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Ambi Valent
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  Die gute Schwester Datum:20.02.10 12:07 IP: gespeichert Moderator melden


Rattatatam, Rattatatam … Das Geräusch der Geleise erinnerte sie an ihre Jugendzeit. Die lange Zugfahrt lud dazu ein, in Erinnerungen zu schwelgen.

Es war die Zeit als Gardemädchen, eine glückliche Zeit. Mit den anderen Mädchen kicherte sie zwischen den Auftritten. Alle konnten die Beine so schön synchron schwingen, in diesem Rhythmus, und die Kostüme waren irgendwie toll. Sie fühlte sich eins mit den Anderen und machte gerne mit in der Gruppe. Den Anweisungen des Trainers folgte sie bereitwillig. Alles war geordnet und hatte seinen Platz. Keine Verunsicherung. Sie tat, was ihr gesagt wurde, und das war sehr schön so. Sie erntete Anerkennung und Aufmerksamkeit. Vielleicht mehr als die anderen Mädchen, und dann wurde es auch immer unschöner. Der Neid ließ einige ziemlich zickig werden. Obwohl die auch ganz süße Dinger waren, waren es eben nicht solche auffallenden Schönheiten wie sie. Nicht alle sahen mit 15 schon so fraulich aus.

Recht war ihr das nicht, das mit der Schönheit. Ihr Ding war es eben, lieber in der zweiten Reihe zu tanzen. Sie wollte sich aus der Masse nicht abheben, sie wollte einfach nur dabei sein. Aber die Zickerei verleidete es ihr. Als sie dann noch merkte, eigentlich recht spät, dass es eben nicht nur unbeschwertes Karnevalsvergnügen war, was ihre Bewunderer so schätzten, oder ihre tanzsportliche Leistung, sondern dass hier unverholene Geilheit entgegen schlug, war es vorbei. Seit sie 16 war hatte sie nicht mehr die Tracht der Gardemädchen getragen und alleine Tanzen ging nicht. Doch eher eine wehmütige Erinnerung.

Irgendwie typisch war es schon. Sie hatte sich auch nie wirklich gegen ihre Mutter aufgelehnt, selbst als sie sich als wesentlich strenger erwiesen hatte als die Mütter ihrer Klassenkameradinnen, aber ihre Mutter hatte ihr meist den Eindruck hinterlassen, das sie nie ganz mit ihr zufrieden war.

Obwohl, sie war stets eine der Klassenbesten. Immer fleißig. Aber auch das ging irgendwie schief. Die anderen hatten sie damit gedisst. ´Streber!´, so nannten sie sie stets. Auch als sich ihre Noten verschlechterten wurde sie nicht von den anderen akzeptiert. Immer gab es einen Grund, warum sie nicht dazu gehören sollte. Dann gab sie es auf, den anderen hinterher zu laufen, nur um akzeptiert zu werden. Sie zog sich ein wenig in sich selbst zurück. Als ihre Mutter ihr sagte, sie solle nicht studieren, sondern Krankenschwester lernen, hat sie sich doch ein wenig gesträubt. Bis ihre Mutter ihr klar machte, dass sie als Schwester eben schon früh eigenes Geld bekam.

Sie folgte schließlich dem Wunsch der Mutter, aber das Gefühl der Entfremdung ließ sie nicht mehr los. Sie war eine gute Schwester geworden. Beste Leistungen, beste Noten. Sie scheute sich nicht davor, Alten und Hilflosen die Bettpfannen zu wechseln und sie zu säubern. Die Kranken liebten sie, da diese spürten, dass sie sich wirklich ganz auf sie einließ. Aber natürlich war auch das verkehrt. Denn die Kolleginnen schätzten es gar nicht, wenn eine ´was Besseres sein wollte´. Sie setzte sich auch nicht zu den Anderen, wenn diese ´mal´ Pause machen wollten und das Schwesternzimmer vollqualmten, so dass man den Kaffeeduft kaum noch roch. Sicher zerrissen sie sich dann die Mäuler über sie. Schließlich petzten sie doch jeden noch so kleinen Fehler, und sie hatte schon mehrfach zu Personalgesprächen antanzen müssen.

Ihr Liebesleben? Oh ja, das war doch noch ein Lichtblick. Voller Gefühle ging sie in jedem Roman durch Höhen und Tiefen, auch wenn sie wusste, dass diese Schnulzen eigentlich keine große Literatur war. Aber sonst? Wieder nichts. Ihre zurückhaltende Art und ihre anscheinend auffallende Schönheit waren eine ungute Kombination. Die Aufschneider, die sie nur wie ein Stück Frischfleisch behandelten, wollte sie nicht. Und die eher normalen oder schüchternen Jungs trauten sich nicht mal in ihre Nähe. Also auch hier nichts. Liebe und Sex, dass war für sie nur was für den Kopf.

Mit 22 wollte sie nun was Neues probieren. Auf ihre Bewerbung für die Stelle zu dem sehr abseits gelegenen Sanatorium kam tatsächlich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. In dem Einladungschreiben wollten sie offensichtlich noch mal die falschen Bewerberinnen abschrecken, denn da war die Rede von Disziplin und strenger Hausordnung, traditioneller Schwesterntracht und tadellosen Verhalten die Rede. Viele wären davon abgeschreckt, sie nicht. Irgendwie kribbelte es schon, bei einem solchen Verein zu arbeiten. Eigentlich alles zog sie daran an. Und jetzt war sie auf dem Weg zu dieser Vorstellung. Ob das was werden würde?
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BaldJean
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  RE: Die gute Schwester Datum:20.02.10 12:19 IP: gespeichert Moderator melden


Schön geschrieben, bis auf eine Stelle. "Gedisst" gefällt mir nicht; da gibt es bessere Ausdrücke, zum Beispiel "gehänselt". Wenn sie wirklich Klassenbeste ist, dann gebraucht sie Ausdrücke wir "dissen" nicht. Das grenzt sie ja gerade von den anderen ab und macht sie zum Außenseiter.

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von BaldJean am 20.02.10 um 12:35 geändert
BaldJean
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Ambi Valent
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  RE: Die gute Schwester Datum:20.02.10 13:29 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Schön geschrieben, bis auf eine Stelle. \"Gedisst\" gefällt mir nicht; da gibt es bessere Ausdrücke, zum Beispiel \"gehänselt\".


Ich hatte ernsthaft darüber nachgedacht, aber dann wollte ich ein bisschechen frischer und moderner sein. Hmmm ... deine Kritik hat mich aber doch ünerzeugt. Ich wollte es sogar korrigieren (natürlich mit Verweis auf deine Kritik). Aber dann wurde ich unsanft daran erinnert, dass ich ja meine Beiträge hier ja nicht editieren kann.
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Ambi Valent
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  RE: Die gute Schwester Datum:20.02.10 17:18 IP: gespeichert Moderator melden


2. Eigentlich ganz logisch

Nach endlosem Umsteigen wurde sie letztlich von der letzten Busstation mit dem Wagen abgeholt. Und dann noch mal eine Viertelstunde. Wirklich recht abgelegen.

Der Empfang war kühl aber freundlich. Sie wurde gleich zu Frau Ritter, Pflegedienstleitung, ins Arbeitszimmer geführt. ´Ihre Zeugnisse sind hervorragend. Aber von ihrer jetzigen Vorgesetzten habe ich von einigen Unachtsamkeiten gehört. So etwas geht hier aber nicht.´

Frau Ritter war sehr direkt, und ganz offensichtlich war das mit der angekündigten Strenge im Brief nicht untertrieben. Hatte sie gar schon verloren, wo es doch so spannend begann?

´Vielleicht will sie mich ja nur behalten, sonst würde sie mich sicher wegloben.´

Frau Ritter lächelte nicht. Sie hob die Augenbrauen. Wohl schon wieder falsch. ´Ich will nicht, dass sich Schwestern für irgend was rausreden, sondern dass sie es beim nächsten Mal besser machen.´

´Jawohl, ich werde mir Mühe geben.´ Sie senkte den Blick. Wenn sie gewusst hätte, dass jetzt bereits Frau Ritter sie haben wollte, dann hätte sie gejublet. Aber so leicht wollte es die Pflegedienstleitung der neuen Mitarbeiterin nicht machen.

´Ich muss ihnen ein wenig zur Arbeitssituation in diesem Haus erklären. Wir haben einen exzellenten Ruf, und das brauchen wir auch, denn es ist ein sehr teures Haus. Um diesen Ruf zu bekommen haben wir hart gearbeitet. Und in meinem Bereich werde ich auch alles dafür tun, dass es so bleibt. Damit kommen wir zum Personal und zur Arbeitsatmosphäre.

Das Schwestern nicht nur fachlich kompetent sein sollen, sondern fleißig um das Wohl der Patienten bemüht, ist ihnen sicher klar. Warum ist es oft nicht so? Weil eine Reihe von Dingen dem entgegen steht. Zum Beispiel bildet sich unter den Schwestern oft eine störende Dynamik heraus. Einige werden drangsaliert, und die anderen eingeschüchtert. Das wollen wir unbedingt vermeiden. Hier gibt es keine Zickenherrschaft.

Um das zu erreichen habe ich einfache Mittel an der Hand. Disziplin. Sie werden sehr genau beaufsichtigt sein. Wohlverhalten wird aber nicht besonders gelobt, sondern erwartet. Sie werden auch nicht meine Favoritin sein oder die der Oberschwestern, denn Günstlingswirtschaft fördert Neid, und dann wären wir wieder da, wo wir nicht hin wollen.

Durch die Strenge leiden alle meine Schwestern, und das führt zur Solidarisierung. Sie werden also wahrscheinlich sehr gute Freundinnen finden, die mich alle hassen. Aber ich werde stets gerecht urteilen, das heißt: Fast immer. Ich liefere den Schwestern ein Ventil, um ihrer Unzufriedenheit und Aufmüpfichkeit ein Ziel zu geben. Denn ich finde den Kleinkrieg in der Schwesternschaft viel schlimmer. Nicht das ich es gerne täte, aber Schwestern muss eben Disziplin beigebracht werden. Da ich nicht mit Zuckerbrot belohnen kann, müssen eben andere Ma0nahmen her.´

Frau Ritter machte eine Pause, und beobachtete die Bewerberin. Ihr Minenspiel war sehr zurückhaltend, aber dennoch konnte sie vieles erraten. Diese Agathe Solms würde tatsächlich hervorragend hier her passen. Sicher war sie abgestoßen, als sie von Disziplin und Strafen sprach. Aber sie reagierte nur sehr wenig auf die Andeutung der Peitsche. Verstanden hatte sie sehr wohl. Agathe aber schwieg, sie wollte offenbar mehr hören. Also fuhr Frau Ritter fort.

´In unserem Haus gibt es allerdings einige besondere Probleme. Da wir etwas abgelegen sind, haben die Schwestern und auch die Ärzte, die hier arbeiten nicht die Abwechselung der Großstadt. Man gluckt mehr aufeinander. Die Ärzte scheinen ein besonderes Interesse an den Schwestern zu zeigen, mehr noch als in anderen Häusern. Besonders wenn sie so hübsch sind wie Sie. Ich hätte Sie beinahe nicht eingeladen, denn ich fürchte, sie könnten mit ihren Reizen die Mannschaft betören. Und wo ich sie sehe, erscheinen sie gar noch anziehender als auf dem Foto.´

Agathe erschrak. Schon wieder sollte ihr hübsches Gesicht zum Nachteil gereichen?

´Nicht genug damit. Einige Schwestern bewerben sich mit einem Plan hier. Sie wissen, dass hier häufig ältere reiche Männer sind. Sie wollen dann die Patienten becircen, um sie zuerst zu ehelichen und dann recht bald zu einem ansehnlichen Erbe zu kommen. Solche Goldgräberinnen sind hier unerwünscht. Sie gehen auf Avancen der Patienten ein, und es hatte früher schon einige äußerst anzügliche Szenen gegeben, bei denen unser Haus beinahe in Verruf gekommen wäre.

Die Patienten sind auch nicht ohne. Sie wollen immer mehr. Manche glauben gar, dass eine sehr persönliche Betreuung in dem hohen Tagessatz enthalten wäre. Andere wollen sich die Gunst der Schwestern mit hohen Trinkgeldern erkaufen. Aber das geht gar nicht. Wir sind hier kein Puff.

Können sie sich vorstellen, wie man diese Probleme lösen kann, wie ich diese Probleme gelöst habe?´

Agathe viel erst nichts ein. Aber dann zog eine gewisse Schamröte auf. ´Sie glauben doch nicht, dass ich so ein Mädchen bin?´

´Danach hatte ich Sie nicht gefragt. Auch wenn sie einen recht ordentlichen Eindruck auf mich machen, so steckt man in einem anderen Menschen doch nicht drin. Und manche mit guten Vorsätzen werden dann doch schwach, wenn nur die Versuchung groß genug ist.
Also ... wie würden Sie das Problem lösen?´

Agathe ertrug die Gesprächspause kaum, aber Frau Ritter schien ohne eine Antwort von ihr nicht weiter machen zu wollen. Sie stotterte: ´Man müsste verhindern, dass sich die Schwestern sexuell betätigen … aber ich wüsste nicht wie.´

Frau Ritter lächelte nun leicht. ´Ihnen ist der Begriff „Keuschheitsgürtel“ anscheinend fremd. Moderne Keuschheitsgürtel sind hinreichend Hygienisch und gar nicht so unangenehm zu tragen.´

Wieder eine Pause. Agathe lief nun rot an. ´Und ich müsste so einen Keuschheitsgürtel tragen, wenn ich hier arbeiten will?´

´Ich kann verstehen, wenn sie das sehr abschreckt. Ich will ihnen nichts aufdrängen oder sie zu irgend etwas überreden, was sie nicht wollen. Schauen sie sich erst mal in Ruhe das Haus an und sprechen mit den potentiellen Mitschwestern. Geplant war ja, dass sie hier übernachten. Die Schwestern sind in Doppelzimmern untergebracht. Bei Schwester Ilse ist noch ein Bett frei. Darum habe ich auch sie gebeten, dass sie Sie ein wenig herumführt und das Haus zeigt.

Falls sie allerdings zu sehr geschockt sind und gleich abreisen wollen, dann werde ich selbstverständlich den Fahrer rufen. Ich würde mich allerdings freuen, wenn sie erst einmal sich alles anschauen und eine Nacht darüber schlafen.´

Agathe war zwar schon verunsichert, aber noch immer neugierig. Natürlich wollte sie bleiben. Nachdem Frau Ritter auf einen Klingelknopf gedrückt hatte, trat Schwester Ilse ein.
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Ambi Valent
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  RE: Folge 3: Die gute Schwester Datum:21.02.10 13:04 IP: gespeichert Moderator melden


3. Eine neue Freundin

Die Schwester trug die hier übliche Tracht, ein hellblaues Bauwollkleid, weiße Trägerschürze, weißer steifer Kragen, hochgeschlossen und weißes Häubchen. Die weißen Strümpfe steckten in flachen weißen Schuhe. Ein Brosche am Kragen komplettierte die Tracht. Ilse lächelte freundlich, ja fast warm. Eine sehr angenehme Erscheinung von 29 Jahren. Ein Bisschen eingeschüchtert war sie durch die Gegenwart von Frau Ritter.

´Schwester Ilse, das ist Agathe Solms. Sie weiß noch nicht, ob sie Schwester Agathe werden soll. Bedrängen sie sie nicht, sondern erzählen sie ihr alles frei heraus auf ihre Fragen. Zeigen sie ihr das Haus. Heute Nacht soll sie mit in ihrem Zimmer schlafen. Ich hoffe, sie beide verstehen sich.´

Schwester Ilse nickte nur knapp und verließ mit Agathe das Zimmer. Zuerst gingen sie raus in den Park, denn es war an dem lauen Maiabend noch hell. Schwester Ilse wirkte recht locker, was man bei ihrer strengen Tracht ja nicht vermutete. ´Darf ich du sagen?´ fragte sie zuerst. ´Natürlich, ich bin die Agathe.´

´Der Drachen hat dir gewiss wieder einen gehörigen Schrecken eingejagt … ach ja, wir Schwestern nennen Frau Ritter immer so.´

´Allerdings, ist die wirklich immer so?´

´Nein, meist ist sie nicht so nett, im Ernst. Aber vermutlich hat sie dir die ganze Wahrheit gesagt. Denn, was man ihr auch nachsagen kann, aber sie ist so was wie eine Wahrheitsfanatikerin.´

´Und was kann man ihr nachsagen?´

´Vielleicht, das sie streng bis zur Grausamkeit ist. Einige meinen, sie sei eine ausgesprochene Sadistin, die es liebt, uns Schwestern zu schikanieren. Andere sagen, sie sei ein Machtmensch, ein Control-Freak …´

´Und was sagst du?´

´Ich meine, das sie besessen ist. Besessen von der Idee, eine hervorragende Arbeit zu leisten. Besessen von der Vorstellung, dass ihre Schwestern einen tollen Job machen und trotz der harschen Maßnahmen glücklich sind.´

´Das wundert mich. Bist du glücklich, so tyrannisiert zu werden? Sie schlägt doch sogar die Schwestern!´ Bei Agathe setzte erst jetzt der Terror ein, den ihre Worte auslösten.

´Hat sie das gesagt?´ Schwester Ilse war verdutzt.

´Nein, aber angedeutet.´

´Dann hast du sie falsch verstanden. Erstens tyrannisiert sie nicht, denn sie ist gerade nicht willkürlich, sondern sehr konsequent bei den Regeln, und sie achtet auch stark auf die Gerechtigkeit. Nicht dass ich sie deswegen weniger fürchte, aber man sollte sich kein falsches Bild machen.
Und sie schlägt auch nicht. Sie lässt schlagen. Andere müssen die Strafen vollstrecken.´

´Bist du auch schon mal verprügelt worden?´ Agathe war immer noch geschockt.

´Mehr als einmal. Aber ich hatte es auch verdient.´ Agathe war sehr verwirrt wegen dieser Aussage, denn wie konnte eine junge erwachsene Frau so etwas sagen? Aber manchmal hatte sie selber schon gedacht, dass sie Strafe verdient hätte. Sehr verwirrend. Und dann noch von dieser Schwester, die ihr so sympathisch und offen erschien.

´… aber du stürzt dich auf die Problempunkte. Das ist zwar verständlich, macht aber ein ganz falsches Bild. Viele Schwestern sind wirklich glücklich. Und irgendwie hat der Drache schon recht mit der Idee vom Ventil. Die Schwestern sind wirklich alle wie ein Verein von Freundinnen. Kaum eine will wieder weg, sondern bleiben viele Jahre. Auch die, die den Drachen für eine Sadistin halten.´ Schwester Ilse wirkte so locker beim Erzählen der Ungeheuerlichkeiten, als ob es das normalste von der Welt wäre. Nichts künstliches … kein dunkles Geheimnis.

´Hat sie irgend eine besondere Macht über euch? Lässt sie euch nicht weg? Hält sie euch wie Sklaven?´ Agathe blieb argwöhnisch, auch wenn Schwester Ilse einen ganz anderen Eindruck machte.

Aber diese lachte nur: ´Nein, wir können ganz normal kündigen. Ab und zu machen es doch einige. Meine Zimmergenossin hat zum Beispiel mit 35 einen Patienten geheiratet.´

Agathe war verwirrt: ´Ich dachte, das sei nicht erwünscht.´

´Ist es auch nicht. Der Drache ist immer etwas übervorsichtig, wenn sich etwas anbahnt. Aber sie hat bis zum Schluss den KG getragen. Vielleicht tut sie es sogar jetzt noch. Und auch oral war da nichts. Das weiß ich genau. Und wenn alles keusch zugeht, dann sagt der Drache doch glatt: „Ich will euerm Glück nicht im Wege stehen.“ Bei der Trauung hatte sie sogar eine Träne im Auge, das war ganz unfasslich. Alle die es nicht selber gesehen haben, glauben es auch bis heute nicht.´

´Ich finde das alles sehr seltsam´, meinte Agathe als sie weiter gingen und nicht nur den Park, die verschiedenen Stationen, Behandlungsräume zeigte. Unterwegs begegneten ihnen öfters Patienten und Schwestern, seltener mal ein Arzt. Aber zumeist war ein entspannter Friede auf allem.

Für die Schwestern gab es die Mitbenutzung der Sportanlagen, ein Sportstudio, einen Federball-Platz, einen großen Pool, einen Volleyball-Platz. ´Im Volleyball sind wir richtig gut. Unsere Mannschaft – oder soll ich besser sagen: Schwesternschaft – spielt in der Landesliga.´

Agathe fragte, ob man denn die Keuschheitsgürtel unter den Trikots nicht sieht? Da konnte sich Schwester Ilse kaum halten vor lachen. Natürlich kommen die beim Sport ab. Einer der Gründe, warum der Sport besonders beliebt unter den Schwestern war.

So unterhielten sie sich noch über dies und das, das Fortbildungsprogramm und Freizeitaktivitäten. Trotz ihres Schocks über die Disziplinarmaßnahmen und das strenge Regiment war Agathe geneigt, die Stelle anzutreten. Nicht zuletzt wegen Schwester Ilse, denn sie hatte sich immer nach einer Freundin gesehnt, mit der sie ohne Vorbehalte über alles reden konnte.

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  RE: Die gute Schwester Datum:21.02.10 14:08 IP: gespeichert Moderator melden


Hey das ist ja mal ein super anfang und hoffentlich geht es auch bald weiter mit dieser super spannend und blumig erzälten geschichte.
Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten

Gruß truckercd
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Ambi Valent
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  RE: Die gute Schwester Datum:21.02.10 17:16 IP: gespeichert Moderator melden


4. Unverhohlene Neugier

Abends gingen sie dann auf Schwester Ilses Zimmer, dass beide Teilen sollten. Agathe schaute etwas interessiert auf die Schwesterntracht, wollte es sich aber nicht so anmerken lassen. ´Ist die nicht sehr unbequem?´

´Am Besten, du probierst sie selber mal aus. Unsere Größen sollten passen, und ich habe immer noch welche zum Wechseln im Schrank.´

Gesagt – getan. Eigentlich fühlte sich Agathe ganz wohl darin, auch wenn das Kleid ein wenig kratzig und steif wirkte. Aber Synthetic-Kittel mochte sie viel weniger. Nur mit dem hohen, steifen Kragen hatte sie ihre Probleme. ´Ich komme mir vor wie auf einem Kostümfest.´

´Der Drache meint, das sei gut für die Haltung. Und die Ärzte und Patentien reagieren sehr positiv darauf. Das ist mir deutlich aufgefallen, als sie diese Kragen eingeführt hat. Man gewöhnt sich daran.´ Nachdem auch die Frisur gemacht war und das Häubchen aufgesteckt war, sollte Agathe sich im Spiegel betrachten. Und es gefiel ihr sehr, was sie da sah. Die Tracht stand ihr mit ihren dunklen Haaren noch besser als Schwester Ilse mit ihren Rotblonden.

Schwester Ilse trat hinter sie und umarmte sie lächelnd: ´Ich finde, du passt hier sehr gut her.´

Agathe platzte es aber nun heraus. ´Ich will eigentlich schon wissen, wie das mit dem Keuschheitsgürtel ist. Kannst du es mir nicht mal zeigen?´

´Aber Agathe, das sind intime Dinge! Wir kennen uns doch erst seit 3 Stunden.´ Schwester Ilses empörung war da so deutlich gespielt, dass Agathe keinen Zweifel haben konnte. Die Blicke waren aber das entscheidende. Schwester Ilse kokettierte gerne und war immer für eine präsente Kotaktaufnahme gerne aufgelegt. Das hatte Agathe auch beim Rundgang über das Areal bemerkt. Sie war nicht nur bei attraktiven Männern sehr aufmerksam, sondern hatte einen blick auch für ältere Damen, die ihnen als Patienten begegneten, bei ersteren aber besonders. Schwester Ilse mag vielleicht die Schönheit Agathes nicht erreichen, aber sie machte es durch große Aufmerksamkeit und ihr extrovertierteres Wesen mehr als wett. Jede Geste, jeder Blick erhielt gleich eine Bedeutung.

Sie schob den Saum ihres Kleides langsam und verführerisch ein wenig nach oben, als wollte sie eine Art Strip vorführen, fing aber gleich darauf ein Gekicher an. Agathe fand das auch sehr lustig.

´Ich ziehe die Tracht lieber aus, da kannst du die ganze Pracht viel besser untersuchen.´ sagte sie mit einem gespielt sachlichen Ton. Ihr Gurt war ein enges Taillenband, Neopren gefüttert, und ein relativ schmales Schrittband, mit etwas breiterem Frontschild. Agathe hatte keine Scheu, sich dieses faszinierende Teil genauer anzusehen. Der Schlitz war offenbar für das kleine Geschäft. Hinten an der Rosette passte ein etwas größeres Loch ziemlich genau. Auf dem Schild war ihr Name eingraviert. Die Spezialschlösser waren eher klein und flach, keine Vorhängeschlösser, wie sie erwartet hatte.

´Dazu einige Erklärungen: Die Schlüssel bewacht der Drache … nee, die Oberschwestern haben auch welche. Wenn wir mal wegen Hygiene oder Sport aufgeschlossen werden wollen, dann müssen wir uns ein eine von den Dreien wenden. Als Strafe bekommen wir manchmal den Sekundärschild angebracht. Das ist eine Lochblende über dem Schlitz. Dann wird es mit der Hygiene etwas aufwendiger. Schwester Petra wurde einmal beim Masturbieren erwischt. Sie musste das Sekundärschild einen Monat lang tragen. … da kommt man auch mit einem Radiergummi nicht mehr an den Kitzler.´

´Hört sich so an, als sprichst du aus Erfahrung?´ Schwester Ilse grinste nur vielsagend.

´Und tragt ihr den Gurt ständig? Und wie ist das mit der Hygiene?´

´Viele tragen ihn über mehrere Tage, ohne aufgeschlossen zu werden. Denn wir haben ja alle ein Bidet. Damit geht das mit der Hygiene noch ganz gut. Andere, und vor allem die mit Sekundärschild, lassen sich jeden Tag zum Duschen aufschließen. Mir ist das aber zu lästig. Ich gehe nur dann täglich hin, wenn ich meine Tage habe.

Agathe, du solltest dich mal sehen. Du scheinst ja ganz heiß darauf zu sein, in so ein Ding gesteckt zu werden. Sooo toll ist das aber auch nicht. Auch wenn man sich dran gewöhnt, ich wäre lieber ohne.´

Agathe fühlte sich ertappt, und Schwester Ilse sah das auch durch die unverkennbare Rötung.

´Du hast bestimmt bemerkt, dass alle auf Maß gefertigt sind. Du müsstest also genau vermessen werden. Dann können wir das ja auch gleich machen. Zufällig bin ich die Keuschheitsvermessungsexpertin.
Wenn sie sich mal bitte etwas frei machen wollen?´ Der letzten Satz sollte die Immitation eines Frauenarztes sein, den Agathe aber nicht kannte. Für beide schien es ein Spaß zu sein, auch wenn die Schamgrenze Agathes mächtig bedrängt wurde. Aber sie zog sich ohne großes Zaudern aus. Immerhin hatte ja auch Schwester Ilse ihr den Zugang zu ihrem Unterleib gewährt.

Schwester Ilse hatte auch ein Maßband schnell bei der Hand und Maß wie ein Weltmeister. Immer fleißig mitnotierend. Schließlich zog sich Schwester Ilse Latexhandschuhe an und drang mit dem Zeigefinger in Agatehs Spalte ein. Jetzt wurde es Agathe etwas komisch, ´Gehört das zum Vermessen eines Keuscheitsgürtels hinzu?´

´Na klar, es gibt doch auch Einsätze für die KG´s, das sind solche Zapfen. Aber Jungfrauen wie du kriegen keine.´ Jetzt war Agathe aber richtig geschockt, wohin war sie nun geraten? Sie schaute verdutzt drein. Schwester Ilse konnte aber nicht lange ernst bleiben, sie krümmte sich bald vor lachen. ´Ich hab dich verarscht. Es gibt wohl auch tatsächlich KGs mit Einsätzen, aber die kriegen keine hier, auch nicht die, die keine Mädchen mehr sind.´

´Und was hast du denn in meiner Scheide gemacht? Nachgefühlt, ob ich Jungfrau bin?´

Schwester Ilse sah Agathe sehr interessiert in die Augen. ´Genau, ich bin schrecklich neugierig. Und später haben wir wohl keine Möglichkeit mehr. Dann ist dein Döschen sicher so verschlossen wie meines. Und verboten ist es auch.´ Sie erntete wieder fragende Blicke.

´Manchmal hätten wir schon Gelegenheit. z.B. wenn wir nach dem Sport die letzten in der Dusche sind. Aber auch da hat der Drache uns enge Grenzen gesetzt.
OK. Ich sehe, dass du es genau wissen willst. Also: Mit den Fingern in anderer Schwestern M*se popeln ist verboten. Auch das hier.´

Schwester Ilse strich sanft über Agathes Kitzler. Dieser wurde fest und pulsierte warm. ´Ist was? Hast du noch nie mit einer Frau gespielt? Bist du so ganz richtig Jungfrau, mit Allem?´ Jetzt wurde Schwester Ilse etwas verlegen. ´Ich wollte dir nicht zu nahe treten.´ Sie biss sich auf die Zunge. Wenn sie Agathe nun durch ihr forsches Auftreten verschreckt hatte, würde sie vielleicht noch reiß aus nehmen. Und das, obwohl Schwester Ilse Agathe am liebsten gleich als Zimmergenossin behalten hätte.

Nach einer kurzen Schrecksekunde, in der Agathe alle Ressentiment gegen Lesbierinnen durch den Kopf schossen, und sie sich erschreckt fragte, ob sie nun auch eine solche wäre, kam Agathe zu einer Entscheidung: ´Ich war zwar wirklich noch nie mit einer Frau zärtlich, aber ich fand es sehr schön. Ich habe dich lieb, und ich habe es genossen.´ Puh, einmal tief durchatmen. Schwester Ilse lies aber dennoch von Agathes Kitzler ab.

Ihre Hände, noch immer in den Untersuchungshandschuhen und leicht feucht von Agathes Saft, wandertenhoch an die Brüste und massierten diese. Schwester Ilse sein besonderes Interesse an Agathes Brustwarzen zu haben. ´Und das schöne ist: Das ist erlaubt. Solange wir züchtig die KG´s tragen, dürfen Schwestern sich schon streicheln und Küsschen geben. Nicht offiziell, aber es wird nicht verfolgt – Alle wissen das. Natürlich geht das nur, wenn beide das auch wollen … ich glaube, wir sollten langsam aufhören. Wir sollten ins Bett – zum Schlafen.
Um Viertel nach Fünf klingelt der Wecker, ich habe morgen Frühschicht. Ich würde es toll finden, wenn du mir hilfst. Wir haben einige Bettlägerige, und die Tracht steht dir doch so gut.´

Natürlich stimmte Agathe sofort zu, arbeiten hatte ihr noch nie was ausgemacht. Und dann könnte sie das Haus noch besser kennenlernen.
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  RE: Die gute Schwester Datum:21.02.10 17:44 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Ambi Valent,

gefällt mir gut deine Story, kann nur sagen bitte mehr von dem Guten, bin mal gespannt wohin du uns führst.
Wenn ich hier Danke sage für deine Mühe an dieser Story, gilt dies für alle deine Postings, auch wenn ich nur still mitlese.
Bitte weiterso.

lg siehe unten .....♥♥


Gruß der alte Leser Horst
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Ted64



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  RE: Die gute Schwester Datum:21.02.10 22:28 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Ambi Valent

der Anfang ist klasse. Ich bin mal gespannt.

Ted64
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Ambi Valent
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  RE: Die gute Schwester Datum:22.02.10 00:55 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo AlterLeser, hallo Ted64

Zitat

der Anfang ist klasse. Ich bin mal gespannt.


Ich hoffe ihr seid noch immer zufrieden, wenn es in der nächsten Folge nur um einige Rahmenbedingungen geht und nicht so sehr zur Sache geht. Aber ein wenig sollte man schon verstehen, worauf sich Agathe einließ und warum ... und natürlich , dass sie es tat.
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  RE: Die gute Schwester Datum:22.02.10 01:00 IP: gespeichert Moderator melden


5. Inquisition

Ihr machte die Arbeit richtig Spaß. Eigentlich wusste sie nicht, warum sich das Haus ´Sanatorium´ nannte, denn neben Stationen für Reha- und Kurbetrieb gab es auch eher das, was man als ganz normales Krankenhaus eher gewohnt war. Na ja, es gab auch Abteilungen für plastische Chirurgie, und auch den Pflegebetrieb für Demente und ältere. Eigentlich ein sehr breites Spektrum für die großzügige Anlage. Innen war auch alles eher vom Feinsten, ein weniger gewöhnlicher Pflegeschlüssel, keine gestressten Schwestern, sondern vorbildliche Versorgung … wobei sich Agathe allerdings deutlich fragte, ob es wirklich an der großzügigeren Ausstattung mit Personal lag – so viel mehr war dann eigentlich doch nicht. Vielmehr machte sie die Arbeit der Pflegedienstleitung dafür verantwortlich. Ja, die Schwestern schafften ordentlich was weg und blieben immer freundlich.

Und auch ihr selber macht die Arbeit hier richtig Spass. Bei den Schwestern galt die Pflegestation als die unbeliebteste, denn die alten Leute waren schwer und manchmal etwas eigen. Früher waren sie reich und mächtig, heute auf Hilfe angewiesen. In ihrem alten Krankenhaus hörte sie oft, wie sich Schwestern über Demente lustig machten, oder wie sie Kranke nicht sehr nett behandelten. Das tat ihr nicht nur weh, sondern brachten ihr auch die Feindschaft mit den Kolleginnen ein, denen sie es eben nicht gleichtun wollte. Sie selber hatte eigentlich alle Patienten gern, auch die mürrischen. Aber das Umfeld verleidete ihre Arbeit.

Hier war es so anders, Schwester Ilse hatte die gleiche Einstellung zu den Patienten wie sie selber, und da ging die Arbeit ganz anders von der Hand. Sie war zwar immer noch schwer, aber die Zufriedenheit mit sich und der Welt verlieh ihr innere Kräfte. Sie fragte Schwester Ilse, warum sie dann gerade auf der unbeliebtesten Station arbeite. ´Ich könnte dir jetzt sagen, weil ich ein Herz für gerade die Hilflosen habe … und das wäre nicht mal gelogen. Es gibt aber einen anderen Grund, den ich dir heute nicht verrate.´ Und wieder dieses schelmische lächeln.

Sie war gegen 8 mit dem Hauptteil der Arbeit fast durch, als Agathe zu Frau Ritter gerufen wurde. Diese musterte sie in ihrer Tracht. ´Etwas fehlt noch an ihrer Ausstattung.´ meinte sie nach einer knappen Begrüßung.
Agathe errötete sofort. ´Ich meinte eigentlich nicht den Keuschheitsgürtel, sondern die Brosche, die die Schwestern tragen. Wollen sie so eine?´

´Sie meinen, ob ich hier arbeiten will?´

´Nein, ich fragte nur, ob sie so eine Brosche wollen. Drücke ich mich so unklar aus?´

´Verzeihung, ich konnte mir keinen Reim auf die Frage machen.´

´Na, sie haben sich hier gleich hervorragend eingeführt, und als kleines Dankeschön wollte ich Ihnen eine Brosche unseres Hauses schenken.´

Agathe entspannte sich wieder. Sie vermutete, dass Frau Ritter sie absichtlich verunsichern wollte. ´Natürlich würde ich mich über das Geschenk sehr freuen.´

´Sie dürfen sich setzen. Aber ansonsten war es völlig korrekt, dass sie stehen geblieben sind.´

Wie schaffte es diese Frau nur, mit so wenigen Worten eine unglaubliche Distanz aufzubauen? Noch nicht mal ein böses Wort, kein Tadel, und trotz dem fühlte Agathe sich so klein.

´Eigentlich hatte ich bedenken, ihnen Schwester Ilse zur Begleiterin zuzuweisen, denn sie ist machmal sehr … ´ Frau Ritter tat so, als suche sie nach dem passenden Wort.

Agathe meinte, dass es eine Aufforderung war, selber das Wort zu finden. ´Offenherzig? Redselig? Lustig?´ waren ihre Vorschläge.

Frau Ritter wurde wieder sehr bestimmt: ´… sexuell aggressiv! Sie wurde aber verwarnt und hat die Gelegenheit, sich wieder durch korrektes Verhalten auszuzeichnen. Wie hat sie sich Ihnen gegenüber benommen?´

Agathe kam sich vor, als würde sie auf sehr dünnem Eis gehen. Wenn sie alles frei heraus berichtete, könnte das negative Konsequenzen für Schwester Ilse haben. Würde sie aber nicht die Wahrheit sagen und Frau Ritter etwas vorflunkern … vielleicht wusste Frau Ritter einfach mehr? Und die Aussage verweigern würde bestimmt auch nicht gut ankommen.

´Schwester Ilse hat stets in meinem Einverständnis gehandelt. Ich empfand an ihrem Verhalten nichts, was ich mir anders gewünscht hätte. Haben sie sie denn nicht beauftragt, dass sie gleich Maß nehmen sollte für meinen Keuschheitsgürtel?´

Frau Ritter lächelte: ´Sie haben soeben die letzte Prüfung mit Bravur gemeistert. Wir wollen hier keine Petzen, aber auch nicht das Gegenteil, nämlich sich nicht zu äußern und somit die Disziplin untergraben. Mir geht es um die korrekte Balance. Und die haben sie anscheinend gefunden.

Kurz: Wir würden sie gerne einstellen. Wann können sie anfangen?´

´Nun, nach meiner Ausbildung habe ich den Arbeitsvertrag als Schwester unterschrieben. Sie haben mir aber ein halbes Jahr Probezeit auferlegt, obwohl ich doch schon über 3 Jahre da arbeite …´

Frau Ritter hob die Hand: ´Keine Bitterkeit, das bringt nichts. Sie wollten mir sagen, dass sie bereits zum nächsten Ersten anfangen können … richtig?´

Agathe nickte nur stumm und Frau Ritter fuhr fort. ´Einen großen Hausstand haben sie ja nicht, sie wohnen jetzt ja auch im Schwesternwohnheim. Auch hier brauchen sie sehr wenig. Möbel und Bettwäsche wird ihnen gestellt, die Tracht sowieso, und auch die Sportbekleidung. Auch ist bei uns in den Zimmern der Schwestern wenig Platz. Wenn sie aber etwas einlagern wollen, so können wir auch Transportkisten bei uns verwahren. Wir können alles abholen lassen.

Über unsere Disziplinarmaßnahmen und der Pflicht einen Keuschheitsgürtel zu tragen, sind sie ja bereits informiert worden. Die Vereinbarung, dass sie diesen Maßnahmen ausdrücklich billigen, müssen sie zusätzlich zum Arbeitsvertrag unterschreiben.´

Sie hatte sich dennoch alles genau durchgelesen. Eigentlich war der Hauptteil des Arbeitsvertrages weitgehend Standard. Das Zusatzprotokoll war dagegen schon ziemlich hart. Nichts neues, alles wesentliche war ja schon gesagt worden. Aber es war doch noch etwas anderes, wenn sie selber auf einige wichtige bürgerlichen Rechte verzichten sollte. Schweren Herzens unterschrieb sie. Hatte sie damit ihre Seele verpfändet? Oder eben ihre Bestimmung gefunden?

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  RE: Die gute Schwester Datum:22.02.10 11:54 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Ambi Valent !

Agathe ist nun in das Pflegeteam eingetreten.
Natürlich muß sie noch einiges lernen, umziehen und
den Keuschheitsgürtel tragen. Aber sie ist sooo
froh über ALLES, daß sie den neuen Job hat.

Viele Grüße SteveN



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  RE: Die gute Schwester Datum:22.02.10 14:11 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Schweren Herzens unterschrieb sie. Hatte sie damit ihre Seele verpfändet? Oder eben ihre Bestimmung gefunden?


Da glaube ich eher an letzteres.

Das ganze Arbeitsumfeld und die anderen Schwestern tun ihr gut.

Der erste freiwillige Arbeitstag hat ihr auch gut gefallen, besonders da es nirgends ein dummes Gerede, über die Patienten, gab.

Auch Sticheleien gegen Sie oder andere Schwestern blieben aus.

Was kann einem, bei einem so frohen Gemüt, der Drache oder der KG schon anhaben.

Ja, ich glaube sie hat ihre Bestimmung gefunden, obwohl sie sich am Anfang doch schwer tun wird.

Danke Ambi Valent.
-----
Gruß vom Zwerglein

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  RE: Die gute Schwester Datum:22.02.10 17:00 IP: gespeichert Moderator melden


Na dann wollen wir mal sehen wie es ihr ergeht wenn sie dort anfängt.
Danke an alle Autoren fürs schreiben ihrer Geschichten

Gruß truckercd
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Ambi Valent
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  RE: Die gute Schwester Datum:22.02.10 22:27 IP: gespeichert Moderator melden


6. Auf zu neuen Ufern

Bereits nach drei Wochen war alles soweit vorbereitet. Die Kündigungen durch, der Miniumzug geplant. Auf zu einem neuen Leben. Sie sollte auf dem Weg zum Sanatorium einen Umweg fahren, zur Installation und letzte Anpassung des Keuschheitsgürels. Das sollte direkt bei dem Atellier geschehen, die könnten noch Kleinigkeiten richten.

An der angegebenen Adresse war ein Ladengeschäft mit eher neutralem Aussehen. Die Bedienung, eine Mitte 50-jahrige Frau, war freundlich und wirkte nicht konspirativ. ´Ich habe einen Termin, … äh … wegen der Anpassung.´ Agathe war schon leicht gerötet.

Aber die Frau grinste nicht. ´Alles halb so wild, Kindchen. Das fühlt sich nur beim ersten mal etwas neu an. Sie kommen gewiss vom Sanatorium?´
Agathe nickte. Die Frau kümmerte sich um die Anpassung selber. ´Wenn es was größeres ist, dann gebe ich den rüber in die Werkstatt …´ meinte sie nur. Gehen sie doch bitte nach hinten und machen sie sich unten herum frei.
Agathe schämte sich in Grund und Boden, obwohl die Frau ihr keinen Grund dazu gab. Dann dachte sie daran, dass es ja auch eine etwas verruchte Dreißigjährige mit großen Tätowierungen und dem Gesicht voller Piercings hätte sein können, oder gar ein junger Mann. Aber so war es doch ganz harmlos. Also – tief durchatmen.

Im angegebenen Raum war ein gynäkologischer Stuhl, der deutlich in die Jahre gekommen war. Sicher bei der Auflösung einer Praxis erworben, die wegen Alters geschlossen wurde. Sie hatte noch den Schlüpfer an als die Frau mit dem Keuschheitsgürtel, ihrem Keuschheitsgürtel, in den Raum kam. Er sah eigentlich genau so aus wie den, den sie schon bei Schwester Ilse untersucht hatte. Die Frau zeigte ihr die Gravur, die den Gürtel mit ihrem Namen zierte. Die Frau erklärte noch dies und das.
Als sie den Schlüpfer ausgezogen hatte, war die Frau eher unzufrieden: ´Hat man Ihnen nicht gesagt, dass sie sich epilieren lassen sollten? Mit den Schamhaaren siet das nicht mehr so gut aus, und auch sonst kann es zu Problemen führen.´
´Was für Probleme?´
´Ach Sie werden es schon selber merken.´ Brummte sie nur, als sie zuerst das Taillenband und dann das Schrittband anlegte. Ein klein wenig nachgebogen, und das Schloss rastete ein.

´Sie sind doch Jungfrau … das sieht man auch ohne nachfühlen. Jetzt sein sie eine verschlossene Jungfrau. Sie wollen ihn sicher gleich anbehalten.´ Das war eher eine Feststellung als ein Frage.
Ein seltsames Gefühl, dachte sich Agathe, als sie sich wieder anzog. Die Frau gab ihr einen verschlossenen Umschlag mit. ´gut drauf aufpassen, da sind die Schlüssel drin. Wenn du den verlierst, hast du Probleme.´ Jetzt war sie schon beim Du angekommen …
Noch eine Empfangsquittung unterschreiben … die Rechnung ging direkt an das Sanatorium. Und schon war sie wieder draußen auf den Weg zu ihrer neuen Arbeitsstätte. War doch gar nicht so schlimm, und der KG drückt nur wenig. … aber irgendwie hatte sie sich die Einkleidung feierlicher vorgestellt.

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Will irgendwann mal 310 Beiträge geschrieben haben.

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  RE: Die gute Schwester Datum:23.02.10 13:22 IP: gespeichert Moderator melden


Sie hat sich also entschlossen, sich für den Job verschließen zu lassen und ist auf dem Wege, mit Sack und Pack zu ihrer Arbeitsstelle zu fahren.

Schnellschnell mach weiter !!!!
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  RE: Die gute Schwester Datum:23.02.10 15:30 IP: gespeichert Moderator melden


hallo ambi valent,

ich glaube du möchtest einen rekord in schnellposten aufstellen.
mit großen vergnügen habe ich deine bisherigen folgen gelesen. das macht lust auf mehr. bitte schreib weiter. danke


dominante grüße von
Herrin Nadine

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Wenn alle wüßten sie wollen,gäbe es keinen mehr der ihnen etwas beibringen könnte

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  RE: Die gute Schwester Datum:23.02.10 15:34 IP: gespeichert Moderator melden


Gestattest du einen kurzen Einwurf,ambi valent?

Nadinchen ist wieder da. Es ist nicht zu überlesen.

Hat ja schon fast was gefehlt....

Mit besten Grüßen,

Black Panter

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  RE: Die gute Schwester Datum:23.02.10 16:43 IP: gespeichert Moderator melden



Zitat

Nadinchen ist wieder da. Es ist nicht zu überlesen.

Hat ja schon fast was gefehlt....


Hallo schwarze Katze, lass doch bitte unser "Nadinchen" in ruhe.

Wer von UNS kann schon behaupten alles zu lesen und zu allem einen Kommentar zu geben.

Hallo Nadine, Deine Kur gut überstanden??

zum Schluss möchte ich Ambi Valent für die Fortsetzung danken.
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  RE: Die gute Schwester Datum:23.02.10 16:54 IP: gespeichert Moderator melden


hallo zwerglein,

danke für deine rückendeckung. die reha ist gut und erfolgreich verlaufen


dominante grüße von
Herrin Nadine

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