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Muwatalis |
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 Liebe ist so wundervoll!!!!!
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Die diebische Elster ( Retorte )
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Datum:26.07.25 03:24 IP: gespeichert
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Die diebische Elster ( 1 )
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„Tirilier, Zwitscher, Tirilier, Tierilier, Zwitscher, Zirp“
„Tirilier, Zwitscher, Tirilier, Tierilier, Zwitscher, Zirp“
Simone wurde vom lieblichen gezwitscher der ersten Vögel des Frühlings geweckt.
Die Morgensonne kam gerade über die Baumwipfel des nahen Waldes.
Sie fühlte sich frisch und erholt.
Die 3 Wochen Ruhe nach ihrem letzten Bruch hatten ihr gut getan.
Die Beute war längst bei ihrem Auftraggeber.
Ihrem Ruf, niemals Spuren zu hinterlassen, war sie äußerst gründlich gerecht geworden.
Langsam kribbelte es wieder in ihren Fingern und sie war bereit für ihren nächsten Auftrag.
Nach einer wundervollen, langen Dusche, einer fröhlichen Morgenmodenschau vor ihrem Schlafzimmerspiegel und einem gemütlichen, leckeren Frühstück, sah sie sich die üblichen kodierten Nachrichten auf den entsprechenden Internetseiten an.
Nach einer guten Stunde Decodierungsarbeit hatte sie tatsächlich ein Auftragsangebot gefunden, das interessant klang.
Ihre codierte Antwort brachte ihr ein Treffen am Abend in der Oper ein.
„Na, wenn das nicht passt!“, dachte sie.
Ihre Lieblingsoper, „La gazza ladra“ ( Die diebische Elster ) von Rossini wurde gespielt und das in der Premieren-Aufführung.
Endlich mal wieder eine Gelegenheit, sich richtig groß aufzubretzeln.
Ihr Kleiderschrank hatte zwar 2 oder 3 Kleider, die durchaus geeignet waren, aber zu soetwas taucht Frau nicht in „alten Klamotten“ auf.
Etwas neues musste her.
Also ab ins Auto und rüber in die Stadt.
Da die Zeit drängte ging es gleich ins teuerste Geschäft.
Ein Designerballkleid aus Seide, schulterfrei und bordeauxrot weckte ihre Begierde.
Passend dazu gab es auch Schuhe, Mantel, Handtasche und Hut.
„Endlich mal ein Laden, der mitdenkt und frau nicht durch die halbe Stadt traben lässt!“, dachte sie sich.
Sogar einen angeschlossenen Friseurladen gab es, dessen Meister gleich herübergerufen wurde, um Simone im Ballkleid zu begutachten und eine passende Frisur und das passende Make-Up entwickeln zu können.
An diesem Nachmittag hatte sie zwar ein Zehntel ihrer „Auftragsgage“ des letzten Bruchs ausgegeben, das Ergebnis war allerdings grandios.
Eine Limousine holte sie am Abend rechtzeitig von zu Hause ab, das heißt nicht ganz von zu Hause, denn als Treffpunkt hatte sie einen neutralen Ort gewählt, zu dem sie vorher mit dem Taxi gefahren war.
Dann fuhr sie der Fahrer zu einem der teuersten Restaurants in der Stadt, wo das Geschäftliche bei einem Abendessen vor Beginn der Oper besprochen wurde, wenn niemand in der Nähe war.
Eine weitere Sicherheitsmaßnahme war dabei die Benutzung der Sprache Quenya ( einer der Elbensprachen aus Tolkins „Herr der Ringe“ und den anderen Tolkin-Geschichten über die Elben ).
Ergänzt wurde das Gespräch, wenn es in Quenya kein Wort dafür gab, durch Gälisch und Aramäisch ( der Sprache zur Zeit Christi in „Jerusalem und Umgebung“, mal abgesehen von Latein ).
Das war ja ein Wahnsinnsding!
Sie sollte in eine Firma eindringen, die besser bewacht wurde als alles auf der Welt.
Bewaffnete Wachen rund um die Uhr, elektronische Tore und Türen, nur mit einem firmeneigenen Chip zu öffnen.
Dieser Chip war bei den weiblichen Angestellten in die Vagina einoperiert, bei den männlichen Angestellten in der Darmwand.
Weiter gab es Fingerabdruckscanner und Handvenendetektoren, Irisscanner, Stimmmustererkennung und einen Barcode, der auf dem Schamberg auftätoviert war.
Ebenso führten die Wachen Leibesvisitationen beim Betreten und beim Verlassen der Firmengebäude durch.
Alle Gebäude und Alle Zimmer einzeln, waren zusätzlich mit Metallwänden gegen Einbrüche ( und Ausbrüche ) gesichert.
Die Fenster hatten alle erdenklichen Sicherungen in Form von Alarmanlagen, Drucksensoren und Panzerglas und vieles mehr.
Alle Räume waren ganztags 24 Stunden an 7 Tagen die Woche Videoüberwacht, hatten Bewegungsmelder und Temperatursensoren, die nach verlassen des Raumes durch den letzten Mitarbeiter zu Feierabend aktiviert wurden.
Die Fenster konnten natürlich nicht geöffnet werden.
Luftschächte und Kanalisation waren auch unangreifbar gesichert.
Die Stromversorgung wurde jeweils von kleinen Blockheizkraftwerken und Solaranlagen auf den Dächern jedes Gebäudes übernommen, die mit Notfallgeneratoren abgesichert waren.
Einfach unmöglich da rein zu kommen, es sei denn, man würde selbst dort angestellt werden.
Ok, damit war der erste zu machende Schritt klar:
Bewerbung schreiben!
Natürlich log sie in ihrem Bewerbungsanschreiben und in ihrem Bewerbungsvideo, dass ein Fachwerkhaus mit solch verbogenen Balken wohl keine Minute bis zum Einsturz ausgehalten hätte.
Sie laberte davon, wie geil und oberaffensuperschön es sein würde, in dieser Firma arbeiten zu können und sie die Produkte dieser Firma mit einem irrsinnigen Feuereifer an den Mann und die Frau bringen würde, wenn sie bei dieser Firma als Kundenberaterin arbeiten würde können.
Sie log weiter, dass sie am liebsten auch als Vorführerin oder Testperson arbeiten würde, weil sie sich nichts schöneres würde vorstellen können, als am eigenen Leib die wunderbaren Eigenschaften der Produkte der Firma erfahren und fühlen zu können.
Wenn Lügen kurze Beine zur Folge hätten, wäre sie von 1,86m ohne Highheels auf 1,22m mit 12cm Highheels geschrumpft.
Nun, obwohl sie verdächtig mächtig dick aufgetragen hatte in ihrer Bewerbung, wurde sie zu einem Vorstellungsgespräch am nächsten Dienstag um 10:00 Uhr eingeladen.
Soweit jetzt.
Fortsetzung folgt.
Muwatalis
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Muwatalis am 26.07.25 um 03:26 geändert Meiner liebsten Träumerin!
Sinke in Deine Arme und bin Daheim!
http://www.keycastle.org/
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Stamm-Gast
 

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RE: Die diebische Elster ( Retorte )
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Datum:26.07.25 17:43 IP: gespeichert
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Intressanter anfang.
Bei der sprache Gälisch kam mir da die Band Eluvitie in sinn, da teils Lieder von denen auf Gallisch singen.
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