Ey, woher soll'n ich das wissen!?", gesagt hätte. Aber diesen Gefallen werde ich ihr nicht tun!

Als ich die nächste Platte hereintrage, folgt auch gleich Elizas nächster Schlag.
"Sagen sie, wie viel hat ihnen ihre Tante denn eigentlich dafür gezahlt hier heute Dienerin zu spielen?"
Diesmal bin ich vorbereitet. Ich habe mir in den letzten Tagen überlegt, was sie mir an den Kopf werfen könnte und auf die Frage mit der Bezahlung bin ich relativ schnell gekommen. Der Vorwurf, ich könnte nur des Geldes wegen hier sein, ist ziemlich vorhersehbar.
"500 Euro", erwidere ich sofort.
Durch die Runde geht ein Raunen.
"500 Euro für einen Tag Maskenball? Nicht schlecht", bemerkt Eliza daraufhin süffisant.
"Nein, für 14 Tage Arbeit bei meiner Tante", erwidere ich und zwinge mich zu einem neutralen Tonfall. "Für die 500 Euro habe ich mein Korsett und die Stiefeletten bei Schneidermeisterin Rosaria von dem Bache gekauft."
"Ich hoffe, du bist immer noch zufrieden", springt Rosaria sofort mit einem breiten Lächeln ein.
"Und wie!", antworte ich und stelle die zweite Platte auf dem Tisch ab.

Erst auf dem Weg in die Küche erlaube ich mir ein Siegergrinsen. Mein Konter ist am Tisch sehr gut angekommen. Einige Gäste haben sich nicht mal Mühe gegeben ihr Schmunzeln zu verbergen. Eliza wird sich sicher noch nicht geschlagen geben, aber ich habe das Gefühl, nun viel bessere Karten zu haben.

Zunächst hält sich Eliza zurück. Ich kann ohne weitere Störungen das Essen auftragen. Erst als das Essen auf dem Tisch steht und ich damit beschäftigt bin Getränke zu servieren, tritt sie wieder in Aktion. Jedes mal, wenn ich an ihr vorbeigehe, versetzt sie mir einen leichten Tritt gegen mein Schienbein. Sie lässt sich dabei nichts anmerken und zuerst spüre ich ihre kleinen Tritte kaum. Die übrigen Gäste sind mit dem Essen und ihren Gesprächen beschäftigt und merken ebenfalls nichts.
Nach und nach werden die vielen leichten Tritte immer unangenehmer. Ich versuche Blickkontakt mit Rosaria oder meiner Tante herzustellen, doch die nehmen offenbar an, dass Eliza mit meinem Konter ruhig gestellt wurde und bemerken meine Zeichen nicht.
Mit jedem Tritt wird es unerträglicher. Was mache ich bloß? Ich muss protestieren. Aber wie? Eliza vor allen zur Rede stellen? Augusta oder Rosaria nach draußen bitten und sie unter vier Augen bitten etwas zu unternehmen? Die beiden sind in Gespräche vertieft. Sie sind sicher damit beschäftigt die Wackelkandidaten von Augusta zu überzeugen.
Wie ein Eis an einem Sommertag schmilzt mein Wille mir nichts anmerken zu lassen langsam dahin. Nach dem gefühlt tausendsten Tritt platzt ein halblautes "Hey, Autsch", aus mir heraus.
Eliza wendet sich sofort an mich:
"Das Laufen in diesen Stiefeletten ist ungewohnt, was? Ja meine Liebe, solche Sachen sind eben nichts für einen Ferienjob, auch wenn ihnen andere Leute das eingeredet haben. Machen sie Pause! Wenn man ihnen so zuschaut, bekommt man Mitleid."
Eliza eröffnet mir selbst einen Ausweg aus meiner Lage. Ich soll Pause machen. Doch genau dieses Triumphgeheul aus ihrem Mund entfacht meine Entschlossenheit neu. Noch werde ich mich nicht geschlagen geben!

Einen Augenblick lang überlege ich, was ich nun erwidern soll. Binnen Sekunden formt sich in meinem Kopf ein Plan der Eliza und mir den Mund stopfen wird. Eigentlich wollte ich die Gummikugel heute nicht in meinem Mund tragen. Mir selbst vor all diesen Leute die Möglichkeit zum Sprechen zu nehmen war mir zu peinlich. Außerdem wollte ich in der Lage sein Eliza zu antworten. Die Idee, die ich jetzt im Sinn habe, wird uns hoffentlich beide verstummen lassen.

"Es tut mir leid", sage ich mich gesenktem Blick. "Die Schuhe sind wirklich ungewohnt und manchmal tue ich mich mit dem Training noch etwas schwer. Ich möchte damit jedoch nicht ihre Gespräche stören. Meine Tante hat mir für solche Fälle einen Knebelball gegeben. Ehrlich gesagt war es mir zuerst zu peinlich den Ball heute vor allen Gästen zu tragen. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, bitte ich um die Erlaubnis meinen Knebelball zu holen."
Nachdem meine Tante mir zugenickt hat, gehe ich nach oben in mein Zimmer. Als ich mit dem Ball in der Hand zurück bin, sind alle Blicke auf mich gerichtet. Vor Elizas weit aufgerissenen Augen stecke ich mir den Ball in den Mund.

Mit dieser Idee gelingt es mir tatsächlich Eliza auszustechen. Niemand, nicht einmal ich selbst, hätte erwartet, dass ich so weit gehen würde die Gäste geknebelt zu bedienen. Sie richtet kein einziges Wort mehr an mich und verpasst mir auch keinen Tritt mehr.
Nach dem Essen zieht sich der Kreis zur Debatte und der anschließenden Wahl in die Bibliothek zurück. In dieser Zeit räume ich den Tisch ab und beginne mit dem Spülen.

Etwa eine halbe Stunde später höre ich Stimmen aus dem Salon. Die Wahl muss zu Ende sein. Das ist das Zeichen, für meinen nächsten Einsatz. In einem Kübel bringe ich eine Flasche Champagner in den Salon um der Siegerin zu gratulieren. Als ich den Raum betrete, erkenne ich sofort, wer gewonnen hat. Die meisten Anwesenden umringen meine Tante, die freudig strahlt.
"7 zu 2, bei einer Enthaltungen!", sagt Rosaria und springt auf mich zu. Sie nimmt die Flasche aus dem Kübel und beginnt die bereitgestellten Gläser zu füllen. Als alle Gäste ein gefülltes Glas in der Hand halten, wird gemeinsam angestoßen. Auch Eliza entzieht sich dem nicht, auch wenn ihr die Niederlage deutlich anzusehen ist.
Ich stoße natürlich nicht mit an. Dank dem Knebelball kann ich meiner Tante nicht mal ordentlich gratulieren aber ich fühle mich trotzdem wie eine kleine Siegerin.

Etwa eine Viertelstunde später verabschieden sich die ersten Gäste. Ich begleite sie zur Tür und verabschiede sie mit einem Knicks. Tante Augusta hat sich derweil mit einigen Gästen auf Stühlen im Salon niedergelassen und diskutiert mit ihnen angeregt. Wahrscheinlich geht es um die anstehende Vorstandsarbeit.

Rosaria und der Baron lösen sich aus der Gruppe und kommen auf mich zu.
"Katharina, würdest du uns bitte begleiten?"
Ich nicke und folge ihnen ins Wohnzimmer, wo sich die beiden aufs Sofa fallen lassen. Mit einer Handbewegung weist mir Baron Welckenfels den gegenüberstehenden Sessel zu. Ich nehme ebenfalls Platz.
"Du solltest jetzt den Knebel raus nehmen", sagt Rosaria mit einem Lächeln.
Ich nicke wieder und nehme den Ball aus meinem Mund.

"Du hast mich heute sehr beeindruckt", beginnt der Baron. "Ich habe selten einen Menschen gesehen, der nach so kurzer Zeit in der Rolle einer Dienerin aufgegangen ist."
"Dem kann ich nur beipflichten", sagt Rosaria. "Deine Leistung hat deiner Tante bei der Wahl sehr geholfen. Ich kann immer noch nicht glauben, dass Eliza dich nicht aus der Ruhe bringen konnte."
"Eliza war wirklich unangenehm. Allein deswegen bin ich froh, dass sie verloren hat."
"Das glaube ich dir", sagt wieder der Baron. "Angesichts dessen, was du uns heute gezeigt hast, möchte ich dich einladen, dich bei unserem Kreis auch weiterhin zu engagieren. Ich weiß, dass du geplant hast noch zwei weitere Wochen bei deiner Tante zu bleiben. Wenn du darüber hinaus noch länger bleiben möchtest, kannst du für einen gewissen Zeitraum eine echte Hausdienerin werden. Du würdest dann die vollständige Ausbildung erhalten."
"Danke, dass ist eine große Ehre. Aber ehrlich gesagt kommt das etwas plötzlich."
"Niemand erwartet von dir sofort eine Antwort", sagt der Baron mit einem Lächeln. "Nimm dir so viel Bedenkzeit wie du möchtest. Du kannst nach den zwei Wochen auch zunächst eine Auszeit nehmen und später auf unser Angebot zurückkommen."
"Für wie lange würde ich denn Hausdienerin werden?", frage ich.
"Wenn du dich dafür entscheidest, unserem Kreis treu zu bleiben, dann wirst du zunächst ein Orientierungstraining absolvieren. Das kürzeste Training dauert nur drei Tage, anspruchsvollere Alternativen entsprechend länger. Im Anschluss an dieses Training kannst du dann festlegen, was für eine Art Hausdienerin du werden möchtest. Für jede Variante gibt es einen Mustervertrag, der sich noch variieren lässt."
"Gibt es für die Trainings so eine Art... Übersicht?", frage ich.
"Die gibt es. Ich werde deiner Tante eine aktuelle Übersicht per E-Mail schicken", erklärt der Baron. "Schau dir alles gut an. Wenn du Fragen hast, kannst du uns jederzeit über deine Tante kontaktieren. Augusta selbst weiß natürlich auch einiges über die Verträge in unserem Kreis. Ansonsten glaube ich, dass du dir erst mal eine Pause verdient hast. Ruhe dich aus, um die Getränke werden wir uns kümmern. Auf geht’s, Rosaria!"
Der Baron steht auf und Rosaria tut es ihm gleich. Eigentlich müsste ich, als eifrige Dienerin, jetzt aufspringen und mich selbst um die Getränke kümmern. Doch in diesem Moment, da der ganze Stress der vergangenen Tage von mir abfällt, freue ich mich einfach nur über die Pause.
Ich strecke meine Beine aus und lasse meinen Kopf in das Polster sinken. Von einer perfekten Dienerin würde man etwas anderes erwarten, aber weil heute alles gut gelaufen ist, beschließe ich mir eine kurze Pause zu gönnen und schließe für einen Moment die Augen.


Als ich meine Augen wieder aufschlage, sehe ich durch das Wohnzimmerfenster wie es draußen dämmert. Verdammt, ich wollte doch wirklich nur eine ganz kurze Pause machen! Bevor ich ein schlechtes Gewissen bekommen kann, merke ich, dass jemand mich im Sessel zugedeckt hat. Daraus schließe ich, dass meine eigenmächtig genommene Pause im Nachhinein genehmigt wurde. Als ich aufstehe stolpere ich fast über die Stiefeletten, deren Verschlüsse geöffnet wurden und die ich mir im Schlaf von den Füßen abgestreift haben muss. Die Person, die mich zugedeckt hat – ich habe meine Tante im Verdacht – hat diesen Fall vorhergesehen und mir einfache Hausschuhe neben den Sessel gestellt.
Nachdem ich in die Hausschuhe geschlüpft bin stelle ich die Stiefeletten noch ordentlich nebeneinander neben die Tür zum Wohnzimmer und lege die Decke akkurat gefaltet zurück auf den Sessel. Dann mache ich mich auf die Suche nach meiner Tante.

Augusta finde ich in ihrem Arbeitszimmer. Als sie mich sieht, sagt sie:
"Hallo Katharina! Ich hoffe du konntest dich etwas erholen."
Sie lächelt mich an.
"Ja", erwidere ich. "Ich wollte eigentlich nur kurz die Augen zumachen aber dann bin ich leider ganz eingenickt."
"Die Pause hast du dir auch wirklich verdient. Setz dich schon mal ins Esszimmer. Ich werde für uns beide gleich einen Imbiss hereinbringen."

Nachdem ich am Esszimmertisch sitzend einige Minuten gewartet habe, höre ich aus der Küche ein lautes "Plopp!". Kurz darauf erscheint meine Tante mit einem Servierwagen. Auf dem Wagen transportiert sie ein Tablett mit einigen Resten von heute Mittag und einen Kübel mit einer geöffneten Champagnerflasche darin. Als sie mit dem Wagen den Tisch erreicht hat, schenkt sie uns beiden ein Glas Champagner ein und reicht mir eines der Gläser.

"Auf dich Katharina. Die Hausdienerin, die Eliza Steinrose zum Schweigen gebracht hat", sagt sie mit einem schelmischen Grinsen.
"Auf sie, dass neue Vorstandsmitglied. Gutes Gelingen."
Wir stoßen an und genehmigen uns einen großzügig bemessenen Schluck.
"Ich kann immer noch nicht fassen, wie souverän du Elizas Störversuche abgewehrt hast", sagt meine Tante.
"Zum Ende hin war es wirklich gemein. Zum Glück hatte ich den Knebelball. Damit hat sie wohl nicht gerechnet."
"Der Knebel hat sie aus der Bahn geworfen. Spätestens da musste sie einsehen, dass es dir ernst mit der Rolle der Dienerin ist."
"Wird Frau Steinrose versuchen auch die Arbeit des Vorstands zu sabotieren?", frage ich.
"Nach allem was passiert ist, nennst du sie immer noch ganz höflich bei ihrem Nachnamen?", fragt meine Tante ungläubig.
"Naja..." antworte ich zögerlich. "Höflichkeiten hat sie eigentlich keine verdient, aber ich dachte mir, dass eine gute Hausdienerin immer höflich sein muss. Selbst wenn sie die betreffende Person nicht mag."
"Da hast du grundsätzlich recht", antwortet meine Tante. "Heute hätte ich dir aber ausnahmsweise auch keinen Vorwurf gemacht, wenn du auf die korrekte Anrede verzichtet hättest. Und um deine Frage zu beantworten: Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Eliza versuchen könnte den Vorstand bei seiner Arbeit zu stören.
Dank dem Internet konnte unser Kreis Kontakte zu vielen gleichgesinnten Gruppen knüpfen. Wir tauschen Forschungsergebnisse und Material aus. Ein beachtlicher Teil der Vorstandsarbeit ist heute Kontaktpflege über den ganzen Globus. Wenn wir gegenüber den anderen Gruppen als verlässlicher Partner auftreten wollen, dürfen wir uns nicht wie ein Haufen Gören verhalten. Wenn Eliza uns dabei dazwischenfunken würde, hätte das schwerwiegende Konsequenzen für sie."
Ich wünsche mir, dass Eliza genau diesen Fehler machen wird. Verdient hätte sie es! Das behalte ich allerdings für mich.

Während wir uns beide die Flasche Champagner teilen, erzählt mir Augusta einiges über die anderen Gruppen, mit denen der Kreis der edlen Johanna in Kontakt steht. So höre ich zum ersten mal von englischen Ponygirls und erfahre von Augustas Besuch bei japanischen Bondagekünstlern. Offenbar gibt es in fast jedem Land Menschen mit ungewöhnlichen Interessen und als die Flasche deutlich leichter geworden ist, sage ich im Gespräch: "So ein bisschen gehöre ich jetzt auch dazu."
"Das stimmt", sagt meine Tante. "Natürlich gibt es auch den einen oder anderen schwierigen Charakter wie Eliza, aber in aller Bescheidenheit sage ich: Wir sind nicht die schlechteste Gesellschaft. Apropos Gesellschaft, es ist beinahe 22:00 Uhr."
Das Korsett hat sich kurz davor automatisch geöffnet. Ich wusste also, dass die Bettruhe naht.

Bettruhe. Vor zwei Wochen habe ich gedacht, dass ich dieses Wort erst wieder in den Mund nehme falls ich selbst einmal Kinder haben sollte. Jetzt gilt die Bettruhe für mich. Ich stehe langsam auf und merke bei jeder Bewegung die halbe Champagnerflasche. Wenn ich in Hamburg geblieben wäre, würde ich jetzt erst so richtig loslegen. Stattdessen werde ich mich ganz brav an Hausdienerinnen-Regeln halten und ins Bett gehen.
Diese feste Schlafenszeit ist erniedrigend und genau das macht die ganzen Regeln so aufregend. Wenn ich jetzt die Wahl hätte zwischen Hamburg und dem Haus meiner Tante, würde ich ohne zu zögern Augusta wählen!
Ich stehe vor meiner Tante, die sitzen geblieben ist. Dank dem Champagner fahren meine Gedanken Achterbahn. Ich möchte mehr! Es soll aufregender werden! Mir kommt die Idee, meine Tante darum zu bitten mich ans Bett zu fesseln. Aber ich bringe die Worte einfach nicht über die Lippen. Stattdessen laufe ich rot an. Nach einigen quälend langen Sekunden ringe ich mich schließlich dazu durch ihr zu sagen:
"Ich wünsche DIR eine gute Nacht."
Das verbotene "dir", betone ich so auffällig wie ich kann. Meine Tante schaut mich überrascht an.
"Verzeihung liebe Tante, ich war unaufmerksam und habe sie geduzt", füge ich schnell an und laufe in die Küche. Ich nehme mir einen Holzlöffel, laufe zurück ins Wohnzimmer und drücke Augusta den Löffel in die Hand. Dann strecke ich meine Finger aus.
Meine Tante schaut verdutzt zwischen mir und dem Löffel hin und her. Sie braucht einen Moment um zu verarbeiten, dass ich mir gerade bewusst eine Strafe eingehandelt habe. Schließlich holt sie mit dem Löffel aus und lässt ihn auf meine Finger niedersausen.
"Schön, dass du gleich gemerkt hast, dass du einen Fehler gemacht hast. Und jetzt ab ins Bett."

Mit roten Kopf laufe ich die Treppe nach oben in mein Zimmer. Ich lege meine Uniform ab und lasse mich dann ins Bett fallen. Meine brennenden Finger suchen sich ihren Weg zwischen meine Beine. Ich stelle mir vor mit schweren Ketten ans Bett gefesselt zu sein. Angetrunken wie ich bin fällt es mir leicht mich in einer Woge der Lust fallen zu lassen.


**

Teil 20 - Nach der Wahl

Die Tage unmittelbar nach der Wahl verlaufen für mich ruhig. Während meine Tante sich neben ihrer regulären Arbeit auch mit den Verpflichtungen ihres Vorstandspostens vertraut macht, erledige ich die Hausarbeit.
Am dritten Tag nach der Wahl ruft meine Tante mich zu sich ins Wohnzimmer. Als ich den Raum betrete, hat sie sich schon aufs Sofa gesetzt. Vor ihr liegen auf dem Stubentisch einige Papiere. Augusta deutet auf den Platz neben sich und ich setze mich.

"Heute Vormittag habe ich mit der Oberin des Klosters Marienfeste telefoniert", beginnt meine Tante. "Du erinnerst dich bestimmt: Laura hat dich eingeladen eine Nacht im Kloster zu verbringen."
"Ja", antworte ich. "Hat die Oberin ihren Segen gegeben?"
"Das hat sie. Du bist morgen für 16:00 Uhr herzlich eingeladen. Ich werde dich fahren."
"Vielen Dank! Ich bin so gespannt! Was wird mich dort wohl erwarten?"
"Die eine oder andere Überraschung, vermute ich", erwidert meine Tante. Bevor ich ihr weitere Fragen zum Kloster stellen kann, lenkt sie meine Aufmerksamkeit auf die Papiere, die vor ihr auf dem Tisch liegen.
"Außerdem hat der Baron die Übersicht geschickt, um die du ihn gebeten hast. In den Unterlagen befindet sich auch eine Überraschung", sagt meine Tante und drückt mir die Blätter in die Hand.

"Angebote für ein Orientierungstraining – Katharina, Gast von Augusta H."

Unter dieser fett gedruckten Überschrift finden sich auf drei Blätter verteilt mehrere Trainingsvarianten mit einer kurzen Beschreibung.

"Wenn eine neue Dienerin ein Orientierungstraining erhalten soll, fragt der Kreis alle dafür qualifizierten Mitglieder ob und in welcher Form sie bereit wären ein Training durchzuführen. Normalerweise dauert es etwa zwei Wochen bis genug Angebote beim Vorstand eingegangen sind", erklärt meine Tante.
"Dank deinem ausgezeichneten Debüt bei der Vorstandswahl haben sich sofort eine ganze Menge Leute bereit erklärt dir ein Training anzubieten. Darunter sogar ", - meine Tante blättert auf die letzte Seite - "Eliza Steinrose",.

"Die?", frage ich ungläubig. "Frau Steinrose kann mich doch nicht ausstehen?"
"Den Eindruck habe ich auch gehabt", sagt meine Tante. "Sie gehört innerhalb unseres Kreises zu den Traditionalisten. Strenge Regeln und Einschränkungen bei der persönlichen Freiheit gehören nicht zum modernen Zeitgeist, weshalb es uns in der jüngeren Vergangenheit schwer gefallen ist neue Mitglieder zu gewinnen. Dank dem Internet geht es mit den Mitgliederzahlen wieder bergauf. Vor etwa 40 Jahren jedoch sah es so aus, als ob der Kreis der edlen Johanna mangels Mitgliedern aufgelöst werden müsste. Damals bildete sich intern die Gruppe der sogenannten Reformer, die viele strenge Regeln lockerten und so endlich neue Mitglieder in den Kreis holen konnten.
Die Traditionalisten machen sich für die Beibehaltung der ursprünglichen Regeln stark. Grundsätzlich halte ich den Standpunkt der Traditionalisten für richtig. Wir dürfen unsere Regeln nicht beliebig weit aufweichen, sonst enden wir als Verein der nur noch einen unkonventionellen Kleidungsstil pflegt. Eliza gehört zu den radikalsten Traditionalisten. Ihre kompromisslose Haltung halte ich aber ebenfalls für falsch.

Ich kann nur darüber spekulieren, warum Eliza dir dieses Angebot gemacht hat. Vielleicht hast du sie mit deiner Hartnäckigkeit beeindruckt? Möglicherweise ist es auch eine Art Falle. In jedem Fall wird sie dich prüfen wollen. Sie würde dich mit der ganzen Härte einer traditionellen Dienerinnen-Ausbildung konfrontieren. Wenn du in ihren Augen nicht zur Dienerin taugst, soll dir dieses Training einen so gehörigen Schrecken einjagen, dass du danach nie wieder etwas von unserem Kreis hören willst. Und falls du wider erwarten Elizas Prüfung doch bestehst, hat sie bewiesen, dass sich auch heute noch Menschen mit ihren Methoden trainieren lassen."

"Wenn ich ihr Angebot also annehme und das Training entweder damit endet das ich meine Koffer packe oder ihre Prüfung bestehe, hat sie in beiden Fällen gewonnen", stelle ich fest.
"Genau", sagt meine Tante. "Wenn du gehst, gibt es eine – in ihren Augen – verweichlichte Dienerin im Kreis weniger, wenn du bestehst, gibt es eine "echte", Dienerin im Kreis mehr."

Ich überfliege die anderen Angebote und vergleiche sie mit Elizas Variante. Schon bei der Dauer unterscheidet sich Elizas Angebot von allen anderen. Die meistens Trainings sind in weniger als einer Woche beendet. Bei ihrem Angebot steht unter dem Punkt "Dauer: 2 Wochen PLUS",. Augusta erklärt mir, dass das Training mindestens zwei Wochen dauern wird. Das Plus bedeutet, dass Eliza alleine darüber entscheidet ob das Training danach beendet ist. Es steht ihr frei, dass Training um eine Strafzeit zu verlängern.
In den Kurzbeschreibungen der anderen Angebote lese ich Dinge wie: "Einführung in das Servieren" oder "Ästhetik des Dienens". Bei Eliza wird stattdessen "Langzeit-Bondage" oder "Disziplinierung" angeboten.
Eine weitere Besonderheit ist der Punkt "Safeword", der nur bei Eliza auftaucht. Zur Erklärung steht dabei: "Wenn die Anwärterin das Safeword benutzt, wird das Training sofort beendet. Das Training kann zu einem späteren Zeitpunkt nicht fortgesetzt oder neu begonnen werden. Die Nutzung des Safewords ist einmalig und endgültig."

"Was hältst du von Elizas Angebot?"
Die Frage meiner Tante erwischt mich unvorbereitet.
"Ich äh... es ist total anders als die anderen Angebote", sage ich schließlich.
"Kommt es für dich infrage?"
Auch diese Frage habe ich nicht erwartet. Eigentlich war es doch ausgemacht, dass Eliza als Mensch unmöglich ist. Wie könnte ich da ein Training bei ihr absolvieren?
"Nein, eigentlich nicht", bringe ich schließlich hervor. "Ich meine, nach all dem was passiert ist. Wie kann ich Frau Steinrose da vertrauen?"
"Deine Zweifel sind wirklich berechtigt", sagt meine Tante. "Bei Eliza kannst du nur auf eines vertrauen: Mit ihr würdest du wirklich deine eigenen Grenzen kennenlernen."
Meine Tante richtet ihren Blick wieder auf die Blätter mit den Angeboten.
"Was für ein verrücktes Angebot", murmelt sie.

Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass meine Tante Elizas Angebot nicht total ablehnend gegenübersteht. Während wir gemeinsam die anderen Angebote durchgehen, geht mir dieser Eindruck nicht aus dem Kopf. Augusta hat sich selbst als Traditionalistin bezeichnet und diese Aussage deckt sich auch mit dem, was ich bisher erlebt habe. Eliza ist eine radikale Traditionalistin. Stehen sich die beiden trotz der Auseinandersetzung bei der Wahl näher als ich denke? Wenigstens von ihren Ideen her?

Nach dem Abendessen nehme ich die Unterlagen mit auf mein Zimmer. Ich setze mich an meinen Schreibtisch und gehe die Angebote zum x-ten mal durch. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich die Möglichkeit kein Training zu machen und nach den zwei Wochen den Kreis der edlen Johanna hinter mir zu lassen, gar nicht in Betracht gezogen habe. Aus gutem Grund habe ich nicht daran gedacht – eines steht für mich fest: Ich will weitermachen!
Bleibt nur die Frage: Wie?
57. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 09.01.16 05:40

Wie angekündigt ist die Geschichte nach 61 Seiten an dieser Stelle erst einmal zu Ende. Sie war eigentlich nur als Beigabe zu meiner anderen Geschichte gedacht. Eine harmlose kleine Episode, für eine handvoll interessierter Leser. Zu meiner Überraschung ist die Geschichte von Tante Augusta und Katharina dann aber sehr gut angekommen, weshalb ich nun vor einem kleinen Problem stehe. Pardofelis hat in diesem Thread passenderweise schon den Zauberlehrling zitiert:

„Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.“

Mir ist bewusst, dass das Ende kein vernünftiger Abschluss ist und es an Sadismus grenzt meine Leser an dieser Stelle hängen zu lassen Eine Fortsetzung müsste also her. Die Geschichte liegt seit etwa zwei Jahren auf meiner Festplatte und ich wusste nie so recht, wie und ob ich sie fortsetzen sollte.
Motiviert durch eure Kommentare und Anregungen habe ich inzwischen begonnen mir über eine Fortsetzung Gedanken zu machen. Aber dazu steht noch nichts fest. Ich will keine Hoffnungen wecken, die ich dann nicht erfüllen kann. Im Moment schreibe ich an anderen Texten. Eine Fortsetzung in den nächsten Monaten ist daher sehr unwahrscheinlich.

Zum Schluss möchte ich mich noch einmal für eure zahlreichen Kommentare und die sehr freundliche Aufnahme im Forum bedanken!
58. RE: Tante Augusta

geschrieben von Fehlermeldung am 09.01.16 06:38

Erst einmal danke für diese Fortsetzung
sollte es wirklich hier enden würdest du mir
Pippi in die Augen treiben !

Das Angebot war doch !
Zitat
„Nimm dir so viel Bedenkzeit wie du möchtest. Du kannst nach den zwei Wochen auch zunächst eine Auszeit nehmen und später auf unser Angebot zurückkommen.“

Wie währe es wenn Katharina ihre Tante bittet , ihr ein Training für
das Training bei Eliza Steinrose zu kommen zulassen .
Zeit dafür wurde ihr angeboten und ein bestandenes Training währe eine
tolle Rache für alles was diese ihr antun würde .
Klar das die Gesellschaft das Training überwacht damit es nicht
ausufert und übertrieben wird .

Katharina besteht mit Bavur und

Die Tannte macht ihr darauf hin das Angebot Dienerschaft gegen Allein Erbe

Das währe dann ein Happyend
59. RE: Tante Augusta

geschrieben von pardofelis am 09.01.16 07:26

Hallo pfeffer,

Dankeschön für die Fortsetzung.
Und mit dem "wie?" bleibt eigentlich genug für die Phantasie des Lesers übrig.

Ich will aber deine Phantasie lesen. Und ich hoffe so wie Fehlermeldung auch auf eine Fortsetzung.
Und als Ablauf ist das vorgeschlagene Training bi Eliza (allerdings ohne Bravour) denkbar.
Und Training heist ja nicht, das die Ausbildung bei Eliza stattfinden muß.
Sollte nach einem Training die Ausbildung in andere Hände gelegt werden, hieße das ja auch,
das ihr weniger Wissen in z.B. Wein- oder Holzpflegefragen zugesprochen wird.

Lass dir alle Zeit die du brauchst. Und bitte, bitte überrasche uns irgendwann mit einem weiterem
Teil aus dem Leben von Katharina.

liebe Grüße
60. RE: Tante Augusta

geschrieben von Fehlermeldung am 09.01.16 07:43

@ pardofelis
Ich habe bewusst Traning geschrieben
das schliesst eine Ausbildung zur Hauswirtschaferin nicht aus
wo und wie diese dann statt findet bleibt offen .
61. RE: Tante Augusta

geschrieben von Nora29 am 09.01.16 08:04

Gratulation.

Die Geschichte ist wirklich grossartig! Ich hoffe sehr, dass du an ihr weiter schreibst. Du hast wirklich talent die Leser zu begeistern.

Es wäre toll zu erfahren wofür sich Katharina entscheidet.

Vielen Dank für dein Lesestoff!
62. RE: Tante Augusta

geschrieben von Latexdolljaci am 09.01.16 09:02

Erstmal vielen lieben Dank für die Super Geschichte.
Ich würde mal sagen bis jetzt war es die Einleitung zu der Geschichte die jetzt richtig weitergeht und Katharina nun erst Recht eine Haushälterin wird.
Da sie bis jetzt den Willen zeigt das sie alles lernen möchte wird sie auch zu Elizia gehen um Ihre Grenzen aus zu loten und eine Gute Haushälterin zu werden.
Also ich würde mit Katharina sofort tauschen wollen und real so leben wollen.
Aber leider findet man so eine Herrschaft nicht in der realen Welt.
63. RE: Tante Augusta

geschrieben von FLINN216 am 09.01.16 13:35

Hallo pfeffer

Erstmal bedanke ich mich für deine super Geschichte, ebenso für deine “andere Geschichte“ (Das geheimnisvolle Gespenst) mach weiter so!!

Bezüglich der Fortsetzung:
Ich würde sagen Schreibe zuerst an deiner “anderen Geschichte“ weiter und dann machst du hier weiter, oder wenn dir zum Gespenst nichts mehr einfällt machst du hier weiter. Dadurch gewinnst du etwas Abstand zum Thema und hast danach hoffentlich wider neue Ideen.

Vielen Dank für deine Geschichte

64. RE: Tante Augusta

geschrieben von tatiana.m am 12.01.16 13:54

Du bist soo gut zu uns

knuuutsch

vielen dank
das miststück
65. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 12.01.16 18:16

Tja, eigentlich hatte die Geschichte schon Staub angesetzt. Jetzt mache ich mir mehr und mehr Gedanken zur möglichen Fortsetzung, motiviert durch eure Anregungen und virtuellen Lippenstift auf der Wange In der angedachten Fortsetzung wäre Eliza Steinrose sicher wieder mit von der Partie und auch das Kloster wäre ein Thema.

Ich schreibe im Moment an "Das geheimnisvolle Gespenst" und einer bislang unveröffentlichten Geschichte. Wenn ich dort nicht mehr weiterkomme, werde ich mich wahrscheinlich Tante Augusta zuwenden.
66. RE: Tante Augusta

geschrieben von TV-Vanessa am 14.01.16 17:57

Es nimmt mich wunder, wann hier wieder schön scharf weiter gepfeffert wird, denn die Geschichte ist sensationell gut. Ich hoffe, dass die Geschichte nicht in der Mühle oder im Pfeffersack verstaubt. Bin extrem auf die Fortsetzungen gespannt.
67. RE: Tante Augusta

geschrieben von pardofelis am 14.01.16 19:12

Hi Vanessa,

ein guter Wein reift nur in staubigen Fässern!!
Bitte lass begnadeten Schreiberlingen doch mal ihre Zeit.
Ich bin gewiss, wenn die Reife beendet ist werden wir es lesen.

lg
68. RE: Tante Augusta

geschrieben von latexclaudi am 16.01.16 13:14

Super tolle und spannende Geschichte!!!!!!
Der 2. Teil muss einfach folgen, kanns kaum noch abwarten
69. RE: Tante Augusta

geschrieben von Thömchen am 17.01.16 15:01

Bisher habe ich noch keine der Geschichten in dieser Rubrik gelesen, aber diese hat mch von Anfang an so gefesselt, daß ich sie in einem Satz gelesen habe.
Ich bin sehr beeindruckt von der Art, wie Sie schreiben und die Gefühle der Personen mit einbeziehen.
Eine Fortsetzung wäre mein Desiderat.
70. RE: Tante Augusta

geschrieben von Muwatalis am 05.02.16 04:41

Bitte unbedingt weiterschreiben!
71. RE: Tante Augusta

geschrieben von danijelle am 10.02.16 11:59

Test
72. RE: Tante Augusta

geschrieben von ABDL-Lover am 10.02.16 15:47

?? Wir (die Leser gemeinschaft) sind hier
73. RE: Tante Augusta

geschrieben von oliviasklavin_tv am 14.02.16 11:41

Hallo Pfeffer!

Ich habe diese Geschichte in einem Stück verschlungen! Nun ist wohl leider Pause?!

Die Geschichte ist sehr schön und ich wäre ja gespannt welchen Weg Katharina wohl einschlägt bzw wie die Entscheidung und das Leben dann von Katharina , Tante Augusta und Eliza weitergeht!

Hoffe doch das noch ein paar Pfefferkörner nachgelegt werden!

Liebe Grüße

Olivia
74. RE: Tante Augusta

geschrieben von Bodyhunter am 15.02.16 13:09

Hallo!

Eine wirklich gute Geschichte bisher, ich hoffe Katharina erlebt noch viele aufregende Abenteuer mit ihrer Tante!

Danke und Gruß

Bodyhunter
75. RE: Tante Augusta

geschrieben von lot am 16.02.16 15:54

Hab die Geschichte heute komplett gelesen, spitze.
Wäre viel zu schade wenn schon Schluss ist (ohne das Katharina je einen Keuschheitsgurt getragen hätte).

Bitte, bitte schreib weiter.

verschlossene Grüße
lot
76. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 16.02.16 23:30

Vielen Dank für euer Lob!

Ideen für eine Fortsetzung habe ich, nur die Zeit zum Schreiben fehlt und leider wird sich daran in den nächsten Monaten auch nichts ändern.
77. RE: Tante Augusta

geschrieben von coradwt am 23.02.16 11:40

Hallo Pfeffer,

ich schließe mich , nachdem ich deine fantastische Geschichte gelesen habe, all meinen vorschreibern an.

Eine wahnsinnig gute Geschichte, die dir da gelungen ist.

Was soll ich noch schreiben, ich hoffe du wirst irgendwann, wenn du Zeit hast, an der Geschichte von Tante Augusta und Katharina weiterschreiben.

Liebe Grüße
78. RE: Tante Augusta

geschrieben von minimaus am 24.02.16 07:24

Hallo Pfeffer,

Vielen Dank für diese sensationell geschriebene Geschichte.

Einmal angefangen zu lesen, konnte ich bis zum Ende nicht mehr aufhören.

Freue mich jetzt schon darauf, wenn du Zeit für eine Fortsetzung findest.

Herzliche Grüße
Minimaus
79. RE: Tante Augusta

geschrieben von ecki_dev am 25.02.16 23:19

Einfach eine Tolle Story.
Ich hoffe sehr das es weiter geht und Ihre ausbildung auch beschrieben wird.
80. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 26.02.16 15:07

Danke für so viel Anerkennung für meine kleine Geschichte!
81. RE: Tante Augusta

geschrieben von Thömchen am 27.02.16 10:56

@pfeffer
Sollte soviel Lob nicht Anreiz genug sein, weiter zu schreiben? Du hast da offensichtlich einen besonderen Nerv getroffen, wenn so viele Bitten um eine Fortsetzung kommen.
82. RE: Tante Augusta

geschrieben von pfeffer am 29.02.16 17:37

Anreiz ist vorhanden, nur es fehlt an der nötigen Zeit. Priorität hat meine andere Geschichte. Ich konzentriere mich vorläufig lieber auf eine Geschichte in diesem Forum.
83. RE: Tante Augusta

geschrieben von ABDL-Lover am 29.02.16 17:57

Hallo Pfeffer, wie heisst die andere Geschichte?? Gruß Lars
84. RE: Tante Augusta

geschrieben von Hans Bell am 29.02.16 22:18

Hallo Pfeffer,

super schöne Geschichte. Ich denke, du triffst genau die Problematik von Menschen in Katharinas alter.

Da ist soviel was man sich trotzig erkämpfen musste und im Grunde würde man das auch sofort wieder abgeben, für ein bisschen Führung, Anerkennung, gehalten sein von liebenden Händen die einen immer einwenig über die eigenen Grenzen stupsen.

Ich hoffe Katharina findet jemanden der sie verantwortungsvoll und einfühlsam in Ketten legt und mit dem Rohrstock bekannt macht.

Und selbstverständlich muss dieses ewige masturbieren aufhören, das geht garnicht.
85. RE: Tante Augusta

geschrieben von AaliyahJennifer am 02.03.16 04:29

Hallo Pfeffer,
Danke für die tolle Geschichte, ich habe sie in einem durchgelesen sie einfach klasse und deine andere auch.
86. RE: Tante Augusta

geschrieben von Lady v. gummifett am 06.05.16 08:48

wann geht es weiter
87. RE: Tante Augusta

geschrieben von TomTomTom am 06.05.16 17:08

Eine tolle Geschichte. Ich habe sie sehr genossen. Persönlich hätte ich mich als Katharina für ein Training bei Frau Steinrose entschieden. Frau Steinrose ist zwar die radikalste Traditionalistin, so dass allein deshalb das Training schon kein Zuckerschlecken werden dürfte. Zudem gehe ich davon aus, dass Frau Steinrose immer noch "ein Hühnchen mit Katharina rupfen" möchte. Aber genau deshalb ist es auch eine tolle Möglichkeit, seine Devotion als Hausdienerin unter Beweis zu stellen. Zudem wäre sie nach Abschluss des Trainings eine hervorragend ausgebildete Hausdienerin, was sicherlich auch ihrer Tante gefallen dürfte, die anscheinend ebenfalls einen Sinn für den strengeren, traditionellen Weg hat. Vielleicht schafft Katharina es am Ende sogar, die Anerkennung von Frau Steinrose zu bekommen (wobei ich davon ausgehe, dass eine stolze Frau wie Frau Steinrose diese nicht offen zugeben würde).

Danke für die tolle Geschichte!

Schöne Grüße

Tom
88. RE: Tante Augusta

geschrieben von mpwh66 am 07.05.16 13:05

Moin ...
Ich habe die Geschichte sehr genossen und würde mich sehr freuen wenn sie noch weiter gehen würde dank dem Schreiber


mpwh66
89. RE: Tante Augusta

geschrieben von lot am 23.05.16 15:57

auchg ich hab die Story genossen - toll.
90. RE: Tante Augusta

geschrieben von Erika2 am 11.07.16 10:54

Hi Pfeffer,

eine wunderbare Geschichte, die ich richtig verschlungen und mich dabei immer wieder in die Lage der Hausdienerin versetzt habe.
Schade, dass du sie nicht weiter führst.
Trotzdem herzlichen, devoten Dank.

Fräulein Erika
91. RE: Tante Augusta

geschrieben von Latexdolljaci am 11.07.16 11:34

Sehr schöne Geschichte, wenn so was real wäre würde ich sofort dort anfangen zu arbeiten.
92. RE: Tante Augusta

geschrieben von Keusche Nichte am 13.10.16 10:12

Danke für diese schöne und erregende Geschichte.
93. RE: Tante Augusta

geschrieben von Stoeckelfranz am 15.02.21 17:00

hallo
Ich wollte die geschichte mal nach vorne bringen, weil sie mir so gut gefällt, und ich sie immer mal wieder gerne Lese.
Das fünkchen Hoffnung das es irgendwann weite geht kann man glaube ich vergessen, da Pfeffer schon 1,5Jahre nicht mer angemeldet war.

Schöne Grüße
94. RE: Tante Augusta

geschrieben von Amgine am 13.07.22 16:16

Eine ganz besondere und eine meiner Lieblingsgeschichten - schade, dass sie wahrscheinlich nicht fortgesetzt wird.
95. RE: Tante Augusta

geschrieben von Merdigo am 21.07.22 19:14

Vielen Dank für das nach Vorne Bringen, sonst hätte ich dieses Kleinod nicht entdeckt.
Und vielen Dank an den Autor, auch wenn die Geschichte wohl nicht mehr fortgesetzt wird.
96. RE: Tante Augusta

geschrieben von NoEscape am 24.07.22 07:25

Ich "fordere" hiermit auch die Fortsetzung! Mach - oder ich singe! ;-D
97. RE: Tante Augusta

geschrieben von Hans Bell am 29.03.24 19:57

Eine schön begonnene Story über eine junge Frau, die ihren Weg geht, verstaubt.

Es wäre doch schön, wenn sie zum weiterschreiben frei gegeben würde.
98. RE: Tante Augusta

geschrieben von MartinII am 30.03.24 17:01

Ich fürchte, da kommt nichts mehr...
99. RE: Tante Augusta

geschrieben von marmas71 am 30.03.24 17:03

Genau das befürchte ich auch .

Der Autor war 2018 zuletzt online.
100. RE: Tante Augusta

geschrieben von ABDL-Lover am 31.03.24 14:57

Ich hätten schwören können das die Gschichte noch irgendwo weiter ging habe leider nix gefunden
101. RE: Tante Augusta

geschrieben von Hansi666 am 01.04.24 19:57

Tante Augusta ist meiner Meinung nach die beste Story in diesem Board. Es wäre echt schade, wenn sie nicht fortgesetzt würde. Vielleicht erbarmt sich einer der Storywriter hirm im Forum dies zu tun (die Erlaubnis des Autors vorausgesetzt)
102. RE: Tante Augusta

geschrieben von mithras am 02.04.24 12:12

Ich würde auch zu gerne lesen, wie es ihr beim Training bei Eliza Steinrose ergeht.
Vielleicht kann ja ein anderer Autor diese tolle Geschichte fortschreiben?
103. RE: Tante Augusta

geschrieben von marmas71 am 02.04.24 12:25

Hallo an alle,

Ich hatte seinerzeit auch Mailkontakt zu Pfeffer.
Ich habe ihn vor Ostern schon per Mail angeschrieben, aber noch keine Antwort.

Ich melde mich hier wenn es etwas neues von ihm gibt. Oder er meldet sich.

Gruß marmas71

P.S. ich hab diese Geschichte auch gerne gelesen.
104. RE: Tante Augusta

geschrieben von Gewindelt am 05.04.24 12:16

Guten Tag,

eine wirklich tolle Geschichte, ich konnte gar nicht glauben, dass das 61 Seiten waren, gefühlt waren es eher 10.

Vielen Dank, dass wir dies Geschichte lesen durften


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