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Thema:
eröffnet von Fuiisy am 30.12.19 22:43
letzter Beitrag von koischeTV am 09.01.20 16:33

1. Erste Erfahrung mit Keuschhaltung

geschrieben von Fuiisy am 30.12.19 22:43

Hallo zusammen

Meine Freundin und ich haben vor einigen Tagen beschlossen, dass sie mich keusch halten will. Ich habe sie eigentlich gefragt ob sie das machen würde und sie meinte sie informiere sich mal in der ganzen Materie. Gestern neinte sie zu mir, dass ich ihr sagen müsse, wie ich mir das ganze vorstelle. Das Problem dabei ist, dass ich nicht zu viel sagen will, dass sie mich auch noch überraschen kann. Hat jemand schon Erfahrungen mit dem ersten Mal Keuschhaltung? Was habt ihr das gemacht?

Währe dankbar für jede Antwort...
2. RE: Erste Erfahrung mit Keuschhaltung

geschrieben von felix_hh am 31.12.19 03:16

Ich würde erst mal eine nicht zu teure Schelle vom Großen Strom oder aus der Bucht holen um das zu testen. Bevor du da 250€ bis 1000+€ aus gibst. Und das Ganze dann langsam und vor allem spielerisch und nicht zu ernst an gehen. Und nicht gleich mit "mehrere Wochen keusch und außerdem einmal die Woche Abmelken über die Prostata" anfangen. Vor allem, wenn ihr mit BDSM sonst nicht viel zu tun habt. (Und ja, vieles, was man in Foren zu lesen bekommt an "extremen Erfahrungen", das ist nur Kopfkino...auch bei KG & Co...)

Von "noch nie keusch gewesen" auf "mindestens drei Wochen drin" funktioniert sowieso nicht, schon rein von der Physiologie her. Der Körper sollte sich eher langsam dran gewöhnen, dass da z.B. was um die Eier ist, ohne dass da was wund wird. Die Haut bildet z.B. nicht sofort mehr Hornhaut/Oberhaut und ist anfangs noch empfindlich an der Stelle. Und an das "Nachtproblem" mit Aufwachen und nicht schlafen können wegen "zieht zu sehr" muss man sich auch gewöhnen.

Bei uns war das so am Anfang nur ein reines Spielzeug beim "Vorspiel", das erst mal nicht sehr lange dran war obwohl BDSM schon immer irgendwie Teil der Beziehung war, also mit Bondage, bisschen Fetisch, D/s Spielchen usw. Wir haben das so am Anfang auch nur während des Teasings genutzt, über ein paar Stunden halt, so wie bei uns auch "Blümchensex und kuscheln" zwischendurch ganz normal war.
Und irgendwann wurden die Intervalle dann hin und wieder eben bisschen länger. Wobei ich auch jetzt nicht "24/7/365" keusch bin. Es gibt Tage und Wochen, da nervt das Ding einfach irgendwann und stört und man hat so gar keine Lust mehr drauf, sondern mag mal wieder was anderes machen, also kommt es halt irgendwann ab, auch weil meine Partner meistens keinen Lust auf "permanente Keuschhaltung" und "Totale Domination 24/7" und sowas haben. Auch denen ist es durchaus wichtig auch mal einfach nur auf Augenhöhe zu sein. Oder sich in die Arme fallen lassen zu können ohne ständig Dominant zu sein.

Und es gibt Tage und Wochen, an denen das Ding einfach auch mal dran bleibt, auch wenn man eigentlich dran spielen will. Einfach weil es z.B. dem Partner einen diebischen Spaß macht mich eine Weile zappeln zu lassen. Dann macht es aber um so mehr Spaß, wenn es irgendwann ab kann
Speziell für mich macht aber auch genau das bisschen den Reiz am Spiel aus, dass es nicht immer die gleiche alte Routine ist. Und erst recht kein Selbstzweck, keine Keuschhaltung, nur um der Keuschhaltung willen, das ist für uns (und dabei vor allem für mich) eigentlich nur ein Toy, das man nutzen kann aber nicht zwingend immer und ständig muss, so wie ein Butt Plug oder Damenwäsche statt Boxershorts oder sonst was in der Art. Aber das gesagt gilt nur für meine Partner und mich, andere werden das sicher ganz anders sehen - da muss jeder (natürlich zusammen mit dem Partner) einfach selbst raus finden, was beiden unter dem Strich Spaß macht, was nicht geht wegen zu viel Frust auf Dauer, was einen möglicherweise überfordert, der nicht wirklich sadistisch oder dominant veranlagt ist.

Irgendwelche allgemeine "Regeln für die Keuschhaltung" oder "allgemeine Regeln für eine BDSM Beziehung" oder so was gibt es jedenfalls überhaupt nicht. Außer natürlich "alles sollte letztendlich noch irgendwo einvernehmlich passieren". Macht einfach, was immer ihr Lust habt zu machen. Und .. geht es langsam an und erst mal spielerisch. Testet mal und spielt damit.
Der Rest gibt sich von alleine. Wenn ihr mögt. Und wenn nicht, dann probiert ihr halt was anderes aus, das sich interessant anhört.
3. RE: Erste Erfahrung mit Keuschhaltung

geschrieben von Ihr_joe am 31.12.19 07:32

Hallo Fuiisy,

es ist nicht einschränkend zu erklären, wie Du Dir das vorstellst. Irgendwoher muss ja Deine Freundin wissen, was Dein Endziel sein könnte und ob es auch ihres sein würde.

Zu Beginn ist es sicher nicht nötig mit starren Regeln zu beginnen, ihr müsst beide lernen, damit umzugehen.
Normalerweise ist im allgemeinen Zusammenleben ja eine Partnerschaft gleichberechtigt, während beim Sex durchaus der eine Partner dominiert während der andere sich unterwirft, das hat noch nichts mit BDSM zu tun.

In wie weit sich das auch auf das Leben neben dem eigentlich Akt ausweiten soll, müsst ihr ebenfalls klären, soweit es das Keuschhalten betrifft und wie weit das gehen darf oder soll.

Wenn ein KG ins Spiel kommen soll, dann wie felix_hh schreibt, zuerst einmal mit einem preisgünstigen passenden Modell, das ihr gemeinsam aussucht.

Ihr könnt das ausmessen, etc, wunderbar schon vorher gemeinsam ins Spiel mit einbeziehen. Wenn sie mag, bestellt sie den KG, es ist dann auch emotional IHRER, genau so wie der spätere Inhalt.

Jetzt kommt das erste eigentliche Problem, irgendwann muss das Ding ja dran, fummlige Sache, kann aber auch ein schönes Spiel sein... erst zusammen ausprobieren, testen... und dann spießt sie zu!

Je nach dem, für Minuten, für Stunden oder für Tage.

Wie war’s bei mir? Ich bin sowieso masochistisch veranlagt und während einer Session, kam das Ding dran ich wusste nicht mal davon.

Auch nicht beim anlegen... irgendwie wurden die Hoden durch den Ring gequetscht? Fühlte sich ja irgendwie geil an, gesehen habe ich es nicht. Irgendwann ahnte ich dann, dass das ein KG sein muss. Als ich dann zusehen durfte, wie der Käfig über meinen Penis geschoben wurde und dann als das Schloss verschlossen wurde.

Ich gehörte ganz IHR gefühlt.
Der Kleine blieb dann für viele Tage verschlossen, auch beim ersten Mal,. Bei Problemen, die sich nicht einstellten wäre er immer zu öffnen gewesen.
In der Zeit durfte ich wenn ich allein Aushäusig war, den Schlüssel in einem Kuvert mitnehmen. Später war das dann nicht nötig.

Aber ich trage auch heute nicht dauerhaft einen KG, dennoch bestimmt meine Herrin über die Zeit in der ich keusch sein muss oder darf.

Du siehst schon, jeder ist anders!
Aber je weniger Du über Deine Wünsche erzählst, desto mehr schränkst Du Deine Freundin ein. Nicht alles was Du Dir vorstellst muß sie ja anwenden oder machen, aber zumindest wissen. Wenn sie es mag wird sie es sowieso auf eigene Weise ergänzen und für sich passend umsetzen.

Ihr_joe

4. RE: Erste Erfahrung mit Keuschhaltung

geschrieben von koischeTV am 09.01.20 16:33

Ich möchte den vorherigen Antworten insgesamt zustimmen.

Aus dem Beitrag des TE lese ich heraus, dass - naja - das nicht beide beschlossen haben, sondern Er möchte es und Sie ist offen dafür. Glückwunsch - das muss so nicht sein.

Neben den Hinweisen zum tatsächlichen Tragen des KG (ich würde auch mit einem billigen anfangen), also auf Hygiene achten, bei kleinen Wunden pausieren und es insgesamt langsam angehen, gehört dazu einfach das, was bei jeder Beziehung vorn stehen sollte: Kommunikation!

Redet miteinander - nicht nur darüber ob alles körperlich OK ist, sondern vor Allem wie es Euch damit geht, dass der kleine Freund verschlossen ist. Nicht nur ihm ist der Zugriff verwehrt, auch ihr. Wie geht es ihr damit, dass sie nicht mit dem kleinen Freund spielen kann und statt ihm sein Gefängnis spürt, auch beim Kuscheln oder Löffeln. Wenn sie der KG dann stört, dann könnte sie schnell die Lust daran verlieren.

Wenn es Dir also ernst damit ist und Du dir auch längere Verschlusszeiten vorstellen kannst, wenn sich die Eingewöhnung gut entwickelt hat, dann musst Du sehr genau auf Ihre Signale achten und auf Ihre Bedürfnisse eingehen. So wie Du Dich an das Anlegen und Tragen des KG gewöhnen musst, muss Sie es auch tun. Da Ihr der KG nicht so gegenwärtig ist, musst Du ihr dafür Zeit lassen.

Bei uns hat es ein paar Jahre gedauert, bis wir den Status Quo erreicht haben, dass der KG zur Selbstverständlichkeit geworden ist, auch beim Kuscheln und Löffeln. Bis dahin verschwand der KG oft für Monate in der Schublade. Ich hatte Sie am Anfang einfach damit überfordert, mit der Zeit konnte Sie sich aber damit anfreunden und kann mittlerweile auch Freude daran haben.

Am Ende wollt Ihr Eure Beziehung und Erotik damit bereichern und nicht stören...


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