Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von Roger_Rabbit am 08.01.17 13:19
letzter Beitrag von Volker_Racho am 10.02.18 14:52

1. Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 08.01.17 13:19

In den SM-Geschichten kam eine Diskussion über Lektoren auf, wo es ausdrücklich unerwünscht war. Deshalb habe ich die Beiträge mal hierher kopiert.

„folssom“ zitierte ein Angebot von „Hans Bell“

kann ich dir bestätigen, das du "einige" Rechtschreibregeln beherrscht.
Aber ob das ausreicht ein guter Korrekturleser zu sein, wage ich sehr zu bezweifeln.


Diesen Kommentar lieferte er bereits eine Viertelstunde nach dem Angebot von „Hans Bell“ ab. Ich kann dazu nur sagen, dass man ihm erst einmal eine Chance geben muss. 15 Minuten nach seinem Angebot kann man sich doch nicht schon ein Urteil erlauben. Auch mit deiner Rechtschreibung scheint es nicht weit her zu sein. Dein das nach dem Komma wird mit doppelten „s“ geschrieben. Ebenfalls heißt es „beherrschst“. Da fehlt auch ein „s“ vor dem „t“.

„tongueworker“ brachte daraufhin einen Beitrag über das aktuelle Schulproblem

Auch diese Diskussion hat da nichts zu suchen.
Es ist schon traurig, was man teilweise zu lesen bekommt. Die früheren Rechtschreibregeln vor der Reform waren eigentlich klar und deutlich. Nur die Interpunktion war ziemlich umfangreich und kaum durchschaubar. Heute darf leider jeder so schreiben wie es ihm behagt. Dein zitierter Satz:

Wiederstandslos viel er vor Ihr auf die Knie bevor sie das Verließ öffnete und ihn dort knieen lies das ihm die Knie schmerzten

war aber auch schon damals falsch.

„blasius“ gab auch einen Kommentar ab, der ebenfalls nichts mit dem Suche/Angebot zu tun hat.

„keuschy“ äußerte sich ziemlich sachlich

Warum melden sich zum Korrekturlesen jetzt eigentlich nicht diejenigen, die sich sonst durch Rechtschreibfehler immer gestört fühlen?

Eine berechtigte Frage. Weil sie sich nicht trauen? Weil sie es nur an einigen Stellen besser können? Wenn ich mir meine alten Geschichten ansehe, finde ich auch den einen oder anderen Haken. „f“ und „v“ liegen für das anschließende „i-e-l“ viel zu nahe auf der Tastatur. Auch mir rutschte mal der falsche Buchstabe durch. Manch anderer kann es aber nicht besser.

„Katrin-Doris“ blieb sehr schön sachlich, bemerkte aber auch den falschen Ort für diese Diskussion

Irgendwo in diesem Thread bietet sich Hans Bell an eine Korrekturlesung zu machen und wird wegen eines Flüchtigkeitsfehlers von folssom angemacht.

Eben! Er selbst macht es nicht besser, dafür vergrault er andere.
Wir hatten uns eigentlich in der allgemeinen Diskussion über Geschichten mit vielen Rechtschreibfehlern schon über einen freundlichen Umgang geeinigt. Da passt der Beitrag von „follsom“ nun überhaupt nicht.

„Single“ meinte dazu

Diskussionen lassen sich nicht vermeiden, und wenn Roger Rabbit seine Drohung wahr macht und den halben Thread löscht, werden sich dennoch viele Leser fragen, ob es denn richtig ist, dass Hans Bell sich als Lektor anbietet.

Ja, sowie die Antworten aufgesammelt sind, fliegen sie dort heraus.
Andererseits kann ich Angebote auch gerne löschen, wenn sich die Lektoren als ungeeignet erweisen. Eine gewisse „Fehlerquote“ sollte jedoch toleriert werden. Selbst die Besten sind nicht unfehlbar.

Von Rechtschreibfehlern gestört fühlen sich vor allem jene, die selber nicht rechtschreiben können. Ich hab schon Kommentare gelesen im Sinne von: "Weil ich mir die Mühe mache, alle meine Texte durch ein Korrekturprogramm zu jagen, erwarte ich von dir, dass du es genauso machst!"

Leuten, die nicht gut rechtschreiben können, machen Rechtschreibfehler anderer sicher auch schwerer zu schaffen, da sie sich beim Lesen sowieso schon schwer tun. Denn beides hat die selben Ursachen. Also ist es nur allzu verständlich, dass sie sich am meisten beschweren, während ein geübter Leser über die Fehler einfach hinwegliest.

Ich behaupte mal, dass ich kompetent wäre um ein Lektorat zu übernehmen, aber mir fehlt die Motivation, weil ich die Rechtschreibung hier nicht für wichtig erachte. Ich würde sowieso nur Fehler korrigieren, die ich für ein Versehen halte. Wie jeder Künstler muss auch ein Literat die künstlerische Freiheit haben, sich über Regeln hinwegzusetzen. Das gilt nicht nur für die Rechtschreibung und Punktuation, sondern selbstverständlich auch für die Aufteilung der Texte in Absätze und Kapitel. Wenn ein Autor keine Absätze macht, dann ist das eben sein Stil und zu respektieren!

Dass an die Lektoren, die ohnehin nichts für ihre Arbeit bekommen, auch noch die Anforderung gestellt wird, jederzeit abrufbar zu sein, schlägt dem Fass den Boden aus, also braucht es niemanden zu wundern, dass sich so wenige bereit erklären.


Die Diskussion darf hier gerne weiter geführt werden. Ich möchte von mir behaupten, dass meine Quote in der Hinsicht recht gering ausfällt. Manche Dinge beißen aber im Auge. Da kann auch ich mich nicht zurückhalten. Ich stelle mich nur deshalb nicht zur Verfügung, weil ich eigene Ideen habe und selber schreibe.

„Volker_Racho“ meinte dazu

Manches IST allerdings kaum lektorierbar. Da müßte man die Geschichte einfach neu schreiben.

Diese Ruinen will eigentlich keiner hier. Da sollte man dem Autor durch die Blume zu verstehen geben, es lieber ganz sein zu lassen.

„Machtdom“ bedankte sich für das Thema

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an meinen Korrekturleser, den ich über diesen Post bekommen habe!

Das ist sehr nett gemeint und kann als Empfehlung in deinen Geschichten notiert werden, aber bitte nicht in Suche/Angebote. Vielleicht hast du dann eine Idee, wie man Lektoren bewerten sollte. Vorschläge können hier in den Diskussionen angebracht werden. Ich bin für alles offen. Sternchen für gute Bewertungen kann ich allerdings nicht vergeben, das gibt die Software nicht her.

„M.J.“ erkannte das Problem

Macht es Sinn, daß hier Leser/Kandidaten für das Korrekturlesen posten, so nach dem Motto: "Isch kandidiere!", äh hätte Interesse am Korrekturlesen.
Oder macht es mehr Sinn, daß sich hier Autoren melden, die Interesse an Korrekturleser/-innen haben?
Ich persönlich wäre dafür, daß sich hier Autoren melden und Interesse bekunden.
Andererseits ist es natürlich auch möglich, als interessierter Leser, per PN dem Autor Unterstützung anzubieten. Sozusagen eine Initiativbewerbung....
Ansonsten findet das eh außerhalb der RF statt und die Diskretion ergibt sich automatisch.
Hier zu diskutieren, wer sich evtl. besonders eignet oder nicht eignet, ist in der Tat löschungswürdig.
Vielleicht könntest Du diesen Thread ja dahingehend abändern, daß Du Autoren anbietest, sozusagen per Annonce Korrekturleser zu suchen. Alles andere per PN.
Und nix anderes gehört in diesen Thread.


Um auf deine ersten beiden Fragen einzugehen, beides macht Sinn. Als Autor suche ich mir vielleicht eine Unterstützung, aber die antwortet mir nicht schnell genug (meinetwegen eine Woche). Ein anderer hat gerade keine Zeit und lehnt ab. „In einem Monat vielleicht. Bin beim Renovieren.“ Dann kann er in dem betreffenden Thema nach Hilfe suchen. Umgekehrt kann man sich natürlich auch anbieten, wie es einige schon taten. Deshalb sind beide Wege gut.
Die Software lässt nur äußerst magere Variationen zu, eigentlich kann ich nur in andere Nachrichten eingreifen, was ihr nicht könnt/dürft. Ich habe aber schon phpBB-Foren mit viel flexibleren Möglichkeiten gesehen. Und diese Software wird regelmäßig weiter entwickelt. Ich bin ja schon seit Jahren für einen Umstieg, doch hier ändert sich leider nichts.
Vielleicht hast du Ideen, wie ein anderer Weg möglich wäre. Hier können wir uns offen darüber unterhalten.

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Es steht also an:
- ein Bewertungssystem für Lektoren zu finden.
- weitere Lektoren zu animieren (ohne sie zu verschrecken).
2. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von keuschy am 08.01.17 13:49

Jetzt, da ich den Segen zum Kommentieren vom Hasen erhalten habe, möchte ich eine "ziemlich" kurzen Bemerkung zu MJ Vorschlag machen.

Sie ist aus meiner Sicht die sinnvollere Lösung. Wenn ich als Autor einen Lektor suche und diesen dann auswähle, weiß ich nicht, ob sein Angebot, dass er vielleicht vor einem Jahr gemacht hat, noch gültig ist. Oder er ärgert sich gerade mit einer anderen Geschichte rum. Oder oder oder

Sinnvoller wäre es tatsächlich, wenn ein Schreiber bei Interesse eine Anfrage startet und sich zeitnah unter den dutzenden Lektoren einen auswählt.

Dann hat der Mod auch nicht das Problem, die User, die sich mal gemeldet haben, weil sie Interesse an diesen Job hatten, wieder zu löschen, weil sie nicht erreichbar sind oder die Lust an der Arbeit wieder verloren ging
und das das Ganze würde übersichtlicher bleiben.

Mfg Keuschy
3. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Ihr_joe am 08.01.17 14:54

Ja, ich schreibe sicherlich genügend Fehler, würde mich über einen Lektor freuen, aber wenn schon in seiner Vorstellung, seinem Angebot, so viele Fehler sind, wie mag er da meinen Text korrekt korrigieren.

Ein Bewertungssystem, für Lektoren, ups, bitte nicht, sonst werden sich keine finden.

Manches ist kaum lerktorierbar, er moindt "nicht zu lektorieren", da bin ich nicht sicher, wenn Rechtschreibfehler und logische Verwirrungen behoben sind, grobe Grammatik Probleme ausgemerzt wurden, der Schreiberling, noch seinen Stil erkennt, warum nicht, ein Lektor macht nur Vorschläge, bei jedem kann der Autor entscheiden was er macht, dann korrigiert der Lektor erneut, den geänderten Text, noch einmal schaut der Urheber die Vorschläge an, wiegt ab, was noch zu ändern ist, veröffentlicht den Text.

Und?

Irgendwer findet immer noch einen Fehler, aber nur wenige.

Wenigstens ändern sich die Namen nicht, die Peitsche viel nicht auf seinen Rücken, sein KG war nicht aus stahl.

Mit freundlichen Grüßen Ihr_joe
4. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Kugelfisch am 08.01.17 16:14

Ich denke, es ist nicht so gut, Lektorieren auf die Korrektur von Rechtschreibung und Grammatik zu reduzieren. Ich würde das auch auf Stilfehler ausweiten, die sich immer wieder gerne einschleichen. So passt "Erst hat er sie gefesselt und dann sperrte er sie ein" nicht, da erst das Perfekt und dann das Präteritum benutzt wird. Richtig wäre es andersrum, also "Erst fesselte er sie und dann hat er sie eingesperrt".
Ich würde mir auch wünschen, dass ich mit einem Lektor länger zusammenarbeite, damit der auch aufpasst, dass ich bei der Stange bleibe. Wenn ich beschreibe, wie eine Frau zur Sklavin ausgebildet wird, dann sollte bei jedem Teil dieser Prozess auch ein Stück weitergehen. Oft habe ich aber den Eindruck, dass die Entwicklung stehen bleibt, und die Teile nur aus dem Erzählen der Handlungen bestehen, ohne das sich was verändert. So erregend die Geschichten über die Sessions sind, die Entwicklung der Sklavin müssen sie aber auch weiterbringen. Ohne Entwicklung geht der Autor in den "Soap"-Modus über, finde ich, da die Geschichte dann einer Soap gleicht, da sich die Figuren nicht verändern. Allerdings besteht immer die Gefahr in diesen Modus zu verfallen, und da wäre die Hilfe eines Lektors hilfreich. Insbesondere, da die meisten hier dies als Freizeitbeschäftigung neben tausend anderen Dingen machen.
5. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Machtdom am 08.01.17 17:03

Da kann ich Dir nur Recht geben, Kugelfisch.

Korrekturlesen ist für mich mehr als nur das Auflisten der Rechtschreib- respektive Grammatikfehler an den Autor.
Ich versuche, in meiner Geschichte einen Fortschritt darzustellen, dass das Schulziel, die "perfekte" (niemand ist perfekt) Sklavin aus Liebe zu ihrem Herrn ist.
Daneben soll aber auch die Handlung des jeweiligen Kapitels stimmig sein.

Deshalb bin ich froh, dass mein Korrekturleser diese Anforderungen erfüllt. Unser Dialog ist sehr fruchtbar.

Gruß
Machtdom
6. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Single am 08.01.17 17:34

Zitat
ein Lektor macht nur Vorschläge, bei jedem kann der Autor entscheiden was er macht

Dazu reicht es aber nicht, wenn der Lektor den Text ausbessert, sondern er muss die Änderungen kennzeichnen (z.B. farblich) oder seine Vorschläge vom Text trennen.

Zitat
dann korrigiert der Lektor erneut, den geänderten Text, noch einmal schaut der Urheber die Vorschläge an

Und wenn sie nicht gestorben sind...

Zitat
So passt \"Erst hat er sie gefesselt und dann sperrte er sie ein\" nicht, da erst das Perfekt und dann das Präteritum benutzt wird. Richtig wäre es andersrum, also \"Erst fesselte er sie und dann hat er sie eingesperrt\".

Warum das eine falsch und das andere richtig sein soll, bleibt dein Geheimnis.

Änderungen können auch Verschlimmbesserungen sein, und es wär sicher spannend, was aus einem Text wird, wenn er vielen Lektoren nacheinander zur Korrektur übergeben wird. Ich wette, dass - wie beim Stille-Post-Spiel - am Ende nichts mehr von der ursprünglichen Geschichte übrig bliebe.

Auf diese Weise lassen sich aus einer Geschichte viele machen. Ein super Geschichtengenerator!
7. RE: Korrekturlesen von Stories

geschrieben von M.J. am 08.01.17 17:35

Da geht wieder mal unsere deutsche Mentalität mit uns durch!!

Anstatt sich zunächst mal über jede Unterstützung und Hilfe zu freuen, machen wir uns hier sofort und bereits vorher Gedanken über ein Bewertungssystem für diejenigen, die ihre Unterstützung/Hilfe anbieten wollen. Am besten noch mit einem Stern versehen und öffentlich aburteilen?

Dieses System wurde vor ziemlich genau 85 Jahre schon einmal eingeführt und wurde ziemlich konsequent und grausam durchgezogen.....

Irgendwie scheint da die Sensibilität zu fehlen.

Statt dies die Autoren und Korrekturleser selbst regeln zu lassen, wird hier eine völlig unnötige Diskussion vom Zaune gebrochen!

Stellt sich ein Korrekturleser(Lektor halte ich für zu hochtrabend, das ist eine derart komplexe und lange Ausbildung verschreckt auch diejenigen, welche ihre Hilfe anbieten wollen)

(Autoren brauchen gar keine Ausbildung, setzen sich einfach ran und schreiben, freuen sich aber ganz bestimmt über ehrliches und konstruktives Feedback, müssen aber auch offen dafür sein. Ne ganze Reihe Autoren sind nicht offen für Unterstützung oder jegliche Form von Kritik)

einem Autor zur Verfügung, werden beide schnell feststellen, ob das klappt.
Ob die Chemie stimmt.
Ob der/die Korrekturleser/in in die Gedanken- und Fantasiewelt eintauchen kann, also die Geschichte selbst nicht nur auf Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigiert, sondern auch erfasst, worauf der Autor aus ist, was das Ziel der Story sein könnte und ob es evtl. Fehlentwicklungen gibt oder schlimmstenfalls gar keine.

Aber was ist, wenn nun nur unzureichend Rechtschreib- und Grammatikfehler korrigiert werden?
Was ist, wenn die Kritik an der Story selbst ausbleibt oder so gestaltet ist, daß der Autor/die Autorin nix damit anfangen kann

Sicherlich gibt es hier und da auch Probleme mit den Antwortzeiten. Das ist aber schnell erkannt und abzustellen, indem man zusammen Termine zur Wiedervorlage vereinbart, die beiden Luft für das ganz normale Leben lassen....

Dann schreibt man das dem/derjenigen, gibt Gelegenheit, es anders, passender, besser zu machen.

Notfalls muß dann klare Kante gezeigt werden.

"Ich freue mich sehr, daß Du mich unterstützen willst, aber so wird das nix mit uns. Solche Hilfe kann ich leider nicht brauchen und muß darauf verzichten, da sonst vielleicht sogar die Gefahr einer Schreibblockade meinerseits besteht. Und die ist ganz bestimmt nicht in deinem oder der Leser Interesse."

Und wer sagt denn, daß jeder Korrekturleser ein Universalgenie sein muß?

Konstruktive Kritik an der Story selbst ist sicherlich ebenso erwünscht, wie das Auffinden von Fehlern jeglicher Art.

All das findet außerhalb der Foren statt. In Mails. Mit privaten Mailadressen.

Besetzungslisten von Korrekturlesern sind völlig fehl am Platz.

So finden sich nie genügend.
Denn wer will sich schon freiwillig einem Shitstorm derjenigen aussetzen, die selbst dafür zu faul sind, ihre konstruktive Unterstützung/Hilfe anzubieten?

Ich appelliere hier an der Stelle jede/n interessierte/n Leser/in von Stories, es doch mal mit Korrekturlesen zu probieren.

Bloß nicht abschrecken lassen von den Bedenkenträgern hier und den Schlächschwätzern und Dummbeuteln (beides hessische/Frankfurter Begriffe) die nur verbale Schaumschlägerei veranstalten.

Es macht Freude und schult das eigene Lesen und Verstehen von Texten.
Und man ist immer einer der allerersten die die neue Fortsetzung zu lesen bekommen.
Wichtig ist wohl vor allem, die Storie aus Sicht des Lesers zu beurteilen, aber auch sich in den Autoren und seine Sichtweise versetzen zu können, um das Gesamtwerk als solches beurteilen und Korrekturlesen zu können. Denn immer wieder schleichen sich Logikfehler ein, oder die Geschichte nimmt eine falsche Entwicklung ein, vielleicht sogar gar keine oder die Abfolge der Kapitel ist konfus....

Die Gedankenarbeit ist nicht zu unterschätzen. Und auch nicht der Zeitaufwand dafür.
Immerhin braucht man Ruhe und Muße dafür. Als 1 Tagesordnungspunkt unter vielleicht 45 sicherlich nicht geeignet.
Aber vielleicht als krönender Tagesabschluß mit einem Glas Wein oder Bier oder von mir aus auch ner Tasse Tee, so ganz entspannt und weiter entspannend....
Und nicht so verbissen sein. Autor/in schreibt aus Spaß, Korrekturleser/in macht den Job aus Spaß.....

Bitte hier in der Diskussion die Beiträge so verfassen, daß mögliche Interessenten am Korrekturlesen nicht bereits im Vorfeld abgeschreckt werden.

Danke!
8. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Ihr_joe am 08.01.17 17:59

Ihr macht aus allem ein Problem!
Word und andere Schreibprogramme haben einen Korrekturmodus:
http://praxistipps.chip.de/word-korrektu...nd-nutzen_40606
Da unterbreitet man 1, zwei Vorschläge, die der Schreiberling dann übernehmen kann oder nicht.
Ich würde da zum Beispiel anbieten:
Er fesselte sie, bevor er sie einsperrte!
Er fesselte sie, dann sperrte er sie ein!
Liebe Grüße Ihr_joe


9. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Ihr_joe am 08.01.17 18:40

@ Single

so was geht schnell und unproblematisch!

@ Kugelfisch

es muss immer noch Deine Geschichte bleiben!

@ M. J.

Ich hoffe Du zählst mich nicht zu den Schlächtschwätzern und Dummbabblern (das mit dem Beutel ist mir doch zu viel), wenn doch setz Dich entspannt mit einem Gerippten* von mir auch aus heiß in der Jahreszeit, vor den PC und fange an zu schmunzeln.

@ Ihr_joe

Du bist blöd, wie konntest Du davon ausgehen, dass Lektor was Leser bedeutet weniger ist als ein Korrekturleser.

Liebe Grüße Ihr_joe

* Glas für Äppelwoi (Apfelwein (kein Most also auch ohne Birne)), den man auch duchglasse also heiß trinkt.
10. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von keuschy am 08.01.17 19:29

Ich persönlich halte nicht viel von der ganzen Thematik. Schätzungsweise 90 % in Worten Neunzig Prozent der hier eingestellten Geschichten sind bisher auch ohne einen Korrekturleser hier eingestellt worden. Den meisten Lesern hat es nichts ausgemacht, wenn Rechtschreibung, Grammatik oder Logik nicht immer ganz passten. Ich sehe das Ganze als ein zusätzliches Werkzeug an, dass man haben muss oder auch nicht.

Es ist bestimmt wie im richtigen Leben werden. Diejenigen, die auch ohne dieses Hilfsmittel auskommen, nutzen es(vielleicht) Autoren, die es vielleicht nutzen sollten, ignorieren es weiterhin. Mal ehrlich, wenn ich eine Story hätte, die ich hier einstellen möchte, würde ich es auf gut Glück versuchen und nicht noch vorher in anderen Rubriken quer lesen, dass es die Möglichkeit zum Korrekturlesen gibt.

„Die meisten lesen doch noch nicht einmal die vor dem Posten beachten“ durch. Die technischen Probleme, die es beim Austausch des Textmaterials gibt, sehe ich auch.


Ich persönlich nehme lieber eine Kritik in Kauf, wenn ich etwas Unlogisches geschrieben habe, bevor ich mir vorschreiben lasse, wie ich was zu schreiben habe. Frei nach dem Motto viele Köche verderben den Brei. Oder wie es Früher in der Schule war, wo Mami immer den Aufsatz, den es als Hausaufgabe gab, geschrieben hatte. Es hat sicherlich alles seine Berechtigung, doch wir sind hier nicht in einem Literaturforum. Diese Geschichten hier sollen keine Weltliteratur werden, sondern unterhalten.


Um der Diskussion noch etwas Futter zu geben:

Ist es angedacht eine Art Gütesiegel zu verleihen, dass der Leser gleich erkennen kann, dass diese Geschichte korrekturgelesen wurde?

Wer bekommt dann die Schläge, wenn trotz Vier- Augen-Prinzip Fehler auftauchen?
Wenn dieses System wider Erwarten salonfähig ist, werden nicht korrekturgelesene Geschichten dann gebannt?
Nee Leute, ich wette, in einem halben Jahr ist die ganze Aufregung ums Korrekturlesen wieder vergessen

Keuschy
11. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 09.01.17 14:32

@keuschy

Von Anfang an war das Thema eigentlich für beide Seiten gedacht. Wenn als Gesuch "SF-Geschichte, m/W und M/w, bisher 5 Kapitel vorgeschrieben, wer mag mal den Handlungsablauf nachvollziehen?" als Kurzbeschreibung ein Autor einstellt, wäre das völlig legitim. Es handelt sich um Science Fiction, in dessen Verlauf beide Geschlechter domestiziert werden. In diesem „Gesucht-Gefunden-Spiel“ würde ich nur um eine kurze Nachricht bitte, dass man sich per PN gefunden hätte. Dann könnte das Gesuch wieder gelöscht werden.

Wegen der Übersicht habe ich die Diskussion hierher verlagert. Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich nicht alle Texte übernahm. Pamphlete mussten nicht sein.

@Ihr joe

Die Idee der Bewertung eines Lektors kam nicht von mir. Es wurde nur in den Raum gestellt, wen man an den Pranger stellen soll: Den Lektor oder den Autor? Eine gewisse Fehlerquote muss erlaubt sein. Peinlich wird es nur, wenn beide „nämlich“ mit „h“ schreiben wollen …

Nur ein Beispiel: Ich hatte durch ein Online-Spiel eine Telefon- und Skype-Freundin, Bj. 59. Sie ist Volljuristin, sollte die deutsche Sprache also in Wort und Schrift eigentlich beherrschen. Das sah man auch in Skype, dass sie ihre schnell geschriebenen Beiträge immer wieder korrigierte. Nur ein Wort berichtigte sie nie: „Päarchen“. Als es mehrmals auftrat, korrigierte ich sie. Für sie war klar: Singular gleich Paar, Plural gleich Päarchen, genauso Haar und Häarchen. Wer sie auf den schlauen Weg brachte, entzieht sich meiner Kenntnis.

@Kugelfisch

Ganz ehrlich: Dein Beispiel übersteigt meine Deutschkenntnisse. Sicherlich finde ich es gut, dass es noch diese Leute gibt, doch für den allgemeinen Sprachgebrauch etwas zu viel des Guten. Besonders bei uns Hobby-Autoren. Im anderen Punkt bin ich bei dir. Eine dahin plätschernde Seifenoper muss es nicht sein.

@M.J.

Ich habe nur die Nachfragen oder Anmerkungen aufgegriffen. Letztendlich wird derjenige (hoffentlich freundlicher als in letzter Zeit geschehen) angemahnt, sich doch mal bitte nach einem Korrekturleser umzusehen. Dann wird es peinlich, wenn man diesen schon hat.

@nochmals keuschy

Ich habe doch die Idee nur ins Leben gerufen, weil es binnen kürzester Zeit A) zu einer Geschichte mit 10 Kapiteln zu jeweils 3 Sätzen kam, und B) eine andere Geschichte anscheinend über Sprachsoftware geschrieben wurde. Beide bekamen von den Lesern viele Schläge ab. Beides muss in dem Forum nicht sein.

Wie ich in meiner Einleitung zum Vier-Augen-Prinzip schon verschiedene Punkte aufzählte, zählen auch Stimmigkeit der Charaktere, Handlungsablauf, Länge oder ausgelassene Worte dazu. Wenn eine zweite Person so mitdenken kann, ist doch alles in Ordnung. Nicht-korrigiert-gelesene Geschichten werden hier nicht verbannt.

Ich stelle es aber immer wieder (als Mod) fest, dass sich langjährige User mit 0 Beiträgen auch einbringen wollen und dann Mist produzieren. Ich habe für mich keine Grenzlinie gezogen, ab wie vielen Beiträgen ich einen Autor auf die Finger schauen muss. Bei unter 20 schaue ich aber schon genauer hin. Das zieht sich auch bis zu 80 oder 100 Beiträgen hin, wo dann auf einmal die „Schreibleidenschaft“ entdeckt wird. Mitunter ist es gut und kein „Dreizeiler“, manchmal wird derjenige sehr böse von den Usern abgestraft. Pech! Dazu soll dieses Angebot dienen. Von einer Zensur meinerseits weit entfernt. So nach dem Motto: Wenn du mir keinen Lektor vorweisen kannst, lösche ich deine Geschichte … Nein! Nein! Und nochmals Nein!
12. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Kugelfisch am 09.01.17 15:19

Ich sehe hier zwei Herangehensweisen. Aber erstmal zum Beispiel. ich habe mal gelernt, dass es im deutschen sechs Zeiten gibt, z.B. er hatte gefesselt, er fesselte, er hat gefesselt, er fesselt, er wird gefesselt haben, er wird fesseln. Das wäre jetzt die zeitlich fortschreitende Reihenfolge. Wenn ich nun mehrere Tätigkeiten in einem Satz erzähle, dann bedeuten gleiche Zeiten, dass die Tätigkeiten zeitlich parallel ablaufen. Wenn ich aber eine Zeitversetzung habe, sollte ich zwei Zeiten nutzen. Das ist Schriftdeutsch. Es ist ein sollte, und kein Muss. Ähnliche spannende Fälle gibt es bei indirekter Rede: Er sagt, er kommt um acht. ist rein technisch falsch. Er sagt, er käme um acht wäre richtig, zur Not, aber inzwischen wieder verpönt ist: Er sagt, er würde um acht kommen.
Aber davon genug.

Ich denke, dass das Schreiben hier für einen Autor wichtig ist. Und es ist gut, wenn einem ein Lektor zur Seite steht. Der hilft dem Anfänger über die ersten Hürden und begleitet auch den "Fachmann" auf seinem Weg. Es ist nämlich mein Eindruck, dass es in der Regel sehr wenig Schreibratgeber gibt, die sich mit erotischem Schreiben überhaupt befassen, und mit spezielleren Spielarten schon gar nicht. Die einschlägigen Bücher sind auch nicht wirklich als Anhalt zu gebrauchen. Dummerweise will aber fast jeder Leser in einer Geschichte auch eine Lovestory lesen. Und da kann es dann auch ruhig etwas spezieller sein. Wenn ich so etwas schreiben lernen will, brauche ich als Autor dieses Forum als "Spielwiese".

Ich meine, dass Überwachungen eher nach hinten losgehen. Irgendwann kommt sonst noch einer auf die Idee, die Texte nach Glaubwürdigkeit oder Machbarkeit zu analysieren. Und das wäre nun doch echt blöd.

13. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Ihr_joe am 09.01.17 15:40

@ Kugelfisch

Zitat

dass es im deutschen sechs Zeiten gibt, z.B. er hatte gefesselt, er fesselte, er hat gefesselt, er fesselt, er wird gefesselt haben, er wird fesseln. Das wäre jetzt die zeitlich fortschreitende Reihenfolge.

Willst Du uns testen oder was, Deine Reihenfolge ist falsch?

er hatte gefesselt, er fesselte, er hat gefesselt, er fesselt, er wird gefesselt haben, er wird fesseln, er wird gefesselt haben.

Das Futur II (er wird gefesselt haben?) will zeigen, dass eine Handlung beim Zeitpunkt des Sprechens oder später abgeschlossen sein wird/kann.

Tut mir leid, ich will nicht Klugscheißen, aber so machte Dein Beispiel keinen Sinn.

Entschuldigung sagt Ihr_joe
14. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von keuschy am 09.01.17 16:02

Hallo Roger Rabbit
Du brauchst dich für die Löschung der Texte nicht entschuldigen. War ja im Vorfeld von dir so angedroht wurden. Doch genau darin sehe ich eben das Problem. Ich habe deinen Zusatz „Hier keine Diskusionen“ zwar irgendwann zeitnah gelesen, habe mich aber später über die Beitragsliste eingeklickt und nicht mehr dran gedacht. (Selbst an Nase fassen).

Bei den Fällen, die du dich hier beziehst, hätte es bestimmt geholfen, wenn zuvor ein anderer drüber geschaut hätte. Wie ich schon geschrieben habe, ein Werkzeug, das man nutzen kann. Nur glaube ich eben persönlich nicht daran, dass, nachdem diese Diskussion wieder verebbt, noch viele Neuautoren das Werkzeug nutzen werden. Wie du selbst schreibst, musst du den Postern auf die Finger schauen. Weshalb machst du das? Steht doch alles schon im Thread „Vor den Posten beachten“ drin.

Ich glaube auch nicht, dass selbst wenn alle Geschichten lektoriert würden (tolles Wort, gibst das wirklich) damit das oben beschriebene Szenario ausgeschlossen würde. Ein User hat sich ganz aktuell als Lektor gemeldet und schon musstest du dich ärgern weil eine Diskussion in einen nicht erlaubten Bereich losging. Wie ich schon im verbotenen Teil geschrieben habe, diejenigen, die sich an Fehlern in den Geschichten stören, haben bisher kein Interesse gezeigt, ihre Fähigkeiten hier mit einzubringen.

In einem muss ich aber den Kritikern Recht geben. Wenn man sich als Schreiber versucht, muss man auch Kritikfähig sein. Wenn man dies ist, wird man bestimmt auf Hilfestellung „Lektor“ hingewiesen. Bestimmt verbessert man in diesem Falle auch gemachte Formfehler bei seinem nächsten Werk. Ansonsten werden diese Leute ihre schriftstellerische Kariere so oder so als Eintagsfliege beenden.

Das du nicht korrigierte Geschichten nicht löschen wirst, war mir klar. Mir ging es um die Leser, die im Vorfeld schon sehen möchten, dass sie eine Geschichte lesen können, ohne durch Rechtschreibfehler gestört zu sein. Quasi so eine Art Gütesiegel oder Zertifikat. Nein vergiss letzteres wieder. Mir wurde erst vor wenigen Tagen wieder bewusst, wie inkompetent ich bei grammatischen Fragen bin. Dieses Zertifikat würde ich nie erreichen.

Keuschy
15. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Single am 09.01.17 19:46

Zitat
ich habe mal gelernt, dass es im deutschen sechs Zeiten gibt, z.B. er hatte gefesselt, er fesselte, er hat gefesselt, er fesselt, er wird gefesselt haben, er wird fesseln. Das wäre jetzt die zeitlich fortschreitende Reihenfolge.

Das sind Zeitformen, bitte nicht mit Zeitstufen verwechseln. Die von dir gewählte Reihenfolge ist sowieso falsch, weil das Futur II jedenfalls vor dem Präsens anzusiedeln wäre.

Zitat
Wenn ich nun mehrere Tätigkeiten in einem Satz erzähle, dann bedeuten gleiche Zeiten, dass die Tätigkeiten zeitlich parallel ablaufen. Wenn ich aber eine Zeitversetzung habe, sollte ich zwei Zeiten nutzen.

Nur wenn es aus der Satzstellung bzw. dem Kontext nicht hervorgeht. Z.B.: "Ich kam heim, duschte mich und ging zu Bett." - Da sind keine unterschiedlichen Zeitformen nötig, weil die Handlungen in der Reihenfolge passiert sind, in der sie aufgezählt werden. Außerdem wäre jede andere Reihenfolge widersinnig.

Angenommen du hast einen Seitensprung mit Monika, und am nächsten Tag besucht sie dich und deine Frau. Wenn du nun schreibst, "meine Frau und mich besuchte Monika, die mit mir ins Bett ging", dann wär das missverständlich. Das ist also ein Fall, wo man sich besser des Plusquamperfekts bedient ("... die mit mir ins Bett gegangen war").

Mit Präteritum und Perfekt ließe sich keine Klarheit herbeiführen, weil sie völlig gleichbedeutend sind. Der Unterschied besteht im wesentlichen nur darin, dass das Perfekt mehr in der gesprochenen Sprache üblich ist. Wenn man in deinem Beispiel ("erst hat er sie gefesselt und dann sperrte er sie ein") unbedingt einen Fehler finden will, dann ist es der Stilbruch, dass Perfekt und Präteritum im selben Atemzug eingesetzt werden. Besser daher: "Erst fesselte er sie und dann sperrte er sie ein." Oder kürzer: "Er fesselte sie und sperrte sie ein." Oder mit Perfekt und Ellipse: "Er hat sie gefesselt und dann eingesperrt."

Zitat
Ähnliche spannende Fälle gibt es bei indirekter Rede: Er sagt, er kommt um acht. ist rein technisch falsch. Er sagt, er käme um acht wäre richtig, zur Not, aber inzwischen wieder verpönt ist: Er sagt, er würde um acht kommen.

Auch das ist alles nicht wahr. Die erste Variante ist völlig korrekt und gleichbedeutend mit dem schöneren "...er komme um acht" (Konjunktiv I). Die beiden anderen Varianten (Konjunktiv II) drücken einen Zweifel aus, dass er wirklich um 8 kommt.

Deine Beispiele sprechen für dein Engagement, zeigen aber auch, wie viel ein übereifriger Lektor kaputtmachen kann. Manchmal ist weniger mehr!

Zitat
Peinlich wird es nur, wenn beide „nämlich“ mit „h“ schreiben wollen …

Um an meine obigen Aussagen anzuknüpfen: Peinlich wird es, wenn es der Lektor ist, der das h einfügt.
16. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Ihr_joe am 09.01.17 20:45

Hier werde ich später vermutlich nicht mehr antworten, beschloss ich bevor ich lese was auf der Seite steht.

... weil das Futur II (eine Vermutung ist, was passieren wird, aber nicht muss) jedenfalls vor dem Präsens (Gegenwart)anzusiedeln wäre ...

Bitte jetzt nicht schreiben, dass es 7 Arten von Präsens gibt.


Komplizierter geht es nicht!

Das Ganze ist doch blanke Theorie!

Ich halte mich aber daran, anstelle, dass versucht wird vernünftig einen Lektor oder von mir aus einen Leser der korrigiert zu finden, wie ihr das Ding nennt ist doch egal!

Ihr_joe

17. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 09.01.17 22:17

Also nach dem Bastian Sick => "Zwiebelfisch", "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" und weiterer Titel, sucht hier wohl keiner. Auf diesem Niveau war meine Idee auch nicht aufgebaut. Wenn ich meine Geschichten von ihm überarbeiten lassen würde, käme ich mir unglaubwürfig vor. Das wäre nicht mehr ich. Nein, das wäre auch nicht mehr das Forum. Dann könnte ich mich gleich bei "ich-schreibe-mein-Buch.de" anmelden.

Früher hatten wir mal einen "surfy" und einen "Harun el sowieso" hier im Forum. Das war auch so ein Sprachengenie und Deutsch-Fetischist. Was er schrieb, war sogar gut leserlich. Nicht schwulstig oder überladen, Aber das wäre eben nicht mehr ich. Jedem Autor muss man seine "Macke" zugestehen. Solange die "Macken" lesbar bleiben, darf man sie ihm durchgehen lassen. Wie gesagt, die Fehlerquote sollte im erträglichen Rahmen bleiben, die Messlatte etwas niedriger angelegt als im professionellen Bereich, jedoch nicht dem Straßenjargon oder in den Beispielen genannten PISA-Studie angepasst.

PS: Der Einfachheit halber wähle ich nur ein Geschlecht, anstatt ihm/ihr zu schreiben. Das macht es irgendwie lesbarer.
18. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Curiousity am 10.01.17 18:51

Was ich inhaltlich beitragen möchte ist die Warnung vor der automatischen Rechtschreibkorrektur.
Dabei werden oft ähnlich klingende aber inhaltlich falsche Worte eingesetzt.
Dadurch entsteht der Eindruck die Eingabe mit einer Sprachsoftware sei schief gegangen.
Ich bevorzuge es zweifelhafte Wörter automatisch markieren zu lassen und die Korrektur selbst zu machen.

Gruß Curiousity
19. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Friedet am 18.01.17 20:41

Pro und Contra zu Lektoren und Korrekturlesern

Ich möchte zu dieser Diskussion etwas aus der Sicht eines Autors - nein, eines HOBBY-Autors beitragen:

Seit circa 4 Monaten habe ich angefangen, SM Geschichten zu schreiben und, manche Leser mögen mich deshalb für überheblich halten, schreibe nicht nur eine Geschichte sondern gleich zwei Geschichten abwechselnd. Der erste Anlauf war etwas chaotisch und ich habe darum gebeten, die Stories zu löschen und habe sie nach einer Überarbeitung neu gepostet. Dies war unter anderem wohl auch einer der Gründe für diese ganze Diskussion hier. Natürlich nicht der einzige Grund, aber einer.

Beim Überarbeiten habe ich gemerkt, was für einen Mist ich teilweise geschrieben habe. Deshalb habe ich zunächst eingesehen, wie sinnvoll ein Lektor sein kann. Ich habe es mit mehreren probiert, aber es gab - sagen wir mal Schwierigkeiten.
Wenn ein Autor wie ich eine Geschichte schreibt, ist das wie ein Kind. Man kann es nicht schnell genug wachsen sehen. Eines der Probleme war dann auch, dass ich meinen Lektoren Kapitel, manchmal sogar mehrere zur Korrektur geschickt habe und dann auf die Antwort gewartet habe. Einen Tag, Zwei Tage, manchmal eine Woche - nichts. Ich möchte betonen, daß ich mir bewusst war, dass der Vorgang seine Zeit dauert, aber eine Zwischeninfo wäre nett gewesen. Wenn nichts kam, habe ich mich selber drangesetzt und den Text auf verschiedene Weise korrigiert. Rechtschreibprüfung, jeden Text 3,5 oder auch 10 Mal lesen, Umwandlung in ein Hörbuch. Alles Hilfsmittel. Und das Resultat habe ich dann gepostet. Jeder kann sich ausrechnen, was als Nächstes passierte: Die Korrektur kam. Dumm gelaufen, sowas verärgert den Lektor, nicht ganz zu unrecht. Ich habe dann auch mal die korrigierte Fassung des Lektors und meine verglichen und musste feststellen, daß meine Fassung manchmal deutlich besser war als die des Lektors. Hinzu kam noch etwas Anderes: Wenn ich korrigiert habe, habe ich auch an der Story gefeilt, sie besser, lesbarer gemacht, an unzähligen Schräubchen gedreht, eingefügt, gelöscht usw….

Inzwischen habe ich aus den genannten Gründen eine eigene Methode entwickelt, eine Methode, die mit Sicherheit NICHT PERFEKT ist, auf mich zugeschnitten und angepasst, ohne einen Lektor: Ich benutze MSWord, in das ich mit Dragon den Text diktiere. Ich habe festgestellt, daß beide Programme eigene Fehler einbauen. Jeder, der mal versucht hat, auf dem Handy eine Nachricht zuschreiben, kennt das. Auch das kann amüsant und ärgerlich sein. Sogar meine Tastatur trägt mit Fehlern zur Geschichte bei. Ich werde mir morgen eine neue kaufen, weil das R und das K Probleme machen. Wenn ich für eine Sitzung fertig bin, lese ich zum ersten Mal Korrektur und beseitige vielleicht 60% der Fehler. Danach mache ich eine Pause, manchmal schreibe ich an der anderen Geschichte weiter oder gehe ins Bett oder spazieren. Dann lese ich alles noch 2-3 mal und beseitige weitere Fehler. Vor dem Posten folgt noch ein weiteres Durchlesen, bei dem mir manchmal noch 5 – 10 Fehler auffallen. Und bei jedem Durchlesen feile ich an der Geschichte. Schließlich möchte ich ein möglichst gutes Produkt abliefern. Natürlich bin ich auch nicht perfekt. Mein größtes Problem ist, wann kommt ein ß und wann ein ss? Ich habe 15 Jahre in einem internationalen Konzern aber in Deutschland gearbeitet, da gab es kein ß, nur ss. Auch eine Lösung. Aber dies ist MEIN Weg, jeder kann sich für einen anderen Weg entscheiden.

Im Endeffekt habe ich vielleicht 98 oder 99% der Fehler gefunden und korrigiert. Natürlich bleiben einige Fehler übrig. Bislang habe ich wahrscheinlich noch kein einziges 100% fehlerfreies Kapitel gepostet. Die meisten Leser überlesen die Fehler, einige ärgert jeder Fehler. Und vor allem ist er ärgerlich, wenn es inhaltliche Fehler sind, wenn ich 2 Personen vewechsle oder es andere Widersprüche gibt. Und es gibt sachliche Fehler, aber die sind manchmal sogar notwendig für die Story. Das nennt man dichterische Freiheit.

Für mich stellt sich die Frage, wieviel Arbeit stecke ich in die Vervollkommnung oder opfere ich 1% davon (oder weniger) und schreibe dafür ein weiteres Kapitel? Ich sage ganz ehrlich, ich ziehe die zweite Variante vor. Und jetzt muss ich mal arrogant sagen, wer diese Entscheidung nicht akzeptieren kann, findet sein Glück vielleicht bei einem anderen Autor. Oder er/sie versucht sich mal selbst als Autor. Auch ich lese die Stories anderer Autoren. Wenn ich eine Story mag, toleriere ich Rechtschreibfehler und auch logische Fehler. Weil die Story wichtiger ist als ein paar Flüchtigkeitsfehler. Und manchmal muss ich die Faust in der Hose machen und mich zurückhalten, einen heftigen Kommentar zu Fehlern, sei es Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung oder sonst was abzugeben, weil das Unfrieden schafft.

Ich stelle aber auch die Frage nach dem Umgang mit Fehlern. Optimal wäre es, wenn man falls notwendig dem Autor eine PM scheibt und ihm Gelegenheit gibt, den Fehler zu beseitigen. Sowas nenne ich Fairness und es ist hilfreich.

So, ein langer Beitrag, vielleicht zu lang. Aber es mußte mal gesagt werden. Wenn sich wer auch immer auf den Schlips getreten fühlt, sorry but honi soit, qui mal y pense!

Ich bin gespannt, ob man mich jetzt ans Kreuz nagelt.

Euer Friedet
20. @ Friedet Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Fehlermeldung am 18.01.17 22:06

@ Friedet
Ich gehörte zu den Ersten , die deine erste Fassung deiner Geschichten zerrissen haben .
Toll das du den Mut hattest diese löschen zulassen und nochmal begonnen hast .
Und was kam dabei heraus ? Etwas tolles , das ich gerne lese !
Ich weiss nicht wie , aber mache weiter so ! Kleine Fehler ? ( was solls )
In unserem Gemeinde-brief stand ( Ein frohes Fest und ein Frivolles neues Jahr )
Erst durch einen Aufschrei der Gemeinde viel dies auf !
Niemand ist Fehlerfrei selbst in der grossen Literatur gibt es Fehler egal
von wehm .
Danke für deine Geschichten
21. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Ihr_joe am 19.01.17 01:05

Zitat

Ich stelle aber auch die Frage nach dem Umgang mit Fehlern. Optimal wäre es, wenn man falls notwendig dem Autor eine PM scheibt und ihm Gelegenheit gibt, den Fehler zu beseitigen. Sowas nenne ich Fairness und es ist hilfreich.


Wenn es mich betrifft, ja auch ich habe bei deinen Geschichten meinen Kommentar abgegeben, er war nicht dazu gedacht, Dich zu verletzen, das erste Mal, als ich und andere die Geschichte vor Fehler, jeder Art nicht mehr lesen konnten.

Danach hast Du die korrigiert oder korrigieren lassen, na ja, war wohl auch nicht immer optimal.

Heute, vor Deinem Beitrag hier, habe ich Dich sogar gelobt, alles war ehrlich gemeint Lob wie Kritik, ich weiß wohl, dass sich Fehler einschleichen, dass die Geschichte auch mal Handlungs-Fehler haben kann.

Nun wer positive Kritik oder kritikloses Geschreibsel haben möchte, muss auch mit gut gemeinter öffentlicher Kritik umgehen können, zumal sie begründet wurde.

Ja, ich mache genügend Fehler bei meinen Geschichten und ich freue mich über Kritik, auch über negative, so sie begründet ist.

Wenn ein Autor oder ein kleiner Sklave wie ich, der sich als Schreiberling versucht, keine Kritik haben möchte, halte ich mich daran.

Nur extra PNs zu schreiben, da müsste mir die Geschichte schon am Herzen liegen und nur ein paar Fehler enthalten.

Wenn Du ehrlich bist, hat Deiner Geschichte die Kritik gut getan, ich denke auch Dir als Autor hat es gut getan.

Danke für Deine Mühe und Deine Fantasie, mit der Du zwischenzeitlich viele Leser erfreust.

Ihr_joe

EDIT:
Ich habe das gerade nachgelesen und müss(ß)te korrigiert, lach, gut das ist keine Geschichte,
übrigens die Schweizer-Tastaturen besitzen kein kein ß nicht einmal versteckt. Die Ungarn schreiben es schon immer aus, László spricht sich ja Laßlo, nur wir Deutschen sollen (wollen oder müssen) uns daran halten.

22. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 19.01.17 01:55

Hallo Fridet,
ich empfinde es lobenswert, wenn wenigstens einer der Autoren die Hilfestellung annimmt. Und nein:

> Dies war unter anderem wohl auch einer der Gründe für diese ganze Diskussion hier.

es gärte schon vorher. Du musst nur mal schauen, wieviel Themen ich schon hier über das Schreiben von Geschichten eröffnet habe. Du brauchst nur nach dem Ersteller zu suchen, dann hast du schon eine kleine Gebrauchsanleitung. Das geht von Länge (wir hatten Geschichten, da reichte der Kassenbon eines Ein-Personen-Haushalts für ein Kapitel aus), über Lesbarkeit und Verständlichkeit, bis hin zum Inhalt (deine angesprochene Verwechslung der Charaktere).

Ich finde es aber ganz toll, dass du dir die „bösen“ Worte zu Herzen genommen hast, und den Willen und den Schneid hattest, deine Linie durchzuziehen. Ich habe Scheiße gebaut, bin auf die Fresse geflogen, dann muss ich es besser machen. Finde ich super. Dann auch noch dazu zu stehen, zeugt von einem breiten Kreuz.

Tja, deine angesprochenen Themen hast du hautnah am eigenen Leib erfahren, die wir hier theoretisch erörtert haben (Zeit der Antwort, Sinnverstellung des Satzes, und so weiter). Auf langjähriger Erfahrung kann ich dir sagen, dass eine Nacht „darüber schlafen“ und das Geschreibsel dann noch einmal lesen, nichts hilft. Du bist zu sehr im Thema drin, als dass du ausgelassene Worte oder fehlende Buchstaben (nicht anstatt nichts) auch dann noch nicht findest.

Ich habe gerade eine Geschichte von mir „Metallicum I, II, III und neu IV“ für eine eventuelle Neuveröffentlichung in der Mache. Jeweils © 2001, 2003, 2004 und 2017, doch selbst 2011, als ich die ersten drei Teile in eine andere MS-Word-Form brachte, habe ich nicht alle Fehler ausgemerzt. Heutzutage fand ich immer noch sinnlose Sätze von damals, und das nach 15 Jahren!

> Im Endeffekt habe ich vielleicht 98 oder 99% der Fehler gefunden und korrigiert.

Das ist so in etwa die Quote, die sich die Leser hier wünschen. Wie ich schon schrieb, wollen wir nicht den Bastian Sick, seines Zeichens Lektor beim Spiegel oder Stern, ist ja egal, hier haben, sondern einen Einser bis Zweier Schüler im Diktat. Ein paar rote „f“ dürfen sein, aber bei der Häufung der Fehler oder gar Unverständlichkeit der Geschichte murren die Leser.

> Mein größtes Problem ist, wann kommt ein ß und wann ein ss?

Da habe ich mir seit der (meiner Meinung nach) Verschandelung der deutschen Schriftsprache in den 90iger Jahren eine Eselsbrücke gebaut. Jedes Doppel-S, das SCHNELLLL ausgesprochen wird, wird auch als Doppel-S geschrieben. Jede S-Endung, die du LAAAANGSAM aussprichst, schreibst du mit „ß“

Also => „Fuß“ im Gegensatz zu => „Fluss“
oder => „Schoß“ im Gegensatz zu => „Schuss“
Vorsicht bei „las“ und „lass“. Das eine kommt von „lesen“, das andere von „lassen“. Besonders in der SM-Szene beliebt „verließ“ und „Verlies“. => Im Verlies fand die Folter statt, bevor er es verließ.

Ein „daß“ mit ß gibt es grundsätzlich nicht mehr. Ein „dass“ nach dem Komma schreibst du mit Doppel-S, wenn es sich nicht durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ ersetzen lässt (sagte schon meine Deutschlehrerin vor gut 45 Jahren in der Grundschule).

Ach, Hallo Fehlermeldung,

> Erst durch einen Aufschrei der Gemeinde viel dies auf!

Ups! Wo sind sie denn hingefallen?
23. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Volker_Racho am 07.05.17 13:24

Guten Tag zusammen!

Darf ich das Thema (aus aktuellem Anlaß) noch mal schubsen?

Zu Lektoren:

Nun,ich bin Komperatist,sozusagen ein Gesinnungsgenosse Bastian Sicks und Haruns,vermeide also vermeintlich 99% der zu 95% zu erwartenden Fehler. Eine Einnahmequelle meinerseits ist unter anderem das Korrekturlesen,aber nicht mehr für lau.(Lustiger Nichtsatz,gell?)

Regelmäßig ärgere ich mich bei lektorierten,verlegten Büchern über Rechtschreibfehler. Im Hobbybereich ist das wurscht,aber nicht im kommerziellen Sektor. Früher gab es das in der Häufigkeit nicht.Eine Pisafolge?

Da ich für "Geld" schreibe,fummele ich mich natürlich auch durch die Verlage,und muß schreiben: in Verlagen sitzen nur noch Bekloppte als Lektoren. (MEIN Verständnis,es wird auch Gute geben)

Bei einem namhaften Verlag habe ich einen Roman eingereicht,der positiv aufgenommen wurde. Ein halbes Jahr lang hat mich meine Lektorin fast wöchentlich mit Änderungswünschen telefonisch terrorisiert.Manches habe ich sogar eingesehen und geändert,was der Storie nicht mal abträglich war. Am Ende allerdings sollte mein Protagonist überleben. Es "würde von der vermeintlichen Leserschaft sonst nicht goutiert."

NIEMALS!

Bei mir stirbt der Held,sonst würde die ganze Storie überhaupt keinen Sinn machen,und es wäre nicht mehr meine. Dann verlor sie ihren Job (hoffentlich nicht wegen mir) und mir wurde ein anderer Lektor zugeteilt. Der macht das genaue Gegenteil: Nichts.

"Wir haben noch jede Menge anderer Projekte,ich melde mich bei Ihnen." Naja,bis Ende Juni haben sie noch das Erstveröffentlichkeitsrecht. Gab auch 300 Euro dafür. Aber danach ist Feierabend. Wenn kein anderer Verlag anspringt werd` ich`s wohl auch mal mit Selbstverlag versuchen.Für hier ist das nichts. Es gibt keinerlei erotische Bezüge,sonst würde ich mich glatt von euch auseinandernehmen lassen.

Lesen und Lesen lassen....

P.s. "Er wird sie gefesselt und in den Käfig gesperrt gekonnt haben wollen."

In der deutschen Sprache gibt es so viele Fälle wie im Tatort.



Lest,schreibt und leidet oder freut euch,aber schmeißt den Fernseher aus dem Fenster!

Beste Grüße,

Volker
24. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Katrin-Doris am 07.05.17 20:18

Hallo Volker,

danke für deinen sehr interessanten Beitrag, den ich gerne gelesen habe. So ist das manchmal mit den Lektoren.Die Dame wird bestimmt etwas anderes finden.

An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei meiner "Nachteule" bedanken, die mein geschriebenes Kauderwelsch in die richtigen Bahnen lenkt.
Danke für die viele Freizeit, die du für mich opferst, wenn die "Nervensäge" sich meldet. Du bist für mich, ein wirklich guter Freund geworden, durch deine Ratschläge und Hilfen.

DANKE!!!

:::Katrin
25. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Single am 08.05.17 12:35

@Volker: Weil es grad zum Thema passt... Haben dir deine Lektoren schon mal gesagt, dass man nach Punkt oder Komma ein Leerzeichen macht?
26. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Volker_Racho am 08.05.17 13:24

Grins...

Das hat mir Frau Schießl schon in der Grundschule mit "Ulli,der Fehlerteufel" versucht beizubringen. Ich habe mich gerächt in dem ich versucht habe Algebra großzügig zu ignorieren.

Mal ernsthaft: ich hatte in meinem Leben 3 gute Deutschlehrer und sogar einen Professor. Der hat mich sogar vor einem Univerweis gerettet,weil ich Goethe kritisierte. Das Wichtigste was ich von Ihnen gelernt habe,und zwar unisono: "Sprache und Schreiben sind dynamisch". Schau dir nur die Dialekte an. Ich bin Kölner,in der Eifel verstehe ich kein Wort mehr wenn die platt sprechen.

Grammatik ist ein grober Entwurf,ähnlich der Sprachentwicklung wo aus verschiedensten Lauten sowas wie eine Sprache (oder auch Musik,Mathematik /oder kennst du die Wurzel aus 10? Gebraucht wird sie trotzdem)entstand und GANZ WICHTIG! weiterhin entsteht. Hast du dich in letzter Zeit mal mit Jugendlichen unterhalten? Ich muß manchmal echt kämpfen um denen noch folgen zu können.

Und genau das ist für mich die Kunst der Literatur: Eingänglich,verständlich und erinnerbar zu schreiben. Lieber lese ich "Der alte Mann und das Meer" über Angeln als in einer Fischerzeitschrift.

Liebe Grüße,

Volker
27. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 08.05.17 15:55

... Mal ernsthaft: ich hatte in meinem Leben 3 gute Deutschlehrer und sogar einen Professor. ...

Ein Deutschlehrer in der 7. Klasse auf dem Gymnasium brachte uns ziemlich intensiv die (alten) 500 Kommaregeln mit ihren 1.000 Ausnahmen und ebensovielen Sonderfällen bei.

Zum Abitur musste ich die Schule wechseln. Dort hatten wir Deutsch bei unserem Direktor, einem Dr. in Deutsch. Entweder war es eine benotete Hausarbeit oder ein Aufsatz, der von ihm bewertet wurde. Angeblich soll ich bei einer Aufzählung ein Komma vergessen haben, was zu einer 3+, anstatt 2- führte. Dagegen erhob ich Einspruch, denn in Regel xy, 5. Ausnahme, in Verbindung mit Regel abc, 3. Ergänzung, werden Adjektive nur durch Kommata getrennt, wenn sie zum Substantiv gehören.

Dummes Beispiel: Das bunte, große schnelle Haus ... (<= nach alten Regeln mit nur einem Komma!!!)
"bunt" gehört zum Haus, "groß" gehört zum Haus, aber ein Haus kann nicht "schnell" sein, höchstens deren Bewohner.

Der Dr. Direx rief das Kollegium zusammen und bittet um Mithilfe. Vereinigtes Kopfschütteln. Das geht nicht, das muss so und ich habe einen Fehler gemacht. Zensur gerechtfertigt. Da ich aber mit den Paragraphen nur so um mich warf, der Direx dieses Regelwerk nur in der Kurzfassung besaß, die örtliche Bücherei auch nicht das große Regelwerk im Bestand hatte, fuhr er zur FU-Berlin zu seinem alten Deutsch-Prof. Der schüttelte auch den Kopf. "Nie gehört. Da kommt ein Komma hin. Aber wir schauen nach." Der Prof hatte das große Regelwerk im Regal. Sie studierten alle Fälle der Aufzählung.

Ein paar Tage später zur nächsten Deutschstunde kam er herein, sagte uns noch nicht "Guten Morgen", sondern lief zu mir an den Tisch. Per Handschlag wurde ich begrüßt. Mit einer Entschuldigung. Danach begrüßte er erst die gesamte Klasse. Anschließend erklärte er seine Recherche und bis wohin er gehen musste, um meine Aussage bestätigt zu bekommen. O-Ton: "Diese Regel ist so eingestaubt, die kannte selbst mein Prof nicht." Meine Arbeit wurde in eine 2- umgewandelt.

Fortan war ich in Deutsch bei Grammatik abgeschrieben. Sein Blick ging durchs U der Tische bis zu meiner rechten Nachbarin, ich wurde ignoriert, dann ging es links von mir weiter. Ich wurde erst gefragt, wenn keiner der anderen 12 Mitschüler die richtige Antwort geben konnte.
28. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Volker_Racho am 08.05.17 18:07



Lach...ja DAS kenne ich. mußte einer Deutschlehrerin im 9.Schuljahr mal nachweisen,daß es das Wort "obschon" gibt.Ich wollte nicht immer nur obwohl schreiben. Sie schien keinen Duden gehabt zu haben....
Als das Abizeugnis überreicht wurde,konnte ich es nicht annehmen. Alle Eltern waren nervös und fragten mich was los sei?
Mein Abi habe ich erst eineinhalb Jahre später bekommen die 5. Ausführung. Abithema:"Soziologie im Journalismus". Ich habe ihm 15 Seiten um die Ohren geschrieben,weil ich ja genau das werden wollte. Note: 4-

Beschwerde beim AAA (Allgemeiner Abiturausschuß) eingelegt,sodas ein anderer Deutschlehrer sie kokorrigieren mußte.Welch Wunder? Selbe Note. Weiter beschwert,also mußten alle Deutschlehrer gemeinsam nachlesen. Knappe Mehrheit gegen mich (nur die guten wußten Bescheid und bestärkten mich). Also Abi-Arbeit und Beurteilung eingefordert (bekam man damals eigentlich nicht) und ab damit zum Regierungspräsidenten. Der setzte nach einem Jahr einen von der Schule "unabhängigen Gutachter ein,der mir eine 2* bewscheinigte.

HURRA!

Ich wartete auf meinen Studienplatz,aber der Deutschlehrer wurde geschaßt.Wozu mir sogar andere gratulierten.

Tja,knapp 2 verlorene Jahre,aber in der Zeit bin ich viel gereist-Aufgeben kam nicht in Frage.

Es gibt halt Lehrer und Leerer...

Volker
29. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Single am 08.05.17 19:28

@Detlev: Die Regel geht anders: Ein Beistrich gehört genau dann gesetzt, wenn die Attribute voneinander unabhängig sind. Das erkennt man daran, dass man sie vertauschen kann ("mein großes, buntes Haus" = "mein buntes, großes Haus") oder den Beistrich durch "und" ersetzen kann ("mein großes, buntes, schönes Haus" = "mein großes und buntes und schönes Haus") ohne die Bedeutung zu verändern. Ein Beispiel für voneinander abhängigige Attribute: "mein großes buntes Haus" schreibst du dann, wenn du auch ein kleines buntes Haus hast und hervorheben willst, dass du von deinen zwei bunten Häusern das größere meinst. Das Attribut "groß" bezieht sich also aufs "bunte Haus", nicht nur aufs Haus. Aber in irgendeiner Weise müssen sich alle Attribute aufs Haus beziehen. Wenn beim Haus ein Attribut "schnell" dabeisteht wie in deinem Beispiel, erübrigt sich die Beistrichfrage, weil das Adjektiv da so oder so nicht dazupasst. Da gehört nicht der Beistrich weg, sondern das ganze Wort.

Kein Wunder also, dass die Lehrer die von dir genannte Regel nicht kannten, denn die gibt es in der Form nicht. Aber sie hätten die richtige Regel kennen (und erklären können) müssen. Insofern also doch ein Armutszeugnis für sie.
30. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 09.05.17 00:14

Hallo Single,
mit Sicherheit hast du Recht. Abi habe ich 83 gemacht. Irgendwann im Deutschunterricht davor passierte der beschriebene Fall. Das ist jetzt mind. 35 Jahre her. Max. 4 Jahre vorher bekamen wir die Regeln eingehämmert. Seit gut 20 Jahren sind diese Regeln auf eine überschaubare Anzahl eingedampft worden. Ich erinnere mich nicht mehr genau, um welchen Satz es damals ging.

Wie gesagt, das Beispiel habe ich mir mal eben aus den Fingern gesogen.

Ich weiß nur soviel noch, dass es sich damals um einen Ausnahme von einem Sonderfall handelte. Es handelte sich um, wie mein Direx sagte, eine total verstaubte Regel. Ich bekomme sie nicht mehr hin. Es muss sich aber um eine Aufzählung gehandelt haben, soweit erinnere ich mich noch. Es brachte jedenfalls meinen Direx in Schwierigkeiten.

Um zum Thema zurück zu kommen, es ist bei der Vielzahl der damaligen Regeln und Ausnahmen nicht verwunderlich, warum heutige Lektoren "nur" Lesen und Schreiben können, aber die Bezeichnung "Lektor" zu Unrecht tragen. Verschiedene Gründe dazu hatten wir ja hier schon vermittelt bekommen (Kosten, Zeitdruck, usw.). Seit Mitte der 90er Jahre gibt es das "daß" mit "ss". Danach wurde die Rechtschreibung und Grammatik noch mehrmals aufgeweicht.

Erst vor wenigen Tagen habe ich in der Online-Ausgabe der Berliner Morgenpost einen so verkorksten Satz gelesen, den musste man dreimal lesen, bis man ihn sortiert hatte. Da ist der Schreiberling von der "dpa" mitten im Satz von der Seite angequatscht worden. Und das Dokument steht online. Fast genauso "schlimmm" wie ein Buch.
31. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Gummimike am 23.01.18 03:38

Also als Lektor würde ich mich nicht bezeichnen aber als Korrekturleser um die meisten Fehler auszumerzen denke ich habe ich bei Fridets Geschichte einen guten Job gemacht. Es geht ja auch gar nicht darum Autoren an den Pranger zu stellen nach dem Motto, ich bin ganz toll in RS und du nicht. Es geht nur darum ein Frisches paar Augen anzubieten. Denn wenn man selber eine Geschichte schreibt hat man den Satz wie er Aussehen soll im Kopf und da werden dann die Flüchtigkeitsfehler einfach Übersehen. Ich arbeite auch mit der RS Korrektor von Open Office und Duden.
32. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von drachenwind am 23.01.18 16:22

Kann Mike nur zustimmen. Trotz 4 bis 6 mal Lesen meiner eigenen
Texte übersehe ich viele Flüchtigkeitsfehler nicht nur weil ich
den Satz kenne sondern den gesammten Text im Kopf habe.

Ein anderes, frisches Augenpaar ist dann oft sehr hilfreich, trotz
der Rechtschreibhilfe der Schreibprogramme.

Fehler bei der Rechtschreibung ist k e i n Kriterium, mit dem
die Intelligenz bestimmt werden kann.

Jeder, der eine Geschichte schreiben möchte, sollte es tun.
An alle "Neulinge" - Habt den Mut!
33. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Roger_Rabbit am 10.02.18 03:21

Bravo! Bravo! Bravo!
Euch letzten beiden, Mike und dem Drachen.
Ich schreibe immer noch. Doch um wieder in meine Abläufe zu kommen, lese ich mir schnell die letzte Seite durch. Da fehlt ein "es". Hier habe ich "sie" mit "ihm" verwechselt.

Eine "verstehende" Prüfung gibt es noch nicht.

Ich habe mir mal meine uralten Geschichten von 1990 bis 2008 angesehen. Die Zeit reichte aus, um Abstand zu gewinnen. Da ging doch glatt ein "war" für ein "wahr" durch die Prüfung von Word. Auch sonstiges Kauderwelsch wurde einfach akzeptiert. Ich muss mich ja heutzutage noch schämen, was ich den damaligen Lesern angeboten habe.

Die Angebote der "Erstleser" (Lektoren) findet ihr unter:
http://www.kgforum.org/display_5_2389_94667.html
im SM-Geschichten Bereich.
34. RE: Diskussion über Lektoren und weitere Themen

geschrieben von Volker_Racho am 10.02.18 14:52

Lach....

@Hase

Keine Bange RR. Es gibt kein funktionierendes Rechtschreibprogramm.Eben weil Sprache dynamisch und sogar einer sprachlichen Evolution unterworfen ist. Ich habe diese längst gelöscht. Fast auf jeder Seite fanden diese Wörter oder Satzzeichen die angeblich falsch waren. Sogar "Mitnichten","obschon" oder "alsbald" wurden als Fehler gewertet.Ein Programm hat sogar "garnicht" als richtig anerkannt.

Wenn man die vermittelten Schulregeln einhält kommt man als Schreiberling ziemlich weit. Also laßt euch nicht abschrecken!

Und ja,ICH kämpfe weiterhin für das ß ; und das
Semikolon. Selbst des Genitivs werde ich nicht überdrüssig.

Schreibende Grüße,

Volker




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