Autor |
Eintrag |
Fachmann
 

Beiträge: 53
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:25.12.24 23:02 IP: gespeichert
|
|
Das wünsche ich auch und vielen Dank für diese Bescherung mit der Fortsetzung!
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:06.01.25 18:45 IP: gespeichert
|
|
Dankeschön! Ich hoffe du und alle anderen hatten einen Guten rutsch und es war mir eine Freude euch dieses Geschenk zu machen Die Fortsetzung wird wahrscheinlich noch ein bisschen auf sich waren lassen aber sie hat bereits um die 2000 Wörter. Ich hoffe ich habe die nächsten Tage Zeit um endlich daran weiter zu arbeiten.
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:22.02.25 23:20 IP: gespeichert
|
|
Verzeiht mir die lange Pause, aber nun geht es weiter wie versprochen! Hier ist Teil 28:
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:22.02.25 23:21 IP: gespeichert
|
|
LCs 28
Bondage Solo Leveling
Caitlyn packte ihre Tasche und warf allerlei Trainings und das ein oder andere Bondage Equipment hinein, sollte sie sich auf ihren Trainingsausflug langweilen. Rechts daneben lag ein eingepacktes Zelt, welches sie vor etwaigen Regenfällen schützen würde. Ihre Mum Terra und ihr Dad Aaron waren währenddessen dabei, ihr Essen einzupacken. Nach dem anfänglichen Schock von ihm über das plötzliche wieder Auftauchen seiner Frau war er nun wieder voller Liebe für sie und hatte sich extra nach der letzten Geschäftsreise freigenommen, um mit ihr und seinen Kindern etwas Zeit zu verbringen. Normalerweise wäre Caitlyn Feuer und Flamme dafür gewesen, doch musste sie nach ein paar Tagen einsehen, dass sie üben musste. Üben, um eine bessere Magierin zu werden und ihren Körper zu stählern, um den Aufgaben einer Polizistin in Leon City gerecht zu werden.
„Alsoooo, seit wann weißt du, dass du Magie beherrschst?“, fragte Luke hinter ihr und Caitlyn wirbelte herum, als er sie erschreckte. Er war seit dem Gespräch vor ein paar Tagen mit ihrer beider Mutter etwas eigenbrötlerisch geworden.
„Mum hat dir doch schon alles erklärt.“
„Ich will es aber nochmal von dir hören.“
Caitlyn atmete kurz aus und räusperte sich.
„Nun … beherrschen ist vielleicht ein bisschen zu hoch gestochen, aber … Zaubern konnte ich, wie gesagt, mit zwölf bis ich es durch Maike vergessen habe und erst vor ein paar Monaten habe ich wieder davon erfahren“, sagte Caitlyn wahrheitsgemäß und schulterte ihre Taschen.
„Und du bist mit Mum weggezogen, weil …“,
„Weil dein Neunjähriges ich nicht die Klappe halten konnte. Wäre vielleicht nicht so cool gewesen, wenn deine Klassenkameraden erfahren hätten, dass deine Schwester zaubern kann.“
„Ja, da hast du vermutlich recht“, sagte Luke und atmete schwer aus.
„Was ist los, Luke?“, fragte Caitlyn legte ihre Taschen wieder neben ihrem Bett ab und bedeutete ihrem Bruder, sich zu setzten. Er kam zögerlich der Aufforderung nach und setzte sich neben sie.
„Du bist doch nicht neidisch, oder?“
Luke gab ihr einen Knuff auf die Schulter.
„Nein … Ich mein ein bisschen, aber dann denk ich mir nein. Wäre natürlich schon cool, aber ich habe das Programmieren und die Robotik … das ist auch so etwas wie Zaubern“, erklärte er und seufzte erneut schwer.
„Aber?“, harkte Caitlyn nach.
„Aber … glaubst du … ich … Ich fange nochmal neu an. Seit Mum mir das erklärt hat und alles. Das es Magie gibt in der Welt. Wir wohnen direkt an … in einem magischen Wald und unsere Nachbarn sind Magier, Elfen und … Catgirls …, ich überlege halt … glaubst du, dass diese Magie Menschen verändern kann? Also von der Stimmung her? Aggressiver macht oder mit ihrem Verstand spielen kann?“
„Ich … denke schon? Ich bin mir da aber auch nicht sicher und habe es auch nie gelernt. Vielleicht kannst du Mum zu dem Thema fragen. Warum?“
Lukes Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen, und er stand auf.
„Nur so“, antwortete Luke, „Ich muss ein paar Dinge erledigen und Nachforschungen anstellen. Ich wünsche dir viel Spaß auf deinem Ausflug.“
Er war mit drei schnellen Schritten aus ihrem Zimmer verschwunden und ließ seine verwunderte Schwester zurück.
„Ähm … danke?“, sagte sie verunsichert, als die Tür zu Lukes Zimmer zuknallte und er sie abschloss. Caitlyn schüttelte ihren Kopf, nahm ihre Taschen vom Boden auf und ging hinunter in den Flur, wo bereits ihre Eltern warteten. Sie wirkten so glücklich, als wären sie nie getrennt gewesen.
„Also bis dann, mein Schatz, viel Erfolg bei deinem Training“, sagte ihr Dad und drückte sie.
„Hier ist das Essen. Das sollte für eine ganze Weile reichen und fackel nicht den Wald ab“, mahnte ihre Mum und gab ihr noch eine Tasche, die sie sich über ihre Schulter hing.
„Ich bin keine zwölf mehr, Mum“, nuschelte Caitlyn und drückte Terra.
„Ich sag’s ja nur und denk dran, versuche dein Talent in der Magie zu finden. Danach entwickelt sich der Rest wie von selbst“, erklärte Terra und beide Eltern winkten ihrer Tochter hinterher, als sie das Haus verließ und schwer bepackt den Vorgarten entlang joggte. Caitlyn durchquerte das Eingangstor und folgte dem vertrauten Waldweg, den sie regelmäßig für ihr Lauftraining nutzte. Doch dieses Mal verließ sie den Pfad und wagte sich tiefer in den Wald. Tiefer, als sie es jemals zuvor gewagt hatte. Bisher hatte sie, wie alle anderen Einwohner von Leon City, den Mut nicht aufgebracht, aus Angst vor dem Fluch, der auf dem Wald liegen sollte.
Aber jetzt wusste sie es besser. Es war Ifry, welche die Menschen aus dem Wald vertrieb, wenn diese zu neugierig wurden, eine Gefahr für den Wald darstellten oder sie gerettet werden mussten, zum Beispiel wenn sie unabsichtlich in den Netzen der heimischen Spinnen verfingen.
Mit diesem Wissen wanderte Caitlyn so tief in den Wald, dass sie glaubte, selbst Ifry könnte sie nicht finden. Sie suchte einen Ort, an dem sie sicher war, nicht entdeckt zu werden, zumindest nicht, während sie ihre Magie testete oder eine Pause mit ihren Fesselutensilien machte. Natürlich hatte sie normalerweise nichts gegen ein bisschen Gesellschaft, aber sie wollte etwas Zeit für sich. Etwas Zeit, um ihren Kopf freizubekommen und stärker, schneller und besser mit ihrer Magie zu werden.
Fernab jeglicher Zivilisation und nur mit den Geräuschen des Waldes um sie herum stellte Caitlyn ihr Zelt zwischen Bäumen und Büschen auf, die, auch wenn recht kahl, sie hoffentlich vor dem winterlichen Wind schützen würden. Sie baute mit Steinen eine sichere Feuerstelle und fand ein paar trockene Äste, die sie einfach mit ihrer Magie anzünden würde.
„Hoffentlich“, murmelte sie und erinnerte sich an ihren letzten Versuch, einen Feuerball zu werfen. Caitlyn kletterte in ihr Zelt und schloss es. Vor ihr lagen ihre Taschen und besonders zwei davon schienen nach ihr zu rufen.
„Training oder Spaß …“, murmelte sie und schüttelte ihren Kopf, „erst die Arbeit, du Idiot.“
Sie griff nach ihrer Tasche mit dem Trainingsequipment, doch sie zögerte erneut.
„Warum nicht beides?“, flüsterte sie und öffnete dann die andere Tasche. In ihr waren Unmengen an Seilen mit unterschiedlichen Längen und verschiedenen Arten. Manschetten aus Leder sowie Summers Latex-Zwangsjacke mitsamt allen Gurten dafür. Daneben lagen ihre beiden Latexcatsuits, die Caitlyn sofort herausnahm. Ihre Kleidung landete auf ihrer aufblasbaren Matratze und sie beeilte sich schnell in ihren Latexanzug von CT zu schlüpfen. Glücklicherweise hatte er die Eigenschaft, sie warm oder auch kalt zu halten, und sie spürte sofort seinen Effekt auf ihre Haut. Caitlyn atmete erleichtert auf, als sie das Gefühl von Latex wieder auf ihrer Haut spürte und es fing in ihrem Bauch an zu kribbeln. Ihre Hände wanderten wie automatisch zu ihren Brüsten und ihrem Schritt, aber sie besann sich eines Besseren, bevor sie das Training für heute ganz ausfallen ließ. Sie nahm schnell den zweiten viel zu engen Catsuit und zog in über den von C&T. Er drückte im Gegensatz zu dem anderen unerbittlich auf ihren Körper ein und ihr schien es, als müsste sie nun für jede Bewegung kämpfen. Als Nächstes zog sie ihre Sportkleidung aus der Tasche. Sie brauchte allerdings nicht die Wintervariante und zog nur eine Leggings sowie ein enges Shirt darüber. Dies tat sie nur damit, falls sie doch plötzlichen Besuch bekam, sie nicht nur in Latex bekleidet im Wald saß.
„Auf das Gespräch hätte ich sicherlich keine Lust“, murmelte sie und stellte sich vor, wie sie nur in ihren Catsuits bekleidet einer alten Dame mit Hund erklären musste, was sie hier draußen in der Wildnis tat. In ihr Gesicht stieg die Röte, und sie nahm sich schnell die Manschetten und ein paar dehnbare schwarze Seile aus ihrer Tasche. Sie band sie an die D-Ringe und schloss die Fesseln um ihre Hand und Fußgelenke. Als Nächstes nahm sie noch ein paar Streifen Klebeband und klebte sie über ihren Mund. In ihrem Kopf war dies zumindest eine gute Idee, um das Training noch anstrengender zu machen, und sie band sich zum Schluss noch einen Schal, um ihr Gesicht, um nicht die brennend kalte Luft direkt einzuatmen. Caitlyn öffnete das Zelt und kletterte an die frische Luft. An einen Baum band sie die anderen Enden der dehnbaren Seile und ging von ihm weg, bis die Seile gespannt waren und versuchten sie zurückzuziehen. Das Ziehen von ihnen war so stark, dass sie aufpassen musste, nicht auszurutschen oder nach hinten über zu kippen.
Mal schauen, ob ich nicht einfach nur eine Ausrede finden wollte, um die speziellen Seile zu testen. Dachte Caitlyn und nahm eine Kampfpose mit dem Ankerbaum hinter sich. Allein ihre Arme hochzuheben, war durch die Latexanzüge bereits schwer, aber die Seile setzten noch eine Schippe drauf. Noch bevor sie überhaupt richtig anfangen konnte, hatte sie schon Schwierigkeiten, allein ihre Haltung zu waren, doch sie setzte ihre ganze Kraft dagegen und schaffte unter höchster Konzentration, ihre Hände vor ihrem Gesicht zu halten. Dann schlug sie nach vorne und das Seil spannte sich weiter und sie musste kämpfen, um gegen es zu wirken und ihre Position zu halten. Sie holte ihre Hand zurück in die Ausgangsposition und achtete darauf, nicht ihr eigenes Gesicht zu schlagen. Sie wiederholte es mit der anderen Hand und wechselte sich danach ab. Es fühlte sich für sie ein bisschen so an, als wäre sie in einem Fitnessstudio, wenn auch deutlich versauter gekleidet. Das sie nur durch ihre Nase atmen konnte, machte alles umso anstrengender, aber sie machte immerzu weiter und nach einer Weile wurde sie übermütig.
Vielleicht kann ich auch meine Tritte trainieren? Überlegte Caitlyn, hob eins ihrer Beine und bereute es sofort. Sie verlor ihren Halt, rutschte weg und wurde von der Spannung nach hinten gerissen. Durch den Schwung rollte sie über den Boden und die dehnbaren Seile wickelten sich um sie herum. Stöhnend kam sie am Fuße des Baumes zum Stehen und ihr Körper war vom Kopf bis Fuß fest von den Seilen umschlungen, als wäre sie eine Jungfrau in Nöten aus alten Cartoons. Das einzige was fehlte war nun das Klebeband über ihren Mund, welches sich allerdings während des Fluges verabschiedet hatte.
Klasse Idee, Cait. Dachte sie, während sich alles um ihren Kopf drehte. Caitlyn lag noch einen Moment liegen, während die Seile sich tief in ihre Haut drückten. Es fühlte sich so an, als würden sie sich immer fester ziehen.
„Was habe ich mir dabei gedacht? Ich kann schon kaum mit den Seilen stehen“, schimpfte Caitlyn sich selbst aus, während sie sich gegen die Umklammerung währte und spürte, wie die Seile langsam von ihrem Körper rutschten, „Wenigstens ist es keine effektive fesselung …“
Caitlyn stutzte irritiert, als sie spürte, dass die Seile um ihren Füßen wieder enger wurden und sah auf sie hinunter. Sie blinzelte überrascht, als sie ein paar Ranken der hier heimischen Schlingpflanzen sah, die sich um ihre Beine wickelten und die fast losen schwarzen Seile wieder festzuzurren schienen.
„Ja'nee“, murmelte Caitlyn genervt und fing an noch mehr zu strampeln und schaffte es, einen ihrer Arme freizubekommen, bevor es noch schlimmer wurde. Schnell hatte sie ihren anderen Arm auch befreit, setzte sich auf und lehnte sich nach vorne. Ihre Finger kämpften gegen die Ranken und schlugen neue beiseite, die heran gekrochen kamen. Sie lockerte den Griff der Pflanze und schaffte es angestrengt atmend, die Ranken loszuwerden. Caitlyn rollte sich über den Boden davon und machte sich daran, die restlichen Seile von ihrem Körper zu lösen, was nun viel schneller ging. Triumphierend stand sie auf und machte sich daran, ihr Nachtlager etwas weiter weg von den Pflanzen neu aufzurichten. Sie hatte keine große Lust auf weitere Probleme mit diesen Waldbewohnern.
Am Abend saß Caitlyn an einem kleinen Feuer und erwärmte eine Ration, die ihr ihre Mutter mitgegeben hatte. Sie hat einige Versuche gebraucht, um das Feuer zu entzünden, doch letztlich sprang ein jämmerlicher Feuerball aus ihrer Hand auf das trockene Holz und ließ es auflodern.
„Feuer ist wohl nicht mein Element“, murmelte sie und rührte gedankenverloren das Essen in einem kleinen Topf um, „Aber was ist es dann? Wo drin bin ich gut? Den Nebel und die Seile zu beschwören, war zu viel für mich gewesen. Mit Ava und Summer war das Fesseln das Problem und früher mit Jade auch … früher … wann habe ich noch Magie eingesetzt?“
Caitlyn starrte ins Feuer, während sie versuchte, sich zu erinnern. Ihr fielen ein paar Momente ein, in denen sie vielleicht Magie angewandt hatte.
Bei dem Kinky DnD Event, aber habe ich da nicht einfach Celines Magie widerstanden und umgeleitet? Vielleicht auf der Akademie, als ich in einem Spint eingeschlossen war und mich daraus befreit habe. Überlegte Caitlyn.
„Noch irgendwo?“, flüsterte sie und schüttete das Essen in eine Schale, als es warm genug war. Sie löffelte etwas davon in ihren Mund und schloss genussvoll ihre Augen. Das Training war für sie wie immer kein Problem gewesen, selbst nach dem kleinen Unfall, aber dennoch war das Essen ein Segen nach dem langen Tag. Das magische Latex hatte sie den ganzen Tag vor der Kälte geschützt und jetzt war es nicht anders, aber das warme Essen gab ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Sie genoss jeden Löffel ihrer Mahlzeit, bis es vollständig in ihrem Magen verschwunden war und löschte das Feuer. Sie kletterte in ihr Zelt, schloss es und machte ihr Bett fertig. Zum Schluss zog sie ihre Sportkleidung aus. Nur in, ihren beiden Latex-Catsuits bekleidet räkelte sie sich auf ihrer aufblasbaren Matratze und gähnte laut.
„Soll ich vielleicht einfach schlafen und mich morgen ein bisschen mehr fesseln?“, fragte sie und sah über ihre Tasche mit den Fesselutensilien. Ein Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und sie schüttelte ihren Kopf. Wie konnte sie jetzt an Schlafen denken? Caitlyn zog die pinke Latexzwangsjacke aus der Tasche und schlüpfte sofort hinein. Sie glitt über ihre Latex bedeckten Beine und drückte sanft in Caitlyns Schritt, während sie sich abmühte, ihre Arme in die Ärmel der Jacke zu schieben. Nachdem dies erledigt war, drehte sie ihren Rücken und tastete mit herausgestreckter Zunge nach dem Reißverschluss der Jacke. Durch ihre nun in Fäustlingen feststeckenden Hände war dies kein leichtes Unterfangen mehr, aber nach mehreren Versuchen bekam sie ihn endlich zu fassen und zog den Reißverschluss zu. Das Geräusch, welches er machte, jagte einen Schauer ihren Nacken hinunter und sie befeuchtete ihre Lippen mit ihrer Zunge, als ihr Bauch vor Vorfreude anfing zu kribbeln. Der Reißverschluss rastete in ihren Nacken ein und Caitlyn nahm die Gurte aus der Tasche, die sie sogleich um ihren Körper befestigte. Mit ein paar schnellen Handgriffen und einem Hauch Magie, da sie nirgendwo die Lasche einklemmen konnte wie zu Hause in ihrer Tür, war sie erneut gefangen in Summers Selfbondage Zwangsjacke. Dank der Anleitung wusste sie diesmal auch, wie sie sich selbst befreien konnte, und sie konnte sich beruhigt auf ihre Matratze legen. Mit ein paar gezielten Tritten schaffte sie es, die Decke über ihren Körper zu werfen und die Wärme und Anstrengungen des Tages forderten ihren Tribut als sie langsam die Augen schloss und einschlief.
„Das ist ein Fehler, bitte glauben Sie mir!“, rief ich zum erneuten Male, doch die starken Hände schleiften mich wortlos durch schattenhafte Korridore. Vor einer Stahltür hielten wir an und als sie aufschlug, wurde ich hineingeworfen. Ich prallte vom weichen Boden ab und schlug gegen die Wand, bevor ich an ihr herunterrutschte und in die Raummitte rollte. Ich versuchte mich abzustützen, aber meine Hände klebten dank der Zwangsjacke an meiner Seite fest und gehorchten mir nicht. Die fremden Hände ergriffen meine zappelnden Beine und banden sie mit Gürteln zusammen. Ich spürte sie kaum, aber ich konnte sie daraufhin nicht mehr bewegen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie die Stahltür geschlossen wurde und ich alleine in der Gummizelle zurückblieb.
„Last mich raus! Ich bin eine Polizistin aus Leon City! Ich …“, ich verstummte als die Tür wieder aufflog und eine blonde Frau mit einem Klemmbrett in der Hand eintrat. Unter einem weißen Kittel trug sie eine Polizeiuniform, die mir seltsam vertraut vorkam.
„Ms. Schoene?“
„Caitlyn, Caitlyn, was machen wir nur mit dir?“, fragte mich meine frühere Ausbilderin von der Akademie und setzte sich auf einen Stuhl. Ich wollte aufstehen, aber Ms. Schoene drückte mich einfach mit ihren High Heels zu Boden und pinnte mich auf der weichen Unterlage fest.
„Hier steht, dass du nicht in die Öffentlichkeit gehörst. Eine ausgeprägte Bondage-Leidenschaft, Latexsucht, glaubt an Magie …“
„Aber ich kann Zaubern!“
Ms. Schoene ignorierte mich und zählte weitere Schandtaten auf.
„Du bist Polizistin in Leon City? Also offensichtlich korrupt! Vielleicht sollten wir dir einen Knebel verpassen, damit du uns nicht ansteckst!“
Ich blinzelte verwirrt und Panik machte sich in mir breit. Wenn sie mich knebelte, konnte ich mich nicht mehr verteidigen! Dann wäre ich verloren!
„Bitte Ms Schoene, lassen sie mich mit einem Doktor reden!“
„Hoooo? Der Doktor wird nur derselben Meinung sein, liebes.“
„Bitte.“
„Nun gut, der Doktor wird dich nun empfangen“, sagte Ms. Schoene und hob von ihrem Klemmbrett eine Handpuppe. Sie war einem Wolf nachempfunden und hatte einen Arztkittel an und ein kleines Stethoskop um seinen Hals gelegt. Seine Knopfaugen schienen in meine Seele zu blicken und lenkten von seiner langen Zunge ab, die aus seinem Mund hing.
„Ääääähhh“, sagte ich doch, die Wolfpuppe drückte ihre Hände auf meinen Mund.
„Hallo Caitlyn. Mein Name ist Dr. Wolvun. Hast du mit Halluzinationen zu kämpfen?“
„Nein. Ich …“, presste ich zwischen den fluffigen Händen von der Handpuppe hervor und sah verdutzt zu Ms. Schoene, die sich wieder ihrem Klemmbrett widmete und die Puppe nicht mehr hochhielt, diese aber immer noch vor meinem Gesicht herumtanzte.
„Na ah! Nicht sprechen!“, ermahnte mich Dr. Wolvun und drückte fester auf meine Lippen. In diesem Moment spürte ich, wie meine Lippen miteinander verschmolzen und ich sie nicht mehr öffnen konnte, als wären sie verklebt.
„Siehst du manchmal seltsame Dinge?“, fragte mich die Handpuppe erneut und ich nickte eifrig.
„Mmmmh, sehr interessant!“, sagte Dr. Wolvun und legte eine Hand unter sein Kinn, während seine andere damit beschäftigt war, das Stethoskop von seinen Schultern zu ziehen, allerdings ohne Erfolg, weil seine Arme so kurz waren. Ms. Schoene rollte mit den Augen, beugte sich nach vorne und legte ihm das Stethoskop um. Dr. Wolvun nickte ihr dankend zu und presste das kalte Metall gegen meine Stirn, während er laut sagte: „MMMMMMMMMMMMMMHHHHHHH. Oh, das ist ja gar nicht gut!“
Seine Knopfaugen fixierten sich auf mein Gesicht und seine Wolfschnauze kam meiner Nase gefährlich nahe.
„Sie brauchen dringend Ruhe! Ms. Schoene? Sorgen Sie dafür, dass Caitlyn nicht gestört wird! Eine Woche! Nein, ein Monat!“
Ein Monat?! Schoss es in meinen Kopf. Ich fing an, meinen Kopf zu schütteln. Ich wollte keinen Monat in dieser Zelle sitzen!
„Keine Sorge, Caitlyn, wir bekommen dich schon wieder hin. Hier ist die Rechnung“, sagte Dr. Wolvun und schlug mit seinen weichen Händen gegen meine Stirn. Ich fiel nach hinten über und vor meinen Augen erschien ein Klebezettel, auf dem eine Eins und dutzende Nullen standen. Mir drehte sich der Magen um.
„Wenn noch etwas sein sollte, rufen sie Ms. Schoene“, sagte Dr. Wolvun und setzte sich auf die Schulter meiner Ausbilderin, die prompt aufstand und mir sadistisch zulächelte.
„Wie wäre es mit einem Jahr, Dr. Wolvun? Nur um sicherzugehen?“, fragte sie, während sie rausgingen.
„Welch ausgezeichnete Idee!“, sagte die Handpuppe und die Tür knallte hinter ihnen zu, während sich der Preis auf dem Klebezettel verhundertfachte.
„NOOOOOO …“
„OOOOOoooooohh“, rief Caitlyn und blinzelte den Schlaf aus ihren Augen. Ihr Herz raste und sie wusste nicht, wo sie war. Sie konnte ihre Arme nicht bewegen und sie sah nichts, noch nicht mal ihren Wecker, der normalerweise immer verlässlich eine Uhrzeit verraten konnte. Sie spürte ihre Decke auf ihrem Körper und im nächsten Moment, dass ihr Gesicht vor Kälte taub war. Sofort versuchte Caitlyn ihre Hände zu benutzen, um ihr Gesicht zu wärmen, aber sie gehorchten ihr einfach nicht und klebten an ihrer Seite, als wäre sie in einer …
„Zwangsjacke …“, murmelte Caitlyn erleichtert und sofort wich die Panik, als sie nun wusste, dass sie immer noch mitten im Wald war und sich selbst gefesselt hatte.
„War nur ein Traum … verdammt.“
Caitlyn wusste, dass sie es jetzt viel schwerer haben würde einzuschlafen, aufgrund des Traums und der Fesseln. Sie wollte außerdem nicht, dass ihr Gesicht vor Kälte anfing zu schmerzen oder Schlimmeres. Sie setzte sich auf und wirkte einen Zauber, damit die Laschen, die ihre Arme festhielten, sich lösten und innerhalb von ein paar Minuten hatte sie sich aus der Jacke befreit und kuschelte sich tiefer in ihre Decke. Caitlyn ließ ihre Gedanken schweifen.
„Vielleicht sollte ich nächste Nacht die Maske anziehen?“, flüsterte sie in ihren Arm hinein und schloss ihre Augen nur, um sie wieder einen Spaltbreit zu öffnen, als etwas an ihrem Zelt entlang huschte. Aus Reflex schlug sie gegen die Zeltwand und das etwas was auch immer es war, huschte davon, während etwas anderes, was sie bisher nicht bemerkt hatte, vor Schreck von außen ihr Zelt hinunterrutschte und ebenfalls davonkroch.
„Waren das die Spinnen? Bei meinem Glück haben sie das ganze Zelt eingesponnen“, flüsterte Caitlyn und schloss ihre Augen erneut. Sie bezweifelte, dass die kleinen Unruhestifter einen Reißverschluss öffnen konnten und selbst wenn. Was wollen die schon machen? Caitlyn hatte aber keine Zeit, sich weiter Gedanken darüber zu machen, sie musste fit für den nächsten Morgen sein.
Tatsächlich war am nächsten Morgen ihr Zelt von den Spinnen Vandalisiert worden, und die ersten 10 Minuten musste sie es von den Fäden befreien. Die ganze Zeit konnte sie nicht anders, als den Kopf zu schütteln. Es wäre vermutlich nichts Schlimmes passiert, hätte sie die Spinnen in Frieden gelassen, aber in einem Kokon festzustecken, während sie trainieren sollte, war nicht zielführend, auch wenn ihr der Gedanke gefiel. Während sie ihr Feuer erneut entzündete und sich einen Trainingsplan für heute überlegte.
„Ich denke, ich übe mich in Magie und dann gehe ich laufen?“, überlegte sie laut und streckte sich gähnend, „Mum meinte, dass ich meine Magie sehr vernachlässigt habe und deswegen schon nach ein paar Zaubern kaputt bin. Ich muss meine Grenzen wieder größer machen, indem ich diese überschreite.“
Caitlyn hob einen Stein vom Boden auf und ließ ihn in ihrer Hand schweben. Einen Moment später ließ sie ihn durch den Wald schießen und er verschwand zwischen den Büschen mit einem kleinen Teil ihrer Magie.
„Das war jetzt nicht so viel …“, murmelte sie, aber anstatt einen neuen Stein aufzuheben, beschwor sie einen ihn ihrer Hand. Diesmal atmete sie erschrocken auf über die Menge der nun verbrauchten Magie.
„Wow … das könnte effektiver sein“, sagte Caitlyn setzte sich auf einen alten Baumstamm und begann damit, einen Stein nach dem anderen in ihrer Hand zu materialisieren.
Schwer atmend sah sie auf den Haufen runder Steine hinunter. Immer wieder hatte sie sich gezwungen, einen neuen zu beschwören, bis ihr schwarz vor Augen wurde. Als sie wieder aufwachte, stand sie sofort auf und betrachtete ihre Leistung.
„Das sollte reichen oder?“, fragte sie sich, aber schüttelte den Kopf, als ihr Wille zu trainieren wieder größer wurde.
Keine weitere Zeit verschwänden. Keine Magie mehr, heißt Laufen! Dachte sie und ging an dem Haufen vorbei. Sie verfiel in einen leichten Sprint, um auf Geschwindigkeit zu kommen und einen abgelegenen Waldweg zu erreichen, wo sie dann ein gemächliches Tempo annahm. Durch die dichten Bäume gelangten nur gelegentlich Sonnenstrahlen auf den Boden und verwandelten den Weg in ein dunkles Kunstwerk. Caitlyn bewunderte den Wald und konnte sogar hier und da ein paar der achtbeinigen Bewohner sehen, die sich in ihm versteckten. Wüsste sie nicht, dass allesamt extreme Feiglinge waren, wäre sie vermutlich nicht so sorglos unterwegs, aber so konnte sie bei jedem fluffigen, bunten Fell, was sie erblickte, lächeln und sich ein Lachen verkneifen, wenn eine Spinne vor ihr davonhuschte.
„Vielleicht sollte ich ihnen etwas zu essen geben als Dank, dass sie mich in Ruhe lassen … oder das Zelt diese Nacht offen lassen und schauen, was sie machen? Na, lieber nicht“, sagte Caitlyn und winkte einer dunkelblauen Spinne zu, die neugierig aus einem Loch in einem der Bäume hervorlugte. Diese kroch aus ihrem Versteck hervor und Caitlyn musterte sie aufmerksam, während sie weiterlief. Die Spinne krabbelte einen Ast entlang, der über dem Weg hing, und legte ihren Kopf schief, wie um zu fragen, was Caitlyn hier machte. Die junge Polizistin lächelte und wollte gerade antworten, als sie eine Reflexion am Ast sah und all ihre Alarmglocken anfingen zu klingeln. Caitlyn wollte gerade noch haltmachen, doch zu spät. Sie lief frontal in ein riesiges Spinnennetz, welches sie komplett übersehen hatte. Es spannte sich über den ganzen Waldweg, aber dennoch war es fast unsichtbar gewesen, da die Bäume alles Licht verschluckten.
„Klasse“, fauchte Caitlyn und verscheuchte damit die blaue Spinne über ihr, „Nein, warte, komm zurück, du musst mich doch … befreien.“
Sie rollte mit den Augen und begann gegen die klebrigen Fäden zu kämpfen, doch ohne Erfolg. Das Netz verfing sich nur noch mehr in ihrer Sportkleidung und begann unangenehm an ihren Haaren zu ziehen.
„Komm schon … so unmöglich kann es doch nicht sein, daraus zu entkommen“, murmelte Caitlyn und zog mit aller Kraft. Allerdings wurde sie sofort zurück ins Netz gezogen, ohne nennenswerte Erfolge aufzuweisen.
„Dann halt Magie. Feuer!“, sagte Caitlyn doch nichts passierte. Sie kniff ihre Augen zusammen und würde sie nicht im Netz fest hängen, hätte sie sich gegen die Stirn geschlagen. Sie hatte bereits ihre Magie ausgereizt und musste sich erstmal erholen.
„Dann … muss ich wohl warten, bis ich wieder zaubern kann oder … die Spinne mich doch befreit?“, fragte sie hoffnungsvoll, als sie es zwischen den Ästen der Bäume rascheln hörte. Sie sah auf und sah zwei Spinnen, die auf sie hinabschauten, allerdings nicht neugierig oder verängstigt, sondern und Caitlyn konnte es nicht anders ausdrücken, richtig angepisst.
„Hey … tut mir leid, wenn ich euer Netz kaputt gemacht habe, ähm könntet ihr mir hier …“, weiter kam Caitlyn nicht, als eine von ihnen einen Ball aus Seide in ihre Richtung schoss, der genau ihren Mund traf und sofort verklebte. Caitlyns Kopf zuckte vor Schreck und durch die Wucht nach hinten, und sie sah hoch. Sie glaubte, dass beide Spinnen sich kurz zunickten und im nächsten Moment sprangen sie auf Caitlyn hinunter. Ungläubig sah Caitlyn dabei zu, wie die sonst ängstlichen Spinnen anfingen, ihre Beine mit Spinnweben einzuwickeln. Angefangen bei ihren Füßen krochen sie geschickt an ihr hoch und legten eine Schicht klebriger Seide über die andere. Dies war nicht Caitlyns erste Erfahrung in einem Kokon und so spürte sie, dass die Spinnen ihre Fesseln viel enger machten als gewöhnlich oder sogar nötig.
Ich … ich muss hier raus, und zwar sofort! Schoss es ihr durch den Kopf und sie fing an, in den Knebel zu schreien und mit ihren Armen am Netz zu ziehen, als würde ihr Leben davon abhängen. Den Spinnen gefiel dies ganz und gar nicht, und eine von ihnen krabbelte Caitlyns Rücken hoch und klickte mit ihren Fangzähnen bedrohlich nahe an ihren Hals, was sie sofort zum Verstummen brachte.
Was habe ich den beiden getan, dass sie mich so hassen? Fragte Caitlyn doch wurde sie bleich, als ihr einfiel, dass sie zwei Spinnen, letzte Nacht, einen Riesenschreck eingejagt hatte, als diese um ihr Zelt geschlichen sind.
„Pfooom hoooom“, murmelte Caitlyn in ihren Knebel, als die Spinnen ihre Arme herunterrissen und in ihren Rücken pressten, bevor sie diese mit mehr Seide festklebten und den Rest ihres Oberkörpers einspinnten. Sie krabbelten immer weiter um Caitlyn herum und wickelten ihren Kopf vollständig ein, bis sie nichts mehr sehen konnte. Zum Schluss sprangen sie unsanft von ihr ab und Caitlyn wackelte nutzlos im Netz, während die Spinnenseide anfing zu trocknen und sich damit immer straffer um ihren Körper legte. Sie stöhnte in ihren Knebel hinein, als ihr Körper von allen Seiten gedrückt und gequetscht wurde, bis sie ihre ganze Kraft darauf verwenden musste zu atmen und gar nicht daran denken konnte, gegen ihr Gefängnis zu kämpfen. Die Fäden spannten sich stramm über ihre Brust und zwangen sie nur kurze Atemzüge zu nehmen, was sie fast an ihre Grenzen brachte. Caitlyn versuchte sich darauf zu konzentrieren, sich herauszubrennen, aber nichts geschah, da ihre Magie noch von der morgendlichen Zauberei aufgebraucht war und ihr blieb nichts anderes übrig als zu warten.
Es dämmerte bereits, als Caitlyn sich erneut traute, die Fäden zu verbrennen, aus Angst, sie würde ihr bis dahin angespartes Pulver verbrennen. Die Flammen verzerrten die Spinnenweben sofort und sie fiel schwer atmend aus dem Kokon zu Boden. Auf dem Rücken liegend, starrte sie hoch zum dunkler werdenden Blätterdach. Sie zitterte am ganzen Körper vor Erschöpfung und ihr Magen knurrte. Dennoch fühlte sie sich gut, da sie, nun befreit von den Fesseln, keinen allumfassenden Druck mehr auf ihren Körper spürte, der in den vergangenen Stunden sogar langsam schmerzhaft wurde.
„Lektion gelernt, würde ich sagen. Leg dich nicht mit den Spinnen an“, murmelte Caitlyn schwach, rollte sich auf ihren Bauch, um sich langsam aufzurichten und sich zurück zu ihrem Camp zu schleppen. Sie öffnete ihr Zelt und ließ sich auf ihre Luftmatratze fallen. Mit dem Gesicht im Kopfkissen stöhnte sie und es schallte dumpf in ihrem Camp wieder, bis sie sich zur Seite drehte. Halb blind tastete sie nach ihrer Tasche und zog ein paar der trockenen Rationen daraus hervor. Caitlyn stopfte sie in ihren Mund, damit ihr Magen aufhörte zu rebellieren. Sie war zu müde zum Kochen und wollte einfach nur schlafen. Selbst auf Selfbondage hatte sie keine Lust, warf sich aufs Bett und rollte sich einfach in ihrer Decke ein. Sie zog noch nicht mal ihre Sportkleidung aus, nur ihre Schuhe drückte sie von ihren Füßen. Bevor sie einschlief, erinnerte sie sich gerade noch rechtzeitig an die brennende Kälte vom Morgen und zog sich noch die Latexmaske ihres Anzugs an. Caitlyn quetschte ihre Haare ihren Nacken hinunter und schloss den Reißverschluss. Ihre Maske war nun zwischen ihrer beider Anzüge und so eng um ihren Hals gelegt, dass es sich anfühlte, als wären sie miteinander verschmolzen, und Caitlyn spürte sofort, dass die Magie in ihr sie ebenfalls vor der Kälte schützte. Das Latex drückte sie sanft, aber nach dem Druck, der im Kokon herrschte, war es auf jeden Fall eine Wohltat für sie. Zwar war es ein ungewohntes Gefühl in ihrem Gesicht, aber sie war zuversichtlich, dass sie dank ihrer Müdigkeit schnell einschlafen konnte und vielleicht auch etwas länger, ohne dass ihre Nase abfror. Jetzt konnte sie sich endlich wieder in ihre Decke wickeln und Caitlyns Augen flatterten zu, ihr Atem beruhigte sich und innerhalb von Sekunden war sie eingeschlafen. Sie dachte nicht mal daran, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte.
Caitlyn schreckte aus ihrem Schlaf, als sie das Gefühl hatte, sie würde fallen, doch es blieb bei dem Gefühl und sie lag immer noch in ihrem weichen Bett, diesmal mit warmen Gesicht. Es war mitten in der Nacht und die Geräusche des Waldes drangen sanft an ihre Ohren. Da hörte sie eine Eule und vielleicht das Rascheln einer Spinne. Diesmal schlug sie allerdings nicht auf ihr Zelt. Sie hatte ihre Lektion gelernt. Sie brummte zufrieden und schloss wieder ihre Augen, während sie sich tiefer in ihre Decke kuschelte.
„Einfach weiterschlafen. Das war nur mein dummer Kopf“, murmelte Caitlyn doch riss sie wieder ihre Augen auf, als sie erneut das Gefühl verspürte und ihr Kopf ruckartig unter der Decke verschwand. Desorientiert und verwirrt drückte sie gegen ihre Decke, die sie zu verschlingen schien. Erst jetzt spürte sie, dass sich etwas fest um ihre Beine gewickelt hatte, und erneut vermutete sie die verdammten Spinnen.
„Kommt schon Leute, ich habe den ganzen Tag im Wald gehangen!“, fauchte Caitlyn in die Decke, doch die Spinnen hatten wohl keine Lust auf sie zu hören und zogen nochmal ruckartig. Sie fiel aus ihrem Bett, schlug unsanft auf den Zeltboden auf und stöhnte auf. Ihr Kopf steckte noch unter der Decke, und sie drückte sie endlich mit ihren Händen beiseite. Caitlyn hob wütend ihre Hand, um die Spinnen zu verscheuchen, aber sie sah nirgends die leuchtenden Augen der Achtbeiner.
„Was zur?“, flüsterte Caitlyn und wurde wieder durch ein erneutes Ziehen aus dem Gleichgewicht gebracht. Ihre Beine wurden aus dem Zelt gezogen, während ihr Kopf über den Zeltboden schliff. Caitlyn wedelte wild mit ihren Armen herum, um sich irgendwo festzuhalten, aber sie schaffte es nicht und wurde letztlich komplett nach draußen befördert. Durch das Mondlicht auf ihrem Zeltplatz konnte sie auch endlich sehen, was sie entführt hatte. Die Schlingpflanze vom ersten Tag hatte sich um ihre Beine gewickelt und verflochten. Die Ranken zogen sie nun tiefer in den Wald und gleichzeitig wickelten sie sich immer fester um ihre Beine und ihren Körper hoch. Caitlyn rollte mit den Augen.
„Okay, spiel vorbei“, murmelte Caitlyn und zog an den Ranken, um sich einfach zu befreien, aber die wichen ihren Fingern aus und wickelten sich fest um ihre Taille. Caitlyn schnappte kurz nach Luft, als die Pflanze ihr ein Korsett verpasste, und sie rutschte einen weiteren Schritt ins Gestrüpp.
„Lass mich los, verdammt! Oder ich schwöre dir, ich verwandele dich in einen Haufen Asche!“, drohte Caitlyn und richtete ihre Hand auf die Ranken. Diese hörten natürlich nicht auf sie. Ohne weiter zu zögern, beschwor Caitlyn eine Flamme in ihrer Hand, doch diese erlosch augenblicklich.
„Ääh? Fuck! Immer noch leer! Dann halt auf die altmodische Weise!“
Caitlyn fing erneut an, mit ihren Fingern gegen die Ranken zu ziehen, doch die wickelten sich einfach um ihren rechten Arm und pinnten ihn an ihre Seite, während sie es gerade noch schaffte, ihren Linken freizubekommen. Sie wurde über eine Wurzel gezogen, die garantiert für ein paar blaue Flecken sorgen würde, und rollte sich dadurch auf ihren Bauch. Caitlyn griff mit ihrer freien Hand nach der Wurzel und hielt sich daran fest.
„Oh fuck!“, stieß sie aus, als ihr Arm alleine gegen die Kräfte der Ranken kämpfte, die immer weiter ihren Körper hochwuchsen und ihren Körper einwickelten.
„He … HILFE! HÖRT MICH JEMAND? HALLO, ICH BRAUCHRRrrrrr …“, weiter kam Caitlyn nicht, als sich die Ranken um ihren Hals, ihr Gesicht hoch und um ihren Mund wickelten. Gleichzeitig wuchsen sie ihren ausgestreckten Arm hoch und drückten sich in ihre Hand, um ihren Griff von der Wurzel zu lösen. Ein Finger nach dem anderen löste sich, bis sie schreiend erneut über den Boden gezogen wurde und ihre Hand einen Graben ins kalte Gras zog. Caitlyns linker Arm wurde ebenfalls gegen ihren Körper gedrückt und letztlich nahmen ihr die Ranken die Sicht. Strampelnd und in den Pflanzenknebel fluchend, wurde sie immer tiefer in den Wald gezogen, unfähig, sich auch nur ansatzweise zu wehren. Caitlyn wurde unsanft über Wurzeln, Steine und das Gras gezogen, bis sie spürte, dass sie hochgehoben wurde.
Super, jetzt werde ich in eine Frucht verwandelt oder was? Dazu verdammt von einem Baum oder sowas zu hängen. Schoss es ihr durch den Kopf, doch sie stäubte sich bei dem Gedanken.
Komm schon, Caitlyn du schaffst es hier sofort raus, sobald du ein wenig mehr Magie hast! Oh? Dachte sie, als sie spürte, dass die Ranken sich lockerten und Caitlyn wusste, dass dies ihre Chance war. Sie zappelte gegen die Pflanze und triumphierend konnte sie sich selbst befreien.
„HA! Was sagst du jetzt, du …“, sie verstummte als sie realisierte, dass sie an ihren linken Arm baumelnd über einer riesigen Kannenpflanze hing, die ihren großen Mund in Vorfreude geöffnet hatte. Das Innere der Pflanze war am Leuchten und erstrahlte die sonst stockfinstere Nacht.
„Wow … du willst doch nicht, AAAAAAH!“, die Pflanze ließ Caitlyn nicht aussprechen und lockerte die Fesseln um ihre Hand. Caitlyn rauschte schreiend in den Trichter hinein und glitt von den schleimigen Wänden ab.
„Hey! Lass mich sofort gehen, du dummes Scheißding!“, fluchte Caitlyn und schlug mit jedem Wort gegen die Wände der Pflanze, doch ihre Fäuste glitten nutzlos über der Oberfläche ab, während sich der Deckel der Pflanze schloss. Sie versiegelte die junge Magierin in sich und zeitgleich sonderten die Wände eine grün durchsichtige Flüssigkeit ab, welche süßlich roch und sich nun am Boden der Pflanze sammelte.
„Hey, HEYHEY! Lass den Scheiß, ich bin kein Mitternachtssnack!“, schrie Caitlyn und schlug noch härter gegen die Pflanze, doch ohne Erfolg. Sie versuchte sogar nochmal Feuer zu beschwören, aber es verpuffte einfach wieder an der Pflanze und Caitlyn wurde wieder schwindelig, sie hörte allerdings nicht auf.
Irgendwas muss ich tun! Ich kann doch nicht nach allem, was ich alleine im vergangenen Jahr durchgemacht habe … es schüttelte sie bei dem Gedanken und sie lehnte sich mit beiden Fäusten gegen die Wände der Pflanze, während sie dumpf auf ihre Füße schaute. Die Flüssigkeit zersetzte langsam ihre Socken und ihre Leggings.
Vielleicht nicht zu klug gegen die Säure zu hauen, wenn ich das auf meine Hände bekomme … MEINE ANZÜGE! Latex schützt doch vor Säuren, oder? Dachte Caitlyn und sah wieder hinunter auf ihre Füße, doch die Säure schien nicht im Stande zu sein, ihre Anzüge zu durchdringen.
„Ha! HAHAHAHAHA! Schluck das, du scheiß Vieh! Ich werde dir im Hals stecken bleiben! HAHAHAHAHA!“, lachte Caitlyn erleichtert, doch sah sie nochmal besorgt auf die Flüssigkeit, die nun langsam über ihre Hüfte stieg, „Sofern mir das nicht über den Kopf und unter die Maske steigt?“
Caitlyn schluckte, während sie dabei zusah, wie ihre Lieblingsleggings sich in ihre Atome auflöste und nun ihr Sportshirt anfing, zischend dem Beispiel ihrer Leggings zu folgen.
Caitlyn sah mit glasigen Augen gegenüber auf die Wand. Seit Stunden saß sie hungrig, müde und gelangweilt im Inneren der Pflanze und wartete darauf, dass ihre Magie sich erholt hatte. Zwar hatte sie ein bisschen regenerieren können, aber sie wollte auf Nummer sicher gehen. Die schleimigen Wände hatten bisher jeglichen Versuch, sich herauszubrennen, erstickt und sorgten gleichzeitig, dass sie nicht herausklettern konnte, selbst wenn der Deckel offen stehen würde. Die Säure selbst war wieder in der Pflanze verschwunden und stattdessen klebte überall an ihrem Latexanzug der Schleim.
„Vielleicht kann ich mich auch herausschneiden?“, murmelte Caitlyn und streichelte gegen die Wände ihres schleimigen Gefängnisses. Sie wusste nicht genau, wie viel Magie das in Anspruch nehmen würde und wollte warten, bis sie nicht mehr warten konnte. Das hieße aber auch, dass sie bis dahin nicht einschlafen durfte, was zunehmend schwieriger wurde und mehr als einmal schreckte Caitlyn von einem leichten Dösen auf, nur um festzustellen, dass sich nichts an ihrer Lage geändert hatte. Genervt wedelte sie mit ihrer Hand, um den Schleim davon loszuwerden, aber er blieb einfach kleben wie auf dem Rest ihres Körpers.
„Mega eklig“, kommentierte Caitlyn und lehnte sich wieder zurück. Dabei sah sie nach oben und ihr fiel endlich eine Veränderung auf. Aus der Wand, an der sie sich anlehnte, wuchs ein Handball großer Tentakel. Er war grün, wie der Rest der Pflanze und wackelte hypnotisch hin und her, während Caitlyn ihn mit argwöhnischen Augen beobachtete.
„Endlich bereit für Runde zwei?“, murmelte Caitlyn und richtete sich vorsichtig auf dem glitschigen Boden auf und hob ihre Hände, um sich zu verteidigen, vor was auch kommen mag. Sie neigte ihren Kopf zur Seite, als sie sah, dass die Wurzel des Tentakels dicker wurde, als würde etwas durch ihn hindurch gedrückt.
„Wieder Säure? Dann muss ich aufpassen, dass nichts in die Maskenöffnungen reinkommt“, ermahnte Caitlyn sich selbst, „Vermutlich besser, wenn ich einen Schutzzauber verwende. Hoffe, es reicht.“
Die Spitze des Tentakels wurde breiter und sofort erschuf Caitlyn einen durchsichtigen blauen Schild über sich, was erneut ihre magischen Kapazitäten auf null setzte. In diesem Moment öffnete sich der Tentakel und stieß eine Wolke goldener Pollen aus, die mit voller Wucht gegen Caitlyns Schild prallten und daraufhin sich im ganzen Kelch verteilten. Vor schreck atmete Caitlyn sie ein und plötzlich wurde sie noch schwächer als zuvor, als ihre Muskeln anfingen zu rebellieren.
„Was zum …“, war alles, was sie noch herausbringen konnte, als sie den Boden unter den Beinen verlor und wieder am Grunde des Kelches zusammensackte.
Verdammt, wenn jetzt wieder die Säure kommt, bin ich Geschichte! Dachte Caitlyn und tatsächlich sonderten die Wände wieder Schleim ab und befüllten langsam den Kelch. Aber aus irgendeinem Grund langsamer als zuvor, während die Pollen sich auf ihn legten und mit ihm vermischten. Gleichzeitig sah sie, dass sich der Tentakel wieder anfing zu bewegen und ihr näher kam. Schwach versuchte sie, ihre rechte Hand zu heben, als letztes Zeichen des Widerstandes, doch sie wurde unterbrochen, als der Tentakel plötzlich zu ihrem Kopf schnellte und ihn mit einem Mal verschlang. Caitlyn konnte mit einem Mal weder etwas sehen, oder schreien und konnte nur den süßen Geruch der Pflanze wahrnehmen, der nun noch schlimmer war als zuvor. Sie schnappte nach Luft, doch da war keine, nur das stetige Drücken des zu engen Tentakels auf ihrem Gesicht. Ihre ohnehin schwachen Versuche sich zu befreien, wurden mit einem Mal verhindert und sie hatte noch nicht mal mehr die Kraft, um ihre Hand zu heben, die jetzt wie festgeklebt am Kelchboden war, genauso wie der Rest ihres Körpers. Der Schleim, vermischt mit den Pollen, hatte sich in eine dickflüssige Suppe verwandelt und klebte Caitlyn am Grunde des Kelches fest. Voller Panik, aber unfähig, etwas dagegen zu tun, spürte sie nicht, dass erneut etwas den Tentakel hinunter und zu Caitlyns Kopf bewegte. Es zwang sich in ihre Nase und tief in ihren Mund, und noch bevor ihr schwarz vor Augen wurde, konnte sie plötzlich wieder atmen.
Die Pflanze will mich jetzt am Leben erhalten? Schoss es Caitlyn durch den Kopf und sie wusste nicht, wie sie das jetzt einordnen sollte.
Na ja, wenigstens kann ich so wieder Magie ansammeln, bis ich mich befreien kann … es sei denn, die Pflanze hat keine Lust so lange zu warten.
Wie es sich herausstellte, hatte die Pflanze vor lange zu warten, auf was auch immer, während Caitlyn mit halbem Bewusstsein am Boden des Kelches festklebte und immer wieder etwas Süßes ihre Zunge berührte, was sie dann reflexartig herunterschluckte. Caitlyn vermutete, dass es eine Art Nektar war, den die Pflanze ihr gab, um ihren Hunger zu stillen, aber warum wusste sie nicht. Sie hatte bereits Probleme, wach zu bleiben und konnte keine Energie für wilde Vermutungen verbrauchen.
Ich … muss nur warten … warten … warten … worauf noch mal? Dass etwas passiert, oder? Genau! Warten. Ging es immer wieder durch ihren Kopf. Sie bemerkte dabei nicht, dass die Pflanze sie langsam aufrichtete und an die Wand festklebte, damit andere Beute immer noch Platz in ihrem Inneren fanden. Der Schleim setzte ihren Körper fest und letztlich wirkte Caitlyn wie ein eingearbeitetes grünes Ornament im Inneren des Kelches. Selbst ihr Gesicht war durch die Membran des Tentakels zu sehen und gab ihr ein perfektes statuenhaftes Antlitz.
„Ich hoffe, es geht Caitlyn gut“, sagte Phaelyn, die sich neben einer Schleifspur hin geknickt hatte, um sie zu untersuchen.
„Keine Sorge, sie ist eine Kämpferin. Ich mein, schau dir das an. Wer auch immer sie entführt hat, muss geflucht haben wie kein Zweiter“, sagte Ifry und deutete auf einen tiefen Graben, welcher von einer Hand im Waldboden gezogen worden war. Die Dämonin winkte ihrer Freundin hinter sich her und folgte den Spuren.
„Vielleicht“, murmelte Phaelyn besorgt und ging Ifry hinterher, „Wenigstens sind die Spuren, AU! Warum bleibst du …“
Phaelyn verstummte, als sie gegen Ifry gestoßen war, die wie angewurzelt mitten im Wald stand und mit offenem Mund eine drei Schritte hohe Kelchpflanze beobachtete. Das Innere der Pflanze war am Leuchten, und beide konnten eine Mächtige und eine kaum wahrnehmbare Schwache magische Präsenz in ihrem Inneren spüren.
„Ist das Cait?“, fragte Ifry zweifelnd und Phae neigte ihren Kopf zur Seite, als sie versuchte, Caitlyns Magie zu erspüren.
„Wenn sie das ist, dann ist sie sehr schwach. Die Pflanze hingegen …“, sagte Phaelyn besorgt und ballte ihre Hände zu Fäusten. Weiße Flammen loderten ihre Handgelenke herauf und wurden immer größer, während sie sich das Schlimmste vorstellte.
Wenn die Pflanze Caitlyn etwas angetan hat, dann … ging es Phaelyn durch den Kopf, aber Ifry hielt ihre Freundin zurück und lächelte schwach.
„Alles gut, Phae. Das ist mein Job.“
„Aber … die Pflanze?“
„Ich weiß …“
Ifry ging auf die Kelchpflanze zu, dicht gefolgt von Phae, die weiter auf sie einredete, doch die Dämonin ignorierte den Engel. Sie hob ihren rechten Arm und streckte ihren Mittel und Zeigefinger aus. Mit einer blitzschnellen Bewegung sendete sie eine strahlend blaue Klinge gegen die Pflanze, und die Membran platzte auf. Schleim ergoss sich über den Waldboden und beide konnten im Inneren der Pflanze den Körper einer Frau sehen.
„Phae!“, bellte Ifry zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen hervor und der Engel eilte zur Pflanze und zog Caitlyn mit Mühe aus dem Kelch heraus.
„Sie ist nicht bei Bewusstsein“, murmelte Phaelyn und sah von Caitlyn auf zu Ifry doch die starrte mit stocksteifer Miene weiterhin die Pflanze an, „Ifry?“
„Alles gut … Ich glaube, ich muss mit Rilliana reden. Diese Art von Pflanze dürfte normalerweise nicht hier sein.“
„Aber?“
„Kein Aber …“, sagte Ifry traurig und hob ihre Hand in der sich nun eine kleine orangene Flamme bildete und richtete sie gegen die Pflanze.
„Ifry?“
„Verderbe“, sagte Ifry mit monotoner Stimme und die Flamme wurde länger in Richtung der Pflanze. Gleichzeitig breitete sich von ihr ein zischendes Geräusch aus, welches immer schriller wurde, bis sie so lang war wie Ifrys Arm und Phae sich die Ohren zuhalten musste. Einen Moment später schoss ein Flammenmeer aus ihrer Hand, welches die Pflanze augenblicklich verschlang. Das Feuer brannte durch den Boden und löschte das Wurzelwerk und alle freigesetzten Pollen in der Luft aus. Phae warf sich schützend vor Caitlyn als sie befürchtete, ihre Augenbrauen könnten anfangen zu brennen. Ifry starrte weiter mit versteinerter Miene auf das Feuer, während die Hitze jede Träne von ihrem Gesicht brannte und sie die Schreie vor sich ignorierte.
Caitlyns Augen flatterten auf und sie sah schwach auf. Über ihr standen ihre Mutter, Ifry und Phaelyn.
„Hey Leute“, murmelte Caitlyn und versuchte sich aufzurichten, aber sie wurde sanft von Terra zurückgedrückt.
„Bleib liegen, Schatz. Du hast einiges durchgemacht.“
„Was? Ich war doch nur ein paar Stunden in einer Pflanze gefangen, nichts Besonderes wirklich, oder?“, lachte Caitlyn und nahm ein Glas Wasser entgegen, welches ihr Phae reichte. Sie trank es gierig aus und spülte damit die letzten Überreste des süßen Nektars herunter.
„Wann wurdest du von der Pflanze gefangen genommen, Cait?“, fragte Ifry und Caitlyn sah sie stirnrunzelnd an.
„Ähm, müsste in der zweiten Nacht passiert sein, warum?“
„Celine hat uns losgeschickt, um dich zu suchen, nachdem Terra angerufen hat. Wir dachten, du trainierst die ganze Zeit … Die Kelchpflanze hat versucht dich zu verdauen aber als das nicht klappte hat sie dich als Magiequelle benutzt und dich regelrecht ausgesaugt. Gleichzeitig hast du die ganze Zeit die Pollen eingeatmet und Tage kamen dir vor wie Stunden. Cait … du warst eine Woche dort drin.“
„Eine … eine Woche?“, stammelte Caitlyn und ihr Mund klappte auf.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 23.02.25 um 22:02 geändert
|
|
Fachmann
 

Beiträge: 53
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:28.02.25 11:06 IP: gespeichert
|
|
Die sehnlichst erwartete Fortsetzung, endlich. Vielen vielen Dank dafür 🥳
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:28.02.25 11:28 IP: gespeichert
|
|
Gern geschehen 
Ich hoffe sie hat gemundet. Tut mir nochmal leid für die lange Wartezeit und die vielleicht an einigen stellen holprig formulierte Geschichte. Nach der Projektarbeit musste ich mich erst wieder einschreiben und hier und da fehlten die Ideen bis ich dann welche dazu geschrieben habe XD
War ... sehr stressig der Januar aber ich bin Froh das du und hoffentlich viele anderen freudig auf mich gewartet haben
Schonmal im voraus die nächsten 2 könnten vielleicht wieder ein bisschen düsterer sein. Tut mir wirklich leid dafür!
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 02.03.25 um 15:36 geändert
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:02.03.25 15:37 IP: gespeichert
|
|
LCs 29
Summers Kinky Geburtstag
Ava streichelte mit einem sanften Lächeln über ihre lebende Kleidung und er verwandelte sich in einen ihrer Satinschlafanzüge, was sie zum Kichern brachte.
„Greed, gib mir mal eine Pause … morgen ist Summers Geburtstag und da kann ich nicht durchgehend mit dir spielen, sondern mich um sie kümmern. Kannst du einen Tag ohne mich aushalten?“
Erst rührte sich ihr Schlafanzug nicht, bis er sich auflöste und zu einem silbernen Halsband umformte, der sich um Avas Nacken legte. Sie nahm ihn vorsichtig ab und legte Greed auf ihren Nachttisch.
„Danke, Greed …“, flüsterte Ava und streichelte über das kühle Metall, welches kurz unter ihren Fingern vibrierte.
„So noch den Wecker stellen“, murmelte Ava zu sich selbst und wollte gerade in ihr warmes kuscheliges Bett schlüpfen, als ihr klar wurde, dass sie immer noch nackt war.
„Ich glaube, du hast einen schlechten Einfluss auf mich“, lachte Ava und zeigte anklagend auf Greed bevor sie in ihrem Kleiderschrank verschwand und sich ein altes Shirt und Unterwäsche anzog. Sie gähnte laut und streckte sich, als es an ihrer Zimmertüre klopfte, und Ava runzelte die Stirn.
„Oder Summer ist der schlechte Einfluss“, witzelte sie und sagte lauter, „Komm rein!“
Die Tür öffnete sich einen Spaltbreit und Summer lugte vorsichtig in den Raum.
„Hey, mmh Ava … ich ähm kann nicht so recht schlafen …“, flüsterte Summer kaum hörbar, was Ava besorgt zu ihrer besten Freundin schauen ließ. Das sonst aufgeweckte und immerzu abenteuerlustige Mädchen war immer noch nach ihren letzten Erlebnissen gezeichnet, auch wenn sie es nicht zugeben wollte. Zumindest nicht ihren anderen Freunden, was Ava besorgte. Sie hatte gedacht, die paar Tage bei Caitlyn hätten ihr geholfen, sie wieder auf die richtige Spur zu bringen, aber anscheinend war Summer doch mehr verletzt, als sie vorher angenommen hatten.
„Na komm schon rein, Summer, ich sagte doch, meine Tür wird immer für dich offenstehen. Und ich sage nochmal, du hättest auch gerne von Anfang an hier schlafen können.“
Die Tür öffnete sich ein bisschen weiter und Summer setzte vorsichtig einen Fuß in Avas Zimmer. Im Schlepptau hatte sie ein Kissen und ihre Decke, welche hinter ihr über den Boden schleifte.
„Ich … schon, aber keine Ahnung … es fühlt sich komisch an, weißt du? Sich einfach hier einzunisten, wenn es drei Gästezimmer gibt.“
„Fünf, um ehrlich zu sein“, sagte Ava und ging auf Summer zu, um sie in ihr Zimmer zu ziehen. Sie nahm ihre Decke und Kissen ab und warf es auf ihr Bett, bevor sie sich wieder zu Summer drehte, die ihren Arm mit ihrem anderen festhielt, als hätte sie etwas Schlimmes angestellt.
„Ich will dir wirklich nicht zur Last fallen. Deine Eltern …“
„Sind eh nie da und mit dir ist wenigstens ein bisschen Action zu Hause. Summer ehrlich. Du bist mir herzlich willkommen“, unterbrach Ava und nahm Summer in ihre Arme. Summer war ein bisschen verdutzt, als sie fest von Ava umarmt wurde, doch zeichnete sich schnell ein Lächeln auf ihren Lippen ab und sie erwiderte die Umarmung.
„Danke.“
„Das ist doch selbstverständlich unter Freunden, oder?“, erwiderte Ava und drückte sie ein bisschen fester, während sie ihren Kopf streichelte. Summer zog ihre Nase hoch, als sie das hörte und nickte zustimmend.
„Danke“, wiederholte sich Summer, aber schien nicht daran zu denken, die Umarmung zu lösen. Ava ließ sie gewähren. Sie würde alles tun, um Summer wieder glücklich zu machen.
Beide Frauen lagen in Avas Bett und während Summer sofort eingeschlafen war, nachdem sie Ava unter der Decke umarmt hatte, lag Ava selbst noch wach und überprüfte ihr Handy. Die Vorbereitungen für morgen waren fast abgeschlossen, und sie hoffte, dass alles glattlaufen würde. Glücklicherweise war Caitlyn wieder aufgetaucht und jetzt sollte alles wieder wie am Schnürchen laufen.
„Oder?“, flüsterte Ava. Sie legte ihr Handy beiseite. Immer wenn sie mit Summer unterwegs war, beschlich sie ein eigenartiges Gefühl.
„Wie damals in der Kanalisation mit der Schlange. Mmmmmh.“
Ava schloss ihre Augen und umarmte Summer zurück, die sich sofort fester an sie schmiegte.
„Kümmert sich Zukunfts-Ava drum“, murmelte Ava schlaftrunken und glitt dank ihrer Freundin und den beiden Decken in einen tiefen Schlaf.
„Alsoooo? Wohin fahren wir? Zu einer Überraschungsparty? Nach C&T? UH! UH! UH! Nein! Wir fahren in den Zoo! Nein zu diesen …“; weiter kam Summer nicht, als Ava ihren Mund zudrückte und verwirrt ihren Kopf schüttelte.
„In den Zoo? Seit wann hat Leon City einen Zoo? Aber nein“, sagte Ava und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
„Leon City hat einen! Aber schade … Ich mag den Zoo“, murmelte Summer und rieb sich beleidigt über die Lippen.
„Okaaaayyyy?“, sagte Ava und runzelte die Stirn, „Nein, ich ähm … muss ein paar Sachen besorgen und ich möchte dir einen schönen Tag machen. Die anderen müssen ja leider arbeiten.“
„Awwww.“
„Aber wir fahren später tatsächlich nach C&T. Aber nur, um ein Paket abzuholen.“
„Yayyyyyy!“
Ava grinste und sah kurz zu Summer, die unglaublich aufgeregt schien und zum ersten Mal seit Tagen richtig lächelte, bis sie anhielten. Ava konnte sehen, wie Summers Gesichtszüge entgleisten, als sie die Tür öffnete und Anstalten machte, in ein Kleidungsgeschäft zu gehen.
„Ava … shoppen? Das macht dir Spaß, aber …“, murmelte Summer, biss sich aber dann auf die Zunge, um Ava nicht zu beleidigen.
„Keine Sorge, es wird nicht so lange dauern. Du willst doch für deinen großen Tag anständige Klamotten haben?“, fragte Ava und deutete auf Summers übergroßen Pullover mit einem Pokéball darauf.
„Was ist falsch an meinen Pullover?“, fragte Summer schmollend und ließ sich von Ava in das Geschäft ziehen, „Ich habe außerdem kein Geld mehr für … solche Läden“, fügte sie hinzu und runzelte besorgt die Stirn, als sie das erste Preisschild an einem der Kleider sah.
„Mach dir keine Sorgen darum“, sagte Ava und wedelte kurz mit ihrer Kreditkarte in der Luft. Summer wollte gerade etwas dagegen sagen, als Ava ihren Mund erneut zudrückte.
„Keine Sorge, das wird dich nichts kosten und wenn du jetzt weiter widersprichst, schiebe ich dir einen Knebel so tief in den Mund, dass dein Magen auch noch, was davon haben wird! Also los, such dir ein Kleid aus, während ich … dieses hier anprobiere“, sagte Ava als ihre Augen plötzlich an einem langen dunkelblauen Kleid hängen blieben, „Und wehe, du siehst gleich nicht besser in deinem aus als ich!“ Sie nahm das Kleid und verschwand mit einem strengen Blick auf Summer in einer Umkleide. Dort angekommen hing sie das Kleid erstmal beiseite und spähte hinter dem Vorhang hervor und beobachtete ihre Freundin. Summer stand noch etwas unschlüssig auf dem Gang herum und schaute sich besorgt um. Mit ihrem alten Pullover zog sie bereits einige Blicke von anderen Kunden und vom Personal auf sich.
„Komm schon, Summer, trau dich!“, feuerte Ava sie leise an und tatsächlich ging Summer scheu, wie ein Reh, zu einem schlichten weißen Kleid, dessen Preis nicht astronomisch hoch schien. Sie nahm es und ging in die Umkleide neben Ava, die sofort hinter dem Vorhang verschwunden war.
„Danke Ava“, rief Summer herüber und Ava gluckste.
„Och keine Ursache“, rief sie zurück und kramte in ihrer Tasche herum, bis sie Summers erstes Geschenk in der Hand hielt. Sie stellte die weiße Schachtel, mit der schwarzen Schleife, vorsichtig auf dem Boden ab, als wäre es eine Bombe, und schob es in Summers Kabine herüber.
„Was das?“, fragte Summer überrascht und sah argwöhnisch auf das Paket hinunter.
„Dein erstes Geschenk. Es ist von Phae und Ifry und sie sagten, du sollst weder diesen ollen Pullover noch eine Hose tragen, wenn du es öffnest. Auch keine Unterwäsche“
„Mein Pullover ist nicht oll! Das ist ein Sammlerstück!“
„Summer.“
„Ich mach’s einfach auf“, sagte Summer kichernd und zog ihren Pullover und die Hose aus. Ihre Unterwäsche landete kurze Zeit später obendrauf. Sie nahm das Geschenk auf und schüttelte es, doch sie konnte nichts darin hören.
„Na dann“, murmelte Summer und zog an der seidenen Schleife, welche sich mühelos öffnen ließ. Das Geschenk klappte auf und Summers freudige Miene änderte sich zu einer verwirrten, als nichts darin war.
„Äh …“, sagte Summer, doch verstummte sie plötzlich, als das weiße Geschenk und das seidene Band aufleuchteten. Das Band schlängelte sich über ihre Finger, ihren Arm hoch und fing an, sich um ihren Oberkörper und Brüste zu wickeln. Es formte einen Harness der sich glatt auf ihre Haut legte und weiter zu ihren Beinen wuchs. Ihre Brüste wurden von dem Band angehoben und in einem komplizierten Geflecht eingefangen. Ihre Nippel lugten aus kleinen Öffnungen daraus hervor und wurden so stolz der Welt präsentiert. Ihre Taille und Hüfte wurden von dem schwarzen Band umwickelt, bis es tiefer ging und ihren Schritt sowie ihre Oberschenkel verzierte und sinnlich einlud, Summers Körper zu erforschen. Mit offenem Mund betrachtete Summer für einen Augenblick den seidenen Bondage Harness, der sich auf ihren Körper manifestiert hatte, bis die weiße Verpackung auf ihren Körper flog und sich in alle Richtungen ausbreitete. Innerhalb von Sekunden hatte es sich zu einem eng anliegenden langärmeligen Kleid verwandelt. Ein langer Schlitz zeigte einen beträchtlichen Anteil ihres linken Beins und infolgedessen einen horizontalen schwarzen Balken vom Harness auf ihrem Oberschenkel, was selbst Summer erröten ließ. Farblose Kristalle waren bis oben hin am Schlitz angebracht und verliefen von dort schräg weiter nach oben über ihren Rücken bis hoch zu ihrem Hals. Summer atmete laut aus und vergaß für einen Moment wieder einzuatmen, bis ihr schwindelig wurde.
„Das … das ist so unglaublich … sexy und … wunderschön“, flüsterte sie, als sie sich daran erinnert hatte, atmen zu müssen.
„Wirklich?“, fragte Ava neugierig und schlüpfte, nun selbst mit dem blauen Seidenkleid bekleidet, in Summers Kabine, wo es ihr sofort die Sprache verschlug, als sie ihre Freundin sah. Summer hob ihre Hand und streichelte ihren Busen, zuckte jedoch zusammen, als ihre Nippel empfindlich auf die schwarzen Bänder unter dem Kleid reagierten.
„Wow …“, flüsterte Summer und sah hoch zu Ava, „Ich glaube, so fühlt sich Greed für dich an, oder?“
„Vi … Vielleicht?“
„Ich hoffe, ich kann den beiden bald danken, das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen. Wirklich ein Engel und ein Dämon, die beiden“, hauchte Summer kaum hörbar und gab Ava eine Umarmung, was sie erneut zusammenzucken ließ, als ihre Nippel auf die Berührung reagierten.
„Oh diese Dämonin … damit werde ich sehr viel Spaß haben, hehe.“
„Ich glaube, der Bondage Harness ist aber von Phaelyn.“
„Oh? Na dann weiß ich, an wem ich mich demnächst rächen kann, haha“, lachte Summer und gemeinsam mit Ava verließ sie die Kabine und ließ das langweilige Kleid zurück. Ava bezahlte ihr Kleid und harkte ihren Arm in den ihrer Freundin ein.
„Weißt du … du hast ziemliches Glück gehabt!“, sagte Ava während sie auf die Straße und zurück zum Auto gingen.
„Mmmh? Wieso?“, fragte Summer, die mit jedem Schritt leicht zusammenzuckte, weil der Harness mit ihren Nippeln und nun auch mit ihrem Schritt spielte.
„Du siehst einen halben Punkt besser aus als ich“, erklärte Ava und Summer musste lachen, was sie sogleich bereute, als der Bondage Harness, unter ihrem Kleid, sie frech pikste.
„Nu huhuhu nur einen halben? Bitch, mindestens zwei“, sagte sie und gab Ava einen Kuss auf die Wange.
„Mmmmmmh, aber nur weil du heute Geburtstag hast!“
Liebes Summerbuch
Summer hat heute Geburtstag, deswegen habe ich beschlossen, einen unvergesslichen Tag daraus zu machen. Sie hat sich so gefreut, als sie aus dem Laden kam und dieses wunderschöne Kleid anhatte. Ich muss sagen, dass es ihr wirklich ausgezeichnet stand und ich ein klein wenig neidisch auf sie wurde. Außerdem war der rote Schimmer in ihrem Gesicht nicht zu übersehen, zumindest mir nicht. Ihr gefällt es, gedemütigt zu werden, auch wenn sie sich für Dominat hält. Ich frage mich, wie weit ich das überprüfen kann? Mir hat es auf jeden Fall eine Heidenfreude bereitet, sie so zu sehen, und bei dem Gedanken, sie nach heute für immer bei mir zu haben für den Rest ihres Lebens, kann ich nicht anders als mir über die Lippen zu lecken. Sie so glücklich zu sehen, bringt Erinnerungen zurück und ein Kribbeln in meiner Brust … Ich brauche mehr … MEHR SUMMER! Das letzte Mal war nicht genug … weder für sie noch für mich
„Wohin fahren wir als Nächstes?“, fragte Summer, während Ava an ihrem Handy herumfummelte.
„Mmmmmmmh“, sagte sie verspielt und lächelte geheimnisvoll, während sie losfuhr und sich in den Stadtverkehr einordnete, „Gute Frage, ich habe das Gefühl, das wird wohl deine nächste Überraschung sein.“
„Noch mehr Überraschungen? Hört sich so an, als hättest du den ganzen Tag durchgeplant … du und die anderen?“, fragte Summer und deutete auf Avas Handy.
„Vielleicht ein bisschen? Aber ich habe irgendwie … einen mordsmäßigen Hunger, du auch?“
Summers Magen grummelte laut und antwortete für sie. Sie lief rot an und schaute schnell aus dem Fenster.
„Ich hör schon, haha. Wie gut, dass wir jemanden kennen, der vorzüglich kochen kann, oder?“, sagte Ava und fuhr in einen etwas düsteren teil von Leon City. Dort parkte sie auf einem Hinterhof und sah sich einen Moment nervös um.
„Ehrlich, wie kann Ifry in diesem Teil der Stadt ihr Restaurant eröffnen?“, flüsterte sie und Summer horchte auf.
„Na ja, ist noch an der Grenze zu Falenplaza. Chloe musste hier in der Nähe zeitweilig in einem Bunnykostüm arbeiten.“
„Ajaaa“, sagte Ava mit einer gespielten Ahnungslosigkeit, was Summer entging, während beide zurück zur Straße und Ifrys Restaurant gingen, „Das war hier? Habe ich ganz vergessen. Sah sie darin sexy aus?“
„Denke schon? Sie hat nur davon erzählt. Wünschte, ich hätte sie mal in dem Kostüm gesehen, haha“, lachte Summer und ging an Ava vorbei, die ihr die Tür zu Ifrys Restaurant aufhielt. Summer trat ein und blieb wie angewurzelt stehen, als vor ihr Chloe, ihre Freundin Vanessa, standen, mit silbernen Tablets in den Händen, welche ihre Brüste verbargen, die ihn farbig glänzenden Bunnykostümen steckten.
„Herzlich willkommen, Herrin, es ist uns eine Freude, sie heute bedienen zu dürfen“, sagten Chloe und Vanessa wie aus einem Munde und verbeugten sich tief, sodass Ihre Brüste fast aus ihren Bunnybodys hüpften.
„Ähhh, Ava?“, fragte Summer, deren Hirn von so viel Sex-Appeal zu überlasten schien. Doch Ava antwortete nicht. Summer drehte sich um und konnte nur noch sehen, dass die Brünette gerade wieder Ifrys Restaurant verließ und ihr zudem grinsend winkte.
„Ähhh“, sagte Summer erneut und schreckte zusammen, als ihre beiden Hände fest von Vanessa und Chloe gepackt wurden und sie zu einem großen Stuhl an einem Tisch in der Ecke geführt wurde.
„Wir hörten, dass unsere Herrin sehr hungrig sei und deswegen unser bescheidenes Restaurant besucht“, sagte Chloe und drückte Summer auf den Stuhl. Ihre Hände wurden auf die Lehnen gedrückt und anschließend mit daran befestigten Gürteln gefesselt, was Summer nicht an die besten Zeiten erinnerte.
„Leute, ich kann selbst essen, ihr müsst wirklich nicht …“, fing Summer an, doch wurde sie von Vanessa unterbrochen, die sich auf den Tisch setzte. Ihre langen Beine und der sexy Bunnybody drängten sich in Summers Kopf, und erst als Chloe eine Speisekarte auf Vanessas Schoß legte, kam sie aus ihrer Trance heraus.
„Ähhh“, fing sie an und ging mit ihren Augen die Liste durch, wobei sie versuchte, ihren Blick nicht auf Vanessas Körper wandern zu lassen, während Chloe plötzlich damit anfing, mit ihrem Gesicht und besonders ihren Ohrläppchen zu spielen.
„Leute, bin ich hierbei versteckte Kamera? Sex Edition?“, fragte Summer laut, was Chloe zum Stoppen brachte und Vanessa rot anlaufen lief.
„Ich habe gesagt, das ist zu viel, Chloe!“
„Schau sie dir an! Sie weiß selbst, dass es ihr gefällt! Du machst das genau richtig, Vanessa.“
„Aber … das ist so … so sexy und ich kenne Summer doch kaum“, sagte Vanessa, stand auf und versteckte ihr peinlich berührtes Gesicht vor Summer, die nun stirnrunzelnd zu den beiden aufsah.
„Wir wollen ihr doch eine Freude machen, oder?“
„Aber sie freut sich doch gar nicht!“
Beide Frauen sahen zu Summer, die komplett überrumpelt anfing zu stottern.
„N … N … Nein, Vanessa, das ma ma machst du ausgesprochen gut und i i ich freue mich wirklich über euer Geschenk! Wirklich sexy und äääh“, sagte Summer rasch, was Vanessa nur noch roter im Gesicht anlaufen ließ.
„Siehst du? Komm, wir ziehen das jetzt weiter durch und füttern Summer mit all den Sauereien, die Ifry so zu bieten hat!“, sagte Chloe aufmuntern zu der schüchternen Frau und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Vanessa nickte vorsichtig und hob die Karte auf, um sie Summer erneut zu zeigen.
Liebes Summerbuch
Summer ist in das Restaurant Dannato gegangen, wo sie nun von zwei … bezaubernden Damen gefüttert und ein bisschen gequält wird, wie es mir scheint. Dabei zuzusehen, mmmmh, fast wünschte ich, ich könnte einfach reingehen und mitmachen … aber nein … alles zu seiner Zeit. Summer gehört bald wieder mir. Diesmal für immer.
„Na, haben die beiden dich durch gefüttert?“, fragte Ava grinsend, als Summer in ihren Wagen rollte. Summer nickte nur und hielt sich die Hand vor den Mund, als sie aufstoßen musste.
„Kein Wunder, dass dich deine Eltern auf eine Benimm-Schule geschickt haben.“
„Eine Benimm-Schule für Kinkster“, korrigierte Summer und fügte hinzu, „Mit diversen fragwürdigen Praktiken, die ich aufgedeckt … Rülpser … habe. Entschuldigung.“
„Alles gut, Summer. Ich wollte dich nur aufziehen. Bereit für die vorletzte Station?“, fragte Ava lachend.
„C&T?“
„C&T“, bestätigte Ava und gab Gas.
„Schade, dass Celine keine Zeit hatte“, murmelte Summer schmollend, als sie von ihrem Abstecher im Wald wieder durch die Stadt fuhren, „Ich dachte, sie zeigt mir endlich, wo, wie und an was sie arbeitet.“
„Vielleicht nichts für normal sterbliche Augen und ich sagte doch, ich muss nur etwas dort abholen“, erklärte Ava und warf einen Blick auf eine Schachtel, die sie zuvor bei der Latexhexe bestellt hatte.
„Ich bitte dich. Warum darf dann Chloe bei ihr arbeiten? Meinst du, ich sollte sie fragen, ob ich auch dort arbeiten kann? Ich könnte das Geld gebrauchen.“
„Klar, natürlich willst du wegen des Geldes dort arbeiten“, scherzte Ava und hielt vor einem alten Gebäude, dessen Marmortreppen zu gläsernen Türen hochführten.
„Das äh Leon City Museum? Dein Ernst? Wir gehen hierhin, aber nicht in den Zoo?“
„Jetzt vergiss doch mal deinen Zoo! Vertrau mir … dir wird es gefallen. Sie haben eine neue Ausstellung“, erklärte Ava.
„Ich weiß nicht, Ava.“
„Summer, komm schon. Weißt du, was ich machen musste, um den Laden zu mieten?“
Summer horchte auf.
„Was meinst du mit Mieten? Du meinst nur, wir beide werden da drin sein? Bisschen gruselig, oder? Ich weiß nicht, ob ich in dem Kleid weglaufen kann, wenn der Knochen T-Rex anfängt, uns zu verfolgen“, sagte Summer und rieb sich nachdenklich das Kinn, während sie auf ihr weißes Kleid hinunterschaute.
„Ich lass dich den Gedanken noch zu Ende denken, aber können wir dann rein?“, fragte Ava kopfschüttelnd und nahm das Paket von der Rückbank unter ihren Arm.
„Du glaubst, ich spinne, dass ich sage, dass der T-Rex uns verfolgen könnte? Ava … wir waren gerade bei einer Hexe, die Spinnen züchtet von der Größe von Hunden …, und zwar nicht die kleinen.“
Avas Miene gefror und sie schluckte bei dem Gedanken an die Spinnen.
„Können wir einfach reingehen?“
„Yeah“, sagte Summer frech grinsend und klemmte sich bei Ava ein. Gemeinsam gingen sie die Stufen hoch und betraten das Museum. Keine andere Menschenseele war zu sehen, noch nicht mal eine Wache oder jemand, der sie führen konnte, aber Ava wusste, wo sie lang musste und führte Summer tiefer in das Gebäude. Sie gingen in den Nordflügel, wo es eine Mittelalterausstellung gab, und Summer staunte nicht schlecht, als sie einen riesigen Saal betraten, der gefüllt war mit aller möglichen Folter und Bondage Geräten aus der alten Zeit. Aber nicht nur das. In jedem Gerät steckte eine ihrer Freunde und ihre Kolleginnen aus dem Cheerleadingteam, und alle in wunderschönen Abendkleidern.
„Alles Gute zum Geburtstag, Summer!“, riefen alle wie aus einem Munde, zumindest die, die konnten. Summer schlug die Hände vor den Mund und sie konnten ein glückliches Schluchzen hören, als sie Caitlyn und Jade in einem dunkelroten und schwarzen Kleid sah, die beide mit den Köpfen und den Händen in Prangern steckten. Kim stand in ihrem blauen Kleid in einem Käfig, der mit Stacheln beschlagen war und verhinderte, dass sie sich zu viel bewegte. Chloe und Vanessa, welche Rücken an Rücken auf einem hölzernen Pferd saßen und dunkelrot angelaufen waren. Phaelyn und Ifry, die beide eine Handbreit über dem Boden baumelten, nachdem sie an ihren Händen aufgehängt worden waren und schüchtern allen Blicken auswichen. Und letztlich alle ihrer beiden Cheerleader-Kameradinnen, die mit diversen hölzernen Fesselgerätschaften kämpften.
„Willst du nicht etwas sagen?“, flüsterte Ava, Summer ins Ohr, die keinen Mucks von sich gab.
„Leute … ihr seid unglaublich! Vielen, vielen Dank!“, rief Summer und wusste gar nicht, wo sie als Nächstes hinschauen wollte.
„Dann pack mal deine Gäste aus, während ich den Rest hole“, sagte Ava und klopfte Summer auf die Schulter. Summer ließ sich das nicht zweimal sagen.
„SOOOO wer möchte rausgelassen werden? Lasst mich euer Flehen hören!“, rief Summer und Ava musste laut lachen, als aus der Cheerleader ecke einige rufe, kamen, die Summer sogleich ignorierte und rüber zu Chloe und Vanessa ging, die das hölzerne Pferd ein bisschen zu sehr genossen.
Liebes Summerbuch
Das war wirklich eine gelungene Überraschung für Summer. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele unserer Cheerleading-Kolleginnen sich fesseln lassen, sogar Cass … mmmh egal, ich lass’ ihr noch den Spaß. Ich wünschte, sie würde in diesem Käfig stecken, allein wenn ich daran denke, möchte ich mich anfassen. Vielleicht kann ich ihn später für sie mitnehmen? Halt nicht so voreilig. Erst abwarten, danach kommt das Vergnügen … bald gehörst du mir Summer.
Nachdem Summer all ihre Freunde befreit hatte, konnte die Feier endlich beginnen. Selbst die Mitarbeiter von C&T waren gekommen, um Summer zu beglückwünschen und überreichten ihr ein Geschenk nach dem anderen.
„Da hast du wirklich etwas Großes für Summer auf die Beine gestellt“, murmelte Chloe und lehnte sich neben Ava an die Bar.
„Jaaahh. Sie hat es verdient, nach allem, was sie durchgemacht hat.“
„Das heißt, ich bekomme auch so eine Party?“, fragte Chloe. Ava warf ihr einen gequälten Blick zu.
„Ich mein …, wenn du willst?“
„Naaaa lass mal sein … obwohl wenn du vielleicht die Halle bei C&T mieten kannst?“
„Chloe du arbeitest da, frag Celine doch selbst!“
„Stimmt auch wieder“, lachte Chloe und gab Ava einen Knuff auf die Schulter.
„Lust morgen bei mir schwimmen zu kommen? Nur wir und die Gang?“, fragte Ava beiläufig und Chloe nickte.
„Gern. Kommt mir vor, wie ein Jahr, dass wir das letzte Mal bei dir schwimmen waren. Vielleicht kann Summer uns dann diese Meerjungfrauen-Flosse zeigen oder ich nehme gleich die von C&T für alle mit?“
Ava schüttelte den Kopf, doch nickte dann.
„Ich komme wohl nicht mehr um euren Kink drum rum, oder?“
„Na, du bist eine von uns“, sagte Chloe und umarmte Ava von der Seite, während sie Summer beobachteten, die in den Käfig stieg, in den eben noch Kim gesteckt hatte. Ein Kribbeln breitete sich in Avas Bauch aus, als sie Summer lachen sah, und sie lächelte sanft.
„Da ist mehr hinter der Party, oder?“
Ava blinzelte verwirrt und sah zu Chloe.
„Was meinst du?“
„Komm schon … den enormen Aufwand, den du hier gemacht hast. Uns alle zusammenzutrommeln und die Normies des Teams dazu gebracht hast, sich fesseln zu lassen … dass du Summer regelrecht Asyl vor ihren abgefuckten Eltern gewährst.“
„Würde ich bei jedem von euch machen …“
„Ehrlich? Warum dann nicht bei mir und Kim?“, fragte Chloe mit hochgezogener Augenbraue.
„Weil …“
Ava verstummte. Chloe hatte recht. Warum hatte sie den beiden nicht auch angeboten, bei ihr zu wohnen? Vor allem, nachdem ihr ganzer Wohnkomplex abgefackelt war.
„Tut mir leid, Chloe …“
„Das war kein Vorwurf, Ava, ich hätte sowieso nein gesagt … ich möchte nur, dass du ehrlich zu dir selbst bist … und zu Summer? Ich frag mich echt, was aus euch beiden geworden wäre, wenn ihr diesen Streit nicht gehabt hättet und später Tea …“, Chloe verstummte kurz und schüttelte den Kopf, „Haben sie nochmal miteinander geredet?“
Ava schüttelte ihren Kopf, nachdem sie Chloes Worte verdaut hatte. An sowas hatte sie bisher nicht gedacht.
Bin ich in Summer verliebt? Ich bin doch Hetero, oder nicht? Überlegte sie und sah nochmal zu Summer. Da spürte sie erneut dieses Kribbeln in ihrem Bauch und auch in den Fingern, als sie an ihren Plan dachte. Ava atmete tief ein und seufzte daraufhin, als sie wieder das Gespräch aufnahm.
„Tea hat nicht eine Nachricht hinterlassen. Nichts. Ich glaube, das hat Summer noch mehr verletzt, auch wenn sie es war, die Schluss gemacht hat.“
„Ich habe Tea bisher auch nicht sprechen können … Ich glaube, nur Kim hat mit ihr gesprochen, aber sie benimmt sich immer noch unmöglich.“
„Gib ihr Zeit … sie hat einiges durchgemacht“, sagte Ava beschwichtigend.
„Und ich nicht? Oder Luke? Caitlyn …“, murmelte Chloe und atmete zitternd Luft ein, „Tut mir leid. Grad viel Stress mit ihr, wenigstens geht mir Celine nicht auf die Nerven mit der Arbeit.“
„Wie ist es bei C&T zu arbeiten?“, fragte Ava.
„Och … ist schon lustig. Meist Lagerarbeiten oder Bestellungen versenden oder annehmen. Social-Media-Geschichten, da die alte Hexe sich noch besonders ungeschickt mit ihrem PC anstellt. Am besten ist es aber, mit Phae zusammen Produkte zu testen. Und bei Celine zu wohnen heißt auch sicher vor meinem Ex-Boss zu sein. Das hat schon alles seine Vorteile. Nichts gegen deine Edelhütte, aber im Wald ist es sicherer. Da kannst du Jade fragen“, sagte Chloe lächelnd, zeigte auf die rothaarige Schönheit in der Ecke, die sich mit Caitlyn unterhielt.
„Ich habe einen Pool.“
Chloe schnalzte mit der Zunge, während Ava anfing zu kichern.
„Wenn du mich entschuldigen möchtest? Ich muss einen Augenblick mit Celine über Tests bezüglich unserer Meerjungfrauen Modelinie sprechen“, sagte Chloe und ging auf die rothaarige Hexe zu, die gerade mit ihrer Schwester Trisha über einen Witz lachte.
Summer lächelte zufrieden und müde an der Bar, nachdem die letzten Gäste die Party um ungefähr drei Uhr verlassen hatten. Ava stand an der Tür und unterhielt sich noch mit Rilliana, um sich für die ausgeliehenen Folterinstrumente zu bedanken. Sie verbeugte sich tief vor der Blondine und ging dann zu Summer, die mit halb offenen Augen zu ihr sah.
„Heeeeyyyyyy“, sagte Summer und umarmte Ava fest.
„Hat es dir gefallen?“
Summer nickte ernst und zeigte auf alle Gerätschaften.
„Ganz ehrlich? Wenn ich nicht selbst die Hälfte davon hätte ausprobieren wollen, dann hätte ich die Leute die ganze Party in den Geräten hängen lassen.“
„Du Teufel!“
„Hehehe jaaaa“, sagte Summer und atmete zufrieden aus.
„Bist du bereit?“
Summer sah wieder zu Ava und neigte ihren Kopf leicht zur Seite.
„Was meinst du?“
„Für mein Geschenk … an dich.“
„Noch eins? Ava wirklich, du hast mir doch schon genügend geschenkt, oder? Ich mein, ich beschwere mich nicht, aber, das …“, sagte Summer und zeigte nochmals auf die Partyfläche, „das hat mich bereits zum glücklichsten Mädchen in ganz Leon City gemacht.“
„Dann ist ja noch Platz nach oben, wenn es nur ganz Leon City ist“, sagte Ava und kramte hinter der Bar das Paket hervor, welches sie bei C&T abgeholt hatte.
„Noch nicht mal eingepackt. Nenene“, sagte Summer.
„Öffne schon, du Pute!“
Summer ließ sich das nicht zweimal sagen und öffnete das Paket. Darin waren Seile verschiedener Längen und zwei weitere Kartons. Einer war beschriftet mit Summers Namen, der andere mit Avas.
„Ohoo? Beschenkt sich da jemand selbst?“
„Ein … ein bisschen, aber … ich habe extra gelernt und wollte dir als Geschenk zeigen, dass ich … nun eine von euch kinkstern bin.“
Summer sah sie schief an.
„Ava … du läufst in einem Superheldenkostüm rum, was dich regelmäßig penetriert, versauter geht es wohl kaum.“
Ava verschluckte sich bei diesen Worten und Summer musste ihr auf den Rücken klopfen.
„Du bist SOOOOO fucking doof, Frau von Nachtschwing!“
„Ohooo! Die gute Miss Miller möchte also die harten Bandagen anziehen!“, scherzte Summer und beide fingen laut an zu lachen.
„Mach schon auf“, sagte Ava und nahm die Seile und die Schachtel mit ihren Namen heraus. Summer tat wie ihr geheißen und sah zu Ava auf, als sie ein strahlend blaues Latex-Outfit in der Schachtel fand.
„Mehr Latex?“
„Mehr Latex und das gleiche, wie ich habe“, sagte Ava und öffnete ihre eigene Schachtel. Sie hob die Latexkleidung heraus und hielt es an ihren Körper. Es war eine Cheerleader-Uniform, die der von Leon City nachempfunden war, wenn auch deutlich versauter geschnitten. Summer Gesicht verzog sich, bis sie laut losprustete, was Ava verunsicherte.
„Okay, okay. Sorry, aber warum?“, fragte Summer und hob ihre eigene Uniform heraus.
„Ich ähm wollte“, fing Ava an, doch Summers Lachen hatte sie so verunsichert, dass sie sich unglaublich bescheuert vorkam, „Nein, das war eine dumme Idee … tut mir …“
Diesmal lag es an Summer Ava den Mund zu verschließen.
„Ich wette, es ist eine wunderbare Idee. Komm, Spuks aus!“, befahl Summer und ließ Avas Mund los.
Ava nickte und holte tief Luft.
„An … dem Tag, an dem wir uns zerstritten hatten, hattest du mich gefesselt und ähm …“
„Und du willst dich jetzt mit diesem Geschenk dafür rächen? Schon wieder?“
Ava schüttelte den Kopf.
„Nein, ich möchte mich nicht rächen … schon wieder, nein … Ich will diese alte schlechte Erinnerung mit einer neuen schöneren überschreiben. Deswegen werden wir uns jetzt beide umziehen und dann werde ich dir zeigen, wie gut ich geübt habe … diesmal aber keine Tanzschritte, sondern meine Seilkunst. Ich mein, wenn du die Idee doof findest, dann …“
Erneut klemmte Summer Avas Mund zu.
„Es wäre mir eine Ehre, dir dabei zu helfen, diese alte schlechte Erinnerung zu überschreiben. Sofern du mir sagst, wie ich dieses Kleid und den Harness ausziehen kann. Es hat weder Reißverschluss noch ein Schloss, so wie ich das beurteilen kann.“
Liebes Summerbuch
Endlich sind all die Gäste verschwunden. Und Summer zieht sich vor meinen Augen um. Wenn sie nur wüsste, dass ich sie beobachte. Ihr zusehe, wie sie dieses wunderschöne Stück Latex anzieht. Ich denke, ich werde es sie öfter tragen lassen, sobald wir bei mir sind … vielleicht. Ich freue mich schon so sehr, sie zu fesseln, zu quälen, uns sie zu meinen Füßen liegen zu haben. Ich muss nur noch den richtigen Moment abpassen.
„B … bist du bereit?“, fragte Ava mit zittrigen Händen. In ihren Händen hielt sie die Bündel roter Seile.
„Ist dir kalt?“, fragte Summer beschwichtigend und legte beruhigend ihre Hand auf die Avas. Ava sah auf und sah Summer das erste Mal, seit sie sich umgezogen hatten, an. Ein leiser Hauch Rot war auch auf ihren Wangen zu finden, was ihre pinken Haare zur Geltung brachte. Der blaue Kragen der Latex-Uniform lag hauteng um Summers Hals und direkt darunter war ein gewaltiger Ausschnitt für Summers Brüste. Ihr Bauchnabel war nicht vom Latex verdeckt, dafür aber ihr Schritt, der unter einem kurzen Rock verborgen war. Ihre Beine steckten in blauen Latex-Socken, die bis zu ihren Knien gingen und ihre Füße selbst steckten in High Heels, die nie im Leben für das Cheerleading gedacht waren, wie eigentlich auch der Rest von Summers Outfit. Genau dasselbe, was Ava auch trug, wenn auch deutlich unsicherer als ihre Freundin.
„Hey, alles gut, Du hast doch schon mal Latex getragen. Und du sagtest, du hast Fesseln geübt. Also fang einfach an, ich vertraue dir.“
„Natürlich, ich mein, wir sind nur so in der Öffentlichkeit und … wir könnten eigentlich auch nackt sein, oder? Als ich sagte, ich möchte die Leon City Cheerleader Uniformen als aus Latex haben, dachte ich nicht, dass Celine sie … sie so …“
„Sexy macht?“
Ava nickte.
„Wir können es auch gerne bei dir zu Hause machen.“
„N … NEIN! Ich … wir müssen es hier machen … oder in der Sporthalle!“
„Ja, gut, ist vielleicht ein bisschen spät, um jetzt zur Uni zu fahren, oder? Dann zeig mir, was du gelernt hast“, forderte Summer ihre Freundin auf, drehte sich von Ava weg und verschränkte ihre Arme auf dem Rücken.
„Legen wir los“, flüsterte Ava und machte eine Schlinge um Summers Unterarme. Sie sicherte sie mit einem Knoten, den sie allerdings im Notfall schnell lösen konnte, und führte die Seile an ihren Arm entlang über ihre Brüste und harkte es mit sich selbst ein, bevor sie das Seil wieder zurückführte und auf Summers Rücken verknotete. Dasselbe tat sie noch einmal unter Summers Brüsten und ging dann hoch zu Summers Schultern. Ava überlegte kurz, ob sie Summers Brüste mit dem Seil teilen sollte, doch beschloss stattdessen sie einzurahmen und lief an ihnen vorbei, um stattdessen ihre Arme weiter zu fixieren.
„Wie fühlt es sich an?“, fragte Ava besorgt und überprüfte die Seilführung und ob sie nicht zu fest gefesselt hatte.
„Bisher, ausgezeichnet“, lobte Summer und nickte stolz.
„O …okay, dann mache ich jetzt weiter!“, stotterte Ava. Sie warf vier der längeren Seile über einen Balken über ihnen und band zwei Enden an Summers Rücken fest und zog sie stramm. Sie band die anderen Enden fest und kniete sich hinunter zu Summers Bein, um es in einer Schlinge einzufangen. Ava knickte es am Knie und fesselte es an drei Stellen, sodass Summer auf einem Bein balancieren musste, um nicht umzukippen oder eher gesagt vollständig in den Seilen zu hängen. Ava nahm die letzten beiden vom Balken baumelnden Seile und flechtete sie in die Fesseln um Summers Bein, bevor sie es hochzog und neben den anderen Seilen festband. Summers Rock verrutschte und gab den Blick auf ein blaues Latex-Höschen frei.
„Sooo“, schnaufte Ava und trat ein paar Schritte zurück, „etwas fehlt aber noch …“
„Oh?“, fragte Summer und tatsächlich holte Ava noch zwei Pompons aus ihrer Schachtel und drückte sie ihrer Freundin in die Hand.
„Nicht loslassen, sonst gibt’s Ärger!“, sagte Ava und Summer grinste breit.
„Verpass mir besser einen Knebel, sonst schreie ich noch nach Hilfe!“
Ava schlug sich gegen die Stirn.
„Ach, ein Knebel! Moment, ich hol’ einen von diesen Mittelalter-Dingern von Rilliana.“
„WAS?!?“
„War ein Spaß, Celine hat mir welche gegeben, sie sind in meiner Tasche. Moment“, lachte Ava und ging durch eine Tür hindurch zur Garderobe und verschwand dort.
„Sie hat wirklich fleißig gelernt“, murmelte Summer und sah sich ihre Fesseln an, so gut sie konnte. Die Seilführung war perfekt und tat nicht weh oder drückte unangenehm auf ihrer Haut. Und die Uniformen waren eine nette Idee. Damit würden sie garantiert die schlechten Erinnerungen vertreiben können.
„Das hast du gut gemacht, Ava“, murmelte Summer und blinzelte verwirrt, als vor ihrem Mund ein Ballknebel auftauchte. Für einen kurzen Moment wunderte sich Summer, wie Ava es geschafft hatte, hinter ihr aufzutauchen, doch ihr Reflex war schneller und sie nahm bereitwillig den Knebel in den Mund. Ava verschloss ihn in ihren Nacken und Summer brummte zufrieden, bis sie Ava sah, die gerade die Tür zur Garderobe schloss und gedankenverloren in einem Notizbuch blätterte.
„Hey Summer, ich habe gerade dieses Buch gefunden und dachte, es gehört dir. Liebes Summerbuch? Du hast es nach dir benannt und … ein paar verstörende Nachrichten … rein … geschrieben“, Ava verstummte als sie aufsah und ihr Gesicht wurde kreideweiß. Der Knebel und das Buch fielen klappernd zu Boden.
„Hallo, Ava … lange nicht gesehen“, sagte Sarah Jenkins, die hinter Summer stand. Sie hatte einen grauen Overall an, wie die Museumswachen in Trugen, und eine Mütze war tief in ihr Gesicht gezogen, aber dennoch erkannte Ava sie eindeutig. Plötzlich sah Ava eine Klinge an Summers Kehle blitzen und ihrer beiden Adern gefroren, „Und natürlich auch, hallo Summer … tut mir leid, dass ich erst jetzt da bin und deinen Geburtstag verpasst habe … na ja, alles Gute nachträglich.“
„Sarah … was willst du hier?“, fragte Ava und ballte ihre Hände zu Fäusten, als sie sich vom Schock erholt hatte. Ihre Augen waren auf Sarah fixiert, sie konnte Summer nicht in die Augen sehen, die panisch versuchte stillzuhalten, damit die Klinge nicht in ihren Hals schnitt.
„Och … ich? Ich wollte nur nach unserer lieben Summer sehen, weißt du? Ich habe mir so viel Mühe gegeben, ihr Leben und ihren dummen kleinen Kopf kaputtzumachen, und ich war so enttäuscht, dass du es irgendwie hinbekommen hast, sie wieder zu heilen. Schon irgendwie bewundernswert, aber ich dachte mir, hey Summer hat doch bald Geburtstag, warum besuchst du sie dann nicht einfach und sorgst dafür, dass sie …“
„Halts Maul!“, schrie Ava und griff nach Greed um ihren Hals, doch ihre Finger tasteten ins Leere. Gleichzeitig ging sie einen Schritt, doch blieb wie angewurzelt stehen, als Sarah nur lächelte und die Klinge leicht in Summers Haut schnitt, sodass ein Tropfen die Klinge hinunterrollte.
„AH! Wir wollen doch keine Sauerei machen, oder?“, fragte Sarah und sie lächelte breit, als sie sah, dass Ava wie eingefroren war. Nicht aber, wie sie glaubte, weil Summer nun blutete, sondern weil Greed, Avas einzige Möglichkeit, Summer und sie vor Sarah zu beschützen, unerreichbar, zu Hause auf ihrem Nachttisch lag.
„Ich ähm.“
Ava schluckte und ihre Augen wanderten zu Summer, die panisch vor Angst angefangen hatte zu weinen. In diesem Moment wusste Ava, was sie zu tun hatte.
„Sarah … du willst sie doch gar nicht. Ich bin es, die du willst!“, sagte Ava ruhig und Summer und Sarah sahen sie beide verwirrt an.
„Häää?“, fragte Sarah mit schiefem Gesicht, „Wieso sollte ich dich haben wollen?“
„Ich war es, das dein Leben zerstört hat. Ich habe Summer gebeten, meine Tanzschritte anzusehen, obwohl ich von euren Streichen wusste. Ich war es, die sie gezwungen hat, eure Handys zu hacken, und ich habe euch gemeldet. Und Summer selbst? Die war nur Mittel zum Zweck, um dich und deine … deine geflügelten Affen aus dem Team zu werfen, damit ich sicher einen Platz bekomme!“, sagte Ava mit solch einer Arroganz und Selbstsicherheit in der Stimme, dass selbst Summer es ihr abkaufte, obwohl jedes einzelne Wort davon gelogen war.
„Was meinst du, warum sie nun da gefesselt hängt und nicht ich?“, sagte Ava warf ihren Kopf in den Nacken und lachte laut, während sie ihre Haare mit ihren Händen durchfuhr.
„Und warum erzählst du mir das jetzt? Warum weiß ich, dass du das jetzt nur sagst, um ihre Haut zu retten?“
„Weil, wenn du mich jetzt gehen lässt und Summer mitnimmst, es keinen Ort auf dieser Erde geben wird, an dem du sicher sein wirst und das Sarah verspreche ich dir“, sagte Ava kalt.
Sarah starrte Ava mit offenem Mund an und ließ langsam ihre Klinge sinken. Allerdings nur, um sie einen Augenblick später wieder gegen Summer zu richten.
„Nimm die Seile, die noch übrig sind, und fessel deine Beine!“, bellte sie Ava an, „NA LOS!“
„Lass Summer frei!“
„Erst wenn du gesichert bist und jetzt mach oder das Museum muss hier ordentlich durchwischen!“
Ava hob ihre Hände, um Sarah zu beschwichtigen, und nahm die restlichen Seile vom Tresen. Sie ging ein paar Schritte näher auf Sarah und Summer zu und setzte sich letztlich auf den Boden. Sie fesselte ihre Beine an ihren Knöcheln und unter und oberhalb ihrer Knie.
„Zufrieden?“, fragte Ava.
„Noch nicht“, sagte Sarah und warf Ava einen Ballknebel zu. Ava wusste sofort, was sie damit zu tun hatte und steckte ihn in ihren Mund, allerdings stutzte sie, als sie Unebenheiten auf ihm erspürte, und sie sah verwirrt zu Sarah hoch, die nun wieder sadistisch lächelte.
„Oh, ist es dir aufgefallen?“, diesen Knebel hat Summer beim letzten Mal getragen. Das sind ihre Bissspuren.“
Ava wurde bleich und sah angewidert zu Sarah auf, die ihre Stellung nun mehr als nur genoss.
„Leg dich auf deinen Bauch! Und keine Faxen!“, befahl Sarah noch bevor Ava die Wahrheit um den Knebel verdaut hatte, „Wird’s bald!“
Ava nickte schwach, als ihre Selbstsicherheit davonflog, aber wenigstens würde sie so Summer schützen können. Sarah ging auf Ava zu und nahm die restlichen Seile in die Hand, mit denen sie Avas Hände stramm über ihren Hintern fesselte und dann fortfuhr, um ihre Ellenbogen aneinander zu drücken und mit mehr Seilen zu fixieren.
„Na, gefällt dir das? Nicht sowas wie die Kinderkacke, die du da mit Summer gemacht hast. Davon wird es noch sehr viel mehr gegeben, keine Sorge, hahaha!“, lachte Sarah und Ava schüttelte den Kopf.
Sie muss verrückt geworden sein. Dachte Ava und drehte ihren Kopf zur Seite, um Sarah anzusehen.
Verrückt, weil es Summer wieder besser ging?
„So, jetzt noch hier“, murmelte Sarah und zog Avas Beine in einen strengen Hogtie, was Ava zum Stöhnen brachte.
„Weißt du, was das Tolle ist, Ava?“, fragte Sarah und ging um Ava herum, um sich genau vor sie zu setzen, „Jetzt, da du so bereitwillig dich hast fesseln lassen, könnte ich euch einfach beide mitnehmen. Wie findest du die Idee?“, lachte Sarah und Summer, die bis gerade nichts anderes konnte, als hilflos zuzusehen, fing plötzlich an, in ihren Seilen zu toben, doch ohne Erfolg. Die Fesseln hielten sie fest im Griff. Ava selbst wurde noch bleicher im Gesicht und sie schüttelte flehend den Kopf.
„Nahaha! Wir wollen doch nicht, dass du dich einsam fühlst, oder? Summer war das letzte Mal wirklich traurig, so ganz alleine eingesperrt zu sein. Vielleicht wird sie diesmal ein bisschen bessere Laune haben“, flüsterte Sarah und tätschelte Avas Kopf, bevor sie aufstand und sich streckte, „Ich hole eben ein paar Sachen, um euch hier rauszutragen. Könnte ein bisschen eng werden, weil ich eigentlich nur Summer mitnehmen wollte, aber wenn ihr die Luft anhaltet, wird das schon passen. Bis gleich, ihr Lieben, und rennt nicht weg!“
Fuck! Dachte Ava und fing an, gegen ihre Fesseln zu kämpfen, aber wie so oft musste sie feststellen, dass Hogtie sie vollständig außer Gefecht setzten. Sie sah hoch zu Summer, die ebenfalls gegen die Seile kämpfte und Hilfe suchend zu Ava sah.
Hätte ich Greed nicht ausgezogen! Ich bin so dumm! Wieso ist sie hier? Wieso kann sie Summer nicht in Ruhe lassen! Schoss es Ava durch den Kopf, aber es half ihr jetzt auch nicht weiter, und das wusste sie. Sie fing an, sich zu Summer zu robben. Der glatte Steinboden hinderte sie kaum am Vorankommen, und sie schaffte es, neben Summer zum Stehen zu kommen, während sie hart durch den Knebel atmete. Sie neigte ihre Wange zu ihrer Freundin und diese begriff sofort, was Ava von ihr wollte. Nur an den Seilen hängend, hob Summer ihren Fuß und drückte den Ballknebel mit ihrem Highheel aus Avas Mund.
„Gut! Du musst die Seile des Hogtie lösen! Schaffst du das mit deinem Fuß?“, fragte Ava und Summer nickte hoffnungsvoll, „Lass mich deine Schuhe und diese Latex-Socken ausziehen!“
Mit ihren Zähnen schaffte Ava es, Summers Schuhe zu öffnen und mit Mühe und Not, das Latex von ihrem Bein zu entfernen.
„Jetzt gilts!“, feuerte Ava sie an und Summer versuchte angestrengt, die Knoten auf Avas Rücken zu lösen, während die Seile sich immer tiefer in ihren Körper drückten. Bis Summer das eine Seil lösen konnte, war sie vollkommen durchgeschwitzt und Speichel floss in Strömen am Rande ihres Ballknebels herunter.
„Perfekt! Mein Handy ist in meiner Tasche! Halte durch, Summer!“, versprach Ava und richtete sich nach mehreren Versuchen auf, trotzt ihrer immer noch strammen Fesseln. Sie hüpfte zurück zur Garderobe und wollte gerade die Tür mit ihrer Schulter öffnen, als die Eingangstüren zum Saal aufgestoßen wurden und Sarah mit einem offenen Sarkophag auf einem Rollwagen eintrat.
„Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich dachte mir, wenn wir schon mal in einem Museum sind …, aber ich sehe schon, ihr beide habt euch bereits köstlich amüsiert“, verkündete Sarah und stieß den Rollwagen in Avas Richtung. Sie hatte keine Zeit auszuweichen und wurde von dem Rollwagen umgeworfen. Ihr Körper landete im Sarkophag, und der Rollwagen donnerte gegen die Tür, hinter der ihre Handtasche lag. Mit drehenden Augen blinzelte Ava verwirrt und fragte sich, warum die Welt auf einmal auf dem Kopf stand.
„Yessss, Strike!“, rief Sarah und ging gelassen zum Rollwagen. Sie lehnte sich auf die Kannte des Sarkophags und lächelte genüsslich auf Ava hinunter, die schmerzhaft stöhnte.
„Weißt du Ava … bis zu deinem Fluchtversuch dachte ich echt, an dir würde ich mir die Zähne ausbeißen, selbst nachdem ich dich geknebelt hatte, aber jetzt weiß ich, du bist genauso ein Schwächling wie Summer dort drüben.“
„Damit wirst du nicht durchkommen!“
„Schau dir Summer an“, sagte Sarah und zog Avas Kopf an ihren Haaren aus dem Sarkophag, damit sie einen Blick auf Summer werfen konnte“, sie weiß, dass ich damit durchkommen werde.“
„Summer, wir werden es hier rausschaffen! Die Gang und Greed werden …“
„Du redest zu viel“, murmelte Sarah und stopfte den Knebel wieder in Avas Mund und ließ sie zurückfallen, „Ehrlich, was ist mit dir passiert, Ava, dass du so eine große Fresse bekommen hast?“
Ava schlug schwer auf dem Boden des Sarkophags auf und es verschlug ihr die Luft. Sarah begann zu summen und drückte den Rollwagen zu Summer herüber.
„Sag Summer kennst du diesen uralten Film, wo diese Cheerleader Gruppe eine Pyramide besichtigen und zum Opfer eines Fluches werden?“, fragte Sarah beiläufig und nahm ein paar Bandagen vom Karren, auf die sie eine nach der anderen auf dem Sarkophag stellte, „War mehr ein Tras.aviie, aber ich glaube dir würde er sehr gefallen, du als … na ja. Alle Cheerleader wurden darin in Mumien verwandelt und dazu verdammt, ihre Ewigkeit in Dunkelheit zu fristen.“
Summer schluckte.
„Auch wenn ich mich von diesem Film inspiriert habe, so glaube ich, dass ewige Dunkelheit ein bisschen langweilig ist, auch wenn du es verdient hättest, oder?“, fragte Sarah und Summer wusste von ihrer letzten Begegnung bereits, dass es besser war, Sarah nicht zu ignorieren, und sie nickte eifrig.
„Du hast also nicht dein Training vergessen! Ich bin stolz auf dich!“, sagte Sarah und kniff Summer unsanft in ihre Wange und schüttelte sie, „dann mach ich euch mal Abreise fertig. Ihr werdet euer neues zu Hause lieben!“, erklärte Sarah fröhlich und begann damit, Avas Beine mit den Bandagen zu umwickeln, „Ich freue mich auf jeden Fall wieder nach Hause zu kommen, das sag ich euch …“
„Mmmmh?“, fragte Summer durch ihren Knebel.
„Jupp, die Villa stand nun eine Weile leer, nachdem meine Eltern …“
Sarah verstummte und Summer konnte in ihren Augen kurz den Zorn sehen, den sie so fürchtete, bis sie sich wieder Avas Beinen widmete.
„Wie dem auch sei“, fuhr sie wieder besser gelaunt fort und richtete Ava unsanft auf, damit sie den Rest ihres Körpers Mumifizieren konnte, „Nach diesem Éternité Hotel Vorfall und der Zerschlagung ganzen Sklavenhandel ringe konnte ich meine Finger an ein paar wunderbaren Apparaturen und Ideen legen. Diese Kleinigkeiten im Krankenhaus waren nur ein Vorgeschmack, liebe Summer. Ich war so super enttäuscht, als die Villa noch nicht fertig war, als ich dich das erste Mal hatte und dann dass ich dich so schnell verbessern konnte … Ich dachte ehrlich, ich hätte dich in den paar Tagen gut erziehen können, aber ich glaube, es war viel zu kurz. Den Fehler werde ich nicht nochmal machen und diesmal hast du sogar Ava, die uns Gesellschaft leistet!“
„Fuuu yuuu“, fluchte Ava in ihren Knebel, was Sarah damit quittierte, dass sie die Bandagen über Avas Gesicht legte und ihren Kopf fest umwickelte. Sarah ließ sie unachtsam zurück in den Sarkophag fallen und gab Summer dann ihre volle Aufmerksamkeit.
„Wollen wir dich wieder ordentlich machen, bevor ich dich reisefertig mache?“, fragte Sarah fast mitfühlend und deutete auf die Latex-Socke und den Highheel neben Summers Bein. Das pink haarige Mädchen nickte schüchtern und Sarah zog ihr beides wieder an.
„Brav“, sagte Sarah und kraulte Summers Kopf. Summer selbst hasste sich dafür, dass es sich so gut anfühlte und sie fast dankbar für die Berührung war.
„Dann verpacken wir dich mal auch“, sagte Sarah und schnitt Summers von der Decke. Überrascht quiekte Summer auf, als sie auf den Boden fiel und bekam die ersten Sekunden nicht mit, dass Sahra sie einwickelte, genau wie Ava. Die Bandagen schienen aufeinander zukleben und keine Lücke entstand, während Sarah bedacht arbeitete.
„Diese Bandagen stammen übrigens auch aus dem Hotel … keine Ahnung aus was sie gemacht sind, aber sie lassen sich nur mit einer Schere von euren Körpern schneiden. Keine Sorge, ich passe darauf, dass ich euer kostbares Latex nicht kaputt mache. Immerhin werdet ihr eure Kostüme vielleicht noch hier und da ein bisschen brauchen“, erklärte Sarah und stupste Summers Nase an, bevor sie ihr Gesicht in den Bandagen einwickelte.
„Wenn ich du wäre, würde ich jetzt nicht so viel atmen. Könnte eng werden … könnte vielleicht auch ein bisschen wenig Luft im Sarkophag für die Fahrt nach Hause sein. Na ja“, sagte Sarah und hob Summer vom Boden auf, bevor sie sie unsanft neben Ava warf. Sarah schloss den Deckel, schickte sich an, zu gehen. Sie rollte den Wagen zu einem Fahrstuhl, der sie zum unterirdischen Parkhaus und zu ihrem Transporter bringen würde. Dort verlud Sarah den Sarkophag und nahm fröhlich summend auf dem Fahrersitz Platz.
„Hach … das wird ein Spaß Summer!“, sagte sie und fuhr aus dem Parkhaus aus der Stadt und Richtung Villa ihrer Familie draußen auf dem Land.
|
|
Fachmann
 

Beiträge: 53
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:03.03.25 23:54 IP: gespeichert
|
|
Jetzt geht es ja Schlag auf Schlag, vielen Dank für die Fortsetzung 🥳
Deine dunkleren Kapitel finde ich immer besonders gut!
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:04.03.25 11:25 IP: gespeichert
|
|
Kein Problem ^^ Hatte die Woche viel Zeit zur Hand und bin schon an teil 30 dran. Ich hoffe das ich es so groß machen kann wie ich es mir gerade in meinem Kopf vorstelle hehe
Und vielen dank!
EDIT: Für die kommende Geschichte!
Sie ist bisher meine bisher längste Geschichte die ich an einem stück Geschrieben habe. 20k Wörter. Ich hoffe sie gefällt euch! Leider muss ich vorab eine kleine Warnung aussprechen für ein paar dinge die ich erst nicht bedacht habe. Die Geschichte ist wie bereits gesagt dunkler. Ist ja klar nach dem letzten Teil, allerdings gibt es einige Themen in ihr die Gefährlich sind und bitte diese nicht zuhause nach zu machen. Außerdem habe ich beim ende vielleicht ein bisschen über die stränge geschlagen, NICHT von der Dunkelheit her, aber eeeeh ... last euch überraschen. Aber jetzt viel Spaß mit Teil 30 der Leon City Stories
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 08.05.25 um 18:25 geändert
|
|
Story-Writer
  
 Forge your heart into something strong, unbreakable.
Beiträge: 251
Geschlecht: User ist offline
|
RE: Leon City Storys
|
Datum:08.05.25 18:28 IP: gespeichert
|
|
Leon City Stories 30
The Sarah Games
LCs 30
The Sarah Games
Jenkins Anwesen, außerhalb von Leon City
Sarah öffnete den Sarkophag und es zischte leise, als Sauerstoff unter dem Deckel in ihn hineinströmte. Sofort konnte sie hören, wie ihre beiden Gäste tief Luft holten und anfingen zu husten.
„Willkommen zu Hause“, flüsterte Sarah amüsiert und warf den Deckel beiseite, der mit einem lauten Knall zu Boden fiel. Ava und Summer, die immer noch eingequetscht im Sarkophag waren, zuckten vor Schreck zusammen. Besonders Ava stöhnte laut auf, als die blauen Flecken, von der entführung, anfingen zu schmerzen.
„Ich hoffe, euch gefallen eure Zimmer. Ich habe sie extra für euch, mit der neuesten Technik eingerichtet“, sagte Sarah und zog Summers mumifizierten Körper heraus, um sie ein kurzes Stück über den Boden zu schleifen und in die erste von vier Zellen zu werfen. Dasselbe tat sie mit Ava, aber warf sie in eine andere Zelle am Ende des Ganges. Sarah sah kurz auf Ava hinunter und zog eine Schere aus ihrer Tasche, die sie kurz in ihrer Hand wiegte.
„Weißt du, Ava … du hast richtig Pech gehabt. Ich war tatsächlich am Abwägen, ob ich nur Summer mitnehme und dich ignoriere, aber etwas an deiner Stimme hat mich neugierig gemacht. Du bist nicht mehr das kleine Reh, was sich wegduckt, wenn jemand laut wird, oder?“, fragte Sarah und wartete ab, ob Ava sich regte. Doch weder nickte Ava, noch schüttelte sie den Kopf. Sie war so zornig, dass ihr Mund schäumte und in dem Ballgag, den sie trug, noch tiefere Zahnabdrücke entstanden, zusätzlich zu denen von Summer.
„Ho? Ohnmächtig geworden?“, fragte Sarah und schnitt vorsichtig die Bandagen in Avas Gesicht beiseite. Ava hatte ihre Augen geöffnet und sah finster auf, in die Augen ihrer Entführerin. Sarah schnalzte ungehalten mit der Zunge und packte Avas Kinn mit einem eisernen Griff.
„Du wirst noch lernen, mir zu gehorchen … früher oder später werde ich dich brechen, wie Summer!“
In diesem Moment bäumte Ava sich trotz ihres gefesselten Körpers auf und verfehlte Sarahs Kopf knapp mit ihren, als diese zurückstolperte.
„Ich sehe schon, du willst nicht reden“, sagte Sarah kalt und ging wieder auf Ava zu, um sie mit einem Tritt auf ihren Bauch zu drehen. Sie schnitt Avas Hände frei von den Bandagen und stand wieder auf.
„Ich wollte euch beide eigentlich befreien, damit ihr fit für morgen seid, aber na ja. Viel Spaß beim Befreiungsversuch. Wenn du nicht bis morgen früh fertig umgezogen bist, bestrafe ich Summer“, sagte Sarah und zeigte auf einen Orangefarbenen Latexanzug, der auf dem Boden lag. Er erinnerte an Anzüge, welche Gefangene im Gefängnis tragen würden, abgesehen vom Material und engen Schnitt.
„Ach ja und immer schön lächeln, wir wollen die Zuschauer doch nicht vergraulen“, flüsterte Sarah, während sie aus der Zelle ging. Sie drückte einen Knopf an der Seite und eine Glasscheibe fuhr hinunter und sperrte Ava ein. Mit einem Mal hörte Ava nichts mehr außer ihrem eigenen Atem. Die Glasscheibe blockte jegliche Geräusche und eine Sekunde später wurde sie komplett schwarz und undurchsichtig. Wo zur Hölle hat uns diese Wahnsinnige gebracht? Dachte Ava, setzte sich auf und sah sich in ihrer Zelle um. Ihr neues Zuhause war nur spärlich eingerichtet, und Ava fiel erst jetzt auf, dass ihre Zelle ebenfalls vollständig mit weißem Latex gepolstert zu sein schien. Der Boden war damit ausgelegt, die Wände und selbst die Decke schimmerten hell. Ein Bett stand in der Ecke, welches ebenfalls komplett damit bezogen war, wenn auch aus schwarzem Latex. Das Einzige, was nicht so wirklich in die Zelle passen wollte, waren ein Waschbecken, eine Toilette und eine Dusche sowie ein großer Fernseher, der hinter einer Glasscheibe versiegelt war. Er war gerade ausgeschaltet, aber Ava vermutete, dass er Teil von Sarahs kranken Spiel werden würde.
Sie hat nicht gelogen. Sie hat sich wirklich beim Hotel bedient, wenn Chloes und Caits Erzählungen stimmen. Schoss es Ava durch den Kopf und sie bemerkte nun in jeder der oberen Zellenecken dunkelblaue Punkte.
Kameras? Als ob ich mich jetzt zum Affen mache und nach Sarahs Nase tanze. Das wird das langweiligste Video, das die Welt je gesehen hat. Dachte Ava und legte sich einfach wieder auf den Boden und schloss die Augen.
Aber … was ist mit Summer?
Ava biss sich auf die Lippe und richtete sich mühsam wieder auf. Sie konnte nicht zulassen, dass Summer etwas … mehr zustieß und begann an den dicken klebrigen Bandagen zu ziehen, welches ihren kompletten Körper bedeckte.
Und ich bin immer noch darunter gefesselt … klasse.
„Summer …“, flüsterte Sarah und Summer zuckte unter den Bandagen zusammen, während es gleichzeitig kalt ihren Rücken herunterlief.
„Dank Ava werden wir schon jetzt das erste kleine Spiel spielen. Ich werde die Bandagen ein bisschen lösen und du musst versuchen zu entkommen“, erklärte Sarah und schnitt vorsichtig einen Teil der Bandagen an Summers Gesicht und an ihren Händen weg, „Wer als Letztes von euch entkommt, wird bestraft.“
Summer sah sie ängstlich an, doch rührte sich nicht.
Sie hat hier bestimmt wieder Kameras versteckt, um unseren Ruf im Nachhinein zu schädigen oder sowas. Dachte Summer und sah sich um, tatsächlich konnte sie in den Zellenecken kleine blaue Lichter erkennen.
„Hey, aufpassen, wenn ich etwas erkläre!“, sagte Sarah und klopfte gegen Summers Kopf, „Dein Ziel ist einfach. Zieh den neuen Anzug da an, bevor es Ava tut oder werde bestraft.“
Summer rührte sich jedoch immer noch nicht, sie wusste, dass Ava nie auf so einen dummen Trick hereinfallen würde.
Wenn wir beide nicht machen, was Sarah will, dann … werden wir beide bestraft, aber … wir … wir stehen das zusammen durch! Ich glaube fest daran! Dachte Summer.
„Sind wir doch wieder ein bisschen stur geworden? Das macht nichts, ich habe alle Zeit der Welt, um das wieder zu korrigieren. Wie dem auch sei, ich dachte mir, ich mach dir ein bisschen Unterhaltung an, während du hier so rumliegst“, sagte Sarah und schaltete den Fernseher in Summers Zelle ein. Er erleuchtete den Raum und Summers Augen wurden riesig, als sie Ava sah, die mit ihren Fesseln kämpfte, als würde ihr Leben davon abhängen. Der Großteil der Bandagen war bereits neben ihr auf dem Boden, und Ava fummelte an ihren Seilfesseln herum.
„Oh! Da ist aber jemand fleißig. Ich habe ihr eigentlich gesagt, erst anfangen, wenn ich das Signal gebe, damit es fair bleibt. Na ja, ich wünsche dir viel Erfolg, Summer. Wir sehen uns dann später. Oh, und das schalten wir besser wieder aus. Wir wollen doch nicht, dass du nachher abguckst!“, sagte Sarah mit honigsüßer Stimme, schaltete den Fernseher wieder aus und verließ die Zelle. Eine Glasscheibe senkte sich und Summer war eingeschlossen. Sie lag noch eine Sekunde da und sah Sarah hinterher, bis die Scheibe sich schwarz verfärbte, dann wanderte ihr Blick hoch zum nun ausgeschalteten Bildschirm und ihre Gedanken zu Ava.
Wie … wie kannst du nur?
Sie rollte sich auf ihre Seite und ihr Körper begann zu zittern. Eine Träne rollte Summers Wange hinunter.
Ava …
Summer, ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert! Ging es zum erneuten Male durch Avas Kopf, diesmal nachdem sie es endlich geschafft hatte, ihre Beine von den Seilen zu befreien. Sie war am ganzen Körper am Schwitzen und die Latex-Cheerleader-Uniform und der Latexboden machten es nicht gerade angenehmer. Sie rollte sich über die zerfetzten Bandagen auf ihren Bauch und fing an, mit ihren Zehen ihre Handfesseln zu entknoten. Ein fast unmögliches Unterfangen, aber sie hatte sonst keine Möglichkeit, die Knoten zu erreichen. Stöhnend musste sie immer wieder neu ansetzen, wenn die Kraft in ihren Beinen nachgab und sie eine Pause brauchte, aber letztlich schaffte sie es, die Fesseln zu lösen. Im nächsten Schritt zog sie die Ellbogenfesseln mit ihren Füßen herunter und stand triumphierend auf. Ava öffnete den Ballknebel und warf ihn auf den Müllhaufen, den sie produziert hatte.
„Verfluchte Scheiße“, murmelte sie und sah hoch zu den blinkenden blauen Lichtern, „Ich hoffe, euch hat die Show gefallen, ihr blöden Wichser!“ fluchte Ava und zeigte den Kameras den Stinkefinger. Sie atmete laut aus und plötzlich fühlte sie, wie die Müdigkeit langsam ihren Körper überfiel.
„Vermutlich schon viel zu spät … Sechs … Sieben Uhr?“, murmelte Ava und sah auf den orangen Anzug, dann auf ihr Bett und letztlich zu ihrer Dusche, „Das lass ich mir nicht nehmen.“
Sie ging unter die Dusche und schaltete sie ein. Das warme Wasser floss durch ihre Haare und wusch den Schweiß ihres Befreiungsaktes davon. Die Latex-Cheerleader-Uniform, die seit Stunden auf ihrer Haut klebte, ließ sich wenigstens schnell ausziehen. Ava stand kurz davor, sie achtlos in die Ecke zu werfen, aber sie besann sich eines Besseren. Das war immer noch Teil von Summers Geschenk und hatte nichts mit Sarah zu tun. Nachdem Ava glaubte, vom Schweiß befreit zu sein, hing sie die Uniform bedächtig auf und betrachtete sie noch einen Moment. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie biss ihre Zähne zusammen.
„Das ist alles meine Schuld … von Anfang an … aber ich werde dich hier wieder rausholen …“, flüsterte Ava kaum hörbar und wandte sich ab. Ihr Bett lächelte sie wieder an, während ihre Augen immer schwerer wurden, doch sie hatte noch eine Aufgabe zu erfüllen. Ava schleppte sich zum orangen Anzug und zog ihn hinter sich her zum Bett. Er hatte keinen Reißverschluss und Ava runzelte erst müde die Stirn, als ihr Kopf versuchte, einen Sinn daraus zu machen. Letztlich erinnerte sie sich allerdings daran, dass Latex weit gedehnt werden kann, und sie steckte ihre Beine hinein, ohne großen Widerstand zu spüren.
„Mmmh muss auch von C&T sein … muss ich wohl ein Wort mit Celine über ihre Kunden verlieren“, murmelte Ava und zupfte den Anzug zurecht, als das dicke Latex sich auf ihre Haut legte. Ihr fiel auf das an ein paar Stellen der Anzug ein dunkleres Orange aufwies. Ava hielt ihren Arm hoch, um die dunkelorangen Ringe um ihre Handgelenke und ihren Oberarm zu begutachten, doch sie war bereits so müde, dass ihr Kopf nichts mehr mit den Informationen anfangen konnte. Sie schloss ihre Augen und kippte einfach auf ihr Kopfkissen. Ihre Arme zogen die schwere Latexdecke wie von selbst über ihren Körper und Sekunden später war sie am Schlafen.
„Ava hat sich tatsächlich befreien können, während Summer immer noch da liegt“, kommentierte Sarah die Kameraaufnahmen und grinste höhnisch, „Schade, dass du etwas vergessen hast, Ava. Sieht so aus, als würde Summer bestraft werden. Und alles deine Schuld.“
Sie gab einen Befehl in ihren Computer ein und eine Klappe öffnete sich in Avas Zelle, aus der spezielle Latexfesseln rutschten und dort liegen blieben, wo eben noch der Anzug lag.
„So ärgerlich aber auch! Aber da die beiden nun versorgt sind …“, murmelte Sarah und ging zu ihrer Website, um ein paar Dinge zu ändern. Sie strich Teas Namen von der Website und ersetzte ihn durch Avas, dazu schrieb sie das nun von Anfang an zwei Spieler sich angemeldet hätten und dass beide bereits ganz begeistert waren teilzunehmen.
„Mmmmh, das sollte fürs Erste reichen … Avas Profil erstelle ich morgen“, sagte Sarah zu sich selbst und gähnte laut.
Sie stand von ihrem riesigen Computer auf, von dem sie ihren ganzen Keller steuern konnte, und legte sich in ihr kuschlig warmes Bett.
„Ich lass euch noch eine gute Mütze schlafen … wir wollen doch alle fit für morgen sein“, sagte Sarah und schloss ihre Augen. Sie leckte sich über die Lippen, als sie an die Goldgrube dachte, auf die sie gestoßen war. Noch musste sie einiges vorbereiten und einstellen, mit ihrem Kontakt beim LCPD sprechen und natürlich die Videos hochladen, aber wenn es so weit war, würden Summer und Ava ihr Millionen einbringen.
Summer schreckte aus einem unruhigen und unbequemen Schlaf, als Sarah gegen die Glasscheibe klopfte. Sie sah zu ihrer Entführerin hoch und ließ dann wieder ihren Kopf auf den Boden fallen. Summer hatte kaum schlafen können, da die Fesseln sie immer wieder wach machten, aber wenigstens hatten die Bandagen sie warm gehalten. Sarah schüttelte den Kopf und tippte den Öffnen-Code auf einem Kontrollpanel ein. Die Glasscheibe glitt geräuschlos nach oben und Sarah ging in die Zelle, um sich neben Summer zu knien. Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge.
„Summer, Summer, Summer. Leider hast du die erste Aufgabe verloren und wirst deswegen bestraft. Aber ich will nicht so sein und helfe dir hier raus“, sagte Sarah fast mitfühlend und schnitt die Bandagen von Summers Körper sowie die Seile an ihren Armen.
„Den Rest kannst du doch selber machen, oder?“
Summer nickte nur und sah ein bisschen verwundert zu Sarah auf.
„Wenn du dich vollständig befreit hast, zieh deinen Anzug und die Fesseln an. Danach bekommst du Essen und das“, Sarah sah einen Augenblick auf ihre Uhr, „Mmmmh sagen wir heute ausnahmsweise das nachmittags Programm startet. Also los! Hop, hop!“
Sarah verließ die Zelle und die Glasscheibe senkte sich wieder vor Summer und sie war erneut in ihrer kleinen Latexwelt eingeschlossen. Summer öffnete ihren Knebel und massierte ihren Kiefer, der steif geworden war.
„Au“, murmelte sie und stand schwankend auf. Ihr Körper war genauso steif wie ihr Kiefer, und er knackte mehr als einmal.
„Auuuu“, wiederholte Summer ein bisschen lauter, während sie ihren Körper unter die Dusche schleppte.
Nachmittagsprogramm? Überlegte Summer, während sie ihre Haare ausspülte.
Hat sich Sarah jetzt einen ganzen Plan für uns ausgedacht, damit wir uns bloß nicht langweilen? Sie hat auf jeden Fall etwas Größeres vor, aber was?
Summer schaute hoch zu einer der kleinen Kameras und drehte sich von ihr weg, als sie ihre Cheerleader-Uniform auszog. Genau über sich erkannte sie eine weitere die genau auf sie drauf hielt und Summer meinte das Model zu kennen. Sarah war es möglich, mit diesen vier Kameras ihre ganze Zelle genau zu beobachten und Summers Körper aus allen Winkeln zu sehen. Summer schluckte.
„Definitiv mehr Aufwand als letztes Mal und vor allen Dingen mehr Kosten … wie hat sie das alles bezahlt?“, murmelte Summer und versuchte ihren Körper zu verstecken, damit die Kameras nicht dauerhaft alles aufzeichneten.
Als sie fertig war, zog sie den orangefarbenen Latexanzug an und erkannte ihn sofort als einen von Celine.
„Na wenigstens gute Qualität“, kommentierte Summer und konnte sich für eine Sekunde ein Grinsen nicht verkneifen. Als Nächstes zog sie sich die Fesseln an. Mit Latex gepolsterten Metallringen, an denen Summer erkennen konnte das mehr dahintersteckte. An jeder von ihnen waren D-Ringe angebracht, durch die Ketten verliefen. Sie befestigte die Fesseln an den dunkelorange markierten Stellen auf ihrem Anzug. Um ihre Handgelenke, ihre Oberarme und um ihren Hals, sowie an ihren Oberschenkeln, an ihren Fußgelenken und um ihre Taille. Die Ketten schränkten ihre Bewegung nicht ein, aber sie raschelten bei jeder Bewegung, die sie tat, und gaben ihr dazu das Aussehen einer sexy Gefangenen.
„Wenigstens diesmal kein Keuschheitsgürtel oder sowas“, sagte Summer und besah sich selbst so gut sie konnte. Als sie zufrieden war, setzte sie sich auf ihr Bett, als in diesem Moment versteckte Lautsprecher angingen.
„Guten Tag, liebe Teilnehmer und vielen Dank für eure Geduld. Bevor wir starten, habt ihr noch Zeit, um euch zu stärken“, sagte die Stimme von Sarah, allerdings schien sie von einem Computer gesprochen zu werden, „Summer, dir wurde eine Strafe erteilt. Dein Essen wird dementsprechend angepasst.“
„Mein Essen?“, fragte Summer und sah zu, als sich eine Klappe öffnete und ein Napf mit Hundefutter aus ihr herauskam, wo gerade noch ihr Anzug gelegen hatte. Summer vergaß für einen Moment, wo sie war und in welcher Lage sie steckte, als in ihr Ekel und Wut hochkochten, was sie sogar die Konditionierung durch Sarah vergessen ließ.
„Guten Appetit“, sagte die Stimme, während Summer aufstand und fassungslos auf das Essen starrte.
„Ist das dein Ernst? Weil Ava schneller war als ich, bekomme ich Hundefutter? Sarah, willst du mich verarschen?“
Doch weder Sarah noch die Computerstimme wollten ihr antworten.
„Nö! Das esse ich nicht! Kannst du vergessen!“, rief Summer und legte sich in ihr Bett.
„NÖ!“, rief sie noch einmal, während der Geruch von Hundefutter sich langsam in ihrer Zelle verteilte und Summers Magen anfing zu knurren.
„Guten Tag, liebe Teilnehmer und vielen Dank für eure Geduld. Bevor wir starten, habt ihr noch Zeit, um euch zu stärken“, sagte Sarahs künstliche Stimme und schreckte Ava aus ihrem Schlaf. Sie fiel aus ihrem Bett und lag schwer atmend einen Moment dort liegen. Sie versuchte zu verstehen, wo sie war, und als sie die Latexdecke über sich sah und die leuchtenden Punkte in den Ecken, fiel es ihr wieder ein. Zähneknirschend richtete sie sich auf und ließ ihre Knöchel knacken.
„Dann komm raus zum Spielen, Sarah, ich bin sicher, wir werden uns amüsieren können“, rief Ava zuversichtlich. Selbst wenn sie Greed nicht trug, hatte sie doch ihren Körper durch das Cheerleading gestärkt und sogar noch mehr, nachdem sie Greed kennengelernt hatte.
„Teilnehmerin Ava hat es nicht geschafft, ihren Anzug komplett anzuziehen …“
„Bitte was?“, fragte Ava in Schock und sah ihren Anzug herunter und dann auf den Boden, wo nun die Manschetten unschuldig auf dem Boden lagen.
„Teilnehmerin Summer wird deshalb bestraft.“
„Bullshit! Die Fesseln und Ketten waren gestern noch nicht da! Wenn du Summer auch nur ein Haar krümmst, dann …“
„Teilnehmerin Ava hat fünfzehn Minuten, um sich fertig zu machen und zu essen. Wenn sie es nicht innerhalb des Zeitlimits schafft, wird sie bestraft“, sagte die Computerstimme gleichgültig und Ava hätte ihrer Entführerin am liebsten den Hals umgedreht. In diesem Moment öffnete sich eine Klappe bei den Fesseln und ein Tablett, mit einer Scheibe Brot, Käse und einem Ei darauf, kam schlitternd auf dem Boden zum Stehen. Eine Sekunde später flackerte der Bildschirm auf und ein Countdown von 15 Minuten fing an herunterzuzählen. Avas Wut flachte sofort ab, als sie bemerkte, dass sie seit Stunden nichts mehr gegessen hatte und sich beeilen musste, nicht noch selbst bestraft zu werden. Sie kniete sich hinunter und fing an zu essen. Wenn sie Sarah schlagen wollte, musste sie bei Kräften bleiben. Dabei besah sie sich die Fesseln neben ihr, Sie waren mit Ketten verbunden, aber Ava glaubte zu sehen das obwohl sie alle irgendwie miteinander verbunden waren, diese nicht ihre Bewegungen einschränken würden.
„Mmmh“, murmelte Ava nachdenklich, während sie kaute und überlegte, ob es einen Haken gab, aber letztlich kam sie zu dem Schluss, dass Sarah für den Moment alle Macht innehatte. Widerwillig nahm sie die Fesseln auf und schloss sie um ihren Körper. Nun wusste sie auch, wofür die dunkel orangefarbenen Stellen auf ihrem Anzug waren, es erfüllte sie allerdings nicht mit Genugtuung, dieses Rätsel gelöst zu haben. Ava schloss das Halsband als Letztes um ihren Hals, gerade als die letzten zehn Sekunden des Countdowns herunterliefen. Bei null angekommen ertönte ein Geräusch, als hätte sie die richtige Antwort bei einer Quizshow gegeben.
„Herzlichen Glückwunsch, Teilnehmerin Ava. Bitte setzen Sie sich auf Ihr Bett. Der aktive Livestream startet in Kürze.“
Ava gefror das Blut in den Adern
„Livestream? Wie, live, live? Wie, überall im Internet?“, fragte Ava panisch, erhob sich von ihrem Bett und stellte sich vor eine Kamera. Sie zeigte auf den blauen Punkt und ihre Ketten fingen an zu rascheln.
„Sarah, lass den Scheiß! Wenn du das im Internet …“
„Teilnehmerin Ava hat fünf Sekunden, um sich hinzusetzen, sonst wird sie bestraft“, wurde Ava von der Computerstimme unterbrochen, aber Ava dachte gar nicht daran, klein beizugeben.
„Ich schwöre Sarah, wenn du das im Internet ausstrahlst, werde ich diese Glasscheibe einschlagen und dich an deinen Haaren …“
In diesem Moment verspürte Ava einen lähmenden Schmerz, als die Fesseln an ihren Körper Elektroschocks in ihren ganzen Körper leiteten. Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie fiel unverletzt auf den weichen Boden. Einen Augenblick später waren die Schmerzen vorbei und sie schnappte nach Luft. Ava blinzelte zur Decke, während sie ihre Gedanken sortierte und sich fragte, was das gerade war. Sie richtete sich auf und sah auf die Fesseln, die über ihren ganzen Körper verteilt waren.
„Leiten die dunklen Stellen Elektrizität in den Anzug hinein?“, fragte sich Ava keuchend.
„Teilnehmerin Ava hat fünf Sekunden, um zu ihrem Bett zurückzukehren.“
Das ließ sich Ava nicht zweimal sagen. Sie hatte schon einiges in ihrer Zeit als Superheldin mitmachen müssen, und das fast zerquetscht werden von einer Riesenschlange stand bisher ganz oben in ihrer Liste, aber diese Schmerzen hatten sie innerhalb von Sekunden komplett ausgeknockt. Sie krabbelte zum Bett und setzte sich schwer atmend darauf. Im selben Moment ging der Fernseher an, der sie und Summer zeigte.
„Summer!“, rief Ava und stand erneut auf, genauso wie ihre Freundin, als sie sich gegenseitig sahen, aber ein weiterer, diesmal deutlich schwächerer Elektroschock ließ sie beide zusammenzucken und zurück aufs Bett fallen.
„Willkommen, liebe Zuschauer“, sagte die Computerstimme, „Ich bin eine KI Namens Sarah und ich bin die Gastgeberin der Sarah Games. Wie ihr bereits bestimmt gesehen habt, sind diese beiden bezaubernden Damen unsere Freiwilligen Teilnehmer! Bitte begrüßt sie im Chat!“
Neben Avas und Summers Livebildern erschien nun ein Chat und beide Frauen wurden bleich, als die Nachrichten kaum gelesen werden konnten, als so viele Menschen auf einmal etwas schrieben. Ava öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ein leichtes Kribbeln in ihren Nacken ließ sie nochmal innehalten.
„Da unsere Teilnehmer noch etwas müde von ihrer Ankunft sind, habe ich beschlossen das der erste Stream sich nur um die beiden drehen soll und wir ein bisschen später mit dem ersten Spiel starten. Aber Ava und Summer sind dazu bereit, alle Fragen zu beantworten, die euch auf dem Herzen liegen. Spendet einfach fünf Dollar und stellt eure Frage. Und keine Sorge, alle Antworten werden wahrheitsgemäß von unseren Teilnehmern beantwortet, sonst werden sie bestraft, so wie hier.“
Das Bild wechselte auf eine Kamera aus Avas Zelle, als sie gerade aufsprang und zur Kamera ging. Man sah, wie sich ihre Lippen bewegten und sie wütend war, kurz bevor sich ihr Gesicht verzerrte, sie aufschrie und nach hinten überkippte.
„Au, das hat bestimmt weh getan und nur weil jemand mehr Frühstück haben wollte. Das war übrigens nur ein Bruchteil der Power welche die Fesseln unserer Teilnehmer haben“, fuhr sie fort und Ava sowie Summer sahen fassungslos auf ihre Fesseln, „Sie leiten die Elektrizität durch ihre Anzüge und sie können die Fesseln nur mit meiner Erlaubnis abnehmen, dank unserer besonderen Technologie. Ich bin sicher, sie sind gerade am Überlegen, auf was sie sich hier eingelassen haben! Aber ich kann euch versprechen das ihr es nicht bereuen werdet, eingeschaltet zu haben! Ich schalte sofort die Fragerunde frei. Aber denkt dran, bitte nur Fragen über unsere beiden Gefangenen stellen! Also, es geht los. In drei, zwei, eins!“
Ava sah hoch zum Fernseher, wo sie nun einen weiteren blauen Punkt sah, der anscheinend eine Nahaufnahme ihres Körpers machte, während der Chat explodierte.
„Bitte, ihr müsst …“, fing Ava an, doch ein erneuter Schock ließ sie sofort verstummen.
„Ava, wenn du noch ein Wort ungefragt sagst oder sagst, dass du nicht hier sein willst, werde ich eurer beider Fesseln die ganze Nacht auf voller Kraft laufen lassen“, sagte Sarahs richtige Stimme, während Summers Zelle gezeigt wurde, die nervös eine Frage zu ihren strahlend pinken Haaren beantwortete.
„Summer kennt eure Aufgaben und hält sich an die Regeln. Willst du das sie dennoch bestraft wird?“
Ava knirschte mit den Zähnen und schüttelte den Kopf.
„Gut, dann beantworte die Fragen und bitte … versuch etwas zu lächeln. Glaub mir, es wird dir in Zukunft nur guttun“, sagte Sarahs Computerstimme und in diesem Moment wurde Ava live gezeigt und eine Frage erschien auf ihrem Bildschirm.
„Hey Ava! Du siehst fantastisch aus in dem Anzug! Wie fühlt er sich an?“, fragte eine Zuschauerin namens MissInform und Ava runzelte die Stirn.
„Ähm … Danke? Und ääh“, Ava schüttelte den Kopf und öffnete den Mund, um erneut zu versuchen, um Hilfe zu bitten, als auf ihren Bildschirm eine Meldung aufblitzte, die eine Skala zeigte, wie stark der nächste Elektroschock sein würde. Sie schluckte und besann sich.
„Äh, er fühlt sich … noch ungewohnt an. Ich habe bisher noch nicht so oft Latex getragen“, antwortete Ava und die Skala verschwand vorerst. Erleichtert atmete sie auf, doch sofort erschien eine neue Nachricht.
„Du hast also schon Latex getragen? Erzähl uns davon!“, fragte Cop_Mommy und sofort lief Ava rot an.
„Ich äähm, da war so ein Event in einer Fetischfirma, an dem wir teilgenommen haben. Es war interessant“, sagte Ava und bekam auf die knappe Antwort einen Elektroschock ab, der sie zusammenzucken ließ.
„Ohoooo? War die Antwort nicht ein bisschen kurz, liebe Zuschauer?“, fragte Sarah und sofort tauchte eine Flut aus Zustimmungen im Chat auf.
„Fuck, ist ja gut! Ich … Ich habe ein Pokémon-Kostüm aus Latex tragen müssen, ein … Schaf oder so“, sagte Ava hastig.
„Geht doch und verdammt, Ava, das ist aber ziemlich versaut, findest du nicht?“, fragte Sarahs Computerstimme und erneut gab es Zustimmung im Chat.
„Ähm ja, nächste Frage“, sagte Ava und runzelte die Stirn, als Cop_Mommy plötzlich Schlag auf Schlag spendete und die Meldungen den Chat überhäuften.
„Kann man euch beide für eine private Session mieten?“
„Ignoriert das, äh … seid ihr beide Spielpartner oder einfach Freunde oder sogar mehr als das?“
„Braucht ihr beide eine strenge Cop Dom Mommy um sicher zu gehen das ihr eingesperrt bleibt?“
„IGNORIERT DAS!“
Ava wusste nicht, was sie mit den Nachrichten anfangen sollte und auch Summer schien verunsichert, als sie auch nur mit gerunzelter Stirn die Nachrichten verfolgte.
„Ich, ähm … werde das mal an die Spielleitung abgeben und fragen, ob sie noch jemanden einstellen wollen?“, fragte Ava vorsichtig, mit Blick zu einer der Eckkameras und kratzte sich am Kopf.
„Frage an euch beide. Was für andere Fetische habt ihr noch?“, fragte Suck-ubus und Ava konnte sehen das Summer sofort anfing zu erzählen, doch sie selbst hörte sie nur leise. Als Summer fertig war, wurde Ava erneut gezeigt, doch sie zögerte eine Antwort zu geben.
„Ich … bin noch recht neu in dem Thema. Im Gegensatz zu Summer ist mir das ganze noch recht neu und obwohl ich bereits mit Latex und fesseln Erfahrungen gemacht habe, bin ich zudem unsicher, was mir tatsächlich gefällt“, erklärte Ava nachdenklich und zwang sich zu einem Lächeln, „Ich … ich hoffe, dass ich hier mehr über mich selbst herausfinden kann.“
„Oh! Wow, das ist mal eine Aussage! Meinst du, wir können uns treffen, wenn du draußen bist? Ich kann dir bestimmt auch eine Menge zeigen“, fragte Prince_of_Darkness.
„Äääääääääääh“, fing Ava an, als sie nicht wusste, wie sie auf die Frage antworten sollte.
„Ich … tut mir leid, ich ääähm ich habe kein Interesse“, sagte Ava und keine Sekunde später wurde sie von einem Elektroschock getroffen. Sie zuckte unkontrolliert und rollte fast von ihrem Bett, als sich ihr Körper verkrampfte.
„Ohooo, da hat wohl jemand gelogen. Versuche es doch noch einmal, Ava“, sagte Sarah, doch Ava schüttelte nur den Kopf, was ihr noch einen Schock einbrachte.
„Wow, da ist aber jemand widerspenstig, komm schon, sag doch, dass du Interesse am Prinzen hast“, sagte Sarah, „leider kann ich das Geld nicht zurückgeben, Prinz, aber ich versuche, die Wahrheit aus ihr herauszuholen.“
Ein drittes Mal wurde Ava von der Elektrizität durchfahren und fiel zu Boden. Auf allen vieren atmete sie, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen.
„Schade, schade, Prinz, sie scheint dich wohl nicht besonders zu mögen!“, lachte Sarahs Computerstimme und der Chat grölte vor Lachen.
„Frage an beide Damen. Was habt ihr gemacht, bevor ihr in dieses nette Spielchen verwickelt wurdet? Was hat euch in diese ‚Zwickmühle‘ gebracht?“, fragte raven-rj während Ava sich wieder aufrichtete und auf ihr Bett zog.
„Wir … sind Studentinnen“, sagte Ava knapp, und bevor sie einen weiteren Schlag riskierte, fügte sie hinzu, „Wir sind außerdem Cheerleader und lieben es. Und warum wir hier sind?“, fragte Ava und sah hoch zu einer der Eckkameras, bevor sie sich wieder dem Chat widmete und sich sogar dazu zwang zu lächeln.
„Wir wollten einfach das ultimative Erlebnis erleben. Bondage und Latex, Bestrafung und Spiel. Und natürlich gehen wir auch nicht leer aus“, fügte Ava hinzu, als sie eine Anweisung auf dem Bildschirm sah, die Geldpreise versprach. Natürlich vollkommen gelogen. Ein Raunen ging durch den Chat.
„Kommen wir nun zu der letzten Frage für heute!“, sagte Sarah und gab sie Ava.
„Wie lange werdet ihr streamen?“, fragte Curiokitty und Ava sah, wie eine Antwort für sie auf dem Bildschirm erschien, doch ihr wurde schlecht bei der Hälfte der Nachricht und stattdessen nahm sie ihre eigene Antwort. Sie sah zur Kamera und sah tief in sie hinein.
„Solange wie es nötig ist, um Sarah zu schlagen.“
„Wow! Was für eine Ansage, meine Lieben! Mich schlagen? Na, das kann ja noch was werden, hahaha! Wie dem auch sei. Damit ist die erste Fragerunde beendet und wir gehen in den normalen Stream-Modus über! Vielleicht mögen die beiden noch ein paar mehr Fragen beantworten, wenn ihr nett seid und fleißig spendet. Passt aber auch auf das die beiden nichts Schlimmes anstellen. Bis zum nächsten Mal!“, sagte Sarahs Computerstimme und Ava winkte knapp in die Kamera, während sie zurück in ihr Bett fiel. Sie hoffte das irgendjemand zu Hause saß und jetzt die Polizei rief. Nachfragte. Sich Sorgen um sie machte, sie beide vielleicht sogar kannte.
„Bitte“, flüsterte Ava kaum hörbar und ballte ihre Hand zur Faust. Ihr Arm fing an zu zittern, und ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Haut.
Summer sah lächelnd auf den Bildschirm, selbst nachdem der offizielle Teil des Livestreams vorüber war. Ihre Augen verfolgten die Nachrichten im Chat und ab und an beantwortete sie eine nette Frage der Zuschauer, wenn sie konnte. Sie glaubten alle das Ava und sie hier freiwillig waren. Dies konnte Summer zumindest herauslesen. Natürlich wollte sie so schnell wie möglich nach Hause, allerdings wusste sie nicht, was Sarah mit ihnen tat, wenn es keinen Ausweg mehr für sie gab. Wenn nur ein bisschen der Energie ausgereicht hatte, um Ava so um zu hauen, wollte sie nicht wissen, was bei hundert Prozent passierte. Summer schüttelte sich bei dem Gedanken und gab sich ihrer einzigen Beschäftigung hin, den Chat zu lesen.
Eine Nachricht tauchte mit einer Spende auf und Summer las sie für den Livestream vor.
„Shinyfirefly sagt: ‘Hey Summer, danke für den tollen Stream. Du und Ava seht wirklich bezaubernd aus!‘ Oh Danke, Firefly! Ich bin so glücklich, dass er dir gefallen hat. ‘Seid ihr beide ein Pärchen?“ Summer zögerte, während erst ihr Gesicht gezeigt wurde und dann das Bild auf Avas Zelle wechselte. Ihre Freundin kümmerte sich gerade nicht um den Stream und schien nicht mal zuzuhören. Stattdessen machte Liegestütze, was allerdings die Stimmung im Chat nicht milderte. Einige fingen an, Ava anzufeuern, andere prallten mit ihren eigenen Liegestützzahlen, bis Ava vereinzelt eine Zahl sagte und allen Zuschauern der Mund aufklappte.
„Wir ein Pärchen … nein wir sind nur sehr enge Freunde und ich stehe tief in ihrer Schuld“, erklärte Summer schwach lächelnd, bis ein Elektroschock sie kurz einknicken ließ. Keuchend richtete sie sich wieder auf und sah verwirrt hoch zu einer der Eckkameras, wie, um Sarah um Erklärung zu bitten, aber die schien wohl mit was anderem beschäftigt zu sein.
„Sorry“, murmelte Summer und las die anderen Nachrichten weiter, als der Chat ihre Lüge genaustens analysierte und Vermutungen anstellte. Leicht panisch sah Summer lauter Herzen und ihre beiden Namen auftauchen.
„Leute, Leute bitte. Das … ich … ich mein …Ava und …“, stotterte Summer und wurde rot. Eine weitere Nachricht erschien von Shinyfirefly.
„Oh, tut mir wirklich leid, Summer. Aber keine Sorge, dein Geheimnis ist bei uns sicher. Und ääh magst du Katzen?“
Die Herzen wurden weniger im Chat und stattdessen wurde allen gesagt, sie sollen Summers Geheimnis wahren.
„Danke Leute“, flüsterte Summer und küsste die Glasscheibe, wo die Kamera saß, was den Chat wieder zum Explodieren brachte. Das gab Summer Zeit, über das Gesagte nachzudenken. Hatte sie wirklich gelogen? Belog sie sich selbst? Summer sah auf, als das Bild erneut auf Ava wechselte, die gerade ihr Set bei 50 beendet hatte. Sie setzte sich auf und hob eine Augenbraue, als sie eine neue Mitteilung von Subby_Girl las.
„Hey Ava du bist ja richtig stark! Können wir uns treffen, damit du mich in einen Schwitzkasten nehmen kannst?“
Summer sah, wie Avas Mund immer weiter aufklappte, während sie die Nachricht las, und sie musste sich ein Lachen verkneifen, als Ava einfach ihren Kopf schüttelte und zum Waschbecken ging, um sich zu erfrischen.
Sarah sah wie gebannt auf den Bildschirm, während ihr Kontostand immer weiter in die Höhe kletterte. Sie konnte sich allerdings nicht übermäßig über das Geld freuen, da sie nun sah, welche Gefahr sie sich mit Ava ins Haus geholt hatte. Sie hatte sich erstmal nichts weiter dabei gedacht, da Ava immer noch so schlank wie früher war und nicht gerade muskulös aussah. Aber anscheinend konnte ihr Aussehen trügen, als sie nach einer kurzen Pause direkt mit den Liegestützen weitermachte. Selbst der Latexanzug schien sie nicht zu stören, obwohl sie darunter schwitzen müsste wie ein Schwein.
„Sie hat Nudelarme! Wie kann sie …?“ fragte Sarah fassungslos, aber besann sich eines Besseren. Sie hatte Glück mit ihr gehabt.
Wenn ich einen Fehler bei der Entführung gemacht oder wirklich nur Summer mitgenommen hätte … dachte Sarah. Sie wollte sich nicht ausmalen, zu was Ava noch im Stande war.
„Eins ist sicher, diese Glasscheibe bleibt für immer unten“, murmelte Sarah, „Aber das könnte einige Spiele ein bisschen einseitig machen …“
Ein Grinsen legte sich auf Sarahs Gesicht, als sie sich langsam beruhigte.
„Das könnte sie einseitig machen … was, wenn ich …“, murmelte sie und fing an, die kommenden Spiele anzupassen. Für das morgige Spiel wusste sie bereits, dass Ava gewinnen würde, schließlich hatte sie einen Pool zu Hause. Deswegen schaute sie nur nach den Spielen danach. Zuvor startete sie das erste Spiel noch schnell, damit ihre Zuschauer noch mehr Geld in ihre Richtung warfen.
„Welche der beiden, die Zuschauer wohl mehr mögen?“, fragte Sarah grinsend und leckte sich gierig die Lippen, als sie ihren Blick über die Bildschirme schweifen ließ.
Ava nahm nach ihrem Training einen weiteren Schluck Wasser, als sich eine versteckte Tür gegenüber der Glasscheibe zischend öffnete. Sie neigte fragend ihren Kopf zur Seite und schaute zum Bildschirm, der allerdings in diesem Moment nicht mehr den Chat zeigte, sondern ankündigte, dass es Zeit für das erste Spiel sei.
„Wurde es dir doch allmählich zu langweilig, Sarah? Ich dachte, wir spielen heute nicht?“, fragte Ava und wischte ihren Mund ab.
„Teilnehmerin Ava, du hast 60 Sekunden, um deine Zelle zu verlassen und den blauen Kreis zu betreten. Bei Verweigerung wirst du bestraft“, sagte Sarahs maschinelle Stimme und Ava hob ihre Hände abwehrend, um zu sagen, dass sie verstanden hatte. Sie verließ ihre Zelle und betrat den länglichen Raum, der hinter ihrer und Summers Zelle war. Natürlich waren auch hier alle Wände, Böden und die Decke mit Latex verkleidet und federten leicht unter Avas Schritt. Außerdem fühlte sich der Boden und die Luft im Raum warm und feucht an. Alle Gedanken darüber waren allerdings wie weggefegt, als Ava, Summer sah, die bereits in einem roten zwei Schritt breiten Kreis stand.
„Sie lässt uns miteinander sprechen?“, fragte Ava und ging rasch zu ihrem Kreis. Sie öffnete den Mund, um Summer zu begrüßen und zu fragen, ob alles in Ordnung sei, doch ein leichtes Prickeln auf ihrer Haut ließ sie verstummen.
Sarah will uns vermutlich warnen, dass wir nichts Falsches sagen. Überlegte Ava und sagte schlicht: „Hey.“
„H… hey“, antwortete Summer zögernd und lächelte tapfer.
„Der Stream hat dir bis jetzt ja richtig Spaß gemacht“, stellte Ava fest, während sie sich mittig im blauen Kreis platzierte.
„J… ja. Ich hätte nicht gedacht, dass Sarah uns das erlaubt und die Leute sind nett“, murmelte Summer.
„Summer, ich wollte mich bei dir entschuldigen, wegen der Bestrafung.“
Summer sah Ava überrascht an, aber nicht glücklich oder verwirrt, sondern verletzt.
„Ähm. Ist alles …“, wollte Ava besorgt nachfragen, als das Licht im Raum dunkler wurde und im nächsten Moment Scheinwerfer auf sie beide gerichtet wurden. Vor ihnen flackerte ein Bildschirm auf, wo der 60-sekündige Countdown in diesem Moment endete.
„Herzlich willkommen, Teilnehmer zum ersten Spiel. Eure Aufgabe ist einfach. Werdet nicht erster“, sagte Sarah maschinelle Stimme und Ava runzelte die Stirn, als sie an ein Wettrennen dachte, aber das ergab keinen Sinn. Eine Sekunde später erschien auf dem Bildschirm erneut der Chat und die Zuschauer fragten sich genauso wie Ava und Summer, was jetzt passieren würde.
„Und was soll das heißen, Sarah?“, fragte Ava laut. Als Antwort erhob sich eine Glasscheibe um die beiden Freundinnen und schloss sie innerhalb des Kreises ein.
„Also … kein Wettrennen?“, fragte Ava und sah zu Summer, deren Gesicht plötzlich bleich wurde, „Summer?“
Summer zeigte nach vorne auf den Bildschirm mit einem zitternden Finger. Ava sah wieder zum Chat, wo nun ihre beiden Namen und Spendenoptionen auftauchten.
„Zehn Dollar für einen Zoll oder 2,5 Zentimeter Sand. 20 Dollar für 2,5 Zoll oder 6,5 Zentimeter Sand“, las Ava vor und verstand nicht, während ihr Blick über die anderen Optionen schweifen ließ, „500 Dollar für Immunität? 30 Dollar für zufällig viel Sand? Erhitzen für 100 Dollar? Kühlen, Wasser, Schütten? Elektroschocks? Was …?“
Doch Ava verstummte, als sie endlich die Überschrift und eine Erklärung sah.
‚Treibsand spiel. Spende Geld, um die Teilnehmer versinken zu sehen. Die Teilnehmerin, die am Ende noch sichtbar ist, gewinnt die erste Runde. Spende, wie du es für angebracht hältst.‘
Sofort kamen in Ava die grauenhaften Erinnerungen hoch, als sie selbst Opfer von Treibsand geworden war, und sie wollte die Erfahrung garantiert nicht wiederholen.
„SARAH, LASS UNS HIER SOFORT RAUS!“, brüllte Ava und schlug mir ihrer Faust gegen die Glasscheibe, doch sie hielt ihrer Attacke stand. Stattdessen spürte Ava einen Schock in ihrem ganzen Körper, der sie zusammensacken ließ.
„FUCK!“, fluchte sie und richtete sich zitternd auf, während eine Nachricht erschien, dass Prince_of_Darkness eine Menge Geld gespendet hatte.
„Du redest zu viel“, war seine Nachricht und Avas blauer Kreis versank für gute 20 Dollar im Boden. Gleichzeitig strömte aus der Kante feiner heller Sand heraus, der ihre Füße bedeckte und sich letztlich glatt verteilte, sodass er bündig mit dem äußeren Latexboden war.
„Seid ihr wahnsinnig! Ihr könnt doch nicht einfach …“, fing Ava an, bis ihre Plattform erneut sank, aber diesmal der Sand von der Decke kam und genau ihren Kopf traf, sodass sie gegen die Glasscheibe geworfen wurde.
„Au“, murmelte Ava als sie ihr Gesicht von der Glasscheibe löste. Ihre Waden steckten nun bis zur Hälfte im Sand und jeglicher Versuch sich herauszuziehen führte dazu, dass sie direkt wieder darin versank.
„Was ist das für scheiß Sand?“, fluchte Ava und schüttelte ihre Haare durch, um die Körner herauszubekommen, „Ich schwöre euch, wenn ihr nicht sofort damit …“
Ava verstummte, als sie zu Summer schaute, die immer noch bündig mit dem Boden stand.
„Du hast noch nichts bekommen?“, fragte Ava überrascht und Summer zuckte mit den Schultern.
„Ich glaube, der Chat mag mich mehr?“, entgegnete Summer und Ava klappte der Mund auf, konnte aber nichts dagegen sagen. Sie wollte sogar das Summer dieses Erlebnis erspart blieb. Ava nickte ihr aufmunternd zu und wandte sich wieder dem Bildschirm. Sie holte tief Luft und ballte ihre Hände erneut zu Fäusten. Es rumste laut, als sie erneut mit ihr gegen die Scheibe schlug.
„Ist das alles, was ihr drauf habt, ihr …“, rief Ava und verstummte kurz, um es sich nochmal zu überlegen, aber sie hatte keine andere Wahl, „Motherfuckers!“
Der Chat kam zu einem plötzlichen Halt und Ava dachte erst, Sarah hätte ihn gestoppt, bis plötzlich eine Welle aus Beleidigungen in ihm auftauchten und Spende um Spende hereinrasselte. Ava versank mit einem Mal bis zu ihrer Hüfte im Sand und Boden, doch plötzlich machte sie halt. Verwirrt sah sie auf, als eine erneute Nachricht von Subby_Girl angezeigt wurde.
„Keine Sorge, Mama Ava ich beschütze dich!“
„Mama Ava?“, fragte Ava mit offenem Mund, als plötzlich der restliche Sand, der für sie gedacht war, sich in Summers Zylinder ergoss und sie darunter begrub. Sie kreischte überrascht auf und Ava drehte sich mühsam durch den Sand zu ihr hin, unfähig, etwas gegen die Sandlawine zu tun, die gerade auf ihre Freundin einprasselte.
„Oho, da hat Subby_Girl wohl tief in die Tasche gegriffen und Ava Immunität spendiert! Alle ihre Strafen wurden auf Summer verlegt!“, sagte Sarah und der Chat fing an zu toben. Mehr Spenden tauchten im Chat auf, die gegen Ava gingen, doch alle endeten auf Summers Seite, die schützend ihre Hände über ihrem Kopf hielt und nun so tief im Sand steckte wie Ava.
„Hey! Lasst sie in Ruhe! Hört auf zu Spenden!“, befahl Ava doch das hielt die Zuschauer nicht ab, als nach ihrer Immunität nun beide Zylinder immer weiter befüllt wurden. Ihrer beider Brüste versanken im feinen Sand.
„Hey, ich habe gesagt …“, fing Ava an, doch Summer schnitt ihr wütend das Wort ab, als die Panik ihr Herz ergriff, während sie immer weiter versank.
„Ava jetzt halt endlich die Klappe! Du machst es nur schlimmer! Fuck, warum wird es auf einmal so scheiße kalt!?“
Verletzt sah Ava zu ihrer Freundin, die anscheinend von ihren Fans weiter bestraft wurde und den Sand kühler machte, um Summer weiter zu quälen. Sogar der Sand schien sich mit der Kälte zu verhärten und verhinderte, dass sie sich bewegen konnte. Ava hatte allerdings keine Zeit, sich um Summer weiter zu sorgen, als ihr selbst von einem Schlag auf den nächsten warm wurde. Während es langsam enger für sie selbst wurde, stieg Dampf zwischen den Sandkörnern auf und trieb ihr sofort den Schweiß auf die Stirn. Zusätzlich fing sie unter ihrem Anzug an zu schwitzen, und sie verzog angewidert ihr Gesicht. Der Sand quetschte sich zwischen ihrer Haut und dem Latex, was ihre Lage nicht besser machte. Ava legte ihren Kopf in den Nacken und betete, dass keiner der Zuschauer sie nun mit dem Sand von oben überraschen würde. Stattdessen versank sie weiter im Boden, bis der Sand knapp über ihr Kinn ging. Ava holte tief Luft und schloss ihre Augen.
Es tut mir leid, dass ich dich nicht retten konnte, Summer. Ich hoffe, dass du hier bald rauskommst! Dachte Ava, als sie ein Schreien hörte. Sie riss ihre Augen auf und schielte zu ihrer Freundin, die genau in diesem Moment von einer gewaltigen Menge Sand begraben wurde. Noch nicht mal eine Strähne ihres pinken Haars blieb übrig und Ava sah in Schock auf Summers Zylinder.
„Sarah! Hol Summer da …“, Ava verstummte, als ein Elektroschock durch ihren Körper schoss, der sie kurz schwarz sehen ließ. Ihr wurde so schwindelig, dass sie nicht bemerkte, dass ihr Zylinder sich aus dem Boden erhob und sie freiließ. Der Sand war im Boden verschwunden, und Ava kroch neben dem farbigen Kreis und rollte sich auf ihren Rücken. Die Wände schienen sich zu drehen und sie konnte Sarah in weiter Ferne sprechen hören, aber sie konnte nicht verstehen, was sie sagte.
„Fuck“, stöhnte Ava als ihr Körper sich von dem Schock erholte und ihre Gedanken langsam zurück in die Gegenwart gezogen wurden, „Summer!“
Ava blinzelte und rollte sich wieder auf ihre Arme und Beine und kroch auf den Zylinder zu, der sich nun ebenfalls öffnete und Summer freiließ, die nun hustend aus ihrem Kreis stolperte. Von ihrem Körper rieselte Sand herunter und sie wischte sich über ihr Gesicht.
„Summer?“, presste Ava zwischen ihren Lippen hervor, aber ihre Freundin schien nicht auf sie zu hören, winkte ab und begab sich ohne ein weiteres Wort zu verlieren in ihre Zelle.
„Teilnehmerin Ava, begib dich in deine Zelle oder werde bestraft. Du hast 20 Sekunden.“
Ava verstand erst nicht die Worte, bis ein leichter Schmerz in ihrem Nacken erschien, als sie nur noch 10 Sekunden Zeit hatte.
„Schon … schon gut!“, flüsterte Ava und stand stolpernd auf. Sie glitt an der Latexwand entlang bis zu ihrer Zelle und fiel ungebremst in sie hinein. Die Tür schloss sich hinter ihr mit einem Zischen, und Avas Zelle dunkelte etwas ab.
„Stream zu Ende?“, murmelte sie und sah zum Bildschirm, wo immer noch der Chat tobte.
„Teilnehmerin Ava hat das erste Spiel gewonnen! Auf ihr Konto wird eine Gewinnsumme ausgeschüttet und sie hat sich eine Belohnung verdient! Gut gespielt, Ava!“, sagte Sarahs Computerstimme und brachte Ava dazu, die Stirn zu runzeln. Sie bezweifelte, dass sie auch nur einen Cent davon sehen würde.
„Und was habe ich für eine Belohnung gewonnen?“, fragte sie und richtete sich mühsam auf.
„Teilnehmerin Ava hat Waschzubehör gewonnen! Nutze sie, um es dir richtig gut gehen zu lassen!“
An ihrer Dusche öffnete sich eine Luke und zum Vorschein kamen mehrere Shampoos und Seifen. Ava sah hinunter auf ihren Körper, der eng vom Latex umschlossen und eingeschlossen war, und dann auf zu einer der Kameras. Ihre Augen schlossen sich halb, als sie Sarah wünschte, dass sie an ihrem Geld erstickte.
„Yeeeaaaah … alles klar“, murmelte sie und ging unter die Dusche.
Summer hustete und kleine Sandkörner flogen aus ihrem Mund auf den Boden der Dusche, wo sie dann im Abfluss verschwanden. Sie hoffte, dass dies und der ganze Sand, der an ihren Beinen herausgespült wurde, Sarahs Villa verstopfen würde.
„Teilnehmerin Summer, leider hast du verloren. Zur Strafe bekommst du erneut Hundefutter zu essen und ein Sonderlivestream wird verhängt, die Zuschauer jetzt entscheiden werden, was mit dir passiert!“
„Erzähl mir was Neues, Sarah“, flüsterte Summer, während das Wasser über ihre pinken Haare floss. Ihre Gedanken waren bei Ava und ob sie nicht ein wenig zu hart zu ihr gewesen war, aber sie war einfach so ängstlich und wütend gewesen. Hatte Ava das mit Absicht gemacht? Hat sie das Publikum auf ihre Seite gezogen, damit sie begraben wurde? Summer schluckte, als sie sich zurück an den Moment erinnerte, wo sie nichts anderes gesehen hatte als Sand. Sand, der ihren Mund füllte, als sie anfing zu schreien. Sand, der sie von allen Seiten erdrückte. Sand, der sich in ihren Körper zwängte. Sand, der sie erfrieren ließ. Summers Beine fingen an zu zittern, und sie sackte zu Boden, schwer atmend. Mit einer Hand stütze sie sich an der Wand ab, während die andere ihren Kopf hielt.
„Teilnehmerin Summer, die Zuschauer haben gewählt. Ziehe die High Heels an und öffne den Reißverschluss im Schrittbereich deines Anzugs!“, befahl Sarah.
„Lass mir einen Moment!“
„Du hast eine Minute, um dich abzutrocknen!“
Summers Mund wurde ganz schmal, als sie ihren Frust, ihre Angst und ihr Leid herunterschluckte. Sie hatte keine Wahl. Summer schaltete die Dusche aus und nahm sich eines der Handtücher, um ihren Körper so gut es geht zu trocknen. Dann nahm sie die High Heels, die neben dem inzwischen ranzig aussehenden Hundefutter lagen. Ihr Magen knurrte, aber so tief war sie noch nicht gesunken. Stattdessen zog sie die High Heels an und schnallte sie an ihre Knöchel fest.
„So was habt ihr denn für mich ausgesucht?“, fragte Summer den Chat, aber der schien gerade ein großes Geheimnis darum zu machen, „In Ordnung, dann behaltet eure Geheimnisse.“
Summer wollte nicht gerade, dass alle Zuschauer ihren Schritt begutachten konnten, und zog den Reißverschluss versteckt hinter ihrer Hand herunter. Sie wollte gerade fragen, was sie nun machen sollte, als auf dem weißen Latexboden zwei Fußabdrücke projiziert wurden. Stirnrunzelnd stellte sich Summer darauf und sah wieder zum Chat, in dem plötzlich die Worte „Jetzt, jetzt, jetzt!“ herein sprudelten.
„Jetzt, was?“, fragte Summer, als genau in diesem Moment eine Metallstange, an dessen Ende ein Dildo angebracht war, aus dem Boden schoss und sich in ihren Schritt drückte. Zwar war er von oben bis unten mit Gleitcreme beschmiert, aber der Schreck und die Tatsache, plötzlich von einem Dildo aufgespießt zu werden, brachte sie aus der Fassung. Wie versteinert sah sie hinunter auf die Metallstange und erst als ihr Körper nach Luft schrie, stieß sie durch ihre Zähne Luft aus und zog sie zischend wieder ein. Sie wollte gerade anfangen, sich lauthals darüber aufzuregen, als der Dildo anfing zu vibrieren. Dadurch, dass er so tief in ihr drinsteckte, rollten ihre Augen sofort nach hinten und wäre sie nicht fixiert, wäre sie nach hinten übergekippt. Ein genüssliches Stöhnen entkam ihrem Mund, als der Schmerz und die Lust sich in ihrem Schritt vermischten. Flatternd schlossen sich ihre Augen, ihre Knie fingen an zu zittern und wollten unter ihr nachgeben, was den Dildo nur noch tiefer in sie reindrückte.
„Fuuuuuuuuuuck“, stöhnte Summer, was in einem Krächzen endete. Der Chat fing an zu toben und zu jubeln. Sie hatten bereits einiges erwartet, nach dem ersten Spiel, aber dass sie so etwas dazu geboten bekamen, ohne Zensur oder einen astronomisch hohen Preis, war bisher ungesehen gewesen.
„Teilnehmerin Summer ist nun in den Händen der Zuschauer. Sie entscheiden, was nun mit dir passiert. Gute Nacht.“
Summer stöhnte nur als Zeichen, dass sie verstanden hatte, während sie selbst noch nicht wusste, ob sie in der Hölle oder im Himmel war. Die Zuschauer wollten auf jeden Fall, dass sie eine gute Zeit hatte und ließen den Vibrator hoch- und herunterlaufen, sodass es ihr schwerfiel, an ihre eigentlich aussichtslose Lage zu denken. Ihre Augenlider flatterten immer wieder auf, bis die Vibrationen wieder einsetzten, doch in einer Pause schaffte sie es, ihre Situation genauer zu begutachten. Im Chat waren im Augenblick weniger Zuschauer als bisher und deswegen auch weniger Leute, die mit dem Vibrator herumspielten. Ein Timer lief herunter und anscheinend mussten die Zuschauer zahlen, dass er wieder auf 5 Minuten hochging. Momentan lag er bei drei Minuten. Summer sah wieder hinunter und ihre Arme, die bisher wie leere Schläuche neben ihr hingen, betasteten die Metallstange, die sich in sie hineingebohrt hatte. Natürlich wusste sie, was ein Onebarprison war, auch wenn sie noch keins ausprobiert hatte. Jetzt wusste sie auch, warum sie die High Heels tragen sollte, angeblich sorgten sie dafür das man sich nicht von alleine davon befreien konnte.
„Testen wir doch mal diese Theorie“, murmelte sie erschöpft und griff nach der Stange, die nach dem ein oder anderem Orgasmus nun glitschig war. Summer schaffte es dennoch, sich festzuhalten und drückte sich davon weg, doch ohne Spiel, um Höhe zu gewinnen, steckte sie auf dem Vibrator fest. Das Onebarprison war tatsächlich dank der High Heels ein unmögliches Hindernis für sie. Summer schnalzte mit der Zunge und ließ von der Stange ab. Sie verzog das Gesicht, als der Dildo wieder mehr in sie hineindrückte und sah wieder hoch zum Chat.
„Hey Leute … ich … ich würde gerne für morgen fit sein und ich habe bereits einen Mordshunger … Ich würde euch also bitten, mich zeitnah gehen zu lassen“, bat sie den Chat. Ein paar vereinzelnde Zusagen erschienen und tatsächlich verschwand der Metallstab aus ihrem Schritt und versank im Boden, wo er ohne eine Spur zu hinterlassen zwischen den Latexkissen verschwand. Gleichzeitig sackte Summer zusammen und kroch auf Händen und Knien zu der Klappe, welche ihr Essen gab. Das Hundefutter stand dort immer noch.
„Na … so hungrig bin ich dann doch nicht“, murmelte sie und ging zum Waschbecken, um ihren Magen mit Wasser zu füllen. Anschließend legte sie sich in ihr Bett. Sie sah noch eine Weile dem Chat zu und winkte ab und an, als sich die Zuschauer verabschiedeten und ihr eine gute Nacht wünschten. Das Licht in ihrer Zelle wurde stetig dunkler, bis sie in Zwielicht getaucht war. Summer störte es allerdings nicht und während ihrer Augen sich schlossen und einschlief. Dennoch tobte in ihren Träumen ein Sturm voller Verrat, Schmerzen, Eifersucht, Zorn, aber doch auch Liebe.
Falenplaza, Leon City
Privatdetektivin Phoebe Wynters blinzelte zwischen ihren roten Haaren hoch ins Sonnenlicht, als ihr Handy sie aus einem ungewöhnlich ruhigen Schlaf weckte. Ihre Finger tasteten über ihren Nachttisch, bis sie es fand und schaute, wer sie anrief.
„Ho. Ich wusste nicht das Chloe so früh schon wach sein kann“, murmelte sie und nahm den Anruf an, „Morgen, Chloe! Was verschafft mir die Ehre?“
„M… morgen, Phoebe. Ich… wir brauchen deine Hilfe. Ich hoffe, es ist nichts, aber, wenn doch …“, hörte Phoebe Chloes besorgte Stimme am anderen Ende und sie richtete sich auf.
„Chloe beruhig dich, was ist los?“, fragte Phoebe und stellte ihr Telefon auf Lautsprecher, während sie ihr Notizbuch aufschlug, welches griffbereit ebenfalls auf ihren Nachtisch lag. Mit dem Stift, der daneben lag, begann sie zu schreiben.
„Ich und ein paar meiner Freunde waren heute bei Ava verabredet, aber sie macht nicht auf und geht nicht an ihr Telefon. Das ist nicht ihre Art und wie du weißt in Leon City …“
„… ist das nie ein gutes Zeichen“, fügte Phoebe hinzu und schrieb Avas und Summers Namen auf, „Seit wann sind sie weg oder wann und wo hast du sie das letzte Mal gesehen?“
„Gestern Abend, im Leon City Museum. Wir haben Summers Geburtstag gefeiert.“
Phoebe legte ihre Stirn in Falten und hörte kurz auf zu schreiben.
„Chloe?“
„Ja, ich weiß. Natürlich können sie irgendwo verkatert herumliegen, aber Phoebe, so ist Ava nicht. Sie hält sich auch immer an Termine und … die Polizei will auch nichts machen. Nur Caitlyn und ihr Trainer wollten helfen, aber können auch nicht die ganze Stadt durchsuchen. Deswegen bin ich ja wieder zu dir …“
Phoebe nickte.
„Und das war genau die richtige Entscheidung. Tut mir leid. Ich werde mich sofort darum kümmern. Ich werde mich zuerst im Museum umschauen und dann zu Avas Haus kommen. Kannst du dort warten?“
„Ääh, klar, aber wir werden nicht aufs Grundstück kommen.“
„Wir werden einen Weg finden. Bis gleich, Chloe“, versicherte ihr Phoebe.
„Bis gleich“, sagte Chloe und legte auf. Phoebe warf ihre Decke beiseite, streckte sich und ging direkt zu ihrem Schrank, um sich anzuziehen.
„JADE! Ich muss weg. Unsere gemeinsamen Freunde haben Probleme und ich muss sie dazwischen quetschen. Schaffst du die anderen Fälle so lange alleine?“, rief Phoebe und hörte von ihrer Couch ein zustimmendes Murmeln.
„Brauchst du Hilfe?“, fragte Jade und in der ganzen Wohnung war ein lautes Gähnen zu hören.
„Ich hoffe nicht“, antwortete Phoebe, „Aber wenn Caitlyn vielleicht was auf der Straße hört, kannst du es vielleicht untersuchen?“
„Klar, ich schreibe sie an“, sagte Jade erneut mit einem gähnend, während Phoebe, angezogen in ihrer Anzughose und ihrem weißen Hemd, die Wohnung verließ.
Phoebes erster Halt war das Leon City Museum, und sie wurde direkt von einer finsteren Mine begrüßt.
„Wir haben geschlossen“, sagte der Hausmeister barsch, als er sah das Phoebe die Treppen hochstieg. Er hatte einen dunkelgrauen Overall an und eine Zigarette im Mund, während er versuchte, seine Pause zu genießen. Allerdings war Phoebe dabei, ihm diese kaputtzumachen.
„Verzeihung. Mir wurde gesagt das hier gestern eine Feier stattgefunden hat?“
Sein Gesicht wurde düster.
„Ja“, antwortete er knapp und blies ihr eine Rauchwolke entgegen, die Phoebe beiseite wedelte.
„Könnte ich mich dort umschauen? Es werden zwei …“
„Interessiert mich nicht. Wissen Sie, wie die das Museum zurückgelassen haben? Und ich muss die ganze Scheiße aufräumen und sauber machen!“, blaffte er Phoebe an, doch sie war vollkommen unbeeindruckt.
„Das tut mir wirklich sehr leid, aber zwei Mädchen werden vermisst und ich muss nach Hinweisen suchen!“, sagte sie.
„Hey, ich habe gesagt, Sie kommen hier nicht rein und wenn Sie nicht gleich verschwinden, dann …“, fuhr er sie an, während sein Gesicht immer roter wurde vor Wut und griff nach Phoebe, um sie wegzuschieben. Doch Phoebe wich ihm geschickt aus und schlüpfte an ihm vorbei. Mit einem schnellen Griff an seinen Gürtel schnappte sie sich seine Schlüssel, rannte durch die Glastüre ins Museum und schloss die Tür hinter sich.
„Verzeihung, aber ich muss mir das dringend ansehen. Ich komme sofort wieder!“, rief sie durch die Glasscheibe und machte eine entschuldigende Geste. Der Hausmeister starrte ihr fassungslos hinterher, bis er letztlich mit den Schultern zuckte und sich wieder seiner Zigarette zuwandte.
„Für den Scheiß werde ich nicht bezahlt“, murmelte er und stöberte in seiner Tasche nach seinem Telefon.
„So was haben wir hier?“, murmelte Phoebe und betrat den Festsaal. Er war groß und tatsächlich lag hier und da Müll oder altes Essen auf dem Boden, sie hatte es sich deutlich weniger schlimm vorgestellt und fing an, den Hausmeister zu bemitleiden. Zusätzlich waren überall mittelalterliche Folter und Bondage-Apparaturen aufgestellt, die Phoebe ihre Stirn runzeln ließ.
„Haben die hier eine Orgie gefeiert? NEIN! Will ich eigentlich gar nicht wissen!“, sagte Phoebe und fing an, sich zwischen den Folterinstrumenten und dem Müll auf dem Boden umzusehen. Ihr fielen allerdings keine Schleifspuren auf, zumindest nicht von Körpern.
„Radspuren durch den Müll“, murmelte Phoebe und sah von der Eingangstür vier dünne Spuren, die von der Mitte des Raumes aus gingen und auch am Nebenraum Halt machten.
„Sieht so aus, als hätte ein Rollwagen hier haltgemacht“, sagte Phoebe zu sich selbst, als sie die Mitte betrat. Es war hier definitiv sauberer als der Rest des Raumes, abgesehen von den Reifenspuren.
„Um was zu machen? Etwas oder jemanden transportieren?“
Phoebe sah hoch zur Decke und bemerkte dort Seile. Phoebe vermutete, dass sie dazu da gewesen waren, um jemanden zu fesseln und aufzuhängen. Jade hatte ihr hier und da etwas erklärt.
„Muss man in Leon City wissen!“, hatte sie immer gesagt, nachdem sie einen Vortrag über Bondage gehalten hatte.
„Gut, sie waren gefesselt … vermutlich, und was haben sie beim Nebenraum gemacht?“, fragte Phoebe und ging dorthin. Im Raum selber fand sie zwei Jacken und Taschen. Ein schneller Blick in die Brieftaschen bestätigte ihre Vermutung, dass diese zu Summer und Ava gehörten.
„Ihr wart also wirklich die letzten hier, aber euer Geld ist noch da, genau wie eure Handys“, murmelte Phoebe und ging wieder aus dem Raum, als ihr Fuß gegen etwas stieß. Sie sah hinunter und sah ein Buch.
„Mein Summerbuch?“, sie griff danach, hielt allerdings inne und zog sich Handschuhe an, bevor sie es aufhob. Mit einem Blick wusste Phoebe direkt, dass Summer einen Stalker hatte und einen hasserfüllten noch dazu. Sie blätterte weiter und sah, dass die Nachrichten immer verstörender wurden und immer wieder einen Plan erwähnten, um erneut reich zu werden. Mit Summers Hilfe, ob diese wollte oder nicht. Phoebe nahm eine kleine Rolle Klebeband aus ihrer Tasche und eine Dose mit Talkum-Puder. Sie schüttete etwas davon über das Buch und pustete leicht darüber. Dadurch konnte sie einige Fingerabdrücke darauf sichtbar machen und anscheinend zwei verschiedene. Beide sicherte sie mit dem Klebeband und steckte das Buch und die Abdrücke in den Plastikbeutel, um sie später noch genauer zu untersuchen.
„Das ist auf jeden Fall schon mal eine Spur … oder ich muss ein ernstes Wörtchen mit Ava reden, wenn ich die beiden finde … wobei … im Buch stand wieder reich?“, murmelte Phoebe vor sich hin und betrachtete die Spuren des Rollwagens erneut.
„Sieht ein bisschen danach aus, als wenn jemand von dem Wagen gerammt wurde? Die Spuren sind hier so verwischt und …“, Phoebe unterbrach sich, als die Tür zum Raum aufgestoßen wurde und sie der LCPD entgegenstand. Phoebe lächelte schwach, während die beiden Polizisten aufstöhnten.
„Ms. Wynters? Schon wieder?“
„Was soll ich sagen, ich musste hier rein, um einen Fall aufzuklären, welchen die Polizei mal wieder nicht ernst nimmt.“
„Jaja, komm umdrehen, du kennst das schon“, sagte einer der beiden und fischte seine Handschellen aus dem Gürtel. Phoebe verdrehte die Augen und drehte sich mit dem Rücken zu ihnen, bevor sie auf sie zugingen und die Handschellen um ihre Gelenke schnappen ließ.
„Konntest du denn etwas Spannendes finden?“
„Vielleicht“, antwortete Phoebe während die beiden Polizisten sie hinaus und vorbei an einem wütenden Hausmeister bugsierten.
„Dann kannst du das bestimmt gleich unseren Detectives geben, damit die einen genaueren Blick darauf werfen können.“
„Klar, nachdem ihr bereits beschlossen habt, dass zwei junge Frauen nur etwas zu viel getrunken haben und deswegen nicht nach Hause gekommen sind.“
„Ah … dieser Fall“, sagte der eine Polizist, der ihr die Handschellen angelegt hatte, „Ruiz und sein Rookie wollten mal nach den beiden sehen. Hat dem Captain überhaupt nicht gefallen. Aber was sollen wir sagen? Die Detectives sind halt ausgelastet bis oben hin und können keine weiteren Fälle annehmen, nur damit sich herausstellt, dass sie irgendwo betrunken herumliegen.“
„Ist das in anderen Stätten genauso?“, fragte Phoebe während sie in das Auto gedrückt wurde und die beiden Polizisten warfen sich einen Blick zu.
„Leon City halt.“
„Leon City“, sagte Phoebe kopfschüttelnd und die Tür wurde vor ihrer Nase zugehauen.
Phoebe saß bereits eine ganze Weile in ihrer Zelle. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie ihre Sachen bereits drei Mal durchgesehen wurden und die Blicke, die sie von den anderen Insassen in der Haltezelle bekam, machten ihren Aufenthalt nicht gerade angenehmer.
„Kommt schon, was sucht ihr denn? Ich habe noch ein paar Dinge vor, die eigentlich euer Job wären“, murmelte Phoebe vor sich her und nickte einer Wache zu, die bereits öfter auf Phoebe aufgepasst hatte.
„Officer Ferres, wie geht es den Kindern?“, fragte sie, doch Officer Ferres schien nicht in plauder Stimmung und drehte sich mit den Rücken zu ihr, „Frech.“
Sie sah, dass in diesem Moment einer der Officers hereinkam, die sie verhaftet hatte. Er deutete auf ihre Zelle, und sie öffnete sich im nächsten Moment wieder.
„Was? Darf ich jetzt gehen, nachdem ihr mir meinen ganzen Vormittag geklaut habt?“
Beide Polizisten sahen sie genervt an, aber Phoebe sah in ihren Augen noch etwas anderes.
Angst? Sorgen?
„Der Chief will dich sehen.“
Phoebe blinzelte, als hätte sie sich verhört.
Keine fünf Minuten später saß sie and einem ovalen Tisch und vor ihr starrte der Chief der Polizei von Leon City auf sie hinunter. Phoebe hatte bisher nur aus der Zeitung von Chief Graves gehört. Eine durchsetzungsstarke und einflussreiche Persönlichkeit aus Leon City, die sich allerdings damit geschmückt hat, die Sklavenhändlerringe zerschlagen zu haben. Was Phoebe natürlich gar nicht gefiel, da sie der Grund gewesen war warum die Polizei, Judy und das Sadisten Pärchen überhaupt finden konnte. Zufälligerweise kam sie nur wenige Tage vor Phoebes Umzug in diese Position. Und nachdem Phoebe die größten Sklavenhändler aufgedeckt hatte, nahm Chief Graves den ganzen Ruhm für sich allein.
„Können sie mir die Handschellen abnehmen?“, fragte Phoebe, doch der Chief überging die Frage.
„Phoebe Wynters. Die junge vielversprechende Detektivin, die bei einigen Ermittlungen ein bisschen ausgeholfen hat.“
„Mehr als nur ein bisschen geholfen.“
„Ich hörte sie ermitteln in einem Fall von zwei angeblich vermissten Mädchen?“
Phoebe nickte.
„Sie wurden inzwischen gefunden und sind in hervorragender Verfassung.“
„Wie bitte?“, fragte Phoebe verwirrt, doch erneut sprach Chief Graves einfach weiter.
„Wie bereits erwartet wäre es eine Verschwendung von Polizeiressourcen gewesen, nach ihnen zu suchen. Allerdings muss ich sie warnen, Ms. Wynters das sie sich fortan vielleicht eher den kleinen Fällen widmen oder ich lasse sie verhaften wegen Behinderung der Justiz.“
„Dann sollten sie anfangen, etwas gegen die Entführungen zu machen!“
„Diese sind zurückgegangen, seit ich das LCPD leite“, sagte Chief Graves ruhig.
„Klar“, murmelte Phoebe zähneknirschend.
„Muss ich sie vielleicht einen Tag in einer Zelle lassen?“
„Passt schon … Danke.“
Der Chief sah sie einen Moment lang an, bevor sie eine Wache hereinwinkte und Phoebe die Handschellen abnahm und ihre Tasche übergeben wurde. Sie warf einen Blick hinein.
„Handy … Notizblock … hey, ich habe ein Buch im Museum gefunden, wo ist das hin?“
„Beweismittel.“
„Für welches Verbrechen? Ich dachte, die Frauen wurden gefunden?“
„Diebstahl und Einbruch ihrerseits, wenn sie weitere Fragen stellen“, sagte der Chief und stand auf.
„Oh“, murmelte Phoebe und ihr Mund formte sich zu einem schmalen Strich. Wenigstens waren die Fingerabdrücke noch da. Jetzt musste sie nur noch überprüfen, wem sie gehörten.
„Geleiten Sie Ms. Wynters hinaus und wenn ich Sie wäre, würde ich mir ein anderes Arbeitsumfeld suchen, Ms. Wynters“, sagte Chief Graves, während Phoebe von dem Polizisten am Arm gepackt wurde und grob nach draußen gezogen wurde.
Natürlich dachte Phoebe im Traum nicht daran, ihre Arbeit, als privat Detektivin aufzugeben. Dennoch war es bitter als sie von der Polizeiwache zurück zum Museum laufen musste, um von dort wieder quer durch die halbe Stadt zu fahren um etwas weiter abseits in das abgelegenere Reichenviertel zu gelangen, in der Avas Villa stand. Chloe wartete immer noch auf sie vor dem Tor der Villa, allerdings schien sie sich nicht weiter daran zu stören, da ihre Augen auf ihrem Handy klebten. Phoebe sah, dass sie mit offenem Mund einen Livestream verfolgte und erst gar nicht bemerkte das sie neben ihrem Auto stand. Erst als Phoebe gegen die Scheibe klopfte, schreckte Chloe auf, legte ihr Handy weg und stieg mit einem peinlich berührten Gesicht aus ihrem alten Pick-up-Truck.
„Heyy“, sagte sie verlegen, was so gar nicht ihre Art war und lächelte unsicher.
„Hey“, grüßte Phoebe zurück, „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber die Polizei hat mich verhaftet und sagte, Ava und Summer wären bereits gefunden worden?“
Chloe nickte und hob ihr Handy, damit Phoebe den Livestream schauen konnte.
„Ja … anscheinend haben sie sich, ähm, freiwillig gemeldet, um bei dieser Liveshow mitzumachen“, erklärte Chloe kleinlaut, als wäre sie schuld daran gewesen, dass Phoebe den ganzen Vormittag in einer Zelle gesessen hatte.
„Was?“, fragte Phoebe ungläubig und nahm mit gerunzelter Stirn das Handy in die Hand. Tatsächlich sah sie dort Ava und Summer in Betten aus Latex liegend und anscheinend friedlich schlafend. Um ihre Hälse konnte Phoebe Halsbänder erkennen und Ketten liefen von ihnen ihre Schultern und Arme hinunter, bis sie unter den Latexbettdecken verschwanden.
„Sieht für mich nicht freiwillig aus“, sagte Phoebe.
„Dachte ich auch, aber …“, murmelte Chloe und strich auf dem Handy herum, bis sie auf der Hauptseite des Streams war. Dort war erklärt das sich die Teilnehmer freiwillig gemeldet hatten, wer sie waren und das ihnen große Preise bevorstanden.
„Chloe … wusstest du das es Menschen gibt, die nicht die Wahrheit sprechen oder schreiben.“
„Wow, glaubst du, ich weiß das nicht auch? Aber der Stream … sie könnten einfach, um Hilfe zu rufen oder flehen aufzuhören! Seit ich den Stream Gefunden habe, habe ich ihn mir genau angesehen. Sie haben kein Wort darüber gesagt! Im Gegenteil, sie freuen sich sogar dabei zu sein!“, erklärte Chloe verletzt und mit zitternden Händen.
„Ich … tut mir leid“, sagte Phoebe und sah sich die Interviews an, die zusätzlich zum Livestream hochgeladen worden waren. Beide Frauen trugen orange Latex Uniformen, die sich von ihren Zellen besonders abhoben. Ketten liefen wie Schmuck ihre Arme und Beine hinunter und zumindest Summer strahlte, während sie in die Kamera sprach, während Ava etwas zurückhaltender wirkte.
„Wir müssen sie einfach selbst fragen. Wir müssen nur herausfinden, wo sie stecken“, sagte Phoebe, gab Chloe ihr Telefon zurück und zückte ihr eigenes, um Jade anzurufen.
„Ja, hey Jade. Kannst du dir den Livestream … ja genau der, gib mir alles, was du hast … danke und bis später!“
„Und jetzt?“, fragte Chloe besorgt.
„Schau ich mir Avas und Summers Zimmer an. Wenn das tatsächlich freiwillig ist, muss es dort doch irgendetwas geben, was darauf hindeutet. Wie E-Mails oder Briefe, Einladungen zu Vorstellungsgesprächen …“, sagte Phoebe und klingelte an den gewaltigen Toren zu Avas Familienvilla.
„Ihre Eltern sind im Urlaub …“
„Ach ja, da war was“, murmelte Phoebe und rollte mit ihren Augen, als sie sich erneut ungefragten Zutritt zu einem Grundstück machen musste. Womit jedoch weder Chloe noch Phoebe rechneten, war, dass sich das Tor plötzlich knarrend öffnete und den Weg zur Villa freigab.
„Ist … doch jemand da?“, fragte Phoebe.
„N… Nein … nicht, dass ich wüsste“, sagte Chloe wahrheitsgemäß und starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen das Tor an.
Ganz so einfach wurde es für die beiden allerdings nicht, als die Tür zum Anwesen fest verschlossen war. Jedoch war es ein Leichtes für Chloe, die Tür zu knacken, was ihr einen fragenden Blick von Phoebe einbrachte.
„Ich … hatte eine nicht ganz Gesetzes treue Jugend“, murmelte Chloe während sie rot anlief, doch Phoebe stellte keine Fragen dazu. Schließlich hatte jeder etwas, worauf er nicht stolz war. Chloe zeigte Phoebe wo Avas Zimmer war, und wartete draußen, während sich die Detektivin im Zimmer umsah.
„Nichts schließt auf einen Kampf hin. Das Bett ist ein bisschen unordentlich, aber es haben beide darin geschlafen?“, fragte sie und sah auf den Kissen ein braunes und ein pinkes Haar. Phoebe sah zum Nachttisch, auf dem ein Laptop lag, eine Haarbürste und ein silbernes Metallhalsband daneben.
„Mal sehen, ob es Schriftverkehr gab. Hoffentlich hat sie sich nicht von ihrem Postfach abgemeldet“, sagte Phoebe und griff nach dem Laptop. Eine Bewegung in ihren Augenwinkeln ließ sie zusammenzucken, aber, als sie sich im Zimmer umsah, war dort nichts zu sehen.
„Hallo?“, keine Antwort, „Cool bleiben, Phoebe.“
Sie schloss ihre Augen zu Schlitzen, während sie den Laptop einschaltete, aber sah sich dennoch gelegentlich um. Irgendwer war mit ihr im Raum, sie spürte es in ihrem Nacken, aber weder im begehbaren Schrank noch hinter der Tür war jemand zu sehen. Während sie das Mail-Postfach öffnete, schaute sie kurz unter das runde Bett, doch auch da war nichts zu sehen.
„Mmmmmmmmh“, murmelte Phoebe als sie versuchte, das Gefühl zu ignorieren, da niemand sonst hier sein konnte.
„Keine Mails … auch nichts im Papierkorb. Könnte gelehrt worden sein“, flüsterte sie vor sich hin und schaltete den Laptop wieder aus, bevor sie ihn abermals auf den leeren Nachttisch stellte. Sie nahm vorsichtig die Haarbürste auf, in der nur braune Haare verheddert waren, und nahm einen Fingerabdruck davon, um ihn später abgleichen zu können. Phoebe stand auf und wollte gehen, als sie mitten im Raum innehielt. Sie drehte sich ein letztes Mal zum Nachttisch. Der Laptop und die Haarbürste lagen immer noch auf ihm wie zuvor, aber …
„Phoebe bist du fertig? Hast du was gefunden?“, fragte Chloe und riss Phoebe aus ihren Gedanken.
„Nicht wirklich. Ich werde mich zu meinem Büro aufmachen und meine Quelle bei der Polizei um einen Gefallen bitten.“
„Brauchst du Hilfe? Soll ich …“, sagte Chloe doch Phoebe unterbrach sie sanft mit einer Hand auf der Schulter.
„Geh nach Hause und kümmre dich um Kim. Ich möchte vermeiden, dass es, wie beim letzten Mal, schlecht für dich endet. Ich schaffe das und bring deine Freunde heim.“
„Hey Jade, konntest du noch was herausfinden?“, fragte Phoebe als sie wieder in ihrem Büro ankam.
„Nicht wirklich. Ich wünschte, ich wäre ein bisschen besser am PC. Ich konnte aber den Stream herunterladen und analysieren. Sehr komische Schnitte manchmal zwischen den beiden. Und auch wenn Summer zum Beispiel hier lächelt …“, erklärte Jade und drehte ihren Bildschirm zu Phoebe, die Summer genauer in Augenschein nahm.
„Ihre Augen … Angst? Und Ava? Auch? Aber nicht um sich …“, murmelte Phoebe.
„Das kannst du sehen?“
„Ava hat immer noch diesen Funken Widerwillen in den Augen. Hier“, sagte Phoebe und zeigte auf den Bildschirm.
„Ich sehe da nichts.“
„Deswegen bist du für die Recherche zuständig.“
„Hahaha“, lachte Jade sarkastisch, während Phoebe die Fingerabdrücke aus ihrer Tasche nahm und auf eine schwarze Pappe klebte. Sie machte ein Foto von beiden und schickte sie zu Caitlyn, mit der Bitte, sie zu überprüfen und der Anmerkung, dass einer vermutlich von Ava war.
„Und jetzt?“
„Hoffen, dass die Spur warm ist“, murmelte Phoebe und setzte sich neben Jade, um den Stream zu verfolgen. Sie sahen, dass beide zu essen bekamen, und der Chat explodierte mit Spenden und Lob für ihre Körper und den Mut, diese Liveshow zu machen. Phoebe konnte ihnen nichts abgewinnen, während Jade immer wieder rot anlief und ihr Gesicht verdeckte, damit Phoebe es nicht sah.
„Jade, das sind deine Freunde in Gefangenschaft“, erinnerte Phoebe sie.
„Ich weiß … ist dennoch heiß“, murmelte Jade kleinlaut, als Phoebes Handy klingelte.
„Wurdest nochmal gerettet“, sagte Phoebe und nahm den Anruf von Caitlyn an, „Hey, schieß los!“
„Also mein Ausbilder hat ein paar Beziehungen spielen lassen und konnte deine Fingerabdrücke finden. Einer davon ist unbekannt und ist, wie du vermutet hast, von Ava. Und der andere …“, Caitlyn verstummte nachdenklich.
„Ja?“
„Der andere ist von Sarah Jenkins. Sie ist allerdings vor einigen Jahren mit ihren Eltern zusammen verstorben.“
„Vor einigen Jahren? Dafür war der Fingerabdruck aber ziemlich frisch, wenn du mich fragst.“
„Mmmh … Warte mal. Summer hatte doch behauptet, sie wurde von ihr entführt. Warum steht das hier nicht, oder in der Fallakte von Summer selbst?“, fragte Caitlyn ihren Ausbilder und der murmelte etwas, was Phoebe nicht verstehen konnte.
„Caitlyn?“
„Warum wurde das nirgendwo vermerkt? Moment, ich … kein Zugriff? Sir?“
Am anderen Ende des Hörers war Geflüster zu hören.
„Phoebe ich muss auflegen“, sagte Caitlyn bestimmt und ohne dass Phoebe antworten konnte, legte Caitlyn auf.
„Ähm, ok?“, sagte Phoebe und sah hinunter auf ihr verstummtes Telefon.
„Kein Glück?“, fragte Jade.
„Weiß ich noch nicht, aber irgendwas sagt mir, es geht hier um etwas Größeres als nur die Entführung der beiden. Schau mal nach „Unfall Jenkins“ im Internet.“
Jade tat wie ihr Geheiß und plötzlich lag vor ihnen ein Bericht nach dem anderen über den mysteriösen Jenkins-Umfall, der drei Menschen das Leben gekostet hatte. Keine Bilder der Familie, aber dass sie Angehörige in der Stadt hatten.
„Ein Erbstreit?“, fragte Phoebe als Jade gerade weitersuchen wollte, „Jede Menge Geld und ein Anwesen außerhalb der Stadt?“
„Meinst du, dort findest du Hinweise?“
„Na ja. Besser als nichts. Dieser Abdruck konnte all die Jahre nicht auf dem Buch überleben. Sarah muss es vor Kurzem angefasst haben.“
„Und das Buch ist wo?“
„Beim LCPD“, sagte Phoebe zähneknirschend.
„Hey, wenn du es sagst, schau ich mal vorbei und hol es“, sagte Jade.
„Bist du wahnsinnig? Du bist zwar eine gute Einbrecherin, aber in die Beweismittelkammer der Polizei?“
„Jaaaa so wie du es formulierst, wirklich keine gute Idee.“
Phoebe rollte mit den Augen.
„Ich schaue mir das Anwesen mal an, vielleicht kann mir … wer auch immer das Haus geerbt hat, mehr erzählen.“
„Pass auf dich auf.“
„Immer!“
Jenkins Anwesen, in den Bergen, außerhalb von Leon City
Misstrauisch sah sich Phoebe vor der gewaltigen Villa um, sie war sogar noch größer als Avas Palast, und doch war das Haus heruntergekommen und schien zumindest verlassen. Sie warf einen Blick zurück in Richtung Stadt. Es war eine lange Fahrt bis hier oben in die Berge gewesen, aber selbst, wenn sie hier keine Spur fand, so war, der Ausblick es doch wert gewesen. Phoebe hoffte nur, dass sie bald eine neue fand. Sie ließ ihren Blick noch einen Moment in die Ferne wandern und nahm die Wolkenkratzer der Stadt wahr. Ihr Glänzen in der Sonne und der Fluss, der die Stadt abschnitt und vom Wald trennte. Von den Bergen sah die Stadt so unschuldig aus, aber Phoebe wusste, dass der Schein trügte. Sie wendete sich ab und ging drei Stufen hoch zur Tür des Anwesens und klingelte. Sofort schreckte sie zusammen, als ein gewaltiger Gong ertönte, der mit Sicherheit im ganzen Haus zu hören war.
„Strom ist also da …“, murmelte Phoebe und versuchte durch die staubigen und teilweise vernagelten Fenster zu schauen, um eine Bewegung dahinter auszumachen. Phoebe zückte ihr Telefon und öffnete den Livestream, wo beide Frauen gerade mit dem Publikum redeten. Wenn sie wirklich hier waren, schienen sie den Gong nicht gehört zu haben. Sie schaute noch eine Weile zu, bis sie Geräusche an der Tür hörte und schnell ihr Handy wegsteckte. Der Eingang öffnete sich einen Spaltbreit und eine Frau mit langen braunen Haaren starrte Phoebe misstrauisch an.
„Hey, mein Name ist Phoebe und leider springt mein Auto nicht mehr an. Könnte ich …“, sagte Phoebe doch wurde sie barsch von der Frau unterbrochen.
„Dann rufen Sie jemanden von Ihrem Telefon an. Ich bin mir ziemlich sicher, es steckt in ihrer Hose.“
Phoebe sah nach unten und durch ihre Hose war deutlich der Umriss ihres Handys zu sehen.
„Leider ist es leer“, log Phoebe und machte ein gequältes Gesicht, „Kann ich bitte bei Ihnen kurz telefonieren?“
Die Frau rollte mit den Augen, trat beiseite und öffnete die Tür.
„Danke“, murmelte Phoebe mit gespielter Schüchternheit und trat ein. Sofort lief ein Schauer ihren Nacken herunter. Sie hatte ein ganz mieses Gefühl, als sie das nach Geisterhaus anmutende Gebäude betrat. Überall lag dicker Staub auf dem Boden, abgesehen von den Spuren, welche die Herrin des Hauses hinterließ. Ein Blick von Phoebe genügte, um festzustellen, dass die junge Frau sichtlich genervt von ihrer Anwesenheit war, aber auch, dass sie in letzter Zeit eine Menge durchgemacht hatte. Sie wirkte, wie ein wunderschöner Schmetterling, der keinen Bock mehr hatte herumzufliegen und sich lieber zurück in seinen Kokon verkroch. Ihr zerzaustes Haar fiel auf ihren Rücken und auf einen ihr viel zu großen und breiten Bademantel, der ihren Körper komplett verbarg. Phoebe zwang sich zu einem Lächeln, als sie ihn sah.
„Sie machen wohl heute einen faulen Tag.“
„Ist kuschlig“, murmelte die Frau nur und geleitete Phoebe in einen etwas behaglicheren Raum, der sporadisch benutzt schien. Phoebe setzte sich und bekam von der Frau einen Telefonhörer in die Hand gedrückt.
„Rufen sie an, wen sie wollen, aber bleiben sie hier. Ich habe keine Lust, Sie später suchen zu müssen, wenn ihre Karre abgeschleppt wird.“
„Natürlich, natürlich, äähm nur eine Sache, wenn ich auf die Toilette muss, dann …?“
Die Frau sah aus, als würde sie Phoebe gleich erwürgen wollen.
„Treppe rauf, dritte Tür links“, sagte sie knapp und ging aus dem Zimmer. Phoebe meinte bei jedem Schritt von ihr ein Quietschen zu hören. Sie glaubte allerdings nicht, dass es der Boden war, sondern die Frau etwas unter ihrem gewaltigen Bademantel verbarg. Phoebe rief allerdings keinen Mechaniker an und faste den Telefonhörer mit einer solchen Vorsicht an das man meinen könnte, es wäre eine Bombe. Sie zog aus ihrer Tasche erneut das Pulver und streute es über das Telefon, sodass erneut Fingerabdrücke sichtbar wurden. Ein kurzer Vergleich mit denen, die sie bereits genommen hatte, bestätigte ihre Befürchtung.
„Sie ist es …“, flüsterte sie und zuckte zusammen, als sie Schritte im Flur hörte.
„Verzeihung, was haben Sie gesagt?“, fragte Sarah, während Phoebe hastig das Pulver wegwischte.
„Ich sagte nur, dass der Mechaniker lange brauchen wird“, antwortete sie und winkte ab.
„Wie ärgerlich“, sagte Sarah und reichte ihr ein Glas mit Wasser, welches Phoebe bereitwillig nahm, aber nicht im Traum daran dachte davon zu trinken. Sie lächelten sich einen Moment schüchtern an, bevor die Stille unerträglich wurde und Phoebe zumindest so tat, als würde sie einen Schluck nehmen, sie räusperte sich und sagte: „Alsoooo Sie leben hier allein? Ziemlich großes Anwesen für eine Person.“
„Ich kümmre mich gerade darum, ein paar passende Angestellte auszubilden“, sagte Sarah knapp und setzte sich gegenüber von Phoebe in einen Sessel. Phoebe entging dabei nicht das Sarah nicht mehr genervt wirkte, sondern wie ein Adler, der seine Beute begutachtete.
„Tatsächlich? Verzeihen Sie, aber Angestellte sind ziemlich teuer. Gehören sie zu den wohlhabenderen Menschen aus Leon City? Sollte man ihren Namen kennen?“
„Wahrscheinlich nicht … und Geld wird auch bald keine Rolle mehr spielen.“
„Tatsächlich?“, fragte Phoebe erneut und hätte sich selbst vor den Kopf hauen können.
Sehr natürliches Gespräch, welches du hier führst, Phoebe! Ermannte sie sich selbst, aber Sarah schien es nicht zu stören.
„In der Tat. Das Internet kann erstaunlich reich machen, wenn man weiß wie“, sagte Sarah und ihr Mund verformte sich zu einem schiefen Lächeln.
„Sind sie … so eine Art Model? Von Only Clams oder sowas?“
„In der Tat. Möchten Sie sehen, wie ich mein Geld verdiene?“, fragte Sarah und fummelte an ihrem Bademantel herum. Phoebe, vollkommen von dieser Frage überrumpelt, stotterte: „Oh, das wird nicht nötig sein, ich muss nicht wissen, was …“
„Ich bestehe darauf“, sagte Sarah und stand aus ihrem Sessel auf, sodass sie ihren Bademantel auf dem Sessel zurückließ. Augenblicklich wurde sie erneut zu dem atemberaubenden Schmetterling, der seinen Kokon verließ, als sie in einem scharlachroten Latex-Catsuit vor Phoebe stand. Er war ärmellos und auf ihm waren schwarze Linien gezogen, die ihre Brüste und Hüfte betonten. Phoebe sah eilig weg, als Sarah einen Schritt näherkam. Ihre Haare waren nun nicht mehr unordentlich, sondern sahen gewollt, wild aus.
„Oh ja, ich sehe, sie haben definitiv die Möglichkeit dazu. Ähm, wenn es ihnen nichts ausmacht, dann könnten sie wieder in ihren Bademantel schlüpfen und …“
„Aber der ist so warm und mir ist so unglaublich heiß, seit Sie hier sind“, sagte Sarah und streckte ihre Hand aus, um Phoebes Gesicht wieder zu ihr zu drehen.
„Tut mir leid, ich kann … Latex nichts abgewinnen“, murmelte Phoebe nun selbst etwas verstimmt.
„Warum? Haben Sie Allergien?“
„Nein.“
„Dann haben Sie keinen Grund, Latex nicht zu mögen. Wenn Sie wollen, könnte ich Ihnen etwas leihen und sie schauen als Special Gast in meinen Livestream?“
„Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen“, sagte Phoebe und stand auf, während sie sich an Sarah vorbeischlängelte. Sie ging schnurstracks in Richtung Tür, doch hörte sie hinter sich Schritte. Phoebe wollte sich gerade umdrehen, als Sarah ihr ein Latextuch von hinten ins Gesicht zog und ihr ihre Sicht und ihren Atem raubte. Überrascht von Sarahs Kraft kippte sie nach hinten über und zusammen mit Sarah auf den Boden. Im nächsten Moment spürte sie, wie Sarahs Beine sich um ihren Oberkörper wickelten und sie gleichzeitig das Latextuch tief in ihr Gesicht zog. Phoebe verschwendete keine Zeit damit, um Hilfe zu rufen, und grunzte nur in das Tuch, während sie versuchte, ihre Hände aus der Beinklammer zu lösen. Aber das Latex von Sarahs Anzug klebte auf Phoebes Körper und machte jegliche Bewegungen ihrer Arme nahezu unmöglich.
„Phoebe Wynters? Eine verirrte Reisende? Nie im Leben! Es spielt aber auch keine Rolle für mich. Bald wirst du nur eine weitere Bedienstete sein, die mich reich machen wird!“, rief Sarah manisch und drückte ihre Beine fester zusammen, was Phoebes Luft aus ihrer Brust drückte. Die Luft entwich unter dem Latextuch und ließ nichts zurück, bis auf das Gummi, welches sich beim Einatmen in ihren Mund drückte. Stöhnend wurde ihr immer schwindeliger, während sie nach Luft rang und als die Panik stieg, begann sie zu schreien. Ihre Lunge brannte mit jedem vergeblichen Atemzug, den sie tat, und letztlich wurde ihr schwarz vor Augen und ihr Körper sackte in Sarahs Griff zusammen. Diese hielt sie noch einen Moment lang fest, bis sie sicher war, dass Phoebe außer Gefecht war und legte sie dann auf den Boden.
„Du musstest ja unbedingt weiter ermitteln, Phoebe Wynters … aber eine Schönheit wie du wird schon bald einsehen müssen das deine Talente in meiner Liveshow liegen und nicht als drittklassige Detektivin.“
Bevor Sarah ihr neues Opfer in eine der noch übrigen Zellen brachte, verabreichte sie ihr eine Spritze, durch die sie etwa eine Stunde außer Gefecht sein würde. Für das nächste Spiel musste Phoebe und auch ihre beiden anderen Teilnehmer ordentlich vorbereitet werden. Außerdem musste sie noch einen Eintrag für Phoebe schreiben, damit keine unangenehmen Fragen auftauchten. Sarah ließ Phoebe für einen Moment alleine, während sie aus dem Untergeschoss alle nötigen Materialien holte. Sie machte sich aber keine Sorgen das Phoebe bald wieder aufwachte und auf dumme Gedanken kam. Als hätte sie alle Zeit der Welt, kam sie mit dem Rollwagen zurück, den sie bereits im Museum verwendet hatte. Darauf lagen eine große Flasche Latexgleitmittel sowie ein Haufen Latex in einer dunkel pinken Farbe. Diesen speziellen Latexanzug und ein paar weitere der selben Art waren essenziell für das nächste Spiel, und die Zuschauer würden es lieben. Zuerst musste sie jedoch Phoebe entkleiden. Dazu nahm sie einfach eine Schere und schnitt Phoebes Hose, Hemd und ihre Unterwäsche einfach von ihrem Körper. Ihre Brille legte sie erstmal beiseite, für das Spiel würde sie eher hinderlich sein. Sarah entfernte die Ohrringe aus Phoebes Ohren und legte dann Hand an den Metallring um Phoebes Hals. Er war glatt und wies keine Stelle auf, wo man ihn hätte öffnen können.
„Was zum … Phoebe? Bist wohl doch ein bisschen versauter als gedacht. Ich mag das“, murmelte Sarah, während sie irritiert den Ring drehte, um eine versteckte Schraube zu finden, aber nichts der Gleichen war zu finden. Kopfschüttelnd ging sie eine Kneifzange holen, die hoffentlich das Metall von Phoebes Körper trennen würde, doch sie wurde enttäuscht. Sie drückte die Zange zu und ein lautes PLING war im ganzen Raum zu hören, als aus der Kneifzange ein Stück herausbrach und der Metallreif unbeschädigt zurückblieb. Sarah blinzelte mehrfach verwirrt und überlegte, ein anderes Werkzeug zu holen, aber entschied sich dagegen.
„Na gut, dann behalte deinen Schmuck“, sagte sie und öffnete die Flasche mit dem Gleitgel, welches sie großzügig über Phoebes ganzen Körper schmierte. Normalerweise brauchten diese Latexanzüge keine, allerdings wurde es bei diesem Speziellen dennoch empfohlen. Entweder durch die Kälte des Gels oder weil Sarah sie ununterbrochen berührte, wachte Phoebe langsam auf. Fragend blickte sie sich um, ohne ihren Kopf bewegen zu können, bis sie das verschwommene Gesicht von Sarah sah, die grinsend über ihr stand.
„Na? Wieder wach?“, fragte sie, während sie das schwere Latex neben Phoebes Beine legte. Phoebe wollte aufstehen, kämpfen und Sarah am liebsten erwürgen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht.
„Nicht schon wieder“, murmelte sie und starrte ihren nackten Körper herunter zu dem Haufen unscharfen Latex neben ihren Füßen.
„Oh? Du wurdest schon mal betäubt? Stiiiiiimmt! Du hast ja versucht, diese Sklavenhändlerin hochzunehmen, aber bist vorher in ihre Falle getappt. Ein Glück, dass dich die Polizei befreit hat. Aber hier wird das ein bisschen anders laufen. Immerhin muss ich dir ja nicht erklären, dass du dir keine Sorgen machen musst und die Wirkung der Spritze bald nachlässt. Aber ich bin ein bisschen verwundert, dass du bereits wach bist“, erklärte Sarah, während sie Phoebes Beine in Position brachte und nun anfing, die Halsöffnung des Anzugs über Phoebes Füße zu ziehen.
„Habe ich schon mal gehört und danach habe ich die Person hinter Gittern gebracht!“
„Yeah, natürlich. Übrigens, warum schaust du mich die ganze Zeit so böse an?“, fragte Sarah plötzlich und brachte Phoebe über diese dumme Frage aus dem Konzept, „Ach! Klar, keine Brille. Was für eine Sehstärke hast du?“
„Minus … 2,0“, sagte Phoebe und runzelte ihre Stirn.
„Ah, perfekt!“, sagte Sarah strahlend, wischte ihre Hände an einem Handtuch ab und nahm ein Döschen vom Rollwagen und öffnete es. Sarah fischte einen Moment darin herum, bis ihre Fingerspitze eine Kontaktlinse erwischt hatte und nährte sich mit ihr Phoebes Augen.
„WOW, WOW, WOW! Bist du wahnsinnig!“, rief Phoebe und kniff ihre Augen zu. Sarah war nicht amüsiert, aber legte die Kontaktlinsen wieder beiseite.
„Fein. Dann machst du das gleich selbst, aber wehe, du machst irgendetwas Unüberlegtes!“, warnte sie Phoebe und zog den Latexanzug weiter, ihre Beine hoch.
„Also da ich dich gerade sowieso nur einkleide, erkläre ich dir die Regeln hier. Dieser Anzug und die Fesseln, die du in deiner Freizeit tragen wirst, haben Elektroschocker, die dein Leben in die Hölle verwandeln können. Gleichzeitig lesen sie deine Vitalwerte und diverses anderes Zeug. Also … denk darüber nach, was du im Livestream sagen möchtest, … Ich nehme an, du weißt über den Bescheid?“
Phoebe nickte.
So zwang sie also Ava und Summer zu gehorsam, aber … könnten sie nicht dennoch schnell um Hilfe bitten?
„Ich warne dich nur einmal, falls du auf dumme Gedanken kommst. Ein, Hilfe, helft mir, blablabla, im Livestream und du wirst mit den stärksten Schmerzen bestraft die du jemals erfahren hast. Außerdem schneidet mein Programm das ohne Probleme raus. Also wird niemand es zu hören bekommen, bemühe dich also nicht“, erklärte sie und stopfte nun Phoebes Arme in den Anzug. Gleichzeitig spürte Phoebe, dass ihre Füße durch einen engen Schlauch gepresst wurden, nur unterbrochen von Gürteln, und sie spürte etwas Schweres am Ende des Anzugs.
„Beantworte die Zuschauerfragen freundlich und sei einfach Teil der Show, sonst …“
„Werde ich bestraft …“
„Richtig, meine Liebe. Du bist wirklich ausgesprochen aufgeweckt“, sagte Sarah und tätschelte Phoebes rotes Haar sanft. Sie zog nun den Anzug, das letzte Stück Phoebes Hals hoch und drückte ihn unter den Metallring, während sie mit der Zunge schnalzte. Erst jetzt bemerkte Phoebe in was für einen Anzug sie gesteckt wurde. Ihre Füße flutschten in eine große Flosse und mit einem schmatzenden Geräusch saugten sie sich darin fest. Damit der Anzug nicht verrutschte, versiegelte das Gel ihn auf ihren Körper und Sarah zog die Gürtel eng um Phoebes Beine, damit diese fest zusammengedrückt wurden. Sie schienen am Meerjungfrauenanzug zu kleben, sodass Phoebe nicht im Traum daran denken konnte, sie abzustreifen. Zwei dieser Gürtel waren um ihre Oberschenkel herum befestigt und drei um ihre Unterschenkel.
„Jetzt noch das hier …“, murmelte Sarah und nahm ein Korsett vom Rollwagen, welches sie fest um Phoebes Hüfte band und festzurrte. Zwar wurde Phoebe nicht der Atem davon geraubt, aber dennoch wurde ihre Hüfte dünner und verlieh ihr eine Sanduhrfigur. Gleichzeitig bezweifelte Phoebe das sie den Anzug ohne Hilfe entfernen konnte. Auf dem Rollwagen lagen jetzt nur noch eine futuristisch aussehende Maske mit vier Riemen, zwei Handschuhe, die wie Flossen aussahen und die Kontaktlinsen.
„Fast fertig. Ich bringe dich jetzt in deine Zelle und schalte dich später in den Livestream dazu, damit du dem Publikum Fragen beantworten kannst, während Ava und Summer sich auch umziehen. Ich will, dass du, sobald du dich wieder bewegen kannst, dir die Kontaktlinsen einsetzt und die Flossen auch. Sie ziehen sich fest, wenn sie richtig sitzen und glaub mir … beides wirst du brauchen.“
„Und die Maske?“
„Würde ich an deiner Stelle später auch anziehen“, sagte Sarah grinsend, zog Phoebe auf den Rollwagen und mit seiner Hilfe in den Aufzug um sie in ihre Zelle im Untergeschoss zu bringen.
Phoebe konnte sich noch eine lange Zeit nicht bewegen und konnte nichts anderes tun, als den Livestream auf dem großen Bildschirm zu verfolgen. Summer und Ava redeten mit dem Publikum und inzwischen schienen sie sich mehr oder wenig damit abgefunden zu haben, dass sie Gefangene waren.
„Oder sie haben aus den Elektroschocks gelernt“, murmelte Phoebe und versuchte ihre Hand zu bewegen, in der sie nun tatsächlich langsam wieder ein Gefühl bekam. Vorsichtig richtete sie sich auf und sah sich um. Nichts in der Zelle sah danach aus, als könnte sie es zur Flucht benutzen. Vielleicht könnte sie sich mit Scherben von der Toilette oder Dusche freischneiden, aber das brachte sie auch nicht auf die andere Seite der schwarzen Glasscheibe.
Jade sieht den Livestream und wird mich befreien … mit Sicherheit! Oder sie meldet es einfach der Polizei! Dachte Phoebe, aber dann runzelte sie die Stirn.
„Die Polizei … mmmmh“
Phoebe blickte auf, als auf dem Bildschirm Befehle erschienen.
„Zieh dich fertig an!“
Sie rollte mit den Augen und nahm das Döschen mit den Kontaktlinsen. Sie brauchte einige Versuche, aber letztlich schaffte sie es, die Linsen in ihre Augen zu stecken und blinzelte gegen das Zellenlicht. Als Nächstes zog sie sich die Maske an, ließ sie allerdings nur lose um ihren Hals hängen und nahm die Handschuhe. Sie würden ihre Finger nutzlos machen und sie zu Flossen verwandeln. Sie waren, wie der Rest ihres Anzugs, in einer dunklen pinken Farbe, hatten allerdings violettfarbene Rüschen. Ob sie dazu da waren, um ihrer Hand eine größere Fläche zu geben oder einfach nur als Schmuck, vermochte Phoebe nicht zu sagen. Sie hoffte das Sarah sie einfach in einem kleinen Pool planschen lassen wollte. Sie steckte ihre linke Hand hinein und schaffte es bis ans Ende zu kommen, wo ihre Finger eng nebeneinander gepresst wurden, allerdings jeder von ihnen seinen eigenen Platz hatte wie bei einem richtigen Handschuh. Im selben Moment er sich zusammen, pressten sich an ihren Anzug und versiegelten sich somit selbst. Ein bisschen besorgt tat sie dasselbe mit ihrem anderen Handschuh und sah wieder auf den Bildschirm.
„Zufrieden?“
Sie bekam keine Antwort, aber anscheinend war Sarah zufrieden, als nochmal ein paar Warnungen erschienen das sie ja nichts Falsches sagen durfte und dann ein Countdown. Gleichzeitig erschien im Livestream eine Meldung.
„Liebe Zuschauer, wir beginnen nun mit den Vorbereitungen für das nächste Spiel. Leider werden Ava und Summer deswegen für die Zeit vom Stream entfernt! Stattdessen wird eine neue Teilnehmerin so lange ihre Plätze übernehmen!“
Sofort sahen Ava und Summer erschrocken auf und sahen wie gebannt auf den Bildschirm, der nun Phoebe zeigte. Die Zuschauer konnten sehen, wie sie neben ihrem Bett auf dem Latexboden kauerte, in einem dunkelpinken Meerjungfrauenanzug, der fest um ihren Körper gespannt war. Phoebe öffnete den Mund, um nach Hilfe zu rufen, doch machte sie halt, als sie eine erneute Warnung sah.
„Ich kann auch Ava und Summer bestrafen, wenn du willst. Diese Elektroschocks könnten sie zu Fischstäbchen verwandeln.“
Phoebe schluckte und biss sich auf ihre Lippe.
Fein. Spiele ich fürs Erste mit. Dachte Phoebe, auch wenn sie glaubte das Ava oder Summer bestimmt gestern noch dasselbe gedacht hatten.
„Hey, liebe Zuschauer, ich ähh, bin Phoebe und …“, ein Text erschien auf dem Bildschirm, den sie vorlesen sollte, „Und ich freue mich dabei zu sein. Ich war so ein riesengroßer Fan der Show, dass ich alles dafür gegeben habe, um daran teilzunehmen! Ich hoffe, ihr könnt mich in euer Herz schließen, auch wenn ich ein bisschen später dazugestoßen bin“, las Phoebe vor und musste fast kotzen vor Ekel. Währenddessen wurde der Chat mit Nachrichten überschwemmt. Dutzende Nachrichten erschienen jede Sekunde fast gleichzeitig, und Phoebe konnte kaum mitlesen.
„WIE, MAN KANN SICH NOCH ANMELDEN? WO!?!?“
„Nice! Noch eine Schönheit und noch dazu in einem so bezaubernden Anzug!“
„Ooooh ist die kleine Meerjungfrau in Sarahs Netz gegangen?“
„Rote Haare? Fuck yeah!“
„Och Phoebe … Komm schon …“
„Na endlich ein neues Spiel! Alles auf Ava!“
„Wo ist Königin Summer hin?“
„Werden die beiden anderen jetzt auch Meerjungfrauen?“
Phoebe lächelte nervös und wedelte mit ihrer Handflosse. Sie wusste nicht, wieso, aber das Lob, welches sie im Chat erhielt, gab ihr ein warmes Gefühl. Wie als hätte sie einen Fall gelöst, eine tiefe Zufriedenheit, die sich langsam in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Wie von selbst fing, sie anzulächeln, als sie die Anerkennung erhielt, nach der sie sich immer sehnte, bis sie sich daran erinnerte, dass sie wegen ihrer Erfolge gelobt werden wollte und nicht wegen ihres in Latex verpackten Körpers. Dennoch machte sie gute Miene zum bösen Spiel und begann mit dem Chat zu reden, als die ersten Spenden hereinprasselten.
„Ohohooo, ich mag, wo das hingeht, aber, was werdet ihr gleich machen?“, fragte Kingfisher_69.
„Ähm … gute Frage“, sagte Phoebe und sah ihren Körper herunter, „Vielleicht ein Hottub Stream? Ich weiß es leider noch nicht.“
„Wie hast du dich angemeldet?“
Phoebe wurde ein bisschen überrascht von der Frage und wusste nicht, wie sie diese beantworten sollte, ohne bestraft zu werden, bis ihr eine Nachricht vorgeschrieben wurde, die sie einfach vorlas.
„Ist das deine natürliche Haarfarbe?“
„Ja“, sagte Phoebe knapp und strich mit ihren Flossen über ihren Kopf und legte ihren geflochtenen Zopf über ihre Schulter, damit der Chat ihn besser sehen konnte.
„Was hast du da für Schmuck um deinen Hals?“
Phoebe blinzelte und legte ihren Kopf leicht schief.
„Schmuck?“, fragte sie und tastete ihren Hals ab und erst jetzt fiel ihr der Metallring um ihren Hals auf.
Hat mir Sarah ein Souvenir gegeben? Aber warum? Überlegte Phoebe und tastete ihn ab, doch schien er wie fest geschweißt und sie bezweifelte, dass sie ihn abnehmen konnte. Sie wusste auch nicht, wie sie ihn erst jetzt bemerken konnte.
„Öhm … nur eine Kleinigkeit, die mir erlaubt wurde zu tragen?“, sagte Phoebe wenig überzeugt von ihrer eigenen Aussage, doch der Chat schien zufrieden damit und fragte weiter.
Eine Stunde später öffnete sich eine versteckte Tür zu Phoebes Rechten, und der Bildschirm forderte sie auf, ihre Zelle zu verlassen. Sie rollte sich auf ihren Bauch und robbte über den Boden zur Tür. Mit einem Blick nach links sah sie, dass Summer bereits Erfahrung hatte, sich wie eine Meerjungfrau auf dem Land zu bewegen. Sie saß auf einem großen Kreis in roter Farbe, derselbe wie ihr Anzug. Mit einem Blick nach rechts sah Phoebe Ava, die genauso wie sie noch Schwierigkeiten zu haben schien und in eine blaue Meerjungfrau verwandelt worden war. Sie beide taten es Summer nach und krochen in einen Kreis mit ihrer Farbe. Etwas außer Atem nickten sie sich zu, während Summer und Ava gegenseitig ein bisschen verstimmt schienen.
„Hast du beschlossen, dich uns anzuschließen?“, fragte Summer mit einem schiefen Lächeln.
„Sagen wir, ich nahm die Gelegenheit beim Schopfe“, sagte Phoebe, was ein Kopfschütteln von Ava erntete.
„Du bist wirklich unglaublich. „Bekommen wir noch mehr Verstärkung?“, fragte Ava.
„Gute Frage. Aber sagen wir so, ihr seid richtig beliebt. Auch in euren Freundeskreis“, erklärte Phoebe, was Summer rot anlaufen ließ und Ava dazu veranlasste, ihre Flossen vor ihr Gesicht zu schlagen.
Ein Bildschirm flackerte vor ihnen auf, und Sarahs Computerstimme ertönte.
„Herzlich willkommen, Phoebe! Schön, dass du dich Summer und Ava angeschlossen hast. Ich bin sicher, du wirst dich perfekt einleben und im ersten Spiel glänzen. Es ist einfach. Schwimmt auf die andere Seite des Pools und nehmt einen von drei Schwimmringen zurück zum Start. Die Schnellste gewinnt! Aber passt auf, dass ihr auf dem Weg nicht verloren geht! Wir werden sofort anfangen, also bitte setzt eure Masken auf.“
„Scheint ja einfach zu sein? Oder?“, fragte Phoebe während Ava und Summer ihr einen Seitenblick zuwarfen.
„Oh, da scheint ja jemand sehr zuversichtlich zu sein“, sagte Sarah, „Ob das die Wetten beeinflussen wird? Wir werden sehen. Das Rennen startet in einer Minute.“
Ein Countdown erschien auf dem Bildschirm, während die Zuschauer Wetten abschlossen. Phoebe setzte eilig ihre Maske auf und zog sie fest, während Ava und Summer den Sitz von ihren bereits überprüften. Alle drei waren allerdings überrascht, dass sie problemlos atmen konnten und hofften das dies auch im Wasser so bleiben würde.
Sie würde uns nicht einfach so ins Wasser werfen, oder? … Oder? Fragte sich Phoebe selbst, als der Countdown Null anzeigte und plötzlich die Kreise unter ihnen wegklappten. Zum Vorschein kamen Rutschen, die sie einen kurzen Weg nach unten beförderten und in eine Unterwasserwelt ausspuckten. Blasen stiegen links und rechts neben Phoebe auf und raubten ihr kurz die Sicht, als sie sich panisch umschaute. Aus Reflex hielt sie die Luft an, doch wagte sie einen Moment später einen Atemzug zu nehmen und tatsächlich konnte sie dank der Maske unter Wasser atmen. Erst jetzt sah sie sich um und stellte fest das Ava dasselbe durchmachte wie sie, während Summer bereits davonschwamm. Phoebe sah ihr nach und ihr Mund klappte unter der Maske auf, als anstatt eines langen leeren Pools sie ein ganzes Aquarium vor sich hatte. Steine, Algen und sogar Fische versperrten ihr die Sicht auf die andere Seite des Beckens. Nach genauerem Hinsehen sah Phoebe jedoch, dass die Fische und vermutlich auch die Algen künstlicher Natur waren. Sie wollte gerade Ava zunicken, als diese bereits an ihr vorbeischwamm und hinter Summer her hechtete. Phoebe ruderte mit ihren Armen und stieß sich mit ihren Beinflossen ab. Sofort durchschnitt sie das Wasser mit einer aberwitzigen Geschwindigkeit, aber kam dennoch nicht an Summer oder Avas heran, die wesentlich besser trainiert waren als sie. Glücklicherweise hielten beide vor einer Höhle an, die dicht bewachsen mit Algen war und anscheinend wollten sie nicht hindurchschwimmen und suchten einen anderen Weg. Phoebe sah es als Chance, Distanz gutzumachen, und preschte mit einem kräftigen Schlag ihrer Flosse hinein. Es war dunkel, doch hier und da konnte sie blaue Punkte erkennen. Phoebe vermutete, dass es die Kameras waren, die jede Bewegung von ihr genaustens aufzeichneten und an den Stream sendeten. Sie quetschte sich durch einen Spalt und konnte den Ausgang der Höhle sehen. Licht schien durch ein dichtes Netz aus Algen, und Phoebe schwamm sofort darauf zu. Dabei war sie ein bisschen zu schnell und stieß sich den Kopf an der Höhlendecke. Sie spürte, wie ein paar der Algen sich in ihrer Maske verfingen, aber durch die Geschwindigkeit konnte sie nicht mehr abbremsen. Wasser drang unter die Maske und mit Schwung wurde sie von ihrem Kopf gerissen. Phoebe trudelte unkontrolliert im Wasser weiter und in weitere Algen, die auf ihren von Latex bedeckten Körper zu kleben begannen und sich um ihre Beine, Arme und Brust wickelten. Panisch sah sie sich nach der Maske um und verhedderte sich nur noch mehr, sodass ihre linke Hand neben ihre Brust gepresst wurde und eine Alge ihre rechte Hand von ihr wegzog. Sie konnte ihre Maske sehen. Sie hing vielleicht einen Schritt von ihr entfernt in den Algen, und Blasen stiegen aus ihr auf. Die kostbare Luft, die sie so dringend benötigte. Während ihre Lunge erneut anfing, zu schreien, spürte sie in ihren Nacken, wie alle Kameras auf ihre missliche Lage zoomten und jeden Moment genaustens einfingen. Phoebe streckte ihre Hand nach der Maske aus, aber die kam nicht weit, als die Algen sie zurückzogen und tiefer zwischen den Felsen verfrachteten.
NEIN! Komm schon, nicht schon wieder! Dachte Phoebe als ihre Panik weiter anstieg und ihr Körper sie zwang, ihren Mund zu öffnen. Aber sie konnte nicht! Durfte nicht! Ihre Finger waren nutzlos in den Handschuhen gefangen und konnten ihr nicht helfen, die Algen zu entfernen. Es war dunkel in der Höhle und sie konnte nicht gut sehen, wo eine von ihnen anfing und wo sie endete. Sie spürte nur, dass sie sich immer fester um sie wickelten und weg von ihrer Maske zogen. Ihr Mund öffnete sich und Blasen sprudelten aus ihm hervor und beim Einatmen war anstelle von Luft war nur überall Wasser. Phoebes Blick wurde trüber und das Letzte, was sie sah, bevor sich ihre Augen schlossen, war die pinke Maske, die sanft in den Algen hin und her schwankte. In diesem Moment spürte sie, wie etwas gegen ihren Mund gepresst wurde und das ganze Wasser verschwand aus ihrem Mund und plötzlich war da wieder Luft! Gierig zog sie diese ein und öffnete die Augen. Summer hatte sie offenbar zwischen den Felsen entdeckt und ist zurückgeschwommen, um Phoebe zu retten. Ihr Arm steckte in einem Tauchring, und sie schüttelte leicht den Kopf, während sie die Luft anhielt und Phoebe ihre Maske ins Gesicht drückte. Summer schnallte sie Phoebe um und wich geschickt den Algen aus. Sie zupfte die Maske aus den Algen und band sie sich selbst um, bevor sie Phoebe aus den Algen half und in die Richtung zeigte, aus der sie gekommen war. Phoebe nickte und schwamm mit rasendem Herz davon, erleichtert das dies nicht ihr Ende gewesen war.
Summer schwamm durch den dünnen Spalt und zurück zum Start, wo sie den Ring von ihrem Arm zog und der Kamera entgegenstreckte. Sie hatte gewonnen, während Ava noch irgendwo hinter ihr war und Phoebe fast ertrunken wäre, hätte sie nicht doch die Abkürzung durch die gruselige Höhle genommen. Eine Leiter senkte sich in das Aquarium hinunter und Summer kletterte mühsam an ihr herauf, wo sie von tosendem künstlichem Applaus willkommen geheißen wurde. Sie nahm ihre Maske ab und lächelte schüchtern, als den Zuschauern ihre Gewinne ausgeschüttet wurden und viele andere leer ausgingen. Sogleich kam auch eine Spende rein, die Summer beglückwünschte und ihre Geschwindigkeit lobte.
„Danke, danke!“, sagte sie und winkte mit ihren Flossen den Kameras.
„Summers Gewinn wird auf ihr Spielerkonto überwiesen und sie wird nicht bestraft! Einen tosenden Applaus bitte!“, sagte Sarahs Computerstimme und erneut tobte der Chat. In diesem Moment tauchte Ava aus dem Pool auf und rollte sich neben Summer. Die Anstrengung stand ihr ins Gesicht geschrieben, und sie suchte die Nähe ihrer Freundin. Summer jedoch war immer noch nicht in Stimmung. Sie rutschte von ihr weg und schlug aus Versehen mit ihrer gewaltigen Sch****zflosse in Avas Gesicht, was sie umhaute. Es klatschte laut und Ava schlitterte ein Stück über den nassen Latexboden, bis sie zitternd zum Liegen kam.
„Oh, es scheint wohl Ärger im Paradies zu geben! Endlich kommt ein bisschen Hitze in die Spiele!“
„Nein, das war ein …“, wollte Summer gerade sagen, doch ihre Worte gingen im erneuten Applaus unter, während Ava sich ihr Gesicht hielt und verletzt zu Summer sah und sich dann abwandte.
„Welche Strafen werden wohl Ava und Phoebe fürs Verlieren erhalten! Ihr dürft abstimmen, meine Lieben!“, fuhr Sarah fort, während Summer noch weiter von Ava wegrutschte aus Scham und der Wut wegen der gestrigen Ereignisse.
Sie hat angefangen. Seit ich hier bin, leide ich erneut und sie … sie nimmt keine Rücksicht, nutzt mich aus und kämpft gegen mich. Auch wenn meine Flossenattacke nicht gewollt war, so hat sie es doch verdient! Dachte Summer und verschränkte ihre Arme.
„Ohooo! Ava, da waren die Zuschauer aber gnädig mit dir! Du darfst die Nacht in diesem bezaubernden Anzug verbringen! Natürlich mit einigen spanenden Funktionen, um die Zuschauer zu belustigen!“
Ava blickte auf den Bildschirm, sodass die Zuschauer den großen roten Fleck sehen konnten, der auf ihrer Wange entstanden ist.
„Yeeeaah!“, sagte sie nicht überzeugend, doch ein kleiner Elektroschock von Sarah ließ sie plötzlich vor Freude jubeln.
„Danke, liebe Fans! Ich hoffe, ihr werdet eine Menge Spaß mit mir haben!“, fügte sie hinzu und robbte sich zurück in ihre Zelle.
„Und was haben wir wohl für Phoebe in petto?“, fragte Sarah im selben Moment, wo Phoebe die Leiter hochkletterte. Sie nahm ihre Maske ab und spuckte Wasser, während sie erschöpft auf dem Latex zusammenbrachen.
„Oh! Ihr habt gewählt und wollt eine Meerjungfrau in eurem Fischernetz!“, sagte Sarah, ohne Phoebe Zeit zu lassen, sich zu erholen.
„Bitte was?“, fragte Phoebe und in diesem Moment schoss ein Netz von der Decke und wickelte sich um Phoebe. Sie wurde angehoben und ließ die Atemmaske vor Schreck zurück auf den Boden.
„Hey! Was soll das?! HEY!“, rief Phoebe und das Netz schwenkte zurück über den Pool. Das Seil ließ plötzlich nach und ließ Phoebe samt Netz in das Becken fallen. Einen Moment später wurde sie wieder nach oben gezogen. Phoebe hustete und fluchte, während sie gegen die engen Maschen des Netzes kämpfte.
„Oh, eine neue Spende! Es scheint, die Zuschauer sind ein bisschen neidisch auf dich, Phoebe! Und runter mit dir!“, rief Sarah und das Seil ließ wieder nach. Phoebe verschwand wieder im Wasser und Summer sah besorgt über den Rand hinunter, wo sie die Detektivin zappeln sah.
„Aber wir wollen es ja nicht übertreiben, oder Freunde?“, sagte Sarah und holte Phoebe wieder hoch. Sie spukte erneut Wasser aus und atmete schnell und angestrengt, diesmal ohne die Absicht zu fluchen.
„Summer, auch wenn du gewonnen hast, bitte ich dich, in deine Zelle zurückzugehen. Dort wartet ein gutes Essen auf dich!“, sagte Sarah und tatsächlich fing in diesem Moment Summers Magen an zu knurren wie ein Bär. Sie hatte diesen Morgen etwas von dem Hundefutter essen müssen um nicht zu verhungern. Das bisschen hatte ausgereicht um ihr die nötige Kraft für das Spiel zu geben aber mehr auch nicht. Mit einem letzten mitleidigen Blick auf Phoebe wandte sie sich ab und rutschte über den Boden zurück in ihre Zelle.
„Lege bitte die Uniform ab, du hast dir das Recht erkämpft, wieder ein Mensch zu sein!“, sagte Sarah und Summer spürte, wie ihre Handschuhe sich lockerten, damit sie die Flossen ausziehen konnte. Sie tat genau das, aber zögerte bei dem Rest ihres Kostüms.
„Hey Chat, stört es euch, wenn ich eine Weile eure Meerjungfrau bleibe? Ich … habe eine Weile als Meerjungfrau verbracht und ich erinnere mich gerne daran zurück“, fragte sie und sofort tauchten Herzen und Fisch Emojis im Chat auf, was Summer zum Lächeln brachte, „Wir verstehen uns!“
Summer zwinkerte eine der Kameras zu und robbte zu ihrem Tablett mit Essen, wo bereits warme Kartoffeln, Spinat und Fischstäbchen auf sie warteten. Summer schluckte schwer, als sie endlich wieder vernünftiges Essen bekam und schaufelte es in ihren Mund, während sie gelegentlich eine Frage vom Chat beantwortete.
„Moment! Warum hast du jetzt auch so einen Halsreif wie Phoebe?“, fragte einer der Zuschauer und Summer stutzte.
„Halsreif?“, fragte Summer und tastete ihren Hals ab, wo sie einen Metallring spürte. Er hatte keinen Verschluss und ließ sich deswegen nicht entfernen.
„Äääääh“, sagte Summer und sah Hilfe suchend zum Bildschirm, doch sie bekam keine Erklärung von Sarah.
„Den habe ich eben im Pool gefunden und hielt ihn für schön. Vielleicht hat ihn Phoebe verloren? Wenn es wirklich ihrer ist, gebe ich ihn später zurück“, erklärte Summer und tastete weiter den Ring ab um sicherzugehen das er sich wirklich nicht öffnen ließ.
Na ja, vielleicht etwas Neues von Sarah? Aber wann sollte sie ihn mir angelegt haben? Überlegte Summer und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Chat. Den einzigen Freunden, die sie in ihrer Zelle und vielleicht sogar in diesem Gefängnis hatte. Ava hatte gezeigt, was für eine Freundin sie wirklich war, wenn es ernst wurde, und Phoebe hatte nur bewiesen, wie nutzlos sie war, indem sie von Sarah gefangen genommen wurde. Nicht dass Summer große Töne spucken konnte, nachdem sie nun zum zweiten Mal von ihr entführt, und anscheinend den Rest ihres Lebens hier verbringen würde. Als Spielball für Sarah ein Goldesel, der jeden Tag ausgepeitscht werden würde. Summer zog ihre Beine vor ihre Brust und umarmte ihre Sch****zflosse. Ihr Blick wurde ein bisschen trüber. Sie hatte Spaß gehabt, wieder eine Meerjungfrau zu sein, aber jetzt, als sie aus dem Wasser war, dachte sie darüber nach, was morgen passieren würde. Eine weitere Prüfung und wahrscheinlich eine, die Ava für sich entschied. Hätte Summer nicht bereits Erfahrung gehabt, eine Meerjungfrau zu sein, hätte Ava, die stärker, schneller und ausdauernder war, sie komplett abgehängt.
„Hey … ähm … ich denke, ich gehe fürs Erste ins Bett. Ich wünsche euch viel Spaß und … Gute Nacht“, murmelte Summer und hievte sich in ihr Bett, wo sie ihre Decke über sich legte und verspielt ihre Flosse heraushängen ließ und bewegte, damit der Chat nicht merkte, wie es ihr wirklich ging. Sie war wütend, verletz, verraten von ihrer besten Freundin, dazu verdammt, auf ewig in diesem Spiel des Teufels mitzuspielen! Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und fing vor Wut an zu zittern. Sie biss ihre Zähne zusammen und ihr Körper wurde heiß, während ihr Atem sich beschleunigte.
Sarah saß an ihrem Schreibtisch und lächelte zufrieden über den Erfolg des heutigen Spiels. So viele neue Zuschauer, die bereitwillig Geld spendeten oder verwetteten. Morgen wollte sie noch ein Wettspiel machen, wo diesmal hoffentlich Ava gewann, aber auch so schien es Summer nicht gut zu gehen. Sarah wollte ihre Freundschaft zerstören und Summer brechen. Sie hatte eine ganze Zeit ein freundliches Gesicht aufgesetzt, aber jetzt? Sarahs Finger schwebte über dem bestrafen Knopf als Summer sich vom Chat verabschiedete und sich in ihr Bett verkroch. Sie entschied sich allerdings dagegen, als sie Summers Vitalwerte sah. Die Nachricht des Computers ließ sie schmunzeln.
„Na? Ist das endlich die Wut, die in dir hochkocht, Summer? Ich dachte, es würde länger dauern“, kommentierte Sarah, doch runzelte die Stirn, als Summers Werte immer weiter stiegen. Puls, Temperatur und Atmung schossen von einer Sekunde zur nächsten in den roten Bereich, und Sarahs Computer spukte sofort eine Warnung aus.
„Äh, bitte, was?“, fragte Sarah, als Summers Körpertemperatur 45 °C erreichte und immer weiter stieg. Sofort überprüfte sie, ob es einen Fehler im System gab oder der Raum zu warm wurde, aber beides war nicht der Fall, außer dass der Raum nun tatsächlich auch wärmer wurde, durch Summer selbst. Völlig überfordert mit der Situation starrte sie auf den Bildschirm und plötzlich erschien ein Blitz in Summers Zelle, es knallte laut und von einer Sekunde auf die nächste sendete keine der Kameras oder die Vitalwerte von Summer ein Signal mehr. Sarah starrte mit offenem Mund auf das schwarze Bild vor ihr, war allerdings noch im Stande, schnell auf die anderen Kameras zu wechseln, bevor die ganze Welt sah das etwas in Summers Zelle gerade explodiert ist. Es wurde Ava gezeigt, die nun nervös die schwarze Glasscheibe ansah. Es krachte erneut laut im ganzen Haus und im nächsten Moment zuckten Ava und Sarah zusammen, als ein gewaltiger Riss in der Scheibe entstand, der von der Mitte ausging und sich wie ein Spinnennetz ausbreitete.
„Was geht hier vor?“, fragte Sarah blass und schaltete schnell auf Phoebe bevor ihr Publikum auch dies sah. Sie selbst sah wie gebannt auf den Bildschirm und es krachte erneut. Die Glasscheibe zersplitterte und Sarahs Herz sank in ihren Latex-Catsuit.
Der erste Knall ließ Ava aufhorchen.
War das die Polizei, die endlich diese Verrückte aufhalten und Summer, Phoebe und sie hier rausholen würde? Dachte sie und wendete sich zu der Glasscheibe. Der zweite Knall ließ sie zusammenzucken und erstarren, als ein riesiges Netz aus Rissen sich auf der Glasscheibe bildete. Vorsichtig wich sie von ihr zurück, als in ihr alle Alarmglocken anfingen zu klingeln.
Bumm!
Die Glasscheibe zerbarst in Tausend Teile und Ava hatte gerade noch Zeit, ihre Latexdecke vom Bett zu reißen und sich damit vor den Splittern zu schützen. Langsam ließ sie die Decke sinken und starrte einem riesigen, leeren Gesicht entgegen. Vor ihr schaute ein schleimiges Ungetüm in ihre Zelle, dessen Körper nur grob, dem eines Menschen glich und deutlich größer war als einer. Ava wich von dem Monster zurück und fing an zu schreien, als seine schleimige Hand in ihre Zelle griff. Doch mit ihrem schweren Meerjungfrauensch****z hatte sie keine Chance, zu entkommen. Der Arm des Monsters dehnte sich aus und ergriff ihre Flossenspitze. Der Schleim packte sie, als wäre es eine Schraubzwinge, und zog Ava zu sich. Sie versuchte sich in den Boden zu krallen, doch selbst wenn sie nicht die Flossen angehabt hätte, wusste Ava, dass sie verloren hatte. Als wäre der Arm ein Gummiband, zog er sich blitzschnell zurück und riss Ava mit sich, die im nächsten Moment frontal gegen den Körper des Monsters klatschte. Sie klebte augenblicklich im Schleim des Monsters fest und sie spürte das sie langsam in es hineingezogen wurde.
„Nein, bitte! Sarah! Hilfe! Irgendwer!“, schrie sie, doch niemand schien sie zu hören und der Schleim bedeckte Augenblicke später ihren Mund, was sie zum Verstummen brachte. Ihr Kopf klebte seitlich im Monster und bedeckte eins ihrer Augen, das andere sah ängstlich hin und her und versuchte einen Ausweg zu finden. Sie versuchten zu verstehen, was hier passierte. Das Monster drehte sich um und ging den Flur entlang zum Aufzug und raus aus dem Gefängnis. Ava schaffte es im Vorbeigehen, einen Blick in Summers Zelle zu werfen, doch von ihrer Freundin fehlte jede Spur. Ava konnte nur vermuten, wo sie nun war, und als sie spürte, dass sie tiefer in das Monster gezogen wurde, hatte sie den grauenhaften Gedanken, dass sie Summer nun folgen würde.
Phoebe atmete schwer im Netz, nachdem sie erneut aus dem Pool geholt wurde, und sie musste langsam einsehen, dass Sarahs Methoden effektiv waren, um ihre Gefangenen zu motivieren und gleichzeitig gefügig zu machen. Sie hustete etwas von dem Wasser aus und seufzte dankbar auf, als das Netz wieder Richtung Land schwenkte, nur um doch enttäuscht zu werden, dass es wieder in Richtung Pool zurückging.
„Haha, sehr witzig!“, maulte sie und hielt sich schnell die Hand vor dem Mund aus Angst, sie würde bestraft, doch nichts geschah, „Äh?“
Phoebe hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte, wollte allerdings ihr Glück nicht herausfordern und ergriff wieder die Maschen um nach einer Lücke zu suchen, als das Netz wieder über den Boden schwenkte.
„Kann ich jetzt runter?“, fragte Phoebe hoffnungsvoll, doch das Netz schwenkte erneut zurück. Phoebe verdrehte ihre Augen und plötzlich nahm die wieder Schwerkraft Besitz von ihr. Sie hielt die Luft an und klatschte ins Wasser. Sie hoffte, dass es diesmal nicht zu lange dauern würde, als etwas in ihr Auge fiel. Ein Stahlseil, welches an ihr vorbei sank und dessen Ende abgerissen war. Sie brauchte nur einen Bruchteil einer Sekunde, um zu realisieren, dass es ihr Seil war und sie davon nun immer tiefer gezogen wurde. Ihre Augen wurden groß und sie wusste, wenn sie diesmal nicht entkam, würde sie nicht mehr auftauchen. Sofort riss sie an dem Netz und suchte eine Öffnung, durch die sie entkommen konnte, doch es sah alles gleich aus. Kein Ausweg, und die Blasen, die sich durch das aufgewühlte Wasser bildeten, machten ihre Sicht nicht besser. Phoebe kam auf den Boden und sah nach oben. Die Oberfläche war nur dunkel zu erkennen, sie konnte nicht schätzen, wie tief sie wirklich gesunken war, aber das spielte keine Rolle, da sie auch in einem Planschbecken sein könnte und dennoch nicht aus dem Netz heraus kam. Ihre Flossen suchten hektisch weiter, während ihre Lunge zum dritten Mal an diesem Tag aufschrie und sie damit kämpfte, ihren Mund nicht zu öffnen. Ihr Kopf wurde trüber und Blasen stiegen aus ihrem Mund auf, als sie die Luft entkommen ließ. Und dann fand sie es, eine Lücke! Sie streckte ihre Arme hindurch und drückte den Rest ihres Körpers hinterher. Bevor ihre Kräfte sie verließen, stieß sie sich kräftig mit ihrer Sch****zflosse ab und rauschte Richtung Oberfläche, die immer dunkler zu werden schien. Als sie nur noch einen kleinen Schimmer sah, durchbrachen ihre Hände die Wasseroberfläche gefolgt von ihrem Kopf und sie nahm einen rettenden tiefen Atemzug, der neues Leben in ihren Körper pumpte. Sie gierte so sehr nach frischer Luft, dass sie sich kaum Zeit ließ auszuatmen und atmete noch tiefer ein.
„Ich urgg, muss hier raus!“, krächzte sie und schwamm zu der kurzen Leiter, die sie zurück zur Zellenebene bringen würde. Hustend und schnell atmend, klatschte sie auf dem Boden auf.
Wenn ich Sarah in die Finger bekomme … Dachte Phoebe doch blinzelte sie plötzlich verwirrt. Sie hatte fast erwartet, dass sie einen beißenden Kommentar entgegengeworfen bekam oder der Chat eine dumme Frage stellte, aber nichts von allem passierte. Sie drehte sich zum Bildschirm, doch der zeigte nur eine Fehlermeldung.
„Sarah?“, fragte Phoebe laut, doch keine Antwort. Stattdessen hörte Phoebe einen Knall wie von einer Pistole und dann noch einen und noch einen.
„Was zum …?“, fragte Phoebe entsetzt und wurde kreidebleich. Sie robbte sich in ihre Zelle zurück und sah, dass die schwarze Scheibe vollkommen zerstört worden war und auch hier der Bildschirm ausgefallen war, so wie alle Kameras. Um keine weitere Zeit zu verlieren, nahm sie eine der Glasscherben unbeholfen in ihre rechte Flosse und fing an, vorsichtig ihre linke Hand freizuschneiden. Dasselbe tat sie mit ihrer anderen Hand und schnitt sich dann den Rest ihres Latexanzugs vom Körper, angefangen bei den dicken Gürteln. Sie stöhnte, als sie sich aufrichtete und ihre Beine zitterten, nachdem sie so eine lange Zeit so fest gegeneinander gepresst worden waren. Nur bewaffnet mit einer Glasscherbe ging sie aus ihrer Zelle. Die anderen Zellen waren genauso zerstört wie ihre und sie wusste nicht, ob sie glücklich darüber sein konnte, dass sie leer waren.
„Wenn Summer und Ava irgendwie geflohen sind und Sarah sie erschossen hat, dann …“, sie schluckte und schlich zurück zum Aufzug, der allerdings kaputt zu sein schien und nahm die Treppe nach oben. Oben angekommen sah sie eine Pistole, die sie stirnrunzelnd aufhob. Sie wollte sie auf keinen Fall benutzen.
„Besser haben und nicht brauchen“, murmelte Phoebe und öffnete die Tür einen Spaltbreit und ihr Atem stockte. Vor ihr in der Eingangshalle stand ein riesenhaftes graues Schleimmonster. Es hatte eine menschliche Form, aber da hörte es schon auf. Es schien, als würde es immer wieder zerfließen und sich dann selbst wieder zusammensetzen.
„Was zum … ist das Latex?“, flüsterte Phoebe und hörte ein Wimmern von dem Monster. Erst jetzt sah sie, dass es Sarah mit einem Arm gegen die Wand drückte und der Schleim langsam ihren Kopf hochkroch. Gleichzeitig drehte das Monster auf unnatürliche Weise seinen Kopf in Phoebes Richtung. Es hatte kein Gesicht, nur Löcher, wo sonst seine Augen sein müssten, und einen Mund, der schief von einer Seite seines Gesichts zur anderen verlief. Es zog eine Fratze, als es Phoebe sah, was ihr einen Schauer über den Nacken laufen ließ. Phoebes Hände fingen an zu zittern, und sie hob langsam die Pistole.
„Phoe … be“, krächzte das Monster und Phoebe blinzelte.
Es kennt meinen Namen? Dachte sie und entgegen aller ihrer Instinkte senkte sie die Waffe wieder.
„Ja … ich bin Phoebe und du bist?“, fragte sie, während Sarah sie anstarrte, als hätte sie den Verstand verloren.
„Ich … Gremmer“, erklärte das Monster gequält.
„Gremmer … freut mich, dich kennenzulernen … weißt du … weißt du, wo Summer und Ava sind?“, frage Phoebe unsicher und bereute die Frage sofort, als das Monster fester zudrückte und Sarahs Kopf vollends in seinem Arm verschwand. Ihre Beine strampelten nutzlos eine Handbreit über dem Boden und ihre Füße knallten gegen die Wand hinter ihr, doch es half nichts. Das Monster hatte sie fest im Griff und ließ nicht locker.
„Sum … mer? Ava?“, fragte das Monster und Phoebe meinte ein grollen zu hören als es Avas Namen aussprach.
„Ja! Sie sind meine Freunde!“
Diesmal antwortete das Monster nicht, doch seine graue Schleimhaut flackerte auf und wurde transparent und da sah Phoebe das beide Freundinnen in dem Monster steckten. Summer hatte ihre Hände vor ihrer Brust, knapp unter ihrem Hals verschränkt, und war bewusstlos. Sie wirkte fast, als würde sie beten oder schlafen. Ava war dagegen wach und wandte ihren Kopf zu Phoebe. Sie schien vor Summer fest im Schleim zu kleben und sich nicht bewegen zu können. Ihre Arme waren ausgestreckt, als wolle sie Summer umarmen, aber sie schaffte es nicht durch den klebrigen Schleim zu ihr. Beide Frauen trugen immer noch ihre Meerjungfrauen Kostüme und Phoebe schoss durch den Kopf, dass dies, wie in einem Märchen war. Die junge Meerjungfrauen Prinzessin, die von ihrer Freundin gerettet werden musste, gefangen in einem Monster. Phoebes Augen trafen auf Avas für einen Bruchteil einer Sekunde, dann verschwand die Transparenz wieder und wechselte zu seinem gewohnten Grau.
„Ava … keine Freundin … Sarah und Ava feind!“, grollte das Monster während Sarahs Kampf immer schwächer wurde.
Sie hat nicht mehr viel Zeit. Ich muss etwas tun. Moment, Ava keine Freundin? Und was ist mit Summer? Ist sie die Ursache dafür? Schoss es Phoebe durch den Kopf und sie hoffte, die nächste Idee, die sie hatte, war ihre beste Option. Sie rannte auf das Monster zu. Seine Mundwinkel formten sich überrascht, zumindest nahm Phoebe es an. Während seine Linke noch Sarah hochhielt, die jetzt nur noch schwach zuckte, holte es mit seiner Rechten aus und ließ sie auf Phoebe zu schnellen. Diese machte große Augen, als der Arm die Distanz zwischen ihnen in einem Bruchteil einer Sekunde überbrückte, doch sie hatte Glück und wich gerade so noch aus. Sie sprang im nächsten Moment auf es zu und sprang in seine Brust hinein. Wie vermutet traf sie hinter einer dicken Schleimschicht Ava und drückte mit Schwung ihren Rücken. In diesem Moment durchbrach Ava eine schleimige Barriere und prallte gegen Summer und im nächsten umarmte sie ihre Freundin fest. Dann … eine ohrenbetäubende Explosion, die Phoebe zurück zur Treppe schleuderte und Latexschleim in der ganzen Eingangshalle verteilte. Sarah rutschte bewusstlos von der Wand und Ava fiel mit Summer in den Armen zu Boden. Sie zitterte am ganzen Leib und drückte sie ganz fest an sich, während Phoebe sich schwankend erhob und zu ihnen ging. Dabei machte sie einen großen Bogen um jede der Schleimpfützen.
„Alles in Ordnung?“, fragte Phoebe vorsichtig und hockte sich neben die beiden Freundinnen.
„Könnte besser sein“, murmelte Ava und wollte Summers Puls und Temperatur fühlen, bis sie bemerkte, dass sie nichts durch die Flossen fühlte, „Kannst du?“
Phoebe nickte und befreite beide Frauen aus den Meerjungfrauenkostümen. Ava prüfte erneut den Puls und nickte zufrieden.
„Puls und Temperatur normal. Ihr scheint es gutzugehen.“
„Was war das?“, fragte Phoebe während Ava, Summer sanft auf den Boden legte.
„Greed“, sagte sie zögernd und zeigte auf eine Cheerleader-Uniform, die Phoebe bis jetzt nicht aufgefallen war. Sie lag inmitten des Schleims und wirkte fehl am Platz.
„Bitte was?“, fragte Phoebe doch Ava winkte ab, als sie von der Wand ein Stöhnen hörte. Sie stand auf und ging auf Sarah zu, die sie anblinzelte und versuchte wieder Gewalt über ihren Körper zu erlangen. Sie schaffte es gerade noch große Augen zu machen, als Ava plötzlich über ihr stand und versuchte einen Arm zu heben, bis Ava einen gezielten Schlag gegen die Seite ihres Halses machte, was Sarah sofort wieder ohnmächtig werden ließ.
„Schlaf noch eine Runde, du Monster“, murmelte Ava und ging zurück zu Phoebe, Summer und der Uniform.
„Das ist Greed. Mein … mein Partner. Ich weiß nicht, wie er hier hergekommen ist, da ich ihn zu Hause liegen gelassen habe“, erklärte Ava und nahm vorsichtig die Cheerleader-Uniform auf.
„Du nennst deine Uniform, Partner und Greed?“,
„Er ist mehr als das. Greed ist ein Gestaltwandler. Er kann sich in alle möglichen Kleidungsstücke verwandeln, ich hatte ihn allerdings zu Hause auf meinen Nachtisch gelassen. In Form eines Metallhalsbands“, sagte sie und zu der Uniform gewannt, „Komm schon, du faules Stück.“
Phoebe klappte der Mund auf, als die Uniform sich wie von selbst um Ava legte und sich in eine Jeans und ein einfaches Shirt verwandelte. Erst jetzt begriff sie das er auch der Metallring um ihren Hals gewesen war.
„Ich glaube, ich habe ihn aus Versehen mitgebracht“, sagte Phoebe und Ava runzelte die Stirn.
„Wie bist du bei mir reingekommen?“
Phoebe zuckte mit den Schultern.
„Die Tür hat sich von selbst geöffnet, vielleicht war es auch Greed?“, fragte Phoebe und Ava nickte zustimmend, als Greed es ihr bestätigte.
„Und er war das Monster?“
„Nun, ich kann nur vermuten, aber ich glaube, das war auch er … Greed reagiert sehr stark auf Emotionen. Ich habe lange trainiert, um mit ihm ein Team zu bilden, und ich sag dir, es war nicht einfach. Summer dagegen …“, murmelte Ava und warf einen Blick zu Sarah, „Summer jedoch war am Rande des Wahnsinns dank dieser Hexe. Greed dachte, er könnte von dir zu ihr und dann zu mir, aber so weit kam es wohl nicht. In ihr tobte ein Sturm aus Gefühlen. Wut auf mich, auf Sarah. Angst und …“
Ava verstummte und ergriff Summers Hand und drückte sie sanft.
„Und all das hat Greed anscheinend überfordert. Ich wusste nicht das so etwas passieren kann, wenn man die Kontrolle verliert.“
„Aber Greed geht es jetzt besser?“
„Er ist durstig, aber es sollte ihm gut gehen, oder?“, fragte Ava und Phoebe sah, wie ihre Kleidung sich kurz um ihren Körper zusammenzog.
„Er macht sich Vorwürfe … und sorgt sich um Summer“, sagte Ava und streichelte ihr durchs Haar.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von TheLargeEmptY am 08.05.25 um 19:23 geändert
|
|
|
|
|
|