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eröffnet von ahnungslos am 19.05.20 10:39
letzter Beitrag von ahnungslos am 26.05.20 09:46

1. Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 19.05.20 10:39

Boy ging gerne zu der Schneiderin. Sie war stadtbekannt für ihre günstigen Preise. Für wenige Euro konnte man eine total zerschlissene Jeans wieder reparieren lassen. Boy hatte nicht viel Geld, nur das Bafög, was ihm für sein Studium gewährt wurde, und da war es wichtig, so einen Laden zu kennen.

Und sie war liberal. Ob das daran lag, dass sie Spanierin war? War man in Spanien so aufgeschlossen wie sie? Oder vielleicht nur, weil sie schon viel von der Welt gesehen hatte. Jedenfalls fragte sie nicht viel, wenn Boy ihr sonderbare Aufträge gab. So hatte er sich aus Jeansstoff einen engen Body schneidern lassen, mit dem Reißverschluss im Rücken. Das war nicht gerade das, was ein Junge üblicherweise so trug. Aber er mochte es gerne eng, und er hatte sehr darauf geachtet, dass der Body auch richtig schön eng wurde. Den konnte er unter seiner normalen Kleidung tragen. Keiner sah, was er da Schönes unten drunter trug. Vielleicht würde jemand, der ihn genau kannte, erkennen, dass er sich ein wenig steifer bewegte, aber das war auch schon alles.

Solche Eskapaden kosteten zwar wenig, aber für ihn war das schon viel. Und so hatte er sich seinen neuen Auftrag gut überlegt. Es sollte schließlich keine Fehlinvestition sein. Er hatte noch aus seinen Jugendtagen einen alten Mumienschlafsack. Natürlich ein Mumienschlafsack, er mochte es ja eng. Aber eigentlich war der ihm nicht eng genug. Er war immer noch komfortabel, und eigentlich sollte er so eng sein, dass man sich darin nicht mehr bewegen konnte. Er hatte den Schlafsack zur Schneiderin mitgebracht. Zuerst hatte sie bedenklich den Kopf geschüttelt, denn derart gefütterte Stoffe waren nicht leicht zu verarbeiten. Aber sie hatte gesehen, wie viel dem jungen Mann daran lag, und so hatte sie sich etwas einfallen lassen. Sie würde den Stoff gar nicht aufschneiden, sondern seitlich innen jeweils zwei Laschen ansetzen, die man mit Schnurzügen gegeneinander ziehen konnte. Auf diese Weise konnte man sogar nachträglich regulieren, wie eng es denn sein sollte, oder aber auch die komplette Weite des Schlafsacks wiederherstellen. Diese Lösung gefiel Boy ganz ausgezeichnet. Seine Bedenken, dass er seinen geliebten Schlafsack mit seinen Spielereien ruinieren könnte, waren zerstreut. Begeistert stimmte er zu.

Dann druckste er noch etwas herum. Fragend sah die Schneiderin ihn an. Boy holte Reste von dem Jeansstoff, aus dem sie ihm den Body gemacht hatte, hervor und brachte stockend sein Anliegen vor, ohne ihr ins Gesicht zu schauen. „Können Sie mir aus diesem Stoff noch Ärmelschlaufen innen annähen? Wo man beim Anziehen reingleiten kann, und wenn der Schlafsack dann zu ist, bleiben die Arme in den Schlaufen.“ Da er die Schneiderin nicht ansah, sah er auch nicht, wie sie kurz die Augenbrauen anhob. Aber dann war sie wieder ganz sachlich, und ihre nächste Frage erleichterte Boy sehr: „Wie hoch sollen die Schlaufen denn gehen?“ Wow, keine Rückfrage ‚Wozu soll das gut sein?‘, oder gar ein Ausdruck der Missbilligung. Eine sachliche Frage zur Ausführung dieses sonderbaren Auftrags. Boy atmete auf und sah sie an: „Bis hierher.“ Er zeigte kurz bis unter die Achsel. „Und nach unten länger als der Arm ist, und unten offen, dann kann sich darin kein Dreck verfangen.“ Diese technischen Angaben hatte er sich so oft überlegt, dass er darauf wie aus der Pistole geschossen antworten konnte.

Die Schneiderin nahm Maß. Es war quasi als ob sie Maß nahm für einen kurzen Ärmel. So lang wie der sein musste, so viel Platz musste sie oben im Schlafsack ab der Schulterpartie lassen. Und dann natürlich die Armlänge, damit die Schlaufen auch ja nicht zu kurz würden. Boy musste ihr noch zeigen, wo er die Schlaufen angebracht haben wollte. Nicht genau an der Seite, sondern ein wenig nach hinten versetzt. Er hatte im Internet recherchiert, dass das die beste Position war, die es einem ermöglichte, sowohl auf dem Rücken (und damit leicht auf den Armen) als auch auf der Seite zu … liegen. Schlafen, hatte er fast gedacht… aber ihm war bewusst, dass in diesem Schlafsack zu schlafen wohl viel Übung erfordern würde.

Boy war vergnügt: So leicht hatte er sich das nicht vorgestellt. „Das dauert ein wenig. Ich habe gerade viele andere Aufträge. In zwei Wochen ist Ihr Schlafsack fertig.“ „Das ist voll ok. Vorher brauche ich den nicht.“ ‚Ich brauche den eigentlich gar nicht, der soll ja nicht mit auf eine Reise,‘ dachte Boy leise. Er bedankte sich und verabschiedete sich.

Die Hochstimmung, dass er seinen sonderbaren Auftrag hatte platzieren können, dauerte zwei Tage. Dann kam die Ungeduld. Zwei Wochen… warum musste das so lange dauern? Immer wieder sagte er sich, dass das eigentlich keine lange Zeit sei, und dass er froh sein könne, dass die Schneiderin diesen Auftrag so unkompliziert entgegengenommen hatte. Und außerdem hatte er ja schließlich Jahre lang diesen Schlafsack gehabt und war mit ihm zufrieden, so wie er war. Da konnte es doch nicht so schlimm sein, zwei Wochen zu warten, bis die von ihm in Auftrag gegebenen Änderungen umgesetzt worden waren.

Aber immerhin hatte er vorher diesen Schlafsack noch gehabt. Und hatte damit spielen können. Er hatte geübt. Würde er mit hinter dem Rücken gefesselten Händen seinen Schlafsack überhaupt anziehen können? Würde er den Reißverschluss zuziehen können? Und am wichtigsten: Würde er ihn auch wieder öffnen können? Es war eine ziemliche Zappelei, und er brauchte etliche Versuche, aber am Ende hatte er sich ein System von kleinen Tricks ausgedacht, wie er das alles bewerkstelligen konnte.

Er hatte ein Doppelstockbett in seiner Bude im Studentenwohnheim, ein Relikt aus den Zeiten, wo diese ohnehin nicht großen Zimmer an zwei Studierende gleichzeitig vergeben wurden. Er benutzte das obere Bett nur als Ablage, aber jetzt kam es ihm zupasse als Einstiegshilfe. Den Schlafsack hatte er mit Wäscheklammern an der Schulterpartie in Schulterhöhe so dort angebracht, dass das Fußteil zu Boden fiel. Wenn der Reißverschluss weit genug offen war, konnte er mit hinter dem Rück gefesselten Händen vorsichtig einsteigen. Dabei hatte er schon eine Kordel im Mund, die mit dem Läufer des Reißverschlusses verbunden war. Sobald er im Schlafsack stand und die Schulterpartie über seine Schultern gerüttelt hatte, löste er sich vom Bett mit einem kleinen Schritt vorwärts; die Klammern fielen ab. Dann zog er den Reißverschluss zu. Dazu musste er immer wieder mit dem Mund „umgreifen“… die Kordel wurde ganz gut durchgekaut. Aber das war ihm egal: er schaffte es, den Reißverschluss bis ganz oben zuzuziehen. Dann konnte er endlich die Kordel ausspucken und die Enge im Schlafsack genießen.

Es war dann noch mal ein ganz anderes Problem, aus dem Schlafsack wieder herauszukommen. Anfangs musste er dafür die Handfesseln hinter seinem Rücken lösen. Er hatte sicherheitshalber anfangs mit einer einfachen Tuchfessel gearbeitet, angenehm anzufühlen und leicht zu lösen. Wenn er genug hatte vom Spiel mit der Enge, löste er die Handfesseln und brachte die Hände nach vorne. Dann konnte er den Reißverschluss öffnen.

Aber das Ziel war natürlich, dass er das auch schaffte, ohne die Handfesseln zu lösen. Dazu hatte er am unteren Ende der Kordel eine Schlaufe angebracht. Die musste er in irgendeinen Haken manövrieren, während er im Schlafsack kniete. Wenn er dann aufstand, würde dieser Haken die Kordel nach unten ziehen und damit den Reißverschluss öffnen.

Er hatte extra einen Haken sein Bett angebracht. Es war ein gewöhnlicher Handtuchhaken, nur falsch herum angebracht, mit der Spitze nach unten. Die Höhe hatte er so tief gewählt, dass er im Knien sich auch noch ein wenig nach vorne bücken musste, um die Schlaufe unter diese Spitze zu bringen. Wenn er sich dann aufrichtete, war schon der erste Zentimeter des Reißverschlusses offen.

Beim ersten Versuch brauchte er über eine Stunde, um sich mit nach hinten gefesselten Händen aus dem Schlafsack zu befreien. Er hätte jederzeit die Handfesseln lösen können, aber er wollte es unbedingt schaffen, gefesselt aus dem Schlafsack herauszukommen. Da er fast täglich übte, dauerte es nicht lange, bis die Befreiung Routine war. Schließlich wagte er es, sich die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken zu fesseln. Der Schlüssel dazu lag auf dem Schreibtisch… an den käme er erst wieder ran, wenn er sich aus dem Schlafsack befreit hätte. Er war so gut in Übung, dass ihn auch diese restriktivere Art der Fesselung nicht daran hindern konnte, sich in den Schlafsack einzuschließen und nach einer Weile wieder zu befreien.

Meistens jedenfalls. Einmal passierte das, was er im Stillen befürchtet hatte: Der Haken, den anzuschrauben er nicht gewagt hatte und der deshalb nur mit dem Klebepad angebracht war, das mit ihm mitgeliefert wurde, löste sich, als er sich aus dem Knien aufrichtete. Nun hatte er keinen Widerhalt mehr, um den Reißverschluss noch weiter nach unten zu ziehen. Er war vielleicht zwanzig Zentimeter offen, viel zu wenig, um sich zu befreien.

Man hätte meinen können, dass Boy nun in Panik verfallen wäre. Weit gefehlt. Es war, als ob er so einen Unfall herbeigesehnt hätte. Zunächst einmal genoss er die Enge und das Gefühl, sich da selbst in eine Falle manövriert zu haben, aus der er nicht mehr herauskam. Er legte sich aufs Bett, wie er das meistens machte, wenn er eingeschlossen war, und träumte sich weg in eine Welt, in der er der Gefangene eines großen, starken Meisters war, der sich keine schlimmere Strafe für seinen zierlichen Sklaven Boy vorstellen konnte, als ihn in einen engen, weichen Mumienschlafsack einzusperren. Na ja, ihm war schon klar, dass das nicht ganz logisch war, aber das war ihm egal.

Nach einer Weile war er sogar so geil, dass er alles daransetzte, die zwanzig Zentimeter, die der Reißverschluss schon offen war, wieder zu schließen. Mit viel Herumrobben auf dem Bett bekam er endlich die Kordel mit dem Mund zu fassen. Nun konnte er sie wieder in bewährter Weise zuziehen. Nur dass diesmal kein Haken bereit war, um ihm nachher aus der Patsche zu helfen. Als er endlich nach vollbrachter Tat müde und abgekämpft von diesen sportlichen Übungen in seinem Schlafsack lag, wäre er fast gekommen. Boy wusste, dass seine Fesselübungen eine Spielart eines sexuellen Fetischs waren. Aber er wollte das nicht wissen und nicht wahrhaben, und er war erstaunlich gut darin, sich damit nie bis zum Höhepunkt aufzugeilen. Er konnte stundenlang diese sexuelle Spannung aushalten, ohne sich Erleichterung zu verschaffen. Und solange da vorne nichts rauskam, hatte es ja nicht wirklich was mit Sex zu tun. Es war eigentlich nur Erotik. Das Spüren des Materials, das ihn beengte, ob vom Schlafsack oder vom Body, ersetzte das Streicheln durch jemand anderen. Boy hatte keinen Anderen und fand es voll in Ordnung, sich vom Schlafsack streicheln zu lassen.

Da, da war es passiert. Boy war eingeschlafen. Das war ja geil! Er konnte in dieser Position schlafen! Gut, er hatte sich auch ordentlich angekämpft und war von daher ganz erschöpft. Aber dass das dazu führen würde, dass er schlafen konnte, hatte er sich nicht zu träumen gewagt. Er versuchte es gleich noch einmal, und tatsächlich gelang es ihm noch einmal, einzuschlafen. Als er wieder aufwachte, war er angenehm entspannt, aber die Geilheit war weg. Es war schön, so lange im Schlafsack gefangen gewesen zu sein, aber nun war es auch Zeit, wieder heraus zu kommen. Zu Boys Enttäuschung war es gar zu einfach: Er konnte die Schlaufe im Stehen in leicht gebückter Haltung in die Türklinke einhängen. Schon beim Aufrichten waren wieder zwanzig Zentimeter offen. Und dann schaffte er es, durch sich Wegdrehen und Weggehen den Reißverschluss weitere dreißig Zentimeter aufzuziehen. Das war zwar weniger als sonst, aber wenn er sich jetzt vor den Tisch kniete und mit der Ecke des Tischs nachhalf, konnte er die Schulter des Schlafsacks von seiner Schulter schieben. Wieder aufgestanden, ein wenig herumgehopst, und er konnte aus dem Schlafsack steigen. Rasch waren die Handschellen geöffnet, und Boy war wieder frei. Und hatte ein schönes Erlebnis mehr für seine Erinnerungen.

So hatte er monatelang mit dem Schlafsack gespielt, bis in ihm der Entschluss reifte, ihn von der Schneiderin überarbeiten zu lassen. Es würde nicht allzu teuer werden, aber sicherheitshalber hatte er ein paar Wochen bescheidener gelebt und etwas zurückgelegt, damit ihn diese Ausgabe nicht gar zu sehr treffen würde. Diese Zeit hatte er genutzt, um alles, was er über Ärmelschlaufen in Schlafsäcken in Erfahrung bringen konnte, zu recherchieren. Und nun hatte er den Schlafsack abgegeben. Es war das erste Mal seit Monaten, dass er keinen Zugriff auf den Schlafsack hatte. Gut, er hatte nicht jeden Tag damit gespielt, aber er hätte jeden Tag damit spielen können. Manchmal, wenn er keine Zeit hatte, hatte er den Schlafsack nur ein wenig gestreichelt, bevor er schlafen ging, oder ihn mit ins Bett genommen und damit gekuschelt. Und davon geträumt, wie er in diesem Schlafsack gefangen… da schlief er schon.

Die erste Woche dachte er täglich daran, dass ihm der Schlafsack fehlte. In der zweiten Woche überwog aber schon die Vorfreude. Und endlich war der Tag da, an dem er den Schlafsack abholen konnte.
2. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von christoph am 19.05.20 15:42

Da bin ich mal gespannt wie es weiter geht.
Möglichst schnell.
Gruß christoph
3. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 19.05.20 16:18

na dann ist ja gut, dass ich gerade noch etwas geschrieben habe... wobei ich nicht garantieren kann, dass es immer so schnell weiter geht. Cliff hanger könnten vorkommen...
4. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 19.05.20 16:19

Gott sei Dank war niemand im Laden. Boy trat ein; er war der einzige Kunde. Das war ihm lieber so. „Ich komme…“, setzte Boy an. „Ihr Schlafsack! Ist fertig. Moment.“ Die Schneiderin beendete gerade noch eine Naht, dann stand sie auf und verschwand kurz im Lager. Als sie wiederkam, hatte sie den Schlafsack über dem Arm, und obendrauf ordentlich zusammengelegt die Reste von dem Jeansstoff.

Sie reichte ihm beides. „Möchten Sie ihn einmal anprobieren?“ Boy hatte sich ja meistens auf vieles vorbereitet. Seine Übungen, um auszuprobieren, wie das mit hinten fixierten Armen gehen könne, waren ein Beispiel dafür. Um so überraschender war es, dass er sich auf diese naheliegende Frage nicht vorbereitet hatte. Fast fiel ihm der Kinnladen runter, bevor er lahm antwortete: „Das will ich Ihnen nicht zumuten.“ „Ach, kommen Sie. Filippo wird Ihnen helfen.“ Sie drehte sich um und rief ins Lager: „Filippo, kommst du mal?“ Boy war sich unsicher, ob er auf das Angebot eingehen sollte...

Filippo kam aus dem Lager. Es stand außer Frage: Boy wollte, dass Filippo ihm beim Anprobieren des Schlafsacks half. Ein Lockenkopf wie er selbst, nur nicht blond, sondern schwarz, mit einem südländischen Teint, dunkelbraunen Augen unter kräftigen Augenbrauen und fein gezeichneten vollroten Lippen, auf denen ein herzliches Lächeln spielte. Filippo hatte so in ungefähr seine eigene Statur, und dass sie beide Locken hatten, machte sie bei allen Unterschieden auf gewisse Weise einander ähnlich. Boy konnte nichts sagen, sondern hielt dem Jungen nur noch den Schlafsack hin.

„Hi, ich heiße Filippo. Du kannst aber auch einfach Filipp zu mir sagen. Das machen alle. Außer Mama.“ Er lachte und reichte Boy die Hand. Der schüttelte sie, so gut es mit über dem Arm liegenden Schlafsack eben ging. Dann zwang er sich, seine Sprachlosigkeit zu überwinden. „Boy.“ Mehr brachte er fürs Erste nicht raus. „Wie, Boy? Ist das dein Vorname? So wie ‚Junge‘?“ „Ja. Nein. Ist ein norddeutscher Name. Älter als Englisch.“ Wow, Boy hatte ja richtig viele Worte rausgebracht. Und das, wo er eigentlich immer noch sprachlos war. Vor dieser Erscheinung, die herbeigerufen wurde, um ihm beim Anprobieren zu helfen.

Dann musste er die Hand seines Gegenübers loslassen. Er tat es richtig ungerne. Aber es wäre sonst auffällig gewesen. Etwas lahm hielt er Filipp den Schlafsack hin: „Ist etwas eigenwillig.“ „Der ist cool, Mann. Das ist ja richtig eine tolle Idee!“ Filipp nahm den Schlafsack aus Boy Händen und hielt ihn so, dass er hineinschauen konnte. „Ich hab ihn anprobiert.“ Ein spitzbübisches Lächeln stahl sich über Filipps Gesicht. Ungläubig schaute Boy ihn an. „Mama fand, dass ich dieselbe Statur habe wie du, und da musste ich als Modell herhalten.“ Er grinste wieder, und auch seine Mutter lächelte. „Darum ist die Schnürung auch schon auf dich eingestellt. Wenn sie richtig ist für mich, ist sie richtig für dich.“

Boy traute seinen Ohren nicht. Dieser hübsche Junge hatte seiner Mutter als Modell gedient, um einen Fesselschlafsack für ihn vorzubereiten. Er wollte sich entschuldigen, aber Filipp schnitt ihm das Wort ab: „Ach was, passt schon, das hat Spaß gemacht. Schade, dass Mama mich so schnell wieder rausgelassen hat.“ Und wieder grinste er übers ganze Gesicht. Bei der letzten Bemerkung schüttelt die Schneiderin lächelnd den Kopf. Aber anscheinend hatte sie keine Probleme damit, dass ihr Sohn Spaß an diesem Schlafsack hatte, und so hatte sie wohl auch keine Probleme damit, dass Boy ihr diesen seltsamen Auftrag gegeben hatte.

Widerspruch war zwecklos, und inzwischen war Boy auch weit davon entfernt, sich zu sträuben. Filipp schob ihn in Richtung der kleinen Umkleidekabine und zog dann die Vorhänge zu. Boy entledigte sich rasch seiner Schuhe und seiner Jeans. Dann zog er auch noch Pullover und Hemd aus und stand nur noch mit T-Shirt, Boxershorts und Socken bekleidet in der Kabine. „Fertig?“ Als Antwort zog Boy selbst die Vorhänge wieder auf. „Komm raus, da drinnen ist es zu eng.“ Boy machte sich nichts daraus, im Laden den Schlafsack anzuprobieren. Es war eh kein anderer Kunde da, und es würde nur Sekunden dauern, dann sah man nicht mehr, dass er da in Unterwäsche herumhüpfte. Filipp hielt ihm den Schlafsack auf, und Boy stieg ein. Der Reißverschluss war bis ganz unten geöffnet, das Einsteigen fiel also leicht. Filipp legte ihm den Schlafsack über die Schulter, und Boy hielt ihn dort fest, während Filipp den Reißverschluss erst einmal bis zur Hüfte hochzog.

„Wow!“ Filipp hatte es wohl auch gerne eng gemocht. Boy staunte über den Effekt. Mit einem Zug am Reißverschluss waren seine Beine eng miteinander verbunden. „Gefällt es dir?“ „Ja, sehr!“ „Glaub ich.“ Und wieder strahlte Filipp ihn an, so als ob Boy Geburtstag habe und Filipp ihm ein Geburtstagsgeschenk machte. „So, dann wollen wir uns mal um die Ärmel kümmern.“ Schnell waren Boys Arme in den Ärmelschlaufen verschwunden und der Schlafsack ihm wieder über die Schultern gelegt. Dann nahm Filipp wieder den Läufer des Reißverschlusses in die Hand. Aber bevor er zuzog, schaute er erst fragend zu Boy: „Soll ich?“ Boy nickte. Und zapp, schon war er verpackt. Boy strahlte. Das fühlte sich super an. Viel besser als vor der Änderung. Seine Beine waren eng aneinandergefesselt, und seine Arme waren ebenfalls fixiert, an am Körper anliegend leicht hinter der Seite.

Dann legte Filipp ihm noch die Kapuze über. Das hatte Boy bisher nicht fertiggebracht: Sich so im Schlafsack einzuschließen, dass er auch noch die Kapuze aufhatte. Ganz am Anfang konnte er sie aufgelegt haben, aber bei all den Bewegungen, die er machen musste, um sich in den Schlafsack einzuschließen, fiel sie immer wieder runter. Außer bei den ersten Versuchen, wo er sich die Hände noch nicht hinter den Rücken gefesselt hatte. Jetzt war das Gefühl umwerfend: Eng gefesselt in seinem Schlafsack, und dazu noch die Kapuze auf.

Anders als beim Hochziehen des Reißverschlusses hatte Filipp nicht mehr gefragt, ob er die Kapuze aufsetzen sollte, und auch nicht hinterher, ob es Boy gefalle. Er schien sich seiner Sache sicher, was Boy gefallen würde, so auch beim nächsten Schritt: er zog nun den Schnurzug zur Kapuze zu, bis fast nur noch die Nase von Boy rausschaute. Boy war begeistert, vor allem, als Filipp ihm freundschaftlich den gut eingepackten Kopf tätschelte. „Gut, gell?“ Boy nickte begeistert. „Und raus kommst du so auch nicht. Am liebsten würde ich dich mal so ein paar Stunden hierbehalten. Aber ich fürchte, Mama hat was dagegen.“ Boy konnte nicht sehen, wie seine Mutter reagierte, aber das Strahlen von Filipp selbst erahnte er an der Stimme. Schade, aber logisch: er konnte hier kaum zwei, drei Stunden im Laden verbringen. Alles, was über ein Anprobieren hinaus ging, war hier fehl am Platz.

Filipp zog die Kapuze wieder etwas auf, so dass Boy wieder etwas sehen konnte. „Und dann habe ich Mama noch überredet, eine Öse anzubringen. Hier!“ Er zog Boy einen Zipfel des oberen Rands seines Schlafsacks vor die Nase, dort, wo der Reißverschluss zu Ende ging. Dort war eine Öse in den Stoff eingebracht. „Du kommst zwar, wenn man dich richtig verpackt, nicht aus dem Schlafsack raus, aber um das ganz sicher zu machen, kann man noch ein kleines Vorhängeschloss anbringen.“ Und bevor Boy irgendwie darauf reagieren konnte, hatte Filipp ein Schloss aus seiner Hosentasche gezogen und eingehakt und zuklicken lassen.

„Filipp!“ Die Stimme der Schneiderin klang strenger, als Boy ihr das je zugetraut hätte. Aber Filipp war nicht zu beirren. Er lachte und zog die Kapuze wieder ordentlich zu. Mit leichten Klapsen auf den wohlverpackten Kopf sagte er: „Ihm gefällts. Nicht wahr?“ Boy nickte. Filipp nahm ihn sogar kurz in den Schwitzkasten. Aber schnell, viel zu schnell entließ er ihn wieder. „Oh, Mist, ich hab den Schlüssel nicht mit.“ Das war natürlich nur ein Scherz. Schnell war das Schloss geöffnet, dann löste er den Schnurzug der Kapuze und streifte Boy die Kapuze wieder ab. Bevor er ihm auch den Reißverschluss öffnete, schaute er ihm erst prüfend ins Gesicht. Es war kein besorgter Blick, nichts der Art, ob er vielleicht zu weit gegangen sei. Diese Sorge schien Filipp nicht zu haben. Es war eher eine Prüfung seines Gefangenen, nicht so sehr darauf, ob es diesem gut gehe, sondern eher, wie die Behandlung auf ihn gewirkt hat. Boy fühlte sich begutachtet. Aber das machte ihm nichts. Er war ganz offensichtlich Wachs in den Händen von Filipp, und es machte ihm nichts, ob Filipp das merkte.

Dann war der Reißverschluss offen. Boy konnte die Arme aus den Ärmelschlaufen schütteln und aus dem Schlafsack treten. Es war kühl da draußen, und natürlich war er viel zu kurz im Schlafsack gewesen, aber es war toll gewesen. „Danke!“ „Dafür nicht!“

Boy zog sich wieder an. Dann musste er ja noch bezahlen. Er zückte sein Portemonnaie. Er hatte zwar zur Sicherheit hundert Euro dabei, hoffte aber, dass es mit maximal fünfzig Euro getan sei. „Wieviel schulde ich Ihnen?“ „Zwanzig Euro.“ Boy war sprachlos. Wieder einmal hatte ihn die Schneiderin mit ihren unschlagbar günstigen Preisen verblüfft. Dann hatte er sich ja viel zu viele Sorgen gemacht. Das war billiger als der Body. „Herzlichen Dank!“ Er zahlte und packte seine Sachen zusammen. Noch war er über den Schlafsack, den er eben zusammengerollt hatte, gebückt, da legte ihm Filipp in einer vertraulichen Geste die Hand auf die Schulter. Boy, der sich gerade aufrichten wollte, verharrte wie eingefroren in der halbaufgerichteten Position; er traute sich nicht, sich einen Millimeter weiter zu bewegen. „Ich hab dir einen Zettel in den Schlafsack gesteckt, mit meiner Telefonnummer. Falls du jemanden brauchst, der dich in deinen Schlafsack einsperrt. Und ich hätte auch nicht übel Lust, den mal auszuprobieren.“ Dabei strahlte er wieder übers ganze Gesicht. Die Schneiderin hob kurz die Augenbrauen, wandte sich dann aber wieder ihrer Näharbeit zu.
5. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 20.05.20 00:07

Kaum zuhause angekommen, rollte Boy den Schlafsack auseinander. Nicht, weil er spielen wollte. Nein, das Erlebnis eben war zu schön, als dass er gleich erneut mit dem Schlafsack spielen wollte. Das wäre, als ob er nach einem tollen Essen noch eine Tüte Chips aufmachen würde. Nein, aber er wollte sofort den Zettel finden. Ganz nach unten war er gerutscht, ins Fußteil. In einer sehr schönen Schrift war gut lesbar der Namen „Filipp“ und eine Handynummer notiert. Fast hektisch war die Suche nach dem Zettel gewesen; umso mehr kontrastierte das mit dem Effekt auf Boy, als er nun den Zettel endlich in Händen hielt. Er verharrte besinnlich, den Zettel in beiden Händen haltend, unter ihm der Schlafsack, so wie er ihm aus den Händen gefallen war, als halte er ein Heiligtum in den Händen. An was dachte Boy? Das war ihm selbst nicht ganz klar. Unklare, vage Vorstellungen schoben sich wie unscharfe Bilder vor sein geistiges Auge. Was war ihnen gemein? Auch das war Boy nicht bewusst, nur, dass alle dies unscharfen Bilder und Vorstellungen sehr angenehm waren. Jeder neutrale Beobachter hätte leicht erkannt, was mit Boy los war: Boy war verliebt!

Aber Boy ging die Dinge gerne langsam an. Manch einer hätte vielleicht genauso wie er damit gewartet, Filipp anzurufen, aber eher, um „den Preis zu erhöhen“. Um nicht als allzu leicht zu überzeugender Bub dazustehen, dem man nur einmal süße Augen machen muss, damit er einem verfällt. Das war aber nicht Boys Sicht der Dinge. Genau genommen hatte Boy keine Sicht der Dinge. Wenn er gefragt worden wäre, warum er zögerte, hätte er es nicht zu sagen gewusst. Außer, dass ‚zögern‘ nicht das richtige Wort war. Es war eher ein Reifen lassen. Ein Treffen mit Filipp zum Spielen mit dem Schlafsack war ihm zu viel wert, als dass er es übers Knie gebrochen hätte.

Boy packte den Schlafsack weg. Er wollte auch nicht vorher damit spielen. Der Schlafsack war jetzt eine Sache zwischen ihm und Filipp, und wenn er jetzt damit gespielt hätte, wäre er Filipp untreu geworden. Er war sich im Klaren, dass nur er das so sah: Filipp hätte sicherlich gelacht, wenn er ihm erzählt hätte, warum er nicht mit dem Schlafsack spielte. Aber er sah das eben so. Und so kam der Schlafsack in die unterste Ecke des Kleiderschranks, wo er auch sonst gelagert hatte, wenn Boy nicht mit ihm spielte.

Boy musste etwas fürs Studium tun. Und das wollte er mit aller Energie. Das schuldete er Filipp. Der sollte nicht durch ihn, Boy, „schuld“ sein an schlechten Leistungen von Boy. Wieder so ein Argument, das Filipp fernliegen würde. Allmählich wurde Boy klar, dass es nur der Verstand eines Verliebten sein konnte, der alles Handeln auf die eine oder andere Art unter den Vorbehalt stellte, wie dies unter dem Aspekt der Beziehung zum Geliebten zu sehen sei. Nein, es war nicht zu leugnen: Boy war verliebt. Er wurde rot, als er sich das einsam in seinem Zimmer eingestand, aber er war auch total glücklich. Endlich hatte dieses Gefühl einen Namen. Boy nahm den Zettel, den Filipp ihm gegeben hatte, von der Pinwand und malte mit einem Kuli ein kleines Herzchen drauf. Dann hängte er es wieder an die Pinwand. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Und es war gut so. Jetzt konnte er studieren.
6. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 20.05.20 00:18

Zwei Wochen dauerte es, bis Boy das tat, was er tun musste. Er rief Filipp an. Der war weder überrascht, noch zeigte er Zeichen von Ungeduld. Wann? Wo? Er freute sich drauf.

Boy hatte ein Zimmer in einem Studentenwohnheim, und er kannte inzwischen die Abläufe. Am Wochenende waren zwei Drittel der Bewohner auf Heimreise. Wenn er sich mit Filipp treffen wollte und sicher gehen wollte, dass das Haus nicht voll war, dann war Freitagabend ein guter Zeitpunkt.

Auch für Filipp. Er ließ sich den Weg beschreiben. Pünktlich, na ja, fast pünktlich, mit nur fünf Minuten Verspätung klingelte es bei Boy. „Warte, ich komme runter,“ rief er in die Gegensprechanlage. Das Wohnheim war verwinkelt, da konnte man sich leicht verlaufen. An der Tür zum Wohnheim stand dieser wunderschöne Lockenkopf mit dem dunklen Teint und den feinen Lippen und lachte ihn an. Konnte es sein, dass Filipp ihn mochte? Boy hatte noch nicht sehr viel Erfahrung damit, gemocht zu werden. Auf der Schule war er immer der Schwächste gewesen, und damit zugleich das auserwählte Opfer. An der Uni waren sich alle gleichgültig, so war jedenfalls bisher sein Eindruck. Aber dieser Schneidersohn lachte ihn an… ob der alle so anlachte?

„Komm rein!“ Welch überflüssige Aufforderung. Wenn man jemandem die Tür aufhält, dann kommt der schon. Aber irgendetwas musste man ja sagen. Boy führte Filipp bis zu seinem Zimmer. Wieder hielt er ihm die Tür auf, und wieder sprach er diese überflüssige Aufforderung auf. Aber dann brachte er auch noch etwas anderes hervor: „Danke, dass du gekommen bist.“ „Nichts zu danken. Ich spiele ja gern mit dem Schlafsack. Egal ob ich drinnen stecke, oder ob ich jemanden reinstecke. Wo hast du den denn?“ Boy hatte tatsächlich den Schlafsack seit damals nicht angefasst. Er hatte ihn noch nicht einmal in Vorbereitung des heutigen Treffens herausgenommen.

Boy musste Filipp erklären, warum er das gute Stück zwei Wochen nicht angefasst hatte. Er tat es zögerlich, weil er nicht wusste, wie seine Erklärung ankam. Aber Filipp hatte ein Wesen, das einem alle Ängste nahm, man könne etwas Falsches sagen. Er schaute Boy freundlich lächelnd an und nickte zu allem, was Boy sagte, und so sagte Boy am Ende alles. Das war natürlich nahe an einem Liebesgeständnis. Aber Filipp nahm das in seiner unnachahmlichen Art so natürlich auf, dass Boy alle Sorgen vergaß: „Mir hat das ja auch gefallen. Sonst hätte ich dir nicht meine Nummer gegeben. Ich finde es toll, dass du gewartet hast, bis wir zusammen damit spielen. Das macht es irgendwie besonders. Weißt du, so etwas zwischen uns.“ Dabei fasste er Boy an den Arm, und Boy wurde ganz anders.

Es ging ohne viel Worte weiter. Boy rollte den Schlafsack aus, Filipp hielt ihn ihm hin, Boy stieg ein. Es dauerte keine zwei Minuten, und Boy war verpackt, inklusive eines kleinen Vorhängeschlosses am Reißverschluss, und natürlich war die Kapuze auch so weit zugezogen, dass Boy nichts mehr sehen konnte. Nur noch die Nase schaute raus. Es war fast enttäuschend undramatisch, aber trotzdem mehr als schön. Besonders, als Filipp Boy am Ende in den Arm nahm und ihm half, sich zu setzen und dann aufs Bett zu legen. Und dann legte Filipp sich dazu und legte einen Arm um seinen gut verpackten Freund.

Filipp begann, zu erzählen. Boy war ja sowieso eher der schweigsame Typ. Aber bisher hatte Filipp auch nicht viel von sich aus erzählt; es hatte sich eher meist aus der Situation ergeben. Aber nun begann er nach einer Pause leise zu reden, irgendwie vor sich hin, fast als wie zu sich selbst, ab und zu pausierend, aber natürlich in dem Wissen, dass sein Freund ihn hören würde. Mit Antworten schien er nicht zu rechnen…

„Ich glaube, wir werden viel Spaß miteinander haben. Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein. … Schon als ich Probe stand für deinen Schlafsack, habe ich mir ein Bild von dir gemacht. Und so ungefähr war es dann auch. … Du redest nicht viel. Aber du hast es gerne, wenn man dir etwas sagt. Und du bist gerne bereit, zu tun, was man dir sagt.“ Filipp streichelte Boy über den verpackten Kopf. Dann fuhr er fort: „Ich freue mich, dich getroffen zu haben. Ich will gerne dein Freund sein. Und ich will dir gerne sagen, was du zu tun hast.“

Filipp machte wieder eine längere Pause, mit Kopfstreicheln, unterbrochen von einem Kuss auf Boys Nase. „Jetzt lass ich dich erst mal schmoren. Wir haben nicht vereinbart, wie lange du im Schlafsack stecken willst. Und ich will dich länger drin strecken lassen, als du dachtest. Ich hoffe, du warst vorher auf dem Klo. Aber egal: sonst musst du den Blasendruck eben aushalten.“ Wieder machte Filipp eine Pause. Er umarmte seinen verpackten Freund und zog ihn an sich ran. „Ich wette, es gefällt dir. Noch. Noch liege ich neben dir und umarme dich. Aber nur solange ich will. Wenn ich nicht mehr will, stehe ich auf, lass dich hier liegen und fahre in die Stadt. Ich setze mich in eine Eisdiele und lasse es mir gut gehen. Ich weiß, dass du mir hier nicht davonläufst. Dass du brav auf mich wartest. Wenn mir danach ist, mit dir zu kuscheln, komme ich wieder. Ich entscheide das. Nicht du. Du musst warten, ob ich mit dir kuscheln will, und wann.“ Boy sagte nichts. Ein paar Minuten lang blieb Filipp noch neben seinem Freund liegen, eng an ihn gekuschelt. Dann stand er unvermittelt auf, nahm den Schlüssel, den Boy auf den Tisch gelegt hatte, und ging.
7. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von Kittelschuerze am 20.05.20 06:53

Das ganze klingt sehr interessant, ich freue mich auf die Fortsetzung.
8. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 20.05.20 23:25

Filipp hatte Recht. Es machte einen Unterschied, ob er dabei war oder weg. Und es machte einen Unterschied, ob man zehn Minuten in dem Schlafsack gefangen war, oder eine halbe Stunde, oder anderthalb Stunden. Was am Anfang bequem war, wurde schnell unbequem. Dass die Arme leicht hinter einem fixiert waren, war kein Fehler. So konnte man wirklich gut zwischen drei Lagen wechseln: linke Seite, Rückenlage, rechte Seite. Aber nach einiger Zeit war keine dieser Lagen bequem. Boy wechselte sie trotzdem regelmäßig. Es brachte eine Erleichterung für eine halbe Minute. Immerhin. Und Boy sagte sich, dass er so vermeiden würde, irgendwelche Blutgefäße zu lange abzudrücken. Also wälzte er sich von einer Seite auf die andere, krümmte sich mal mehr und mal weniger, versuchte sich rein der Abwechslung wegen auch mal in der Bauchlage, und wälzte sich dann wieder auf den Rücken.

Er musste aufpassen, dass er nicht aus dem Bett fiel. Ohne Sicht hatte er keine gute Orientierung, und so könnte es ihm passieren, dass er sich zu oft in eine Richtung dreht. Er passte höllisch auf und drehte sich immer wieder so oft in Richtung Wand, bis er anstieß. Bis er dann merkte, dass er auf diese Weise das Bett allmählich von der Wand wegschob. Nicht mehr lange, und er würde auch auf dieser Seite Gefahr laufen, aus dem Bett zu fallen.

Und dann kam auch noch der Blasendruck dazu. Es war inzwischen sicherlich weit mehr als anderthalb Stunden her, dass Filipp ihn verlassen hatte. Zwei Stunden hätte er doch ausgehalten, ohne auf den Klo zu gehen. Aber das hier, das musste viel länger sein. Boy hatte kein Zeitgefühl. Aber seine Blase hatte eins.

Irgendwann hielt Boy inne. Er entschied sich für die Rückenlage und blieb so ganz ruhig liegen, auch wenn die Arme irgendwann tierisch weh taten. Er war so von Filipp hinterlassen worden, und er würde diesen Schmerz aushalten. Er konzentrierte sich ganz darauf, den Blasendruck zu verdrängen und dicht zu bleiben, ohne zu verkrampfen. Er schwitzte. Der Schlafsack war für kalte Außentemperaturen gemacht, nicht für den Innenraum, und Filipp hatte ihn gut eingepackt, einschließlich des Kopfes. Boy hatte eh nur ein T-Shirt angehabt, und die Jeans hatte er rasch ausgezogen. Er war also nur in T-Shirt und Boxershorts im Schlafsack, aber auch das war zu warm. Boy merkte, wie er schwitzte. Aber auch das war egal. Wichtig war, dass er das tat, was Filipp von ihm erwartete: geduldig auf ihn warten. Geduld kann man nicht erlernen. Man hat sie, oder man hat sie nicht… doch! Nach drei, vier Stunden lernt man auch Geduld. Wenn man merkt, dass das der einzige Weg ist.

Filipp hatte sein Wort wahr gemacht. Er ließ Boy länger im Schlafsack schmoren als der sich hätte träumen lassen. Er ging wirklich in die Eisdiele, aber das dauerte ja nur mal gerade mit Hin- und Rückweg eine Stunde. Dann ging er zu sich nach Hause. Er legte sich etwas hin, schlief eine knappe Stunde, dann recherchierte er im Internet. Er machte noch was für die Uni, dann klappte er seinen Laptop zu und verließ das Haus. Er ging spazieren. Geduld. Auch er musste sich in Geduld üben, um den von ihm gewünschten Effekt zu erzielen. Es wäre einfacher gewesen, rasch wieder zu Boy zurück zu gehen. Und es war ja nicht so, dass er sich einfach so ein paar schöne Stunden machte. Er musste immerzu an seinen Gefangenen denken, und was passieren würde, wenn er ihn freiließe. Es waren keine unbeschwerten Stunden, abgesehen vielleicht von der Stunde, wo er schlief.

Nach fünf Stunden, die Boy wie zwölf vorgekommen waren, kam Filipp wieder ins Wohnheim. Er schloss die Tür zum Appartement auf. Was würde er vorfinden? Hatte Boy sich befreit? Hilfe gerufen? Würde er von der Polizei erwartet? Würde Boy tot in seinem Schlafsack liegen? Es gab eigentlich keinen Grund für irgend so eine Panik. Aber Filipp war bei aller nach außen sichtbaren Souveränität ein vorsichtiger Mensch. Dass er Boy mehrere Stunden lang gefesselt alleine gelassen hatte, war mit einem gewissen Risiko verbunden. Boy konnte einen Herzinfarkt bekommen. Gut, den konnte er auch an jedem anderen Tag bekommen, und es war nicht klar, ob er sich dann selbst besser helfen konnte als heute Abend. Das Wohnheim konnte in Brand geraten, und alle würden sich befreien, bis auf Boy. Filipp musste sich immer wieder sagen, dass SM-Spiele immer mit einem gewissen Risiko einher gingen, so wie andere Hobbys auch. Wer Motorrad fuhr, lebte gefährlicher als jemand, der das Bett hütete. Jedenfalls für den Moment… auf Dauer war es auch nicht safe, dauernd das Bett zu hüten.

Aber Boy lag ruhig in der Mitte des Betts. Die zerwühlte Bettwäsche zeugte von seinem vergangenen Kampf. Jetzt gab er ein perfektes Bild der Ruhe. Filipp öffnete als erstes den Schnurzug der Kapuze. Ein verschwitzter blonder Lockenschopf schaute ihm gerade in die Augen. Filipp strich Boy durchs nasse Haar. Boy hatte sich nicht überlegt, was er sagen wollte. Es brach aus ihm heraus, wie überhaupt alles an seinem Verhalten authentisch und spontan und nicht reflektiert war: „Master, ich liebe dich!“

Filipp lachte. Er drückte Boy einen Kuss auf die schweißnasse Stirn und sagte: „Ich freue mich für dich. Aber irgendwas passt nicht. Entweder ‚Master, ich liebe Sie!‘, oder ‚Filipp, ich liebe dich!‘… sag nichts. Ich überleg mir was.“ Dann küsste er seinen Boy wieder. Er war ein klein wenig nachdenklich. Schließlich sagte er: „Beides gefällt mir, und ich will nicht das eine befehlen, und das andere dann nicht haben. Ich denke, wir machen das so: Solange wir spielen, so wie jetzt, wenn ich dich also fessele, oder vielleicht auch mal schlage, bin ich dein Master. Du sprichst mich mit Master an und du siezt mich. Wenn wir uns aber als Freunde begegnen, dann sprichst du mich mit Filipp an und duzt mich. Verstanden?“ Nicht: ‚Einverstanden?‘ Boy wurde nicht gefragt, ob er das so wollte. Sondern nur, ob er den Befehl verstanden habe. „Ja, Master!“

Filipp legte sich wieder neben seinen gefesselten Freund, umarmte ihn, drückte ihn an sich und streichelte ihn. „Ich liebe dich auch. Das wird mich nicht daran hindern, dich zu fesseln und zu schlagen. Du wirst mir gehorchen, wann immer ich das will. Ich bin dein Master, du bist mein Sklave. Und wir lieben uns. Ist das nicht toll?“ Boy nickte. Filipp drehte Boy Kopf zu sich und küsste ihn wieder. Boy wollte so richtig mitgehen. Aber es war schon komisch, wenn man den, den man küsst, nicht umarmen kann. Wenn man außer Küssen eigentlich gar nichts tun kann. Anfangs verkrampfte Boy sich in seinem Schlafsack vor lauter verhinderter Aktivität. Dann entspannte er und ließ es zu, dass er der Passive war. Der, der geküsst wurde, nicht der, der küsst.

Filipp entließ Boy aus seinem Gefängnis. Nicht auf einmal, sondern langsam. Er zog den Reißverschluss immer ein wenig tiefer, und er schnupperte am schweißnassen Boy. Er fuhr mit der Hand in den noch halb geschlossenen Schlafsack und streichelte seinen Freund. Er fuhr ihm auch unter das T-Shirt, und als der Schlafsack schon recht weit nach unten geöffnet war, auch in die Hose. Beim ersten Mal erstarrte Boy kurz, aber schnell entspannte er wieder und ließ zu, dass Filipp ihn auch am Penis und an den Hoden streichelte. Filipp masturbierte ihn allerdings nicht. Aber er sog auch dort den Duft seines Freundes begierig ein. Er leckte sogar etwas am Glied seines Freundes, aber nicht zu viel. Boy sollte nicht auch noch scharf werden und dann doch nicht kommen dürfen.

Endlich war Boy frei. „Ich will fünf Minuten auch im Schlafsack sein, schon weil du ihn so schön verschwitzt hast.“ Boy half Filipp in den Schlafsack. Er zog ihm auch die Kapuze über, aber Filipp wollte nicht, dass er den Schnurzug zuzog. Boy dachte nicht im Traum daran, mit seinem nun wehrlosen Master irgendeinen noch so kleinen Schritt weiterzugehen als der Master es wünschte. Und genau das wollte Filipp auch sehen. Er wollte Boy die Möglichkeit geben, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, oder zumindest annähernd etwas in diese Richtung zu unternehmen, und er wollte, dass Boy das nicht wahrnahm. Er war sich sicher, dass dieser Test so ausgehen würde, wie er ausging.

Aber Filipp wollte auch tatsächlich ein paar Minuten im Schweiß seines Freundes liegen. Boy sollte nicht auskühlen und musste derweil unter die warme Bettdecke. Dabei durfte er seinen Master umarmen und streicheln. Das tat er sehr gerne.

Dann ließ Filipp sich befreien. Er stand vor Boy und streichelte sein eigenes Gemächt. „Das hat mir gefallen. Nein, das ist zu schwach… dein Duft hat mich richtig angetörnt.“ Es war kein Befehl, aber Boy wusste, was er zu tun hatte: er kniete vor Filipp hin und half seinem Penis aus der Hose. Dann nahm er Filipps Glied liebevoll in seinen Mund. Er hatte noch nie jemandem einen geblasen. Aber er hatte eine Idee, wie das geht. Und die Idee war nicht falsch. Filipp griff seinen Kopf bei den Haaren und führte ihn, und Boy setzte Lippen und Zunge so ein, wie er sich dachte, dass es schön für Filipp war. Und es war schön und sehr erregend. Der Junge, den er für Stunden gefangen gehalten hatte, lutschte seinen Penis und wollte nichts anderes als ihm Freude zu bereiten. Konnte es schöner für ihn laufen?

Filipp ließ sich Zeit. Wenn es zu schnell ging, hielt er Boys Kopf etwas auf Abstand; wenn die Erregung nachließ, pumpte er heftig mit seinem Becken gegen Boys Kopf. Es dauerte zehn Minuten, bis er kam. Er kam in einem sich langsam anbahnenden, schmerzhaft schönen Orgasmus und entlud sich in Boys Mund. Boy schien darauf gefasst. Er ließ sich nicht anmerken, ob ihn das ekelte oder nicht. Er schluckte alles und lutschte dann noch Filipps Glied sauber. „Das hast du sehr gut gemacht. Du musst noch lernen, dass du dich bedanken musst, wenn ich in dir gekommen bin. Ich habe dich schließlich mit meinem Sperma beschenkt. Und du musst noch lernen, es ein zweites und vielleicht drittes Mal zu versuchen, wenn ich gekommen bin. Vielleicht wäre da noch was gegangen. Aber für jetzt soll es erst einmal gut sein.“ Filipp packte sein Glied wieder weg. „Entschuldige, Master. Danke, Master, dass Sie sich in mir entladen haben.“ „Gern geschehen.“ Selten hatte diese Floskel so gestimmt wie heute.

Boy hatte die Bettdecke über den Schultern gehabt, er war also nicht ganz ausgekühlt, und nun schlüpften sie beide unter die Decke und kuschelten und küssten sich. Boy genoss, dass er nun beim Küssen seinen Freund auch umarmen und streicheln konnte. Und er genoss die neue Freiheit ausgiebig. Filipp musste schmunzeln. Es gab doch nichts Besseres, wenn man seinen Freund schmusig machen wollte, als ihn erst mal ein paar Stunden eng zu fesseln.
9. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 21.05.20 09:55

Beide waren müde. Und so streichelten sie sich in den Schlaf. Boy wachte früher auf als Filipp, aber er bewegte sich nicht und wartete, bis auch Filipp aufwachte. Dann streichelte er seinem Master sanft das Gesicht. Filipp lächelte ihn an. Das ermutigte Boy, und er küsste seinen Master. Filipp wurde nicht aktiv. Er ließ sich küssen. Boy verstand, dass das nicht daran lag, dass Filipp nicht in Stimmung war. Sondern dass Filipp sich verwöhnen lassen wollte. Und so tat er sein Bestes, um seinen Freund zu verwöhnen.

„Knie dich am Fußende hin und lutsch mir die Zehen.“ Mit der größten Selbstverständlichkeit befahl Filipp seinem Gastgeber, was er zu tun habe. „Ja, Master.“ Boy eilte sich, Filipps Wunsch zu erfüllen. Er leckte Filipps Zehen, als seien sie das leckerste Speiseeis. Filipp legte sich die Arme unter den Kopf und genoss die Situation. Das konnte ewig so weitergehen. Und eine kleine Ewigkeit ließ er Boy auch seine Zehen lutschen, vielleicht eine halbe Stunde. Boy wurde nicht müde. Und Filipp wurde es nicht leid.

„Dann mach uns mal Frühstück, Davus.“ Boy schaute ihn etwas irritiert an. „Ich werde dich Davus nennen. Das ist ein alter römischer Sklavenname. Boy ist zwar auch hübsch, aber so hast du bis gestern geheißen. Ab jetzt heißt du Davus.“ „Danke, Master, dass Sie mir einen Namen gegeben haben.“ Boy machte sich daran, den Tisch zu decken. Filipp blieb liegen, bis Boy ihn rief: „Master, das Frühstück ist fertig.“ „Moment!“ Filipp stand auf ging noch kurz auf die Toilette. Boy hatte er das verboten.

Dann nahm Filipp sich Zeit, den gedeckten Tisch zu würdigen. Es war ein einfaches Frühstück: Brot, Butter, Kräuterquark, Käse, dazu Tee. Boy war ja nicht vorbereitet auf Besuch, und er trank keinen Kaffee. Was das Frühstück an Variation fehlen ließ, hatte Boy durch liebevolles Tischdecken wettgemacht: Die Papierservietten waren ordentlich zu kleinen Booten gefaltet und auf den Tellern drapiert, Messer und Gabel lagen gerade ausgerichtet neben den Tellern, den Quark hatte er aus der Dose in eine Schüssel umgefüllt, und ein Löffel steckte einladend darin, und das Teelicht, das den Tee in seiner Glaskanne von unten durchleuchtete, verlieh dem Frühstückstisch eine leichte Anmutung von Candlelight Dinner.

„Das hast du schön gemacht.“ Filipp setzte sich. Boy rückte ihm dabei den Stuhl zurecht. „Danke, Master.“ Boy blieb stehen. Vielleicht hatte sein Master noch einen Wunsch. „Knie dich hinter mich. Hierher.“ Filipp zeigte auf eine Position leicht schräg links hinter ihm. Boy tat, wie ihm befohlen. Filipp nahm Boy mit dem linken Arm in den Schwitzkasten. So hatte er den rechten Arm frei, um sich bei Tisch zu bedienen. Wenn er mal beide Arme brauchte, ließ er Boy kurz los, etwa um sich ein Brot zu streichen. Boy verharrte dann mit gebeugtem Oberkörper genau so, wie Filipp ihn entlassen hatte, bereit, sich wieder in den Schwitzkasten nehmen zu lassen.

Ein tolles Frühstück. Das Quarkbrot war schmackhaft und nahrhaft, und er hatte einen hübschen Boy im Schwitzkasten. Wenn Filipp die rechte Hand gerade nicht brauchte, um sein Brot oder seine Tasse zum Mund zu führen, dann wuselte er damit seinem Freund durch die blonden Locken. So konnte er sich sein Frühstück immer vorstellen.

Ein tolles Frühstück. Boy bekam zwar nichts ab, aber er war nirgends lieber als im Schwitzkasten seines Herrn. Wenn Filipp ihn losließ, um sich ein Brot zu streichen, fehlte ihm etwas. Und sei es nur die Wärme. Wenn Filipp ihn dann wieder umarmte, und als Umarmung fasste er den Schwitzkasten auf, ging ihm sein Herz auf. Sein Magen knurrte, aber was wusste der schon. Ein Schwitzkasten durch den geliebten Master war viel besser als ein Quarkbrot.

Filipp ließ sich Zeit. Warum hektisch frühstücken, wenn es doch so schön war. Tee war sowieso ein meditatives Getränk, das trank man nicht in großen Zügen. Als er endlich genug gegessen und getrunken hatte und die Situation ausreichend genossen hatte, entließ er Boy aus dem Schwitzkasten. Er zog den Jungen vor sich und sagte: „Ein schönes Frühstück. Ich will nie wieder anders frühstücken.“

Boy musste lachen. Filipp hatte einen Bartsaum aus Quark um seinen Mund. Lachend sagte er: „Ich auch nicht.“ Filipp, leicht irritiert über die fröhliche Reaktion seines Freundes, machte ihn aber darauf aufmerksam: „Dann kriegst du nie wieder was ab beim Frühstück.“ „Doch, Herr, darf ich es zeigen?“ Mutig packte Boy seinen Herrn bei den Locken und küsste ihm den Quarksaum von den Lippen. Dabei leckte er Filipp auch über die Lippen, der letzte Hinweis, den Filipp brauchte, um zu verstehen, wie Boy es gemeint hatte. „Habe ich… hatte ich…“, fragend schaute Filipp seinen Sklaven an und deutet mit Mittel- und Zeigefinger einen Milchbart an. „Ja, Herr, und der war sehr lecker,“ lachte Boy seinen Herrn an. Nun drückte Filipp seinen Sklaven an sich und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Dann sagte er: „Wenn dir das reicht…“ „Es ist das beste Frühstück, dass ich je gehabt habe.“ Beide lachten und umarmten sich.

Boy durfte aufstehen. Er räumte das Frühstück weg. „Deck ab jetzt immer für zwei, auch wenn du nichts abbekommst. Dann wird dein Verzicht deutlicher.“ „Ja, Herr… Master.“ „Ach, das kannst du handhaben, wie du willst. Herr, Master, Sir… was immer dir einfällt. Hauptsache, du vergisst die Anrede nicht.“

Sie duschten. Sie seiften sich gegenseitig ein und spülten sich ab. Am Ende machte Filipp sich einen Spaß daraus, Boy noch einmal so richtig kalt abzuduschen. Der zuckte zusammen, entzog sich aber nicht. Filipp trocknete sich ab. Boy musste „lufttrocknen“. Er durfte auch weiterhin nicht aufs Klo. Er durfte sich nachher nichts anziehen. „Wenn du trocken bist, kommst du wieder ins Zimmer.“ Boy wartete, bis er zumindest am Körper trocken war, dann kam er ins Zimmer. Filipp hatte sich noch ein wenig ins Bett gelegt, richtete sich aber auf, als Boy ins Zimmer trat. „Hierher, Davus.“ Filipp klopfte auf die Bettkante neben ihm. Boy sollte sich neben ihn setzen. Gerne tat Boy wie ihm geheißen. Filipp umarmte ihn und zog ihn an sich ran.

„Sag mal, der Schlafsack, ist das dein einziges Spielzeug? Oder hast du noch mehr?“ „In einer Kiste unter dem Bett, Herr.“ Filipp bückte sich und zog die Kiste heraus. Er nahm sie auf seine Knie. Boy schmiegte sich wieder an ihn und legte ihm einen Arm um die Schulter, derweil Filipp in der Kiste wühlte. Handschellen, Seile, Tücher, Knebel. „Du hast nette Spielsachen. Die werde ich gerne an dir ausprobieren.“ „Ich freue mich drauf, Herr.“ Boy gab Filipp einen Kuss von der Seite auf die Wange. Filipp freute sich, dass Boy nicht sklavisch darauf wartete, wann er seinen Herrn küssen durfte, sondern sich sein Recht nahm. Boy war eben sein Sklave, aber auch sein Freund. Er drehte seinen Kopf zu Boy und küsste zurück. Bald lagen sie mit den Oberkörpern im Bett, die Kiste war mit lautem Scheppern von Filipps Knien gefallen, aber sie ließen sich nicht stören und umarmten und herzten sich.

In einer Pause fragte Boy: „Master, soll ich Ihnen meinen Nickname und mein Kennwort sagen? Für so Webseiten, Sie wissen schon.“ Filipp schaute ihn fragend an. „Na, wenn Sie schon mein Spielzeug kennenlernen wollen, dann vielleicht auch, was ich so im Netz treibe.“ „Genierst du dich nicht?“ „Nicht vor Ihnen, Master.“ Das war logisch. Wer sich beim Frühstück lieber in den Schwitzkasten nehmen ließ als etwas zu essen, der hatte sich ja hinreichend als devot geoutet. Dann konnte er ihm auch zeigen, was ihn sonst so interessierte.

„Ok. Am besten, du machst diese Web-Seiten gleich auf und wir schauen sie zusammen durch.“ Boy stand auf und fuhr den Rechner hoch. Rasch hatte er zwei verschiedene Web-Seiten geöffnet. Er musste Nutzername und Kennwort dazu selbst eingeben, sprach beides aber auch laut aus, damit sein Herr sich ab jetzt in seinen Account einloggen konnte: „Username Prinz, Kennwort goldene Locken, ein Wort, alles klein.“ Filipp musste lachen. Boy wusste, dass er hübsch war. „Echt jetzt? Du bist mir einer. Davus, mein Prinz mit dem lockigen Haar.“ Bescheiden lächelte Boy zurück. Filipp setzte sich auf den Schreibtischstuhl. Boy musste auf seinem Schoß Platz nehmen. Boy musste selbst auswählen, welche Seiten er aufrief, und sie teilweise laut vorlesen. So konnte Filipp sich ganz darauf konzentrieren, seinen geliebten, nackten Sklaven von hinten zu umarmen und an sich zu ziehen. Nur gelegentlich schaute er Boy über die Schulter, um mitzulesen, oder wenn es ein Bild gab.

Boy hatte sich intensiv für Fesselungen interessiert. Besonders enge, unbequeme Fesselungen hatten es ihm angetan, und er hatte viel recherchiert zu Langzeitfesselungen. „Hast du das schon mal ausprobiert?“ „Wie denn? Es macht ja keinen Spaß, wenn man sich so fesselt, dass man auch ganz leicht wieder rauskommt. Mit Langzeit ist da nichts: sobald man die Hose voll hat, ist die Geilheit weg, und zwei Minuten später hat man keine Lust mehr.“ Boy hatte gut beschrieben, was das Dilemma der Selbstfesseler war. „Und sich so zu fesseln, dass man eine gewisse Zeit auch nicht wieder freikommt, mit einem Zeitschloss oder so, das war mir zu gefährlich. Was, wenn das mit dem Zeitschloss nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellt? Oder wenn man in den zwei Stunden, die man sich vorgenommen hat, Panik bekommt?“

Boy zögerte einen kurzen Augenblick, dann drehte er seinen Kopf zu seinem Herrn und ergänzte: „Gestern, das war etwas ganz anderes, Herr. Unbequem, ja, aber kein Grund zur Panik. So eine Fesselung kann man stundenlang aushalten.“ Dabei strich er seinem Herrn vergewissernd durch das Haar. „Ich weiß, Davus. Ich hab darüber nachgedacht und dann befunden, dass es ok war.“ Er fand es toll, dass Boy sich Gedanken darüber machte, ob sein Herr Skrupel haben könnte, und versuchte, sie ihm zu nehmen. Und wie selbstverständlich sein Sklave ihn dabei fast tröstend durchs Haar streichelte. Boy hatte eine sehr eigenwillige Vorstellung davon, wie er seine Rolle als Sklave zu interpretieren hatte. Und Filipp gefiel das ganz ausgezeichnet. Mit einem total unterwürfigen Sklaven, der quasi in Anwesenheit seines Herrn den Verstand ausschaltete, konnte er nichts anfangen. Er drückte Boy einen Kuss auf die Lippen. „Weiter.“

Boy drehte sich wieder zum Bildschirm und zeigte seinem Herrn weitere Seiten. Außer Fesselungen hatte Boy noch ein anderes Thema recherchiert: Keuschheitsgürtel. Filipp kannte das nicht und ließ es sich zeigen. „Das finde ich gut. Das machen wir. Ich wollte dir sowieso sagen, dass du ab jetzt nicht mehr wichst, außer ich befehle es dir. Ich sage dir, wann du isst, ich sage dir, wann du scheißt, und ich sage dir, wann du wichst. Ich bin mir sicher, so wie du drauf bist, bräuchte man keinen Keuschheitsgürtel. Aber das ist ein nettes Symbol, dass du deine Sexualität abgibst. Wenn ich das hier richtig gesehen habe, ist das nichts, was man kauft und anlegt… man muss vermutlich ausprobieren, was gut geht. Aber das machen wir.“ Als Reaktion umarmte Boy seinen Herrn und drückte sich an ihn. Er war auf Filipps Knien so weit nach vorne gerutscht, dass er nun seinen Kopf auf Filipps Brust legen konnte. „Ist ja gut. Ich dich auch.“ Boy schaute von unten zu seinem Herrn auf und lachte. Filipp lachte auch.
10. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 21.05.20 12:12

„So, jetzt kenne ich also deine Interessen. Zumindest das, was du aufgeschrieben hast. Und dein Spielzeug. Dann will ich dir auch sagen, was mir gefällt.“ Er schubste Boy so auf seinem Schoß herum, dass der schließlich rittlings mit Gesicht zu ihm auf ihm saß. „Du hast nichts von Spanking geschrieben. Und in deiner Spielzeugkiste ist auch kein Rohrstock oder so.“ Boy schaute ihn mit offenem Blick ins Gesicht und wartete. „Gut, sich selber hauen geht eh nicht so gut. Aber im Forum hast du auch nichts dazu gelesen. Oder geschrieben.“ Filipp machte eine längere Pause und schaute Boy abwartend ins Gesicht. Boy verstand, dass er etwas sagen sollte.

Boy wusste nicht was er sagen sollte. Aber er wollte irgendein positives Signal geben. Dann kam ihm spontan die Aufforderung in den Sinn: „Schlagen Sie mich, Herr. Bitte.“ Es dauerte einen kurzen Augenblick, bis Filipps prüfender Blick sich langsam zu einem Lächeln verwandelte. Es war allem Augenschein nach nicht Boys Hobby, aber seine Bitte war genuin. Wenn sein Herr Freude daran hatte, ihn zu schlagen, würde es ihm Freude machen. „Gut…“, Filipp dehnte dieses Wort, „dann probieren wir das gleich einmal aus. Leg dich über meine Knie.“ Gehorsam legte Boy sich seinem Herrn über die Knie. Filipp wies ihn an, die Schläge mitzuzählen und sich nach jedem Schlag zu bedanken. Und er sollte jeden Schmerzlaut unterdrücken. Ein Schlag, bei dem er einen Schmerzlaut von sich gab, zählte nicht mit, und er musste sich entschuldigen. Boy quittierte diese Anweisungen: „Verstanden, Herr.“

Filipp ließ es sanft angehen. Die ersten Schläge waren sicherlich demütigend, aber nicht allzu schmerzhaft. Brav zählte Boy mit und bedankte sich. Dann zog Filipp allmählich an. Er wollte Boy wehtun. Und das gelang ihm auch. Boy blieb stark und gab wirklich kein einziges Mal einen Schmerzlaut von sich, aber wie sein Körper sich nach jedem Schlag verkrampfte, das sprach Bände. Filipp wollte auch hier die Probe aufs Exempel machen. Es sollte nicht ein kleines Probespanking sein, sondern eine richtige Haue, etwas, was Boy den ganzen restlichen Tag im Hintern spüren würde. Erst nach fünfzig Schlägen hörte er auf… nach einundfünfzig, denn er genoss auch, dass Boy vielleicht gehofft hatte, nach fünfzig Schlägen sei alles vorbei und zumindest einen Schlag lang mit noch mehr Schlägen rechnen musste.

Aber Boy zählte nicht. Doch, er zählte laut, aber das ging automatisch. Aber er hatte sich keine Vorstellung gemacht, wann Filipp aufhören würde. Es ging solange es ging. Am Anfang war es reizvoll. Er hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass verhauen zu werden reizvoll sein kann. Aber schon nach zwanzig Schlägen überwog der Schmerz, und nach vierzig Schlägen hielt ihn nur noch eines über Wasser: ‚Mein Herr schlägt mich. Er will das. Also will ich das.‘ Wie ein Mantra kreiste dieser Satz durch seinen Kopf, während er automatisch weiter im Rhythmus die Zähne zusammenbiss, dann zählte, sich bedankte, und wieder die Zähne zusammenbiss. Er gab sich auf und hin. Er war Wachs in den Händen seines Herren, und der knetete ihn gerade durch. Aha, so fühlte sich das also an, Sklave zu sein.

Als Filipp fertig war und Boy bedeutete, aufstehen zu dürfen, kniete der sich vor Filipp hin, nahm dessen rechte Hand, die ihn geschlagen hatte, und küsste sie. „Danke, Herr, dass Sie mich geschlagen haben.“ Dabei hatte er Tränen in den Augen. Es war natürlich klar, dass die nicht davon kamen, aus wie tiefem Herzen er jetzt diesen Dank aussprach, sondern weil ihm die Haue richtig, richtig wehgetan hatte. Aber es passte gut zu seinen Worten. Filipp strich ihm durchs Haar. „Gern geschehen. Ich mag dich, nein, ich liebe dich, aber ich verhaue dich auch gerne. Nein, nicht ‚aber‘. Es gehört zusammen. Es ist eine Art, dir meine Liebe zu zeigen. So wie wenn ich dich küsse.“ Dann drückte er seinem Sklaven einen kräftigen Kuss auf den Mund. „Ich weiß, Herr.“

Boy durfte aufstehen und durfte, nein musste sich wieder auf Filipps Schoß setzen, diesmal quer. Lieber wäre er stehengeblieben. Aber er ahnte, was Filipp vorhatte, und das war ja auch gut und richtig so: Filipp liebkoste ihn, kniff ihn dabei aber auch immer in den glühenden Po. „Ich werde dich noch viel stärker verhauen. Wenn ich einen Rohrstock dazu nehme, oder gar eine Peitsche. Dann wirst du Schmerzlaute nicht unterdrücken können. Vielleicht werde ich dich dabei knebeln. Oder wenn die Umstände es erlauben, mich an deinen Schmerzensschreien erfreuen.“

Filipp machte eine Pause. Dann fuhr er fort: „Es wird aber nie als Strafe sein. Denn es soll aus Liebe geschehen. Eine Strafe wäre ein Zeichen, dass ich mit dir unzufrieden bin. Ich kann mir das zurzeit gar nicht vorstellen, aber sicher wird das ab und zu der Fall sein. Aber ich wette, dass ein Gespräch dann mehr bringt als Schläge. Du sollst mir nicht gehorchen aus Angst vor Strafe. Sondern weil du das willst. Haue hingegen will ich dir nur geben, wenn ich mit dir im Reinen bin. Wenn alles stimmt.“

Boy wandte sich zu Filipp und sagte: „Ich bin stolz, von Ihnen verhauen zu werden, Herr.“ Dann glitt er von Filipps Knien und kniete sich vor seinen Herrn. Er streckte sein Gesicht nach oben und schloss die Augen halb. Seine Lippen waren vollmundig nach vorne geschürzt, nicht direkt als Kussmund, aber schon ein wenig in diese Richtung. Es war eine Aufforderung, und Filipp verstand sie. Er beugte sich vor und küsste seinen Sklaven. Dabei hielt er seinen Kopf fest in beiden Händen. Den Kopf immer noch fest im Griff, schob er Boy ein klein wenig von sich und schaute ihm in die Augen. „Du bist ein Goldstück, mein Prinz. Ich geb dich nie wieder her.“ Obwohl sie noch im Spiel waren, änderte Boy die Sprechweite. „Danke, Filipp, dass du mich zum Freund genommen hast.“ Das war die perfekte Antwort, im richtigen Ton. Filipp küsste Boy wieder auf den Mund.

Zwei Verliebte hatten ihren Umgang miteinander gefunden. Der Schmerz in Boys Hintern war immer noch sehr deutlich: auch Boy wurde bewusst, dass er zumindest den ganzen heutigen Tag daran denken würde. Aber inzwischen fühlte er sich anders an. Wie eine gute Erinnerung. Ab und zu rieb er sich den Hintern, aber selbst Filipp sah, dass das nicht so geschah wie bei einem verprügelten Kind, dass sich den Hintern reibt, um den Schmerz zu vergessen, sondern fast versonnen. Wenn Filipp das sah, konnte er nicht anders: er wuselte seinem Prinzen durchs Haar und lachte ihn an.

Filipp erklärte Boy, dass er noch ein paar andere Interessen habe und mit Boy ausleben würde. Er zog eine Windel hervor. „Du hast anscheinend kein Interesse an Altersspielen. Ich aber schon. Ich werde dich als Baby halten.“ Noch legte er ihm die Windel nicht um, weil der Po noch so schön leuchtete, und weil es ihm gefiel, wie Boy sich den ab und zu rieb. Das hatte Zeit.

Sie besprachen, was Boy anziehen würde, wenn sie gleich in die Stadt gingen. Windeln, das war klar. „Du wirst auch reinmachen, als erstes, kaum dass ich sie dir angelegt habe. Das ist nicht das normale Vorgehen, das ist eher umgekehrt: Wenn du sie vollgemacht hast, bekommst du eine frische. Aber beim ersten Mal sollst du dich daran gewöhnen, wie sich das anfühlt, denn wir werden dich nicht immer gleich frisch windeln können.“ Darüber würde Boy eine Windelhose aus PVC anziehen. Die hatte Filipp auch mitgebracht. „Dann könnte ich vielleicht meinen Jeansbody anziehen. Den hat deine Mutter mir genäht.“ Boy holte das gute Teil aus dem Kleiderschrank. Filipp nickte anerkennend. Er hatte diesen Auftrag an seine Mutter nicht mitbekommen. Er passte ins Konzept. Er würde wie ein Babybody funktionieren und die Windel am Platz halten. Boy hatte mitgedacht. „Hast du ein langärmliges T-Shirt?“ Hatte Boy nicht. Nun, sie würden heute eins kaufen. Unter den Jeansbody angezogen, so dass nur die Ärmel rausschauten, würde es sich sehr gut machen. Und dann hatte Filipp noch einen Wunsch. Aber er wusste im Vorfeld, dass Boy das nicht hatte: „Hast du eine Strumpfhose?“ Nein, in der Tat nicht. Noch ein Punkt auf der Einkaufsliste. Boy ahnte, wie Filipp ihn ausstaffieren wollte. Es war nicht sein Geschmack, aber er würde es sehr gerne tragen.

Dann war es soweit. Boy wurde gewindelt. Über die Windel kam die PVC-Hose. Dann musste er sich vor Filipp hinstellen und einnässen. Das war gar nicht so einfach, wenn man von Kindesbeinen an gelernt hat, nicht in die Hose zu machen. Zuerst glaubte Boy, dass er das niemals schaffen würde. Er sagte zwar nichts, stand wie befohlen vor Filipp und versuchte sein Glück, aber seine Zweifel überwogen. Filipp spürte das an seiner Körperspannung. „Du glaubst es vielleicht nicht, aber ich wette, das geht. Es dauert vielleicht eine Viertelstunde. Also mach dir keinen Druck. Kommt es jetzt nicht, kommt es gleich. Wichtig ist, dass du dich entspannst und darauf konzentrierst, es laufen lassen zu wollen.“ Dabei nahm er Boys Hand und streichelte ihn.

Und es war wahr. Man musste sich nur Zeit geben. Nicht gleich aufgeben. Warten und laufen lassen wollen. Laufen lassen wollen und warten. Es dauerte keine Viertelstunde. Nach fünf Minuten verspürte Boy zum ersten Mal die Möglichkeit, dass da etwas kommen könnte. Filipp spürte das sofort an der Anspannung: sie wich. Er streichelte weiter und schaute seinem Freund ins Gesicht. Der hatte die Augen geschlossen und fokussierte sich ganz auf ein Ziel. Eine weitere Minute, und der erste Tropfen kam. Direkt danach verkrampfte Boy sich aber, und der Fluss stoppte. Aber ein Anfang war gemacht. Dreißig Sekunden später kam der erste Schwall. Kein Verkrampfen diesmal. Und doch hörte das Laufen nach fünf Sekunden auf. Die Windel war bestenfalls ein wenig angenetzt. Weiter warten. Da! Da kam der zweite Schwall. Es war angenehm, sich in seine Windel gehen lassen zu können. Boy verstand auf einmal die Windellover, die davon schwärmten, wie schön das sei, sich in die Windel zu erleichtern. Ja, das hatte was. Vielleicht war es wirklich so eine Art Kindheitserinnerung. Damals durfte man auch, und es war schön, wenn der Druck nachließ. Man konnte sich gehen lassen, und das war sicher toll.

So ein Schwall war noch keine Blasenleerung. Und das war gut so, denn so konnte sich der Urin in der Windel verteilen, bis der nächste Schwall kam. Zwischen den Schwallen lag mal eine, mal zwei Minuten. Am Ende hatte es doch eine Viertelstunde gedauert, bis Boy das Gefühl hatte, seine Blase geleert zu haben. Er öffnete die Augen und sah Filipp an. Der verstand: Boy war fertig. „Und jetzt der Darm!“ Boy zuckte ein wenig… daran hatte er nicht gedacht. Aber sein Master wollte es. Er musste jetzt nicht dringend, aber er wusste: wenn er drückte, würde etwas kommen. Gehorsam entleerte er eine kleine Ladung in die Windel. Ein paar begleitende Winde machten die Musik dazu. Wieder schaute er Filipp an, um zu signalisieren, dass er fertig sei.

Filipp kontrollierte die Windel. „Na, mein Stinkerchen! Alles dicht. Du duftest etwas streng, aber nur, wenn man direkt an dir riecht. So gehen wir jetzt einkaufen. Danach wickle ich dich frisch.“

Jeansbody, darüber ein Hemd und eine Jeans. Der Jeansbody drückte die Windel eng an Boy an. Sie trug nicht auf. Die Jeans war zwar eng, passte aber, und nichts zeichnete sich ab, was darauf hingedeutet hätte, dass dieser hübsche junge Mann in vollen Windeln herumlief.

Filipp fischte noch ein Hundehalsband aus der Spielzeugkiste. Boy lächelte und beugte seinen Kopf. Filipp legte ihm das Hundehalsband an. „Die Leine lassen wir heute mal weg.“ Dabei lächelte er. Boy war nicht klar, ob das ein Spaß war, oder ob Filipp ihn eines Tages auch an der Leine spazieren führen würde. Ihm war es recht. Wie sein Master es wollte, so sollte es sein.

Ein verliebtes Paar verließ Hand in Hand das Studentenwohnheim.
11. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von christoph am 21.05.20 16:56

Geil.
Es wäre auch noch gut wenn die Schneiderin mit spielen würde.
Gruß christoph
12. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 21.05.20 19:37

mir reicht es, dass sie tolerant ist. Der Sohn schwul, der Kunde pervers und zieht den Sohn mit rein (nein, sogar sie selbst, indem sie den Sohn Probe stehen lässt)... sie hat zumindest keine Berührungsängste. Aber ansonsten ist das ein Ding zwischen den beiden, denke ich...
13. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 21.05.20 19:49

Es war Samstagvormittag. Beste Einkaufszeit. Filipp und Boy hielten sich an den Händen, egal ob sie gingen oder mit dem Bus fuhren. Im Bus war eine Sitzbank frei, und Filipp manövrierte zuerst Boy auf die Bank zum Fensterplatz, bevor er sich dann auf den Sitz am Gang setzte. Boy musste sich auf seine volle Windel setzen. Das ging erstaunlich gut. Und es drang auch kein Gestank nach außen.

Endlich waren sie am Ziel. In der Innenstadt gab es ein paar Bekleidungsgeschäfte. Filipp wusste, wo er hinwollte. Er hatte sich anscheinend vorher schon angeschaut, was es wo gab. In einem Fashion-Shop gab es schlichte weiße T-Shirts mit langem Arm. Boy probierte erst eines oberhalb des Bodys an. Dann bezahlten sie zwei, und eines davon zog Boy unterhalb des Bodys an. Das Hemd verschwand in seinem Rucksack. Er war mit dem Body, der ja gar nicht als Body zu erkennen war, eher wie ein körperbetontes Tanktop wirkte, und dem T-Shirt darunter bestens bekleidet. Wer genau hinschaute, konnte den Reißverschluss im Rücken des Bodys erkennen. Ungewöhnlich, aber selbst dann würden die wenigsten darauf kommen, dass dieses Teil auch ein Höschen hatte. Da war es schon eher auffällig, dass man jetzt, wo Boy kein Hemd mit klassischem Hemdkragen mehr trug, das Hundehalsband besser sehen konnte, von allen Seiten. Egal. Sollte das sehen, wer das sehen wollte. Und sich dabei denken, was er sich denken wollte.

Sie wechselten den Laden. Dieser Laden war zu sehr auf aktuelle Moden ausgerichtet, als dass man Strumpfhosen für Herren hätte erwarten können. Sie betraten ein konservativ ausgerichtetes großes Kaufhaus. Strumpfwaren waren in der dritten Etage. Sie fuhren die Rolltreppe hinauf. Ihr Ansinnen, für den jungen Mann Strumpfhosen zu erwerben, löste in diesem Haus keine Verwunderung aus. Offensichtlich gab es Kunden, die das kauften. Das sah man ja auch an den Produkten: sie waren mit Eingriff im Schritt. Das würde wohl nur produziert, wenn es genug Männer als Kunden gab, die das kaufen würden.

Die Verkäuferin beriet Boy, was die Größe angeht. Boy war eher zierlich, aber sie hatten ja auch kleine Größen. Boy und Filipp entschieden sich für eine graue Strumpfhose aus Kunstfaser. Sie würde schneller in die Wäsche müssen als eine Strumpfhose aus Wolle, aber dafür war die Wäsche auch unkomplizierter, und sie würde rasch trocknen. Wenn das so war, dann am besten gleich eine zweite dazu: Filipp wählte noch eine weinrote Strumpfhose aus.

Dann fiel sein Blick auf einen Ständer an der Seite, wo einige sehr hübsche bunte Strumpfhosen zu sehen waren. „Und was ist mit denen?“ „Die sind für Kinder. … Obwohl…“ Die Verkäuferin taxierte Boy: eine große Kindergröße würde ihm auch noch passen. Sie musste den Satz nicht zu Ende sprechen. Filipp hatte schon eine bunt geringelte Strumpfhose in der Hand. „Ist das die maximale Größe?“ „Nein, eine Nummer größer haben wir die noch. Vermutlich da auf dem Wühltisch.“ Filipp fand dieses Modell in der größten verfügbaren Größe, und er fand ein anderes, ebenfalls sehr hübsches buntes Modell in der gleichen Größe. „Sie können sie ja anprobieren. Um sicher zu sein.“

Gesagt, getan. Filipp und Boy verschwanden in der Umkleidekabine. Die Verkäuferin musste lächeln. Dass die beiden verliebt waren, das sah man von weitem. Und die etwas aus dem Rahmen fallende Mode, die sie sich ausgedacht hatten, machte sie nur zu lustigen Kerlen, keineswegs zu beängstigenden Freaks. Filipp streckte den Kopf raus: „Dürfen wir die gleich anbehalten?“ Seltsame Formulierung – nur einer von ihnen würde sie anbehalten. Aber die Verkäuferin schmunzelte nur und nickte: „Ich brauche nur das Etikett.“

Was sie nicht sah: Boy hatte den Jeansbody ausgezogen und die Hose darunter angezogen. Dann kam der Jeansbody wieder drüber. Filipp hatte die Gelegenheit genutzt, den Sitz der Windel zu kontrollieren: Immer noch alles in Ordnung. Jetzt, beim Umkleiden, war natürlich schon ein zarter Duft in der Kabine, aber der würde sich schnell wieder verflüchtigen. Und hier liefen genug Mütter mit Babys in vollen Windeln herum. Sie würden nicht des Ladens verwiesen, mit zwanzig aufgebrachten Müttern, die mit dem Finger auf sie zeigten und schrien „Raus mit den Perversen!“

Aber dann sah sie es. Filipp hatte Boy gefragt: „Traust du dich?“; und der hatte ausnahmsweise mal nicht nur genickt, sondern belustigt gesagt. „Ja, klar!“ Filipp reichte ihm seine Jeans und seine Schuhe, die Boy alle im Rucksack verstaute, zum Hemd, und dann zog Filipp den Vorhang auf und führte seinen Freund an der Hand heraus. Es war zwar lustig, aber auch stimmig. Boy mit seinen Locken hatte jetzt in der Strumpfhose und dem Body, der entfernt an einen Babybody erinnerte, etwas Kindliches, und das stand ihm gut. Die Verkäuferin applaudierte lachend, dann nahm sie Filipp das Etikett ab sowie die anderen drei Strumpfhosen und ging mit den beiden zur Kasse.

Die beiden T-Shirts hatte Boy bezahlt, die vier Strumpfhosen bezahlte jetzt Filipp. Boy bedankte sich. „Nichts zu danken. Ich mag das an dir, und darum bezahle ich das gerne.“ Sie schlenderten noch ein wenig durch den Laden. Es war ihnen eigentlich egal, was sie sich ansahen: Kleidung, Geschirr, Staubsauger. Es ging ihnen darum, Boy in seinem kindlichen Outfit in der Öffentlichkeit auszuführen. Sie legten es nicht darauf an, anzuecken, und sie beachteten auch nicht, wer ihnen hinterher sah und wer nicht. Es ging eher darum, sich klarzumachen, dass man so herumlaufen konnte.

Es wurde Zeit, den Laden zu verlassen. „Ich hab da noch was für dich.“ Filipp zog aus seinem Rucksack eine kurze Lederhose hervor. Die hatte er bei Ebay ersteigert, und sie passte ihm soeben knapp. Dann würde sie Boy auch passen. In der Tat streifte Boy sich in einem Winkel in einem unbeobachteten Moment rasch die Hose über… er musste etwas Kraft aufwenden, aber dann ging der Verschluss zu. Der Hintern war richtig knackig in der Lederhose verpackt. „Das wird richtig Spaß machen, dich darin zu versohlen,“ sagte Filipp, während er seine Hand krachend auf Boys Po sausen ließ. „Allerdings werde ich dazu mindestens einen Kochlöffel nehmen, denn das Leder schützt dich auch ganz ordentlich, und wenn ich so fest haue, dass es dir wehtut, tut es mir auch weh.“ Boy packte Filipps Kopf und küsste ihn auf die Lippen, dann sagte er: „Danke, Master, dass Sie mir diese Hose geschenkt haben.“ Es war nicht sein Stil, aber als sie an einem Spiegel vorbeikamen, musste er zugeben: es passte. Damit war er vorzeigbarer, als wenn er nur im Body steckte. Im Kaufhaus hatten sie sich getraut, ihn im Body herumzuführen, aber für die Straße war das dann doch die sicherere Variante. Die Strumpfhosen unter der kurzen Lederhose waren so richtig Kleinkindbekleidung. Er wusste, warum das seinem Freund und Master gefiel. Boy strahlte Filipp an und sagte: „Ich glaube, allmählich gefällt mir das auch.“

„Tja, nun müssen wir nur noch was für die Füße finden. Deine Sneaker passen so gar nicht dazu.“ Stimmt. Bisher war Boy im Laden einfach ohne Schuhe herumgelaufen. Kinderstrumpfhosen sind so solide verarbeitet, dass die das abkönnen, weil Kinder ja sehr oft so herumlaufen. Für draußen brauchte man Schuhe, und die Sneakers wären ein Stilbruch gewesen. Der Laden hatte auch eine Schuhabteilung.

Aber so recht wollte den beiden nichts gefallen. Bayrische Halbschuhe, das wär’s gewesen, so mit der Schnürung halb auf der Seite, vielleicht noch Bommeln an den Schnüren. Aber sie waren nicht in Bayern. Es gab ein paar elegante Schuhe, die mehr oder weniger gepasst hätten, aber sehr teuer waren. Während sie noch schon einigermaßen desillusioniert die Blicke über die Regale schweifen ließen, stach Filipp plötzlich etwas ins Auge: Ganz in der Ecke der Abteilung, fast schon am Übergang zu Gesundheitsprodukten, war ein Regal mit Holzsandalen. Sicher sehr unbequem und laut… aber war das nicht genau das Richtige für seinen Sklaven?

Boy war nicht begeistert. In seiner Jugend hatte seine Mutter ihn mit einem Paar davon gequält. Sie wollten und wollten einfach nicht kaputt gehen. Aber natürlich hatte Filipp recht: von allem, was hier war, passten diese Sandalen am ehesten zu seinem Outfit. Skeptisch zog er sie an. Zu seiner Überraschung gingen die ersten Schritte ganz gut. OK, vielleicht nichts für eine Wanderung, aber nach Hause würde er es damit schon schaffen.

Also wurden auch diese Holzsandalen gekauft. Nun war Boy fertig ausstaffiert. Es konnte nach Hause gehen. Boy freute sich drauf, denn er rechnete damit, frisch gewickelt zu werden.
14. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von Keuschli_69 am 22.05.20 05:48

Hallo! Danke für diese wundervolle Geschichte. So viele verschiedene Fetische so toll miteinander kombiniert! Genau unser Geschmack! Und dir gelingt es wahnsinnig gut herüber zu bringen, was eine schöne SM Beziehung ausmacht. Strenge und Zärtlichkeit kombiniert! Großartig! Wir freuen uns sehr auf weitere Teile!
Liebe Grüße
Marie und Max
15. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 23.05.20 01:24

Aber sie machten noch einen Zwischenstopp. Boy war noch ganz damit beschäftigt, sich an das Gehen in Holzsandalen zu gewöhnen, so hatte er gar nicht gemerkt, wie zielstrebig Filipp eine Drogerie ansteuerte. Erst als sie davor ankamen und Filipp hielt, schaute er etwas verdutzt auf: Hier sollte es also auch noch reingehen?

Nein. Nicht für ihn. Filipp holte eine Hundeleine aus seinem Rucksack, klinkte sie bei Boy ein und hängte die Griffschlaufe der Leine in einen eigens für Hundeleinen vorgesehenen Karabiner an der Außenwand, direkt neben der Tür. Dann zeigte er auf das Schild: „Wir dürfen hier nicht rein!“ stand da, neben einem Cartoon von einem traurigen Hund. Dabei lachte er.

Boy verschlug es die Sprache. Hatte Filipp die Leine also doch mitgenommen… und vor allem: er setzte sie auch ein! Hier in aller Öffentlichkeit! Und noch drastischer: Nicht beim Spaziergang im Park, sondern am Eingang eines Geschäftes, wo es besonders demütigend war, dass er wie ein Hund draußen bleiben musste, während sein Herrchen ins Geschäft ging. „Ist was?“ Filipp klapste Boy freundlich auf die Wange. Der machte erst einmal den Mund zu.

Boy musste allen Mut zusammennehmen, um sich zu sagen: Auch diese Situation war ok. Er war sich sicher, wenn er jetzt Filipp gesagt hätte, bitte nicht, das geht zu weit, dann hätte der ein Einsehen gehabt. Aber warum? Ihm geschah kein Unrecht. Er wurde nicht geschlagen. Wenn er drei Meter weiter links auf Filipp gewartet hätte, würde keiner etwas sagen. Vielleicht mag er keine Drogerien und hat seinen Freund alleine ins Geschäft geschickt, weil er lieber draußen an der frischen Luft bleibt. Und nun soll das gleiche Geschehen, nur weil er drei Meter weiter rechts steht, ein Problem sein? Oder weil er eine Hundeleine trägt, die in einen Haken an der Wand eingehängt ist? Die er jederzeit aus dem Haken lösen konnte… also „gefangen“ war er ja nicht. Was war dabei? OK, es war ein Spiel, das nicht alle anderen Leute spielten. Und weil sie es nicht spielten, kannten sie es nicht. Und weil sie es nicht kannten, schauten sie vielleicht merkwürdig. Lieb zurückschauen, auf Fragen, wenn denn welche kämen, nett antworten, da war doch nichts dabei…

All dies ging in Sekundenschnelle durch seinen Kopf, und er war gerade mit diesen Gedanken fertig, als sein Freund ihn fragte. „Ist was?“ Nein, nichts ist. Aber er wollte doch auch nicht wie ein Depp dastehen, der von seinem Freund überrumpelt wurde. Irgendetwas antworten…

Boy war schweigsam, aber nicht auf den Mund gefallen. „Nein…. nichts… nur…“ Boy brachte zögerlich und mit Pausen einzelne Worte hervor, als ob ihn etwas bedrücke. „Was?“ Filipp war besorgt. Hatte er Boy überfordert? Das wollte er nicht. Sicher, man konnte etwas angehen, und wenn man merkte, dass man zu weit ging, konnte man das zurücknehmen. Aber so etwas war ein Bruch. Bisher war alles ohne so ein „Aushandeln“ gelaufen, und das war gut so. Filipp hatte seine Maßnahmen gesteigert, aber jeweils nachdem er die Reaktionen seines Freundes auf die vorhergehenden Maßnahmen genau studiert hatte. Er wollte eben gerade nicht zu weit gehen. War er zu weit gegangen? „Der Hund…“ Boy zeigte auf das Cartoon vom Hund. „Was ist mit dem Hund?“ „Der ist so traurig…“ Filipp wusste nicht, was er davon halten sollte. „Ja und?“ „Das passt gar nicht… ich bin gar nicht traurig!“ Boy strahlte Filipp an, vergnügt über den kleinen Coup, der ihm gelungen war. Filipp brauchte eine Viertelsekunde, bevor der Groschen fiel. Boy hatte ihn drangekriegt. Dann lachte er auch, klapste Boy noch einmal auf die Wange und küsste ihn. „Du Schelm.“

Filipp ging in die Drogerie. Was er da kaufte, Boy würde es früh genug erfahren. Es war schnell erledigt. Aber so schnell wollte er Boy nicht aus seiner Position entlassen. Die Drogerie hatte einen Hinterausgang. Dort konnte man auch bezahlen, und dann eben auf einer ganz anderen Straße landen. Das tat Filipp, und dann machte er sich auf den Weg zurück. Um zwei Ecken herum war er wieder auf der Straße, wo Boy angeleint stand. Er hatte richtig kalkuliert: Boy hatte den Eingang des Geschäftes fest im Blick, wie sich das für ein angeleintes Hündchen gehört. Er wandte Filipp den Rücken zu, so dass dieser unbekümmert näherkommen konnte. Etwa zwanzig Meter vor der Drogerie war auf der anderen Seite eine Eisdiele. Filipp mochte Eis. Er setzte sich an einen der Tische im Außenbereich, mit der Blickrichtung auf seinen Freund, ein wenig hinter einer künstlichen Palme versteckt. So konnte er in aller Ruhe sein Eis bestellen und hatte stets seinen Freund im Blick, ohne dass dieser ihn entdecken würde. Filipp genoss die Situation. Er hatte seinen Freund und Sklaven vor einem Geschäft angeleint, der würde jetzt den irritierten Blicken der Passanten standhalten müssen, während er, Filipp, bequem an einem Tisch saß, seinen Freund beobachten konnte und in aller Ruhe ein Eis bestellen und essen konnte.

Die Bedienung kam. Filipp bestellte eine Portion Spaghetti-Eis. Die Bedienung ging. Filipp beobachtete seinen Freund. War er sonst ungeduldig, wenn er ein Eis bestellt hatte, so war er jetzt die Ruhe selbst. Sollte es doch dauern. Er hatte Zeit.

Das Eis kam. Selten hat Filipp ein Eis so gut geschmeckt. Gestern war es ja auch schon ganz nett, Eis essen, während Boy im Schlafsack schmorte. Aber heute war es doch noch besser: Während er Eis aß, konnte er seinen Freund unbemerkt beobachten. Und das ohne Hightech, nur durch die Steuerung der Aufmerksamkeit seines Freundes.

Das Eis war gegessen, und irgendwann auch bezahlt. Unbedingt länger als nötig wollte Filipp die Situation nicht ausdehnen. Einfach noch eine Weile sitzen bleiben, ohne Anlass, das gefiel Filipp nicht. Wenn er keinen Anlass mehr hatte, wollte er Boy nicht länger warten lassen. Filipp stand auf.

„Willst du ein Eis?“ Filipp hatte für Boy ein Eis von der Eisdiele mitgebracht. Boy hatte nicht damit gerechnet, dass Filipp von hinten kommen könnte. Etwas erschrocken drehte er sich um, aber als er die Situation erfasste, freute er sich. Filipp hatte an ihn gedacht und ihm ein Eis mitgebracht. „Danke, Herr, das ist sehr nett von Ihnen!“ Boy streckte die Hand aus, und Filipp gab ihm das Eis. Dann nahm er die Leine aus dem Haken, legte einen Arm um Boys Schulter, in der anderen Hand behielt er die Griffschlaufe der Leine. So führte er Boy quasi doppelt, als sie weitergingen. Boy musste sich nicht auf den Weg konzentrieren, er konnte sich ganz darauf konzentrieren, sein Eis zu essen. Es war besonders lecker, da er ja noch nicht gefrühstückt hatte.

„Wie war’s am Hundehaken vor dem Geschäft?“ „Cool.“ Je weniger Boy sagte, um so weniger musste er beim Eis essen pausieren. „Hat dich jemand angequatscht?“ „Nö.“ „Blöd angeguckt?“ „Weiß nicht.“ „Was heißt ‚weiß nicht‘?“ „Hab nicht drauf geachtet.“ Filipp merkte, dass er nicht viel mehr aus Boy herausholen würde.

Der nächste Halt war in Sicht. Wieder gab es einen Haken draußen vor der Eingangstür. Boy schien völlig unbeeindruckt, dass Filipp ihn wieder am Hundehaken parkte. Er hatte noch sein Eis, und er war so mit seinem Eis beschäftigt, dass er gar nicht darauf geachtet hatte, vor was für einem Geschäft er gerade angeleint war. Für Außenstehende wirkte es total schlüssig: Der Junge an der Leine wollte nicht ins Geschäft, weil er sein Eis zu Ende essen wollte, und da leinte ihn sein Führer eben außen an. Das machte man doch so, oder?

Diesmal wickelte Filipp sein Geschäft zügig ab und war nach einer Minute wieder draußen. Boy leckte immer noch an seinem Eis und interessierte sich allem Anschein nach gar nicht dafür, ob und wenn was Filipp in dem Laden… was für ein Laden? … gekauft hatte. Es ging weiter, als ob diese kleine Unterbrechung gar nicht stattgefunden hätte, mit Filipps Arm auf Boys Schulter und der Griffschlaufe in Filipps anderer Hand. Nur dass Filipp jetzt unter diesem anderen Arm einen Fußball eingeklemmt trug. Das hatte Boy wirklich nicht bemerkt. Sein Eis neigte sich dem Ende zu; er knabberte jetzt die Waffel mit auf.

„Fertig?“ Boy strahlte und schaute zum ersten Mal wieder richtig auf. „Ja, Master. Danke für das Eis.“ „Na dann kannst du ja jetzt den Ball selber tragen.“ Filipp reichte Boy den Ball. Boy war inzwischen ganz Kind; wenn er schon so rumlief und so behandelt wurde, dann wollte er sich auch so fühlen. Mit großen Augen schaute er Filipp an: „Ist der für mich?“ „Ja.“ „Danke, Papa!“ Boy fiel Filipp um den Hals, als ob er sich nie einen Fußball hätte leisten können und nun von seinem Master dieses unendlich wertvolle Geschenk bekäme. Dabei war es ein einfacher Plastikball, dem das typische Muster eines Fußballs nur aufgedruckt war. Ja, es war gespielt, aber es war auch echt: Filipp wollte sich wie ein kleines Kind freuen, dem man einen Ball schenkt.

Filipp lächelte. Boy wechselte ohne viel nachzudenken die Anrede von Master oder Herr über Filipp zu Papa, gerade wie er sich fühlte. Das liebte er an ihm. „Da, nimm!“ Boy nahm den Ball und tat, was man von einem Kind erwarten darf: er tischte den Ball, sich glückselig in dieses Spiel vertiefend wie nur ein Kind es kann. Oder ein Student, der sich wieder wie ein Kind fühlt.

Es kam, wie es kommen musste: der Ball versprang. In einem Reflex wollte Boy dem Ball hinterher, aber die Leine hielt ihn zurück. Ein junger Mann, der ihnen entgegenkam, spielte Boy den Ball wieder zu. „Danke!“ Der junge Mann lächelte. Es war ja auch eine witzige Szene. Und auch Filipp hatte seinen Spaß daran. Wenn Boy jetzt wirklich ein kleines Kind gewesen wäre und wenn der Ball vor ein Auto gerollt wäre, dann wäre es doch gut gewesen, dass die Leine ihn zurückhielt. Aber es gab schon gute Gründe, warum Hundeleinen in der Kindererziehung keinen Platz hatten. Außer bei großen kleinen Kindern, da durften sie eingesetzt werden, und das machte Spaß.

Boy war nun vorsichtiger. Sie kamen bei der Bushaltestelle an, ohne dass ihm der Ball noch einmal versprang. Wieder saßen sie in derselben Bank, Boy am Fenster und Filipp am Gang. Sie schwiegen und sinnierten über den schönen Ausflug, der ihnen beiden Spaß gemacht hatte. Filipp zauste Boy das Haar.

Zu Hause angekommen, hatte Boy seine Hauptsorge, endlich aus der vollen Windel zu kommen, schon fast vergessen. Und schnell begriff er, dass es damit sowieso nichts werden würde. Er musste sich zwar bis auf die Windel und die Windelhose ausziehen, aber dann sollte er auf allen Vieren auf dem Boden herumkrabbeln. Filipp legte den Ball vor ihn: Boy hatte eine Aufgabe. Wie ein Krabbelkind sollte er mit dem Ball spielen. Filipp Boy langte in seinen Rucksack und holte heraus, was er als Letztes erworben hatte: einen Schnuller. Den musste Boy nun tragen. Als letztes nahm er Boy das Halsband ab. Es passte nicht zum Bild des Krabbelkindes, das er da geschaffen hatte.

Filipp kümmerte sich nicht mehr um Boy. Der war ja versorgt: er hatte einen Schnuller und einen Ball. Was will ein Kleinkind mehr? Filipp setzte sich an Boys Rechner und arbeitete sich durchs Internet. Irgendwann unterbrach er sich und ging zum Spiegel, der neben den Kleiderhaken hing. Er hängte ihn aus und stellte ihn quer auf den Fußboden, ans Bett angelehnt. So konnte Boy sich im Spiegel sehen. Boy verstand es so, wie Filipp es gemeint hatte: es war keine Aufforderung, sich nun lange im Spiegel zu betrachten, aber Boy sollte mitbekommen, was für ein hübsches Bild er abgab, wie er da als nuckelndes Krabbelkind, nur mit Windel und Windelhose bekleidet, mit dem Ball spielte. Boy musste zugeben: das war ein durch und durch stimmiges Bild. Er, Boy, eignete sich perfekt für dieses Altersspiel. Er gab das perfekte Kleinkind, zierlich, wie er war, und mit seinen blonden Locken.

„Genug gespielt?“ Filipp schaute Boy an. Der hielt inne und schaute zu ihm auf. „Hmm glcks!“ gluckste Boy durch den Schnuller. Oh je, Boy nahm das Spiel wirklich ernst. Filipp würde keine vernünftige Antwort aus ihm herauskriegen. Er ließ sich auf das Spiel ein. „Ist das ein schöner Ball?“ Filipp nickte Boy ermunternd zu, wie Eltern es tun, um ihr Kind zu irgendwelchen Lautäußerungen, so unverständlich sie auch immer sein mögen, zu ermutigen. „Rmmh znck!“ schallte es mit Begeisterung zurück. Das ging so noch zwei, drei Mal hin und her, dann befand Filipp: „Genug gespielt!“

Er wuselte Boy durchs Haar. „Dann wollen wir dich mal sauber machen.“ Filipp holte eine Unterlage heraus und legte sie auf den Schreibtisch. Boy sollte noch ein letztes Mal “alles geben“. Was den Darm anging, so ging das ganz gut. Die Blase musste warten, bis Boy stand. Boy stand nicht von alleine auf; Filipp musste ihm unter die Achseln greifen. Als er stand, gab Filipp ihm noch einmal Zeit, die Blase richtig zu entleeren. Dann zog er ihm vorsichtig die Windelhose runter. Prima, nichts war ausgelaufen. Der Duft wurde jetzt natürlich stärker.

Filipp bückte sich und legte einen Arm um Boys Schulter, den andren in seine Kniekehlen. Boy ließ sich in Filipps Tragegriff fallen und Filipp konnte ihn so hochnehmen und auf den Schreibtisch legen. „Halt mal!“ Filipp hob Boys Beine über dessen Bauch, und Boy griff sie mit seinen Händen und hielt sie in Position. Jetzt half er also mit. Er wollte Filipp die Arbeit nicht allzu schwer machen, indem er sich allzu hilflos gab.

Und in der Tat, Filipp hatte es nicht einfach. Er hatte noch nie ein Kind gewindelt, und hier lag das Problem in groß vor ihm, alles, was beim Windeln eines Kindes so anfällt, nur um ein Vielfaches mehr. Er hatte sich vorbereitet, und wenn er Schritt für Schritt weitermachte, kam er voran. Windel öffnen, mit Hygienetüchern die ganz großen Rückstände von der Haut wischen und in den Brei in der Windel drücken, die Windel vorsichtig unter dem Jungen herausziehen und so zusammenlegen, dass alles drin blieb, was drin bleiben sollte, ein weiterer Einsatz von Hygienetüchern, dann mit Feuchttüchern die letzten Spuren beseitigen. Dann pudern… Filipp dachte, gut dass er schwul war. Er würde vermutlich nicht in die Verlegenheit kommen, eigene Kinder zu windeln. [Anmerkung des Autors: Der letzte Satz gibt die Meinung des Protagonisten wieder, nicht die des Autors!]
16. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 24.05.20 08:36

hab noch einen Satz eingefügt, den ich gedacht, aber nicht geschrieben hatte: Boy krabbelt als Kleinkind durch seine Bude, aber ohne Halsband. Das passt besser zum Bild des Kleinkinds
17. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 24.05.20 14:03

Eben wollte Filipp Boy eine frische Windel unterlegen. Da unterbrach Boy ihn: „Willst du die Gelegenheit nicht nutzen?“ Filipp hielt inne. Aber er verstand nicht. Boy lag vor ihm auf dem Tisch. Er lag auf dem Rücken und hielt Filipp seinen Hintern hin, die Beine weit über den Oberkörper zurückgezogen. Nun zog er sie noch mal so richtig an sich ran, so dass sich sein Po auch leicht hob. Nun war kaum zu übersehen, was er für eine Gelegenheit meinte.

Filipp hob leicht die Brauen. Sie kannten sich keine vierundzwanzig Stunden. Sie hatten schon viel ausprobiert, mehr als man in den ersten vierundzwanzig Stunden erwarten durfte. Und nun bot ihm dieser Junge an, sich von ihm fi**en zu lassen. „Echt jetzt?“ „Ja, Herr, ich bin bereit.“ Wieder dieser unkomplizierte Wechsel vom Duzen auf die formale Anrede. Gedankenverloren strich Filipp über Boys Po. „Aber ich würde mich vorher gerne richtig sauber machen.“ Fragend sah Filipp ihn an. „Ich habe eine Analdusche in meiner Spielzeugkiste. Mach ich ab und zu… aber bisher eigentlich, ohne recht zu wissen, warum. Jetzt darf ich mich für dich sauber machen.“ Filipp gab Boy einen Klaps au den Po und trat einen Schritt zurück. Der fasste das richtig als Zustimmung und Aufforderung auf und stand auf.

Boy kramte aus der Kiste einen stabförmigen Gegenstand heraus. Filipp kannte das nicht und schaute interessiert zu. Boy ging ins Bad. Dort stand in einer Ecke ein Holzbalken, den legte er nun quer über die Wanne. Er schraubte den Duschkopf ab und ersetzte ihn durch die Analdusche. Dann probierte er aus, ob alles dicht war, und regelte zugleich die Temperatur des Wasserstrahls aus der Analdusche. Zu guter Letzt zog er einen Eimer in die Nähe der Wanne. Griffbereit stand dort eh ein Litermaß, wie man es in der Küche benutzt.

Boy setzte sich auf den Balken, die Füße in der Wanne in Richtung Kopfteil. Er nahm die Analdusche in die eine Hand, dann regelte er die Strahlstärke. Das musste genau geschehen, denn der Strahl der Analdusche war auch bei geringer Wasserzufuhr hart und konnte leicht mal das ganze Bad unter Wasser setzen. Ein Seifenspender für Schaumseife stand bereit. Boy seifte seine Rosette ein, dann führte er vorsichtig den Stab der Analdusche ein. Nach ein paar Sekunden zog er ihn wieder heraus. Er hielt das Litermaß unter seinen Po und erleichterte sich. Eine dunkelbraune Brühe ergoss sich in das Litermaß. Ohne einen einzigen Tropfen zu verlieren, kippte Boy diese Brühe in den bereitstehenden Eimer.

Filipp hatte sich auf den geschlossenen Klositz gesetzt und Boy aus nächster Nähe zugeschaut. Der störte sich daran nicht im mindesten. Wow, die erste Spülung war ein überzeugendes Argument, warum jedem Analverkehr eine Analdusche vorausgehen sollte. Das hatte Filipp so noch nie bedacht, und es war ihm auch nicht beim Lesen von Pornos im Internet über den Weg gelaufen. Diese weniger schönen Aspekte des schwulen Liebesspiels fanden keinen Eingang in die romantischen Texte der Pornos.

Boy wiederholte das zwanzig Mal. Das erschien Filipp übertrieben. Nach drei, vier Mal kam kaum noch etwas Substantielles aus Boys Enddarm. Aber dann überzeugte ihn auch, was nach zwanzig Spülungen ins Litermaß lief: ein helles, klares Wasser ohne die geringste Eintrübung. Das hätte man trinken können. OK, es war vielleicht nicht nötig, aber es war nett, zu wissen, dass der Enddarm derart sauber war. Was Filipp nicht wusste: es gab noch einen weiteren Grund, warum Boy so gründlich war. Es machte Spaß!

Allerdings wäre Boy nicht Boy gewesen, wenn er das nicht gleich gebeichtet hätte: „Master, ich weiß, die Zahl der Spülungen mag Ihnen übertrieben vorkommen. Es wird zwar immer sauberer, aber vielleicht müsste es gar so sauber nicht sein. Aber ich muss zugeben: es macht einfach Spaß, sich so sauber zu machen. Ich möchte Sie entscheiden lassen, ob ich mir diesen Spaß erlauben darf, oder ob ich demnächst nach drei Spülungen aufhöre.“ Filipp musste lachen. Boy war schon eine Nummer. Da hatte er eine geheime Quelle für ein gewisses Vergnügen… prompt opferte er sie seinem Master. „Wer hat denn gesagt, dass das Sklavendasein keinen Spaß machen darf? Und es wird vielleicht das einzige Vergnügen sein, das dir bleibt. Also mach es ruhig gründlich, auch wenn es dir Spaß macht!“ Er gab Boy einen Klaps auf den Hinterkopf. „Danke, Master. Ich weiß Ihre Großzügigkeit sehr zu schätzen.“

Boy war fertig. Er blieb noch auf dem Balken sitzen, tauschte aber wieder die Analdusche gegen den Duschkopf und duschte sich den Po noch einmal mit viel Seife. Dann stellte er die Dusche ab und griff sich ein griffbereit hängendes Handtuch. Bevor er aufstand, trocknete er sich erst untenrum ordentlich ab, auch die Füße. Er stand auf, Filipp war auch aufgestanden, und so konnte Boy den Eimer ins Klo entleeren. Kurz mit dem Duschkopf den Eimer ausgespült, auch das Spülwasser ins Klo, und dann konnte er abziehen. Fertig. Und alles sehr, sehr sauber. Filipp war beeindruckt. „Du hast Technik!“ „Lange geübt.“ Nach einer kurzen Pause setzte Boy schnell hinzu: „Aber nicht fürs fi**en! Ich meine… ich hab noch nicht… also keiner hat mich…“ Filipp lachte und drückte den blonden Lockenkopf an sich. „Ist ja gut, hab verstanden. Du bist Jungfrau. Und du willst mir sagen, dass vor mir noch niemand in dir war. Das freut mich, aber natürlich bist du alt genug und hast das Recht, vor mir schon andere Freunde gehabt zu haben. Du konntest ja nicht wissen, dass wir uns über den Weg laufen.“ „Nein, Herr, das konnte ich nicht wissen… aber es ist irgendwie, als ob ich auf Sie gewartet hätte.“ Filipp drückte Boy einen Kuss auf die Lippen. „Ich bin übrigens auch Jungfrau. Ich habe noch niemanden gefickt. Das ist gut, denn dann brauchen wir uns um Aids keine Gedanken zu machen.“

Boy griff nun auch kurz in Filipps Locken, dann löste er sich und ging Filipp voraus aus dem Bad. Als Filipp aus dem Bad trat, lag Boy schon in Position, streckte ihm den saubersten Hintern der Welt entgegen und schaute ihm lachend ins Gesicht.

„Hast du Gleitgel?“ Boy schüttelte den Kopf. „Na, dann muss es mit Spucke gehen.“ Filipp ging es langsam an. Er feuchtete Boys Rosette ordentlich an, bevor er mit einem Finger zart in sie eindrang. Das war ja eigentlich nichts Ungewöhnliches für Boy, so ein Finger war schmaler als der Stab der Analdusche. Aber er lebte. Er bewegte sich in ihm, und das war ein ganz komisches Gefühl. Fast musste Boy lachen. Es war jedenfalls sehr schön, zumal es nicht seine eigene Bewegung war, die er da spürte, so wie wenn er sich mit dem Stab innerlich erforschte, sondern jemand anderes, sein Freund, der mit seinem Finger in ihm machte, was er wollte. Boy entspannte sich und ließ geschehen. Filipp sah das an Boys Gesichtsausdruck. Boy schloss die Augen.

Zwei Finger. Vorsichtig explorieren, wie weit man kam. Boys Loch war eng. Erst langsam ließ es zu, dass Filipp mit zwei Fingern eindringen konnte. Als es schließlich ging, zog Filipp seine Finger ganz raus und führte sie wieder ein. Wieder und wieder vollzog er dieses Spiel. Boys Rosette gewöhnte sich daran, sich zu schließen, aber dann auch dieses Eindringen wieder zuzulassen. Boy fühlte sich schon ein wenig gefickt. Er stöhnte. Filipp hörte genau hin. Es war kein Schmerz. Es war Lust.

Drei Finger. Filipp gab sich wirklich Mühe, diese drei Finger so eng wie möglich zu einem runden Eindringling zu formen. Es war wieder eine Stufe mehr. Am Anfang wollte Boys Rosette diesem dicken Gast keinen Einlass gewähren. Es dauerte ein Weilchen. Boy entspannte sich. Er wollte in sich aufnehmen, was da immer in ihn hineinwollte. Endlich war es soweit. Und nach einer Weile begann auch hier das Spiel mit dem raus und rein.

Filipp löste seinen Gürtel. Während er mit der rechten Hand noch in Boys Anus spielte, knöpfte er seine Hose auf und ließ sie in die Knie rutschen. Seine Boxershorts waren rasch etwas heruntergezogen. Dann arbeitete Filipp an zwei Fronten: mit der rechten stimulierte er Boy, mit der linken sich selbst. Sein Glied musste steif werden. Das fiel nicht schwer, denn er fand die Situation schon geil: ein hübscher Boy, der sich ihm freiwillig in allem unterwarf, und der ihm jetzt aus eigenem Antrieb seinen Po präsentierte, als Geschenk an den Master. Er spuckte nun auch in seine Linke, um sein Glied feucht genug zu halten für das Eindringen in seinen Freund.

Endlich war es soweit. Filipp zog ein letztes Mal die Finger seiner rechten Hand aus Boys Anus. Und dann führte er sein Glied in Boy ein. Es ging so reibungslos. Ob Boy den Unterschied überhaupt bemerkte? Natürlich wusste Boy, was gerade passierte, aber so unkompliziert hatte Filipp sich das nicht vorgestellt. Er hatte jetzt beide Hände frei und griff Boy bei den Hüften. So hatte er Kontrolle über den Körper, in den er jetzt eindrang.

Es war wunderschön. Für beide. Endlich fühlte Boy sich so benutzt, wie er benutzt werden wollte. Sein Master fickte ihn, und zwar sehr einfühlsam, erst zart, aber Gott sei Dank ließ Filipp, als er merkte, dass Boy sich nicht verkrampfte, seine anfängliche Vorsicht fahren und stieß immer kräftiger in den Jungen vor ihm hinein. Den hatte er wie ein Paket gepackt, das ihm nicht entkommen konnte. So wollte Boy gepackt sein. Er wollte jetzt nur eines sein: Ein Paket mit einem Loch, das seinem Master Freude machte.

Der Schreibtisch stieß rhythmisch an die Heizung. Das Haus konnte zuhören. Beiden war das egal. Vielleicht würden sie beim nächsten Mal Vorkehrungen treffen, dass das nicht passierte, aber dieses Mal war das erste Mal, und da war alles andere egal. Sie verschwanden beide in einer weichen Wolke. Es gab nichts außer diesem kraftvollen Rhythmus. Es dauerte. Filipp hatte kein Interesse daran, dass diese wunderschöne Situation schnell endete. Zehn Minuten fickte er Boy, bevor der Rhythmus sich veränderte.

Der Rhythmus wurde schneller, aber auch unregelmäßiger. Boy erwachte ein wenig aus seiner Trance. Aha, jetzt würde es bald soweit sein. Er war bereit. Er öffnete sich. Alles sollte in ihn rein. Und Filipp öffnete sich auch: Er entließ seine Kraft als Saft, den er in Boy hineinspritzte. Ein paar letzte Stöße, fast aus Gewohnheit, denn eigentlich war alles getan, dann erwachte er aus seiner Entrückung. Er zog seinen Schwanz noch vorsichtig etwas hin und her. Ein Fuß von Boy war dicht vor seinem Gesicht. Er beugte sich vor und küsste ihn. Dann zog er seinen Schwanz aus dem Jungen heraus. Wenig tropfte auf die Unterlage, die noch immer auf dem Schreibtisch lag. Er zog sich wieder an.

Boy blieb liegen, als ob er nicht sicher sei, ob sein Po noch gebraucht würde. Filipp schnappte sich einen Fuß von Boy und küsste ihn auf die Sohle. „Danke, mein Schatz.“ „Ich habe zu danken, Master. Sind Sie fertig?“ „Ja, mein Junge.“ Filipp klapste Boy auf den Po. „Es war wunderschön, Master. Ich hoffe, ich darf Ihnen noch oft meinen Po anbieten.“ Boy ließ seine Beine los und streckte sich. Dann richtete er sich auf in den Sitz. Filipp wuselte ihm durchs Haar. Kurz überlegte er, Boy zu küssen. Aber irgendwie war es für ihn stimmiger, ihn nur zu fi**en, nicht zu küssen. Das mit der Fußsohle war ein Ausrutscher. Ein Master fickt seinen Sklaven, er küsst ihn nicht. Und er hatte das Gefühl, dass Boy jetzt lieber Sklave als Freund war. „Ich werde dich wissen lassen, wenn ich dich fi**en will. Heute ging die Initiative von dir aus. Das war fürs erste Mal in Ordnung. Aber in Zukunft bestimme ich, ob, wann und wie ich dich ficke. Verstanden?“ Liebevoll, aber ein wenig streng vorgetragen, traf Filipp genau den Ton, der Boy jetzt guttat. Er knickte zwar ein wenig ein, weil er es als leisen Tadel empfand, die Initiative ergriffen zu haben, aber als Filipp ihm zu den anschließenden Fragen liebevoll das Ohr verdrehte, war er da, wo er sein wollte: demütiger Sklave. „Ja, Herr. Ich werde warten. Sehnsüchtig, aber geduldig.“

Boy musste sich noch einmal hinlegen. Jetzt wurde er gewindelt. Dann sollte er sich anziehen, aber selbst auswählen, was er anziehen wollte. Boy überlegte nicht lange: die bunte Strumpfhose, das langärmlige T-Shirt, den Jeansbody. Zuletzt nahm er das Halsband. „Das Halsband, Master… soll ich mir das selbst anlegen, oder wollen Sie mir das anlegen?“ „Jetzt ziehst du dich gerade selber nach deinen Wünschen an. Wenn du das Halsband tragen willst, musst du es dir selbst anlegen.“ Boy dankte für die Auskunft und legte sich das Halsband an. Dann griff er noch nach der Leine und klinkte sie ein. Die Griffschlaufe hielt er Filipp hin: „Wenn Sie mögen, Herr.“ Filipp lächelte. Er hatte einen anhänglichen Sklaven, der sich freute, wenn er an der Leine geführt wurde. Gerne nahm er die Griffschlaufe in die Hand.

Filipp setzte sich an den Rechner. Boy durfte sich auf seinen Schoß setzen. Es galt, noch ein paar Dinge zu regeln. „Du hattest mir die Seite mit den Keuschheitsgürteln gezeigt. Wollen wir uns das noch mal anschauen und dann entscheiden, was wir dir bestellen?“ Boy nickte. Und nun lag es an Boy, seinem Herrn all die verschiedenen Modelle vorzustellen, ihre Vorzüge, ihre Nachteile, aber natürlich auch ihre Kosten. Es war klar: viele Modelle kosteten so viel, dass Boy nicht daran denken konnte, so einen Keuschheitsgürtel zu kaufen.

„Mach dir mal wegen des Gelds keine Gedanken. Mein Papa ist vor zwei Jahren gestorben. Es gab kein Testament, und so habe ich die Hälfte bekommen, und Mama die andere Hälfte. Wir brauchen es eigentlich beide nicht, und so liegt mein Erbe auf einem separaten Konto, das ich eigentlich nie angreife, aber wenn ich mir was leisten will, dann kann ich das. Und so ein Keuschheitsgürtel ist es mir wert. Deine Genitalien gehören ab jetzt mir, und dann ist es auch nur recht und billig, wenn sie in meinem Keuschheitsgürtel stecken.“ Bescheiden nickte Boy: „Danke, Master, das ist sehr großzügig.“ „Vertu dich nicht. Wenn der Keuschheitsgürtel mir gehört, dann ist auch klar, dass ich alleine bestimme, wann du den trägst, wie lange du den trägst, und wann der mal ausnahmsweise nicht an dir hängt.“ „Ja, Master, das will ich ja, dass Sie darüber bestimmen!“ „Na, dann sind wir uns ja einig.“ Filipp lächelte seinen Sklaven an. Der lächelte nicht zurück… ihm war es ernst, es war kein Spiel, und das hätte sich nicht damit vertragen, dass er jetzt lächelte.

Jetzt galt es also, sich das Argument „Geld“ aus dem Kopf zu schlagen. Es zählte nur noch, was sie beide wollten. Es war klar: auf Dauer sollte es ein Voll-KG werden. Das fanden beide sehr ansprechend. Aber für die Reise, fürs Schwimmbad oder den Strand, da wäre eine Schelle auch nicht schlecht. Und der Vorteil war, dass sie so billig war, dass man damit auch mal was ausprobieren konnte. Sie würden als erstes eine Schelle bestellen, und später dann einen auf Maß gearbeiteten Voll-KG. Schnell war ein Modell aus Edelstahl mit integriertem Schloss ausgesucht. Es hatte seinen sehr kleinen Käfig: Boys kleiner Mann würde sehr zurückgedrängt. „Das passt zu dem kleinen Jungen, der in Strumpfhosen rumläuft: da ist da unten noch nicht viel.“ Boy wurde leicht rot, als Filipp die Auswahl dieses KGs erläuterte. Das Modell war auf Lager; in zwei Tagen würde es da sein.

„Dann will ich dir noch ein T-Shirt bestellen. Du sollst dich an deinen neuen Namen gewöhnen. Ab jetzt stellst du dich allen Leuten als ‚Davus‘ vor, und auch deine alten Bekannten sollen lernen, dich so zu rufen.“ Sie fanden ein Online-Portal für T-Shirt-Druck. Ein einfaches, weißes Shirt, und groß auf der Mitte der Brust der Schriftzug „Davus“. Das war schnell gemacht. „Halt, darf ich mal?“ Filipp ließ Boy an die Tastatur. Der fügte eine zweite und dritte Zeile hinzu, und da stand dann „Sklave von Filipp“. Strahlend sah er seinen Freund an. Der lächelte. Boy war bereit, seinen Freunden und der ganzen Welt zu zeigen, dass er seinem Freund als Sklave diente. Aber das ging nicht. Er wollte nicht, dass Boy echte Nachteile in Kauf nehmen würde. „Davus“ war schon ein deutlicher Hinweis, aber nur für den Gebildeten, oder den, der das im Internet recherchierte. Und es war immer noch ein zweideutiger Hinweis: vielleicht wusste der Träger dieses Namens ja gar nicht, wie er im alten Rom verwendet wurde. Vielleicht gab es einen ganz anderen Grund, sich diesen Namen zuzulegen.

Filipp löschte diese beiden Zeilen. Boy schaute etwas enttäuscht. Aber Filipp rief eine Web-Seite auf, wo man einen QR-Code online erstellen konnte. Und dort gar er das Wort „Sklave“ ein. Ein kleiner, kompakter QR-Code kam dabei heraus. Den speicherte er auf der lokalen Festplatte, und dann konnte er ihn auf die Seite mit dem T-Shirt-Druck hochladen. Dort setzte er ihn mitten auf die Brust des T-Shirts, direkt unter den Schriftzug „Davus“, und auf die gleiche Größe gezogen.

Boy hatte verfolgt, was Filipp da für einen Code generiert hatte und nun auf dem T-Shirt platzierte. „Danke, Master!“ Er strahlte wieder. Und ja, eigentlich war es ihm wichtiger, dass er diesen Code trug und damit wusste, wo er hingehörte, als dass er das jedem aufdrängte. Er gab Filipp ein Küsschen.

„So, und nun halt dir die Augen zu!“ Brav wie ein kleines Kind hielt Boy sich die Augen zu, während Filipp noch einen weiteren QR-Code erzeugte. Erst als dieser abgespeichert war und man nicht mehr erkennen konnte, was er bedeutete, durfte Boy wieder die Hände von den Augen nehmen. Diesen Code platzierte Filip nun auf den Rücken des T-Shirts, ebenfalls auf die Maximalgröße vergrößert. Boy verstand: er sollte mit einem zweiten QR-Code auf dem Rücken durch die Gegend laufen, und vielleicht würden seine Freunde das scannen und wissen, was da steht, aber er selbst würde das nicht wissen. Eine leichte Gänsehaut kribbelte an seinem Rücken. Das war spannend, demütigend und geheimnisvoll… er hatte einen tollen Master. Scheu lächelte er ihn an: „Ich werde nicht nachschauen, was das heißt!“ „Das will ich auch so verstanden haben!“ betonte Filipp mit Lachen und Strenge zugleich. Das T-Shirt würde in drei Tagen da sein.

Sie waren noch nicht fertig. Nun führte Filipp ihn auf eine Seite mit Halsreifen. „Au ja!“ Das brach so genuin aus Boy heraus, dass klar war: Filipp hatte seinen Geschmack getroffen. Und auch die Auswahl unter den verschiedenen Modellen war leicht getroffen: die Modelle, die gemeinhin als „alltagstauglich“ galten, weil der Bezug zu SM nicht allzu leicht zu erkennen war, fielen gleich aus. Boy deutete auf einen Reif aus Edelstahl, der eindeutig an ein Halseisen erinnerte. Zusätzlich war vorne ein Ring eingearbeitet. Dieser Halsreif würde das Hundehalsband ersetzen. „Darf ich den haben?“ Es klang wie die Bitte eines kleinen Kindes vor dem Spielzeugregal im Supermarkt. Lachend willigte Filipp ein. Zwei Tage…

Fertig mit Internet. „Was hast du zu essen?“ Es war das gleiche Dilemma wie beim Frühstück: Boy war nicht vorbereitet auf Besuch. Aber für Rühreier würde es reichen. „Mach aber nur eine Portion. Du bleibst hungrig.“ Oh je, seit gestern Abend hatte Boy nur das eine Eis gehabt, das Filipp ihm heute früh gekauft hatte. Sein Magen knurrte. Aber er freute sich, dass Filipp ihm etwas auferlegte. Alles, was er spürte, ob der geschundene Po oder der knurrende Magen, war verbunden mit Liebesgefühlen für seinen Master.

Zügig machte Boy sich an die Bereitung des Mittagessens. Er hatte noch zwei Tomaten, die schnitt er in das Rührei hinein. Er hatte sogar getrockneten Schnittlauch… nicht dasselbe wie frischer Schnittlauch, aber ein wenig Geschmack entfaltete er doch, wenn man ihn früh ans Rührei tat. Speck wäre gut gewesen, aber den kaufte er sich nur selten. Pfeffer und Salz, und fertig.

Der Tisch war wieder hübsch gedeckt, das Ei war lecker, und das Beste: ein eilfertiger Kellner stand neben Filipp, als er das Essen genoss und wachte darüber, dass Filipp nichts fehlte. Es fehlte nichts, Filipp musste Boy nicht mehr hin- und herschicken, und so machte er die Leine fest, indem er kurz ein Tischbein hob und die Griffschlaufe unter das Tischbein zog. Dazu musste Boy sich bücken. Als er sich wiederaufrichtete, rutschte die Leine etwas nach oben. Jetzt stand er in Habacht-Stellung vor seinem Gast, hätte aber nichts von der Küchenzeile holen können. An und zu zog Filipp ihn an der Leine runter und reinigte sich seine Hände, indem er Boy durch die Haare wuselte. Dann durfte Boy sich wieder aufrichten.

Filipp fand, ein besseres Mittagessen hatte er noch nicht gehabt. Es schmeckte ausgezeichnet, und ein willfähriger Sklave stand bereit und ließ sich demütigen, indem er seine hübschen blonden Locken als Handtuch zur Verfügung stellte. Und vor allem: Filipp wusste, dass er diesem Sklaven eine immense Freude bereitete, wenn er ihn so behandelte. Es ist wie wenn man jemandem was Schönes schenkt: Man freut sich ja selbst fast am meisten. Und Filipp freute sich, dass er Boy diese Freude machen konnte.

Boy stieg der Duft des Mittagessens in die Nase. Besonders, wenn Filipp ihn an der Leine zum Bücken herunterzog und seine Nase nur eine Handbreit über dem Rührei schwebte, war der leckere Duft eine süße Qual. Aber eben eine süße Qual. Wie oft hatte er geträumt, als Sklave dienen zu können. Jetzt durfte er, und er spürte das fast noch eher im leeren Magen als im wunden Po. Und Boy wusste auch, dass Filipp sich nicht verstellen musste, sondern dass ihm dieses Spiel auch selber Spaß machte. Wenn es nicht so vollkommen deplatziert gewesen wäre, hätte er Filipp bei jedem Bücken einen Kuss auf die Wange gegeben.

Das Essen war fertig, Filipp wünschte keinen Nachtisch. Boy hätte nur einen Apfel gehabt, aber Filipp meinte, er wolle am Abend noch Hunger haben. Filipp löste die Leine vom Tisch, und Boy konnte den Tisch abräumen und spülen.

Die kleine Studentenbude von Boy hatte einen winzigen Balkon. Der war eigentlich zu klein, um ihn sinnvoll zu nutzen. Andere hatten mit Mühe einen winzigen Tisch und einen kleinen Stuhl untergebracht, um den Balkon zu nutzen. Boy hatte sich noch nicht dazu entschieden, ob er das auch versuchen solle, oder ob er sich weigern würde, diesen Balkon zu nutzen. Der Balkon war jedenfalls leer.

Jetzt fand der Balkon seinen Nutzen. Filipp sperrte Boy auf den Balkon. Einmal auf dem Balkon, und die Tür von innen verschlossen, war Boy effektiv gefangen. Boy fragte sich, ob dem Architekten eigentlich bewusst war, dass er jedes einzelne Appartement mit einem perfekten BDSM-Zubehör ausgestattet hatte, einer Art Freiluftkäfig. Er musste bei dem Gedanken lachen. Ist schon komisch: Fast jedes zweite Haus hat diesen Freiluftkäfig, manchmal ein, zwei Exemplare, Hochhäuser hingegen hunderte. War denn niemandem aufgefallen, was man damit machen konnte? Musste Filipp kommen, um der Welt zu zeigen, was für ein praktisches Utensil so ein Balkon sein konnte?

Boy schaute nicht in die Wohnung. Filipp hatte ihn ausgesperrt, also wollte er vielleicht nicht, dass Boy ihm zuschaute, was er jetzt in der Wohnung machte. Boy schaute also hinaus. Leise hörte er im Hintergrund die Wohnungstür gehen. Aha, Filipp hatte die Wohnung verlassen. Boy widerstand der Versuchung, sich umzudrehen und seine Vermutung zu überprüfen. Hoffentlich hatte Filipp den Wohnungsschlüssel mitgenommen. Sonst stand er hier auf verlorenem Posten.

Es wurde Boy lang. Dabei war es gar nicht lang. Aber auf diesem Minibalkon konnte man ja wirklich gar nichts machen. Sich nicht setzen, nicht hin und hergehen, nur stehen, stehen, stehen.

Ach je… da ging Filipp. Schaute noch nicht mal hoch. Ging einfach weg. Der wollte ihn hier doch tatsächlich so stehen lassen! Vielleicht gar über Nacht! Einen kurzen Augenblick wurden Boy die Knie weich. Dann verbot er sich, darüber nachzudenken, was Filipps Pläne waren. Er würde stehen, bis Filipp ihn wieder hereinließ.

Das war natürlich eine kalkulierte kleine Gemeinheit: Filipp hatte etwas nachsehen wollen, hatte das auch schon erledigt, und sein kleiner Spaziergang außer Haus war absichtlich so geführt, dass Boy ihn sehen musste. Boy bekam nicht mit, wie Filipp sich in großem Bogen über drei Querstraßen dem Wohnheim wieder von hinten näherte. Es gab auch dort eine Eingangstür, und so konnte Filipp von Boy unbemerkt wieder das Haus betreten. Leise öffnete er die Appartementtür. Tatsächlich hatte Boy nichts bemerkt und erschrak sich fast zu Tode, als Filipp schwungvoll die Balkontür öffnete: „Herein mit dir!“

Eine halbe Stunde hatte Boy auf dem Balkon gestanden, länger nicht. Das wurde ihm bewusst, als er im Zimmer auf die Uhr an der Wand schauen konnte. Er ahnte, dass der Balkon öfters eingesetzt werden würde. Er würde lernen müssen, sich dort nicht zu langweilen, damit die Zeit nicht so langsam verging.

„Ich habe mal auf die Klingelschilder geschaut. Es gibt zwei Appartements, wo zwei Namen dran stehen.“ Boy strahlte. Filipp dachte daran, bei ihm einzuziehen! In allen Appartements standen ja Doppelstockbetten, aber das war aus vergangenen Zeiten, als der Platzbedarf eines Studierenden noch nicht so groß eingeschätzt wurde. Er hatte die Klingelschilder noch nicht so genau studiert und war davon ausgegangen, dass ausnahmslos alle Appartements einzeln vermietet waren. Er fragte Filipp nach den Nummern der doppelt belegten Appartements. Eines der beiden lag im obersten Stock, da war die Lage anders: das waren eher Lofts, deutlich größer als die anderen Zimmer. Da war schon eher vorstellbar, dass dort auch mal zwei Studierende in einem Appartement wohnten. Aber das andere Appartement war auf seinem Stock. Die andere Richtung von der Treppe aus, darum war er bisher nicht daran vorbeigelaufen – vielleicht wären ihm dann die zwei Namen aufgefallen. Aber das musste der gleiche Zuschnitt sein wie sein Appartement. Wenn da zwei reinpassten, warum dann nicht auch bei ihm?

„Filipp, wenn du hier einziehen willst… wow! Das wäre so toll! Ich wäre Tag und Nacht dein Diener und dein Sklave! Ich würde dir morgens sanft die Füße küssen, bis du wach…“ „…wenn ich dich vorher aus dem Schlafsack befreie!“ unterbrach Filipp ihn lachend. „Ja, natürlich, also wenn ich kann…“ Boy war etwas aus dem Konzept gebracht. Gerade versuchte er wieder, den Faden zu finden und seine Rede fortzusetzen, um weitere Vorzüge für Filipp auszumalen, aber Filipp legte ihm einen Finger auf die Lippen und sagte: „Ich weiß, ich weiß. Es würde dir gefallen, und es würde mir gefallen. Aber dürfen wir das überhaupt? Was sagt denn dein Mietvertrag?“ Ach Herrje… wo war denn der Mietvertrag? Boy schaute sich suchend um… „ich fürchte, den hab ich bei meinen Eltern.“ „Dann fragen wir doch einfach die Paare, die hier schon wohnen.“ Prima Idee! „Am besten die hier auf der Etage, die haben ein Zimmer das ist genauso groß wie meines. Also wie deines. Demnächst!“

Vielleicht waren sie ja da. Sollten sie gleich hingehen? Warum nicht. „Aber so? Oder willst du dich noch umziehen?“ Als Antwort gab Boy Filipp die Griffschlaufe der Hundeleine in die Hand. So. Nicht anders. Und jetzt. Abmarschbereit stand er da. Ohne Schuhe oder Sandalen, aber im Haus konnte man ja auf Socken, oder eben in Strumpfhose herumlaufen. Boy schaute noch nicht mal trotzig, so nach dem Motto „darf doch jeder sehen“. Es war einfach, wie er ab jetzt herumlaufen wollte. „Ok, wie du willst.“

Eine halbe Minute später klingelten sie bei Darius und Kai an der Tür. So stand es zumindest am Klingelschild. Sie standen Arm in Arm vor der Tür, Boy in Strumpfhosen und Body, mit Halsband und Leine, die Griffschlaufe fest in Filipps Hand. Die Tür ging auf. „Hallo!“ „Hallo! Ja wer seid ihr denn?“ Es war wohl eher die Frage „Ja wie schaut ihr denn aus?“, die da durchklang, aber es klang nicht abweisend. Ein hübscher junger Mann mit südländischen Zügen stand vor ihnen. Ein zweiter Kopf schob sich dazu, eine Etage höher, ein nordisch kantiges Gesicht am Ende einer langen Bohnenstange: „Wer ist das, Darius? Kennst du die beiden?“ „Nee, ihr kennt uns nicht. Ich bin B… äh, Davus und wohne sechs Appartements weiter in diese Richtung da.“ Boy zeigte in die Richtung seines Appartements. Stimmt, er musste den Namen an der Tür noch ändern. Noch stand da ‚Boy‘. Aber sie würden ja ohnehin ein neues Türschild brauchen. „Und ich bin Filipp. Wir sind Freunde…“ „und er ist mein Master,“ „und wir wollen zusammenziehen.“ „Und da haben wir uns gefragt, geht das überhaupt. Und Ihr habt zwei Namen an der Tür stehen, und da wollten wir mal fragen.“ „Ihr seid mir ja ein hübsches Pärchen,“ lachte Darius. „Na dann kommt mal rein.“

In der Tat, das Zimmer war genauso zugeschnitten wie das von Boy. Während Boy und Filipp die Blicke schweifen ließen, rückten Darius und Kai drei Stühle in die Zimmermitte. Darius setzte sich dann auf die Bettkante. Es war auch ein Doppelstockbett, aber wie bei Boy war das obere Bett nicht benutzt, oder vielmehr als Ablage. Nun, die beiden waren wohl nicht nur Zimmergenossen, sondern auch Freunde, und sie schliefen wohl in einem Bett.

Filipp setzte sich auf einen Stuhl und bedeutete Boy, sich neben ihm auf den Boden zu setzen. Dann tätschelte er seinem Sklaven den Kopf. „Setz dich ruhig auf einen Stuhl,“ sagte Filipp zu Darius, „Davus sitzt gerne auf dem Boden, besonders, wenn ich ihm dabei den Kopf kraulen kann.“ Dabei schaute er Boy an, und Boy schaute ihn an: ein Liebespaar. Darius und Kai lächelten. „So wie ich das sehe, seid ihr frisch verliebt,“ meinte Darius. Filipp und Boy schauten sich weiter in die Augen und nickten synchron. Das war eine lustige Situation, und alle vier mussten lachen.

Nein, es war kein Problem, wenn man jemanden in die Wohnung aufnehmen wollte. Die Heimleitung sah es zwar nicht gerne, weil sie dahinter Sparmaßnahmen vermutete. Lieber zwei Appartements vermietet als eines. Aber da der Mietvertrag das nicht ausschloss, war es erlaubt. Man konnte sogar darauf bestehen, ein zweites Paar Schlüssel zu bekommen, und man konnte sich auch beim Einwohnermeldeamt auf diese Wohnung anmelden. Zwei Namen am Klingelschild und am Briefkasten war ebenfalls kein Problem. Der Platz war beengt, aber wenn man sich mochte…

„…zumal ich ihn einfach auf den Balkon wegsperren kann, wenn ich das Zimmer mal für mich alleine brauche.“ Darius und Kai schienen kein Problem damit zu haben, wie Boy und Filipp ihre Beziehung lebten, darum konnte Filipp sich diesen kleinen Spaß erlauben. Aber dieser Spaß gab dem Gespräch dann auch noch eine andere Wendung: neugierig, nicht kritisch fragten die beiden, also meistens Darius, und nur ab und zu der viel schweigsamere Kai, wie man dazu kommt, so miteinander zu leben. Sorgfältig wählte Darius seine Worte, er brauchte Zeit, aber man merkte: er wollte die beiden auf keinen Fall beleidigen. Es war sicher gut und richtig, was sie da taten, es war ihm halt nur so fremd.

Boy begann zu erzählen, wie er schon als kleiner Junge Fesselungen gemocht hatte. Und sich dann später immer vorgestellt hatte, da wäre noch jemand, eben der, der ihn gefesselt habe. Nicht unbedingt immer logisch bis zu Ende gedacht, denn in der Wirklichkeit konnte jemand, der einen fesselt, einem ja richtig übelwollen, und das wollte er natürlich nicht. Andererseits konnte er sich damals nicht vorstellen, dass jemand anderes genau die komplementären Interessen haben könne, und dass das alles nichts mit Gewalt zu tun haben müsse, sondern ein einvernehmliches Spiel sein könne. Er war noch nicht bei einem BDSM-Stammtisch gewesen, aber eigentlich hatte er das vorgehabt… da habe er Filipp kennengelernt.

Filipp wollte ansetzen, nun seinen Teil zu erzählen. Wobei: das fiel ihm schwerer. Es war komplizierter. Denn er hatte auch auf der devoten Seite angefangen, zumindest in seiner Fantasie. Und erst vor kurzem hatte sich das geändert, und er verstand selbst nicht, warum. Aber er kam nicht dazu: Kai wollte nun auch etwas von Boy wissen. Und das gab dem Gespräch eine andere Wendung.

„Du bist also gerne Sklave. Würdest du auch uns gehorchen?“ Darius schaute Kai erstaunt an. Das fragte man doch nicht! Das war eine Sache zwischen den zweien; nie hätte er gefragt, ob er mitspielen darf. Man fragt ja auch nicht ein anderes Paar, ob man auch mal mit dem einen von den beiden ins Bett dürfe. Aber bevor er beschwichtigend eingreifen konnte, reagierte Boy: „Ich weiß nicht. Grundsätzlich bin ich ja so drauf, aber ich habe ja jetzt einen Master. Wenn er mir befiehlt, euch zu gehorchen, dann gehorche ich euch gerne.“ „Davus, wenn Kai oder Darius dir etwas befehlen, dann tust du das, verstanden?“ „Ja, Master.“

Darius schüttelte immer noch verwundert den Kopf. Kai hatte da weniger Berührungsängste. „Leckst du auch Stiefel?“ Kai hatte in der Tat schwere schwarze Stiefel an, und die waren nicht ganz sauber. „Selbstverständlich, Herr,“ antwortete Boy und krabbelte auf allen Vieren zu Kai und begann, ihm die Stiefel zu lecken. Jetzt, wo Boy seinen Blick fest auf Kais Stiefel fixiert hatte, wurde Darius noch deutlicher. Er zuckte mit den Achseln, breitete seine Hände mit fragender Geste nach oben aus und ließ einen irritierten Blick zwischen Kai und Filipp hin- und herwandern.

Filipp schien seine Gedanken lesen zu können. „Mach dir nichts draus. Das ist nicht wie Sex. Er gehorcht Kai, aber in Wirklichkeit gehorcht er mir. Und glaub mir, ich tue ihm eine große Freude, wenn ich ihm befehle, euch zu gehorchen. Stimmt’s, Davus?“ „Ja, Herr,“ unterbrach Boy sich, dann leckte er inbrünstig weiter an Kais Stiefeln. Kai nickte bedächtig. Darius‘ Irritation wich nur ganz allmählich aus seinen Gesichtszügen. Anscheinend hatte er noch viel zu lernen, wie Sklaven so drauf waren.

Kai hingegen sah Boy fasziniert zu, wie der sich seinen Stiefeln widmete. „Wenn du ihn verhauen willst, darfst du das auch. Er ist froh, wenn er gezeigt bekommt, wo er steht.“ Kai überlegte einen Augenblick. „Na denn man tau“, sprach’s und griff Boy mit der linken Hand von oben ins Halsband. Das wurde richtig eng, als Kais Finger darein fasste, und leicht gewürgt blieb Boy gar nichts anderes übrig als dem festen Griff von Kai zu folgen, der sich den Jungen übers Knie zurechtlegte. Darius war wieder irritiert, aber er hatte aus der Erfahrung vorhin gelernt und hielt sich mit Gesten zurück. Nur die hochflackernden Augenbrauen verrieten: so kannte er seinen Kai noch nicht. Kai holte aus. „Nimm einen Kochlöffel oder etwas ähnliches. Davus ist gewindelt, da braucht man mehr Kraft, damit es durchdringt. Kai zögerte einen kurzen Augenblick, mit erhobener Hand, dann sagte er „bruuk ik nich“ und schlug zu.

Er hatte Recht. Er brauchte keinen Kochlöffel. Er war stark und hatte feste, verschwielte Hände. Boy war von der Attacke überrumpelt. Kai hatte immer noch seine Hand im Halsband, kontrollierte ihn damit perfekt, würgte ihn aber auch leicht. Boy hatte keine Zeit gehabt, sich auf die Prügel einzustellen. Und so schrie er bei den ersten drei Schlägen auf. Dann erst hatte er sich in Kontrolle, biss die Zähne zusammen, dankte und zählte. Kai hob kurz die Brauen und pausierte: wohlerzogen, der Kleine. Dann machte er weiter. Und seine Schläge kamen stärker bei Boy an, trotz der Windel, als die Schläge von Filipp am Morgen. Schon nach zwanzig Schlägen verlor Boy wieder die Beherrschung und greinte nur noch in einem ununterbrochenen Strom lauthals und unartikuliert, leicht rhythmisch strukturiert durch die Schläge. So um die vierzig Schläge waren es insgesamt, bevor Kai aufhörte. Immer noch die Hand im Halsband hob er den Jungen so vor sich, dass der ihm ins Gesicht sehen musste. „Hat’s dir gefallen?“ „Hmhm,“ greinte Boy, nickend. „Na dann ist ja gut.“ Kai entließ Boy so abrupt aus seinem festen Griff, dass der wie ein nasser Sack zu seinen Füßen hinfiel. Boy brauchte einen Augenblick, bis er sich wieder im Griff hatte. Er ging wieder auf alle Viere und warf den Kopf so in den Nacken, dass er Kai anschauen konnte. Mit immer noch weinerlicher Stimme sagte er: „Danke, Herr, für die Prügel. Es tut mir leid, dass ich nachher nicht mehr mitzählen konnte. Ihr seid so stark.“ Er schluckte, versuchte aber so freundlich wie eben möglich zu schauen. „Alles gut, mien Jung. Kannst du gerne wieder haben.“ Das war keine Drohung. Das war ein Angebot unter Freunden.

„Wollt ihr heute Abend aus essen gehen? Ich kenne da eine Pizzeria, da wird es uns bestimmt gut schmecken. Und Davus hat heute den ganzen Tag noch nichts gekriegt, dem knurrt der Magen schon gewaltig.“ Das war eine gute Idee. Alle stimmten zu. Man verabredete sich für halb acht. Filipp und Boy verabschiedeten sich. Filipp nahm die Leine. „Bleib mal auf allen Vieren.“ Das Risiko, jetzt auf dem Gang jemanden zu begegnen, war nicht allzu hoch. Und wenn schon. Auf Dauer würden alle wissen, was sie beide für ein Paar waren. Boy zögerte nicht und krabbelte zur Tür.

In der eigenen Wohnung angekommen, musste Boy zwar auf dem Boden bleiben, wurde aber sehr freundschaftlich befragt. Man merkte, dass Filipp sichergehen wollte, nicht zu weit gegangen zu sein. „War das in Ordnung?“ „Danke, Master, es hätte nicht besser laufen können.“ „Und die Prügel?“ „Seien Sie mir nicht böse, Master, aber Kai ist viel stärker als Sie.“ „Ja, und skrupelloser. Wie der dich beim Schlafittchen nahm…“ „Das hatte was.“ Filipp hob die Augenbrauen. Dieses harte Angehen gefiel seinem Sklaven. „Sag mal, Blondie, soll ich dich auch fester rannehmen?“ ´Boy überlegte. „Nein, eigentlich lieber nicht. Das sind dann nicht Sie. Ich mag Sie, wie Sie sind. Aber Sie können mich ja ab und zu an Kai ausleihen.“ Boy schmunzelte. „Das kriegen wir hin!“ Filipp wuselte seinem Sklaven durchs blonde Haar. „So, und jetzt hast du frei. Mach was du willst, und zieh an, was du willst, und insbesondere für heute Abend, da trägst du das, was du zum Ausgehen gerne anziehen willst.“

Boy zog sich nicht um. Sogar das Halsband und die Hundeleine behielt er an. Er räumte auf, aber das war schnell getan. Dann setzte er sich auf den zweiten Stuhl, den, der nicht am Rechner stand, mit einem Buch in der Hand, um zu lesen. Nein, das war nicht richtig. Sicher, er war nicht im Sklavendienst, aber er fühlte sich besser, wenn er auf dem Boden saß. Also den Stuhl wieder in die Ecke gestellt und sich auf den Boden gesetzt. Das ging eine Weile gut, aber es war zu viel passiert seit gestern Abend, und das lenkte ihn zu sehr vom Lesen ab. Am besten nichts machen. Da kann man am besten nachdenken.

Boy schaute auf die Uhr. Noch zwei Stunden bis zum Abmarsch. Zwei Stunden hier auf dem Boden rumsitzen? Er wäre im Weg, und Filipp würde ihn ständig fragen, ob ihm was fehlt. „Darf ich auf den Balkon, Herr?“ „Sicher, warum nicht.“ „Aber Sie machen die Tür zu, bitte.“ Wieder hob Filipp die Augen. Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Boy war sich bewusst, worauf er sich einließ: vorhin war ihm eine halbe Stunde schon als lang vorgekommen. Bis halb acht waren es noch zwei Stunden. Aber er musste das üben. Das sollte sein Parkplatz sein, wenn Filipp die Bude für sich alleine haben wollte. Boy wartete nicht ab, was Filipp sagte, sondern ging auf den Balkon. Er zog die Tür so weit es ging hinter sich zu, aber es war klar: sie würde wieder aufgehen. So gesehen war es für Filipp sicher besser, wenn er sie zumachte. Filipp sagte noch: „Wenn du klopfst, mache ich dir auf.“ Boy nickte, und als Filipp den Türgriff in die Hand nahm, um die Tür ganz zu schließen, sagte er noch durch den sich schließenden Spalt: „Danke!“ Dann war die Tür zu, ein letztes Lächeln wurde ausgetauscht, und Boy wandte sich der Aussicht zu.
18. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 24.05.20 16:53

Lang. Es war lang. Es war wirklich lang. Aber das hatte er sich ja ausgesucht. ‚Ich will das. Genau so. Ich will mich langweilen.‘ Immer wieder sagte Boy sich, dass er da aus eigenem Willen stand. Langsam, ganz langsam stellte sich ein Gemütszustand ein, der nicht mehr erzählen musste. Eine meditative Grundstimmung. Ein ‚alles fließt‘ Gefühl. Du meine Güte… wäre er denn soviel besser dran, wenn er jetzt vor dem Fernseher hinge? Oder spazieren ginge? Ja, in der Disko wäre? Eigentlich alles eins. Wenn man es zurecht bedenkt: das Zurückgeworfensein auf sich selbst. Das galt es auszuhalten, ob beim Fernsehen, beim Spazierengehen, oder als Gefangener auf dem eigenen Balkon. Eigentlich war es auf dem Balkon am leichtesten auszuhalten. Kein trötiges Fernsehprogramm, dem man erst nach zwei Minuten ansieht, dass es nur verblödet, was dazu führt, dass man umschaltet, um dann nach zwei Minuten dasselbe zu denken, lenkt einen ab. Man erkennt, dass man sich selbst gegenübersteht, und nichts stört diese Erkenntnis.

Endlich ging die Tür auf. Endlich… so dachte Boy automatisch, aber war er nicht eigentlich gerade auf dem Weg, das Warten auf das Aufgehen der Tür abzulegen? „Alles gut?“, fragte Filipp. „Du Armer,“ antwortete Boy. Filipp konnte die Antwort nicht sofort zuordnen, aber er erkannte, was er sagte: „Na, dann war der Balkon ja gut für dich.“ „Ja, Master, vielen Dank!“ Boy griff sich Filipps Kopf und küsste ihn leidenschaftlich.

Ok, es musste wirklich sehr gut gewesen sein. Warum auch immer. Gut, wenn es gut für Boy war. „Denk daran, dich umzuziehen für die Pizzeria.“ „Ich bin schon so an, wie ich an sein will.“ Windel, PVC-Hose, Strumpfhose, Body, Halsband, Hundeleine. Boy suchte noch die Holzsandalen raus. „Wenn es keine fünf Kilometer sind. Weil ich mich noch an die Sandalen gewöhnen muss.“ „Keine Sorgen, es sind keine zwei Kilometer. Das schaffst du.“ Boy stellte sich neben die Tür, die Griffschlaufe vor sich hin haltend. Sobald Filipp gehen wollte, könnte er ihn mitnehmen.

Filipp packte noch zwei, drei Sachen zusammen. Dann nahm er Boy bei der Leine und sie verließen das Appartement. Sechs Appartements weiter, einmal klopfen. Die Tür ging auf. „Will er so?“ „Frag ihn.“ „Willst du so mit zur Pizzeria?“ „Ja. Warum?“ „Nur so.“ Darius hatte gelernt, sich nicht mehr zu wundern.

Kai war auch fertig. Sie gingen los: Darius und Kai Arm in Arm, Filipp mit Boy an der Leine. Er nahm ihn extra nicht in den Arm, damit jeder sah, dass Boy an einer Hundeleine geführt wurde. Laut klapperten die Holzsandalen des Gefangenen. Wer nicht ohnehin schon diese seltsame Prozession angeschaut hätte, tat es spätestens wegen des melodischen, aber lauten Klippklapp von Boys Holzsandalen.

Sie waren da. Sie betrachteten das Restaurant einen Augenblick von außen. In einer dunklen Gasse machten die hellerleuchteten bis zum Boden reichenden Fenster der Pizzeria was her. Man sah Gäste an weiß gedeckten Tischen sitzen, mit Speisen oder ohne, keine Ahnung, ob sie warteten oder schon fertig waren, jeder mit einem Glas in der Hand. Es sah sehr einladend aus. Fast alle Tische waren belegt. „Ob die Platz für uns haben? Was jetzt noch frei ist, kann ja reserviert sein?“ Darius wusste natürlich nicht, dass einer der reservierten Tische genau für sie war. Ein Tisch direkt am Fenster, rechts in der Ecke. Der Tisch war natürlich frei, und nur Filipp wusste: Genau dieser Tisch würde ihr Tisch werden. Er war nicht fremdreserviert. Sie würden reingehen und genau diesen Tisch bekommen.

Gut, der Tisch hatte nur drei Stühle. Zwei einander gegenüber, parallel zum Fenster, und einer dann an der freien Tischkante im Raum. Die vierte Tischkante stand gegen das Fenster. Aber dass es nur drei Stühle waren, das störte keinen der vier. Sie wussten ja noch nicht, dass es ihr Tisch war.

Außen an der Wand direkt neben diesem Fenster war ein Haken. „Wir müssen leider draußen bleiben.“ Das war weniger für die Hunde von Gästen gedacht… so lange würde man keinen Hund da draußen angeleint lassen. Aber die Pizzeria hatte auch einen Take-away Service. Filipp ging zu diesem Haken. Er hakte die Hundeleine dort ein. Dann ging er voraus: „Keine Sorge, die haben noch einen Tisch für uns, da bin ich mir sicher!“

Verblüfft schauten Darius und Kai sich an. Und auch Boy blieb der Mund offen. Aber Filipp hatte nicht vor, das mir ihm auszudiskutieren. Er winkte den anderen beiden, und nach einer kurzen Verzögerung folgten sie ihm langsam und etwas zögerlich. „Macht euch keine Sorgen. Er findet’s prima.“ Na ja. Boy musste noch zu dieser Einstellung finden. Aber ja, Filipp hatte ihn richtig eingeschätzt: wenn er auch noch nicht soweit war, so wusste er jetzt schon: er würde zu dieser Einstellung finden.

Filipp sprach kurz mit dem Kellner am Empfang. Dann geleitete man die drei genau zu dem Tisch am Fenster. Im Grunde waren sie doch zu viert im Restaurant, nur einer halt draußen. Filipp lächelte Boy zu. Der lächelte zurück, noch etwas gequält, aber zusehends einverstanden. Was hatte er doch für einen tollen Master! Nie war Filipp auszukalkulieren. Dachte man, man wüsste, was als Nächstes kommt, dann sah man sich sehr bald getäuscht. Fast musste Boy lachen. Es war wirklich eine gute Idee. Mist, dass er so einen Hunger hatte. Aber nein: genau das machte es doch aus!

Die drei setzten sich. Sie unterhielten sich, und Boy wusste nicht worüber. Er konnte nichts hören von dem, was die anderen vielleicht sogar über ihn sagten. Und in der Tat: natürlich musste Filipp den anderen beiden erklären, dass das genau in Boys, nein, ihnen gegenüber Davus‘ Interesse sei. Meine Güte, Davus hätte allzu leicht die Leine aus dem Haken nehmen können. Er tat es nicht. Also war er einverstanden. Boy sah, dass sie über ihn sprachen. Nach Filipps Rede schauten sie ihn alle an. Er lächelte und winkte. „Alles klar, Jungs, mir geht’s gut,“ schien er zu sagen. Na ja, gut… er hatte wirklich einen Mords-Kohldampf. Aber sonst wäre es ja auch langweilig. Danke, Master.

Die Bedienung kam, es wurden Karten verteilt und die Getränke bestellt. Die Bedienung ging. Die Jungs lasen in den Karten. Die Bedienung kam wieder, mit den Getränken. Die Jungs hatten entschieden und bestellten ihre Pizzen. Von draußen schaute ein hungriger Junge zu. Das fiel der Bedienung nicht auf. Wie auch. Es war dunkel draußen. Boy klebte nicht gerade mit der Nase am Fenster. Selbst wenn sie ihn bemerkt hätte: Zu erkennen, dass er angeleint war, wäre so gut wie unmöglich gewesen.

Die Bedienung ging. Man würde jetzt anstoßen. Halt. Filipp stand auf und ging zum Tresen. Er fragte etwas, und er bekam etwas. Damit ging er nach draußen.

Filipp hatte einen Hundenapf, halb mit Wasser gefüllt, dabei. Den stellte er vor Boy auf den Boden. „Wenn wir gleich anstoßen, sollst du nicht leer ausgehen.“ Und schon war er wieder weg.

Filipp war wieder bei Kai und Darius. Die waren schon ungeduldig. So richtig hatten sie nicht mitbekommen, was Filipp an der Theke besorgt hatte. Als sie die Gläser hoben, sagte Filipp: „Lasst und Davus nicht vergessen.“ Sie wandten sich alle mit ihren Gläsern zu Davus. Der verneigte sich und ging dann auf alle Viere, um Wasser aus dem Hundenapf zu schlabbern. Darius und Kai lachten, und dann tranken sie alle auf Davus.

Das Essen kam. Es schmeckte den Dreien. Sie aßen und tranken. Immer, wenn Filipp sein Glas erhob, prostete er Boy zu, und der ging auf alle Viere und schlabberte aus seinem Hundenapf. Ob sich Passanten draußen an diesem Verhalten störten? Boy hätte nicht sagen können, ob überhaupt jemand nach ihm den Blick gewendet hatte. Er war auf seine Weise Teil einer Runde dort drinnen, nur halt draußen.

Es gab Nachtisch. Sie waren satt, und das heißt: sie schlangen nicht. Sie genossen den Nachtisch bedacht, wie es sich gehört. Am Ende spendierte der Wirt noch einen Limoncello für jeden von ihnen. Ok, nicht für den Sklaven draußen an der Wand, aber von dem wusste er ja auch nichts.

Sie bestellten die Rechnung. Sie hatten nicht alles geschafft. Die Pizzen waren riesig gewesen. Was übrig war, hatten sie sich einpacken lassen. Es kam in mehreren Alu-Packungen, alle aufeinander gestapelt in einer Plastiktüte. Filipp machte in die Henkel der Tüte einen Knoten. Dann zahlten sie und gingen.

Sie unterhielten sich gut, als sie aus dem Lokal kamen. Wie beiläufig nahm Filipp seinen am Haken draußen geparkten Hund mit, ohne ihm einen Blick zu schenken.

Doch: „Hier, trag das. Mund auf!“ Filipp hielt ihm den Knoten des Beutels vor den Mund. Boy verstand: er sollte den Beutel mit dem Mund tragen, und der Knoten half ihm dabei: der Beutel konnte ihm nicht wegrutschen.

Das war gemein. Die Reste rochen immer noch ausgezeichnet. Die Jungs waren satt, alle, außer Boy. Der hatte seit gestern Abend nichts bekommen außer einem Eis. Er hatte gehofft, ebenfalls in die Pizzeria zu dürfen, aber stattdessen hatten sie ihn draußen angeleint wie einen räudigen Hund. Und nun musste er die Reste, die sie nicht mehr geschafft hatten, tragen, aber nicht irgendwie tragen, sondern mit dem Mund, so dass ihm der Duft direkt in die Nase stieg.

Es war nicht weit. Trotzdem war es eine Qual. Immer wieder verband sich dieses Wort mit dem Adjektiv „süß“- Es war eine süße Qual. Filipp hatte sich das eigens für ihn ausgedacht. Er hatte einen Master, der mit viel Fantasie daran arbeitete, ihn zu quälen. Danke, Master.

Dann kamen sie im Wohnheim an. Filipp nahm Boy den Beutel ab und reichte ihn an die beiden. „Es ist ja mehr von Euch als von mir. Nehmt ihr das mal.“ Sie verabschiedeten sich. Boy ging vor Kai auf alle Viere, küsste ihm die Stiefel und sagte: „Danke, Herr, für die Prügel. Sie ist mir in guter Erinnerung.“ Darius ahnte inzwischen, dass das alles seine Richtigkeit hatte. Filipp und wohl auch Kai wussten etwas über die Befindlichkeit eines Sklaven, was sich ihm bisher nicht erschlossen hatte. Aber er war ja lernfähig.

Endlich alleine in der eigenen Wohnung. „Hat es dir gefallen, Davus?“ „Danke, Herr. Danke, dass Sie sich all diese Dinge ausdenken. Es sind tausend kleine Quälereien, aber nicht einfach so platt. Sie denken sich echt was aus. Danke.“ Filipp zog Boy an sich und drückte ihn. Dann fragte er ihn: „Hast du Hunger?“ „Ja, Herr.“ Das klang hoffnungsvoll. Hatte Filipp doch noch einen Plan, wie er, Boy, satt werden würde?

Ja, hatte er. Und die anderen beiden waren eingeweiht. Filipp brauchte nur die Tür zu öffnen. Da standen sie schon. Mit dem Päckchen, das Boy auf dem Heimweg unter der Nase gebaumelt hatte. Schnell waren Sitzgelegenheiten verteilt, es brauchte ja nur drei, weil Boy liebend gerne auf dem Fußboden Platz nahm, und dann bekam jeder der drei anderen ein Alupäckchen, riss die darin enthaltene Pizza in kleine Stückchen und warf sie irgendwo auf den Boden. Boy musste wie ein Hund, den man so füttert, zu dem hingeworfenen Stück krabbeln und aß es vom Boden, ohne Zuhilfenahme der Hände. Dann flog auch schon das nächste Stückchen in eine ganz andere Richtung.

Ein tolles Spiel! Richtig schön demütigend, und zugleich machte es satt! Boy war Feuer und Flamme. Wie ein ausgehungerter Rüde starrte er gebannt auf die Hände seiner Herren, wer wohl als nächstes etwas werfen würde und wohin, und dann düste er los, es zu finden und vor Ort zu verschlingen. Dieses Spiel machte echt allen vier Beteiligten gleichermaßen Spaß, einen Riesenspaß.

Sie hatten genug übriggelassen. Die Reste von drei Pizzen ergaben eine satte Mahlzeit für unseren hungrigen Sklaven. Die drei Herren gaben sich Mühe, die Reste in möglichst unterschiedliche Ecken des Zimmers zu werfen, und ihr Sklave gab sich Mühe, wie ein eifriges Hundchen jedem Fetzen nachzustellen und verschlang ihn gierig, nicht nur weil das Spiel es so vorsah, sondern auch, weil er wirklich hungrig war. Es war filmreif, aber wenn man es gefilmt hätte, hätte man kaum geglaubt, wie echt die Emotionen wirklich waren.

Dann waren alle Pizzareste verteilt und vertilgt. Die drei Jungs hielten Boy ihre Finger hin, die natürlich etwas von der Tomatensauce abbekommen hatten, und Boy leckte sie sauber. Dann hielt er seinen Wuschelkopf hin, dass seine Herren ihre Hände abtrocknen konnten. Sie schickten ihn noch quer durchs Zimmer, kontrollieren, ob Spuren von Tomatensauce am Fußboden klebten: die musste er ablecken. Als er damit fertig war, hockte er wie selbstverständlich vor Kai und leckte ihm unaufgefordert die Stiefel. Kai wuselte ihm durchs Haar, dann griff er ihm wieder rabiat ins Halsband und riss den Jungen zu sich hoch: „Hat’s geschmeckt?“ „Ja, Herr,“ brachte Boy mit gepresster Stimme hervor. „Und die Prügel vorhin, hat die auch geschmeckt?“ „Ja, Herr, herzlichen Dank. Bitte prügeln Sie mich, wann immer Ihnen danach ist.“ „Ok.“ Und wieder brachte Kai den wehrlos in seinem Halsgriff hängenden Jungen in Position, und wieder schlug er zu. Boy brachte es diesmal fertig, von Anfang an mitzuzählen. Und er schaffte es bis zum Ende: Kai begnügte sich mit zwanzig Schlägen. Leise hatte Filipp Darius aufgeklärt: „Er liebt nur mich. Aber die harte Prügel holt er sich gerne bei Kai ab. Und der hat ja auch seinen Spaß daran.“ Darius nickte. Nicht, dass er es verstanden hätte. Aber er gewöhnte sich allmählich dran.

„Gut so?“ „Danke, Herr.“ Immer noch klang Boys Stimme gepresst. Kai hatte ihn fest im Griff, und je nachdem wie er seine Finger in Boys Halsband breit machte, konnte er Boy das Atmen echt erschweren. Aber Boy schien das zu schätzen. Kai entließ Boy aus seinem Griff. Der war etwas besser darauf gefasst als beim ersten Mal und kam nicht aus dem Gleichgewicht. Kai gab ihm noch einen Klaps auf die Wange. „Ich mag dich. Du bist tapfer. Ich hau dich immer wieder gern.“ Darius staunte, diesmal nicht über den Inhalt der Worte, sondern dass Kai überhaupt so viel gesagt hatte. Der schweigsame Kai hatte seinen Narren gefressen an diesem devoten Sklaven, der sich so gerne von ihm verhauen ließ.
19. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 24.05.20 18:58

Die Gäste gingen. Kai hatte zum Abschied noch Boy aufgefordert, seinen Kopf auf den Boden zu legen, und dann hatte er seinen Fuß auf Boys Kopf gestellt. Nicht nur so symbolisch, sondern richtig feste. Sein festes Stiefelprofil hatte sich kantig in Boys zarte Wangen gegraben. Filipp beobachtete Kai genau. Der hatte seinen Spaß daran, wie hart er Boy anpacken konnte, aber Filipp erkannte auch, dass Kai verantwortungsvoll war. Und liebevoll: er merkte, was Boy innerlich wollte, und er ging darauf ein. Sein Würgegriff kam gut an bei Boy: Boy mochte diese harte Art. Filipp merkte, dass es nicht nur zufällig passte, sondern dass Kai mit seiner Härte auf Boy einging. Solange das so war, war Kai ein wertvoller Kontakt. Er selbst hätte sich in der Tat verstellen müssen, um so hart zu Boy zu sein, das hatte Boy richtig erkannt.

Kaum waren sie wieder allein, zog Filipp Boy zu sich, zog ihn auf seinen Schoß und umarmte ihn. Boy erwiderte die Umarmung, gab Filipp einen Kuss und sagte dann: „Nette Nachbarn.“ Spätestens jetzt war Filipp beruhigt. „Schmusen?“ Boy strahlte. „Wenn der Herr befehlen…“ „Schmusen!“ Schneller, als Filipp zusehen konnte, hatte Boy sich auf seinem Schoß gedreht, saß ihm nun rittlings gegenüber und umarmte ihn fest. Dann lösten sich seine Hände und streichelten Filipp wo immer sie ihn erwischten, und sein Mund suchte tausend Stellen an Filipps Kopf, zum Küssen und Lecken. Dieselbe Zunge, die vorhin noch Kais Stiefel und den Fußboden geleckt hatte, leckte nun Filipps Nase, Stirn, Augen, was immer dem schmusesüchtigen Sklaven gerade in den Sinn kam. Einen Augenblick schüttelte es Filipp bei dieser Vorstellung, dann dachte er: ‚Recht geschieht mir!‘, denn es war ja auf seinen Befehl hin, dass Boy all das getan hatte. Und er leckte und küsste zurück. Irgendwann stand Filipp auf, nahm dabei seinen Freund mit hoch, den er jetzt trug, derweil der ihn weiter leckte und küsste. Er tanzte mit Boy auf den Armen durchs Zimmer. Boy merkte, wie sehr sich auch Filipp freute, dass sie sich gefunden hatten. Irgendwann hielt er inne und sagte: „Wenn du nicht mein Master sein wolltest… oder wenn ich nicht dein Sklave sein wollte… wir müssten trotzdem Freunde sein. Verliebte, weißt du. Und auf immer zusammenbleiben.“ Richtig. Spielen war schön. Aber Beziehung war wichtiger. Gut, dass es hier passte. Aber wenn nicht, dann war die Liebe entscheidend.

Boy musste wieder in den Schlafsack. Musste… natürlich wollte er auch. Aber Filipp befahl es absichtlich streng, ohne Boy zu fragen, so dass der es als Zwang empfinden durfte. Schnell war Boy fest eingepackt. „Ich geh noch mal zu Kai und Darius.“ Boy sollte sich daran gewöhnen, dass der Schlafsack ein Gefängnis war, in dem man auch alleine ausharren musste, so wie gestern, als Filipp ihn stundenlang alleine ließ. Es guckte eh nur noch Boys Nase raus, aber Filipp legte zusätzlich noch ein Tuch drüber. Boy sollte sich weggepackt fühlen.

Darius und Kai waren froh, dass Filipp noch einmal vorbeischaute. Sie hatten schon untereinander einiges besprochen. Darius hatte Kai noch nie so erlebt. Kai hatte ihm versucht, zu erklären, wie sehr er mit seinem Verhalten einen Nerv bei Davus traf. Und nun kam Filipp und konnte das bestätigen. Und als Filipp Darius darauf aufmerksam machte, wie aufmerksam Kai Davus beobachtet hatte, um zu sehen, ob seine Art ankam, fand sich Darius allmählich in die Situation.

Ob er sich denn nicht seinen eigenen Zugang ausdenken könne? Irgendetwas, was er gerne mit Davus machen würde, zart oder hart, jedenfalls sein ureigenes Ding? Darius dachte lange nach. Dann sagte er: „Aufs erste spiele ich mal mit. So eine Szene wie vorhin im Restaurant, oder dann am Abend bei Euch im Zimmer, das Füttern, wenn ich dann merke, alles ist in Ordnung, dann mache ich auch mit. Ihr tragt die Verantwortung, und mir macht es Spaß, dabei zu sein.“ Die anderen beiden nickten. Darius sinnierte noch. Sie ließen ihm Zeit. „Also höchstens… aber das werdet ihr albern finden.“ Sie schauten ihn an und lächelten. Keine Chance. Er hatte angefangen, jetzt musste er es zu Ende erzählen. „Also es ist das Gegenteil von hart. Ihn mal spazieren führen, an der Leine.“ „Wer sagt denn, dass wir uns hier gegenseitig überbieten müssen? Wenn du etwas dabei findest, ihn an der Leine auszuführen, wird er sich freuen, mit dir spazieren zu gehen.“ Darius nickte, war aber tief in Gedanken versunken. Irgendetwas machte das mit ihm, dass er diese Vorstellung publik gemacht hatte. So zart sie war… es war eine BDSM-Fantasie. Nichts gegen das, was die anderen mit Davus so trieben, aber es würde ihn verändern.
20. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 25.05.20 17:56

Boy ging es gut. Er steckte in seinem engen Mumienschlafsack, die Arme hinten seitlich in Ärmelschlaufen fixiert, den Kopf eingepackt in die warme Kapuze, bis nur noch die Nase rausschaute. Er hatte einen tollen Tag hinter sich, mit Schmerzen und Entbehrungen, auf die er im Rückblick mit Genugtuung zurückschaute. Das war das, was er wollte. Gestern hätte er davon nicht zu träumen gewagt. Heute hatte er all das erlebt, und es deutete sich an, dass er das wieder und wieder so erleben durfte. Dass es ein Lebensstil sein würde. Das war eine einmalige Chance, und deshalb hatte er auch keine Sekunde gezögert, wenn es darum ging, sich zu outen. Wenn es ein Lebensstil sein sollte, durfte das mit dem Outen dem nicht im Wege stehen. Nicht träumen, sondern leben.

Aber das Beste von allem: Filipp. Nicht irgendein Spielpartner, sondern ein Freund, und sein Geliebter. Ob er da nach einem Tag so sicher sein konnte? Ja, dachte er, manchmal war alles klar und eindeutig. Hier war alles klar. Sie waren füreinander gemacht. Nicht nur als Herr und Sklave, sondern vor allem als Freunde, als Liebespaar, für immer. Und er durfte über all das nachdenken, gefesselt in seinem Schlafsack. Wenn er nicht den Mut gehabt hätte, sich diesen Schlafsack nähen zu lassen… was wäre ihm entgangen.

Es war für ihn keine Strafe, alleine im Schlafsack auszuharren, während sein Master noch mal die Nachbarn besuchte. Sie würden sicher Dinge bereden, die beredet werden mussten. Er war fein raus: Verantwortung lag bei den anderen. Er war das Publikum, sie waren Regisseure, Drehbuchautoren und Hauptdarsteller. Bei modernen Theaterstücken wird ja oft das Publikum mit einbezogen… so war das hier auch. Wenn Filipp sich gedacht hatte die Zeit könne ihm lang werden, so hatte er sich getäuscht. Boy ging es gut.

Das merkte Filipp auch, als er wieder ins Zimmer kam, sich zuerst zum Schlafen fertig machte, und erst zuletzt Boy das Tuch vom Gesicht nahm. Er setzte sich aufs Bett und tätschelte Boy den gut verpackten Kopf. „Alles gut?“ „Alles gut.“ Das klang nicht nach Pflichtantwort. Das kam von innen. „Für mich war das auch ein wunderschöner Tag.“ Filipp schaute gedankenverloren ins Zimmer, in sein Zimmer… hier würde er einziehen. Nach einer kleinen Pause setzte er lachend hinzu: „Für Kai auch. Und Darius hat Stoff zum Nachdenken.“ Er wandte sich wieder dem verpackten Jungen zu, der hinter ihm im Bett lag: „Darius will mal mit dir spazieren gehen, dich an der Leine führen. Ist das ok?“ „Sehr sogar. Ich freue mich drauf. Ist ein Anfang. Dann ist er auch im Boot. Das ist gut für uns vier.“ Filipp lächelte. Boy hatte Darius‘ Ansinnen richtig eingeordnet. Und er dachte über die Nachbarn so wie Filipp: sie würden eine Freundesbande werden. „Ich hab mal eine WhatsApp-Gruppe gegründet und uns alle aufgenommen.“ Boy nickte, nicht wissend, ob Filipp das sah. „Vielleicht tauschen wir auch noch Schlüssel aus. Die sind cool. Schön, dass wir hier Freunde haben.“ Boy nickte wieder.

Zeit, schlafenzugehen. Filipp schob sich über Boy, legte sich hinter ihn in Löffelstellung und umarmte seinen Freund fest mit Armen und Beinen. „Du wirst vielleicht nicht gut schlafen, heute Nacht. Aber du wirst nie wieder anders schlafen, also gewöhn dich schon mal dran.“ Er tapste Boy auf den Kopf. „Danke, Master. Schlafen Sie gut.“ „Danke, Davus. Schlaf auch gut, wenigstens ab und zu.“

Auch für Filipp war es ungewohnt: er hatte bislang noch nie mit einem anderen im Bett geschlafen. Es war weniger Platz, und man musste aufpassen, wenn man sich bewegte. Er würde vielleicht auch nicht besonders viel schlafen. Zumal auch ihm Gedanken über diesen besonderen Tag durch den Kopf schwirrten.

Aber er schlief ein. Unüberhörbar. Boy war erstaunt, wie laut so ein zierlicher Kerl schnarchen konnte. Es störte ihn nicht. Er war eh weit davon entfernt, einzuschlafen. Und das sonore Schnarchen seines Freunds erreichte ihn nicht nur über die Ohren, sondern drang als angenehme Vibration durch die Wattierung seines Schlafsacks. Filipp hielt ihn auch im Schlaf eng umfangen. Konnte eine Nacht besser sein?

Eine Stunde lang, vielleicht. Vielleicht sogar zwei. Aber dann überwog doch die Unbequemlichkeit. Filipp schlief fest und schnarchte weiterhin laut, mit erschreckenden Atempausen und fulminantem Wiedereinstieg. Nur hatte er die Umarmung gelöst, lag auf dem Rücken, nur noch einen Arm unter Boy. Boy litt. Seine Arme schmerzten. Er traute sich nicht, sich zu drehen. Es dauerte, bis er wieder die Haltung entdeckte, die er nach Stunden am Freitagabend entwickelt hatte: Willkommen, lieber Schmerz. Herein mit dir. Für dich lebe ich. Ich will dich geduldig ertragen. Mein Master hat mich so gefesselt. Mein Master wird mich irgendwann befreien. So lange bleibe ich genauso liegen.

Es war schlimmer als beim ersten Mal, denn er lag auf der Seite, nicht auf dem Rücken. Es war aber auch besser als beim ersten Mal, weil er sich um seinen Blasendruck keine Gedanken machen musste. Noch spürte er nicht allzu viel davon, aber selbst wenn das mehr werden würde, war er ja gut gewindelt. Langsam kam er in diese meditative Stimmung, die ihn den Schmerz ertragen ließ. Und dann schlief er doch tatsächlich ein.

Nicht für lange. Auch er schnarchte, und hatte damit Filipp geweckt. Der bemerkte, wie unbequem der Arm unter Boy sich inzwischen anfühlte, und zog ihn vorsichtig heraus. Das weckte Boy. „Na, mein Schatz?“ Wenn sie eh schon beide wach waren… Filipp kuschelte sich wieder eng an Boy. Das war schon ein netter Bettwärmer, so ein in einem weichen Schlafsack gefesselter Junge. Filipp räkelte sich. Dann umfasste er seinen Freund fest und drehte sich mit ihm, so dass Boy auf ihm zu liegen kam. Jetzt konnte er ihn erst so richtig fest umarmen. Das tat er auch mit Armen und Beinen. Er drückte so fest, dass Boy fast die Luft wegblieb. „Ich hab dich lieb.“ „Ich liebe Sie auch, Master.“ Die Kapuze war so verrutscht, dass Boys Mund frei lag. Wie passend. Filipp küsste den Jungen, den er auf sich balancierte, und Boy küsste zurück.

Was dann kam, kann man als Bettsport bezeichnen. Filipp warf sich mit Boy vor dem Bauch mal auf die eine, mal auf die andere Seite. Boy wurde wie ein Spielball hin- und hergeworfen. Filipp lag dann wohl auch mal auf Boy drauf, und dann löste er seine Arme um Boys Rumpf und packte seinen Kopf, dass er ihn besser küssen könne. Und dann ging das Hin- und Herrollen weiter. Filipp hatte seinen Spaß an seinem Spielball. Boy war liebend gerne Filipps Spielball.

Endlich war Filipps sportlicher Ehrgeiz bedient. Lachend schob er Boy von sich, den er zuletzt auf seinem Bauch balanciert hatte. Der drehte sich auf den Rücken. Filipp kontrollierte die Kapuze. Die war ordentlich verrutscht und hatte sich gelockert. Schnell hatte er alles wieder in Ordnung gebracht. Nur noch Boys Nase guckte raus, und wurde mit einem Kuss bedacht. Filipp kuschelte sich seitlich an seinen auf dem Rücken liegenden Freund, achtete diesmal aber darauf, keinen Arm unter ihn zu legen. Ein Arm kam über die Mumie, den anderen, unteren Arm hatte Filipp hochgenommen und unter seinen Kopf gelegt.

Der kleine einseitige Ringkampf hatte beide erschöpft, und es dauerte nicht lange, bis ein sonores Schnarchduett darauf hindeutete, dass beide tief und fest schliefen. Anscheinend hatten sie keine Probleme mit dem Schnarchen des jeweils anderen.

Das ging nicht die ganze Nacht so. Mal war der eine wach, mal der andere. Boy blieb bei seiner Rückenlage. Das war am besten, um trotz der Immobilisation wenigstens ab und zu dazu zu kommen, ein wenig zu schlafen. Filipp dreht sich mal weg von Boy, dann wieder hin. Immer, wenn er seinen Arm auf Boy legte, ging Boy das Herz auf.

Irgendwann war es hell. Filipp stand auf und ging aufs Klo. Er kam wieder und legte sich noch mal zu Boy. Eine halbe Stunde lang lag er wach und zufrieden neben seinem eingepackten Freund. Dann löste er ihm die Schurzüge an der Kapuze und zog diese so weit auf, dass Boys schweißnasses Gesicht rauskam. Liebevoll strich er ihm die Locken aus der Stirn und küsste ihn. Dann legte er sich noch mal halb auf ihn und umfasste ihn, drückte ihn und küsste jeden der wenigen Quadratzentimeter, die er von ihm sah. Dann hob er ihn hoch, in eine sitzende Position. Das ging einigermaßen, trotz der hinter dem Rücken gerade fixierten Arme. Er setzte sich neben ihn und schlang seinen Arm um Boys Hals. „Soll ich dich eigentlich rauslassen? Ich habe gar keine Lust, dich rauszulassen. Dich überhaupt je wieder rauszulassen. Ich mag dich so in deinem Kokon, warum soll ich dich rauslassen?“ Dabei lachte er und küsste seinen Freund. „Herr, ich habe eine Bitte.“ „Ja?“ Filipp unterbrach sich und wurde ernst. Wenn sein Freund etwas wollte, musste er genau zuhören. „Was willst du?“ „Herr, ich möchte Sie bitten: Machen Sie mit mir was Sie wollen.“ Boy lächelte Filipp frohgemut an. Filipp musste lachen. Er hatte mit einem konkreten Wunsch gerechnet. „Mach ich, mein Junge.“ Und noch ein herzhafter Kuss auf die Nase, dabei den Kopf fest in beiden Händen.

„Hast du die Windel benutzt?“ „Ich weiß nicht. Nicht für groß. Wenn für klein, dann nur ein bisschen. Kann aber auch vom Schwitzen sein.“ „OK, dann wirst du jetzt die Windel benutzen. Denn ich will dich frisch wickeln, und das soll dann auch eine Weile halten.“ Filipp machte Ernst mit der Ankündigung, Boy würde nie wieder normal auf Toilette gehen. Filipp half Boy in den Stand. Da war es leichter, sich gehen zu lassen und die Blase zu leeren. Und um ihm die Zeit dazu zu geben, öffnete Filipp die Balkontür. Boy musste auf den Balkon hüpfen, dann schloss Filipp hinter ihm die Tür.

Filipp ging zum Bäcker, Brötchen kaufen. Ah, es gab belegte Brötchen. Warum nicht gleich die? Es war schließlich Sonntag. Als er wiederkam und Boy auf dem Balkon fragte, ob der sein Geschäft verrichtet habe, antwortete Boy: „Beides, groß und klein.“ „Sehr gut.“ Boy musste wieder in die Wohnung hüpfen, Filipp öffnete den Reißverschluss und zog ihm den Schlafsack von den Schultern. Nun konnte Boy aus dem Schlafsack aussteigen. Während Boy den Schlafsack fürs Lüften wendete, bereitete Filipp schon alles vor fürs Windeln.

Beim zweiten Mal ging es schon sehr viel besser. Nach dem Abnehmen der alten Windel und dem groben Vorreinigen ging es für beide ab unter die Dusche. Gemeinsam Duschen ist für Verliebte eine wunderbare Sache. Aber Filipp achtete auf die Zeit: nach zehn Minuten waren sie beide sauber und trocken. Drei Minuten später hatte Boy seine frische Windel an und war mit Strumpfhose und Jeansbody bestens bekleidet. Filipp legte ihm noch das Halsband an.

Dann frühstückten sie. Boy hatte ja gestern Abend doch noch etwas zu essen bekommen, die Pizzareste, und das war nicht wenig gewesen. Trotzdem war er ordentlich hungrig. Die belegten Brötchen waren aber auch lecker.

„So, dann zieh dich mal richtig ordentlich an. So wie du zur Kommunion deiner kleinen Schwester gehen würdest.“ „Ich habe keine kleine Schwester.“ „Ich weiß. Aber du weißt, was ich meine.“ Boy zog Jeansbody und Strumpfhose wieder aus. Filipp nahm ihm auch das Halsband ab. Sinnierend stand Boy vor seinem Kleiderschrank. Dann holte er schwarze Socken und ein weißes Hemd hervor. Als er das anhatte, nahm er eine sehr ordentliche schwarze Jeans aus dem Kleiderschrank. Sie war eng, aber sie passte über die Windel. Boy gab ein hübsches und diesmal auch sehr ordentliches Bild ab. Er zeigte sich seinem Freund.

„Hast du auch einen Schlips?“ Boy nickte und drehte sich wieder zum Kleiderschrank. Mit der Auswahl hatte er kein großes Problem: er hatte nur genau einen Schlips, in dunkelrot. Als der Schlips saß, gab Boy das perfekte Bild eines strebsamen BWL-Studenten ab. Er hatte eigentlich immer versucht, diesen Eindruck zu vermeiden, während das für einige seiner Kommilitonen anscheinend enorm wichtig war. Dazu noch schwarze Schuhe, denen man ansah, dass sie fast nie getragen wurden. Dann musste Boy wieder auf den Balkon.

Filipp organisierte irgendetwas. Er telefonierte, mehrere Male. Endlich war er fertig. „Komm.“ Boy sollte sich noch eine ordentliche Jacke anziehen. „Wir gehen zu meiner Mama. Wir sind zum Mittagessen eingeladen.“ Es war eigentlich noch viel Zeit bis zum Mittagessen, aber Filipp wollte mit Boy zu Fuß gehen, durch den Park, und sie würden sich auch auf die Bänke setzen und den Tag genießen. Es war ja schließlich Sonntag.

Aha. Er wurde vorgestellt. Wobei seine Mutter ihn ja schon kannte, aber als Kunden, nicht als Freund vom Sohn. Und er sollte ein ordentliches Erscheinungsbild abgeben. Verständlich. Strumpfhosen und Jeansbody waren nicht die richtige Kleidung, wenn es um eine Einladung bei der künftigen Schwiegermutter ging. Und er war ordentlich gekleidet… ordentlicher als Filipp. Aber so etwas war ja auch typisch: den Sohn kannte sie schon, und um den ging es nicht. Der Schwiegersohn war unter Begutachtung, und der zog sich ordentlich an.

Die Luft war herrlich. Nach einer Nacht im Fesselschlafsack kam sie einem noch viel herrlicher vor. Hoffentlich würde er nicht gähnen… so ganz ausgeschlafen war er ja nicht. Sie gingen Hand in Hand, wie sich das für Verliebte gehört. Sie kamen zum Park, und es gab Bänke unter riesigen Büschen mit duftenden Blüten… Boy kannte sich nicht aus, aber es war alles gemacht für Liebende. Diese Parks, welche herrliche Einrichtung. Dass eine Stadt Geld dafür hat, Liebenden eine Sitzbank unter Blütenbüschen hinzustellen…

Sie schmusten viel, sie küssten sich, und – man glaubt es kaum – sie unterhielten sich. Was sie studierten, was ihnen außer BDSM noch gefiel, was ihnen am jeweils anderen gefiel… Fast wäre die Zeit dann doch zu kurz geworden, um noch rechtzeitig bei Filipps Mutter anzukommen, aber Filipp achtete ein wenig auf die Zeit, und dann kamen sie vier Minuten vor der Zeit bei seiner Mutter an. Gerade noch Zeit, dass er noch mal rasch ins Bad konnte, sich die Haare zu kämmen… Boy hingegen hatte er sie gerade noch verstrubbelt.

„Herzlich willkommen!“ Die Schneiderin empfing die beiden herzlich wie immer… nein, herzlicher, denn es ist schon etwas anderes, ob man ins Geschäft gebeten wird oder in ein privates Wohnzimmer. Was für ein Wohnzimmer! Nicht riesengroß, nicht überbordend mit wertvollen Dingen, aber jedes Detail zeugte von so viel Liebe und von hochstehender Kultur, dass man gleich erkannte: Filipps Mutter war eine Dame! Ein Schwerpunkt lag auf feinem Porzellan, fein, aber nicht zu fein, um benutzt zu werden. Hier wurde Kultur nicht zur Schau gestellt, sondern gelebt.

Boy stellte sich vor, als Davus, denn so hieß er ja jetzt. „Sagen Sie Elena zu mir!“ „Danke, Madame!“ Etwas belustigt quittierte die Schneiderin diese Anrede mit einem freundlichen Lächeln: „Elena!“ „Danke, Elena!“ Vor dem Essen gab es einen winzigen Aperitif, einen Fingerhut voll, sehr lecker, und ohne Kommentar, was das denn sei. Ganz nach der Devise: wir leben das, wir reden nicht darüber. Boy nahm sich vor, Filipp nachher zu fragen, was das denn Leckeres gewesen sei.

Die Unterhaltung lief locker wie eine Perlenkette. Elena wusste, wie man ein Gespräch anfängt, steuert, und auch ein Thema beendet… um ein neues, spannenderes Thema anzufangen. Ihr leichter spanischer Akzent trug dazu bei, dass sich ihre Stimme bei Boy fest verband mit dem Bild „eine Dame der Gesellschaft“. Dabei war sie weder reich noch adelig. Aber doch irgendwie adelig, wenn auch nicht nach den Regeln des Adels dieser Welt. Seelenadel.

Natürlich war auch das Studium von Boy Thema gewesen: BWL im dritten Semester. Filipp studierte Kreative Medientechnik an der Fachhochschule, ein Studiengang halb zwischen einem Kunststudium und einem sehr praktischen Studium der Filmwissenschaft. Dass die beiden erst bei diesem Mittagessen über ihre Studiengänge sprachen, aber allem Anschein nach schon fest als Paar gingen, das rang Elena ein Lächeln ab. Aber versonnen erinnerte sie sich: so was es bei ihrem Mann auch gewesen. Der erste Kuss war lange vor dem Austausch über die Biografien. Man verliebt sich nicht in eine Biografie.

Filipp erkannte, dass seine Mutter gerade in Gedanken woanders war. Er bremste Boy, der gerade noch eine Erklärung zu seinem Studium hinterher schieben wollte, und fing mit Boy ein kleines Privatgespräch über die Wohnung an. Das sollte seine Mutter Zeit geben, wieder auf die Erde zurückzukommen. Boy verstand. Sie würden gleich am Montag zur Hausverwaltung gehen und Filipp als weiteren Bewohner eintragen lassen. Die Miete würden sie teilen, aber einfachheitshalber würde nur einer von ihnen die Miete überweisen. Filipp bestand darauf, dass er das war; Boy würde ihm die Hälfte der Miete privat zurückzahlen.

„Wann zieht ihr denn zusammen?“ „Gestern!“, antworteten Boy und Filipp synchron. Elena musste lachen. Die beiden waren ja fest entschlossen. „Davus hat den tollen Schlafsack, den du ihm genäht hast, auch schon ausprobiert.“ „Das dachte ich mir… wobei: jetzt hat er ja jemanden, der ihn darin verpacken kann.“ Boy nickte begeistert. Filipp nahm ihn in den Arm und drückte ihn fest, und Boy legte seinen Kopf auf Filipps Schulter. „Ich will gar nicht alles wissen, was ihr da so alles treibt. Es wird mehr sein, als ihr erzählen wollt. Und sollt. Mütter schlafen ruhiger, wenn sie so etwas nicht wissen.“ Ein freundliches, aber auch bestimmendes Lächeln begleitete diesen Satz. „Kaffee?“

Es war ein herrlicher Nachmittag. Es gab klitzekleine Kuchen zum Dessert. Eigentlich konnten sie nicht mehr… aber so kleine Küchlein, die passten doch noch. Und das nächste war ja genauso klein…

„Danke, dass ihr vorbeigekommen seid. Ich habe mich sehr gefreut, dich kennenzulernen, Davus. Also ein bisschen besser als als Kunden. Und ich freue mich, dass mein Sohn so einen netten Freund gefunden hat. Kommt gerne wieder, wenn euer Kühlschrank leer ist.“ Natürlich antworteten ihr die beiden, dass der Dank ganz auf ihrer Seite sei, dass es ein ganz tolles Essen gewesen sei, und dass sie sich köstlich unterhalten hatten. Filipp nahm Boy noch mit auf sein Zimmer. Es war etwas kleiner als die Bude, die sie jetzt gemeinsam beziehen würden. Boy packte rasch eine große Reisetasche mit Sachen, inklusive seines Laptops und einiger Bücher. „Das andere hol ich wann anders. Das hat Zeit.“ Filipp ging noch einmal zu seiner Mutter; Davus wahrte Abstand, denn er ahnte, dass Filipps Mutter ein Tränchen verdrücken musste. Er konnte es nicht sehen, aber ihre Stimme, als sie noch einmal einen Abschiedsgruß rief, klang schon bewegt. „Ich bin ja nicht aus der Welt, Mama!“ „Weiß ich doch!“ Klang aber nicht so.

„Darf ich die Tasche tragen, Master?“ Filipp schaute lächelnd zu seinem Freund. „Du musst aber nicht.“ „Es würde mir aber Freude machen.“ Also trug Boy die Tasche seines Masters. Wieder gingen sie zu Fuß. Diesmal machten sie keinen Halt im Park. Aber auch so liefen sie fast zwei Stunden. Die Tasche wurde Boy schon schwer, aber es war ihm auch eine Ehre, sie tragen zu dürfen.

Am Abend schauten sie noch kurz bei Darius und Kai vorbei. Sie erzählten von ihrem Ausflug. „Und wann sagst du es deiner Mutter?“, wollte Kai wissen. „Ich muss mal anrufen, wann es ihr passt. Wenn es passt, schon morgen.“ „Sag, hattest du heute schon eine richtige Pracht Prügel?“ Boy erschrak. So wie Kai fragte, stand fest, was jetzt passieren würde. Er erschrak zwar kurz, aber dann fasste er sich wieder und antwortete sachlich: „Nein, Herr, heute habe ich noch keine Prügel bekommen.“ „Und? Hast du Lust?“ „Nein, Herr, Lust habe ich nicht. Aber wenn Sie Lust haben, ist es mir eine Ehre, Ihnen zur Verfügung zu stehen.“ Kai hatte ein Nickituch um den Hals geknotet. Das knotete er sich jetzt ab. „Dann komm mal her!“ Brav legte Boy sich über seine Knie. Kai knotete ihm das Nickituch um den Hals, dann griff er rein und hatte Boy wieder total unter Kontrolle. Er liebte diesen Griff. Und Boy war wehrlos wie gestern, als Kai ihm ins Halsband griff.

„Du musst deinen Sklaven schon täglich verprügeln. Sonst wird das nichts mit ihm.“ Kai konnte kräftig zuhauen und gleichzeitig gepflegte Konversation betreiben. Filipp lachte: „Und wenn ich es mal vergesse, schicke ich ihn zu dir.“ „So können wir das handhaben.“ Derweil zählte und dankte Boy für seine Schläge, solange er konnte. Er hielt bis dreißig aus, dann ging alles in unartikuliertem Greinen unter. „Und? War es gut?“ „Danke, Herr, die Prügel war sehr gut!“, greinte Boy mit mühsam beherrschter Stimme.

Lachend nahm Filipp nun seinen Freund beim Halstuch, mit demselben Griff, den Kai so gut draufhatte. „Na, dann wollen wir mal.“ Er schleppte seinen greinenden Freund in entwürdigender Bückhaltung über den Gang. „Am liebsten würde ich so jetzt noch mit dir spazieren gehen.“ Aber er begnügte sich mit dem Weg zurück zur Wohnung. Er behielt Boy fest im Griff, während er sich die Hose aufmachte. „Na, dann wollen wir dich mal trösten. Hier hast du was zum Lutschen.“ Boy wäre gerne auf die Knie gegangen, aber Filipp wollte, dass er ihm in dieser gebückten Stellung einen blies. Statt wie gestern an den Haaren führte er Boy diesmal mit dem Würgegriff am Halstuch. Boy musste den Kopf fast schmerzhaft in den Nacken werfen, um Filipp einen blasen zu können. Filipp kam ihm etwas entgegen, indem er den Oberkörper zurücklehnte. Er hatte von seiner Hose den Gürtel gelöst; damit peitschte er seinem Sklaven mit der Linken kräftig ein, während er mit der rechten den Würgegriff am Halstuch nutzte, seinen Sklaven zu dirigieren. Boy gab sein Bestes. Schnell war das Greinen vorbei. Er hatte eine Aufgabe, und der kam er mit Eifer nach. Filipp hatte die Situation ziemlich erregt, und so kam er bald. „Nicht schlucken! Das behältst du im Mund!“ Er zog seinen Schwanz aus Boys Mund und wischte ihn mit einem Küchenpapier ab. Wenn Boy ihn abgeleckt hätte, hätte er nicht die volle Ladung Sperma im Mund behalten können. „Zieh dich aus!“ Filipp klang streng. Boy beeilte sich. „Ist die Windel voll?“ Boy schüttelte den Kopf. Er hatte wohl ordentlichen Blasendruck und hätte sich sofort entleeren können. „Na dann kannst du dich ja in der Nacht entleeren. Aber erst wenn du liegst!“ Boy war schnell im Schlafsack verpackt. „Mein Saft bleibt in deinem Mund bis morgen früh!“ Das war illusorisch, aber Boy sollte sich Mühe geben. Als er lag, sagte Filipp ihm noch: „Jetzt darfst du dich entleeren. Oder später. Wann du willst.“

Boy war versorgt. Filipp war noch nicht nach Schlafengehen. Er nahm den Wohnungsschlüssel und verließ das Appartement. Ein kleiner Spaziergang würde ihn abkühlen. War das richtig gewesen, dass Kai seinen Sklaven verprügelt hatte? Nach diesem schönen Tag? Und dass er selbst noch eins draufgesetzt hatte? Eines wusste er: Boy würde sich nicht beklagen. Aber das heißt ja nicht, dass es richtig war. Filipp grübelte hin und her. Am Ende kam er zu dem Schluss, dass er nicht nur dazu da sei, Boy genau so zu bedienen, wie das gut für Boy war. Er war auch er selbst. Er hatte seine eigene Fantasie, und seine eigene Lust. Und das heute Abend, das war authentisch gewesen. Kais Vorstellung hatte ihn aufgegeilt, und er wollte in diesem Augenblick seinen Sklaven hart rannehmen. Er würde in einer ruhigen Minute, wenn sie sich wieder auf Augenhöhe begegneten, Boy fragen, ob das so in Ordnung war. Und wenn nicht, wüsste er fürs nächste Mal Bescheid. Aber immer nur darüber nachdenken, wie was bei Boy ankommt… wie er Boy kannte, wollte der das auch nicht.

Etwas ruhiger im Gemüt ging er wieder ins Appartement. Er löste nochmal die Kapuze, denn er wollte Boy beim Gutenachtgruß in die Augen schauen. Boy wirkte bedrückt. „Alles gut?“ fragte Filipp besorgt. War er doch zu weit gegangen? Mit weinerlicher Stimme klagte Boy: „Ich hab’s geschluckt. Entschuldigung, ich wollte nicht, aber das war ein Reflex.“ Filipp lachte erleichtert. Wenn das Boys einzige Sorge war, dann war er ja beruhigt. „Macht nichts, mein Junge. Das kann vorkommen, am Anfang. Du wirst noch lernen, mein Sperma im Mund zu behalten.“ Erleichtert, wenn auch immer noch etwas verheult, schaute Boy ihn an. „Oder willst du Nachschub?“, fragte Filipp spitzbübisch. Falsche Frage. „Gerne, Master.“ Boys Augen leuchteten. Er bekäme eine Chance auf einen zweiten Versuch. Oh je. Ob er noch mal kommen könnte? Es half nichts: er hatte es versprochen, jetzt musste er liefern. Filipp zog Boy hoch, so dass der in seinem Fesselschlafsack vor ihm kniete, und dann entblößte er noch mal sein Glied. Die Stimmung war ganz anders als eben. Hier blies nicht ein Sklave seinem Master den Schwanz, sondern ein Freund seinem Freund. Es gab keine Schläge, und Filipp führte den weich verpackten Kopf seines Freundes gefühlvoll mit seinen beiden Händen. Hatte Filipp an sich gezweifelt? Dazu gab es keinen Grund. Auch diese Situation war geil. Und nicht, weil Boy im Fesselschlafsack steckte. Sondern weil sie so lieb zueinander waren. Wieder dauerte es nicht lange, und Filipp konnte seinem Freund eine ordentliche Ladung Sperma im Mund hinterlassen. Er zog sich dann sofort zurück, damit Boy sich darauf konzentrieren konnte, das Sperma im Mund zu behalten. Er bettete seinen Freund wieder. „Sag nichts. Behalt es schön im Mund. Und wenn es dir doch wieder passieren sollte, dass du es verschluckst, dann weine nicht, mein Kleiner. Wir üben das. Merk dir nur, wie lange du es geschafft hast.“ Ein Küsschen auf die Stirn, und dann alles einpacken bis auf die Nase, und Boy war versorgt. Keine zwei Minuten später lag Filipp neben ihm und legte einen Arm über ihn. Diesmal würde er keinen Arm unter ihn legen.
21. RE: Der Sohn der Schneiderin

geschrieben von ahnungslos am 26.05.20 09:46

Das Sperma in Boys Mund schmeckte salzig. Und nach Filipp. Boy wurde sich bewusst, dass was er auch tat, er mit jedem Schluck – und man schluckt ja ab und zu und kann das auch nicht komplett unterdrücken – ein klein wenig davon verschlucken würde. Er war rational genug, um zu verstehen, dass das vorgegebene Ziel nicht erreichbar war. Und Filipp suchte sicher keine unmögliche Aufgabe für ihn aus, nur um ihn dann strafen zu können. So war sein Herr nicht drauf. Boy befand, dass die Aufgabe nun eben lautete, so lange wie möglich das Sperma im Mund zu behalten und es nicht leichtfertig hinunterzuschlucken.

War das wirklich erst die zweite Nacht, die Boy komplett im Schlafsack verbrachte? Er hatte schon viel weniger Probleme damit, einzuschlafen. Das Sperma und das Schluckverbot wirkten beruhigend. Es war sein Gute-Nacht-Bonbon. Es dauerte nicht lange, und Boy schlief fest und tief.

Irgendwann mitten in der Nacht wurde er wach vom Blasendruck. Im Mund hatte er noch einen leichten Geschmack von Filipps Sperma, aber er musste sich eingestehen: keine Substanz mehr. Aber das wurmte ihn nicht. Filipps Arm lag noch über ihm… war das schön! Aber die Nacht war noch jung. Er musste schlafen, wenn er morgen fit sein wollte. Er wollte erst einfach trotz des Blasendrucks wieder einschlafen, in der Hoffnung, sich im Schlaf unbemerkt zu entleeren, merkte aber, dass das nicht gehen würde. Besser, er bemühte sich, sich wach in die Windel zu entleeren. Das war nicht so einfach wie im Stehen. Eine halbe Stunde mühte er sich, bis er die Entspannung fand, die er brauchte. Noch kleiner waren die Schwalle, noch länger die Pausen, aber gleich mit den ersten zwei, drei Schwallen war der Druck weg: er wusste, er konnte sich entleeren. Er würde keine schlaflose Nacht verbringen. Und dieser Gedanke beruhigte ihn, und er schlief wieder ein. Im Schlaf entleerte er sich dann weiter, während Filipp weiter seinen Arm um ihn hatte. Boy träumte von Geborgenheit.

Filipp weckte ihn mit einem Kuss. Dabei ließ er die Kapuze zu, es war also ein Kuss auf die Nase, mehr war nicht drin. Die Frage, ob Boy gut geschlafen habe, konnte er sich sparen. Der schlief ja noch, selbst nach dem Wecken. Filipp umarmte seinen Freund, dann hob er ihn in eine Sitzposition. Er kuschelte noch ein wenig mit ihm im Sitzen, dann nötigte er Boy zum Aufstehen. Boy musste wieder auf den Balkon hüpfen. Die Kapuze blieb zu, also wenn jemand ihn jetzt von außen sah, wirkte es schon komisch. Filipp ging wieder Brötchen holen, noch einmal belegte. Heute würden sie ordentlich einkaufen, was so ein Haushalt zu zweit alles im Kühlschrank haben muss, aber bis dahin gab es belegte Brötchen. Von unten begutachtete er seinen Freund: sicher, wenn man genau hinsah, fiel es auf, dass da jemand stand, der aus irgendeinem Grund die Kapuze seiner Jacke so eng zugezogen hatte, dass man nichts mehr von seinem Gesicht sah. Aber auf den ersten Blick konnte man denken, dass da jemand seinen Sonnenschirm zugeklappt und verpackt hatte, oder sonst irgendetwas auf dem Balkon weggestellt hatte. Boy bewegte sich ja nicht.

Als Filipp wiederkam, deckte er erst den Tisch. Dann öffnete er den Balkon. „Hast du die Zeit genutzt?“ Es war klar, was er meinte. „War nicht nötig.“ „Wie, war nicht nötig?“ „Hab mich schon in der Nacht entleert. Im Schlaf.“ Boy war ein klein wenig stolz auf diesen beiläufig ausgesprochenen Satz. „Und da lässt du dich von mir auf den Balkon stellen, obwohl das gar nicht mehr nötig wäre?“ „Ist doch nicht verkehrt, hier noch ein wenig wachzuwerden, während mein Master mir das Frühstück macht.“ Man hörte den Schelm aus der Stimme. „Na warte!“, lachte Filipp. „Zur Strafe werde ich dich nicht vor dem Frühstück windeln. Du musst in vollen Windeln frühstücken!“ „Gnade, Master, alles, nur das nicht!“ Beide lachten. Filipp entließ Boy aus seinem Gefängnis.

Es war natürlich ein seltsamer Anblick, wie die beiden frühstückten, der eine ordentlich angezogen, der andere nackt bis auf die Windeln und das Halstuch, mit dem er gestern über Kais Knie und dann zum Blasen gezwungen worden war. Aber wenn man von den äußeren Umständen absah, dann saßen da zwei gute Freunde, unterhielten sich bestens und ließen es sich schmecken. Ein Zuhörer hätte nach fünf Minuten vergessen, wie Boy da rumsaß.

„Abräumen kannst du nachher. Erst solltest du Kai das Halstuch zurückgeben.“ Unwillkürlich fasste Boy sich an den Po. Aber er nickte. Und er fragte nicht, ob er noch etwas anderes anziehen solle. Wenn sein Master ihm das jetzt aufgetragen hatte, dann würde er das jetzt erledigen, so wie er war. Vielleicht würde ihn keiner sehen. Vielleicht doch. Das war egal.

Der Windeljunge ging also zu dem Appartement ihrer Freunde und klopfte leise. Er wollte die beiden ja nicht wecken, wenn sie noch nicht wach waren. Aber sie waren wach. Kai öffnete die Tür. „Ah, Davus, du kommst uns besuchen. Komm rein.“ „Ich wollte Sie fragen, Herr, ob Sie Ihr Halstuch wiederhaben wollen.“ „Klar.“ Ohne weitere Kommentar griff Kai wieder ins Halstuch, setzte sich auf einen Stuhl und zwang Boy über seine Knie. „Ist die Windel voll?“ „Ja, Herr,“ brachte Boy mit gepresster Stimme hervor. „So richtig?“ „Ja, Herr, klein und groß.“ „Und Filipp macht dich sauber?“ „Ja, Herr.“ Genüsslich knetete Filipp Boys volle Windel durch. „Na, dann wollen wir ihm mal ordentlich zu tun geben.“ Ein leichter Duft verbreitete sich im Zimmer. Darius öffnete das Fenster. Aber die Szene störte ihn nicht. Er hatte das Spiel inzwischen akzeptiert. Alle wollten das, es war komplett freiwillig, und es machte allen Spaß. Er setzte sich auf einen anderen Stuhl und genoss das Schauspiel. „Na dann wollen wir mal.“

Boy schaffte es diesmal tatsächlich, alle Schläge mitzuzählen und sich zu bedanken. Fünfzig Schläge bekam er, und seine Stimme war am Ende verheult, aber er hielt tapfer durch. Noch mit der Hand im Halstuch zwang er Boy, ihn ins Gesicht zu schauen. „War das gut?“ „Sehr gut, Herr, vielen Dank!“, greinte Boy. „Dann komm mal mit.“ Gebückt musste Boy ihm folgen, nur ein paar Schritte: es ging auf den Balkon. „Zum Abkühlen. Nachher gibt’s Nachschlag.“ Kai musste über sein eigenes Wortspiel lachen. Und schon stand Boy zum zweiten Mal wieder auf dem Balkon, diesmal nackt bis auf die Windel. Kai schickte Filipp eine Nachricht, damit der wusste, dass Boy noch ein wenig bei Kai und Darius bleiben würde.

Filipp nutzte die Zeit und ging zur Hausverwaltung. Die Dame, die dort Dienst tat, nahm die Meldung sehr sachlich entgegen. Sie reichte Filipp einen Satz Formulare. „Der Mieterwechsel ist kein Problem. Der bisherige Mieter bleibt ja Ihr Untermieter. Daher brauchen Sie kein Bewerbungsverfahren um die Wohnung; er hat ja bereits den Zuschlag bekommen. Sie müssen ihn als Ihren Untermieter gar nicht anmelden, aber wenn Sie es tun, hat er bei uns dieselben Rechte wie der Hauptmieter. Das kann von Vorteil sein, wenn wir zum Beispiel etwas mit Ihnen klären müssen, und Sie selbst nicht da sind. Sie können aber auch ankreuzen, dass Sie alleine Ansprechpartner für uns sind. Dann gilt er für uns wie Ihr Gast.“ Filipp dachte einen Augenblick nach. Wenn Boy einverstanden war, würde er ihm nur den Gaststatus gewähren. Gast in der eigenen Wohnung. Das hatte was.

Inzwischen hatte Kai sich Boy ein zweites Mal gegriffen und ihn wieder ordentlich versohlt. Diesmal reichten ihm dreißig Schläge. Das war gut so, denn der Schmerz akkumulierte sich, und Boy war sich nicht sicher, ob er wieder fünfzig Schläge hätte würdevoll durchstehen können. Aber diese dreißig Schläge konnte er unter Heulen und Zähneknirschen mitzählen und sich bedanken. Hinterher war er gebrochen. Als er sich aufrichten durfte, stand er nicht gerade, sondern leicht in der Hocke und hielt die Hände auf dem Po, gerade wie ein Kind, das soeben Dresche bekommen hatte, und die Tränen strömten hemmungslos.

Kai schenkte Boy das Halstuch. „Aber ich will es einmal am Tag sehen, jeden Tag wie heute nach dem Frühstück. Dann kommst du, gerade so wie heute, und ich darf mein Halstuch wieder anfassen.“ Der heulende Bub nickte. Kai öffnete die Tür: „So. Dann geh mal wieder zu deinem Herrn.“

Boy wurde auf den Gang geschubst. Immer noch heulend ging er in unwürdiger Haltung, die Hände weiterhin auf seinem Po, zu seiner eigenen Wohnungstür. Aber auf sein Klopfen machten niemand auf. Filipp war noch unterwegs. Und so musste Boy so wie er war auf dem Gang vor der Tür warten, bis Filipp kam und ihn reinließ. Jetzt wäre er erst recht ein spannender Anblick für andere Bewohner gewesen. Fast erhoffte Boy sich, dass jemand vorbeikäme und ihn in Verlegenheit brächte. Aber das passierte nicht.

Als Filipp kam, sah man noch die Tränenspuren in Boys Gesicht, aber er stand schon wieder einigermaßen würdevoll vor seiner Tür, so würdevoll man mit einer verkackten und breitgeklopften Windel eben stehen kann. Filipp strich ihm durch die Haare und nahm ihn mit rein. Er erzählte ihm, was er bei der Hausverwaltung in Erfahrung gebracht hatte. Boy war einverstanden mit dem Mieterwechsel, und dass er nicht als gleichberechtigter Untermieter geführt werden würde. „Deinen Schlüssel nehme ich an mich. Sobald wir den zweiten bekommen, gebe ich den an Kai und Darius. Du wirst warten müssen, wenn keiner von uns da ist.“

Boy musste erzählen, wie es ihm drüben ergangen ist. „Und? Kannst du dir das vorstellen, jeden Morgen eine Tracht Prügel von Kai?“ „Das ist nicht die Frage, Herr. Kai hat es angeordnet, aber Sie sind mein Master, und Sie müssen zustimmen, sonst geht es nicht.“ „Ok, dann soll es so sein.“

Boy wurde gewindelt. Filipp lachte gequält, als er die Bescherung sah. „Ich glaube, das nächste Mal schicke ich dich frisch gewindelt zu Kai.“ Es stank gewaltig, und es brauchte sehr viele Tücher und Feuchttücher, um Boy so einigermaßen sauber zu kriegen. Sie hatten inzwischen einen Eimer zum Windeleimer erkoren… er hatte noch keinen Deckel. Sie würden einen richtigen Windeleimer kaufen. Das Wegbringen der gebrauchten Windeln war Boys Aufgabe.

Wieder gab es als Zwischeneinlage eine Dusche. An diesen Teil der Prozedur konnten sie sich beide sehr gut gewöhnen. Sie schmusten und küssten sich unter warmem Wasser, das Streicheln intensiviert durch Seifenschaum. Aber auch diesmal achtete Filipp auf die Zeit. Duschen sollte nie länger dauern als zehn Minuten. Sie hatten so viele unterschiedliche Aspekte der Zuwendung, und dazu zählte Bettsport mit einem im Schlafsack gefesselten Boy, fi**en, Blasen, Prügel, ob durch ihn oder durch Kai, und auch Spazierengehen, da sollte das Duschen nicht die Oberhand einnehmen.

Frisch gewindelt sollte Boy sich ordentlich anziehen. Er durfte das Halstuch behalten, es sollte heute als Ersatz für das Halsband dienen. „Das werden wir wechseln, wie uns danach ist. Nur morgens zu Kai trägst du immer das Halstuch, das gehört dazu.“ Heute kein Schlips, das Halstuch im leicht geöffneten Hemdkragen wirkte leger aber auch elegant. Wenn der Junge, mit dem Boy da Arm in Arm ging, nicht seine Hand ins Halstuch gelegt hätte, um seinen Boy so fest im Griff zu haben.

Sie gingen einkaufen. Lebensmittel, Windeleimer, es gab so einiges, was sie besorgen mussten. Die Sendung des Keuschheitsgürtels war angekündigt, und mit einer Tracking-App konnte man sehen, wann die Sendung kommen würde. Das wäre erst am Nachmittag, also brauchten sie sich dazu keine Sorgen zu machen.

Sie gingen aufs Einwohnermeldeamt. Boy war ja schon gemeldet, aber Filipp musste sich nun noch anmelden. Sie bekamen wieder Formulare, darunter auch eines, das von der Hausverwaltung unterschrieben werden musste. „An wen muss man sich wenden für eine Namensänderung?“ „Frau Müller, Zimmer 806.“ Filipp schaute Boy erstaunt an. Aber der sagte nichts, bedankte sich beim Beamten und zog mit Filipp im Schlepptau zu Zimmer 806. Es gab keine Warteschlange… Namensänderungen waren kein Massenphänomen. „Du willst deinen Namen ändern lassen? Bist du mit deiner Mutter verstritten oder was?“ „Wart’s ab.“

„Herein!“ Boy trat ein und zog auf diese Weise Filipp, der ihn immer noch beim Schlafittchen hatte, hinter sich her. „Hallo. Bin ich hier richtig für eine Namensänderung.“ „Ja, schon. Was wollen Sie denn ändern, Vor- oder Nachnamen?“ „Den Vornamen.“ „Ah, das vereinfacht die Sache.“ Filipp war überrascht. Aber allmählich dämmerte ihm, worauf es Boy ankam. „Sie heißen?“ „Boy Lichtenbrinck“. Boy hatte seinen Personalausweis herausgezogen und ihr übergeben. Sie drehte ihn ein wenig in ihren Händen. „Ah ja, ich verstehe. Aber sagen Sie selbst: warum wollen Sie Ihren Namen ändern?“ „Boy ist ein schöner Vorname. Aber die wenigsten kennen ihn und denken, das sei ein englisches Wort. Die denken, ich heiße ‚Junge‘, nur auf Englisch, und wenn sie mich rufen, denken sie, sie rufen mich, wie man ein Kind herbeiruft.“ „Das ist eine gute Begründung.“ Die Dame erläuterte, was Boy wohlbekannt war, denn er hatte sich natürlich genau informiert, was gute Gründe für eine Namensänderung sein könnten. Man konnte seinen Vornamen ändern lassen, wenn er lächerlich klang. Und auch wenn Boy im Norden keineswegs lächerlich klang, so konnte man argumentieren, dass der Name in weiten Teilen Deutschlands nicht verstanden wurde und Anlass zu Hänseleien geben konnte.

„Und wie möchten Sie heißen?“ „Davus Boy Lichtenbrinck.“ „Ah, ich verstehe. Sie wollen den unliebsamen Vornamen als zweiten Vornamen behalten…“ „Ja, damit meine Mutter mich weiterhin Boy rufen kann. Und meine Freunde aus dem Norden, die mich als Boy kennen. Aber wenn Davus der Rufname ist, dann muss ich meinen zweiten Vornamen ja in den meisten Fällen nicht angeben.“ Die Dame nickte nachdenklich. „Das klingt alles sehr plausibel. Ich glaube, da werden Sie keine Schwierigkeiten haben.“ Boy musste seinen neuen Wunschnamen noch buchstabieren, und die Beamtin schaute in einem Verzeichnis nach, ob er anstößig war. Das Verzeichnis war wohl nicht eingestellt auf Assoziationen zu alten römischen Namen; es behandelte eher Namen, die in Film und Fernsehen negativ belegt waren. Und im Übrigen handelte es sich ja nicht um einen Namen für ein Neugeborenes, das sich nicht wehren konnte gegen lächerliche Namen, sondern um den Wunsch eines Erwachsenen. Sie klappte das Buch wieder zu. „Dann wollen wir mal!“

Eigentlich hätte sie Boy mit einem weiteren Satz Formulare nach Hause geschickt, aber heute war wenig zu tun, und die beiden waren ihr sympathisch, und so gab sie Boy zwar die Formulare, aber er durfte sie vor Ort ausfüllen, von ihr beraten. Die Begründung durfte kürzer ausfallen als die, die er mündlich vorgetragen hatte; sie sagte ihm, welche Punkte essentiell waren und auch in der Schriftform vorkommen mussten. Innerhalb von zehn Minuten war der Antrag ausgefüllt. „Ich denke mal, in zwei Monaten haben wir das durch.“ „Zwei Monate?“, ließ Filipp sich erstaunt vernehmen, und die Dame verstand, dass er nicht meinte: „So schnell?“ Boy bremste ihn: „Das ist schnell, Filipp. Das kann auch mal Jahre dauern.“ „Wir haben aktuell kaum Fälle, darum kann ich zusagen, dass es nur zwei Monate dauert… oder gibt es einen Grund, es besonders schnell durchführen zu müssen?“

Jetzt war es an Filipp, Boy zu überrumpeln: „Ja, wir wollen in zwei Wochen heiraten.“ Boy schaute überrascht zu Filipp, aber nach einer Viertelsekunde hatte er sich gefasst und packte den Kopf seines Freundes mit beiden Händen und küsste ihn kräftig. Die Dame lachte. „Das war der netteste Heiratsantrag, den ich mitbekommen habe.“ Sie hatte kapiert, dass Boy bis eben nichts von den Heiratsplänen wusste. „Dann wollen wir mal sehen, was ich tun kann. Das könnte klappen. Aber zwei Wochen… da müssen Sie am besten noch heute aufs Standesamt, um die Ehe anzumelden... es dauert ja etwas, bis Sie alle Papiere zusammenhaben. Sie können die geplante Namensänderung dort schon mal angeben, das sollte alles reibungslos funktionieren.“


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