Thema:
eröffnet von tortureobjekt am 05.01.17 02:13
letzter Beitrag von tortureobjekt am 05.01.17 02:13
1. Langzeiterfahrungen mit dem Birdlocked Pico
geschrieben von tortureobjekt am 05.01.17 02:13
Ein Keuschhaltekäfig aus weichem Silikon? Das kann doch wohl nur ein Witz sein, oder? Ich gebe zu, dass mir Schellen (und erst recht „echte“ KGs) aus Metall vom Anblick her und in Bezug auf die Sicherheit auch besser gefallen. Wozu also ein Peniskäfig aus Silikon…?
Den Birdlocked gibt es mit und ohne Innendornen. Mit Innendornen hat man ihm noch das „Pico“ angehängt. Ich vermute, dass das „Pico“ vom franz. picot kommt, was soviel wie „stachelig“ bedeutet.
Ich trage den Pico nun schon während der letzten drei Jahre immer wieder. Ich besitze noch weitere Peniskäfige, darunter zwei aus Metall und einen CB 3000 aus spröden Hartplastik. Doch ich ziehe, wenn es um längere Tragezeiten, sowie um Outdoor-Bewegungen geht, den Pico vor.
Was sind aus meiner Erfahrung die (möglichen) Vor- und Nachteile des Pico? Handelt es sich dabei wirklich um ein ernstzunehmendes Fabrikat?
Eines scheint aus Erfahrungen mit anderen (temporären) Pico-Trägern schon einmal sicher: Der Pico ist wegen der Stacheln ganz bestimmt nicht für jeden geeignet. Als ich einen Pico aus Second Hand-Quelle (besser wohl: Second Penis ) erwerben wollte, stieß ich als erstes auf einen Verkäufer, der einen Teil der Stacheln entfernt hatte, weil ihm der Sitz sonst zu extrem gewesen sei.
Da ich den Pico natürlich mit voller Bestachelung testen wollte, sah ich mich nach einem vollwertigen Teil um und wurde bald fündig.
Es erwies sich bald, dass der Pico wegen der Stacheln in der Tat nur für härter gesottene Masochisten geeignet scheint. Wer also nach einem möglichst bequemen Peniskäfig (PK) sucht, den man kaum spürt, sollte die Finger vom Pico lassen. Doch wer, wie ich, stark masochistisch veranlagt ist, sollte ihn m.E. unbedingt testen.
Ich spüre ihn wegen der Stacheln fast dauernd. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Stacheln nicht aus weichem Silikon, sondern aus einer harten Substanz sind. Wer also den ständigen leichten bis mäßigen (Schmerz-)Reiz sucht, sollte m.E. den Pico testen.
Ich zähle unter Berücksichtigung des eben gemachten Einwandes zunächst die aus meiner Sicht vorhandenen Vorteile des Pico auf, danach die (möglichen) Nachteile.
[Mögliche] Vorteile
1. Sitz
Der Pico besitzt im Gegensatz zu anderen Penisröhren keinen A-Ring, sondern weist stattdessen eine breite (3 cm!) Manschette zum Körper hin auf. Dadurch verteilt sich der Druck über eine viel größere Fläche. Nichts drückt oder scheuert unangenehm, wie ich das z.B. vom A-Ring des CB 3000 kenne.
Es gibt - im Gegensatz zu den mir bekannten Schellen - auch keinen zweiten Ring („B-Ring“), so dass der Hodensack nicht zwischen zwei starren Ringen eingeklemmt wird, was bekanntlich ebenfalls unangenehm sein kann, vor allem wenn der Abstand zwischen den Ringen nicht sehr groß ist (was wiederum die Blutzirkulation negativ beeinflussen mag).
Zwar gibt es auch einen Spalt zwischen dem unterm Ansatz der Röhre und dem Hodensack, doch der fällt nicht starr aus, so dass man die Sackhaut sehr leicht in eine angenehmere Position ziehen kann; außerdem weist der Röhrenansatz einen Wulst auf, so dass dadurch der Druck auf die Sackhaut milde verteilt wird.
Stattdessen ist der Pico mit einem „natürlich“ ebenfalls aus weichem Silikon bestehenden Bügel, der sanft die Hoden teilt, verschlossen.
Aber man kann sich das ja alles auch auf Bildern im Web ansehen, so dass ich mir weitere Bezüge auf Äußerlichkeiten eigentlich ersparen kann.
2. Bruchsicherheit
Der große Vorteil des Birlocked gegenüber Käfigen aus Hartplastik ist seine Bruchsicherheit. Das einzige Teil bei meinem gebrauchten Modell, das bald kaputt ging, war der Kunststoff-Verschlussstift, bei dem die Öse, in dem der Bügel des Schlosses sitzt, ausbrach. Ich bastelte mir daraufhin aus einem dicken Nagel einen Ersatzstift. Der ist nach mehreren Jahren immer noch in Gebrauch. Man muss ihn nur lackieren oder häufiger einfetten, um dem Rost entgegenzuwirken [Wer Näheres über die Anfertigung des Stiftes wissen möchte, kann mich gerne kontaktieren. Sollte sich mehr als ein Interessent melden, werde ich Näheres dazu auch gern ins Forum schreiben].
3. Resistenz gegen äußere mechanische Stimulation
So ein Käfig soll ja meist auch und gerade verhindern, dass man bis hin zur Ejakulation an seinem empfindlichen Teil herumreiben bzw. -massieren kann. Da der Pico ja weich ist, könnte man annehmen, dass es durch äußeren Druck leicht möglich ist, zur Ejakulation zu gelangen. Das mag vielleicht beim stachellosen Birdlocked möglich sein, doch beim Pico-Modell ist es mir trotz mehrerer zum Teil langanhaltender Massagen von außen auch nach längerer Keuschhaltung (mindestens sieben Tage) nie gelungen, mir entsprechend Erleichterung zu verschaffen. Das liegt an den Dornen, die mit zunehmendem Druck immer unangenehmer bis hin zur leichten Wundwerdung drücken.
Auch das ist ein Vorteil gegenüber manchen starren Käfigen, die sich häufig etwas vor- und zurückbewegen lassen, sich also in engen Grenzen zur Masturbation eignen. Da der Birdlocked aufgrund seiner breiten Manschette sehr fest sitzt, sind solche Manipulation nicht möglich. Man kann allenfalls von außen auf die Röhre drücken, was jedoch mit zunehmender Zeit immer schmerzhafter wird, so dass einem bald die Lust (wieder)vergeht.
(Aber was nützt es, wenn man durch mechanische Stimulation nicht zum „Erfolg“ kommt, wenn es doch leicht möglich ist, von außen per Reizstrom das Ziel zu erreichen? Dem kann nur entweder durch Vertrauen oder durch strenge Kontrolle durch den Keyholder etwas entgegengesetzt werden).
4. Schmerzhafte Cock-Massage durch den Keyholder
Damit ergibt sich automatisch ein Vorteil für den Keyholder, denn wenn dem danach zumute ist, den Penis seines Keuschlings in schmerzhafter Weise zu massieren, braucht dazu der Käfig nicht abgenommen werden.
5. Ballbusting (BB) bei angelegtem Pico
Manch Doms und Subs lieben es ja etwas härter. Ich denke da z.B. an Ballbusting. Das ist bei angelegtem Pico ebenfalls kein Problem. Bei vielen Modellen aus festem Material ist BB aufgrund der harten Ränder wegen Verletzungsgefahr nicht unbedingt zu empfehlen.
6. Gute Outdoor-Tauglichkeit
Der Birdlocked trägt nicht allzu stark auf, so dass man ihn relativ unauffällig auch unter engeren Hosen tragen kann. Dies um so mehr, weil er sich auch leicht nach oben, also bauchaufwärts, positionieren lässt. Es entsteht dann zwar weiter oben eine Beule, doch es genügt bereits ein kurzes T-Shirt, um sie zu verdecken.
Es lässt sich mit dem Pico auch wunderbar Radfahren.
7. Keine Verletzungen durch die Stacheln
Ich habe im Forum im Nachhinein eine Nachricht entdeckt, wonach die Stacheln bei einem Träger dauerhaft punktförmige Narben versucht hätten. Ich kann diese Erfahrung selbst nicht bestätigen und bin auch sonst noch auf keinem anderen Pico-Träger gestoßen, der Gleichartiges berichtete.
Ich kann mir dies im Moment noch am ehesten dadurch erklären, dass der Träger das Innere der Röhre nicht mit Vaseline o.ä. behandelt hat bzw. die Vaseline durch äußere Reinigungen ausgewaschen bzw. sie nicht täglich erneuert wurde. Denn wenn man keine Vaseline benutzt, kann der Penis sich in der Röhre nur noch schwer bewegen, so dass sich die Dornen in die Haut graben. Ein Hinweis, dass es sich so verhalten mag, ist, dass bei mir keine punktförmigen, sondern linienförmige Abdrücke entstehen, die jedoch nach wenigen Stunden wieder vollständig verschwinden. Das sind dann Scheuerstellen (Schrammen) durch die Bewegung des Penis an den Dornen entlang.
Damit schneidet der Pico in Sachen möglicher Verletzungen besser ab als die Stachelhalbringe („ROIs“), die es bekanntlich für die CB-Serien (z.B. CB 3000) gibt. Selbst der ROI mit den kürzesten Stacheln führte bei mir nach kurzer Zeit zu offenen Wunden.
8. Hodenmassage
Packt man das im Pico steckende Genital komplett in ein Hosenbein einer engen Hose, übt man beim Gehen bei jedem Schritt einen mehr oder weniger starken Druck auf die Hoden aus, führt also ungewollt eine Hoden-Massage durch, was recht lustvoll sein kann.
(Natürlich entsteht dadurch im Hosenbein eine auffällige Beule, die man entweder in Kauf nehmen kann oder durch Tragen einer langen Jacke verbergen muss…).
9. Leichte Reparierbarkeit
Ebenfalls im Forum war zu lesen, dass bei einem Pico-Träger das Teil an einer der seitlichen runden Öffnungen der Röhre ausgerissen war und er es deshalb durch ein neues ersetzt hatte. Das hätte nicht sein müssen, denn so ein Schaden lässt sich leicht mit Silikon-Dichtmasse aus dem Baumarkt reparieren. Ich habe die zwei unteren Öffnungen des Pico vor über zwei Jahren selbst mit Baumarkt-Silikon versiegelt, und die Versiegelung hält noch immer!
Selbst wenn man eine ganze Kartusche Silikon-Dichtstoff nur für die Reparatur einer eingerissen Stelle vergeudet, ist das immer noch wesentlich billiger, als einen neuen Pico zu kaufen.
(Hinweis: Man sollte mit dem Anlegen nach der Reparatur so lange warten, bis von der Reparaturstelle kein Essiggeruch mehr zu verspüren ist. In der Regel sind die Silikone aus dem Baumarkt essighärtend, d.h. während des Härteprozesses wird Essigsäure frei, die die Haut ätzen kann. Ist der Härteprozess abgeschlossen, entsteht auch keine Säure mehr).
10. Gute Ausbruchsicherheit
Bei den meisten Schellen ohne HR-Plug bzw. Piercingring-Sicherung lässt sich der Penis aus dem geschlossenen Käfig herausziehen. Doch kann es Probleme bereiten, ihn wieder hineinzubekommen. Letzteres ist beim Pico wegen der Stacheln und wegen der Weichheit der Hülle jedoch gar nicht so einfach.
12. Flughäfen
Wenn man kein Metallschloss verwendet und den Original-Kunststoffstift benutzt, wird der Metalldedektor an Flughäfen nicht anschlagen; allerdings würde ich wegen der Abtast-Kontrollen dennoch keinen KG anlegen wollen…
[Mögliche] Nachteile
1. Dauertragen problematisch
Der Pico mag zumindest für manche nicht zum Dauertragen geeignet sein, doch müsste man deshalb völlig auf ihn verzichten? Man kann ihn ja auch nur zeitweise tragen, z.B. tagsüber oder temporär als Strafe.
2. Schwer anzulegen…
Ich gebe zu, dass ich anfangs Probleme hatte, den Pico anzulegen, doch inzwischen habe ich keine Probleme mehr damit. Was man auf jeden Fall tun sollte, ist, die Vorhaut beim Anlegen zurückzuziehen (auch wenn jemand im Forum Gegenteiliges empfohlen hatte).
Mit Hilfe der kleinen Finger oder eines abgerundeten schmalen Gegenstandes, wie z.B. dem Ende einer Zahnbürste, schiebe ich den Penis immer mehr nach vorn, bis seine Spitze ganz vorn an die Stacheln stößt.
Wenn man die Finger zu Hilfe nimmt, empfiehlt es sich, die Nägel kurz zu schneiden.
3. Hoden-Toys nicht anlegbar
Viele KGs erlauben das Anlegen von Hodenstreckern in Form von Parachutes oder Ringen. Das ist beim angelegten Pico wegen des Verschlussbügels, der die Hoden teilt, leider nicht möglich - da gibt es kein Wenn und Aber.
4. Reinigung von Penis und Röhre von außen problematisch
Ich wundere mich immer wieder, wenn KG-Dauerträger erklären, dass sie sich gut reinigen können, ohne ihren KG dabei abzulegen. Ich kann diese Erfahrung bei keinem meiner KGs teilen und halte es für notwendig den KG täglich zum Reinigen kurz abzulegen. Das ist auch deshalb sinnvoll, um ihn dann wieder mit Vaseline einzureiben.
5. Pilz-Infektionen?
Es wurde im Forum die Befürchtung laut, dass man durch längeres Tragen des Pico leichter Pilzinfektionen erlangen könnte. Obwohl ich selbst schon ohne(!) KG im Schritt Pilzinfektionen hatte, ist mir dies im und mit Pico bisher noch nicht passiert. Das muss natürlich nicht heißen, dass dies bei jedem Träger so sein muss. Ich muss die Frage daher offen lassen, ob der Pico entsprechende Infektionen begünstigt oder nicht.
Personen, die leicht zu Hautpilzinfektionen neigen, können vorbeugen, indem sie das Innere des Pico alle paar Tage statt mit Vaseline mit Clotrimazol-Salbe einschschmieren. Ich empfehle die Vaginalcreme-Variante, denn die enthält mehr Wirkstoff, so dass man sie sparsamer auftragen kann und damit Geld spart.