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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:26.11.24 22:55 IP: gespeichert
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Ich glaube, ich muss meinen letzten Kommentar etwas revidieren. Es ist tatsächlich sehr interessant auch Wiederholungen aus dem ersten Teil aus einer anderen Perspektive zu lesen. Natürlich bin ich aber sehr neugierig wie es jetzt mit den neuen Patientinnen weitergeht
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:27.11.24 18:56 IP: gespeichert
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Zitat | Ich glaube, ich muss meinen letzten Kommentar etwas revidieren. Es ist tatsächlich sehr interessant auch Wiederholungen aus dem ersten Teil aus einer anderen Perspektive zu lesen. Natürlich bin ich aber sehr neugierig[,] wie es jetzt mit den neuen Patientinnen weitergeht |
Hallo Adriana0306, es freut mich, dass auch Dir die Geschichte aus den anderen Perspektiven gefällt. Allerdings wird es im nächsten Kapitel um Natalies Rachefeldzug gegen die Leiterin des Internats gehen. Hier sind die Möglichkeiten zu einem Perspektivenwechsel leider begrenzt.
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:27.11.24 19:16 IP: gespeichert
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Diese Rache ist genial. So hätte ich gerne auch mit einigen gemacht... 👍
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:30.11.24 14:55 IP: gespeichert
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Kapitel 16: Die zweite Therapiestunde (Teil 1)
Schließlich stand zwei Tage später die zweite Therapiestunde von Annabelle und Jessica an.
Wir unterhielten uns über die erste Therapiestunde und ich fragte Annabelle, was sie noch mit ihrer Mutter unternommen hatte. Sie berichtete von einer langen Wanderung in den Bergen und sagte: „Es war sehr schön, aber auch schon sonderbar, dass ich meine Mutter trösten musste." Auch Jessica erklärte, dass sie einen Brief von ihren Eltern bekommen hat. In diesem haben sie sich noch einmal für alles entschuldigt, was sie ihr angetan haben. Auch sie können sich nicht erklären, warum sie die Warnsignale ignoriert haben.
Am Abend habe ich dann erfahren, dass sowohl Annabelles Mutter und als auch Jessicas Eltern sich an das Institut gewandt haben und um die best-mögliche Therapie gebeten haben. Sie würden die Kosten hierfür selbstverständlich übernehmen und haben uns quasi einen Blankoscheck ausgestellt.
Ich musste unweigerlich an meinen Vater denken. Auch dieser hat mir Unsummen an Geld überwiesen. Er war dann aber auch der Ansicht, dass ich noch immer Führung brauche und daher schnellst möglich ins Internat zurückkehren soll. Er begründete es damit, dass ich die vollkommen unnötigerweise, die Kosten des allseits beliebten Mitarbeiterfestes übernommen hatte. Dabei wollte ich mich nur beim Krankenhauspersonal dafür bedanken, dass sie so aufopferungsvoll um mich gekämpft und mir somit das Leben gerettet haben.
Aber nun weiter zur Therapie von Annabelle und Jessica. Diesen erzählte ich von unserem Therapieansatz. Dieser sah vor, dass unsere Patientinnen möglichst schnell wieder ein ganz normales Leben führen sollen. Hierzu zählt selbstverständlich auch der Schulbesuch. So eröffnete ich den beiden Mädels, dass wir mit den örtlichen, staatlichen Schulen zusammen arbeiten würden. Somit besteht die Möglichkeit, die Schulausbildung dort fortzusetzen.
Annabelle und Jessica erklärten übereinstimmend, dass sie nicht wieder auf eine Privatschule gehen wollen. Ich sagte, dass ich dies sehr gut nachvollziehen kann. Auch ich hatte mich, als ich im Seiberhof eingezogen war, für die staatliche Schule im Tal entschieden. Bereut habe ich die Entscheidung nicht. Allerdings musste ich noch selbst zur Direktorin gehen.
Das braucht Ihr allerdings nicht zu tun. Ich kann bei der Schule im Tal Euch ankündigen und ihr könnt Euch diese erst einmal unverbindlich – und wenn ich 'unverbindlich' sage, dann meine ich es auch so - ansehen. Auch haben sich die meisten Eurer Mitbewohner in der Außenstelle für diese Schule entschieden und die Zusammenarbeit ist sehr erfolgreich.“
Ich wollte dann mit der zweiten Therapiestunde beginnen, aber Annabelle und Jessica baten mich, Ihnen die Geschichte über meinen Auftritt im Internat zu erzählen. So begann ich: „Als ich mit Hand- und Fußschellen gefesselt in der Arrestzelle der Polizei saß und darauf wartete, ins Internat zurück gebracht zu werden, habe ich mir selbst geschworen, dass Frau Durcet und ihre Handlangerinnen für alle die Demütigungen und Ungerechtigkeiten, die ich bisher ertragen musste und die auch noch zukünftig auf mich zukommen werden, bezahlen werden.
Die Möglichkeit hierzu ergab sich dann, nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte und mein Leben wieder einigermaßen in geordneten Bahnen verlief. Herr Brinkmann und sein Team hatten mich mental wieder stabilisiert. Auch mit meinen Eltern hatte ich mich ausgesprochen, nachdem diese eingesehen hatten, dass sie einen großen Fehler gemacht und sich mir gegenüber unfair verhalten hatten. Und schließlich hatte ich im Seiberhof eine neue Heimat und neue Freundinnen gefunden.
Herr Brinkmann, der nach wie vor mich psychologisch betreute, war von meinem 'Rachefeldzug“ alles andere als begeistert. Zwar sah er, dass ein möglicher juristischer Erfolg es mir erleichtern würde, endgültig mit dem Kapitel 'Internat' abschließen zu können. Auf der anderen Seite hatte er die Befürchtung, dass ich einen Prozess - trotz meiner Qualitäten als Kämpferin - mental nicht durchstehen würde. Hinzu kam, dass vor Gericht die Beschäftigung meiner Erlebnisse durch die nüchterne Brille des Juristen erfolgen wird. Entsprechend seines Grundsatzes, dass ich als Patientin entscheide, stimmte er dann dennoch zu.
In seine Studienzeit hatte sich Prof. Dr. Brinkmann eine Wohnung bzw. Bude mit einem Jurastudenten geteilt. Dieser war zwischenzeitlich zu einem der angesehensten Anwälte der Schweiz avanciert. Herr Brinkmann stellte den Kontakt her und der Anwalt war tatsächlich bereit, mich zu vertreten. Der Anwalt reichte in meinem Namen eine Klage gegen das Internat ein und das Gericht setzte einen Gerichtstermin fest.
Die Direktorin - Frau Durcet - war sich so sicher, die Klage abschmettern zu können, dass sie nicht selbst vor Gericht erschien, sondern ihre Sekretärin schickte. Einen Fehler, den sie später noch bitterlich bereuen sollte.
Der gegnerische Anwalt erläutert sodann die Säulen der Internatskonzeptes. Ziel sei es aus Kindern Damen von Welt zu machen. Voraussetzung wären beste schulische Leistungen, Tragen einer einheitlichen Kleidung, die Beschäftigung mit Gott und dem Glauben sowie ein unbedingtes Befolgen der Pensionatsregeln, einschließlich des Gehorsams gegenüber den Lehrkräften.
„Wissen Sie, Euer Ehren“, führte es weiter aus, „das Internat hat seit seinem Bestehen hunderte von jungen Frauen zu Damen geformt. Die meisten Absolventinnen sind dem Internat dankbar für die Ausbildung, die sie dort erhalten haben und bekleiden zwischenzeitlich hohe Positionen in der Wirtschaft, Verwaltung oder Politik. Vereinzelt werden aber auch Horrorgeschichten erzählt, die allerdings jeglicher Grundlage entbehren. Wir behalten uns vor, gegen die Klägerin juristisch wegen übler Nachrede vorzugehen. Der Anwalt bot an, darauf zu verzichten, wenn ich die Klage jetzt zurück ziehen würde.
Ich konnte es, einfach nicht fassen. Bezichtigte mich der gegnerische Anwalt doch tatsächlich der Lüge, obwohl ich nur gesagt habe, was ich erlebt habe. Ich brach in Tränen aus. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie der gegnerische Anwalt schon siegessicher mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck im Gerichtssaal saß. Vielleicht hätte er besser die Weisheit meines Vaters, beherzigt, seine Gegner niemals zu unterschätzen. Mein Anwalt lehnte das 'großzügige' Angebot in meinem Namen ab.
Danach wurde vom gegnerischen Anwalt zwei ehemaligen Schülerinnen und deren Eltern in den Zeugenstand gerufen. Sie schilderten, welche gute Ausbildung sie im Internat erhalten haben und wie dankbar sie dafür seien.
Dann wurde ich in den Zeugenstand gebeten. Ich schilderte wie ich die leicht verschärfte Internatskleidung samt Keuschheitsgürtel, wie ich Winterkleidung im Hochsommer tragen und wie ich festgezurrt und unter viel zu warmen Decken schlafen musste. Dann berichtete ich, wie ich in Windeln und mit einer Zwangsjacke in den Raum der Stille gesperrt wurde. Einen absolut dunklen und schalldichten Raum. „Anschließend legte man mich in Ketten und brachte mich in den Raum der Besinnung.“ fuhr ist fort. Dann berichtete ich, wie ich nachdem ich das Internat verlassen hatte, Hand- und Fußschellen tragen musste. Von Schlägen auf die Handflächen sowie von der deutlich verschärfte Internatskleidung und dem Knebel, der mir für angebliche verbreiten von Lügen über das Internat für zwei Wochen verpasst wurde, ganz zu schweigen. Ich schloss meine Ausführungen damit ab, dass Bestrafungen für kleinste Verfehlungen und manchmal für gar nichts im Internat üblich seien. Dies habe dazu geführt, dass ich keinen Ausweg mehr sah und nur noch sterben wollte und aus dem Fenster gesprungen bin.
Meine Ausführungen wurden sowohl von der Sekretärin und auch vom gegnerischen Anwalt als frei erfunden und somit als Lüge bezeichnet und der Sprung war ein bedauerlicher Unfall, ein Sturz gewesen. Auch die beiden ehemaligen Schülerinnen bestätigten auf Nachfrage des Gerichtes, dass sie nie etwas von dem, was ich gerade erzählt hatte, gehört oder gesehen hätten. Mein Anwalt beantragte, dass die Aussagen unter Eid abgegeben werden, was von der Richterin zunächst abgelehnt wurde, da nach ihrer Aussage, hierfür keine Veranlassung bestehen würde.
Das Blatt wendete sich dann zu meinen Gunsten, nachdem mein Anwalt die Ärztin, die mich im Krankenhaus behandelt hatte, in den Zeugenstand rief und die Internatskleidung, die ich bei meinem Sprung getragen hatte, präsentierte. Die Ärztin bestätigte dies. Man muss dazu sagen, dass mir die Ärztin im Krankenhaus die Kleidung gegeben hatte uns gesagt: „Wenn Ihnen jemand die Geschichte nicht glaubt, können Sie einfach die Kleidung vorzeigen. Das Internat hat mich bereits mehrfach kontaktiert und um Rückgabe der Kleidung gebeten. Ich habe geantwortet, dass ich die Kleidung nirgends finden konnte und davon ausging, dass wir diese aus hygienischen Gründen verbrennen musste.“ Tatsächlich war sie bei ihr zu Hause.
Mein Anwalt übergab zudem 22 eidesstattliche Versicherungen von Mitarbeitern des Krankenhauses, die alle übereinstimmend bestätigten, dass ich bei der Einlieferung ins Krankenhaus die besagte Kleidung getragen habe. Weiter beantragte er, die Polizei zum Internat zu schicken und nachzusehen, ob weitere Schülerinnen derartige Kleidung tragen würden.
Ich beobachtete die Gegenseite und konnte feststellen, dass die vorher noch ziemlich gelöste Stimmung verschwunden war. Offensichtlich diskutierten der Anwalt und die Sekretärin, wie es sein konnte, dass ich in Besitz der Internatsuniform bin. Mein Anwalt und ich gaben sich währenddessen bewusst locker.
Die Gerichtsverhandlung wurde unterbrochen und nach zwei Stunden fortgesetzt. Kurze Zeit später kamen zwei Polizisten – ein Mann und eine Frau - in Begleitung von acht Internatsschülerinnen in den Gerichtssaal. Es waren übrigens die beiden Polizisten, die sich, als ich im Polizeigewahrsam war, sehr gut um mich gekümmert hatten.
Der Polizist erläuterte dem Gericht, dass sechs Schülerinnen mit verschärften Bekleidungen angetroffen wurden. Hierbei würde es sich fünfmal die sogenannte 'leicht verschärfte' und einmal die sogenannte 'deutlich verschärfte Internatskleidung' handeln. Weiter wurde seine Kollegin Zeugin, wie eine Lehrkraft einer Schülerin Stockschläge verpasste und eine Schülerin wurde angekettet im Verlies vorgefunden. Die Erzieherin würde sich im Polizeigewahrsam befinden und über die Schülerin im Verlies sei eine Fotodokumentation erstellt worden. Weiter habe er die Gummizelle vorgefunden. Auch über diese Räumlichkeit habe er ebenfalls eine Fotodokumentation erstellt.
Auch die Polizistin bat darum eine Aussage machen zu dürfen. Sie erzählte, dass sie mich seinerzeit zurück ins Internat bringen musste. Sie habe mich, wie es Vorschrift war, mit Hand- und Fußschellen an Frau Durcet übergeben. Frau Durcet hat mich dann, so wie war, in den Speisesaal gebracht. Sie sei uns gefolgt und habe mitbekommen, wie Frau Durcet verkündet hat, dass ich zunächst eine Woche lang die Hand- und Fußschellen tragen müsse.
Als mich meine Mitschülerinnen in den sogenannten Kreis aufgenommen hatten, habe ich ihnen gesagt, dass sie den beiden Polizisten vertrauen können. Später habe ich dann erfahren, dass meine Mitschülerinnen, als die beiden Polizisten das Internat betraten, diese nach ihren Namen fragten. Dann versorgten sie sie mit allen Informationen, die sie brauchten, um gegen das Internat vorgehen zu können.
Mein Anwalt führte aus, dass nach seiner Einschätzung jetzt eindeutig bewiesen sei, dass ich die leicht verschärfte Internatsuniform getragen habe und dass ich einige Tage in Hand- und Fußschellen gelegt verbringen musste. Weiter ist nachgewiesen, dass Schülerinnen im Keller angekettet und mit Stockschlägen bestraft wurden sowie auch dass die deutlich verschärfte Internatsuniform im Einsatz ist. Schließlich sei auch die Existenz der Gummizelle nachgewiesen. Somit ist eindeutig bewiesen, dass die Gegenseite in zwei Fällen die Unwahrheit gesagt wurde. In den weiteren Fällen sei dies überwiegend wahrscheinlich. Er wiederholte seinen Antrag auf Vereidigung der Zeugen der Gegenseite und diesmal gab die Richterin dem Antrag statt.
Aufgrund der erdrückenden Beweislast räumten die Sekretärin, die beiden ehemaligen Schülerinnen und letztendlich auch der gegnerische Anwalt, die Vorwürfe ein. Die Sekretärin führte aus, dass die Maßnahmen erforderlich gewesen seien, um aus verwöhnten Gören Damen von Welt zu machen, während die von Internat als Zeugen präsentierten Schülerinnen angaben, dass sie von Frau Durcet und ihren Eltern zu den Aussagen gedrängt wurden. Auch gaben meine eben aus dem Internat befreiten Mitschülerinnen an, dass die Sekretärin persönlich an Misshandlungen beteiligt war und hierbei deutlich brutaler als beispielsweise Frau Durcet vorgegangen sei.
War der gegnerische Anwalt zu Beginn der Verhandlung sichtlich gelöst, später angespannt, so war er nun kreidebleich. Wie gesagt, sollte man seine Gegner niemals unterschätzen. Zumal wenn dieser Natalie von Sternenberg heißt und von einem der besten Anwälte der Schweiz vertreten wird.
Mein Anwalt schlug vor, die Staatsanwaltschaft, die Schulbehörde und das Familiengericht über die Erkenntnisse, die sich im Verlauf der Verhandlung ergeben haben, zu informieren.
Danach wurde Herrn Prof. Dr. Brinkmann in den Zeugenstand gerufen und zu den Folgen meines Internatsaufenthaltes befragt.
Dem gegnerischen Anwalt waren ganz offensichtlich die Argumente ausgegangen. Im Schlussplädoyers hob er hervor, dass es das Ziel des Internats war, dass ich und die anderen Schülerinnen eine sehr gute Ausbildung bekommen, auch wenn sie das jetzt noch nicht zu schätzen wissen. Einige Verfehlungen gab es zu, allerdings bezeichneter er die von mir geforderte Summe als deutlich zu hoch.
Dann war mein Anwalt an der Reihe. Er führte zuerst aus, dass die abgeschlossenen Verträge ungültig seinen, da ich bereits volljährig war und die Vollmacht, die ich meinen Eltern erteilt hatte, vom Familiengericht hätte bestätigt werden müssen. Folglich wurde ich widerrechtlich über ein Jahr im Internat festgehalten. Dann führte er aus, welche Grausamkeiten ich im Internat erleiden musste.
Die Richterin folgte vollumfänglich den Argumenten meines Anwalt und sprach mir die geforderte Entschädigung zu. Im Urteil wurde auch festgestellt, dass ich im Internat keine menschenwürdige Behandlung bekam, sondern statt dessen fortlaufend gequält, schikaniert und gedemütigt wurde. So wurde ich Opfer von körperlichen und psychischen Misshandlungen, die nach Überzeugung des Gerichtes schwere psychische Schäden angerichtet haben. Ausdrücklich wurde im Urteil festgestellt, dass mein Sprung nach Überzeugung des Gerichtes eine Folge von den Misshandlungen war, die ich im Internat erdulden musste. Dem Internat wurden daher zusätzlich die Kosten für meine psychologische Behandlung sowie für meine Behandlung im Krankenhaus auferlegt.
Die Richterin schloss die Sitzung, während der Staatsanwalt der Sekretärin eröffnete, dass diese aufgrund des Verdachtes der Misshandlung Schutzbefohlener verhaftet sei.
Ich konnte es nicht erwarten, zum Internat zu fahren und Frau Durcet mit dem Urteil zu konfrontieren. So fuhr ich zusammen mit meinem Anwalt zum Pensionat. Auch Herr Brinkmann bestand darauf mitzukommen, falls mich die Situation emotional überfordern sollte. Wir gingen zielstrebig zum Büro der Rektorin, Frau Ducret, klopfen an und traten ein. "Hallo Natalie, schön Dich zu wieder zu sehen. Du willst sicher Deine Ausbildung bei uns beenden. Aber warum trägst Du nicht die Schuluniform?“ Auch Frau Durcet bemerkte, dass mein Erscheinungsbild eine perfekte Kombination aus Seriosität und dem Einsatz meiner weiblichen Reize sei. „Für diese Schule kommt aber eine derartige Bekleidung nicht in Frage“ fuhr sie mit strengem Unterton fort.
„Du musst verzeihen, ich hatte wieder eine dieser lächerlichen Klagen auf Schadensersatz wegen angeblicher Grausamkeiten im Internat. Ich konnte nicht selbst hingehen und musste daher meine Sekretärin hinschicken. Es wundert mich aber schon, warum sie noch nicht zurück ist. Willst Du mir eigentlich nicht Deine Begleitung vorstellen?“
Ohne auf ihre Ausführungen einzugehen, setzte ich mich demonstrativ auf einen der Sessel, worauf sie mich in ihrer gewohnt unfreundlichen Art darauf hinwiese, dass es Schülerinnen des Pensionats verboten ist, sich im Zimmer der Rektorin in die Sessel zu setzen.
Ich spürte, dass meine große Stunde gekommen war und führte aus: „Erstens bin ich für Sie nicht Natalie sondern Frau von Sternenberg. Zweitens bin ich schon längst nicht mehr Schülerin Ihres Pensionats und werde es auch nie wieder sein. Drittens sind mir Ihre Reglungen vollkommen egal.“ Um dies zu unterstreichen, löste ich mein Haargummi, welches meine Haare zu einem Dutt formten, sodass meine langen, blonden Haare auf meine Schultern fielen. Weiter führte ich aus: „Viertens bin ich die Klägerin der lächerlichen Klage und fünftens hat das Gericht zu meinen Gunsten entschieden und mir insgesamt 10.785.423,05 Schweizer Franken als Entschädigung und Ersatz meiner Auslagen zugesprochen. Und ich fordere Sie sechstens hiermit auf, die vorgenannte Summe noch heute an mich zu bezahlen. Siebtens werde ich hinsichtlich der Ihnen ebenfalls auferlegten Behandlungskosten auf Sie noch zukommen.“
Ich merkte sofort, wie Frau Ducret blass wurde und stammelte, dass eine solche Summe ihre und die finanziellen Möglichkeiten des Pensionats deutlich übersteigen würde.
Zu meinem Anwalt meinte ich, dass Frau Durcet offensichtlich nicht gewillt ist, die mir zustehende Entschädigung zu zahlen und bat ihn, die Zwangsvollstreckung in die Konten und die Internatsimmobilie in die Wege zu leiten. Er telefonierte kurz und gab mir mit einem kurzem „erledigt“ eine Vollzugsmeldung. Ich wandte mich an meine beiden Begleiter und sagte, dass weitere Verhandlungen hier offensichtlich keinen Sinn machen würden. "Das Gespräch ist beendet. Gehen wir jetzt.", fügte ich an. In der Zeit vor meinem Internatsaufenthalt hatte ich öfters meine Eltern zu geschäftlichen Terminen - insbesondere zu Geschäftsessen - begleitet. Ich kam mir dabei eher als 'schmückendes Beiwerk' vor, da ich weder verstand, über was dort verhandelt wurde, noch zu den Gesprächen etwas Konstruktives beitragen konnte. Zumindest konnte ich mich daran erinnern, dass mein Vater mehrfach Gespräche mit diesen Worten beendet hatte. In der Folgezeit sollte ich gegenüber Frau Durcet mehrfach Ausdrücke verwenden, die ich bei dieser oder ähnlichen Gelegenheiten aufgeschnappt hatte.
Frau Ducret flechte mich an: „Natalie, bitte warte doch. Lass uns reden“. Ich sah einen Rohrstock, der offensichtlich seit der letzten Bestrafung eines Pensionatszöglings auf dem Schreibtisch lag. Ich nahm ihn und schlug mit voller Kraft auf die Tischplatte, worauf Frau Durcet erschrocken zusammen zuckte. Ich schrie sie so laut wie ich konnte an: „Da Sie es offensichtlich immer noch nicht kapiert haben, ich bin nicht Natalie, sondern Frau von Sternenberg für Sie.“
Wie haben sich die Verhältnisse doch verändert, dachte ich so bei mir. Was ist nur aus der kleinen schüchternen Natalie geworden, die sich nach einem kurzen Aufbäumen nicht gegen den Beschluss ihrer Eltern, sie an diesem Pensionat anzumelden, gewehrt hat. Und die später keinen Ausweg mehr sah, als aus dem Fenster zu springen und schließlich als 'Häufchen Elend' im Krankenhaus jeglichen Glauben an die Zukunft verloren hatte? Schön, es hat ihnen einiges abverlangt, aber Prof. Dr. Brinkmann und sein Team haben einen wirklich guten Job gemacht. Nicht nur, dass sie mich aufgefangen haben, sondern sie haben mich zu einer selbstbewussten jungen Frau geformt. Hierfür werde ich ihm immer dankbar sein. Zugegeben es ist leicht derart zu agieren, wenn man einen Gerichtsbeschluss, der einem Schadensersatz von über 10 Mio. Franken zuspricht, in den Händen hält und das Überraschungsmoment auf meiner Seite hat. Auf der anderen Seite ist da die einst so strenge und unnachgiebige Frau Durcet, die keine andere Chance hat und alle Befehle von mir bedingungslos befolgen muss.
Ich hatte mir seinerzeit in der Arrestzelle vorgenommen, dass mein großer Auftritt noch kommen wird und ich mich für all das revanchieren kann, was mir im Internat angetan wurde. Instinktiv spürte ich, dass dieser Moment jetzt gekommen war.
Ohne auf Frau Durcet einzugehen, gingen wir in das obere Stockwerk zu dem Zimmer, welches ich mir einst mit meiner Mitbewohnerin Marion geteilt hatte. Obwohl ich von Frau Durcet für tod erklärt wurde, wurde es offensichtlich nicht ausgeräumt. An der Tür standen noch immer Marions und mein Name und auch meine Hefte lagen genau so da, wie ich diese einst hinterlassen hatte. Ich ging zu meinem Bücherregal und nahm meine geliebte Bibel wieder an mich. Ich gab sie an meinen Anwalt und bat ihn auf diese gut aufzupassen. Danach öffnete ich meinem Kleiderschrank und erkannte an den Aufnähern „Natalie von Sternenberg“, dass auch meine Internatskleidung noch vorhanden war. Was muss das nur für eine Gefühl für meine Zimmergenossin Marion gewesen sein, ständig am mich erinnert zu werden?
Frau Durcet war mir hinterher gekommen, und bat mich abermals um ein Gespräch. Im gleichen Moment betrat eine weitere Lehrkraft - namens Frau Niedermayer - den Raum.
Ich sagte, dass meiner Meinung nach, auch die Rektorin und das Lehrpersonal mit gutem Beispiel voran gehen und ebenfalls die Schuluniform tragen sollten. „Wie? Was?“ stotterten die beiden Damen. „Ich bin zuversichtlich, dass Sie wissen, wo diese hier im Gebäude aufbewahrt wird. Sie sollten es sich gut überlegen, bevor Sie es wagen, mir noch einmal ohne Internatsuniform unter die Augen zu treten. Ich meine natürlich die Winterversion. Die leichtere Sommerkleidung müssen sie sich erst noch verdienen. Ich erwarte Sie beiden ordnungsgemäß angezogen im Speiseraum.“, antwortete ich.
Ein gequältes „Ja“ kam den beiden Damen über die Lippen. „Das heißt 'Ja, gnädige Frau von Sternenberg“, haben wir uns da verstanden und das knicksen nicht vergessen“, schrie ich beide an. Wie am meinem ersten Tag übten wir immer wieder das Knicksen, nur diesmal mit anders verteilten Rollen. Ich betrat den Raum, während die Damen Durcet und Niedermayer knicksen mussten. Mein Anwalt wunderte sich ein wenig über mein Verhalten und fragte Herr Brinkmann, was ich hier veranstalten würde. Worauf dieser nur mit 'Sie bewältigt gerade ihr Trauma“ antwortete.
Anschließend ging ich zusammen mit Herrn Brinkmann und meinem Anwalt durch das Pensionatsgebäude. An manchen Orten musste ich an die grausamen Erlebnisse, die mir hier widerfahren waren, zurückdenken. Dann erreichten wir in den Speisesaal, im welchem die Schülerinnen gerade zu Mittag aßen. Meine ehemaligen Klassenkameradinnen sprangen auf und begrüßten uns vorschriftsmäßig. Die meisten Schülerinnen hatten allerdings Schwierigkeiten mich zu erkennen, da ich weder die Internatsuniform noch den geforderten Dutt trug. Den Rest haben Euch sicherlich Eure Zimmergenossinnen bereits erzählt.
Glaubt mir, es hat gut getan, den Spieß einmal umzudrehen und die beiden Damen regelrecht vorzuführen. Später wurde mir bescheinigt, dass ich regelrecht zur Höchstform aufgelaufen bin. Nur als Frau Durcet sagte, dass es einzig meine Entscheidung war, aus dem Fenster zu springen, musste ich mit meinen Gefühlen schon kämpfen. Als alles vorbei war, bin ich dann allerdings vollkommen mental zusammen gebrochen.
Rückwirkend kann ich aber mit großer Genugtuung feststellen, dass ich die beiden Damen vor der gesamten Schülerschaft extrem der Lächerlichkeit Preis gegeben hatte. Somit hatte ich meinen ehemaligen Mitschülerinnen gezeigt, dass das Frau Durcet und Frau Niedermayer nicht unantastbar sind und mich zudem für all die Grausamkeiten, die ich während meines Internatsaufenthaltes erleiden musste, gerächt. Weiter hatten ich mich dazu entschieden, die Zwangsversteigerung in die Internatsimmobilien einzuleiten und somit Frau Durcet die Grundlage für ihr teuflisches Treiben, unter dem so viele Schülerinnen – einschließlich mir – leiden mussten, zu entziehen.
Der Rest der Geschichte ist dann wirklich schnell erzählt: Gegen Frau Durcet und ihre Handlangerinnen wurde Haftbefehl erlassen. Als Frau Durcet das Internat verlassen wollte, habe ich mich bei einem Anwalt rückversichert, dass ich sie daran hindern darf. Das habe ich dann auch getan, was sehr schmerzhaft für sie war. Mein Anwalt übernahm auch die Vertretung meiner ehemaligen Mitschülerinnen und erreichte eine einstweilige Verfügung, dass diese das Internat jederzeit verlassen und dieses Recht auch notfalls mit Gewalt durchsetzen dürfen. Sie machten von diesem Recht reichlich Gebrauch.
Wenig später betraten der Staatsanwalt in Begleitung der Polizei, ein Vertreter der Schulbehörde sowie eine Familienrichterin das Gebäude. Der Staatsanwalt erklärte Frau Durcet und ihren Handlangerinnen, dass diese verhaftet seien und ließ sie abführen. Der Vertreter der Schulbehörde erklärte, dass diese dem Internat die Schullizenz entzogen hätte und die Zuschüsse der letzten drei Jahre zurückfordern würde.
Und schließlich bot die Familienrichterin den Schülerinnen an, dass der Schweizer Staat sie in seine Obhut nehmen würde. Ich ersteigerte dann noch die Internatsimmobilie und gründete dieses Institut. Im Strafprozess gegen Frau Durcet und ihre Handlangerinnen trat ich als Nebenklägerin auf.
Annabelle sagte, dass sie geschockt war, als sie erfahren hat, wozu ich fähig bin. "Gegenüber mir warst Du immer so einfühlsam", fügte sie hinzu. Ich antwortete, dass Annabelle mich auch nicht über ein Jahr hinweg gequält hat. "Und mit Frau Durcet und ihren Handlangerinnen hat es nicht die falschen getroffen.", fügte ich hinzu.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 25.12.24 um 13:11 geändert
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:23.12.24 18:35 IP: gespeichert
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Kapitel 17: Die zweite Therapiestunde (Teil 2) – Die Präsentation der Internatsuniform
Nachdem ich den beiden Mädels gegenüber ausführlich von meinem „Rachefeldzug“ gegen das Internat bzw. dessen Leiterin erzählt hatte, führte ich das Therapiegespräch fort.
Zunächst erläuterte ich, dass nach der Einschätzung von Herrn Brinkmann und mir, die Art und Weise, wie Annabelle im Internat angemeldet wurde, ein Trauma bei ihr ausgelöst hat. Bei Jessica sieht es vermutlich ähnlich aus. Ich fragte die beiden, ob dies in Ordnung sei, sich zuerst mit Annabelles Geschichte zu beschäftigen, was beide bejahten. Ich schlug daher vor, dass wir uns zuerst damit und mit den ersten Eindrücken im Internat beschäftigen. So bat zuerst ich Annabelle, ihre Gefühle, als sie die Internatsuniform vorführen musste, zu berichteten.
Sie begann: „Der Präsentationsraum ist zirka 9 x 9 Meter groß. Auch der Boden dieses Raumes ist, wie alle Zimmer in der Villa, mit weißem Marmor gefliest. Auch der schwarze Streifen verläuft zirka einem Meter von der Wand entfernt als „Rundgang“ um den Raum. Im Innenraum befindet sich eine Sitzgruppe und ein großes Podest, etwa 3 x 2 Meter, welches wie eine Bühne gebaut ist und eine kleine schwarze Fläche in der Mitte hat. Über dieser Bühne ist eine Glaskuppel angebracht, wodurch die Bühne im optimalen Licht stand. Zusätzlich ist sie dennoch mit großen Deckenscheinwerfern beleuchtet.“
Beide Mädchen berichteten, wie sie sich auf die schwarze Fläche auf dem Podest stellen mussten. Dabei mussten sie den Weg über den schwarzen Streifen nehmen, der etwa dreimal so lang war, wie der direkte Weg. Jeder Schritt verursachte höllische Schmerzen. Aber es half nichts. Auf der Bühne verursachten die Scheinwerfer eine höllische Hitze. Zusammen mit der nach Meinung der beider Mädchen viel zu warmen Internatsuniform war es sehr unangenehm dort zu stehen.
Dann berichtete Annabelle weiter, wie sie als die Fläche erreichte 'ausgerichtet' wurde. Dabei musste sie in ein Art Kamera lächeln. Die Angestellte gab etwas in ihr i-pad ein und erklärte mir, dass meine nun die Präsentationssysteme aktiviert seien. Sobald sie ihre Position veränderte oder nicht mehr lächelte, würde ihnen dies durch ein Kribbeln meines Halsbandes angezeigt. „Du hast dann fünf Sekunden Zeit, dies zu korrigieren, das heißt die vorgeschriebene Position wieder einzunehmen und vorschriftsmäßig zu lächeln. Wenn Du es nicht tust, wirst Du entsprechend 'motiviert'.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das technisch überhaupt so funktionieren kann und lächelte mal kurz weniger und sofort ging das Kribbeln los. Ich musste erkennen, wie ausgereift die technischen Systeme im Internat waren und mir blieb nichts anderes übrig als brav mitzumachen.
So zu stehen ist noch grausamer, das merkte ich schon in der ersten Minute. Die Angestellte sagte, dass sie mein Make-up etwas auffrischen werde, da dieses durch mein irrationales Verhalten ganz verwischt sei. Mit 'irrationales Verhalten' meinte sie übrigens meine Wutausbrüche und meine Weinkrämpfe nach den Elektroschocks. Ich hatte schon lange die Strategie verfolgt, die Präsentation möglichst schnell hinter mich zu bringen und dann das verfluchte Internat mit meinen Eltern wieder möglichst schnell zu verlassen.
Die Angestellte kündigte an, dass sie jetzt das vorerst letzte Feature aktivieren würde. Im Internat gebe es Zeiten und Aufgaben, bei denen es für die Schülerinnen „Silencium“ heißt. Bei Präsentationen ist das regelmäßig so. Deshalb hab sie jetzt den Geräuschsensor in meiner Halskette aktiviert. „Das heißt, wenn du spricht, bekommst eine Disziplinierung.“, füge sie hinzu.
So stand ich nun in diesem beschissenen Präsentationsraum. Ich musste lächeln und den Mund halten, wollte ich nicht wieder einen äußerst schmerzhaften Stromschlag erhalten. Auch war ich weder Stehen noch Laufen in Highheels mit derart hohen Absätzen gewöhnt, sodass meine Füße fürchterlich schmerzten.
Kurze Zeit später betraten meine Eltern zusammen mit Madame vom Schaumbourg den Raum. Sie nahmen auf der Sitzgruppe vor der Bühne Platz. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie weiter anzulächeln. Madame vom Schaumbourg 'bat' mich auf dem Laufsteg – sprich der schwarzen Markierung, die einmal um den Raum verlief - zu gehen und die Internatsuniform zu präsentieren. Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, mich dagegen zu wehren und so gehorchte ich.
So ging ich einmal durch den ganzen Raum und dann wieder auf das Podest. Dort drehte mich ein paar Mal um die eigene Achse. Mein Vater meinte, dass mir die Schuluniform sehr gut stehen würde. „Ist halt etwas anderes als dem Schlabber-Look den Du sonst immer trägt.“ Ich wusste nicht, ob ich etwas darauf antworten sollte und schaute die Internatsleiterin fragend an. Da ich kurze Zeit dabei vergaß, weiter zu lächeln, meldete sich sofort mein Halsband wieder.
„Wir haben Ihrer Tochter beigebracht, dass sie zu schweigen hat, wenn sich erwachsene Leute unterhalten. Ich kann Ihnen aber versichern, dass sich Annabelle in der Uniform sehr erhaben vorkommt“, antwortete Madame vom Schaumborug. Ich nickte kurz, um gleich wieder zu lächeln.
Wenig später griff sie zum Telefon und rief ihre Bedienstete an, damit mich diese hinaus begleiten konnte.
Als wir beide den Raum verlassen wollte, sagte Madame vom Schaumbourg: „Einen Moment noch Annabelle.“ und hielt mich zurück. „Wir haben noch etwas vergessen.“ In den Händen hatte sie ein weißes Stück Stoff. Ich glaubte nicht, was ich da zu Gesicht bekam. Es handelte sich um eine weiße Haube wie sie noch im 19. Jahrhundert von den Landfrauen getragen wurde. Ein breites steifes Band bildete den vorderen Teil der Haube. Der Hinterkopf samt Dutt wurde vom restlichen Stoff verdeckt. Auch im Nacken wurde die Haube mit einem steifen Band abgeschlossen und legte sich satt um meinen Nacken. Die Angestellte schloss mir die Haube unter dem Kinn indem sie ein Band welches am einen Ende baumelte unter meinem Kinn hindurchführte und am anderen Ende irgendwo einknöpfte. Ich fühlte mich schon in dieser ätzenden Schuluniform grässlich, vom Korsett und den Strümpfen ganz zu schweigen. Doch diese Haube hätte ich mir am liebsten gleich wieder vom Kopf gezerrt. „Nun bist Du komplett angezogen“, sagte Madame vom Schaumbourg und ich durfte zusammen mit der Angestellten den Raum verlassen.
Die Angestellte gab etwas in ihr i-pad ein und sagte, dass ich jetzt wieder sprechen könne. Anschließend übte sie mit mir intensiv, wie sich eine anständige Tochter bedankt und eine Dame verabschiedet. Die in meinen Augen völlig sinnfrei Veranstaltung ging so lange, bis wir wieder einen Anruf erhielten. „Deine Eltern haben soeben für Dich einen 14-tägigen Probeaufenthalt vereinbart. Dies bedeutet, dass auch für Dich ab sofort die Internatsregeln gelten. Daher weise ich Dich vorsorglich darauf hin, dass Du eine empfindliche Strafe erhältst, solltest Du Dich nicht ordnungsgemäß bei Deinen Eltern bedanken und Dich anschließend verabschieden. Bitte gehen direkt auf Deine Eltern zu. Die Markierungen brauchst Du nicht zu beachten.
Ich konnte es nicht fassen. Hatten meine Eltern mich tatsächlich in diesem Horrorladen – wenn auch nur Probeweise und auch nur für 14 Tage angemeldet und dies ohne mich zu fragen? Damals ging ich noch davon aus, dass der gesamte Spuk in zwei Wochen zu Ende sein wird. Dass es ein längerer Aufenthalt im Internat werden wird, wusste ich damals noch nicht.
Die Angestellte brachte mich zurück den den Präsentationsraum. Ich ging, wie mir gesagt wurde, direkt auf meine Eltern zu, knickste und bedankte mich, dass diese mir den Probeaufenthalt in einem so luxuriösen Internat ermöglichten. Dabei sprach ich meine Eltern mit 'Sie' an, wie es mir gerade beigebracht wurde. Mein Vater antwortete: „Annabelle, wir sind von Deiner Verwandlung stark beeindruckt. Das mit dem 'Sie' geht jetzt aber deutlich zu weit. Bitte spreche uns weiter mit 'Du' an. Wir sind schließlich Deine Eltern.“ Also antwortete ich: „Gnädige Mutter, gnädiger Vater, ich danke Euch dafür, dass Ihr mir den Probeaufenthalt hier ermöglicht.“ Sofort merkte ich ein Kribbeln an meinem Hals und sah Madame vom Schaumbourg erschrocken an.
„Unsere Regelungen sehen vor, dass auch die Eltern gesiezt werden. Wir können da für Dich keine Ausnahme machen.“ Ich verbeugte mich vor ihr und sagte „selbstverständlich“. Zu meinen Eltern sagte ich anschließend: „Gnädige Mutter, gnädiger Vater, ich möchte nicht unhöflich erscheinen, jedoch würde ich gerne mein neues Reich erkunden und meine neuen Mitbewohnerinnen kennen lernen. Ich bitte Sie daher um die Erlaubnis, mich entfernen zu dürfen.“ „Es ist schon okay“, antwortete mein Vater. Madame vom Schaumbourg bat Ihre Angestellte, mich aus dem Raum zu begleiten. Ich knickste vor meinen Eltern und vor der Internatsleiterin und verließ den Raum.
Nachdem wir den Raum verlassen hatten, sagte die Angestellte: „Siehst Du, Annabelle, es war doch gar nicht so schwer.“, worauf ich in Tränen ausbrach. „Was ist los?“, wollte sie wissen. „Glauben Sie, es ist schön, ständig alles falsch zu machen? Diesmal habe ich mir wirklich vorgenommen, alles richtig zu machen, aber ich schaffe es einfach nicht. Wissen Sie, bei uns hat das Wort meines Vaters ein gewisses Gewicht. Mit welcher Strafe muss ich rechnen, da ich wieder gegen die Internatsregeln verstoßen habe.“
„Du musst selbstverständlich mit keiner Strafe rechnen. Da kann ich Dich beruhigen. Glaube mir, die Internatsregeln, die Kleidung und insbesondere die Schuhe sind für alle neuen Internatsschülerinnen erst einmal ein Schock. Du hast jetzt erst einmal 14 Tage Zeit, das Internat richtig kennen zu lernen. Ich lasse Dich jetzt auf Dein Zimmer bringen und dort kannst Du Dich in aller Ruhe erst einmal ankommen. Oder möchtest Du eine Runde schwimmen, in den Wellnessbereich oder vielleicht ins Fitness-Studio gehen?“ „Aber ich habe doch gar keine Sportkleidung hier.“, entgegnete ich. „Wir haben die internatseigene Bekleidung in Deiner Größe bereits für auf Dein Zimmer bringen lassen.“
Es ist schon grotesk. Ich werde zu Handlungen gezwungen, die ich gar nicht machen will und nehme mir Fehler so zu Herzen.“
Dann fragte ich, was Annabelle und Jessica über die Präsentation von ihren Eltern erzählt wurde und welchen Eindruck die Eltern hatten.
Diesmal begann Jessica: „Du wirst durch das Elektrohalsband gezwungen eine perfekte Show abzuliefern und Frau vom Schaumbourg weiß ganz genau, wie sie die potenziellen Internatsschülerinnen zu präsentieren hat, damit deren Eltern begeistert sind und Zweifel, falls diese noch bestanden haben, verfliegen.
Annabelle ergänzte: „Und Jessica und ich – haben wohl oder übel - diese perfekte Show geliefert. Meine Eltern waren von meinem Auftritt begeistert. Madame vom Schaumbourg hat innerhalb kürzester Zeit ihnen die Tochter präsentiert, die sie sich immer gewünscht haben. Ich hatte zwischenzeitlich die Möglichkeit mich zumindest mit meiner Mutter auszusprechen. Sie sagt, dass sie es sich selbst nicht erklären kann, warum sie nicht bemerkt hat, dass es nicht mit rechten Dingen zuging. Sie kannte mich und hätte somit erkennen müssen, dass ich mich nicht freiwillig so präsentiert habe. Sie kann es sich nicht erklären und macht sich solche Vorwürfe und ich glaube ihr dies auch.“
Jessica ergänzte: „Ich war allein mit meinem Vater dort. Er hatte etwas bemerkt, ließ sich dann durch meine Show umstimmen. Unsere Show war eben zu perfekt. Allerdings wurden wir beide zu dieser gezwungen und hatten gar keine andere Möglichkeit.“
„Meine Mutter hat sich zwischenzeitlich mit mir ausgesprochen und sich bei mir entschuldigt.“, fuhr Annabelle fort. „Es würde mir so sehr helfen, wenn dies auch mein Vater tun würde. Ich habe, seitdem ich hier bin, von ihm nichts mehr gehört. Vermutlich vertritt er immer noch die Auffassung, dass abwegig war, dass man uns Elektrohalsbänder anlegt und man ihm daher keinen Vorwurf machen kann. Dabei war es nicht mein Vater, der mir das verfluchte Halsband angelegt hat und ich bin mir sicher, er hätte mich nie im Internat angemeldet, wenn er es gewusst hätte. Allerdings macht es sich der Herr aus meiner Sicht ein wenig zu einfach und er vergisst, was uns mit den Halsbänder und den Elektroschocks angetan wurde.“
Ich fragte, Annabelle, ob sie bereit ist, sich mit ihrem Vater auszusprechen, was sie bejahte.
[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ZdBdLa am 25.12.24 um 13:27 geändert
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:23.12.24 20:33 IP: gespeichert
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Schön, dass die Geschichte fortgesetzt wird
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Zwerglein |
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:25.12.24 00:55 IP: gespeichert
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Auch ich freu mich das sie fortgesetzt wird.
Ich Danke Dir dafür.
Allen Benutzern des Forums, wünsche ich ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und eine guten Start im neuen Jahr.
Gruß vom Zwerglein.
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:27.12.24 19:02 IP: gespeichert
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Kapitel 18: Die zweite Therapiestunde (Teil 3) – Anabelles neues Reich
Dann warf ich die Frage in den Raum, ob es nicht besser gewesen wären, sich der Show, die Frau vom Schaumbourg haben wollte, zu widersetzen. Dann hätten Eure Eltern mitbekommen, dass Euch Elektroschocks verpasst werden und Euch sicher wieder nach Hause genommen.
Jessica antwortete, dass sie sich diese Frage wiederholt gestellt hat, als sie im Internat war und bei Annabelle war es genau so. Annabelle führte weite aus: „Bedenke bitte, dass wir durch das Einkleiden und die Elektroschocks vollkommen eingeschüchtert waren. Ich habe nur noch die Strategie verfolgt, dass was von mir verlangt wurde hinter mich zu bringen. Ich war fest davon überzeugt, dass meine Eltern noch einmal mit mir sprechen würden, bevor sie mich im Internat anmelden. Auch bin ich überzeugt, dass Frau von Schaumbourg auch für diesen Fall eine entsprechende Strategie parat gehabt hätte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Elektroschocks deaktiviert sind. Ich fürchte, dass es Frau vom Schaumbourg trotzdem geschafft hätte, dass meine Eltern mich anmelden. Dann wären entsprechende Strafen – ich meine natürlich Maßnahmen – die Folge gewesen.
Jessica antwortete, dass sie sich im Vorfeld auf das Internat gefreut hätte, dann wären ihr während des Einkleidens erste Zweifel gekommen. Ihr Vater hätte auch gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Sie hätte nur sagen müssen, dass es zutreffend ist und dann wäre ihr das Internat erspart geblieben.
Ich fragte danach die beiden Mädels, wie es nach der Anmeldung weiterging. Diesmal antwortete wieder Annabelle zuerst: „Dass meine Eltern mich allen Ernstes im Internat angemeldet hatte, wenn auch nur probeweise und für 14 Tage, war ein Schock für mich. Auch nahm ich es mir sehr zu Herzen, dass ich bei der Präsentation der Internatsuniform wieder einen Fehler gemacht hatte. Kurze Zeit später betrat ein Dienstmädchen den Raum, um mich auf mein Zimmer zu bringen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass man mir nach dem ersten Schock etwas Ruhe gönnen wollte. Die Internatsregeln und mein Lehrplan wurden mir erst zwei Tage später ausgehändigt. Auch kam später Nicole zu mir und sagte, dass man sie von ihren Verpflichtungen befreit hätte, damit sie sich um mich kümmern könnte.“
Dann fragte ich nach der Ausstattung ihres Zimmers im Internat.
„Mein Zimmer kann mit dem Luxus unserer Präsidenten-Suite im Grand-Hotel zu Neuchatel durchaus mithalten. Ich hatten bereits dem Reporter gesagt, dass der Unterschied allerdings ist, dass mein Zimmer für eine 18-jährige Internatsschülerin war und die Suite meist an Staatsmänner, gekrönte Häupter oder erfolgreiche Geschäftsleute für teures Geld vermietet wird. Zu den erfolgreichen Geschäftsleuten zähle ich auch zwischenzeitlich meine Eltern. Aber diese hatten ursprünglich eine deutlich kleinere Suite angemietet. Nur weil das Hotel vollkommen ausgebucht ist und mich der Direktor als Vorsitzende des örtliche Spring- und Reitverein kannte, haben wir diese Suite bekommen und dies zum Preis der ursprünglich gebuchten Suite plus ein normales Einzelzimmer für mich.
Aber nun weiter zu meinem Räumlichkeiten im Internat. Bereits der Flur mit einer Mini-Küche bzw. Bar und einer Garderobe war schon fast so groß, wie mein erstes Zimmer in der Wohnung meiner Eltern. Der gesamte Boden war mit schwarzem Marmor ausgekleidet. Dies sah nicht nur richtig geil aus, sondern ermöglichte mir auch, dass ich mich in meinem Zimmer frei bewegen konnte. Ich ging weiter und betrat ein wirklich großes Wohnzimmer. Die Einrichtung bestand aus Designer-Möbeln aus Leder und Edelhölzern. Ich ging auf die große Schrankwand zu. Ich öffnete die Türen und blickte auf einen Flachbildfernseher mit geschätzten zwei Metern Bilddiagonale. Weiter waren ein DVD-Player, eine Stereoanlage und eine x-Box vorhanden. In den übrigen Fächern waren diverse Gläser, Teller und sonstiges Geschirr vorhanden bzw. diese waren leer.
Als nächstes ging ich ins Schlafzimmer. Dieses war auch riesig und mit einem Wasserbett, Schreibtisch mit Laptop und zusätzlichen Bildschirm, einen Fernseher und einem Bücherregal möbliert.
Selbstverständlich waren es wieder sehr edle und ich vermute auch Designer-Möbel. Ich wunderte mich schon über den fehlenden Kleiderschrank. Allerdings nicht lange, denn von Schlafzimmer gingen zwei Türen ab. Ich ging durch die rechte Tür hindurch und stand in einem Ankleidezimmer. Ich öffnete den ersten Schrank und erkannte, dass diese bereits voll eingeräumt war. Es war der Schuhschrank. Ich blickte auf ein gutes Dutzend Schuhe. Die meisten Schuhe hatten gemeinsam, dass sie entweder hohe Absätze, sehr hohe Absätze oder extrem hohe Absätze hatten. Ein Zettel hing daneben, dass ich meine Schuhe wechseln dürfe. Ich wählte ein Paar Stiefel mit moderaten Absätzen. Dabei wählte ich bewusst nicht die Schuhe mit den niedrigsten Absätzen. Ich wechselte die Schuhe und stellte mit Erleichterung fest, dass ich hierfür nicht bestraft bzw. motiviert wurde. Die Schuhe, die ich bisher getragen hatte, stellte ich ordentlich zu den anderen Schuhen. In nächsten Schrank waren die Internatsuniformen in unterschiedlichen Ausführungen vorhanden. Ich wunderte mich schon, warum mir für einen nur 14-tägigen Probeaufenthalt eine derartige Anzahl an Kleidungstücken zur Verfügung gestellte wurden. Wenn ich rückwirkend die Sache betrachte, hätte ich hier zumindest jetzt stutzig werden müssen.
Allerdings konnte ich keine Sportbekleidung finden. Hatte die Angestellte nicht gesagt, dass diese für mich bereit liegen sollte? Auch vermisste ich sowohl meine normale, bequeme Kleidung, die meine Eltern immer als „Schlabberlook“ bezeichneten. Auch waren ausschließlich Röcke und keine Hosen vorhanden. So wurde mir klar, dass ich während meines Aufenthaltes ausschließlich diese beschissene Internatsuniform tragen muss. Ich erkannte, dass die Zeit im Internat hart werden wird, aber irgendwie halte ich die 14 Tage schon durch, dachte ich so bei mir.
Im nächsten Schrank befand sich die Unterwäsche. Bis zu meinem Aufenthalt im Internat hatte ich eine Vorliebe für verführerische Dessous. Ich hatte zwar einige Verehrer, aber zu einer Beziehung hatte es bisher nicht gereicht. Oftmals hatte ich mir gedacht, was die Typen denken würden, wenn diese wüssten, was ich drunter trage. Im Schrank lag nur schlichte, weiße Unterwäsche aus Baumwolle. Besonders geschockt war ich von den Unterhosen mit Beinansatz, die ich verächtlich bisher als 'Oma-Unterhosen' oder 'Liebestöter' bezeichnet hatte. Auch lagen mehrere Schlafanzüge und altmodische Nachthemden im Schrank. Dass ich bisher vorwiegend in Seiden-Negligees geschlafen hatte, interessierte sicherlich niemanden. Auch mehrere von den Latexhandschuhen, die mich bereits seit dem Vormittag nervten, lagen fein säuberlich übereinander gestapelt.
Den letzten Schrank konnte ich nicht öffnen. Erst später habe ich erfahren, dass hier Gerätschaften vorhanden sind, die zu meiner Bestrafung - eine meine natürlich 'Motivation' - gebraucht werden. Dies war übrigens eine sehr leidvolle Erfahrung.
Anschließend ging ich durch die linke Tür ins Badezimmer. Auch das Badezimmer ließ so ziemlich keine Wünsche offen. Vorhanden waren eine wirklich große Regendusche, eine Whirlpool-Wanne, ein großer Waschtisch und ein sehr geräumiger Badezimmer-Schrank. Ich öffnete den Badezimmer-Schrank und stellte fest, dass dieser voll befüllt war. Ich wunderte mich schon, dass es genau die Kosmetiker waren, die ich auch bereits zu Hause verwendet hatte. Ich dachte mir aber dabei nichts.
Auf dem Couchtisch lag ein Tablet. Ich startete dies und erkannte, dass ich mit diesem das Licht, die Vorhänge, Rollläden und weitere technische Geräte – z.B. die Klimaanlage, die Lüftung und die Heizung - steuern konnte.
Als nächstes ging ich auf die Terrasse. Auf dieser befanden sich ein Gartentisch mit zwei Gartenstühlen, zwei Liegen mit Sonnenschirm. Neben der Terrasse war etwas mit einer Plane abgedeckt. Ich zog die Plane zur Seite und sah einen Außenwhirlpool.
Wenig später klingelte es an der Tür. Ich war schon etwas überrascht, dass ich eine eigene Klingel habe. Auf dem Taplet war Nicole zu sehen und ich hatte die Auswahl zwischen öffnen, ignorieren oder sprechen. Ich entschied mich für öffnen. Nicole betrat mein Zimmer. Sie bewegte die Lippen allerdings ohne etwas zusagen. „Wir werden abgehört“ konnte ich erkennen und nickte.
Wie gefällt es Dir das Internat?, fragte sie. Ich hatte den Eindruck, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte. Ich sagte, dass mir die Strenge von Madame vom Schaumbourg und ihren Angestellten durchaus zu schaffen machte, aber dieses Zimmer an Luxus nicht zu übertreffen sei.
Sie deckte mit der Hand ihr Halsband ab und sagte zu mir: „Wenn ich Dir alles erzählt hätte, wärest Du nie mit zum Internat gekommen und ich hätte ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Denke daran, dass Du nur einen Probeaufenthalt von 14 Tagen hast. Ich bin bereits 1,5 Jahre hier und weiß nicht, wie lange ich noch hier bleiben muss. Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel.“ „Ist schon okay“ antwortete ich „und diese Bude ist wirklich nicht von schlechten Eltern.“ Nicole wies mich darauf hin, dass ich besser nicht von 'Bude' sprechen solle und Ausdrücke wie 'von schlechten Eltern' besser im Internat nicht verwende.
„Hast Du Lust schwimmen oder in den Wellnessbereich zu gehen. Es hat den Vorteil, dass wir selbstverständlich keine Stiefel zu tragen brauchen.“ Ich antworte, dass ich meine Badebekleidung nicht finden könne. Nicole beruhigte mich, diese befindet sich bereits in Deinem Spind in der Umkleide in der Badelandschaft. Allerdings ist die Badebekleidung – sagen wir mal – ein wenig altmodisch.
Wir beide gingen zum Schwimmbad. Ich hatte dieses bereits kurz am Vormittag gesehen. Auch dieses war Luxus pur. Zuerst gingen wir in die Umkleiden und Nicole zeigte mir meinen Spind. 'Ein wenig altmodisch' war gar kein Ausdruck für die Badebekleidung. Bisher hatte ich ausschließlich Bikinis getragen. Im Freibad oder am Strand einen Bikini zum Binden und im Sportunterricht einen Sportbikini. Gerechnet hatte ich mit einem Badeanzug, vielleicht sogar mit Beinansatz. Statt dessen waren in meinen Spind zwei Badekleider, wie ich sie auf einhundert Jahre alten Fotos mal gesehen hatte.
Die Umkleiden standen den Luxus der übrigen Anlage in nichts nach. Wir halfen uns gegenseitig die Korsetts auszuziehen und die restliche Internatsuniform auszuziehen. Nur die Keuschheitsgürtel und unsere Halsbänder behielten wir notgedrungen an. Nicole betätigte eine Klingel. Darauf kam eine Angestellte vorbei und befreite uns von den Schenkelbändern. Anschließend zogen wir unsere Badekleider, unsere Badeschlappen, so eine Mischung auf Badeschuhen und Sandalen sowie unsere Bademäntel an und betraten das Schwimmbad.
Das Bad bestand aus einer Badelagune mit Sand und Palmen sowie einem Schwimmbad mit einer 25 Meter-Bahn. Wir gingen zuerst in die Schwimmhalle und schwammen einige Bahnen. Es war schon ein komisches Gefühl mit einem Keuschheitsgürtel und Badekleid schwimmen zu gehen. Aber hatten wir eine andere Wahl. Anschließend begaben wir uns in die Badelagune, um uns dort auf zwei Liegen auszuruhen. Nicole drückte wieder die Klingel und bestellte zwei alkoholfreie Cocktails für uns.
Wenig später kamen zwei Mitschülerinnen. Nicole stellte mich als möglicherweise zukünftige Schülerin vor und führte aus, dass ich zurzeit einen 14-tägigen Probeaufenthalt absolvieren werde. „Siehe zu, dass Deine Eltern Dich nicht nach dem Probeaufenthalt ganz im Internat anmelden, wenn Du es nicht willst.“, gab mir eine der Schülerinnen mit auf den Weg.
Nachher schauten wir beide noch im Wellness-Bereich vorbei. Selbstverständlich durften wir die Sauna nicht unbekleidet, wie ich es kannte, betreten, sondern mussten ein speziell hierzu entwickeltes Saunakleid anziehen. Anschließend gönnten wir uns noch eine Massage. Es überrascht mich schon, dass ich diese nur mit dem Keuschheitsgürtel und meinem Halsband bekleidet bekam. Ich hatte fest damit gerechnet, dass es auch hierfür irgendein altmodisches Kleid gibt.
Danach zogen wir beide uns wieder an. Leider mussten wir uns wieder die Korsetts anlegen und auch die restliche Internatsuniform – einschließlich der Absatz-Schuhe - wieder anziehen. Auch wurden uns wieder die nervigen Schenkelbänder angelegt. Ich muss aber zugegen, dass ich trotz der Kleidervorschriften den Aufenthalt im Wellness-Bereich als sehr erholsam empfand.
Nicole zeigte mir den Reitstall. Ich erzählte ihr von meinem eigenen Pferd. Danach erkundeten wir die Gemeinschaftsräume. Diese bestanden aus einer Bar, einer Bibliothek, einer Art Heimkino und diversen Sitzecken. Nicole griff zum Telefon und bestellte erneut zwei alkoholfreie Cocktails.
Nach und nach gesellten sich weitere Internatsschülerinnen zu uns. Alle hatten offensichtlich eine Methode gefunden, wie man reden konnten, ohne dass man im Internat mithören konnte. Nicole führte mich in diese ein, wies mich aber darauf hin, dass sie nicht 100% sicher ist. Als wir uns im Gefängnis kennen lernten, war mir die Methode zu unsicher.
Alle Mitschülerinnen rieten mir, die positiven Aspekte des Internatsaufenthaltes zu genießen und die negativen zu ignorieren. Wir 'unterhielten' uns eingehend über das Leben im Internat. Ich muss feststellen, dass meine Mitschülerinnen, trotz der Tatsache, dass wir möglicherweise doch abgehört wurden, recht freimütig über das Internat erzählten. Auch musste ich feststellen, dass die Geschichten meiner Mitschülerinnen mit meiner vergleichbar waren. Es waren alles Töchter von vermögenden Eltern, die der Auffassung waren, dass deren Verhalten und ihr Erscheinungsbild unakzeptabel seien.
Später gingen wir beide zum Abendessen. Auch der Speisesaal war sehr luxuriös eingerichtet. Nicole steuerte auf einen Tisch, an dem schon einige Schülerinnen saßen, zu. Zwei Diener zogen uns die Stühle nach hinten, damit wir Platz nehmen konnten.
Es gab mehrere 'Menue-Folgen' zur Auswahl. Ich wählte die Zanderfilet mit Rieslingsauce dazu Lauch mit Pfifferlingen und Kartoffelpüree. Dazu bestellte ich mir ein Bier.
Am Ende meinte Nicole noch, dass man merkt, dass ich neu wäre. „Du hast gerade beim Essen einiges getan, was sich für eine Dame von Welt nicht schickt.“ Ich war mir dessen nicht bewusst, da ich glaubte, ganz normal gegessen zu haben. Bei allen Neulingen werden die Tischmanieren zu Beginn in den Lehrplan eingebaut. Sobald Du die Unterrichtseinheiten absolviert hast, solltest Du diese beachten. Eine Dame trinkt kein Bier und schon gar nicht zum Fisch.
Nach dem Essen gingen wir auf die Terrasse und unterhielten uns noch eine ganze Weile. Plötzlich bemerkte Nicole, dass es bereits 21:30 Uhr sei und es besser sei, dass wir uns jetzt bettfertig machen. Sie bot an, dass wir uns gegenseitig beim Umziehen helfen. Es ist angenehmer, wenn Dir eine Mitschülerin hilft, als das Hauspersonal, gab sie mit noch mit auf den Weg. So gingen wir zunächst auf mein Zimmer und ich zog mich mit Nicoles Hilfe um. Die Schlafbekleidung bestand aus einem Nachthemd, wie ich es von meiner Oma kannte. Selbstverständlich war selbst auf diesem das Internatswappen angebracht. Anschließend gab sie mir aus dem Schrank eine Art Morgenmantel und ein paar Hausschuhe. Ich zog beides an und wir gingen in ihr Zimmer. Dieses war zwar anders geschnitten aber vergleichbar luxuriös eingerichtete. Auch ich half beim umziehen. Anschließend verabschiedeten wir uns und ich ging zurück in mein Zimmer.
Am Abend lag ich dann in meinem Bett und dachte über das Internat nach. Auf der einen Seite ist der Luxus schon überwältigend. Auf der anderen Seite machen die Regeln, die ich bereits kannte, bereits zu schaffen und ich wusste noch nicht, welche Regeln es noch gibt. Jedoch befürchtete ich, dass es einige sein werden. Auch war mir klar, dass die Internatsleiterin und ihre Angestellten besser in eine geschlossene Anstalt gehören würden.
Es war eine laue Sommernacht, sodass ich die Terrassentür offen stehen ließ.
Kritisch fragte ich mich, ob ich nicht besser auf die Wünsche meiner Eltern eingegangen wäre. Mal ein schönes Kleid tragen und dann auch meine Eltern mal zu Einladungen von Geschäftsfreunden begleiten und dann sich ein paar Stunden zusammen reißen. Auf beides hatte ich aber beim besten Willen keine Lust und verglichen mit meinen Klassenkameradinnen war ich doch noch recht anständig.
Ich überlegte, ob ich meinen Eltern anbieten soll, mich zukünftig nach ihren Vorstellungen zu kleiden und zu benehmen und auch an geschäftlichen Terminen teilzunehmen, wenn sie es wünschen, um nach Hause zurück zu kehren. Am ersten Tag war ich mir allerdings nicht sicher, ob ich dies überhaupt will. Sicherlich die Internatsleiterin und deren Lehrkräfte sind eindeutig ein Fall für die Klapse, aber der Luxus dieses Schuppens ist schon überwältigend.
Wie ich so da lag und nachdachte, hörte ich auf einmal hörte ich ein lautes Miau. Ich stand auf und sah, dass ein sehr junges Kätzchen gerade durch mein Wohnzimmer stolzierte.
Das Kätzchen kam auf mich zu und schmiegte sich an meine Beine. Fast schien es mir, als wisse die Katze, dass ich mit der ganzen Situation vollkommen überfordert war und es mir daher gerade sehr schlecht ging und wollte mich trösten. Ich ging zur Mini-Küche im Eingangsbereich und gab dem Tier etwas Kochschinken.
An nächsten Morgen kam Nicole vorbei und half mir, die Internatsuniform vorschriftsmäßig anzuziehen. Anschließend half ich ihr und wir beide gingen zum Frühstück. Sie ging gezielt auf einen Tisch, an welchem bereits mehrere Schülerinnen saßen zu und stellte mich vor.
Eine Bedienstete kam auf mich zu und fragte, ob ich Tee oder Kaffee trinken möchte. Selbstverständlich wäre auch beispielsweise ein Cappuccino oder eine andere Kaffeespezialität möglich. Wenig später kam eine Bedienstete mit Säften vorbei und schließlich brachte mir eine Angestellte 'mein' Frühstück. „Wir haben Ihnen ein Standard-Frühstück zusammengestellt, da wir Ihre Vorlieben noch nicht kennen. Wenn etwas fehlt, lassen sie mich dies bitte wissen“. Ich bedankte mich anständig bei der Angestellten und fragte Nicole – nach meinen gestrigen Erfahrungen, ob ich irgendetwas beim Frühstücken zu beachten habe, da ich neu hier bin. Sie sagte, ich solle erst einmal die entsprechende Lerneinheit abwarten. Welche Lernübungen hast du?, wollte eine meiner neuen Mitschülerinnen wissen. Noch gar keine, antwortete ich.
Nach dem Frühstück begegnete ich eher zufällig jener Angestellten, die mit beim Anziehen der Internatsuniform 'geholfen' hatte, auf dem Gang.
Ich ging auf Sie zu und bat sie, mir ein paar Fragen zu beantworten. Sie antwortete mir, dass ich sie normalerweise gar nicht einfach ansprechen darf ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Sie wies aber darauf hin, dass ich dies noch nicht wissen konnte, da mir die Schulordnung und die Benimmregeln noch nicht ausgehändigt wurden. Wieder brach ich in Tränen aus, da ich abermals offensichtlich gegen die Internatsregeln verstoßen hatte.
Später habe ich erfahren, dass es mehreren Lehrkräften aufgefallen war, dass ich mir Fehler sehr zu Herzen nehme. Ich wurde später zu Madame vom Schaumbourg gerufen, die mir unmissverständlich erklärte, dass eine Damen von Welt zu ihren Fehlern steht und mit diesen professionell umgeht. Meine emotionalen Zusammenbrüche seien allerdings überaus unprofessionell.
Ich bedankte mich bei Annabelle für die Erzählung und fragte anschließend Jessica, ob sie über ihre Erlebnisse im Internat erzählen wollte. Sie meinte, dass bei ihr die Erinnerung noch sehr frisch sei und sie etwas zeitlichen Abstand benötige, um darüber sprechen zu können. Es sei für sie schon eine sehr große Belastung, den Erzählungen von Annabelle zu folgen. Allerdings möchte sie bei diesen weiterhin dabei sein.
„Nur so viel. Ich habe mehrfach versucht, meinen Vater davon zu überzeugen, mich auf ein anderes Internat zu schicken. Jedoch ist mein Vater ein erfolgreicher Manager, der seine Vorstellungen konsequent durchsetzt. Dass dies auch für seine eigene Tochter gilt, wusste ich zuvor noch nicht und musste es schmerzhaft erfahren. Zumindest habe ich irgendwann resigniert und mich meines Schicksals ergeben und nur noch vor mich hin gelebt.“
„Das Internat war für uns alle kein Zuckerschlecken. Aber man hat Dir deutlich angesehen, dass Du besonders unter den Verhältnisse dort leidest. So habe ich es auch Deinem Vater gesagt.“, sagte Annabelle. „Dafür bin ich Dir auch für alle Zeit dankbar.“, war die Antwort.
Ich ergänzte, dass eine Therapie nur Sinn macht, wenn die Patientin bereit und in der Lage ist, sich mit dem Erlebten auseinander zu setzen. „Nach meiner Einschätzung ist dies bei Dir der Fall, Annabelle. Bei Dir habe ich noch meine Zweifel, Jessica. Ich bitte Euch bis zum nächsten Mal zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Zwei unserer wichtigsten Grundsätze sind: Erstens, dass Ihr als Patientinnen entscheidet und zweitens, dass alles freiwillig ist.“
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RE: Natalie Teil 2 (Fortsetzung vom Mädchenpensionat)
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Datum:11.01.25 17:25 IP: gespeichert
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Kapitel 19: Die dritte Therapiestunde (Teil 1) - Aushändigung der Internatsregeln
Zu Beginn der dritten Therapiestunde fragte ich Annabelle und Jessica, wie es weiter gehen soll.
Jessica sagte, dass sie gerne die Therapie in der jetzigen Form fortführen will. Wenn sie überfordert ist, dann sagt sie es.
Ich fragte Annabelle, ob sie etwas dagegen hat, was sie verneinte.
„Wie gesagt, eines unserer Prinzipien ist, dass ihr als die Patientinnen entscheidet. Sollte ich merken, dass es Euch zu sehr belastet, werde ich Dich einfach ansprechen, okay?“ Dann bat ich Annabelle zu erzählen, was sie dann weiter im Internat erlebt hat.
Sie berichtete: „Am dritten Tag wurden mir von einer Angestellten mitgeteilt, dass ich die Internatsregeln über mein Laptop abgerufen werden können. Gleichzeitig teilte sie mir mit, dass von mir erwartet wird, dass ich diese verinnerliche und zukünftig beachten werde. Vorsorglich wies sie mich darauf hin, dass Verstöße entsprechende Maßnahmen erforderlich machen würden. Das Wort „Bestrafung“ wurde in diesem Zusammenhang bewusst vermieden.
Ich ging zu meinem Laptop, fuhr diesen hoch und öffnete die Internatsregeln. Diese bestanden aus der Hausordnung, meinen persönlichen Benimmregeln sowie der Kleiderordnung.
Die Hausordnung enthielt im Wesentlichen die üblichen Punkte die ich auch aus meiner Schule kannte. In den Gängen nicht laufen, nicht auf dem Treppengeländer rutschen, keinen Unrat auf den Boden werfen und dergleichen. Auch die Zeiten in denen in den Zimmern und auf den Gängen Ruhe herrschte waren aufgeführt.
Irgendwie fand ich die Hausordnung auch lustig. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mit den Absatzschuhen über die Gänge zu laufen. Wie sollte ich das auch bewerkstelligen?
Speziell fand ich dagegen die Vortrittsregeln. In den Gängen hatte ich stets auf der rechten Seite des Ganges auf dem schwarz markierten Streifen zu gehen. Dies wusste ich bereits.
Neu war mir allerdings, dass ich, wenn mir eine erwachsene Person auf dem Gang begegnetet, stehenbleiben muss und die Person mit einem Knicks und der entsprechenden Anrede zu begrüßen habe. Erst wenn die Person an mir vorüber ist, darf ich weitergehen. Diese Regel musste auch eingehalten werden, wenn sich mir eine erwachsene Person von hinten nähert. Im Falle, dass es zu einem Zusammentreffen bei einer Türe kommt, habe ich die Türe zu öffnen und dem Erwachsenen den Vortritt zu gewähren.
Da ich dem allen kein allzu großes Gewicht beimaß, machte ich mich ans Studium meiner persönlichen Benimmregeln.
MEINE PERSÖNLICHEN BENIMMREGELN in der Villa zu Schaumbourg
Bereits das Vorwort hatte es in sich:
Mit der Aushändigung dieses Textes sowie der Vorlesung vor der versammelten Gemeinschaft werde ich die nachfolgenden Regeln und Vorschriften, nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen haben. Ich wurde eindringlich ermahnt, die Vorschriften mit dem erforderlichen Respekt, dem nötigen Eifer, ohne Widerspruch, aber vor allem mit Gehorsam und Demut zu befolgen.
Mir ist erklärt worden, dass die folgenden Punkte als Grundregeln zu verstehen sind, welchen ich unbedingt Folge zu leisten habe. Darüber hinaus gehende Anweisungen werden mir bei Bedarf mitgeteilt, wobei mir klar gemacht wurde, dass eine Missachtung von Regeln, egal ob absichtlich oder unbewusst, entsprechende Reaktionen nach sich ziehen wird.
Das fängt ja schon gut an, dachte ich so bei mir ohne dass ich wusste, was noch auf mich zukommen wird.
Mein TAGESABLAUF an SCHULTAGEN
Für mich wird alle zwölf Wochen ein individuelles Unterrichtskonzept erstellt. Aufbauend auf den für mich definierte Zielen, Vorkenntnissen, Eignungen und Neigungen wird ein spezieller Lehr- und Lernplan festgelegt. Dieser Plan beschreibt die für mich vorgesehenen Maßnahmen nach Art und Vorgabe der Zeiten vor. Zur Anwendung kommen z. B. Frontaleinzelunterricht, Projektarbeit, Lernstunden, Gruppenarbeiten, Gruppenunterricht. Neben der reinen Wissensvermittlung beinhaltet das Konzept auch Maßnahmen zur Erziehung sowie zur Vermittlung von Disziplin und angemessenen Verhalten und alles was damit verbunden ist.
Ich wunderte mich schon, warum mein Lernplan für zwölf Wochen erstellt wird, wenn ich in zehn Tagen mein Probeaufenthalt bereits endet und ich das Internat dann verlassen würde.
Auch die Essenszeiten und die verpflichtenden Zeiten der Andachten in der Internatskapelle sind exakt vorgegeben. Weiter werden auch vom Internat Gemeinschaftsaktivitäten, die entweder verpflichtend oder freiwillig sind, angeboten.
Um 22:00 Uhr habe ich auf meinem Zimmer zu sein und die Nachtruhe einzuhalten. Die Zeiten, die nicht mit Unterricht, Gemeinschaftsaktivitäten, Andachten oder Essen belegt sind, stehen zu meiner freien Verfügung.
Dass 90 % der Aktivitäten verpflichtend sind, wusste ich damals allerdings noch nicht. Allerdings merkte ich schnell, dass die Anzahl der verpflichtenden Veranstaltungen nicht mehr allzu viel freie Zeit übrig bleiben ließ.
Mein TAGESABLAUF an WOCHENENDEN / FEIERTAGEN
Verpflichtend ist die Teilnahme an der heiligen Messe entweder in Internatskapelle oder der Kirche in Neuchatel. Angeboten werden auch Gemeinschaftsaktivitäten, die wiederum entweder verpflichtend oder freiwillig sind. Ansonsten steht das Wochenende – sofern keine Lerneinheiten angeordnet wurden - zu meiner freien Verfügung.
Meine allgemeinen VERHALTENSREGELN im Internat
Die Erzieherinnen sowie die Lehrkräfte werde ich höflich mit „Sie” und deren Nachname ansprechen. Die Rektorin, Madame vom Schaumbourg werde ich mit 'gnädige Madame vom Schaumbourg' ansprechen. Die Hilfserzieherinnen, Dienstmädchen und anderen Hausangestellten werde ich ebenfalls höflich mit „Sie“, Fräulein und deren Vorname ansprechen. Geistliche Personen wie den Herrn Pfarrer oder die Ordensschwestern werde ich mit ehrwürdiger Herr Pfarrer oder ehrwürdige Schwester und deren Ordensnamen ansprechen. Meine Eltern werde ich, wenn sie mich besuchen dürfen, ebenfalls höflich mit „Sie“ ansprechen. Selbstverständlich wird man mich weiterhin duzen dürfen.
Meine Ausdrucksweise hat, wenn ich die Erlaubnis zum Reden habe, gewählt und höflich zu sein. Kraftausdrücke oder Modeworte, (Beispiel „etwas sei echt, total, mega ...”) habe ich aus meinem Sprachgebrauch zu eliminieren.
Wenn ich eine Frage stellen möchte, so werde ich mit gesenktem Kopf und einer leisen, fragenden Anrede den Erwachsenen auf meinen Wunsch, zu sprechen, aufmerksam machen, (also z.B.: „Gnädige Frau Rektorin Madame vom Schaumbourg?”) und anschließend schweigend auf die Aufforderung warten, meine Frage zu stellen. Nur wenn ich den Eindruck habe, mein Versuch, bemerkt zu werden, fehlgeschlagen sei, darf ich einen weiteren Versuch unternehmen, wurde ich jedoch bemerkt, ohne dass man mich anspricht, so verharre ich schweigend.
Telefongespräche nach außen sind vorher und Angabe des Grundes schriftlich bei der Internatsleitung zu beantragen. Zulässig sind interne Telefonate, sei es zu anderen Internatsschülerinnen oder zu Lehrkräften oder Angestellten des Internats. Für mich eingehende Schreiben werden zuvor von der Internatsleitung kontrolliert. Wenn ich Schreiben verschicken möchte, muss ich diese ebenfalls zuvor der Internatsleitung vorlegen. Von Briefgeheimnis hatte man offensichtlich im Internat noch nie etwas gehört, dachte ich so bei mir.
Darüber hinaus sind im Internat Zeiten und Aufgaben definiert, die für die Schülerinnen „Silencium“ heißen. Dann gilt eine absolute Schweigepflicht und mir ist jegliches Reden untersagt.
Sobald eine erwachsene Person den Raum betritt in dem ich mich aufhalte, erhebe ich mich mit den Händen auf dem Rücken und gesenktem Blick. Ich begrüße eintretende Personen mit einem höflichen Gruß und einem Knicks. Niemals darf ich einer erwachsenen Person den Rücken zuwenden. Im Bedarfsfall habe ich mich immer nach der erwachsenen Person umzudrehen, zu grüßen und dann in der geforderten Körperhaltung zu verharren.
Das Verlassen des Areals ist mir ohne Erlaubnis strengstens untersagt. Sollte ich der Ansicht sein, das Gelände aus einem wichtigen Grund verlassen zu müssen, habe ich ein schriftliches Gesuch an die Rektorin, die gnädige Frau Rektorin Madame vom Schaumbourg, zu stellen, in dem ich die Wichtigkeit meines Anliegens darlege. Das Gesuch ist von meiner Erzieherin vor der Übergabe an die Rektorin zu visieren. Die gnädige Frau Rektorin Madame vom Schaumbourg entscheiden einzig und alleine, ob meinem Gesuch stattgegeben wird.
Anweisungen und Anordnungen der Erzieherinnen oder anderer erwachsenen Person sind mit einem gehorsamen Knicks und sofern passend mit einem „Danke" anzunehmen. Anordnungen habe ich auch dann ohne Unwillen zu befolgen, wenn mir der Sinn oder die Notwendigkeit der Maßnahmen nicht klar ist, oder ich sie für ungerecht oder unangemessen halte.
Zu jeder Zeit bin ich angehalten, mich in meinem Verhalten - sowohl in Worten als auch in Gesten, Taten und Gedanken, als Schülerin dieses Internats würdig zu erweisen. Dazu zählen auch meine Körperhaltung, sowie meine Bewegungen. Zu meiner Grundhaltung gehört ein gerader Oberkörper, zumindest leicht gesenkte Kopfhaltung, Arme seitlich am Körper anliegend, Hände umfassen einander entweder vor oder hinter dem Körper. Ich bewege mich leise, weder trödle ich herum, noch laufe ich oder bin zappelig. Wenn ich sitzen der knien darf, sind meine Beine geschlossen. Im Sitzen halte ich mich stets gerade, ohne etwaige Rücken- oder Armlehnen zu berühren.
Meine besonderen PFLICHTEN als Schülerin dieses Internats
Ich habe meine Kleidung sowie mein Zimmer stets in perfektem, adretten Zustand zu halten, da sowohl Verschmutzung aus Unachtsamkeit, als auch mangelnde Ordnung und Pflege der mir anvertrauten Dinge, bestraft wird.
Bei meiner Körperpflege kommen strenge Maßstäbe zur Anwendung. Neben täglichen Duschen besteht die Verpflichtung zur regelmäßigen (in der Regel wöchentlichen) Maniküre bzw. Pediküre. Meine Haare werde ich stets zusammengebunden tragen und vollständig bis über den Haaransatz hinaus bedeckt halten. Es ist mir nicht erlaubt auch nur eine Haarsträhne sichtbar zu tragen. Im Bedarfsfall werde ich ein Haarband tragen, welches verhindert, dass Haare sichtbar werden. Um die Frisur gepflegt zu halten, bin ich verpflichtet regelmäßig, in der Regel alle zwei Wochen, zum internatsinternen Friseur gehen. Weiter bin ich verpflichtet, regelmäßig – in der Regel alle zwei Tage – meine Behaarung in den Achselhöhlen, dem Intimbereich und an Armen und Beinen zu entfernen.
Tagsüber und während der Nacht werden generell strengere Maßstäbe hinsichtlich Sittsamkeit zur Anwendung kommen. Um diese zu gewährleisten werde ich einen Keuschheitsgürtel tragen. Dieser verhindert, dass ich mich unsittlich berühren oder andere unsittliche Handlungen an mir vornehme.
Der Keuschheitsgürtel wird alle zwei Tage beim Duschen und bei Bedarf – beispielsweise bei Sporteinheiten bzw. bei der Nutzung der Sporteinrichtungen oder für die Intimrasuren - abgenommen. Auch dann ist es mir untersagt, mich unsittlich zu berühren.
Zur Erziehung als Internatsschülerin gehört auch das tägliche Tragen eines Korsetts mit eingearbeiteten, festen Stäben nach viktorianischem Vorbild. Das Korsett reicht mir von den Hüften bis über die Brust und umschließt meine Brüste mit zwei starren Schalen. Aufgrund meiner Körpermasse wird für mich ein individuelles Maß der Taillenweite festgelegt, welches es durch konsequentes Korsetttraining zu erreichen gilt. Zu diesem Zweck wird einmal pro Woche eine Lektion Korsetttraining in meinen Lehrplan aufgenommen. Hierbei wird auch das Nachziehen des Korsetts stattfinden. In einem vorgegebenen Rhythmus wird das Korsett um 1 cm enger geschlossen. Solange bei mir dieses spezielle Training andauert, werde ich ab dem Ende der Trainingseinheit das Korsett während 24 Stunden nicht mehr ausziehen dürfen, danach während weiteren 24 Stunden nur am Morgen und am Abend während maximal 15 Minuten für die Körperpflege. Generell gilt eine Korsetttragdauer von mindestens 12 Stunden täglich ohne Unterbruch. Wird diese Zeit unterschritten, sei es durch Eigenverschulden oder durch andere Umstände, muss die Tragzeit durch Tragen des Korsetts während der Nacht, nachgeholt werden. Im Bedarfsfall kann diese Maßnahme über mehrere Tage oder gar Wochen aufrecht erhalten bleiben, insbesondere dann, wenn an einer verminderten Tragdauer Eigenverschulden beteiligt ist. Grundsätzlich darf ich auf das Tragen des Korsetts in der Nacht verzichten. Zu Übungszwecken oder als Strafe kann mir das Tragen des Korsetts während der Nacht aber jederzeit angeordnet werden. Außerdem können am Korsett jederzeit passende Veränderungen vorgenommen werden. Sämtliche Änderungen, sei es in der Tragedauer oder in der Ausführung des Korsetts, habe ich ohne jeglichen Unwillen anzunehmen, auch wenn mir der Sinn oder die Notwendigkeit der Maßnahmen nicht klar ist, oder ich sie für ungerecht oder unangemessen halte.
Meine PFLICHTEN in SCHULISCHEN BELANGEN
Ich bin angehalten, mich so anzustrengen, dass die Leistungen stets mit der „Sehr gut" (Note 1) beurteilt werden. Dies gilt vor allem für reine Lernfächer, in denen die Beherrschung des Stoffes laut Inhalt der Lehrbücher für eine solche Benotung ausreicht. (z.B. Geschichte, Biologie, Physik, Chemie, ...). In den anderen Fächern (Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen, …) habe ich das Niveau keinesfalls schlechter als „Gut“ (Note 2) zu halten. Sollten sich Schwächen zeigen, so sind diese mit Nachhilfeunterricht und Fleiß auf das geforderte Niveau zu bringen. Den dafür notwendigen Lernaufwand wird mir durch die Rektorin, die gnädige Frau Rektorin oder meine Erzieherin mitgeteilt. Gegebenenfalls werden die Pflichten für die Gemeinschaft reduziert, wenn der Zeitbedarf in der Schule zu hoch sein sollte. Eine schlechtere Beurteilung als erlaubt wird motivierende Maßnahmen zur Folge haben. Dabei werden in erster Linie etwaige Freizeitbeschäftigungen zu Gunsten von Lerneinheiten gestrichen, es kann aber auch z.B. zu einer strengeren Kleidung führen, die erst bei Verbesserung im betreffenden Fach aufgehoben werden.
Ich war auch in Deutschland nie eine schlechte Schülerin. Aber wie ich solche Leistungen erbringen soll, war mir ein Rätsel. Ich war froh, dass ich nur für 14 Tage probeweise im Internat war.
Einnehmen der Mahlzeiten
Das Internat bietet eine ausgewogene Ernährung an und vermeidet dabei einen übermäßigen Fleischkonsum. Auch werde häufiger vegetarisch oder vegane Mahlzeiten serviert.
Normalerweise werden im Restaurant verschiedene Menüfolgen angeboten. Mir als Schülerin oblag es, selbst auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Sollte mir dies nicht gelingen oder sich meine Figur negativ entwickeln, kann seitens des Internats in meine Ernährung eingegriffen werden. In diesem Fall kann über meine Ernährung bestimmt werden. Entweder kann mir beispielsweise die maximal zulässige Anzahl an Kalorien, Fett und Kohlehydraten oder gleich die Speisen, die ich zu mir nehmen kann, vorgegeben werden.
Die Benimmregeln hinsichtlich der Einnahme von Speisen und Getränken sind unbedingt einzuhalten. Die Mahlzeit sind in angemessenem Tempo einzunehmen, d.h. das Essen darf weder herunter geschlungen werden noch ist ein lustloses Herumstochern im Teller erlaubt. Bei Zuwiderhandlung erfolgt ein Ausschluss von der Mahlzeit. Ich habe mich dann unaufgefordert zu erheben, mich hinter meinen Stuhl zu stellen und dort mit gesenktem Kopf und auf dem Rücken verschränkten Händen zu verharren, bis ich weitere Anweisungen erhalte. Bei Tisch wird den korrekten Tischmanieren großes Gewicht beigemessen. Gerade Haltung, gesenkter Kopf, Oberarme am Körper, Unterarme liegen leicht auf der Tischkante oder berühren diese überhaupt nicht. Unerwünscht ist es, dass ich zu großen Bissen in den Mund nehme, schlürfe oder schmatze. Kauen darf ich nur mit geschlossenem Mund und ich muss des Bestecks verwenden und darf keineswegs die Hände oder Finger zur Hilfe nehmen. Ich muss mich auf meine Mahlzeit konzentriere und werde weder träumen, noch mit den Speisen herumspielen.
Gespräche am Tisch haben in einer angemessenen Lautstärke und ausschließlich mit leerem Mund zu erfolgen. Wenn ich die Mahlzeit beendet habe, lege ich Besteck und die Serviette ordentlich beiseite. Ich bleibe sitzen und verharre am Platz, bis ich die Genehmigung erhalte, aufzustehen und den Speisesaal zu verlassen.
Erlaubt sind alkoholfreie Getränke, insbesondere Wasser und Säfte sowie am Abend und an den Wochenenden Bier, Wein und Sekt in Maßen. Ein übermäßiger Alkoholkonsum stellt eine strenge Verfehlung dar.
Sollte sich meine Figur negativ entwickeln, wird für mich ein spezieller Diätplan erstellt, der bei Bedarf um verpflichtende sportlich Aktivitäten ergänzt wird. In diesem Fall ist auch auch möglich, mir den Konsum von schädlichen Genussmitteln, wie Schokolade, Zucker oder dergleichen zu beschränken oder ganz zu untersagen.
Maßnahmen bei Fehlverhalten
Man vermied hier bewusst das Wort Strafen oder Strafmaßnahmen. Aber in Ergebnis waren Strafen gemeint.
Jedes Fehlverhalten von mir, kann bzw. wird eine Maßnahme oder Reaktion nach sich ziehen.
Kleinere Verfehlungen werden in der Regel im Wege einer Disziplinierung durch das Halsband geahndet. Dies geschieht auch, um mich zu einem ordnungsgemäßen Verhalten zu motivieren.
Zu schwerwiegendere Vergehen ist eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgesehen. Diese reichen von einer verschärften Kleidung und einer Fixierung während der Nacht, über das Verbot bestimmte Einrichtungen wie beispielsweise die Sport- oder den Wellnessbereich zu benutzen, über Fernsehverbot bis hin zum Verbot, das eigene Zimmer zu verlassen.
Möglich ist auch, dass ich in einen Raum gebracht werde, in dem ich, ohne dass ich durch äußere Einflüsse abgelenkt werde, über meine Verfehlungen nachdenken kann. Tolle Umschreibung für Karzer oder Knast dachte ich so bei mir.
Auch kann ich zum Fasten eingeladen laden, um bei mir den Wert der Speisen und Getränke wieder in Erinnerung zu rufen und es mir zu ermöglichen, mich in Disziplin zu üben. Während der Fastenzeit bin ich verpflichtet an jeder Mahlzeit teilzunehmen.
Ich las die Regeln durch und konnte es nicht glauben. Diese hatten nach meiner Meinung mehr etwas von einem Knast als von einem Internat. Zum Glück ist der Spuk in knappen zwei Wochen vorbei, dachte ich noch so bei mir. Wie ich diese Zeit überstehen soll, was mir allerdings ein Rätsel. Ich hoffte nur, dass mir dies gelinkt, ohne negativ aufzufallen und ohne dass ich eine Strafmaßnahme bekomme.
Dann dachte ich darüber nach, gegen wie viele dieser Regeln ich bereits verstoßen hatte, seitdem ich im Internat war. Es waren einige.
Dann erzählte Annabelle, wie sie Reporter auf dem Reitturnier gefragt hat, wie es ihr im Internat gefallen würde und sie geantwortet hat: „Im Übrigen wusste ich gar nicht, dass es so viele Benimmregeln gibt. Gefühlt habe ich gegen hunderte verstoßen, seitdem ich im Internat bin. Alle lachten und der Vorsitzende des Reit- und Springvereines versichertet mir, dass an meinen Verhalten bisher nichts auszusetzen sei.“
Ich weiß, dass ich mit meiner Art alle von mir eingenommen hatte. Zumal ich die Überraschung des Turniers war, mich trotz der äußerst verletzenden Anmoderation vorbildlich verhalten habe und dann noch für den tragischen Moment, als ich in Führung liegend kurz vor dem Ziel aufgeben musste, gesorgt habe.
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