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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  Venus Datum:27.03.14 19:50 IP: gespeichert Moderator melden


Copyright by prallbeutel

Wolkenlos war der azurblaue Himmel. Ein einzelner Albatros kreiste in der Luft. Die kräftige Sonne spiegelte sich glitzernd auf den blauen Wellen.
Der Skipper musste seine Augen mit einer Hand beschatten, um nicht zu sehr geblendet zu werden. Weit und breit war kein Land zu sehen, kein Schiff, keine Insel – nichts. Lars seufzte.
Er stieg zurück in die Kajüte seiner Sieben-Meter-Yacht „Lucky Star“. Das weiße Boot rauschte durch die Wellen, die beiden Segel blähten sich im Wind. Das große silberfarbene Steuerrad war fixiert.
Unter Deck machte der Skipper sich eine Dose Ravioli auf und aß eine Scheibe Dosenbrot dazu. Lange würde der Proviant nicht mehr reichen. Und dabei hatte alles so wunderbar angefangen...


Sieben Tage früher.

Lars hatte sich eine Auszeit verdient. Als kreativer Graphiker einer börsennotierten Werbeagentur und einer der führenden Köpfe in dem Unternehmen hatte er im vergangenen Jahr gleich zwei riesige Kunden an Land gezogen – Millionenverträge, die den Umsatz, die Firmenaktien und auch seine Vergütung in die Höhe schießen ließen. Dazu gab es noch eine kräftige Bonuszahlung.
Lars war auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
Oft saß er 16 Stunden täglich in seinem geräumigen Büro in der Firmenzentrale, einem Hochhaus mit verspiegelten Scheiben, im 24. Stock, wo auch das Management und der Vorstand seine Büros hatte. Der Businessmann hatte sein Privatleben an den Nagel gehängt und sich voll in die Arbeit gestürzt.

Aber jeder Mensch, wenn er noch so ein Workaholic war, brauchte mal eine Auszeit. Lars besaß neben einem luxuriösen Apartment auch eine Sieben-Meter-Yacht. Segeln war sein einziges Hobby. Er hatte es mit Golf, Motorsport und Reiten versucht, aber es konnte ihm keine Entspannung liefern. Beim Golf traf er nur die gleichen Pappenheimer wie im Büro und andere arrogante Neureiche; und seine beiden Sportwagen tauschte er schon bald wieder gegen einen einfachen aber bequemen SUV ein.
Seine kurzen Beziehungen mit Frauen, die er in seinem Leben hatte, basierten stets auf der Annahme der Damen, dass Lars privat der gleiche Alphawolf wie im Büro war. Doch nach kurzer Zeit mussten sie alle feststellen, dass er eine ganz andere Neigung hatte. Lars war devot, liebte dominierende Frauen und wollte zu einem gehorsamen Zögling gemacht werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt klinkten sich die Bekanntschaften aus.
Lars hatte es bereit aufgegeben, die passende Partnerin zu finden. Er fühlte sich in Gegenwart von Frauen unwohl, unfrei, denn im Beruf musste er den Macher, den Führer spielen, der er tief in seinem Inneren gar nicht sein wollte.

Auf dem Meer dagegen... das war Freiheit und Befriedigung pur. Wenn er alleine mit seiner „Lucky Star“ die Küsten bereiste, die eine oder andere Überfahrt durch die offene See wagte, wenn er alleine mit sich und der Naturgewalt des Meeres war.
Lars gönnte sich nach dem letzten großen Vertragsabschluss mit einem internationalen Konzern die wohlverdiente Pause. Es sollte ein achtwöchiger Urlaub werden. Lars schaltete in einer geradezu zeremoniell wirkenden Tat sein Smartphone und seinen Tabletcomputer aus. An Bord war natürlich das modernste Funksystem, aber das würde er nur für die Navigation, den Wetterbericht etc. verwenden. Von seiner Firma wollte er in den kommenden zwei Monaten nichts hören.

Lars hatte seinen Segeltörn akribisch vorbereitet. An Bord waren Proviant, Ersatzteile, Kraftstoff für den Motor, Kartenmaterial und auch ein paar Bücher für die Kurzweil. Außerdem achtete Lars bei seinen Ausfahrten stets darauf, dass sein Erste-Hilfe-Kasten auf dem neuesten Stand war – einschließlich der üblichen Medikamente.
Glücklicherweise hatte Lars nie in seinem Leben Probleme mit Seekrankheit gehabt. Selbst die stürmischste See mit mehreren Meter hohen Wellen, einem stampfenden und rollenden Rumpf hatten ihn keine Übelkeit verspüren lassen. Im Gegenteil: Für ihn war es ein Hochgefühl, wenn sich die Segel plusterten und vor dem Wind fuhren, wenn seine Yacht sich mit einer Bugwelle durch das Wasser schnitt und am Heck die kochende See weiß schäumte.
Manchmal wählte er dann einen kreuzenden Kurs, um das letzte Fünkchen Geschwindigkeit aus der „Lucky Star“ herauszuschinden. In seinem Job hieße das wohl „Effizienzoptimierung“.
Auf dem Wasser waren zeitweise über 20 Knoten drin. Lars ließ sich die Windböen über das Gesicht peitschen. Seine Windjacke knatterte. Lars war hier in seinem Element.

Seit fünf Jahren machte er regelmäßig Segeltörns, meistens alleine, hin und wieder nahm er auch einen Bekannten aus dem Segelklub mit auf Tour.
Doch dieses Mal wollte er alleine sein. Acht Wochen Einsamkeit. Welche Wohltat nach dem ganzen Stress in der Agentur!
Und nun war der große Moment gekommen: Leinen los! Langsam rangierte er mit dem Innenborder von der Anlegestelle im Hafen ab und tuckerte die Stege entlang. Doch schon nach einigen Minuten erreichte die Lucky Star die Kaimauer und somit die Hafenausfahrt. Lars aktivierte sein Hand-GPS-Gerät und fuhr in einer vorgegebenen Rinne, die durch Bojen gekennzeichnet war, entlang. Schließlich konnte er den Motor abschalten und seine Segel setzen. Trotz der modernen Ausrüstungen war dies eine anstrengende Tätigkeit, aber Lars wollte sie nicht missen. Bald stand er am Steuerrad und lugte ab und zu auf den großen Kompass, um seinen Kurs zu halten. Der Himmel war ein wenig bewölkt, und die See war mäßig bewegt, was Windstärke Fünf entsprach. Zwar hatte der Wetterdienst vor einem leichten Unwetter gewarnt, aber Lars war ein erfahrener Skipper, der schon so manchen Sturm abgeritten hatte.

Sicher stand er breitbeinig am Steuer. Trotz der wasserdichten Ölkleidung vom exklusiven Maritim-Ausrüster war Lars bald klatschnass bis auf die Haut. Schließlich entschied er sich, die Segel zu reffen, damit sie nicht zu Fetzen gerissen würden.
Der nun doch recht kräftige Sturm sorgte für riesige Brecher und zwang Lars auf einen anderen Kurs. Ein, zwei Mal fürchtete er, in der kochenden See zu kentern, aber es ging doch noch alles gut. Schon wenige Stunden später beruhigte sich die See. Lars setzte seinen alten Kurs. Er schaltete seinen Autopiloten ein und ging in die Kajüte, um sich umzuziehen.

An seinem kleinen Tisch aus Teakholz machte er sich ein kleines Abendbrot. In der Nacht schlief Lars unruhig in seiner Koje und wälzte sich hin und her.
Als er aufwachte, schien bereits die Sonne intensiv durch das Bullauge. Verwirrt schaute Lars auf seine Armbanduhr: stehengeblieben. Verwundert blickte er zu seinem Digitalwecker, der ihn hatte aufwecken sollen, aber auch der verweigerte seinen Dienst.
Lars strampelte sich aus seinem Schlafsack und ging zu seiner Funkanlage: Das Gerät war ausgeschaltet und ließ sich auch nicht mehr aktivieren. Ein Blick auf sein Hand-GPS-Gerät ließ Lars fast an seinem Verstand zweifeln: Auch der mobile Apparat war tot. Defekt. Als seien ihm alle Platinen durchgebrannt. Lars kletterte an Deck. Der Kompass kreiselte wie wild umher. Was war hier los?

Kein Land, kein Schiff weit und breit. Das Steuerrad war noch auf dem festgelegten Kurs. Zumindest nahm er das an. Lars nahm die Seekarten zur Hand und berechnete anhand der Geschwindigkeit, die er mit dem Lot feststellte, wo er sich befinden musste. Er würde einfach auf dem Kurs bleiben. So käme in etwa neun Stunden die Küste in Sicht.

Das Wetter war sonnig, ein leicht auffrischender Wind kam fast von achtern, so dass die Lucky Star wieder ordentlich Fahrt aufnahm, als der Skipper alle Segel gesetzt hatte.
Als nach über 15 Stunden immer noch kein Land in Sicht war, rechnete Lars noch mal nach. Kompass und GPS funktionierten immer noch nicht. Wer weiß, wo er sich befand! Sicherheitshalber wollte er per Funk Meldung machen und um eine Navigationshilfe bitten. Aber das Funkgerät war tot. Komplett ausgefallen. Langsam wurde Lars mulmig zu Mute.
Seltsam waren auch die untypischen Luftdruckänderungen, die er am Barometer ablesen konnte – eines der wenigen Apparaturen, die an Bord noch funktionierten. Es war mindestens zehn Grad wärmer geworden. Wo war er bloß?

Lars konnte keinen Kontakt zur Außenwelt herstellen und hatte die Orientierung völlig verloren. Es blieb ihm nur, den Kurs beizubehalten und zu hoffen, bald die Küste zu finden. Er musste bald darauf stoßen. Vielleicht war es die falsche Küste, aber Land musste bald auftauchen.

Vier weitere Tage vergingen in Ungewissheit. Wie konnte das nur sein?
Langsam ging dem Skipper der Proviant aus. Längst wollte er in einem anderen Hafen sein. Dort hatte er Nahrungsreserven an Bord nehmen wollen. Aber es gab nur Wasser, Wasser und noch mal Wasser.

Am siebten Tag war die Auswahl der Mahlzeiten schon sehr begrenzt. Es gab nur noch Ravioli und Dosenbrot. Wenigstens war noch genügend Trinkwasser in dem Tank.
Das Wetter war viel zu warm für diese Jahreszeit. Er musste weit nach Süden abgetrieben sein. Laut Sonnenstand war sein Kurs aber Nordnordost. Lars wurde aus all dem nicht schlau. Er hatte nicht ansatzweise eine bloße Ahnung, wo sein Standpunkt war. Seit Tagen weder Land noch Schiffe in Sicht. Er musste weit auf dem offenen Meer sein. Und dann auch noch ausgerechnet abseits der Schiffsstraßen.

In den kommenden zwei Tagen wurde das Klima immer heißer. Lars hatte keine Erklärung dafür. Er war doch nicht ohne es zu bemerken bis in den Atlantik geraten! Und dann auch noch so weit südlich. Lars kratzte sich ratlos am Kinn, dass er seit einigen Tagen nicht mehr rasierte.
Er begann, die Nahrung sowie das Trinkwasser zu rationieren. Er blieb eisern auf seinem Kurs. Irgendwann musste er schließlich an eine Küste stoßen.

Am nächsten Tag griff er hastig nach seinem Fernglas: Da! Land! Lars seufzte erleichtert auf. Jetzt war er mal gespannt, wo es ihn hingeschlagen hatte...
Er änderte den Kurs um wenige Grad, um auf geradem Weg zur Küste zu segeln. Der Wind war jetzt so schwach, dass er kaum vorwärts kam, aber ein paar Stunden später hatte sich die Lucky Star doch Richtung Land geschlichen. Nun war klar: Es handelte sich um eine Insel.

Lars vermutete aufgrund der Entfernung, dass das Eiland höchstens zehn Kilometer breit war. Er nahm sich sämtliche Seekarten vor und überlegte, wo er sein könnte, aber alle Überlegungen musste er wieder verwerfen. Er wusste nicht einmal, zu welchem Staat die Insel gehörte.
Trotzdem war er erleichtert. Dort würde er auf jeden Fall Hilfe finden. Da war sein Abenteuer ja noch mal glücklich ausgegangen. Der Name der Yacht machte ihr alle Ehre.

Im Schleichtempo näherte sich das Schiff dem Strand. Lars schüttelte den Kopf. Es wirkte alles wie in den Tropen. Aber das konnte nicht sein. Er musste tausende Seemeilen von tropischen Gewässern entfernt sein. Auch der stärkste Hurrikan hätte ihn nicht so weit abtreiben lassen können. Lars blickte verdutzt auf die Palmen an einem weißen unberührten Sandstrand. Das Wasser war türkisfarben und klar.
Lars hatte sich vorgenommen, an der Küste zum nächsten Hafen zu segeln, aber der Wind war nun völlig eingeschlafen. Natürlich hätte er den Inborder anwerfen können, aber die exotische Natur faszinierte ihn so, dass er beschloss, Anker zu werfen und mit dem kleinen Beiboot an den Strand zu rudern.
Auf einer so kleinen Insel musste er zügig auf Zivilisation treffen. Lars griff kräftig in die Riemen und sprang dann kurz vor dem Strand ins knietiefe Wasser, um das Boot auf den Sand zu ziehen. Er sah sich um: keine Hotels, keine Urlauber, nicht mal einheimische Fischer. Lars setzte sich mit seinen Bermudashorts in den Sand und genoss die warme Sonne auf dem Körper. Doch dann machte er sich auf den Weg, um die nächste Siedlung zu finden.

Am Strand war weit und breit nichts zu sehen, also machte sich Lars auf den Weg durch den grünen Wald aus Palmen ins Innere der Insel. An Bord der Lucky Star hatte er eine Machete. Aber so viel Wildwuchs gab es am Boden nicht, dass er sie benötigt hätte. Im Gegenteil: Der sandige Untergrund ließ kaum Bepflanzungen zu. Es standen nur hohe Palmen in Gruppen zusammen.
Als Lars eine Weile landeinwärts marschiert war, wurde aus dem Sand nach und nach rötliche Erde, auf der auch kleine Sträucher wuchsen. Es gab mehr und mehr andere Bäume, meist Pinien und andere Kiefernarten. An einigen Stellen war der Boden mit trockenen braunen Nadeln übersät. Einige höhere Sträucher trugen große violette Blüten. Lars war kein großer Botaniker und kannte die Art nicht. Zu Hause hatte er es bis jetzt noch immer geschafft, jede Topfpflanze eingehen zu lassen. Zu viel Wasser oder zu wenig...

Aber was ihn viel mehr interessierte war der Pfad, den er gerade kreuzte. Es war nur ein schmaler Trampelpfad, der von einer Seite zur anderen führte. Lars wählte die linke Richtung und folgte ihm. Nach etwa 200 Metern endete der Pfad auf einem breiteren Weg aus fester Erde, die mit Sand und feinem Schotter vermischt war. „Na, bitte“, murmelte Lars. „Also gibt es hier doch ein paar Leute.“ Er ging rechts herum, denn seinem Orientierungssinn nach, musste der Weg in linker Richtung zum Strand zurück führen. Da gab es wahrscheinlich nicht viel mehr, als eine kleine Anlegestelle. Wäre da ein Hafen, hätte er ihn bereits von der Lucky Star aus gesehen. Also machte er sich nach rechts auf, weiter ins Inselinnere. Weit konnte der Weg ja nicht sein, wenn das ganze Eiland nur zehn Kilometer breit war – es sei denn, die Insel war deutlich länger als breit.

Lars zuckte fatalistisch mit den Schultern. Er hatte keine große Wahl. Er wollte schnellstmöglich wissen, wo er war, seine Geräte reparieren lassen, neuen Proviant bunkern und absegeln. Das glaubte ihm eh niemand, was er erlebt hatte. Alle in der Agentur würden das als Seemannsgarn abtun.
Nach langen zwei Kilometern – die Hitze war auf dem schattenlosen Weg recht unangenehm – stand Lars plötzlich nach einer Kurve des Weges vor einem Tor. Er hätte sich über ein Gatter nicht gewundert, dass vielleicht eine Weide abzäunte, aber dieses Tor war... gigantisch. Und der Zaun, der in beide Richtungen verlief, war schätzungsweise fünf Meter hoch und aus einem merkwürdigen und festen Metallgitter. Lars hatte so etwas noch nie gesehen. Es sah sehr stabil aus. Das Tor selbst war aus zwei dichten Metallflügeln, die hunderte Kilogramm wiegen mussten, denn auch sie waren so hoch wie der Zaun und ziemlich dick. Er kam sich geradezu winzig und unbedeutend vor.

War er am Ende noch auf einer Privatinsel gestrandet? Aber er war schließlich in einer Notlage. Lars suchte nach einem Schild. Ein Name. Irgendein Hinweis. Aber nirgends war etwas zu finden. Es gab auch kein „Eintritt verboten“, und Lars zog daher an dem angeschweißten Griff. Erst vorsichtig, dann immer kräftiger. Aber entweder war er zu schwach, oder das Tor war von innen irgendwie verriegelt.
Nun ging er seitlich des Tores zum Zaun und lugte auf die andere Seite: Der Weg führte einfach weiter durch die Landschaft mit den Piniengruppen und verschwand etwa hundert Meter später hinter einem Hügel.
Als Lars das Material des Zaunes anfasste, sprang er schreiend zurück und fiel fast hin. Er hatte einen kräftigen Stromschlag erhalten. War etwa der gesamte Zaun elektrisiert? „Und kein Warnschild!“, grummelte Lars säuerlich.
Seine Finger taten immer noch weh. Da war eindeutig mehr Saft auf dem Zaun, als bei einem Weidezaun. Hier sollten Eindringlinge abgehalten werden, mutmaßte Lars. Der Eigentümer der Insel musste einer dieser stinkreichen Typen sein, die es hipp fanden, eine Insel zu besitzen. Vermutlich hatte er eine Millionenschwere Villa erbaut und wollte so sein Heim schützen. Das konnte ja heiter werden! Wie sollte er die Personen kontaktieren? Hier gab es keine Klingel oder Kameras. Letztlich blieb Lars nur eine Möglichkeit: Er ging den Weg in die andere Richtung, die irgendwo zum Strand führen musste. Dort war im günstigsten Fall ein Versorgungsgebäude mit einem Hausverwalter oder so.

Als Lars – mittlerweile nassgeschwitzt – am Wasser ankam, endete der Weg auf einem gemauerten Kai, der ins Meer ragte. Nach ungefähr 30 Metern ging die Mauer in einen Holzsteg über, der weitere 30 Meter lang war. Allerdings war hier von einem Schiff oder nur Boot nichts zu sehen. „Klasse!“, murmelte Lars ironisch. Er wanderte am Strand entlang zurück zu seinem eigenen Beiboot. Er wollte mit der Lucky Star die Insel umrunden. Vielleicht gab es doch noch Menschen auf diesem vermaledeiten Flecken Erde.

Als er sein Bötchen fand, schob er es Richtung Wellen, um auf seine ankernde Yacht zurückzukehren. Das Wasser war angenehm kühl. Er wollte gerade ins Boot springen, als ihm klar wurde, dass hier etwas nicht stimmte. Sein Blick wanderte zur Lucky Star. Zumindest dorthin, wo sie gelegen hatte. Sie war weg. Lars fielen fast die Augen aus dem Kopf.
Einige Sekunden lang verharrte er bewegungslos. Dann rieb er sich die Augen und suchte das Meer ab. Von links nach rechts. Er spürte Panik in sich aufsteigen. Seine Hoden versuchten sich ängstlich in seinen Unterleib zurückzuziehen.
So ein Gefühl der Beklemmung hatte er das letzte Mal gehabt, als er eine Präsentation vor wichtigen Geschäftskunden in nur einer Nacht hatte vorbereiten müssen.
Kommentare willkommen!

Viele Grüße von prallbeutel
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  RE: Venus Datum:31.03.14 10:52 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel
einmal davon abgesehen, dass Du da eine sehr schöne phantasiebeflügelnde Geschichte begonnen hast, gefällt mir, wie sorgfälltig Du schreibst.

Danke
Darfnicht
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Licentia poetica

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  RE: Venus Datum:31.03.14 20:07 IP: gespeichert Moderator melden


Danke dir für dein Feedback. Bald geht es weiter.
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Gummimike Volljährigkeit geprüft
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  RE: Venus Datum:01.04.14 02:07 IP: gespeichert Moderator melden


He cooler Anfang Prallbeutel. Hachja mal mit 20Knoten durch das Wasser zu Düsen muss echt Spass bringen. Ich schätze mal die Geschwindigkeit der Lucky bei Guten Wind so um 12-15Knoten.
Sehr Seltsame Insel wo er Gestrandet ist und jetzt ist auch die Lucky weg aber ich Vermute wenn er zum Anleger zurückgeht liegt die da fest Vertäut.
Don´t Dream it! BE IT!!!
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SteveN Volljährigkeit geprüft
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latex_steven  
  RE: Venus Datum:02.04.14 09:08 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel !

Es klingt so, als wenn der arme Lars sich im Bermuda-
Dreieck befinden würde. Jedenfalls wenn es nach dem
sich drehenden Kompaß gehen würde.

Und plötzlich nach dem Besuch auf der Insel scheint
sein Boot von Piraten gekapert. Jetzt darf er am
Metall-Tor auf Hilfe hoffen ... ... ...

Viele Grüße SteveN



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prallbeutel Volljährigkeit geprüft
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Licentia poetica

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  RE: Venus Datum:03.04.14 20:44 IP: gespeichert Moderator melden


- Fortsetzung -

Konnte sich der Anker gelöst haben? Unmöglich! Die Lucky Star musste gekidnappt worden sein. Aber wer würde so etwas tun? Piraten...

Die Yacht war einiges wert. Seufzend blieb Lars nichts anderes übrig, als zurück zu diesem gigantischen Tor zu laufen und dagegen zu hämmern, bis ihn jemand bemerkte. Die Küstenwache musste informiert werden.

Im Laufschritt eilte er auf dem Weg zurück. Er fand einen Stein, der doppelt so groß wie seine Faust war, und schlug damit im Takt auf das Metalltor ein. Es schepperte und krachte ohrenbetäubend. Das musste jemand hören, selbst wenn er auf seinen Ohren saß!

Doch Fehlanzeige! Niemand reagierte darauf. War die Insel überhaupt bewohnt? Vielleicht war niemand da. Die einzigen Leute, die hier gewesen waren, hatten sich seine Yacht gekrallt! Lars sah am Tor hoch: Konnte er darüber klettern? Wenigstens stand das Tor nicht unter Strom wie der Zaun. Leider bot die Pforte keinerlei Kletterhilfen. Sie bestand – abgesehen vom Griff – nur aus einer glatten Metallfläche. Aber wozu betrieb er Sport? Seine wenige Freizeit nutzte er für seine Fitness. Und die war nicht zu verachten. Also nahm er Anlauf und sprang...

… und verfehlte die obere Kante des Tors deutlich. Das Hindernis war einfach zu hoch. Lars wusste nicht weiter. Er saß hier auf der Insel fest – ohne Nahrung. Noch nicht einmal Wasser hatte er gesehen. Hätte er doch wenigstens eine Notration in seinem Beiboot mitgenommen! Aber wer konnte schon ahnen, dass seine Yacht entführt werden würde!?

Lars griff sich an die Schläfen. OK, nachdenken! Du bist Kreativmanager! Dir muss was einfallen! Aber sein Kopf war wie leergefegt. Wenn du nicht drüber kommst... dann vielleicht drunter, überlegte Lars. Er suchte nach einem dicken Ast, den er als eine Art Schaufel verwenden konnte. An den Zaunbereich traute er sich nicht wegen des Stroms, aber das Tor konnte er unterhöhlen. Die Erde und die Steine auf dem Weg stellten sich zwar als härter heraus, als gedacht, aber nach und nach bildete sich eine Lücke.
Noch war sie zu schmal für Lars, aber bald schon würde er hindurch kriechen können. Er stocherte und wühlte weiter. Längst war er nassgeschwitzt. Und langsam trocknete seine Kehle aus.

Als erste Maßnahme würde er in der Villa des Typen einen ganzen Liter Tafelwasser trinken. Und dann würde er ihn wegen der fehlenden Warnschilder zurechtweisen. So viel Strom auf dem gesamten Zaun! Das war doch bestimmt gar nicht erlaubt.

Als er endlich eine Lücke geschaffen hatte, durch die er sich zwängen konnte, waren seine schweißnassen Klamotten mit Staub beklebt. Noch nie im Leben hatte er sich so dreckig gefühlt – und war es wohl auch noch nie gewesen.

Lars marschierte den Weg weiter. Hinter der Biegung mit dem Hügel musste ein Anwesen oder was auch immer sein. Und seine Vermutung bestätigte sich: Kurz hinter der natürlichen Sichtbarriere stand ein großes Gebäude. So eine prunkvolle Architektur hatte Lars bisher noch nie gesehen. Das Anwesen erinnerte an einen antiken Tempel oder einen indischen Palast eines Maharadschas.

Gewaltige Säulen umgaben die weiße Fassade. Jede dieser Säulen hatte etwa einen Durchmesser von einem halben Meter und war ungefähr 20 Meter hoch. Das Dach war goldfarben und wirkte mit den zahlreichen Türmchen recht verspielt. Die bronzene Tür war eine riesige Pforte wie die einer Kirche. Links und rechts des Eingangs hing jeweils eine circa drei Meter lange und zwei Meter breite Fahne: Auf weißem Grund zeigte der Stoff einen magentafarbenen Kreis mit einem Kreuz darunter, also das Venussymbol, das Zeichen der Weiblichkeit.

„Abgefahren“, murmelte Lars, der sich nicht erklären konnte, welcher verrückte Multimillionär seine Villa mit diesen Fahnen bestücken würde und warum.

Als er vor der überdimensionalen Tür stand, wirkte alles noch gigantischer. Sollte er klingeln? Aber wie? Er sah nirgends eine Schelle oder einen Knopf. Und auch kein Namensschild. Oder war das hier vielleicht eine Firma? Oder womöglich eine militärische Einrichtung? Oder eine meteorologische Forschungsstation? Aber diese Flaggen...

„Hey! Sie da! Was machen Sie da? Wer sind Sie? Das ist Privatgelände!“ - Die Stimme war weiblich und kam von hinten. Lars drehte sich herum. „Oh, ich... Also, ich bin vor der Küste vor Anker gegangen, aber mein Schiff ist gekapert worden. Ich brauche Hilfe.“ Die Frau war nicht alleine. Sie kam mit einer ganzen Gruppe von etwa einem Dutzend Begleiterinnen näher. Lars stutzte. Die Frauen sahen merkwürdig gekleidet aus: weiß von oben bis unten. Sie trugen alle die gleichen Reiterhosen, kniehohe Stiefel und Blusen. Und sie hatten alle die gleiche Frisur: einen Pagenschnitt, bei dem die Haare im Nacken eher kurz, dafür nach vorne an den Seiten deutlich länger waren. Außerdem fiel Lars auf, dass alle eine Halskette mit einem großen Anhänger trugen. Es war wieder dieses Venussymbol.

Die Anführerin der Gruppe sagte: „Warte hier! Ich frage die Stammmutter, was mit dir geschehen soll.“ Lars sah interessiert zu, wie die Frau die Pforte mit einem versteckten Drehmechanismus öffnete, und die schweren Türflügel sich geräuschlos teilten, als seien sie federleicht. Sie verschwand in dem seltsamen Gebäude. Die anderen Frauen bildeten einen Halbkreis um Lars, dem die Situation merkwürdig vorkam. Stammmutter? Was sollte das heißen? Was waren das für komische Leute?

Plötzlich war die Sprecherin wieder da. „Komm herein!“ Lars folgte ihr in eine hohe Halle, die mit indirektem Licht eine eher düstere Atmosphäre schuf. Wohl zehn Meter über ihm, bildete ein kunstvolles Glasbild einen Teil der Decke. Es war etwa drei mal vier Meter groß und leuchtete zu ihm hinab. Im Stil eines mittelalterlichen Kirchenbildes waren dort Frauen in Mänteln abgebildet, die neben einer Art Königin auf ihrem Thron standen. Die Majestät hielt ihre Arme verschränkt vor der Brust und trug in den Händen eine Peitsche und einen übergroßen Schlüssel. Vor dem Thron kniete ein nackter Mann mit einem dicken Halsreif. Er stellte wohl einen Leibeigenen dar, vermutete Lars, der sich aber keinen Reim auf die Darstellung machen konnte.

Aus welcher Kultur stammte dieses Kunstwerk wohl? Und wie kam es auf diese Insel? Plötzlich fröstelte er. Sein verschwitzter Körper, gerade noch durch die flirrende Sonne überhitzt, fror in dieser Halle, in der geschätzte zehn Grad Celsius herrschten. Vielleicht schien ihm die Halle nur so dunkel, weil seine Augen sich vorher an die blendende Sonne gewöhnt hatten. Wieder verschwand die Anführerin. Dieses Mal durch eine kleinere Tür. Die anderen Frauen stellten sich im Kreis um Lars auf und musterten ihn mit undurchdringlicher Miene. Irritiert lächelte er verlegen. Was sollte nur dieses ominöse Verhalten?

Dann öffnete sich der Kreis wieder, und eine andere Dame erschien: Sie trug die gleiche Kleidung wie alle anderen, allerdings waren alle Teile in magentafarben. „Wie heißt du, mein Sohn?“ Ihre Stimme war ruhig, wirkte aber, als sei sie befehlsgewohnt. Lars räusperte sich. So alt, dass er ihr Sohn sein könnte, war sie noch lange nicht. Er nannte seinen Namen und berichtete von den defekten Navigationsgeräten und dem gekidnappten Schiff.

Ihm kam die ganze Szenerie immer noch befremdlich und sonderbar, ja sogar bizarr vor. Die Frau in Magentafarben klatschte in die Hände. Das Geräusch schallte laut in der großen Halle. Eine der Frauen in Weiß kam mit einem Servicewagen angerollt. Lars wusste nicht, ob sie zu der Gruppe gehörte, die ihn in das Haus begleitet hatten, oder ob es eine andere war. Für ihn sahen sie irgendwie alle gleich aus.

Auf dem Servicewagen stand eine Glaskaraffe und ein teuer aussehendes Kristallglas. Die weiße Frau schenkte eine farblose Flüssigkeit ein und reichte das Glas dem Besucher. Lars nahm es entgegen. Die Frau in Magentafarben nickte ihm freundlich zu. „Trink! Du musst einen fürchterlichen Durst haben.“

Lars´ Kehle war tatsächlich trocken. Er stürzte das kühle Wasser hinunter. Die Frau meinte: „Sie haben also auf ihrem Segeltörn die Orientierung verloren...“ Lars nickte. „Ja, die Geräte sind alle ausgefallen. Wo bin ich hier? Können Sie Kontakt zum Festland aufnehmen?“ Er nannte ihr seinen Heimathafen. Die Frau reagierte gar nicht auf seine Fragen. „Sie müssen sich erst einmal ein wenig ausruhen“, stellte sie fest. Lars wollte widersprechen, aber plötzlich fühlte er einen Schwindel, dass ihm fast schwarz vor Augen wurde. Er wollte dagegen ankämpfen, aber sein Kreislauf kollabierte einfach, und dann war da nur noch Schwärze...

Lars öffnete seine Augen. Wieso hatte seine Koje eine weiße Stuckdecke, überlegte er noch im Halbschlaf. Dann fiel ihm abrupt ein, dass er auf dieser geheimnisvollen Insel gelandet war. Er war ohnmächtig geworden. Lars sah sich um. Er lag in einem prunkvollen Bett mit verzierten Pfosten. Der Raum war sonst leer. Lars schlug die dünne Bettdecke zur Seite und wollte aufstehen, da merkte er, dass er splitternackt war. Er band sich das Laken um die Hüfte und stand auf, ging zur Tür und stellte fest, dass er eingeschlossen war. Lars klopfte. „Hey! Hallo! Hallo! Machen Sie auf!“

Im nächsten Moment öffnete die Frau in Weiß, die ihm das Wasser gebracht hatte. „Wo sind meine Sachen? Was haben Sie mit mir gemacht?“, wollte Lars wissen.
Die Frau sprach beruhigend auf ihn ein. „Du hast das Bewusstsein verloren. Wahrscheinlich hast du einen Sonnenstich. Wir haben dich ins Bett gebracht, damit du dich ausruhen kannst. Deine Kleidung war sehr stark verdreckt. Sie wird gewaschen. Dann erhältst du sie zurück.“
Lars hob eine Hand: „Passen Sie mal auf! Ich weiß nicht, wer oder was Sie sind, aber ich möchte jetzt einen Telefonanruf tätigen. Ist das möglich?“
Die Frau sagte bedauernd: „Es tut mir Leid. Eine Telefonverbindung gibt es hier nicht.“ Lars sah sie ungläubig an. „Eine Funkverbindung dann eben. Es wird ja wohl ein Handy auf dieser Insel geben! Oder sonst eben Internet.“ Die Frau sah ihn mit großen Augen an. Lars schaute fragend zurück. Aber die Frau meinte: „Tut mir Leid...“ Lars seufzte. „Hören Sie auf! Sie wollen mir jetzt nicht weismachen, dass wir hier völlig von der Außenwelt abgeschnitten sind?“ Die Frau antwortete nicht. Lars fragte: „Wo sind wir hier? Ist das so was wie ein Kloster oder so?“ Die Frau sagte ehrfürchtig: „Das ist der Sitz der Stammmutter.“ Damit konnte Lars nicht viel anfangen. Er fragte: „Kann ich wenigstens so lange irgendwelche anderen Kleidungsstücke haben? Gibt es so etwas hier?“ Die Frau nickte. „Selbstverständlich. Ich wusste ja nicht, dass du schon so früh aufwachst.“ Sie ging wieder. Lars hörte ein Geräusch, dass wie das Vorschieben eines Riegels klang. Er wollte probeweise die Tür öffnen, doch war sie - wie vermutet - verschlossen.

Etwa zehn Minuten später tauchte die Frau wieder auf. Sie reichte ihm einen kleinen Stapel weiße Wäsche. Lars bedankte sich und wartete, bis sie wieder weg war. Es handelte sich um eine weit geschnittene Hose und ein langärmeliges Shirt, beides weiß aus grobem Baumwollstoff. Na ja, er wollte ja keinen Modewettbewerb gewinnen.

Als nach einer halben Stunde noch niemand erschienen war, klopfte er wieder gegen die Tür. Er wollte endlich raus hier. Doch niemand reagierte. Lars setzte sich zurück auf das Bett.
Als endlich der Riegel zu hören war, kam kurz darauf eine Frau herein, die er bisher noch nicht gesehen hatte. Auch sie war komplett in Weiß gekleidet und trug das Venussymbol um den Hals. Auch der Pagenschnitt unterschied sich nicht von dem der anderen Frauen. Sie hatte auffallend grüne Augen, daher war sich Lars sicher, sie zuvor nicht gesehen zu haben. Er wartete gar nicht erst ab, was sie sagen wollte, sondern meinte bestimmt: „Ich will sofort hier raus! Wo bin ich? Was ist das hier?“ Die Frau antwortete: „Ich bin Mine. Ich möchte dich zur Stammmutter bringen.“
Lars ächzte innerlich. Stammmutter! Was für eine Bezeichnung! Offenbar die Chefin dieses verrückten Haufens. Vielleicht würde die ihm ja endlich erklären, wo er sich befand. Er musste die Küstenpolizei über die verschwundene Lucky Star informieren.

Die Frau führte ihn durch einen Gang zu einem anderen Raum. Es gab keine Fenster. Der Gang wurde von Neonlampen an der Decke beleuchtet. Lars fühlte sich wie in einem Bunker. Die Wände waren kahl und weiß, der Boden grau. Der Raum, den sie betraten, war sechseckig. Im hinteren Teil stand eine Liege. Von der magentafarbenen Stammmutter war nichts zu sehen. Dafür saß neben der Liege eine Frau, gekleidet wie alle anderen, allerdings hatte sie eine Art magentafarbenen Schulterklappen an ihrer sonst weißen Kleidung. Sie zeigte auf die Liege: „Bitte nimm Platz.“
Lars wurde ungeduldig. „Nein, danke. Ich möchte jetzt endlich wissen, was hier gespielt wird. Hält man mich etwa fest?“ Die Frau stand auf und befahl mit eiskalter Stimme, die keinen Widerspruch duldete: „Hinlegen! Sofort!“

Lars gehorchte, obwohl er sich innerlich sträubte, aber aus irgendeinem Grund konnte er sich nicht dagegen wehren. Er legte sich auf die Liege. Die Frau nickte ihrer Kollegin zu, die den Raum daraufhin verließ. Dann beugte sich die Frau mit den Schulterklappen leicht vor und legte ihre flache Hand auf Lars Stirn. „Ich bin Atta. Die Energie muss fließen. Sonst kann ich den verlorenen Geist nicht retten.“

Lars runzelte die Stirn. War er hier in den Händen von Geistesgestörten? Er wollte aufstehen, aber sein Körper versagte es ihm, als seien alle seine Muskeln gelähmt. Zumindest konnte er noch sprechen. „Sie sind Atta? Hören Sie, Atta, wenn das Ihr Name ist...“ Er wurde unterbrochen: „Nein, mein Name existiert nicht. Wir sind alle Teil der Venus.“
Lars fragte irritiert: „Aber Sie haben doch gesagt, sie heißen Atta...?“ Die Frau erwiderte: „Ich BIN Atta. Atta ist die zweite Stufe zur Venus.“ Lars verstand nur Chinesisch. „Stufe?“ Die Frau nickte. „Ja, Atta ist die zweite Stufe zur Vollkommenheit. Zur Befreiung.“ Lars wollte erfahren: „Und wie viele Stufen gibt es?“ Die Frau erklärte: „Neled, Canad, Leben, Eneg und Odog, die siebte Stufe.“ Lars: „Und die Stammmutter ist Odog?“ Die Frau nickte.
Lars: „Und ich? Wollen Sie mir mit Ihrem... Handauflegen... Erreiche ich dadurch eine höhere Stufe?“ Plötzlich lachte die Frau. „Sie sind ein Mann.“ Als würde das irgendetwas erklären.

Lars hatte das unbestimmte Gefühl, dass er in eine feministische Sekte geraten war. „Was ist denn daran so besonderes, dass ich ein Mann bin?“ Die Frau meinte: „Männer können nur Mûl werden.“ Lars ahnte: „Und Sie helfen mir gerade dabei?“ Die Atta nickte. „Schließe die Augen und konzentriere dich auf meine Stimme.“
Lars folgte den Anweisungen. Er musste dieses verrückte Spiel mitspielen. Hauptsache war, dass er von hier verschwinden konnte – wo er auch immer war. „Also gut. Machen Sie mich zum Mûl.“

Kurz darauf nahm die Stimme der Frau seine ganze Aufmerksamkeit ein. Sie rezitierte etwas in einer fremden Sprache, die Lars noch nie gehört hatte. Obwohl er kein einziges Wort verstand, nahm ihn die Stimme immer mehr in ihren Bann. Bald konnte er an nichts mehr denken. Die unbekannten Worte nisteten sich in sein Denken, seinen Geist ein. Lars verlor das Empfinden von Zeit und Raum. Nur noch Attas Stimme war in ihm und füllte ihn völlig aus. Eine wohlige Wärme durchfloss seinen Leib. Seine Welt schrumpfte zu einem kleinen Bewusstsein, dass nur zum Zwecke diente, Attas besitzergreifender Stimme zu lauschen und jede Silbe aufzusaugen wie ein nasser Schwamm.
Als Lars erwachte, befand er sich immer noch auf dieser Liege. Er war allein, trug noch die selben Kleidungsstücke, aber irgendetwas war anders...

Als Lars sich in den Schritt fasste, stießen seine Finger auf etwas Hartes. Sofort zog er sich die Hose hinab und sah einen Keuschheitsgürtel um sein bestes Stück. Solche Penisschellen kannte er aus dem Internet. Selbst besaß er keine, aber in seinen Sexfantasien trug er sie manchmal, wenn er von einer dominanten Lady unterworfen wurde. Jetzt war es Realität geworden!

Er versuchte sich an die letzten Stunden zu erinnern. Atta! Die Frau hatte ihn mit ihren Worten eingelullt. Er musste eingeschlafen sein. Oder hatte sie hypnotische Macht über ihn gehabt? Und warum hatte sie ihm einen KG angezogen? Das grenzte jetzt wirklich langsam an Freiheitsberaubung. Er musste etwas unternehmen. Lars stand auf und versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verriegelt.

Langsam hatte er die Faxen dicke! Freiheitsberaubung, Keuschheitsgürtel... Womöglich hatten diese Frauen auch etwas mit dem Verschwinden seiner Lucky Star zu tun. Lars nahm Anlauf und rammte mit der Schulter gegen die Tür. Doch die gab keinen Millimeter nach. Dafür würde er wohl einen blauen Fleck bekommen. Beim zweiten Versuch nahm er das gestreckte Bein und trat mit aller Kraft zu. Aber auch diese Aktion blieb erfolglos. Verzweifelt hämmerte Lars an die Tür. Niemand reagierte.

Nach einigen Minuten sah er ein, dass es zwecklos war, weiter ausbrechen zu wollen.
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confused
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  RE: Venus Datum:04.04.14 08:26 IP: gespeichert Moderator melden


Deine Geschichten lese ich wirklich gerne. Ich finde sie sehr gut geschrieben und gegliedert, da liest man den Autor raus
Confused?

It does not matter, i will help you!
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  RE: Venus Datum:04.04.14 09:31 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel !

Lars, auf einer einsamen Insel von Frauen gefangen.
In einen Keuschheitsgürtel geteckt, soll zum Mûl werden.
Aber er weiß nicht was ein "Mûl" ist. Den Frauen dienen
auf immer und ewig ?

Viele Grüße SteveN



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  RE: Venus Datum:04.04.14 19:19 IP: gespeichert Moderator melden


@ confused:
Danke, ich freue mich grundsätzlich über Feedbacks.

@ SteveN:
Mûl habe ich der elbischen Sprache entliehen (kleiner Tipp).


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  RE: Venus Datum:10.04.14 20:39 IP: gespeichert Moderator melden


- Fortsetzung -

Er nahm sich vor, die nächste Frau, die in den Raum kam, zu überwältigen. Diese skurrilen Nonnen dürften ja wohl eher keine ausgebildeten Kampfsportlerinnen sein... Doch Lars wartete vergebens. Stattdessen öffnete sich nach fast zwei Stunden ein breiter Schlitz unten am Boden der Tür, den er zuvor gar nicht wahrgenommen hatte. Jemand schob ihm ein Tablett mit einer Mahlzeit in seine Zelle. Sofort sprang Lars hin und kniete sich vor die Luke. „Hallo? Warten Sie! Was wollen Sie von mir? Wollen Sie Geld?” Aber die Luke schloss sich mit einem Knall und wurde von außen verriegelt.

Lars betrachtete das Tablett: eine kleine Schüssel mit einem undefinierbaren Brei und ein Glas Wasser. Kulinarische Genüsse sahen anders aus. Doch der Hunger trieb es hinein. Er musste mit den Fingern schaufeln, denn einen Löffel hatten seine Entführerinnen nicht spendiert. Als Lars gerade den letzten Rest auskratzte – es schmeckte besser, als er gedacht hatte – spürte er plötzlich wieder eine Art Panik in ihm aufsteigen: Was war, wenn in dem Brei oder dem Getränk Drogen waren? Merkte er schon etwas? Schwindel? Übelkeit? Farbige Kreise, die sich vor seinen Augen drehten?

Nein, alles blieb normal. In den kommenden Stunden hatte Lars genügend Zeit, um darüber nachzudenken, was mit ihm geschehen war. Wenn es sich tatsächlich um eine Entführung handelte, würden sie Geld erpressen wollen. Aber von wem? Lars lebte alleine. Sollte die Agentur zahlen? Die Firma würde sicherlich sofort die Polizei verständigen.

Eine Stunde später hörte er die Tür. Die Frau mit den magentafarbenen Schulterklappen erschien. Lars wollte sich eigentlich unmittelbar auf die Person stürzen oder wenigstens an ihr vorbei in die Freiheit laufen, aber aus einem ihm unbewussten Grund blieb er wie angewachsen auf dem Bett sitzen. „Es ist Zeit für deine zweite Unterrichtsstunde”, sagte sie und setzte sich neben ihn. Sie drückte ihn sanft auf den Rücken und legte ihre Hand auf seine Stirn. „Schließe die Augen” wies sie ihn an. Lars gehorchte. Sein Drang, sich zu wehren, war fast vollständig verschwunden. Im Gegenteil: Er genoss die Berührung und die Behandlung der Frau, die erneut mit ihrem unverständlichen Kauderwelsch begann.

Lars spürte die Energie, die durch seinen Körper floss. Was auch immer diese Frau mit ihm anstellte, es tat ihm sehr gut. Als sie schließlich ihre Hand von seiner Stirn löste, stöhnte Lars sogar auf, denn es kam ihm wie ein Verlust vor. Erst als Atta den Raum verlassen hatte, begannen die formelhaften Wörter der Frau langsam in Lars´ Gehirn Gestalt anzunehmen: Diene...diene...gehorche...lebe keusch...lebe keusch...unterwirf dich der Venus...

Die Befehle wanderten tief in sein Unterbewusstsein. Er war nicht imstande, sie kritisch zu hinterfragen. Sie fühlten sich so gut an. Und irgendwann sackte er in einen angenehmen Schlaf, während die Atta immer noch Worte flüsterte, die sich tiefer und tiefer in seinen Kopf schraubten.

Als Lars erwachte, lag er in einem anderen Zimmer. Ein letzter Rest seines Ichs wunderte sich darüber, dass er seiner Gefangennahme nicht mehr entfliehen wollte. Er hatte nur noch den Drang nach mehr Worten dieser Atta. Sein Bedürfnis danach war so überwältigend wie das eines Drogenabhängigen nach seinem Stoff. All seine Ängste und Sorgen waren wie ausgelöscht. Sein altes Leben war völlig egal. Er wollte nur noch hier bleiben, den Venusfrauen dienen und ihren süßen Worten lauschen.

Gleichzeitig bemerkte er zum ersten Mal, seit er auf der Insel war, ein gewisses anderes und körperliches Bedürfnis: Sein erigiertes Glied drückte hart gegen die Innenseite des Keuschheitsgürtels. Komplett ausbreiten konnte es sich dort nicht, aber wenigstens ein wenig versteifen. Allerdings machte es den Wunsch nach Erlösung nur noch schlimmer. Lars zog sich seine Baumwollhose hinab und fummelte an der metallenen Schelle. Nichts tat sich. Sie saß fest und ließ sich nicht entfernen. Selten war ihm sein Sextrieb so intensiv und bewusst klar geworden. Was man nicht haben kann, will um umso mehr...

Als Lars in seiner Zelle im Kreis umherlief, bemerkte er eine Art dumpfes Brummen in seinem Kopf. Die Geräusche entwickelten sich zu einem diffusen Stimmengewirr, doch nach und nach wurden die Worte immer klarer und deutlicher. Er hörte Atta, wie sie ihm ein Mantra ins Hirn hämmerte: „Dienen ist deine Lebensaufgabe. Diene der Venus.” Dieses Motto wiederholte sich endlos oft. Anfangs versuchte Lars die Stimme aus seinem Kopf zu vertreiben, aber nach und nach gewöhnte er sich daran, sprach sie nach, fühlte sich sogar wohl und geborgen.

Als nach Stunden Atta in seinem Raum erschien, fragte sie: „Bist du bereit für die nächste Stufe?” Lars nickte andächtig. „Ja, das bin ich.” Die Frau sagte: „Gut. Eine Neled wird dich besuchen. Sei bereit.” Lars fiel in eine Art Trance. Wie durch ein geheimes Zeichen, das er gar nicht bewusst wahrnahm. Dann erschien eine Frau, deren gesamter Schulter- und Brustbereich in magentafarbener Kleidung gestaltet war. Auch sie trug das Venussymbol um den Hals. „Knie dich hin!”, befahl sie. Lars folgte der Order und sah zu der Neled hoch. Sie drückte Lars´ Gesicht an ihre Lenden und begann Formeln aufzusagen, die Lars nicht verstand. Dabei fühlte er ein wenig Angst, aber noch viel mehr Glück. Er verspürte eine Befriedigung, wie er es in seinem Leben noch nie erfahren hatte.

Wie viel Zeit verging? Lars hatte keine Ahnung. Die Neled war mehrmals zu ihm gekommen. Seit einer gefühlten Ewigkeit konnte er nicht mehr klar denken. Wer er war, was er war, was er dachte oder glaubte... Alles war irrelevant. Es hatte sich aufgelöst wie ein Würfel Zucker in einem Glas heißem Tee. Aber er vermisste nichts. Im Gegenteil: Die Insel war sein neues Zuhause geworden. Seine Heimat. Seine Familie. Als habe es sein altes Leben nie gegeben. Er wusste nicht warum, aber die Sitzungen mit den Venusfrauen brachten ihm größte Befriedigung.

Zumindest in geistiger Hinsicht war er glücklich und zufrieden. Doch physisch quälte ihn sein Geschlecht, das gegen den Keuschheitsgürtel aufbegehrte wie ein Rebell. Er hatte irgendwie das Gefühl, als sei er nicht ganz bei Bewusstsein. Und dann stellte er überrascht fest, dass er den Baumwollanzug nicht mehr trug. Stattdessen hatte man ihm einen knappen weißen Slip aus Latex über die Penisschelle gezogen. Seine Hinterbacken schauten zur Hälfte heraus. Die Ränder schnitten in seine Haut. Weiteres trug er nicht.
Lars kniete in seiner Kammer auf dem Boden nieder und senkte demütig den Blick, als die Tür zu hören war. Er wusste nicht, warum er es tat. Er fühlte sich wie fremdgesteuert. Aber er spürte auch keinen Zwang.

Wenige Augenblicke später sah er die weißen Stiefel der Frau. „Schau mich an, Mûl!‟ Lars hob langsam den Blick. Die Stiefel endeten kurz unterhalb der Knie. Die weiße Reiterhose saß eng und betonte die schlanken Schenkel der Frau. Über ihrer Hüfte begann die weiße Bluse... Nein, sie war gar nicht weiß, stellte Lars überrascht fest. Die Bluse war magentafarben. Ansonsten unterschied sich die Dame nicht von den anderen Mitgliedern dieser Gemeinschaft. „Ich bin Canad und werde dich auf eine höhere Stufe bringen, wenn du dich als gelehrig erweist.‟ Lars ertrank in den grünen Augen der Frau. „Ja, Canad‟, antwortete er wie in Trance. Nur durch ihren Blick und einige Worte stieß die „Canad‟ tief in Lars´ Bewusstsein vor. Er fühlte sich so hilflos wie nie zuvor in seinem Leben, und doch gleichzeitig glücklich und geborgen. Er genoss die Unterwerfung wie eine süße Frucht.

Diese Sitzung erfüllte ihn voll und ganz. Lars konnte es kaum bis zum nächsten Tag erwarten. Die karge und eintönige Nahrung, die er täglich drei Mal erhielt, störte ihn nicht mehr. Es spielte keine Rolle. Er wollte nur die Venusfrauen bei sich haben und ersehnte jede Begegnung. Nur darauf war er fixiert.

In den kommenden Tagen erschien die Canad noch zwei weitere Male. Danach lernte er eine Dame kennen, die sich als „Leben‟ bezeichnete und ähnlich der Canad gekleidet war, allerdings trug sie an der weißen Hose magentafarbene breite Streifen an den Außenseiten. Auch die Leben führte Lars mit ihren Formeln zu höchstem Glück.

Eine ganze Woche lang war sie jeden Tag für mehrere Stunden bei Lars und bereitete ihn auf die nächste Stufe vor. Lars erinnerte sich daran, was Mine anfangs erzählt hatte: „Eneg‟ war die Dame der sechsten Stufe und unterstand direkt der Stammmutter. Würde ihn die letzte Sitzung in einen paradiesischen Zustand führen? Würde er dann ganz und gar zum Venuskult gehören? Oder würden sie ihn verstoßen und in sein altes Leben jagen? War er dann ein „Mûl‟? Oder war er es dann nicht mehr? Und was nutzte ihm das überhaupt?

Doch in der Folgewoche besuchte ihn keine Eneg. Stattdessen kam wieder eine Mine, eine der vollständig weiß gekleideten Venusfrauen, und führte ihn aus dem Palast. Zum ersten Mal seit Wochen sah Lars wieder die Landschaft der Insel mit den Pinienhainen. „Wohin bringen Sie mich?‟, wollte er erfahren, aber die Mine antwortete ihm nicht, sondern führte ihn an einem Arm einen Pfad entlang, der schließlich vor dem gewaltigen Stromzaun endete. Ein Durchgang war weit und breit nicht zu sehen. Sie befanden sich, so schätzte Lars, auf der gegenüberliegenden Seite des Eingangstors. „Was soll ich hier?‟, fragte er. Er kam sich ausgesprochen merkwürdig vor, wie er hier im Freien mit seinem Latexhöschen stand.

Die Venusfrau zeigte auf den Zaun: „Steig hinüber.‟ Lars zeigte ein unsicheres Lächeln. „Aber... Ich weiß, dass der elektrifiziert ist.‟ Die Frau wiederholte ihre Forderung. Dieses Mal sehr bestimmt. Lars schüttelte den Kopf und sah das Drahtgeflecht vor sich. „Auf keinen Fall! Den fasse ich nicht an!‟ Die Mine meinte: „Wenn du ein Mûl werden willst, musst du gehorchen.‟ Lars sah nervös zwischen der Mine und dem Zaun hin und her. Sie wollte ihn auf die Probe stellen. Sie hatte den Strom abgeschaltet. Das war Lars jetzt klar. Er reckte sich und antwortete: „Also gut.‟

Er griff nach dem Zaun, um sich festzuhalten und hochzuziehen. Gleichzeitig hakte er sich mit der linken Fußspitze ein Stückchen tiefer ein. Doch sofort jagte ein Stromschlag durch seinen Körper. Es regnete sogar Funken. Lars fiel zappelnd zu Boden und hatte keine Kontrolle mehr über seine Muskeln. Nur langsam konnte er sich wieder bewegen und sprechen. „Wieso... Warum sollte ich den verdammten Zaun anfassen?‟, schimpfte er die Mine aus. Die Frau war ganz ruhig stehengeblieben. Sie sagte lapidar: „Weil ich es befohlen habe.‟

Sie ließ ihn einfach stehen und schlenderte den Pfad zurück ins Gebäude. Weil sie Lars nicht angewiesen hatte, ihm zu folgen, blieb er noch am Zaun sitzen und starrte gedankenverloren zu der Barrikade hoch. Hier kam niemand rein oder raus, wenn die Damen es nicht wünschten. - Dann stand Lars auf und folgte der Mine langsam zurück zu dem großen Gebäude. Er fühlte sich, wie ein Schüler, der durch eine Prüfung gefallen war.

Die große Bronzetür war nicht verschlossen. In den langen Korridoren begegnete er niemandem. Lars hatte Probleme, seinen Raum zu finden, wo er die gesamte letzte Woche verbracht hatte. - Schließlich erreichte er ihn und lehnte die Tür aber nur an. Er bettete sich auf seine Liege und schlummerte ein. Oder war er noch wach? Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen.

Lars bemerkte plötzlich über seinem Gesicht eine Gestalt, die sich über ihn beugte und eine Hand auf seine Stirn legte. War eine „Eneg‟ zu ihm gekommen, eine Frau der sechsten Stufe? Sie sprach mit ruhiger und eintöniger Stimme. Noch hörte Lars nur dumpfe Laute, als habe er Watte in den Ohren, dann wurden die Worte klarer. Zu Lars´ Überraschung waren es keine Formeln in einer unbekannten Sprache. Die Eneg wisperte ihm zu: „Kehre zurück in deine Jugend. Kehre zurück. Du befindest dich in deinem 19. Lebensjahr. Es ist Sommer. Du hast gerade dein Abitur abgeschlossen...‟

Sie sprach weiter auf ihn ein. Lars wunderte sich, woher die Frau so viel über ihn wusste. Hatte er im Halbschlaf oder in einer der Sitzungen den anderen Venusfrauen etwas erzählt? Aber schon bald merkte er, wie er sich auf diese Frage nicht mehr konzentrieren konnte. Stattdessen tauchte er in sein 19. Lebensjahr ein. Wie unter Hypnose fand er sich auf der Abi-Feier wieder...

Lars und 81 weitere Mitschüler seines Abiturjahrgangs feierten den Schulabschluss in einer alten Fabrikhalle, die dem Vater eines Abiturienten gehörte. Ein Party-Service sorgte für ein kaltes Büfett. An einer Seite der Halle war eine lange Theke aus Brettern aufgebaut, die auf alten Fässern lagen. An der anderen Seite war ein kleines Podest mit der Musikanlage, die ein DJ bediente und eine bunte Mischung aus Rock und Pop in die Boxen jagte. Um zahlreiche Stehtische tummelten sich unterhaltende Personen, und auch auf der Tanzfläche hielten sich viele Schüler auf.

Lars stand etwas abseits, eine Flasche mit einem Biermixgetränk in der Hand, und betrachtete die tanzenden Mädels in der Mitte der Halle. Besonders Heike hatte es ihm angetan. Die langhaarige brünette Schönheit hatte genau wie Lars das Abi mit 1,6 abgeschlossen und gehörte somit zu den besten Absolventen. Doch da hörten die Gemeinsamkeiten zwischen ihr und Lars schon auf. Seit fünf Jahren war Heike die Klassenkameradin von Lars. In der Oberstufe hatte er die gleichen Kurse belegt wie sie. Der Zufall spielte dabei genauso eine Rolle wie auch sein Wunsch nach ihrer Nähe. Heike war einfach traumhaft. Sie sah nicht nur zum Anbeißen aus; ihre ganze Art und Weise, ihre Mimik, ihre Gestik... die gesamte Ausstrahlung war für Lars extrem anziehend.

Wie oft hatte er sich vorgestellt, ihr Freund zu sein! Doch alle zaghaften Annäherungsversuche waren an ihr abgeperlt wie Wassertropfen von einer gewachsten Motorhaube. Und diese Haube würde sich wohl niemals für ihn öffnen. Trotzdem hatte Lars immer noch Hoffnung. Heike war einfach begehrenswert wie keine andere Frau auf dieser Welt! Vorhin hatte er in ihrer Nähe getanzt, aber Heike hatte ihn nicht wahrgenommen. Oder ignorierte sie ihn? Wie so oft auf dem Schulhof...

Und dann war Maurice gekommen, DER Weiberheld der gesamten Oberstufe und hatte neben ihr getanzt. In Sekundenbruchteilen hatte sich Heike ihm zugewandt. Die beiden hatten gemeinsam getanzt und waren dann an die Bar gegangen, um etwas zu trinken. Lars war unauffällig gefolgt und hatte sich neben die beiden Flirtenden gesetzt und eine Flasche mit einem Biermischgetränk bestellt. Ab und zu lugte er unauffällig zu Heike hinüber. Und dann traf ihn ein Schlag in die Magengrube. Zumindest fühlte er sich, als habe ihn jemand getroffen, denn Heike küsste diesen Maurice. Nicht nur flüchtig, sondern beide Zungen hatten sich umschlungen...

Lars rutschte kraftlos von seinem Barhocker, sich an seiner Flasche festhaltend, und wankte auf die andere Seite der Halle. Dort stand er nun und nippte ab und zu an seinem Getränk. Doch er schmeckte weniger das süße Gemisch, als mehr das die salzigen Tränen, die sich hineinmischten. Er hätte es wissen müssen: Heike war auf diesen miesen Typen hereingefallen. - An diesem Abend sah er sie noch mehrmals vergnügt mit ihren Freundinnen. An ihrer Seite war stets Maurice. Er hatte den Arm um sie gelegt, als wollte er sie besitzen wie eine neue Armbanduhr oder das neueste Smartphone.

Lars beobachtete sie aus der Ferne, sah sie lachen, sich küssen, gemeinsam eng umschlungen tanzen, sich unterhalten. Lars nuckelte noch lange an seiner Flasche, bis er endlich merkte, dass sie längst leer war. Wie ein geschlagener Hund machte er sich auf den Weg nach Hause, nachdem auch Heike gefahren war – als Sozia auf dem Angeber-Motorrad von Maurice. - Lars zog sich zu Hause in sein Zimmer zurück und warf sich – noch halb angezogen – aufs Bett, starrte an die Decke und malte sich aus, wo Heike nun war. Was sie tat. Was sie mit Maurice machte.

Lars spürte einen Stich im Herzen. Doch zugleich merkte er, wie seine Geilheit wuchs. Wie der Liebesschmerz zu einem süßen Gefühl wurde. Kaum war er sich dessen bewusst, da hatte er sich bereits die Hosen hinabgezogen und bearbeitete seine Erektion. Seltsamerweise war er in seiner Sexfantasie nicht mit Heike im Bett, sondern stand direkt NEBEN dem Bett, indem sich Heike mit Maurice verlustierten. Und so kam Lars in Windeseile zu einem fulminanten Höhepunkt, der seinen Bauch, die Schenkel und Hüfte benetzte.

Aber schon bald verschwand das befriedigende Glücksgefühl, das ihn ganz gefesselt hatte, und wich einer Bekümmertheit. Er würde Heike so bald nicht wiedersehen. Die Schüler würden ihrer Wege gehen. Viele von ihnen wollten studieren, doch sie würden sich in alle Winde verstreuen, auf diverse Universitäten im ganzen Land, vielleicht sogar im Ausland, verteilen. Und wo würde Heike sein? Würde er sie überhaupt jemals wiedersehen? Er wusste es nicht.

Nach einer nur kurzen Wartezeit konnte sich Lars dank seines guten Notendurchschnitts an seiner Wunschhochschule einschreiben. Er wollte Mediengestaltung studieren. Vielleicht konnte ihn das Studium von der unglücklichen Liebe zu Heike ablenken. Vielleicht würde er dort sogar die Frau seines Lebens finden? - Doch ganz so einfach sollte es nicht werden. Noch nach zwei Semestern hatte er nur Gedanken für Heike. Inzwischen war es seine obligatorische Lieblingsfantasie geworden: Er kniete neben Heikes Bett und sah zu, wie Maurice es ihr besorgte.

Auf sein Studium konzentriert, machte er gute Fortschritte, doch in seinem Leben fehlte etwas... Lars war zu schüchtern, um eine Kommilitonin einfach so anzusprechen, sie vielleicht auf einen Kaffee einzuladen, oder nur mit ihr zu flirten. - Doch eines Tages wurde er von einer Studentin an der Tür zu einem Hörsaal angerempelt. Dabei fielen ihr Dutzende lose Blätter und einige Mappen von ihrem Arm und verteilten sich auf dem Boden. „Bist du blind, du Trampel?‟, giftete sie ihn an, als sei er schuldig an dem Zusammenstoß. Lars entschuldigte sich stammelnd und bückte sich sofort nach all den Unterlagen und klaubte sie auf. Die Frau stand nur da und sah zu.

Als Lars alles aufgehoben hatte und ihr die Dokumente reichen wollte, starrte er sie plötzlich nur noch an. Heike! Er konnte es kaum glauben. Studierte sie etwa auch hier? Hatte sie ihn erkannt? „Ich bin Lars. Lars, von der...‟ Heike winkte ab. „Ja, ich weiß, wer du bist. Gib her!‟ Sie riss ihm die Papiere aus der Hand und verschwand im Hörsaal. Lars folgte ihr und konnte sogar noch einen leeren Sitzplatz in ihrer Nähe ergattern. Von der Vorlesung bekam er nichts mit. Aber er saugte jede Bewegung seiner Heike auf. Das Schicksal meinte es gut mit ihm. Seine Heike war hier!

Die Erinnerung verblich, als die Venusfrau abrupt ihre Hand von seiner Stirn nahm. Lars erwachte aus seiner Trance. Im ersten Moment wusste er gar nicht mehr, wo er war. Dann erinnerte er sich: Die geheimnisvolle Insel mit diesem Venuskult... Seine Gedanken wirbelten in seinem Hirn umher wie Blätter im Herbstwind. Lars schüttelte die Benommenheit ab und betrachtete nun mit klarem Blick die Eneg. Sie hatte ein hübsches Gesicht, umrahmt von dem typischen Pagenschnitt der Venusfrauen. In der nächsten Sekunde erschrak er, weil ihm seine Erektion bewusst wurde. Doch dann beruhigte er sich, denn der unnachgiebige Keuschheitsgürtel würde seine Erregung verstecken.

„Genug für heute. Schlaf jetzt!‟, befahl sie. Lars wollte widersprechen, denn er war alles andere als müde, nur ein wenig schwindelig und verwirrt, doch schon sein erstes Wort des Protests blieb ihm in der Kehle stecken. Wie auf ein unsichtbares Kommando hin übermannte Lars eine intensive Schläfrigkeit. Er sackte auf seiner Liege zusammen und fiel in einen traumlosen Schlaf.

Als Lars erwachte, wusste er nicht, wie viel Zeit vergangen war. Längst hatte er jedes Zeitgefühl verloren. Und innerhalb des Palastes kannte er nicht einmal die Tageszeit. War es Tag oder Nacht? Morgen oder Abend? - Er setzte sich in seinem Latexhöschen auf die Liege und sah ein Tablett mit einem Schüsselchen mit dem ihm schon bekannten Brei sowie ein großes Glas mit stillem Wasser. Er trank gierig und aß auch die Schale leer. Er grübelte darüber nach, was beim Besuch der Eneg geschehen war. Er hatte ihr etwas erzählt, aber er konnte sich nicht besinnen, was.

Bald schon spürte er eine überschäumende Geilheit in seinem Keuschheitsgürtel. Lars versuchte die Vorrichtung irgendwie zu manipulieren, an seine Männlichkeit zu gelangen oder sie zu reizen. Aber jeder Versuch blieb erfolglos und machte alles nur noch schlimmer. So ein fürchterliches Gefühl hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Wenn er geil gewesen war, hatte er eben gewichst. Aber nun? Wann würden die Venusfrauen ihn endlich befreien? Seine Situation war irgendwie ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite fühlte er sich geborgen und glücklich, auf der anderen Seite war sein Sextrieb unterdrückt. Besser gesagt: Er war stärker als je zuvor, wurde aber nicht befriedigt. Lars seufzte frustriert.

Beim nächsten Besuch der Eneg würde er sie fragen, warum er in so einer Spezialhose steckte. Und warum er nur ein Latexhöschen darüber trug. Als ihm gerade seine bizarre Lebenslage bewusst wurde, hörte er die Tür zu seiner Kammer. Er blickte auf und sah die Eneg, die fast komplett in magentafarbenem Gewand erschien. Nur die Reiterhose hatte breite weiße Streifen an den Seiten. Lars wollte sie auf seinen Keuschheitsgürtel ansprechen, aber die Eneg gebot ihm mit einem Fingerzeig zu schweigen.

Im nächsten Moment setzte sich die Venusfrau neben ihn auf legte ihre Hand wieder auf seine Stirn, drückte ihn zurück auf den Rücken, so dass er auf seiner Liege lag. Lars schloss die Augen. „Berichte mir von deinem Studium!‟, wies ihn die Eneg an. Lars sammelte seine Erinnerung, die nun in seinem Kopf so lebendig wurde, als würde er alles erneut erleben. Als habe er (oder die Eneg) einen Schalter umgelegt.
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pardofelis
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Gehorsam benötigt keine Gewalt

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  RE: Venus Datum:11.04.14 22:48 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo prallbeutel,

besten Dank für´s schreiben. So langsam wird es interessant.

Sind da Drogen mit im Spiel damit die Sugestion so gut wirkt?
Darf er wenigstens als "Spielzeug" mal dienen?
Ach ja, und bekommt der "Knecht" so wenig zu essen das er nicht aufs Örtchen und in die Reinigung muß?


pardofelis
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  RE: Venus Datum:30.04.14 19:34 IP: gespeichert Moderator melden


- Fortsetzung -

Lars suchte nun täglich die Nähe zu Heike. Er wusste inzwischen, in welchem Zimmer des großen Wolkenkratzers sie lebte. Fast alle Wohnungen waren an Studenten vermietet. Lars war in einem Nebengebäude untergebracht, aber das war nur hundert Meter von dem Hochhaus entfernt, in dessen neuntem Stockwerk Heike eine kleine Bleibe gefunden hatte.

Er passte sie draußen ab, traf sie „zufällig‟ beim Einkaufen, setzte sich bei Vorlesungen neben sie und befand sich zur gleichen Zeit wie sie in der Bibliothek. Und auch in der Mensa begleitete er sie jeden Mittag zum Tisch und wählte sogar das gleiche Tagesgericht aus wie sie.

Anfangs blockte Heike jeden Kontakt, jedes Gespräch ab, als wolle sie mit ihm nichts zu tun haben wollen. Aber nach und nach lockerte sich die angespannte Atmosphäre. Heike ließ sich hin und wieder den Dessert von Lars holen. Oder eine Tasse Tee. - Schließlich war es zur Gewohnheit geworden, dass sich Heike nur an den Tisch setzte, während Lars ihr Tablett zusammenstellte und es servierte.

Die „Beziehung‟ der beiden entwickelte sich nicht wie zwischen zwei Verliebten. Es war ganz anders. Es ähnelte eher eine Geschwisterbeziehung. Heike war die bestimmende große Schwester, er der kleine folgsame Bruder. Manche Kommilitonen machten sich schon darüber lustig. Heike war als herrisch verschrieen, als manipulativ und zickig. Unter Mädels war sie daher nicht sehr beliebt. Unter den Jungs fand sie dafür umso mehr Aufmerksamkeit. Die amourösen Avancen von Lars ließen sie dagegen kalt. Obwohl er ihr jeden Wunsch von den Lippen ablas, kümmerte sie sich eher um andere Studenten.

Hin und wieder übernachtete einer von ihnen bei Heike. Lars war in diesen Nächten rasend eifersüchtig und schlich stundenlang in der Dunkelheit des Hochhauses oder sogar vor ihrer Wohnungstür umher. Ihn hatte Heike noch nie über Nacht eingeladen, obwohl er sie bekocht und sogar für sie geputzt hatte. Auch Einkäufe erledigte er schon lange regelmäßig für sie. Er fühlte sich irgendwie ausgenutzt, doch für Heike tat er doch alles gern.

Eines Tages hatte Lars gerade ein schönes Abendessen bei ihr gekocht und freute sich schon auf ein Candlelight-Dinner mit seiner Angebeteten, da klingelte es an der Tür. Als Heike die Tür öffnete, hörte Lars nur eine männliche Stimme. Dann war Heikes aufgeregte Stimme zu hören. Sie freute sich wie über einen Hauptgewinn. Als Lars aus der Küche kam, sah er, wie Heike den Besucher breitbeinig auf die Hüfte gesprungen war und sich an ihm festklammerte wie ein kleines Mädchen. „Ach...‟, sagte der Mann abwertend, „das ist wohl dein... Laufbursche?‟ Heike sah sich verschreckt um und schlug spielerisch nach dem Gast. „Na! Sei nicht so gemein! Das ist Lars. Lars? Darf ich dir Jonas vorstellen?‟

Kurzerhand lud Heike ihren Besucher zum Essen ein. Lars winkte zwar mit dem Zaunpfahl, dass es eigentlich nur für zwei Personen proportioniert sei, aber Heike ging großzügig darüber weg. - Zu dritt am Tisch wirkte das Trio zunächst ein wenig verspannt. Schließlich kam dann doch noch ein Gespräch zustande. Nach und nach wurde Lars allerdings ausgeklinkt. Wenn er mal etwas beitragen wollte, fielen ihm sofort entweder Heike oder Jonas ins Wort. Und im Laufe der Zeit wurde es immer arger. Heike machte anstößige Bemerkungen über Lars: „Du bist doch bestimmt noch Jungfrau, oder?‟ Lars spürte, wie sein Gesicht brannte. Er musste knallrot geworden sein.

Sie hatte ja recht! Aber warum musste sie das auf so demütigende Weise ausposaunen? „Na, und?‟, gab er es zu, aber versuchte sich gleichzeitig zu rechtfertigen. „Das ist doch nicht schlimm. Ich warte auf die Richtige.‟ Heike lachte. „Er will sich aufsparen!‟ Jonas meinte: „Viel Glück, Junge!‟ Heike und Jonas gaben sich einen Kuss. Er war flüchtig, doch damit gaben sie sich nicht zufrieden. Sie küssten sich ungeniert am Tisch leidenschaftlich und vergaßen scheinbar, dass Lars dabei saß. Der schob verlegen sein Glas auf er Tischdecke hin und her. „Ich hole mir noch was zu trinken. Will noch einer was?‟, fragte er, wurde aber ignoriert. Heike und Jonas waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Lars schob seinen Stuhl laut zurück und stand auf, um Nachschub zu holen.

Als er wieder zu dem Pärchen sah, hatte Jonas´ Hand den Weg unter Heikes Rock gefunden. Lars wäre am liebsten aus der Wohnung gelaufen. Aber irgendetwas hielt ihn an Ort und Stelle fest wie ein Magnet an einem Eisenklotz. „Also... Vielen Dank, dass du da warst...‟, meinte Heike zu Lars. „Und danke fürs Kochen. Ehrlich, hat gut geschmeckt, oder, Jonas?‟ Jonas grinste. „Logo‟, er blickte zu Heike und ergänzte: „Fast so lecker, wie mein Mäuschen...‟ Die beiden küssten sich noch mal, dann konnte sich Heike kurz von ihrem Jonas trennen und stand auf. „Lars, ich bringe dich noch eben zur Tür.‟ Lars unterdrückte ein Aufstöhnen. War das ein Rauswurf? Heike lächelte zwar etwas entschuldigend, aber knallte ihm gleich die Tür vor der Nase zu.

Lars stand wie angewurzelt davor. Er hörte die dumpfen Stimmen im Innern. Heike: „Jetzt sind wir ungestört, Baby!‟ Jonas: „Der fiedelt sich jetzt bestimmt gleich einen!‟ Heike: „Hey, das sagt man nicht! Der ist nett!‟ Jonas: „Ach, nett ist der also...‟ Dann hörte Lars Heikes schrilles Kreischen. Die beiden alberten herum. Wahrscheinlich trug Jonas sie gerade ins Schlafzimmer. Lars stand immer noch vor der Tür wie angewurzelt. Seine Gefühle kreiselten wirr in seinem Kopf umher. Er wusste gar nicht mehr, was er denken sollte. Und dann stellte er fast erschrocken fest, dass er eine gewaltige Erektion in der Hose hatte. Nun konnte sich Lars endlich von der Stelle rühren und eilte in den Aufzug. Zu spät sah er, dass eine junge Frau darin war, die auch nach unten wollte. Lars drehte sich verschämt weg, damit sie seine Beule nicht sah. Unten ließ er ihr umständlich den Vortritt. Dann hastete er nach Hause.

In seinem Kopf hallte Jonas´ Stimme: „Der fiedelt sich jetzt bestimmt gleich einen!‟ Lars fand es erniedrigend und versuchte an etwas anderes zu denken. Aber sein Erregungszustand ließ nicht nach. Penetrant drückte sein Penis gegen den Hosenstoff, als wollte er ihn durchbohren. Lars erinnerte sich nicht mehr, was in den nächsten Minuten geschah, doch dann fand er sich auf seinem Bett wieder, wie er, die Hosen um die Knie, seinen Freudenspender wichste. Danach lag er noch eine Weile da und fühlte sich schuldig, obwohl er nicht wusste, warum.

Lars erwachte aus seiner hypnotischen Sitzung. Die Eneg hatte ihre Hand von seiner Stirn genommen. „Genug für heute‟, entschied sie und stand auf. Lars fühlte sich noch ganz benommen. Er war im Augenblick wie in einer Zwischenwelt aus seiner Vergangenheit und der Gegenwart gefangen. „Was... was geschieht hier mit mir?‟ Die Eneg drehte sich noch einmal um und antwortete: „Schlaf jetzt!‟ Sofort fielen Lars die Augen zu. Die Lider waren schwer wie Blei. Und schon war er in einen traumlosen Schlaf getaucht.

Als er wieder erwachte, sah er vor sich ein Tablett mit dem üblichen Brei und dem Wasser. Hungrig griff er zu. Sein Keuschheitsgürtel ermöglichte ihm glücklicherweise, das WC zu benutzen, das in einem abgetrennten Bereich der Kammer installiert war. Es handelte sich um eine sogenannte Hocktoilette. Lars war an sie mittlerweile einigermaßen gewöhnt. Offenbar gab es auf der Insel nur diese Version.

Der Tag verging wie in Zeitlupe. Lars langweilte sich, denn es gab nichts, womit er sich die Zeit vertreiben konnte. Und gerade dieses Nichtstun ließ seine Gedanken immer wieder an seine gefangenen Genitalien denken und machten seine Geilheit nur stärker und dringlicher. Bei der Erinnerung an Heike wurde es noch extremer. Sie hatte ihn gedemütigt und erniedrigt, aber es hatte ihn stark erregt. Und wenn er nun an sie dachte, führte das in seinen Lenden zu Nachwirkungen, die den KG enger und enger machte.

Als die Eneg erneut zu ihm kam – es mussten Stunden vergangen sein – fragte Lars sie: „Wie soll das weiter gehen? Warum werde ich hier festgehalten?‟ Die Venusfrau sah ihn tadelnd an. „Hast du denn immer noch nichts begriffen?‟ Lars sah sie verwundert an. - Was meinte sie nur? Das war doch eine berechtigte Frage! Er setzte sich auf seine Liege. Die Eneg trat näher und sah ihm tief in die Augen. „Du bist auserwählt, ein Mûl zu werden. Aber deine Ausbildung ist noch lange nicht abgeschlossen.‟ Lars ächzte leise. Ein Mûl... Schon wieder dieses Wort! „Was bedeutet es denn nur?‟, verlangte er zu wissen. Doch die Eneg antwortete nur: „Komm mit mir. Dann wirst du es vielleicht verstehen.‟

Lars folgte der Frau in den magentafarbenen Kleidern durch den Palast. Ihre Gang endete in einem kahlen Gewölberaum aus grob behauenen großen Steinquadern. Gegenüber der schweren Tür stand der einzige Gegenstand der Kammer: eine eiserne Schale auf einem säulenartigen Gestell. In der Schale glühten Kohlen orange und weiß. Die Hitze spürte Lars sogar aus zwei Metern Entfernung schon. Die Eneg führte ihn nah an die Schale heran. Erst jetzt sah Lars, dass in der Schale eine Art Eisenstange lag. Das Ende, das aus der Schale herausragte, besaß einen Griff aus Holz, das andere Ende steckte in den Kohlen. Die Eneg befahl: „Knie dich hin!‟ Lars gehorchte mit einem mulmigen Gefühl.

Die Eneg wies ihn an, mit den Unterarmen und seiner Stirn den Boden zu berühren. Lars folgte den Anordnungen. Jetzt zeigte sein Hinterteil steil in die Höhe. Die Frau stellte sich genau hinter ihn und zog ihm mit einem Ruck das Latexhöschen hinab. Die blanken Hinterbacken waren ihr hilflos ausgeliefert, dachte Lars. Panik kam in ihm auf, als er hörte, wie die Schritte der Eneg zu der Schale führten, und dann der Stab aus dem flachen Gefäß gezogen wurde. Lars hörte die Kohle fauchen und knistern, und der klirrende, metallische Laut, den der Stab verursachte, als er gegen den Rand der Schale schlug und dort entlangkreischte, schmerzte in Lars´ Ohren. Die Schritte der Eneg führten sie wieder hinter den Knieenden. Die Sekunden wurden zu unerträglicher Qual. War das ein Brandeisen? Wollte die Frau ihn markieren? Lars roch schon verbranntes Fleisch, bevor der glühende Stab sich seinem Leib näherte. Die Eneg summte leise vor sich hin, dann murmelte sie wieder Worte einer unbekannten archaisch klingenden Sprache. Ihre Stimme hob immer weiter an.

Doch plötzlich hielt Lars es nicht mehr aus. Er sprang geängstigt auf und rannte panisch schreiend aus dem Raum, die Latexhose spannte noch auf Höhe der Oberschenkel. Lars rannte voller Adrenalin durch den Gang und fand sogar die Tür zu seiner Kammer. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Sein Mund war weit aufgerissen, weil er das Gefühl hatte, nicht genug Sauerstoff zum Atmen zu bekommen. Wie ein gehetztes und in die Enge getriebenes Tier raste er orientierungslos in seiner Kammer umher, bis er sich endlich auf seiner Liege zusammenkauerte.

Als er sich langsam beruhigte, erschien die Eneg in der Tür. Lars sah erschrocken auf. Doch die Frau trug das höllische Eisen nicht. Sie sagte in einem enttäuschten Tonfall: „Du bist noch nicht bereit, ein Mûl zu werden.‟ Dann schloss sie die Tür von außen und ließ Lars in seiner kleinen Welt allein. In seinem Bewusstsein blitzten einzelne Bilder auf. Sie handelten von schwarzen Markierungen in weichem jungfräulichen Fleisch...

Er schüttelte sie ab und versuchte sich zu entspannen. Bald darauf fiel er in einen traumlosen Schlaf. All seine Energie war wie fortgewischt. - Als er erwachte, erschrak er: Über ihm sah er das Gesicht der Eneg. Doch als Lars sich vergewissert hatte, dass sie kein Brandeisen bei sich hatte, sammelte er sich, und sein Puls sank auf Normalwerte. „Erzähle mir mehr!‟, sagte die Venusfrau. Sie schnipste mit den Fingern und Lars durchzuckte es wie einen Stromschlag. Sofort war er wie in einer anderen Welt. Er war wieder in der Universität und lauschte dem Vortrag eines Professors.

Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Oberschenkel. Es war Heike. Sie raunte ihm zu: „Bist du noch sauer wegen Jonas?‟ Lars seufzte. „Ich... Äh... Es war irgendwie doof... Warum hast du ihn reingelassen? Ich meine...‟ Heike hielt ihren Zeigefinger vor ihre Lippen und zischte: „Sch!‟ Dann klimperte sie mit ihren Augen und schlug vor: „Wir könnten ja heute Abend was zusammen machen. Vielleicht ins Kino?‟ Lars sah sie mit großen Augen an. „Ja. Gerne. Ich holte dich um halb Acht ab, OK?‟ Heike lächelte wie ein Sonnenschein, der sie war. „Ja, einverstanden. Cool. Also, bis dann.‟ Die beiden widmeten sich wieder dem Vortrag. Lars konnte sich nicht wirklich auf das trockene Thema konzentrieren. Er war in Gedanken schon längst im Kino. Mit seiner Heike. Lars freute sich wie ein kleiner Junge. Was konnte es Schöneres geben!? Vielleicht konnte er sie im dunklen Kino sogar küssen? Hoffentlich lief ein Liebesfilm, um Heike in Stimmung zu bringen.

Voller Euphorie hüpfte er in seine Wohnung und hätte die ganze Welt umarmen können! Er hatte ein richtiges Date mit Heike! Und dieses Mal sollte es kein missratenes Essen mit einem Casanova werden. Und morgen gab es vormittags keine Lesungen, so dass sie vielleicht nach dem Film noch in eine Kneipe gehen würden... oder gar zu ihm oder ihr nach Hause? „Kommst du noch auf einen Kaffee mit hoch?‟, hörte er sie sagen. „Ich bin so alleine...‟ Lars war so erregt, dass er vor dem Kinobesuch schnell noch onanierte, um nicht mit einer megapeinlichen Latte herumzulaufen.

Als es endlich soweit war, prickelte und kribbelte es in Lars, als er mit Heike neben sich im dunklen Kinosaal Platz nahm. Sie tranken eine Cola und aßen aus einem Popcornbecher. Zu Lars´ Verwunderung wollte Heike unbedingt in den neuesten Science-Fiction gehen. Zwar bot der Blockbuster nicht die erwünschte romantische Stimmung, aber irgendwann traute sich Lars dann doch, einen Arm um Heike zu legen. Zum Ende der Vorführung hauchte Lars ein Küsschen auf Heikes Wange. Dann fuhren sie mit der S-Bahn zurück zum Wohnheim in der Nähe des Campus.

Wenn Heike nicht fragte, musste er es tun, sagte sich Lars. Als die beiden an ihrer Haltestelle ausstiegen, trennten sich die Wege gewöhnlich, doch bevor Heike in der Dunkelheit verschwinden konnte, kam Lars eine Idee: „Ich begleite dich noch. Eine einsame Lady in der Nacht...‟ Heike fühlte sich geschmeichelt. Zu gern wäre Lars Hand in Hand mit ihr spaziert, aber Heike marschierte in strammem Tempo ihrer Wohnung entgegen. Unterwegs holte sie ihr Handy aus der Handtasche und wählte eine Nummer. „Ja, Hi!‟, hauchte sie in das Gerät. „Ich bin in fünf Minuten da, OK?‟ Lars war neugierig, mit wem sie gesprochen hatte, traute sich aber nicht, zu fragen. Viel wichtiger war, dass sie sich offenbar jetzt noch mit jemandem treffen wollte. Hoffentlich war es eine Freundin.

An Heikes Studentenheim meinte sie: „Danke fürs Mitgehen. Wenigstens habe ich noch einen schönen Abend verbracht, bevor es morgen die Katastrophe gibt.‟ Lars fragte: „Was denn für eine Katastrophe?‟ Heike erklärte ihm, dass sie die Übungsarbeit, die der Kurs morgen abgeben musste, noch nicht einmal angefangen hatte. „Aber ich bin so müde, dass ich sofort ins Bett falle.‟ Lars machte ein trauriges Gesicht. „Dann wirst du nicht zur Prüfung zugelassen!‟ Heike nickte betrübt. Lars wurde klar, was das bedeutete. Heike würde ihr Studium abbrechen müssen, die Hochschule verlassen, Lars verlassen...

„Aber warum hast du die Arbeit denn nicht geschrieben?‟, fragte er entsetzt. Heike zuckte mit den Achseln. „Ich habe es versucht...‟ Lars´ Gedanken absolvierten Salti. „Was wäre, wenn ich dir die Arbeit schreibe?‟
Heike sah ihn skeptisch an: „In einer Nacht?‟ Lars war überdurchschnittlich gut. Er war sogar ausgesprochen talentiert. „Ich könnte es schaffen. Ich schreibe dir das. Morgen früh ist die fertig. Versprochen!‟ Heike strahlte ihn an. „Das würdest du tun für mich? Oh, du lieber...‟ Es war abgemacht. Lars setzte sich sofort an seinen Schreibtisch und öffnete den Laptop. Die Arbeit durfte nicht seiner eigenen ähneln. Aber das bekam er hin. Für Heike würde er es schaffen.

Und so brühte er sich eine ganze Kanne starken Kaffee auf und machte sich ans Werk. Anfangs stand er vor einem fast unüberwindlichen Berg, doch als sein Wecker 6.30 Uhr anzeigte, speicherte er gerade die endgültige Fassung ab. Fertig. Schnell schlang er ein spartanisches Frühstück hinunter und las die Arbeit durch, um eventuelle Fehler zu berichtigen. Voilà! Heikes empirische Dokumentation. Heikes Rettung.

Er machte sich frisch, zog sich saubere Kleidung an und machte sich auf den Weg zu Heikes Wohnung. In der Hand hielt er den USB-Stick mit der Arbeit. Auf sein Klingeln machte Heike auf. Sie sah wirklich süß aus, wie sie da mit völlig wirrem Haar in ihrem Nachtkleidchen in der Tür stand und einen verschlafenen Eindruck machte. „Lars, hast du echt...?‟ Lars streckte ihr den Stick hin. Sie nahm ihn und meinte: „Wir sehen uns dann in der Uni.‟ Sie hatte gerade die Tür zu, als Lars eine männliche Stimme von innen hörte. „War das der Trottel?‟ Lars gab das Gehörte einen Stich ins Herz. Und was dann kam, war noch viel schmerzhafter. Heike gluckste: „Der Typ hat meinen Arsch gerettet. Hat wohl die ganze Nacht am Schreibtisch verbracht, nur weil er scharf auf mich ist.‟ Jonas: „Du hattest ja auch reichlich zu tun in dieser heißen Nacht, Baby!‟ Lars stellte sich vor, wie Jonas unter das Nachtkleidchen griff und die nackten Hinterbacken packte und knetete...

Er gab sich einen Stoß und ging zum Aufzug. Wie ein fremdgesteuerter Zombie kam er sich vor und wusste später nicht mehr, wie er nach Hause gekommen war. Er lag auf dem Bett und onanierte. Und selbst der Orgasmus entledigte ihn nicht von seinem Verlangen, so dass er gleich noch eine zweite Runde anschloss. Sein Herz sagte ihm, dass er ohne Heike nicht leben könne, doch sein Verstand warnte ihn vor diesem Luder. Sie hatte den Bogen überspannt. Er musste sich zwingen, sich von ihr fernzuhalten.

In den Folgetagen war dieses Vorhaben extrem schwer umzusetzen. Vermutlich wunderte sich Heike bereits, warum Lars sich nicht mehr wie eine Klette an sie klebte, aber sie stellte auch keine Fragen oder suchte seine Nähe. Lars konzentrierte sich auf sein Studium und erhielt Bestnoten. Die wichtigsten Prüfungen bestand er mit Bravour. Bald würde er seinen Abschluss haben. Heike war kein Thema mehr in seinem Leben, denn nachdem sie mehrfach durch einen Test gefallen war, hatte sie die Uni verlassen müssen.

Lars kam einen Monat später nach einer Vorlesung in seine Wohnung, als er sich wunderte, dass seine Tür einen Spalt offen stand. Hatte er vergessen, sie zu schließen? Doch dann sah er das Schloss: Es war aufgebrochen worden. Vorsichtig betrat er die kleine Wohnung und sah sich um. Die Einbrecher waren wohl schon über alle Berge, aber sie hatten ein totales Chaos hinterlassen. Lars besaß keine großen Wertgegenstände, so dass sie vermutlich leer ausgegangen waren. Vielleicht hatten sie aus Wut darüber die Bude so verwüstet. Lars´ Unterlagen, Papiere, Dokumente, Referate, Bücher und Ordner waren wild verstreut und aus Regalen und Schränken gefegt worden. Da er seinen Laptop in einem Rucksack immer bei sich trug, hatten sie ihn nicht erbeutet. Lars rief die Polizei an, die eine Anzeige aufnahmen. Dann meldete er sich bei der Wohnverwaltung.

Eine Stunde später erschien eine Frau, die sich den Schaden besah. Sie war groß und hatte sehr weibliche Kurven, lange zusammengebundene Haare und einen strengen Gesichtsausdruck. Sie notierte sich genau die Schäden an der Tür und einigen Möbeln, die zu dem Mietobjekt gehörten. Dann meinte sie: „Und Sie waren also nicht da, als die Diebe gekommen sind?‟ Lars antwortete: „Nein, ich war in der Uni. Ich habe es erst gerade bemerkt. Nach der Polizei habe ich direkt Sie angerufen.‟ Die Frau sah ihn skeptisch an. „Kann es sein, dass sie selbst einen Einbruch vorgetäuscht haben?‟

Lars riss baff die Augen auf. „Das... Also so eine Verleumdung! Natürlich nicht!‟ Die Frau hob beschwichtigend die Hand. „Ist ja gut. Ich muss das fragen. Das gehört zur Routine. Besitzen Sie ein Brecheisen?‟ Lars war blieb die Spucke weg. „Unterstellen Sie mir etwa...‟ Die Frau unterbrach ihn: „Ich unterstelle gar nichts! Haben Sie ein solches Werkzeug – ja oder nein?‟ Lars schüttelte vehement den Kopf. „Nein!‟ Die Frau sagte: „Ich muss das überprüfen.‟ Lars runzelte die Stirn. Eigentlich wollte er die Dame von der Hausverwaltung erbost aus seiner Wohnung werfen. Das war ja unglaublich! Aber die Frau sprach so bestimmend, so befehlend. Lars gehorchte. Er wusste auch nicht, was mit ihm los war. Bei einem Mann wäre er ausgerastet, aber diese Dame... Als hätte sie eine übersinnliche Macht über ihn.

Er führte sie durch die Wohnung. Die Frau untersuchte alle Räume nur oberflächlich und zeigte dann auf Lars: „Ich muss auch prüfen, ob Sie etwas am Körper verstecken.‟ Lars glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Was wollte die Frau? Ihn abtasten? „Sagen Sie mal, sind Sie bei der Polizei?‟ Die Dame antwortete: „Ich bin bei der Hausverwaltung. Das ist für Sie das Gleiche! Beine auseinander und Hände an die Wand!‟ Lars drehte sich um und folgte den Anweisungen. Diese dominante Art machte ihn fast willenlos. Die Frau tastete ihn überall ab – auch im Schritt. „Was ist denn da drin?‟, fragte sie. Lars stammelte mit hochrotem Kopf: „Ich habe eine Erektion.‟ Die Frau drehte Lars zu sich um und öffnete die Hose und zog sie hinab zu den Fußknöcheln. Durch den dünnen Stoff des Slips war die Latte deutlich sichtbar. Doch das reichte ihr nicht: Sie zog auch die Unterhose hinab.
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  RE: Venus Datum:01.05.14 00:25 IP: gespeichert Moderator melden


Schöne Fortsetzungen, ich mußte erst mal das Wort Mûl Nachschauen. Wie geht das Eigentlich diese u mit dem ^ drauf?
Das sind ja Interessante Erlebnisse die Lars in seiner Jugend hatte. Bin ja gespannt wann er das Zeichen des Mûl bekommt und ob es wirklich ein Brandzeichen wird oder ob das nur ein Test für seine Hingabe und Vertrauen war.
Er scheint ja in einer Art Zwischenwelt gefangen zu sein. Was ist eigentlich mit der Lucky Star?
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  RE: Venus Datum:04.05.14 19:18 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
...Wie geht das Eigentlich diese u mit dem ^ drauf?


Bei mir ist das "^" die Taste neben der "1". Das Zeichen heißt Zirkumflex. Du drückst die Taste und im Anschluss ein "u". Dann erscheint es über dem "u". Es funktioniert auch mit dem "â" oder dem "ô"...
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  RE: Venus Datum:07.05.14 22:59 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Prallbeutel,

super Geschichte mit viel Potential - da wird nun ordentlich in Lars´ Vergangenheit gestöbert, was die Venus-Frauen nur daraus machen werden, ob sie das irgendwie in Ordnung bringen werden oder das nur für weitere Manipulation nutzen, bleibt spannend! Insbesondere bleibt offen, was ein Mûl wohl ist - ob es sich von "Müll" ableitet

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  RE: Venus Datum:08.05.14 00:36 IP: gespeichert Moderator melden


Mûl= Sklave Knecht. Hat er aus der Elbensprache.
Elbisch

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von Gummimike am 08.05.14 um 00:38 geändert
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  RE: Venus Datum:10.05.14 21:16 IP: gespeichert Moderator melden


- Fortsetzung -

Lars öffnete den Mund, aber kein Laut kam heraus. Die Frau betrachtete den angeschwollenen Luststab mit glänzenden Augen. Dann begann sie, sich langsam die Bluse aufzuknöpfen. Lars starrte auf die Brust der Frau, die in einem erotischen Spitzen-BH hervorlugte. „Leg dich ins Bett auf den Rücken!‟, befahl sie. Lars stolperte mit seinen herabgelassenen Hosen zum Bett. War er an eine Nymphomanin geraten? Vielleicht würde sie ihn ja von Heikes Verlust trösten...

Die Frau entledigte sich ihres knielangen Rockes. Sie trug rote Strapse, passend zum roten BH. So etwas hatte Lars noch nie live und leibhaftig gesehen. Die Frau hakte ihr Höschen auf... Dann setzte sie sich breitbeinig auf den willigen jungen Mann... Lars stöhnte wohlig auf, als sie ihn eintauchen ließ. Nach zwei oder drei Reitbewegungen der Dame schoss es aus Lars hinaus. Stöhnend wand er sich unter der Hausverwalterin. Die Frau sah ihn entsetzt an. „Hast du etwa... Du kleiner Drecksack! Du mieser Spritzer!‟

Sie war stinksauer. Lars wusste nicht, wie ihm geschah. Die Frau versetzte ihm eine Backpfeife nach der anderen. Dann stand sie auf und zog sich hastig wieder an. In Nullkommanix war sie aus der Wohnung verschwunden. Lars hörte noch ihre Stimme beim Rausgehen: „Das wirst du büßen!‟ Das war Lars´ Entjungferung. Er fühlte sich gut und schlecht zugleich. Wie neugeboren und ein Versager. Wie gedemütigt und glückselig.

Lars wachte aus seiner bildhaften Erinnerung auf. Die Eneg hatte ihre Hand von seiner Stirn genommen. „Das wird dir so schnell nicht wieder geschehen!‟, prophezeite sie und verließ die Kammer. Lars stöhnte auf, denn in seinem KG bäumte sich sein Kleiner mit aller Kraft auf. Die Erinnerung an seine Entjungferung durch die Hausverwalterin hatte ihn so geil gemacht, wie er es sich zuvor nicht hatte vorstellen können. Er nestelte an seinem massiven Keuschheitsgürtel, aber alle Versuche gingen fehl, an sein bestes Stück zu gelangen.
Dabei dachte er an die Frau von seinem Wohnheim, die ihm gedroht hatte, dass er seinen vorzeitigen Erguss büßen werde.

Eine Woche später war sie erneut erschienen. Die Reparaturen in der Wohnung waren längst abgeschlossen, und Lars dachte gar nicht mehr an den Einbruch. Auch den Besuch der Hausverwalterin hatte er verdrängt, doch als sie vor der Tür stand, starrte Lars sie wie ein hypnotisiertes Kaninchen an. Jede Erinnerung war schlagartig zurückgekehrt. Jedes Detail. Sie drängelte sich herein. Unter ihrem langen Mantel lugten hohe Stiefel heraus. Als sie das Kleidungsstück öffnete, hielt Lars die Luft an: Sie trug außer Dessous mit roten Strapsen nichts darunter.

Sie ließ den Mantel fallen und näherte sich anzüglichen Schrittes dem verdutzten Studenten. „Du bist mir noch was schuldig‟, behauptete sie, packte ihn an der Brusttasche seines Hemdes und zog ihn zu sich, um ihn dann ins Schlafzimmer zu führen, als sei er ihre Beute. Lars war so erregt, dass ihm egal war, wie schnell er fertig sein würde. Diese geile dominante Frau im Bett – zum zweiten Mal! Wow! Das war sein Glückstag!

Die Frau, deren Namen er übrigens immer noch nicht kannte, legte sich auf den Rücken und spreizte die angezogenen Beine aus. Dann streckte sie sie. Lars war erstaunt über die Flexibiltät der Dame. Das war ja fast ein Spagat! Sein Blick wurde magisch von ihrem Dreieck angezogen. Als er über sie kroch, drückte sie seinen Kopf runter, tiefer. „Erst verwöhnst du mich mit deiner Zunge‟, forderte sie.

Lars hatte die feuchte Spalte direkt vor seinen Augen. Dann begann er damit, die Schamlippen zu liebkosen. Die Frau steuerte ihn, gab ihm genaue Anweisungen, was er machen sollte. Und schon wenige Minuten später stöhnte sie so wollüstig, als sei sie kurz vor einem starken Orgasmus. Lars schmeckte ihre Lust auf der Zunge, genoss den weiblichen Geruch und die zitternden Bewegungen des verlangenden Fleisches. Sein eigener Liebesknochen drückte längst hart und schmerzhaft auf die Matratze. Ungeduldig wollte er endlich zum Einsatz kommen, doch die Begierde der Frau gipfelte zunächst in einem Höhepunkt, den sie laut herausschrie.

Als Lars dann höher kroch, drückte sie ihn über die Seite weg und stand auf. „Nicht schlecht für einen Anfänger wie dich.‟ Lars wusste nicht, was nun geschehen sollte. Er wollte doch mit der Frau schlafen. Aber sie zog sich den Mantel über und knöpfte ihn zu. Lars stand da mit geladener Kanone und sah fassungslos zu. Als die Frau seinen entsetzten Gesichtsausdruck bemerkte, kicherte sie und zeigte auf den erigierten Penis: „Damit willst du eine Frau befriedigen?‟ Sie lachte laut und spöttisch und krümmte sich vor Amüsement. Lars bekam einen roten Kopf. Die Frau packte den Luststab und meinte verächtlich: „Dein Schwänzchen ist dafür nicht geeignet. Glaube mir! Jede Frau wird dich auslachen! Lerne lieber, gut zu lecken. Vielleicht bekommst du dann ab und zu eine Chance auf eine Bettgefährtin.‟ Mit diesen harschen Worten verließ sie die Wohnung.

Lars´ Kopf glühte. Ihm war heiß vor Scham. Doch sein Penis war immer noch steinhart. Lars wurde gar nicht bewusst, wie sich seine rechte Hand um den Schaft schloss und ihn energisch wichste. Sekunden später war alles vorbei. Doch die Hausverwalterin sah er nie wieder. Als sei sie gar nicht existent. Eine Chimäre seiner Einbildung.

Als die Erinnerungsbilder langsam verblassten, lag Lars auf seiner Liege und starrte gegen die Decke seiner Kammer des Palastes. Heute besuchte ihn niemand mehr. Und so wartete er geduldig auf die nächste Sitzung mit der Eneg. Am Abend brachte ihm eine Mine das Essen. Sie sprach kein Wort und verschwand gleich wieder. Erst am nächsten Tag erschien die Eneg wieder. In Sekunden führte sie Lars in die Vergangenheit. Lars lag auf dem Bett, die Hand der Eneg berührte seine Stirn. Er meinte noch zu spüren, wie die andere Hand der Venusfrau seine Brust hinab zu seinen Lenden wanderte, doch er war bereits in der Vergangenheit eingetaucht und konnte im Jetzt nichts mehr wahrnehmen...

Sein Studium hatte er nach wenigen Semestern ausgezeichnet abgeschlossen und fand daher auch schnell eine Anstellung bei einer Werbeagentur als Texter. Sein schneller beruflicher Erfolg ließen ihn zügig aufsteigen. Die steile Karriere brachte mehr Geld, mehr Ansehen, aber auch mehr Arbeit. Oft schuftete er 16 Stunden lang im Büro. Als gut aussehender, erfolgreicher und auch noch solventer Single war er ein begehrtes Objekt bei den Frauen, doch Lars wagte es nicht, mit einer der hübschen Damen intim zu werden. Nachdem, was die Hauswirtschafterin ihm vorhergesagt hatte, traute sich Lars in dieser Beziehung nichts zu. Zu tief hatte die Frau in den roten Strapsen ihre Worte in sein Innerstes gepflanzt.

Er kompensierte dieses Manko mit noch mehr beruflichem Erfolg. In der Branche reicht es nicht, nur Talent zu haben. Auch ein gewissen Alphamännchen-Gen musste vorhanden sein, um nicht im kalten Business unterzugehen. Überraschenderweise konnte sich Lars gegenüber männlichen Kollegen oder der Konkurrenz gut durchsetzen. Bald übernahm er die Leitung einer Arbeitsgruppe, dann die gesamte Abteilung. Mit wachsendem Erfolg und Geld leistete sich Lars einen entsprechend aufwändigeren Lebensstil. Und mit der Zeit war er so von schönen Frauen umworben, dass er fast jede Nacht einen One-Night-Stand hätte haben können. Hätte...

Denn in Lars wucherte noch immer die Angst, dem schönen Geschlecht nicht zu genügen. Aber dann kam die Jubiläumsfeier der Agentur. Der Abend wurde groß gefeiert. Neben Lobreden über die Firma, gehörten auch eingekaufte Unterhaltungsacts zum Programm. Der Champagner floss in Strömen. Lars, der gewöhnlich eine gesunde und alkoholfreie Lebensweise bevorzugte, war von der Sektbrause zügig beschwipst. Wie er dann irgendwann aufs Hotelzimmer gekommen war – mit gleich zwei heißen Bräuten aus einer anderen Abteilung – konnte er nicht mehr sagen. Aber es muss wohl eine geile Nacht gewesen sein.

In den Blicken der Damen war in den Folgetagen kein Spott, kein Hohn, keine Häme – im Gegenteil: Er muss wohl der prächtigste Hengst gewesen sein. Lars gewann aus dieser Erfahrung nun auch bei den Damen mehr Selbstbewusstsein. Nach und nach fand er immer öfter ein Häschen in seinen Laken und besaß mittlerweile den Ruf des Playboys, den er in der Firma und der gesamten Branche genoss. Es schien alles perfekt, aber irgendwie empfand Lars eine unbeschreibliche Leere. Ihm fehlte etwas Entscheidendes. Vielleicht befriedigte ihn seine Rolle als Partylöwe nicht. Er sehnte sich nach einer strengen, harten Hand, die ihn führte. Er wollte sich fallen lassen, sich ihr völlig ergeben...

Zaghafte Versuche, die Zügel an eines der willigen Mädels zu übergeben, gingen schief. Die jungen Dinger hatten einfach weder die nötige Ausstrahlung noch das passende Geschick oder gar Interesse daran. Und auch einige Kolleginnen, die ein paar Jährchen älter waren, als er, kamen nicht zurecht mit seinen Wünschen und Bedürfnissen einer dominanten Führung. Lars erfuhr eine Enttäuschung nach der anderen. Er zog sich mehr und mehr aus dem Jetset-Leben zurück und durchforstete das Internet nach Dominas. Die waren schließlich Profis und würden seine Neigung verstehen und – gegen das angemessene Kleingeld - gern bedienen.

Anfangs begnügte er sich mit telefonischen Kontakten, dann wagte er den ersten persönlichen Besuch bei einer Herrin namens Lady Madison. Dort wurde er endlich verstanden und nach seinen Vorstellungen behandelt, doch jede Stunde bei der gewerblichen Dame kostete mehrere hundert Euro. Lars konnte sich solche Besuche jede Woche leisten. Geld spielte für ihn kaum eine Rolle. Seine erste Million hatte er bereits verdient. Aber eigentlich wünschte er sich eine Beziehung, in der die bessere Hälfte die Hosen trug und ihn leitete, ihn Demut und Unterwerfung lehrte. Und ihn zugleich liebte, wie er sie lieben würde.

Doch auf so eine Frau seines Herzens wartete er vergebens. Daher widmete er sich verstärkt seinem liebsten Hobby, dem Segeln. Im Golfklub und im Tennisverein war er dagegen in seinen Kreisen verblieben. Dort konnte er nicht abschalten, auf andere Gedanken kommen. Aber auf dem Wasser war er allein und träumte von einer Lady, die ihn zu ihrem devoten Sklaven erzog. Doch es sollte stets nur Fantasie bleiben. Um seine Neigung befriedigen zu können, war er weiterhin auf Dominas angewiesen. Im Laufe der Zeit war er Stammkunde in einem renommierten Studio geworden.

Hin und wieder schickte die Agentur ihn auf Geschäftsreise zu Kunden in aller Welt. Lars brachte meistens profitable Verträge mit. Dafür arbeitete er an manchen Tagen rund um die Uhr. Wenn ihm dann mal eine Pause von wenigen Tagen vergönnt war, genoss er Klima, Landschaft und Meer seines Reiseorts. Darunter war Miami in Florida, Perth in Australien, Taiwan, New York, San Francisco und Chicago in den USA sowie Kapstadt in Südafrika. Lars kam weit herum. Doch statt am Pool zu liegen oder abends die feinen Clubs zu besuchen, suchte er nachts in den Rotlichtvierteln nach SM-Studios und wurde auch fast in jedem Land fündig.

Tagsüber dominierte Lars als knallharter Geschäftsmann, in der Nacht konnte er sich bei Dominas endlich gehen lassen und so devot geben, wie es seiner Neigung entsprach. Eine Dame in Amerika hatte ihn einmal von oben bis unten in dünne Latexbahnen eingewickelt – bis auf seinen Ständer, der daraus hervorlugte. Lars war bei dieser Session zum stärksten Orgasmus seines Lebens gekommen. Seitdem besaß er eine kleine Auswahl an Latexhöschen und Shirts, die er sich auch während der Arbeitszeit manchmal gönnte. Der Geruch, das Gefühl der Enge... Doch richtig genießen konnte er sie nur alleine oder in einem Studio.

Auch hatte er schon des Öfteren im Internet nach Keuschheitsgürteln geschaut. Ihn erregte die Vorstellung, von einer dominanten Dame keusch gehalten zu werden. Doch konnte sich Lars bisher nicht zu einem Kauf entschließen. Er hatte den Aspekt der Keuschhaltung aber in soweit in seine Sessions integriert, dass er niemals spritzen durfte, bevor es die Domina erlaubte. Das war für ihn immer besonders erregend, und er schoss seine Ladung am Ende in einem Finale ab, wie er es früher nie für möglich gehalten hätte.

Dann kam der Tag, es war in Deutschland in seinem Stammstudio, als die Domina ihm auch am Ende der Session keine Erleichterung erlaubte. Lars verging fast vor Geilheit und Erregung. Gleichzeitig war er zutiefst frustriert, doch die Stunden danach waren so geil gewesen! Bisher war er entspannt und erleichtert aus den Studios nach Hause gegangen; heute erlebte er die Fortsetzung seiner Anspannung. Lars konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, sich einfach eine schnelle Handmassage zu gönnen, doch das hatte die Domina streng verboten. Er sollte abstinent bleiben, bis er erneut bei ihr erschien. Den nächsten Termin hatte er erst sieben Tage später. Es war die längste Woche seines Lebens.

Lars merkte in der Agentur, wie angespannt er war, wie leicht erregbar. Zig Mal am Tag drehten sich seine Gedanken nur um seinen nächsten Höhepunkt. Die sexuellen Fantasien beherrschten sein Tun und Denken völlig, so dass er anfangs dachte, er könne so nicht arbeiten. Doch in dieser Woche war er besonders kreativ und entwickelte einen Werbespot, der ein großer Erfolg werden sollte. Der Film war zwar so voller Erotik, dass sein Chef und auch der Kunde ihn beinahe ablehnten, dann aber doch – in einer leicht entschärften Version – produzierten.

Lars war beim nächsten Besuch im Studio so aufgeregt wie nie zuvor. Die Domina hieß ihn mit einem spöttischen Grinsen willkommen. „Warst du ein braver Sklave?‟ Lars bejahte und schwor, dass er keusch geblieben war. Die Domina lobte ihn und versprach ihm eine große Belohnung für seine Gehorsamkeit. Und tatsächlich: Sie brachte ihn zu einem noch stärkeren Orgasmus. Lars war noch Minuten später völlig aufgedreht, voller Glücksgefühle und euphorisch.

Plötzlich erwachte Lars aus seiner Erinnerung: Die Eneg hatte ihre Hand von seiner Stirn gehoben und sprach ruhig auf ihn ein: „Du bist jetzt wieder im Hier und Jetzt. Öffne die Augen!‟ Lars starrte die uniformierte Frau an. „Habe ich aus meiner Vergangenheit erzählt?‟ Die Eneg stand auf, ohne zu antworten, und sagte: „Morgen wirst du ein Mûl sein!‟ Lars wollte Fragen stellen, aber die Frau verließ den Raum. Von außen rumpelte ein schwerer Riegel vor. Lars lag noch lange wach. Wie spät war es überhaupt? Er hatte keinerlei Zeitgefühl mehr. Sein Raum hatte kein Fenster. Je mehr er versuchte, zu schlafen, desto wacher wurde er. Statt zu schlafen, stand er auf und lief im Kreis umher. Vor lauter Langeweile zählte er die Steinfliesen am Boden und an den Wänden. Dabei spürte er erneut, wie seine Männlichkeit sich gegen den Keuschheitsgürtel stemmte. Lars griff gegen das Metall und verwünschte den KG. Wie gern hätte er jetzt onaniert!? Wie lange wollten diese Venusfrauen ihn noch keusch halten? Es verging eine scheinbar endlose Zeit, bis Lars endlich müde wurde und einschlummerte.

Abrupt wurde er aus dem Schlaf gerissen. Mehrere Frauen in Weiß standen um seine Liege und rissen ihm das Laken weg. „Aufstehen! Es ist soweit!‟ Lars ließ sich abführen wie ein Gefangener – der er ja auch war. Die Frauen führten ihn über den langen Flur des Palastes zu dem Raum, in dem das Kohlebecken gestanden hatte. Schon wollte Lars Panik bekommen, doch er sah nirgends Kohlen glühen oder Feuer lodern. Stattdessen stand an der Wand gegenüber des Eingangs ein großes massives Andreaskreuz mit Fesselmanschetten. Lars stand bald fixiert wie ein X an dem Gerüst. Eine Mine schnitt ihm das Latexhöschen von den Lenden und öffnete den Keuschheitsgürtel, den sie ihm ebenfalls abnahm. Lars stöhnte wohlig auf. Die Freiheit für seinen Liebesstab fühlte sie grandios an. Endlich konnte er komplett erigieren.

Seltsamerweise spürte er kaum Scham vor den fremden Damen. Eine andere Mine kam zu ihm und band ihm ein weißes Seidentuch über die Augen. Die unbefriedigte Geilheit in seinem Phallus stieg damit noch intensiver an. Aber er merkte auch, wie Angst vor dem Unbekannten in ihm wuchs. Wollten die Venusfrauen ihn befriedigen? Oder ihn irgendwie züchtigen? Wurde er nun zum Mûl? Was würde geschehen? Er lauschte auf jedes kleinste Geräusch und versuchte sich vorzustellen, was vor ihm geschah. Dann spürte er eine Hand in einem Latexhandschuh auf seiner Brust. Etwas streifte über seine Haut. Er wurde eingecremt oder eingeseift...

Nach einiger Zeit war ihm klar, dass er rasiert wurde. Anschließend trockneten die Hände ihn mit einem Tuch ab. Lars entspannte sich ein wenig. Es hatte sich angenehm angefühlt. Plötzlich griff eine Hand an seine linke Brust, und dann stach ein brennender Schmerz in seiner Brustwarze, der sich wie flüssiges Eisen anfühlte! Lars schrie auf. Die intensivste Pein nahm schnell wieder ab, aber ein gewisser Reiz blieb ihm erhalten. Lars drehte seinen Kopf wild hin und her. „Bitte nicht! Was macht ihr? Was war das?‟ Doch seine Frage blieb unerhört. Stattdessen fühlte er, wie der Latexhandschuh nach seiner rechten Brust griff. „NEIN!‟, brüllte Lars. Aber sein Protest bewirkte nichts. Auch in seiner rechten Brustwarze explodierte es qualvoll.

Damit sollte seine Behandlung zunächst beendet sein. Lars verbrachte noch über eine Stunde an dem Andreaskreuz. Seine Warzen brannten noch und fühlten sich gleichzeitig kalt an. Hatten die Frauen ihn mit einer kühlenden Salbe behandelt? Aber was hatte diese infernalischen Stiche ausgelöst? Als endlich eine Mine stumm seinen Augenbinde abnahm, blinzelte Lars in das helle Licht. Und dann bemerkte er die beiden großen Ringe in seinen Nippeln. Verwirrt und entsetzt sah er an sich hinab. „Was...?‟ Die Mine verließ den Raum. Lars starrte die Ringe an, die einen Durchmesser von drei Zentimetern hatten. Seine Beine wurden weich und wären am liebsten unter ihm weggesackt, aber dann hätten seine Arme sein gesamtes Gewicht tragen müssen. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterhin an dem Kreuz zu stehen und auszuharren.

Eine weitere Stunde später kamen die Frauen zurück. Es handelte sich um fünf Mine und eine Eneg. Eine Mine band ihm erneut das Tuch über die Augen. Lars ächzte. Was sollte denn nun noch kommen? Als er dann spürte, wie sich Latexhände an seinem Gemächt zu schaffen machten, hechelte er panisch. Lars keuchte und stöhnte. Er wurde in seinem ganzen Intimbereich rasiert, wie zuvor auf der Brust. Aber was kam danach? Wollten diese Verrückten ihm etwa noch sein bestes Stück beringen?

Lars stammelte bittende und bettelnde Vetos, aber genauso gut hätte er gegen die Steinwand einreden können. Als er trockengerieben wurde, stieg seine Panik an. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen! Lars flehte: „Bitte nicht mein Penis! Bitte!‟ Er spürte einen Finger auf seinem Mund, der ihn verstummen ließ. Eine Stimme raunte ihm ins Ohr: „Du willst doch ein Mûl sein? Dann sei folgsam!‟ Lars stammelte: „Ich... weiß doch nicht... nicht einmal, was ein.... Mûl ist! Ich will...‟ Da nahm er die nackte Hand der Frau wahr, die sich auf seine Stirn gelegt hatte. Lars verspürte eine innere Ruhe und Zufriedenheit. „Ja...‟, hörte er seinen Mund sprechen, „ich will ein Mûl sein.‟ Und im nächsten Moment merkte er, wie sein bester Freund kalt und taub wurde. Und dann explodierte trotzdem eine Pein, wie er sie im Leben nie zuvor erlebt hatte, in seiner Eichel.

Doch obwohl er schreien wollte, kam kein Ton hervor. Und Lars wehrte sich auch nicht dagegen. Er wusste tief in sich, dass er genau das wollte, was hier geschah. Die Venusfrauen sorgten für ihn. Sie bereiteten ihn vor. Sie machten ihn zum Mûl. Nur dafür lebte er. Das war sein Lebenssinn. So sah seine Zukunft aus. Er fühlte sich Zuhause. Schließlich schwanden ihm die Sinne und es war nur noch Schwärze und Stille um ihn herum.

Als er erwachte, befand er sich in seinem Zimmer auf der Liege. Und er war splitternackt unter dem dünnen Laken. Schnell riss er den Stoff weg. Tatsächlich: Er trug kein Latexhöschen und auch keinen Keuschheitsgürtel. In seiner Eichel prangte ein gewaltiger Ring, größer als die Eichel selbst, und auch in seinen Brustwarzen befanden sich Ringe. Lars berührte alle drei Piercings vorsichtig. Es schmerzte, wenn er sie bewegte. Die Frauen hatten die Stellen mit Salbe versorgt. Neben seiner Liege stand wieder ein Tablett mit Brei und Wasser, das er gierig hinunterschlang.

Als der erste Schrecken vorbei war, kam ihm wieder der Gedanke nach Befriedigung seiner Triebe. Er versuchte achtsam zu onanieren, doch jede Bewegung schmerzte. Frustriert ließ er es sein. In seinem früheren Leben hatte er nichts für Piercings übrig gehabt. Doch die neuen Ringe gefielen ihm irgendwie. Sie gehörten zu ihm. Früher hatte er bereits Frauen mit mehr als einem Ohrloch pro Seite skeptisch betrachtet. Und ein Piercing an sich selbst war unvorstellbar gewesen. Nicht einmal ein Ohrstecker. Und nun? Er war der reinste Piercingfreak geworden!

Lars runzelte die Stirn. Erst jetzt betrachtete er die Ringe an seinen Brustwarzen genauer: Die Ringe besaßen eine kleine Verlängerung nach unten, die wiederum mit einem kurzen Querstab verbunden war. Dann begriff er: das Venussymbol. Hastig griff er sich an seine Männlichkeit und wünschte in der nächsten Sekunde, sachter gewesen zu sein, denn jede Bewegung des neuen Intimschmuckes tat höllisch weh. Aber an dem Ring war keine Erweiterung. Es handelte sich nur um einen gewöhnlichen Ring. Lars schnaubte über diesen Gedanken. Von wegen „gewöhnlich‟! Er empfand einen dicken Metallreif in seiner Eichel als alles andere als gewöhnlich. Das Ding hatte so gewaltige Ausmaße, dass er sich fragte, ob er damit wegen des Gewichts überhaupt noch einen hochbekam.
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Viele Grüße von prallbeutel
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pardofelis
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  RE: Venus Datum:10.05.14 22:55 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo prallbeutel,

großes Dankeschön.

Immer wieder faszinierend wie schnell er sich in die Hypnose fallen lassen kann.
Allerdings gleich beringen?? Mal schauen welche Aufgaben er bei den "Damen" bekommt.


pardofelis
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  RE: Venus Datum:11.05.14 01:01 IP: gespeichert Moderator melden


Mit dem Ring am Penis kann der bestimmt gut Festgemacht werden. Mich wundert das er keinen Ring im Damm bekommen hat so könnte er ja noch Onanieren sobald das Loch in der Eichel etwas Abgheilt ist.
Wieso eigentlich jetzt die Ringe nach dem er beim Brandzeichen so Versagt hat? Gibts eine Unterteilung bei den Mûl?
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latex_steven  
  RE: Venus Datum:11.05.14 09:59 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Prallbeutel !

Nun ist Lars zum Mûl geworden. Erst dachte er noch,
er wäre ein Playboy der Superklasse. Aber das haben
ihm die Frauen nur eingeredet. Er besitzt nun riesige
Ringe. Er wundert sich das er sie überhaupt tragen
kann.
Nun fragt er sich was seine Aufgaben als Mûl sein
sollen?

Viele Grüße SteveN



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