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ManFromThePast
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  Der Wunderkoffer - (5) Kleider, Kleider, Kleider Datum:09.06.06 02:21 IP: gespeichert Moderator melden


(5) Kleider, Kleider, Kleider

Ein paar Tanzschuhe durfte ich dann gleich anbehalten, denn nun war mein Ballkleid an der Reihe. Das heißt, es war noch nicht an der Reihe, denn erst mal kam die dazu gehörige Unterwäsche. Es begann mit einem Reifrock, das heißt es war eigentlich nur ein Drahtgestell, mit Bändern verbunden. Dann kam ein Unterrock. Als nächstes bekam ich etwas auf meinen Po gebunden, dann ein weiterer Unterrock. Nun bekam ich das Kleid angezogen, indem die Einzelteile auf meinem Körper zusammengesetzt wurden. Einiges wurde mit Stecknadeln fixiert und mit Kreide wurden Markierungen gemacht.

„Und Sie sind sich sicher, dass Sie nicht enger geschnürt werden wollen? Jetzt kann man das Ballkleid noch ändern, später ist das viel aufwendiger“, fragte die Putzfrau.
„Ich bin sicher, dass ich nicht so eng geschnürt sein will wie im Moment, geschweige denn enger.“
Sie öffnete den Spiegel des Schminktisches.
„Schauen Sie sich doch mal an. Mit so einer Taille können Sie herumlaufen wenn Sie 50 sind und vier Kinder hatten. Aber ein Mädchen, das zu einer jungen Dame wird läuft doch nicht so schlampig geschnürt herum, schon gar nicht auf dem Opernball. Die Schneiderin hat Ihnen extra leichte Puffärmel angesetzt damit Ihre breite Taille etwas kaschiert wird, aber ein bisschen selber mitarbeiten müssen Sie schon. Zumindest ein Zoll enger?“
Im Spiegel sah ich mich in diesem wunderschönen Kleid, das hatte etwas von ‚im Winde verweht’. War es der Anblick oder meine eng geschnürte Taille, die meine Sinne benebelten? Fast hätte ich Ja gesagt: ‚schnüren Sie mich so eng sie wollen wenn ich so toll aussehe.’ Sie schloss den Spiegel wieder, dann kam langsam mein Verstand zurück.
„Damit Sie nicht so eitel werden, normalerweise sehen sich die Mädchen erst am Ballabend in Ihrem Kleid. Sonst träumen die jungen Dinger zu sehr. Und?“
„Nein, es geht einfach nicht, ich bin das auch nicht gewohnt.“
„Sie jammern wie ein Mann, den man in ein Korsett gesteckt hat. Gut wenn sie durchaus nicht wollen. Vielleicht hätte sich ja hier sogar ein Kavalier gefunden, der Sie erwählt. Ich wollte nur Ihr Bestes. Herr LeMark hätte Sie bis zum Ball lieber mal unter meine Fittiche geben sollen. Ihnen hätte ich das Jammern schon abgewöhnt, man muss die jungen Dinger nur etwas an die Kandare nehmen und dann geht das schon. Meine Töchter habe ich ja auch alle unter die Haube bekommen.
Sehen Sie, die Natur hat Ihnen ein hübsches Gesicht geschenkt, aber das ist bei uns nicht alles. Bei uns schauen die Männer auf die Taille, denn die zeigt den Charakter einer Frau, ob sie Schlampig oder Diszipliniert ist. Eine hübsche Taille bekommt man nicht geschenkt, die muss man sich erarbeiten. Sie können jetzt bis zum Ball keine Wunder mehr vollbringen, aber Ihren guten Willen zeigen.“

Was war das bloß für eine dumme alte Ziege? War sie neidisch oder was?
„Ich hab das alles hier ja weder verlangt noch bestellt. Ich will einfach nur raus aus diesem Gürtel, endlich wieder frei sein, mehr nicht.“
„So junge Dinger wie Sie können doch noch gar nicht wissen. was sie wirklich wollen. Aber nein, ich mische mich jetzt nicht mehr ein, manchen ist halt nicht zu helfen. Machen wir endlich weiter, wir haben nicht den ganzen Tag zum vertrödeln und Sie müssen bald zu Ihrem Unterricht.“

Nun wurde mir das Ballkleid ausgezogen und ich mit dem gleichen Unterbau das nächste Kleid gesteckt. Es war in einem hellen rosa mit einem weißem Muster und offensichtlich schon fast fertig – auf mir wurde jedenfalls nichts mehr zusammengesteckt. Eine der Damen zupfte und zerrte ein bisschen, steckte ein paar Stecknadeln in das Kleid, und war dann wohl zufrieden. Die Damen diskutierten untereinander.
„Ist das etwa noch ein Ballkleid? Kann ich es mal im Spiegel sehen?“
„Nein, es ist ein einfacheres Abendkleid. Und Ihre Kleidung ist dazu dar, dass Sie hübsch anzusehen sind,“ die Putzfrau schaute mit einem bösen Blick auf meine Taille, „nun zumindest so weit es geht, und nicht damit Sie darin eitel werden. Sie dürfen sich in dem Kleid sehen wenn es fertig ist.“
Irgendwie wurde ich hier wie eine Kleiderpuppe behandelt. Was soll das? Ich gehe doch auch nicht in einen Laden, die Verkäuferin kleidet mich ein, und ich darf dann nicht sehen was ich da kaufen soll.

Ich wurde wieder ausgezogen, diesmal auch der Unterbau mit den Unterröcken und dem Gestell.
„Wir müssen Sie jetzt in Ihr Tageskorsett schnüren, wenn Sie sich bitte bereit machen.“
Ich wurde wieder an dieses Trapez geführt, ich steckte meine Hände in die Handschuhe und das Trapez wurde hochgezogen. Dann wurde, ehe ich mich versah, vor all den Frauen mein Gürtel geöffnet und ich schämte mich furchtbar – schließlich steckte ja dieser Eindringling in mir.
„Wollen Sie nicht raus gehen während ich hier so nackt herumstehe?“
„Sie brauchen sich nicht zu schämen, das gehört zu unserem Beruf. Und so einen Gürtel trägt jede von uns. Nur sollten Sie sich enthaaren lassen.“
Was hat, das ich hier entblößt herumstehe, mit dem Beruf einer Putzfrau zu tun, frage ich mich, während mir endlich dieses enge Korsett aufgeschnürt wird. Aber meine Freiheit währte nur ein paar Sekunden, und schon wurde ich nun von Frau Achmatova in das nächste Korsett geschnürt, diesmal aber nicht so eng.

„Das ist das Tageskorsett, ein Zoll weiter als das Abendkorsett. Nun machen Sie kein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter, wie ich hörte hat Herr LeMark heute für Sie ein Picknick geplant, wäre doch schade wenn es Regnet nur weil sie ein böses Gesicht machen. Lächeln Sie mein Kind, das ist Ihre Aufgabe.“
Die Frau redete einen solchen Stuss zusammen das ich Lächeln musste.
„So ist brav, denken Sie an all die schönen Kleider. Und von Ihnen wird nicht mehr erwartet, als dass Sie ein hübsches Gesicht machen.“
Nun kam wieder der Gürtel dran und mir verging das Lächeln wieder, vor all den Frauen wurde der Eindringling in mich gesteckt.
„Immer dran denken: Lächeln, egal was passiert, sonst müssen wir noch Lachgas einsetzen. Ja so ist das schön.“
Das war alles so völlig absurd, dass ich mir das Lachen kaum verkneifen konnte. Frau Achmatova drückte nun wieder an mir herum.
„Drückt irgendwas?“
„Ja, Frau Achmatova.“
Die Putzfrau lachte, dann übersetzte sie es und alle lachten.
„Schön, nehmen Sie es mit Humor – das ist richtig so. Und gleich fühlen Sie sich viel wohler. Stellen Sie sich einfach vor, Sie sind Grace Kelly und haben eine Woche Abenteuerurlaub als Fürstin von Monaco gewonnen.“
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  Der Wunderkoffer - (6) Verstehen Sie Spaß? Datum:16.06.06 02:41 IP: gespeichert Moderator melden


(6) Verstehen Sie Spaß?

Als nächstes zog man mir ein paar der Schnürstiefel an, dann wurden drei Unterröcke über mich gestülpt und dazwischen so eine komische kleine Rolle auf meinem Hintern platziert. Man steckte mich nun in ein ‚Tageskleid’, es war wohl schon fertig und die Damenriege hatte nichts auszusetzen. Mit viel Mühe wurden zu enge Handschuhe über meine Hände gestreift – die hatten sich offensichtlich vermessen. Zuletzt wurde mir ein Hut aufgesetzt. Dann durfte ich mich sogar im Spiegel sehen – also hatte ich etwas auszusetzen.

„Also dieser Kragen, und das sieht hinten etwas komisch aus, so einen fetten Hintern habe ich doch gar nicht.“
„Der ‚Cul de Paris’? Das soll so sein, das hat man hier so.“
Ich wedelte und versuchte mehr von meinem Hinterteil im Spiegel zu sehen.
„So einen fetten Hintern und dann noch diese Raffung und Schleifen drauf, so kann ich doch nicht herumlaufen.“
„Doch, doch mein Kind, das ist alles richtig so. Sie sehen süß in dem Kleid aus.“
Die Putzfrau schloss den Spiegel und redete mit den anderen. Sie diskutierten und lachten.
„Mademoiselle Monika, suß“ sagte Verena in ihrem gebrochenen Deutsch.
„Süß heißt das Verena!“ korrigierte sie die Putzfrau.
„Süß,“ wiederholte Verena und machte einen Knicks, „entschuldigen Sie Bitte, Frau Wagner.“
Die Putzfrau nickte. „Alle finden Sie süß in dem Kleid, mein Kind. Machen Sie sich keine Sorgen, alles ist so wie es seien sollte.“

„Und wie hat Ihnen der Hut gefallen?“
„Ich weiß nicht, ich bin keine Hutträgerin. Diese Kleidung und alles, das ist wirklich schon sehr sonderbar. Bin ich hier vielleicht bei ‚Verstehen Sie Spaß’ gelandet?“
„Spaß verstehen wir hier schon unter uns Frauen, mein Kind. Aber wir haben besonders dezente Kleidung für Sie ausgesucht, was soll da spaßiges dran sein?“
„Das ist alles so seltsam.“ Ich fasste mit meinen behandschuhten Händen auf diese Wulst auf meinem Hintern, der sich noch größer anfühlte als im Spiegel zu sehen war. „Und das fühlt sich sonderbar an. Herr LeMark hat gesagt, ich kann mich beim Frühstück entscheiden ob ich nicht lieber die ganze Zeit hier im Zimmer bleiben will.“
„Was hat Herr LeMark gesagt? Einmal Hüh, einmal Hott! Erst macht er alle verrückt, dass man Sie wie einen königlichen Gast behandeln soll, und dann will er alles Rückgängig machen? Ich war ja von Anfang an dagegen, und habe gesagt das klappt doch nie. Wissen Sie, dass für Sie Heute Abend ein Empfang mit dem Fürstenpaar und den Honoratioren vorgesehen ist? Wie stellen Sie und Herr LeMark sich das eigentlich vor? Und der ganze Aufwand der für Sie getrieben worden ist!
Gut, die Kleidung und alles ist erst einmal ungewohnt für Sie. Aber daran gewöhnt man sich doch schnell. Da müssen Sie jetzt durch, wir Ausländerrinnen mussten da alle mal durch. Was denken Sie wie Herr LeMark dasteht, wenn Sie sagen: April – April, alles für die Katz? Wir Deutschen sind doch Zäh, wir schaffen das schon.“
„Es ist mir egal wie Herr LeMark dasteht. Das hätte er mir vorher erst mal alles erzählen sollen, dann hätte ich mich gleich entscheiden können, aber mich so vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wie stehe ich denn nun da?“
„Sie stehen da wie ein kleines nörgelndes Kind, dem es an Achtung und Erziehung fehlt. Seien Sie froh, dass die anderen Damen Sie nicht verstehen. Für Sie muss man sich ja als Deutsche schämen. Wir machen nun mit der Anprobe weiter, an der Kleidung ist nichts komisches. Und nachher werden Sie brav und respektvoll machen, was man von einem guten Gast erwartet, und nicht alles hinschmeißen! Sie schaffen das schon.“

Das Spiel mit der Anprobe wiederholte sich nun noch mit einem weiteren ‚Tageskleid’, einem ‚Reisekleid’, einigen Blusen, Röcken, Jäckchen und was sich noch auf dem Kleiderständer und in den Schachteln fand. Alles auf ‚Ano Damals’ gemacht – seltsames Zeug. Ich fragte mich wie lange diese Anprobe noch dauern würde. Herr LeMark hatte etwas von einer Stunde gesagt, aber es kam mir wesentlich länger vor. Die Frauen hatten offensichtlich alle Zeit der Welt, diskutierten, schwatzten, lachten, während ich wie eine Kleiderpuppe herumstand weil ich ihre Sprache nicht verstand. Glücklicherweise trug ich ja nun ein nicht mehr so enges Korsett, sonst hätte ich das sicherlich nicht ausgehalten.

Die Putzfrau war mir gegenüber nun recht zugeknöpft. Die ganze Zeit musste ich darüber nachdenken was ich denn nun tun soll, im Zimmer bleiben oder in diesem seltsamen Zeug herumlaufen. Irgendwie war ich hin und her gerissen. Dieses seltsame Land wollte ich schon sehen, aber musste ich dazu in dieser Kleidung herum laufen? Und Herr LeMark hätte mir ja auch wirklich früher erzählen können was hier auf mich wartet. Andererseits, wenn ich in einem der Länder gelandet wäre wo die Frauen noch Vermummt herumlaufen müssen, hätte ich dort wohl auch deren ‚landesübliche’ Kleidung tragen müssen. Aber nichts sagen, und einen dann vor vollendete Tatsachen stellen ist auch nicht die feine englische Art. Das wird nachher sicherlich eine hitzige Debatte mit diesem Typen werden.

Zum Schluss wurde ich in ein weiteres Korsett geschnürt, das aus einem Netzmaterial gemacht war. Bekam eine Bluse, eine Reithose, und Reitstiefel angezogen. Darüber dann ein Jäckchen und ein langer Rock, der irgendwie viel zu lang ausgefallen war. Fast wie eine Schleppe nur am falschen Platz und mit einem Schlitz der auch irgendwie verrutscht war. Ich bekam jedenfalls ein Ende davon in die Hand gedrückt einen Zylinderhut aufgesetzt und durfte mich wieder im Spiegel bewundern.
„Der Rock ist doch viel zu lang, und irgendwie verdreht.“
„Das ist doch kein Problem, Sie können ihn doch bis zum Reiten in die Hand nehmen.“
„Naja bis zum Reiten wird’s schon gehen, oder soll ich nicht besser einen anderen anziehen bis der gekürzt ist?“
„Nein, der gehört so schon zum Jäckchen. So jetzt wird es erst mal Zeit für uns zu Gehen. Das war es erst mal mit der Anprobe, Herr LeMark wird schon mit dem Frühstück auf Sie warten. Kopf hoch Sie schaffen das alles schon, und wir sehen uns ja bald wieder.“

Während die Frauen schon am packen und gehen waren, sprach die Putzfrau noch mit Verena. Diese verhielt sich sonderbar – machte mehrere Knickse während des Gesprächs. Die Frauen bauten sich auf sagten etwas in der Landessprache und machten einen Knicks.
„Das heißt bei uns auf Wiedersehen. Möchten Sie es nicht auch mal mit einen Knicks probieren?“
Gut, ich machte den Damen die Freude, und die Putzfrau lächelte wieder.
„Brav.“
Dann zogen Sie ab, ich wollte ihnen in das Zimmer nachgehen aber Verena hielt mich auf.
„Mademoiselle Monika, erst schminken.“
Gut erst einmal zu sitzen, nach der ganzen Anstrengung der Anprobe. Verena schminkte mich, recht schnell und sehr dezent. Dann steckte sie noch ein paar Ohrringe, in Form von silbernen Stiften mit einem kleinen weißen Stein an der Spitze, an meine Ohren, die bei jeder Bewegung meines Kopfes durch die Gegend baumelten. Nun ging Sie voran und öffnete die Tür.

Im Zimmer wartete schon Herr LeMark, er hatte einen Wagen vollgepackt mit Frühstück dabei.
„Noch einmal Guten Morgen. Ich hoffe Sie haben alles gut überstanden.
Normalerweise isst man bei uns gemeinsam im Speisesaal. Aber ich dachte es ist für die ersten Tage erst einmal besser wenn Sie im Zimmer speisen, bis Sie sich etwas vertrauter bei uns bewegen können. Ich weiß es ist erst einmal alles ein bisschen viel für Sie. Deshalb hat die Schlossküche ein Frühstück für Sie zusammengestellt, aber wir wussten nicht ob sie lieber Angelsächsisch oder Kontinental frühstücken? Keine Angst Sie müssen nicht alles aufessen. Ich selber habe schon gefrühstückt aber ich werde noch eine Kleinigkeit essen um Ihnen Gesellschaft zu leisten. Dann können wir besser miteinander reden.“

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ManFromThePast am 16.06.06 um 12:47 geändert
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  Der Wunderkoffer - (7) Ein Frühstück liegt schwer im Magen Datum:23.06.06 03:21 IP: gespeichert Moderator melden


(7) Ein Frühstück liegt schwer im Magen

„Also viel essen kann ich ja nicht. Die Kleidung in die man mich gesteckt hat ist wirklich sonderbar, wie für einen Kostümfilm. Muss ich wirklich so rumlaufen?“
„Hier laufen alle so rum, da ist nichts sonderbares dran. Und wenn sie keinen Anstoß erwecken wollen müssen Sie schon die Kleidung tragen, die hier alle Frauen tragen. Daran kann ich leider nichts ändern. Gut wenn Sie schon mit der Kleidung beginnen, können wir gleich zur Gretchenfrage kommen. Sie wollten sich bis zum Frühstück entscheiden ob Sie unsere Kleidung tragen, oder lieber während Ihres ganzen Aufenthalts hier im Zimmer bleiben wollen?“

„Ich würde ja schon diese Kleidung tragen, aber man müsste daran ein paar Kleinigkeiten ändern, das habe ich auch schon dieser Putzfrau gesagt.“
„Welcher Putzfrau?“
„Na der Putzfrau, die bei den Schneiderrinnen dabei war, diese Berlinerin die alles übersetzt hat.“
Herr LeMark lachte. „Ach Frau Wagner. Das ist keine Putzfrau, sondern eine Putzmacherin. Die putzt nicht die Böden, sondern Ihren Kopf. Sie macht Ihre Hüte! Ich hoffe Sie haben nicht Putzfrau zu Ihr gesagt.“
„Ach so. Nein natürlich nicht. Aber ein bisschen Verschoben war die Alte schon. Sie hat mich wie ein Kind behandelt, und wollte mich ständig noch enger schnüren lassen.“
„Also Verschoben ist Frau Wagner wirklich nicht, es ist eigentlich eine ganz patente Frau. Sie hat halt vielleicht eine etwas direkte Art, aber Verschoben, nein. Und das mit dem Kind, rechtlich gesehen ist das bei uns eigentlich schon richtig, aber als Gast und Ausländerin sollte man Sie natürlich schon wie eine Frau behandeln. Aber wir schweifen ab, wie haben Sie sich nun entschieden?“
„Ja also, wie gesagt die Kleidung, dieser seltsame Hintern, der muss weg. Und enger als jetzt möchte ich auch nicht geschnürt werden. Das ist ohnehin jetzt schon zu eng, ich kann ja gar nichts mehr essen.“
„Mit dem Hintern werden Sie leben müssen, das hat man hier so. Zur Taille, ich kann noch einmal mit Frau Wagner reden, ob man daran etwas ändern kann. Aber allzu große Hoffnungen möchte ich Ihnen da nicht machen, gehen Sie lieber einmal davon aus, dass es bei der vorgesehenen Weite bleibt. Wie entscheiden Sie sich also unter diesen Voraussetzungen?“

„Ich weiß nicht.“
Herr LeMark stöhnte: „Entscheiden Sie sich ganz einfach, Zimmer verlassen: ‚Ja’ oder ‚Nein’“
„Sie müssen ja auch nicht das Korsett ertragen, und diesen dämlichen Gürtel, und alles.“
„Ich weiß wie Sie sich fühlen, es ist alles etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell an alles. Sie müssen nur eine einfache Entscheidung treffen: ‚Ja’ oder ‚Nein’“
„Die Putz, äh Frau Wagner war ziemlich erbost als ich sagte das ich vielleicht die Kleidung nicht anziehe und hier im Zimmer bleibe.“
„Gut also dann ‚Nein’!
Das Frau Wagner erbost war kann ich verstehen, Sie wissen offensichtlich gar nicht welcher Aufwand für Sie getrieben worden ist, und welche Ehre Ihnen zuteil geworden wäre. Sie war übrigens von Anfang an dagegen. Ihr wäre es lieber gewesen Sie bis zur Operation in ein Krankenzimmer einzusperren, am besten noch ans Bett gefesselt damit Sie keinen Schaden anrichten können. Eine normale Ausländerin von Heute kann nicht in einer Woche lernen sich anständig auf dem Opernball zu benehmen, meinte Sie. Das sei höchstens möglich wenn sie von Haus aus eine wirklich sehr gute Erziehung und viel Bildung mitbringt. Gut ich muss mich jetzt darum kümmern den Empfang für Heute Abend abzusagen.“
„Halt! ‚Nein’ habe ich doch gar nicht gesagt. Was hat die Frau überhaupt an meiner Erziehung zu kritisieren, meine Eltern waren immer sehr streng. Also gut ‚JA’ ich versuche es.“
„Nein, ein bisschen Nass geht nicht, wie sie bei Ihnen sagen, ich möchte ein klares ‚Ja’ oder ‚Nein’. Entweder wir ziehen das bis zu Ende durch, oder wir lassen es.“
„Also gut ‚Ja’“, sagte ich kleinlaut.

Herr LeMark lies Luft ab. „So, das wäre also geklärt. Heute steht noch viel auf dem Programm. Zunächst haben Sie Unterricht, dann gehen Sie zu Ihrer Frauenärztin und im Anschluss habe ich ein Picknick vorgesehen wenn es Ihnen recht ist. Am Nachmittag haben Sie dann noch einmal Unterricht und am Abend dann der Empfang.“
„Ich dachte ich sehe auch etwas von Ihrem Land?“
„Nun wir Picknicken nicht hier im Zimmer, und Morgen hat uns eine meiner Schwestern eingeladen, das ist in einem Nachbartal. Außerdem habe ich ein breites Kulturprogramm geplant, Sie werden also viel sehen.“
„Sie haben Geschwister?“
„Ja, zwei Schwestern und einen Bruder.“
„Eine große Familie, das hatten Sie noch gar nicht erzählt.“
„Es ist doch normal, dass man Geschwister hat?
Wo waren wir stehen geblieben? Also nach dem Frühstück wird Sie dann Verena zum Reitunterricht bringen, passend gekleidet sind Sie ja schon. Ach ja eins ist wichtig: Sie dürfen nur in Begleitung das Zimmer verlassen. Also es wird jeweils entweder Verena, Frau Wagner oder meine Wenigkeit Ihnen Gesellschaft leisten, so können Sie uns auch nicht verloren gehen.“ Er lächelte. „So aber nun müssen wir uns mit dem Frühstück sputen.“

Nach dem wir mit dem Frühstück fertig waren räumte Verena die Reste wieder auf den Wagen.
„So, ich habe einige Ansichtskarten mitgebracht für Ihre Legende, wo Sie Ihren Urlaub verbracht haben. Ich habe einen kleinen, weniger bekannten, Ort an der französischen Atlantikküste ausgesucht, dort sind Sie im Moment offiziell. Sie können die Karten an Ihre Freunde und Verwandten schicken damit diese sich keine Sorgen machen.“
Er gab mir einen Füller.
„Wir sind doch hier nicht an der französischen Atlantikküste? Oder?“
„Nein natürlich nicht, aber wir dachten es ist einfacher für Sie wenn Sie eine Geschichte erzählen können wo Sie waren. Die Karten werden dann von dort abgeschickt. Übermorgen haben Sie dann auch Gelegenheit eMails zu verschicken.“
„Muss ich die Karten gleich Schreiben?“
„Nein, das hat bis morgen, bevor wir zu meiner Schwester fahren, Zeit. Haben Sie schon Ihr Arbeitszimmer gesehen?“
„Arbeitszimmer?“
„Kommen Sie einmal mit, dort können wir dann auch die Ansichtskarten erst einmal ablegen, bis Sie Zeit finden.“
Er führte mich durch eine der Türen in eine kleine Bibliothek mit einem Schreibtisch, die Regale waren gefüllt mit Hunderten von gebundenen Büchern. Und durch das dortige Fenster hatte man einen wunderbaren Ausblick auf einen Wasserfall.
„Schöne Aussicht.“
„Unsere herrliche Landschaft werden Sie noch ausgiebig genießen können. Aber erst einmal haben Sie nun Reitunterricht.“

Zurück im Zimmer sprach Verena Herrn LeMark in der örtlichen Sprache an. Das einzige was ich verstand war das mehrmals zwischen beiden der Name von Frau Wagner fiel. Am Anfang und am Ende des Gesprächs machte Verena einen Knicks. Herr LeMark blickte wechselseitig zu mir und zu Verena, und verzog dabei das Gesicht.
Er wandte sich an mich: „Haben Sie mir etwas zu sagen?“
„Was denn?“
„Hat Frau Wagner nicht mit Ihnen gesprochen?“
„Doch wie ein Wasserfall.“
„Ich meine, hat Frau Wagner Ihnen nicht etwas aufgetragen?“
„Aufgetragen? Nicht das ich wüsste.“
„Also Sie wollen mir nichts sagen? Etwas Beichten vielleicht?“
„Nein, was denn?“
„Das muss schon von Ihnen kommen.“
Herr LeMark schüttelte den Kopf und sprach mit Verena. Nach etwas Hin und Her Kniete sich Verena vor Herrn LeMark mit gesenktem Kopf und sprach mit Ihm.
„Na gut dann halt so“, murmelte Herr LeMark.

Verena ging durch eine Tür aus dem Raum.
Nach einiger Zeit sagte Herr LeMark: „Gut, kommen Sie jetzt mit in Verenas Zimmer.“
Er ging durch die Tür voraus, ich blieb im Türrahmen stehen. In dem kleinen fensterlosen Zimmer, befand sich neben einem Bett, einem Schrank, einem Stuhl, einer Kommode mit einem Spiegel, ein Gestell ähnlich wie das in dem Ankleidezimmer. Auf dem Gestell war Verena wie ich damals auf dem Küchentisch. Lose Lederriemen waren neben ihren Beinen zu sehen. Ihr Rock war auf ihren Rücken hochgerafft, und gab ihren nackten Hintern frei. Auch sie trug angestrapste Strümpfe, Schnürstiefel, und durch die Spalte ihres Hintern verlief ein weißer Keuschheitsgürtel, wie der den ich trug. In ihrer Hand hielt sie einen Rohrstock bereit den Herr LeMark an sich nahm. Mit Kraft schlug er auf ihren Hintern, Verena gab keinen Laut von sich. „Eins“, sagte Herr LeMark. Ich verließ fluchtartig den Türrahmen. „Zwei“, hörte ich von drinnen nach dem Schlag des Rohrstocks.
„Halt wo sind Sie?“
Herr LeMark kam an die Tür.
„Sie können doch nicht einfach verschwinden wenn Ihre Leibdienerin Ihre Strafe entgegennimmt!“
„Das muss ich mir ja wohl nicht mit ansehen, was soll das?“
„Das müssen Sie sich sehr wohl ansehen, es ist Ihre Leibdienerin die Ihre Strafe erhält. Haben Sie denn überhaupt kein Mitgefühl, wenn Verena schon so leiden muss?“
Er schüttelte den Kopf und zog mich in der einen Hand, den Rohrstock in der andern, zurück zur Tür.
„So hier bleiben Sie und schauen sich den Rest der Strafe an.“
Als er mich los lies flüchtete ich wieder. Er zog mich zurück an die Tür.
„Es sind nur noch zwei Schläge, aber wenn Sie nicht hier stehen bleiben und zuschauen muss ich die Strafe verdoppeln.“ Er wurde recht laut „Glauben Sie das macht mir Spaß oder was? Es ist schließlich Ihre Leibdienerin, sie gehört zu Ihnen, schauen Sie sich gefälligst Ihre Strafe an.“
Er ging wieder zu Verena, drehte sich um und schaute ob ich nun in der Tür stehen geblieben bin. Er schlug wieder zu. „Drei“, ich drehte meinen Kopf weg. „Vier.“
„Das nächste mal schauen Sie gefälligst zu. Ich will jetzt Verena nicht noch mehr unnötige Schmerzen zufügen, nur damit Sie es lernen. Denken Sie darüber nach, es ist Ihre Leibdienerin, ihre Schmerzen – das ist auch Ihr Schmerz.“

Die ganze Sache hatte mich verstört.
„Ich will nicht mehr. Der scheiß Gürtel soll endlich ab, ich will nach Hause!“, schrie ich.
Verena hatte während der Schläge keinen Mucks von sich gegeben, nun kam sie aus der Tür, machte vor Herrn LeMark einen Knicks und sprach mit ihm.
„Verena bringt Sie jetzt zu Ihrem Reitunterricht“, sagte Herr LeMark in einem etwas gereiztem Ton.
„Ich will nicht, ich bleibe hier und warte bis der Gürtel endlich ab ist.“
„Sie gehen jetzt zu Ihrem Reitunterricht. Sie haben sich vorhin entschieden, und bei uns steht man zu seiner Entscheidung, basta.“
Verena hatte aus dem Ankleidezimmer den Zylinder, eine Gerte und ein paar Reithandschuhe geholt, die sie nun versuchte gegen meinen Widerstand über meine Hände zu bringen.
„Bitte Mademoiselle Monika, brav.“
„Machen Sie jetzt Verena nicht noch mehr Schwierigkeiten, ziehen Sie endlich die Handschuhe an und gehen Sie.“
Ich gab den Widerstand auf, Verena streifte die Handschuhe über meine Hände und setzte mir dann den Zylinder auf den sie schließlich mit einer Hutnadel befestigte.
„So und nun lassen Sie sich von Verena in die Reithalle führen, Frau Wagner wartet bestimmt schon auf Sie.“
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  Der Wunderkoffer - (8) Von Frauen und Pferden Datum:14.07.06 04:16 IP: gespeichert Moderator melden


( Von Frauen und Pferden

Verena hatte eine lange Gerte in der einen Hand, mit der anderen Hand nahm sie mich und zog mich hinter sich her. Ich war noch immer ganz perplex.
„Bitte Mademoiselle Monika.“
Sie führte mich durch lange Korridore und über Treppen. In einer Halle trafen wir auf zwei Frauen. Verena und die Frauen machten einen Knicks und sprachen kurz miteinander.
„Bitte Knicks Mademoiselle Monika.“
Ich rührte mich nicht, meine Gedanken waren ohnehin ganz wo anders. Mir war im Moment alles ziemlich egal, nur raus aus diesem dämlichen Gürtel und dann weg von hier. Verena sprach noch kurz mit den Frauen, die lächelten, schüttelten die Köpfe und gingen weiter. Nun zog mich Verena wieder hinter sich her, es ging durch einen Innenhof, dann waren wir in der Reithalle angekommen.

„Da sind Sie ja endlich, wo haben Sie denn gesteckt!“, begrüßte mich Frau Wagner etwas aggressiv, während Verena einen Knicks machte.
„Was ist hier eigentlich los? Herr LeMark hat mich gezwungen zuzuschauen während er Verena verprügelt hat, sind hier alle Krank oder was?“
Verena hatte mir in der Zwischenzeit die Gerte in die Hand gedrückt, und war verschwunden.
„Herr LeMark hat sicherlich seine Gründe gehabt. Bei uns würde kein Mann eine Frau ohne Grund schlagen, schon gar nicht Herr LeMark. Wir haben da eine sehr gute Kontrolle. Außerdem ist Verena Ihre Leibdienerin, selbstverständlich müssen Sie dabei sein wenn sie gezüchtigt wird, so ist das, mein Kind.“
„Was soll er denn für einen Grund gehabt haben, er hat das gleiche perverse Spielchen mit ihr abgezogen, das ich auch machen musste, erst hinknien, und dann gab es Schläge.“
„Ja so ist das, er wird mit Sicherheit seine Gründe gehabt haben. Aber Sie sind jetzt für Ihren Reitunterricht hier. Sie haben schon mal geritten?“
„Ja als Kind, aber ich will jetzt nicht reiten, ich will nur noch den Gürtel los werden, und dann weg hier.“

„Reiten steht auf Ihrem Stundenplan, und Reiten werden Sie jetzt, basta. Kindern darf man ihre Launen nicht durchgehen lassen.“
„Noch mal: ich bin kein Kind mehr.“
„Sie sind ein Kind, sie verhalten sich wie ein Kind, und ich werde Sie folglich wie ein Kind behandeln. Wir werden hier noch ein paar Tage miteinander auskommen müssen, und es ist besser für Sie wenn Sie für die Zeit folgen, wie ein Kind nun mal den Erwachsenen zu folgen hat. Wenn Sie folgen, werden wir gut miteinander auskommen, ansonsten werden Sie lernen zu folgen. Ich habe mir die Sache nicht ausgesucht. Leider haben wir keinen Reitlehrer der Deutsch spricht, deshalb werde ich für ihn übersetzen müssen, eigentlich habe ich besseres zu tun.“
„Ich will doch auch gar nicht reiten.“
„Sie können sich aussuchen ob Ihr Pferd, oder erst Sie die Gerte zu spüren bekommen. Und ich kann Ihnen versichern, nach ein paar Schlägen sitzt es sich recht unangenehm auf dem Pferd, aber auf dem Pferd sitzen Sie früher oder später.“
„Zum letzten mal, ich will jetzt nicht reiten, ich will..“
„Kind, Kind!“
Sie nahm mir die Gerte aus der Hand und rief etwas zu zwei Männern die in der Nähe standen. Diese nahmen meine Hände und zogen mich hinter sich her in eine Sattelkammer wo sie mich über einen Sattel zogen, der auf einem Bock lag, und über dem sie mich dann festhielten. Frau Wagner zog meinen Rock hoch.
„Halt Stop, ich reite!“
„Na warum nicht gleich so.“
Sie lies den Rock fallen und sagte etwas zu den Männern. Die lachten und ließen mich los.
„Ich hoffe Sie sind jetzt nicht jede Stunde so bockig. Sollte es noch einmal so weit kommen werde ich nicht halt machen. Kommen sie jetzt.“

„Wo kann ich den Rock ablegen?“
„Wozu wollen Sie den Rock ausziehen?“
„Zum Reiten?“
Sie lachte.
„Das ist Ihr Reitkostüm, ohne Rock wären doch Ihre Beine sichtbar.
Ach so, ich verstehe, es ist für mich schon so lange her. Bei uns reiten selbstverständlich alle Mädchen und Frauen im Damensattel. Das ist vielleicht für Sie weniger reizvoll, aber mit dem Gürtel mit Sicherheit angenehmer. Stellen Sie sich vor Sie müssten wie ein Mann auf dem Sattel sitzen – der Gürtel würde furchtbar drücken und scheuern. Nicht dass der Gürtel im Damensattel außerordentlich angenehm wäre. Aber sollten Sie wieder einmal ungehorsam sein, lasse ich Sie vielleicht einmal eine Runde im Herrensattel reiten.
Das ist Ihr Reitlehrer Ivan Dannowski. Machen Sie einen Knicks.“
„Diese ständige Knickserei bei Ihnen geht mir auch ziemlich auf den Wecker, kommen Sie sich nicht ziemlich bescheuert vor?“
„Ich will von Ihnen keine weiteren Widerworte hören mein Kind, oder ich lasse Ihr Pferd mit einem Herrensattel satteln, nach der Stunde werden Sie dann zwar wohl kaum noch laufen können, aber mit Sicherheit gelernt haben mir nicht zu wiedersprechen.“
Das war wirklich total durchgedreht, Sie drohte mir damit, auf einem normalen Sattel reiten zu müssen, als ob das eine Strafe sei. Ich bin noch nie auf einem anderen Sattel gesessen, andererseits machte mir der Gürtel in meinem Schritt ehrlichgesagt auch etwas Angst, was ist wenn sie recht hat? Ich probierte das lieber nicht aus, fügte mich und machte einen Knicks.
„Sie beginnen zu lernen mein Kind. Zwei mal sind Sie jetzt davon gekommen, beim nächsten Zeichen von ungehorsam wird das nicht mehr so einfach sein.“

Sie führten mich zu meinem Pferd „Natzuka“, und ich bekam zum ersten mal einen echten Damensattel zu Gesicht. Vorher hatte ich so etwas nur einmal in einem von den alten Schwarzweißfilmen im Fernsehen gesehen, Miss Marple glaube ich war es. Der Reitlehrer erzählte etwas und Frau Wagner übersetzte.
„Wenn Sie nun aufsitzen steigen Sie mit Ihrem linken Bein in den Steigbügel und klemmen es unter das untere Horn. Ihr rechtes Bein schwingen Sie über das obere Horn und lassen es auch an der linken Seite herunter. Mit etwas Druck haben Sie einen sehr guten Halt und können sogar über Hindernisse springen. Der Schlitz im Rock ist für das Horn, ansonsten lassen sie den Rock einfach herunterfallen, damit Ihre Beine bedeckt sind. Versuchen Sie es nun einmal.“
Er half mir beim Aufsitzen.
„Nein nicht schief sitzen, schön Grade, Sie wollen Ihrem Pferd doch nicht schaden. So jetzt ist es gut.“
Ich musste Auf- und Absitzen üben, dann gab er mir die lange Gerte.
„Sie geben Ihrem Pferd die Hilfen mit Ihrem linken Bein, auf der rechten Seite müssen Sie die Hilfen mit der Gerte geben. Aber nicht diese Stunde, jetzt reiten Sie erst mal an der Longe damit Sie erst einmal lernen sich richtig auf dem Pferd zu halten.“
„Und die Zügel?“
„Die bekommen Sie diese Stunde noch nicht in die Hand, halten Sie sich am Knauf fest wenn Sie Angst bekommen. Im Damensattel wird immer mit Kandare geritten, und Sie wollen Ihrem Pferd doch nicht weh tun? Gewöhnen Sie sich erst mal an die richtige Haltung im Damensattel, nächste Stunde sehen wir dann weiter.“

Nun folgte eine ziemlich langweilige Stunde an der Longe, in der meisten Zeit nur im Schritt. Immer wieder wurde ich ermahnt mich grade zu halten.
„Keinen hässlichen Buckel. [...] Lassen Sie den Knauf los, und schön fest mit den Schenkeln halten. [...] Grade halten...“
Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Peitschenschnalzer, mir und nicht dem Pferd galten. Jedes mal, wenn es kurz hinter meinen Schulterblättern zischte, folgte eine Ermahnung mich grade zu halten. Aber das war schwierig, der Stab in meinem Gürtel begann mit den Bewegungen des Pferdes langsam ein Eigenleben zu entwickeln, und ich wurde zunehmend erregter. Frau Wagner sah das mir wohl am Gesicht an, und lies stoppen.
„Mein Kind, unter uns. Da Sie einen Hochzeitsgürtel tragen, sollten Sie beim Reiten immer auch Ihren Beckenboden anspannen, damit Sie nicht unruhig werden. Manchmal ist man im Gedanken, wird erregt, kann es nicht mehr unterdrücken, und dann folgt die Strafe. Es sind schon Frauen dabei vom Pferd gefallen, wenn sie sich nicht beherrschen konnten. Also immer alles schön fest halten, die Männer freut es dann auch. – Bei manchen Männern glaube ich fast, dass sie ihre Frauen nur aus dem Grund reiten lassen, damit sie gut trainiert sind. Insbesondere wenn sie ihre Frauen besonders kurz halten, die armen Dinger.
So nun weiter, alles schön anspannen und an etwas anderes Denken, das hilft.“

Am Ende der Stunde bekam ich dann doch noch die Zügel in die Hand, und sollte lernen minimale Signale zu geben.
„So nun ganz Sachte, stellen Sie sich vor Sie hätten so eine Kandare im Mund. Obwohl es für Sie sicherlich durchaus ganz gut wäre, wenn man Sie mal richtig an die Kandare nehmen würde, aber Sie sind hier ja Gast. Ein minimaler Zug reicht schon, ziehen Sie nie zu fest, sonst beißt die Kandare gemein in die Maulwinkel.“
Auch wie man mit der Gerte Signale gibt sollte ich probieren. Bei meinem Reitunterricht früher war die Gerte eigentlich mehr Dekoration. Hier brauchte man sie, da an der rechten Seite ja kein Schenkel war.
„Sie führen das Pferd mit minimalen Signalen und es wird Ihnen gehorsam folgen. Seien Sie nie zu rau, behandeln Sie Ihr Pferd nie schlechter als Sie selbst behandelt werden wollen, und Sie kommen gut miteinander aus. [...] Ihre Signale müssen sachte, aber klar sein. Ihr Pferd muss immer wissen, was Sie wollen und es wird Ihrer Führung folgen. Sind Sie unklar, zu grob oder zu schüchtern in Ihrer Führung, weis das Pferd nicht was sie wollen, und sie werden nicht gut miteinander auskommen.“
Nach dem ich noch etwas ‚Lenken’ üben durfte, war die Stunde endlich vorbei, und ich durfte Absitzen.

„So ich hoffe es hat Ihnen Spaß gemacht, nun ist es Zeit für Ihren Tanzunterricht.“
„Ich will...“
„Ruhig, Sie sind jetzt still. Sie reden ab sofort nur noch wenn Sie angesprochen werden. Wollen Sie eine Frage stellen, machen Sie einen Knicks und bitten eine Frage stellen zu dürfen.“
„Aber...“
„Kein Aber! Sie sind ab sofort brav und gehorsam, oder ich bringe es Ihnen bei! Und ich kann Ihnen versichern Sie wollen das nicht von mir beigebracht bekommen.“
„Aber...“
Sie nahm mir die Gerte aus der Hand, und knallte damit auf den Boden.
„Haben wir uns verstanden?“
„Ja.“
„Knicks!“
Ich machte einen Knicks.
„So, es geht doch alles, wenn man nur will. Und nun gehen wir Sie für die Tanzstunde umziehen.“
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  Der Wunderkoffer - (9) Die Tanzstunde Datum:30.07.06 05:01 IP: gespeichert Moderator melden


(9) Die Tanzstunde

Wie vorher schon Verena, nahm mich Frau Wagner an die Hand und führte mich nun zurück auf mein Zimmer. Ich war etwas ungeduldig, nun noch diese Tanzstunde hinter mich bringen, und ich kann endlich mit einem Arzt sprechen. Der wird ja hoffentlich nicht so verrückt sein, wie der Rest hier.
„Ziehen Sie nicht so, eine Dame rennt nicht, mein Kind. Kleinere Schritte!“
Frau Wagner hatte die Gerte nach wie vor in der Hand – ich musste ja diesen dämlichen zu langen Rock halten, also muckte ich lieber nicht auf. Unterwegs trafen wir in einem Gang auf eine Frau, diese machte einen tiefen Knicks und sprach Frau Wagner an. Die deutete darauf hin auch einen Knicks an, und antwortete. Auch ich machte vorsichtshalber einen Knicks, nicht dass die Putzfrau, äh Putzmacherin, schon wieder ausrastet. Als wir weitergingen versuchte sie mir Grußformeln in der Landessprache beizubringen.

Zurück in meinen Räumen brachte sie mich ins Umkleidezimmer. Verena war nicht da, also half sie mir beim Ausziehen. Dann schloss sie mir wieder das Halsband um, öffnete den Keuschheitsgürtel und das Sportkorsett. Jeder schien hier für das Teil einen Schlüssel zu haben, nur ich nicht. Und sie ging mit dem Gürtel um, als sei es ein ganz normales Kleidungsstück.
„So, nehmen Sie jetzt den Hochzeitsgürtel und machen ihn im Bad sauber. Dann machen Sie sich auch ein wenig frisch, sie wollen ja beim Tanzen nicht riechen. Nicht war?“
Ich wollte zwar im Grunde jetzt überhaupt nicht tanzen, aber das spielte ja wie beim Reiten für Frau Wagner sicherlich keine Rolle. Also machte ich was sie sagte, bevor sie wieder laut wurde.

Zurück im Ankleidezimmer bekam ich ein neues Unterhemd, dann musste ich wieder meine Hände in die Manschetten an der Stange stecken. Sie zog sie wieder auf Nasenhöhe, und ich fragte mich wozu das gut sein soll, denn strecken, wie ich es gelesen hatte, musste ich mich dabei nicht.
„Sie lernen die ersten Tage in normaler Tageskleidung das Tanzen, dies macht es für Sie hoffentlich einfacher. Also schnüre ich Sie jetzt nur in ihr Tageskorsett. Oder wollen Sie enger geschnürt werden?“
„Nein, bitte nicht enger schnüren.“, sagte ich etwas entnervt.
„Das habe ich mir fast gedacht. Meine Mädchen hätten an Ihrer Stelle jetzt darum gebettelt schon das Abendkorsett für den Ball tragen zu dürfen. Gut, also wollen wir Sie mal nicht überfordern, mein Kind.“

Tageskorsett hin oder her, es war trotzdem eng, und ich hatte das ungute Gefühl, dass sie mich insgeheim schon enger geschnürt hatte, als eigentlich vorgesehen. Frau Wagner machte mir wieder den Gürtel um. Sie drückte den Eindringling so selbstverständlich in mich, als wäre es nichts, und Klick – ich war wieder verschlossen, ohne dass ich Gegenwehr leistete. Sie machte mich von der Stange los und entfernte mein Halsband. Nun half sie mir beim Anstrapsen der Strümpfe und beim Anziehen von ein paar Stiefelletten. Die Stiefelletten waren nicht zum schnüren, sondern hatten Knöpfe, die sie mit einem komischen Metallteil in die Knopflöcher verfrachtete. Ich wurde wieder mit Unterröcken, und diesem Ding auf dem Po eingekleidet. Dann bekam ich eine cremefarbene Bluse, die hinten geknöpft wurde und einen engen Stehkragen hatte, sowie einen bodenlangen Rock, angezogen. Ein Jäckchen passend zum Rock und ein Hut rundeten das ganze ab. Dann arbeitete sie mir, Stück für Stück, viel zu enge dünne weiße Lederhandschuhe über meine Hände, und knöpfte die Öffnung der Handschuhe an den Handgelenken wieder mit so einem Metallteil zu. Die Handschuhe endeten weit unter den Ärmeln meiner Bluse, und ohne die Öffnung an den Handgelenken hätte sie die Handschuhe sicherlich überhaupt nicht über meine Hände bekommen.
„Die sind zu eng, ich kann ja meine Finger gar nicht richtig bewegen.“
„Das ist schon richtig so, die müssen wie eine zweite Haut sitzen. Neue Handschuhe sind immer etwas steif. Setzen sie sich.“

Ich setzte mich an den Schminktisch. Sie öffnete den Haarknoten den Verena am Morgen gemacht hatte, und begann meine Haare zu kämmen.
„Ach was soll ich jetzt nur mit Ihren Haaren anfangen. Mit so kurzen Haaren kann ich doch keine vernünftige Frisur machen. Zum Tanzen muss man doch eine hübsche Frisur haben.“
Ich sparte mir die Diskussion, bei der Frau würde ich sicherlich auch mit guten Argumenten auf keinen grünen Zweig kommen. Sie flechtete mein Haar vor sich hin, bis sie zufrieden war, der Spiegel war zugeklappt und bleib zugeklappt. Dann erneuerte sie leicht mein Make-up. Sie öffnete eine Schublade in die ich einen Blick erhaschen konnte. Diese Mengen an Schmuck in einer Schublade hatte ich bisher nur beim Juwelier gesehen. Ich bekam neue Ohrringe, dann steckte sie mir eine Kamee an meinen Stehkragen. Und sie befestigte ein wunderschönes Armband über dem Handschuh. Zum Schluss setzte sie mir noch einen Hut auf, den sie mit einer Hutnadel befestigte.
„Gut stehen Sie auf, lassen Sie sich einmal ansehen. Drehen Sie sich einmal um. Ja ich glaube das geht so.“
„Darf ich mich auch einmal im Spiegel sehen?“
„Wozu? Das macht Sie nur Eitel. Auf mein Kind zum Tanzunterricht.“

Wieder ging es durch Korridore und über Treppen. Beim Laufen hatte ich das unangenehme Gefühl von meinem Hintern und meinem Kleid verfolgt zu werden. Schließlich kamen wir in einen großen Saal. An beiden Seiten des Saals waren Stühle aufgereiht. Auf der einen Seite jeweils zwei in großen Fensternischen, auf der anderen Seite genau so, nur waren die Fenster durch Spiegel ersetzt. Nun konnte ich mich doch in einem Spiegel sehen. Aber war es wirklich ich? Ein sonderbare Anblick, ja es war mein Gesicht, aber der Rest war aus einer anderen Zeit. Ein Mann in einem Frack und eine Frau in einem Abendkleid wartete dort schon auf uns am Ende des Saals. Sie nahm meinen Hut ab.

„Ist das der Ballsaal?“
„Sie meinen für den Opernball? Nein, dazu wird das Opernhaus immer umgebaut, das ist nur ein Schlosssaal. Aber auch hier gibt es manchmal kleinere Bälle, wenn jemand etwas zu Feiern hat.
So, ich möchte Sie nun Ihrem Tanzlehrer vorstellen: Ivan Achmatov. Er ist übrigens der Mann Ihrer Korsettmacherin.“
„Bonjour Madame Wagner.“
Er küsste ihre Hand.
„Machen Sie einen Knicks! Glücklicherweise spricht er auch Französisch und wird Sie daher auf Französisch unterrichten, dann brauche ich nicht zu übersetzen. Ich warte dann nur noch bis Verena wieder kommt, Sie wird sie dann weiter begleiten.“

„Bonjour Mademoiselle Kröger.“
Er küsste auch meine Hand, und redete dann weiter. Aber viel mehr als ein paar Bruchstücke verstand ich nicht.
„Ich kann aber kein Französisch. Je ne pas parle français.“
Er und Frau Wagner sahen sich fragend an.
„Ich dachte Sie haben Französisch in der Schule gelernt?“, sagte Frau Wagner.
„Ja, aber das ist ja schon ein paar Jahre her, das meiste habe ich schon wieder vergessen.“
„Aber Sie hatten doch immer gute Noten?“
„Woher wissen Sie denn das?“
„Wir haben selbstverständlich ein paar Erkundigungen über Sie eingeholt, aber das tut jetzt hier nichts zur Sache. Sie haben Herrn Achmatov nicht verstanden?“
„Kaum. Aber wieso haben..“
„Ruhig! Was machen wir denn jetzt? Ich kann ja auch kein Französisch.“
Dann diskutierte sie mit Herrn Achmatov.

„Gut, er wird Sie in unserer Sprache unterrichten, und ich werde wieder übersetzen. Das war Zeitlich bei mir eigentlich nicht eingeplant, und wirft jetzt unseren ganzen Wochenplan durcheinander. Wo soll ich denn jetzt immer jemanden hernehmen, der für Sie übersetzt?“
„Ich will aber doch gar nicht..“
„Ruhig, davon will ich nichts mehr hören, ich dachte das haben wir vorhin geklärt. Sie haben Ihren Stundenplan zu erfüllen, basta. Versuchen Sie ein paar Worte unserer Sprache aufzuschnappen, für das Tanzen braucht man ja nicht viele Worte. Sie müssen nur die Schritte lernen und dann der Führung des Mannes folgen. Der Mann führt Sie durch kleine Signale die Sie erkennen und umsetzen müssen. Jetzt lernen Sie erst einmal die Grundschritte unserer Tänze. Das hat Ihnen Herr Achmatov vorhin versucht auf Französisch zu erklären.“
„So ähnlich wie bei einem Pferd?“
Sie lächelte und sprach mit Herrn Achmatov.
„Er sagt, Sie haben es verstanden – beim Tanzen ist die Frau wie das Pferd, und der Mann hält die Zügel in der Hand. Die Frau wird vom Mann, der dabei in den Hintergrund tritt, präsentiert wie ein gut dressiertes Pferd, das gelernt hat zu folgen.“
„Na toll, ich bin aber kein Pferd und will auch keins werden.“
„Er hat ja auch nicht gesagt die Frau ist ein Pferd, sondern wie ein Pferd, das ist ein Vergleich, mein Kind. Wenn ein Mann zu Ihnen sagt ‚Sie duften wie eine Rose’, meint er ja auch nicht sie seien eine. Und auch wenn ich bei unseren Handwerkern sicherlich auch Zaumzeug für sie anfertigen lassen könnte, würden Sie auf dem Ball dann sicherlich sehr komisch beim Tanzen aussehen.“

Sie konnte sich vor lachen nicht mehr halten, dann griff sie sich in die Taille, schnappte nach Luft und stöhnte. Herr Achmatov griff beherzt zu und stützte sie.
„Puh, hätte ich geahnt, dass Sie mich so zum Lachen bringen, hätte ich mich heute Morgen nicht so eng schnüren lassen.“
„Ich dachte schon, gleich fallen Sie in Ohnmacht.“
„Puh, nein, das darf man bei uns nicht, in Ohnmacht fallen ist nicht schicklich. Man muss sich beherrschen und sich notfalls diskret in den Frauensalon zurückziehen, bevor es zu spät ist. Ohnmacht wäre, bei uns, ein Zeichen schlechter Erziehung.“

Sie hatte sich wieder gefangen. Die Dame, von der ich dachte sie sei die Tanzpartnerin des Tanzlehrers, hatte mittlerweile an einem Flügel platz genommen. Herr Achmatov erzählte etwas, als er fertig war übersetzte Frau Wagner.
„So gut, fangen wir an. Bei uns tanzt man viele Tänze die Sie nicht kennen werden. Sie müssen also viel lernen. Und bei uns geht man, im wahrsten Sinne des Wortes, sehr höflich miteinander um. Am Anfang steht sich der Herr und die Dame gegenüber. Vielleicht hat der Herr auch zuvor die Dame an den Platz geführt, aber das denken wir uns jetzt einmal. Der Herr verbeugt sich und die Dame macht einen Knicks.“
Er begann sich zu verbeugen und die Dame am Klavier begann sofort zu spielen, aber er winkte ihr ab und sagte etwas.

Frau Wagner übersetzte wieder:
„Wir simulieren das erst mal ohne Musik. Wenn im Raum der Fürst oder die Fürstin anwesend ist, gibt es zusätzlich am Anfang eine Verbeugung, beziehungsweise einen Knicks, zu den Hoheiten, aber das lassen wir jetzt erst mal weg. Also erst einen Knicks, und dann fasst Sie der Herr zur Tanzhaltung.“
Er verbeugte sich und ich machte einen Knicks.
„Nein gleichzeitig, noch mal!“, sagte Frau Wagner.
Nun machte ich den Knicks während seiner Verbeugung. Dann streckte er mir langsam den rechten Arm entgegen, aber er machte keine Anstallten mir entgegen zu kommen und die Tanzhaltung einzunehmen, also kam ich ihm entgegen, und legte meinen linken Arm auf seine Schulter.
„Halt Stop, keine Walzerhaltung, bei uns tanzt man viele Tänze nebeneinander, und die Dame wird an einer Hand geführt. Der Herr bietet dazu seine Hand der Dame an, und die legt ihre Hand in seine.“

Sie diskutierten miteinander.
„Gut, wir machen Ihnen mal vor um was es geht.“
Er führte Frau Wagner an meinen Platz, sie standen aber nebeneinander in Richtung Klavierspielerin. Die Sie fing an zu spielen, Er verbeugte sich zur Ihr, gleichzeitig machte Frau Wagner einen Tiefen Knicks in Ihre Richtung.
„Stellen Sie sich vor, die Klavierspielerin wäre die Fürstin, natürlich verbeugt man sich zuerst zu ihr. Dann dreht man sich zueinander und verbeugt sich voreinander.“
Er lies ihre Hand los, sie drehten sich zueinander, er machte eine Verbeugung zu ihr, während sie einen Knicks zu ihm machte.
„Dann reicht der Herr der Dame die Hand und das Paar richtet sich in Tanzrichtung aus.“
Mit einer großen Geste reichte er ihr seine Hand, sie legte dann ihre Hand auf seine Handfläche. Dann drehten sie sich wieder in Richtung Klavier, mit der Musik führte er Frau Wagner um mich herum und stellte sie neben mir ab, er verbeugte sich wieder und sie machte einen Knicks.
„So, das machen Sie jetzt auch, zwei Verbeugungen und dann lassen Sie sich führen, und zum Schluss wieder einen Knicks.“
Auf einen Blick von ihm zur Klavierspielerin begann sie zu spielen. Ich machte was mir aufgetragen wurde. Nach den Knicksen führte er mich in einigen Bögen durch den Saal um schließlich wieder bei Frau Wagner zu enden.

„Gut, nun lernen Sie die Grundschritte, damit Sie sich mit den Tanzschritten fortbewegen können.“
Er zeigte mir verschiedene Schritte die Frau Wagner kommentierte. Nichts davon kannte ich von dem, was ich bisher im Gesellschaftstanz gemacht hatte, einiges war eher etwas dem Ballett ähnlich. Dann versuchte ich die Schritte nachzumachen, was gar nicht so einfach war. Herr Achmatov begann mit Frau Wagner zu Diskutieren.
„Ja, er hat wirklich recht. Mit dem Kleid ist es schwierig zu sehen ob Sie die Schritte richtig machen. Bei uns lernen die Kinder schon früh tanzen, und da haben die Mädchen noch keine bodenlange Kleider. Wir werden für den Tanzunterricht noch einen kurzem Rock, wie für ein kleines Mädchen, für Sie anfertigen lassen müssen.“
„Ich..“
„Möchten Sie schon wieder diskutieren?“, sagte Frau Wagner mit einem scharfen Ton.
„Nein, Ich..“
„Dann ist ja gut, weiter.“
Es hatte wirklich keinen Sinn. Und wenn ich dann irgendwann mal irgendjemand davon würde überzeugen können, mit dem Unsinn aufzuhören und mich einfach nur möglichst bald von dem Gürtel zu befreien, werden dann alle nur nörgeln: „Warum haben Sie das nicht eher gesagt?“
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  Der Wunderkoffer - (10) Meine Frauenärztin Datum:05.10.06 23:04 IP: gespeichert Moderator melden


(10) Meine Frauenärztin

Die Tanzstunde war anstrengend und recht nervig. Immer dieses hin und her zwischen Herrn Achmatov und Frau Wagner. Und dann die schwierigen Schritte, gut das ich einen langen Rock trug und man nicht so genau sehen konnte, was ich falsch machte. Zwischenzeitlich hatte sich Verena in den Saal geschlichen. Sie muss schon eine ganze Weile still auf einem Stuhl gesessen haben. Ich hatte sie erst bemerkt als Frau Wagner mit ihr sprach.

„So, nun ist Ihre erste Tanzstunde vorbei. Wir bedanken uns zum Schluss immer mit einem Knicks zu dem Tanzlehrer und der Klavierspielerin.“
Ich hatte schon so viele Knickse gemacht, die beiden zum Schluss konnten auch nicht mehr schaden. Ich machte sie also, wie gefordert, zusammen mit Frau Wagner.
„Haben Sie sich schon bei Herrn LeMark entschuldigt?“
„Für was?“
„Nun für Ihr auftreten heute Morgen?“
„Ich denke er wird das schon verstehen, aber er sollte sich entschuldigen, dass er Verena geschlagen hat.“
„Das wird er mit Sicherheit nicht machen, er tut was er muss. Sie sollten sich entschuldigen, um die Sache aus der Welt zu schaffen, ich hoffe wir verstehen uns mein Kind.
Ich darf mich jetzt zunächst von Ihnen verabschieden, Verena wird Sie zu Ihrer Frauenärztin begleiten.“

Oje, wenn jetzt Verena übersetzen muss geht das sicherlich schief, dachte ich mir, als sie mich wieder durch das Haus und dann durch einen Hof führte. Wir waren wohl durch den Hintereingang in ein Krankenhaus gegangen, es roch jedenfalls etwas nach Krankenhaus. Verena führte mich statt zu der Rezeption einer Arztpraxis jedoch direkt in ein Umkleidezimmer, dort bekam ich von ihr ein einfaches „Untersuchungskleid“ angezogen, wie sie es nannte. Nun zumindest meinen ausgestopften Hintern war ich für einige Zeit los. Weiter ging es in ein leeres Wartezimmer, wo wir zusammen ein paar Minuten warteten.

Dann kam eine Frau in das Wartezimmer. Sie hatte ein einfaches dunkelbraunes Kleid an, ihr Hintern war nicht ganz so auffällig aufgepolstert, wie bei den anderen Frauen denen ich bislang hier begegnet war.
„Guten Tag, Sie sind sicherlich Frau Kröger. Mein Name ist Elisabeth Nagy. Ich bin hier Ihre Frauenärztin.“
„Guten Tag.“, ich stand zusammen mit Verena auf und machte instinktiv wie sie einen Knicks.
„Das ist brav, aber wenn wir alleine sind, brauchen Sie vor mir nicht zu Knicksen. An das dauernde Geknickse hier, habe ich mich bislang nie so richtig gewöhnen können.“
„Sie sind nicht von Hier?“
„Nein, ich komme aus Wien, das heißt eigentlich aus Salzburg, aber ich habe lange Zeit in Wien gelebt und dort auch studiert. So, kommen Sie bitte mit, damit ich Sie untersuchen kann. Verena wartet hier so lange auf Sie.“
Ich ging mit ihr mit.
„Ich hoffe es gefällt Ihnen hier bei uns.“
„Gefallen? Ich bereue es schon jetzt, dass ich hier her gekommen bin. Hier sind ja alle verrückt.“

Frau Nagy führte mich in ein großes Untersuchungszimmer. Das Zimmer war bis auf einen alten Schreibtisch eigentlich sehr modern eingerichtet. Sie deutete auf einen Stuhl.
„Bitte setzen sie sich doch.
Verrückt? Ach so, vermutlich die Kleidung, die ist in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig.“
„Auch die Kleidung. Wie können sie nur hier alle so herumlaufen? Ich komme mir ja vor, als wäre ich hier mitten in die Dreharbeiten zu einem Kinofilm hereingerutscht. Irgend so ein Historienschinken – „Vom Winde verweht – Teil 3“, oder so.
Aber vor allem die Leute scheinen hier alle etwas durchgedreht zu sein.“
„Alle sind durchgedreht?“
„Ja zum Beispiel diese Wagner. Sie behandelt mich wie ein Kind, vorhin wollte sie mich sogar mit der Gerte schlagen wenn ich nicht reite. Und ständig hat sie etwas an meiner Taille auszusetzen. Das ist doch meine Sache.“
„Frau Wagner Sie schlagen? Ach sie hat sicherlich nur gescherzt, sie würde nie, ich meine das ist hier nicht so einfach. Sie sind hier Gast, und Gäste schlägt man nicht, Sie sind ihr schließlich nicht unterworfen. Frau Wagner ist eine andere Generation, noch ganz die alte Schule, vielleicht manchmal etwas sehr fordernd, aber man kann viel von ihr lernen. Sie hat sich sehr für Sie eingesetzt. Nein sie würde nie die Regeln brechen, sie würde Sie nie schlagen ohne das Sie das wollen.“
„Doch, hätte ich nicht nachgegeben und gesagt, dass ich reite, hätte sie mich geschlagen. Und ständig dieses ‚mein Kind’, ich bin eine erwachsene Frau, vielleicht hat sie Alzheimer und hält mich für ihre Tochter. Und ständig dieses Geknickse, das ich machen soll wenn es nach ihr ginge.“
„Das Geknickse gehört hier leider zur Höflichkeit, wie in Deutschland vielleicht das Händeschütteln, es hat keine tiefere Bedeutung. Und Sie wollen sicherlich nicht unhöflich sein. Frau Wagner steht natürlich sehr in der Verantwortung, dass Sie hier nicht enttäuschen und einen guten Eindruck machen. Sie meinte eine Deutsche schafft das schon, dass sie nach einer Woche an unserem Opernball teilnehmen kann. Für sie ist das jetzt wohl so etwas wie alter Nationalstolz. Wir Ausländer haben hier immer einen etwas schweren Stand und müssen beweisen, dass wir mit den Einheimischen mithalten können. Nein sie ist sicher nicht verrückt. Sie hat vermutlich nur ein Problem, dass alles nicht ganz so einfach ist wie sie sich es vorgestellt hat. Wer ist Ihnen denn noch verrückt vorgekommen?“

„Alle! – Anwesende natürlich ausgenommen. Zum Beispiel Herr LeMark, erst verhält er sich wie der netteste Mensch der Welt, und dann scheint er plötzlich durchzudrehen. Er hat heute Morgen einfach Verena geschlagen.“
„Herr LeMark hat Ihre Leibdienerin einfach geschlagen? Hier schlägt kein Mann eine Frau ohne guten Grund und schon gar nicht Herr LeMark. Er ist auch eigentlich nicht für Verena zuständig. Es muss schon einen sehr guten Grund geben, wenn er das macht, das läuft bei uns alles sehr formal ab.“
„Formal? Dieses Demutsspielchen, das ist ja wohl eine Farce? Und überhaupt Leibdienerin - wozu habe ich eine Leibdienerin? Und dann versteht sie mich nicht, ich kenne noch nicht einmal ihren Nachnahmen, aber habe sie nicht davon abbringen können, mich Mademoiselle zu nennen.“
„Nun ja sie hat erst seit ein paar Tagen für Sie deutsch gelernt. Aber als Ihre Dienerin muss sie Siezen, das ist halt so.“

„Hat hier jede Frau eine Dienerin?“
Sie lachte, „Das wäre schön. Nein natürlich nicht, dann hätte ja auch jede Dienerin eine Dienerin und so weiter. Wenn eine Frau bei uns eine Dienerin braucht, dann bekommt sie eine, zum Beispiel wenn sie hochschwanger ist, oder beruflich so eingebunden ist, dass es notwendig wird. Aber das ist eher die Ausnahme. Man hat Ihnen als Gast eine Dienerin zugeteilt, das ist ja sicherlich sinnvoll. Wie sollen Sie sich sonst hier in der kurzen Zeit zurechtfinden?“
„Wozu muss ich mich hier zurechtfinden? Ich will einfach nur dieses Ding aus mir raus haben, und dann nichts wie weg hier.“
„Sie wollen doch auch auf den Opernball?“
„Das ist mir egal, am liebsten wäre mir, sie machen mir jetzt sofort dieses Ding raus, und dann fahre ich nach Hause. “
„Ist es hier wirklich so schlimm, das Sie sofort weg müssen?“
„Ja – können Sie das Ding nicht sofort raus machen, dann kann ich wieder nach Hause.“
„Leider lässt sich der Chip nicht so einfach entfernen, er ist ja eigentlich dafür da dass er sich nicht entfernen lässt. Wir müssen nun etwas tricksen und das dauert seine Zeit. Und das entfernen dann ist eine echte Operation, auch wenn wir minimalinversiv vorgehen, der Chip verankert sich recht fest. Das werde ich Ihnen später alles genau erklären ich muss Sie nun zunächst erst einmal untersuchen. Bitte setzen Sie sich auf die Liege.“

Sie fragte mich noch ob ich Vorerkrankungen hätte was ich verneinte und dann hat sie zunächst meine Blutdruck gemessen.
„Ihr Blutdruck ist etwas hoch, das kann aber auch an der Situation liegen. Hat man in der Vergangenheit bei Ihnen schon einen erhöhten Blutdruck festgestellt?“
„Nein, das war immer alles normal, vielleicht durch das Korsett? Und da wollte Frau Wagner noch das ich noch enger geschnürt werde, nein.“
Sie warf einen kurzen Blick auf meine Taille.
„Nein am Korsett liegt das nicht, da müssten Sie schon viel enger geschnürt sein.“
„Vielleicht liegt es wirklich an der ganzen Aufregung. Frau Wagner sagt ich mache mich lächerlich mit so einer Taille.“
„Nun, das ist bei uns nicht grade eine Hochzeitstaille, aber Sie sind ja schließlich hier nicht auf Männerfang. Wichtig ist das Sie sich wohl fühlen. Nun piekst es gleich etwas.“
Sie nahm mir Blut ab. Dann musste ich mich auf den Gynäkologenstuhl legen. Durch die langen Schlitze des Kleides wurde mein Unterleib fast von selbst freigelegt. Die am Korsett angestrapsten Strümpfe hatte ich beim Umkleiden anbehalten, genau so wie die Handschuhe, sehr seltsam für einen Besuch beim Frauenarzt.
„Erschrecken Sie nicht, das ist gleich etwas kalt.“
Sie machte einen der Riemen der Beinausleger um meinen Oberschenkel fest. Die Riemen hatten mich schon erschreckt als ich in das Zimmer kam, bisher hatte noch kein Frauenarzt bei mir so etwas benutzt.
„Ist das nötig?“
„Ja leider, die Riemen ersetzen die Signale des Halsbands, das Sie ja schon kennen. Sonst könnte ich Ihren Gürtel gar nicht öffnen.“
Sie schloss den anderen Riemen, und ich kam mir nun irgendwie ausgeliefert vor. Nicht das ich sonst diesen Stuhl beim Frauenarzt mochte, aber nun festgeschnallt – ein seltsames Gefühl.

„So, da wollen wir mal schauen, was Ihr Gürtel sagt.“
Es Piepste, neben dem Stuhl war ein Flachbildschirm, eine Tastatur und Maus mit der Sie eine Weile hantierte.
„So weit alles in Ordnung. Sie bekommen bald Ihre Regel, glücklicherweise nehmen Sie ja die Pille. Wir möchten, dass Sie die Pille durchgehend weiternehmen und so Ihre Regel schieben.“
Dann öffnete Sie den Gürtel und entfernte Ihn vorsichtig. Sie schaute und tastete mich ab, dann wischte sie leicht über meine Haarstummel.
„Das ist alles recht stoppelig. Spätestens vor der Operation müssen wir Sie aus hygienischen Gründen rasieren. Bei uns sind alle Frauen enthaart, wenn Sie möchten kann ich Sie auch epilieren lassen, dann sparen wir uns das rasieren später.“
„Tut das weh?“
„Nein, das wird bei uns mit einem Gel gemacht, man spürt so gut wie nichts und hat dann seine Ruhe. Ich finde Sie sollten das einfach mitnehmen, kostet Sie ja nichts, soll ich einen Termin ausmachen?“
„Ich weis nicht, tut es wirklich nicht weh? Na ja, gut.“

Sie stand auf und ging an ihren Schreibtisch. Der Schreibtisch war genau gegenüber dem Stuhl an dem ich breitbeinig festgeschnallt war, und sie konnte genau auf mich blicken, was mein seltsames Gefühl noch verstärkte. Warum lies sie mich so sitzen?
„Ich kümmere mich erst mal um den Termin, vielleicht haben Sie Glück und das lässt sich gleich im Anschluss erledigen, dann muss ich Ihnen nicht erst wieder den Gürtel ummachen.“
Sie telefonierte, ich verstand natürlich kein Wort, aber an Ihrem Gesichtsausdruck konnte ich sehen das es wohl geklappt hat.
„Wenn es Ihnen unangenehm ist können Sie sich mit Ihrem Untersuchungskleid bedecken.“, sagte sie als sie meinen Gesichtsausdruck sah.
Sie telefonierte weiter.
„Das klappt auch, Herr LeMark verschiebt das Picknick um eine halbe Stunde. Er sagt übrigens, dass Verena heute morgen nicht davon abzubringen war, und es etwas unklar ist wer für Sie verantwortlich ist.“
Sie telefonierte noch einmal, dann kam Sie wieder zu mir.
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  Der Wunderkoffer - (11) Ein bisschen Schwanger Datum:12.10.06 16:15 IP: gespeichert Moderator melden


(11) Ein bisschen Schwanger

Aus einer Tube verteilte sie ein Gel in meiner Scham.
„So der Termin ist bestätigt, gleich im Anschluss werden Sie Ihren Pelz los. Ich möchte nun schauen, wie gut sich der Chip in Ihnen verankert hat.“
Sanft führte Sie ein angewärmtes Spekulum ein und spreizte es. Dann betrachtete sie mich durch dieses komische Mikroskop.
„So weit sieht es aus, als ob sich der Chip perfekt verankert hätte. Eigentlich schade, dass er raus soll. Ich muss nun ein Endoskop benutzen um mir die Sache etwas genauer zu betrachten, ich hoffe es ist Ihnen nicht unangenehm.“
Sie tippte etwas auf der Tastatur, und es piepste wieder, dann drehte sie den Monitor etwas.
„Wenn Sie möchten können Sie mitschauen.“
Auf dem Monitor konnte ich mich nun quasi von Innen sehen, wobei nicht viel zu erkennen war – erst silbern, dann rosa halt. Schließlich war eine große silberne Kuppel zu sehen.
„Das ist jetzt vielleicht etwas unangenehm.“
Mit einem Instrument versuchte sie die Kuppel von der Haut anzuheben, was ihr nicht gelang.
„Der Chip hat sich wirklich perfekt verklebt, das wird nicht einfach werden.“
Sie zog das Endoskop aus mir heraus, drehte das Spekulum wieder zu und zog es auch heraus.
„Das mit dem Halsband kennen Sie ja.“
Sie machte mir ein Halsband um, und öffnete die Riemen an meinen Oberschenkeln.
„Den Gürtel wird man nicht so einfach los? Ich meine, ohne Sicherung?“
„Ich hätte einfach die Riemen auf machen können, aber ohne das Halsband würde sich der Chip in Ihnen innerhalb kürzester Zeit melden. Und das wollen Sie sicherlich nicht noch einmal erleben, deshalb muss der raus. Setzen wir uns doch an den Schreibtisch, da haben wir es bequemer.“

„Ja, wie gesagt, der Chip hat sich in Ihnen perfekt verankert.“
„Na Toll, kann ich mir dafür was kaufen? Ist das nun gut oder schlecht? Bekommen Sie ihn nun raus?“
„Das ist wie gesagt nicht so einfach, wir denken: ja.“
„Sie Denken?“
„Ich will Ihnen das erklären. Es gibt ohnehin verschiedene Möglichkeiten für Sie, und wir wollen gemeinsam den richtigen Weg finden.“
„Und was kann ich dabei machen?“
„Erst einmal zuhören.“
Sie zeichnete ein Schema auf einen Bogen Papier.
„Hier sitzt Ihr Chip, genau da wo er hingehört.“
„Wo er nicht hin gehört!“
„Ja, aber wenn Sie den Hochzeitsgürtel bewusst und freiwillig angelegt hätten, würde er genau dort hin gehören, aber das ist irrelevant. Er ist nun mal dort. Der Chip hat sich, als er sich in Sie eingepflanzt hat, mit einem Gewebekleber perfekt mit der umgebenden Schleimhaut verbunden, und eine Verbindung zu Ihrem Blutkreislauf hergestellt.“
Sie zeichnete Kringel an die Kuppel, und einen Strich, das Ding sah jetzt aus wie eine Reißzwecke.

„Es gibt nun drei Möglichkeiten:
Die einfachste Lösung: Sie tragen den Gürtel weiterhin. Wir können das Halsband gegebenenfalls durch ein unauffälliges Armband ersetzen. Nach zehn Jahren lässt sich der Chip ausschalten, glücklicherweise wurde diese Sicherung eingebaut. Na ja, eigentlich war es wohl für technische Neuerungen gedacht.“
„Weitertragen? Zehn Jahre? Sie spinnen wohl!“
„Sie sollten das nicht von vorne herein verwerfen, es wäre die sicherste Lösung, und man gewöhnt sich an vieles.“
„Nie!“

„Die zweite Lösung mit der unsere Wissenschaftler dann gekommen sind, ich persönlich würde davon abraten: der Chip schaltet sich während einer Schwangerschaft ab, man wollte den Fötus nicht durch den Chip gefährden. Wir gaukeln dem Chip durch Medikamente eine permanente Schwangerschaft vor, und Sie müssen den Gürtel nicht tragen. Nach zehn Jahren lässt sich der Chip dann abschalten. Aber wie gesagt ich würde dringend davon abraten, schon alleine die Nebenwirkungen, und unabsehbaren Folgen auf Ihre Gesundheit schließen für mich diese Option eigentlich völlig aus.“

„Das Ding muss raus, ich denke Sie können ihn entfernen?“
„Ja, der zweite Weg hat uns der Lösung letztlich näher gebracht. Wie gesagt der Chip schaltet sich während der Schwangerschaft aus. Wir möchten nun während Ihres Aufenthaltes hier dem Chip vorgaukeln Sie währen Schwanger, der Chip sollte sich abschalten und wir können ihn entfernen.“
„Schwanger?“
„Natürlich nicht richtig Schwanger, sozusagen ein bisschen Schwanger. Mit dem Hochzeitsgürtel tragen Sie ja eine art „Zäpfchen“ in sich. Durch die Sonde können wir Medikamente in minimaler Dosis direkt an Ihre Schleimhaut abgeben, das ist direkter und verträglicher als wenn die Stoffe erst den Weg durch Ihren Verdauungstrakt nehmen müssten. So funktionierte das ja auch mit dem Serotonin, das in der Nähe des Partners ausgeschüttet wurde. Manchmal gibt es Entzugserscheinungen wenn es dann hier abgesetzt wird, oft werden die Frauen eine Zeit lang reizbarer. Zusätzlich zu den Medikamenten, die Sie über den Gürtel erhalten, nehmen Sie wie gesagt die Pille weiter, um Ihre Regel schieben. Wir schätzen das Risiko und die Nebenwirkungen durch den kurzen Zeitraum als relativ gering ein. Sie werden vermutlich auch nicht laktieren wenn die Medikamente wieder abgesetzt sind.“
„Laktieren?“
„Milch – wie gesagt das ist eher unwahrscheinlich. Aber der kurzzeitige Eingriff in Ihren Hormonhaushalt ist nicht ganz ohne Risiko, das kann durchaus langwierige Folgen haben. Sie sollten sich auch in der Folge in ärztliche Beobachtung begeben. Möglicherweise kann es auch psychische Auswirkungen von plötzlicher Gewichtszunahme bis zu einer Scheinschwangerschaft geben.“

„Ich bin quasi ein Versuchskaninchen?“
„Ich will da nichts beschönigen. Wir konnten das aus naheliegenden Gründen vorher an niemand anderem testen. Sie sind ein Einzelfall. Deshalb sollten Sie sich auch gut überlegen ob nicht doch die erste Lösung für Sie in Frage kommt.“
„Den Gürtel anbehalten? Nein da brauche ich nicht zu überlegen, das Ding muss raus.“
„Ja ich verstehe Sie schon. Aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass das Entfernen des Chips ein durchaus kleiner chirurgischer Eingriff ist, der wie jede Operation nicht ohne Risiko ist. Es können immer Komplikationen auftreten. An dieser Stelle ist die Gewebewand nicht besonders dick und wir müssen Gewebe unter dem Chip entfernen um ihn zu beseitigen. Es besteht die Gefahr das dabei die Gewebewand perforiert wird oder vernarbt. Nach der Operation sollten Sie für mindestens zwei Wochen keinen Sex haben.“
„Zwei Wochen? Was denken Sie wie lange ich schon wegen diesem Mistding keinen richtigen Sex mehr hatte. Es muss raus, machen Sie was notwendig ist. Ich kann ja noch nicht mal selber, ich meine wer denkt sich so etwas aus?“
„Na so lange ist Ihr letzter Orgasmus ja nicht her, der Chip führt da sehr genau Buch. Manche Frauen hier müssen da mehr ertragen. Und wenn die Männer mal wieder meinem, sie müssen Rekorde im Keuschhalten ihrer Frauen aufstellen, greifen wir Frauenärztinnen auch schon mal ein.“
„Sie meinen mit einer Frau?“
Sie lachte.
„Nein für diesen Zweck haben wir ein Gerät, das die Frau nach ihren Wünschen steuern kann, um sich zu befriedigen. Wir sind dann natürlich nicht dabei. Eigentlich haben es die Männer für einen anderen Zweck erfunden, aber wir haben es etwas umfunktioniert. Hin und wieder muss man die Regeln hier einfach etwas umdeuten, und die Sache ist halb so schlimm.“
„Sie meinen ich könnte?“
„Nun jetzt grade nicht, das hätte ich eher wissen müssen. Mit dem Gel spüren Sie erst mal eine Weile nichts. Aber wir sehen uns ja jetzt häufiger, sagen Sie mir einfach am Anfang bescheid. Außerdem haben Sie ja gleich noch einen anderen Termin.“

„Ich gehe mal davon aus, dass Sie den Chip entfernt haben wollen? Überlegen Sie es sich gut, bei uns gilt eine einmal getroffene Entscheidung unwiderruflich, hat man hier einmal Ja, oder Nein gesagt, gibt es in aller Regel kein zurück. Ein Wort ist ein Wort!“
„Da brauche ich nicht zu überlegen, das Ding muss raus!“
„Gut, ich werde alles vorbereiten. Wir kontrollieren dann regelmäßig wie Ihr Chip reagiert.“
Verena kam in den Raum, machte einen Knicks. Frau Nagy sprach mit ihr und gab ihr meinen Gürtel in die Hand.
„Verena wird Sie nun zum Epilierraum führen, wir sehen uns ja bald wieder.“
Während Verena zum Gehen wieder einen Knicks machte und ich auch leicht in die Knie ging, schüttelte Frau Nagy den Kopf und winkte mit der Hand ab.
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  Der Wunderkoffer - (12) Landpartie Datum:27.10.06 04:07 IP: gespeichert Moderator melden


(12) Landpartie

War das peinlich, hätte man nicht zumindest etwas um den Gürtel wickeln können? Ich folgte Verena, glücklicherweise ging es nur einige Zimmer weiter, in einen kleinen Raum. Dort wartete schon eine Frau auf uns. Nach dem üblichen Geknickse half mir Verena mich bis auf das Halsband vollständig auszuziehen. Dann musste ich mich mit dem Bauch auf eine Liege legen, die wie eine Massageliege war, mit einem Loch für das Gesicht. Man legte noch ein Handtuch über meinen Kopf, dann fing die Frau an mich mit einem kühlen Gel und einem Apparat von den Achseln bis zu den Beinen zu enthaaren. Manchmal ziepte es schon etwas, als sie das Gel nach einiger Zeit wieder entfernte. Ich wurde noch einmal abgerubbelt, dann musste ich mich umdrehen und ich wurde auch vorne enthaart. Es war schon ein komisches Gefühl überall mit diesem Gel behandelt zu werden, und meine Haut fühlte sich taub an wo das Gel aufgetragen wurde.

Verena duschte mich danach mit einer Dusche in dem Raum vorsichtig ab, damit meine Haare nicht nass wurden. Die Frau hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, kein Härchen war mehr zu sehen. Nach dem ich abgetrocknet war begann wieder die leidige Prozedur mit dem Einkleiden und dem Einschnüren in das Korsett. Diesmal ohne das Trapez, denn in diesem Raum war keins vorhanden. Und das schlimmste von allem, mir wurde wieder dieser verdammte Gürtel angelegt. Ich bekam wieder die Kleidung mit dem aufgeplusterten Hintern angezogen, die ich schon zum Tanzen an hatte. Verena richtete meine Haare und Schminke, dann zog sie mich mit „Schnell Mademoiselle Monika, Picknick.“ hinter sich her.

Eigentlich hatte ich es nicht anders erwartet, in einem Hof stand eine weiße offene Kutsche mit zwei weißen Pferden für uns bereit, fast wie eine Hochzeitskutsche. Herrn LeMark wartete schon auf uns. Er half mir auch beim Einsteigen in die Kutsche, in der zu meiner Überraschung bereits Frau Nagy mit einem Sonnenschirm saß. Das ich sie so schnell weidersehen würde hatte ich eigentlich nicht erwartet. Sie hatte sich in der Zwischenzeit umgezogen, ihre Taille war deutlich enger geworden.
„Herr LeMark hat mich zum Picknick eingeladen. Und hat es weh getan?“
„Es hat ganz schön geziept.“
„Na, ich hoffe Sie fühlen sich wenigstens wie neu geboren. Jetzt können Sie auch mal einfach einen kurzen Rock tragen.“
Ich setzte mich neben Sie in Fahrtrichtung und Herr LeMark setzte sich uns gegenüber.
„Ich trage selten Röcke. Wie lange hält das eigentlich an?“
„Oh das ist permanent, ich dachte das wäre Ihnen klar. Sie brauchen allerdings noch mindestens eine Behandlung damit wirklich alle Haare in der richtigen Wachstumsphase erwischt werden. Ich habe schon einen weiteren Termin ausgemacht.“
Der Kutscher half Verena auf den Kutschbock.
„Es wächst nichts mehr nach?“
„Fast nichts mehr, es dauert seine Zeit um auch die letzten Reste zu erwischen.“
„Na ja, auch gut.“
Frau Nagy reiche mir einen Sonnenschirm.
„Den werden Sie brauchen, sonst verbrennen Sie sich noch Ihr hübsches Gesicht.“

Los ging die Fahrt. Bisher hatte ich ja noch nicht viel von diesem seltsamen Land gesehen – ein paar Zimmer, Gänge, Hinterhöfe, ein flüchtiger Blick aus dem Fenster in meinen Räumen. Nun ging es durch ein großes Tor in die Stadt. Die Pferde trotteten auf eine breite, mit Kopfsteinpflaster gepflasterte Straße hinaus. Statt eines Bürgersteiges hatten die großen Häuserblöcke durchgängige Arkaden. Ich konnte keine Werbeschilder oder Schaufenster entdecken die auf Geschäfte oder Lokale hingewiesen hätten. Es waren kaum Menschen unterwegs, eine Frau mit einem Baby auf dem Arm machte einen Knicks als Frau Nagy ihr zuwinkte. Langsam und klappernd zogen die Pferde die Kutsche durch die Straßen.

Es gab keine Autos, kein Verkehr, nur einmal kam uns eine geschlossene Kutsche entgegen.
„Gibt es hier keine Autos?“, fragte ich Frau Nagy.
„Doch natürlich, für Notfälle haben wir Krankenwagen und wenn schwere oder sperrige Dinge transportiert werden müssen erledigt das ein Laster. Aber meistens legen die Menschen hier ihre Wege zu Fuß, auf dem Pferd oder in der Kutsche zurück.“
„Aber es gibt hier scheinbar nicht so viele Menschen?“
„Zur Zeit sind die meisten zu Tisch, und viele Leute Wohnen auch dort wo sie Arbeiten. Auf den Straßen werden Sie deshalb nicht viele zu Gesicht bekommen.“
„Wie viele Menschen gibt es denn hier?“
Frau Nagy blickte fragend zu Herrn LeMark, der nickte.
„Das ganze Land hat nicht einmal dreißigtausend Einwohner, so viele wie bei Ihnen vielleicht in einer Kleinstadt.“

Bald verließen wir die Stadt, die Pferde wurden schneller. Das Sitzen wurde langsam ziemlich unbequem. Durch das Polster an meinem Hintern konnte ich mich nicht an die Rückenlehne anlehnen sondern musste in einem gewissen Abstand davon sitzen. Zudem zwang mir das Korsett eine sehr grade Haltung auf.
„Diese Kleider sind weder zum gehen noch zum Sitzen geeignet, wie halten Sie das nur aus?“
„Man gewöhnt sich mit der Zeit daran.“
„Aber warum laufen die Frauen hier in so unbequemer Kleidung herum? Hat das irgendwelche religiösen Gründe, wie bei diesen verrückten Amerikanern, die in speziellen Gemeinden auf dem Land wie vor hundert Jahren leben?“
Frau Nagy blickte wieder zu Herrn LeMark diesmal mischte er sich direkt ein.
„Nein das hat keine religiösen Gründe. Und nicht nur die Frauen laufen hier in ‚unbequemer’ Kleidung herum, auch die Kleidung der Männer ist hier anders, falls Sie das noch nicht bemerkt haben.“
„Ich finde, die Männer sind bei uns viel eleganter Gekleidet als im Ausland, das entschädigt doch etwas für die Unannehmlichkeiten unserer Kleidung“, sagte Frau Nagy.
„Danke, die Kleidung unser Frauen ist doch auch viel schöner, als die Kleidung in der man bei Ihnen herumläuft, das müssen Sie doch wirklich zugeben Frau Kröger.“
„Das ist sicherlich Geschmackssache, Sie müssen das ja nicht tragen. Ich finde es schrecklich unbequem, und viel zu Heiß in der Kleidung. Ich kann nicht verstehen warum alle hier so rumlaufen?“
„Ich habe auch einen Besuch in unserem Museum eingeplant, da werden Sie mehr über unsere Geschichte erfahren. Mit der Kleidung, ja, das hängt sehr mit unserer Geschichte zusammen. Wir liegen hier recht abseits und isoliert so das der Import von Waren aufwendig ist. Man hatte sich eines Tages entschieden nicht mehr der Putzsucht der Frauen zu folgen und die jährlich wechselnde Mode nicht mehr mitzumachen.“
„Aber so lief man doch vor hundert Jahren rum, die Entwicklung ist weitergegangen, kann man sich nicht zumindest etwas anpassen?“
„Unsere Kleidung entstammt der Zeit vor über hundertfünfzig Jahren“, korrigierte Herr LeMark, „und wo wollen Sie mit dem ‚etwas anpassen’ anfangen und wo aufhören? Alle 5 Jahre, alle 10 Jahre, oder alle 20 Jahre wenn in der Mode wieder alles zurückgekehrt ist?“
„Ich weis nicht, die Mode hier ist jedenfalls nicht zurückgekehrt und schrecklich unbequem. Ich kann kaum noch sitzen.“
„Wir sind ja bald da, genießen Sie einfach die Landschaft.“

Die Landschaft war wirklich wunderbar. Die Stadt hatten wir im Tal schon lange hinter uns gelassen und nun schlängelten wir uns einen Berg hinauf. Wohin man auch Blickte rundherum Berge. Einige Zeit später hielt die Kutsche an einer Bergwiese. Herr LeMark half uns beiden beim Aussteigen.
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  Der Wunderkoffer - (13) Ein Picknick Datum:01.12.06 04:30 IP: gespeichert Moderator melden


(13) Ein Picknick

Der Picknickplatz hatte, abgesehen von der fantastischen Aussicht, etwas von einer alten Autobahnraststätte. Es gab einige hölzerne Tische, und an beiden Seiten der Tische jeweils eine hölzerne Bank. Im Gegensatz zu einer Autobahnraststätte waren die Bänke jedoch mit aufwendigen Schnitzereien verziert. Verena und der Kutscher holten aus einer kleinen Hütte Polster für die Bänke, während wir ein Stück auf einem Feldweg spazieren gingen.

„Das ist wirklich eine wunderbare Aussicht.“
„Ja, die Landschaft ist wirklich schön hier oben. Aber auch an die Schönheit gewöhnt man sich mit der Zeit, immer nur Berge. Vielleicht muss man von Zeit zu Zeit einfach die Augen schließen und wenn man sie wieder öffnet sich umschauen, als ob man alles zum ersten mal sehen würde.“
Sie schloss die Augen, atmete tief aus und ein, und als sie die Augen wieder öffnete kam ein sanftes Lächeln in ihr Gesicht.
„Wirklich wunderschön, immer wieder.“
Alle waren für einen Moment still. Verena und der Kutscher hatten in der Zwischenzeit zwei Tische mit Tischdecken versehen und das Essen aus den mitgebrachten Körben auf den Tischen aufgebaut.
„Wir sind nicht nur wegen der schönen Aussicht gekommen. Sie sind sicherlich schon hungrig.“
Ich fasste mir mit beiden Händen auf Bauch und Taille.
„Nun den Umständen entsprechend. Ich kann ja nicht so viel.“
Frau Nagy flüsterte mir ins Ohr: „Mit der Taille zu Kokettieren wird hier nicht gern gesehen. Die Frauen sind hier nun mal alle geschnürt. Es ist..“
„Aber,..“ flüsterte ich zurück.
Frau Nagy hielt einen Finger an ihren Mund „Pst.“
Herr LeMark führte uns an einen der beiden Tische. Verena und der Kutscher hatten inzwischen am Nebentisch platzgenommen und unterhielten sich angeregt.

Frau Nagy musste mir beim Ausziehen der Handschuhe helfen, die Dinger waren so eng, dass man sie kaum von den Händen bekam. Der Tisch war mit allerlei Leckereien gedeckt, ich entschied mich für eine Hähnchenkeule und etwas Salat.
„Greifen Sie nur zu, damit Sie bei Kräften bleiben, Sie haben noch einen anstrengenden Tag vor sich.“
„Der Tag war schon anstrengend.
Wie sind Sie eigentlich hier her gekommen, Frau Nagy?“
„Nun ich habe meinen Mann während meines Studiums kennen gelernt und bin mit ihm hierher mitgekommen, wie das so ist.“
„Und Sie haben alles gewusst was Sie hier erwartet?“
„Nein natürlich nicht mein Mann war ein großer Geheimniskrämer.“
„Wir dürfen nichts erzählen, das ist uns verboten. Und das ist wirklich ein großes Problem, meine ehemalige Verlobte war immer so neugierig und ich durfte nichts sagen. Das gab dann immer Ärger.“, sagte Herr LeMark.

„Ich hab gehört, dass Sie Pech hatten, und dass es Probleme mit Ihrer Verlobten gab?“ fragte Frau Nagy.
„Nun das kann man so sagen, ohne die Probleme säßen wir ja jetzt nicht hier zusammen. Meine Verlobte ist mit den Koffern einfach abgereist und hat sie dann ‚verloren’. Es wäre besser gewesen sie hätte einfach offen gesagt ‚ich will nicht’ und basta.
Aber ich habe gehört, dass auch andere Männer Probleme mit ihren Verlobten haben. Das Korsett wird noch akzeptiert, wir suchen ja auch entsprechend. Wenn der Gürtel ins Spiel kommt ist es dann aus.“
„Nun ehrlichgesagt, ich weis nicht ob ich den neuen Hochzeitsgürtel akzeptiert hätte. Der wurde erst nach dem ich hier her kam eingeführt. In Österreich hatte ich noch einen von den alten Gürteln getragen, und es hat meinen Mann damals viel Überredungskunst gekostet mich in den hineinzubringen. Das war auch erst einige Monate vor unserer Abreise. Es war ja auch unpraktisch, ich hatte ja noch meinen Facharzt gemacht. Und dabei in so etwas herumzulaufen ist nicht einfach.“
„Sie haben freiwillig Korsetts und einen Keuschheitsgürtel angezogen, schon in Österreich?“
„Natürlich sonst hätte mich mein Mann nicht mitnehmen können.“
„Ja das ist so, die Frau muss freiwillig Korsett und Gürtel anlegen. Und wir dürfen dabei nichts über den Gürtel verheimlichen, wir werden ja geschult, die Frau muss wissen was da auf sie zu kommt.“
„Und Sie haben das wirklich Freiwillig gemacht?“
„Nun etwas gemogelt hat mein Mann schon. Er hatte ‚vergessen’ zu erwähnen das ich den Gürtel nicht nur für die Reise tragen würde. Korsetts habe ich schon vorher hin und wieder getragen, das war o.k. für mich. Ich war da in so einem ‚K&K’ Verein. Wir haben historische Kostüme angefertigt und haben Bälle und Auftritte darin gemacht. Dort habe ich übrigens auch meinen Mann kennen gelernt.“
„Ja historische Vereine sind eine beliebte Adresse für die passende Frau, ich habe meine ehemalige Verlobte in einer Barock-Tanzgruppe kennen gelernt.“

„Manchmal glaube ich die Herren hier gehen richtig systematisch auf die Jagd.“
„Im Prinzip ja – es ist halt wirklich schwierig die passende Frau zu finden. Wir bekommen auch schon etwas Hilfe bei der Suche. Es soll ja nicht nur die richtige Frau fürs Leben sein, sie muss ja auch hierher passen. Und dann auch nach Möglichkeit eine von den Berufsausbildungen haben, die wir hier dringend benötigen. Und dann muss sie noch alles akzeptieren. Früher war das sicherlich alles viel einfacher.“
„Sie meinen als man die Frauen einfach gekauft und hier her verfrachtet hat? – die Zeiten sind ja glücklicherweise entgültig vorbei!“
„Ich sage ja nur, dass es einfacher war, nicht das ich mir die Zeiten zurückwünschen würde. Es ist ja auch schon lang her, das waren andere Zeiten. Oder wir sollten einfach unter uns bleiben. Mit dem alten Gürtel war es vielleicht auch einfacher. Aber so wie es jetzt ist, muss es einfach schief gehen. Man lernt eine Frau im Ausland kennen und lieben, und dann muss man sie mit den Regeln für hier konfrontieren, ohne ihr wirklich etwas über uns sagen zu können. Und damit geht dann allzu oft alles in die Brüche. Vielleicht sollte man den Frauen einfach nichts sagen und sie dann erst hier mit Korsett und Gürtel konfrontieren. Die werden sich dann schon fügen, zurück geht ja dann nicht mehr.“
„Na, na. Das Grundprinzip bei uns ist doch Einverständnis, was wollen Sie machen wenn die Frauen ‚nein’ sagen?“

„Kann man das ganze nicht einfach abschaffen und hier alles etwas Modernisieren?“
Beide lachten, Herr LeMark ergriff das Wort.
„Es ist hier so wie es ist. Warum sollten wir etwas verändern?“
„Weil es Probleme gibt?“
„Die Probleme kommen nur von Außen, es sind Probleme der Gesellschaften im Ausland. Wenn wir hier etwas verändern würden hätten wir sicherlich mehr neue Probleme als wir lösen würden. Unsere Gesellschaft würde zerbrechen, niemand hier würde das wollen.“
„Auch nicht die Frauen?“
„Auch nicht die Frauen.“
„Nun wenn die Frauen hier auch ohne Korsett und Gürtel einen Mann finden würden wären sie sicherlich nicht abgeneigt die Dinger los zu werden. Besonders schlimm ist es ja seit es die neuen Gürtel gibt. Früher hatten wir immer noch unsere kleinen Freiheiten, aber jetzt. Auch in meiner Praxis haben sich die Frauen verändert, sie sind ihrem Mann höriger, und nicht unbedingt glücklicher.“
„Hier wird doch keine Frau gezwungen ein Korsett und den Gürtel zu tragen.“
„Das ist doch nur Theorie,“ wandte Frau Nagy ein. „Ja, theoretisch könnten sie bei der Mädchenweihe nein sagen, aber wer schafft das schon in dem alter und bei all dem sozialen Druck der auf sie ausgeübt wird. Natürlich würde ich alles tun um ihnen zu helfen damit durchzukommen wenn meine Kleinen sagen würden ‚ich will nicht’. Aber die sind doch jetzt schon ganz wild darauf ein Korsett zu bekommen wie die Mama, und die großen Damen zu spielen.“

„Sie haben Kinder?“ fragte ich.
„Ja natürlich, ich bin ja schließlich Verheiratet. Meine beiden Mädchen sind jetzt acht, mein Sohn ist grade vier geworden.“
„Und planen Sie schon Ihr nächstes Kind, oder sind Ihnen drei genug?“ Fragte Herr LeMark.
„Nun eins wollen wir schon noch haben, mal schauen.
Und bei Ihnen? Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter, nach dem Ihre Verlobung geplatzt ist?“
„Ich hoffe ich darf noch einmal ins Ausland um nach einer Braut zu suchen, vielleicht macht man ja auch hier eine Ausnahme für mich, ansonsten muss ich halt alleine bleiben. Alles etwas verfahren - so ist das halt. Das habe ich alles diesem dämlichen Hochzeitsgürtel zu verdanken.“
„Sie sind also doch für die Abschaffung?“ stichelte Frau Nagy.
„Nein, der neue Gürtel wurde ja auch nicht ohne Grund eingeführt. Man sollte halt erst hier damit anfangen, das wäre einfacher.“
„Und warum wurde der Gürtel eingeführt? Waren die Frauen zu untreu?“
„Das ist jetzt zu kompliziert für ein Picknick. Möchten Sie noch ein Hähnchenschenkel?“
„Nein Danke. Ich möchte das aber schon erfahren, warum müssen die Frauen hier einen Keuschheitsgürtel tragen?“
„Das hat im wesentlichen historische Gründe, wir besuchen ja noch das Museum, dort werden Sie dann mehr erfahren.“

„Und Sie – sind Sie schon verheiratet?“ lenkte Frau Nagy vom Thema ab.
„Nein, ich bin jetzt wieder Single, glaube ich jedenfalls. Ich habe mich grade von meinem Freund getrennt.“ Ich lachte: „Das ist fast wie bei Herrn LeMark und seiner Verlobten, der Gürtel stand zwischen uns.“
„Das rengt sich doch bestimmt wieder ein, wenn Sie das Ding erst einmal wieder los sind.“
„Ich weis nicht, von meinen Freund hätte ich einfach mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen erwartet. Ich glaube nicht, dass sich das wieder einrenkt, ich weis auch nicht ob er wirklich der richtige war.“
„Das wird schon wieder, und ansonsten haben noch andere Mütter hübsche Söhne.
Was machen Sie beruflich?“
„Ich bin Anwaltsgehilfin in einer Großkanzlei.“
„Arbeiten Sie gerne mit Menschen?“
„Ich würde schon gerne mit Menschen arbeiten, aber im Moment sind es hauptsächlich staubige Aktenberge mit denen ich zu tun habe.“
„Aber Sie mögen Ihren Beruf?“
„Doch ja, eigentlich schon. Ich hatte in einer kleinen Kanzlei angefangen, da war alles familiärer, und ich hatte mehr Verantwortung. Am liebsten hätte ich ja studiert, aber mein Vater meinte ich solle erst mal einen Beruf lernen, und meine Mutter sieht mich wohl ohnehin als zukünftige Hausfrau und Mutter. Aber vielleicht studiere ich doch noch.“
„Wollen Sie Jura studieren?“
„Wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, ja vielleicht. Vielleicht auch was künstlerisches oder Germanistik oder so – Gelesen habe ich eigentlich immer gern. Ich könnte sicherlich viele Dinge machen wenn ich Zeit und Geld dazu hätte.“

„Wollen wir noch etwas spazieren gehen bevor es zurück ins Schloss geht?“ fragte Herr LeMark.
Frau Nagy reichte mir getränkte Tücher zum Reinigen meiner Hände, bevor sie wieder in die Handschuhe gepellt wurden.
Wir drei waren sicherlich ein Anblick wie aus einem Film nach einem Roman der Austen Schwestern. Zwei Frauen mit eng geschnürter Taille, die in altertümlicher Kleidung mit Sonnenschirmen in einer Berglandschaft spazieren gingen. In der Mitte ein Mann in Anzug und Zylinder. Nur ein Keuschheitsgürtel kam in deren Romanen so weit ich mich erinnerte nicht vor.
Als wir zurückkamen hatten Verena und der Kutscher das Picknick abgebaut. Herr LeMark half uns wieder in die Kutsche und hinab ging es in die Stadt.
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  Der Wunderkoffer - (14) Schlimmer als in der Schule Datum:22.02.07 19:06 IP: gespeichert Moderator melden


(14) Schlimmer als in der Schule

Herr LeMark half uns beim Aussteigen aus der Kutsche.
„Das war schön, aber ich habe zu tun. Wir sehen uns ja noch.“ Sagte Frau Nagy und eilte davon.
„So nun müssen wir uns etwas beeilen, wir sind auch schon spät dran.“
Verena nahm mich bei der Hand. Zusammen mit Herrn LeMark ging es wieder durch die Korridore des Schlosses, die Gänge waren verwirrend, aber es kam mir irgendwie auch bekannt vor.
„Da darf ich nicht mit hinein, Verena wird sich um Sie kümmern, bis gleich dann.“

Verena führte mich mit dem Wort ‚Damensalon’ in einen großen Raum. Der Eingangsbereich war so gebaut, dass man auch bei offener Tür keinen direkten Einblick in den Salon nehmen konnte. In diesem rosa Salon gab es überall Schminktische, Waschbecken, Sofas, Liegen. Von dem Raum gingen etliche Türen ab.

Ich dachte mir prima gerettet und sagte: „Verena, ich muss mal, Toilette, Klo?“
Sie hatte mich wohl verstanden und führte mich zu einer geräumigen Toilette. Ich musste erst Verena aus dem Klo verscheuchen, die mir wohl helfen wollte. Sich mit dem Kleid und der Unterkleidung auf den Pott zu setzen war wirklich nicht einfach. Der Keuschheitsgürtel hatte zumindest den Vorteil, dass man keinen Slip anhatte, das wäre noch mehr Gewurschtel gewesen, bei all dem Stoff. Nach dem ich mich endlich erleichtert und umständlich abgetupft hatte, kam ich wieder heraus. Verena zog mir die Stiefelletten aus, und Tanzschuhe an, dann führte sie mich zu einer weiteren, mit einen Sichtschutz verblendeten, Tür, dahinter befand sich der mir altbekannte Ballsaal.

Vor der Tür warte schon Herr LeMark auf mich und bot mir seinen Arm an. Wir gingen ein paar Schritte, blieben stehen und er flüsterte: ‚Jetzt knicksen’, während er sich verbeugte machte ich meinen Knicks. Alle blickten auf uns, die Herren verbeugten sich, die Damen knicksten ebenfalls. Im Saal waren neben dem Tanzlehrer und der Pianistin noch acht Paare, etwa in meinem Alter oder etwas jünger. Ein Teil der Herren hatte einen Frack, die anderen Anzüge an. Die Frauen trugen alle hübsche weiße Abendkleider mit Reifröcken, es fehlte ihnen eigentlich nur der Schleier zur Braut. Ihre Taillen waren beeindruckend eng geschnürt – ich dachte mir: wie halten die das bloß aus? In meinem einfachen Kleid kam Ich mir etwas unpassend gekleidet vor, und mit meiner Taille fand ich mich jetzt irgendwie fast dick, obwohl ich doch wirklich schon eng genug geschnürt worden war.

„Schon wieder Tanzen?“ fragte ich Herrn LeMark.
„Wir haben leider nur wenig Zeit bis zum Ball, und Sie wollen es doch bis dahin noch recht gut lernen, nicht? Wie sagt man bei Ihnen so schön: ‚Übung macht den Meister’. Deshalb dürfen Sie jetzt mit einer Gruppe unserer Debütantinnen üben.“
„Soll ich etwa auch eine Debütantin sein?“
„Nein natürlich nicht, das ist nur für die jungen Damen von uns. Sie üben nur einige Tänze mit, das geht nur in der Gruppe vernünftig.“
„Und das sind alles Hochzeitspaare?“
„Wie kommen Sie denn da drauf? Wegen den weißen Kleidern? Nein, es sind Debütantinnen. Das heißt, die jungen Damen werden auf dem Opernball der Gesellschaft vorgestellt. Es finden sich natürlich dabei auch immer wieder Paare zusammen. Auf dem Opernball direkt als Debütantin erwählt zu werden, ist natürlich bei uns ein Mädchentraum. Aber meistens ist es dann doch nicht so.“

Am Morgen hatte ich noch alleine Schritte üben können, nun musste ich mit den anderen Paaren zusammen tanzen. Es wurden Formationen getanzt mit vier Paaren bei denen sich jeweils zwei Paare gegenüber standen, oder alle Paare in zwei Reihen. Und dann gab es auch Tänze wo die Frauen auf der einen die Männer auf der andern Seite standen. Solange mich Herr LeMark führte ging es einigermaßen, schwieriger wurde es wenn ich mit der Dame gegenüber den Platz wechseln musste, oder bei den Tänzen mit Damen- und Herrenseite.

Herr LeMark übersetzte die Anweisungen des Tanzlehrers und sagte jeweils was ich machen sollte. Auch die anderen Paare halfen mir ‚mit Händen und Füßen’ so gut es ging. Trotzdem ging vieles schief. Mein Tanzpartner munterte mich mit Worten wie ‚das geht doch schon ganz gut’, ‚prima’ oder auch ‚nur Mut das klappt schon noch’ immer wieder auf. Aber ich war grottenschlecht! – Wie sollte das nur in den wenigen Tagen klappen, wenn ich mich nicht völlig blamieren sollte?

Zum Glück hat niemand gelacht wenn ich alles durcheinander brachte. Die Paare waren auch mehr mit sich beschäftigt, sie unterhielten sich sogar zum Teil noch beim Tanzen.
„Die können so schwierige Sachen tanzen und sich gleichzeitig noch unterhalten, ich würde da durcheinanderkommen.“
„Das macht die Übung, es gehört zum geselligen Tanzen dazu. Man will ja schließlich die Gelegenheit auch nutzen um den Tanzpartner etwas kennen zu lernen, vielleicht gefällt man ja. ‚Ball’ und ‚Balzen’ liegen bei uns nah beieinander, besonders bei den jungen Frauen.“ Er grinste.

Ich war froh als die Stunde endlich vorbei war. Zusammen mit den anderen Frauen ging ich zurück in den Frauensalon. Von dem Geschwätz der anderen Frauen verstand ich natürlich kein Wort, aber offensichtlich stöhnten und lachten sie darüber wie eng ihr Korsett sei. Die Frauen halfen sich beim Wechseln ihrer Schuhe, eine wollte mir wohl auch helfen aber wir konnten uns nicht so recht verständigen. Drei der Frauen kleideten sich mit Unterstützung der anderen in einem Nebenzimmer um. Ich stand einen Augenblick ziemlich verlassen in dem Raum, bis Verena etwas gehetzt auftauchte. Dann half sie mir beim Umziehen der Schuhe.

Auf dem Gang trafen wir wieder auf Herrn LeMark, dieser führte mich zusammen mit Verena wieder zurück in mein Zimmer. Auf dem Weg diskutierten wir etwas über die vergangene Tanzstunde.
„Das klappt doch nie, das ist alles so kompliziert.“
„Machen Sie sich keine Sorgen, das wird schon noch werden. Die anderen haben einfach halt schon viel länger geübt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, sagt man bei Ihnen so schön, man muss üben, üben, üben.“
„Ich kann ja noch nicht einmal die Schritte. Ich dachte auf dem Ball wird Walzer und so was getanzt.“
„Es wird natürlich auch Walzer getanzt, aber viele unserer Tänze sind älter und es wird viel Wert auf geselligen Tanz gelegt. Ein Ball hat ja im wesentlichen eine soziale Funktion.“
„Das schaffe ich nie in der kurzen Zeit.“
„Es ging doch schon ganz gut fürs erste mal. Morgen ist es bestimmt auch schon viel besser.“
„Ich Denke, am einfachsten ist es, ich lasse den Ball einfach sausen.“
„Sie machen sich zu viele Gedanken. Auf dem Ball tanzen Sie nur, was Sie gut können. Es gibt ja auch einfache Sachen, und mehr als nur Walzer und Polka werden Sie bis dahin mit Sicherheit schon gut können, es wird garantiert ein unvergesslicher Abend. Sie dürfen nicht so schnell aufgeben.“

In meinem Umkleidezimmer half mir dann Verena beim Umziehen. Ich war etwas überrascht als ich schon wieder in das Sportkorsett geschnürt wurde und das Reitkleid anziehen sollte. Mit Verena konnte man nicht gut diskutieren: „Ja Mademoiselle, jetzt Reitunterricht“ war immer wieder ihre Antwort. Als ich aus dem Umkleidezimmer kam beschwerte ich mich bei Herrn LeMark, der auf mich wartete.
„Ich soll schon wieder Reiten? Ich habe doch erst heute Morgen geritten.“
„Sie wollen doch bald ausreiten können? Bis dahin müssen Sie gelernt haben sich sicher auf dem Pferd zu halten.“
„Wie soll das weitergehen? Immerzu Tanzen und Reiten?“
„Wenn immer möglich, haben wir für Sie jeweils Vor- und Nachmittags Tanz- und Reitunterricht eingeplant. Wir haben ja leider nur eine Woche Zeit. Ich hoffe das ist nicht zu anstrengend für Sie – bei uns ist es üblich sehr intensiv zu lernen. Aber wir haben noch viele andere Dinge für Sie als Abwechslung geplant, die Unterhaltung soll ja auch nicht zu kurz kommen.“
„Ich dachte ich mache hier Urlaub, aber das ist ja schlimmer als in der Schule, richtig Stress.“
„Geben Sie halt Ihr bestes, und wenn Sie feststellen es wird für Sie zuviel, sagen Sie einfach ‚Stop ich brauche eine Pause.’ Wir wollen Sie ja nicht überfordern, aber doch gemeinsam das im Rahmen der Möglichkeiten für Sie beste Ergebnis erreichen, nicht? Und Sie sollen ja auch etwas von hier mitnehmen.“
„Eigentlich bin ich ja hier um etwas loszuwerden, mitnehmen werde ich bestimmt einen dicken Muskelkater.“
„Es wird schon nicht so schlimm werden. Und Morgen können Sie dann etwas kürzer treten.“

Verena und Herr LeMark begleiteten mich zu meinem Reitunterricht. Diesmal übersetzte Herr LeMark. Und diesmal hatte ich nicht das Gefühl, dass die Peitsche mir galt, die hinter dem Pferd gelegentlich knallte. Auch hier kehrte sich der Schmeichler hervor, und lobte was ich schon alles gelernt hätte.
„Das ist doch schon prima, nur noch etwas aufrechter.“ „Gut machen Sie das, aber Vertrauen Sie einfach ihrem Pferd, lassen Sie sich noch etwas mehr auf es ein, ‚Natzuka’ ist eine treue Seele.“ Oder „Wunderbar, Wenn Sie so weitermachen können wir bald ausreiten.“
Ich hatte beim Reiten immer noch Probleme das Ding in mir ruhig zu stellen, oder es zumindest zu ignorieren. Mit Herrn LeMark konnte ich ja schlecht darüber reden. Und ich war dann froh als auch diese Stunde vorbei war.

Herr LeMark verabschiedete sich:
„Das war wirklich schon sehr gut, bald können wir gemeinsam ausreiten. Ich muss mich jetzt zunächst verabschieden. Wir sehen uns ja später noch beim Empfang. Verena wird Sie nun auf Ihr Zimmer zurückführen. Falls Sie etwas Zeit haben denken Sie vielleicht an die Postkarten? Die sollten bis Morgen früh fertig sein, damit Sie noch ankommen bevor Sie wieder bei sich Zuhause zurück sind.“
„Wie ist das mit den eMails? Ein Internet-Café gibt es ja hier wohl eher nicht.“
„Das ist kein Problem, das machen wir in unserer Bibliothek. Aber dafür haben wir heute leider keine Zeit mehr, ich denke morgen daran es einzuplanen.“

Verena führte mich zurück in mein Zimmer wo mich, zu meiner Überraschung, eine der Schneiderinnen von Heute Morgen, deren Namen ich in dem ganzen Stress bereits wieder vergessen hatte, und Frau Nagy erwarteten.
„Hallo Frau Nagy, so sieht man sich wieder...“
„Ja, man hat mich eingeteilt, dass ich für Sie übersetze. Sie können ja kein Französisch, das hat die Planung etwas durcheinandergeworfen. Und Frau Wagner möchte den Kreis der ‚Vertrauten’ klein halten. Ich werde wohl noch öfter ran müssen, ich hoffe es ist Ihnen nicht unangenehm. Aber ich hätte mich ohnehin um das Einsetzen der Medikamente kümmern müssen. Jetzt helfe ich Ihnen halt noch beim Etiketteunterricht.“
„Etiketteunterricht?“
„Hat Ihnen Herr LeMark nichts gesagt?“
„Nein, und was ist das jetzt schon wieder? Sie sollen mir Etiketteunterricht geben?“
Sie lachte: „Da würden Sie ja die Richtige als Lehrerin haben. Nein ich soll nur übersetzen. Das Rumgeknickse soll Ihnen Frau Tolnai beibringen, mich können Sie damit jagen. Aber erst mal müssen Sie sich umziehen.“
„Schon wieder! Ich weis gar nicht mehr wie oft ich mich heute schon umgezogen habe.“
„Das kann ich Ihnen leider nicht ersparen.“

Also schon wieder in das Umkleidezimmer, und langsam wurde mir klar warum ich eins hatte, scheinbar hielt sich hier eine Frau die meiste Zeit des Tages auf. Wieder ausziehen, wieder die Hände an das Trapez. Während ich aufgeschnürt wurde verschwand Frau Nagy mit dem Keuschheitsgürtel im Bad. Verena und die Frau an deren Namen ich mich immer noch nicht erinnern konnte schnürten mich wieder in ein Korsett, das immer enger wurde.

„Halt Stop, das wird zu eng.“
„Gut eng geschnürt“ sagte Verena in ihrem gebrochenen Deutsch.
„Frau Nagy, helfen Sie mir, die Spinnen schon wieder!“
Sie kam aus den Badezimmer mit dem Gürtel in der Hand. Und diskutierte mit den beiden Frauen.
„Keine Panik! Die beiden sind auch schon mit dem Schnüren fertig. Das hat Ihnen wohl auch keiner vorher gesagt? Sie sollen im Reifrock üben, damit Sie sich für den Empfang Heute Abend schon etwas daran gewöhnen können. Das Abendkleid mit dem Reifrock ist für Ihr Abendkorsett geschneidert. Aber Sie müssen das nur eine Stunde lang aushalten. Dann wird Ihr Korsett wieder gelockert, und Sie haben erst mal bis zum Empfang Pause. Sie können sich dann, mit dem gelockerten Korsett, sogar etwas hinlegen wenn Sie wollen.
Ist das für Sie OK? Beim Empfang müssen Sie Ihr Abendkleid aber dann ohnehin tragen.“
„Ich weis nicht.“
„Ansonsten müssten Sie jetzt erst mal in Tageskleidung ohne Reifrock üben, dann schnüren wir Sie erst mal in ein anderes Korsett. Aber es ist besser wenn Sie mit Reifrock üben, ohne Übung ist das Ding schon ein Hindernis an sich, und Sie wollen sicherlich nicht damit vor dem Fürstenpaar stolpern.“
„Vielleicht geht es. Heute Morgen ging es ja auch. Für eine Stunde werde ich das Notfalls schon aushalten. Und wie lange ist dann dieser dämliche Empfang?“
„Das stand nicht auf der Einladung, ich glaube üblicherweise dauert das aber nicht so lange, vielleicht eine halbe Stunde oder 45 Minuten. Mein Mann und ich sind auch eingeladen.“
„Geht es vielleicht etwas weniger eng?“
Sie diskutierte mit der Schneiderin, die maß nach.
„Nein, leider nicht, das Kleid sollte jetzt grade so zugehen. Falls es nicht zugeht, müssen wir Sie sogar noch nachschnüren. Sollen die Beiden Sie jetzt wieder aufschnüren? Dann muss es erst mal ohne Reifrock gehen. Allerdings werden Sie Heute Abend in jedem Fall das Korsett ertragen müssen – Nackt können Sie ja schlecht zum Empfang gehen.“
„Na gut, lassen wir es so, aber nur für eine Stunde.“

„Gut, ich habe die Sonde an Ihrem Gürtel ausgetauscht, jetzt enthält sie die notwendigen Stoffe um dem Chip eine Schwangerschaft vorzutäuschen.“
Sagte Frau Nagy als sie das Teil des Gürtels vorsichtig in mich einführte.
„Ich werde aber nicht wirklich Schwanger, hoffe ich?“
Sie lachte.
„Dazu gehören auch bei uns immer noch zwei. Nein, aber wie gesagt können vielleicht entsprechende Symptome als Nebenwirkung auftreten. Wir haben es jedoch sehr gering dosiert.“
Etwas mulmig war mir schon, als sich der Gürtel wieder um mich schloss.
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  Der Wunderkoffer - (15) Das Abendkleid Datum:14.04.07 00:44 IP: gespeichert Moderator melden


(15) Das Abendkleid

Ich wurde wieder von dem Trapez los gemacht. Mit meinen Händen fühlte ich meine Taille: ‚Puh war das eng’.
„Kann ich mich mal sehen?“
„Na Klar!“ Sagte Frau Nagy und öffnete den Spiegel. „Ich finde, als Ausländerin können Sie durchaus stolz auf Ihre Taille sein.“
Ich drehte mich etwas vor dem Spiegel, es sah wirklich gut aus, wenn es nicht so verdammt eng wäre.
„Ach ja, falls Sie noch mal aufs Klo müssen, das wäre jetzt die Gelegenheit.“
„Wäre es nicht einfacher gewesen, noch mal aufs Klo zu gehen, bevor Sie mir wieder den Gürtel verpasst haben?“
„Da haben Sie eigentlich recht, da denkt man gar nicht mehr dran.“
„Ich kann jetzt aber nicht. Mit dem Gürtel kann ich nur, wenn ich wirklich unbedingt muss, sonst verkrampft sich alles.“

Ich musste mich setzen und bekam feine Strümpfe angestrapst, die mit einem Blumenmuster durchwirkt waren und als Abschluss einen breiten Spitzenrand hatten, sowie das elegantere Paar der ‚Tanzschuhe’ angezogen. Dann musste ich wieder aufstehen und wie einer Kleiderpuppe stülpte man mir Schichtenweise Röcke über den Kopf. Zunächst ein dickerer recht einfacher Unterrock, der nur bis zu den Knien ging. Nun musste ich in dieses Gitter von Reifrock steigen, der wie ein Lampion hochgezogen und auf meinem Keuschheitsgürtel befestigt wurde. Über den Reifrock kam ein zweiter Unterrock, dann wurde ein Gestell aufgesetzt, das meinen Hintern weiter aufpolsterte und dann noch ein weiterer Unterrock.

Man gab mir ein paar lange weiße Lederhandschuhe, die weit über die Ellbogen gingen, in die Hand, die ich anziehen sollte. Als ich versuchte sie einfach am Ende hoch zu ziehen schrieen alle, Frau Nagy klärte mich schließlich auf:
„Sie können an Glacehandschuhen nicht einfach herumzerren, die sind sehr empfindlich und lassen sich leicht überdehnen und dann sind sie kaputt. Warten Sie wir helfen Ihnen.“ Sie sagte etwas zu der Schneiderin. Und jede arbeitete langsam an einem Arm den Handschuh nach oben.
„Sehen Sie, man muss den Handschuh vorsichtig den Arm hoch streichen, mit der Hand immer mit leichtem Druck das Leder etwas weiter nach oben arbeiten. Dann sitzt der Handschuh wie eine zweite Haut.“
Nun knetete Sie langsam meine Finger in die Handschuhe, strich das restliche Material nach oben und schloss mit einer art Stricknadel die drei Knöpfe an meinem Handgelenk. Die Handschuhe reichten nun fast bis zur Mitte meiner Oberarme.
„Sehen Sie so einfach ist das, nur immer schön vorsichtig und die Handschuhe leiern nicht aus.“
Ich wäre froh gewesen wenn die Handschuhe etwas ausgeleiert wären, die Dinger waren so verdammt eng, dass ich kaum die Finger oder den Ellbogen bewegen konnte als ich es versuchte. Sie lachte.
„An die Abendhandschuhe muss man sich erst etwas gewöhnen. Sie sollten Ihre Hände nicht zu heftig bewegen, sonst können die Handschuhe reißen. Wenn die erst einmal etwas eingetragen sind, werden auch die Nähte weicher. Aber vor allen Dingen müssen Sie aufpassen, was Sie mit Ihren Handschuhen berühren, sonst waren Sie mal weiß.“

Nun war das Abendkleid an der Reihe, es war das blassrosa Kleid, das ich schon am Vormittag probiert hatte. Zwei Frauen bugsierten die Stoffmassen über meinen Kopf. Ich hatte Glück, es ließ sich sofort mit den Haken im Rücken schließen, ohne dass ich noch enger hätte geschnürt werden müssen. Als dann die Schneiderin alles zurechtgezupft hatte, und mit ihrem Werk offensichtlich zufrieden war, durfte ich mich dann schließlich von allen Seiten im Spiegel betrachten.

Es war sicherlich ein tolles Kleid und ich fühlte mich schon ein bisschen wie eine Prinzessin, auch wenn Kleider eigentlich nicht mein Ding waren. Ich hätte vielleicht eine andere Farbe gewählt, das rosa war schon sehr Mädchenhaft. Der Ausschnitt hätte tiefer sitzen und meine Brüste, die mir das Korsett verschaffte, besser zur Geltung bringen können. Aber dort war dummerweise viel zu weit oben ein Stoffteil eingelassen der den Blick versperrte. Ansonsten war das einfarbige Oberteil geschickt geschnitten – Raffungen liefen so, vom Sattel zu den Schultern, dass meine Taille noch viel schmaler wirkte als sie durch das enggeschnürte Korsett in Wirklichkeit war. Zudem hatte es noch kleine Puffärmel aus dem selben weiß-rosa gemusterten Stoff wie der Rockteil. Zwischen den Handschuhen und den Ärmeln war keine Handbreit mehr die Haut meiner Arme zu sehen. Der Rock verlief vorne fast glatt nach unten, und ließ mir wenig Spiel zum gehen ohne an den Reifrock anzustoßen, hinten war er üppig in Falten gelegt und hatte eine kurze Schleppe. Das ‚Heck’ hätte weniger ‚ausladend’ seien können: man hätte fast ein Glas auf meinem ‚Steiß’ abstellen können! Der Stoff sah aus wie Wildseide, ‚dank’ den Handschuhen konnte ich ihn aber nicht anfassen, so ein Kleid war bestimmt verdammt teuer.

„Und zufrieden?“
„Sieht ja von vorne sehr schön aus, endlich mal etwas ohne diese lästigen Stehkragen, wobei das Dekolleté ruhig mutiger sein könnte. Aber dieses Hinterteil? Sieht das nicht ziemlich albern aus? Vorne brav und hinten, als ob ich ein Pferd wäre!“
„Warten Sie erst einmal ab was für ein ‚Spaß’ das ist, wenn Sie sich setzen wollen. Aber das hat man hier halt so.“
„Ich weis...“, sagte ich leicht genervt, „...man gewöhnt sich schon dran“
„Richtig!“ Sie schaute mich kurz an. „Ich glaube auf das Nachschminken können wir im Moment verzichten. Lassen Sie uns gehen, Frau Tolnai wartet schon auf uns mit Ihrem Unterricht. Jetzt müssen Sie aufpassen, dass Sie mit Ihrem ‚Hinterteil’ nichts abräumen.“

Sie hob die Schleppe auf und steckte mir eine darin eingearbeitete Schlaufe über einen Finger.
„So geht das leichter. Sie müssen ja nicht den ganzen Weg ‚Nachtgespenst’ spielen. Am Besten halten Sie die Schleppe aber mit der Hand fest, Sie werden sehen so eine Schleppe geht ziemlich auf die Arme.“
„Das kenne ich schon vom Reitrock.“
„Beim Reitrock ist das ja nicht so schlimm, den macht man an der Seite fest und Ruhe ist. Aber eine Schleppe müssen Sie immer tragen oder hinter sich her schleifen. Die zwei Knappen, die einem die Schleppe hinterher tragen, gibt es leider nur in Märchenfilmen.“
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  Der Wunderkoffer - (16) Etikette Datum:25.05.07 04:19 IP: gespeichert Moderator melden


(16) Etikette

Es ging wieder durch die endlosen Flure, unterwegs musste ich nicht nur die Schleppe tragen, sondern auch den Reifrock festhalten, damit er nicht zuviel hin und her schwang. Eigentlich hätte ja auch Verena, die uns begleitete, meine Schleppe tragen können – für was hat man denn sonst eine Leibdienerin? Wir endeten diesmal in einen Ballettsaal, mit Spiegeln und einer Stange an der Wand, in dem uns bereits Frau Tolnai erwartete. Sie stellte sich auf Französisch vor, so viel verstand ich noch. Frau Nagy flüsterte neben mir ‚tiefer Knicks’. Nach dem wir beide einen Knicks gemacht hatten, sprachen die beiden in der Landessprache miteinander.
„Es hat sie niemand informiert, dass ich übersetzen muss“, sagte sie leise zu mir.

Zunächst wollte Frau Tolnai sehen wie ich ‚mit Schleppe’ gehe. Ständig hatte sie etwas auszusetzen und zu korrigieren. Ich sollte kleinere Schritte machen, mich ruhig halten, ‚schweben’. Sie hatte einen Stock in der Hand mit dem sie auf den Boden klopfte, nach dem sie etwas erklärt hatte. Ich sollte dann wohl loslaufen, aber Frau Nagy musste ja erst leise fertig übersetzen, was ich machen sollte. Wenn ich etwas falsch machte schlug sie mehrmals schnell mit dem Stock auf dem Boden, als Zeichen dass ich aufhören sollte.

Schließlich kam sie zu mir und klopfte leicht mit dem Stock auf meine Schultern. Ich hatte fast schon Angst, dass sie mich gleich schlagen würde, aber Frau Nagy übersetzte:
„Ihr gefällt Ihre Haltung nicht. Sie fragt ob Sie denn kein Ballett gemacht hätten?“
„Ja, als Kind, das ist aber schon lange her.“

Sie gab ihren Stock Frau Nagy und korrigierte meine Haltung nun mit den Händen, Frau Nagy übersetzte jeweils was Frau Tolnai sagte. Sie hob mit einem Finger unter meinem Kinn meinen Kopf, die Berührung mit dem feinen Leder ihrer Handschuhe fühlte sich komisch an.
„Kopf hoch, auf dem Boden gibt es nichts zu sehen...“
Sie ging um mich herum und strich meine Wirbelsäule bis zu meinem Hals entlang.
„Sie sollen einen graden Rücken machen.“
Dann zog sie mit beiden Händen meine Schultern nach hinten unten.
„Sie müssen Ihre Schultern zurücknehmen und dabei nach unten drücken. Und immer an den ‚stolzen’ Kopf einer Frau denken.“
Sie ging weiter um mich herum und öffnete meine Hände, die sich inzwischen schon zu Fäusten geballt hatten. Frau Nagy übersetzte amüsiert:
„Wollen Sie zu einem Boxkampf gehen oder gar jemanden erschlagen? So was macht doch eine Frau nicht. Zeigen Sie schöne plastische Hände.“
Sie machte es mir vor, dann fuhr sie mit ihren Händen an meinen Armen entlang, was sich sehr seltsam anfühlte, dar meine Arme durch die engen Handschuhe leicht taub, aber irgendwie auch kribbelig, waren.
„Sie sollen die Arme schön rund machen.“
Sie machte es wieder vor. Dann gab Frau Nagy ihr ihren Stock zurück.
„Sie Fragt ob Sie die Korrekturen verstanden haben?“
„Ja, alles soll ‚schön’ sein.“
Frau Nagy flüsterte: „Sie müssen hier einen Knicks machen, wenn Sie als Schülerin etwas gesagt haben.“

Nun ging es wieder ans Gehen, genau genommen wurde jetzt ‚Schreiten’ geübt. Frau Tolnai hob ihre Röcke an um vorzumachen wie ich gehen sollte. Dann schlug sie für jeden Schritt, den ich machen sollte, mit dem Stock und kommandierte. Mehrmals wurde ich ermahnt, dass ich doch an meine Haltung denken sollte.
„Bei uns ist jede Frau wie eine kleine Prinzessin wenn Sie ein Abendkleid trägt. Sie muss sich aber auch dabei wie eine Prinzessin halten und bewegen.“
Ich wunderte mich die ganze Zeit. Was ich unter dem Reifrock mit meinen Beinen machte konnte ohnehin keiner sehen. Und wie sollte ich ständig daran denken meine Haltung zu korrigieren und gleichzeitig ‚elegant’ schreiten? Frau Tolnai stützte ihre Stirn in ihre aufgefächerte Hand, schüttelte leicht mit ihrem Kopf, fuhr dann mit der Hand über das Gesicht um schließlich mit zwei Fingern ihr Kinn zu stützen. Dann diskutierte Sie mit Frau Nagy eine Weile.

„Frau Tolnai ist nicht sehr zufrieden, aber ich glaube heute erwartet von Ihnen noch niemand dass Sie perfekt auftreten. Wir müssen mit den ‚Verbeugungen’ weitermachen, sonnst kommen wir nicht voran. Es beginnt mit dem Hofknicks für heute Abend.“
Frau Tolnai legte den Stock auf den Boden, steckte ihre Röcke hoch, damit ich ihre Beine sehen konnte und sie ihre Arme frei hatte.
„Man steht mit beiden Beinen nebeneinander etwas nach außen gedreht da. Das rechte Bein geht erst nach vorne und macht dann einen halben Kreis nach hinten.“ Frau Nagy kicherte, „Bei meinen Töchtern heißt das ‚Kratzfüßchen’, seit ich ihnen die Geschichte von dem Sumsemann erzählt habe, der sein Beinchen sucht.“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund. „Entschuldigung. Dann, wie man steht, mit den Beinen grade nach unten, der Oberkörper beugt sich dabei nach vorne. So nun Sie.“
Ich mache das nach, war ja nicht so schwer, aber die beiden hatten ständig etwas zu bemängeln: „Der Oberschenkel des vorderen Fußes soll parallel zum Boden sein.“ „Grader Rücken, mit dem Becken beugen!“ „Nicht dabei wackeln.“ „Die Hände halten den Rock.“

Wir waren noch mitten in der Knickserei, da kam auch schon Frau Wagner, die mich abholen wollte. Sie machte einen tiefen Knicks vor Frau Tolnai, die strebte ihr entgegen und hob sie mit ihrer Hand aus ihrem Knicks. Beide redeten miteinander. Frau Wagner trug bereits ein sehr elegantes schwarzes Abendkleid sowie lange weiße Lederhandschuhe wie ich. Ihre Taille war deutlich enger geschnürt als zuvor und ihr Ausschnitt war auch deutlich tiefer als meiner.
„Eigentlich wollte ich sie abholen, aber ich höre, dass alles noch nicht so gut klappt wie es sollte.“
Bevor ich etwas sagen konnte griff Frau Nagy ein, sie machte einen Knicks vor Frau Wagner und sagte: „Ich finde sie macht es schon sehr gut für den Anfang.“
„Wir werden wohl bis zum Empfang doch noch etwas üben müssen.“
„Meinen Sie nicht, dass sie sich jetzt etwas ausruhen sollte?“
„Danke für Ihre Hilfe Frau Nagy, Sie können jetzt gehen und sich selber umziehen.“
„Aber..“, weiter kam sie nicht.
„Danke,“ sagte Frau Wagner sehr betont, „Sie können jetzt gehen, wir kommen hier gut zurecht.“
Frau Nagy machte noch eine Geste des Bedauerns zu mir, verabschiedete sich von den Damen und machte einen Knicks. Dann verlies sie zusammen mit Verena den Saal.

„So dann wollen wir mal sehen was Sie gelernt haben, machen Sie einen Hofknicks.“
„Frau Nagy hat gesagt, dass ich mich vor dem Empfang noch etwas ausruhen kann und in der Zeit das enge Korsett gelockert wird.“
„Frau Tolnai hat gesagt, dass Sie noch üben müssen, außerdem sind Sie noch nicht geschminkt, ich glaube nicht, dass noch Zeit für eine Ruhepause ist.“
„Ich möchte mich jetzt ausruhen, ich halte das Korsett bald nicht mehr aus.“
„Wir möchten so vieles im Leben, aber das Müssen kommt vor dem Wollen. Sie müssen jetzt lernen mein Kind, das Korsett werden Sie schon aushalten.“
„Ich gehe jetzt.“ Ich drückte symbolisch in meine Taille. „Das drückt.“
„Sie gehen nirgendwohin. Wenn Sie meine Tochter wären würde ich Sie jetzt erst einmal zur Strafe enger Schnüren, damit Sie sich nicht grundlos beklagen müssen und lernen was es wirklich heißt ein wirklich enges Korsett zu ertragen. Ich verstehe Sie nicht, meine Töchter haben sich jedenfalls nie beschwert.“
„Sie haben mir gar nichts zu sagen und bestrafen dürfen Sie mich schon gar nicht, das hat mir Frau Nagy gesagt.“
„So, hat das die Frau Doktor gesagt? Zunächst, was ich darf und was ich mache sind zweierlei Dinge. In gewisser Weise hat Frau Nagy sicherlich schon recht. Herr LeMark ist für Ihre ‚Unterhaltung’ verantwortlich und ich bin eigentlich nur dafür zuständig, dass Sie sich beim Ball nicht Blamieren. Damit, dass wir auch noch einen Vormund brauchen würden, der Sie erzieht hat keiner gerechnet. Herr LeMark hat Sie als wesentlich Einsichtiger und Erwachsener beschrieben. Aber das lässt sich ganz schnell klären wenn Sie es wünschen. Und jetzt üben wir den Hofknicks.“

„Ich mache jetzt gar nichts mehr.“
„Na gut.“ Frau Wagner holte eine der mir wohlbekannten Fernbedienungen heraus und tippte darauf herum. Ein leichter Elektroschock bohrte sich in meine Scharm. „Ihr Gürtel ist jetzt im Mahnmodus.“ Sie tippte weiter auf der Fernbedienung herum und biss sich leicht auf die Lippen. „Sie werden jetzt die nächste viertel Stunde von Ihrem Gürtel jede Minute ermahnt gehorsam zu sein. Ein Knopfdruck genügt und Sie sind in der nächsthöheren Mahnstufe und die Zeit beginnt von neuem zu laufen, das ist dann schon recht unangenehm.
Und damit Sie sich nicht beschweren können, leide ich jetzt mit Ihnen mit. Mein Mann, der mich für diese ‚Untat’ bestrafen könnte, ist vor mehr als einem Jahr gestorben, so bin ich hier mein eigener Richter und habe zur Strafe gleich die nächsthöhere Stufe eingestellt. Und nun machen Sie es uns beiden nicht so schwer, üben wir weiter den Knicks.“
„Sie Spinnen wohl, ich werde überhaupt nichts...“
Sie hatte wieder auf der Fernbedienung getippt und ich bekam einen etwas stärkeren Elektroschock.
„Wenn Sie möchten, kann ich Sie auch den ganzen Abend an der kurzen Leine halten. Seien Sie sicher ich sitze am längeren Hebel. Beim nächsten Knopfdruck werden Sie, wie ich, alle 30 Sekunden ermahnt.“

Die Frau spinnte ganz offensichtlich. Ich machte dann lieber den geforderten Knicks so gut ich konnte.
„War das gut so?“
„So ist es brav, das wird schon werden. Aber als Mädchen halten Sie sich zurück und reden nur wenn Sie gefragt werden. Sie antworten dann kurz und höflich und machen wenn Sie fertig sind einen kleinen Knicks. Den Hofknicks üben wir gleich noch mal.“
Ich machte also noch einen Knicks und schaute sie erwartungsvoll an.
„Sie müssen beim Hofknicks heute Abend..“ Sie machte eine kurze Pause und biss sich auf die Lippen „..Heute Abend so lange unten bleiben bis Sie entweder angesprochen werden oder die Fürsten Platz genommen haben und der Zeremonienmeister das Signal zum Erheben gegeben hat. Sie machen den Knicks wenn die Fürstin an ihnen vorbeigeht, wir üben das nun Frau Tolnai spielt die Fürstin.“
Sie sprach kurz mit ihr, inzwischen hatte ich auch einen weiteren kleinen Elektroschock bekommen. Nur noch dreizehn dachte ich mir.
„Wir stehen Heute Abend nebeneinander, so dass Sie keine Angst haben müssen etwas falsch zu machen.“
Frau Tolnai klopfte drei mal mit ihrem Stock, dann schritt sie langsam an uns vorbei. Ich machte meinen Knicks zusammen mit Frau Wagner und schielte zu ihr um nichts falsch zu machen. Frau Tolnai klopfte wieder drei mal und ich erhob mich gleichzeitig mit Frau Wagner wieder.
„Sehen Sie, es geht doch alles wenn man nur möchte.“

„Wir üben den Abend am Besten von Anfang an. Ich werde Sie auf den Empfang begleiten, Sie gehen mit einem kleinen Abstand hinter mir. Zeigen Sie wie Sie gehen.“
Ich ging so würdevoll wie möglich. Beide unterhielten sich.
„Ja Frau Tolnai hat recht, Ihre Haltung lässt etwas zu wünschen übrig. Sie möchte Ihnen sogar noch Ballettunterricht geben, aber dazu bleibt uns bis zum Ball leider keine Zeit mehr. Sie sind nicht Rotkäppchen, halten Sie Ihre Hüfte beim Schreiten ruhig. Und machen Sie sich lang in Ihrem Korsett. Sie halten Ihren Körper selbst und überlassen das nicht Ihrem Korsett, ansonsten ist es kein Wunder wenn es drückt. Kopf hoch, Schultern zurück, grader Rücken. Also gehen Sie noch einmal.“
Als ich beim Schreiten wieder von einem dieser Bisse getroffen wurde, war ich beim Zählen durcheinander gekommen, wie viele waren es noch?
„Ja schon besser, Sie dürfen sich nicht davon ablenken lassen, dass es irgendwo zwickt, das haben Sie zu ertragen.“
„Ich habe...“
Sie nahm die Fernbedienung wieder in die Hand.
„Wenn Sie etwas sagen wollen machen Sie hier vorher einen Knicks.“
Ich knickste und sagte: „Entschuldigung, ich habe nur angefangen laut zu Denken, ich wollte nichts sagen.“
„Nun gut. Egal ob ein Steinchen in Ihrem Schuh ist, Ihr Korsett Sie fast umbringt, die Stäbchen in Ihrem Kragen Sie piesacken oder Sie wie jetzt ständig ermahnt werden – als Frau haben Sie immer eine ordentliche würdevolle Haltung zu bewahren. Würdevoll, aber nicht eitel.“

„Wir gehen also zusammen in den Saal, dort werde ich Sie einigen Leuten vorstellen. Sie machen dann jeweils einen kleinen Knicks – haben Sie den schon geübt?“
„Ich kann knicksen.“
„Also nein? Denken Sie daran, dass Sie einen kleinen Knicks machen wenn Sie geantwortet haben, ich möchte Sie nicht schon wieder ermahnen müssen. Und denken Sie daran, dass Sie nicht die Einzige sind, die hier unter den Ermahnungen leiden muss. Haben Sie mich verstanden?“
„Ja, es tut mir leid.“ Ich machte einen Knicks.
„Und wenn Sie vorgestellt wurden, sagen Sie jeweils wie erfreut Sie sind oder so ähnlich, Ihnen fällt dann schon etwas ein. Die Gäste, die heute Abend eingeladen worden sind, sprechen fast alle deutsch, ansonsten stelle ich Sie auf englisch vor. Ein paar Worte Englisch für eine Vorstellung werden Sie ja noch können?“
„I am pleased to meet you. Reicht das?” Ich machte vorsorglich einen Knicks.

„Es wird schon werden. So und nun etwas ganz wichtiges, und das schreiben Sie sich für Ihren ganzen Aufenthalt bei uns hinter die Ohren: Sie werden heute Abend vorgestellt als ein besonderer Gast für unseren Opernball, dafür sind Sie hier, zu nichts anderem. Kein Wort zu niemand zu Ihrem Gürtel und dem Chip.“
„Aber...“
Frau Wagner fuhr mir ins Wort.
„Sie sind offiziell hier um den Opernball zu besuchen. Erfährt jemand, dass Sie hier sind, um den Chip wieder zu entfernen, den Sie sich nur durch Ihre Spielerei fahrlässig eingepflanzt haben, gibt es für Sie die größten Schwierigkeiten und wir werden den Chip dann mit Sicherheit nicht entfernen. Haben wir uns verstanden? – Zu Keinem hier während Ihres Aufenthaltes ein Wort.“
„Ich muss doch mit meiner Ärztin darüber reden können?“
„Sie können mit Frau Nagy oder mit Herrn LeMark darüber reden beide sind natürlich eingeweiht, oder mit mir wenn Sie möchten. Aber Sie reden mit keinem Anderen darüber. Wenn jemand Anderer in der Nähe ist, außer uns drei in den Fall Eingeweihten, haben Sie darüber zu schweigen, Basta. Ich glaube ich habe mich klar ausgedrückt. So, wir üben jetzt das Vorstellen.“

Ich wurde nun neben Frau Tolnai diversen Stühlen im Raum vorgestellt und ich sollte jeweils erfreut sein diese kennen zu lernen. Aber am liebsten hätte ich mich einfach auf einen der Stühle gesetzt, so erschöpft und auch entnervt war ich inzwischen. Dann übten wir das kommen in den Raum, das Aufstellen zum Hofknicks, wie ich ein Glas zu halten habe und den Umgang mit dem Fächer. Glücklicherweise hatten die ‚Ermahnungen’ des Gürtels irgendwann aufgehört und ich gab Frau Wagner vorsichtshalber keinen Grund diese Qual zu Verlängern. Das Korsett war mittlerweile Qual genug, außerdem hatte die Kleidung auch ein enormes Gewicht.

Als wir mit allem endlich fertig waren war Frau Tolnai zwar nach Frau Wagners Worten mit mir immer noch nicht so recht zufrieden, aber für den Abend musste es reichen. Wir verabschiedeten uns von Frau Tolnai mal wieder mit einem tiefen Knicks, wie konnte es anders sein?
„Wir müssen Sie vor dem Empfang noch Nachschminken, so können Sie unmöglich gehen. Hat Frau Nagy nicht zumindest etwas auf Ihr Äußeres geachtet?“
„Frau Nagy nahm vermutlich an, dass ich nach der Ruhepause nachgeschminkt würde.“
„Ausruhen können Sie sich nach dem Empfang.“

Wir gingen zurück auf mein Zimmer, Verena war immer noch verschwunden. Frau Wagner schminkte mich nach, dabei ‚durfte’ ich auch zum ersten mal mit dem Reifrock sitzen. Es war nicht ganz so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dann bekam ich noch Schmuck aus einer der Schubladen angelegt, an jede Hand ein Armband, eine Kette und andere Ohrringe.

„So nun aber auf, es ist höchste Zeit für den Empfang.“
Das war es wohl gewesen mit ‚ausruhen’ und ‚aufschnüren’ vor dem Empfang – nichts!
„Ich muss mal.“
„Haben Sie das nicht erledigt bevor Sie den Reifrock angezogen haben? Hat sich Frau Nagy um überhaupt nichts gekümmert? Sie hat doch selber Mädchen.“
„Ich konnte nicht.“
„Nun können wir auch nicht, wir müssen gehen.“
„Ich mache mir aber bald in die Hose.“
Frau Wagner blickte mich an, lächelte.
„In die ‚Hose’ werden Sie sich schwerlich machen können. Na gut, wir wollen ja nicht das Sie auf dem Empfang eine Pfütze hinterlassen, aber machen Sie schnell.“
„Und wie geht der Rock auf?“

„Sie wissen überhaupt nichts? Warten Sie, ich helfe Ihnen.“
„Ich kann schon alleine aufs Klo gehen, ich muss nur den Rock los werden.“
„Ich kann Sie auch wie ein kleines Kind auf den Topf setzen, das braucht Ihnen noch nicht einmal peinlich zu sein, zu Zweit geht es schneller und einfacher. Aber ich Zeige ihnen wie Sie alleine aufs Klo gehen können. Erst einmal die Hände her.“
Sie entfernte die Armreife, knöpfte meine Handschuhe an den Handgelenken auf, zog sie etwas runter. Ich musste die Hände jeweils durch das Loch stecken, dann rollte sie den Handteil des Handschuhs auf.
„Damit Sie ihre Handschuhe nicht dreckig machen. So und auf dem Klo ziehen Sie Ihren Reifrock mit beiden Händen so lange hoch bis Sie den unteren Reif in den Händen halten. In das Körbchen packen Sie dann allen Stoff der darüber liegt. Etwas schwierig ist, den Schamrock hochzustreifen und dabei das ganze noch zu halten. In einem engen Klo wie Ihrem setzen Sie sich am besten umgekehrt auf die Schüssel. Verstanden, oder soll ich Ihnen nicht doch lieber helfen?“
„Nein Danke es geht schon. Also erst den Reifrock hoch?“
„Mit dem Reifrock ein Körbchen machen und alles hineinlegen, dann den Schamrock hochstreifen und sich auf die Schüssel setzen.“

Nach einigen Versuchen hatte ich es irgendwie dann tatsächlich alleine auf dem Klo geschafft, nach dem ich erst einmal verstanden hatte was sie meinte. Es war mit dem Reifrock so ähnlich wie ein Regenschirm der sich im Wind umstülpte. Zu zweit wäre es vielleicht doch einfacher gewesen, aber das wäre mir wirklich zu Peinlich. Und dann kam gar nicht so viel heraus in der Aufregung.
„Sie haben sich aber Zeit gelassen.“
Sie rückte meine Kleidung zurecht und half mir wieder in die Handteile der Handschuhe, die sie dann wieder mit dieser komischen Stricknadel zuknöpfte. Danach streifte Sie mir wieder die Armreife über.
„Es ist wirklich nicht so einfach.“
„Man gewöhnt sich daran. Wenn wir zu spät zu Ihrem Empfang kommen ist die Hölle los. Sie hätten sich lieber helfen lassen sollen wenn Sie nicht zurecht kommen. Nun aber auf.“
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  Der Wunderkoffer - (17) Der Empfang Datum:19.10.07 01:29 IP: gespeichert Moderator melden


(17) Der Empfang

Wir machten uns also auf den Weg zu diesem blöden Empfang, unterwegs textete mich Frau Wagner noch voll:
„Also, Sie halten sich beim Empfang immer in meiner unmittelbaren Nähe auf. Ich möchte Sie zum Vorstellen immer einen Schritt rechts hinter mir haben. Und denken Sie daran: immer wenn ich Sie jemanden vorstelle, machen Sie einen Knicks und sagen wie erfreut Sie sind.“
„Ja, das haben wir ja alles ausgiebig geübt.“
„Und ich möchte, dass Sie beim Ball nach jedem Tanz jeweils sofort wieder zu mir zurück kommen. Falls Sie der Herr nicht ohnehin von Sich aus zu mir zurück führt, erfinden Sie irgend etwas, das den Herren dezent darauf hinweist, dass er Sie zu mir zurückbringen soll.“
„Ja, das können wir ja bis dahin genau klären. Bis zum Ball sind ja noch ein paar Tage hin, ich möchte jetzt erst einmal den Empfang hinter mir haben damit ich endlich aus diesem engen Korsett komme.“
„Ich meine den Ball, der sich jetzt an den Empfang anschließt. Also wer auf dem Ball mit Ihnen welche Tänze tanzt ist schon ...“
Ich blieb stehen und sagte laut „Ball!?“
„Ja, im Anschluss an den Empfang ist ein polnischer Ball.“
„Das hat mir keiner gesagt, ich kann doch überhaupt noch nicht richtig Tanzen. Und in diesem engen Korsett halte ich es auch nicht länger aus, ich gehe nicht zu diesem blöden Empfang.“

Frau Wagner holte die Fernbedienung aus ihrer Tasche, steckte sie aber nach einem kurzen Moment wieder ein.
„Nein, ich glaube mit Ihnen hat es wirklich keinen Sinn, sie verstehen nichts. Wir gehen zurück und ich sorge dafür das Sie morgen wieder nach Hause fahren.“
Frau Wagner machte sich auf den Weg zurück zu meinem Zimmer
„Ja weg mit dem dämlichen Gürtel und gleich zurück nach Hause, auf Ihre Empfänge und Bälle kann ich gerne verzichten!“
„Ich war ohnehin von Anfang an dagegen den Gürtel zu entfernen. Wir werden für eine Treuhänderin sorgen, bis Sie einen Ehemann haben, der dann den Schlüssel übernimmt. Vielleicht nimmt sich Ihre Mutter der Kontrolle über Ihren Gürtel an, bis Sie verheiratet sind. Wir können natürlich auch gerne unter unseren ausländischen Geschäftspartnern nach einen passenden Mann für Sie suchen. Viele werden sicherlich eine treue und gehorsame Ehefrau zu schätzen wissen.“

Ich dachte jetzt spinnt die total.
„Vergessen Sie das, der Gürtel kommt ab!“
Sie blieb stehen.
„Ist Ihnen das nicht klar geworden? Ohne unsere Hilfe gibt es keine Möglichkeit den Gürtel zu entfernen, auch Ihr kleiner Ausbruchsversuch den Sie gemacht haben ist mittlerweile nicht mehr möglich. Und die Fürstin wird kaum davon begeistert sein, dass Sie als Ehrengast nicht zu ihrem Empfang gekommen sind. Der Empfang wird für Sie gegeben, das ist doch kein Spaß bei dem man sagt: ‚heute habe ich keine Lust’.“
„Und wie lang dauert das Ganze?“
„Der Empfang und der Ball, alles in allem vielleicht zwei Stunden. Aber es hat keinen Sinn mit Ihnen, ich hatte Ihnen schon einmal gesagt Sie müssen sich entscheiden – entweder machen Sie ohne Widerspruch genau das was man von Ihnen erwartet oder wir lassen es sein. Es ist alles genau geplant wir spielen hier keine Spielchen.“
„Dann gehen wir halt, verdammt noch mal, zu dem Empfang. Wenn ich umkippe ist das aber dann nicht meine Schuld!“
Ich ging wieder in die andere Richtung. Frau Wagner stöhnte und schüttelte den Kopf.
„Nun gut, ich will aber die restliche Zeit die Sie bei uns verbringen keinen einzigen Widerspruch mehr von Ihnen hören, das ist die entgültig letzte Chance, die ich Ihnen gebe. Und ‚umkippen’ werden Sie auch nicht, Sie werden sich beherrschen.“
Auf den restlichen Weg sagte sie kein Wort mehr, nur hin und wieder schüttelte sie den Kopf.

Wir kamen wieder in die Nähe des mir wohlbekannten Saals, gingen aber an den Eingängen vorbei in einen kleineren Saal. Als wir durch die Tür traten klopfte ein Mann ein mal mit einem Stock auf und verkündete unsere Namen. Wir blieben stehen, Frau Wagner machte einen Knicks und ich machte es ihr nach. Im Saal hatten sich die Frauen auf der rechten Seite aufgereiht, die Männer bildeten dem gegenüber auf der linken Seite eine Reihe. Am Ende des Spaliers stand ein niedriges Podest. Ohne etwas zu sagen, oder mich irgendjemanden vorzustellen, ging Frau Wagner rasch an den Anfang der Frauenreihe. Dabei nickte sie den Frauen an denen sie vorbeiging jeweils zu, die Frauen deuteten im Gegenzug einen Knicks an. Ich trottete ihr hinterher, wusste aber nicht so recht, ob ich auch nicken, knicksen oder was auch immer machen sollte. Nach dem ich ihr eher wie ein Dackel hinterhergelaufen war, fragte ich mich wo ich mich hinstellen sollte. Frau Wagner nahm meinen Arm, schob mich, und flüsterte: „Ganz nach vorne, Sie sind schließlich der Ehrengast und Sie knicksen wenn die Fürstin Sie vorstellt.“

Kaum stand ich an meinem Platz, klopfte der Mann am Eingang auch schon drei mal und kündigte offensichtlich den Fürst und die Fürstin an. Da waren wir ja grade noch rechtzeitig gekommen. Sie traten herein, beide nicht mehr die jüngsten, führte der Fürst seine Frau an der Hand in den Saal. Sie schritten so den Raum ab, die Fürstin auf der Frauenseite, der Fürst auf der Herrenseite. Als das Paar vorbeiging, machten die Frauen jeweils einen tiefen Knicks und verhaarten darin, während die Herren sich verbeugten. Als die Fürstin zu uns kam wurde ich unsicher, wann durfte ich wieder aufstehen? Sollte ich die Fürstin anschauen oder zu Boden blicken? Als sie nun an Frau Wagner vorbeigegangen war machte ich den eingeübten Hofknicks und schaute zu Boden. Ich kniete ziemlich wackelig und hatte Angst umzufallen. Dann hörte ich ein dreimaliges Klopfen und dann ein Geraschel. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass sich die Damen aus ihrem Knicks erhoben. Also wieder aufstehen, fast wäre ich dabei wirklich umgefallen so aufgeregt war ich mittlerweile.

Das Fürstenpaar stand nun auf dem niedrigen Podest. Die Fürstin blickte immer wieder auf einen Zettel, zu meiner Überraschung sprach sie Deutsch:
„Meine lieben Gäste, verehrter Rat. Ich freue mich Sie zu diesem kleinen Empfang begrüßen zu dürfen, um eine seltene Gelegenheit zu nutzen. Hierbei möchte ich insbesondere auch unsere kleine deutschsprachige Gemeinde die heute eingeladen ist, unter uns erwähnen. Wir alle empfangen immer gerne Gäste in unserem Herzen und in unserer Mitte, aber Ausländer sind bei uns doch besondere und seltene Gäste. Ich freue mich daher ganz besonders Heute Frau ‚Monika Kröger’ aus Deutschland unter uns Begrüßen zu können.“
Frau Wagner zischte leise „Knicks“. Und ich machte wie eingeübt einen Hofknicks, es gab Applaus der sicherlich nicht meinem wackeligen Knicks galt. Frau Wagner zischte wieder leise „Nein, wieder Hoch“.
Die Fürstin fuhr fort:
„Einzelnen unter Ihnen wurde Frau Kröger ja bereits schon vorgestellt; und Sie haben sie sicherlich bereits als besonders liebenswerte Persönlichkeit kennen gelernt. Wir wagen damit ein Experiment: mit großem Bedacht möchten wir uns für einzelne ausgewählte Menschen aus dem Volk anderer Länder öffnen. Wir haben die Hoffnung, dass aus Gästen, wenn Sie erst einmal unser wunderbares Land kennen gelernt haben, gute Freunde werden. Frau Kröger hatte den großen Wunsch einmal an unserem Opernball teilzunehmen. Dieser Wunsch soll ihr nun mit unser aller Unterstützung erfüllt werden.“
Es gab wieder Applaus, dann fuhr sie in ihrer Sprache, nun ohne auf ihren Zettel zu schauen, noch eine Weile fort. Am Ende gab es nochmals Applaus, die Reihen lösten sich auf und es bildeten sich kleine Grüppchen die miteinander Sprachen.

In einer Ecke des Raums spielte nun leise ein Streichquartett. Frau Wagner nahm mich nun ins Schlepptau, ging jeweils zu einem dieser Grüppchen und stellte mich den einzelnen Leuten vor. Einige, vor allem ältere Damen, kamen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dann gab es einige die wohl nur geladen waren weil sie Deutschlehrer waren oder Kinder mit deutschsprachigen Elternteilen. Und ich lernte einige ‚Honoratioren’ kennen die zum ‚Rat’ gehörten und kein Deutsch sprachen, denen musste ich dann auf Englisch sagen wie erfreut ich war sie kennen zu lernen. Die Namen würde ich mir ohnehin nicht merken können, wozu auch? Die meisten waren wohl als Paar geladen worden, einige wenige hatten erwachsene Kinder mitgebracht, überwiegend waren es aber ältere Leute.

Während ich den Grüppchen vorgestellt wurde gingen einzelne Personen, Paare oder Familien zum Fürstenpaar und sprachen eine Weile mit ihm, wobei dort die Damen immer wieder knicksten, und die Herren sich verbeugten. Mir wurde fast schwindelig von den vielen Namen und den ständigen knicksen ‚sehr erfreut’ hier ‚hoch erfreut’ dort. ‚Ach wie interessant Sie arbeiten in einer Anwaltskanzlei – da haben Sie es aber sicherlich mit interessanten Fällen zu tun.’ ‚Ach bei uns wird es ihnen sicherlich sehr gefallen.’ ‚Unser Opernball wird sicherlich für Sie ein unvergessliches Erlebnis sein, davon können Sie mal Ihren Kindern erzählen.’ Wenn ich den Leuten hier mal erzählen dürfte, wie sehr mir der dämliche Opernball nun an meinem Allerwertesten vorbeigeht und warum ich eigentlich hier bin dachte ich mir dabei. Aber ich sollte ja höflich sein und Interesse heucheln, nun gut auch das würde ich hinter mich bringen. Ich lernte eine Schwester von Herrn LeMark kennen die aber kein Deutsch sprach, den Mann von Frau Nagy der wiederum ein vorzügliches Deutsch sprach und in Österreich einige Semester studiert hatte wie er sagte, sowie eine Tochter von Frau Wagner nebst Mann und Enkeltochter. Diese wiederum war sehr aufgeregt, auf einen Empfang der Fürstin kommen zu dürfen.

Dann führte mich Frau Wagner zum Fürstenpaar. Ich machte einen Hofknicks, wie ich es gelernt hatte, aber Frau Wagner führte mich sofort mit ihrer Hand wieder hoch.
„Ich darf Sie bei uns nochmals herzlich willkommen heißen,“ sagte die Fürstin nach dem Sie nochmals auf ihren Zettel geblickt hatte. „Ich hoffe unser Land gefällt Ihnen?“
„Danke, es ist sicherlich schön. Ich habe noch nicht allzu viel von Ihrem Land gesehen. Sie sprechen Deutsch?“
„Kleinen Knicks“ zischte Frau Wagner von der Seite. Dann sprach sie zur Fürstin.
„Ich spreche ein wenig Deutsch, verstehe mehr.“ Sagte die Fürstin, dann sprach sie in der Landessprache weiter.
Frau Wagner übersetzte dann: „Sie sagt, dass als Kind Deutsch und andere Sprachen lernen musste. Und später als Fürstin weitere Sprachen um all die Menschen in ihrem Land zu verstehen. Die Sprache sei der Schlüssel zum Herzen der Menschen.“
Ehe ich antworten konnte sprach sie weiter mit Frau Wagner die aber dann nicht weiter übersetzte sondern sich mit der Fürstin unterhielt. Am Schluss sagte Frau Wagner nur: „Die Fürstin wünscht Ihnen noch einen schönen Aufenthalt und einen unvergesslichen Opernball.“ „Machen Sie einen kleinen Knicks und bedanken Sie sich,“ sagte Frau Wagner leise.

Nach dem ich mich bedankt hatte ging es weiter mit der Vorstellungsrunde.
„Ach ja, den Hofknicks machen wir nur am Anfang zu ersten Begrüßung, dann reicht ein einfacher Knicks. Nicht übertreiben, sonst glaubt man noch Sie seien Eitel.“ Sagte Frau Wagner beim gehen.
„Haben wir die ganze Überrei vorhin also nur für einen einzigen Knicks gemacht?“
„Den Hofknicks brauchen Sie immer wenn Sie dem Fürst oder der Fürstin begegnen, spätestens also wieder beim Opernball.“
„Also zwei mal! Zwei mal brauche ich ihn und dafür das ganze Üben?“
„Es war wichtig das sie den Knicks einigermaßen beherrschen sonst hält man Sie noch für ein Trampel.“
Ich konnte eigentlich nur noch den Kopf schütteln. Ich wurde noch einigen Leuten vorgestellt dann hörte das Streichquartett auf zu spielen.

Die Türen zum Nachtbarsaal, dem Ballsaal in dem ich Heute schon zwei mal Tanzen geübt hatte wurden geöffnet. Dann kam Herr LeMark zu uns und fragte Frau Wagner:
„Darf ich Ihnen Frau Kröger für die Polonaise entführen?“
„Aber selbstverständlich, gerne Herr LeMark“, sagte Frau Wagner.
„Aber ich kann doch gar nicht ...“
„Mein Kind es ist ganz einfach und ohnehin alles abgesprochen. Denken Sie daran was Sie mir vorhin versprochen haben. Sie werden nur Tänze tanzen die Sie können. Sie müssen jetzt für die Polonaise einfach nur elegant schreiten und genau das machen was die Vorderfrau ihrer Vorderfrau macht. Und wir haben es so eingerichtet, dass das Frau Nagy sein wird. Orientieren Sie sich immer an Ihr. Also ganz einfach.“
„Verlassen Sie sich auf mich ich werde Sie führen, es ist wirklich ganz einfach“, sagte Herr LeMark.
In Nachbarsaal spielte bereits ein kleines Orchester und die Paare begannen sich aufzureihen. Ganz am Anfang stand nun das Fürstenpaar.
„Und wenn...“
Herr LeMark nahm mich bei der Hand.
„Kommen Sie wir müssen uns einreihen.“

[Edit]: Dieser Eintrag wurde zuletzt von ManFromThePast am 19.10.07 um 01:30 geändert
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  Der Wunderkoffer - (18) Polnischer Ball Datum:26.10.07 19:04 IP: gespeichert Moderator melden


(1 Polnischer Ball

„Warum hat mir keiner gesagt, dass auch noch ein Ball ist? Ich kann doch noch gar nicht genug tanzen für einen Ball.“
„Keiner hat Ihnen gesagt, dass sich an den Empfang ein Ball anschließt? Das ist sicher einfach vergessen worden. Es ist auch nur ein ‚Polnischer Ball’. Und Sie tanzen ohnehin nur die Tänze mit, die Sie schon können, alles ganz einfach.“
„Ich höre immer nur ‚daran gewöhnen Sie sich schon’, und ‚alles ganz einfach’. Ich mag ja hin und wieder Überraschungen. Aber ich bin hier Diejenige, die immer alles zuletzt erfährt. Am liebsten würde ich gleich zurück auf mein Zimmer.“
„Das wäre sehr unhöflich, das alles ist ja extra für Sie organisiert worden.“
„Und warum ist das eigentlich ein polnischer Ball, wenn hier lauter Deutschsprachige geladen sind?“
„Ehrlich gesagt weis ich auch nicht, warum das ‚Polnischer Ball’ heißt. Der Begriff hat sich bei uns für freiere, kleinere Bälle eingebürgert. Vielleicht nennt man ihn so, weil viel ‚Polka’ getanzt wird? Aber die ‚Polka’ kommt ja eigentlich aus Böhmen und nicht aus Polen. Oder vielleicht weil der Ball mit einer Polonaise eröffnet wird?
So, nun immer auf Frau Nagy achten.“

Es ging los, allerdings nicht mit den Hände auf dem Rücken des Vordermanns, wie ich das von ‚Polonaisen’ zu Fasching kannte, sondern in der Hand von Herrn LeMark schreitend in Figuren durch den Ballsaal. Mal spaltete sich die Reihe in zwei auf, mal wurden Schnecken gelaufen, mal bildeten die Paare Torbögen. Es war alles nicht sonderlich schwer und Frau Nagy war immer eine gute Orientierung. Aber es war trotzdem gut, dass die nicht auch noch auf die Idee gekommen sind mich als Ehrengast voraus laufen zu lassen.

Herr LeMark brachte mich am Schluss zu Frau Wagner zurück die am Rand stand und nicht mittanzte, überhaupt waren offensichtlich ein paar Frauen zuviel geladen. Eigentlich wollte ich mich bei Ihm über Frau Wagner beschweren, die Dame konnte man ja eigentlich keinem Zumuten. Aber es war vielleicht doch nicht der passende Moment. Wir schauten uns den nächsten Tanz an, den ich nicht kannte. Frau Wagner meinte es sei ein ‚Rheinländer’. Herr LeMark tanzte sehr gut mit der Enkeltochter von Frau Wagner, die er wohl aufgefordert hatte.

Dann kam der Mann von Frau Nagy und fragte Frau Wagner:
„Darf ich die nächste Polka mit Frau Kröger tanzen?“
„Aber mit dem größten Vergnügen Herr Nagy, Frau Kröger wird sich sicherlich freuen.“
Ich wollte etwas sagen, war aber zu verblüfft, als er mir einfach seine Hand reichte. Er hatte mich überhaupt nicht aufgefordert, sondern nur Frau Wagner gefragt und die hatte mich ausgeliehen wie einen Regenschirm. Er hatte mich schon zu einer passenden Stelle geführt und wir hatten die Tanzhaltung eingenommen als ich in Fragte:
„Und was wäre wenn ich überhaupt nicht tanzen wollte?“
„Aber Sie sind doch zum Tanzen hier, und es ist alles abgesprochen. Ich wurde gebeten die erste Polka mit Ihnen zu Tanzen, da bin ich! Ich hoffe doch sie wollen Tanzen?“
Scheinbar ist noch nicht einmal er von seiner Frau informiert worden warum ich wirklich hier bin.
„Ja, ist schon gut, ich bin nur etwas verblüfft. Ihre Frau wusste scheinbar nicht, dass im Anschluss an den Empfang noch ein Ball ist?“
„Vielleicht hat sie die Einladung nicht genau gelesen. Ich habe das auch erst bemerkt als Herr LeMark mich wegen des Tanzes ansprach. Aber bei uns ist man immer auf Tanzen eingerichtet. Es gibt hier viele Gelegenheiten, es wäre schon wirklich ungewöhnlich wenn man diese ausgelassen hätte.“
Ansonsten war dann der Tanz zu flott um sich weiter unterhalten zu können. Herr Nagy führte mich auch noch zu allem Überfluss in Figuren die ich noch nicht kannte und ich musste improvisieren, aber es ging irgendwie. Schließlich führte er mich zu Frau Wagner zurück. Der schnelle Tanz brachte mich in dem engen Korsett ganz schön außer Atem.

Auch der nächste Tänzer, er unterrichtete Deutsch und hatte irgendwelche deutschen Ahnen ‚entführte mich für einen Walzer’ – mit der freundlichen Genehmigung von Frau Wagner, ohne mich aufzufordern. Zumindest tanzte er nur Figuren die ich kannte, vielleicht war er auch schon gewarnt worden einfach zu bleiben. Zum Schluss, als er mich zurückgebracht hatte, bedankte er sich höflich bei Frau Wagner, dass er mit mir tanzen durfte.

„Und Sie Frau Wagner? Tanzen überhaupt nicht?“
„Früher gerne, aber da mein Mann erst vor kurzem gestorben ist, schickt sich das nicht.“
„Ich meine, schließlich fragt man Sie, ob man mit mir Tanzen darf. Warum schnappen Sie sich nicht einfach den Herren, wenn ich eh nicht aufgefordert werde?“
„Ach so, das meinen Sie. Das ist hier halt so mein Kind, das gebietet die Höflichkeit. Wenn Sie verheiratet wären würde man auch Ihren Mann fragen ob er einen Tanz mit Ihnen gestattet. Und als Fräulein würde man ggf. Ihren Vater oder Ihre Mutter fragen die über Sie wachen. Ich stehe hier sozusagen als Elternersatz.“
„Höflichkeit? Ich werde überhaupt nicht gefragt ob ich tanzen will?“
„Das setzt man einfach voraus, wenn Sie als junge Dame zu einem Ball gehen. Und auf einem Ball geht es ja für die unverheirateten Frauen nicht nur ums tanzen, sondern es ist für sie die Gelegenheit sich zu präsentieren und unverheiratete Männer kennen zu lernen. Und hier spätestens sollte ihnen klar werden warum man nicht die Mädchen, sondern die Eltern, fragt.“
„Aber Herr Nagy ist doch verheiratet?“
„Nun man tanzt nicht immer nur mit unverheirateten Männern. Sonst würde vielleicht manches Mädchen auffällig lange am Rand stehen, ein verheirateter Tanzpartner ist besser als kein Tanzpartner. Und außerdem sind Sie ja nicht zum Heiraten hier, oder?“
Irgendwie fiel mir da ein Stein vom Herzen.
„Gott behüte, nein.“
„Ich meine, ich habe auch alle meine Töchter gut unter die Haube bekommen. Wenn Sie möchten, kann ich mich für Sie nach einem Kandidaten umhören, auch wenn das in der Kürze der Zeit etwas schwierig werden dürfte. Als Ausländerin sind Sie hier grundsätzlich durchaus sehr begehrt.“
„Nein, wirklich nicht.“
Das Gespräch wurde von einem Herren unterbrochen, der mich zu einer weiteren Polka von Frau Wagner entlieh. Mein Tanzpartner hatte zwei Semester in Heidelberg Medizin studiert, aber sein Deutsch war nicht das beste.

Als ich zurückgebracht wurde war Frau Wagner im Gespräch mit einigen Damen, Unhöflicherweise sprachen Sie kein Deutsch, so dass ich nichts verstand. Aber Frau Wagner forderte mich auf mich einmal zu drehen und mein Kleid zu zeigen. Das war offensichtlich das Gesprächsthema. Zwischenzeitlich tat mir der Arm schon vom ‚Schleppe tragen’ weh, dummes Kleid – hoffentlich war der Abend bald vorbei. Als die Damen weitergezogen waren gesellte sich Herr LeMark zu uns, eigentlich erwartete ich, dass er noch einmal mit mir tanzen würde. In Anwesenheit von Frau Wagner konnte ich mich ja jetzt schlecht beschweren.
„Haben Sie schon die Karten an Ihre Freunde und Verwandten geschrieben, dass ich sie auf den Weg bringen kann?“
„Karten? Ach ja die Karten. Ich bin noch überhaupt nicht dazu gekommen, ich musste ja ‚Knickse machen’ üben“, sagte ich etwas pampig.
„Bitte schreiben Sie die Karten gleich im Anschluss oder morgen in aller Frühe, sonst kommen sie nicht mehr vor Ihnen bei sich Zuhause an. Ich bringe sie dann morgen nach dem Frühstück auf den Weg.“
„Ja mach ich schon noch wenn ich endlich Zeit dazu habe. Was ich etwas suboptimal finde ist, dass ich den ganzen Tag nicht wusste, was als nächstes kam und was ich noch vor mir hatte. Ich bin immer die letzte die irgendetwas erfährt.“

Wir wurden wieder von einem meiner ‚Tanzpartner’ unterbrochen. Lustigerweise war er wohl etwas davon überfordert ob er Frau Wagner oder Herrn LeMark fragen sollte, ob er mit mir tanzen durfte. Er blickte erst zwischen den beiden hin und her, dann fragte er schließlich mit Blick auf Herrn LeMark. Frau Wagner antwortete und verlieh mich mal wieder ‚gerne’ für einen Tanz. Den letzten Tanz dieses Abends, einen Walzer tanzte ich dann mit diesem jungen Mann. Er hatte deutsch gelernt weil er sich auf sein Studium vorbereitete und dabei bald auch nach Deutschland reisen würde.

Als er mich zu den Beiden zurückgebracht hatte wurde von dem Fürsten das Büfett eröffnet ohne dass ich noch einmal die Gelegenheit hatte mit Herrn LeMark zu tanzen.
„Wir haben das besprochen was Sie vorhin kritisiert haben,“ sagte Herr LeMark, „ab morgen bekommen Sie einen Terminplan für den Tag, damit Sie Ihre Energie besser verteilen können, und nicht so überrascht sind.“
Energie würde ich wohl brauchen um einen weiteren Tag mit Frau Wagner durchzustehen.
„Das jetzt auch noch ein Essen ist hat mir auch niemand gesagt.“
Ich drückte symbolisch in meine Taille.
„Ich habe auch überhaupt keinen Platz für etwas zu Essen.“
„Mein Kind, Sie haben noch nicht zu Abend gegessen, denken Sie wir lassen Sie verhungern?“ Mischte sich Frau Wagner ein.
„Und erinnern Sie sich daran, dass Sie mir versprochen haben sich nicht mehr ständig zu beklagen. Denken Sie ‚Irma’, meine Enkeltochter würde sich beklagen? Vergleichen Sie mal ihre Taillen.“
Dabei fiel mir auf: Wo war Sie eigentlich geblieben? Ich hatte sie nach dem vierten oder fünften Tanz nicht mehr gesehen.
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  Der Wunderkoffer - (19) Büfett Datum:09.11.07 01:52 IP: gespeichert Moderator melden


(19) Büfett

Das Büfett war während des kleinen Balls in dem Saal aufgebaut worden, in dem zuvor der Empfang war. Nun stand dort eine Reihe großer Tische die zusammen eine U-Form bildeten und die festlich gedeckt waren. Auf dem Podest war eine kleine Gruppe von Musikern die bereits leise spielten. Frau Wagner führte mich zu meinem Platz, fast in der Mitte der Tafel. Wir standen hinter unseren Stühlen. Frau Wagner flüsterte: „Erst setzen wenn das Fürstenpaar sitzt.“ Langsam fanden alle ihren Platz und standen hinter ihren Stühlen. Als erstes nahm dann die Fürstin platz. Ihr Mann half ihr indem er hinter ihr ihren Stuhl ranrückte, dann setzte auch er sich. Als wäre ein Kommando: ‚setzen’ erteilt worden traten nun alle Damen vor ihre Stühle und fast hinter jedem Stuhl fand sich ein hilfreicher Mann. Herr LeMark rückte meinem Stuhl hinter mir ran, den ich sonst wohl einfach mit meinem ‚Hinterbau’ umgeworfen hätte, und Herr Nagy war Frau Wagner behilflich.

Ich saß an der Tafel wie auf einem Präsentierteller, zwischen mir und dem Fürstenpaar war nur noch Frau Wagner. Wie sollte ich so essen, wenn mir jeder auf die Finger schauen würde ob ich auch ja alles richtig mache? Neben mir saß Herr LeMark mit seiner Schwester, die, wie ich erfuhr, eine Kammerdienerin der Fürstin war. Weiter außen dann Frau Nagy mit ihrem Mann, und daneben die Tochter von Frau Wagner und deren Mann.

Frau Wagner half mir die Armbänder an meinen Händen abzumachen, die Handschuhe aufzuknöpfen und den Handteil einzurollen. Nun tauchte auch wieder ‚Irma’, die Enkeltochter von Frau Wagner, auf. Sie hatte von ihrem Abendkleid in ein schwarzes Dienstmädchenkleid mit einer großen weißen Schürze gewechselt. Nun war sie, mit einer Reihe anderer junger Frauen, für unsere Bedienung zuständig. ‚Büfett’ war dann auch eigentlich der falsche Begriff. Es gab zwar ein Büfett, mit aufgebauten Speisen und ein paar Köchen dahinter, man konnte aber nicht einfach aufstehen und sich etwas holen, sondern man äußerte seine Wünsche aus einer Karte und das wurde dann von den ‚fleißigen Bienchen’ gebracht.

„Da ist ja auch unser kleiner Trotzkopf ‚Anastasia’.“ Sagte Frau Wagner.
Die junge Frau, die uns bediente, machte einen Knicks und sprach kurz in der Landessprache mit Frau Wagner.
„Das ist ‚Irmas’ Schwester ‚Anastasia’“ sagte Frau Wagner zu mir, „sie war heute ihre Mutter gegenüber ungehorsam, deshalb durfte Sie nicht zu dem Empfang kommen. Sie ist halt immer schon ein kleiner Wildfang gewesen.“
„Und bist du jetzt wieder lieb?“ sagte Frau Wagner zu ihr.
„Ja, Großmutter, ich bin immer lieb.“ Sagte Anastasia und machte einen Knicks.
„Na dann bediene uns jetzt schön und alles wird bestimmt wieder gut.“
Frau Wagner sagte noch etwas in der Landessprache zu ihr, Anastasia machte einen Knicks und ging zum Büfett.
„Ihre Enkeltöchter gehören zu den Dienstmädchen hier am Hof?“ Fragte ich Frau Wagner.
„Nein, das sind die diesjährigen Debütantinnen die sich hier ihre Sporen verdienen können. Wenn sie halt nicht so Aufsässig wäre, so macht sie mir echte Sorgen. Aber ich glaube nicht zum Empfang kommen zu dürfen war der Schuss vor den Bug den sie brauchte. Sie braucht auch eine feste Hand.“

Es begann damit, dass für uns alle eine Suppe gebracht wurde. Meine Befürchtungen, dass mir beim Essen jeder auf die Finger schauen würde, bewahrheiten sich nicht denn die meisten waren in Gespräche verwickelt. Das Gespräch in meiner Nähe war aber etwas schleppend. Ich wusste nicht so genau was ich sagen durfte und was nicht. Also sprachen wir wieder über das Land das ja so schön sei, und das man sich als Ausländerin doch recht schnell an alles gewöhnen könne, auch wenn dabei Frau Nagy wiedersprach:
„Das Eingewöhnen dauert für die Frauen aus dem Ausland schon eine Weile. Sie müssen ja auch viel lernen und sich umgewöhnen – die Sprache, die Sitten, die Kleidung. Das alles lernt man nicht von Heute auf Morgen.“
„Elisabeth, Sie haben sich aber doch recht schnell bei uns eingelebt?“ sagte Herr Nagy.
„Bei mir war das ja auch etwas anderes. Ich war ja zumindest schon etwas an die Kleidung gewöhnt, und ich glaube mit mir war man auch nicht ganz so streng weil man mich als Ärztin brauchte. Einige meiner Patientinnen haben es da wirklich schwerer.“
„Und freuen Sie sich schon auf den Opernball?“ fragte mich Herr Nagy.
„Aber sicher, und bis dahin werde ich mich sicherlich schon an alles hier gewöhnt haben.“ Sagte ich leicht sarkastisch.

Der zweite Gang war für mich ein Stück Sauerbraten mit einem kleinen Klos und etwas Rotkraut. Den hatte wohl Frau Wagner oder Herr LeMark für mich bestellt, denn es gab kein Einheitsessen sondern wohl drei oder vier Gerichte zur Wahl. Unser Essen wurde uns stets, mit vielen Knicksen, von der scheinbar etwas überforderten Anastasia gebracht. Ihre Schwester bediente die Nagys und ihre Eltern.
Die Fürstin sprach zu mir und Frau Wagner übersetzte:
„Eine deutsche Spezialität. Extra zu Ihren Ehren, damit Sie sich etwas heimisch fühlten.“
„Ja, wie Zuhause.“ Sagte ich ohne meinen sarkastischen Unterton zu verlieren. ‚Sauerbraten’ hatte tatsächlich einen Beigeschmack von ‚Zuhause’ für mich, denn den gab es oft, wenn ich bei meinen Eltern am Sonntag zum Mittagessen antanzen musste. Persönlich aß ich eher lieber Italienisch oder was vom Chinesen in der Mittagspause.

Frau Wagner sprach die meiste Zeit mit der Fürstin ohne zu übersetzen. Und auf der anderen Seite musste Herr LeMark den Smaltalk seiner Schwester übersetzen. Sie sprach davon welche große Ehre es sei der Fürstin dienen zu dürfen, wie schön der Opernball ist und das dort viele Verlobungen geschlossen würden was wohl hier der Traum jedes Mädchens sei und von ihrer Schwester die ich morgen besuchen würde. Herr Nagy saß fast schon zu weit weg um sich mit ihm zu unterhalten.

Als Dessert gab es für mich ein schmales Stück ‚Schwarzwälder Kirschtorte’, ich wusste zwar nicht wo ich es noch hinpacken sollte, mit meinem engen Korsett, aber Frau Wagner kannte kein erbarmen.
„Hier isst man, was auf den Tisch kommt, und was man auf dem Teller hat isst man auf!“
Frau Wagner war schlimmer als mein Vater, der bei solchen Gelegenheiten immer von den armen Kindern in Afrika erzählte.
„Aber ich habe doch gar nichts bestellt, bei mir passt nichts mehr rein.“
„Das Stückchen Torte passt sicherlich noch rein, ansonsten bleiben Sie sitzen bis wieder Platz ist.“
Herr LeMark wollte sich einmischen: „Wenn sie doch nicht mehr kann.“
„Lieber Herr LeMark, die Erziehung von Fräulein Kröger ist meine Aufgabe, mischen Sie sich da bitte nicht ein, es ist schwer genug. Sie kann dieses kleine Stückchen Torte sehr wohl noch essen.“
Um des lieben Friedens willen nahm ich dann meine Kuchengabel, und begann zu essen.

Als alle mit ihrem Dessert fertig waren hörte die Musik auf, das Fürstenpaar verabschiedete sich und stand auf. Wie auf Kommando erhoben sich auch alle anderen und machten einen Knicks oder verbeugten sich. Aus dem Nachbarsaal erklang wieder Musik.

„Der offizielle Teil ist nun vorbei,“ sagte Frau Wagner, „möchten Sie noch etwas Tanzen oder nun lieber zurück auf Ihr Zimmer?“
Ich blickte zu Herrn LeMark, der hatte ja nur einmal mit mir getanzt, aber selbst schuld dachte ich.
„Ich würde natürlich gerne jetzt noch einmal mit Ihnen Tanzen, aber ich muss endlich raus aus diesem Korsett.“
Herr LeMark blickte recht erstaunt.
„Das tut mir leid, aber wir haben ja noch Gelegenheit miteinander zu tanzen, ruhen Sie sich erst einmal von den Strapazen des heutigen Tages aus.“

Frau Wagner verabschiedete sich, zischte dabei ein paar mal ‚Knicks’ zu mir und nahm mich dann wieder ins Schlepptau zurück in mein Zimmer. Unterwegs schimpfte dann Frau Wagner mit mir.
„So etwas macht eine junge Dame doch nicht.“
„Was habe ich denn schon wieder falsch gemacht?“
„Eine junge Dame fordert keinen Mann zum Tanzen auf und bringt ihn so auch noch in Verlegenheit.“
„Wieso? Wen habe ich jetzt schon wieder in Verlegenheit gebracht?“
„Herrn LeMark natürlich.“
„Ich denke Herr LeMark sieht das viel Moderner als Sie.“
„Bei uns tanzt ein Herr nicht zwei mal an einem Abend mit einer Dame, es sei denn die beiden sind zumindest miteinander verlobt, oder die Dame gehört zur Familie. Sie haben da Herrn LeMark ganz schön in Verlegenheit gebracht.“
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  Der Wunderkoffer - (20) Bereit für die Nacht Datum:01.12.07 03:45 IP: gespeichert Moderator melden


(20) Bereit für die Nacht

In meinem Zimmer wartete Verena bereits auf uns.
„So, das wäre auch geschafft, nun komme ich aber endlich aus diesem Korsett.“
„Ja natürlich, sobald Sie Ihre Hausaufgaben erledigt haben.“
In diesem Moment fühlte sich mein Korsett noch viel enger an und mir blieb fast der Atem weg. Was will sie denn nun noch? Mein Bett hatte ich am Morgen nicht gemacht, das hatte Verena besorgt, sollte ich jetzt noch in die Küche spülen gehen oder was?
„Hausaufgaben?“
„Ja, Herr LeMark hatte Sie ja noch gebeten Ihre Postkarten an ‚die Lieben daheim’ zu schreiben. Und wie heißt es doch so schön: ‚was du Heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf Morgen.’ Ich Helfe Ihnen jetzt noch beim Kartenschreiben, dann haben Sie das schon einmal erledigt. Und danach kommen Sie aus dem Abendkorsett und wir bereiten Sie für die Nacht vor. Aber die Handschuhe können Sie schon einmal ausziehen.“
Frau Wagner begann damit mir die Armreife abzunehmen.
„Hat das Kartenschreiben denn nicht Zeit bis morgen Früh?“
„Ich möchte, dass Sie das jetzt erledigen. Und je eher Sie damit fertig sind, um so eher sind Sie von Ihrem Abendkorsett befreit.“
Frau Wagner knöpfte mir die Handschuhe auf und begann sie Stück für Stück von oben nach unten von meinen Armen zu streifen. Die Handschuhe saßen den ganzen Abend eng wie eine zweite Haut und es war jetzt schon ein seltsames Gefühl als die Handschuhe entfernt wurden.
„Ich glaube, dass die Postkarten bereits in Ihrem Arbeitszimmer liegen.“

Frau Wagner reichte Verena die Handschuhe und ging voraus in mein Arbeitszimmer. Ich folgte ihr, es hatte wohl wenig Sinn mit ihr zu diskutieren. Sie nahm die Postkarten vom Schreibtisch und betrachtete sie.
„Wirklich schöne Karten, das weite weite Meer! Setzen Sie sich.“
Ich setzte mich an den Schreibtisch, sie rückte dabei den Stuhl heran. Dann nahm ich den Füller und dachte kurz nach, an wen sollte ich eigentlich eine Karte schreiben? Eine Karte für meine Eltern, eine für Kati, an Bastel würde ich keine Karte schreiben – der kann mir gestohlen bleiben, und eine Karte an die Firma – das war bei uns in der Firma üblich. Schließlich begann ich:
‚Hallo ihr Daheim,
bin gut angekommen.
Liebe Grüße,
Monika’
Ich trug noch die Adresse meiner Eltern ein, fertig nächste Karte.

Frau Wagner nahm die Karte.
„Ist das alles, wollen Sie nicht etwas mehr schreiben? Ich wäre als Mutter schon enttäuscht wenn ich von meiner Tochter einen Einzeiler erhalten würde. Das ist ja noch nicht einmal ein richtiger Satz, das können Sie sicherlich besser.“
„Was soll ich denn schreiben? Wir sind ja hier nicht am Meer, das Ganze ist eh absurd.“
„Sie können viel schreiben, sogar ohne das Sie lügen müssen. Schreiben Sie zum Beispiel dass die Reise anstrengend war, dass Sie ein schönes kleines Zimmer haben, vielleicht dass Sie gut zu Abend gegessen haben oder netten Kontakt zu einer älteren deutschen Dame gefunden haben. Sie können auch schreiben dass man hier reiten kann oder dass Sie am Abend getanzt haben.“
Kurzzeitig flackerte Widerstand in mir auf, ich könnte ja auch schreiben: ‚bin hier in der Hand einer Wahnsinnigen, mit meinem letzten Atemhauch sende ich euch noch ein paar verzweifelte letzte Worte’, aber ich kam schnell zur Besinnung, dass mir das wohl nicht gut bekommen würde. Dann flackerte ein andere Gedanke auf, was ist wenn ich nicht zurückkommen würde? Meine letzte Nachricht würde dann aus Frankreich gekommen sein. Aber was sollte ich jetzt machen?
„Falls Sie etwas zu Ihrer Legende, wo Sie sind, schreiben möchten: Sie haben ein hübsches Zimmer in einer kleinen Pension mit direktem Blick aufs Meer. Aber was Sie Zuhause dann von Ihrem Urlaub berichten können hat Ihnen alles sicherlich schon Herr LeMark erzählt.“
„So ganz konkret nicht. Aber gut ich schreibe eine neue Karte, wenn Sie meinen.“

Ich nahm also eine neue Karte, griff die Anregungen von Frau Wagner auf und schrieb etwas mehr. An die Firma schrieb ich nur die üblichen Grüße und dass ich hoffe mich gut zu erholen – die Karten landeten ohnehin alle an einer großen Pinwand. Die Karte an Kati wurde schneller voll, ich musste ja irgendwas zu Herrn LeMark erfinden. Am Ende meines ‚Urlaubs’ würde ich ja ohne ihn zurückkommen, also deutete ich an, dass es wohl nicht die große Liebe fürs Leben sein wird, ich aber hoffe eine schöne Zeit zu haben. Frau Wagner las alle drei Karten und war bei der Karte an Kati doch etwas verwundert.
„Haben Sie sich etwa in Herrn LeMark verliebt?“
„Verliebt? Nein, ich glaube eher nicht. Hätte ich Herrn LeMark unter anderen Umständen kennen gelernt, wäre er ein normaler Mann, ich meine aus einem normalen äh, ich meine aus Deutschland – Sie wissen schon. Hätte ich mich vielleicht durchaus verlieben können. Aber das geht ja alles hier nicht.“
„Gehen würde das schon. Sie beide als Paar kann ich mir durchaus gut vorstellen. Das wäre auch eine gute Lösung für alle. Sie müssten natürlich noch viel lernen aber das können Sie wenn Sie nur wollen, das weis ich!“
„Nein, nein. Hier, das ist nichts für mich, Danke. Das mit Herrn LeMark habe ich meiner Freundin doch nur geschrieben weil ich ihr erzählt habe, dass ich einen Mann kennen gelernt habe mit dem ich in Urlaub fahre. Ich muss doch irgendwas schreiben.“
„Ach so, es klang nur so. Ich habe beim Lesen auf den Karten nichts entdeckt was man nicht schreiben könnte, die können wir so lassen. Kleben Sie noch jeweils eine Marke drauf und wir hätten den Teil erledigt.“
Auf dem Schreibtisch lag auch noch ein Markenblock, von dem ich Marken abriss und auf die Postkarten klebte. Es war dieser unangenehme Geschmack beim Ablecken der Briefmarken den ich nicht mochte.
„Sie hätten auch den Schwamm nehmen können. Gut, bereiten wir Sie für die Nacht vor.“
Mist, den Schwamm für die Briefmarken hatte ich übersehen.

Frau Wagner nahm die Karten an sich und ging wieder voraus. Sie legte die Karten auf den Tisch in meinem Zimmer und ging weiter in das Ankleidezimmer in dem Verena schon auf uns wartete. Zunächst nahm sie den restlichen Schmuck ab und ich wurde von dem Kleid und dem ganzen Unterbau befreit. Ich konnte mich kurz mit meinem Abendkorsett im Spiegel betrachten während die beiden Frauen meine Kleidung verstauten. Ich hatte wirklich eine fantastische Taille. Dann legte man mir wieder das Halsband um, damit man den Keuschheitsgürtel öffnen konnte. Ich musste mich wieder an das Trapez stellen und meine Hände wurden wieder mit den Klettverschlüssen fest gemacht. Verena verschwand mit dem Gürtel im Bad während Frau Wagner langsam mein Korsett lockerte.

„So jetzt können Sie wieder richtig durchatmen. War es wirklich so schlimm?“
„Ja, aber ich habs überlebt. Muss das wirklich so eng sein?“
Frau Wagner antwortete nicht. Beim Atmen taten mir nun die unteren Rippenbögen etwas weh. Sie holte ein anderes Korsett und schloss es um mich.
„Das Nachtkorsett wird jetzt sicher viel angenehmer für Sie sein.“
Das war es dann auch schon wieder mit dem ‚richtig durchatmen’, langsam schnürte sie das Korsett enger. Verena war inzwischen mit dem gereinigten Gürtel aus dem Bad gekommen und half Frau Wagner beim Schnüren. Als sie scheinbar zufrieden waren legten sie ein Maßband um meine Taille, schnürten mich noch etwas enger und verknoteten dann die Korsettschnur in meinem Rücken. Das Korsett war eng aber nicht so eng wie das Abendkorsett zuvor. Nun kam der unangenehmste Teil, der Gürtel wurde wieder angelegt und Verena hatte ihn wohl mit sehr kaltem Wasser gewaschen.
„Mmm.“
Die Sonde des Gürtels war jedenfalls recht kalt als sie wieder in mich eingeführt wurde und ich zappelte am Trapez herum.
„Immer ruhig mit den jungen Stuten, es hilft ja nichts der Gürtel muss wieder dran.“
„Der ist Kalt.“
Frau Wagner schimpfte oder diskutierte mit Verena in der Landessprache.
„Ja, es dauert hier im Schloss um diese Uhrzeit etwas länger bis warmes Wasser kommt. Bei uns ist das nicht so, das müsste man vielleicht Sanieren.“
Die Sonde war eingeführt, der Gürtel war geschlossen und dieser hatte sich schon wieder um mich zugezogen. Die Kälte in mir spürte ich noch eine Weile nach, Verena hat bestimmt nur kaltes Wasser verwendet.

Dann wurde ich wieder von dem Trapez abgemacht und das Halsband entfernt. Wir gingen ins Bad und ich durfte eine „Katzenwäsche“ machen, das Wasser wurde aber nach kurzer Zeit warm, vielleicht weil es vorher schon gelaufen war. Dann sollte ich mich eincremen.
„Richtig ordentlich eincremen, das Gesicht, den Hals, das Decolleté und die Arme. Sie wollen Ihre schone zarte Haut ja möglichst lange erhalten, und das erfordert Pflege. Soll Ihnen Verena helfen?“
„Nein das kann ich alleine!“
Als ich mit dem eincremen Fertig war gingen wir wieder in das Ankleidezimmer, ich musste mich auf eine Liege legen und Verena massierte die Creme ein. Dann bekam ich wieder Strümpfe angezogen und angestrapst. Diesmal waren es dickere weiße Strümpfe.
„Gehen wir noch wo hin?“
„Nein, wir kleiden Sie jetzt für die Nacht ein und dann können Sie schlafen oder noch etwas lesen wenn Sie wollten.“
Wieder wurden lange enge weiße Lederhandschuhe über meine Arme ‚massiert’.
„Was soll ich denn jetzt mit Handschuhen wenn ich schlafen will?“
„Das ist gut für die Haut, warten Sie es ab, wenn Sie zurück Zuhause sind haben Sie wunderbar zarte Hände.“
Die Handschuhe wurden zugeknöpft und ich bekam noch ein langes weißes Nachthemd mit vielen Rüschen an. Dann durfte ich noch mal alleine aufs Klo, das hätte ich vielleicht machen sollen als der Gürtel ab war, so richtig Sauber fühlte ich mich mit dem Gürtel nie. Nur gut, dass der Spuk bald vorbei sein sollte.

Ich entschloss mich direkt ins Bett zu gehen und nicht noch vorher etwas in ‚einem guten Buch’ zu lesen wie Frau Wagner empfahl, der Tag hatte mich ganz schön gerädert. Zum Glück zog man mir im Bett nicht diese schrecklichen Bettstiefel an, die war ich wohl entgültig los. Aber ich bekam eine Schlafmaske aufgesetzt die durch einen Gummi gehalten war.
„Nun gute Nacht, und träumen Sie etwas schönes. Morgen müssen Sie wieder früh raus.“ Sagte Frau Wagner noch bevor sie ging.
Ich lies den Tag noch einmal Revue passieren bevor ich einschlief – was eine verrückte Welt!
Meine aktuelle Story: Der Wunderkoffer und der Diskussionsthread dazu Kommentare zur Geschichte bitte nur im Diskussionsthread.
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  RE: Der Wunderkoffer Datum:20.02.11 14:13 IP: gespeichert Moderator melden


Tolle Storie
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DKeusch
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  RE: Der Wunderkoffer Datum:26.12.15 19:58 IP: gespeichert Moderator melden


Zitat
Tolle Storie


Dem kann ich mich nur anschließen!!!
Leider gehts es nicht mehr weiter...
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sub-u.
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think pink

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  RE: Der Wunderkoffer Datum:27.12.15 23:06 IP: gespeichert Moderator melden


Großartig, DKeusch!

Dein erster Beitrag hier bezieht sich auf einen Kommentar aus 02/2011, welcher einem letzten Strory Teil aus 11/2007 gewidmet war.

Sei nicht böse, aber vorab eine Vorstellung im Board wäre vielleicht nicht verkehrt.........

Weiterhin gute Unterhaltung hier.....
sub-u.

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  RE: Der Wunderkoffer Datum:27.12.15 23:09 IP: gespeichert Moderator melden


.... der Autor war übrigens am 26.08.2011, also vor über 7 Jahren hier online......
sub-u.

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