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Thema:
eröffnet von blasius am 15.03.18 22:16
letzter Beitrag von Volker_Racho am 18.03.18 23:54

1. Heiße Eiszeit

geschrieben von blasius am 15.03.18 22:16

Vorweg: Nachdem meine letzte Geschichte etwas düsterer Natur war, versuche ich es mal mit einer etwas Sonnigeren. Sie beinhaltet nur wenig vom Grundtenor des Boardes. Es sei denn ... man bezeichnet Spannen als Fetisch.

Diese Geschichte war für mich nur eine Fingerübung um nicht einzurosten. Sie ist daher ziemlich kurz geraten. Bitte entschuldigt dies. Ich wünsche viel Lesespaß!



Heiße Eiszeit

Die Geschichte ist absolut wahr, sie hat sich genau so in meinem Kopf abgespielt!

Die Temperaturen bewegten sich jenseits von 30 Grad. Der gelbe Stern meinte es viel zu gut mit den Erdbewohnern. Er hatte es aufgegeben, bei dieser Hitze zu Joggen und saß auf einer Parkbank unter einer Schatten spendenden Linde. Es war eine dumme Idee, bei dieser Hitze laufen zu gehen. Er konnte bei dieser sportlichen Betätigung immer seine Alltagssorgen komplett ausblenden. Heute aber hatte er seinem Körper zu viel zugemutet. Einfaches Chillen würde ihm aber auch Erholung verschaffen.

Die Ruhe wurde gestört. Seine Ohren vernahmen eine laute Mehrtonhupe. Ein dreirädriges Fahrzeug näherte sich ihm. In großen, bunten Lettern konnte er jetzt auf der Kiste zwischen den beiden Hinterrädern die Aufschrift ‚EIS‘ lesen. Er hatte sich mit dem Joggen in der Wärme etwas übernommen, sodass er es für keine gute Idee hielt, seinem Magen etwas Gefrorenes zuzumuten. Er schüttelte nur leicht den Kopf, als der Verkäufer anhielt und erwartungsvoll in seine Richtung schaute. Enttäuscht über einen entgangenen Absatz seiner Ware zuckte der Eismann mit den Schultern und warf sein Gefährt wieder an.

Plötzlich stand eine Frau mitten in der Spur des Eismobiles und winkte mit ihrem Portemonnaie. Der Verkäufer grinste die junge Frau an, die ihm doch noch Umsatz bescheren würde. Sie kaufte die größte Tüte Softeis, die sie ohne Gefahr des Herunterfallens noch tragen konnte. Vorsichtig balancierte die Grazie die Leckerei zur Parkbank gegenüber des Joggers. Dieser kam nicht umhin, die Figur der jungen Aphrodite zu bewundern. Die braungebrannten, schlanken Beine, die ihn aufgrund ihres kurzen Sommerkleides als erstes ins Auge stachen, waren nahezu perfekt. Ein Designer hätte dort wohl keine bessere Arbeit leisten können. Es löste zwischen seinen Schenkeln ein Kribbeln aus, was wohl auch daher rührte, dass er sich vorstellte, wie es am Rumpfansatz zwischen ihren unteren Extremitäten aussah. Die Askese seit seinem letzten amourösen Abenteuer betrug nun schon drei Monate, doch sein Körper erinnerte sich gut an die Funktion seines Zauberstabes.

Sein Blick wanderte höher und blieb an den beiden Rundungen ihres Oberkörpers hängen. Für eine klassische Statue war es wohl ein bisschen zu viel Weiblichkeit. Er mochte es aber, besonders wenn es, wie er dachte, in diesem Fall der Natur nicht nachgeholfen wurde. Er meinte sogar, ihre Brustwarzen sich durch den Stoff drücken zu sehen, konnte aber nicht ausschließen, dass seine Phantasie mit ihm durchging. Zum Schluss lag sein Blick auf ihrem Gesicht, im großem Maße ebenmäßig, mit einer leicht zu groß geratenen Nase, welche sie in seinen Augen nur menschlicher und damit noch attraktiver machte.

Sie bemerkte, als sein Blick noch auf ihren Beinen lag, dass er sie schon mental auszog. Der Typ auf der Bank am gegenüberliegenden Rand des Weges war nach ihrem Geschmack. Er hatte Jogginghosen und ein T-Shirt an, welches seinen muskulösen Körper gut zur Geltung brachte. Das Alter schätzte sie ungefähr auf 25, welches ihres somit um 5 Jahre unterbot. Der Jüngling mit den schwarzen Haaren schien gut durchtrainiert zu sein. Sein Bizeps stellte die kurzen Ärmel des Oberteils vor eine Belastungsprobe. Trotzdem sah es nicht wie ein unnatürlich antrainiertes Gebirge aus, was er seinen Oberarm nannte. Jetzt hingen seine Augen an ihren Brüsten, er bemerkte nicht einmal, dass sie leicht ins Hohlkreuz ging, um diese noch ein bisschen besser zu präsentieren. Der Park war außer den Beiden menschenleer. Vermutlich tummelten sich die meisten Leute bei diesem Wetter am nahegelegenen Badesee, wohin wohl auch der Eisverkäufer aufgebrochen war. Gedanklich richtete sie sich auf die Show ein, die sie ihm bieten würde. Nicht, dass sie sonst so promiskuitiv war, doch die Hitze hatte sie wuschig gemacht.

Er fühlte sich ertappt, als er ihren Blick auffing. Die Frau machte es ihm unmöglich wegzuschauen. Ihre Augen blickten genau in seine und schienen ohne verbale Kommunikation zu sagen, dass er es ja nicht wagen sollte, woanders hin zu sehen. Ihre Zunge lugte nur Zentimeter zwischen den Lippen hervor und berührte damit das Softeis. Unsichtbare Stricke in Form von hypnotisierenden Augen sorgten dafür, dass er nicht anders konnte, als sie bei ihrem Treiben zu Beobachten. Er war schon jetzt ganz in ihrem Bann und nahm die restliche Umwelt außer der vermeintlichen elektrostatischen Ladung, die zwischen ihnen herrschte, gar nicht mehr wahr.

Millimeterweise fuhr ihre Zunge wie in Zeitlupe aus und schien damit sein Hirn aufzuweichen. Sie strich damit in langen Bahnen von der Waffel bis zur Spitze über die Eiscreme. Sie hatte ihn soweit. Wie ein Kaninchen vor der Schlange starrte er sie an. Er sollte noch etwas mehr Appetit bekommen und so musste sie sich ihr Eis gut einteilen. Jetzt nahm sie einen Finger und tauchte ihn in die kalte Köstlichkeit, um ihn gleich wieder herauszuziehen und langsam in ihrem Mund verschwinden zu lassen. Sie saugte mit Vor- und Rückwärtsbewegungen an ihrem Finger. Obwohl ihr vielsagender Blick auf seinen Augen lag, nahm sie die stetig größer werdende Beule in seiner Jogginghose wahr. Ihre Zunge strich jetzt über die Lippen, während sie zufrieden feststellte, dass ihr Gegenüber immer unruhiger wurde. Das war noch ausbaufähig, dachte sie und verdrehte ihre leuchtenden, saphirblauen Augen ob des Genusses.

Er wusste nicht, was er von der Frau halten sollte, die einen wildfremden Mann mitten in einer öffentlichen Grünanlage so anmachte. Am liebsten hätte er sich in den Schritt gegriffen, um das pulsierende Etwas zu beruhigen. Doch er saß nicht in seiner Wohnung und schaute sich einen Porno an. Dies hier geschah wirklich und es war um Klassen besser als jedes Filmchen. Die Blutzufuhr machte aus seiner gar nicht so engen Hose ein Zelt mit stabiler Mittelstrebe. Er fing an, auf seiner Bank hin und her zu rutschen. Tausend Engel schienen ihn mit ihren Flügeln zu kitzeln. Diese Frau legte es darauf an, ihn ganz mürbe zu machen. Lava stieg in ihm auf, als er bemerkte, dass sie ihre Beine spreizte und zum wiederholten Male ihr Finger mit einer winzigen Portion Eis tief in ihren Rachen eindrang. Er erhaschte einen Blick auf ihr transluzentes Höschen. Wie lang er sich noch beherrschen konnte, wusste er nicht. Er wurde zum willigen Objekt seiner eigenen Geilheit und er konnte spüren, dass sie mit ihm wie auf einer Geige spielte. Wenn das so weiter geht, landet er noch im Irrenhaus!

Er traute sich nicht! Sie hatte seine Hand genau verfolgt, doch sie blieb weg von seiner Hose. Wenn er nicht wollte, musste sie eben für noch mehr Anregung sorgen. Obszön machte sie sich über die letzten Reste der gefrorenen Milchcreme her. Sie stülpte ihre Lippen über den Rest der spitzen Tüte und saugte deren verbliebenen Inhalt aus. Was er mit viel Willenskraft unterdrückt hatte, tat sie jetzt. Die Hand ohne Eiswaffel fuhr unter ihr Kleid und streichelte mit geschlossenen Augen die Innenseite ihrer Oberschenkel. Ab und zu blinzelte sie, um die Wirkung auf ihren exklusiven Zuschauer zu überprüfen. Der sah jetzt wie ein Drittklässler aus, der dringend auf die Toilette musste. Sie verstand sich selbst nicht, es war das erste Mal, dass sie sich derart einem fremden Mann präsentierte. Es erregte sie, die Regie zu übernehmen. Ihr rasiertes Lustzentrum begann sich in ein Sumpfgebiet zu verwandeln.

Für ihn gab es nur drei Möglichkeiten. Aufstehen und weggehen. Das kam für ihn nicht in Frage. Sich zu ihr setzen und das Weitere auf sich zukommen zu lassen. Dazu hatte er nicht die nötige Chuzpe. Also wählte er die dritte Alternative. Er machte es ihr gleich und fasste sich in die Hose. Niemals zuvor hatte er das in der Öffentlichkeit getan. Er konnte es kaum aushalten, dieser dämonische und zugleich engelhafte Gesichtsausdruck der Frau gepaart mit der Selbstverständlichkeit, sich mitten im Park zu befriedigen, hatte in ihm eine Spannung aufgebaut, die er unbedingt loswerden musste. Seine Hand umfasste sein Glied. Er traute sich aber nicht, es aus dem Beinkleid zu befreien. Sein weibliches Spiegelbild begann, sich ihres Höschens zu entledigen.

Längst hatte auch sie die Kontrolle über die Situation verloren. Sie strebte ihren Höhepunkt entgegen. Ohne ihren Slip fiel es ihr leichter, nach äußerlicher Stimulation, mit mehreren Fingern in ihre Schlucht der Wollust vorzudringen. Vom Eis war längst nichts mehr übrig, so benutze sie ihre zweite Hand, um sich an den Brüsten zusätzlichen Lustgewinn zu verschaffen. Es störte sie nicht, dass jederzeit ein anderer Besucher den Park durchqueren konnte. Im Gegenteil, es erhöhte den Unterhaltungswert. Ihre Augen durchbohrten ihn nicht mehr, sie wurden eher glasig. Die Kontraktionen in ihrem Unterleib nahmen zu. Sie hoffte, er konnte dies von der Entfernung aus sehen.

Er fragte sich, warum er so feige war und nicht zu ihr ging, um nicht nur ihren Anblick zu genießen, sondern auch ihren Körper zu spüren. Aber er war kein Hasenfuß, die Situation mache ihn zu sehr an. Er wollte sie nicht durch eine schnelle Nummer mit ihr verderben. Seine Hand rüttelte immer intensiver an der verborgenen Zeltstange. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sein Feuerwehrschlauch mit seiner Ladung die innere Hitze löschte. Fasziniert schaute er zu der Frau, die sich jetzt auf die Unterlippe biss und schwer atmete. Er fühlte, es würde zu einem synchronisierten Orgasmus der Beiden kommen.

Sie unterdrückte den Schrei, um ihre Lust, begleitet von chaotischen Bewegungen in die Welt hinaus zu brüllen. Ihren Klimax hauchte sie mit einem entrückten Gesichtsausdruck in den Park. Es gelang ihr, im letzten Moment vor der Erlösung ihrer inneren Spannungen zu erkennen, dass ihr Einmannpublikum ebenfalls mit schüttelfrostartigen Zuckungen gekommen war. Zu gern hätte sie seine Pracht bewundert, doch er hatte es vorgezogen, seine Hose von innen mit einem deutlich auch von außen sichtbaren Fleck zu verzieren. Lächelnd stellte sie sich seinen Heimweg vor. Der Jogger traute sich nicht, sie anzusprechen, nicht nach dem, was hier gerade abgegangen war.

Als er kam, machte er ein lächerliches Geräusch. Es klang wie ein winselndes Hündchen. Sein Gegenüber sah ihn dabei mit einem Grinsen an. Verdammt, er hätte sie schon zu Anfang ansprechen sollen. Bestimmt wäre es noch schöner gewesen, wenn er ihre warme Haut auf der Seinen hätte fühlen können. Als sein Orgasmus abgeklungen war, machte sich Reue breit. Gleich würde sie aufstehen und gehen. Wozu brauchte sie in aller Welt jetzt den Lippenstift?

Die Frau stand auf und kam auf ihn zu. In ihr stieg schon wieder diese Hitze auf, die man schlichtweg Geilheit nennt. Sie genoss es, sich des Gefühles nicht gleich zu entledigen. Aber sie wollte mehr von dem jungen Mann, der jetzt unsicher dreinschaute, als sie sich ihm näherte. Sie hoffte inständig, dass er es tun würde. Als sie ihm wie einen kleinen Jungen durch das Haar strich und ihren Slip in seine Hand drückte, war sie sich sicher, nochmals von ihm zu hören.

Er schaute ihr nach. Sie war mindestens schon 100 Meter weit weg, als er sich dem Höschen zuwendete. Er roch daran um sich zu vergewissern, dass er dies nicht alles geträumt hatte. Er fühlte, wie sein primäres Geschlechtsmerkmal sich schon wieder angesichts des Geruches mit Blut füllte. Dass es vorbei war, fand er sehr ernüchternd. Doch dann sah er die geschriebene Botschaft auf der Unterwäsche. „Wenn du wieder mal Lust auf ein Eis hast ...“, darunter stand ihre Telefonnummer. Wie in aller Welt hatte sie eine solch umfangreiche Botschaft mit Lippenstift auf dem winzigen Stück Stoff untergebracht? Er tippte schon auf seinem Handy die Ziffernfolge ein und löschte sie sofort wieder. Der Jogger stand auf, nur um festzustellen, dass seine Kniegelenke ihm dank des Adrenalins ihren Dienst versagten. Nein, er würde sich heute nicht mehr anfassen … und mit dem Anruf mindestens bis Morgen warten ...
2. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Ihr_joe am 16.03.18 00:00

Ich finde die Geschichte amüsant, ich denke aber, Du benutzt zu viele bildungssprachliche Worte als Beisptel „trans­lu­zent“, also durchscheinend oder „promiskuitiv“ in dem Fall für (sexuell) erregt, meist aber abwertend benutzt ... ein flatterhaftes Sexualleben oder sogar liederlich... (mit ständig wechselnden Gespielen).

Ich bin mir bewusst, dass Du die Bedeutung kennst, aber oft ist es wirksamer umgangssprachliche Worte zu verwenden. Das waren nur einige Beispiele.

Nur noch einmal, das ist nur ein Vorschlag Oder besser mein Empfinden. Insgesamt bleibt die Geschichte aber lustig und schön.

Ihr_joe
Hm bin ich gerade keusch oder übe ich mich in Askese?



3. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Moira am 16.03.18 06:23

Lieber blasius,

Du weißt, dass ich Deine andere kürzlich veröffentlichte Geschichte ( Bewährungszeit ) auch gelesen hatte, weil ich Dir via PN eine winzige logische Sachkorrektur dazu schickte.

Kommentiert hatte ich sie dort nicht, weil ich für mein Feedback einfach nicht die richtigen Worte gefunden habe.

Das hat nun quasi @ Ihr_joe (dankenswerterweise) für mich getan.

Klar - es ist "Dein Stil", aber auch für mich wirkt Deine Wortwahl an vielen Stellen ein wenig zu bemüht, zu kunstvoll gedrechselt, zu gestelzt.

Besonders dieser frischen, LUFTtigen und LUSTigen Szenerie und Location hätte ein bisschen weniger "Thesaurus" gut getan.

Ansonsten - danke - ein prickelndes Intermezzo für einen heiteren Tag im Sommer, der hoffentlich bald kommt.

Besten Gruß ~ M
4. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von blasius am 16.03.18 13:19

Hallo,

wie immer gilt der Dank den Kommentatoren. Es war nie meine Absicht, eine gekünstelte Wortwahl zu benutzen. Ich werde versuchen, dies in Zukunft zu berücksichtigen. Gerade darum sind mir solche Feedbackmeldungen wie von Moira und Ihr_joe wichtig.

Danke dafür!

Mir ist es oft nicht bewusst, wenn ich solche Wörter verwende. Den Thesaurus bemühe ich aber nicht dafür, zumal mein bevorzugtes Programm fürs Geschichten schreiben (Focus Writer) nicht mal einen hat.

Es stellt sich mir die Frage, ob das nur meine Wortwahl oder auch den Satzbau betrifft.


Zitat

Hm bin ich gerade keusch oder übe ich mich in Askese?


Ich würde sagen, du befindest dich in Karenz oder auch in Temperenz. (OK, ich gebe zu, das letzte Wort habe ich 'gegoogelt', wobei ich fast immer eine andere Suchmaschine als Google benutze)
5. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von RicoSubVonLadyS am 16.03.18 13:35

So nun bin ich mal dran, Lustige Geschichte, ich konnte mir das sehr gut Vorstellen und die Szene mit dem Inneren Augen sehen. Das was du hier Geschrieben ist sehr Amüsant und lustig. Tolle Szene die du dir da ausgedacht hast. Die Unsicherheit des Jungen Mannes, die Geilheit der Frau, super beschreiben.

Nun ja was die "Fremdwörter" angeht da hapert es bei mir mit der entsprechenden Kenntnis deren Bedeutung allerdings, habe ich das Talent es mir dann so zu Recht zu Lesen und verstehe dann was gemeint ist. Meistens zumindest, wenn ich nicht dann frage ich eben mal Tante Google danach.

Mich stören solche Worte nicht all zu groß, ab und an umständlich wenn ich den Begriff nicht sofort beim Lesen zu ordnen kann aber gut es ist deine Geschichte, deine Art zu Schreiben.

Trotzdem gut gelungen.
6. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Moira am 16.03.18 13:36

Hallo, blasius,

das hatte ich Dir auch nicht wirklich unterstellt, dass Du vorsätzlich und mit Absicht Kompliziertworte aus dem Fremdwörterbuch oder einer Software heraussuchst und wählst, um Alltagsformulierungen zu vermeiden oder zu ersetzen; deshalb stand der "Thesaurus" in "".

Ich hatte angenommen, dass dieser Begriff und die "" zusammen mein Gefühl verdeutlichen könnten - leider wurde ich wohl missverstanden.

7. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Felix am 16.03.18 18:36

Doppelpost geloescht
8. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Felix am 16.03.18 18:37

Hallo!

So unterschiedlich sind die Geschmaecker;ich fand gerade die Wortwahl, auch die in der vorgenannten Geschichte, sehr treffend und dem Lesevergnuegen ausgesprochen zutraeglich! Aber ich habe auch lange, lange vor Twitter lesen gelernt.

Ich verstehe natürlich,dass die extraorbitante Applikation semantisch komplexer Strukturen das inkludierte Potenzial einer Divergenz zwischen der Intention des Artikulierenden und der Interpretation durch den Rezipienten amplifiziert und deswegen die syntaktische Kontextur ohne Exzeption in maximaler Simplizität figuriert werden sollte. Leider werden dann auch die Geschichten schonmal langweilig...

Es grüßt

Felix

9. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Ihr_joe am 16.03.18 23:08

Vor Twitter, tatsächlich, wie alt bist Du, gab es da noch keine Vögel, nicht mal Grillen, die gezwitschert haben.
Stell Dir vor, zu meiner Zeit gab es kein Internet, moderne Maschinen waren Lochkarten gesteuert. Um wievieles früher mußt Du das Licht der Welt erblickt haben. Es war wohl die Zeit vor Altgriechisch in dem das AT der Bibel geschrieben wurde, gab es da schon eine Sprache?
Das ist die Ambivalenz, die ich meine.

Da schreibst Du, dass Vereinfachung der Sprache eine Geschichte eine Geschichte langweilig werden lässt, gleichzeitig verwendest Du Worte, deren Bedeutung verschiedene Auslegungen ermöglichen oder implizieren.
Du verstehst, dass außergewöhnlicher Gebrauch von be- oder verzeichnender Worte, deren vielschichtig abstrakter Aufbau oder Beschaffenheit eingefügt in eine Stärke, die sich sprachlich auseinander entwickelt was der Absicht des Schreibenden und dem tatsächlichen Verstehen, des Lesenden ausweitet, beziehungsweise die grammatischen Beziehung ausweitet. Die Verbindung (vermutlich Umwandlung) ohne Ausnahme in größter Einfachheit ausgeschmückt (vermutlich ausgegeben) werden soll!

Ich liebe solche Worte, teils veraltet teils mit bis zu zwanzig Definitionen, da lässt sich fast alles mit schreiben. Perfekt für Verträge!
Lach... jetzt muss ich erst einmal den Duden bemühen um festzustellen ob ich eines Deiner Sprachmonster nicht korrekt interpretiert habe, wobei gibts da nicht eine App für so was, und ist Applikation nicht das Wort aus dem App entstanden ist.
Lass es doch besser, vertrau einfach mal meinem Nichtwissen.

Moderne Zeiten, aber der Film ist ja auch schon alt...

Antworten, nichts als Antworten

Ihr_joe
Hat Spaß gemacht...

Haben wir nicht das Lutherjahr? Wie dem auch sei ein kleines Zitat:
Zitat

»man mus nicht die buchstaben inn der lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deutsch reden, wie diese esel thun, sondern, man mus die mutter jhm hause, die kinder auff der gassen, den gemeinen man auff dem marckt drumb fragen, und den selbigen auff das maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetzschen, so verstehen sie es den und mercken, das man Deutsch mit jn redet.«


Edit: Korrigiert in Altgriechisch, bezüglich der teils noch vorhandenen Aufzeichnungen des AT.
10. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von blasius am 17.03.18 08:28

@ Moira: Ich verstehe, du meintest den "inneren Thesaurus". Nur bin ich manchmal komisch drauf. Ich schreibe oft schnell um die Gedanken unverfälscht zu "Papier" zu bringen. Da fallen mir oftmals solche Wörter ein, ohne dass mir bewusst ist, dass es auch einfachere dafür gibt. Es sollte bei mir also nicht weniger, sondern mehr Thesaurus innerlich stattfinden.
Natürlich hätte ich "durchscheinend" anstatt „trans­lu­zent“ schreiben können. Der "innere Thesaurus" hätte mir die die Antwort liefern können, hat er aber leider in diesem Fall nicht.

@ all: Mir wird Bange wenn ich dann an meine neue Geschichte denke. Dort habe ich Bezüge zur Wissenschaft darin. So schreibe ich in einem Satz: "Er empfand das Treffen am Abend als viel zu weit weg. Der Sekundenzeiger schien Planckzeit zu zählen und das Wiedersehen noch circa 13,8 Milliarden Jahre entfernt." Damit wollte ich die kürzest denkbare Zeitspanne der längsten Zeitspanne gegenüberstellen. Ist das zu gekünstelt? Ein weiteres Beispiel ist: "Er fasste sich an seinen Schädel, in dem gefühlt mehrere Billardkugeln die Brownsche Bewegung nachstellten." Ich finde die Umschreibung einfach lustiger, als nur zu schreiben, dass er Kopfschmerzen hatte. Überfordere ich damit den Leser? Eure Meinung ist mir wichtig! Ich will nicht wie ein arrogantes Arschloch rüberkommen.

Danke fürs lesen.

11. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Ihr_joe am 17.03.18 09:22

Schön, warum lässt du die Billardkugeln nicht sinnlos zusammen knallen. Das ist mindestens genau so lustig. Erfordert aber nicht das Wissen was Brown wiederentdeckt hat.

Ich weiß zwar was Planckzeit ist, wie Du aber auf die Mrd, Zeit kommst, erschließt sich mir nicht. Unendlich lange fände ich besser. (Die 13 Mrd. Jahre sind so weit entfernt, dass jeder es sofort als Unmöglich erkennt, Infinity hingegen ist so Abstrakt, dass es erreichbar erscheint.)
Ich frage mich gerade, würdest Du bei einem Treffen so denken. Du setzt das Wissen voraus und schränkst gleichzeitig die Menge Deiner Leser ein.

Trotzdem würde ich die Geschiche so gerne lesen.

Ihr_joe







12. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von blasius am 17.03.18 09:44

Zitat

Ich weiß zwar was Planckzeit ist, wie Du aber auf die Mrd, Zeit kommst, erschließt sich mir nicht. Unendlich lange fände ich besser.


ca. 13,8 Milliarden Jahre ist unser Universum alt. Der leider diese Woche verstorbene englische Wissenschaftler geht davon aus, dass die Zeit erst mit dem Universum entstand. Die längste Zeitspanne beträgt somit momentan 13,8 Milliarden Jahre.


Zitat

Du setzt das Wissen voraus und schränkst gleichzeitig die Menge Deiner Leser ein.

Dies ist gut möglich. Aber ich zitiere mal Luther. "Hier stehe ich und kann nicht anders"

Zitat

Ich frage mich gerade, würdest Du bei einem Treffen so denken.


Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Ja, ich bin so verkorkst, ich würde so denken. Es ist aber eine andere Frage, ob ich dies meinem Date erzählen würde.
13. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Moira am 17.03.18 10:08

Hi blasius, hallo @lle,

genau DAS finde ICH den richtungsweisenden Unterschied.

Derartige "Erwähnungen/Andeutungen" sind bei mir persönlich wiederum eher dazu geeignet, regen mich dazu an, mich über Dinge zu informieren, nachzulesen, die ich entweder noch nie wusste oder aber die zu den Fakten gehören, die ich vor Äonen lernte.

Mir wird nämlich gelegentlich ganz schwindelig, wenn ich gedanklich überreiße, was ich in all den Jahren zwar schon mal wusste, aber einfach wieder vergessen habe.

Indes räume ich natürlich ein, dass es sowohl Berufe als auch weitere Lebensumstände gibt, aus denen dann einerseits mehr "Gehabe" in den Alltag transferiert wird als in anderen bzw. in denen es üblicher ist, sich in speziell scharf geschliffenen Wortspielereien auszudrücken.

Wer in "Jargon" oder in "Fachtermini" einen Großteil seiner Lebenszeit verbringt, der verwendet diesen intensiv verinnerlichten Stil eben auch privat "leichtfertiger".

Man könnte dies in etwa vergleichen mit der Verwendung von Angliszismen, die eben auch zu Denglisch verkommen können.

Dort entlehnt folgendes Beispiel:

Aus meiner Sicht sinnvoll ist im Fachgespräch unter ITlern:

„Ich musste die Harddisk neu formatieren, weil der falsch gesteckte Jumper zur data corruption geführt hat und der Computer gecrasht ist.“

Wenn aber ein Freund freundlicherweise meinen privaten Rechner repariert hat und ich ihn frage, was denn kaputt war, wäre ich dankbar, er sagte ungefähr sowas wie:

„Ich musste die Festplatte neu formatieren, weil die Daten durch eine falsch gesetzte Steckbrücke beschädigt wurden und der Rechner abgestürzt ist.“

Ganz abstrus und überkandidelt wird es dann bei den sogenannten Sprachpanschern

Auch hier habe ich das Beispiel aus Wikipedia gewählt:

„Mein Leben ist eine giving-story. Ich habe verstanden, dass man contemporary sein muss, das future-Denken haben muss. Meine Idee war, die hand-tailored-Geschichte mit neuen Technologien zu verbinden. Und für den Erfolg war mein coordinated concept entscheidend, die Idee, dass man viele Teile einer collection miteinander combinen kann. Aber die audience hat das alles von Anfang an auch supported. Der problembewusste Mensch von heute kann diese Sachen, diese refined Qualitäten mit spirit eben auch appreciaten. Allerdings geht unser voice auch auf bestimmte Zielgruppen. Wer Ladyisches will, searcht nicht bei Jil Sander. Man muss Sinn haben für das effortless, das magic meines Stils.“ (Jil Sander, Modeschöpferin, 1997).

Weiteres habe ich @ blasius lieber in einer PM mitgeteilt.

14. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Ihr_joe am 17.03.18 20:42

So relativ ist die Zeit, ich hatten noch etwas von knapp 18 Mrd. Jahre als gesichert gelesen, das war etwa 1970,
Die Frage ist jetzt, um wieviel genauer sind Angaben oder Forschungen jetzt. Teilweise wurde vor etwa 3 Jahren spekuliert ob der Urknall periodisch ist. Würde ein erheblich größeres Alter bedeuten.

Egal was nach dem aktuellen Stand bin ich logischerweise rund 5 Milliarden Jahre jünger geworden. Ich bin kein solcher Nerd, dass ich mitbekommen habe um wieviel ich jünger geworden bin. Hätte also nichts mit Deiner Angabe anfangen können. Fragt sich, was mein Enkel einst wissen wird, vermutlich ein Alter, das auch weit von den 13,81 Mrd. Jahren entfernt ist.
Ja, ich habe nachgelesen... also doch Nerd.

Du siehst, selbst mit dem Wissen, das nicht oder erneuert wird ausgestattet, ist die Schlussfolgerung, dass einer auf Deinen Wert kommt, ist auf unser Jahr, maximal Jahrzehnt begrenzt.

In der Medizin stellt man heute teilweise wieder fest, dass die Erkenntmisse der 1930 Jahren oft fundierter als die heutigen sind. Wer sagt also, dass dieses nur angenommene und nur zu Teil auch falsch errechnete Gebiet der Forschung stimmig ist, in 20 oder 30 Jahren.

Nur mal so kurz angedacht.
Ihr_joe

15. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von blasius am 17.03.18 21:42

@ Ihr_joe:

nie hätte ich gedacht, dass eine kurze Geschichte über einen Spanner in solch einer Diskussion endet. Aber ich kann nicht widerstehen. (Komisch, ich bin wie zufällig auf die Formulierung "kurze Geschichte" gestoßen, wohlwissend, das Hawkings Buch, in dem er den Anfang der Zeit postulierte "Eine kurze Geschichte der Zeit" heißt.

Zitat

Teilweise wurde vor etwa 3 Jahren spekuliert ob der Urknall periodisch ist.

Solche Spekulationen gibt es schon viel länger. Wenn es dich interessiert, kannst du hier etwas darüber erfahren.Auch das Stichwort "Branentheorie" könnte dir weiterhelfen.
Ich bin mir bewusst, dass eine Zahl von 13,8 Milliarden Jahren nicht das Ende der Fahnenstange sein wird. Ich habe die Geschichte aber in der Gegenwart geschrieben und mich dabei den Status Quo der Mehrzahl der Wissenschaftler angeschlossen.

Wenn es aber so ist, dass die Zeit mit unserem Universum angefangen hat, dann ist es unerheblich, ob es zyklisch schon andere Universen davor gegeben hat. Unsere Zeit begann erst mit unserem Universum und bleibt somit die längste Zeitspanne.
Es gibt sogar Wissenschaftler, die die Existenz der Zeit bestreiten. Zeit wäre nur ein Hilfskonstrukt für menschliche Gehirne.

Es gab einmal einen Priester, der seinen Bischof gefragt hatte, was denn Gott getan hätte, bevor er die Welt erschaffen hat. Er bekam zur Antwort: "Gott habe die Hölle erschaffen. Für Menschen, die solch tiefschürfende Fragen stellen." Wissenschaftler würden heute ähnlich argumentieren.
16. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Moira am 17.03.18 22:07

herrjeh,

dann halte ich mich doch viel lieber an die Idee:

✿●••●✿✿●••●✿✿●••●✿✿●••●✿✿●••●✿✿●••●✿✿●••●✿

Sterne sind die "Vergissmeinnicht" der Engel

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Passt auch besser zum herbeigesehnten Frühling!
17. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Katrin-Doris am 17.03.18 22:21

Eine interessante Geschichte, die von viel Phantasie zeugt.

Was mich stört, sind einige Beiträge weiter, die unter der >Rubrik Diskussion über Stories< gehören (Nur Fremdwörter, die man nur noch nachschlagen muss, weil sie nicht allgemein verständlich sind, für normale Leser und Links zu Wikipedia sind nach meiner Meinung, auch ein NoGo!

So genug angeeckt.

:::Katrin
18. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von blasius am 17.03.18 22:49

@ Katrin-Doris:

du hast recht, dieses hier ist zu weit ausgeufert. Wer also nichts zur eigentlichen Geschichte zu sagen hat, soll es in Diskussion über Stories tun. Warum allerdings ein Link zu Wikipedia ein NoGo darstellen soll, erschließt sich mir nicht.

Gruß, Blasius
19. RE: Heiße Eiszeit

geschrieben von Volker_Racho am 18.03.18 23:54

Zitat
Hallo!

So unterschiedlich sind die Geschmaecker;ich fand gerade die Wortwahl, auch die in der vorgenannten Geschichte, sehr treffend und dem Lesevergnuegen ausgesprochen zutraeglich! Aber ich habe auch lange, lange vor Twitter lesen gelernt.

Ich verstehe natürlich,dass die extraorbitante Applikation semantisch komplexer Strukturen das inkludierte Potenzial einer Divergenz zwischen der Intention des Artikulierenden und der Interpretation durch den Rezipienten amplifiziert und deswegen die syntaktische Kontextur ohne Exzeption in maximaler Simplizität figuriert werden sollte. Leider werden dann auch die Geschichten schonmal langweilig...

Es grüßt

Felix




Ich grins mir was. Das war auch großteils der Studiumsprech. Gott,oder wem auch immer,sei Dank darf ich jetzt wieder "deutschen".

Volker


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