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Thema:
eröffnet von Mike Orca am 17.08.19 21:49
letzter Beitrag von Mike Orca am 21.10.19 17:32

1. Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 17.08.19 21:49

Meine Erfahrungen und daran anschließenden Überlegungen beziehen sich auf folgende Konstellation:
- ein Paar in einer langjährigen, stabilen Partnerschaft / Ehe

- ein liebevolles Miteinander ist gegeben, egal ob mit oder ohne BDSM-Hintergrund - es geht nicht um die Verweigerung von Sex in einer mehr oder weniger kaputten Beziehung, krankhafte Eifersucht oder eine Maßnahmen nach einem Seitensprung

- beide sind sich einig (geworden), dass es auf der erotischen Ebene primär oder ausschließlich um ihre Befriedigung gehen soll, nicht um die des Mannes – daher ist man sich einig, dass der Mann keusch gehalten werden soll und will.

Wer sich noch nicht oder nur im Kopfkino mit dem Thema befasst hat, wird jetzt wahrscheinlich denken: KG kaufen, abschließen, fertig – er kann ohne Schlüssel keinen Sex mehr haben, also ist das Ziel der Keuschhaltung erreicht. Meine Erfahrung sagt allerdings, dass es doch nicht ganz so einfach ist – wenigstens bei mir waren und sind es mehrere Maßnahmen, die erst zusammen eine erfolgreiche Keuschhaltung ergeben. Ich möchte den Thread allerdings nicht auf die Elemente beschränken, die ich kenne und die bei uns funktionieren, sondern auch über weitere Optionen diskutieren: Was unterstützt eine konsequente Keuschhaltung, was ist eher kontraproduktiv, wie erlebt Ihr das?

Baustein 1 versteht sich von selbst, denke ich: Schluss mit jeder (bzw. jeder unkontrollierten) Selbstbefriedigung. Wir haben das zunächst noch ohne KG mit einem Gelübde erreicht, andere starten mit W…-Verboten oder direkt mit einem KG – wahrscheinlich in Abhängigkeit davon, ob beide(!) es ihm zutrauen, auch ohne Verschluss auf Selbstgemachtes zu verzichten.
Bewertung Baustein 1: Für mich unverzichtbar – Keuschhaltung und die Option, sich aus eigenem Entschluss Befriedigung zu verschaffen, schließen sich für mich aus.

So viel für heute, Fortsetzung folgt.
2. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 18.08.19 09:05

Baustein 2
Der Keuschheitsgürtel, was sonst. Viel muss ich dazu in diesem Forum nicht schreiben, wir wissen ja alle, worum es geht. Eines habe ich allerdings gelernt: Ich kann sowohl in den üblichen Schellen als auch im My-Steel KG einen Orgasmus erreichen. Objektiv verhindert werden nur Seitensprünge und die gängigsten Arten der Handarbeit, aber es bleiben Wege zum Höhepunkt.

Bewertung Baustein 2: Für mich unverzichtbar – die tatsächliche Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung und der symbolische Wert sind für mich unbedingter Teil einer Keuschhaltung. Wenn der KG fehlt, ist eine freiwillige Keuschheit möglich, aber die Frau bekommt nicht die volle Kontrolle, womit es für mich keine „Keuschhaltung“ wäre.

Ohne Baustein 1, also die bindende Vereinbarung bzw. Anweisung, auf Selbstbefriedigung zu verzichten, würde ein KG bei mir allerdings bei weitem nicht ausreichen, um Keuschheit zu garantieren. Mit der Kombination aus 1+2 ist schon viel erreicht, vielleicht 70-80% des Möglichen [wobei Bodymodification und Medikament bei uns tabu sind, nicht zum „Möglichen“ gehören und folglich auch nicht diskutiert werden].
Richtig interessant wird dann der „Rest“, also die Bausteine 3 und folgende, weil ich davon ausgehe, dass alle weiteren Bausteine ja nach individueller Situation und Veranlagung sehr unterschiedlich wirken dürften.
3. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 18.08.19 12:15

Baustein 3
Never inside. Diese Form des Zusammenlebens ist ganz bestimmt nicht für jedes Paar geeigent, bei dem in grundsätzliches Interesse an Keuschhaltung besteht, aber wenn es dazu kommt, ist der Effekt erheblich. Ich unterscheide dabei noch zwischen zwei sehr unterschiedlichen Variationen:

- die Frau hat kein großes Interesse an „normalem“ Sex, z.B. weil sie Finger, Zunge, Vibratoren etc. bevorzugt, weil die Penetration für sie unangenehm / schmerzhaft ist oder weil bei dominanter / sadistischer Veranlagung die Verweigerung stärker erregt

- die Frau mag „normalen“ Sex, aber lieber mit anderen Männern als dem eigenen Keuschling
Ich kenne nur Variation 1 und kann mir ein Szenario mit fremden Männern auch nur schwer vorstellen, obwohl es folgerichtig ist, wenn es nur um die Lust und Befriedigung der Partnerin gehen soll und die Frau Lust auf Sex mit verschiedenen, ggf. potenteren Männern hat.

Bewertung Baustein 3: Verstärk den Effekt von 1+2 deutlich und beseitigt Hindernisse für eine konsequente Keuschhaltung. Eine Unterbrechung ist für die Befriedigung der Partnerin nicht (mehr) nötig, außerdem fallen die Überlegungen weg, wie sich lange Verschlusszeiten auf die Standfestigkeit des Mannes auswirken könnten.
4. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Ihr_joe am 19.08.19 21:55

Hm, die Bausteine scheinen auf wenig Resonanz zu stoßen.

Na ja, dann ein klein wenig von mir.

Baustein 1 war, ist eh Voraussetzung, natürlich bestimmt eine Herrin...
Baustein 2 gab es für mich (vielleicht mangels KG vor 35 Jahren) nicht, erst bei meiner jetzigen Herrin als Geschenk.

Passend für mich war ja auch nur ein Teil des Bausteins 3. „Never inside.“, das war übrigens der einzige Teil bei dem ich vor ca. 30 Jahren gefragt wurde.

- als Ergänzung... ersetzt durch sadomasochistische Praktiken, damals ohne KG. Später nur teilweise mit KG nach Laune der Herrin, aber ohne SB (mit einer Ausnahme auf Befehl).

(Trotzdem achtete/achtet beide Herrinnen darauf, dass der Kleine seine Standfestigkeit trotzdem nicht verliert - obwohl nicht gebraucht. Was wiederum keinen Orgasmus bedeuten muss aber kann.)

Du siehst, eine erfolgreiche Keuschhaltung braucht je nach Motivation, keinen Deiner Bausteine, in einer SM Beziehung gehört Körper, Geist und Seele sowieso dem dominanten Part, je nachdem wie man es auslebt. Was natürlich bedeutet, Keuschhaltung gibts nur, in meinem Fall, nach IHREN Regeln.

Ihr_joe
5. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 19.08.19 23:17

Nur kurz zwei Zeilen von mir dazu. Denke das die Keuschhaltung immer individuell zwischen den teilnehmenden Personen / Parteien "ausgehandelt" werden muss und daher auch sehr individuell ist oder verläuft. Auch ist es ja ein Sammeln von Erfahrungen.

Gruss,
Käfigbär
6. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Thömchen am 20.08.19 09:33

In einer SM-Beziehung ist es mit der Gleichberechtigung nicht weit her.
Wenn also meine Eheherrin mir einen - damals noch nicht so perfekten - KG verordnete, wenn sie verreiste, hatte ich keine Wahl. Die Schlüssel gab sie dann einer ihrer Vertrauenspersonen. Sher peinlich.
Und meine jetzige Herrin hatte vor rund acht Jahren von Anfang an klar gemacht, daß ein KG für sie ein unverzichtbares Element einer Dom-Sub-Beziehung wäre. Da konnte ich auch nicht diskutieren, ohne die Beziehung aufzugeben.
Also war ich in diesem Jahr nur drei Tage "ohne", denn Pflegepausen müssen auch bei 24/7 mal sein.
7. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Williger am 20.08.19 10:05

Ich denke es ist ein möglichst beidseitiger Entschluß und eine darauf folgende Entwicklung. Ein Rezept gibt es sicher nicht.
8. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 20.08.19 14:43

Vielen Dank an Ihr_joe, Käfigbär, Thömchen und Willinger für die Antworten, die vor allem eines zeigen: Ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Natürlich habe ich kein Patentrezept, nur einige Erfahrungen, und natürlich wird bei jeden Paar das Thema Keuschhaltung sehr individuelle zu gestalten sein. "... meiner ... Keuschhaltung" wäre vielleicht klarer gewesen als "... einer ... Keuschhaltung" - ich wollte das Thema nur nicht auf mich einschränken, weil ich besonders auf Eure Erfahrungen neugierig bin.

Bitte versteht die "Bausteine" als das, was sie auch auf dem Bau sind: Material, aus dem sehr verschiedene Dinge werden können. Der "Steinhaufen" soll (wenn möglich) noch erheblich größer werden, sehr gerne auch durch Elemente, die Ihr als förderlich oder hinderlich auf dem Weg zu Eurer Keuschhaltung seht. Gerade ist die Zeit ein wenig knapp, aber einige kleinere und größere Bausteine hätte ich noch im Angebot

Viele Grüße

Mike Orca
9. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 20.08.19 21:57

Baustein 4
Feminisierung. Eine der häufigen Phantasien im Zusammenhang mit einer Keuschhaltung des Mannes, deren Umsetzung hier im Forum ja auch schon mehrfach geschildert wurde. Meine Frage dabei: Sein (heimlicher?) Wunsch, ihr Wunsch oder ein gemeinsames Ziel? Bei uns ist es so, dass ein Mann in weiblicher Kleidung meine Frau erotisch nicht anspricht – willkommen sind höchstens zusätzliche Tätigkeiten im Haushalt im Rahmen von Rollenspielen. Gleichzeitig gefällt mir der Rollenwechsel ab und zu, vor allem, wenn Kleid, Rock oder Schürze aus Latex bestehen.

Bewertung Baustein 4: Bei uns eine eher ungeeignete Maßnahme, was die Keuschhaltung betrifft. Ich fühle mich dabei nicht weniger männlich als sonst, das KG-bedingte Erregungsniveau bleibt gleich oder steigt ein wenig – ich werde dabei jedenfalls nicht „keuscher“ und zur Erbauung oder Luststeigerung meiner Frau trägt es auch nicht bei.
10. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 20.08.19 22:53

Weiss nicht aber ich empfinde die Feminisierung nur als Teilaspekt des ganzen und habe nicht das empfinden das es favorisiert wird. Gut hier gibt es einige Kandidaten die es vertreten aber in anderen Foren geht das Thema unter.

Gruss,
Käfigbär
11. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Torquemada am 20.08.19 23:14

Man sollte auch immer in Betracht
ziehen,daß es verschiedene Gründe ,einer
Keuschhaltung existieren.
Die eine, dient einer Art von Entmannung,
sie ist sicherlich auch oft,von einer Feminisierung,Cuckolding und
Never Inside Beziehung begleitet.
Die andere Art ist eher,eine Unterstreichung des
Machtgefüges, hier wird die Dominanz mittels,
einer eintretenden Geilheit und Submission,
herausgearbeitet,wobei der Quälfaktor eine
Rolle spielt,ich meine damit nicht ,eine Bestrafung.Die ist für jede Art der Keuschhaltung, existent.
Es gibt sicher noch viele andere Aspekte,die in
die eine oder andere Philosophie der Keuschhaltung
hinein passen, ich wollte halt nur ausdrücken,daß
Keuschhaltung nicht immer das Gleiche bedeuten
muß...

12. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Thömchen am 21.08.19 10:00

Das Leben ist bunt, und so auch die Varianten in den unterschiedlichen Beziehungen.
Never inside wäre meiner Eheherrin nicht im Traum eingefallen, denn sie benutzte den KG ja gerade dazu, meine Libido nur auf sich zu lenken. Daher eben nur zeitweise, damit ich nicht in ihrer Abwesenheit auf dumme Gedanken komme.
Genau ist zwar auch das Ziel meiner jetzigen Herrin, aber von Anfang an nicht nur never inside, sondern auch die "Rationierung" meiner Lusterfüllung. Daher auch der ständige Einsatz von immer engeren KGs, so daß zwar Erregung möglich ist, doch ohne Ergebnis.
Feminisierung war immer ein Teil meiner Phantasien, doch früher gehörten Korsetts zum SM-Spiel dazu. Heute bekomme ich zwar ab und zu weibliche Unterwäsche geschenkt, doch trage ich sie nur, wenn ich allein bin. Treffe ich mich mit meiner Herrin, gilt immer clothed female, naked male.
13. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 22.08.19 09:32

Schön, dass hier inzwischen auch einige interessante Beiträge von anderen KG-Erfahrenen stehen. Danke!

Baustein 5
Porno und andere erotische Medieninhalte regulieren. Ich nehme an, hier hängt es wieder stark von den Umständen ab, ob das möglich und sinnvoll ist. Wenn es darum geht, durch einen KG eine maximale erotische Spannung aufzubauen, ist ein auf Hochtouren laufendes Kopfkino wünschenswert und dann würde ich zusätzliche erotische Reize aus dem Internet eher nützlich finden.

Bei uns ist es dagegen ein Ziel, dass ich meine erotischen Wünsche zurückstelle und mich vorwiegend oder besser noch ausschließlich auf die Befriedigung meiner Frau konzentriere. Geile Videos, Bilder und Geschichten sowie wüstes Kopfkino sind zwar eine feine Sache, stehen der Keuschhaltung, wie sie bei mir läuft, aber im Weg. Daher gibt es inzwischen eine zeitliche Beschränkung auf 2h wöchentlich, was den Konsum betrifft. Nebenbei bemerkt: Meiner Frau ist dabei die Reduktion von – aus ihrer Sicht – unnütz vertaner Zeit wichtiger als die Auswirkungen auf meine Keusch- oder Geilheit.

Bewertung Baustein 5: Eine sehr unangenehme Einschränkung, aber sie wirkt. Der Ablauf „erregende Videos / Bilder / Texte konsumieren, Phantasie in Ruhe weiterlaufe lassen, Erregung genießen“ ist praktisch nicht mehr möglich, wenn permanent die Uhr tickt. Ein Gutes hat die Regelung allerdings schon: Die Keuschheit lässt sich langfristig besser akzeptieren und aushalten, wenn das Kopfkino seltener und weniger intensiv läuft.
14. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 22.08.19 12:51

Anmerkung zu Baustein 5:
Die Beschränkung auf 2 Stunde pro Woche halte ich für sinnvoll, denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen das ein zuviel an porno Konsum nur dazu führt das man immer weiter abstumpft bis irgendwann einige Reize in der Realität ihren Reiz verlieren. Ein zu wenig ist auch Nu ht gut, sorgt nur dafür das man als kg Träger irgendwann total genervt und frustriert ist.

Ist Deine Begrenzung jetzt nur auf porno Konsum gerichtet oder zählt auch das normale surfen im Internet ohne sexuellen Hintergedanken? Und wird die Zeit hier im forum dann mit angerechnet?

Gruss,
Käfigbär
15. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 22.08.19 14:00

Unter das Zeitlimit (nicht überwacht - Vertrauensbasis) fallen auch Bilder, Geschichten und Foren mit erotischem Schwerpunkt. Ausgenommen ist im Moment die Zeit, die ich mit dem Schreiben erotischer Geschichten, mit eigenen Forenbeiträgen oder PNs an Freunde und Bekannte aus der Szene verbringe. Dieser Punkt wurde (noch?) nicht besprochen, ergibt sich aber meiner Meinung nach logisch aus dem Ziel der Maßnahme: Es soll ja nicht verhindert werden, dass ich kommuniziere oder Geschichten schreibe - die sich meine Frau ab und an auch gerne vorlesen lässt. Beschränkt ist also "nur" der Konsum von Inhalten, die das Kopfkino füttern bzw. füttern könnten. Wenn man allerdings sieht, wie viele (für mich) interessante Beiträge und Geschichten allein hier im Forum stehen, ist dann auch klar, wie viel Zeit für Bilder- und Video-Suche + Konsum bleibt: Im Schnitt vielleicht 10 Minuten pro Woche (inklusive Latexmodenschauen, Seiten mit Korsettbildern, Damen im KG usw.), also nahezu PorNO.
16. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von felix_hh am 22.08.19 21:05

Das wichtigste Element einer "erfolgreichen Keuschhaltung" ist meiner Meinung nach das Ganze nicht übers Knie zu brechen und eben nicht gleich auf Vollgas gehen mit zig Regeln und Vorschriften und Maßnahmen. Sondern das Ganze erst mal rein spielerisch zu beginnen und sich dann langsam mit dem Spiel zu dem hin zu bewegen, das für beide Seiten das meiste bringt.

Das betrifft dann nicht nur Dinge wie die Verschluss- und Tragezeit, bei der es ohne langsame Anpassung schnell mal wunde Stellen und eine frustrierte Enttäuschung geben kann. Das betrifft auch die sonstige Beziehung zwischen Träger(in) und Keyholder(in), auch da bringt es meiner Erfahrung nach nicht wirklich so viel, wenn man sich zu Beginn hinsetzt und gleich mal einen "Keuschheitsvertrag" mit 102 verschiedenen Punkten, Pflichten, Geboten und Verboten fixiert. Das ist eher was, das man mit einer Domina machen sollte, zu der man als Kunde einer professionellen Dienstleisterin eh Grundsätzlich ein anderes Verhältnis als zu einer Partnerin hat, die das aus sexuellem Interesse/Freundschaft macht.
Es bringt so beiden Seiten insgesamt mehr, wenn diese Beziehung komplatt dynamisch verläuft und wenn man Dinge, die beiden zusagen, verstärkt und etwas, das eigentlich eher nur nervt, einfach weg lässt. Auch wenn es vor allem eine Seite wirklich grundsätzlich nervt, man sollte es nicht in Spiel einbinden, auch nicht unbedingt als "Strafe". Und wenn man mal Lust hat was neues zu machen, dann macht man das mal zum Schauen ob es Spaß macht oder nicht. Das "Spiel" muss sich entwickeln können - einvernehmlich, das ist das wichtigste.
Und ob man da nun den Porn Kosum einschränkt oder den Mann zwangsweise in eindeutige, pinke Damenunterwäsche steckt, damit der gar nicht erst auf die Idee kommt am Wochenende andere Mädels anzubaggern und abzuschleppen oder was auch immer man macht damit das Spiel möglichst lange Spaß macht - das können nur die beiden für sich selbst beantworten, die in der konkreten Beziehung stecken.
Ein anderes Rezept außer "alles langsam angehen und mal schauen was beiden Spaß macht und was nicht" gibt es IMHO nicht...
17. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von private_lock am 25.08.19 10:02

Hi!

Never Inside kann sicher spannend sein, weil es den Druck raus nimmt, dass beide Partner sich im Zeitpunkt des Orgasmus vereinigen. Nein, durch NI werden die Zeitpunkte grundsätzlich getrennt und maximal bei gegenseitigem Petting zufällig zusammenfallen. Aber andererseits sollte man sich im klaren sein, dass die Beziehung nicht die Tiefe erreichen kann, wie sie sich natürlich aus dem regelmäßigen sexuellen Verkehr ergibt. Meiner Meinung nach fehlt der Beziehung dann die schlussendliche Vereinigung. Das ist ähnlich, als würde man der Freundin sagen: Zum heiraten bist Du nicht die Richtige! Beides beschädigt die Hoffnung, in Zukunft diesen wichtigen Schritt für die Beziehung vollziehen zu können. Das Spannende an NI, nämlich das Nicht über die Frau verfügen können, das Abgeschnitten sein von regelmäßigem Sex verliert seinen Reiz, wenn man Geschlechtsverkehr vollkommen vom Menü streicht.

Was den Porno-Konsum anbelangt, neige ich eher dazu, den KGT regelrecht zu ermuntern, so viel wie möglich zu konsumieren, um genau diese Frustration zu erzeugen, dass er die Models auf dem Bildschirm nicht nur nicht anfassen kann (da ist nur flaches hartes Glas), sondern obendrein sich selbst auch nicht mehr an den Zauberstab fassen kann. Das hilflose Streicheln des KG als Ersatzhandlung führt ja eher nicht zum Ziel.

Wo ich mir noch nicht im Klaren bin: Was wenn der KG Bauart-bedingt den Versuch einer Erektion schmerzhaft macht? Mit der Schelle wurde es so schmerzhaft, dass ich freiwillig den Konsum von Pornos unterbrochen habe, nur damit es sich dort unten wieder beruhigt. Mit dem neuen Goethals teste ich gerade einen krallenartigen Dornen-Einsatz, der gezielt auf die Erektion wirkt. Jedenfalls schaut man dann nicht ne Stunde am Stück, sondern verteilt es in kleinen Häppchen über den Tag:


Was mir in der bisherigen Betrachtung etwas fehlt ist Ihre Einstellung und Ihr Umgang mit dem KG. Da würde ich zunächst wünschen, dass beide Partner Ihre Vorstellungen abgleichen, was der KG leisten kann / soll und was nicht. Da ist es überaus wichtig, zu reden, denn diese Dinge nur zu raten scheint mir ein Rezept, die Keuschhaltung an die Wand zu fahren.

Wenn beide sich darüber einig sind, egal ob jetzt kurzfristiges Spielzeug oder strenge Dauereinrichtung, folgern daraus andere Bausteine wie von selbst. Insbesondere möchte ich betonen: Je ernsthafter man an die Sache heran geht, desto wichtiger wird auch der Schlüssel! Den kann man nicht einfach rumliegen lassen oder mit dem Autoschlüssel in die unbeaufsichtigte Handtasche vergraben.

Die "Propaganda" für FemDom liest sich immer paradiesisch für die Frau. Aber es gehört zur Ehrlichkeit dazu, zu sagen, dass sie mit dem Schlüssel eben auch Verantwortung und Pflichten übernimmt, z.B. sich zu kümmern. Nur wenn diese Dinge klar benannt werden, kann man fair über die Verteilung der Lasten verhandeln, so dass ein Gleichgewicht für beide Seiten gefunden werden kann.

LG
private_lock

PS: Hab das Thema Mal in die Philosophie rüber geschoben. Hier wird es nicht so schnell unter den Tagebüchern begraben!
18. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Thömchen am 25.08.19 10:15

Der Schlüssel ist tatsächlich ein wichtiges Element für das Kopfkino.
Zuerst einmal kickt es ungemein, wenn die KH ihr aus dem Schloß zieht und einsteckt.
Dann nimmt sie ihm mit und er ist weg, ein irres Gefühl
Aber wo ist der andere? Es geht ja auch um Sicherheit für den Verschlossenen. Wir hatten uns zeitweilig für einen elektronischen Schlüsselsafe entschieden. Im Notfall hätte ich telephonisch nach dem Code fragen können.
Inzwischen sind wir zu dem alten System zurückgekehrt. Da ich viel unterwegs bin, habe ich ein Couvert mit dem Schlüssel im Koffer. Aber das ist so gestaltet, daß ein Aufmachen nicht zu vertuschen wäre - mit sehr schmerzhaften Folgen.
Also ist zweifache Sicherheit gegeben, für die KH und für mich.
Und der Kick bleibt
19. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 25.08.19 18:22

In den letzten Beiträgen sind einige Punkte erwähnt worden, die auch aus meiner Sicht ganz wichtig sind, wenn es um eine nicht nur temporäre oder spielerische Keuschhaltung geht: Eine stabile Ehe / Beziehung, die regelmäßige Kommunikation, wo die Reise hingehen soll, genügend Zeit und Geduld, um Dinge auszuprobieren und die Bereitschaft, Fehlentwicklungen zu korrigieren. Um im Bild zu bleiben, gehört diese Punkte für mich zum Fundament, auf dem man dann mit den individuell passenden Bausteinen etwas aufbauen kann.

@ private lock
Ich habe ja den Vergleich zwischen der lange Zeit, in der wir eine „normale“ Ehe geführt haben, und den letzten Jahren nach der Entscheidung: Ab jetzt „never inside“. Das erotische Miteinander ist wenigstens bei uns nicht weniger tief, eng, zärtlich oder verbindend geworden, wofür ich auch eine einfache Erklärung habe: Ich kann mich jetzt besser auf die Bedürfnisse meiner Frau konzentrieren als vorher, andererseits erfordern Teasing + Denial und erstrecht ein Orgasmus trotz verschlossenem KG, dass die Partnerin sich intensiv mit Körper und Geist des Partners beschäftigt – oft mehr als bei einfachem rein-raus. Die „schnelle Nummer zwischendurch“, die natürlich auch ihre Vorzüge und ihre Berechtigung hat, entfällt beim Konzept „never inside“ naturgemäß, aber das muss kein dramatischer Verlust sein. Das Ziel eines gemeinsamen Orgasmus erreicht ja auch nur ein (vermutlich kleiner) Teil aller Paar - viel öfter dürfte einfach Schluss sein, wenn er seinen Orgasmus hatte, egal, ob die Frau bis dahin null, einen oder mehrere Orgasmen hatte.

Baustein 6
Schlüssel sicher verwahren. Ich würde den Gedanken von private lock und Thömchen zustimmen, dass es ein weiterer wesentlicher Baustein einer „perfekten“ Keuschhaltung ist (bzw. sein könnte), den Schlüssel wirklich sicher zu verwahren – auch wenn bei mir persönlich dieser Baustein fehlt. Einerseits vertraut meine Frau darauf, dass ich den Schlüssel nur im abgesprochenen Rahmen nutze, z.B. vor dem Sport oder vor Arztterminen, wenn dabei das KG-tragen nicht möglich ist. Andererseits hat meine Frau auch nicht das unbedingte Bedürfnis, tatsächlich Macht auszuüben und die Verantwortung dafür zu tragen – was oft eine Erleichterung und manchmal eine Enttäuschung für mich bedeutet.

Bewertung Baustein 6: Wäre bei uns eine willkommene Ergänzung, aber es geht auch ohne Safe, Verstecke oder Halskette mit dem Schlüssel.
20. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von private_lock am 25.08.19 21:47

@Mike Orca

Würdest Du sagen, andere BDSM-Handlungen / Sessions sind ein Baustein? Oder funktioniert Keuschhaltung auch losgelöst von anderen begleitenden Praktiken z.B. Fesseln?

Zweite Frage: Kann ein KG als Unterstützung fungieren, wenn die Frau das "Ding" nicht einmal anfassen oder gar nicht einmal sehen will?

LG
private_lock
21. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Ihr_joe am 25.08.19 22:35

@ private_lock,

Zitat

Das Spannende an NI, nämlich das Nicht über die Frau verfügen können, das Abgeschnitten sein von regelmäßigem Sex verliert seinen Reiz, wenn man Geschlechtsverkehr vollkommen vom Menü streicht.


Da täuscht Du Dich gewaltig, wenn bei Dir gelungener Sex nur aus Penetration besteht, es mag sein, dass dem bei mir nicht so ist, mag an meiner masochistischen Neigung liegen. Jedoch scheinen einige auch ohne meine Neigung auch andere sexuelle Praktiken auszuleben.

Zitat

Was den Porno-Konsum anbelangt, neige ich eher dazu, den KGT regelrecht zu ermuntern, so viel wie möglich zu konsumieren, um genau diese Frustration zu erzeugen, dass er die Models auf dem Bildschirm nicht nur nicht anfassen kann (da ist nur flaches hartes Glas), sondern obendrein sich selbst auch nicht mehr an den Zauberstab fassen kann. Das hilflose Streicheln des KG als Ersatzhandlung führt ja eher nicht zum Ziel.


Für mich sind solche Filme eigentlich nur langweilig, gegen die Realität, bei Bildern, bin ich mir nicht ganz so sicher, jedoch nicht als Vorlage zum...
Geschichten, hingegen lese ich gerne, bei manchen, realistischen würde ich gerne das eine oder andere probieren, nicht selbst, sondern mit meiner Herrin.

Ich denke, in dem Fall ist es eher Ersatz für eine nicht permanent vorhanden KH, deren Zuwendungen fehlen.

@ Thömchen

Ja, es ist wirklich ein irres Gefühl, wen SIE abschließt und den Schlüssel einsteckt...
und ich IHR noch mehr gehöre.

@ Mike Orca

Ich weiß, dass eine offene und ehrliche Kommunikation für eine Beziehung unumgänglich ist, auf welche Art sie erfolgt ist zweitrangig.

Ja, der Schlüssel an einem Kettchen ist toll....
Doch Du hast für Euch richtig erkannt, es geht auch ohne...

Das trifft auf jeden der anderen Bausteine auch zu, da gehe ich konform mit felix_hh

Letztendlich gibt es für jeden andere wichtige Elemente, um keusch gehalten zu werden. Selbst die Ziele stimmen nicht überein, ob temporär, spielerisch oder semidauerhaft.

So lange man auf irgend eine Art sexuelle oder ähnliche Befriedigung während oder durch die Keuschhaltung erlangt ist sie für mich auch nicht dauerhaft.
Dauerhaft wäre auch niemals erstrebenswertes Ziel für mich.
... und das schreibt einer, der NI lebt...

Für mich ist es jedoch erforderlich, dass anders als bei Dir tatsächlich die Frau (Herrin) Macht ausübt, für mich das wichtigste Element.

Ihr_joe
22. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 26.08.19 17:59

@ private_lock
Ich bin sicher, dass bei vielen KG-Trägern andere BDSM-Handlungen wichtige Bausteine der Keuschhaltung darstellen. Gut passen würden nach meinem Empfinden z.B.:
Schmerzhafte Strafen für Verfehlungen, die der Keuschhaltung entgegen wirken, z.B. Spielerei beim Reinigungsaufschluss oder

Fesselung und eventuell auch verbundene Augen während der „Grundreinigungen“ mit Aufschluss, so dass der Mann im Extremfall (wenn der KG wirklich ausschließlich aus medizinischen und hygienischen Gründen ab und zu geöffnet wird) sein „bestes Stück“ nie mehr anfassen oder ansehen darf.

Bei uns läuft die Keuschhaltung allerdings ohne begleitende BDSM-Praktiken – ich vermisse diese Möglichkeiten auch nicht besonders. Andererseits: Wer weiß, wohin die Reise noch geht und was in ein paar Jahren doch interessant erscheint und ausprobiert wird.

Auf die zweite Frage möchte ich nur ganz kurz eingehen, weil es eigentlich eine Frage nach Gründen für eine Keuschhaltung ist, die ein wenig weg vom Thema führt. Nur soviel: Eine Beziehung, bei der ein Teil des Partners bzw. seiner Sexualität massiv abgelehnt wird, ist für mich nur ganz schwer vorstellbar. Ob man Paaren mit solchen Problemen mit einem KG besser helfen kann als mit einer guten Therapie, kann ich nicht beurteilen. Im Einzelfall mag es gehen, aber ich wage zu bezweifeln, dass damit beide Partner glücklich werden.

@ Ihr_joe
„So lange man auf irgend eine Art sexuelle oder ähnliche Befriedigung während oder durch die Keuschhaltung erlangt ist sie für mich auch nicht dauerhaft.“

Dauerhafte Keuschhaltung schließt auch für mich jeden Orgasmus aus. Spannend wird es bei „ähnlicher Befriedigung“. Wenn es einem devoten Menschen z.B. gelingen sollte, nach einem Orgasmus der Partnerin ähnlich befriedigt zu sein wie andere Männer nach „normalem“ Sex, würde ich sagen: Dauerhaft keusch und (nicht direkt sexuelle) Befriedigung schließen sich nicht aus. Mir fehlt da die Erfahrung, aber grundsätzlich vorstellen kann ich es mir schon.
23. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 26.08.19 22:08

Zitat
@ private_lock
Auf die zweite Frage möchte ich nur ganz kurz eingehen, weil es eigentlich eine Frage nach Gründen für eine Keuschhaltung ist, die ein wenig weg vom Thema führt. Nur soviel: Eine Beziehung, bei der ein Teil des Partners bzw. seiner Sexualität massiv abgelehnt wird, ist für mich nur ganz schwer vorstellbar. Ob man Paaren mit solchen Problemen mit einem KG besser helfen kann als mit einer guten Therapie, kann ich nicht beurteilen. Im Einzelfall mag es gehen, aber ich wage zu bezweifeln, dass damit beide Partner glücklich werden.


Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur sagen, das es nicht geht und ich glaube auch nicht, das eine Therapie da viel dran ändern kann. Es führt letztlich immer nur auf der ein oder anderen Seite zu Frust. Ein KG ist da denke ich (mittlerweile) als Einstieg fehl am Platz. Erstmal sollte ein grundinteresse an bdsm auf beiden Seiten vorhanden sein und das eine Weile gelebt werden. Dann kann man auch über DS und weitere Dinge nachdenken.

Vor gut einem Jahr sah ich das noch gänzlich anders, heute weiss ich das es so bei uns nicht funktioniert.
24. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 31.08.19 22:23

Baustein 7

Finger weg, stimulieren verboten. Eigentlich sind das sogar zwei Bausteine, denn „Finger weg“ bezieht sich auf die erogenen Zonen von Mann UND Frau. Gerade in längeren KG- Phasen entdeckt man mit hoher Wahrscheinlichkeit neue erogenen Zonen. Berührungen an den Brustwarzen oder am Hintereingang können dann so erregend sein wie die Reize, die der Keuschheitsgürtel unmöglich macht – bis zum Höhepunkt im KG. Sobald das klar war, folgte bei uns die logische Konsequenz: Alle autoerotischen Berührungen kamen auf die Verbotslist. Es ist ein weiterer Schritt, und zwar ein überraschend großer, wenn man sich nicht nur nicht selbst befriedigen kann, sondern auch die (körperliche) Selbsterregung plötzlich tabu ist.

Bewertung Baustein 7(a): Damit gibt es körperliche Erotik wirklich nur noch von fremder Hand und ich muss sagen, dass dieser Punkt für mich härter ist als die meisten anderen – wahrscheinlich ist es sogar die strengste Regel (bisher).

Als Baustein 7(b) bleibt damit, dass ich auch meine Frau nicht mehr einfach so überall anfassen darf. Der liebevoll-zärtliche Körperkontakt ist nach wie vor (natürlich) jederzeit erlaubt und beiderseits ausgesprochen erwünscht, also küssen, streicheln, massieren, schmusen und kuscheln. Wenn es allerdings um die Bereiche des Körpers geht, die ein knapper Bikini mit Stringtanga bedecken würde, brauche ich eine Erlaubnis meiner Frau – der spontane Griff an die Brust der Liebsten ist beispielsweise tabu.

Bewertung Baustein 7(b): Bei uns keine ganz große Sache – „meine Frau“ war bei mir sowieso noch nie besitzergreifend gemeint wie „mein Haus“, sondern eher wie „mein Chef“. Trotzdem trägt es natürlich dazu bei, die sexuelle Selbstbestimmung der Frau zu stärken und die eigenen „Rechte“ einzuschränken, passt also gut ins Konzept.

Nachtrag zum Baustein 5, Beschränkung erotischer Medien: Ich habe meine Frau um zusätzliche Zeit für erotische Medien (Foren, Geschichten, Bilder und Videos rund um Fetisch und BDSM) gebeten und angeboten, dafür völlig auf Porno-Konsum (definiert als Darstellung sämtlicher sexueller Handlungen in Videos und auf Bildern) zu verzichten. Meine Frau hat das akzeptiert und 30 Minuten mehr pro Woche genehmigt – dafür wird der Porno-Konsum von gering auf Null sinken.
25. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 01.09.19 16:59

@Mike Orca
Hmm, wie willst Du Punkt 7 kontrollieren bzw. wie wird das sichergestellt bei Euch? Was für Strafen habt ihr eigentlich für vergehen z.b. bei diesem Punkt.

Das mit dem Verbot sie nicht mehr ungefragt anfassen zu dürfen, hatten wir auch schon öfter diskutiert, sie war davon aber überhaupt nicht begeistert. Das mit der Selbstbestimmung leuchtet mir aber ein.
26. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 01.09.19 17:15

Gefesselt Schlafen

dies ist ein neuer Baustein bei uns. Ich muss nun immer fixiert die Nacht verbringen. Wir hatten es schon mal mit der Fesselung an das Bett probiert, wie sie auch bei Sessions zum Einsatz kommt, das stellte sich aber als unpassend heraus da ich nach 4-5 Stunden Probleme im Schultergelenk bekam. Jetzt kommen Ledermanschetten zum Einsatz die mit Schlössern gesichert werden. Die Ledermanschetten werden mit einer Kette (stärke 2mm) untereinander verbunden (gesichert über die schlösser) die teilweise auch durch eine verstrebung des kg gezogen wird. Auf diese Weise sind die arme dann auf den hüftbereich fixiert und ich kann damit selbstständig aufstehen und auf Toilette gehen, es sei denn meine Herrin fixiert mich mit den Füssen am Bett, dann muss ich sie wecken. Die ketten haben wir in der länge 1m und 50cm, je nachdem wie sehr sie meine bewegungsfähigkeit einschränken will. Meist verwendet sie die kürzere Kette.
Sie denkt auch darüber nach, mich die ketten tagsüber tragen zu lassen. Auf Nachfragen was sie daran als Vorteil sieht, meinte sie es wäre eine Intensivierung des Machtgefühls über mich und sie merkt das es mich die ganze Nacht geil hält.
27. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Ihr_joe am 01.09.19 18:15

@ Käfigbär, wenn ich das richtig lese, gibt es keine, die Bausteine, ich mag sie lieber Elemente nennen, sind eigentlich Wünsche von Mike Orca, die bisher und vermutlich auch später nur von seiner Frau geduldet sind.
Das besagt ja schon, dass Sie nicht den Schlüssel konsequent verwahrt.

In wie weit sie einzuhalten sind oder überhaupt eingehalten werden können, wird vielleicht die Zeit ergeben.

@ Mike Orca,
Du wirst Dich wundern, was sich plötzlich als „erogene Zone“ entpuppt, und nach einiger Zeit wird auch der liebevoll, zärtliche Kontakt Dich erotisieren, genau so wie viele andere Dinge, an Deinem Körper. So Du eine normale Libido besitzt, wird sich Dein Unterbewusstsein das holen, als Ersatz, oder Du wirst seelisch erkranken.

Natürlich könnte sich die Keuschhaltung als Ersatz für jegliche andere Art der Befriedigung erweisen, ich vermute eher nicht.

Lach, sie ist nicht Deine Frau, im Sinne von meine Frau, wie auch immer, denkst Du ich darf meine Herrin anfassen, ohne Genehmigung, natürlich nicht! Das bestimmt und bestimmte seit jeher die Herrin!
Das Selbe gilt natürlich auch für jede Art der Erotik, selbst für nichtkörperliche Selbsterregung.
Aber SIE bestimmt das, was wiederum bedeutet, SIE kann es auch erlauben oder sogar einfordern.

Lass mich mal erzählen, es ist nichts Neues und dennoch passt es:

In der Zeit, in der meine Frau keine sadistische oder herkömmlichen sexuellen Bedürfnisse mehr entwickelt hat, wollte ich auch nicht irgend eine Art von Lust erleben, für mich denke ich, es war ein großer Fehler, doch das will ich hier jetzt nicht breit treten.
Letztendlich waren es etwa 5 Jahre, ganz ohne und mir ging es immer schlechter, erst als ich dann SB machte, wobei sich der Kleine anfänglich gewehrt hat steif zu werden, es aber dann trotzdem zur sexuellen Befriedigung führte, begann es mir seelisch besser zu gehen.
Erst Jahre später, als ich wieder eine Herrin hatte, die meine masochistisch Bedürfnisse befriedigte, ging es mir wider richtig gut. (Ob mit oder ohne Orgasmus ist für mich letztendlich egal.)
Insofern schließt für mich die Keuschhaltung auch diese Freuden mit ein, um das noch einmal zu definieren.

Aber wie lange, für mich nur solange bis meine Herrin mir spielt oder es explizit erlaubt. Ob es 3 Tage, 3 Wochen, 3 oder 4 Monate sind, ist IHRE Sache. Aber selbst entscheiden? Ich hatte schon etwa 10 Jahre, die ich vergeudet habe...
Na ja ich bin ja alt genug und weiß nicht wie lange ich noch Freude an liebevollen Quälereien haben kann und oder dem Anderen, was mir lange nicht so wichtig ist, was sind schon Orgasmen?

Ihr_joe
28. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 02.09.19 12:01

@ Käfigbär
Bei uns läuft fast alles auf der Basis von Konsequenz auf meiner Seite und Vertrauen auf der Seite meiner Frau – keine Kontrollen, keine Strafen. Gut, der KG-Schlüssel verschwindet zeitweise in einem Behälter mit Zeitschloss, aber ansonsten könnte ich meine Frau und mich selbst im Prinzip jederzeit bescheißen. Würde halt nur alle kleinen Schritte in Richtung D/s kaputt machen und wäre damit ein klassisches Eigentor.

@Ihr_joe
„Eigentlich Wünsche von Mike Orca, die von seiner Frau geduldet sind“ trifft es ganz gut und doch wieder nicht ganz.
Einerseits schlage ich immer wieder Versuche mit neuen Praktiken oder Vereinbarungen vor, von denen ich glaube, dass sie im Sinne meiner Frau sind oder dem Miteinander gut tun. Diese Anregungen sind nicht immer auch Wünsche – es ist z.B. kein ausgesprochener Wunsch von mir gewesen, wenig Zeit auf erotischen Websites zu verbringen und auf Pornos völlig zu verzichten.

Andererseits entscheidet meine Frau – und nur sie – welche Anregungen ausprobiert werden und was Kopfkino bleiben soll. Ein Dialog dazu könnte bei uns etwa so verlaufen – leicht zugespitzt und literarisch geglättet:
Mann: „Darf ich deine Brust anfassen?“
Frau: „Natürlich, warum fragst Du?“
Mann: „Weil wir eine Regel vereinbart hatten, dass ich fragen muss.“
Frau: „Die Regeln hast Du gemacht, damit habe ich nichts zu tun.“
Mann: „Meinetwegen, dann können wir die Regel auch gerne wieder abschaffen. Ich würde mich freuen, wenn ich dich wieder überall anfassen darf, wenn ich Lust darauf habe!“
Frau: „Kommt gar nicht infrage! Das bleibt genau so, wie es ist. Finger weg!“

Eines ist bei uns allerdings schon ganz eindeutig klar: Bei gültigen Regeln / Absprachen gibt es vielleicht mal eine rheinisch-großzügige Auslegung, aber eingehalten werden die hier beschriebenen Regeln normalerweise doch mit ziemlich großer Konsequenz.
29. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Käfigbär am 02.09.19 19:46

Zitat
@ Käfigbär
Bei uns läuft fast alles auf der Basis von Konsequenz auf meiner Seite und Vertrauen auf der Seite meiner Frau – keine Kontrollen, keine Strafen. Gut, der KG-Schlüssel verschwindet zeitweise in einem Behälter mit Zeitschloss, aber ansonsten könnte ich meine Frau und mich selbst im Prinzip jederzeit bescheißen. Würde halt nur alle kleinen Schritte in Richtung D/s kaputt machen und wäre damit ein klassisches Eigentor.


Hmm, weiss nicht was Du mit Konsequenz meinst. Was wäre/sind Deine Konsequenzen? Ich weiss das ich ohne diesen Fetisch nicht länger eine Beziehung führen will/kann ... weil ich ja doch nicht glücklich damit werde. Konsequenz wäre die Trennung, der Neuanfang, wieder am Anfang ... naja, kennt man ja. Meinst Du das damit? Und was ist mit Vertrauen Deiner Frau gemeint? Interessiert sie sich für BDSM bzw. Deinen Fetisch?

Zitat

Andererseits entscheidet meine Frau – und nur sie – welche Anregungen ausprobiert werden und was Kopfkino bleiben soll. Ein Dialog dazu könnte bei uns etwa so verlaufen – leicht zugespitzt und literarisch geglättet:
Mann: „Darf ich deine Brust anfassen?“
Frau: „Natürlich, warum fragst Du?“
Mann: „Weil wir eine Regel vereinbart hatten, dass ich fragen muss.“
Frau: „Die Regeln hast Du gemacht, damit habe ich nichts zu tun.“
Mann: „Meinetwegen, dann können wir die Regel auch gerne wieder abschaffen. Ich würde mich freuen, wenn ich dich wieder überall anfassen darf, wenn ich Lust darauf habe!“
Frau: „Kommt gar nicht infrage! Das bleibt genau so, wie es ist. Finger weg!“


Entschuldige wenn ich nun etwas direkt werde aber das klingt für mich wie das halbgare Gewurschtel welches ich in meiner Beziehung auch erlebe und das ist leider wenig erfreulich. Andereseits weiß ich nicht, wie lange ihr das schon "übt" und ja es braucht Zeit. Bei uns hat sich schon einiges verbessert und ich versuche ihr die Sache immer einfacher zu machen. So machte ich den Vorschlag Ihr Karteikarten und einen Kasten zu besorgen, da kann sie Aktionen (Strafen, Belohnung, etc.) reinschreiben und immer nach belieben sich was raussuchen oder auch per Zufall was auswählen. Wir können beide neue Karten hinzufügen usw. beim nächsten Einkauf rate mal wer auf einmal neben mir stand mit zwei Blöcken Karteikarten .... fand ich echt klasse sowie amüsant.

Der Schlüssel sollte schon möglichst weg sein also außerhalb Deiner Kontrolle. Würde mich ehrlich gesagt kränken wenn der dauernd irgendwo rumliegen würde, das würde mir das Gefühl geben das sie nicht ganz dahintersteht. Aber das ist wieder nur meine Meinung, wenn das für Euch beide so ok ist .... dann ist es gut.

So fing das auch mal an, also mit Vetrauen und "Konsequenzen" aber glaub mir, du willst irgendwann (und das meist früher) mehr und intensiver diesen Kick spüren. Denke aber so muss es sich entwickeln bis Sie eines Tages sagt, sie hat die Schnauze voll (und einen vielleicht vor die Tür setzt) oder wirklich ernst macht .... eines von beidem wird irgendwann passieren. Bis dahin können wir noch "üben"

@Ihr_joe
Wir treffen uns nun auch öfter mit anderen aus diesem Bereich und es ist überall nicht so einfach was man mitbekommt. Das KG spiel kennen viele aber so wirklich meistern tun es dann doch nur leider die wenigsten.
30. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 02.09.19 20:48

@ Käfigbär
Mit Konsequenz meine ich ganz einfach: Ich halte unsere Vereinbarungen ein. Punkt. 2005 habe ich meiner Frau versprochen, dass Schluss ist mit w…sen und daran habe ich mich seitdem gehalten – nur als Beispiel.

Wenn man seine Partnerschaft insgesamt kritisch sieht, ist es wohl halbgares Gewurschtel, wenn es keinen noch so kleinen Zweifel gibt, dass man mit dieser einen Frau zusammen alt werden will, sind es tragfähige Kompromisse. Wie lange wir schon üben? Das zusammen leben und alt werden seit 27 Ehejahren, die Partnerschaft ein wenig länger, die Suche nach Kompromissen im Bereich Fetisch und BDSM seit ungefähr 20 Jahren.

„… das würde mir das Gefühl geben das sie nicht ganz dahintersteht.“
Das ist kein Gefühl sondern eine Gewissheit – meine Frau könnte prima ohne Fetisch und BDSM in jeder Form auskommen. Was die sichere Verwahrung des Schlüssels betrifft: Das Problem ist in Arbeit. Den Schlüssel immer am Körper tragen mag meine Frau nicht, das Spielchen „Keyholderin versteckt, Keuschling sucht heimlich“ finden wir beide blöd. Gerade informiere ich mich über kleine Safes, die mit einem Scanner für Fingerabdrücke arbeiten – sieht interessant aus.

„Denke aber so muss es sich entwickeln bis Sie eines Tages sagt, sie hat die Schnauze voll (und einen vielleicht vor die Tür setzt) oder wirklich ernst macht .... eines von beidem wird irgendwann passieren.“
Wie gesagt: In den letzten 20 Jahren ist weder das eine noch das andere passiert und ich hoffe sehr, dass unser Weg auch die nächsten 20 oder 30 Jahre funktioniert. Falls sie wirklich irgendwann ernst macht, wäre das natürlich auch sehr spannend, aber sehr wahrscheinlich finde ich so eine Entwicklung nicht. Allerdings hätte ich auch schon die bisherige Entwicklung vor 20 Jahren als sehr unwahrscheinlich bezeichnet – man kann nie wissen.
31. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von private_lock am 20.10.19 18:06

@Mike Orca

Zitat

Nachtrag zum Baustein 5, Beschränkung erotischer Medien: Ich habe meine Frau um zusätzliche Zeit für erotische Medien (Foren, Geschichten, Bilder und Videos rund um Fetisch und BDSM) gebeten und angeboten, dafür völlig auf Porno-Konsum (definiert als Darstellung sämtlicher sexueller Handlungen in Videos und auf Bildern) zu verzichten.


Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass z.B. die Beschäftigung hier mit dem Forum auch einen latent erotischen Reiz darstellt, jedoch nicht dergestalt, dass ich eine körperliche Reaktion davon hätte. Vielmehr ist es eine unterschwellige Geilheit, die sich manchmal bis zu einem Zucken & Jucken am verschlossenen Teil steigert, jedoch keine nennenswerte Härte einer Erektion nebst zugehöriger Schmerzen hervorruft. Ist das bei Dir auch so, dass Du diese wörtlich "soften" Erotika genauso erlebst?

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@Käfigbär

Gefesselt schlafen sehe ich als "therapeutische" Maßnahme. Wer schläft, der schläft nun mal. Somit dient es weniger der direkten Stimulation und wäre folglich auch eher bei den "Soft-Erotika" anzusiedeln. Man muss natürlich den Vorgang des Gefesselt-werdens davon entkoppeln, da kann es durchaus erotisch werden. Aber Handschellen, Schlösser und Ketten sind ja das Fastfood der Bondage - klick & zu - schon geschehen, bevor man sich überhaupt drauf freuen konnte.

Während der Nacht kommt es dann zu der berüchtigten Morgenlatte - da schläft man nicht mehr, sondern wälzt sich nur noch. Je nach KG geht das mit Schmerzen einher, die dem direkten "harten" Pornokonsum nicht unähnlich sind. Wenn ich jetzt jedoch wach werde und nicht weiß, ob ich es dem KG oder den Fesseln zuschreiben soll, habe ich festgestellt, dass es dem Körper enorm beim (Wieder-)Einschlafen hilft bzw. das Wohlbefinden steigert, wenn man ebenso schnell und unkompliziert die Fesseln abnehmen kann, um sich mal ordentlich zu recken und zu strecken und dann im noch warmen Bett direkt zurück ins Land der Träume zu entschwinden.

Es kommt sogar noch besser: wenn ich ungefesselt eingeschlafen bin und dann wegen des KG aufwache, kann ich mich selbst fesseln und erfahre plötzlich eine enorme Geborgenheit von den Fesseln - ich werde sicher gehalten. Auch das kann in dem Moment beruhigend wirken und mir das (Wieder-)Einschlafen erleichtern.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass Fesseln einen zusätzlichen Reiz schaffen können, der die ungeteilte Aufmerksamkeit vom KG weg lenkt. Dabei geht es vornehmlich um die Zustandsänderung, so wie ich am KG ja auch Ein- bzw. Aufschluss ungemein spannend finde, während dazwischen das Aushalten des Zustands: "Verschlossen sein" / "Frei sein" eher das Warten auf die nächste Änderung darstellt. Gemeinsam ist, dass beide Zustandsänderungen auch für Fesseln mit positiven Gefühlen belegt sind. Im Zusammenspiel mit Keuschheit wird daraus dann ein harmonisches Ganzes, vielleicht nicht allein als zweckmäßiger Zwang eingesetzt, um den KGT zusätzlich zu reizen, sondern eben auch jenseits der Session als liebevolle aber weitgehend unerotische Zuwendung.

In dieser Kategorie würde ich noch einen weiteren Vorgang einsortieren: Kuscheln. Manchmal hilft es nachts, sich an den Partner zu kuscheln und dann wieder braucht es einen gesunden Abstand. Wieder bringt die Zustandsänderung den entscheidenden Impuls, der z.B. die Grübelei beendet und das Einschlafen zulässt.

LG
private_lock
32. RE: Elemente einer erfolgreichen Keuschhaltung

geschrieben von Mike Orca am 21.10.19 17:32

@ private_lock
Bei mir hat eine gut geschriebene Geschichte zu meinen Lieblingsthemen oft eine stärkere stimulierende Wirkung, als Pronovideos sie je hatten. Körperlich bin ich inzwischen so daran gewöhnt, dass in Abwesenheit meiner Frau nichts passieren kann, dass es der "Häftling" kaum noch versucht, wenn es keine körperliche Reizung gibt. Schmerzhafte Erektionen kenne ich im Voll-KG sowieso nicht, da ist die bremsende Wirkung deutlich sanfter als in einer Schelle.


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