Restriktive Foren

Thema:
eröffnet von private_lock am 27.04.19 14:07
letzter Beitrag von Ihr_joe am 30.04.19 21:48

1. Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von private_lock am 27.04.19 14:07

Hallo Forum,

ab und an hört man ja von der Sexsucht bzw. wohl eher einer Masturbations- und Porno-Sucht. Oberflächlich klingt der KG ja eigentlich wie die Antwort auf diese Süchte.

Aber letztens kam mir die Theorie unter, dass Orgasmus-Verweigerung mit einem eigenen Glücksgefühl belohnt wird, das ebenfalls süchtig machen kann. Und wenn wir mal ehrlich sind, dann leben die KGT ja nicht so keusch wie Mönche, sondern betreiben ja die ganze Keuschheitsgeschichte eher unter dem Aspekt der Geilhaltung - woraus ich mal freimütig schließe, dass die meisten (trotz Keuschheit) immer noch halbwegs regelmäßige Orgasmen bekommen.

Denkt Ihr, wir KGT sind daher doppelt Sucht-gefährdet? - Verzehrt nach ständigen Orgasmen und gleichzeitig nach Verweigerung derselben? Kann das wirklich in einem einzigen Menschen zusammen kommen ... äh also nicht kommen, oder doch?

LG
private_lock
2. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Blitz am 27.04.19 14:38

Bei uns hat sich auf alle Fälle einiges getan seit der KG im Haus und am Mann ist.
Das hätte unserer Beziehung bestimmt auch schon vor 20 Jahren gut getan.
Zu der Suchtfrage. Warum nicht einfach der Sucht nachgehen. Was gäbe es den für Nebenwirkungen. Das man den Kopf nicht für andere, wichtige Dinge frei bekommt? Definierte Wichtig! Gut das mag bei jedem anders sein und das ist auch gut so.
Sollte ich mal mit dem Thema zu sehr über die Stränge schlagen ruf mich meine Dame schon zur Ordnung.
In diesem Sinne : genießt es solange es euch gut tut.
3. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Williger am 27.04.19 17:07

Eine interessante Fragestellung.

Wenn ich insoweit unsere Entwicklung betrachte, was Anfangs "mal" ein Spiel sein sollte, ist inzwischen nicht mehr weg zu denken.

Ich bin süchtig nach der Lust, den Orgasmen meiner Frau und gleichzeitig süchtig nach der Keuschhaltung durch sie, denn in mir ist innerlich einiges vorgegangen.

Niemals habe ich eine bessere Beziehung/Ehe (es ist schon die Dritte) gehabt, nie wurde ich mehr in meiner"Rest"-Lust akzeptiert und nie war ich freier als heute keuschgehalten durch sie.

Mit Käfig bin ich ihre Lustbringerin, denn nur Mädchen sind nicht schwanzgesteuert. Und letzteres fällt durch den Käfig eher weg.

Ja ich bin süchtig, im positiven Sinn, ich lebe das Lustbringen, das Geilbleiben, das Mädchensein aus und brauche das inzwischen.

Sie akzeptiert und mag meine High-Heels, meine Mädchenwäsche, meine Kunsttitten und, wie sie vorhin sagte "ich liebe den Käfig so sehr".

Und diese Sucht/Süchte werden von ihr befördert und ich liebe sie dafür.

4. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von SeMoO am 27.04.19 20:51

Gute Frage. Für mich stimmt das wohl. Da ist der ziemlich starke Drang zur Masturbation auf der einen Seite, dem so gut wie nicht zu widerstehen ist und auf der Anderen der oft stärkere Drang dies zu unterbinden. Besonders wenn die Selbstbefriedigung nach einer gewissen Zeit zum langweiligigen mechanischen und wenig lustbringenden Akt wird. Keusch im strengen Sinn bin ich verschlossen natürlich nicht, eher dauergeil von, je nach Stimmung, 50% bis 98% (wenn 100% einem "Abschluss" entspricht)

Irgendwann wird man (ich) dem aber müde und es folgt wieder die freie Zeit.

Für in einer Partnerschaft Lebende mag es sich anders darstellen. Auch ist jede Person anders gestrickt.
5. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Mike Orca am 27.04.19 22:02

Süchtig nach Pornos, Selbstbefriedigung und dem nächsten Orgasmus bin ich definitiv nicht - Selbstbefriedigung ist seit vielen Jahren kein Thema mehr und von "ständigen Orgasmen" würde ich bei weniger als zehn pro Jahr auch kaum reden.

"Süchtig nach Orgasmus-Verweigerung" würde ich auch verneinen - das passt halt im Moment zu unserer Ehe und ich bin damit sehr zufrieden, aber süchtig? Ich glaube, für Süchte bin ich einfach der falsche Typ.
6. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Edwin Prosper am 28.04.19 13:00

.... ich denke nicht, dass die Gefahr einer doppelten Suchtgefahr besteht. Nach meiner Ansicht findet eine Substitution statt. Das eine ersetzt das andere. Mehr ist es nicht. Das war es.

Etwas anderes ist es bei denjenigen, die es als Orgasmusturbo für ihr Kopfkino benötigen. Bei denen entsteht eine doppelte Suchtgefahr. Aber bei denen, die es in einer bestehenden Partnerschaft praktizieren, findet nach überzeugenden Berichten und eigenen Erfahrungen nach einer gewissen Zeitspanne eine Ersetzung statt.
7. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Williger am 28.04.19 13:35

Das hat was für sich, was Edwin schreibt, wenn ich meine Ehe betrachte.

Ja es ersetzt bei mir inzwischen das alte Leben mit Schwanz, ihr fehlt es an nichts, sie genießt, dass es nicht mehr darauf ankommt, ob ich will, sondern sie lässt zu oder fordert, wenn sie will.

Da es für beide eine win win Situation ist, ist es auch möglich, dass das eine, das andere ersetzen konnte. Und nicht nur das, es ist für beide auch besser, schöner und geiler.
8. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Blechnudel am 28.04.19 19:43

Sind Porno- bzw, Masturbationssucht und der Wunsch nach Keuschhaltung nicht zwei unterschiedliche Paar Schuhe? Erstere wird ja nicht umsonst als "Sucht" bezeichnet, firmiert somit unter Krankheiten und kann sogar geheilt werden.
Der Wunsch nach sexueller Fremdkontrolle und der damit einhergehenden Befriedigung gehört doch zum Fetischismus, also einer Form der Ausübung von Sexualität.
Das eine ist eine Krankheit, das andere ein Sexualverhalten.
9. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Foxli am 29.04.19 14:50

Hallo,

ich finde das ist eine sehr knifflige und interessante Frage.

Ich persönlich teile zunächst einmal die Einschätzung von Blechnudel, dass es sich beim KG-Tragen um eine Form der Sexualität handelt. Mein Motiv fürs KG-Tragen - innerhalb der Beziehung mit meiner Freundin - ist ganz klar das Hochhalten meiner Geilheit über mehrere Tage, ganz einfach deshalb, weil ich dieses Gefühl - diesen Rausch! - liebe und meine Freundin es genießt, mich in diesem Schwebezustand zu halten. Das KG-Tragen ist damit Teil unseres Sexuallebens, ergo auch unserer Sexualität. Und die ist bei mir quicklebendig und wogt in regelmäßigen Schüben immer wieder heftig auf, um nach ein paar Tagen - oder 1-2 Wochen - wieder abzuflauen.

Man könnte nun schlussfolgern, dass wir KGTs doppelt suchtgefährdet sind und ich glaube, ich kann gut nachvollziehen, wie du auf diese Frage kommst. Jeder kennt den inneren Konflikt, den man während der Keuschhaltung spürt: Einerseits um jeden Preis vor lauter Geilheit kommen zu wollen, andererseits den Rausch so lange dauern zu lassen (lassen zu müssen!) wie nur möglich. Eine Sucht kann sich denke ich theoretisch in beide Richtung entwickeln - man kann metaphorisch beiderseits von Dr. Jekyl zu "Mr. Geil" werden. Schlägt das Pendel mehr in Richtung "Orgasmus um jeden Preis" aus, wäre das die Sexsucht (oder eher Orgasmussucht). Will man den Rauschzustand um jeden Preis noch länger aufrecht halten, könnte man meinen, man wäre nach Keuschheit süchtig. Der entscheidende Unterschied ist aber denke ich, dass man - nach Eigenerfahrung und subjektiver Einschätzung - süchtig nach Keusch-"Haltung" durch einen Partner/eine Parterin oder aufgrund selbst gesteckter Ziele ist. Und der Wunsch nach Keuschhaltung und damit Luststeigerung entspringt letztlich derselben Quelle wie der Wunsch nach einem Orgasmus, der Sexualität.

Man kann m.E. damit nach einer bestimmten Sexualpraktik - der Keuschhaltung - süchtig sein, was der Sexsucht gleichkommt. Wenn man pauschal von "Sexsucht" spricht, ist ja auch noch kein Wort darüber verloren worden, wie der Sex abläuft. Immer auf dieselbe (keusche) Art und Weise? Oder geht es um den Reiz des ständigen Partnerwechsels? Oder wirklich nur um das Lustgefühl beim Orgasmus?

Das führt mich zu einer Folgefrage: Ist der sexuelle Genuss für Menschen ohne Fetisch derselbe wie für Menschen mit? Anders gefragt: Bewirken die vielen Toys, Rollenspiele und der ganze Zubehör "besseren", "intensiveren", "lustvolleren" Sex oder ist es nur ein neuer Griff für den immerselben Haudegen?

LG Foxli
10. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von private_lock am 30.04.19 14:50

@Foxli

Hab Deine Frage mal ausgelagert ...

@Blechnudel

Zitat
Der Wunsch nach sexueller Fremdkontrolle und der damit einhergehenden Befriedigung gehört doch zum Fetischismus, also einer Form der Ausübung von Sexualität.


D'accord ... Keuschheits-Fantasien sind zur Selbstbefriedigung ebenso effektiv, wie andere nette Vorstellungen. Fragt sich, wann daraus eine Sucht wird? Wenn es beides letztendlich dem Sexualtrieb zuzuschreiben ist, dann dürfte auch nur eine Ursache am Werk sein und daher könnte die doppelte Gefahr verneint werden.

Meine ursprüngliche Überlegung ging aber gerade dahin, ob es für Keuschheit noch einen zweiten Wirkmechanismus jenseits des sexuellen geben kann, der diesen Fetisch über das übliche sexuelle hinaus antreibt? Quasi so wie Sadisten z.B. auf die Ausübung von Macht abfahren, auch wenn sie davon nicht direkt einen Höhepunkt bekommen.

Biologistisch gesprochen ist der Orgasmus ein Hormonrausch im Hirn, ausgelöst durch Manipulation der Geschlechtsteile. Wir wissen, dass Drogen einen ähnlichen Rausch im Hirn auslösen können ... auch wenn ich nicht weiß, ob da der selbe Chemiecocktail frei wird. Vielleicht gibt es ja noch weitere Wirkmechanismen, um die Hormonausschüttung auf Trab zu bringen ... Schokolade etwa?

Der entscheidende Hinweis versteckt sich in der verkürzten Gleichsetzung: Sucht = Krankheit ... kann man heilen. Es muss ein Leidensdruck vorliegen, wo der Betroffene selbst den Wunsch verspürt, an dem Zustand etwas ändern zu wollen.

Für die Glücklichen, die Keuschheit in der Partnerschaft leben, dürfte dieses Kriterium nicht zutreffen. Denn das würde eine Ko-Abhängigkeit Ihres Partners bedeuten, wie es etwa bei Alkoholikern bekannt ist. Aber was ich noch nie gehört habe und jetzt einfach aus der Diskussion hier konstruiere: Eine SH kann doch nicht süchtig nach dem Verschluss ihres Subs werden, oder?

Schließlich noch ein entscheidender Unterschied, den ich an meinem eigenen Verhältnis zur Keuschheit und zum Fetisch beobachte: Es fehlen jegliche zerstörerischen Tendenzen. Es frisst mich nicht auf und beherrscht mich völlig bis hin zu einer Wesensveränderung. Ja sicher gibt es Zeiten, wo ich es intensivst auslebe und ich gebe zu, bereits einiges an Geld für entsprechendes Gerät ausgegeben zu haben ... eine bewusste Entscheidung: dafür gab es eben kein neues Auto. Aber es ruiniert mich nicht finanziell. Auch zeitlich hält es mich nicht von der Arbeit ab oder isoliert mich sozial von meinem Umfeld. So gesehen ist diese "Sucht" äußerst zahm. Und natürlich sind dann noch die Wellen, wo es in die andere Richtung ausschlägt und der Fetisch nur auf Sparflamme köchelt, der KG im Schrank wartet und ich mich zusammenreißen muss, um wenigstens noch im Forum mitzulesen.

Aus diesem Verständnis heraus würde ich mich selbst nicht als süchtig bezeichnen, eher als Fan, so wie ein Fußballfan auch normalerweise nicht daran stirbt ... oder körperlichen Entzug erleidet, wenn er mal ein Spiel von seinem Club verpasst.

LG
private_lock
11. RE: Doppelte Suchtgefahr?

geschrieben von Ihr_joe am 30.04.19 21:48

Hm, ich’s seh das etwas anders, wenn ich nicht mehr auf das Suchtmittel verzichten kann, also um jeden Preis, z. B. einen KG trage, tragen muss also auch beziehungszerstörend, krank machend, dann bin ich wohl süchtig danach. Die eigentliche Frage ist ab wann bin ich es?

Sexsucht, ich denke, von krankhaftem, zwanghaftem Verhalten kann man ausgehen, wenn der oder die Betroffene ihre Lust nicht mehr unter Kontrolle hat und weitermacht ohne wirkliche Befriedigung zu erreichen. Dabei ist es ihm oder ihr egal, wenn es negative Konsequenzen zur Folge hat.
Ich glaube nicht, dass das bei vielen hier der Fall ist oder war.

Keuschheitssucht, nenne ich es mal so, ist wenn Kick die Lust zu steigern nicht mehr gegeben ist, oder man sich selbst gefährdet, oder die Keuschheit über die Bedürfnisse der Partner stellt. Also ein absolut sicherer KG und ein neuer Rekord wichtiger ist als die Gesundheit. Im gleichen Maße wie die Sucht wächst, schränkt sie also die persönliche Freiheit, dabei kann sich die Persönlichkeit verändern und die Gesundheit leidet auf Dauer.

Dabei kann der erotische Aspekt vollkommen wegfallen, die Keuschheit wird zum Selbstzweck zur Krankheit.

Natürlich hat auch ein(e) KH etwas davon, es ist natürlich das Spiel mit der Macht über den Trieb des Keuschlings. In wie fern auch da eine Sucht vorkommt, kann ich nur so vermuten, dass genau wie anders herum die Dosis immer erhöht werden muss. Das ist aber nur eine Vermutung.

Insofern gehört Foxlis Anmerkung schon zu ursprünglichen Thema. Zuerst einmal ist es ein Spiel zwischen beiden Partnern, ein Fetisch ist es vielleicht umgangssprachlich zum eigentlichen sexuellen Fetisch würde es nur, wenn eine anderweitige sexuelle Befriedigung nicht möglich wäre.

Für mich gehört der KG in dem Fall zu dem Themengebiet Sadomaso in Verbindung mit einem Partner, insofern ist es nur eine Ergänzung zu vielen anderen Dingen.

Andererseits könnte ein KG zum Fetisch beim Partner werden, wobei das noch keine Sucht ist (Dosis kann nicht erhöht werden und negative gesundheitliche Effekte fehlen. Eine Heilung ist nicht nötig! ).

Doppelte Suchtgefahr, ich denke nicht, einfache sehe ich jedoch schon. Sexsucht und KG funktioniert nicht. Die einfache Version jeweils schon. Sexsucht lässt sich nicht mit einem KG heilen oder bekämpfen!

Soweit meine Meinung zu den Süchten

Ihr_joe





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