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Black Panter
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Wenn alle wüßten sie wollen,gäbe es keinen mehr der ihnen etwas beibringen könnte

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:06.12.06 03:04 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Blue!

Hi alle Interessierten!

Ääähh,das "wahrhhaftig bleiben" gilt auch für mich,darum muß ich zugeben ein wenig verwirrt zu sein,daß blue ihn nicht kennt.

Wie sagt Fee immer:wenn du schneller werden willst,schreib`Texte ab. So sei es.

Der Rückumschlagtext:

Upton Sinclair,geboren 1878 in Baltimore/USA und 1968 in Arizona gestorben,ist mit rund 80 Romanen und Sachbüchern,29 Theaterstücken,unzähligen Essays,Pamphleten und Briefen ein Klassiker der sozialkritischen Literatur.
Bis zum Zweiten Weltkrieg gehörte er in Deutschland zu den zehn meistgelesenen Schriftstellern,dann machten die Bücherverbrennungen auch vor seinen Werken nicht halt,und er geriet in Vergessenheit.
Präsident Roosevelt nannte ihn auf Grund seines unermüdlichen politischen Engagements halb verächtlich,halb hochachtungsvoll einen "Dreckwühler" und forderte von Sinclairs Verleger:"Sagen Sie ihm,er soll Ruhe geben und die Regierung des Landes für eine Weile mir überlassen."

1905 verdingte sich Upton Sinclair wochenlang als Arbeiter in den Schlachthöfen Chicagos und verarbeitete die Eindrücke in diesem,seinem berühmtesten Roman.
Sein Erscheinen löste eine weltweite Entrüstung über die entsetzlichen hygienischen und menschlichen Arbeitsbedingungen aus.
Als der Konsum amerikanischer Fleischkonserven nach dem Erscheinen des Romans in Europa drastisch zurück ging,wurde zwar die Qualität der Konserven verbessert,nicht aber die Situation der Arbeiter.
Sinclair über diese Auswirkungen seines Romans,den sein Freund Jack London als "Onkel Tom`s Hütte der Lohnsklaverei" pries: "Ich zielte auf das Herz der Menschen,aber ich traf sie nur in den Bauch."

No command,


Black Panter
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Wenn alle wüßten sie wollen,gäbe es keinen mehr der ihnen etwas beibringen könnte

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:08.12.06 01:39 IP: gespeichert Moderator melden


Hi blue!

Expliziet für dich:
Ich lese gerade die Biographie von Herbert Wehner.

Autor ist Christoph Meyer.erschienen im dtv-Verlag (dtv premium) 24551,ISBN-10: 3-423-24551-4.

Back to the roots.

Warum Kommunismus erstmal nicht möglich,aber Utopia machbar ist...

War das die Dokumentation von Peter von Zahn,"Bilder die die Welt bewegten"?


Black Panter
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Wenn alle wüßten sie wollen,gäbe es keinen mehr der ihnen etwas beibringen könnte

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:30.01.07 14:49 IP: gespeichert Moderator melden


STEMM HOCH!

Hallo alle zusammen!

Weiter gehts:

Heute möchte ich euch eines meiner Lieblingsbücher vorstellen:

Joseph Heller, Catch22.

Klappentext: "Krieg. Mittendrin Captain Yossarian,der neben dem großen-dem Weltkrieg-seinen kleinen Privatkrieg zu führen hat.
Alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben: drüben die feindliche Kriegsmaschinerie-hüben schikanierende Vorgesetzte und sinnloses Reglement. Aber Yosserian gedenkt zu überleben. Dem unsinnigen Wirrwar des Krieges setzt er seine eigenen Tollheiten entgegen,mit List sich die allgegenwärtigen Greuel vom Leib zu halten."

In diesem Buch stehen auch die,meiner Meinung nach besten Dialoge der "modernen" Literatur,von Neil Simon mal abgesehen.

Hier könnt ihr lesen,wie man sich den Wahnsinn vom Leib halten kann und feststellen,daß Humor eine gute Waffe ist.

Wem das zu lange dauert,es gibt auch eine gleichnamige Verfilmung mit einem meiner Lieblingshumoristen,oder Schauspieler Alan Arkin.
(und Orson Welles,Martin Balsam,Martin Sheen,Richard Benjamin,etcetc....)

Der Film läuft des öfteren im Nachtprogramm,damit ihn nicht so viele sehen.

Man könnte ja auf Gedanken kommen.

Liebe Grüße,


Black Panter
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:17.03.07 16:13 IP: gespeichert Moderator melden


"Wir sagen oft: `Sitz nicht so herum, tu was`, aber wir sollten es umgekehrt sehen: `Tu nicht einfach was, setz dich hin, sei da.`"

Diese Sätze fielen bei mir, der ich im Moment nur am Rennen bin, auf fruchtbaren Boden, und so habe ich das Buch, in dem sie (auf S. 17) stehen, einfach gekauft:

Thich Nhat Hanh: Im Hier und Jetzt zuhause sein. Theseus Verlag 2006. 12, 95 €

Das kleine, schön gestaltete Buch stellt einfache, immer am Alltag orientierte Texte mit Reflexionen von Thich Nhat Hanh, dem bekannten in Frankreich lebenden vietnamesischen Buddhisten und Zen-Meister, vor. Die Texte sind gut zu lesen und und gehen oft von übersehenen Aspekten unseres Alltagslebens aus, die dann gedanklich vertieft werden. Im letzten von vier großen Abschnitten bringt der Autor undogmatisch und verständlich verschiedene Aspekte der buddhistischen Lebensweisheit (Unbeständigkeit, Intersein, Nicht-Selbst) zur Sprache. Die Texte sind kurz, ein bis zwei Seiten lang, und eignen sich daher besonders für Zeiten, in denen man nur einen geringen Leseatem hat. Ein wenig meditative Stimmung und ein offener Geist sind der Lektüre aber schon förderlich.

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 18.03.07 um 21:14 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:20.03.07 11:12 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Bluevelvet!

Das Buch kenne ich auch noch nicht. Ich wünsche ihm viele Leser und werde selbst mal schauen ob ich es in der Bücherei bekomme.

Neue Tipps von mir folgen bald.

Viele Grüße,


Black Panter
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:23.03.07 13:12 IP: gespeichert Moderator melden


Hiho!

Das grummelt schon ein wenig,wenn ich diesen Film jetzt empfehle,aber ich habe ihn ja nicht gedreht.

Sei`s d`rum:

"Lucky @ slevin" mit Bruce Willis,Morgan Freeman,Ben Kingsley,u.a.

Worum es geht ist schnell erklärt: ein Katz-und Mausspiel.

Ich kenne das unter anderen Bezeichnungen,aber wer den Kansas-City-Shuffle begriffen hat,hat viel begriffen.


Black Panter
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:25.03.07 15:52 IP: gespeichert Moderator melden


Vor meiner Arbeit bin ich jetzt geflüchtet - zu Konfuzius.

Konfuzius ist mir, anders als etwa der Buddha, lange fremd geblieben. Das änderte sich erst, als ich vor einigen Jahren das Konfuzius-Kapitel aus Karl Jaspers` "Die große Philosophen" von 1957 las. Dort wird uns Konfuzius als einer der vier "maßgebenden Menschen" (Sokrates, Buddha, Konfuzius, Jesus) vorgestellt. Unter dem Titel "Die maßgebenden Menschen" ist dieser Teil der Jaspersschen Philosophiegeschichte auch separat als Taschenbuch erschienen.

In den letzten beiden Tagen habe ich mir ein kleines, schon 1930 erschienes Bändchen vorgenommen:

Rudolf von Delius: Kungfutse. Seine Persönlichkeit und seine Lehre. Stuttgart 1948

Der Autor stellt uns Lehre und Leben des großen Chinesen zugleich sensibel und begeisternd vor. Die fünf Kapitel über "Kungfutses Weisheit"

1. Die Klarheit
2. Die Güte
3. Die Kraft
4. Die Form
5. Der Himmel

sind einfach klasse. Auch die Persönlichkeit dieses "großen Lehrers eines großen Volkes" (E. Gombrich) wird uns anschaulich und sympathisch nahegebracht. Etwas schwächer fand ich die unter Vergleichsabsicht gegebenen Darstellungen von Laotse, Buddha oder Jesus. Aber auch sie tragen, oft bemerkenswert treffend, zur Konturierung bei.

Wer Konfuzius selbst lesen möchte, findet bei Reclam eine gute und preiswerte Ausgabe seiner Gespräche. Bemerkenswert sind dabei auch das Nachwort und die vielen hilfreichen Erläuterungen.

Konfuzius: Gespräche. Stuttgart 1998


Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 05.04.07 um 16:45 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:27.03.07 18:46 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen!

Es wurde mir gerade zugeflüstert und ist was für den Recorder (bei dem Wetter...)

In "Das Vierte" kommt heute um 20:15 Uhr ein Klassiker,für alle die gerne Lachen:

"Tote tragen keine Karos".

Ein Film von Carl Reiner aus dem Jahr 1981,in dem Steve Martin in der Tradition von Sam Spade einen komplizierten Fall zu lösen hat.

Seine Mitspieler,unter anderem, Ingrid Bergman,Humphrey Bogart,Kirk Douglas,James Cagney,usw.

Das geht nicht?

Das geht doch.

Aber Achtung,da herrscht höchster Lachalarm!


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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:30.03.07 17:03 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo zusammen!
Dann mal wieder etwas Ernstes,trotzdem sehr Unterhaltsames:

Harry Mulisch: "Die Entdeckung des Himmels".

Klappentext:

"Eine in dieses umtriebige und abgründige Jahrhundert ausschwärmende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft,eine Liebe ,die aufmüpfigen sechziger,die pragmatischen siebziger und die windigen achtziger Jahre und den langen Nachhall der Kriegs-und Nachkriegszeit;

über ein ungewöhnliches Kind,das einen noch ungewöhnlicheren Auftrag hat;

einen Astronomen und Don Juan,der nie zur Ruhe kommt,und ein Sprachgenie,das in der Politik Karriere macht."

Dem habe ich kaum was hinzu zu fügen,außer,wer nicht Hamlets Worte von "Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde,als eure Schulweißheit euch träumen läßt" zumindest bedenken kann,sollte etwas anderes lesen.


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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:30.03.07 21:28 IP: gespeichert Moderator melden


Zu Mulischs Roman "Die Entdeckung des Himmels" gibt es auch einen gleichnamigen Spielfilm, der als recht gut gilt.


Als ich mich heute abend in unserem jetzt gelungen umgebauten Münsteraner Buchtempel mit den Texten für die nächsten Unterrichtsreihen versorgte, stellte sich mir in der Philosophie-Abteilung ein Buch in den Weg, dessen humorvoller Titel einen gewissen Tiefsinn versprach:

Julian Baggini: Das Schwein, das unbedingt gegessen werden möchte. 100 philosophische Gedankenspiele. München: Piper. 2007 - 18,90 €

Finanzen gecheckt, für die Pizza reichte es noch , gekauft! Und das Buch des in London promovierten Philosophen enttäuscht nicht. Mit geschickt und humorvoll reformulierten Geschichten und Gedanken der philosophischen Tradition werden z. T. tiefsinnige philosophische Probleme erläutert. Alte Bekante finden sich wieder, wie z. B. Descartes böser Dämon oder die Geschichte von Achill und der Schildkröte. Hier eine kleine Kostprobe zum Problem des Bösen:


Und der Herr sprach zum Philosophen. "Ich bin der Herr, dein Gott, voll allumfassender Liebe, Macht und Allwissen."
"Das sehe ich anders", erwiderte der Philosoph. "Ich betrachte diese Welt und entdecke schreckliche Krankheiten, Hunger und Wahnsinn, und Du unternimmst nichts dagegen. Liegt es daran, dass Du es nicht kannst? In dem Fall bist Du nicht allmächtig. Oder weißt du nichts davon? Dann bist Du nicht allwissend. Oder willst du einfach nicht? Dann bist Du nicht voll allumfassender Liebe."
"Frechheit!", rief der Herr. "Es ist besser für dich, wenn ich dem Bösen nicht Einhalt gebiete, denn du musst dich moralisch und spirituell entwickeln. Dazu brauchst du die Freiheit, neben dem Guten auch Böses zu tun und dich mit der Möglichkeit des Leids auseinanderzusetzen. Wie hätte ich die Welt besser machen können, ohne dir die Freiheit der Entwicklung zu nehmen?"
"Immer mit der Ruhe", erwiderte der Philosoph. "Erstens hättest du uns so schaffen können, dass wir weniger Schmerz empfinden. Zweitens hättest du für mehr Mitgefühl bei den Menschen sorgen können, damit wir anderen nichts Böses tun. Drittens hättst du uns klüger machen können, damit wir bei der persönlichen Entwicklung nicht so viel leiden müssen. Viertens hättest du die Natur weniger brutal gestalten können. Soll ich weiterreden?"


Ziemlich überzeugend, oder? Die Geschichten werden anschließend erläutert, ihre Rätselhaftigkeit vertieft oder dem Leser eine spur der Lösung aufgewiesen.

Ich habe meine Kohle wohl nicht in den Sand gesetzt.

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 30.03.07 um 21:33 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:30.03.07 23:59 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo bluevelvet.

Die Verfilmung läßt mich immer noch zittern.


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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:31.03.07 10:29 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo!

Gerade gesehen,und vielleicht schaffe ich es:

In Tele 5 kommt um 13:20 Uhr "Der Krieg der Knöpfe".

Wer die Bücher nicht kennt,hat hier die Chance etwas zu lernen.

Man Liest sich,


Black Panter
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:05.04.07 16:26 IP: gespeichert Moderator melden


Ein paar Tage liegt es schon bei mir herum, das Buch von

Erik Händeler: Kondratieffs Welt. Wohlstand nach der Industriegesellschaft. Moers: Brendow-Verlag 2005, 127 Seiten. - 9, 90 €

Der 1938 von Stalins Schergen auf dessen Befehl hingerichtete russische Ökonom Nikolai Kondratieff (*1892) ist hierzulande noch relativ unbekannt. Zu unrecht, wie ich dem genannten Buch entnehmen konnte.

Wenn wir über Konjunkturzyklen reden, so reden wir in der Regel über die sog. kurzen Wellen von 7-11 Jahren, nach dem französischen Ökonomen Clement Juglar (1819-1905) auch Juglar-Zyklen genannt. Kondratieff behauptete nun, dass diese kurzen Wellen der Konjunktur von langen Wellen von 40-60 Jahren überlagert würden. Am Anfang einer langen Welle, von Joseph Schumpeter (1883-1950) "Kondratieff-Zyklen" genannt, steht eine Basis-Innovation, die auf Notwendigkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung antwortet und im Laufe der Jahre die Gesellschaft durchdringt. Es wird mit ihrer Verbreitung Geld verdient, allerdings mit zunehmendem Durchdringungsgrad zunehmend weniger - die Phase des Abschwungs der langen Welle setzt ein und die Verteilungskämpfe beginnen, bis eine neue Basis-Innovation einen neuen längerfristigen Aufschwung in Gang setzt.

Auf S. 27 stellt Händeler in einer einfachen, aber aussagekräftigen Grafik die Kondratieff-Zyklen seit 1780 dar. Tragende Innovationen der verschiedenen Zyklen sind z. B. die Dampfmaschine, die Eisenbahn, die Elektrizität, das Auto, die Informationstechnik. Im Moment befinden wir uns in einer Abschwungphase und unser Autor meint, dass der nächste langwellige Aufschwung von den Bereichen Gesundheit und Sozialverhalten/Bildung/Information getragen würde. Ich gestehe, dass mir diese Prognose etwas zweifelhaft erscheint.

Zum Verständnis der m. E. recht plausiblen Theorie Kondratieffs reicht die Lektüre der Kapitel 2 und 3 und eventuell 7 aus. Händeler setzt sich auch mit den Fehlern der gegenwärtigen Wirtschaftstheorie auseinander, dies z. T. recht humorvoll, und hat ein recht gutes Kapitel über unser Schul- und Bildungssystem integriert. Das Buch endet mit einem Loblied auf die Vorzüge der christlichen Ethik, deren langfristige Wirtschaftskompatibilität der Autor eindringlich betont. Hier ist vermutlich der Wunsch der Vater des Gedankens, denn die knallharte Welt des Industrie- und Finanzmarktkapitalismus bietet für die Ethik Jesu (und natürlich auch die der anderen maßgebenden Menschen) wenig Raum.

Insgesamt ist es ein lohnenswertes Buch, besonders wegen der gut nachvollziehbaren Darstellung der Theorie der langen Wellen.

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 05.04.07 um 19:37 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:12.04.07 17:40 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo ihr Interessierten!

Kommen wir nun zu jemandem,der den (Literatur) Nobelpreis meiner Meinung nach völlig zu recht verdient hat.

Es ist auch in meinen Top 20.

J.M. Coetzee, "Warten auf die Barbaren".

ISBN 3-596-15585-1

Ich zitiere:

"Jahrzehntelang ist der Magistrat ein loyaler Diener des Staates gewesen und hat die Amtsgeschäfte der winzigen Garnisonsstadt in einem Grenzdistrikt des Reiches geführt,ohne sich von der vermeintlichen Bedrohung durch die >Barbaren<, einem benachbarten Nomadenstamm,beirren zu lassen.
Als jedoch eine Spezialeinheit der Staatspolizei eintrifft,um den Nachweis für kriegerische Absichten der >Barbaren< zu erbringen,wird er Zeuge der grausamen und ungesetzlichen Behandlung von Gefangenen.

Vom Mitleid mit den Opfern aufgerüttelt,will der alte Mann ein Zeichen setzen.
Gleichsam in einem Akt privater Wiedergutmachung nimmt er ein schwer mißhandeltes >Barbaren<-Mädchen bei sich auf,um es schließlich zu seinem Volk zurückzubringen.
Diese Expedition brandmarkt ihn als Verräter,er wird nun seinerseits Opfer von öffentlicher Demütigung und Folter."

Wie sich Gleichgültigkeit in Anteilnahme verwandeln kann,wie ein schleichender Prozess einsetzt,der von Anteilnahme zur Stellungnahme führt,was man dabei aushalten kann/muß (oder auch nicht),habe ich selten so gut beschrieben gelesen.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht trotzdem,


Black Panter

Die Orginalausgabe erschien übrigens 1980...
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:13.04.07 14:42 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo!

So viel Zeit muß sein:

Einer der Besten ist gegangen. Kurt Vonnegut ist tot.

Ich möchte euch sein Gesamtwerk an`s Herz legen.

Viele halten ihn für einen der größten Satiriker aller Zeiten.
Für mich ist er ein grandioser Schriftsteller.


Black Panter
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:16.04.07 18:23 IP: gespeichert Moderator melden


Die besten Bücher liest man immer dann, wenn man eigentlich etwas anderes lesen müsste ...

Mein neuer, absoluter Superfund ist

Oskar Negt: Kant und Marx. Ein Epochengespräch. Göttingen: Steidl Verlag. 2003. 96 Seiten. 14,- € (TB: 5,00 €)

Das Buch ist die ausgearbeitete Abschiedsvorlesung (10. Juli 2002) von Oskar Negt, dem bekannten Soziologen aus Hannover. Negt, der auf den ersten Seiten bekennt, keine Bücher so oft in die Hand genommen zu haben wie Kants "Kritik de reinen Vernunft" und Marxens "Kapital", befasst sich mit dem Verhältnis der Theorien beider Denker zueinander und kommt zu dem Schluss, dass sich beide Denker in ihren moralischen Grundintentionen gar nicht so fernstehen. Dabei kommt insbesondere Kants Diktum zur Sprache, dass niemand bloß als Mittel zu gebrauchen sei (eine der Fassungen des kategorischen Imperativs), aber auch Marxens Empörung darüber, dass in der Welt des Industriekapitalismus der Gebrauchswert der Waren nur ein Anhängsel ihres Tauschwertes wie auch der Arbeiter ein Anhängsel des Kapitals sei. Ebenso wird das "moralische Selbstmissverständnis" Marxens diskutiert, welches besagt, dass für Marx (wie für seinen Freund und Finanzier Engels) zunächst jede Moral Klassenmoral sei, Marxens Kapitalismusanalysen aber nicht ohne moralisch wertende Begriffe wie Ausbeutung, Unterdrückung, Erniedrigung auskämen. Marx sprach gar von dem "Kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." Negt stellt darüber hinaus Bezüge zu unserer Zeit her, zu den Debatten über Gentechnik, Atomtechnik und Bildung, die etwas anderes sei als das Just-in-time-verfügen-Können über Information.

Ein nicht ganz einfaches, aber inhaltsreiches und begeisterndes Buch. Als ich es durchgelesen hatte, fiel mir ein, was Samuel Widmer über Krishnamurtis "Einbruch in die Freiheit" sagte: "jedes Wort ein Donnerschlag, jeder Satz ein Hammer."

Wer philosophisch interessiert ist, wird es mit Gewinn und Begeisterung lesen!

Bluevelvet

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von bluevelvet am 16.04.07 um 18:28 geändert
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:30.04.07 15:20 IP: gespeichert Moderator melden


Hallo Leute!

Dann wieder etwas für alle Literaturinteressierten:

James Robert Baker, "Boy Wonder"

ISBN 3-8077-0356-x

Erzählt wird im halbdokumentarischen Stil die Geschichte des Hollywood-Tycoons Shark Trager.

In drastischen Beschreibungen verfolgt der Leser seine Sternstunden,Abstürze,den grotesken Wahnsinn einer verrückten Welt,die Menschen,die ihn liebten,und die,die allen Grund hatten ihn zu hassen.

EMPIRE:

"Überzeugende Details,groteske Farcen,atemberaubender Horror und endloser Witz".

Das Buch ist aber nichts für Leute die an das Gute in uns glauben.

Vom selben Autor: "Treibstoff"

ISBN: 3-8077-0319-5

Die 60ger Jahre in den USA. Die Rolling Stones veröffentlichen gerade "I can`t get no satisfaction" und die Beatles "Revolver".
Wenn der Autor nicht James Robert Baker hieße,könnte diese Geschichte einer Liebe über den Tod hinaus ein sanftes Lesevergnügen sein. Doch Baker stellt ein Figurenpaar zusammen,mit dem alles möglich ist:

Die blonde Sharlene war einst Leadsängerin der legänderen Rockband "The Stingrays".und Dennis ist Musikproduzent,gewalttätig,hochgradig paranoid und extrem eifersüchtig.

"Ein Rock`n`Roll-Anti-Nostalgie-Roman". (James Robert Baker)

Auch hier gilt: Nichts für Zartbesaitete.

Lesende Grüße,


Black Panter
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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:30.04.07 23:40 IP: gespeichert Moderator melden


Am Samstag ging bei mir gar arbeitsmäßig nichts mehr und ich hab mir einen Roman gekauft, um den ich schon geraume Zeit herumschleiche, und auch brav sofort gelesen:

David Safier: Mieses Karma. Rowohlt/Kindler 2007. 282 Seiten. 16,90 €

Die hübsche, aber mit einer etwas zweifelhaften Moral gesegnete TV-Journalistin Kim Lange wird nach einem Superorgasmus mit einem ihrer Kollegen (Mann und Kind natürlich zu Hause, letzteres hat zudem noch Geburtstag) von den herbfallenden Trümmern einer eigentlich verglüht sein sollenden russischen Raumstation erschlagen und aufgrund ihres miesen Karmas (siehe Titel) als Ameise wiedergeboren. Dieses Dasein gefällt ihr überhaupt nicht und so setzt sie alles daran, wieder den inkarnatorischen Status eines Menschen zu erlangen, um zu ihrer Familie zurückzukehren. Und so wird sie Meerschweinchen, Regenwurm, Pommesverkäuferin usw. Mehr will ich nicht erzählen, um euch nicht die Entdeckerfreude zu nehmen.

Das Buch ist frech und respektlos geschrieben und man hat herrlich zu lachen.


Gestern morgen war ich noch ein wenig in spiritueller Stimmung und hab zum dritten Mal, glaube ich, das kleine Buch von

Jiddu Krishnamurti: Tausend Jahre an einem Tag. Briefe an einen Freund. Freiburg 2003. Edition Synthese. 86 Seiten. 9,90 €

gelesen. Es sind schön geschriebene Briefe des großen indischen Weisheitslehrers, die unsere Lebensweise hinterfragen und den Blick auf Wesentliches lenken. Das Buch stellt vielleicht die beste "Einstiegsdroge" in Sachen Krishnamurti dar. Danach kann man zu "Einbruch in die Freiheit", dem "Notizbuch" oder den "Gedanken zum Leben" greifen.


Und als ich heute zwischendurch das Korrigieren von Schülerklausuren - völlig sinnlos, lernen eh nix draus - satt hatte und mich fragte, ob ich sie heute noch fertigstellen sollte oder nicht, war es Zeit für

Maja Storch: Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Von somatischen Markern, Bauchgefühl und Überzeugungkraft. Zürich. Pendo. 3. Auflage 2003. 19,00 €. Als Tb: 7,95 €

Das einfach und humorvoll geschriebene Buch ist mit schönen illustrierenden Zeichnungen versehen, so dass der interessante Stoff, der sich im Grenzbereich von Tiefenpsychologie und moderner Gehirnforschung bewegt, leicht und eingängig vermittelt wird (Teil 1 des Buches). Kernthese der Autorin, die sich vor allem an den Forschungen Roths und Damasios orientiert, ist, dass uns als Entscheidungssystem nicht nur die Vernunft zur Verfügung steht, sondern auch ein emotionales Erfahrungsgedächtnis. Die Vernunft arbeitet langsam, aber im Ergebnis präzise und detailliert; das emotionale Erfahrungsgedächtnis arbeitet rasend schnell, die Ergebnisse aber sind diffus und detailarm. Kluge Entscheidungen zeichneten sich dadurch aus, dass es uns gelingt, in unseren Entscheidungsprozess beide Quellen angemessen zu berücksichtigen. Wie dies geht und welche Fallen es dabei gibt, verrät uns die Autorin im zweiten Teil ihres Buches.

Und das Ende vom Lied: Ich hab weiterkorrigiert.

Servus!
Blue

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Lemwerder


Heute beginnt der Rest meines Lebens

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:07.05.07 14:24 IP: gespeichert Moderator melden


Interessanter Thread. Schade, dass ich ihn immer übersehen habe ...

Also ich las vor kurzem ´CREEPERS´ von David Morrell, dem Erfinder von John Rambo. Das Buch ist wirklich gruselig, die Charaktere sind gut in Szene gesetzt und - was ich so liebe - es gibt so manche böse Überraschung im Roman. Sehr empfehlenswert!

Am Wochenende sah ich den oskarprämierten Film ´L. A. CRASH´! Ich kann mich nicht erinnern, dass Rassismus und seine Ursachen/Wirkung jemals so gut und kurzweilig in einem Film beschrieben wurde. Unbedingt angucken!
MICHI
(www.titanic500-home.com)
(www.michaelstrehlau.de)

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Black Panter
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Wenn alle wüßten sie wollen,gäbe es keinen mehr der ihnen etwas beibringen könnte

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  RE: Bücher und Filme - Rezensionen und Diskussionen Datum:07.05.07 14:33 IP: gespeichert Moderator melden


Hi Titanic500!

Schön,daß du hierher gefunden hast. Ich fände es prima,wenn du dabei bleibst!

Ist mit "Creepers" der gleichnamige Horrorfilm gemeint?

Lesende Grüße,


Black Panter
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